VOLKSSCHULE

Schuljahr 1917-1921

Lehrpersonen: Oberlehrer Josef Weißner, Lehrer. Erl. v. Dietrich, Lehrerin: Maria Gutmann, Supplentin: Johanna Schwagerl. Religionslehrer: Pfarrer Daniel Wintschnig.

Schulpflichtige Kinder: 78 K 82 M. schulbesuchende " : 75 K 76 M.

Lehrer Ed. v. Dietrich steht noch im Militärverbande und wird durch Frl. Johanna Schwagerl vertreten.

8. Jänner. Der Unterricht beginnt wieder. Am 1. April wurde die Sommerzeit wieder eingeführt.

13. April. Das neue Schuljahr beginnt. Der pensionierte Schuldirektor Stelzl wird als Aushilfe für den eingerückten Kollegen Martin Prinz in Warthenberg angestellt. Er haust dort wie ein Einsiedler, indem er selbst kocht u. sich selbst bedient.

27. April. Es wird der Namenstag der Kaiserin Zita gefeiert.

9. Mai: Die Schule feiert den Geburtstag der Kaiserin beim Festgottesdienste in der hiesigen Pfarrkirche. Im Juni werden die neuen Kaiserbilder angeschafft.

24. Juli. Der neue Oberlehrer Josef Weißmar wird zu einer militärischen Dienstleistung einberufen. Die III. Kl. wird daher bis 28. Juli geschlossen.

Da der Schulleiter kränklich ist, erbittet er eine Enthebung vom Militärdienste, welche auf Grund eines ärztlichen Befundes auch bewilligt wurde. Er kehrte am 3. August wieder nach Steuerberg zurück.

Im Juli wurde seitens der Schulbehörde angeregt, daß die Landgemeinden die Stadtkinder über die Ferien aufnehmen sollen, damit sich diese Kinder in der schweren Kriegszeit erholen könnten.

Der hiesigen Gemeinde wurden 2 Mädchen übergeben u.z. Ursula Wrulich zu Herrn Franz Kampl in Wiederwinklern u. Ludmilla Held der Frau Judith Tiffner, vlg. Winkler. Beide Mädchen fühlten sich bald heimisch und erholten sich recht gut.

17. Aug. Kaisergeburtstag.

Am 29. August wurde das Sommerhalbjahr geschlossen und Fräulein Johanna Schwagerl verzichtete auf eine weitere Anstellung in Steuerberg. Sie wurde beim Milchamte in Klagenfurt als Kanzlei-Schreibkraft angestellt und heiratete später.

5. November. Das Winterhalbjahr beginnt. Da für das resignierte Frl. Schwagerl kein Ersatz bestellt werden konnte, so mußte eine neue Unterrichtsvorkehrung getroffen werden. Die II. und III. Kl. hatte alternierenden Ganztagsunterricht, welchen der Schulleiter Josef Weißmar selbst übernahm. Die I. Kl. wurde dem Frl. Gutmann übergeben.

Am 16. November fand anläßlich der Errettung Sr. Majestät aus ernster Lebensgefahr ein feierlicher Dankgottesdienst statt, an welchem sich die ganze Schule beteiligte.

Am 7. Dezember fand bei der polit. Expositur in Feldkirchen behufs Durchführung einer Metallsammlung eine Besprechung der Vertrauensmänner statt, zu welcher auch der Schulleiter Josef Weißmar eingeladen war.

Am 12. Dezember wurde hier vom Schulleiter Josef Weißmar und dem von der Behörde bestellten Fachmann Herrn Schlossermeister Sussitz die Metallsammlung durchgeführt.

Wegen der vorzunehmenden Schulreinigung wurde der Unterricht am 20. Dezember geschlossen.

1918

Lehrpersonen: Weißmar Josef, Oberlehrer Dietrich Edward, Lehrer. (Am 3. Nov. den Dienst angetreten.) Gutmann Maria, Lehrerin. Wintschnig Daniel, Religionslehrer.

Ortsschulrat: Albin Stark, vlg. Hundsdorfer, Obmann. Blasius Wadl, vlg. Terz, Stellvertreter. Köstenberger, vlg. Zechner. Anton Proßegger, vlg. Lipp. Johann Leitgeb, vlg. Gaisbauer.

Weil Lehrer Dietrich noch immer im Militärverbande steht, mußte die II. u. III. Kl. zusammengezogen werden. Sie wird vom Schulleiter Josef Weißmar übernommen.

Der Unterricht begann am 4. Jänner. In Warthenberg unterrichtet noch immer der Herr Direktor Stelzl.

Der Schulleiter Josef Weißmar geht am 4. Jänner nachmittags auf Kommission zur Durchführung einer Metallsammlung.

Am 14. April erkrankte der Schulleiter Josef Weißmar an Grippe, weshalb er bis 13. Mai beurlaubt war.

Schülerstand: Schulpflichtige Kinder: 78 K 79 M Schulbesuchende " : 76 " 74 "

Am 27. April wurde der Namenstag und am 9. Mai der Geburtstag der Kaiserin Zita gefeiert.

13. Mai. Der Schulleiter Josef Weißmar ist wieder so weit genesen, daß er unterrichten kann. Am 25. Juni spendete der hochw. Fürstbischof Adam Hefter in St. Ulrich den Kindern die Firmung.

Am 13. Juli wurde der alte Jaklbauer Herr Franz Kampl zu Grabe getragen.

Am 25. Juli ging über Steuerberg ein furchtbares Hagelwetter nieder, welches in wenigen Minuten die ganze Ernte vernichtete.

Am 17. August wurde zum letzten Male der Geburtstag des Kaisers gefeiert.

Im September fiel Bulgarien vom Bunde mit Österreich ab und damit beginnt der Zusammenbruch Deutschlands u. Österreichs.

Die Berliner-Regierung wendete sich durch Schwedens Vermittlung an den Präsidenten der Vereinigten Staaten v. Nordamerika Wilson Abschluß eines Waffenstillstandes. u. Einleitung von Friedensverhandlungen.

In Österreich aber begann in der zweiten Oktoberhälfte der Zerfall des Reiches und der Armee.

Am 21. Oktober trat in Wien die vorbereitende Nationalversammlung zusammen, um eine neue Regierung zu bilden und Deutschösterreich zu gründen.

Am 31. Oktober wurde die Staatsgewalt in Deutschösterreich durch die neue Regierung übernommen.

Am 29. Oktober mußte das Oberkommando an der italienischen Front um einen Waffenstillstand bitten, der am 3. November abgeschlossen wurde.

Die Heeresverbände lösten sich auf und es erfolgte der schreckliche Zusammenbruch. Es galt nur mehr eine Lösung: "Der Krieg ist aus, fort aus dem fremden Lande," zurück in der Heimat und in den Frieden. Was sich jetzt auf dem Rückzuge der Truppen abspielte, spottet jeder Beschreibung.

Der Bahnhof in Feldkirchen glich einem Heerlager. Die ganze Umgebung war vom zurückflutenden Train so belagert, daß der ganze Eisenbahnverkehr lahm gelegt war. Nur Militärzüge fuhren fortwährend ein und wieder fort. Was bei diesen Militärzügen an Proviant und Sachgütern verschleudert wurde, geht in die Milliarden. Pferde, Wagen, Lebensmittel, Gewehre, Schuhe, Decken, Wäsche wurden um Spottpreise von den Soldaten verkauft. Die Züge waren derart überfüllt, daß sogar die Dächer voll besetzt waren und auch die Trittbretter. Häufig schossen die Soldaten von den Dächern mit scharfen Patronen in die Luft, wodurch die massenhaft erschienene Bevölkerung in Gefahr kam.

Bezeichnend für die Verwirrung, die alles mit sich riß, ist der Umstand, daß zuerst die Generalität ihr Heil in der Flucht suchte. Der Schreiber dieser Zeilen war drei Tage nacheinander in Feldkirchen, um sich das traurige Schauspiel anzusehen und konnte beim Zechner sicher 10 Generale antreffen, bevor noch ein Militärzug erschienen war. Es ließe sich noch vieles aus dieser Zeit anführen, doch ist es besser dieses traurige Kapitel zu schließen. Der ersehnte Frieden ließ aber noch lange auf sich warten, denn es kamen jetzt langwierige Verhandlungen und große, politische Umwälzungen, die nur neue, bessere Zeiten herbeiführen sollten.

Empört über das namenslose Elend, welches der Krieg über die Völker Deutschland und Österreichs gebracht hatte, verlangten sie den Rücktritt der Monarchen.

Am 9. November dankte der Deutsche Kaiser Wilhelm II. ab und am 11. November Kaiser Karl.

Selbstverständlich hatten auch die Fürsten der deutschen Bundesstaaten ihre Throne verlassen müssen. Deutschland und Österreich waren Republiken geworden.

Am 12. November 1918 gründete die Deutschösterreichische Nationalversammlung in einer feierlichen Sitzung die Republik Deutschösterreich, indem sie folgende Beschlußanträge zum Gesetze erhob:

1. Deutschösterreich ist eine Demokratische Republik. Alle öffentlichen Gewalten wurden vom Volke eingesetzt. 2. Deutschösterreich ist ein Bestandteil der Deutschen Republik.

Dieser 2. Antrag wurde bisher im Friedensvertrag von St. Germain nicht anerkannt, sondern festgesetzt, daß Deutschösterreich selbständig bleiben müsse.

Nun zurück zur Ortschronik. Im November war die Schule wegen zahlreicher Grippefälle geschlossen. Es kamen auch Todesfälle vor.

Am 3. Dezember begann wieder der Unterricht. Herr Lehrer Eduard Dietrich kehrte als Invalide wieder zurück. Er hatte bei ? eine schwere Verletzung am linken Fuße erlitten, so daß er Beinschienen tragen muß.

Er übernimmt die II. Kl. und der Lehrkörper ist wieder vollzählig.

Auch Kollege ? in Warthenburg kehrt an seine Stelle zurück, während Herr Direktor Stelzl in sein Häuslein bei Feldkirchen übersiedelt.

Es wäre noch zu erwähnen, daß die letzte Offensive vor dem Zusammenbruche besonders heftig war, so daß man den Donner der Geschütze hier auch in der Stadt hören konnte und sogar die Fenster des Schulhauses zu klirren anfingen. Daher war es wie eine Erlösung, als die Kunde vom Waffenstillstande die Geschütze zum Schweigen brachte.

Leider fielen dieser Offensive noch zahlreiche brave Kärntnersöhne zum Opfer.

1919

Lehrpersonen: Weißmar Josef, Oberlehrer. III. Kl. Dietrich Eduard, Lehrer. II. Kl. Raspotnig Maria, Lehrerin. (bis Ende Aug.) I. Kl. Rydel Erna (Vom 1. Nov. angefangen.) Aushilfslehrerin. I. Kl. Wintschnig Daniel, Katechet.

Ortsschulrat: War derselbe wie im Jahre 1918.

Schulpflichtige Kinder: 79 K 87 M Schulbesuchende " : 75 K 83 M

Mit 1. Februar wurde Frl. Maria Gutmann über eigenes Ansuchen vom Schuldienste enthoben, da sie sich mit Herrn Lehrer Eduard Dietrich verehelicht hat. Sie war eine tüchtige Lehrerin, weshalb ihr Abgang vom Lehrberufe sehr zu bedauern ist.

An ihre Stelle kommt Frl. Maria Raspotnig, welche in Klagenfurt beurlaubt war. Sie hat ihren Dienst am 7. Februar angetreten.

Am 17. März fand in der Bürgerschule in Feldkirchen die Angelobung der Lehrerschaft statt, welche Herr Bezirksschulinspektor Josef Juwan vornahm.

Lehrer Eduard Dietrich war anläßlich seiner Verehelichung vom 16. Febr. bis 2. März beurlaubt.

Der 1. Mai wurde als Nationalfeiertag frei gegeben.

Am 19. Mai wurde ein Ausflug nach St. Leonhard unternommen.

Vom 4. bis 13. Juni war die Lehrerin Maria Raspotnig aus Familienrücksichten beurlaubt. Die I. Kl. blieb geschlossen, weil der Schulleiter wegen heftiger Zahnschmerzen nicht alternieren konnte.

Am 14. Juni starb auf tragische Weise Herr Alois Krobath, Sohn des Goggauwirtes. Er sollte sich verehelichen und das Aufgebot war bereits verkündet. Aus Trübsinn erschoß er sich mit seinem Jagdgewehr. Leider traf er sich schlecht und verschied erst anch Stunden langem Leidens. Er war ein braver, stiller Mann, der in folge einer schweren Operation während des Krieges auch seelisch sehr angegriffen war. Er ruhe in Frieden!

Am 19. Juli wurde ein Ausflug auf das Hochegg unternommen.

Vom 9. bis 17. August war die Schule wegen Masern geschlossen.

Am 12. November wurde die Gründung der Republik gefeiert.

Mit Ende August verabschiedete sich Frl. Maria Raspotnig, welcher eine Lehrstelle in Feldkirchen verliehen wurde. Sie ist eine sehr intelligente, tüchtige Lehrerin, weshalb sie bei der Bevölkerung beliebt war.

Am 10. September wurde der Schmachfriedensvertrag von St. Germain unterzeichnet, durch welchen Deutsch-Südtirol an Italien, Untersteiermark und ein Teil von Kärnten an Jugoslawien verloren ging.

Dafür wurde das Burgenland an Österreich angeschlossen. Vom 19. bis 26. November war Lehrer Dietrich krankheitshalber beurlaubt. Deshalb wurde in der II. u. III. l. der alternierende Ganztagsunterricht eingeführt und von Oberlehrer Weißmar übernommen.

Am 3. November traf Frl. Erna Rydal, welche zur Aushilfslehrerin für Steuerberg bestellt wurde, ihrem Dienst an.

Am 24. November wurde der ungeteilte Vormittagsunterricht eingeführt.

Es ist noch nachzutragen, daß mit Beginn dieses Jahres in Steuerberg ein Gendarmerieposten errichtet wurde. Zuerst leitete den Posten Herr Vinzenz Kraschl; später kam noch Herr Johann ? dazu.

1920

Lehrpersonen: Weißmar Josef, Oberl. III. Kl. Dietrich Edu. Lehrer II. Kl. Rydal Erna A.L. I. Kl. Wintschnig Daniel Katechet. Ortsschulrat war derselbe wie im Jahre 1918.

Schulpflichtige Kinder: 82 K 86 M Schulbesuchende Kinder: 77 K 85 M

Vom 25. Febr. bis 4. März war die Schule wegen Grippeerkrankungen geschlossen.

Am 7. März wurde dem Herrn Lehrer Ed. Dietrich die Binnenhütte vom Ortsschulrate um 250 K abgelöst und gehört jetzt der Schule.

Das neue Schuljahr begann am 9. April. Es war in diesem Sommerhalbjahre auch der ungeteilte Vormittagsunterricht eingeführt. Vom 9. April bis 1. Mai war die III. K. mit der II. K. vereinigt, weil der Schulleiter Josef Weißmar an Grippe erkrankt war.

Vom 3. bis 8. Mai war die Lehrerin Erna Rydal beurlaubt, weil ihr Vater gestorben war.

Am 12. Mai wurde ein Ausflug nach St. Leonhard unternommen.

Vom 19. Juli bis 16. August hatte der Oberlehrer Josef Weißmar einen Erholungsurlaub, welcher ihm schon im April zugesichert wurde. Er hatte nämlich nach der Grippe auf den Urlaub verzichtet, um in der Sommerszeit sich besser erholen zu können.

Am 18. August fand die Neuwahl des Ortsschulrates statt. Es wurden gewählt: Alois Köstenberger vlg. Jeinitzer, Obmann. Johann Petutschnig, vlg. Grabenschmied, Stellver. Matthias Puggl, vlg. Unter-Grappler, Mitglied. Peter Schnitzer, vlg. Siman, Mitglied. Thomas Ruß, vlg. Tiroler, Mitglied. Am 10. Oktober fand die für ganz Kärnten so bedeutungsvolle Volksabstimmung in der Zone A statt. Von 37304 gültigen Stimmen lauteten 22.025 für Österreich und 15279 für Jugoslawien, mithin 59.04% für Österreich und 40.96% für Südslawien. Die Tschuschen mußten abziehen und großer Jubel herrschte in unserem Heimatlande.

Ende Oktober wurden die Schulräume geweißt und gescheuert. Am 4. Nov. wurde die Schülerin Rosina Winkler zu Grabe getragen. Alle drei Klassen gaben ihr das letzte Geleite. Sie war eine brave Schülerin der III. K., weshalb sie stets in gutem Angedenken bleiben wird.

Der 12. November wurde als Nationalfeiertag frei gehalten.

Am 15. November wurde der ungeteilte Vormittagsunterricht wieder abgestellt, weil niemand damit zufrieden war und auch die Nachbarschulen ihn nicht einführten, sondern ablehnten. Der Donnerstag wurde wieder frei, was auch die Bevölkerung als zweckmäßig begrüßte.

Am 4. Dezember wurde der hochbetagte Vater des Herrn Bürgermeisters Karl Steiner, Herr Andreas Steiner, Besitzer beim Sepp in Raidern zu Grabe getragen. Er war ein biederer, fortschrittlicher Bauer, der trotz seines hohen Alters während der ganzen Kriegszeit fleißig für seinen in russischer Gefangenschaft befindlichen Sohn Alois gewirtschaftet hat. Der Schulleiter Josef Weißmar und Lehrer Ed. Dietrich begleiteten den Leichenzug bis Gnesau, wo der gute Vater Steiner nach evangelischem Ritus eingesegnet und dann zur weiteren Ruhe bestattet wurde.

1921

Landesschulinspektor. Herr Hofrat Johann Benda. Bezirksschulinspektor. Herr Josef Juwan.

Lehrkörper. Weißnar Josef, Oberlehrer. Dietrich Eduard, Lehrer. Rydel Erna, Aush. Lehrerin. Wintschnig Daniel, Katechet.

Ortsschulrat. Köttersberger Alois, vlg. Jeisitzer, Obmann, Petutschnig Johann, Grebenschmied, Stellver. Peggl Matthias, Unterpeggler, Mitglied, Schmitzer Peter, Simon " Duß Thomas, Tiroler, "

Schulpflichtige Kinder: 81 K 77 M. Schulbesuchende Kinder: 80 K 76 M.

Die Aushilfslehrerin Erna Rydal wird aus Familienrücksichten vom 28. Februar bis 10. März beurlaubt. Der Oberlehrer Josef Weißnar übernimmt in dieser Zeit den alternierenden Ganztagsunterricht in der I. Kl. Vom 23. bis 27. Februar war die Schule wegen Holzmangel geschlossen.

Am 6. April wurde das Kind des Lehrers Eduard Dietrich zu Grabe getragen und nach evang. Ritus in Waiern beerdigt.

Der 1. Mai wurde als Nationalfeiertag frei gehalten.

Am 10. Mai wurde ein Ausflug nach Zammelsberg unternommen.

Am 13. Mai wurde die 24 stündige Verkehrszeit auf den Eisenbahnen eingeführt.

Am 25. Mai wurde ein Ausflug in die Enge , nach Sirnitz und am Grimsweg zur Ruine Albeck und Steierburg unternommen.

Am 16. Juni fand die Religionsprüfung statt.

Vom 9. bis 13. Juli war die III. K. geschlossen. Die Tochter Maria Weißnar war an Schafblattern erkrankt.

Am 10. August wurde ein Ausflug nach unternommen und dort die kunstvolle Kirche und das Grabmal des stummen Büßers von Ossiach besichtigt.

Am 5. September begann in Klagenfurt der Instruktionskurs für Lehrer der landwirtschaftlichen Fortbildungsschule statt, der bis zum 8. Oktober dauerte. Auch der Schulleiter Josef Weißnar nahm daran teil.

14. Juli in Klagenfurt die Bezirkslehrerkonferenz stattgefunden hat.

Im Oktober wurde in der I. K. ein neuer Fußboden gelegt; auch wurde das Reck wiederaufgestellt und Herr Bürgermeister Karl Steiner sependete dazu das Holz zum Gerüst.

Vom 4. bis 7. November war die Schule wegen der noch nicht erloschenen Ruhr geschlossen.

Der 12. November war Staatsfeiertag.

Schuljahr 1945/46

Am 20. Oktober. Beginn des Schuljahres 1945/46.

Leiter der Schule: Friedrich Mörtl. Lehrerin: Frl. Poßnig Religionslehrer: Pfr. Johannes Schmitz evgl. Religionsl: Pfr. ? Edith

Unterrichtet wird abwechselnd in einer Klasse, die übrigen Räume sind von Ungarn belegt. Im Jänner 46 wird Frl. Poßnig wegen ihrer Englischkenntnisse an die Hauptschule Radenthein versetzt.

Dies waren Angaben von Frl. Olga Brugger.

Am 7. März 46 wird der Lehrer Walter Geiger der Schule zugewiesen. 4 Wochen später wird der wid. Lehrer Hermann Schmid der Schule zugewiesen. Lehrer Walter Geiger übernimmt die Schulleitung. Der Unterricht nahm normale Form an. Die Klassenzimmer standen wieder der Schule zur Verfügung, da die ungarischen Flüchtlinge ausziehen mußten.

Vor Schulschluß wurden die Kinder gegen Pocken geimpft und gleichzeitig fand eine Kropfuntersuchung statt, wobei festgestellt wurde, daß viele Kinder Kropfbildungen hatten.

Der Winter 1945/46 war äußerst mild und schneearm, der Sommer sehr heiß und trocken, es gab keinen Hagelschlag.

Schuljahr 1946/47

Landesschulinspektor: Herr Scharf Bezirksschulinspektor: Herr Hans Skorianz

Ortsschulrat: Vert. d. Gem. Bürgermeister Max Zitterer Stellvertreter: Alois Köstenberger, vlg. Jeinitzer Elternvertreter: Ronacher, vlg. Wölfl

Lehrkörper: Lr. Walter Geiger, Schulleiter. Vertragslehrerin: Olga Brugger.

Schuljahr 1947/48

Bis 1.4.1948 war widerr. Lehrer Hermann Schmid Leiter der hiesigen Schule. Wegen großer Unstimmigkeiten im ?? suchte er um Versetzung an. Dieser wurde stattgegeben. Die Schulleitung übernahm wieder Lr. Walter Geiger. Der Schule wurde nach Ostern der widerr. Lehrer ? zugewiesen. Im Sommer dieses Jahres wurde die Gemeinde Steuerberg elektrifiziert. In den Ferien wurde auch im Schulhaus das Licht eingeleitet. Dadurch wurde die Möglichkeit gegeben den Unterricht durch Film und Funk zu bereichern. Ortspfarrer Johannes Schmitz verläßt Steuerberg u. wird in Wien Spitalsgeistlicher.

Schuljahr 1948/49

Lehrkörper: Frl. Olga Brugger Lr. u. prov. Schull: Walter Geiger Widerr. Lehrer: Walter Gangl Wilhelm Riedl Religionslehrer: Pfr. Arnold Elgen Katharina Gamsjäger

Schülerzahlen: 1. Kl. 32 2. Kl. 28 3. Kl. 55 4. Kl. 52

Die Schule wurde mit Beginn des Schuljahres vierklassig. Der wieder in Dienst gestellte widerr. Lehrer Wilhelm Riedl wird der Schule zugewiesen. 1. Kl. 2. Schuljahr wurden getrennt geführt. ? ländl. Versuchsschule. In der 1. Kl. wurden neue Methoden im Schreibleseunterricht erprobt, in der 3. Kl. wurde der Kunsterziehung in der Landesschule eine größeres Augenmerk geschenkt, in der 4. Kl. wurde der Schulgarten zu unterrichtlichen Zwecken herangezogen.

Im November erkrankte Fr. Olga Brugger an Angina mit Abszeßbildung und mußte 14 Tage dem Unterricht fernbleiben.

Zu Weihnachten gestaltete die 4. Kl. eine Weihnachtsaufführung. Gebracht wurde das Weihnachtsspiel von ?. Weihnachtslieder der engeren Heimat verschönten die Feier. Die eingegangenen Spenden wurden zur Anschaffung von Lernmitteln (?, Bibliotheksbücher) und für den Jahresausflug verwendet.

Im Jänner 1949 erkrankte Lr. Riedl an Herzmuskelentzündung. Nach einer Wiederherstellung im März kam er an die Schule St. Ulrich. Die hiesige Gemeinde konnte ihm keine Familienwohnung beistellen. Hr. Riedl war wegen seines Gesundheitszustandes nicht in der Lage den weiten Weg von Feistritz nach Steuerberg zurückzulegen, so daß die Schule mit ihm einen fleißigen und gewissenhaften Lehrer verlor. Frl. Christine, Ludmilla Süßenbacher aus St. Ulrich kam für ihn nach Steuerberg.

Den Abschluß des Schuljahres bildeten Ausflüge zur Kanzelhöhe, ins Rosental u. zum Klopeinersee.

Schuljahr 1949/50

Lehrkörper: Fr. Olga Brugger (1.Kl.) Lr.u.prov. Schulleiter Walter Geiger (4.Kl.) widerr. Ln. Christine Süßenbacher (2.Kl.) " Anna Aigner (3.Kl.)

Schülerzahlen: 1. Kl. 27 2. Kl. 27 3. Kl. 54 4. Kl. 56 Im Herbst 49 fanden Nationalratswahlen statt. Das Wahlergebnis in der Gemeinde lautete:

Ö.V.P. 276 Stimmen S.P.Ö. 199 Stimmen V.D.U. 76 Stimmen K.P.Ö. 20 Stimmen

Lr. Gangl folgte dem Zuge seines Herzens und ließ sich an die Schule Sirnitz versetzen. Den Schülern tat es leid um diesen geschätzten Lehrer.

Frl. Süßenbacher legte im November die Befähigungsprüfung ab. Frl. Aigner erkrankte an schwerer Grippe. Der Schulbesuch war wegen des günstigen Wetters ausgezeichnet. Die 4. Klasse brachte zu Weihnachten das Kärntner Hirtenspiel zur Aufführung. Freiwillige Spenden ermöglichten die Anschaffung von Bildern, Büchernbehelfen für die Fortbildungsschule. Ein größerer Betrag wurde für Minderbemittelte verwendet.

Im März fanden Gemeinderatswahlen statt. Ergebnis in der Gemeinde:

Ö.V.P. 179 Stimmen (5 Mandate) S.P.Ö. 165 Stimmen (5 Mandate) V.D.U. 94 Stimmen (2 Mandate) Nichtwähler 199

Frl. Aigner wurde aus Dienstesrücksichten am 1.5. der Schule Deutsch Griffen zugewiesen. Nach Steuerberg kam dafür Ln. Bertha Wadelnig aus St. Ulrich. ? Tage vor Schulschluß ließ sich Frl. Süßenbacher beurlauben.

Am 27. Juni besuchten Reg.R. Skorianz u. Dir. Zwirnegg die Schule. Im Juni führte die Kärntn. Märchenbühne "Das tapfere Schneiderlein" auf. Der Schulausflug brachte die 1.,2. u. 3.K. nach St. Ulrich, die 4. über den Millstättersee nach Techendorf am Weißensee.

Aus ERP Mitteln erhielt die Schule einen Herd, so daß eine Schulküche eingerichtet werden konnte, in der die Mädchen der Fortbildungsschule Kochunterricht erhielten.

Eine gelungene Schlußfeier zeigte den Gästen, daß sich die Schülerinnen gute Kochkenntnisse angeeignet hatten.

Im Juli 1950 räumte Frau Olga Brugger die Schulleiterwohnung für den neuernannten Oberlehrer Hr. Hans Thaler.

Der Sommer war trocken und heiß. Es wurden 34°C im Schatten gemessen. Heu gab es viel, Getreide wenig. Trotz einiger heftiger Gewitter gab es keinen oder nur unbedeutenden Hagelschlag. Schuljahr 1954/55

Klassen und Lehrkörper:

Johann Thaler 4. Klasse Annemarie Tomanek 3. Klasse Brugger Josef 2. Klasse Brugger Olga 1. Klasse

Während des Schuljahres kam Koll. Hans Falk an die Hauptschule Feldkirchen; damit hat auch der Gesangsverein Steuerberg zu bestehen aufgehört.

Herr Kollege Josef Brugger hat seine Stelle als Direktor an der Volksschule in an, mit ihm verabschiedete sich auch die Lehrerin Olga Brugger. Viele Jahre wirkten beide an dieser Schule.

Zwei neue Lehrkräfte kamen nach Steuerberg Johann Koller und Johanna Stolze.