BARMER GEK Arzneimittelreport 2013
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Gerd Glaeske Christel Schicktanz mit Beiträgen von Christian Bachmann, Stanislava Dicheva, Anna Hinrichs, Falk Hoffmann, Guido Schmiemann, Jana Schulze und Roland Windt unter Mitarbeit von Michaela Dollhopf, Angela Fritsch, Friederike Höfel, Tim Jacobs, Claudia Kretschmer und Daniela Stahn BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 Auswertungsergebnisse der BARMER GEK Arzneimitteldaten aus den Jahren 2011 bis 2012 Juni 2013 1 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar. Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse, Band 20 BARMER GEK Arzneimittelreport 2013 Herausgeber: BARMER GEK Postfach 110704 10837 Berlin Fachliche Betreuung: BARMER GEK Kompetenzzentrum Medizin und Versorgungsforschung (1100) Gottlieb-Daimler-Straße 19 73529 Schwäbisch Gmünd [email protected] Autoren: Gerd Glaeske, Christel Schicktanz Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik (ZeS), Abteilung für Gesundheitsökonomie, Gesundheitspolitik und Versorgungsforschung [email protected] Verlag: Asgard Verlagsservice GmbH, Schützenstraße 4, 53721 Siegburg ISBN: 978-3-943-74485-9 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Herausgebers unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort ............................................................................................... ����5 Danksagung ....................................................................................... ����7 1 Perspektiven der Versorgungsforschung .......................... ����9 1.1 Begriffsbestimmung ................................................................ ����9 1.2 Aktuelle Themenfelder der Versorgungsforschung ............... ��12 1.3 Aufgaben der Versorgungsforschung ..................................... ��13 1.4 Methoden der Versorgungsforschung .................................... ��15 1.5 Qualifikationen und Anforderungen in der wissenschaftlichen Disziplin „Versorgungsforschung“ ............ ��16 1.6 Zusammenfassung ................................................................. ��18 2 Ergebnisse der Arzneimittelanalysen ................................. ��23 2.1 Methodik ................................................................................. ��23 2.2 Erstmals sinken die Ausgaben ............................................... ��27 2.2.1 Und was wird verordnet? ........................................................ ��56 2.2.2 Fazit ........................................................................................ ��72 3 Spezielle Analysen zu einzelnen Indikationsgebieten ...... ��74 3.1 Polypharmazie und kardiovaskuläre Wirkstoffgruppen bei Älteren – eine Einsatzmöglichkeit der Polypill? ...................... ��74 3.2 Angina Pectoris – Daten zur Prävalenz und zur Versorgung . ��90 3.3 Thrombozytenaggregationshemmer ....................................... 106 3.4 Der Einsatz von Benzodiazepinen bei Menschen mit einer Demenzerkrankung ................................................................ 132 3.5 Therapie der Rheumatoiden Arthritis ...................................... 142 3.6 Ambulante Verordnungen von Antipsychotika bei Kindern ..... und Jugendlichen ................................................................... 157 4 Tabellenverzeichnis .............................................................. 176 5 Abbildungsverzeichnis ........................................................ 179 6 Anhang .................................................................................. 181 7 Literaturverzeichnis ............................................................. 198 3 4 Vorwort Seit Jahren greift der BARMER GEK Arzneimittelreport neue Themen auf und schreibt andere fort. Auch in diesem Jahr liefert der Report den bewährten Mix aus routinemäßigen Analysen der Arzneimitteldaten 2012 und vielen Spezialauswertungen. Ein Megatrend im Gesundheitswesen heißt „Multimorbidität“ – die Zahl der Mehrfacherkrankten nimmt mit fortschreitender Alterung unserer Ge- sellschaft kontinuierlich zu. Folgeerscheinung ist die sogenannte „Poly- pharmazie“. Wer im Alter an mehreren chronischen Krankheiten leidet, der braucht meist auch mehrere Medikamente. Den wachsenden Stel- lenwert der Polypharmazie reflektiert auch unsere Studie: Ein Drittel der über 65-jährigen BARMER GEK Versicherten nimmt täglich fünf und mehr Wirkstoffe zu sich. Mit diesem Befund wird das Risikopotential deutlich, denn mit jedem zusätzlichen Medikament sinken Effizienz und Therapie- treue, werden unerwünschte Neben- und Wechselwirkungen wahrschein- licher. Die BARMER GEK Versorgungsforschung setzt weiter auf Themenkon- tinuität und Vertiefung. Bereits vor zwei Jahren machte der Arzneimittel- report darauf aufmerksam, dass in Deutschland zu viele starke Schlaf- mittel mit zusätzlichem Suchtpotential verordnet werden – insbesondere an Suchtkranke. Nun gehen die Autoren dem Verdacht nach, dass diese sogenannten Benzodiazepine das Risiko erhöhen, an Demenz zu erkran- ken. Ein weiterer Themenkomplex ist die Diagnostik und Therapie von Kindern mit ADHS (siehe BARMER GEK Arztreport 2013). Der BARMER GEK Arzneimittelreport zeigt auf, dass Kinder mit ADHS-Diagnose nicht nur viel Methylphenidat, sondern allzu häufig Antipsychotika verordnet be- kommen. 5 Unser Dank gilt dem ZeS-Team um Herrn Prof. Dr. Gerd Glaeske für die Vielzahl aufschlussreicher Versorgungsanalysen. Den Leserinnen und Lesern wünschen wir eine anregende Lektüre. Dr. Christoph Straub Dr. Rolf-Ulrich Schlenker Vorstandsvorsitzender Stv. Vorstandsvorsitzender der BARMER GEK der BARMER GEK 6 Danksagung Der nun vorgelegte Arzneimittelreport erscheint zum vierten Mal in der BARMER GEK Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse auf der Basis von Daten für insgesamt knapp über 9,1 Mio. Menschen, die während des Jahres 2012 bei der BARMER GEK versichert waren. Die Erstellung dieses Reports in unserer Arbeitsgruppe Arzneimittelver- sorgungsforschung im Zentrum für Sozialpolitik der Universität Bremen wäre nicht möglich gewesen ohne die Hilfe vieler Kolleginnen und Kolle- gen: Wir möchten daher Frau Dicheva, Frau Dollhopf, Frau Fritsch, Frau Hinrichs, Frau Höfel, Frau Kretschmer, Frau Schulze, Frau Stahn sowie Herrn Hemmer, Herrn Dr. Hoffmann, Herrn Jacobs und Herrn Dr. Windt für die Mitarbeit an verschiedenen Stellen danken. Als externe Experten haben Herr Dr. med. Bachmann und Herr Dr. med. Schmiemann mitge- arbeitet – dafür möchten wir uns herzlich bedanken. Und dass der Arz- neimittelreport in der bewährten Form wieder veröffentlicht werden kann, verdanken wir der uneingeschränkten Unterstützung des Vorstands der BARMER GEK, vor allem aber dem für die Versorgungsforschung zu- ständigen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Rolf-Ulrich Schlenker. Wie in den vergangenen Jahren möchten wir den Leserinnen und Lesern mit diesem Arzneimittelreport wiederum Einblicke in die Arz- neimittelversorgung mit Daten, Analysen und Kommentierungen anbie- ten. Wir hoffen, dass dieser Report für die notwendigen Diskussionen von Nutzen sein kann. Prof. Dr. Gerd Glaeske Dr. Christel Schicktanz 7 8 1 Perspektiven der Versorgungsforschung Die BARMER GEK führt seit vielen Jahren Projekte und Analysen im Rahmen der Versorgungsforschung durch. Sie hat sich damit als eine der Krankenkassen in diesem Bereich etabliert, die über diese Forschung den Erkenntnissgewinn über die Versorgungsrealität erhöhen und sie für neue Konzepte in der patientenorientierten Behandlungsqualität nutzen möchte. Noch immer sind in der Versorgungsforschung allerdings eini- ge Problembereiche erkennbar, die gelöst werden müssten: Dabei geht es nicht nur um die methodischen Anforderungen, die vom Deutschen Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF) in einer ganzen Reihe von Me- moranden als Grundlage beschrieben worden sind, sondern auch um die Finanzierung und die Datenzugänge zum Aufbau einer kontinuierlichen Forschung, die dazu beitragen soll, Unter-, Über- und Fehlversorgung der Patientinnen und Patienten zu verringern. Dieser gesamte Themenkom- plex soll im Folgenden dargestellt werden. 1.1 Begriffsbestimmung Die Versorgungsforschung ist eine wichtige Ergänzung der klinischen Forschung, sie kann diese aber nicht ersetzen. Gute Versorgung ist im- mer evidenzbasiert, insofern prüft Versorgungsforschung die Übertragung der Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin im Alltag der Medizin vor allem unter dem Aspekt der Patientenorientierung und der Unter-, Über- und Fehlversorgung (Glaeske et al., 2009; Ernstmann, 2011). Bei der Einführung von neuen medizinischen Methoden, Behandlungs- strategien oder Strukturen fehlt oftmals die Evidenz zum Nutzen bzw. zum Zusatznutzen solcher neuer Maßnahmen. Deshalb empfehlen Chalkidou et al. (2008), dass Entscheidungen zur Bewertung und zur Finanzierung von neuen Technologien im Gesundheitswesen in einen breiteren Kon- text der Forschungspolitik eingegliedert werden sollten. In diesem Zu- sammenhang gewinnt auch die Versorgungsforschung an Bedeutung. 9 Im Koalitionsvertrag der CDU/CSU/FDP-Regierung wird sie explizit unter dem Titel „Mehr Forschung in der Versorgung“ erwähnt: „Die Gesund- heitsforschung trägt dazu bei, mit Innovationen die Lebensqualität von Menschen aller