24822 US Museum Heute 20
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20 BAYERISCHES LANDESAMT FÜR DENKMALPFLEGE LANDESSTELLE FÜR DIE FAKTEN, TENDENZEN, HILFEN NICHTSTAATLICHEN MUSEEN Museum heute 20 Fakten – Tendenzen – Hilfen Herausgeber: Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege Wagmüllerstr. 20 80538 München Telefon 089/210140-0 Telefax 089/210140-40 E-mail: [email protected] Internet: www.museen-in-bayern.de Redaktion: Dr. Wolfgang Stäbler Gesamtherstellung: Lipp GmbH, Graphische Betriebe, 81477 München Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Titelfoto: Dokumentation Obersalzberg, „Prolog“ München, im Dezember 2000 ISSN 0944-8497 INHALT Museumsporträt Jazz, Alterserscheinungen und ägyptischer Leberkäse. Impressionen von der langen Nacht „Ein schon lange fälliges Museum am richtigen Ort“. Münchner Museen (Wolfgang Stäbler) ................... 57 Ein Jahr Dokumentation Obersalzberg in Berchtes- gaden (Albert Feiber) .............................................. 3 Museum zwischen Erlebnisraum und Kulisse. Die 1. Kemptener Museumsnacht (Rainhard Riepertinger) .......................................... 60 Museumslandschaft Unterfranken Die bayerische Museumslandschaft an der Museumslandschaft Unterfranken. Vom „Wild- Jahrtausendwende. Zur Auswertung der Umfrage wuchs“ zur geordneten Vielfalt (Albrecht A. Gribl) . 12 der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen von 1999 (Christine Schmid-Egger) ....................... 69 Die Museen der Diözese Würzburg (Jürgen Lenssen) .................................................... 18 Immenstadt im Doppelpack. Schwäbischer Museumstag und -museumspreis 2000 Positionen – deutsche Kunst nach 1945. (Wolfgang Stäbler) .................................................. 74 Zur Neugestaltung der Galerie in der Alten Reichsvogtei, Schweinfurt (Erich Schneider) ......... 24 Museen als Fremdenverkehrsfaktor (Wolfgang Stäbler) .................................................. 76 Feinkostgeschäft statt Gemischtwarenladen. Das Museum der Stadt Miltenberg „Zeichen des Alltags“. Eine Ausstellung (Hermann Neubert) ................................................. 30 beleuchtet die Situation von Juden in Deutschland heute (Oliver Lubrich) .................... 79 „Welterfolg Nähmaschine“. Zur Neueröffnung einer Spezialabteilung im Stadtmuseum Möbel im Museum. 9. Tagung bayerischer, Gerolzhofen. Oder: Was haben Nähmaschinen böhmischer und sächsischer Museums- mit Gerolzhofen zu tun? fachleute, Freiberg/Sachsen 13.-15.9.2000 (Dagmar Stonus/Jochen Ramming) ....................... 35 (Wolfgang Stäbler ................................................... 82 Glas aus dem Spessart. Eine neue Abteilung im MUSEUMSTHEATER. Fachtagung des Spessartmuseum Lohr a. Main (Herbert Bald) ...... 42 Bundesverbandes Museumspädagogik im Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Hannelore Kunz-Ott) ............................................. 83 Arbeitshilfen Treffen des Arbeitskreises für Hausforschung Das Bayerische Wirtschaftsarchiv in Bayern am 25.10.2000 in Regensburg und seine Bestände (Richard Winkler) ................... 45 (Kilian Kreilinger) ..................................................... 85 Museumspädagogik – ein Mittel der Öffentlich- Museen in Österreich – ungebremste Vielfalt? keitsarbeit. „Kinder machen Radio“ im Museum 12. Österreichischer Museumstag, Stift Dürnstein (Doris Hefner) ......................................................... 49 (Wachau), 2.-4.11.2000 (Albrecht A. Gribl) ............ 86 Neue Bücher: Museen in Schwaben Fotografie (Albrecht A. Gribl) ................................................... 87 Sicherung und Erschließung historischer Eröffnungen nichtstaatlicher Museen in Bayern .... 88 Glasplattenbestände zur Geschichte der Technik (Wilhelm Füßl/Hans-Joachim Becker) .................... 52 Personalia ............................................................... 90 Sonderausstellungen bayerischer nichtstaatlicher Berichte/Aktuelles Museen ................................................................... 95 Lange Nächte, volle Kassen? (Wolfgang Stäbler) .. 56 Varia ........................................................................ 97 Bitte vormerken: INTERNATIONALER MUSEUMSTAG 2001 Nach dem Erfolg der im Jahr 2000 erstmals bundesweit durchgeführten Aktionen zum Internationalen Museumstag, an dem sich mehr als 600 deutsche Museen, davon allein in Bayern über 120, beteiligt hatten, laufen inzwischen die Vorplanungen für die Veranstaltungen im Jahr 2001. Der Internationale Museumstag findet diesmal am 20. Mai 2001 unter dem von ICOM ausgegebenen Motto „Museen fördern Gemeinschaft“ statt. Inzwischen haben bereits über 200 bayerische Museen bei der Landesstelle ihre Bereitschaft zur Beteiligung, ob durch die Gewährung freien Eintritts, Sonderführungen, Vorführungen, Familienangebote, Ausstellungs- eröffnungen, Museumsnächte oder andere Aktionen angekündigt. Sie erhalten im Februar 2001 weitere In- formationen. Alle Museen, die sich noch nicht angemeldet haben, sind dazu herzlich eingeladen: Denn je breiter das Ange- bot regional wie inhaltlich gestreut ist und je geschlossener die Museen auf sich aufmerksam machen, desto nachhaltiger wird die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erreichen sein. BAYERISCHER MUSEUMSTAG 2001 Der im zweijährigen Turnus abgehaltene Bayerische Museumstag, die größte Museumsfachtagung im deutsch- sprachigen Raum, wird vom 18.-20.7.2001 in Bayreuth stattfinden. Er befaßt sich unter dem Thema „Im Dialog: Museumspädagogik für alle Besucher“ mit den Auf- gaben und Möglichkeiten der pädagogischen Vermittlung im Museum, die weit über das klassische Arbeitsfeld des „außerschulischen Lernorts“ hinausgehen. Der Versand der Einladungen erfolgt im April 2001. MUSEUMSPORTRÄT 3 „EIN SCHON LANGE FÄLLIGES MUSEUM AM RICHTIGEN ORT“ Ein Jahr Dokumentation Obersalzberg in Berchtesgaden Das im äußersten Südosten Bayerns nahe Salzburg gele- gene Berchtesgadener Land gehört zu den beliebtesten Fremdenverkehrsregionen in Deutschland. Besucherma- gnete sind eine Schiffahrt auf dem Königssee nach St. Bartholomä mit dem weltberühmten Echo, das Salzberg- werk Berchtesgaden und der Nationalpark Berchtes- gaden, nicht zuletzt aber auch der Obersalzberg und das 1820 Meter hoch gelegene Kehlsteinhaus. Allein während der Hauptsaison von Mai bis Oktober – nur in dieser Zeit verkehren Busse hinauf zum Kehlstein auf einer der schönsten Hochalpenstraßen Deutschlands – wurden im Jahr 2000 306.741 Besucher gezählt, das sind rund 15.000 Besucher mehr als im Vorjahr und über 2.000 Per- sonen täglich. Dokumentation Obersalzberg: Das auf den Fundamenten von Historischer Rückblick Hitlers Gästehaus errichtete Aussstellungsgebäude, im Hinter- grund der Kehlstein mit dem Kehlsteinhaus Tourismus am Obersalzberg hat Tradition. Bereits 1877 eröffnete Mauritia, genannt Moritz Mayer im Steinhausle- hen eine Pension, um sich mit den damals noch Som- gut deutsch!“ sowie Herausgeber und Chefredakteur des merfrischler genannten Touristen den Lebensunterhalt zu „Völkischen Beobachters“. Eckart wurde wegen Ver- verdienen. Seither gilt sie als Pionierin des modernen stoßes gegen das Republikschutzgesetz von der Polizei Tourismus, die von ihr begründete „Pension Moritz“, aus gesucht und war deswegen im „Gebirgskurhaus Ober- der später der Platterhof wurde, steht am Beginn des salzberg“, der früheren Pension Moritz, inkognito als Tourismus in Deutschland und Mitteleuropa. „Herr Hofmann“ untergetaucht. Auch Hitler verbarg zunächst seine Identität und nannte sich „Herr Wolf“ – Obersalzberg war bis dahin ein kleines und unbedeuten- das war der Tarnname, den er als Informant der Reichs- des Bergbauerndorf, in dem seit dem 14. Jahrhundert Le- wehr benutzt hatte. „Wolf“ fand sehr schnell Gefallen an hensbauern des Augustiner Chorherrenstiftes von Berch- diesem nahe zu seiner Heimat Österreich gelegenen tesgaden nachweisbar sind. Die Bevölkerung, Bauern Landstrich. Nach seiner Entlassung aus der Festungshaft und im nahegelegenen Salzbergwerk tätige Salinenarbei- in Landsberg am Lech kehrte er 1925 auf den Obersalz- ter und Bergknappen, fristeten ein mühsames und karges berg zurück. Hier diktierte er auch den zweiten Teil seines Leben. Mauritia Mayer fand zahlreiche Nachahmer. Die Buches „Mein Kampf“ in einer Blockhütte im Wald ober- herrliche Bergwelt mit Watzmann und Untersberg sowie halb der früheren Pension Moritz, die aus diesem Grund das nahegelegene Salzburg zogen wohlhabende Feri- später „Kampfhäusl“ genannt wurde. Im Sommer 1928 engäste aus ganz Europa an. Sie logierten in den zahlrei- brachte er hier seine Gedanken zur deutschen Außenpo- chen neuentstandenen Gasthöfen, Pensionen und Sana- litik zu Papier. Hitler hat den Text, der „einen unverstellten torien; manche erwarben bzw. bauten sich nach einiger Blick auf [seine] Ideologie wie auf seine Person“1 ermög- Zeit eigene Häuser, zum Beispiel Carl v. Linde, der Pionier licht, aus taktischen Gründen nie veröffentlicht. Erst 1961 der Kühltechnik, oder der Berliner Chemiker Arthur Ei- wurde das Manuskript als „Hitlers Zweites Buch“ heraus- chengrün, der für Bayer das Aspirin entdeckte. In ihren gegeben.2 Häusern verkehrten prominente Gäste: die Pianistin Cla- ra Schumann, die Schriftsteller Ludwig Ganghofer und Bei seinen Aufenthalten im Berchtesgadener Land wohn- Richard Voß, der Maler Franz v. Lenbach. Das Dorf Ober- te Hitler meist im „Gebirgskurhaus Obersalzberg“, bis er salzberg bezeichnete sich, wie heute noch andere Ge- 1928 das „Haus Wachenfeld“ mietete, ein Landhaus, das meinden der Region, als „heilklimatischer Höhenkurort“. der Lederwarenfabrikant