Soziale Infrastruktur-Konzept - SIKo – Endbericht Bestand und Entwicklung der sozialen und grünen Infrastruktur im Bezirk 2015-2030

im Auftrag des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf von Stadtentwicklungsamt, Fachbereich Stadtplanung Koordination Christoph Noack

Unter Beteiligung folgender Fachämter: Jugendamt, Schul- und Sportamt, Straßen- und Grünflächenamt, Amt für Weiterbildung und Kultur, Sozialamt

bearbeitet durch Spath+Nagel Büro für Städtebau und Stadtforschung Christian Spath, Karsten Kruse, Niklas Birner [email protected]

Stand 5. März 2018 SIKo Steglitz Zehlendorf

SIKo Steglitz Zehlendorf

Inhalt Einführung...... 1 1. Bevölkerungsentwicklung ...... 2 1.1. Entwicklung 2010-2015...... 2 1.2. Wohnungsneubau und -neubaupotenziale (WoFIS)...... 3 1.3. Berücksichtigung der Bevölkerung in Flüchtlingsunterkünften...... 5 1.4. Bevölkerungsprognose 2015-2030...... 7 2. Einrichtungen der Sozialen Infrastruktur ...... 11 2.1. Kindertagesstätten ...... 11 2.1.1. Ausgangssituation ...... 11 2.1.2. Prognose ...... 15 2.1.3. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 17 2.2. Jugendfreizeiteinrichtungen...... 19 2.2.1. Ausgangssituation ...... 19 2.2.2. Prognose ...... 22 2.2.3. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 23 2.3. Grundschulen...... 24 2.3.1. Ausgangssituation ...... 24 2.3.2. Prognose ...... 27 2.3.3. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 31 2.4. Gymnasien und Integrierte Sekundarschulen ...... 32 2.4.1. Ausgangssituation ...... 32 2.4.2. Prognose ...... 33 2.4.3. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 34 2.5. Wohnungsnahe Grünflächen...... 35 2.5.1. Ausgangssituation ...... 35 2.5.2. Prognose ...... 38 2.5.3. Handlungserfordernis, Konzept...... 39 2.6. Kinderspielplätze ...... 40 2.6.1. Ausgangssituation ...... 40 2.6.2. Prognose ...... 43 2.6.3. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 44 2.7. Gedeckte Sportanlagen...... 45 2.7.1. Ausgangssituation ...... 45 2.7.2. Prognose ...... 47 2.7.3. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 49 2.8. Ungedeckte Sportanlagen...... 50 2.8.1. Ausgangssituation ...... 50 2.8.2. Prognose ...... 52 2.8.3. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 53 2.9. Seniorenfreizeiteinrichtungen ...... 54 2.9.1. Ausgangssituation ...... 54 2.9.2. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 54 3. Einrichtungen der Weiterbildung und der Kultur...... 55 3.1. Ausgangssituation...... 55 3.1.1. Handlungserfordernisse, Konzept ...... 57 4. Maßnahmeplanung ...... 58 5. Abbildungsverzeichnis ...... 65

SIKo Steglitz Zehlendorf

Einführung 0. Einführung Die demografischen Herausforderungen für das Land Berlin als „wachsende Stadt“ machen es erforderlich, dass für die Entwicklung der sozialen und grünen Infrastruktur in den Bezir- ken ämterübergreifend räumlich integrierte Soziale Infrastruktur-Konzepte (SIKo) erstellt werden.

Die Erarbeitung der Konzepte wurde hinsichtlich Datenbereitstellung, Verfahrensklärungen und Prozessstabilisierung durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung federführend begleitet. Dies war für alle Beteiligten – für die Bezirke mit ihren Fachämtern ebenso wie für die Senatsverwaltungen - ein „lernender Prozess“, der noch nicht abgeschlossen und des- halb auf Fortschreibung angelegt ist.

Das vorliegende Soziale Infrastruktur-Konzept für Steglitz-Zehlendorf setzt sich mit der demografischen Entwicklung und dem Wohnungsneubau im Bezirk auseinander. Ausgehend von den dazu vorliegenden Daten und Prognosen sowie einer umfassenden Analyse der Bestandssituation versucht das Konzept, die Entwicklung der Nachfrage nach unterschiedli- chen Flächen und Einrichtungen der sozialen, grünen und kulturellen Infrastruktur im Zeit- raum 2015 bis 2030 einzuschätzen. Wo die bereits vorliegenden sektoralen Planungen den zu erwartenden Bedarf nicht abdecken, werden die Fehlbedarfe quantifiziert und Handlungs- erfordernisse benannt. Weiterhin werden die für eine bedarfsgerechte Versorgung benötigten Flächen bzw. Standorte bestimmt; aufgrund der langfristigen Perspektive des Konzepts, der eingeschränkten Flächenverfügbarkeit sowie von Unsicherheiten bezüglich der tatsächlichen Nachfrageentwicklung ist dies jedoch nicht immer möglich.

Im Ergebnis soll das Konzept eine belastbare und abgestimmte Grundlage bilden für die Si- cherung und ggf. den Erwerb von Flächen für die Infrastruktur, für ausgewogene Lösungen bei möglichen Flächenkonkurrenzen, für Aussagen zu Finanzbedarfen als Basis für die Haushaltsplanung sowie für die Beurteilung von angemessenen Beiträgen der privaten In- vestoren im Rahmen des Berliner Modells der kooperativen Baulandentwicklung.

Die Aussagen des SiKo beruhen auf dem Datenstand Ende 2015/ Anfang 2016. Seitdem ein- getretene Veränderungen, z.B. im Grundschulbereich, weisen jedoch darauf hin, dass eine regelmäßige Aktualisierung erforderlich sein wird.

1 SIKo Steglitz Zehlendorf

1. Bevölkerungsentwicklung

1.1. Entwicklung 2010-2015 Die Berliner Bevölkerung ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Hatte Berlin im Jahr 2010 noch 3.388.000 Einwohner so stieg diese Zahl bis zum Jahr 2015 auf 3.610.000 Einwohner an. Damit gab es In diesem Zeitraum einen Bevölkerungszuwachs um rund 222.000 Personen bzw. 6,6 %.

Auch der Bezirk Steglitz-Zehlendorf hatte einen deutlichen Bevölkerungszuwachs zu ver- zeichnen, der jedoch unter dem gesamtberliner Wert lag. Zwischen den Jahren 2010 und 2015 stieg die im Einwohnerregister erfasste Bevölkerungszahl hier um 8.100 von 291.700 auf 299.800 Einwohner. Dies entspricht einem Wachstum von 2,8 %. Das proportional stärkste Wachstum verzeichnete mit 5,5 % die Bezirksregion Drakestraße, gefolgt von den Bezirksregionen Schloßstraße (+3,5 %) und Lankwitz (+2,9 %). Eher geringe Wachstumsra- ten hatten die Bezirksregionen Ostpreußendamm (+1,4 %), Zehlendorf Nord (+1,6 %) und Zehlendorf Südwest (+1,7 %).

Abb. 1 Bevölkerungsentwicklung in Prozent 2010 bis 2015

2010 2011 2012 2013 2014 2015 Bezirksregion Wachstum Einwohner 2010 – 2015 in % Schloßstraße 21.011 21.289 21.535 21.672 21.909 21.720 3,37 Albrechtstraße 50.763 51.175 51.522 52.154 52.333 52.007 2,45 Lankwitz 40.939 41.242 41.601 41.913 42.066 42.120 2,88 Ostpreußendamm 34.506 34.618 34.900 35.076 34.852 34.992 1,41 Teltower Damm 32.678 32.751 32.785 32.998 33.262 33.544 2,62 Drakestraße 45.082 45.531 46.129 47.020 47.425 47.575 5,53 Zehlendorf Südwest 25.371 25.631 25.665 25.673 25.707 25.789 1,65 Zehlendorf Nord 41.350 41.455 41.609 41.694 41.714 41.018 1,62 gesamt 291.700 293.692 295.746 298.200 299.268 299.765 2,76

Tab. 1 Bevölkerungsentwicklung 2010 bis 2015 nach Bezirksregionen (Einwohnerregister/AfS)

2 SIKo Steglitz Zehlendorf

55.000

50.000

45.000

40.000 2010 2011 2012 35.000 2013 Einwohner 2014 30.000 2015

25.000

20.000

15.000

e itz m st aß m nkw dwe Nord ßstr Da o La endamm Sü ß wer rf chl eu lto Drakestraße o lendorf S Albrechtstraße r e nd h T le Ze Ostp eh Z

Abb. 2 Bevölkerungsentwicklung 2010 bis 2015 nach Bezirksregionen (Einwohnerregister/AfS)

1.2. Wohnungsneubau und -neubaupotenziale (WoFIS)

Wegen der dynamischen Bevölkerungsentwicklung in den letzten Jahren und des daraus folgenden Wohnungsbedarfs hat die Schaffung von Wohnraum eine große Bedeutung für Berlin. Der Stadtentwicklungsplan Wohnen (StEP Wohnen 2025, beschlossen 2014) geht von einem Neubaubedarf für rund 137.000 Wohnungen im Zeitraum 2011-2025 aus. Um diese Zahl zu erreichen, müssen im Jahresdurchschnitt rund 10.000 Wohnungen fertig ge- stellt werden. Diese Anforderung ist in Anbetracht des anhaltenden Wachstums als eher mo- derat einzustufen. Gegenwärtig wird von einem noch höheren Bedarf ausgegangen, der zur- zeit im StEP Wohnen ermittelt wird.

Grundlage für die künftige Ausrichtung der Stadtentwicklungs- und Wohnungsbaupolitik ist das seit Ende 2013 aufgebaute Wohnbauflächeninformationssystem (WoFIS), das Daten und Informationen zu kurz-, mittel- und langfristig zur Verfügung stehenden Bauflächen be- reitstellt. Das WoFIS soll eine am Bedarf orientierte, langfristige Steuerung des Wohnungs- neubaus ermöglichen und ist damit zugleich ein wichtiger Ausgangspunkt für die Abschät- zung der künftigen Infrastrukturbedarfe im Bezirk und seinen Teilräumen.

Das WoFIS hat für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf den Datenstand 31.12.2015. Dargestellt wer- den Flächen mit einem Potenzial für mindestens 50 Wohneinheiten. Einige kleinere Vorhaben der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und sonstige kleinere Flächen wurden auf Wunsch des Bezirks in die Darstellung einbezogen. Sie sind aber nicht in die Bevölke- rungsprognose eingegangen. Folgende Arten von Potenzialflächen sind im WoFIS gelistet:  realisiert: Baufertigstellung ist erfolgt (seit 2013)  kurzfristige Potenzialfläche: binnen ca. 3 Jahren realisierbar (z.B. festgesetzter Bebau- ungsplan, genehmigungsfähig nach § 34 BauGB)  mittelfristige Potenzialfläche: binnen ca. 4-7 Jahren realisierbar (z.B. Bebauungsplan erforderlich, umfangreiche Erschließungsmaßnahmen etc.)

3 SIKo Steglitz Zehlendorf

 langfristige Potenzialfläche: binnen ca. 12 Jahren realisierbar (z.B. Nachnutzung von derzeit noch genutzten Kleingarten- oder Friedhofsflächen)  perspektivische Potenzialfläche - StEP Wohnen: Fläche von gesamtstädtischer Bedeu- tung, mit Klärungsbedarf zur zukünftigen Nutzung (z.B. Wohnungsbau lt. Stadtentwick- lungsplan Wohnen 2025, aber Dissens mit Bezirk)

Die Einschätzung der zeitlichen Realisierbarkeit erfolgt nach gegenwärtigem Kenntnisstand. Der tatsächliche Realisierungszeitraum hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die sich nicht immer sicher bestimmen lassen.

Für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf sind rund 8.200 Wohneinheiten im WoFIS gelistet. Davon wurden seit 2013 bereits 1.300 Wohneinheiten realisiert, weitere 1.600 WE befinden sich derzeit im Bau. Eine kurzfristige Realisierbarkeit wird für weitere 1.250 Wohneinheiten ange- nommen, mittelfristig, d.h. in einem Zeitraum von 4 – 7 Jahren sollen noch rund 4.000 Wohn- einheiten hinzukommen. Die langfristigen Potenzialflächen umfassen lediglich 40 Wohn- einheiten, perspektivische Potenzialflächen gemäß StEP Wohnen wurden im Bezirk Steglitz- Zehlendorf nicht identifiziert.

Abb. 3 Wohnungsbau-Potenzialflächen – Stand 12/2015 (WoFIS)

In den Bezirksregionen Ostpreußendamm (2.849 WE), Drakestraße (1.282 WE) und Zehlen- dorf Nord (990 WE) werden potenziell je über 900 Wohneinheiten kurz- bis mittelfristig zur Verfügung stehen oder sind bereits in Realisierung. Die übrigen Bezirksregionen weisen ge- ringere Potenziale auf (BZR Lankwitz 689 WE, Teltower Damm 34 WE, Albrechtstraße 276 WE, Zehlendorf Südwest 243 WE, Schloßstraße 180 WE).

Das größte Einzelbauvorhaben ist auf einer ehemals militärisch genutzten Fläche in Lichter- felde-Süd (Réaumurstraße / Osdorfer Straße, BZR Ostpreußendamm) geplant. Hier sollen mittelfristig rund 2.500 Wohneinheiten entstehen. Der damit einhergehende Bevölkerungs- zuwachs wird spürbare Auswirkungen auf den gesamten Bezirk haben. Um die zukünftigen Bewohner und die bestehende Bevölkerung ausreichend mit sozialer Infrastruktur zu versor- gen, müssen für die Versorgung mit Schulplätzen und Spielplätzen Standorte und Flächen bereitgestellt werden. Die entsprechenden Bedarfsannahmen und Planungen für neue Stand-

4 SIKo Steglitz Zehlendorf orte und Standortergänzungen sind in die folgenden Analysen für die jeweils relevanten Teil- räume eingegangen.

in realisiert kurzfristig mittelfristig langfristig perspektivisch gesamt Bezirksregion (seit 2013) Realisierung (3 Jahre) (4-7 Jahre) (12 Jahre) (StEP Wohnen) Wohneinheiten Schloßstraße 209 180 389 Albrechtstraße 188 81 130 65 464 Lankwitz 12 219 103 367 701 Ostpreußendamm 188 41 2.620 2.849 Teltower Damm 85 280 63 428 Drakestraße 300 451 408 423 40 1.622 Zehlendorf Südwest 84 48 195 327 Zehlendorf Nord 433 364 326 300 1.423 gesamt 1.311 1.631 1.251 3.970 40 8.203

Tab. 2 Wohnungsbau-Potenziale nach Bezirksregion und zeitlicher Realisierbarkeit (WoFIS)

1.3. Berücksichtigung der Bevölkerung in Flüchtlingsunterkünften

Aufgrund der angespannten Flüchtlingssituation in Europa und in Deutschland ist auch Berlin in der Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen und ausreichende Unterbringungsmöglichkeiten be- reit zu stellen. Der Bedarf an Einrichtungen der sozialen, grünen und kulturellen Infrastruktur kann nur unter Berücksichtigung der Flüchtlingszahlen bzw. – näherungsweise – der ange- botenen Unterbringungsplätze eingeschätzt werden. Die Unterbringung einer großen Zahl an geflüchteten Menschen ist eine gesamtstädtische Herausforderung, die eine bezirksübergrei- fende Zusammenarbeit voraussetzt.

Abb. 4 Unterkünfte für Geflüchtete mit einer Vertragslaufzeit bis mindestens 31.12.2019 sowie (nachrichtlich) ehemals zu Unterbringungszwecken genutzte Turnhallen

5 SIKo Steglitz Zehlendorf

In die Prognosen des SIKo sind alle Unterkünfte für Geflüchtete mit ihren Kapazitäten einge- gangen, die zum Stichtag 31.12.2019 voraussichtlich in Betrieb sein werden, um auch lang- fristig auf Flüchtlingsbewegungen reagieren zu können. In Steglitz-Zehlendorf werden unter dieser Annahme 4.477 Plätze in unterschiedlichen Einrichtungsarten zur Verfügung stehen

Unterkünfte für geflüchtete Personen werden 2020 voraussichtlich in sechs der acht Bezirks- regionen zur Verfügung stehen, die meisten in den Bezirksregionen Zehlendorf Südwest (1.307), Drakestraße (1.059) und Zehlendorf Nord (801). In den Bezirksregionen Lankwitz (450), Ostpreußendamm (520) und Teltower Damm (340) werden zusammen 1.310 Plätze bereitgestellt.

Von den insgesamt 4.477 Plätzen werden nach Schätzung von SenBJW III E 653 Plätze von 0- bis unter 7-jährigen und 2.478 Plätze von 6- bis unter 25-jährigen geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Anspruch genommen. Da längerfristige Prognosen nicht möglich sind, wird für das vorliegende SIKo angenommen, dass die Anzahl der Plätze nach 2020 unver- ändert bleibt, d.h. die zum 31.12.2019 bestehenden Kapazitäten in Flüchtlingsunterkünften werden zu den prognostizierten Bevölkerungszahlen für 2020, 2025 und 2030 hinzugezählt.

0- bis unter 6- bis unter gesamt Bezirksregion 7-Jährige 25-Jährige Plätze Schloßstraße 0 Albrechtstraße 0 Lankwitz 450 66 249 Ostpreußendamm 520 76 288 Teltower Damm 340 50 188 Drakestraße 1.059 154 586 Zehlendorf Südwest 1.307 191 723 Zehlendorf Nord 801 117 443 gesamt 4.477 653 2.478

Tab. 3 Kapazitäten der zum Jahresende 2019 voraussichtlich noch vorhandenen Unterkünfte für geflüchtete Personen, nach Bezirksregionen und Altersgruppen (Quelle: SenBJW GJHP 8/2016)

6 SIKo Steglitz Zehlendorf

1.4. Bevölkerungsprognose 2015-2030

Die durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt zusammen mit dem Amt für Statistik Berlin- herausgegebene Bevölkerungsprognose (Stand 1/2016) dient als Grundlage des SIKo. Ausgehend von bisherigen Entwicklungen werden eine wei- terhin positive Bevölkerungsentwicklung und ein fortgesetzter demografischer Wandel prog- nostiziert. Die mittlere von drei Prognosevarianten bildet als vom Senat beschlossene Pla- nungsgrundlage den wahrscheinlichen Entwicklungsverlauf nach gegenwärtigem Kenntnis- stand am besten ab. Sie orientiert sich „an den erkennbaren wirtschaftlichen, politischen und demografischen Entwicklungstendenzen und führt diese, abgestützt durch Erkenntnisse aus der regionalen Raumbeobachtung und bundesweiten Abstimmungsprozessen, für den Prog- nosezeitraum fort.“ Der Variante liegen u.a. folgende Annahmen zu Grunde:  Die Krisen im Nahen und Mittleren Osten sowie in Teilen Afrikas führen zu hohen Flücht- lingsströmen nach Deutschland, die in den Jahren 2015 und 2016 ihren voraussichtlichen Höhepunkt erreichen.  Die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung verläuft weiterhin vergleichsweise überdurchschnittlich; die industriell-gewerbliche Basis ist gefestigt.  Die dynamische Entwicklung im Wohnungsneubau in der Stadt hält weiter an und erreicht zügig eine Größenordnung, die dem Nachfrageanstieg aktiv entgegenkommt. Die negati- ven Wanderungssalden gegenüber dem Umland, d.h. Suburbanisierungsprozesse, neh- men zunächst noch zu, sinken anschließend wieder und konsolidieren sich dann auf ei- nem höheren Niveau gegenüber dem Tiefpunkt im Jahr 2010.  Berlin festigt seinen Status und sein Image als attraktiver Wohn- und Arbeitsstandort auf nationaler und internationaler Ebene. Für Berlin insgesamt zeigt die mittlere Variante für den Zeitraum 2015 bis 2030 ein Bevölke- rungswachstum um 218.000 Personen (+6 %). Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf weist innerhalb Berlins mit +2,5% den zweitniedrigsten Zuwachs auf.

Pankow 14,2

Reinickendorf 8,3

Treptow-Köpenick 7,9

Marzahn- 7,7

Lichtenberg 6,9

Friedrichshain- 6,3

Berlin gesamt 6,0

Spandau 5,6

Mitte 5,0

Neukölln 3,7

Charlottenburg- 3,0

Steglitz-Zehlendorf 2,5

Tempelhof-Schöneberg 1,1

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415 % Abb. 5 Prozentuale Veränderung der Einwohnerzahl der Berliner Bezirke (12/2015 bis 12/2030)

7 SIKo Steglitz Zehlendorf

Die teilräumlich differenzierte Bevölkerungsprognose für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf, die dem vorliegenden Infrastrukturkonzept zugrunde liegt, kombiniert die Prognosedaten mit den Informationen aus dem Wohnbauflächeninformationssystem (WoFIS) zur Lage von neu- en Wohnbaustandorten. Um die wachsende Zahl an geflüchteten Menschen zu berücksichti- gen, werden weiterhin die Kapazitäten von Flüchtlingsunterkünften mit einer Mindestver- tragslaufzeit bis 31.12.2019, insgesamt 4.477 Plätze, den Bevölkerungszahlen in den jewei- ligen Bezirksregionen hinzu gerechnet. Danach ergibt sich für den Bezirk ein Bevölkerungs- zuwachs zwischen 2015 und 2030 um 12.000 Einwohner (4,0 %). Auch im Bezirk geht das Bevölkerungswachstum nach einer anfänglichen Wachstumsphase ab 2020 wieder deutlich zurück.

Tab. 4 zeigt, dass sich die Veränderungsprozesse in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich ausprägen; in diese Tabelle und die nachfolgenden Analysen sind jedoch die Zahlen in Flüchtlingsunterkünften nicht eingegangen, da eine altersgruppenspezifische Prognose nicht für alle Altersgruppen vorliegt.

Anteil an Altersgruppe 2015 2020 2025 2030 Wachstum Gesamtbev. 2015 – 2030 in % in % (2030) 0- bis unter 7-Jährige* 17.355 18.609 18.347 17.640 5,71% 1,64% 6- bis unter 25-Jährige* 51.772 52.136 52.195 53.126 17,25% 2,62% 25- bis unter 45-Jährige 68.061 70.353 70.308 68.066 22,12% 0,01% 45- bis unter 65-Jährige 88.224 86.496 85.021 81.409 26,46% -7,72% 65- bis unter 80-Jährige 57.904 54.574 52.588 56.950 18,50% -1,65% über 80-Jährige 19.042 25.558 30.911 32.824 10,65% 72,38% gesamt 299.765 305.004 305.705 307.311 2,52%

Tab. 4 Bevölkerungsprognose 2015 bis 2030 für Steglitz-Zehlendorf (ohne Flüchtlinge), nach Altersgruppen (Quelle: SenStadtUm 5/2016 Bevölkerungsprognose für Berlin (mittlere Variante)) * Der Jahrgang der 6-Jährigen ist in beiden Altersgruppen enthalten, die Gesamtsumme zählt diesen nur einmal.

In der Gruppe der über 80-Jährigen wird ein anhaltendes Wachstum über das Jahr 2020 hinaus erwartet, von rund 19.000 EW im Jahr 2015 auf rund 32.800 EW im Jahr 2030 (+72,4 %). Im Jahr 2030 werden 10,8 % der Einwohner des Bezirks 80 Jahre oder älter sein, verglichen mit 6,3 % im Jahr 2015.

In der Altersgruppe 65 bis unter 80 Jahre ist dagegen zunächst bis zum Jahr 2025 ein leich- ter Bevölkerungsrückgang und erst danach bis 2030 wieder ein Zuwachs zu verzeichnen. Über den gesamten Zeitraum hinweg überwiegt der Rückgang (-1,75 %). Zusammen mit den über 80-Jährigen werden sie im Jahr 2030 etwa 29 % der Gesamtbevölkerung des Bezirks ausmachen.

In der Gruppe der 45- bis unter 65-Jährigen ist ein anhaltender Bevölkerungsrückgang über das Jahr 2020 hinaus zu erwarten, von rund 88.200 EW im Jahr 2015 auf 81.400 EW im Jahr 2030. Dies entspricht einem Rückgang um 7,7 %. Im Jahr 2030 wird diese Gruppe einen Anteil von 26,5 % an der Gesamtbevölkerung haben, im Vergleich zu 29,4 % im Jahr 2015.

Die Gruppe der 25- bis unter 45-Jährigen bleibt vergleichsweise stabil. Ein Wachstum um 2.300 EW bis 2020 wird durch einen nahezu gleich großen Rückgang bis 2030 ausge- glichen. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung bleibt mit 22,1 % annähernd konstant.

Die Altersgruppe der 6- bis unter 25-Jährigen wächst bis zum Jahr 2030, und hier insbeson- dere zwischen 2025 und 2030 um insgesamt 2,6 %. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung bleibt konstant bei 17,3 %. Die Zahl der Kinder bis zu 7 Jahren nimmt über den Gesamtzeit- raum um rund 1,6 % zu. Nach einem anfangs deutlichen Wachstum wird ab 2020 wieder ein leichter Rückgang erwartet. 8 SIKo Steglitz Zehlendorf

2015 2020 2025 2030 Bezirksregion Wachstum Einwohner Einwohner inkl. Kapazitäten der Flüchtlingsunterkünfte 2015 – 2030 in % Schloßstraße 21.720 22.360 22.167 22.734 4,67% Albrechtstraße 52.007 52.749 53.349 53.021 1,95% Lankwitz 42.120 43.012 43.019 43.082 2,28% Ostpreußendamm 34.992 37.002 37.844 37.561 7,34% Teltower Damm 33.544 34.803 35.840 36.233 8,02% Drakestraße 47.575 49.804 49.293 49.425 3,89% Zehlendorf Südwest 25.789 27.063 27.015 27.048 4,88% Zehlendorf Nord 42.018 42.688 42.655 42.684 1,59% gesamt 299.765 309.481 311.182 311.788 4,01%

Tab. 5 Bevölkerungsprognose 2015 bis 2030 nach Bezirksregion (einschließlich Flüchtlinge) (Quelle: SenStadtUm 5/2016 Bevölkerungsprognose für Berlin (mittlere Variante))

In der teilräumlichen Differenzierung zeigen sich deutlich unterschiedliche Bevölkerungs- entwicklungen, mit Wachstumsraten zwischen 1,6 % in Zehlendorf Nord bzw. 2,0 % in der Bezirksregion Albrechtstraße und 7,3 % in der Bezirksregion Ostpreußendamm bzw. 8,0 % in der Bezirksregion Teltower Damm.

55.000

50.000

45.000

40.000

35.000 2015 2020 Einwohner 30.000 2025 2030

25.000

20.000

15.000

e e itz e t d ß ß es or raß tra kw amm ra w N st s n st rf ß ht La nd e o c e ak r end Schlo lbre D dorf Süd A preuß n ehl t Teltower Damm Z Os Zehle

Abb. 6 Bevölkerungsprognose 2015 bis 2030 nach Bezirksregion (ohne Zahlen zu Geflüchteten)

9 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 7 Bevölkerungsentwicklung in Prozent 2015 bis 2020

Abb. 8 Bevölkerungsentwicklung in Prozent 2015 bis 2025

Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung in Prozent 2015 bis 2030

10 SIKo Steglitz Zehlendorf

2. Einrichtungen der Sozialen Infrastruktur

2.1. Kindertagesstätten

2.1.1. Ausgangssituation

Methode Das vom Senat erarbeitete Kerndatenraster zur Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen sieht keine Berücksichtigung von Tagespflegeplätzen vor. Diese leisten jedoch gerade im Bezirk Steglitz-Zehlendorf einen wichtigen Versorgungsbeitrag, so dass eine realistische Beurteilung der Versorgungssituation ihre Einbeziehung zwingend erfordert. Außerdem ist es aus bezirklicher Sicht erforderlich, zur Beurteilung der künftigen Versorgungssituation teil- räumlich differenzierte Orientierungswerte heranzuziehen, die die Erfahrungen mit der tat- sächlichen Inanspruchnahme von Plätzen über entsprechende Verträge in den einzelnen Bezirksregionen berücksichtigen. Deshalb wurde zusammen mit der Jugendhilfeplanung des Bezirksamts Steglitz-Zehlendorf ein Datenraster erarbeitet, das abweichend vom vorgege- benen Kerndatenraster die o.g. Gesichtspunkte einbezieht, mit dem Ziel, eine belastbare Einschätzung der Versorgungssituation im Ausgangsjahr 2015 sowie im Kitajahr 2019/20 zu ermöglichen. Dadurch sind die Planungsansätze kongruent, insbesondere hinsichtlich der Bedarfsentwicklung für die nächsten Jahre. Da die Inanspruchnahme von Kinderbetreuungs- plätzen unvorhersehbaren Veränderungen unterliegt, kann die mögliche weitere Entwicklung bis 2030 nur summarisch in einem kurzen Ausblick behandelt werden. Anfang 2017 wollen die Verantwortlichen aller Bezirke für die Jugendhilfeplanung einen Vor- schlag für ein überarbeitetes Kerndatenraster unterbreiten.

Die Bestandsanalyse des SIKo berücksichtigt einerseits die angebotenen und die belegten Kinderbetreuungsplätze im Bezirk und in den einzelnen Bezirksregionen, andererseits die Anzahl der für dort lebende Kinder abgeschlossenen Betreuungsverträge (unabhängig da- von, in welchem Bezirk bzw. welcher Bezirksregion die Betreuung stattfindet).

Die (teilräumliche) Betreuungsquote ermittelt sich durch das Verhältnis (in %) der bestehenden Verträge (Kita + Tagespflege, unabhängig davon, ob sie mit Einrichtungen innerhalb oder außerhalb des Teilraums bestehen) zur Anzahl der im jeweiligen Teilraum lebenden Kinder im Alter unter sieben Jahren (Stand 31.12.2015). Die Differenz zwischen der Anzahl der be- stehenden Verträge und der Anzahl der im Teilraum wohnhaften Kinder gibt die aktuelle Betreuungssituation im jeweiligen Teilraum wider. Als Teilraum werden der Gesamtbezirk und die einzelnen Bezirksregionen betrachtet.

Für die Ermittlung der (teilräumlichen) Versorgungsquote wird die Anzahl der in den einzel- nen Bezirksregionen angebotenen Plätze in Kita und Tagespflege mit der Anzahl der dort lebenden Kinder der genannten Altersgruppe abgeglichen. Die Versorgungsquote gibt somit das Verhältnis (in %) der im Teilraum angebotenen Plätze zur Anzahl der dort wohnhaften Kinder an. Die Differenz zwischen der Anzahl der bestehenden Verträge (Kita + Tagespfle- ge) und den im Teilraum angebotenen Plätzen (Kita + Tagespflege) gibt die aktuelle Versor- gungssituation im jeweiligen Teilraum wider, indem sie darauf hinweist, dass im jeweiligen Teilraum weniger (oder auch mehr) Plätze angeboten werden, als es dem an der Anzahl der Verträge gemessenen Betreuungsbedarf entspricht..

Die Differenz des wie oben dargestellt errechneten Bedarfs zu dem in der jeweiligen Bezirks- region vorhandenen Angebot an Kinderbetreuungsplätzen weist dann auf einen teilräumli- chen Mehr- oder auch Minderbedarf hin. Aufgrund der kleinräumigen Betrachtungsebene kann allerdings davon ausgegangen werden, dass sich Mehr- und Minderbedarfe in benach- barten Bezirksregionen zumindest teilweise ausgleichen können. Im Schnitt liegen ohnehin nur in 60% der Fälle Wohnort und Betreuungsort in der gleichen Bezirksregion.

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Abb. 10 Kindertagesstätten – Bestand 2015

Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen 2015

Bezirk Steglitz-Zehlendorf – Bestandssituation Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 17.335 11.538 11.118 66,5 64,1 468

Im Bezirk waren zum 31.12.2015 17.355 Kinder der Altersgruppe bis unter sieben Jahre ge- meldet. Die Zahl der angebotenen Betreuungsplätze (Kita und Tagespflege) belief sich auf zu- sammen 11.538 Plätze. Dem gegenüber gab es 11.118 abgeschlossene Verträge zur Kinder- betreuung. Damit bestand ein rechnerischer Überschuss von 468 angebotenen Plätzen. Von den 11.538 Betreuungsplätzen waren 94,9 % belegt, 588 Plätze wurden nicht genutzt. Differenziert nach Bezirksregionen ergab sich folgendes Bild:

060101 Schloßstraße Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 1.326 956 836 72,1 63,0 120

Ende 2015 lebten 1.326 Kinder (0 bis unter 7 Jahre) in der Bezirksregion Schloßstraße. Es wurden 956 Plätze angeboten. Somit ergibt sich ein Versorgungsgrad von 72,1 %. Insgesamt waren 836 Verträge in der Bezirksregion gemeldet. Die Betreuungssituation (Kapazität minus Verträge) ist bei einem rechnerischen Überhang von 120 Plätzen als gut einzustufen.

060102 Albrechtstraße Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 3.156 1.526 2.058 48,4 65,2 -532

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Abb. 11 Versorgungsituation mit Kinderbetreuungsplätzen in den Bezirksregionen – Bestandssituation 2015

Für 3.156 Kinder standen in der Bezirksregion Albrechtstraße 1.526 Plätze zur Verfügung.

Bei einem Versorgungsgrad von 48,4 % und einer leicht über dem Bezirksdurchschnitt lie- genden Betreuungsquote von 65,2 % mit 2.058 gemeldeten Verträgen bedeutet dies, dass in erheblichem Umfang Angebote außerhalb der Bezirksregion in Anspruch genommen wur- den. Zu einer teilräumlich ausgeglichenen Betreuungssituation (Kapazität minus Verträge) fehlten 532 Plätze. Trotz dieses großen Defizits gibt es in der Bezirksregion auch nicht be- legte Plätze. Das kann verschiedene Gründe haben - sie entsprechen nicht der Nachfrage, sind nur am Stichtag nicht belegt oder es gibt andere Optionen im Einzugsbereich.

060203 Lankwitz Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 2.404 1.595 1.569 66,4 65,2 26

Zum 31.12.2015 lebten 2.404 Kinder im Alter bis unter 7 Jahren in der Bezirksregion Lankwitz.

Es wurden 1.595 Plätze angeboten. Somit ergibt sich eine Versorgungsquote von 66,4 %. Da die Betreuungsquote mit 65,2 % bei 1.569 gemeldeten Verträgen geringfügig niedriger lag, ergibt sich ein rechnerischer Überhang von 26 Plätzen.

060204 Ostpreußendamm Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 1.993 1.039 1.232 52,1 61,8 -193

Für 1.993 Kinder wurden in dieser Bezirksregion zum Jahresende 2015 1.039 Kita-Plätze angeboten. Die Zahl der gemeldeten Verträge belief sich auf 1.232. Vor allem die resultie- rende Versorgungsquote von 52,1 %, aber auch die Betreuungsquote von 61,8 % lag deut- lich unter dem Durchschnitt des Bezirks. Für eine teilräumlich ausgeglichene Betreuungs- situation fehlten 193 Plätze.

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060305 Teltower Damm Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 1.771 1.434 1.124 81,0 63,5 310

In der Bezirksregion Teltower Damm standen für 1.771 Kinder der relevanten Altersgruppe 1.434 angebotene Plätze in Kita und Tagespflege zur Verfügung. Die Versorgungsquote lag demnach bei 81,0 % und damit erheblich über der Betreuungsquote, die den bezirklichen Durchschnitt leicht unterschreitet. Aus der Zahl der der in der Bezirksregion gemeldeten 1.124 Verträge errechnet sich für diesen Teilraum ein Überhang von 310 angebotenen Plätzen.

060306 Drakestraße Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 2.830 2.234 1.803 78,9 63,7 431

Für 2.830 Kinder waren in der Bezirksregion Drakestraße 1.803 Verträge gemeldet; demge- genüber standen 2.234 Kita- und Tagespflegeplätze zur Verfügung. Aufgrund der überdurch- schnittlich hohen Versorgungsquote von 78,9 % bei einer leicht unterdurchschnittlichen Betreuungsquote ergab sich ein rechnerischer Überhang von 431 angebotenen Plätzen in diesem Teilraum.

060407 Zehlendorf Südwest Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 1.503 1.013 979 67,4 65,1 34

In dieser Bezirksregion lebten zum Jahresende 2015 insgesamt 1.503 Kinder unter sieben Jahren, für die 1.013 Plätze angeboten und 979 Verträge abgeschlossen wurden. Sowohl die Versorgungsquote als auch die Betreuungsquote lagen geringfügig über dem bezirklichen Durchschnitt, so dass eine rechnerisch ausgeglichene Versorgungssituation festzustellen ist, mit einem geringfügigen Überhang von 34 angebotenen Plätzen.

060408 Zehlendorf Nord Betreuungsquote Versorgungs- Einwohner Angebot (Kita+TP) Versorgung IST IST Versorgungsquote [Verträge/100 EW (0-u.7 J.) [Plätze] [Verträge] [Plätze/100EW (0-u.7 J.)] situation (0-u.7 J.)] [Verträge - Plätze] 2.372 1.741 1.469 73,4 61,9 272

Für 2.372 Kinder standen in dieser Bezirksregion 1.741 Plätze zur Verfügung. Daraus ergibt sich eine vergleichsweise hohe Versorgungsquote von 73,4 %. Da zugleich die Betreuungs- quote, d.h. die tatsächliche Inanspruchnahme von Plätzen (1.469 Verträge) mit 61,9 % deutlich unter dem Bezirksdurchschnitt lag, ist die teilräumliche Versorgungssituation in dieser Bezirks- region bei einem rechnerischen Überhang von 272 Plätzen als gut zu beurteilen.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass nach den getroffenen Annahmen im Bezirk gegen- wärtig eine ausreichende Versorgung mit Kinderbetreuungsplätzen gegeben ist, auch wenn in zwei Bezirksregionen mit hohen teilräumlichen Defiziten (Albrechtstraße und Ostpreußen- damm) teilweise weite Wege zu Angeboten in umliegenden Bezirksregionen notwendig wer- den. Ein – mit rund 4 % recht knapper – Puffer zur Berücksichtigung unterschiedlicher Be- darfslagen sowie der üblichen Schwankungsbreite zur Jahresmitte ist gegeben. Die Berech- nungsmethode erlaubt jedoch keine Aussage, ob sich in der Betreuungsquote ein „frustrierter Bedarf“ verbirgt, d.h. ob aufgrund eines fehlenden, schlecht erreichbaren oder aus anderen Gründen nicht bedarfsgerechten Angebots an Betreuungsplätzen die Anzahl der abge- schlossenen Betreuungsverträge den tatsächlichen Bedarf nicht vollständig wiedergibt.

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2.1.2. Prognose

Für die Prognose der Versorgungssituation im Kitajahr 2019/20 werden die Daten der Bevöl- kerungsprognose für die relevante Altersgruppe herangezogen, die sowohl die räumliche Entwicklung (Wohnungsneubau) als auch die natürliche Bevölkerungsentwicklung und die Flüchtlinge in Unterkünften mit bis mindestens Ende 2019 laufenden Verträgen berücksichti- gen. Ausgehend von den bisherigen Erfahrungen und Trends bei der Inanspruchnahme von Plätzen in Kinderbetreuungseinrichtungen und der aktuellen Rechtslage werden nach Be- zirksregionen differenzierte Orientierungswerte für den prozentualen Anteil dieser Bevölke- rungsgruppe angenommen, für den voraussichtlich ein Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen bestehen wird. Diese Orientierungswerte liegen je nach Bezirksregion zwischen 64 % und 73 % und damit deutlich über den aktuellen Betreuungsquoten. Hinzu kommt eine „Vakanz“ von 7%, die unterschiedliche Bedarfslagen (2%) sowie die übliche Schwankungsbreite zum Ende eines Kita-Jahres (5 %), dem Zeitraum der maximalen Belegung, widerspiegelt.

Dem so ermittelten Bedarf wird die Anzahl der voraussichtlich 2019/20 in der jeweiligen Be- zirksregion verfügbaren Betreuungsplätze gegenübergestellt. In einer ersten Berechnungs- stufe wird der Bestand an Betreuungsplätzen (Kita + Tagespflege) dabei zunächst als ge- genüber 2015 unverändert angenommen. Soweit belastbare Daten zur Veränderung des Bestandes an Betreuungsplätzen, z.B. durch Realisierung von im Rahmen des „Berliner Mo- dells der Baulandentwicklung“ eingeforderten zusätzlichen Kitaplätzen vorliegen, wurden diese dann entsprechend ihrem voraussichtlichen Realisierungszeitpunkt in die Prognose eingearbeitet. In der ersten Berechnungsstufe wird die Differenz des wie oben dargestellt errechneten Be- darfs zu dem in der jeweiligen Bezirksregion Ende 2015 gegebenen Angebot an Kinder- betreuungsplätzen ermittelt. Diese weist dann auf einen teilräumlichen Mehr- oder auch Min- derbedarf hin. Die Bevölkerungsprognose erwartet im Zeitraum Ende 2015 bis Ende 2019 ein Wachstum in

der Altersgruppe der 0- bis unter 7-Jährigen um rund 1.780 Personen (+10,2 %). Da die Be- darfsprognose außerdem von teilräumlichen Orientierungswerten für die Betreuungsquote ausgeht, die etwas über den 2015 tatsächlich erreichten Betreuungsquoten liegen, und zu-

dem einen Puffer („Vakanz“) von 7 % zur Berücksichtigung unterschiedlicher Bedarfslagen sowie der üblichen Schwankungsbreite zum Ende eines Kita-Jahres annimmt, ergibt sich bei (vorläufiger) Annahme einer gegenüber 2015 unveränderten Platzkapazität eine absehbar erheblich verschlechterte Beurteilung der Versorgungslage mit Kinderbetreuungsplätzen.

Nach den genannten Annahmen wird der Versorgungsbedarf von derzeit 11.538 angebote- nen auf 13.971 benötigte Plätze im Kitajahr 2019/20 zunehmen. Demnach würden im Prog- nosejahr 2.433 Plätze in Kitas und Tagespflege fehlen, wenn das Angebot gegenüber 2015 nicht gesteigert würde. Das Defizit wäre am größten in den bereits heute eher schlecht ver- sorgten Bezirksregionen Albrechtstraße und Ostpreußendamm.

Bezirksregion 0- bis unter 7-Jährige Differenz Fertgstellungen Prognose Kapazität [Plätze] [Einwohner] Orientierungswert IST-Soll und realisierte IST-SOLL 2019 Betreuungsquote IST 2015 SOLL 2019 [Plätze] Planungen einschl. EW*Orient.wert. + [angebotene Plätze] 2015 Flüchtlinge 7% Vakanz] 2019 2019 2019 Schloßstraße 1.326 1.409 68 % 956 1.024 -68 38 -30 Albrechtstraße 3.156 3.484 67 % 1.526 2.504 -978 74 -904 Lankwitz 2.404 2.575 72 % 1.595 1.978 -383 162 -221 Ostpreußendamm 1.993 2.245 64 % 1.039 1.544 -505 946 +441 Teltower Damm 1.771 1.933 68 % 1.434 1.413 21 13 +34 Drakestraße 2.830 3.208 67 % 2.234 2.295 -61 410 +349 Zehlendorf Südwest 1.503 1.726 73 % 1.013 1.342 -329 68 -261 Zehlendorf Nord 2.372 2.531 69 % 1.741 1.871 -130 282 +152 gesamt 17.335 19.111 11.538 13.971 -2.433 1.993 -440

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Abb. 12: Versorgungsituation mit Kinderbetreuungsplätzen in den Bezirksregionen – Prognose 2019/20 (ohne Berücksichtigung von bis Ende 2019 voraussichtlich realisierten Kapazitätserweiterungen)

Dieser Versorgungslücke sind – wie bereits ausgeführt – die Kapazitätszuwächse durch Neubau oder Erweiterung von Kindertagesstätten gegenüberzustellen, die voraussichtlich bis 2019/20 realisiert sein werden (s. dazu auch die Standortliste im Anhang).

Neue Plätze Weitere Planungen bis 2019 Prognose Bezirksregion 2019/20 2016 2017 Finan- in Bearbeitung Absichts- Realisierte, Soll-Ist bereits reali- zierung be- durch die erklärung/ in Wegfall gesicherte und siert willigt in 2016 Kitaaufsicht Vorbereitung offene Vorhaben Schloßstraße 38 38 -30 Albrechtstraße 32 42 74 -904 Lankwitz 38 49 75 162 -221 Ostpreußendamm 137 129 320 360 946 441 Teltower Damm 13 13 34 Drakestraße 130 40 100 190 -50 410 349 Zehlendorf Südwest 28 40 68 -261 Zehlendorf Nord 102 80 100 282 152 gesamt 518 340 420 765 -50 1.993 -440

Im Jahr 2016 wurden im gesamten Bezirk insgesamt 518 Plätze realisiert. Für weitere 340 Plätze ist die Finanzierung bereits bewilligt, mit ihrer Fertigstellung wird im Jahr 2017 ge- rechnet. Gegenwärtig sind 420 bis 2019 geplante Plätze in der Bearbeitung durch die Kita- aufsicht. Zudem gibt es Absichtserklärungen von Trägern sowie in Vorbereitung befindliche Planungen, u.a. im Zusammenhang mit der Realisierung von Wohnbauvorhaben, für insge- samt 765 Plätze (davon 360 in -Süd), bei denen allerdings der Zeitpunkt der Rea- lisierung noch nicht feststeht. Wenn alle diese bereits geplanten Kapazitätserweiterungen zeitnah realisiert werden, verbleibt für das Kitajahr 2019/20, gemessen an der Bevölke- rungsprognose, ein rechnerisches Defizit von 440 Plätzen, das durch vorliegende Planungen nicht abgedeckt ist.

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Abb. 13: Versorgungsituation mit Kinderbetreuungsplätzen in den Bezirksregionen – Prognose 2019/20 (unter Berücksichtigung von bereits realisierten bzw. zugesagten Kapazitätserweiterungen)

Ausblick 2020 bis 2030 Nach den Ergebnissen der Bevölkerungsprognose wird die Anzahl der Kinder im Alter unter sieben Jahren nach 2020 wieder zurückgehen, und zwar um etwa 1,4 % bis 2025 und um weitere 3,9 % bis 2030. Wenn bis dahin sämtliche bereits geplanten Kapazitätserweiterungen umgesetzt werden und die Orientierungswerte für die Betreuungsquote und die Anzahl der Tagespflegeplätze als gleich bleibend angenommen werden, würde sich die rechnerische „Versorgungslücke“ bis 2030 wieder schließen.

2.1.3. Handlungserfordernisse, Konzept

Angesichts der erwarteten Defizite im Bereich der Versorgung mit Plätzen in Kindertages- stätten und Tagespflegeeinrichtungen ist aus Sicht des SIKo kurzfristiger Handlungsbedarf anzunehmen. Dies gilt für den Bezirk insgesamt und für alle Bezirksregionen (mit der mögli- chen Ausnahme der Bezirksregion Teltower Damm), da für einen Ausgleich zwischen be- nachbarten, unterschiedlich gut versorgten Bereichen die Voraussetzungen nur noch teilwei- se vorliegen werden. Mit den bereits realisierten, geplanten bzw. zugesagten neuen Standor- ten und Kapazitätserweiterungen wird dieser Anforderung durch den Bezirk bereits weitge- hend Rechnung getragen. Hier wird es darauf ankommen, diese Ergänzungen entsprechend den dargestellten Planungen auch tatsächlich in einem relativ kurzfristigen Zeithorizont zu realisieren. Die im Rahmen der Aufstellung von Bebauungsplänen nach dem „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ gegebenen Möglichkeiten zur Bereitstellung von Flä- chen und Mitteln für zusätzliche Kita-Plätze sind weiterhin auszuschöpfen. Es ist jedoch ab- sehbar, dass dies allein nicht ausreichen wird, um bis 2019/20 überall im Bezirk die Orientie- rungswerte zur Betreuungsquote zu erreichen.

Vielmehr verbleibt auch bei Umsetzung aller zurzeit konkretisierbaren Planungen zunächst ein rechnerisches Defizit von 440 Plätzen im Bezirk insgesamt. Das Defizit wird höher ausfal- len, wenn nicht alle gegenwärtigen Planungen bis 2019/20 tatsächlich realisiert werden kön- nen. Da die Fertigstellungszeitpunkte für einige der offenen Planungen, z.B. in Lichterfelde Süd nicht genau absehbar ist, kann dies nicht ausgeschlossen werden.

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Auch bei einem prozentual eher geringen Defizit besteht daher - schon augrund des Rechts- anspruchs auf einen Kita-Platz - noch weiterer Handlungsbedarf, insbesondere in den Be- zirksregionen Albrechtstraße und Zehlendorf Südwest, wo sich teilräumliche Defizite nur be- grenzt durch „Überangebote“ in benachbarten Bezirksregionen von Steglitz-Zehlendorf aus- gleichen lassen werden.

Eine flächengenaue Festlegung zusätzlicher Kita-Standorte in diesen Bezirksregionen ist im Rahmen des SIKo zzt. nicht möglich, da Kapazitätserweiterungen vor allem durch in Neu- bauvorhaben integrierte Standorte oder durch Standorterweiterungen erfolgen werden und sich Nachnutzungsmöglichkeiten oder Flächenpotenziale für solche relativ kleinen Standorte manchmal unerwartet und unvorhersehbar ergeben. Einen Beitrag könnte auch die kürzlich aufgelegte Initiative des Senats zur Realisierung von Systembau-Kitas leisten, jedoch ist noch unklar, ob, wo und in welchem Umfang Steglitz-Zehlendorf darin Berücksichtigung fin- den wird.

Da sich die Versorgungssituation nach 2020 voraussichtlich wieder entspannen wird, sind zur Abdeckung des Spitzenbedarfs auch temporäre Maßnahmen ins Auge zu fassen. Ob ergänzend eine (ggf. temporäre) Entlastung durch zusätzliche Tagespflegeplätze möglich ist, kann im Rahmen des SIKo nicht beurteilt werden. Längerfristige Veränderungen von Ange- bot und Bedarf lassen sich nicht belastbar abschätzen, die tatsächliche Entwicklung wird deshalb auch weiterhin genau zu beobachten sein.

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2.2. Jugendfreizeiteinrichtungen

2.2.1. Ausgangssituation

Im Bezirk stehen derzeit 3.658 Plätze in öffentlichen und öffentlich geförderten Jugendfrei- zeiteinrichtungen (JFE) zur Verfügung. Dazu werden neben den eigentlichen Jugendfreizeit- einrichtungen auch ein pädagogisch betreuter Spielplatz (PbS, wird voraussichtlich ge- schlossen) gezählt.

Daneben gibt es nicht öffentlich geförderte Einrichtungen wie die "Holzkirche e.V. " (Verein für soziale Arbeit, Kinder- und Jugendarbeit) sowie drei Familienzentren für Betreuung, Bildung, Beratung und Unterstützung (Interkulturelles Familienzentrum "Familien-Ring", Familienzentrum Lankwitz, Evangelisches Familienzentrum Paulus).

Abb. 14 Jugendfreizeiteinrichtungen – Bestand 2015

Für die Ermittlung des Versorgungsgrades mit öffentlichen und öffentlich geförderten Jugendfreizeiteinrichtungen wird der Richtwert von 11,4 Plätzen pro 100 EW im Alter von 6 bis unter 25 Jahren zugrunde gelegt. Dabei sind die genannten nicht öffentlich geförderten Einrichtungen sowie auch durch SenBJW finanzierte Jugendfreizeiteinrichtungen mit einem überbezirklichen Versorgungsbereich nicht anrechenbar.

Steglitz-Zehlendorf – Bestandssituation Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 51.772 5.902 3.658 -2.244,0 7,1 62,0

In Steglitz-Zehlendorf lebten Ende 2015 51.772 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 bis unter 25 Jahren. Für die Versorgung mit öffentlichen und öffentlich geförderten Jugend- freizeiteinrichtungen stehen 3.658 Plätze zur Verfügung. Gemessen am Richtwert fehlen im Bezirk damit 2.244 Plätze. Der Versorgungsgrad liegt mit 7,1 Plätzen pro 100 EW der Alters- gruppe damit fast 40 % unter dem Richtwert.

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Abb. 15 Versorgung mit Jugendfreizeiteinrichtungen in den Bezirksregionen – Bestandssituation 2015

In den einzelnen Bezirksregionen ergibt sich folgendes Bild:

060101 Schloßstraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 3.568 407 251 -156 7,0 61,7

In dieser Bezirksregion stehen für 3.568 Kinder und Jugendlichen 251 Plätze der öffentlichen bzw. öffentlich geförderten Jugendfreizeiteinrichtung Flemmingstraße zur Verfügung. Für eine dem Richtwert entsprechende Versorgung fehlen 156 Plätze. Der Versorgungsgrad von 7,0 Plätzen pro 100 EW liegt nahe dem bezirklichen Durchschnitt.

060102 Albrechtstraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 7.877 898 699 -199 8,9 77,8

Der Versorgungsgrad in der BZR Albrechtstraße liegt bei überdurchschnittlichen 8,9 Plätzen pro 100 EW. Das Haus der Jugend Albert Schweitzer bietet mit seinen 280 Plätzen fast die Hälfte der in der BZR vorhandenen 699 Plätze an. Für eine richtwertgerechte Versorgung fehlen rund 200 Plätze. Der Versorgungsgrad liegt dennoch deutlich über dem Durchschnitt des Bezirks.

060203 Lankwitz Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 6.553 747 284 -463 4,4 38,0

Für 6.553 Kinder und Jugendliche in der BZR Lankwitz stehen nur 284 Plätze in öffentlichen oder öffentlich geförderten Jugendfreizeiteinrichtungen zur Verfügung. Mit 4,4 Plätzen pro 100 EW und einem Defizit von 463 Plätzen weist die BZR den zweitniedrigsten Versor- gungsgrad im Bezirk auf.

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060204 Ostpreußendamm Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 5.990 683 901 +218 15 131,9

Dies ist die einzige Bezirksregion, die einen dem Richtwert entsprechenden Versorgungs- grad erreicht und diesen mit 901 Plätzen für 5.990 Kinder und Jugendliche (15,0 Plätzen pro 100 EW) sogar rechnerisch übererfüllt. Zusätzlich steht hier das nicht öffentlich geförderte Jugendfreizeitangebot durch den Verein für soziale Arbeit, Kinder- und Jugendarbeit (Holz- kirche e.V.) mit einem klaren Profil der Jugendarbeit zur Verfügung.

060305 Teltower Damm Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 5.820 663 561 -102 9,6 84,6

In der BZR Teltower Damm leben 5.820 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 6 und 25 Jahren. Gegenwärtig stehen 561 Plätze (von rechnerisch benötigten 663 Plätzen) zur Verfü- gung. Mit 9,6 Plätzen pro 100 EW weist die BZR den zweitbesten Versorgungsgrad im Bezirk auf. Es bleibt ein vergleichsweise geringes Defizit von 102 Plätzen.

060306 Drakestraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 8.839 1.008 189 -819 2,1 18,8

Der Versorgungsgrad in der Bezirksregion Drakestraße liegt bei unterdurchschnittlichen 2,1 Plätzen pro 100 EW. Für 8.839 Kinder und Jugendliche stehen derzeit nur 189 Plätze in der JFE Albrecht Dürer (159 Plätze) sowie im Schülerclub Memlinge (30 Plätze) zur Verfügung Damit fehlen rund 820 Plätze in dieser am schlechtesten versorgten Bezirksregion.

060407 Zehlendorf Südwest Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 4.876 556 402 -154 8,2 72,3

In der BZR Zehlendorf Südwest können den 4.876 dort lebenden Kindern und Jugendlichen 402 Plätze in öffentlichen oder öffentlich geförderten Jugendfreizeiteinrichtungen angeboten werden. Für eine rechnerisch ausreichende Versorgung fehlen demnach 154 Plätze. Der Ver- sorgungsgrad von 8,2 Plätzen pro 100 EW liegt dennoch über dem Durchschnitt des Bezirks.

060408 Zehlendorf Nord Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze] [Plätze] [Plätze] [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 8.249 940 401 -539 4,9 42,6

In der BZR Zehlendorf Nord stehen für 8.249 Kinder und Jugendliche 401 Plätze zur Verfü- gung. Gemessen am „Sollwert“ von 940 benötigten Plätzen weist die BZR mit 4,9 Plätzen pro 100 EW den drittschlechtesten Versorgungsgrad im Bezirk auf. Es fehlen rund 540 Plätze.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Versorgung mit öffentlichen oder öffentlich geförderten Jugendfreizeiteinrichtungen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf nicht annähernd den stadtweit festgelegten Standard mit einem Richtwert von 11,4 Plätzen pro 100 Einwohner im Alter von 6 bis unter 25 Jahren erreicht; danach fehlen im Bezirk 2.244 Plätze. In sieben der acht Bezirksregionen liegt der Versorgungsgrad teilweise erheblich unter dem Richtwert. Lediglich die Bezirksregion Ostpreußendamm weist mit 15 Plätzen pro 100 Einwohner eine sehr gute Versorgung auf. Das Defizit wird durch Einrichtungen, die nicht öffentlich gefördert werden, nicht ausgeglichen.

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2.2.2. Prognose

Nach Angabe des Jugendamts sind im Bezirk derzeit keine zusätzlichen Kapazitäten in öf- fentlichen oder öffentlich geförderten Jugendfreizeiteinrichtungen durch neue Standorte oder Erweiterungen fest geplant. Der Abenteuerspielplatz in der Bezirksregion Albrechtstraße (40 Plätze) wird voraussichtlich im Jahr 2017 geschlossen. Ein Ersatz an anderer Stelle ist bis- her nicht geplant.

Durch das prognostizierte Bevölkerungswachstum in Steglitz-Zehlendorf um rund 3.750 Ein- wohner im Alter von 6 bis unter 25 Jahren bis zum Jahr 2030 ergibt sich bei unveränderter Platzkapazität eine weitere, wenn auch eher geringfügige Verschlechterung der Versorgung mit öffentlichen oder öffentlich geförderten Jugendfreizeiteinrichtungen. Bis 2020 würde der Versorgungsgrad von 7,1 auf 6,6 Plätze pro 100 EW in der relevanten Altersgruppe absin- ken, der Fehlbedarf an Plätzen, gemessen am Richtwert, auf rund 2.640 Plätze ansteigen. Da die Größe der Bevölkerungsgruppe der 6- bis unter 25-Jährigen nach 2020 annähernd konstant bleibt, verändert sich die Versorgungslage bis 2030 nur noch geringfügig. Für die einzelnen Bezirksregionen ergibt sich eine ähnliche Verteilung der unterversorgten Räume wie im Jahr 2015, da die Bevölkerungsentwicklung in der relevanten Altersgruppe in allen Bezirksregionen annähernd gleich verläuft. In den Bezirksregionen, in denen das Wachstum in dieser Altersgruppe durch hohe Zahlen an Geflüchteten verstärkt wird, ergeben sich die größten Verschlechterungen beim Versorgungsgrad.

Neue Standorte der Jugendarbeit sind nicht in der Planung, obwohl die Unterversorgung mit Plätzen seit vielen Jahren bekannt ist. Die Möglichkeiten des Bezirkshaushaltes waren in dieser Hinsicht restriktiv.

Bezirksregion 6- bis unter 25-Jährige Kapazität Differenz [Einwohner] [Plätze] [Plätze] IST* Ver- IST- IST-SOLL inkl. Flüchtlinge SOLL 2015 änderung SOLL +Veränderung bis 2020* 2015 2020 2025 2030 bis 2020* 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Schloßstraße 3.568 3.673 3.641 3.735 251 407 419 415 426 -156 -168 -164 -175 Albrechtstraße 7.877 7.989 8.080 8.031 699 -40 898 911 921 915 -199 -252 -262 -256 Lankwitz 6.553 6.871 6.872 6.882 284 747 783 783 785 -453 -499 -499 -501 Ostpreußendamm 5.990 6.533 6.677 6.629 901 683 745 761 756 218 156 140 145 Teltower Damm 5.820 6.168 6.348 6.416 561 663 703 724 731 -103 -142 -163 -170 Drakestraße 8.839 9.643 9.548 9.572 189 1.008 1.099 1.088 1.091 -819 -910 -899 -902 Zehlendorf Südwest 4.876 5.593 5.584 5.590 402 556 638 637 637 -154 -236 -235 -235 Zehlendorf Nord 8.249 8.667 8.660 8.666 401 940 988 987 988 -539 -587 -586 -587 gesamt 51.772 55.136 55.410 55.520 3.688 5.902 6.286 6.317 6.329 -2.214 -2.638 -2.669 -2.681

Tab. 6 Entwicklung der Versorgung mit Plätzen in Jugendfreizeiteinrichtungen 2015-2030 * In der Prognose werden neben dem IST-Bestand 2015 Veränderungen berücksichtigt, die voraussichtlich bis 2020 realisiert sind.

Bezirksregion Versorgungsgrad Versorgungsgrad [Plätze/100 EW (6-25 J.)] [% des Richtwerts] 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Schloßstraße 7,0 6,8 6,9 6,7 61,7 59,9 60,5 59,0 Albrechtstraße 8,9 8,2 8,2 8,2 77,8 72,4 71,5 72,0 Lankwitz 4,3 4,1 4,1 4,1 38,0 36,3 36,3 36,2 Ostpreußendamm 15,0 13,8 13,5 13,6 131,9 121,0 118,4 119,2 Teltower Damm 9,6 9,1 8,8 8,7 84,6 79,8 77,5 76,7 Drakestraße 2,1 2,0 2,0 2,0 18,8 17,2 17,4 17,3 Zehlendorf Südwest 8,2 7,2 7,2 7,2 72,3 63,0 63,1 63,1 Zehlendorf Nord 4,9 4,6 4,6 4,6 42,6 40,6 40,6 40,6 gesamt 7,1 6,6 6,6 6,6 62,5 58,0 57,8 57,6

Tab. 7 Entwicklung der Versorgungssituation 2015-2030

22 SIKo Steglitz Zehlendorf

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich die Versorgung mit öffentlichen oder öffentlich geförderten Jugendfreizeiteinrichtungen aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in den Jahren bis 2020 bezirksweit und in allen Bezirksregionen weiter verschlechtert, wenn keine zusätzlichen Plätze geschaffen werden. Nur in der Bezirksregion Ostpreußendamm wird der Richtwert von 11,4 Plätzen pro 100 Einwohner weiterhin erreicht. 2030 fehlen danach im gesamten Bezirk – gemessen am Richtwert – rund 2.680 Plätze.

Abb. 16 Versorgung mit Jugendfreizeiteinrichtungen in den Bezirksregionen – Prognose 2030

2.2.3. Handlungserfordernisse, Konzept

Angesichts der erheblichen Defizite im Bereich der Jugendfreizeiteinrichtungen ist aus Sicht des SIKo Handlungsbedarf anzunehmen. Zwar ist in Frage zu stellen, ob der gesamtstädti- sche Richtwert für alle Teile des Bezirks die Bedarfssituation gleichermaßen gut abbildet, für Teile der Zielgruppen erscheint auch die Inanspruchnahme von Angeboten in benachbarten Bezirksregionen zumutbar. Bei der insgesamt ungünstigen Versorgungslage ist dadurch je- doch nur eine geringe Entlastungswirkung zu erwarten, z.B. in Randbereichen der Bezirks- regionen Lankwitz und Drakestraße. Da in diesen beiden Bezirksregionen sowie in Zehlen- dorf Nord der Richtwert um mehr als die Hälfte unterschritten wird, sind hier die Prioritäten für die Bereitstellung zusätzlicher Angebote zu sehen.

Eine flächengenaue Festlegung zusätzlicher Standorte im Rahmen des SIKo ist jedoch nicht möglich und sinnvoll. Gründe dafür sind einerseits der vergleichsweise geringe Flächen- bedarf solcher Einrichtungen, die sich z.T. auch in Bestandsgebäude oder andere soziale Infrastrukturstandorte integrieren lassen und für die sich Nachnutzungsmöglichkeiten oder Flächenpotenziale manchmal unerwartet und unvorhersehbar ergeben. Bei größeren Neu- bauvorhaben, insbesondere in den o.g. Bezirksregionen mit besonderer Priorität, sollte regelmäßig geprüft werden, ob eine Eignung für die Integration einer Jugendfreizeiteinrich- tung besteht und dafür die planungsrechtlichen und finanziellen Voraussetzungen geschaf- fen werden können.

23 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.3. Grundschulen

2.3.1. Ausgangssituation

Methode Das SIKo bezieht sich in seinen Aussagen zum Thema Grundschulversorgung vor allem auf folgenden Bericht der zuständigen Senatsverwaltung (SenBJW – Referat I D): Schulnetz- und Schulstandortplanung Steglitz-Zehlendorf „Monitoring 2016“ (Schulische Infrastruktur; Analyse und Handlungsbedarf allgemein bildende öffentliche Schu- len; Bezirk Steglitz-Zehlendorf; Stand 17.5.2016; abgestimmt mit dem Bezirksamt Steglitz- Zehlendorf 5.7.2016)

Die gesamtstädtische Schulentwicklungsplanung zielt auf ein langfristiges stabiles Standort- netz in Berlin, das sich im Bereich der Grundschulen vorrangig an der Wohnortnähe orien- tiert. Räumliche Bezugsebene sind dabei – abweichend von der LOR-Systematik – die Ein- schulungsbereiche, die zu Schulplanungsregionen zusammengefasst werden (s. Abb. 13). Allerdings werden zunehmend auch Grundschulen einschulungsbereichs- und bezirksüber- greifend nachgefragt.

Für die Analyse und Prognose des Bedarfs an Plätzen in Grundschulen wird die Altersgrup- pe der 6- bis unter 12-jährigen (1. bis 6. Jahrgangsstufe) betrachtet. In die Prognose gehen dabei zum einen die räumliche Entwicklung (Wohnungsneubau) und zum anderen die natür- liche Bevölkerungsentwicklung in der relevanten Altersgruppe ein, die zunächst separat ana- lysiert und dann aufsummiert werden.

Die so berechneten Schülerzahlen werden durch eine so genannte „Strukturquote“ modifi- ziert. Diese gibt für jede Schulplanungsregion das Verhältnis der dort beschulten Grundschü- ler zur dort wohnhaften Grundschulbevölkerung zum Stichtag 31.12.2015 an (Grundschüler geteilt durch Grundschulbevölkerung in Prozent). Diese Quote ist u.a. davon abhängig, in welchem Umfang Schüler von außerhalb der jeweiligen Schulplanungsregion „zuwandern“ bzw. umgekehrt in andere Schulplanungsregionen „abwandern“ (Schülerwanderungen, s.u.) oder nicht öffentliche Schulen nutzen. Die Strukturquote wird als über den Prognosezeitraum stabil bleibend angenommen. Dieser Berechnungsansatz und die daraus errechneten Zahlen des o.g. „Monitoring 2016“ werden im SIKo übernommen. Seitens des Bezirks wird das Strukturquotenmodell allerdings kritisch gesehen, weil nicht auszuschließen ist, dass damit vorhandene Defizite bei der Grundschulversorgung fortgeschrieben werden.

Für die Ableitung des Bedarfs aus den unter Berücksichtigung der Strukturquote berech- neten Schülerzahlen wird eine Klassenstärke von 24 Schüler*innen pro Klasse und eine Zug- stärke von 144 Schüler*innen pro Zug angenommen.

Dem so ermittelten Bedarf werden die gegenwärtig bzw. voraussichtlich im Prognosehorizont verfügbaren Kapazitäten gegenübergestellt. Dazu werden alle öffentlichen allgemeinbilden- den Grundschulen in den Schulplanungsregionen und die Kapazitäten, die für die regionale Versorgung relevant sind (Schulen, die Plätze im Primarbereich anbieten und keine Einschu- lungsbereiche haben, z.B. Grundstufen an Gemeinschaftsschulen, Staatliche Europaschu- len) erfasst und ausgewertet. Für die Prognose bis 2021/22 wurden zudem alle derzeit ge- planten Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung oder auch -reduzierung ermittelt und ent- sprechend berücksichtigt.

Angesichts der erheblichen Veränderungsdynamik bei den Schülerzahlen und den verfügba- ren Kapazitäten beschränkt sich die Prognose der Grundschulentwicklungsplanung auf den Zeitraum bis zum Schuljahr 2024/25. Kapazitäre Maßnahmen (Erweiterungen, Neubau, Re- duzierungen) sind nur bis zum Schuljahr 2021/22 in die Prognose eingegangen.

24 SIKo Steglitz Zehlendorf

Schülerwanderungen Zunehmend werden auch Grundschulen einschulungsbereichs- und bezirksübergreifend nach- gefragt. Tab. 8 zeigt, dass die Wanderungsbewegungen nach Steglitz-Zehlendorf die umge- kehrte Schülerwanderung meist überwiegen. Erwartungsgemäß sind die Verflechtungen mit den angrenzenden Bezirken und dem Land Brandenburg besonders ausgeprägt.

nach aus Saldo 29 24 -5 -Kreuzberg 6 23 17 1 7 6 -Wilmersdorf 225 83 -142 0 19 19 -Schöneberg 171 271 100 Neukölln 16 28 12 Treptow-Köpenick 3 4 1 -Hellersdorf 0 0 0 3 1 -2 3 5 2 Kreis Potsdam-Mittelmark 0 72 72 Kreis Teltow-Fläming 0 30 30 Stadt Potsdam 0 10 10 andere 30 18 -12 gesamt 487 595 108

Tab. 8 Schülerwanderungen (Grundschulen) nach und aus Steglitz-Zehlendorf (Stichtag: 18.09.2015) (Quelle: SenBJW I C 2.1)

Insgesamt gehen rund 600 „bezirksfremde“ Schüler in Steglitz-Zehlendorf zur Schule, wäh- rend rund 500 Schüler aus Steglitz-Zehlendorf auspendeln. Dies ergibt einen rechnerischen Saldo von 108 auswärtigen Grundschülern (0,7 Züge), die im Bezirk betreut werden.

Abb. 17 Grundschulen – Bestand 2015

25 SIKo Steglitz Zehlendorf

Grundschulversorgung 2015/2016 Die im Bezirk Steglitz-Zehlendorf vorhandenen und genutzten Grundschulstandorte sind in der umseitigen Karte verortet. Tab. 9 und Abb. 18 zeigen den Stand der Grundschulversor- gung in den Schulplanungsregionen für das Schuljahr 2015/16.

Schulplanungsregion Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] Steglitz 1.597 11,1 12,5 1,4 Lankwitz Ost 1.522 10,6 11,0 0,4 Lankwitz 1.682 11,7 12,0 0,3 Lichterfelde Süd 655 4,5 5,5 1,0 Zehlendorf Süd 1.721 12,0 14,0 2,0 Lichterfelde West 1.427 9,9 10,0 0,1 1.920 13,3 12,0 -1,3 Zehlendorf 1.735 12,0 14,0 2,0 Wansee 572 4,0 5,5 1,5 gesamt 12.831 89,1 96,5 7,4

Tab. 9 Versorgung mit Grundschulplätzen (Züge) nach Schulplanungsregion – Bestand 2015

In Steglitz-Zehlendorf generierten (unter Berücksichtigung der Strukturquote) 12.831 Schüler in der altersrelevanten Gruppe der 6- bis unter 12-jährigen im Schuljahr 2015/16 eine Nach- frage von rund 89 Zügen. Dem stand ein Angebot von 96,5 Zügen gegenüber. Derzeit be- steht somit ein rechnerisches Überangebot von rund 7 Zügen. Die Belegung der Klassen lag im Durchschnitt bei 23,4 Kindern (ohne Willkommensklassen).

Auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nicht jeder Zug in jeder Schule bis auf den letzten Platz belegt sein kann, konnte der Bezirk damit zum Jahresende 2015 als insgesamt mit Grundschulplätzen gut versorgt gelten. Lediglich in der Schulplanungsregion Dahlem bestand ein (relativ geringes) Defizit, das durch rechnerische Überangebote in benachbarten Regionen ausgeglichen wird. Aufgrund der zwischenzeitlichen Entwicklung bis Ende 2017 ist diese Einschätzung für einige Schulplanungsregionen jedoch zu korrigieren (s. Kap. 2.3.3)

Abb. 18 Versorgung mit Grundschulen in den Schulplanungsregionen – Bestandssituation 2015 (Differenz Kapazität zu Bedarf in Zügen)

26 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.3.2. Prognose

Die der Prognose des Monitoring 2016 zugrunde liegende Grundschulbevölkerung wird (unter Berücksichtigung einer konstanten Strukturquote) bis zum Schuljahr 2021/22 zunächst um knapp 900 Schüler*innen zurückgehen, um dann bis 2024/25 wieder um fast 500 Perso- nen zuzunehmen. Der Grund liegt vor allem in einer Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung. Bis 2021/22 wird im Monitoring ein bereits geplanter Kapazitätszuwachs um drei Züge berücksichtigt, danach sind keine geplanten kapazitären Maßnahmen mehr enthalten. Insbe- sondere ist der im Zusammenhang mit der Wohnungsbauentwicklung Lichterfelde Süd geplante Grundschulstandort im Monitoring (und damit in den folgenden Tabellen) noch nicht berücksichtigt.

Aufgrund gegenläufiger Tendenzen bei der Schülerzahl und der Kapazitätsentwicklung wird das rechnerische Überangebot von Grundschulplätzen im Bezirk bis zum Schuljahr 2021/22 auf 11,3 Züge ansteigen: Während die Nachfrage auf 88 Züge sinkt, ist gleichzeitig ein Ka- pazitätszuwachs um drei Züge in der Planung.

Steglitz-Zehlendorf Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 12.831 89,1 96,5 7,4 2021/22 12.684 88,2 99,5 11,3 2024/25 13.167 91,6 99,5 7,9

Die Prognose für das Schuljahr 2024/25 zeigt immer noch eine Kapazitätsreserve von fast acht Zügen im Bezirk insgesamt. Die Situation stellt sich jedoch in den einzelnen Schul- planungsregionen und den (hier nicht untersuchten) Einschulungsbereichen unterschiedlich dar. Neben Überkapazitäten gibt es in einigen Fällen auch Defizite.

Steglitz (1) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 1.597 11,1 12,5 1,4 2021/22 1.905 13,2 14,0 0,8 2024/25 1.981 13,8 14,0 0,2

In der Schulplanungsregion Steglitz sind eine Kapazitätsreduzierung der Dunant-Grund- schule von 4,5 auf 4,0 Züge sowie die geplante Reaktivierung der Grundschule Plantagen- straße mit zwei Zügen in das Monitoring eingegangen. Aufgrund des anhaltenden Wachs- tums der Grundschulbevölkerung geht die Überkapazität dennoch von aktuell 1,4 Zügen auf 0,8 Züge (ca. 110 Plätze) im Schuljahr 2021/22 und 0,2 Züge (35 Plätze) im Schuljahr 2024/25 zurück, d.h. Bestand und Bedarf wären dann praktisch ausgeglichen.

Lankwitz Ost (2) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 1.522 10,6 11,5 0,9 2021/22 1.770 12,3 11,0 -1,3 2024/25 1.739 12,7 11,0 -1,7

Derzeit ist der Schuleinzugsbereich Lankwitz Ost mit 11,5 Zügen (bei einem Bedarf von 10,6 Zügen) ausreichend versorgt. Bis zum Jahr 2021/22 wird sich dieser Überhang in eine Unterversorgung in der Größenordnung von 1,3 Zügen (190 Plätze) umkehren, die bis zum Jahr 2024/25 auf 1,7 Züge (250 Plätze) weiter zunimmt. Derzeit prüft der Bezirk eine Erweiterung der Alt-Lankwitzer-Grundschule um 0,5 bis 1 Zug.

27 SIKo Steglitz Zehlendorf

Lankwitz (3) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 1.682 11,7 12,0 0,3 2021/22 1.789 12,5 12,0 -0,5 2024/25 1.858 12,9 12,0 -0,9

Im Schuljahr 2015/16 gab es in Lankwitz einen geringen Überhang an Grundschulplätzen. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung wird für 2021/22 ein kleines Defizit von rund 70 Plät- zen erwartet, das sich bis 2024/25 auf etwa 130 Plätze erhöht.

Lichterfelde Süd (4) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 655 4,5 5,5 1,0 2021/22 985 6,8 5,0 -1,8 2024/25 1.013 7,0 7,5 0,5

Im Schuleinzugsbereich Lichterfelde Süd berücksichtigt das Monitoring die geplante Redu- zierung der Mercator-Grundschule von 3 auf 2,5 Züge sowie ein vergleichsweise geringes Bevölkerungswachstum. Dadurch verwandelt sich das Überangebot von einem Zug im Schuljahr 2015/16 in einen Fehlbedarf von knapp zwei Zügen (260 Plätzen) im Schuljahr 2021/22. In den hier vorliegenden Zahlen ist die Bevölkerungszunahme aus dem Wohnungsbau- standort Lichterfelde Süd bereits berücksichtigt, ebenso die dort unter Anwendung des Berli- ner Modells der kooperativen Baulandentwicklung mit anteiliger Finanzierung des Vertrags- partners geplante 2,5-zügige Grundschule, deren Realisierung bis 2025 angenommen wird. (Diese zusätzlichen Züge sind im Schulmonitoring 2016 des Senats noch nicht enthalten). Damit würde die Versorgungssituation in dieser Schulplanungsregion ausgeglichen.

Zehlendorf Süd (5) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 1.721 12,0 14,0 2,0 2021/22 1.501 10,4 15,0 4,6 2024/25 1.563 10,9 15,0 4,1

Im Schuljahr 2015/16 gab es in Zehlendorf Süd einen Überhang von zwei Zügen. Unter Be- rücksichtigung der geplanten Erweiterung der John-F.-Kennedy-Schule von vier auf fünf Züge und eines deutlichen Rückgangs der Schülerzahl wird der Überhang sich bis 2021/22 auf 4,6 Züge (660 Plätze) erhöhen und bis 2024/25 nur leicht auf 4,1 Züge (590 Plätze) wieder zurückgehen. Das Monitoring empfiehlt deshalb eine Überprüfung der Schulpla- nungsregionen Zehlendorf-Süd, Lichterfelde West und Lichterfelde Süd, mit dem Ziel, Über- kapazitäten abzubauen und ggf. durch Arrondierung und mögliche Änderungen von Einschu- lungsbereichen die Entwicklung eines Standortes für eine andere Schulart möglich zu machen.

Lichterfelde West (6) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 1.427 9,9 10,0 0,1 2021/22 1.277 8,9 10,5 1,6 2024/25 1.327 9,2 10,5 1,3

Im Schuljahr 2015/16 waren in der Schulplanungsregion Lichterfelde West Bestand und Be- darf praktisch ausgeglichen. Aufgrund der geplanten Erweiterung der 33. Grundschule von 1,5 auf 2 Züge bei leichtem Rückgang der Schülerzahlen wird sich dieser Überhang bis

28 SIKo Steglitz Zehlendorf

2021/22 auf 1,6 Züge (230 Plätze) erhöhen, um bis 2024/25 auf 1,3 Züge (190 Plätze) wie- der leicht zurückzugehen. Das Monitoring empfiehlt einen Abbau der voraussichtlichen Überkapazitäten durch Arrondierung der Schulplanungsregion und Änderung von Einschu- lungsbereichen (s. Zehlendorf Süd).

Dahlem (7) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 1.920 13,3 12,0 -1,3 2021/22 1.511 10,5 13,0 2,5 2024/25 1.568 10,9 13,0 2,1

Im Schuljahr 2015/2016 fehlten im Schulplanungsbereich Dahlem rechnerisch 1,3 Züge. Durch die geplanten Erweiterungen der Quentin-Blake-Grundschule und der Athene-Grund- schule von 2,5 auf 3 Züge bei gleichzeitigem deutlichen Rückgang der Grundschulbevölke- rung wird sich daraus bis 2021/22 voraussichtlich ein Überhang von 2,5 Zügen (360 Plätzen) entwickeln), der bis 2024/25 wieder leicht auf 2,1 Züge (300 Plätze) zurückgeht. Mittelfristig sind in der Schulplanungsregion somit Überkapazitäten wahrscheinlich. Das Mo- nitoring empfiehlt deshalb, die Schulplanungsregionen Dahlem und Zehlendorf gemeinsam zu überprüfen, mit dem Ziel, Überkapazitäten durch Arrondierung und ggf. Änderung von Einschulungsbereichen abzubauen, um mindestens einen Standort für eine Nutzung durch eine andere Schulart entwickeln zu können.

Zehlendorf (8) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 1.735 12,0 14,0 2,0 2021/22 1.448 10,1 14,0 3,9 2024/25 1.501 10,5 14,0 3,5

Im Schuljahr 2015/16 gab es in Schuleinzugsbereich Zehlendorf ein rechnerisches Über- angebot von zwei Zügen, das sich bis 2021/22 auf 3,9 Züge (ca. 570 Plätze) erhöht, um bis 2024/25 wieder leicht zurückzugehen auf 3,6 Züge (520 Plätze). Das Monitoring empfiehlt deshalb, die Schulplanungsregionen Zehlendorf und Dahlem gemeinsam zu überprüfen (s.o.).

Wannsee (9) Schuljahr Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] 2015/16 572 4,0 5,5 1,5 2021/22 496 3,4 5,0 1,6 2024/25 516 3,6 5,0 1,4

Im Schuljahr 2015/16 gab es in einen Überhang von 1,5 Zügen (220 Plätze). Unter Berücksichtigung der geplanten Reduzierung der Conrad-Grundschule von 3,5 auf 3 Züge wird sich dieser Überhang bis 2024/25 nur unwesentlich verändern. Langfristig werden in der Schulplanungsregion Wannsee Überkapazitäten wahrscheinlich sein.

Nach den Ergebnissen des Monitoring 2016 ist zu erwarten, dass die Bevölkerung im Grund- schulalter in allen Schulplanungsregionen von Steglitz-Zehlendorf zwischen 2024/25 und 2030/31 weiter, jedoch nur geringfügig abnehmen wird, insgesamt um 88 Personen. Bei aller Unsicherheit solcher langfristiger Prognosen ergeben sich nach gegenwärtigem Erkenntnis- stand daher keine Anhaltspunkte dafür, dass gegenüber den Annahmen des Monitoring- berichts für 2024/25 weitere grundsätzliche Erweiterungen oder Reduzierungen des Standort- netzes erforderlich werden. Dies schließt teilräumliche Anpassungserfordernisse nicht aus.

29 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 19 Versorgung mit Grundschulen in den Schulplanungsregion – Prognose 2024/2025 (Differenz Kapazität zu Bedarf in Zügen

Zusammenfassend ist von einer gesamtbezirklich gesehen relativ entspannten Versorgungs- situation auszugehen. Die Prognose für das Schuljahr 2024/25 zeigt Kapazitätsreserven von bis zu 8 Zügen. Die prognostizierte Entwicklung der Bevölkerung im Grundschulalter bis 2030 lässt auch nach 2025 keine Verschlechterung dieser Situation erwarten.

In den einzelnen Schulplanungsregionen ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Insbesonde- re, in den Schulplanungsregionen Zehlendorf Süd, Dahlem und Zehlendorf führt der alters- strukturelle Wandel der Bestandsbevölkerung nach 2020/21 zu einer rückläufigen Nach- frageentwicklung und damit z.T. zu Überkapazitäten. Die Schulplanungsregionen Lankwitz, Lankwitz Ost und Steglitz weisen dagegen keine oder nur geringe Puffer bzw. Kapazitätsre- serven auf. In der Schulplanungsregion Lichterfelde Süd wird durch den Bau einer zusätzli- chen Grundschule in der jetzt geplanten Größe von 2,5 Zügen ein sonst zu erwartendes De- fizit an Grundschulplätzen vermieden.

2.3.3. Entwicklung der Schülerzahlen 2015-2017

Die Aktualisierung der Schülerzahlen im Grundschulbereich (Entwicklung der Schülerzahlen an Grundschulen vom 19.12.2017) zeigt für fast alle Schulplanungsregionen ein Bild, das von der auf Zahlen für Jahresende 2015 ausgehenden Prognose deutlich abweicht, so dass von einer tatsächlich stärker angespannten Versorgungssituation ausgegangen werden muss. Die Schülerzahl im Gesamtbezirk stieg in den zwei Jahren von 12.831 (2015/2016) um rund 7 % auf 13.732 (2017/2018) an, während die Prognose bisher von einem leichten Rückgang aus- ging. Bis 2021/22 wird jetzt ein weiterer Zuwachs auf 13.970 und bis 2024/25 auf 14.660 Schüler erwartet. Der für 2021/22 zunächst prognostizierte Überhang von 11,3 Zügen ver- kehrt sich damit in ein Defizit von 0,5 Zügen, der für 2024/25 prognostizierte Überhang von 7,9 Zügen in ein Defizit von 2,3 Zügen. Bezogen auf den Gesamtbezirk ergibt sich nach den neueren Schülerzahlen für 2017/18 noch ein rechnerischer Überhang von 1,1 Zügen, wobei in den Schulplanungsregionen Lankwitz (-0,5 Züge), Lichterfelde West (-0,7 Züge) und Dahlem (-1,4 Züge) jedoch bereits ein Defizit und in Wannsee (+0,1 Züge) nur eine gerade noch ausgeglichene Situation be- steht.

30 SIKo Steglitz Zehlendorf

Da die Schülerzahlen 2017/2018 die Grundlage für das Monitoring 2018 bilden, ist auch für die Prognose bis 2024/2025 von einem weiteren Abbau der Kapazitätsreserven bzw. Ansteigen der Defizite auszugehen. Insbesondere kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass Kapazitätsreserven in den Regionen Dahlem und Wannsee zum Ausgleich von Defiziten in angrenzenden Einzugsbereichen herangezogen werden können. Aktualisierte Prognosen für die einzelnen Schulplanungsregionen liegen noch nicht vor, sind jedoch für die Fortschreibung des Schulmonitoring der Senatsverwaltung im April 2018 angekündigt.

2.3.4. Handlungserfordernisse, Konzept

Die vorstehende Analyse unterstreicht die Notwendigkeit des geplanten zusätzlichen Grund- schulstandorts in Lichterfelde Süd mit einer Kapazität von mindestens 2,5 Zügen. Auch in den südöstlichen Planungsregionen Lankwitz und Lankwitz Ost sind kapazitätserweiternde Maß- nahmen erforderlich und bereits geplante Maßnahmen (Alt-Lankwitzer Grundschule) ggf. kurz- fristig aufzustocken. Die Möglichkeit, das zu erwartende Defizit durch Änderungen der Ein- schulungsbereiche zu korrigieren, ist hier nicht gegeben. In den Schulplanungsbereichen Steg- litz, Dahlem, Lichterfelde West und Wannsee wird die Realentwicklung der Grundschulbevöl- kerung genau zu beobachten sein, um bei Eintreten des erwarteten Schülerzuwachses korri- gierend eingreifen zu können. Um belastbare Grundlagen dafür zu gewinnen, sollte das SiKo im Abgleich mit der Realentwicklung zeitnah fortgeschrieben werden.

Versorgung mit Grundschulen in den Schulplanungsregionen – Bestandssituation 2015/16 (Differenz Kapazität zu Bedarf in Zügen)

Versorgung mit Grundschulen in den Schulplanungsregionen – Bestandssituation 2017/18 (Differenz Kapazität zu Bedarf in Zügen)

31 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.4. Gymnasien und Integrierte Sekundarschulen

2.4.1. Ausgangssituation

Ebenso wie zum Thema Grundschulversorgung bezieht sich das SIKo in seinen Aussagen zur Versorgung mit Gymnasien und Integrierten Sekundarschulen vor allem auf den Monito- ring-Bericht der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft (SenBJW – Referat I D).

Für weiterführende Schulen bestehen keine Einschulungsbereiche. Wenn die Zugangsvor- aussetzungen erfüllt sind, ist die Wahl der Schule – auch über Bezirksgrenzen hinweg – frei. Bei der Schulwahl sind u.a. die Erreichbarkeit sowie die Anforderungen und Kapazitäten der jeweiligen Schule von Bedeutung. Teilräumliche Analysen unterhalb der Bezirksebene sind deshalb für die Schulentwicklungsplanung im Bereich der weiterführenden Schulen nicht sinnvoll.

Aber auch auf Ebene der Bezirke muss bei der Versorgungsanalyse der Tatsache Rechnung getragen werden, dass ein Teil der im Bezirk wohnenden Schüler Schulen außerhalb des Bezirks aufsucht und andererseits Schüler in den Bezirk „einpendeln“. Für die Analyse und Prognose des Bedarfs an Plätzen in weiterführenden Schulen wird deshalb – ähnlich wie bei den Grundschulen – die Anzahl der Schüler im Bezirk um eine Strukturquote korrigiert. Diese spiegelt auch die Wanderungsbewegungen zwischen den Bezirken wider.

Die meisten in Steglitz-Zehlendorf lebenden Schüler besuchen auch dort eine weiterführende Schule. Umgekehrt kommt der größte Teil der hier eine weiterführende Schule besuchenden Schüler aus dem Bezirk selbst. Aus Tab. 10 wird jedoch erkennbar, dass auch Wanderungs- bewegungen über die Bezirksgrenze hinweg eine wesentliche Rolle spielen. Dabei überwiegt in fast allen Relationen die Zahl der Einpendler in den Bezirk Steglitz-Zehlendorf die der Auspendler. Dies gilt insbesondere im Verhältnis zu den Nachbarbezirken Tempelhof- Schöneberg und Charlottenburg-Wilmersdorf, aber auch für alle anderen Bezirke mit Aus- nahme von Mitte bei den Gymnasien und – in geringem Umfang - Lichtenberg bei den Integ- rierten Sekundarschulen. Im Saldo gehen fast 1.400 „bezirksfremde“ Schüler mehr in Steg- litz-Zehlendorf zur Schule, als Schüler in andere Bezirke auspendeln. Auch gegenüber dem Land Brandenburg dürfte die Zahl der Einpendler (430 Schüler) die der Auspendler überwie- gen, zu letzteren liegen jedoch keine Angaben vor.

Integrierte Sekundarschulen Gymnasien nach aus Saldo nach aus Saldo Mitte 6 101 95 Mitte 109 78 -31 Friedrichshain-Kreuzberg 19 71 52 Friedrichshain-Kreuzberg 21 50 29 Pankow 14 27 13 Pankow 3 16 13 Charlottenburg Wilmersdorf 413 475 62 Charlottenburg Wilmersdorf 411 432 21 Spandau 6 22 16 Spandau 3 16 13 Tempelhof-Schöneberg 726 963 237 Tempelhof-Schöneberg 418 710 292 Neukölln 17 91 74 Neukölln 40 79 39 Treptow-Köpenick 6 8 2 Treptow-Köpenick 2 9 7 Marzahn-Hellersdorf 0 5 5 Marzahn-Hellersdorf 1 4 3 Lichtenberg 22 9 -13 Lichtenberg 2 7 5 Reinickendorf 3 16 13 Reinickendorf 14 14 0 Brandenburg k.A. 190 190 Brandenburg k.A. 242 242 gesamt 1.232 1.978 746 gesamt 1.024 1.657 633

Tab. 10 Schülerwanderungen (weiterführende Schulen) nach und aus Steglitz-Zehlendorf (Stichtag: 18.09.2015) (Quelle: SenBJW I C 2.1)

Die im Bezirk Steglitz-Zehlendorf vorhandenen und genutzten Standorte von Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien sind in der umseitigen Karte (Abb. 20) verortet.

32 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 20 Integrierte Sekundarschulen und Gymnasien – Bestand 2015

In Steglitz-Zehlendorf besuchten im Schuljahr 2015/16 4.291 Schüler eine Integrierte Sekun- darschule (ISS) und 5.924 Schüler ein Gymnasium. Die bezirkliche Verteilung zwischen die- sen Schultypen (ISS 42 %, Gymnasium 58 %) wich vom berlinweiten Durchschnitt (ISS 60 %, Gymnasium 40 %) deutlich ab.

In den Integrierten Sekundarschulen wären damit bei einer als Zielzahl zugrunde gelegten Klassenstärke von 25 Schülern und 4 Klassen pro Zug rechnerisch 42,9 Züge erforderlich gewesen. Diesem Bedarf stand im Schuljahr 2015/16 im Bezirk eine Kapazität von 41 Zügen gegenüber. Daraus ergibt sich ein Defizit von mindestens 1,9 Zügen (190 Plätzen).

Für die öffentlichen Gymnasien wird eine Klassenstärke von 29 Schülern als Zielzahl zugrunde gelegt. Bei 4 Klassen pro Zug ergibt sich ein rechnerischer Bedarf von 51,1 Zügen. Da im Schuljahr 2015/16 eine Kapazität von 55 Zügen an Gymnasien in Steglitz-Zehlendorf gegeben war, konnte der Bedarf somit vollständig gedeckt werden: Rechnerisch standen 3,9 Züge (ca. 450 Plätze) mehr zur Verfügung als benötigt.

Schuljahr 2015/16

Schultyp Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] Integrierte 4.291 42,9 41,0 -1,9 Sekundarschulen Gymnasien 5.924 51,1 55,0 3,9

2.4.2. Prognose

Der Bedarfsprognose der Senatsschulverwaltung für das Schuljahr 2021/22 liegt die Annah- me zugrunde, dass sowohl die bezirkliche Strukturquote als auch das Wahlverhalten im Hin- blick auf die Verteilung zwischen Integrierten Sekundarschulen und Gymnasien unverändert bleiben. Dies muss sich allerdings erst noch bestätigen.

33 SIKo Steglitz Zehlendorf

Die unter diesen Annahmen prognostizierten Schülerzahlen bleiben bis zum Schuljahr 2021/22 in beiden Schultypen annähernd stabil. Bei den Integrierten Sekundarschulen ist bis 2018 eine Kapazitätserhöhung in der Max-von-Laue-Schule von zwei auf vier Züge geplant. Zusammen mit kleineren Arrondierungen wird sich das Angebot daher auf 44 Züge erhöhen. Dadurch reduziert sich der Fehlbedarf auf 0,8 Züge. Wenn zusätzlich die geplante Sekundar- schule am Standort Ostpreußendamm/ Lippstädter Straße realisiert wird, ergibt sich eine aus- geglichene Bilanz. Bei den Gymnasien bleibt eine deutliche Überkapazität bestehen.

Schuljahr 2021/22

Schultyp Schüler*innen Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL [Züge] [Züge] [Züge] Integrierte 4.503 44,8 44,0 -0,8 Sekundarschulen Gymnasien 6.217 53,3 55,5 2,2

Die Schulverwaltung erwartet langfristig einen berlinweit steigenden Bedarf bei den Integrier- ten Sekundarschulen; ob und wie sich das auf einzelne Bezirke auswirken wird, ist schwer vorhersehbar. Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf geht das prognostizierte Schüleraufkommen bis zum Schuljahr 2024/25 aufgrund altersstruktureller Veränderungen geringfügig zurück. Hin- sichtlich der Verteilung auf Integrierte Sekundarschulen und Gymnasien und der Schülerwan- derungen zwischen den Bezirken ist eine belastbare Prognose nicht möglich. Die folgende Tabelle zeigt die Versorgungssituation 2024/25, wenn diese Faktoren unverän- dert bleiben. Unter dieser Voraussetzung und unter der Annahme gleich bleibender Schul- kapazitäten wäre weiterhin eine angespannte Situation bei den Integrierten Sekundarschulen (allerdings kein rechnerisches Defizit mehr) und ein deutliches Überangebot bei den Gymna- sien zu erwarten.

Schuljahr 2024/25 Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Schultyp Schüler*innen [Züge] [Züge] [Züge] Integrierte 4.389 43,6 44,0 0,4 Sekundarschulen Gymnasien 6.059 52,0 55,5 3,5

Nach den Ergebnissen des dem SIKo zugrunde gelegten Monitoring 2016 ist zu erwarten, dass die Schülerzahl in Steglitz-Zehlendorf zwischen 2025 und 2030 geringfügig abnehmen wird, im Bezirk insgesamt um 105 Personen. Bei den Integrierten Sekundarschulen bleibt die Versorgung weiterhin nur knapp ausreichend, insbesondere wenn die in die Berechnung noch nicht eingegangenen zusätzlichen Kapazitäten einer geplanten Sekundarschule am Standort Ostpreußendamm/ Lippstädter Straße nicht geschaffen würden. Bei den Gymna- sien ergeben sich aufgrund der auskömmlich vorhandenen Kapazitäten eher Möglichkeiten einer Reduzierung.

2.4.3. Handlungserfordernisse, Konzept

Aus der vorstehenden Analyse ergibt sich für die Gymnasien kein Handlungsbedarf zur Si- cherung zusätzlicher Standorte oder Erweiterung der Kapazitäten. Bei den Integrierten Se- kundarschulen bestätigt sich die Notwendigkeit der bereits geplanten Kapazitätserweiterun- gen, einschließlich des neuen Schulstandorts Ostpreußendamm/ Lippstädter Straße. Dieser derzeit mit Flüchtlingscontainern belegte Standort ist bereits planungsrechtlich gesichert, seine Realisierung würde dazu beitragen, kurzfristige Engpässe zu beseitigen und wird jedenfalls im Zusammenhang mit dem Wohnungsbau in Lichterfelde Süd sinnvoll. Qualitative Aspekte und ein diesbezüglicher Handlungsbedarf sind nicht Gegenstand des SIKo.

34 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.5. Wohnungsnahe Grünflächen

2.5.1. Ausgangssituation

Grundlage für die Ermittlung der Versorgung mit Grünflächen ist die von SenStadtUm I E 1 durchgeführte „Versorgungsanalyse Grün“ (VAG) mit Datenstand 31.12.2015. Eine wichtige Quelle ist auch die Kartendarstellung im Umweltatlas der Stadt Berlin - Versorgung mit woh- nungsnahen, öffentlichen Grünanlagen - vom Februar 2013.

Für die Versorgung mit öffentlichen wohnungsnahen Grünflächen werden Grünflächen ab einer Größe von 5.000 m² berücksichtigt, wenn sie eine geeignete Flächenform aufweisen, uneingeschränkt zugänglich sind und keine erheblichen Umweltbelastungen durch Lärm oder Abgase vorliegen. Flächen ab einer Größe von 10.000 m², die in der VAG als Sied- lungsnahe Grünflächen mit überörtlicher Versorgungsfunktion dargestellt sind, werden auf- grund ihrer gleichzeitig auch wohnungsnahen Versorgungsfunktion ebenfalls berücksichtigt.

Flächen, die den Richtwert – manchmal nur knapp – unterschreiten, bleiben in der Versor- gungsanalyse unberücksichtigt, auch wenn sie eine wesentliche Versorgungs- und Erho- lungsfunktion wahrnehmen. Ebenfalls unberücksichtigt bleiben die in der Karte des Umwelt- atlas „Versorgung mit wohnungsnahen öffentlichen Grünanlagen“ dargestellten Rand- bereiche von Wäldern, die eine den öffentlichen Grünflächen ähnliche Versorgungsfunktion übernehmen, weil Flächenangaben dazu nicht in für das SIKo verwertbarer Form zur Verfü- gung stehen. In Teilbereichen des Bezirks Steglitz-Zehlendorf kann durch diese Einschrän- kungen der Anrechenbarkeit die Versorgungsqualität deutlich unterschätzt werden.

Als ausreichend mit wohnungsnahen öffentlichen Grünflächen versorgt gelten Bezirksregio- nen, in denen pro Einwohner 6 m² erholungswirksame Grünfläche zur Verfügung stehen.

Neben dem so definierten rechnerischen Versorgungsgrad ist bei der Beurteilung der Ver- sorgung mit wohnungsnahen öffentlichen Grünanlagen auch der Anteil an privaten und halb- öffentlichen Freiräumen in den Wohnquartieren sowie die Erreichbarkeit von Grünflächen in benachbarten Bezirksregionen von Belang, wird im SIKo jedoch nicht berücksichtigt.

Abb. 21 Wohnungsnahe und siedlungsnahe Grünflächen – Bestand 2015

35 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 22 stellt den Bestand an auf die Versorgungsanalyse angerechneten wohnungsnahen öffentlichen Grünflächen, einschließlich der ebenfalls auf die wohnungsnahe Versorgung angerechneten siedlungsnahen Grünflächen im Bezirk dar.

Auf den Gesamtbezirk bezogen ist Steglitz-Zehlendorf mit öffentlicher wohnungsnaher Grün- fläche sehr gut versorgt. Mit 14,4 m2 pro Einwohner wird mehr als das Doppelte des Richt- werts von 6 m2 erreicht.

Steglitz-Zehlendorf – Bestandssituation Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 299.765 1.798.590 4.314.534 +2.515.944 14,4 240,0

In der Differenzierung nach Bezirksregionen zeigen sich erhebliche Unterschiede in der Ver- sorgungsqualität, mit zwei Regionen, in denen der Richtwert nur zur Hälfte und zwei weite- ren, in denen er nur knapp erreicht wird.

Abb. 22 Versorgung mit wohnungsnaher Grünfläche in den Bezirksregionen – Bestandssituation 2015

060101 Schloßstraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 21.720 130.320 72.626 -57.694 3,3 55,7

In der dicht bebauten Bezirksregion Schloßstraße stehen für 21.720 Einwohner 72.626 m² wohnungsnahe Grünfläche zur Verfügung. Mit 3,3 m² pro Einwohner steht sie damit an vor- letzter Stelle im Bezirk. Für eine richtwertgerechte Versorgung fehlen rund 57.700 m². Aller- dings können in Randbereichen Grünflächen in benachbarten Bezirksregionen wohnungsnah aufgesucht werden. Der Botanische Garten wird nach den Kriterien der Versorgungsanalyse nicht auf die Versorgung angerechnet.

060102 Albrechtstraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 52.007 312.042 342.651 +30.609 6,6 109,8

36 SIKo Steglitz Zehlendorf

In der Bezirksregion Albrechtstraße wird mit 342.650 m² wohnungsnaher Grünfläche für rund 52.000 Einwohner ein Versorgungsgrad von 6,6 m² pro Einwohner erreicht und der Richtwert damit geringfügig überschritten. Maßgeblich sind hier vor allem der 16 ha große Stadtpark Steglitz, der als siedlungsnahe Grünfläche auch wohnungsnahe Erholungsfunktionen wahr- nimmt, sowie der 4 ha große Bäkepark.

060203 Lankwitz Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 42.120 252.720 292.980 +40.260 7,0 115,9

Die Bezirksregion Lankwitz mit 42.120 Einwohnern verfügt über 292.980 m² wohnungsnahe Grünfläche; der Versorgungsgrad liegt bei 7,0 m² pro Einwohner, 1 m2 pro Einwohner über dem Richtwert. Der Gemeindepark Lankwitz ist mit rund 10 ha die größte Grünfläche im Ge- biet. Außerdem sind der nördlich angrenzende Stadtpark Steglitz und der Bäkepark aus Tei- len des Gebiets wohnungsnah erreichbar.

060204 Ostpreußendamm Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 34.992 209.952 315.193 +105.241 9,0 150,1

Auch in der Bezirksregion Ostpreußendamm wird mit 9,0 m2 pro Einwohner ein guter Ver- sorgungsgrad erreicht. Für 34.990 Einwohner stehen hier – gut verteilt über das Gebiet – 315.193 m² Grünfläche zur Verfügung.

060305 Teltower Damm Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 33.544 201.264 667.555 +466.291 19,9 331,7

Noch günstiger ist die Versorgungssituation in der Bezirksregion Teltower Damm mit 668.000 m² wohnungsnaher Grünfläche für rund 33.540 Einwohner und einem Versorgungs- grad von 19,9 m² pro Einwohner. Einen großen Anteil an dieser sehr guten Versorgung hat der 26 ha große Heinrich-Laehr-Park.

060306 Drakestraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 47.575 285.450 148.961 -136.489 3,1 52,2

Die 47.575 Einwohner der Bezirksregion Drakestraße können derzeit 148.960 m² Wohnungs- nahe Grünfläche nutzen. Mit 3,1 m² pro Einwohner wird nur gut die Hälfte des Richtwerts er- reicht. Da im Nordosten der Bäkepark, im Südwesten der Heinrich-Laehr-Park unmittelbar an- grenzen, stellt sich in den entsprechenden Randbereichen der Bezirksregion die reale Versor- gungslage etwas besser dar. Der Botanische Garten kann dagegen nicht angerechnet werden.

060407 Zehlendorf Südwest Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 25.789 154.734 1.330.234 +1.175.500 51,6 859,7

060408 Zehlendorf Nord Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 42.018 252.108 1.144.334 +892.226 27,2 453,9

37 SIKo Steglitz Zehlendorf

Die Bezirksregionen Zehlendorf Nord und Zehlendorf Südwest sind mit einem Versorgungs- grad von 27,2 bzw. 51,6 m2 pro Einwohner die am besten mit wohnungsnahen Grünflächen versorgten Teilbereiche des Bezirks. Auch ohne Einbeziehung der Waldrandgebiete und des abseits der Wohngebiete gelegenen Landschaftsparks Glienicke wird ein sehr guter Versor- gungsgrad erreicht.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass der Bezirk insgesamt gut mit wohnungsnahen Grünflächen versorgt ist. Nur in den Bezirksregionen Schloßstraße und Drakestraße wird der Richtwert von 6 m² pro Einwohner nur etwa zur Hälfte erreicht. Das Defizit wird durch einige kleinere erholungswirksame Grünflächen sowie durch die Erreichbarkeit von Grünanlagen in den benachbarten Bezirksregionen abgemildert, jedoch nicht ausgeglichen.

2.5.2. Prognose

Durch den für Steglitz-Zehlendorf prognostizierten Zuwachs um rund 12.000 Einwohner bei voraussichtlich annähernd gleich bleibendem Grünflächenbestand wird der Versorgungsgrad mit öffentlichen wohnungsnahen Grünflächen bezirksweit und in allen Bezirksregionen ge- ringfügig abnehmen. Das grundsätzliche Bild mit einer im Durchschnitt sehr guten Versor- gung, aber einem deutlichen Defizit in den Bezirksregionen Schloßstraße und Drakestraße bleibt jedoch unverändert.

Bezirksregion [Einwohner] Kapazität Differenz IST-SOLL [Tausend m²] [Tausend m²] inkl. Flüchtlinge IST* SOLL 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Schloßstraße 21.720 22.360 22.167 22.734 72,6 130,3 134,2 133,0 136,4 -57,7 -61,5 -60,4 -63,8 Albrechtstraße 52.007 52.749 53.349 53.021 342,7 312,0 316,5 320,1 318,1 30,6 26,2 22,6 24,5 Lankwitz 42.120 43.012 43.019 43.082 293,0 252,7 258,1 258,1 258,5 40,3 34,9 34,9 34,5 Ostpreußendamm 34.992 37.002 37.844 37.561 315,2 210,0 222,0 227,1 225,4 105,2 93,2 88,1 89,8 Teltower Damm 33.544 34.803 35.840 36.233 667,6 201,3 208,8 215,0 217,4 466,3 458,7 452,5 450,2 Drakestraße 47.575 49.804 49.293 49.425 149,0 285,5 298,8 295,8 296,6 -136,5 -149,9 -146,8 -147,6 Zehlendorf Südwest 25.789 27.063 27.015 27.048 1.330,2 154,7 162,4 162,1 162,3 1.175,5 1.167,9 1.168,1 1.167,9 Zehlendorf Nord 42.018 42.688 42.655 42.684 1.144,3 252,1 256,1 255,9 256,1 892,2 888,2 888,4 888,2 gesamt 299.765 309.481 311.182 311.788 4.352,7 1.798,6 1.856,9 1.867,1 1.870,7 2.554,1 2.495,8 2.485,6 2.482,0

Tab. 11 Entwicklung der Versorgung mit wohnungsnahen Grünflächen 2015-2030 * Die IST-Kapazität bleibt in den Prognosejahren gegenüber der Ausgangssituation unverändert.

Bezirksregion Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²/100 EW] [% des Richtwerts] 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Schloßstraße 3,34 3,25 3,28 3,19 55,7 54,1 54,6 53,2 Albrechtstraße 6,59 6,50 6,42 6,46 109,8 108,3 107,0 107,7 Lankwitz 6,96 6,81 6,81 6,80 115,9 113,5 113,5 113,3 Ostpreußendamm 9,01 8,52 8,33 8,39 150,1 142,0 138,8 139,9 Teltower Damm 19,90 19,18 18,63 18,42 331,7 319,7 310,4 307,1 Drakestraße 3,13 2,99 3,02 3,01 52,2 49,8 50,4 50,2 Zehlendorf Südwest 51,58 49,15 49,24 49,18 859,7 819,2 820,7 819,7 Zehlendorf Nord 27,23 26,81 26,83 26,81 453,9 446,8 447,1 446,8 gesamt 14,52 14,06 13,99 13,96 242,0 234,4 233,1 232,7

Tab. 12 Entwicklung der Versorgungssituation 2015-2030

Im Süden der Bezirksregion Ostpreußendamm befindet sich auf dem Gelände des früheren Truppenübungsplatzes „Parks Range“ die rund 57 ha große Lichterfelder Weidelandschaft. Da zurzeit noch nicht festliegt, in welchem Umfang Teilflächen davon zukünftig nach den Kriterien der Versorgungsanalyse Grün als wohnungsnahe oder siedlungsnahe Grünflächen eingestuft werden können, ist dieses Projekt in den Tabellen Tab. 11 und Tab. 12 noch nicht

38 SIKo Steglitz Zehlendorf berücksichtigt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass sich die Versorgung in der Bezirksregion damit weiter verbessern wird und insbesondere das Neubauvorhaben Lichter- felde Süd angemessen mit wohnungsnahen Grünflächen versorgt werden kann.

Abb. 23 Versorgung mit wohnungsnaher Grünfläche in den Bezirksregionen – Prognose 2030 (ohne Berücksichtigung möglicher zusätzlicher Grünflächenangebote in Lichterfelde-Süd)

2.5.3. Handlungserfordernis, Konzept

Für einen Zugewinn an versorgungswirksamen wohnungsnahen Grünflächen in den beiden stark unterversorgten Bezirksregionen Schloßstraße und Drakestraße lassen sich derzeit keine ausreichend großen (> 5 ha) Flächenpotenziale identifizieren. Sich dennoch ergeben- de, auch kleinflächige Möglichkeiten sollten hier mit Priorität verfolgt werden. Ggf. kann auch eine qualitative Aufwertung vorhandener Flächen oder eine Verbesserung der Zugänglichkeit (Kleingärten, Botanischer Garten) die Situation verbessern, dies ist jedoch nicht Gegenstand des SIKo. Für die übrigen Bezirksregionen ergibt sich aus der vorstehenden Analyse im Hin- blick auf die quantitative Versorgung kein Handlungserfordernis.

39 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.6. Kinderspielplätze

2.6.1. Ausgangssituation

Für die Bestandsanalyse der Versorgung mit Kinderspielplätzen im Gesamtbezirk und in den Bezirksregionen und die Prognose des Bedarfs bis 2030 wird der Richtwert von 1 m² pro Einwohner (ohne Differenzierung nach Altersgruppen) zugrunde gelegt. In der für das SIKo genutzten Datengrundlage von SenStadtUm IC2 mit Stand vom 31.12.2015 werden nur nutzbare Spielflächen angerechnet, die vom Land Berlin bzw. den Bezirken unterhalten wer- den und innerhalb von Versorgungsbereichen oder in zumutbarer Entfernung dazu liegen. Pädagogisch betreute Spielflächen werden angerechnet, wenn sich die Fläche im Eigentum Berlins befindet. Spielanlagen auf Schulhöfen werden angerechnet, wenn ihre Benutzung auch außerhalb der Schulzeit gesichert ist.

Abb. 24 Spielplätze – Bestand 2015

Steglitz-Zehlendorf – Bestandsituation Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 299.765 299.765 182.064 -117.701 0,61 61

In Steglitz-Zehlendorf stehen für rund 300.000 Einwohner Spielplätze mit einer anrechen- baren Nettospielfläche von insgesamt gut 182.000 m² zur Verfügung. Der Richtwert wird da- mit nur zu 60 % erfüllt. Es fehlen etwa 118.000 m² Nettospielfläche, um den Richtwert zu erreichen.

40 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 25 Versorgung mit Spielplätzen in den Bezirksregionen – Bestandssituation 2015

060101 Schloßstraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 21.720 21.720 7.466 -14.254 0,34 34

Bei 21.720 Einwohnern und einer Spielfläche von rund 7.500 m² ergibt sich für die Bezirks- region Schloßstraße gegenüber dem Richtwert ein Defizit von 14.300 m² Spielfläche. Mit einem Versorgungsgrad von 0,34 m² pro Einwohner nimmt die Bezirksregion im bezirks- weiten Vergleich den vorletzten Platz ein.

060102 Albrechtstraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 52.007 52.007 31.858 -20.149 0,61 61

In der Bezirksregion Albrechtstraße wird mit 0,61 m² Spielfläche pro Einwohner ein deutlich besserer Versorgungsgrad erreicht. Bei 52.000 Einwohnern und 31.900 m² Spielfläche fehlen jedoch auch hier 20.100 m² Spielfläche zu einer dem Richtwert entsprechenden Ver- sorgung.

060203 Lankwitz Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 42.120 42.120 21.284 -20.836 0,51 51

Die Bezirksregion Lankwitz mit 42.120 Einwohnern verfügt derzeit über rund 21.300 m² Spielfläche. Der Richtwert von 1 m² pro Einwohner wird nur zur Hälfte erreicht, es fehlen rund 20.800 m² Spielfläche.

41 SIKo Steglitz Zehlendorf

060204 Ostpreußendamm Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 34.992 34.992 13.655 -21.337 0,39 39

In der Bezirksregion Ostpreußendamm stehen für 35.000 Einwohner 13.600 m² Spielfläche zur Verfügung, das Defizit zur Richtwerterfüllung liegt bei 21.300 m². Mit einem Versor- gungsgrad von 0,39 m² pro Einwohner rangiert diese Region im bezirksweiten Vergleich im hinteren Drittel.

060305 Teltower Damm Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 33.544 33.544 48.474 14.930 1,45 145

Für rund 33.500 Einwohner in der Bezirksregion Teltower Damm stehen 48.500 m² Spielflä- che zur Verfügung und damit 14.900 m2 mehr, als nach dem Richtwert erforderlich. Mit ei- nem Versorgungsgrad von 1,45 m² pro Einwohner liegt die Region an der Spitze des Be- zirks.

060306 Drakestraße Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 47.575 47.575 13.492 -34.083 0,28 28

Mit einem Versorgungsgrad von 0,28 m2 pro Einwohner weist die Bezirksregion Drakestraße die bezirksweit schlechteste Versorgung auf. Bei rund 47.600 Einwohnern und einer Spielflä- che von 13.500 m² ergibt sich ein rechnerisches Defizit von gut 34.000 m² Nettospielfläche. Die räumliche Nähe zur bestversorgten Bezirksregion Teltower Damm sorgt im nordwest- lichen Randbereich für eine geringe Entlastung.

060407 Zehlendorf Südwest Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 25.789 25.789 17.616 -8.173 0,65 65

060408 Zehlendorf Nord Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 42.018 42.018 28.219 -13.799 0,67 67

In den Bezirksregionen Zehlendorf Südwest und Zehlendorf Nord wird der Richtwert jeweils zu etwa zwei Dritteln erreicht. Der Versorgungsgrad liegt damit etwa im Durchschnitt des Bezirks. Zu einer richtwertgerechten Versorgung fehlen 8.200 bzw. 13.800 m² Nettospiel- fläche.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Versorgung mit Kinderspielplätzen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf insgesamt und in fast allen Bezirksregionen den Richtwert deutlich ver- fehlt. Ob es angemessen ist, für die nach Bebauungsdichte und Versorgung mit öffentlichen und privaten Freiflächen sehr unterschiedlichen Teilbereiche des Bezirks überall den glei- chen Richtwert anzusetzen, war im Rahmen des SIKo nicht zu beurteilen.

42 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.6.2. Prognose

Planungen für neue Spielplatzstandorte oder wesentliche Erweiterungen sind derzeit noch nicht soweit konkretisiert, dass sie in der Versorgungsanalyse berücksichtigt werden könnten. Durch das prognostizierte Bevölkerungswachstum in Steglitz-Zehlendorf um insge- samt rund 10.000 Einwohner bis zum Jahr 2020 bzw. 12.000 Einwohner bis 2030 ergibt sich unter dieser Voraussetzung eine weitere, wenn auch relativ geringfügige Verschlechterung der Versorgungslage, der durchschnittliche Versorgungsgrad geht von 0,6 auf 0,58 m² Spiel- fläche je Einwohner zurück, das rechnerische Defizit steigt von rund 118.000 auf 130.000 m² Spielfläche an. Tatsächlich wird die Versorgungsqualität jedoch weniger stark abnehmen, da davon ausgegangen werden kann, dass mindestens die Wohnbauvorhaben, die nach dem Berliner Baulandmodell entwickelt werden (u.a. Lichterfelde Süd), angemessen mit Spiel- platzflächen ausgestattet werden.

Bei Betrachtung der einzelnen Bezirksregionen ohne Berücksichtigung solcher Kapazitäts- erweiterungen, die nach Lage, Größe und Zeitpunkt der Realisierung noch nicht eingestuft werden können, zeigt sich ein sehr ähnliches Bild wie 2015. Die stärksten Verringerungen des Versorgungsgrades ergeben sich in den Bezirksregionen, in denen für 2020 und danach besonders viele Plätze in Flüchtlingseinrichtungen zu berücksichtigen sind.

Bezirksregion Einwohner Kapazität Differenz IST-SOLL [gesamt] [m²] [m²] inkl. Flüchtlinge IST* SOLL 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Schloßstraße 21.720 22.360 22.167 22.734 7.466 21.720 22.360 22.167 22.734 -14.254 -14.894 -14.701 -15.268 Albrechtstraße 52.007 52.749 53.349 53.021 31.858 52.007 52.749 53.349 53.021 -20.149 -20.891 -21.491 -21.163 Lankwitz 42.120 43.012 43.019 43.082 21.284 42.120 43.012 43.019 43.082 -20.836 -21.728 -21.735 -21.798 Ostpreußendamm 34.992 37.002 37.844 37.561 13.655 34.992 37.002 37.844 37.561 -21.337 -23.347 -24.189 -23.906 Teltower Damm 33.544 34.803 35.840 36.233 48.474 33.544 34.803 35.840 36.233 14.930 13.671 12.634 12.241 Drakestraße 47.575 49.804 49.293 49.425 13.492 47.575 49.804 49.293 49.425 -34.083 -36.312 -35.801 -35.933 Zehlendorf Südwest 25.789 27.063 27.015 27.048 17.616 25.789 27.063 27.015 27.048 -8.173 -9.447 -9.399 -9.432 Zehlendorf Nord 42.018 42.688 42.655 42.684 28.219 42.018 42.688 42.655 42.684 -13.799 -14.469 -14.436 -14.465 gesamt 299.765 309.481 311.182 311.788 182.064 299.765 309.481 311.182 311.788 -117.701 -127.417 -129.118 -129.724

Tab. 13 Entwicklung der Versorgung mit Spielplätzen 2015-2030 * Die IST-Kapazität bleibt in den Prognosejahren gegenüber der Ausgangssituation unverändert.

Bezirksregion Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²/100 EW] [% des Richtwerts] 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Schloßstraße 0,34 0,33 0,34 0,33 34 33 34 33 Albrechtstraße 0,61 0,60 0,60 0,60 61 60 60 60 Lankwitz 0,51 0,49 0,49 0,49 51 49 49 49 Ostpreußendamm 0,39 0,37 0,36 0,36 39 37 36 36 Teltower Damm 1,45 1,39 1,35 1,34 145 139 135 134 Drakestraße 0,28 0,27 0,27 0,27 28 27 27 27 Zehlendorf Südwest 0,68 0,65 0,65 0,65 68 65 65 65 Zehlendorf Nord 0,67 0,66 0,66 0,66 67 66 66 66 gesamt 0,61 0,59 0,59 0,58 61 59 59 58

Tab. 14 Entwicklung der Versorgungssituation 2015-2030

43 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 26 Versorgung mit Spielplätzen in den Bezirksregionen – Prognose 2030 (ohne Berücksichtigung von möglichen Neuplanungen im Zusammenhang mit Wohnungsbauvorhaben)

2.6.3. Handlungserfordernisse, Konzept

Die in den meisten Bezirksregionen erforderliche Verbesserung der Spielplatzversorgung hat in Regionen mit einer Versorgung noch unter dem Bezirksdurchschnitt (Drakestraße, Schloß- straße, Lankwitz und Ostpreußendamm) eine besonders hohe, in Teilbereichen mit einem guten Angebot an öffentlichen und privaten Freiflächen, z.B. von Zehlendorf Nord und Zeh- lendorf Südwest eine geringere Priorität. Eine flächengenaue Festlegung zusätzlicher Spiel- platzstandorte im Rahmen des SIKo ist jedoch nicht möglich und sinnvoll. Dazu wäre - wie in der Spielplatzentwicklungsplanung üblich - eine noch kleinräumigere Versorgungsanalyse und auch eine umfassende Prüfung potenzieller Flächenverfügbarkeiten notwendig, die mit einem Zeithorizont bis 2030 nicht leistbar ist.

Soweit im Rahmen des Berliner Baulandmodells neue Spielplätze angelegt werden, sollte geprüft werden, ob im Zusammenhang damit zusätzliche Flächen auch für eine bessere Ver- sorgung der umliegenden Wohngebiete geschaffen werden können. Für eine Aufgabe vor- handener Spielplatzflächen zugunsten anderer Nutzungen besteht kein Spielraum.

44 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.7. Gedeckte Sportanlagen

2.7.1. Ausgangssituation

Grundlage zur Ermittlung der Versorgung mit gedeckten Sportanlagen ist die von der Se- natsverwaltung für Inneres und Sport IV B 35 durchgeführte Studie „Sportinfrastruktur aus- bauen! 10/2016“ mit Datenstand vom 31.12.2015. Darin werden alle gedeckten Sportanlagen im Besitz der Stadt Berlin berücksichtigt, ohne Unterscheidung nach ihrer Spezialisierung, ihrem Einzugsbereich oder ihrer Qualität. Für ein Hallenteil wird dabei generalisierend eine Größe von 405 m2 angenommen. Die zur Jahreswende 2015/16 als Notunterkünfte für Flüchtlinge genutzten Sporthallen werden in die Bestandsanalyse zunächst nicht einbezo- gen. Für die Prognose wird mit dem Datenstand vom 31.12.2014 gearbeitet, da davon aus- gegangen wird, dass im Jahr 2020 und danach alle 2015 als Notunterkünfte genutzten Hal- len wieder als Sportanlagen zur Verfügung stehen werden.

Als ausreichend mit gedeckten Sportanlagen versorgt gelten Prognoseräume, in denen pro Einwohner 0,2 m² gedeckte Sportanlagen zur Verfügung stehen (Richtwert). Untersuchungs- ebene sind die bezirklichen Prognoseräume.

Abb. 27 Gedeckte Sportanlagen – Bestand 2015

Steglitz-Zehlendorf – Bestandssituation Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 299.765 59.045 49.961 -9.084 0,17 83,3

Unter den genannten Annahmen ist die Versorgung mit gedeckten Sportanlagen im Bezirk insgesamt positiv einzuschätzen. Für knapp 300.000 Einwohner standen zum Jahresende 2015 rund 50.000 m2 in gedeckten Sportanlagen zur Verfügung, obwohl sechs Hallen mit zusammen 7.700 m2 zu diesem Zeitpunkt als Notunterkünfte genutzt waren. Es wurde ein Versorgungsgrad von 0,17 m² pro Einwohner und damit 83 % des Richtwerts erreicht, das Defizit an gedeckten Sportanlagen lag bei rund 9.000 m² (ca. 22,5 Hallenteile).

45 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 28 Versorgung mit gedeckten Sportanlagen in den Prognoseräumen - Bestandssituation 2015 (einschließlich zwischenzeitlich als Notunterkünfte genutzte Hallen)

Da die anderweitig belegten Sporthallen inzwischen (05/2016) wieder freigezogen sind, reduziert sich das danach verbleibende Defizit auf 4 % oder 1.300 m2 (etwa drei Hallenteile).

In den einzelnen Prognoseräumen stellt sich die Situation unterschiedlich dar: In den Regio- nen A, B und C wird der Richtwert von 0,2 m² pro Einwohner z.T. deutlich unterschritten, während im Prognoseraum Region D ein Versorgungsgrad von 0,25 m² pro Einwohner erreicht wird.

0601 Region A (Schloßstraße / Albrechtstraße) Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 73.727 14.522 7.788 -6.734 0,11 53,6

Im Prognoseraum Region A standen zum Jahresende 2015 für 73.700 Einwohner rund 7.800 m² gedeckte Sportanlagen zur Verfügung. Mit dem Versorgungsgrad von 0,11 m² pro Einwohner wurde der Richtwert nur etwa zur Hälfte erreicht, für eine ausreichende Versor- gung fehlten 6.700 m² (16,5 Hallenteile). Ende 2015 wurden die Halle des Sochos-Sportplatzes (1.361 m²), Lessingstraße 5, und die Sporthalle der 10. ISS Helene-Lange-Schule (676 m²) in der Lauenburger Straße 110, beide in der Bezirksregion Albrechtstraße, noch als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Werden diese inzwischen wieder freigezogenen Hallen mit berücksichtigt, verbessert sich der Versor- gungsgrad auf – immer noch nicht richtwertgerechte – 0,13 m² pro Einwohner.

0602 Region B (Lankwitz / Ostpreußendamm) Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 77.112 15.189 14.514 -675 0,19 95,6

Region B wies Ende 2015 mit rund 14.500 m² gedeckten Sportanlagen für 77.100 Einwohner einen Versorgungsgrad von 0,19 m² pro Einwohner und damit ein vergleichsweise geringes Defizit von 675 m² (1,5 Hallenteile) auf. Bei Berücksichtigung der inzwischen nicht mehr als

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Notunterkunft genutzten Sporthalle auf der Sportanlage Kiriat-Bialik (1.364 m²) in der Wed- dellstraße 57 (Bezirksregion Lankwitz) wird mit 0,20 m² pro Einwohner der Richtwert erreicht.

0603 Region C (Drakestraße / Teltower Damm) Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 81.119 15.978 10.499 -5.479 0,13 65,7

Der Prognoseraum Region C verfügte Ende 2015 über 10.500 m2 gedeckte Sportanlagen. Bei rund 81.100 Einwohnern lag der Versorgungsgrad bei 0,13 m² pro Einwohner, es fehlten rund 5.500 m² (13,5 Hallenteile). Für die Unterbringung von Flüchtlingen wurden die Hallen der Schweizerhof-Grundschule (716 m²) in der Leo-Baeck-Straße 28/30 in Anspruch genommen. Werden sie mit berücksichtigt, verbessert sich der Versorgungsgrad auf 0,14 m2 pro Einwohner, das Defizit verringert sich auf 4.800 m2.

0604 Region D (Zehlendorf Nord / Zehlendorf Südwest) Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 67.807 13.356 17.160 +3.804 0,25 128,5

Im Prognoseraum Region D wird ein sehr guter Versorgungsgrad erreicht. Bei 67.800 Einwoh- nern und 17.160 m² gedeckter Sportanlagen ergibt sich ein Wert von 0,25 m² pro Einwohner. Damit standen rund 9,5 Hallenteile mehr zur Verfügung als nach dem Richtwert erforderlich. Ende 2015 wurden die Halle des Cole Sports-Center (2.609 m²) am Hüttenweg 43 und die Sporthalle Zehlendorf (1.003 m2) in der Onkel-Tom-Str. 58-60, beide in der Bezirksregion Zeh- lendorf Nord, noch als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Mit der zwischenzeitlichen Räumung die- ser Hallen hat sich der Versorgungsgrad auf 0,31 m² pro Einwohner weiter verbessert.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Versorgung mit gedeckten Sportanlagen, nach- dem die Notunterkünfte freigezogen sind, mit 0,19 m2 pro Einwohner den Richtwert von 0,20 m2 fast erreicht. Das rechnerische Defizit liegt noch bei rund 1.400 m2 bzw. 3,5 Hallen- teilen. Während die Regionen B und D ausreichend bzw. sehr gut versorgt sind, weisen die Regionen A und C Versorgungsgrade weit unterhalb des Richtwerts auf. Da die Einzugsberei- che vieler, insbesondere spezialisierter Sportanlagen die Grenzen der Prognoseräume weit überschreiten, kann davon ausgegangen werden, dass in gewissem Umfang ein innerbezirkli- cher Ausgleich zwischen rechnerisch über- und unterversorgten Räumen stattfindet.

2.7.2. Prognose

Die Bevölkerungsprognose geht für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf von einem Wachstum um rund 12.000 Einwohner im Zeitraum 2015 bis 2030 aus.

Das Angebot an gedeckten Sportflächen soll – neben der Bereinigung um zwischenzeitlich ge- nutzte Notunterkünfte – in den nächsten Jahren durch folgende Bauprojekte erweitert werden:  Doppelfeldsporthalle an der Kopernikus-Oberschule (Region A) in der Treitschkestr., Baubeginn voraussichtlich 2018, Fertigstellung 2020.  Am Standort der Grundschule am Karpfenteich (Region B) wird die vor etwa zehn Jahren geschlossene Schulturnhalle durch eine Doppelfeldturnhalle ersetzt (Baubeginn 2017).  Das Arndt-Gymnasium (Region D) erhält ebenfalls eine neue Doppelfeldsporthalle, die derzeit geplant wird.  Im Zusammenhang mit dem Wohnungsbauvorhaben Lichterfelde Süd (Region B) ist eine Schulsporthalle mit zwei Hallenteilen geplant, die vor allem der Versorgung des Neubau- gebiets dienen wird.

47 SIKo Steglitz Zehlendorf

Die genannten Planungen können den zusätzlichen Bedarf an gedeckten Sportanlagen auf- grund des erwarteten Bevölkerungszuwachses um 12.000 Einwohner ausgleichen. Der Ver- sorgungsgrad bleibt jedoch mit (gerundet) 0,20 m² pro Einwohner bis 2030 praktisch unverän- dert. Der Richtwert von 0,2 m² pro Einwohner wird weiterhin damit zu 99% erreicht. Unter Be- rücksichtigung der Neuplanung einer Schulsporthalle in Lichterfelde Süd bleibt ein geringfügi- ges rechnerisches Defizit an gedeckten Sportanlagen von 1,2 Hallenteilen à 405 m2.

Prognose- Einwohner Kapazität Differenz raum [gesamt] [m²] [m²] IST- Ist - Soll, Veränderungen inkl. Flüchtlinge IST Ver- SOLL änderung SOLL bis 2025 berücksichtigt* 2014 2015 2020 2025 2030 bis 2025* 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Region A 73.727 75.109 75.516 75.755 9.825 +810 14.522 14.794 14.875 14.922 -6.734 -4.159 -4.240 -4.287 Region B 77.112 80.014 80.863 80.643 15.878 +1.620 15.189 15.760 15.928 15.884 -675 927 1.570 1.614 Region C 81.119 84.607 85.133 85.658 11.215 15.978 16.665 16.769 16.872 -5.479 -5.450 -5.554 -5.657 Region D 67.807 69.751 69.670 69.732 20.772 +810 13.356 13.739 13.723 13.735 3.804 7.843 7.859 7.847 gesamt 299.765 309.481 311.182 311.788 57.690 2.730 59.045 60.958 61.295 61.413 -9.084 -839 -364 -483

Tab. 15 Entwicklung der Versorgung mit gedeckten Sportanlagen 2015-2030 * In der Prognose werden neben dem IST-Bestand 2014 Veränderungen berücksichtigt, die bis 2020 realisiert sein sollen; sowie zwischen 2020 und 2025 noch die geplante Schulsporthalle in Lichterfelde Süd.

Prognose- Versorgungsgrad Versorgungsgrad raum [m²/EW] [% des Richtwerts] 2014 2015 2020 2025 2030 2014 2015 2020 2025 2030 Region A 0,13 0,11 0,14 0,14 0,14 67,7 53,6 71,1 71,1 71,1 Region B 0,21 0,19 0,21 0,22 0,22 104,5 95,6 106,6 109,9 110,2 Region C 0,14 0,13 0,13 0,13 0,13 70,2 65,7 66,0 66,0 66,0 Region D 0,31 0,25 0,31 0,31 0,31 155,5 128,5 157,4 157,4 157,4 gesamt 0,19 0,17 0,19 0,20 0,20 96,2 83,3 96,5 99,4 99,2

Tab. 16 Entwicklung der Versorgungssituation 2014-2030 (2015 temporärer Ausfall durch Flüchtlingsunterkünfte)

Abb. 29 Versorgung mit gedeckten Sportanlagen in den Prognoseräumen – Prognose 2030 (einschließlich 2 Hallenteile in Lichterfelde Süd, ohne mögliche zusätzliche Sporthalle am Ostpreußendamm)

48 SIKo Steglitz Zehlendorf

Die in der Bestandsanalyse benannten Unterschiede zwischen den Prognoseräumen bleiben – verglichen mit dem Zustand vor Nutzung einiger Einrichtungen als Notunterkünfte – bis 2030 fast unverändert. Die Räume mit positiver Versorgungslage sind auch 2030 noch gut bzw. ausreichend versorgt, in den schlechter versorgten Räumen erhöht sich das rechneri- sche Defizit nur geringfügig.

2.7.3. Handlungserfordernisse, Konzept

Die Bewertung der Handlungserfordernisse, die sich aus der vorstehenden Analyse ergeben, hängt wesentlich davon ab, ob ein innerbezirklicher Ausgleich zwischen Prognoseräumen mit einem Versorgungsgrad unter bzw. über dem Richtwert möglich ist, d.h. ob weitere Wege zu Sportangeboten außerhalb zugemutet werden können und sollen, wie sie bei spezialisier- ten Sportangeboten durchaus üblich sind. Nach Realisierung der geplanten Sporthalle im Neubaugebiet Lichterfelde Süd und ggf. einer zusätzlichen Halle im Bereich des geplanten Schulstandorts Ostpreußendamm (in der vorstehenden Analyse wegen unsicherer Realisie- rung nicht berücksichtigt - dort sind bereits zwei Sporthallen vorhanden) kann neben der sehr gut versorgten Region D auch die Region B einen Beitrag zur Entlastung der unterversorgten Regionen A und C leisten.

Wenn sich weitere Spielräume zum Ausgleich des (relativ geringen) gesamtbezirklich zu er- wartenden Defizits von 3,2 Hallenteilen (nach Realisierung Lichterfelde Süd 1,2 Hallenteilen) ergeben, sollten Maßnahmen in den beiden letztgenannten, nach den Ergebnissen der Ana- lyse unterversorgten Prognoseräumen Priorität erhalten. Konkrete Standorte dafür können jedoch im Rahmen des SIKo nicht identifiziert werden.

49 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.8. Ungedeckte Sportanlagen

2.8.1. Ausgangssituation

Grundlage für die Ermittlung der Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen ist die von der Senatsverwaltung für Inneres und Sport IV B 35 durchgeführte Untersuchung „Sportinfra- struktur ausbauen! 10/2016“ mit Datenstand vom 31.12.2015. Darin werden alle ungedeck- ten Sportanlagen im Besitz der Stadt Berlin berücksichtigt, ohne Unterscheidung nach Art, Einzugsbereich oder Qualität. Für ein Großsportfeld wird generalisierend eine Größe von 5.828 m2 angenommen. Für die Prognose arbeitet die o.g. Untersuchung mit den Bestands- daten vom 31.12.2014, die im Bezirk Steglitz-Zehlendorf jedoch mit denen vom 31.12. 2015 identisch sind.

Untersuchungsebene sind die bezirklichen Prognoseräume. Als ausreichend mit ungedeck- ten Sportanlagen versorgt gelten Prognoseräume, in denen pro Einwohner 1,47 m² in unge- deckten Sportanlagen zur Verfügung stehen (Richtwert).

Abb. 30 Ungedeckte Sportanlagen – Bestand 2015

Steglitz-Zehlendorf – Bestandssituation Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 299.765 441.746 446.551 +4.804 1,49 101,3

Die Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen im Bezirk insgesamt liegt mit 1,49 m2 pro Einwohner leicht über dem Richtwert von 1,47 m2. Für knapp 300.000 Einwohner standen zum Jahresende 2015 446.550 m2 an ungedeckten Sportflächen zur Verfügung. Das Plus von 4.800 m² entspricht in etwa einem Großsportfeld.

In den einzelnen Prognoseräumen stellt sich die Situation unterschiedlich dar: In den Regio- nen A und C wird der Richtwert mit 0,84 und 0,97 m2 pro Einwohner deutlich unterschritten, das Flächendefizit liegt bei 46.800 bzw. 40.700 m², das entspricht acht bzw. sieben Groß- spielfeldern. In den Regionen B und D werden dagegen mit 1,73 m² und 2,54 m² pro Ein- wohner sehr gute Versorgungswerte erreicht.

50 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 31 Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen in den Prognoseräumen – Bestandssituation 2015

0601 Region A (Schloßstraße / Albrechtstraße) Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 73.727 108.647 61.836 -46.811 0,84 56,9

Im Prognoseraum Region A stehen für 73.727 Einwohner rund 61.800 m² ungedeckte Sport- anlagen zur Verfügung. Der Versorgungsgrad von 0,84 m² pro Einwohner liegt deutlich unter dem gesamtbezirklichen Durchschnitt. Es fehlen 46.800 m² ungedeckte Sportfläche (ca. 8 Großsportfelder).

0602 Region (B Lankwitz / Ostpreußendamm) Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 77.112 113.635 133.378 19.742 1,73 117,4

Im Prognoseraum Region B wird mit ungedeckten Sportanlagen im Umfang von rund 133.400 m² für 77.112 Einwohner ein sehr guter Versorgungsgrad von 1,73 m² pro EW er- reicht. Über eine richtwertgerechte Mindestversorgung hinaus sind Flächen in der Größen- ordnung von etwa 3,5 Großsportfeldern vorhanden.

0603 Region C (Drakestraße / Teltower Damm) Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 81.119 119.540 78.798 -40.743 0,97 65,9

Der Prognoseraum Region C verfügt über 78.800 m2 ungedeckte Sportanlagen. Bei 81.119 Einwohnern errechnet sich ein Versorgungsgrad von 0,97 m² pro Einwohner, der Richtwert wird nur zu zwei Dritteln erfüllt. Auf Großsportfelder umgerechnet fehlen sieben Sportfelder, um eine dem Richtwert entsprechende Versorgung sicherzustellen.

0604 Region D (Zehlendorf Nord / Zehlendorf Südwest) Einwohner Versorgung SOLL Versorgung IST Differenz IST-SOLL Versorgungsgrad Versorgungsgrad [m²] [m²] [m²] [m²/EW] [% des Richtwerts] 67.807 99.923 172.539 72.616 2,54 172,7

51 SIKo Steglitz Zehlendorf

Der Prognoseraum Region D weist mit gut 172.500 m² ungedeckten Sportanlagen für 67.800 Einwohner eine sehr gute Versorgung auf; der Richtwert wird mit 2,54 m² pro Einwohner um mehr als 70 % überschritten. Über eine richtwertgerechte Mindestversorgung hinaus ist ein Angebot im Umfang von etwa 12,5 Großsportfeldern vorhanden.

Im Ergebnis der Bestandsanalyse ist festzuhalten, dass die Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen mit 1,49 m2 pro Einwohner geringfügig über dem Richtwert von 1,47 m2 liegt; die Differenz entspricht etwa einem Großsportfeld. Während die Prognoseräume/ Regionen B und D gut bzw. sogar sehr gut versorgt sind, weisen die Regionen A und B Versorgungs- grade erheblich unterhalb des Richtwerts auf. Da die Einzugsbereiche vieler, insbesondere spezialisierter Sportangebote die Grenzen der Prognoseräume überschreiten, kann davon ausgegangen werden, dass sich Defizite und Mehrangebote in gewissen Grenzen gesamt- bezirklich ausgleichen.

2.8.2. Prognose

Die Bevölkerungsprognose geht für den Bezirk Steglitz-Zehlendorf von einem Wachstum um rund 12.000 Einwohner im Zeitraum 2015 bis 2030 aus. Die Kapazitäten an ungedeckten Sportanlagen werden nach gegenwärtigem Planungs- und Erkenntnisstand im Wesentlichen unverändert bleiben; lediglich im Zusammenhang mit dem Wohnungsbauvorhaben Lichter- felde Süd ist eine weitere Schulsportanlage konkret in der Planung (Bebauungsplanentwurf); sie soll neben dem Schulsport auch außerschulisch nutzbar sein.

Im Verhältnis zur Bestandssituation sind die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf die Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen im Bezirk eher geringfügig. Der bezirkliche Versorgungsgrad wird bis 2030 von 1,49 m² auf 1,45 m² pro Einwohner sinken und den an- gestrebten Richtwert von 1,47 m² dann etwas unterschreiten, d.h. gemessen am Richtwert fehlen dann etwa 7.100 m2 (ca. 1,2 Großspielfelder). Das Defizit entsteht vor 2020 und ver- ringert sich danach wieder etwas.

Die in der Bestandsanalyse benannten Unterschiede zwischen den Prognoseräumen bleiben bis 2030 fast unverändert. Die Räume mit positiver Versorgungslage sind auch 2030 noch gut bzw. sehr gut versorgt, in den schlechter versorgten Räumen erhöht sich das rechneri- sche Defizit geringfügig.

Prognose- [Einwohner] Kapazität Differenz IST-SOLL raum [m²] [m²] inkl. Flüchtlinge IST* SOLL 2015 2020 2025 2030 2015 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Region A 73.727 75.109 75.516 75.755 61.836 108.647 110.684 111.284 111.636 -46.811 -48.848 -49.448 -49.800 Region B 77.112 80.014 80.863 80.643 133.378 113.635 117.912 119.163 118.839 19.742 15.466 20.015 20.339 Region C 81.119 84.607 85.133 85.658 78.798 119.540 124.680 125.456 126.229 -40.743 -45.883 -46.658 -47.432 Region D 67.807 69.751 69.670 69.732 172.539 99.923 102.788 102.669 102.760 72.616 69.751 69.870 69.779 gesamt 299.765 309.481 311.182 311.788 446.551 441.746 456.064 458.571 459.464 4.804 -9.514 -6.220 -7.113

Tab. 17 Entwicklung der Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen 2015-2030 * Die IST-Kapazität in den Prognosejahren wird sich zwischen 2020 und 2025 um die geplante Schulsportanlage in Lichterfelde Süd (5.800 m²) erhöhen, im Übrigen als gegenüber 2015 unverändert angenommen.

Prognose Versorgungsgrad Versorgungsgrad -raum [m²/EW] [% des Richtwerts] 2015 2020 2025 2030 2015 2020 2025 2030 Region A 0,84 0,82 0,82 0,82 56,9 55,9 55,6 55,4 Region B 1,73 1,67 1,72 1,73 117,4 113,1 116,8 117,1 Region C 0,97 0,93 0,93 0,92 65,9 63,2 62,8 62,4 Region D 2,54 2,47 2,48 2,47 172,7 167,9 168,1 167,9 gesamt 1,49 1,44 1,45 1,45 101,3 97,9 98,6 98,5

Tab. 18 Entwicklung der Versorgungssituation 2015-2030

52 SIKo Steglitz Zehlendorf

Abb. 32 Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen in den Prognoseräumen – Prognose 2030 (unter Berücksichtigung geplanter zusätzlicher Schulsportflächen in Lichterfelde Süd)

2.8.3. Handlungserfordernisse, Konzept

Die Bewertung der Handlungserfordernisse, die sich aus der vorstehenden Analyse ergeben, hängt wie bei den gedeckten Sportanlagen davon ab, ob ein innerbezirklicher Ausgleich zwi- schen Prognoseräumen mit einem Versorgungsgrad unter und über dem Richtwert möglich ist, d.h. ob weitere Wege zu Sportangeboten außerhalb zugemutet werden können, wie sie bei spezialisierten Sportangeboten und im Vereinssport durchaus üblich sind.

Bei Realisierung der geplanten Schulsportflächen im Neubaugebiet Lichterfelde Süd und ggf. im Bereich des geplanten Schulstandorts Ostpreußendamm könnte, wenn diese für eine nachmittägliche öffentliche Nutzung frei gegeben werden, neben der sehr gut versorgten Region D auch die Region B einen Beitrag zur Entlastung der unterversorgten Regionen A und C leisten, in denen zusammen Flächen in der Größenordnung von 17 Großspielfeldern fehlen. Wenn sich Spielräume zum Ausgleich dieser teilräumlichen Defizite und damit auch des (geringen) gesamtbezirklichen Defizits ergeben, sollten Maßnahmen in den beiden letzt- genannten Regionen Priorität erhalten. Konkrete Flächenangebote konnten im Rahmen des SIKo dort nicht identifiziert werden.

53 SIKo Steglitz Zehlendorf

2.9. Seniorenfreizeiteinrichtungen

2.9.1. Ausgangssituation

Die Angaben zu den Seniorenfreizeiteinrichtungen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf wurden vom Fachamt des Bezirks zur Verfügung gestellt. Im Bezirk gibt es sieben solcher Einrichtungen mit zusammen rund 1000 Plätzen: das Maria-Rimkus-Haus (Gallwitzallee 53), der Club Steg- litz (Selerweg 18–22), die Freizeitstätte Süd (Teltower Damm 226), das Hans Haus (Bolchener Str. 5), der Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West (Hans-Sachs-Str. 4D), das Hertha-Müller-Haus (Argentinische Allee 89) sowie das Kommunikationszentrum Ostpreußendamm (Ostpreußendamm 52). Diese Einrichtungen verfügen teilweise über Gruppenräume, Veranstaltungssäle, Werkstätten und angeschlossene Außenanlagen. Es werden vielfältige kulturelle und sportliche Aktivitäten angeboten. Hinzu kommen private bzw. gemeinnützige Seniorenfreizeit- und Begegnungsstätten u.a. der trias gGmbH (Ge- meinnützige Gesellschaft für Arbeit, Gesundheit und Soziales) sowie zahlreiche Senioren- treffs in kirchlichen oder anderen sozialen Einrichtungen.

Abb. 33 Senioren Freizeiteinrichtungen mit Angabe der Platzzahl – Bestand 2015

Richtwerte für eine ausreichende Versorgung mit Einrichtungen für Senioren sind nicht be- kannt. Gegenwärtig sind keine Veränderungen im Bestand geplant. Die derzeitigen Einrichtun- gen werden aller Voraussicht nach auch in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen.

2.9.2. Handlungserfordernisse, Konzept

Da ein großer Teil der Bedarfsdeckung durch Einrichtungen übernommen wird, die nicht in der Trägerschaft des Bezirks liegen, und keine Informationen zur Auslastung der bestehen- den öffentlichen und nicht öffentlichen Einrichtungen vorliegen, lassen sich Handlungserfor- dernisse im Rahmen des SIKo nicht bestimmen. Die erwartete starke Zunahme der Anzahl über 80-jährigen im Bezirk lässt allerdings eine steigende Nachfrage nach entsprechenden Einrichtungen erwarten. Versorgungslücken sind insbesondere in den Bezirksregionen Zeh- lendorf Südwest und Schloßstraße zu vermuten, wo keine öffentlichen Einrichtungen für Se- nioren vorhanden sind.

54 SIKo Steglitz Zehlendorf

3. Einrichtungen der Weiterbildung und der Kultur

3.1. Ausgangssituation

Die Angaben zu den Einrichtungen der Weiterbildung und der Kultur im Bezirk Steglitz- Zehlendorf wurden vom Fachamt des Bezirks zur Verfügung gestellt.

Volkshochschulen Hierzu gehören vier Standorte der Erwachsenenbildung in Volkshochschulen (Goethestraße 9/11, Onkel-Tom-Straße 14, Rondellstraße 5 und Markgrafenstraße 3). Der Standort in der Goethestraße 9/11 wird ab Juli 2017 für ein Jahr geräumt und hinsichtlich des Brandschut- zes saniert. Die Sanierung wird voraussichtlich bis Mitte 2018 andauern, danach soll die Volkshochschule wieder am alten Ort das neue Semesterprogramm aufnehmen. In der Markgrafenstraße 3 ist ein Servicepunkt der Volkshochschule verortet. Außerdem erfolgt dort die Verwaltung aller vier Fachbereiche des Amtes durch den Zentralen Dienst. In den Ein- richtungen Rondellstraße 5 und Onkel-Tom-Straße 14 findet ausschließlich Unterricht statt. Für Lehrveranstaltungen werden 80 weitere Unterrichtsorte im Bezirk, u.a. Schulen, genutzt.

Abb. 34 Einrichtungen für Kultur und Weiterbildung – Bestand 2015

Im Jahr 2015 fanden mehr als 2000 Kurse mit 65.441 Unterrichtseinheiten statt. Dies ent- spricht einer Weiterbildungsdichte von 229 Unterrichtseinheiten pro 1.000 Einwohner mit insgesamt 22.736 Belegungen. Der Richt- und Orientierungswert in Höhe von einem VHS- eigenen Unterrichtsraum je 5.000 Einwohner (Schulentwicklungsplan 2001) wird von der Volkshochschule Steglitz Zehlendorf fast genau erreicht.

Musikschulen Die zwei Musikschulen (Martin-Buber-Straße 21 und Grabertstraße 4) und etwa 50 sonstige Unterrichtsstätten verbuchten laut vorläufiger Musikschulstatistik im Jahr 2015 über 3.700 Gesamt-Jahreswochenstunden. Der Orientierungswert von zwölf Jahreswochenstunden je 1.000 Einwohner (umgerechnet 468 Unterrichtseinheiten) wurde von der Musikschule Steg- litz-Zehlendorf im Jahr 2015 mit 12,62 Jahreswochenstunden je 1.000 Einwohner erreicht.

55 SIKo Steglitz Zehlendorf

Damit ist die Leo-Borchardt-Musikschule berlinweit die größte Musikschule mit der höchsten Versorgungsdichte und weiterhin ungebrochen großer Nachfrage und Wartelisten, die vor allem aus den sehr erfolgreichen, kontinuierlich ausgebauten Schulkooperationen resultie- ren.

Aufgrund des Eigenbedarfs der Schulen ist eine gemeinsame Nutzung von Räumen für Kla- vierunterricht, Schlagzeugunterricht, Gruppen-/Ensembleunterricht in vielen Fällen nicht möglich. Insofern muss der Bedarf an solchen Fachräumen bei Infrastrukturprojekten (z.B. Neubauten) besondere Berücksichtigung finden.

Als zusätzliches Angebot steht im Bezirk der Musikpavillon im Stadtpark Steglitz zur Verfü- gung. Hier befindet sich eine Open Air Bühne, auf der, durch die Musikschulen organisiert, jährlich etwa 15 Veranstaltungen durchgeführt werden.

Bibliotheken Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf gibt es drei Stadtteilbibliotheken sowie eine angeschlossene Fahrbibliothek. Die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek im Einkaufszentrum „Das Schloss“ (Grune- waldstr. 3) wird durchschnittlich von 2000 Besuchern am Tag genutzt. Auf ca. 3.000 m² stehen mehr als 215.000 Medien zur Verfügung, davon 87.000 Medien für jedermann, 54.000 Medien für Kinder und Jugendliche und 75.000 Medien für Musikliebhaber. Hinzu kommen elektroni- sche Medien wie E-Books. Angeboten werden zudem Lesungen, Vorträge und Konzerte.

Die Gottfried-Benn-Bibliothek (Nentershäuser Platz 1) ist die Mittelpunktbibliothek für Zeh- lendorf. Sie verfügt über 75.000 Medien, davon 55.000 Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die dazugehörige Fahrbibliothek verfügt über zwei Busse, die an 28 über den Bezirk verteilten Haltestellen ein vielfältiges Medienangebot vorhalten (35.000, davon je 4.500 zur Direktausleihe). Im Januar 2017 wurde ein neuer Bücherbus in Betrieb genommen, der einen der vorhandenen ersetzt. Im Zusammenhang mit der für 2018 geplanten Sanie- rung der Gottfried-Benn-Bibliothek soll die Fahrbibliothek eine neue Garage erhalten.

In der Stadtteilbibliothek Lankwitz (Bruchwitzstr. 37) stehen 6.650 Bände an Sachliteratur, 5.700 Bände Belletristik und 10.100 Bücher für Kinder und Jugendliche zur Verfügung.

Für die Versorgung mit Bibliotheksangeboten sind keine stadtweiten Richtwerte festgelegt. Hilfsweise werden die im Folgenden aufgeführten drei Indikatoren für die Qualität des Biblio- theksangebots herangezogen:

1. Nach internationalen Standards sollen mindestens zwei Medien pro Einwohner des Ein- zugsgebiets zur Verfügung stehen, der Bibliotheksentwicklungsplan von 1996 fordert 2,5 Medieneinheiten pro Einwohner. Im Bezirk Steglitz-Zehlendorf werden diese Standards mit 386.830 Medieneinheiten für rund 300.000 Einwohner, d.h. 1,3 Medieneinheiten pro Einwoh- ner nicht erreicht.

2. Die Entfernung zu einem Bibliotheksstandort sollte für mindestens 75 % der Bevölkerung des Einzugsgebietes zwei Kilometer nicht überschreiten. Durch das ergänzende Angebot der Fahrbibliothek wird dieser Standard im Bezirk Steglitz-Zehlendorf vermutlich erreicht, dies bleibt jedoch zu überprüfen.

3. Als Raumangebot für den öffentlichen Ort Bibliothek sollen nach Bibliotheksentwicklungs- plan 1996 mindestens 60 m2 pro 1.000 Einwohner zur Verfügung stehen. Nach aktueller Be- schlusslage der „Ständigen Konferenz der Berliner Bibliotheken“ werden sogar 75 m2 ange- strebt. Für rund 300.000 Einwohner im Bezirk müsste danach eine Fläche von rund 18.000 bzw. 22.500 m2 zur Verfügung stehen. Die Stadtbibliothek Steglitz-Zehlendorf verfügt jedoch lediglich über eine Fläche von insgesamt 4.337 m2 (alle Standorte, ohne Fahrbibliothek), das

56 SIKo Steglitz Zehlendorf entspricht knapp als 15 m2 pro Einwohner. Die o.g. Standards werden damit zu weniger als 20 % erreicht.

Damit ist im Hinblick auf die Bibliotheksversorgung sowohl von einem Ausstattungs- als auch von einem erheblichen Flächendefizit auszugehen.

Sonstige kulturelle Einrichtungen Im Bereich Kultur verantwortet das Bezirksamt das Kulturhaus "Schwartzsche Villa" (Grune- waldstraße 55) mit der Kommunalen Galerie für zeitgenössische Kunst und Räumen für Kon- zerte, Lesungen und Theateraufführungen. In Ermangelung eines kommunalen Regional- museums finden dort hin und wieder auch regionalhistorische Ausstellungen statt. Im "Haus am Waldsee" (Argentinische Allee 30), das an den Trägerverein Haus am Waldsee e.V. verpachtet ist, werden wechselnde Ausstellungen internationaler Kunst gezeigt. Das Haus wird ab Juni 2017 wegen umfangreicher Sanierungsarbeiten, Einbau eines Aufzugs sowie Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Anbaus für ein Jahr geschlossen. Der Trägerverein hat dafür Mittel der Deutschen Klassenlotterie beantragt und erhalten.

Im Fachvermögen des Fachbereichs befindet sich weiterhin die "Ruine der Künste" in der Hittorfstraße, die langfristig verpachtet ist, sowie das Gebäude des Heimatmuseums Zehlen- dorf (Clayallee 355), das vom Heimatverein Zehlendorf e.V. betrieben wird; eine Kooperation mit dem Fachbereich Kultur zur Nutzung für Wechselausstellungen wurde vereinbart.

Richtwerte oder Zielwerte für ein anzustrebendes Angebot im Kulturbereich sind nicht be- kannt. Im Vergleich mit anderen Bezirken verfügt Steglitz-Zehlendorf über eher wenige kultu- relle Einrichtungen.

3.1.1. Handlungserfordernisse, Konzept

Bei einem prognostizierten Bevölkerungswachstum um 12.000 Einwohner zwischen 2015 und 2030 (+4 %) werden die vorhandenen Einrichtungen der Weiterbildung und der Kultur im Bezirk entsprechend stärker in Anspruch genommen. Die an den einzelnen Standorten ge- nannten Maßnahmen beseitigen qualitative Mängel, werden jedoch zu keinen wesentlichen Vergrößerungen ihrer Kapazitäten führen.

Durch den Bevölkerungszuwachs werden bestehende Versorgungslücken noch vergrößert, die sich allerdings nur im Bereich der Bibliotheken quantifizieren lassen. Sowohl bezüglich der Medienausstattung als auch des Flächenangebots sind hier prioritäre Handlungserfor- dernisse zu erkennen. Die Musikschule und die Volkshochschule werden durch die Nach- frageentwicklung infolge von Kooperationen und speziellen Bevölkerungsentwicklungen (z.B. zusätzliche Nachfrage nach Kursangeboten durch Geflüchtete) mit steigenden Raumbedar- fen konfrontiert. Im Bereich der Kultur werden durch die Fachverwaltung zwei weitere Galeriestandorte sowie ein kommunales Regionalmuseum für den fusionierten Bezirk als erforderlich angesehen.

Flächen und Standorte zur Abdeckung dieser Zusatzbedarfe sind zurzeit nicht gesichert und können durch das SIKo auch nicht benannt werden. Für ein künftiges SiKo sollte auch für diesen Infrastrukturbereich eine differenzierte Bestandserhebung und Prognose durchgeführt werden.

57 SIKo Steglitz Zehlendorf

4. Maßnahmenplanung

Abb. 35 Maßnahmeplan: Neu geplante Standorte und Kapazitätserweiterungen bis 2030

In den vorangehenden Kapiteln wurden die bereits geplanten Maßnahmen zur Ergänzung der im SIKo behandelten Infrastruktureinrichtungen und deren perspektivischer Beitrag zur Reduzierung teilräumlicher Versorgungsdefizite bereits benannt. Diese werden im zusam- menfassenden Maßnahmenplan räumlich verortet und die Einzelstandorte in den Maßnah- melisten im Anhang für die Sektoren, in denen umfangreiche Maßnahmen vorgesehen sind, mit ergänzenden Angaben zu Kapazität, Fertigstellung (soweit absehbar) sowie ggf. erforder- lichen Maßnahmen zur Flächensicherung zusammengestellt.

Zusammenfassend sind für die einzelnen Infrastrukturbereiche folgende Maßnahmen bzw. Handlungserfordernisse festzuhalten:

4.1.1. Kindertagesstätten

Maßnahmen zur Abdeckung des prognostizierten Bedarfs an Plätzen für die Kinderbetreu- ung haben – auch aufgrund der aktuellen Rechtslage – eine besonders hohe Priorität. Ange- sichts des im Zeitraum 2015-2019/20 erwarteten Defizits ist diesbezüglich kurzfristiger Hand- lungsbedarf gegeben. Mit den 518 bereits im Jahr 2016 realisierten und insgesamt 1.525 zusätzlich geplanten Plätzen (s. Maßnahmetabelle im Anhang) – abzüglich 50 in der Bezirks- region Drakestraße voraussichtlich wegfallenden Plätzen – kann dieses Defizit bis auf einen Restbedarf von 440 Plätzen im Bezirk reduziert werden. Allerdings wird es darauf ankom- men, diese Ergänzungen auch tatsächlich in dem durch die Bedarfsentwicklung vorgegebe- nen kurzfristigen Zeithorizont zu realisieren; die in der Tabelle aufgeführten Maßnahmen zur Flächensicherung sind rechtzeitig einzuleiten. Wenn dies nicht gelingt, wird das Defizit ent- sprechend höher ausfallen. Die im Rahmen der Aufstellung von Bebauungsplänen nach dem „Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung“ gegebenen Möglichkeiten zur Bereit- stellung von Flächen und Mitteln für zusätzliche Kita-Plätze sind deshalb weiterhin in engem zeitlichem Zusammenhang mit der dadurch induzierten Bevölkerungsentwicklung auszu- schöpfen.

58 SIKo Steglitz Zehlendorf

Das Ziel, den absehbaren Bedarf möglichst wohnungsnah abzudecken, kann durch die ge- planten Maßnahmen nicht vollständig erreicht werden. In den Bezirksregionen Zehlendorf Süd- west, Lankwitz und insbesondere in der Region Albrechtstraße verbleibt auch bei Realisierung sämtlicher Planungen des Maßnahmekonzeptes ein hohes teilräumliches Defizit an Kinder- betreuungsplätzen, das durch Inanspruchnahme von rechnerisch vorhandenen Kapazitäts- reserven in benachbarten Bezirksregionen nur teilweise einigermaßen wohnortnah abgedeckt werden kann, während im Übrigen auch längere Wege in Kauf genommen werden müssen. Bei der Identifizierung von Maßnahmen zur Abdeckung des o.g. gesamtbezirklich verbleiben- den Fehlbedarfs unter Berücksichtigung von ggf. nicht zeitgerecht oder nicht in der geplanten Kapazität realisierbaren Standorten der Maßnahmeliste, haben diese Bezirksregionen eine hohe Priorität. Mögliche Kapazitätserweiterungen auf vorhandenen Standorten oder durch mit dem aktuellen Senatsprogramm ermöglichte Systembau-Kitas sind hier mit Vorrang zu prüfen.

Da sich die Versorgungssituation nach 2020 voraussichtlich wieder entspannen wird, sind zur Abdeckung des Spitzenbedarfs auch temporäre Maßnahmen ins Auge zu fassen. Auch eine (ggf. temporäre) Entlastung durch zusätzliche Tagespflegeplätze ist zu prüfen. Länger- fristige, d.h. über 2020 hinausgehende Veränderungen von Angebot und Bedarf lassen sich jedoch nicht belastbar abschätzen, die tatsächliche Entwicklung wird deshalb auch weiterhin genau zu beobachten sein.

Jugendfreizeiteinrichtungen Angesichts der erheblichen Defizite im Bereich der Jugendfreizeiteinrichtungen ist aus Sicht des SIKo Handlungsbedarf anzunehmen, besonders in den Bezirksregionen Lankwitz, Dra- kestraße und Zehlendorf Nord, wo der Richtwert um mehr als die Hälfte unterschritten wird. Das SIKo legt hierfür jedoch keine Standorte fest. Gründe dafür sind der vergleichsweise geringe Flächenbedarf solcher Einrichtungen, die sich z.T. auch in Bestandsgebäude oder andere soziale Infrastrukturstandorte integrieren lassen, so dass die Standortfrage hier we- niger entscheidend ist als Fragen der Finanzierbarkeit und der Trägerschaft. Bei größeren Neubauvorhaben, insbesondere in den o.g. Bezirksregionen mit besonderer Priorität, sollte regelmäßig geprüft werden, ob eine Eignung für die Integration einer Jugendfreizeiteinrich- tung besteht und wie die planungsrechtlichen und finanziellen Voraussetzungen geschaffen werden können.

Grundschulen Betrachtet über den Bezirk insgesamt ist bei Realisierung der bereits geplanten zusätzlichen Grundschulstandorte bzw. Kapazitätserweiterungen gemäß Maßnahmeliste (s. Anhang) eine richtwertgerechte Versorgung mit Grundschulplätzen gesichert. Um eine wohnortnahe Ver- sorgung zu erreichen, sollte geprüft werden, ob im Südosten des Bezirks bereits geplante Maßnahmen (Alt-Lankwitzer Grundschule) kurzfristig aufgestockt werden können, da das zu erwartende Defizit hier auch durch Änderungen der Einschulungsbereiche nicht korrigiert werden kann. Im Schulplanungsbereich Steglitz wird die Entwicklung der Bestandsbevölke- rung genau zu beobachten sein, um bei Eintreten des prognostizierten Schülerzuwachses korrigierend eingreifen zu können, z.B. durch gemeinsame Betrachtung mit der Nachbarregi- on Dahlem, wo ein Platzüberhang erwartet wird. In den übrigen Schulplanungsregionen wer- den keine Kapazitätserweiterungen notwendig. Rechnerisch erscheint es vielmehr möglich, dort Standorte für andere Schulformen umzunutzen.

Integrierte Sekundarschulen und Gymnasien Bei den Integrierten Sekundarschulen bestätigt sich die Notwendigkeit eines neuen Schul- standorts Ostpreußendamm/ Lippstädter Straße. Dieser derzeit mit Flüchtlingscontainern belegte Standort ist bereits planungsrechtlich gesichert, seine Realisierung würde dazu bei- tragen, kurzfristige Engpässe zu beseitigen und längerfristig den Bedarfszuwachs u.a. aus dem Wohnungsbauprojekt Lichterfelde Süd abzudecken. Weitere Maßnahmen zur Kapazi-

59 SIKo Steglitz Zehlendorf tätsausweitung sind aus Sicht des SIKo nicht erforderlich. Für die Gymnasien ergibt sich kein Handlungsbedarf zur Sicherung zusätzlicher Standorte oder Erweiterung der Kapazitäten.

Wohnungsnahe Grünflächen Für einen Zugewinn an versorgungswirksamen wohnungsnahen Grünflächen in den beiden stark unterversorgten Bezirksregionen Schloßstraße und Drakestraße lassen sich keine aus- reichend großen (> 5 ha) Flächenpotenziale identifizieren. Sich dennoch ergebende, auch kleinflächige Möglichkeiten sollen hier mit Priorität verfolgt werden. Ggf. kann auch eine qua- litative Aufwertung vorhandener Flächen oder eine Verbesserung der Zugänglichkeit (Klein- gärten, Botanischer Garten) die Situation verbessern. Für die übrigen Bezirksregionen ergibt sich aus der vorstehenden Analyse im Hinblick auf die quantitative Versorgung kein Hand- lungserfordernis.

Spielplätze Die in den meisten Bezirksregionen erforderliche Verbesserung der Spielplatzversorgung hat in Bezirksregionen mit einer Versorgung noch unter dem Bezirksdurchschnitt (Drakestraße, Schloßstraße, Lankwitz und Ostpreußendamm) eine besonders hohe, in Teilbereichen mit einem guten Angebot an öffentlichen und privaten Freiflächen wie Zehlendorf Nord und Zeh- lendorf Südwest eine geringere Priorität. Zusätzliche Spielplatzstandorte werden im SIKo nicht festgelegt. Dazu wäre eine noch kleinräumigere Versorgungsanalyse und eine umfas- sende Prüfung potenzieller Flächenverfügbarkeiten notwendig, die mit einem Zeithorizont bis 2030 nicht leistbar ist. Soweit im Zusammenhang mit Neubauvorhaben neue Spielplätze angelegt werden, soll geprüft werden, ob damit zusätzliche Flächen auch für eine bessere Versorgung der umliegenden Wohngebiete geschaffen werden können.

Gedeckte und ungedeckte Sportanlagen Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf ist insgesamt mit gedeckten und ungedeckten Sportanlagen gemessen am Orientierungswert ausreichend versorgt. Bei Realisierung der bereits geplan- ten Standorte bzw. Kapazitätserweiterungen (s. Maßnahmeliste im Anhang) kann das Ver- sorgungsniveau aufrecht erhalten bzw. sogar noch leicht verbessert werden. Die (relativ ge- ringen) Defizite in den Prognoseräumen A und C können durch Angebote in den Nachbar- räumen aufgefangen werden, auch wenn dadurch etwas weitere Wege zu Sportangeboten erforderlich werden.

Seniorenfreizeiteinrichtungen Da ein großer Teil der Bedarfsdeckung durch Einrichtungen übernommen wird, die nicht in der Trägerschaft des Bezirks liegen, und keine Informationen zur Auslastung der bestehen- den Einrichtungen vorliegen, lassen sich Handlungserfordernisse im Rahmen des SIKo nicht bestimmen. Die prognostizierte starke Zunahme der Anzahl über 80-jährigen im Bezirk lässt allerdings eine steigende Nachfrage erwarten. Versorgungslücken sind insbesondere in den Bezirksregionen Zehlendorf Südwest und Schloßstraße zu vermuten, wo keine öffentlichen Einrichtungen für Senioren vorhanden sind. Ob und ggf. wo hier seitens des Bezirks Maß- nahmen erforderlich werden, sollte in einer Fortschreibung des SIKo untersucht werden.

Einrichtungen der Weiterbildung und Kultur Durch den prognostizierten Bevölkerungszuwachs werden bestehende Versorgungslücken im Bereich der Volkshochschulen, der Bibliotheken und der kulturellen Einrichtungen noch vergrößert. Diese lassen sich allerdings nur für die Bibliotheken anhand von Richt- bzw. Ori- entierungswerten quantifizieren. Sowohl bezüglich der Medienausstattung als auch des Flä- chenangebots sind hier prioritäre Handlungserfordernisse gegeben.

60 SIKo Steglitz Zehlendorf

Die Musikschule und die Volkshochschule werden durch die Nachfrageentwicklung infolge von Kooperationen und speziellen Bevölkerungsentwicklungen (z.B. zusätzliche Nachfrage nach Kursangeboten durch Geflüchtete) mit steigenden Raumbedarfen konfrontiert, zumal eine Doppelnutzung von Schulräumen aufgrund von Eigenbedarfen nicht immer möglich ist. Im Bereich der Kultur werden durch die Fachverwaltung zwei weitere Galeriestandorte sowie ein kommunales Regionalmuseum für den fusionierten Bezirk als erforderlich angesehen.

Flächen und Standorte zur Abdeckung dieser Zusatzbedarfe sind zurzeit nicht gesichert und können durch das SIKo auch nicht benannt werden. Bei einer Fortschreibung des SIKo sollte auch für diesen Infrastrukturbereich eine differenzierte Bestandserhebung, Prognose und Maßnahmeplanung berücksichtigt werden.

61 SIKo Steglitz Zehlendorf

Kita-Planungen 2017 - 2019/20 – Standorte nach Bezirksregionen

Maßnahmen zur Flächensicherung geplante Fertig- Städtebaul. Prio- Flächen- Bezirksregion Adresse Plätze Maßnahme Grunderwerb Planungsrecht Bemerkungen stellung Vertrag rität konkurrenz Schloßstraße Defizit/ Überhang 2019/20 -30

Albrechtstraße Erweiterung/ Leydenallee 90 42 2017 hoch Verdichtung Defizit/ Überhang 2019/20 -904

Lankwitz Erweiterung/ Gallwitzallee 2 37 2017 hoch Verdichtung Erweiterung/ Wedellstr. 76 12 2017 hoch Verdichtung Absichtserklärung Dessauer Str. 28 50 Planung hoch v. Träger In Neubau von Land Berlin an WoFIS 0602_008 mittelfristig 257 WE Dessauer Str. 37-39 25 in Vorbereitung B-Plan 6-31VE X nein integriert degewo übertragen (Kita im EG vorgesehen); Defizit/ Überhang 2019/20 -221

Ostpreußendamm

Fahrenheitstraße 32-34 120 2017 Planung hoch Erweiterung/ Ostpreußendamm 64 9 2017 hoch Verdichtung In Bearbeitung Scheelestr. 83 120 Planung hoch Kitaaufsicht In Bearbeitung Celsiusstr. 69 100 Planung hoch Kitaaufsicht In Bearbeitung Hildburghauser Str. 116 100 Planung hoch Kitaaufsicht Absichtserklärung Schütte-Lanz-Str. 43 30 hoch v. Träger Lichterfelde Süd, tlw. vor, tlw. nach WoFIS 0602_012; 330 Planung durch Investor B-Plan 6-30 X hoch 3 Standorte 209/20 3-4 Kitas zu integrieren vorgesehen Defizit/ Überhang 2019/20 441

Teltower Damm

Defizit/ Überhang 2019/20 34

Drakestraße Ortlerweg (o.Nr., neben Absichtserklärung Kita wird (vom Bund) gebaut, wenn die Wohnein- 80 Planung X hoch Nr.21, Flurstück 5475) v. Träger heiten aus dem Bonn-Berlin Umzug fertig sind Absichtserklärung Brittendorfer Weg 016C 80 Planung hoch v. Träger in Bearbeitung Dahlemer Weg 44 100 Planung hoch Kitaaufsicht Hindenburgdamm 55 40 2017 Planung hoch Absichtserklärung Hindenburgdamm 61 30 Planung mittel v. Träger Defizit/ Überhang 2019/20 349

Zehlendf. Südwest in Neubau von Land Berlin an WoFIS 0604_029; Kita im EG vorgesehen; Wiesenschlag 3 40 in Vorbereitung B-Plan 6-40 VE X nein integriert degewo übertragen Mittelfristig 265 WE Defizit/ Überhang 2019/20 -261

Zehlendorf Nord

Hechtgraben 6-8 80 2017 Planung hoch vom Land Berlin an B-Plan 6-24 X nein WoFIS 0604_027; Mittelfristig 300 WE Fischerhüttenstr. 39 50 in Vorbereitung Neubau Iinvestor verkauft Clayallee 169 (Truman Baugenehm. Ende April. Lt. Verpflichtungserklä- 50 2019 Neubau Privatinvestor B-Plan 6-22 X nein rung 24 Monate später Inbetriebnahme. WoFIS Plaza) 0604_022 (im MI durch SV gesichert) 86 WE Defizit/ Überhang 2019/20 152

Planungen gesamt 1.525 Defizit/ Überhang 2019/20 -440 Bei vollständiger Umsetzung der Planungen

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Grundschulen - Planungen 2016 - 2024/25 – Standorte nach Schulplanungssregionen

Schulplanungs- Züge/ Adresse Maßnahme Bemerkungen region Kapaz.Zuw. Steglitz Grundschule Plantagenstraße 2 Reaktivierung Beginn Schuljahr 2018/2019 Defizit/ Überhang 2024/25 0,2

Lankwitz Ost Alt Lankwitzer Grundschule 1 Prüfung Defizit/ Überhang 2024/25 -1,7

Lankwitz Defizit/ Überhang 2024/25 -0,9

Lichterfelde Süd Lichterfelde Süd 2,5 Planung WoFIS 0602_012 Defizit/ Überhang 2024/25 0,5

Zehlendorf Süd John-F-Kenndy Schule 1 Erweiterung Die Erweiterung ist bereits realisiert. Defizit/ Überhang 2024/25 4,1

Lichterfelde West 33. Grundschule 0,5 Erweiterung Die Schule wächst weiter. Im Sommer 2017 weden 4 Jahrgänge beschult. Defizit/ Überhang 2024/25 1,3

Dahlem Quentin-Blake-Grundschule 0,5 Erweiterung Die Erweiterung ist bereits realisiert. Athene-Grundschule 0,5 Erweiterung Die Erweiterung ist bereits realisiert. Defizit/ Überhang 2024/25 2,1

Zehlendorf Defizit/ Überhang 2024/25 3,5

Wannsee Defizit/ Überhang 2024/25 1,4

Planungen bis 2024/25 gesamt 5 Defizit/ Überhang 2024/25 8

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Sportanlagen - Planungen 2017 - 2025 – Standorte nach Planungsregionen Gedeckte Sportanlagen

Planungsregion Adresse m² Maßnahme Bemerkungen Region A Kopernikus Oberschule 810 bis 2020 Doppelfeldsporthalle; Planungsunterlagen werden erstellt Defizit/ Überhang 2030 -4.287

Region B Grundschule am Karpfenteich 810 Baubeginn 2017 Doppelfeldsporthalle; Baubeginn mit Abriss alter Halle ab Juli 2017 Lichterfelde Süd 810 Planung, ca. 2020 (WoFIS 0602_012) Doppelfeldsporthalle; Defizit/ Überhang 2030 804

Region C Defizit/ Überhang 2030 -5.657

Region D Arndt Gymnasium 810 Baubeginn 2017 Doppelfeldturnhalle; Planungsunterlagen werden erstellt Defizit/ Überhang 2030 7.847

Planungen bis 2030 gesamt 3.240 Defizit/ Überhang 2030 -483

Ungedeckte Sportanlagen:

Region B Lichterfelde Süd 5.800 Planung, ca. 2020 (WoFIS 0602_012) Schulsportplatz

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5. Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Bevölkerungsentwicklung in Prozent 2010 bis 2015 ...... 2 Abb. 2 Bevölkerungsentwicklung 2010 bis 2015 nach Bezirksregionen (Einwohnerregister/AfS)...... 3 Abb. 3 Wohnungsbau-Potenzialflächen – Stand 12/2015 (WoFIS)...... 4 Abb. 4 Flüchtlingsunterkünfte mit einer Vertragslaufzeit bis mindestens 31.12.2019 ...... 5 Abb. 5 Prozentuale Veränderung der Einwohnerzahl der Berliner Bezirke (12/2015 bis 12/2030) ...... 7 Abb. 6 Bevölkerungsprognose 2015 bis 2030 nach Bezirksregion (ohne Zahlen zu Geflüchteten)...... 9 Abb. 7 Bevölkerungsentwicklung in Prozent 2015 bis 2020 ...... 10 Abb. 8 Bevölkerungsentwicklung in Prozent 2015 bis 2025 ...... 10 Abb. 9 Bevölkerungsentwicklung in Prozent 2015 bis 2030 ...... 10 Abb. 10 Kindertagesstätten – Bestand 2015...... 12 Abb. 11 Versorgungsituation mit Kinderbetreuungsplätzen in den Bezirksregionen – Bestandssituation 2015 ..13 Abb. 12: Versorgungsituation mit Kinderbetreuungsplätzen in den Bezirksregionen–Prognose 2019/20 16 Abb. 13: Versorgungsituation mit Kinderbetreuungsplätzen in den Bezirksregionen–Prognose 2019/20 17 Abb. 14 Jugendfreizeiteinrichtungen – Bestand 2015 ...... 19 Abb. 15 Versorgung mit Jugendfreizeiteinrichtungen in den Bezirksregionen – Bestandssituation 2015...... 20 Abb. 16 Versorgung mit Jugendfreizeiteinrichtungen in den Bezirksregionen – Prognose 2030...... 23 Abb. 17 Grundschulen – Bestand 2015...... 25 Abb. 18 Versorgung mit Grundschulen in den Schulplanungsregionen – Bestandssituation 2015...... 26 Abb. 19 Versorgung mit Grundschulen in den Schulplanungsregion – Prognose 2024/2025 ...... 30 Abb. 20 Integrierte Sekundarschulen und Gymnasien – Bestand 2015...... 33 Abb. 21 Wohnungsnahe und siedlungsnahe Grünflächen – Bestand 2015...... 35 Abb. 22 Versorgung mit wohnungsnaher Grünfläche in den Bezirksregionen – Bestandssituation 2015 ...... 36 Abb. 23 Versorgung mit wohnungsnaher Grünfläche in den Bezirksregionen – Prognose 2030...... 39 Abb. 24 Spielplätze – Bestand 2015 ...... 40 Abb. 25 Versorgung mit Spielplätzen in den Bezirksregionen – Bestandssituation 2015 ...... 41 Abb. 26 Versorgung mit Spielplätzen in den Bezirksregionen – Prognose 2030 ...... 44 Abb. 27 Gedeckte Sportanlagen – Bestand 2015...... 45 Abb. 28 Versorgung mit gedeckten Sportanlagen in den Prognoseräumen - Bestandssituation 2015 ...... 46 Abb. 29 Versorgung mit gedeckten Sportanlagen in den Prognoseräumen – Prognose 2030 ...... 48 Abb. 30 Ungedeckte Sportanlagen – Bestand 2015...... 50 Abb. 31 Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen in den Prognoseräumen – Bestandssituation 2015 ...... 51 Abb. 32 Versorgung mit ungedeckten Sportanlagen in den Prognoseräumen – Prognose 2030...... 53 Abb. 33 Senioren Freizeiteinrichtungen mit Angabe der Platzzahl – Bestand 2015...... 54 Abb. 34 Einrichtungen für Kultur und Weiterbildung – Bestand 2015...... 55

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