Übergangslebensräume Wald-Offenland Randen -Zustand und Förderbedarf für fausta

Im Auftrag des Planungs- und Naturschutzamt SH

Lichtensteig, 31.12.2019

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Bearbeitung Auftraggeber Corina Schiess Kanton Schaffhausen agrofutura Planungs- und Naturschutzamt 9620 Lichtensteig Petra Bachmann, Jeannine Klaiber Tel. direkt 079/ 760 95 28 Beckenstube 11 e-Mail:[email protected] 8200 Schaffhausen Planbearbeitung: Ursula Hurter, Flaach 052/ 632 73 24

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Ausgangslage/ Auftrag

Mit Auftrag vom 31.7.2018 und 16.7.2019 galt es, die aktuelle Verbreitung des Widderchens Zygaena fausta im Randen zu überprüfen; im gleichen Zug wurde der Zustand der früher und aktuell besiedelten Waldrandbereiche erfasst und es werden dringende Aufwertungsmassnahmen vorgeschlagen.

Die Feldarbeiten fanden im Sommer 2018/ 2019 statt und wurden 2019 durch die Mitarbeit von Simone Bossart unterstützt. Die Pläne zeichnete Ursula Hurter, Flaach.

Auf der Basis der Ergebnisse werden nachstehend in einem Artförderkonzept die wichtigsten Grundlagen zur Förderung von Zygaena fausta im Kanton Schaffhausen zusammengestellt. Die konkreten Resultate und Pläne dazu sind im zweiten Berichtsteil enthalten. Grau hinterlegt sind die Berichtsteile, die aufgrund der Erkenntnisse 2019 zusätzlich eingeflossen sind

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Artförderprojekt Zygaena fausta Status und Verbreitung von Zygaena fausta in der Schweiz und im Kanton Schaffhausen

Abb.1: Ausschnitt aus Verbreitungskarte Zyg. fausta CSCF (Stand März 2019)

Zygaena fausta ist gemäss RL CH als VU mit mässiger Priorität eingestuft. Die Art kommt in der Schweiz im Alpenraum und im Jura vor (östlichster Ausläufer Randen). In Baden-Württemberg setzen sich die Vorkommen fort, allerdings mit grossen Lücken. Hier wird sie als stark gefährdet eingestuft. Fausta besiedelt je nach Region unterschiedliche, stets kalkreiche Habitate und entwickelt sich gebietsweise auf spezifischen Coronillaarten; im Randen und im angrenzenden deutschen Gebiet ist es coronata (die Bergkronwicke), im Jura Coronilla vaginalis. Siehe dazu die Verbreitung Coronilla coronata im Randen und Umgebung (Abb.5).

Auffallend ist, dass Zygaena fausta gemäss Abb.1 in den letzten 20 Jahren stark zurückgegangen ist und in mehreren zusammenhängenden Gebieten im Jura nicht mehr nachgewiesen wird. Auch wenn die Datenlage bei Insekten oft dürftig ist, muss bei dieser auffälligen Art von einem tatsächlichen Rückgang ausgegangen werden. Ohne spezielle Fördermassnahmen werden die Bestände von Zygaena fausta weiter abnehmen.

An einem Expertenworkshop über Zygaenen (Koordination Artenförderung AG, ZH, BE) wurde unter anderem auch die Situation von fausta im Jura eingeschätzt. Im Berner Jura gibt es demnach noch 3 Vorkommen, die teilweise mit «Populationen» im Kanton SO und JU im Austausch stehen. Da aber wenig bekannt ist zum aktuellen Zustand (nur ältere Nachweise) und von einem Rückgang ausgegangen werden muss, wurde auch an diesem Anlass die hohe Priorität der Art unterstrichen.

Im Kanton Schaffhausen kommt Zygaena fausta nur noch im Randen vor. Ältere Nachweise aus dem Südranden sind schon seit über 50 Jahren nicht mehr bestätigt. Innerhalb des Randen ist die Art auch aus dem Gebiet um Hemmental schon länger verschwunden (letzter Nachweis 1965). Aber auch im noch länger besiedelten Verbreitungsgebiet zeichnen sich grössere Veränderungen ab. Die Kartierungen 2018/ 2019 ergaben nur noch wenige Nachweise um Merishausen (4 Stellen) und Bargen (1 Stelle). Letztere hängt fast sicher mit den Beständen in Baden Württemberg Nähe Bargen zusammen – die Merishauser Tiere sind vermutlich durch die grosse Population an der Gräte «gespiesen».

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Mit wenigen Ausnahmen wurden alle Standorte abgesucht, an denen Zygaena fausta mindestens in den letzten 30 Jahren nachgewiesen wurde. Günstige Standorte, bei denen die Wahrscheinlichkeit für ein Vorkommen hoch schien, wurden mehrfach – zumindest in beiden Jahren begangen. Alle begangenen Gebiete sind in den Plänen und Beschrieben dokumentiert.

Dennoch ist es gut möglich, dass einzelne Vorkommen nicht entdeckt wurden, da ein solches in der Regel nur noch aus Einzeltieren besteht. Ausserdem waren beide Jahre nicht sonderlich gute Zygaenenjahre – 2018 war ausserordentlich trocken, 2019 sehr heiss – das Nektarangebot zur Flugzeit war schlecht.

Die Tatsache der aktuellen Gefährdung infolge des Bestandesrückgangs, die Bedeutung der Vorkommen im Randen in Verbindung mit den Populationen in Baden Württemberg und den Juravorkommen und die Aussicht, dass die Art mit klar definierbaren Massnahmen unterstützt werden kann, machen Zygaena fausta zu einer für den Kanton prioritären Handlungsart. Gemäss der Liste des PNA (Dusej 2011) hat sie diesbezüglich eine sehr hohe Punktzahl von 28 Punkten. Unterdessen muss die Priorität noch deutlich höher eingeschätzt werden.

Frühere Vorkommen in Schaffhausen

1917-1931: F.Ris, der den Randen zwischen 1917 und 1931 in Hinblick auf Tagfalter regelmässig besuchte, fand Zygaena fausta noch an mehreren weit auseinander liegenden Stellen und dort teilweise in grosser Anzahl (Ris, F.1917- 1931; Entomologisches Tagebuch). Um Hemmental kam fausta damals am Oberberg, Tierhag, Grundbuck und auf den Oberen Äckern vor. Ausserdem an der Sommerhalde, Schaffhausen, einem damals interessanten Schmetterlingshabitat. In Merishausen fand Ris die Art an diversen Stellen; neben der Gräte - schon damals die grösste Population - beschrieb er ebenfalls bedeutende Vorkommen im Gugertal und an der Västygenhalde. Die weiteren Vorkommen ausserhalb dieser Gemeinden blieben RIS unbekannt.

Zwischen 1931 und 1987 wurden gelegentlich Tiere registriert, aber wohl eher zufällig und heute meist schlecht lokalisierbar; wenn, dann an der Gräte oder im Südranden.

Ab 1987 befassten sich H. und C. Schiess mit der Schmetterlingsfauna des Randens im Rahmen einer Wiederholungskartierung der in früheren Jahren von RIS besuchten und dokumentierten Exkursionen (Schiess H.& Schiess-Bühler C.; 1997). Dabei wurden auch etliche Standorte mit Vorkommen von fausta kartiert. Auf der Basis dieser wissenschaftlichen Arbeit wurde dann 1991 -1993 ein Tagfalterförderprojekt durchgeführt. Die Förderung von Zygaena fausta war im Rahmen des Umsetzungsprojektes ein wichtiges Ziel. Weitere Vorkommen um Merishausen wurden erhoben und diverse Fördermassnahmen eingeleitet. Folgende Standorte waren nach Projektabschluss besiedelt (s. oben erwähnte Studie, sowie auch Auszug CSCF Daten Sommer 2018; Abb. 2):

Merishausen: Grääte SW-Hang, Grääte Süd, Grääte Hochfläche, Gräätedal, Eselruggen, Räckholteren Nord (Oosterbärg), Buck, Laadel, Tüele Osthang, Under der Tüele, Uf de Tüele, , Schloothaalde, Guger, Berglen Südhang, Randestaag Ost (Fuhracher), Västygenhalde W, Leuengründli S, Chörblitobel unten, Cholrüti West/ Beisentalerbuck.

Schleitheim: Burghalde Ost (Nähe Schlossranden) – dieses bisher unbekannte Vorkommen ausserhalb Merishausen wurde während des Tagfalterprojekts neu entdeckt. Ausserdem war damals noch immer ein Vorkommen im Südranden bestätigt (Schiess&Schiess-Bühler 1997).

Es wurden demnach zwischen 1987 und 1993 in Merishausen ausserhalb der grösseren und bekannten Vorkommen an der Grääte und im Laadel mindestens 15 weitere Nachweise erbracht. Dies waren teilweise bestehende «Populationen», aber auch natürliche Neu-, bzw. Wiederbesiedlungen», wie im Laufe des

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Förderprojekts festgestellt werden konnte. Es wurde keine systematische EK gemacht, aber die positive Wirkung der Fördermassnahmen konnte mehrfach beobachtet werden..

Nach Abschluss des Tagfalterprojekts wurden einige Standorte weiterhin im Sinne der fausta gepflegt – so zum Beispiel die Schloothaalde, die Chörblihaalde oder der Laadel, andere wurden vernachlässigt und verbuschten/ verwaldeten (z.B. Standorte Tüele, Osterberg Osthang)

2006-2017:

Gemäss Daten CSCF wurden bis 2006 keine Daten mehr zu fausta registriert; dann im Rahmen der Kartierungen Jutzeler ausser an der Grääte nur 2 Ind. uf der Tüele (2006) und später beim Schleitheimer Randenturm/ Schlossranden (2008, Rutschmann).

Die weiteren Nachweise stammen aus den Jahren 2013-2016, betreffen aber nur die Vorkommen an der Grääte.

Bilanz: Seit 2008 wurden keine Daten mehr gemeldet ausserhalb der Grääte, was bei einer so auffälligen Art überrascht. Die Vermutung, dass die Art aus grossen Teilen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets verschwunden ist, scheint berechtigt.

Aktuelle Vorkommen Zygaena fausta im Kanton Schaffhausen:

Kartierung 2018/ 2019: Ausser an der Grääte, an der 2018 und 2019 zahlreiche Falter flogen, konnten jeweils nur 1-2 Falter nachgewiesen werden und zwar im Sommer 2018 1 fausta in Hinderholze (oberhalb Chörblitobel) und 2 fausta im Laadel. Kontrolliert wurden alle Waldrandbereiche um Oosterbärg und Tüele bis Schloothaalde, welche sich als Lebensraum nach wie vor eignen.

Im Sommer 2019 wurde im Laadel wiederum ein Tier festgestellt, an der Chörblihalde neu 2 Falter, beim Scheibenstand und in der grösseren Magerwiese. Die Grääte war in diesem Jahr nicht nur am Westhang, sondern auch an der ostexponierten Böschung oberhalb des Wegs ausserordentlich gut beflogen (über 100 Expl West und über 30 Expl Ost). Sehr überraschend war ausserdem Beobachtung einer einzelnen fausta am Hohen Hengst in Bargen (bereits Mitte Juli) – dieser Standort wurde allerdings in Hinblick auf andere Zygaenenarten besucht. Kontrolliert wurden 2019 wiederum die Halden ringsum Tüele und Osterberg, Berglen, uf de Tüele, Schlothalde, Fuhracher, Chörblihaalde, Beisentalerbuck und die Wiesen/ Waldränder um das grenznahe Cholrüti. Ferner auch der Schlossranden (2 mal), eine Flächen in Hemmental und im Klettgau (alte Nachweise).

Abbildungen 2-4 zeigen die Veränderung der Verbreitung von Zygaena fausta seit den ersten Nachweisen. Dabei ist zu beachten, dass die früheren Beobachtungen praktisch alle Nachweise von Dr. F. Ris sind, der auf ausgewählten Exkursionen nur bestimmte Plätze aufsuchte. Dabei fand er fausta in grossen Zahlen.

Dabei ist zu beachten, dass die Vorkommen im angrenzenden süddeutschen Raum nicht dargestellt sind. Im Kapitel Förderziele wird dies berücksichtigt.

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Abb. 2 Vorkommen Zygaena fausta Randen u. Umgebung 1915-1979 (Daten CSCF 2018)

Abb. 3 Vorkommen Zygaena fausta Randen u. Umgebung 1980-2010 (Daten CSCF / Kt SH 2018)

Abb. 4 Vorkommen Zygaena fausta Randen u. Umgebung 2018/2019 (Kartierungen 2018/ 2019) 7

Biologie/ Lebensraumanforderungen von Zyg.fausta im Randen

Die Raupe von Zygaena fausta entwickelt sich im Randen durchwegs auf Coronilla coronata, welche licht, aber nicht unbedingt in der prallen Sonne stehen. Am geeignetsten sind gut besonnte, waldrandnahe, ausgelichtete Waldbereiche, die nur alle paar Jahre abschnittweise gemäht/entbuscht werden oder vorgelagerte mehrjährig gemähte Säume im Halbschatten. Gemäss mündlicher Mitt. St. Hafner ist ein Beschirmungsgrad von maximal 30-40 % noch möglich, aber die Raupen können sich auch im voll besonnten Gelände erfolgreich entwickeln.

Raupen lassen sich gut nachweisen; so wurden auch 1991/1992 einzelne Raupen nachgewiesen; am eindrücklichsten war der Fund einer Raupe am Berglen Südhang, mitten im Wald an einer Strassenböschung mit isoliertem Coronillavorkommen. Das zeigt, dass sich die Art auf niedrigem Niveau auch an kleinen, isolierten Stellen reproduzieren kann. In den letzten Jahren wurden auch gemäss Einträgen infofauna/ CSCF am Grätenwesthang wiederholt Raupen gefunden – so auch im Juni 2019 im Rahmen des vorliegenden Projekts.

Vorkommen der Bergkronwicke (Coronilla coronata) sind klar wichtigste Voraussetzungen für Zygaena fausta. Jährliche Mahd schwächt die Vorkommen der Raupenfutterpflanze, länger ausbleibende Pflege ermöglicht die Entwicklung von Waldreben/ Brombeeren/ dominanten Sträuchern/ Jungwuchs, wodurch die Bergkronwicke verdrängt wird. Ideal ist eine sporadische Mahd mit gelegentlicher Entbuschung der Waldrandbereiche und Schwächung der Konkurrenz. Abb.5 zeigt die Verbreitung der Bergkronwicke im Randen und gibt somit auch Hinweise auf theoretisch mögliche Vorkommen von Zygaena fausta.

Die Falter von Zygaena fausta fliegen an der unteren Grenze Waldsaum/ Offenland und können sich durchaus an voll besonnten Stellen länger auf Blüten zur Nektarsuche aufhalten. Besonders beliebt sind Wilder Majoran, Skabiosen, Flockenblumen. Meist sind die Falter unweit der Raupenfutterpflanzen anzutreffen. In den warmen Sommern 2018 und 2019 konnten an der Gräte und am Laadel wiederholt Tiere beobachtet werden, die aktiv in den Wald flogen. Ideal sind für fausta wenig wüchsige Waldrandbereiche (mit Föhren, Eichen) in Süd- ,West-aber auch Ostexpositionen mit vorgelagteren Magerwiesen.

Die Falter sind im Vergleich zu anderen Zygaenen recht flugfreudig und können auch grössere Distanzen zurücklegen. (Ebert et al., 1994). Nur so sind auch die Nachweise von Einzeltieren nach längerer Absenz zu erklären (z.B. Chörblihaalde von der Grääte her). Gemäss mdl. Mitt. St. Hafner wurde in Süddeutschland ebenfalls ein Standort ohne Falternachweis nach Auflichtungsmassnahmen neu besiedelt und zwar ausgehend von einer Population in 2 km Distanz.

Abb. 5 Vorkommen Coronilla coronata Randen u. Umgebung (Daten Infoflora 2018)

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Faktoren für Rückgang/ Gefährdung

Generell/ historische Aspekte: Da Coronilla coronata und Zygaena fausta an sehr lichte Waldstrukturen gebunden sind, waren und sind Änderungen der Holznutzung ein ausschlaggebender Faktor für den Rückgang. Ausbleibende Brennholznutzung, Aufgabe des Mittelwald- und Niederwaldbetriebs, Überführung in produktivere Bestände (durch Anpflanzungen), Aufgabe der Waldweide/ Streuemahd führten dazu, dass die Raupenfutterpflanze Coronilla coronata vielerorts beschattet/ überwachsen ist und damit das Entwicklungshabitat von Zygaena fausta in weiten Teilen hinfällig wurde.

Erfahrungen zeigen, dass Zygaena fausta in der Umgebung von Coronillastandorten mit gezielten Aufwertungsmassnahmen des Lebensraums (Ausholzen, Entbuschen, Säubern) wieder gefördert werden kann. Dies konnte im Tagfalterprojekt Randen (1991-1993) dokumentiert werden. Allerdings muss die Nachpflege dringend institutionalisiert werden (durch Schutzzone, Vertrag oder andere Verbindlichkeiten) - sonst ist das Risiko gross, dass die langfristig notwendige Nutzung ausbleibt und die wertvollen Lebensräume wieder zuwachsen.

Defizite aufgrund der Kartierungen 2018/ 2019

Zustand Lebensraum/ Defizite und wichtigste Massnahmen

Lebensraumstruktur

Die grössten Defizite sind das Zuwachsen geeigneter Waldränder und Waldrandbereiche (innerer Waldrand) – auch solcher, die 1991 noch aktiv offengehalten wurden und von Zygaena fausta besetzt waren. In der Regel sind diese infolge fehlender Nachpflege durch Problempflanzen wie Waldreben, Brombeeren, auch Büsche und Jungbäume überwachsen und stark beschattet. Einige Abschnitte sind aktiv bepflanzt worden, bzw. sind frühere Pflanzungen aufgewachsen und verdunkeln die Bodenvegetation. Nicht selten sind noch wenige Coronillapflanzen auffindbar, die allerdings kaum mehr Samen tragen.

Die Grenze Wald-Offenland ist in den letzten Jahren nochmals schärfer geworden. Während im Wald Gehölze und rasch wachsende Pflanzen überhandnehmen, wird im Offenlandteil oft jährlich bis an den Waldrand gemäht oder geweidet. Zwar werden manchmal Brachestreifen entlang des Waldrands stehengelassen – diese werden aber meistens als Altgrasstreifen im Laufe eines Jahres wieder gemäht, was den Aufbau eines Saumstandortes verhindert.

Mehrjährige nur sporadisch gemähte Säume innerhalb und ausserhalb des Waldrandes begünstigen die Ausbreitung der Bergkronwicke und tragen zu einem guten und ergänzenden Nektarangebot bei. Durch Auslichten des Waldrandbereichs (mindestens 50 Meter, Stehenlassen von Lichtbaumarten), sorgfältiges Entbuschen und sporadisches Säubern können geeignete Standorte für die Entwicklung der Raupen auf der Bergkronwicke deutlich verbessert oder neu geschaffen werden.

Ein solch breiter Gradient entlang des inneren Waldrandes ermöglich den Schmetterlingen, je nach Temperatur und Feuchtigkeit einen geeigneten Standort für die Eiablage/ Raupenentwicklung zu finden.

Angebot Coronilla coronata

Wo Coronilla fehlt oder nur noch vereinzelt vorhanden ist, sollte die Pflanze aktiv vermehrt werden. Dies könnte über die strukturellen Aufwertungen hinaus durch Verstreuen der Samen an halboffenen Stellen gefördert werden. Tatsache ist, dass das Angebot vielerorts rasch sehr viel besser werden muss, soll Zygaena fausta wieder eine stabile Metapopulation bilden können.

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Blütenangebot

Auch das Blütenangebot (Nektar für Falter) kann und sollte an einigen Stellen dringend verbessert werden.

Infolge der Klimaerwärmung sind weiterhin trockene Sommer zu erwarten, sodass die Hauptnektarpflanze Echter Dost (Origanum vulgare) künftig ähnlich wie 2018, teils auch 2019 zur Flugzeit von fausta bereits verdorrt sein kann. Als Ausweichangebot kommen in Frage: Disteln in offenen Waldrandbereichen/ Säumen, Skabiosen in angrenzenden Magerwiesen, Skabiosenflockenblumen in zweimal gemähten Bereichen (Nachblüte).

Mehrfach wurde beobachtet, dass an Coronillavorkommen angrenzende Magerwiesen im August gemäht waren (z.B. Schloothalde, Hinderholze). Dadurch ist das Nektarangebot genau zur Flugzeit der fausta (und einiger anderer spätfliegender Schmetterlinge) auf einen Schlag weg. Mit einer gestaffelten Mahd kann dies deutlich verbessert werden: einzelne waldrandnahe oder magere Bereiche spät mähen (erst im September); auf wüchsigeren Teilen der Wiese (oder auf einem Drittel) hingegen frühe Mahd Mitte Juni, so dass bereits wieder Blüten vorhanden sind Anfangs August. So kann auch eine Nachblüte des Dosts als wichtige Nektarpflanze erreicht werden.

Manchmal grenzen extensive Rinderweiden an potenziell geeignete Waldränder mit Vorkommen von Bergkronwicke. Dort sind zwar über die ganze Vegetationszeit Blüten vorhanden, aber quantitativ oft zu wenig. In solchen Weiden kann das Blütenangebot durch längere Nutzungspausen verbessert werden. Wertvoll für die Staffelung des Blütenangebots sind auch kleinräumige Kombinationen von Magerweiden und - wiesen.

Praktisch immer fehlt in Weiden, die an Wald grenzen, der wertvolle Übergangsbereich mit Saumpflanzen. Dies, weil unmittelbar an den Waldrand gezäunt wird und dadurch eine scharfe Grenze entsteht. Dort muss aktiv für die Entstehung und Erhaltung des «Zwischenbereichs» gesorgt werden. Durch eine zeitweilige, sehr extensive Beweidung des inneren Waldrandbereichs oder durch entsprechende mechanische Pflege kann die Grenze aufgeweicht und Raum für Raupenfutter- und Nektarpflanzen geschaffen werden.

Eine weitere Massnahme zur Förderung des Blütenangebots ist die Anlage von Brachen auf Äckern in der Nähe von Potenzialstandorten. Der 2019 erfolgte Nachweis einer Zygaena fausta auf der Buntbrache im Gräätental zeigt, dass die Blüten als «Zwischenverpflegung» angenommen werden können. Allerdings darf keinesfalls mit Brachen eine «Lock-/ Ablenkwirkung» bewirkt werden, denn entscheidend ist die Nähe zu den gut erreichbaren Coronillavorkommen.

Förderziele und Priorisierung

Die wenigen aktuellen Nachweise von Zygaena fausta im Kanton Schaffhausen zeigen die sehr hohe Dringlichkeit, die Art hauptsächlich dort zu fördern, wo gute Aussichten auf Erfolg bestehen. Dies ist der Fall, wo bereits eigenständige Populationen bestehen und sich reproduzieren. Von dort aus können in geeigneten Jahren mit guter Reproduktion Tiere in benachbarte Gebiete ausfliegen/ abdriften und im besten Fall den Anfang einer neuen Teilpopulation begründen.

Die Aussagen in diesem Kapitel sind mit Stefan Hafner, der in Baden-Württemberg für die Art verantwortlich ist und ebenfalls Fördermassnahmen umsetzt, abgesprochen.

Eigenständige Populationen bestehen mit grosser Sicherheit an der Grääte und im Gebiet des Blumbergs. An der Grääte flogen im Jahr 2019 wohl über 150 Tiere und die Raupenentwicklung ist dokumentiert. Auch am Blumberg ist gem. Mitteilung St. Hafner die Reproduktion gesichert. Dennoch stehen die Populationen vermutlich im lockeren Austausch und eine Isolation der beiden Vorkommen könnte für den Fortbestand der

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Art sehr kritisch werden. Es ist daher oberstes Ziel, die beiden Kernvorkommen zu stärken und miteinander gezielt zu vernetzen.

Zwischen den beiden Kern-Populationen gibt es einige Stellen, an denen noch einzelne bis mehrere Falter vorkommen oder bis vor kurzem noch vorkamen.

• Baden-Württemberg: kleine Bestände an Randenstrasse und im Iblental (Nahe Schweizergrenze) • Hoher Hengst: Einzelbeobachtung 2019 gehört vermutlich zu Iblental. Durchaus möglich, dass mehr Tiere vorhanden • Mülital: Coronillavorkommen – Potenzial vorhanden/ unsicher, ob je Kontrolle erfolgt früher • Lölihalde, Südhänge Strasse Bargen - Zollhaus: wurden u.a. im Tagfalterprojekt ausgelichtet/ kein Nachweis – Kontrolle?? • Schlauch bei Bargen: Aufwertungsprojekt von Hafner: wenige Tiere; ist vermutlich «Ableger» von Gräte • Osterberg/ Räckholtere: früher fausta; Coronilla noch vorhanden • Laadel: wenige Tiere, vermutlich reproduzierend, aber Ableger von Grääte • Tüele Osthang (auch Süd und uf de Tüele): bis vor ca 10 Jahren noch einzelne Tiere nachgewiesen • Schlothalde/ Randenstaag/ Guger: früher gut besetzt, als Metapopulation noch stark war • Chörblihaalde/ Hinderholze/ Beisetalerbuck: nur wenige Tiere; unsicher ob reproduzierend; Ableger von Grääte

Daraus lassen sich zwei Haupt- Förderziele ableiten:

• die Standorte rund um die Grääte müssen deutlich ausgeweitet und aufgewertet werden (s. auch Plän e und Massnahmen für die einzelnen Gebiete). Dies betrifft (in abnehmender Priorität):

1. Grääte: Vergrössern der Kernpopulation: Ausweitung entlang des Wegs/Waldrands um den Eselruggen gegen Osten (Auslichten im Bereich der Coronillastellen) und gegen Norden (Holzen/ Coronilla fördern bei ehemaligen Nachweisen); geeignete Stellen evaluieren; Blütenangebot verbessern (Plan 1b). 2. Chörblitobel (Chörblihaalde/ Hinderholze/ Beisentalerbuck): Stärken und Etablierung der eigenständigen Reproduktion: der Nachweis von 2 Faltern an der Chörblihaalde (Scheibenstand und pro naturafläche) und die Beobachtung eines Einzeltiers Hinderholze zeigen die Eignung dieser Standorte am Südwesthang Cholrüt, der schon früher besiedelt war. Die Lage im Windschatten der Grääte erleichtert eine Besiedlung durch abgedriftete Falter. Massnahmen: Ausholzen/ Fördern Coronilla/ Blüten ( Pläne 6b,7b) 3. Laadel: Stärkung der hier lebenden (und vermutlich auch reproduzierenden) Tiere. Bestimmt stehen auch die fausta am Laadel mit dem Bestand an der Grääte im Austausch, bzw. werden von dort alimentiert. Dennoch ist der Lebensraum hier gross und ebenfalls ideal – die Pflege durch pro natura trägt dem halboffenen, lichten Föhrenwald mit Coronilla und blütenreichen Wiesen als Ziellebensraum Rechnung. Das Nektarangebot ist aber eher knapp und müsste im unmittelbaren Umfeld verbessert werden (Plan 2b). 4. Tüele Süd und Osthang: dem Tüele-Süd- und Osthang kommt als Verbindung zwischen Grääte Westhang und Laadel eine besondere Bedeutung zu. Hier ist leider vieles im Waldrandbereich zugewachsen/ teils angepflanzt; die angrenzenden Flächen werden zum Teil stark beweidet. Noch immer gibt es einige Stellen mit Coronilla. Nach wie vor ist das Potenzial vorhanden, in relativ kurzer Zeit für fausta konforme Lebensräume wiederherzustellen (Plan 3b). 5. Uf der Tüele: Aufwertung als Lebensraum (frühere Nachweise vorhanden). Hier kann mit einfachen Massnahmen der Lebensraum stark verbessert werden. In erster Linie muss Coronilla aktiv eingebracht werden. Die Räumung des Schlags und Entbuschungen bieten geeignete Stellen dafür (Plan 3b).

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6. Osterberg Osthang/ Räckholtere: Lebensraum für Coronilla/ fausta wiederherstellen als wichtige Vernetzung/ Trittstein zwischen Laadel/ Grääte und Schlauch bei Bargen (Plöne 5b,2b). 7. Schloothaalde: Wiederetablierung einer Population. Das Gebiet ist nach wie vor sehr geeignet für fausta und es ist nicht nachzuvollziehen, warum hier in beiden Jahren keine Falter nachgewiesen werden konnten. Dringend sind die Verbesserung des Nektarangebots/ Eindämmung der Büsche und Nachpflege der neuen Auslichtung (Plan 3b).

• Die Potenzialstandorte für Zygaena fausta in Bargen sind zu evaluieren und so aufzuwerten, dass sie in Verbindung stehen mit den nahe gelegenen Flugstellen und Förderprojekten in Baden Württemberg. Aktuell sind nur wenige Nachweise von Coronilla coronata vorhanden in Bargen. Luftbilder zeigen allerdings, dass noch bis vor wenigen Jahren westlich von Oberbargen grosse aufgelockerte Waldflächen vorhanden waren in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze. Ausserdem fielen bei anderer Gelegenheit interessante, ältere Schlagflächen auf an der Morgenhaalde und der Wootelhaalde. Im Rahmen des Tagfalterprojekts waren ebenfalls Lichtungsschläge realisiert worden, z.B. an der Lölihaalde. All diese Standorte können potenziell eine wichtige Vernetzungsfunktion wahrnehmen für die noch bestehenden Populationen in Süddeutschland (Blumberg bzw. Aufwertungsprojekte Iblental, Hoher Hengst bis Schlauch). Dadurch würde auch die Verbindung zur Gräätepopulation auf eine breitere Basis gestellt.

1. Anbindung der süddeutschen Bestände durch angepasste Massnahmen auf weiteren geeigneten Flächen in Bargen gemäss Evaluation. Enge Koordination mit Stefan Hafner. 2. Hoher Hengst: Aufwertung des Projektgebiets der Stadt Schaffhausen für fausta: der Nachweis einer Zygaena fausta am Hohen Hengst am 17. Juli 2019 war zunächst eine grosse Überraschung. Sie ist fast sicher durch den Einflug aus dem nahen Grenzgebiet (Iblental) zu erklären. Dies zeigt, dass auch der Hohe Hengst dank den kürzlich erfolgten Auflichtungen besiedelt werden kann. Es wachsen dort aktuell nur wenige Coronilla und eine Reproduktion ist sehr fraglich. Mit entsprechenden Massnahmen könnten das Gebiet eine wichtige Förderfläche für Zygaena fausta werden (Plan 8b). 3. Mülital: Wiederherstellung von geeigneten Lebensräumen am Südhang des Mülitals. Die alten Coronillaanachweise konnten bei einer kurzen und oberflächlichen Nachkontrolle nicht bestätigt werden. Die südexponierte Halde bietet allerdings noch immer viele halboffene Stellen, welche für Massnahmen zur Förderung von Zyg. fausta inklusive der Futterpflanze geprüft werden müssten (Plan 8b).

Massnahmen und räumlich-zeitliche Priorisierung

Die Priorisierung der Massnahmen ist im Abschnitt Förderziele dargestellt. Zu den oben beschriebenen Ausrichtungen sind die bei den einzelnen Gebieten vorgeschlagenen Massnahmen und die dazugehörigen Pläne wegweisend.

Abklärung/ Einschätzung Machbarkeit

Die vorgeschlagenen Massnahmen sind mit einem gewissen Aufwand verbunden, tangieren aber kaum forstwirtschaftliche Ziele, da sie an unproduktiven Standorten liegen. Dank der positiven Erfahrungen mit der Förderung von Zygaena fausta aus dem früheren Tagfalterprojekt und aus Baden-Württemberg kann die Machbarkeit als sehr gut und erfolgsversprechend eingeschätzt werden. Dennoch sind Eingriffe im Wald meistens schwieriger, wenn Privatwald betroffen ist. Mit entsprechender 12

Information/ Sensibilisierung lassen sich jedoch erfahrungsgemäss meistens Lösungen finden – insbesonders wenn eine so gefährdete und attraktive Art betroffen ist.

Im angrenzenden Kulturland sind – insbesondere wenn die Standorte beweidet oder gedüngt werden - Extensivierungen/ Nutzungsanpassungen, differenzierte Pflege angezeigt. Bei entsprechenden Verträgen/ Abgeltungen sollten diese Einbussen aufgefangen werden können.

Erfahrungsgemäss können Entbuschungen/ Auslichtungen/ Nachpflege durch Landwirte, Forstdienst oder Zivildienst ideal ausgeführt werden. Vorbildlich und wegweisend sind die durch den Kanton und pro natura durchgeführten Aufwertungs- und Pflegemassnahmen in den Schutzgebieten Grääte, Laadel und Schloothaalde.

Bei jedem Ersteingriff (Ausholzen/ Entbuschen/ Eindämmen von Problempflanzen) muss die Nachpflege eingeplant und budgetiert werden.

Erfolgskontrolle

Eine Erfolgskontrolle ist unbedingt vorzusehen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Ziele – die Stärkung und Vernetzung der Vorkommen – erreicht werden und dass Massnahmen den gewünschten Erfolg bringen. Neben der Kartierung von Zygaena fausta und Coronillavorkommen macht es Sinn, beiläufig auch andere Schmetterlingsarten zu registrieren, die mit den Aufwertungsmassnahmen im Übergang Wald/ Offenland ebenfalls gefördert werden.

Zitierte Literatur/ Quellen:

Ebert G. et al. (1994); Die Schmetterlinge Baden-Württembergs; Band 3 Nachtfalter

Hafner Stefan, ABL Freiburg; mündliche Mitteilungen

Ris F., (1917-1931); Entom. Tagebuch; auszugsweise. publiziert, Gesamtpublikation in Vorbereitung

Schiess H.& Schiess-Bühler C. (1997). Die Tagfalterfauna des Schaffhauser Randens und ihr Wandel im 20. Jahrhundert ( Rhopalocera, Hesperiidae, p.p.); Mitt. Naturf. Gesellschaft Schaffhausen 42, 35-106/ Schaffhausen 1997

Workshop Artenförderung Mittelland; AP Zygaenen Kt BE; Protokoll Hintermann& Weber/ Blatter

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Kartierung 2018/ 2019: Ergebnisse Generelle Bemerkungen 2018/ 2019:

2018 war ein ausserordentlich trockenes Jahr – ab Mai gab es kaum mehr Niederschläge und durchwegs hohe Temperaturen. Zygaena fausta flog vergleichsweise zur Vegetationsentwicklung eher spät, das Nektarangebot war ausserordentlich schwach und die wenigen geeigneten Pflanzen durch Insekten generell überbelegt.

Situation Coronilla coronata: im Samenstadium, Blätter meist welk

Situation Nektar: Origanum als Hauptnektarpflanze praktisch überall verdorrt/ verblüht und nicht mehr nutzbar. Skabiosen eher klein und überbelegt durch Insekten. Konkurrenz um beschränkten Nektar offensichtlich. Astern/ Goldruten werden als Ausweichpflanzen nur sekundär genutzt. Disteln kaum vorhanden.

2019 war etwas weniger trocken, aber ebenfalls sehr heiss. Der Höhepunkt der Flugzeit war Mitte August. Zu diesem Zeitpunkt war Origanum ebenfalls weitgehend am Abblühen – attraktive Nektarpflanzen sehr gut besucht. An der Grääte liess sich einfach beobachten, dass fausta sich gegenseitig vertrieben von den begehrten Skabiosen.

Untersuchtes Gebiet:

Im August 2018 wurde an 3 Feldtagen Standorte mit aktuellen oder älteren Nachweisen von Zygaena fausta um Merishausen aufgesucht. Die besuchten Flächen sind Übergangslebensräume zwischen Offenland/ Waldrand an den Flanken der Chörblihaalde, der Grääte, des Oosterbärgs, der Tüele bis zur Schloothaalde.

Im Juli und August 2019 erfolgte die Feldarbeit an 6 Feldtagen. Verschiedene Flächen aus 2018 wurden nachkontrolliert – neu begangen wurden Standorte im Klettgau, am Schlossranden/ Schleitheim, uf der Tüele, unterhalb Cholrüti/ Beisental und in Bargen.

Ziel war der Nachweis der Falter, was nur in wenigen Fällen gelang. Im gleichen Zug wurden Standorte mit Coronilla coronata festgehalten sowie Zustand und Potenzial der besuchten Waldrandbereiche beurteilt. Für einen sicheren Nachweis/ Absenznachweis der Falter wären pro Standort mindestens 3 Besuche während der Flugzeit nötig gewesen. Ausserdem sind hohe Temperaturen suboptimal für die Aktivität der Falter. Dennoch ergibt sich aufgrund der Begehungen über 2 Jahre ein repräsentatives Bild über die aktuelle Verbreitung von Zygaena fausta.

Die Ergebnisse wurden ins QGIS übertragen (Zustand/ Massnahmen Waldränder, Standorte fausta, Coronilla). Ausserdem wurden alle im Rahmen der Begehung angetroffenen übrigen Falter in einer excel-Tabelle erfasst.

Nachweise Zygaena fausta/ Coronilla

Zygaena fausta wurde 2018/ 2019 nur an 6 Stellen nachgewiesen: in grosser Anzahl am bekanntesten Vorkommen an der Grääte Westhalde, 2019 auch am Osthang, 1 fausta in der Brache im Gräätental, 1 Einzeltier am Hohen Hengst, 2 Exemplare im Laadel, 1 adultes Tier am Waldrand Hinderholze und 2 Tiere im Raum Chörblihaalde (s. Abb. 4).

Auch Coronilla coronata konnte nicht mehr an allen früher bekannten Standorten nachgewiesen werden. Die Pflanze kommt an diversen Stellen nur in einzelnen Stöcken vor. Dies insbesondere dort, wo sich der Waldrand geschlossen hat. Wirklich grosse Bestände wurden nur an der Grääte, im Laadel, an der Chörblihaalde und an der Schloothaalde festgestellt. Die Coronilla hatten oft kräftige Samenstände.

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Die älteren und aktuellen Nachweise von Zygaena fausta sowie von Coronilla coronata sind in den Plänen «Bestand» farblich dargestellt. Detailbeschrieb und Pläne der Untersuchungsgebiete 2018/ 2019

Im Folgenden werden die einzelnen 2018 und 2019 besuchten Gebiete genauer beschrieben. Die Ortsbezeichnungen/ Nummern beziehen sich auf die mitgelieferten Pläne (1:5000), welche im QGIS hinterlegt sind. Die wichtigsten Massnahmen zur Förderung von Zygaena fausta werden ebenfalls in den Plänen abgebildet und erläutert.

Erläuterung zu den in den Plänen vorgeschlagenen Massnahmen:

Entbuschen/ Säubern Hier in der Regel bzgl. Struktur offener Wald vorhanden, bzw. Überschirmung Baumschicht angepasst. In der Unterschicht aber viel Jungwuchs/ Büsche/ Problempflanzen, die eine Pflege erfordern. Die Entbuschung bezieht sich auf die Entnahme/ Auf das Stock setzen von schnellwachsenden Sträuchern. Mit Säubern ist der Einsatz eines Freischneiders gemeint, mit dem Waldreben, junge Liguster etc. bodeneben abgemäht werden können. Das Säubern erfolgt in den ersten Jahren jährlich, danach nur noch alle paar Jahre. In hartnäckigen Fällen lohnt sich das Ausstocken von Waldreben oder Brombeeren.

Auslichten/ Pflege Saumstrukturen Überschirmung Baumschicht zu hoch – Auslichten/ Durchforstung angezeigt. Im Unterwuchs zu wenig Saumvegetation, das heisst mehrjährige Blütenpflanzen, welche Licht, mageren Boden, offenen Boden, Besonnung, regelmässigen, aber nur sporadischen Schnitt brauchen (z.B. Echte Goldrute, Ästige Graslilie, Echter Dost, Blutstorchenschnabel, Coronillaarten, Hirschwurz, andere Doldenblüten, Carduus-und Carlinaarten, Wasserdost, etc). Hier muss die Nachpflege (Säubern) selektiv erfolgen – wichtig ist, die Konkurrenz auszuschalten und die vorhandenen Saumpflanzen zu schonen. Auch kleine Büsche mit Altgras dazwischen und darum herum sollen sich entwickeln können.

Pflege Saumstrukturen Die Überschirmung und der Anteil Sträucher passt; die Saumstrukturen im Sinne kleiner mehrjährig gepflegter Stellen mit Altgras/ kleinen Büschen und Saumvegetation im oben beschriebenen Sinne sollen erhalten und weier gefördert werden durch selektives Säubern.

Aufwertung Wiese/ Blütenangebot/ Säume Blütenangebot verbessern durch Staffelung/ evtl. Früh- und Spätschnitt/ Schnitt alle paar Jahre

Sporadisch mähen/ Vermehrung Coronilla: Lichte Bereiche ausdehnen, alle 2-3 Jahre mähen

Förderung Coronilla coronata: in der Regel Einbringen von Samen aus nahe gelegenen Beständen

Begehungen 6.8.2018 Grääte (Plan 1a/1b)

Unterer Waldrand/ Übergangsbereich:

Ost: hier vorallem Nähe Südspitz Coronilla coronata; weiter nördlich grössere «Lücke» im bewaldeten Abschnitt mit nur Cor. emerus (keine coronata), danach wieder coronata.

Waldrandlinie rel. scharf. Keine fausta. Wiese unterhalb Weg und Böschung sehr artenreich/ viele Schmetterlinge

z.B. arion, arcania, didyma (Juli)

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West: überall Cor.coronata in unterschiedlichen Beschattungen. Grosse ausgelichtete Abschnitte, aber auch zusammenhängende offene TWW, nördlich Weide. fausta an Westhang bis Südspitz regelmässig fliegend/saugend. Mind. 14 Falter. Da Vormittag, eher schattig – erst wenige aktiv. Praktisch alle entlang Weg oder auf Wiesen/ im ausgelichteten Übergangsbereich keine Tiere!

Auch hier viele Arten, Psophus regelmässig.

Ansonsten ausserordentlich artenreiche Lebensräume – dank Mosaikstruktur sehr grosse Vielfalt auch von selteneren Arten.

Eselrugge:

Keine fausta gesehen (älterer Nachweis)

Begehung 18.8.2019 Grääte Südost (Plan 1a/1b)

In gesamter Lichtung am Südosthang zwischen Weggabelung und Wald wohl über 30 fausta; 9 M und 6 W sowie 6 unbest. gezählt, bzw. mit GPS. Ca. 1/ 3 der Tiere ziemlich frisch.

Wenig Skabiosen, Lath. heteroph.

Sie suchen auffällig nach Blüten, sitzen vorwiegend auf Skabiosen, z.T. lang, oft zu zweit, einzeln auch auf Cent. jacea und nur selten auf Astern. Manchmal angeflogen und tw vertrieben durch jurtina oder parthenoides_ Blütenknappheit….2 Tiere fliegen zielgerichtet in den Wald oberhalb der Lichtung.

Ausserdem 7 Bol. dia (2.Gen), ca 20 Mel. parthenoides, w galathea, ca 50 Lys. Coridon, 3 Hesp. comma, 5 Ar. agestis, 4 Lyc. bellargus (M,W), 5 Fabr. adippe, einige Psophus.

Saumwiese Mitte Osthang noch nicht gemäht – hier praktisch keine Blüten mehr ausser wenigen Astern, aber viele Falter!

Buntbrache Grätental

Buntbrache am unteren Ende des Osthangs: hier eine fausta auf einer Cent. jacea am untern Rand der Brache! Das zeigt, dass die fausta sich bei gutem Bestand gut ausbreiten können in nahe gelegene geeignete Flächen.

FAZIT:

Population sehr gross (gegen Mitte August über 150 Falter); aber auf kleinem Raum. Eine Ausdehnung der Population / des Lebensraums ist vorrangig - zur Abfederung von allf. Ereignissen, aber auch, damit die Tiere sich in günstigen Jahren weiter ausbreiten können. Sowohl auf der Ostseite wie am Westhang Rtg Norden müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, den aufgelockerte Waldrandbereich auszudehnen entlang den Coronillavorkommen. Ausserdem Coronilla fördern an den Vorkommensgrenzen.

Nähe zu Chörblihaalde/ Tüele/ Laadel muss ausgeschöpft werden.

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Begehung 6.8.2018 Grääte Hochebene (Plan 1a/1b)

Vieles gemäht, im zweiten Aufwuchs, aber auch ungemähte TWW-Stücke mit ausgesprochen viel Pol coridon (legen allerdings auf gemähter Wiese), manchmal comma

Auffällig scharfe Grenzen Offenland/ Wald ausser an einer ausgelichteten Stelle (Westhang). Viele Bäume (Buchen) verdorrt/ rot wegen Trockenheit.

Nirgends Coronilla coronata oder fausta gesehen.

Laadel (Plan 2a/2b)

Mosaik von trockenen Wiesen, Säumen, Gebüsch, Hecken, Waldflächen. Tendiert vermutlich trotz Pflegeeinsatz zur Verbuschung / Verwaldung. Gegenüber Landeskarte sind einige Bereiche nun definitiv Wald.

Mehrere Stellen mit viel Coronilla coronata.

Nur an 2 Stellen je eine fausta – auf offener Wiese und im offenen Waldrandbereich mit viel Coronilla (nach Karte heute Wald)

Habitat müsste für kleine Population an sich ausreichend Lebensraum bieten. Lage des Laadel zentral als Trittstein zwischen Grääte und Schlauch (D)

Steilhalden tendenziell zuwachsend, gleich ob Weg mit kleinen Eichen/ Ahorn, auch wenn Trockenwiesencharakter botanisch weiterhin ausgewiesen (Buphthalmum, Anthericum, Seseli...)

Gebiet muss für fausta unbedingt verbessert werden; mehr Waldbereiche öffnen in beiden Richtungen und hangaufwärts Rtg Norden. Blütenangebot verbessern (August).

Weitere Schmetterlinge: 3 parthenoides, 5 dia, sv coridon, 2 comma, 1 galathea, 1 viciae

Nachkontrolle 14.8.2019:

1 fausta; comma, agestis

Begehung 6.8.2018; Nachkontrolle/ Ergänzungen 18.8.2019 Tüele-Osthang: Laadel-Bruech (Plan 3a/3b)

Nordost-bis ostorientierter Waldrand. Eingestreut Waldstandorte mit Weisseggen- und Bergseggen- Buchenwald, auch Kronwicken-Eichenmischwald! Verschiedene Flächen offenbar in den letzten 20 Jahren aufgeforstet. 1991 Nachweis fausta am Tüelen Osthang.

Aktuell am Zuwachsen trotz noch immer ersichtlichem Potenzial für fausta. a: Fläche Prio 1 westlich Bruech (a):

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Oberer Teil ausgelichtet, unterer Bereich kleine Wiese mit Anthericum, Seseli, Silberdisteln, leicht verbuschend.2 adippe Wieder mähen und mehr auslichten!

Fläche Prio 1 (b,c,d)

Aufgeforstete Wiesen im Waldrandbereich – Details gut ersichtlich im Luftbild. Ehemals und potentiell noch immer wichtige Standorte für fausta im Übergangsbereich Wiesen-Säume-Wald. Vereinzelt noch Coronilla coronata vorhanden b: Aufgeforstete Wiese (Nordmannstanne (?), Eiche, Elsbeere) unterer Bereich Coronilla coronata (10 Stöcke), hier früher Nachweis fausta! an Böschung noch Ger. sanguineum, Anthericum, Skabiosen, 1 Wachholder! coridon, Russischer Bär, keine fausta c: Waldrandbereich mit grossem Potenzial: locker stehende Feldahorn, Lärchen, Linden, Föhren, Eichen (ca 15- 20 jährig); Unterwuchs gelichtet, aber zu dicht Krautschicht Brachypodium, Dost: Ausholzen, wieder mähen! d: Waldrandabschnitt/ Lichtung mit vielen Föhren, dazw. Schneeball, Liguster und blütenreicher Krautschicht. Guter Standort- dringend ausweiten durch Entbuschung/ Förderung Säume und Coronilla

Wenig Coronilla coronata, Astern, Graslilien, Aster linosyris, Seseli, Geranium sanguineum, Solidago virg. Brachypodium, Thesium sp

Überall entlang den Wald-/Wegrändern regelmässig Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria):>6 Ind. (alles im Schatten/ Abend)

Massnahmen: diesen Waldrand als ehemaliger Standort von fausta als Trittstein zwischen Laadel, Tüele, Grääte und Bargen/ Schlauch dringend wieder aufwerten; gezielt auslichten, sporadisch mähen, Coronilla fördern e: sehr schöner Wiesenkomplex (inmitten der sonst beweideten Flächen), durchsetzt mit Hecken und Gehölzen; alles allmählich einwachsend, teil mit Dornensträuchern (Potenzial Rh pruni?). Wiesen mager, teils gemäht, teils brach viel Pimpinella saxifr., wenig Skabiosen, Glockenblumen, Lath. heterophyllus v.a. Er. Aethiops und Lys. coridon

Sorgfältig entbuschen/ Gehölze leicht eindämmen und weiterhin als Wiesenkomplex erhalten. Säume evtl. für Coronilla geeignet?

In angrenzenden Weiden (tw gedüngt, tw mager) auffallend viele Blüten, welche in dieser Jahreszeit gut genutzt werden. So hier 1 Paar didyma und Hesp. comma auf Blüten!

Coronilla/ Öffnen Waldrand)

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Begehung 16.8.2019/ 23.8.2019 Uf de Tüele (Tüelebüggli) (Plan 3a/3b)

Sehr schöner Föhrenbuck mit Magerwiesen und kleinen zuwachsenden Lichtungen; früher hier Nachweise Zyg fausta (1988) – keine fausta mehr. Frischer Lichtungsschlag an Südende – geeignete Lage. Potenzial für Orchideen und Insekten sehr gross, wenn die Durchlässigkeit und die Lebensräume im Wald wieder verbessert werden. Dringend Lichtungen offenhalten und ausweiten.

Langgezogene Magerwiesen rund um föhrenbestandenen Buck. Grösster Teil gemäht hier coridon (2 M, 5 W), adippe, zv paphia ; 1 Cop Zyg. filipendulae

An Westhang Tüelebüggli mehrere einwachsende Lichtungen unterschiedlichen Alters, teils jüngere Liguster im Aufwuchs, teils ca 15 jähriger Jungwuchs in ehemaliger Lichtung mit Wachholder. (288, 289)

Unterhalb ebenfalls grössere Lichtungen mit einwachsenden Dornbüschen. Aktuell sehr wertvoll – muss aber offengehalten werden. Evtl. lohnend für Überprüfung Rh.pruni, allerdings hoch gelegen. Grösserer Schlag Tüele Süd: Föhren stark ausgelichtet – Aeste alle liegengelassen. Dadurch keine Entwicklung oder Nachpflege der Krautschicht möglich. Grosse blütenreiche Brache an Nordwestecke: sehr viel Dost, Flockenblumen – keine Zygaenen. Massnahmen: Prio 1 Schlagfläche an Südende: Grosses Potenzial bei angepasster Pflege: Äste räumen und abschnittweise alle 2-3 Jahre nachpflegen. Lichtungen ringsum obere Tüele: Jungwuchs zurückhalten und alle paar Jahre pflegen und offen halten. Coronilla fördern! Nachkontrolle 23.8.2019-ebenfalls keine fausta

Begehung 11.8.2018 Tüele Ost/ Hofacker-Under der Tüele -Hinderschloot- Schloothaalde (Plan 3a/3b)

Under der Tüele:

Grossflächige Südflanke grösstenteils offene Waldstrukturen (wenig Starkholz) – viele Fö, Ei, Mb, auch Bu, vereinzelt bepflanzt; im unteren Bereich vieles aber auch dicht aufwachsend – dazwischen offene Stellen; generell noch immer sehr gutes Potenzial – Pflege dringend notwendig

Hier früher Nachweis fausta – Auslichtungen und Nachpflege im Zeitraum 1991-1994 in Hinblick auf Förderung erfolgt.

Inzwischen vorallem Waldrandbereiche und offene Schneisen/ Lichtungen im Wald wieder zuwachsend, tw stark verbuscht/verkrautet (Nielen) – Liguster, Schneeball, Geissblatt

Noch immer regelmässig offene Strukturen/ grasige Stellen/ Schneisen vorhanden – können ausgedehnt werden (Brachypodium, Trockenwiesenarten wie Skabiosen, Astern, Seseli...), aber nur noch an wenigen Stellen Coronilla coronata vorhanden.

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Aufwertung aussichtsreich - dringend wieder entbuschen/ auslichten/ Coronilla fördern

Saumstellen, vorallem unten: Hesperia comma, Mel. didyma, Zyg. filipendulae, Eupl. quadripunctaria,

Begehung 18.8.2019; Nachkontrolle/ Ergänzungen

Keine fausta gesehen obschon Hauptflugzeit Unterhalb der oben beschriebenen ehemaligen lichten Fläche einige schöne magere Wiesen, zumeist gemäht, etwas vedrängt durch Acker und Weiden. Kaum Säume zum Gebüschgürtel/ Waldrand

Vegetativ viel Pimp. saxifraga, S.orba, wenig Blüten In Magerwiesen zwischen Gebüschgürtel und Strasse überall viel coridon, bellargus (M, W ovip), Bol. dia, Mel. parthenoides, Ar. agestis, Psophus stridulus; frische didyma (! Zyg. nur filipendulae (2)

Massnahmen: Wiesen unbedingt erhalten/ ausdehnen; zusätzlich zu Massnahmen im verbuschenden Wald oberhalb Säume/ Coronilla fördern entlang den Grenzen

Weiden angrenzend an Standorte optimieren bzgl. Blütenangebot (vorallem südwestliche intensive Weiden)

Alle Massnahmen am Südabhang der Tüele sind aussichtsreich, da bis vor kurzem noch offen. Wenn die noch vorhandenen halboffenen Stellen entbuscht/ gesäubert werden und Coronilla gefördert, ist eine Wiederbesiedlung von der Grääte her realistisch.

Hinderschloot:

Verbindungsstück Tüele - Hinderschlot: aktuell Weide (intensiv) – scharfe Grenze zu Waldrand: durch Extensivierung (Umstellung auf Mahd oder andere Weideführung) zumindest in oberer Hälfte Blütenangebot fördern und Waldrandbereich auslichten zur Förderung von Saumstrukturen

Weiter westlich Waldrand oft dicht (Fö, Bu ,Ei), steil; auch vorgelagertes Gehölz wenig geeignet zur Auflichtung An Weg typ. Trockenwiesenflora (Daucus, Solidago virg., Buphth., Peucedanum, aber auch Erigeron!)

Pol. coridon

Schloothölzli:

2 isolierte Coronilla coronata. Stöcke (neben vielen emerus); aufwerten

Schloothaalde (Plan 3a/3b)

Urspr. Aufwertungsprojekt für fausta:

Noch immer sehr schöner Übergangslebensraum; gut gepflegt; Bereiche westlich mit massenhaft Coronilla (mind. 200 Stöcke), andere mit 10-50 Pflanzen.

Oberer Abschnitt sehr krautig/ wüchsig (Liguster, Brombeeren); in Zwischenbereichen ebenfalls zv Brombeeren. Im Ganzen auffallend blütenarm (wenige Skabiosen, Buphth., Silberdisten)

Wiese angrenzend unterhalb gemäht – müsste gestaffelt gemäht werden: wichtig Blüten zur Flugzeit fausta!

Insekten sehr artenreich – Psophus und Mel. parthenoides an mehreren Stellen im offenen Wald! Aber auch auf Wiese unterhalb

Ausserdem: coridon, paphia, dia, v jurtina, bellargus,aethiops

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Wichtige Stelle für fausta; müsste hier noch vorkommen! Nachkontrolle!

Brombeeren zurückhalten/ Blütenangebot – Wald/ Waldsaum:frischer Dost wäre entscheidend; aber auch Angebot in Wiese mittels Bewirtschaftung verbessern

Nachkontrolle 16.8.2019

Ebenfalls keine Zyg. fausta!

Grüebli nodwestlich: zuwachsend und beschattet, auch Nielen. Keine Blüten. Pot. Interessante Struktur für Wildbienen und andere Insekten w paphia, 1 coridon, 1 icarus auf Platz entlang Weg

Massnahmen: freistellen, entbuschen

Schloothalde West – Lichter Wald: sehr viele aufkommende Schneeball, dazwischen brache Stellen mit Ger. sanguineum, Peuc. Cervaria, sw Skabiosen, sw Gamander, w Origanum (dürr)

Lichter Wald insgesamt: grundsätzlich eher viel Bäume, starker Aufwuchs von Schneeball. Immer noch Stellen mit Anthericum, Carlina, Peuc. – diese könnte leicht vermehrt werden durch Entbuschung! Schneeball teils jäten und danach häufiger mähen

Kleine Saumstücke im Waldrandbereich mit viel coridon, Phan. Falcata und vielen Heideschnecken, auch Zebraschnecken. Diese Stellen sind sehr wertvoll und reich besucht.

Einige Stellen mit viel Coronilla coronata, aber keine fausta sv coridon (ca 30 M, 10 W), auch bellargus, icarus, Ar. agestis. Einige adippe, viele paphia, 1 Hesp. comma! keine Erebien; an div. Stellen Psophus; Sympecma fusca ebenfalls in Saum

Keine Zygaenen – (älterer carniolica-Nachweis auf Wiese – müsste evtl. früher im Jahr begangen werden)

Wiese unterhalb auch dieses Jahr frisch gemäht; nur knappe Säume zu Waldrand, dort Skabiosen, Astern. Adippe W legt Eier an offenen Bodenstellen in gemähter Wiese. In Wiese rel. hohe Hecke. Diese zurücknehmen und als Niederhecke ausbilden (Schattenwurf/ Barriere).

Wichtig: Wiese gestaffelt mähen – Stellen mit Spätschnitt (1.9.). Säume zulasten Wiese und Wald vergrössern (nur alle 2 Jahre mähen)

Angrenzend an bestehenden Lichten Wald neu aufgelichtete Waldfläche (Eichen, Föhren, auch Kirsche). Äste liegen im Waldrandbereich Keine Coronilla ersichtlich

Massnahmen: Äste an wenigen Stellen haufnen, damit sich offener Waldrandbereich mit blütenreichen Säumen ausbilden kann. (Prio 1), Coronilla fördern

Fazit: Die Schlothaalde war lange ein gutes fausta-Habitat (nach Auflichtung 1991 wieder neu besiedelt und regelmässig besetzt). Von der Lebensraumstruktur her sehr geeignet, wenn auch etwas weiter weg von der Grääte, könnte sich fausta hier durchaus wieder ansiedeln (evtl. sind noch Tiere vorhanden). Die vorgeschlagenen Massnahmen im älteren Teil und im neuen Schlag sind daher umzusetzen.

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Begehung 23.8.2019 Oberhalb Fuhracker sw Hohlgraben, Merishausen (Plan 4a/4b)

Grösserer Komplex aus Wiesenstücken, verbuschten Bereichen, auch schöne Saumflächen mit Skabiosen, Wald. Tafel zur Förderung fausta vorhanden

Oberhalb frische Schlagfläche mit viel Buchenjungwuchs, auch offene gasige Stellen Hier Holz räumen, grasige geeignete Stellen frei halten.

Weder fausta noch Cor, coronata gefunden

Massnahmen Prio 2: Coronilla wieder ansäen/ fördern in Saumbereichen und im frisch ausgelichteten Wald mittels Nachpflege/ Räumung

Durch Nähe zu Grääte potenziell günstiger Standort

Begehung 11.8.2018/Ergänzung 14.8.2019 Oosterbärg NO-Räckholtere-Buck-Under em Oosterbärg-Laadel Ost (Pläne 5a/5b; 2a/2b)

Scharfe Grenze Offenland/ Wald; kaum Übergangslebensräume. Regelmässig schöne Trockenwiesen/ Magerwiesen, aber isoliert und ohne grössere Saumbiotope. Altgrasstreifen vorhanden – andere Funktion, vermutlich meist wechselnd; einzeln auch verbrachende Wiesenteile unterhalb geschlossenem Waldrand Erst im südlichen Teil Coronilla coronata – Buck und Oosterbärg Süd - hier beste Standorte (frühere Nachweise fausta)

1: Bracher Wiesenteil, sehr mager (zieml. Blüten-Pimpinella, Lathyrus heterophyllus,viel Brachypodium) oberhalb lichter Wald; Übergang dichter Riegel von Büschen (Schwarzdorn, Hasel, Mehlbeere, Ahorn etc)

coridon M,W; falcata

2: Dichte Hecke im Vorwuchs, teils bis Strasse

3: Waldrand zuwachsend: Schwarzdorn, Hartriegel, Schneeball; südlicher Abschnitt wüchsiger (Liguster, Ei, Bu)

Nördlicher Abschnitt mit vorgelagertem Saum - schön, Origanum, Silberdisteln, Astern, Glockenblumen, keine Coronilla – hier Aufwertung Waldrand lohnend

Parth., bellargus, Metr.bicolor

Dreieck 3a artenreich (Wildobst, Orchideen, Buphthalmum, Thesium sp – Achtung Nussbäume herausnehmen); offen halten

4: Wiese mit tw breitem Saum, trocken, überständig, wertvoll (Astern, Peuced., Bromus); oberhalb viele Fö, Mehlbeeren, auch Liguster Im Saum oben randlich Anthericum, Buputh., Lath. heteroph.,Thesium bavarum

Auflichtung hier lohnend, da Waldrand steil und mager

5 parth., 2 didyma W;/1 fr M; 3 coridon W, 1M, Eupl. Quadripunctaria

2019: carniolica, dia

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5: Wiesenstück, durchbrochen von dichter Hecke; bis an Waldrand gemäht (stellenweise mehrjährige Säume, aber keine Übergange – scharfe Waldrandkante – dahinter geeignet für Lichten Wald

Nördlich viele junge Sd, länger brach; dringend entbuschen

Säume generell sporadisch mähen / entbuschen Druck Gehölze, Keimlinge)

Saum auch in Wiese: Seseli, Astern; Metr. bicolor, parthenoides, 3 coridon, 1 paphia,

2019: comma

6: südlich übergehend in dichtes Mosaik Gehölze/ Hecken / Offenland=BUCK

Aspekt artenreicher LIWA, aber vermutlich allmählich eingewachsen. Viele Saumbereichem, aber auch viele Nielen/ junge Hartriegel – Verbuschungstendenz! Hier Bereiche mit Coronilla coronata 100-200 Stöcke Hier auch ältere Nachweise fausta

Botanisch reichhaltig: , Anthericum, Stachys recta, Geran. Sanguineum, Origanum, Skabiosen, Epipactis, Cephalanthera, Golddistel

Gent. cruciata an Wegli

Sehr prioritärer Abschnitt: Wiederschaffung offenere LIWA; periodische Mahd/ regelmässige Entbuschung; unbedingt Aufwertung des angrenzenden Wieslandes (Blütenangebot im August, Säume mit Origanum, Skabiosen)

7: blütenreiche Wiese (Skabiosen, Silberdsteln, Seseli); adippe, dia, coridon, bellargus

8: schöne Trespenwiese (Seseli, Astern, keine Coronilla)

Coronilla aktiv fördern

10 coridon, 1 dia, filipendulae a;

Wiese unterhalb 8: carniolica!, coridon

9: viele Cor.coronata, v.a. um Steinbruch, auch an praller Sonne (s. auch Laadel)

In der Verbindungsachse Merishausen -Bargen liegend und aufgrund Nähe zu den Vorkommen Schlauch und Grääte Westhang müssen die Standorte Räckholtere und Buck dringend aufgewertet werden (Förderung

Begehungen: 16.8.2018/ 18.8.2019 Chörblihaalde (Plan 6a/6b)

Stark versaumte Magerwiese; Bereiche mit sehr vielen Nielen, Jungwuchs, Sträuchern

Keine fausta, gutes Potenzial

Coronilla coronata, verdorrt/welk viel Origanum verblüht, Solidago virgaurea blühend, wenig Astern, kaum Skabiosen

Massnahmen: verwachsene Bereiche entbuschen/ säubern; v.a. Waldsaum oben unter Föhren entbuschen (Nielen, aufk. Büsche! Coronilla freiräumen)/Riegel unten durchforsten

Prio 1 (gutes Potenzial, Nähe Gräte, viel Cor.coronata, ältere Vorkommen fausta)

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Phan. falcata, Argynnis paphia, Fabriciana adippe, Coen. pamphilus, Polyommatus coridon (M,W), Polyommatus coridon (M,W)

Begehung 18.8.2019 ; Nachkontrolle

Vor allem Chörblihaalde und engere Umgebung nochmals begangen

Wiese Chörblihalde müsste nach wie vor entbuscht werden (Nielen). Diesmal mehr Blüten als 2018. Origanum ebenfalls etwas dürr. Hier 1 fausta auf Skabiose im schattigeren Teil der zentralen Chörbli-Wiese

Unterhalb Strässchen (westlich) Rtg Schiessstand frisch geholzt. Unterhalb Hecke mit Saum; vorallem Astern, Anthericum

Nördlich Schiessstand an Strasse 5 Coronillastöcke. Könnten Entwicklungsorte sein, denn im Bereich des Schiessstandes in kleiner Böschung mit Skabiosen – hier 1 fausta; auf Skab.sitzend, dann gegen Wald fliegend

Nördlich von Schiessstand kleines Wiesenstück, teils versaumend – mit vielen Astern und Skabiosen/ blüten- und insektenreich; wird vermutlich nur sporadisch oder sicher sehr spät gemäht. hier Psophus, Lys. coridon, Fabr. adippe, Pol. bellargus

Bilanz: der erneute Nachweis von fausta an der Chörblihaalde (nach langer Absenz) zeigt, dass die Bedingungen hier für den Falter vermutlich gut sind. Es ist anzunehmen, dass der 2019 gute Bestand an der Grääte Ost dazu beigetragen hat, dass sich Tiere durch Wind oder Flug an der Chörblihaalde haben ansiedeln können. Es kann davon ausgegangen werden, dass mehr Falter vorhanden sind als die 2 festgestellten und dass sich die Tiere vom Lebensraum her gut reproduzieren können (vorab in der sehr geeigneten Chörbliwiese mit den vielen Coronilla). Es ist klar, dass die Aufwertungsmassnahmen im Gebiet der Chörblihaalde umso dringender und von höchster Prioritär sind.

Begehung 16.8.2018

Chörblihaalde Ost

2 kleine Waldlichtungen (Wiesen) oberhalb Strasse; Einzelbäume (Kirschen, Obst)

Kaum fausta (nicht überprüft), Potenzial Vernetzung

Keine Coronilla (? Genauer kontrollieren), sv Origanum

Prio 2 (mähen, ausdehnen mit Auslichtung)

Hinderholze

Schöne, grosse Wiese, von Wald umgeben, frisch gemäht ausser Säumen entlang Waldrändern (daher keine Coronilla ersichtlich)

Nordöstlicher Waldrandbereich grosszügig ausgelichtet, gemäht, schöner Übergangslebensraum, buchtig, strukturreich (Totholz), tw. Aufkommende junge Liguster; blütenreich (viel Hippocrepis, Sanguisorba, Prunella, einz. Skabiosen); nur an einer Stelle Coronilla; hier 1 Zygaena fausta

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Kleiner Lichtwaldschlag westlich; guter Aspekt; sehr viele Astern, wenig Skabiosen; Feldhase; könnte gut Rtg Ost verbreitert werden

Böschung entlang Feldstrasse mit artenreichem Saum/wenige alte, viele junge Föhren – herauspflegen

Coronilla coronata nur an 2 Standorten im Waldsaum – Überprüfung auf Wiese wichtig

Prio 1: Coronilla coronata unbedingt vermehren – Standort an sich geeignet; bei den Vorkommen Keimbedingungen optimieren, ansonsten aussäen (?)

Prio 1: oberen und unteren Saum pflegen (Gebüschdruck) und erweitern (auslichten Rtg Westen)

Polyommatus coridon, Pol. bellargus, Fabr. adippe, Erebia aethiops, Boloria dia

Waldlichtung westlich Gäätöbeli:

Ehemals offene Waldlichtung westlich Gäätöbeli ob Strasse: Windwurf? Auslichtung? Aktuell verbuschend (Hartriegel, Liguster, Schwarzdorn, aber noch immer Brachypodium und viel Wasserdost.

Prio 2: Potenzialfläche; müsste dringend entbuscht werden, aber Wald

Gäätöbeli:

Grössere, gemähte Wiese mit Altgrasstreifen und bracher Teilfläche im westlichen Teil. Dort zv Witwenblumen, Brachypodium

Keine Coronilla

Ansonsten Pol. coridon, Pol. bellargus, Bol. Dia

Prio 2: Brachfläche sporadisch mähen

Fazit Chörblitobel :

Unten: einzelne fausta-Nachweise; viel Coronilla, geeignete Standorte, grosser Verbuschungsdruck Mitte: 1 Zyg.fausta; sehr wenig Coronilla-muss gefördert werden; wenig Nektar – Konkurrenz offensichtlich; Standorte geeignet, sollten vergrössert/ vermehrt werden

Das Chörblitobel kann als Ableger der Grääte mit den verschiedenen geeigneten Standorten zwischen Chörblihaalde und Beisentalerbuck eine eigenständige Teil-Population beherbergen, die sich hier reproduziert. Die vorgeschlagenen Massnahmen sind eher punktuell und vermutlich rasch wirksam

Begehung 23.8.2019

Beisetaler Buck – Cholrüüti (Pläne 7 und 6)

Sehr lohnendes Gebiet zur Förderung von fausta!

Beisetalerbuck (Plan 7a/7b): Beisetalerbuck, von Weggabelung entlang unterem Strässli Rtg N: Börtli mit viel Coronilla, über Hundert. Oben ausgelichtet, wieder verbuschend – offen halten! frühere Nachweise fausta (1989)

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Unterhalb sehr magerer Wald mit Eichen, auch Buchen, Kalkeschen, Föhren. Viele Kalksteine, Geissblatt sehr häufig! Förderung reducta?

Viel Carex flacc, silvatica, Brachypodium Auch Solidago virgaurea, Camp. Epipactis, Rosa sp.

Grosses Potenzial, gerade in Verbindung mit Coronillabestand oben.

Massnahmen (Prio 1)

V.a. obere Hälfte des Schlags offen halten; sehr lohnend für Nachpflege – nur alle paar Jahre notwendig, da sehr schwachwüchsig.

Blüten fördern (Coronilla, aber auch Nektarpflanzen), durch Direktbegrünung/ Ansaat

Bem: in Zusammenhang mit den Nachweisen von fausta in Hinderholze und Chörblihaalde und der Nähe zur Grääte ist die Bedeutung des Beisentalerbucks als eigenständiger Lebensraum für eine Teilpopulation fausta realistisch.

Cholrüti (Plan 6a/6b):

A Fläche bei Reservoir

B Lichtung südwestlich (südlich Hinderholze) eher mesophile Wiese – Übergang Fromentalwiese. Saum oben grasig, liegt ab Waldstück unterhalb (südlich): hier vor allem Eschen/ Ahorn mit einigen grasigen Stellen; hier könnten die offenen Stellen einfach etwas aufgelichtet werden

Potenzial für fausta fraglich, da eher frisch und keine Coronilla

C Steilhang westlich angrenzend dieser Lichtung Steilhang mit Föhren, schwachwüchsig. Hier wäre Auflichtung lohnend; generelle Aufwertung, auch für Vernetzung der schönen, lichten Stellen in diesem Gebiet

D Wiese nördl. Cholrüti: intensiv genutzt/ Raygras

E Langgezogene Wiese parallel zu Grenze: Lager-und Picknickplatz; Fromentalwiese; geschlossene Waldränder; für fausta ungeeignet

Begehung 17.7.2019 Hoch-Hengst (Plan 8a/8b)

Generell:

Grosser Holzschlag im Steilhang an der Grenze zu Deutschland (Projekt Stadt Schaffhausen).

Sehr mager, steinig, steil ausser im westlichen Teil gegen Grenze (dort etwas wüchsiger, blüten- und strukturreicher, unten mit viel Brachypodium und mehr Büschen). Hier 1 Zyg. fausta! sehr frühe Flugzeit (17.7.19)

Waldwege mit teils gutem Blütenangebot – hier auch Coronilla (ca 30 Pflanzen); Wasserdost erst im Aufblühen. Hier galathea, adippe, Zyg. transalpina (2).

Sonst etwas Origanum, einzelne Disteln, sw Hypericum, in Halde zv Anthericum, zerstreut Betonica. Thesium sp. 26

Ausserdem: Coen. arcania, einige adippe, Thym. venatus, sylvestris, viele paphia

Massnahmen:

Prio 1

Unbedingt Coronilla fördern – Samen verstreuen – entlang Weg und in etwas beschatteten Bereichen

Blütenangebot (Nektar) könnte deutlich verbessert werden (entlang Wegen und in Schlagfläche). In Fläche Direktbegrünung oder gezieltes Ansäen von Nektarpflanzen; ausserdem einzelne Büsche aufkommen lassen, da sehr strukturarm/ überall gleich besonnt – für fausta aktuell suboptimal

Standort müsste in erster Priorität verbessert werden (vorallem Coronillaförderung/ Blütenangebt), d in nächster Nähe zu Vorkommen Süddeutschland und ideal für Vernetzung.

Begehung 16.8.2019 (sonnig, eher kühl) Schlossranden (Plan 9a/9b)

Generell

Steile Böschung oberhalb Waldsträsschen in unmittelbarer Nähe des Steinbruchs

Früherer Nachweis von Zyg. fausta an beiden Stellen (2008, bzw. 1991 – Steinbruch). Coronilla nur noch entlang der Strassenböschung.

1: geeignet für fausta, aber klein und am Zuwachsen. Coronilla coronata (ca 30 Stöcke), aber auch viel Cor. emerus. Kaum Nektarpflanzen/ praktisch nur Wasserdost – kaum Knautien

Massnahmen (Prio 1): ausholzen, Beschattung reduzieren; Nektarangebot verbessern sv Eupl. quadripunctaria;

2: Buchenwald, teils mit Stockausschlägen; Potenzial vorhanden, da wenig Unterwuchs. Vermehrung von Cor. coronata in allen Richtungen möglich

3: Grasnarbe am westlichen Rand des Grüeblis: Fi/ Bu, Beschattung! Sonst geeignete Stellen mit Gamander, Buphthalmum. Im oberen Teil eine Stelle mit Cor. coronata (20-30 Stöcke)

Prio 1 Auslichten/ Pflege Saumstrukturen

5: an ehem. Fundstelle in Grüebli: ca 20 jährige Fi; oberhalb in Grube Stellen mit zv Dost; ober- und unterhalb Blüten vorhanden, aber keine Coronilla und keine fausta

Prio 1 Auslichten/ Pflege Saumstrukturen/ Förderung Coronilla

Ansonsten sehr insektenreich, Paphia

4: Parkplatz nach Hütte: mit Wasserdost, Origanum, Russ. Baer;

6: hier könnte ideal LIWA wiederregeneriert werden. Viele Bu, Ahorn, aber immer wieder lichte, isolierte Stellen

Prio 1 Auslichten Förderung Coronilla

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Massnahmen: potentiell wertvolle Flächen, die -weil steinig – langsam zuwachsen. Blütenangebot und Coronilla im Ansatz vorhanden. Gezieltes Ausholzen und Vermehrung der Coronilla könnte den Standort wieder aufwerten als Trittstein. Aufgrund der Lage – weite Entfernung von Grääte Aussicht auf Besiedlung eher gering. Andererseits könnten durchaus noch einzelne Tiere vorhanden sein, da schlecht begehbar und letzter Nachweis 2008.

Begehung 24.7.2019; sonnig, warm Klettgau. Wangentel, Osterfingen/ Haseberg, Wilchingen (Plan 10)

Überprüfung alter Nachweise von Zygaena fausta Da Zygaena fausta im Klettgau schon seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr nachgewiesen wurde, sind Aufwertungsmassnahmen im Hinblick auf die Förderung dieser Art hier nicht angezeigt. Wilchingen: Alter Standort von Zygaena fausta. Aktuell keine Coronilla coronata. Potenzial eher klein, hoher Neophytendruck. Teilweise aufgeforstet. Einige Lichtungen in der nahen Umgebung. Osterfingen: Alter Standort von Zygaena fausta. Keine Corononilla coronata gesehen. Teilweise zugewachsen, teilweise noch offen, aber Boden mit Ästen bedeckt. Aufwertungspotenzial vorhanden, allerdings aktuell nicht für Zygaena fausta.

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