Beiträge Zur Naturkunde Preussens, I | Heransgegeben ^
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© Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; wwwzobodat.at Beiträge zur Naturkunde Preussens, I | heransgegeben ^ von der ' Physikalisch -Ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg. i -^ No. 9. ^e^ Die Sehmetterlingsfauna der Provinzen Ost- und Westpreussen. Bearbeitet von • Dr. med. P. Speiser in Bischofsburg. Gedruckt mit besondnrer Unterstützung des hohen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten und : deis Provinz Ostpreussen. I Königsberg in Pr. \ 1903. In Kommission bei Wilh. Kocli. ti^^V^«g> » >l ^^i^%«VA«»^ U§) © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; wwwzobodat.at © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; wwwzobodat.at Beiträge zur Naturkunde Preussens, herausgegeben. Physikalisch -Ökonomischen Gesellschalt zu Königsberg. hq|> No. 9. ^ö- de Sehmetterlingsfauna der Provinzen Ost- und Westpreussen. Bearbeitet Dr. med. P. Speiser in Bischofsbiirs. Gedruckt mit besoiulerer Unterstützung t'ies liolien Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Modizinalangelegeiiheiten und der Provinz Ostpreusseu. 1903. In Kommission bei Wilh. tCoch. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; wwwzobodat.at ^^w © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; wwwzobodat.at Vorwort. Wenn ich heute die Zusammen steüung der Schmettei-lingsfauna meiner Heimat der Oeffenthchkeit übergeben kann, so gebührt dafür ganz besonderer Dank Seiner Exzellenz dem Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegen- heiten D]'. Studt, der durch die Gewährung einer namhaften Unterstützung den Druck ermöglicht hat. Nicht minder dankbar gedenke ich der hohen Provinzialverwaltung der Provinz Ostpreussen, deren Beihilfe es gestattete, den Druck hi würdiger Form herstellen zu lassen, und der Physikalisch -ökonomischen Gesellschaft, die der Arbeit Aufnahme in ihre ,, Beiträge zur Naturkunde Preussens" gab. Alle die Herren Entomologen, die durch sorgliche Mitarbeit und vielfache freund- liche Mitteilungen das Zustandekommen der Arbeit unterstützten, mögen den Ausdruck des besonderen Dankes darin sehen, dass ihre Angaben sorgfältig an ihrer Stelle benutzt sind, um das Gesamtbild auszubauen und abzurunden. Ich übergebe nun diese Fauna, an der ich mit grosser Freude lange Monate gearbeitet habe, der Oeffentlichkeit mit dem Wunsche, sie möchte das erreichen, was sie bezweckt: die Freude an der Naturbeobachtung dadurch zu erhöhen, dass sie zeigt, welche Bedeutung die Funde in unserer heimischen Natur haben, und in der wissenschaftlichen Welt zu beweisen, dass unsere Heimat sich anderen deutschen Ländern in Bezug auf eine interessante und einigermassen eiforschte Schmetterlingsfauua mindestens ebenbürtig an die Seite stellen kann. Bischofsburg, den 22. Dezember 1903. Dr. Speiser. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; wwwzobodat.at © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; wwwzobodat.at I. Vorgesehiehte. Es sind jetzt fast genau 100 Jahre hei', seit zum ersten Male eine Uebersicht über die in den Provinzen Ost- und Westpreussen beobachteten Schmetterlings arten gegeben wurde, und es mag viel- leicht ein gewisses Interesse bieten, gerade jetzt, nach einem so abgerundeten Zeiträume, den ver- schiedenen die Schmetterlingsfauna des genannten Gebietes behandelnden Publicationen eine neue anzureihen. Unmittelbar veranlasst wird diese Arbeit aber durch das Erscheinen der III. Auflage von Staudinger's „Catalog der Lepidopteren des Palaearktischen Faunengebiets", eines Werkes, das in seinen ersten beiden Auflagen dauernd die Grundlage für die nomenclatorische und systematische Anordnung von Sammlungen und Faunenübersichten gebildet hat und demnach wohl auch in der Neuauflage für die Zukunft diese Grundlage zu bilden berufen sein dürfte. Gerade der Umstand, dass die letzten über unsere Fauna existierenden zusammenfassenden Verzeichnisse von Schmidt und Grentzenberg die alsbald allgemein übliche Nomenclatur und Systematik der IL Auflage noch nicht befolgen konnten, hatte den immer lebhafter werdenden Wunsch gezeitigt, von Neuem eine Zusammenstellung des bisher in unserem Gebiete Beobachteten vorzunehmen. So war es nicht auf- fallend, dass eine solche neue Zusammenstellung gleichzeitig von verschiedenen Seiten geplant und wohl auch mehr oder weniger weitgehend schon in Angriff genommen war, als ich nach Durch- arbeitung der älteren Litteratur an die Mitglieder des ,, Entomologischen Kränzchens" in Königsberg mit der Bitte herantrat, mir ihre Beobachtungen zur Verwertung zu überlassen. Ich muss daher hier mit besondei-em Danke dieser Herren gedenken, die mir ihre bezüglichen Aufzeichnungen nebst mancherlei guten Ratschlägen zur Verfügiing stellten, und zwar namentlich der Herren Dr. Maey, jetzt Oberlehrer in Remscheid, und E. Pietsch, jetzt Arzt in Greifswald, sowie Herrn R. Stringe in Königsberg, Herrn Oberstleutnant a. D. Riesen in Schöneberg bei Berlin und Herrn Justizrat R. Hennig in Königsberg. Auch den andern Herren Mitgliedern des „Entomologischen Kränzchens", die unten an anderer Stelle namentlich genannt werden sollen, verdanke ich zum Teil sehr wertvolle Beiträge, sodass diese neue Fauna zunächst als ein Ergebnis gemeinsamer Arbeit der genannten Vereinigung betrachtet werden darf. Indessen wäre die Zusammenstellung doch im wesentlichen auf einen sehr kleinen Teil unseres Faunengebiets, nämlich die nähere Umgebung Königsbergs und den Kreis Fischhausen für Ostpreussen, die Gegend um Danzig und Graudenz für Westpreussen, be- schränkt geblieben, wenn ich nicht durch zwei mir von der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig aus den Mitteln der Humboldt -Stiftung veidiehene Stipendien in die Lage versetzt worden wäre, auf ein paar Reisen in der Pi'ovinz nicht nur selber an besonders interessanten Orten zu sammeln, sondern vor allem fast alle in Privatbesitz befindlichen Sammlungen in beiden Provinzen in Augen- schein zu nehmen und zu verwerten, sowie endlich eine rege Correspondenz mit allen denjenigen Herren zu unterhalten, in deren Besitze sich Sammlungen befinden. Nur so wurde es möglich, eine ganze Reüie von für die Provinzen neuen Arten zu ermitteln und über die relative Häufigkeit oder Seltenheit der einzelnen im Gebiete sich ein annähernd richtiges Bild zu machen. Ich bin daher auch Herrn Professor Conwentz in Danzig für die Befürwortung meiner bezüglichen Anträge bei der dortigen Naturforschenden Gesellschaft, wie Herrn Professor Braun in Königsberg, der mir die Sammlungen des Zoologischen Museums stets in weitgehendster Weise zur Bestimmung etwaiger zweifelhafter Stücke zur A''erfügung stellte, zu besonderem Danke verpflichtet. © Biodiversity Heritage Library, http://www.biodiversitylibrary.org/; wwwzobodat.at IL Allgemeine Vorbemerkungen über die Anlage der Arbeit. Aus der Absicht, die vorliegende Arbeit gewissermassen zu einer Uebersicbt über den Erfolg 100-jähriger Beobachtung eines beliebten Gebietes der Natui'geschichte zu machen, ergaben sich von vornherein mehrere Forderungen in Bezug auf die ganze Anlage des Textes. Zunächst schon musste danach die Begrenzung des Qebietes die alte bleiben, d. h. es mussten beide Provinzen, Ost- und Westpreussen, die zur Zeit der älteren Publicationen noch vereint waren, auch zusammen be- handelt werden. Sodann aber habe ich mich bemüht, alle Angal^en der älteren Litteratur über unsere Fauna zu verwerten und mit anzuführen, und zwar sowohl in Hinsicht der Fundorte, als hinsichtlich der früher aufgeführten Species, die entweder neuerdings nicht mehr gefunden wurden, oder deren Nennung seinerzeit auf Irrtum beruhte. Letzteres zumal geschah nicht nur des historischen Interesses wegen, sondern auch, um Erneuerung dieser Irrtümer vorzubeugen; denn immer wieder und wieder sind mir dann und wann solche Arten als hier beobachtet mitgeteilt worden, die anderen sicher vorkommenden ähnlich sind, deren A^orkommen auch schon früher irrtümlich behauptet wurde und auf die man mit merkwürdiger Hartnäckigkeit immer wieder zurückkommt. Gerade das Um- gekehrte bezwecke ich dann mit der Anführung der neuerdings nicht mehr gefangenen Arten. In Bezug auf diese ist in anderen Faunen oft der Gebrauch befolgt, dass sie, wenn sie z. B. zehn Jahre lang nicht mehr beobachtet waren, etwa in einer neuen Faunaliste einfach weggelassen wurden: dann, vielleicht nach elf Jaln-en, werden sie wieder gefunden und womöglich von einem, der die ältere Litteratur nicht kennt und sich nur auf das neueste Verzeichnis stützt, als Neuentdeckung mehr oder weniger tönend gemeldet. In unserer Fauna haben wir viele Beispiele davon, ich will nui' an Phibalajyteiyx polygrammala Bkh. erinnern, die schon 1841 von v. Siebold verzeichnet wurde, in Grentzenberg's Verzeichnis 1869, weil sie nicht melu- beobachtet wurde, garnicht mehr erwähnt ist, und nun 1877 von Grentzenberg wieder als neu gemeldet wird. Ein drittes Erfordernis, zu- gleich der beabsichtigten ganz vollständigen Uebersicht und der neuen wissenschaftlichen An- schauungen über die Systematik der Lepidopteren, war die Anfügung der gesamten sogenannten „Kleinschmetterlinge". Denn es unterliegt keinem Zweifel, wenn auch die vorliegende HI. Auflage des Staudingerschen Ivatalog's die Trennung in Macro- und Microlepidoptera noch beibehält und sie demgemäss auch in diesem Faunaverzeichnis beibehalten wurde, dass diese Trennung doch wissen- schaftlich sich nicht so streng halten lässt, dass vielmehr erstens viele Familien der sogenannten Macrolepidoptera ganz enge verwandt sind mit gewissen