80 Jahre

Reiterverein Balve e.V.

Chronik 2000 - 2005

und Rückblicke auf die Vereinsgeschichte

Unseren Mitgliedern, Freunden und Förderern gewidmet

© 2005 by Reiterverein Balve Redaktion: Rudolf Rath Dokumente und Fotos: Reiterverein Balve und Privat

Alle Rechte an Bild und Text bleiben vorbehalten, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotografischen Wiedergabe und der Vervielfältigung, auch die unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Herstellung: Zimmermann Druck + Verlag GmbH, Balve

2 Inhaltsverzeichnis

Anmerkung...... 4

Ein kurzes Vorwort zur Kurz-Chronik ...... 5

Das waren noch Zeiten… ...... 6

Turnier-Highlights 1980 - 2005 ...... 14

Unsere Fotoseiten: Wir können uns sehen lassen ...... 25

Der Vorstand 2000 bis 2005 ...... 26

Turniergemeinschaft sichert Großveranstaltungen ...... 26

Investitionen mit Blick nach vorne ...... 26

Aus dem Tagebuch des Chronisten:...... 28

Chronik 2000 - 2005 ...... 28

Elisabeth Kruse auf Erfolgskurs ...... 45

Munteres Treiben in der Jugendabteilung ...... 46

Schulbetrieb auf Hochtouren ...... 50

Mitglieder-Ehrungen und Mitglieder-Gedenken ...... 52

Internet: Der Reiterverein präsentiert sich ...... 54

Quellenverzeichnis ...... 55

3 Anmerkung

Vor fünf Jahren veröffentlichte der Reiterverein Balve e.V. erstmals eine Chronik. Sie erfasste, als „Jubiläumsbuch“ zum 75-jährigen Bestehen, den Zeitraum von der Gründung des Vereins im Jahre 1925 bis zum Vereins- und Turniergeschehen im Sommer 2000. Die hiermit vorgelegte „Chronik 2000 – 2005“ berücksichtigt zwar auch frühe Vereinsgeschichte. Vor allem aber ent- hält sie Rückblicke auf die letzten fünf Jahre. Nicht nur in ihrer äußeren Gestaltung, sondern auch mit den Texten und Fotos führt diese Broschüre die Berichterstattung unseres Jubiläumsbu- ches aus dem Jahre 2000 konsequent weiter. Beide Veröffentlichungen spannen nun den Bogen über 80 Jahre Vereinsgeschichte. Voraussetzung dazu war der Aufbau eines Vereinsarchivs. Diese Aufgabe übernahm ich ab 1998. Viele Mitglieder haben mich dabei hervorragend unterstützt. Inzwischen stellt diese chro- nologische Sammlung und Erfassung von Schriftgut, Presseveröffentlichungen und Fotos die Geschichte des Reitervereins bis zum aktuellen Stand nahezu lückenlos dar. Dank dieses um- fangreichen Materials konnte ich vor fünf Jahren das „Jubiläumsbuch“ erarbeiten und nun diese „Chronik 2000 – 2005“ schreiben. Zur Erstellung und Gestaltung dieser Chronik haben insbesondere beigetragen: Dieter Graf Landsberg-Velen, Rosalie von Landsberg, Matthias Camminady, Lissa Klute, Egon und Susanne Appelhans, Martina Krumrei, Christina Vogel und Norbert Wuttke. Vor allem ihnen danke ich für ihre engagierte Unterstützung. Mit Abschluss dieser Chronik übergebe ich Archivsammlung und -verwaltung sowie Chronis- tenaufgabe an einen Nachfolger. Ihm wünsche ich, was auch mir diese Arbeit zum Hobby mach- te, nämlich die Liebe zum Pferd und die Freude am Reitsport sowie am Zusammensein mit Pfer- defreunden. Wenn dann noch eine - wenn auch oftmals belächelte - „Sucht“ des Sammelns, Sichtens und Auswertens von Berichten, Eindrücken, Erlebnissen am Computer (siehe unten!) hinzukommt und dies von verständnisvollen Familien- und Vereinsmitgliedern hilfreich begleitet wird, ja dann steht der nächsten Chronik eigentlich nichts mehr im Wege.

Rudolf Rath

Oktober 2005

Bild 89

4 Ein kurzes Vorwort zur Kurz-Chronik

Das Geleitwort in unserem Jubiläumsbuch ‚REITERVEREIN BALVE 1925 – 2000’ hat bereits den historischen Faden durch die ersten 75 Jahre der Vereinsgeschichte gezogen. Es hat den gravierenden Wandel im Vereinsleben aufgezeigt, der mit dem ebenso radikalen Wandel unserer Gesellschaft, einer Symbiose von Leistungs- und Freizeitgesellschaft, einhergeht. Es hat mit Blick auf das letzte Berichtsjahr 2000 konstatiert, dass der Verein nun über Anlagen verfüge, die den Erfordernissen sowohl des Alltagsbetriebes als auch internationaler Turniere gerecht wer- den, und es hat daran den Wunsch geknüpft, dass dieses Potenzi- al in den Folgejahren auch sinnvoll genutzt werde.

In unserer schnelllebigen Zeit wollen wir nicht das nächste runde Jubiläum abwarten, bis erneut dokumentiert wird, ob der genann- te Wunsch seine Erfüllung fand. Darum soll diese Kurzchronik schon einmal fünf weitere Jahre mit ihren Geschehnissen präsentieren, zumal sie ein Bild voller Leben und Aktivitäten, jedoch auch so mancher Sorgen aufzuzeigen vermag.

Das Bild voller Leben sieht man täglich auf unseren Anlagen, und dabei bereitet besondere Freude, dass es von vielen Jugendlichen geprägt wird. Die jährlichen Veranstaltungen, die Hal- lenturniere im Winter und das OPTIMUM im Sommer bezeugen auf ihre Weise, was der Verein zu bewegen gewillt und in der Lage ist. Der gelungene Einstieg in die internationale Turniersze- ne und der Verlauf der Deutschen Meisterschaften im olympischen Jahr 2004 bezeugen auch das großartige Engagement unseres ehrenamtlichen Helferteams, was uns mit Stolz und Dankbarkeit erfüllen kann.

Die vorgenannten positiven Fakten beheben aber leider nicht die finanziellen Sorgen, die sich aus der momentanen Wirtschaftslage ergeben. Diese erschwert die Kostentragung der Pferdehal- tung und Reitstunden. Sie bedroht damit zwangsläufig den Fortbestand des Reitbetriebes; sie macht zudem unsere Turniere mangels Sponsoren zum Risiko.

Doch sei uns das kein Anlass zur Entmutigung. Die nun 80 Jahre unseres Vereinslebens berich- ten von vielen Problemen, aber auch von unserer Fähigkeit, sie zu lösen. Unsere Liebe zu den Pferden und die Freude an unserem Sport sind die Kraftquellen, aus denen wir gemeinschaftlich die Aufgaben unseres Vereins auch weiterhin bewältigen können. Nutzen wir sie!

Graf Landsberg-Velen Vorsitzender

Bild 88: Portrait oben:

5 Das waren noch Zeiten…

Wocklum steht und stand immer auch in enger Verbindung mit den Gemeinden des früheren Amtes und der heutigen Stadt Balve. Darüber und über das frühere Wocklum berichten unser Chronisten und zwei weitere Zeitzeugen. Einige dieser Berichte wurden bereits in den „Ge- schichten aus der alten Zeit II“ *, herausgegeben von der Rumänienhilfe der Kolpingsfamilie Bal- ve, veröffentlicht. Sie sind hier durch die entsprechenden Seitenzahlen gekennzeichnet.

Balve - Wocklum: ein heißer Draht Zwischen Balve und dem Reiterverein besteht schon seit dessen Gründung immer eine enge Verbindung. Die Wocklumer Reiterei kann sich seit über 75 Jahren auf die Pferdefreunde aus Balve und Umgebung verlassen. Sie gehören zu den Gründern und langjährigen Mitgliedern des Vereins, Balver Jugendliche und Erwachsene stellen einen guten Teil der aktiven Reiter. Und Balver sind ein Teil der Turnierbesucher, die mit Stolz erleben, welch besonderen reitsportlichen Anreiz die Turniere auf national und international bekannte Reitergrößen ausüben. Das fordert zur Revanche heraus: An den Historischen Festzügen, 1980 in Balve aus Anlass der Verleihung der Stadtrechte vor 550 Jahren, 1985 in Beckum zum 700-jährigen Bestehen, 1990 Festzug beim Kreisschützenfest in Balve, beteiligen sich Wocklumer Reiterstaffeln. Bürgermeister Paul Lübke erhält 1987 für langjährige Verdienste um den Sport in der Stadt Balve die Stallplakette des RV Balve. Und so setzt sich das Wechselspiel weiter fort: 1991 wird die junge Reiterin Jeanette Brähmer als „Sportlerin des Jahres 1990“ durch Bürgermeister Johannes Waltermann geehrt. 1993 finden sich in Wocklum viele Balver zum Tag der Offenen Tür ein; Musikverein und Männerchor Bal- ve gestalten den Gottesdienst in der Reithalle mit. Zur Festveranstaltung zum 75-jährigen Jubilä- um des Reitervereins Balve am 25. November 2000 in der Schützenhalle Volkringhausen über- bringt Bürgermeister Manfred Rotermund die Grüße (und einen Scheck) der Stadt Balve. Bei einem Festakt verleiht der Rat der Stadt am 16. Dezember 2000 Dieter Graf Landsberg-Velen die Ehrenbürgerschaft der Stadt Balve für sein "jahrzehntelanges außerordentliches Engagement im nationalen und internationalen Reitsport und die damit verbundene positive Auswirkung auf die Stadt Balve". Davon profitiert auch das Goldene Buch der Stadt Balve: Die Königliche Hoheit Infanta Dona Pilar de Borbón, Schwester des spanischen Königs Juan Carlos, die aus Anlass des 75-jährigen Geburtstages von Dieter Graf Landsberg-Velen nach Balve gekommen ist, trägt sich dort ein, ein Autogramm von seltenem Wert. Der Stadtsportverband Balve ehrte Elisabeth Kruse am 25. Februar 2005 aufgrund ihrer reitsportlichen Erfolge als ‚Sportlerin des Jahres 2004’. Und auch dies fördert die guten Beziehungen zwischen der Stadt und dem Reiterverein Balve: Zur guten Tradition der großen Wocklumer Turniere gehört der "Steh-Empfang" für die Mitglie- der des Rates der Stadt Balve und die Reitsportler durch den Vorsitzenden und Mitglieder des Vorstandes mit anschließendem Besuch des Turniers. (Rudolf Rath, Seite 85 f.)

* Mit freundlicher Genehmigung der Autoren und des Hg. Arbeitskreis Rumänienhilfe der Kolpingsfamilie Balve

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Foto 98 1928: Max Graf von Landsberg-Velen als historischer Ritter mit Gefolge im Hönnetal

1925: Telefonbücher in Gefahr - Felix Graf Luckner kommt! Die Jagd als Chronist führte mich auch auf die Spuren von Felix Graf Luckner. Wer weiß schon noch, dass Max Graf Landsberg-Velen 1925 seinen Freund, den berühmten Seeoffizier, auf Schloss Wocklum zu Gast hatte? Erst wenige Jahre zuvor hatte er Seeschlachten mit dem Hilfs- kreuzer "Seeadler" im Atlantischen und Pazifischen Ozean siegreich überstanden. Seine "See- Teufel"-Bücher hatten ihn als Abenteurer und Held längst berühmt gemacht Und wieder plante er weitere Weltreisen mit einem Segelschiff. In Balve lauschten viele Menschen gebannt seinen spannenden Erlebnissen. Aber auch das gehörte zu seinen spektakulären Auftritten: Mit seinen kräftigen Händen nahm er dickste Telefonbücher, und mit einem Ruck riss er sie auseinander, eine Leistung, die ihm nun wirklich keiner nachmachen konnte. Ob er mit diesen rohen Kräften auch die Telefonbücher im Schloss zerpflückte, ist nicht überliefert. Ebenso wenig bekannt ist, ob er mit solchen Demonstrationen der Stärke seinen adligen Wocklumer Freund bei der Grün- dung des Reit- und Fahrvereins Balve in diesem Jahr unterstützte. Das Gründungsprotokoll je- denfalls gibt darauf keinerlei Hinweise, nennt aber als Mitgründer Conrad Albersmeier, Wock- lum, Josef Allhoff, Wilhelm Hertin, Theodor Hörster, Heinrich Kohne und Heinrich Cordes aus Balve, Wilhelm Schulte und Wilhelm Hörster, Horst/Eisborn, Wilhelm Recke, Binolen, Josef Lürbke, Beckum, Hermann Schulte, Volkringhausen, Karl Bongard und Johann Vedder, Mellen, Hermann Fabry, Langenholthausen, Heinrich Schulte, Frühlinghausen, Paul Lohmann, Garbeck, und Franz Büsche, Höveringhausen. (Rudolf Rath, Seite 84 f.)

Kriegsgefangene in Wocklum Auf dem oberen Teil des heutigen Dressurplatzes befand sich ein Lager für ca. 40 russische Kriegsgefangene, bewacht von 3 – 4 Wachleuten bzw. Soldaten. Ein Teil von ihnen arbeitete in der Fabrik, ein anderer wurde jeden Morgen mit der kleinen Schmalspurbahn auf vier Loren in den Steinbruch zum Arbeiten gefahren. Diese Bahn verlief teilweise parallel zur Straße, über- querte dann in Höhe der Schlossmauer-Ecke die Weiden. Abends, gegen 18 Uhr, kamen sie wie- der zurück. In einer Küche, nahe des Lagers, sorgte Frau Bombeck aus Wocklum mit einer Hilfskraft für die Beköstigung. Ihr Ehemann, Ernst Bombeck, leitete die Fabrikschmiede. Für die Gefangenen wurde gut gesorgt. Sie litten, so glaube ich, keine Not. Dafür sorgte auch Frau Bombeck. „Alles für meine Russen“, sagte sie, wenn Kartoffeln oder Steckrüben geliefert wur- den. Im Frühjahr 1945 wurden auf einmal die Gefangenen auf Lastwagen abtransportiert, Rich- tung Soest, wo die Amerikaner bereits eingerückt waren. (Werner Hahn)

Reithalle in Wocklum als Lagerstätte für Lebensmittel Auf dem Holzfußboden der alten Reithalle war zu Beginn des Krieges Weizen eingelagert wor- den. Lose aufgeschüttet, ca. 2 m. hoch, musste dieser Weizen von einigen Männern mit Schau- 7 feln regelmäßig umgeschichtet werden. Zum Kriegsende wurde der Weizen wieder zum Bahnhof nach Sanssouci geschafft und in Waggons verladen. Danach lagerten in der Reithalle Zucker und große Mengen Streichhölzer. Der Zucker war verpackt in Säcken mit je 2 Zentnern und Kartons von ca. 20 kg. Die Ware gehörte der Firma Bommers & Schuchert in Iserlohn. (Werner Hahn)

Alles umsonst! Frühjahr 1945. Der zweite Weltkrieg war vorbei. Amerikanische Besatzungssoldaten hatten in Wocklum Station gemacht. Bis auf das Torhaus wurde alle Häuser geräumt, auch das Schloss Wocklum. … Wir Kinder fanden das ganz schön spannend und aufregend. … Und es ging uns damit nicht schlecht: Schokolade, Weißbrot, Cornedbeef in kleinen Dosen, Bohnenkaffee in kleinen Tüten, lauter unbekannte leckere Dinge für uns, wir bekamen etwas geschenkt, und es war einfach toll. Eines Tages trafen viele ehemalige polnische Kriegsgefangene in Wocklum ein, sie gingen alle zur Reithalle. Einige von ihnen kannte ich; sie hatten auf dem Gutshof in Wocklum gearbeitet. Ich war neugierig und lief auch zur Reithalle. Dort sah ich, dass aus einer Tür handliche Pakete auf Bollerwagen und Karren geladen wurden. Was war in den Paketen? Da sah ich einen Polen, den ich kannte, und fragte nach dem Inhalt der Pakete. „Zucker“, lautete seine Antwort. „Kann ich auch ein Paket bekommen?“, wollte ich wissen. „Ja, das kann ich machen, aber dafür musst du mir 10 RM geben“, antwortete er. Schnell rannte ich nach Hause zu meiner Mutter. Sie konn- te es nicht glauben, Zucker ohne Marken? Sie gab mir 10 RM. Was das Zeug hielt, lief ich zu- rück und bekam für 10 RM ein großes Paket Zucker. „Pass auf, dass dich keiner damit sieht!“, warnte mich der ehemalige Kriegsgefangene noch. Ich wollte nach Hause schleichen, wurde aber von zwei Wocklumern erwischt: „Was schleppst du da?“ Es half kein Lügen, denn auf dem Pa- ket stand ganz groß „ZUCKER“. So erfuhren sie von den Zuckervorräten in der Reithalle. Es sprach sich wie ein Lauffeuer her- um: Jeder wollte Zucker. Es gab nicht nur Zucker in großen Paketen, es gab sogar Zucker in gro- ßen Säcken, und es gab zu allem Zuckerüberfluss noch große Mengen Streichhölzer. Die Reit- halle war voll von Zucker und Streichhölzern. In den nächsten Tagen kamen Leute aus Balve, Beckum und von wer weiß woher. Alle holten sich Zucker und Streichhölzer, aber ohne Geld und Bezugsscheine. Wir Kinder bauten aus Ziegelsteinen kleine Feuerstellen, zündeten mit den vielen Streichhölzern das Holz an und setzten einen alten Topf oder eine alte Pfanne auf das Feuer. Da hinein kam dann der Zucker, der geschmolzen wurde, bis er flüssig und goldbraun war. Die Masse ließen wir erkalten, und fertig waren die leckersten Bonbons. Das ging so lange gut, bis fast alle Kinder von den Zuckerbonbons Zahnschmerzen bekamen. Trotzdem schmeckten sie einfach herrlich… (Werner Hahn, Seite 26 f.)

Anfänge der Reiterei nach dem 2. Weltkrieg Hubert Albersmeier kam aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause. Er brachte seinen Kriegs- kameraden Kurt Matzke mit, der seine Heimat im Osten verloren hatte und nicht wusste wohin. Nach einigen Wochen sattelten sie die ersten Pferde, mit primitiven Mitteln nur, wie sie zur Ver- fügung standen. Schon einige Tage später unternahmen sie die ersten Versuche im Springen. Als Hindernis stand lediglich eine Leiter zur Verfügung. Kurt Matzke und noch ein anderer hielten sie fest, und dann ging es rüber, immer ein bisschen höher. Das Pferd hieß „Ali“, ein Hengst. Mit diesem Pferd gewann Hubert Albersmeier beim 1. Balver Turnier auf Allhoffs Wiese die Springprüfung. Das war im Jahre 1947. Kurz darauf schon kamen auch Heinz Lürbke und Jupp Häseler aus Beckum, Jüppel Albersmeier, Wocklum, Franz Leppelmann aus Wulfringhausen, Clemens Tillmann aus Niedernhöfen nach Wocklum. Mit ihnen stellten sich die ersten Turnierer- folge ab 1948 auf dem Wocklumer Gelände ein. (Werner Hahn)

Vorsicht! Am Balver Bahnhof droht Gefahr für Ross und Reiter

8 Die Postkutsche hat ausgedient: Erstmals 1912 dampft die Eisenbahn durch das Hönnetal und verbindet die Menschen aus dem Balver Raum, aber auch die heimische Kalkindustrie mit dem Rest der Welt. Und nun können auch Turnierpferde schonend per Bahn befördert werden. Über den Balver Bahnhof gelangen sie mühelos an ihr Ziel Wocklum. Und umgekehrt: Turniere im gesamten westfälischen Raum sind ohne zeit- und kraftaufwändige Kutschfahrten zu erreichen. Wenn es da nicht doch ein Problem gäbe: Eine hölzerne Rampe am Balver Bahnhof. Sie, die den Brückenschlag zwischen Viehwagen und Bahnsteig herstellt, birgt einige Risiken. Wiederholte Anmahnungen beim Balver Bahnhofsvorsteher schaffen keine Abhilfe. So wendet sich der be- sorgte Vorsitzende des Reitervereins im Jahre 1953 schließlich an die Bahnmeisterei in Menden als vorgesetzte Dienststelle mit dem dringenden Appell, „hier bald Abhilfe zu schaffen. Die zur Zeit vorhandene Verladerampe für Pferde kann als solche schon beinahe nicht mehr bezeichnet werden. Abgesehen davon, daß sie zu schmal ist – sie müßte mindestens die Breite der Schiebetüren bei den Viehtransportwagen haben - , ist die Holzeinfassung defekt, zum Teil faul und mit herausstehenden Nägeln und ähnli- chen scharfen Gegenständen versehen. Das Seitengeländer ist einem scharfen Windstoß kaum noch gewachsen." Ein Jahr zuvor, im Juni 1952, nahm erstmals der bekannte Springreiter Hans Günter Winkler an einem Turnier in Wocklum teil. Unter seinen Pferden auch die bereits erfolgreiche Stute Halla, die mit ihrer hervorragenden Leistung zum legendären Ruf des Reiterpaares beitragen sollte. Natürlich kamen beide nicht per Kutsche, sondern verschafften der Verladerampe am Balver Bahnhof zusätzliche Bedeutung, die in dem Beschwerdebrief anklingt: "Zu unserem kommenden eigenen Turnier werden voraussichtlich über 100 Pferde per Bahn antransportiert und auch wieder verladen werden. Unter diesen wie auch unter un- seren eigenen befinden sich eine Reihe bekannter und wertvoller deutscher Turnierpferde, deren Taxwert bis zu 30.000,- beträgt...“. Diese Werte sind allerdings inzwischen überholt. Ob deshalb Turnierpferde keine Bahnkarte mehr lösen? Sie und ihre Begleiter sind längst umgestiegen, genießen in hochmodernen Trans- portern das ausgebaute Straßennetz, das auch Wocklum mit dem Rest der Welt verbindet. (Rudolf Rath, Seite 86 f.)

Arbeitsstelle Bahn oder Bahnhof Balve … Auf der Hönnetalstrecke von Neuenrade nach Menden war Balve immer ein markanter Bahn- hof. Wer von den älteren Mitbürgern kann sich nicht noch an die großen Stapel Grubenholz er- innern, die immer am Bahnhofsgleis aufgestapelt lagen? Besonders schwierig gestalteten sich für uns Eisenbahner die Reitturniere in Wocklum. Zu den ersten Turnieren nach dem Zweiten Welt- krieg wurden beinahe alle teilnehmenden Pferde mit dem Zug transportiert. Ausgeladen wurden diese am Balver Bahnhof, weil hier eine Verladerampe vorhanden war. Wenn das Turnier been- det war, ging der ganze Tross oftmals nach Wiesbaden-Bieberich weiter zum nächsten Turnier. Dann mussten Fahrpläne aufeinander abgestimmt werden oder oftmals auch Sonderfahrten orga- nisiert werden, damit Winkler, Linsenhoff, Thiedemann und Co. pünktlich beim nächsten Tur- nier waren… (Georg Schulte, Seite 126 f.)

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Foto 97: 1980: Historischer Festzug zur 550-Jahr-Feier der Stadt Balve mit (v.l.) Elke Schwarz, Leo Mertens u. Marianne Bettermann

Balver Malteser betreuten Besucher und Reiter Der „Chef“ in der Nähe - das verpflichtete. 1961 gründete sich auch in Balve eine Ortsgruppe des Malteser-Hilfsdienstes. Schon im Jahr darauf betreuten die jungen Helferinnen und Helfer erstmals das Wocklumer Reitturnier ihres Bundesvorsitzenden Dieter Graf Landsberg-Velen. Sie lösten damit die Sanitäter aus anderen MHD-Ortsgruppen ab, die nach Wocklum abkommandiert worden waren. 10.000 Besucher auf den Holzbänken und am Start die Reiter der deutschen Spit- zenklasse - die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in ihrem Sanitätszelt und an den Turnier- plätzen verstanden das als eine große Herausforderung: Was in mehreren Kursen erlernt, durch regelmäßige ehrenamtliche Pflegeeinsätze im Balver St.-Marien-Hospital vertieft und bei zahl- reichen Übungen erprobt worden war, musste sich nun in der rauen Wirklichkeit bewähren. Un- befangenheit und Einsatzfreude der jungen Malteser ersetzten zunächst praktische Erfahrung und unzureichende Ausrüstung. Das sollte sich bald ändern. Bereits 1963 wurde dem MHD Balve vom Land ein Katastrophen- Sanitätszug übergeben, mit 6 Fahrzeugen und der Ausrüstung ideal auch für den Turniereinsatz. 1964 folge der Krankentransport für das Amt Balve. Die dafür erforderliche intensive Sanitäts- ausbildung kam natürlich auch den Turnieren in Wocklum zugute. Über 35 Jahre bewährte sich diese Kooperation von MHD und Reiterverein, zunächst unter meiner Leitung, dann ab1965 in der Verantwortung von Willi Hake, Eisborn. Ihm folgten 1967 Rolf Krieweth, 1971 Ulrich Schulte, 1975 Wilhelm Schlinkmann und 1985 Markus Ickler, ehe Mitte der 90-er Jahre die Bal- ver Malteser neue Einsatzschwerpunkte wählten. (Rudolf Rath, Seite 87)

Neue Reithalle mit Gottes Segen Reitsportlichen Durchblick bewies Dechant Josef Löcker. Eingeladen zur Feierstunde zur Ein- weihung der neuen Reithalle und des 50jährigen Jubiläums des Reitervereins am 15. Februar 1975, wünschte der Balver Pfarrer, wegen eines Krankenhausaufenthaltes an der Teilnahme ver- hindert, schriftlich "Ihrer Veranstaltung einen guten Verlauf; Roß und Reiter Gottes Segen, Gesundheit, Ge- schicklichkeit, Mut und die verdienten Trainingserfolge. Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde." 10 Dass musste den Wocklumer Reitern wohl sehr gefallen haben, denn zu seiner Verabschiedung am 1. Mai 77 erhielt Dechant Josef Löcker, der aus gesundheitlichen Gründen Balve verließ, vom Reiterverein eine Erinnerungsplakette. Zudem dankte ihm Dieter Graf Landsberg-Velen beim Abschiedsempfang im kath. Jugendheim in Balve im Namen der Sportvereine und Hilfsor- ganisationen (DRK, MHD, THW) für seine Arbeit in Balve. Ein weiterer Abschied: „Gerne erinnere ich mich an die Messfeiern auf dem Wocklumer Reitplatz. In Bildern sind sie in meinem Balver Fotoalbum verewigt! Geben Sie meinen Dank für das Abschiedsge- schenk an den Reiterverein weiter. Herzlichen Dank auch an die Fahnenträger bei der Ab- schiedsandacht in der Kirche und bei der anschließenden Feier im Jugendheim...“, bedankte sich Pastor Elmar Nübold, zuvor als Vikar in der kath. Kirchengemeinde St. Blasius Balve tätig, am 26. Oktober 1977 beim Vorsitzenden für das Geschenk zu seinem Abschied von Balve. Elmar Nübold leitet heute als Propst die große Pfarrei St. Libori in der Domstadt Pader- born. (Rudolf Rath, Seite 90 f.)

Foto 99: 1975: Ein großer Festtag für den Reiterverein Balve

Autogrammjäger in Wocklum auf der Pirsch: Reitsportler der Spitzenklasse Für Autogrammjäger sind Wocklumer Turnierveranstaltungen immer ein gutes Revier. Auch wenn sie hoch zu Ross sitzen: Spitzenreiter wissen, was ihre eigenhändige Unterschrift den Fans bedeutet. Und nach Wocklum kommen sie irgendwann alle. Schon in den 50-er Jahren ist vor uns, den vielen Balver Jungen und Mädchen, keiner sicher. Bereitwillig der eine, zögernd der andere, oft launisch vor allem der von uns bewunderte Hans Günter Winkler. Wir kennen sie alle, tauschten unsere Erfahrungen aus: Keine Chance nach einem reiterlichen Misserfolg, spen- dable Gesten bei Sieg und Platzierung. Es entwickelt sich ein lebhafter Handel, ein Winkler ge- gen fünf Irgendwer, aber nur, wenn man ihn mehrfach hat. Ab 1960 steht Fritz Thiedemann, erstmals in Wocklum, besonders hoch in Kurs. Tauschwert Winkler - Thiedemann 1:1. Neue Jagdziele eröffnen sich dann mit den Vorolympischen Reitveranstaltungen. Und mit dem Fernsehen tummeln sich auch bekannte Sportreporter auf dem heimischen Turniergelände. Hans Heinrich Isenbarth und Arnim Basche sind ein "gefundenes Fressen" für die Fans. Auf den Tur- nierplätzen erobern Paul und Alwin Schockemöhle, , , Hartwig Steenken, Hendrik Snoek und Hugo Simon die Herzen der begeisterten Zuschauer. Olympische Auftaktveranstaltungen wechseln sich ab mit Deutschen Meisterschaften. Ins Visier der Auto- grammjäger geraten Springreiter wie Karsten Huck, und Peter Luther. Kaum weniger Autogrammwünsche muss der Dressurreiter Dr. Rainer Klimke erfüllen. Neue Generationen von Fans und neue Reitergrößen kommen nach Wocklum: Dicht umlagert die Dressurgrößen , , und , 11 , , Michael Klimke, , Rudolf Zeilinger, aber auch die Springreiter René Tebbel, Franke Sloothaak, , , Sören von Rönne, Dietmar Gugler, Uli Kirchhoff, Alois Pollmann-Schweckhorst, Elmar Gundel, Markus Merschformann, René Tebbel, Ludger Beerbaum, Meredith Michaels-Beerbaum, , , Christian Ahlmann. Zuletzt auch noch Spring-Weltmeister Rodrigo Pes- soa aus Brasilien, die Springreiterinnen Leslie Howard (USA), und Jessica Kürten (Irland) sowie die Dressurreiterin Lisa Wilcox (USA). Viele Namen, mit vielen Geschichten, für Balver Autogrammjäger aber eine Wunschliste ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Allerdings: So erfolgreich auch die Jagd der Fans auf Autogram- me sein mag, nach meinen Recherchen gelang es noch keinem, auch das Pferd, als dem unver- zichtbaren Partner des erfolgreichen Reiters, zu einer eigenhändigen Unterschrift zu bewegen! Da gilt dann doch: Lieber vom Reiter ein Händedruck, als vom Pferd ein Fußtritt! (Rudolf Rath, Seite 88 f.)

Foto 22: Autogrammjäger und ihr „Opfer“ Sören von Rönne

Ein Terminkonflikt mit der Schützenbruderschaft wurde freundschaftlich gelöst Die „Flucht nach vorn“ wählte Graf Landsberg-Velen, als er bei der St. Sebastian- Schützenbruderschaft Balve um Verständnis dafür bat, dass das Turnier „Balve Optimum“ zeit- gleich mit dem Schützenfest, also vom 16. bis 18. 7. 1999, stattfinden müsse: „Dies ist für uns die einzige Termin-Alternative, ansonsten müsste das Turnier ausfallen. Genau dies wollen wir nicht. Wir sind uns bewusst, dass unser Turnier bedauerlicherweise mit dem Balver Schützenfest zusammenfällt. Darum habe ich bereits mit dem Vorsitzenden der Bruderschaft, Konrad Betten, Kontakt aufgenommen. In beiderseitigem Verständnis hinsichtlich der gegebenen Zwangslage sind wir übereingekommen, daraus nun gemein- sam das bestmögliche für ein Super-Wochenende in Balve zu machen“, erklärte der Vorsitzende des Reitervereins gegenüber der Presse. Mit einem April-Scherz wurden die heimischen Freunde des Reitsports und die Mitglieder der Schützenbruderschaft St. Sebastian Balve „getröstet“. So berichtete die WP am 1. April (!) 1999 über ein harmonisches Gespräch zwischen den Vertretern beider Vereine: „Schon nach kurzer Zeit war folgender Knüller perfekt: Die Dressur-Olympiasiegerin Isa- bell Werth wird am Schützenfest-Samstag ... ihre Olympia-Kür in der Balver Höhle reiten. Da ihr Spitzenpferd „Gigolo“ äußerst lärmempfindlich ist, sattelt die beste Dressurreiterin der Welt einen mächtigen Friesen. Damit dieser auf dem glatten Tanzboden nicht ins Rut- schen gerät, wird die Firma Rapp drei Lkw-Ladungen Sand in den vorderen Bereich der Höhle kippen. ‚Ich lade schon heute alle Balver zu diesem Highlight ein‘, so der Bruder- schafts-Vorsitzende Konrad Betten...“ 12 Zum Empfang beim "Balve Optimum International", dem Dressur- und Springturnier am 16.-18. Juli 1999, das also zeitgleich mit dem Balver Schützenfest stattfinden musste, erschien dann am Sonntag, neben den Mitgliedern des Rates der Stadt Balve, auch Schützenkönig Alexander Je- dowski mit seiner Königin (und Ehefrau) mit Gefolge - beste Bestätigung dafür, dass Termin- probleme zwischen Balver Vereinen nicht zwangsläufig zu Konflikten führen müssen. Das wuss- te Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen zu schätzen, der diesen hoheitlichen Besuch am Montag Abend in der Balver Höhle erwiderte. (Rudolf Rath, Seite 91)

Foto 26: Balver Rats- und Vereinsvertreter beim Empfang

Hoch lebe das ländliche Krankenhaus Springreiter Sören von Rönne stürzte beim Balve OPTIMUM International am Sonntagvormit- tag, 26. August 2001, als sein Wallach Cantaro im Wassergraben zu Fall kam. Blankes Entsetzen auf den Zuschauerrängen. Der beliebte Reitsportler, der bei der Europameisterschaft in Arnheim zur deutschen Equipe gehörte, wurde aus dem Sattel geworfen und von seinem Pferd mit dem Huf am Kopf getroffen. Eine bedrohliche Situation! Wird er überleben? War nicht zumindest seine Reiterkarriere am Ende? Sofort ergriffen Turnierarzt und Sanitäter Maßnahmen der Ersten Hilfe, wichtige Voraussetzung für einen schnellen, aber sicheren Transport in das nächstgelegene Krankenhaus. Das St. Marien-Hospital in Balve wurde alarmiert, rüstete sich in Minutenschnelle für die Erstversorgung, noch ehe der Krankenwagen eintraf. Souverän dann der Einsatz von Chefarzt Dr. Bernhard Genzel mit seinem Team. Natürlich verfügt das Krankenhaus über einen Hubschrauberlandeplatz; so konnte der Springreiter mit dem herbei gerufenen Rettungshub- schrauber und fachkundiger Begleitung ohne Verzögerung in die Uniklinik Essen geflogen und dort in der Spezialabteilung behandelt werden. Später meldete die Deutsche Presseagentur (DPA): "Sören von Rönne hatte Glück im Unglück: ... Die Nachuntersuchung in der Uniklinik Es- sen habe die gleiche Diagnose wie im Krankenhaus Balve ergeben, wo ein Bluterguss an der Wirbelsäule, eine Gehirnerschütterung und Verletzungen der Mundschleimhäute fest- gestellt worden waren. Nach FN-Angaben wird von Rönne nun rund vier Wochen pausie- ren müssen." Fazit: Hoch lebe das ländliche Krankenhaus! (Rudolf Rath, Seite 91 f.)

13 Turnier-Highlights 1980 - 2005

24. Reit –Turnier, 09.-11. Mai 1980: Olympisches Sichtungs- und Vorbereitungsturnier in Dressur- und Springen „… Obwohl die Teilnahme der deutschen Reiter an den Olympischen Spielen in Moskau so gut wie ausgeschlossen ist, denn wer glaubt daran, dass die Russen aus Afghanistan ver- schwinden, werden die langfristig geplanten und vorbereiteten Sichtungsprüfungen für die deutschen Spring- und Dressurreiter ausgetragen werden...“, kündigt die HZ kurz vor diesem Turnier an. Erstmals sind in Wocklum ein Grand Prix und ein Grand Prix Spezial ausgeschrie- ben. In der Dressur dominieren dann „Madras“ mit Dr. Uwe Schulten-Baumer, in den Spring- prüfungen „Roman“ mit Gerd Wiltfang. Am Start sind auch die Military-Reiter mit dem Olympiateilnehmer von 1976, Rüdiger Schwarz. Im Rahmenprogramm, am Sonntagnachmit- tag, springen die waghalsigen Männer des Moto-Cross Teams Ennert mit ihren skurrilen zwei- rädrigen Maschinen über die bunten Hindernisse des Springparcours. Zu diesem Turnier wur- den zusätzliche Sitzplätze geschaffen und weitere Investitionen vorgenommen. Unterstützt wird die Turnierorganisation wieder vom Löschzug Garbeck der Freiwilligen Feuerwehr, dem THW und dem Malteser-Hilfsdienst Balve. Und nicht zuletzt spielt das Wetter mit und sorgt für große Zuschauerzahlen Nach einer vierstündigen Sitzung des Nationalen Olympischen Komitees am 15. Mai 1980 steht dann tatsächlich fest: Deutschlands Sportler nehmen nicht an den olympischen Sommerspielen in Moskau teil. Großen Beifall für seine Rede erhält zuvor - bei den Beratungen vor der Abstim- mung - der Balver Dieter Graf von Landsberg-Velen. Seine wichtigste Erklärung: „…So ist es nunmehr auch an uns, die Antwort zu geben. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung gibt sie durch ihren Verzicht auf die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Moskau.“ Aus seiner Begründung: „Politik und Sport haben von der UdSSR seit dem Ausbruch der Afghanistan-Krise unaufhörlich und eindringlich die Schaffung der Voraussetzung für die Teilnahme aller Sportler gefordert. Selbst die Entschließung der Aktiven vom 21. April in Dortmund spricht noch von der Hoffnung auf die Erfüllung dieser Forderung. ... Wenn wir heute leider und anscheinend defini- tiv feststellen müssen, dass die UdSSR die geforderten Voraussetzungen nicht geschaffen hat, dann zwingt uns das doch, daraus die Konsequenzen zu ziehen, und diese Konsequenz kann nur Lauten: Verzicht auf unsere Teilnahme an den Spielen in Moskau.“, berichtet die HZ am Tag darauf.

26. Reitturnier, 17.-20. Mai 1984: Deutsche Meisterschaften in Dressur und Springen und Olympische Sichtung. In Balve finden erstmals die Deutschen Meisterschaften statt, verbunden mit olympischer Sich- tung für Los Angeles. Parcourschef ist Prof. Arno Gego. Überregionale und örtliche Presseorga- ne berichten ausführlich über dieses Ereignis. Für das ZDF-Fernsehen kommentiert Armin Basche das reiterliche Geschehen. Unter den kritischen Augen von Bundestrainer Hermann Schridde gewinnt die Meisterschaft bei den Springreitern Karsten Huck mit „Calando“, gefolgt von Franke Sloothaak und Peter Luther. Den Meistertitel in der Dressur erringen Dr. Rainer Klimke mit „Ahlerich“ und Gabriele Disterer mit „Paquito“. Den Wettbewerb der Dressur-Reiter gewinnt das Team mit Dr. Rainer Klimke, 2. , 3. , den der Dressur- Reiterinnen Gabriele Disterer, gefolgt von Ingeborg Mohnsen und Gabriele Grillo. Bei den Spring-Reiterinnen siegt Sabine Knepper, 2. Iris Beyer, 3. Jutta Köhler. Sieger bei den Dressur- Berufsreitern wird Jean Bemelmans, 2. Johann Hinneman, 3. Herbert Rehbein. Im Rahmenprogramm präsentieren sich die Landbeschäler des nordrhein-westfälischen Landge- stüts Warendorf sowie die „Ungarische Post“, ein Temposchaubild des Araber-Vollblutgestüts Ostenfelde“. Vereinsmitglieder führen historische Trachten vor. Für die musikalische Bereiche- rung sorgen die Jagdhornbläser der Hegeringe Balve und Werdohl sowie das Niederrheinische Parforcehorn-Corps Sevelen. So entsteht eine großartige Atmosphäre für die insgesamt 20.000 Besucher. Daran haben sicher auch viele Helferinnen und Helfer Anteil. Dazu gehören auch

14 wieder viele Feuerwehrmänner sowie Bundeswehr-Soldaten aus Hemer, die sich um den Hin- dernis-Aufbau verdient machen. Es kann so - trotz der notwendigen Investitionen - noch ein kleiner finanzieller Überschuss erwirtschaftet werden. Zwischendurch, am Samstag, vergnügen sich Aktive und Gäste beim „Sauerländer Abend“ in der Reithalle Kampmann.

27. Nationales Reitturnier, 27.-29. Juni 1986 Weltmeisterschafts-Sichtung der Springreiter und Europameisterschafts-Sichtung der „Jungen Reiter“ „Dressur“ Bei diesem Turnier erleben die Zuschauer die sportlich beste Besetzung seit Jahren, das stellt übereinstimmend die gut vertretene Presse fest. Nach dem Abschluss werden für die Weltmeis- terschaft nominiert: Paul Schockemöhle mit „Deister“, Dr. Michael Rüping mit „Silbersee“, Klaus Reinacher mit „Windus“ und Bernhard Kamps mit „Argonaut“. Im Rahmen dieses Turniers und bei durchgehend strahlendem Sonnenschein können auch Ver- einsreiter des Reitervereins Balve in zwei Springpferdeprüfungen starten. Während der Hauptveranstaltung am Sonntag erhält der Ehrenpräsident des Deutschen Sport- bundes, Willi Weyer, das Deutsche Reiterkreuz in Gold. Als besondere Attraktion findet das Schaubild der Polizei-Reiterstaffel Wuppertal großen Beifall.

Foto 100: Unser Vorsitzender auf dem Weg zur Gratulation

28. Nationales Reitturnier, 12.-15. Mai 1988: Olympischer Auftakt in Dressur und Springen für Seoul Im Nachhinein beschreibt der „s i d“ (14./15. Mai) die aktuelle reitsportliche Situation zum Zeit- punkt des Turniers: „In Balve wurde an diesem Wochenende wieder für Olympia gesichtet, von Teamchef Winkler, Bundestrainer Herbert Meyer und dem Ausschuss. Es gibt keinen Ärger mehr, keine Reibungspunkte, weil die Seoul-Hoffenden fast schon eine geschlossene Gesell- schaft darstellen. Ohne die Paul-Schockemöhle-Truppe Franke Sloothaak, Ludger Beerbaum und Dirk Hafemeister läuft sowieso nichts mehr, ein Platz nur ist noch zu vergeben...“. Trotzdem findet auch diese reitsportliche Spitzenveranstaltung starke Resonanz in der nationalen und regi- onalen Presse . Die einzigartigen Rahmenbedingungen schildert die SZ (16. Mai): „…das Tur- niergelände von Schloss Wocklum bei Balve im Sauerland lag anmutig in der Maiensonne. Der Raps blühte, Kastanie auch, Himmel blau. Allzu idyllisch beinahe für eine sportlich ernsthafte 15 Auseinandersetzung, wie sie die bundesdeutschen Springreiter bestritten: die erste Sichtungsprü- fung im Hinblick auf die Olympischen Spiele. Traditionsgemäß ausgetragen auf den Latifundien des Präsidenten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)...“ Über Ablauf und Ergebnissen berichtet die Presse: „Für den 19 Jahre alten Rene Tebbel aus Emsbüren ist der erste Olympiatest der Springreiter in Balve zum endgültigen Durchbruch zur deutschen Spitze geraten. Nach seinem Erfolg am Freitag auf „Urchin“ um den dritten Rang am Sonntag auf der Stute „Grazie“ erkämpfte er sich einen Platz im Olympia-Kader. Das Springen um den Großen Preis endete mit dem ersten Rang für Karsten Huck. Bundestrainer Herbert Meyer gratulierte dem Sieger so: ‚Balve ist eben ein guter Platz für Dich‘. Karsten Huck war vor vier Jahren auf Schloss Wocklum deutscher Meister geworden, konnte jedoch für Olympia keine Berücksichtigung finden, da er damals noch einen Profiausweis besaß.“ (FAZ 16. Mai). „Die Dressur … endet für Nicole Uphoff (Mülheim), 21 Jahre alt, mit einem wahren Triumph. Im Kampf gegen die bis auf Herbert Krug vollzählig versammelte deutsche Elite in Frack und Zylinder setzte sie sich zunächst im Grand Prix und einen Tag später auch im Grand Prix Special überlegen durch. ... , der als Reiter ohne Beispiel ist, seit über einem Vierteljahr- hundert die Dressur in der ganzen Welt mitprägte, wurde zum großen Verlierer...“ (Die Welt 16. Mai). Und so erinnert sich der Reiterverein Balve als Veranstalter: Strahlende Sonne, erstmals seit 40 Jahren kein Tropfen Regen. Im Beiprogramm sind Schauvorführungen von Trabern im Sulky von westdeutschen Rennbahnen, die „Ungarische Post“ von Hubert Dechert sowie die „Schwar- zen Perlen“ aus dem Friesenzentrum Krefeld zu sehen. , der ehemalige internationale Springreiter und Mitglied der deutschen Goldmedaillen-Equipe von München, stellt seine Spit- zenhengste vor. Zu den vielen ehrenamtlichen Helfern gehören die Feuerwehrmänner aus Volk- ringhausen im Parcours- und die Balver Malteser im Sanitätsdienst. Das Casinoteam bietet im Zelt Kaffee und Kuchen in großer Auswahl an. Die Jugendgruppe ist mit Spielbuden und Waf- felstand vertreten.

29. Nationales Reitturnier, 18.-20. Mai 1990: Auftakt zur Weltmeisterschaft in Dressur und Springen Auch dieses Turnier findet unter idealen Wetterbedingungen statt und dient der Vorbereitung auf die Weltreiterspiele in Stockholm. Die besten bundesdeutschen Spring- und Dressurreiter sind fast vollständig versammelt. Der Stall Schockemöhle, mit Franke Sloothaak und „Walzer- könig“, Otto Becker mit „Lucky“ und Pollmann-Schweckhorst mit „Pamina“, sahnt fast alles ab. Nicole Uphoff mit „Rembrand“ und Monica Theodorescu mit „Ganimedes“ liefern sich Dressurduelle auf höchstem Niveau. Siegerin im Grand Prix Special am Sonntag wird Nicole Uphoff auf „Rembrand“, Zweite: Monica Theodorescu, Siegerin des Vortages, auf „Ganime- des“. Auf dem dritten Platz gemeinsam: Jean Bemelmans auf „Americo“ und Klaus Balkenhol auf „Goldstern“. Im Rahmenprogramm führt Chef-Sprecher Bernd von dem Knesebeck mit großem Geschick die Ziehung einer Verlosung durch. Nach großer Spannung freut sich Alexandra Teipel aus Garbeck über die gewonnene Flugreise für zwei Personen zum Weltcup-Turnier in Berlin. Un- ter den jugendlichen Besuchern finden sich kurz darauf auch die Gewinner einer Fahrt im Heißluftballon . Ihr besonderes Augenmerk richtet diesmal die FAZ (21. Mai) auf die idealen Rahmenbedin- gungen des Wocklumer Turniergeländes: „Gäbe es einen Wettbewerb für den schönsten Tur- nierplatz der Bundesrepublik, dann hätte Balve im Sauerland gute Chancen auf einen Spitzen- rang. ... Ein hölzernes Richterhaus, ein paar überdachte Sitzplätze für die Teilnehmer, neben Spring- und Dressurplatz das Schloss des Grafen und ringsherum einige tausend Morgen Wald auf Hügeln und in Tälern fügen sich zu einem Arrangement, das wie geschaffen ist für Pferde- sport nach guter alter Art...“ Mit Blick auf den besonders erfolgreichen Turnierteilnehmer stellt sie dann fest: „Star des Teams (Stall Paul Schockemöhle) ist Franke Sloothaak. ... (Er) gehört zur Kategorie ‚begnadetes Gesäß‘. Über den Fleiß hinaus ... entwickelt er im Parcours Qualitä- ten, die ihn zu einer Klasse für sich machen. ... Seine Erfolge in den letzten Jahren sind un-

16 trennbar verknüpft mit Walzerkönig, den Schönheit nicht gerade drückt. Aber springen und galoppieren kann der Fuchs...“

30. Nationales Reitturnier, 11.–14. Juni 1992: Deutsche Meisterschaften in Dressur und Springen mit olympischer Sichtung. Zum 2. Mal richtet der Reiterverein Balve die Deutschen Meisterschaften in Dressur und Sprin- gen aus, verbunden mit olympischer Sichtung für Barcelona. Ideale äußere Bedingungen mit strahlender Sonne und großartige reitsportlichen Auftritte vor knapp 10.000 Besuchern sorgen für die bislang wohl eindrucksvollste Veranstaltung auf dem Wocklumer Turniergelände. Im Rahmenprogramm gelten die Pony-Westfalen-Quadrille, eine 24köpfige Jagdhornparforcegruppe und die Mercedes Oldtimer-Ausstellung als besondere Attraktionen. Die wichtigsten sportlichen Ergebnisse: Deutsche/r Meister/in Dressur: Isabell Werth auf „Gigolo“ und Klaus Balkenhol auf „Goldstern“. Deutsche/r Meister/in Springen: Susanne Behring mit „Ulina“, Ludger Beerbaum mit „Classic Touch“. Bei aller Beachtung des großen Sportes beschreibt der SV (15. Juni) erfreulicherweise auch, was hinter der „Bühne“ geschieht: „Vier Tage niveauvoller Pferdesport auf einer wunderschön gelegenen, großen und doch überschaubaren Anlage, vier Tage erstklassige Dressuren und Springen voller Eleganz und Harmonie, Kraft und Mut wurden von der bundesdeutschen Rei- ter-Elite geboten. ... Liegt es am fast immer präsenten Gastgeber Graf Landsberg-Velen und seinen Mitarbeitern in der Turnierleitung, am Vorstand, Beirat oder Organisationskomitee, dass Balve-Wocklum sich seine volkstümliche Atmosphäre bewahrt hat? Vielleicht am Zusammen- spiel aller Faktoren. ... Kompliment an alle, die für das Turnier-Outfit verantwortlich oder da- ran beteiligt waren: Vom Empfang der Parkplatz-Einweiser über die Kassenhaus-Besetzungen und Ansprechpartner auf den Anlagen bis zum Adieu der Medienbetreuer in der Pressestelle begegneten uns Heimatsport-Journalisten ausnahmslos hilfsbereite und überaus freundliche Menschen, die einen nicht zu unterschätzenden Anteil am guten Gesamtgelingen der Vier- Tage-Veranstaltung hatten...“ Dies unterstreicht die WP (16. Juni) mit ihrem Fazit: „Bei der Durchführung dieser hochkaräti- gen Veranstaltung gaben der 1. Vorsitzende Graf Landsberg-Velen und seine Crew eine ebenso gute Figur ab wie die Stars im Sattel. Topfit auf die Minute, packten die ehrenamtlichen Helfer vier Tage lang beherzt zu.“ Auch ein heimischer Reiter behauptet sich erfolgreich gegenüber den Reitgrößen, berichtet die WP (15. Juni): „Frenetischer Beifall begleitete Herbert Hester- werth und Fire Lady, als dieses Paar am Samstagabend über das letzte Hindernis des Stech- Parcours flog, denn mit diesem Ritt erreichte der talentierte Reiter aus Balve im Eurocard- Youngsters-Cup einen ausgezeichneten 4. Rang. Nur Olympia-Sieger Franke Sloothaak, Mann- schafts-Vize-Weltmeister und Barcelona-Aspirant Otto Becker sowie Peter Nagel-Tornau wa- ren schneller als Herbert Hesterwerth, der mit Pollux auch den 11. Rang belegte...“

31. Nationales Reitturnier, 26.-29. Mai 1994 mit Auftakt zu den Weltreiterspielen im August in Den Haag In den Dressur- und Springprüfungen sind insgesamt wieder ca. 330.000 DM an Geldpreisen zu gewinnen. Leider beeinträchtigen diesmal Regen und Kälte die Atmosphäre und die Bodenver- hältnisse. Trotz dieser Widrigkeiten gelingt Olaf Petersen mit seinen Assistenten Heinz Hölzer und Frank Rothenberger eine hervorragende Gestaltung des Spring-Parcours. Dennoch tritt Franke Sloothaak, verärgert über das schwere Geläuf, vorzeitig die Heimreise an. Aber die, auch durch die ungünstige Witterung nicht zu erschütternden, Zuschauer werden Zeugen groß- artigen Reitsports. Dominierend in der Dressur: Klaus Balkenhol, im Springen: Ludger Beer- baum, Sören von Rönne mit seiner wieder gesunden Stute „Taggi“ sowie Dietmar Gugler als Sieger im Großen Preis.

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Foto 101: 1996: Erfolgreiche Dressurreiterinnen (v.l.)Monika Theodorescu, Isabell Werth, Nicole Uphoff-Becker

Deutsche Meisterschaften , 06.-09. Juni 1996 in Dressur und Springen mit olympischer Sichtung Zum 3. Mal richtet der Reiterverein Balve die Deutschen Meisterschaften aus. Die Temperaturen entsprechen denen, die auch in Atlanta zu erwarten sind. Der Allwetter-Springplatz bewährt sich erneut und ermöglicht Bestleistungen. Die 17 Dressur- und Springprüfungen sind mit Geldpreisen von insgesamt 375.000 DM dotiert. Die intensiven Vorbereitungen des Turniers haben sich ge- lohnt: Unter den Aktiven, den tausenden von Besuchern und zahlreichen ehrenamtlichen Helfern herrscht beste Laune. Dafür sorgen das herrliche Wetter und die hervorragende Organisation. Im erweiterten VIP-Bereich sind alle Tische vergeben. Deutsche/r Meister/in Dressur: Isabell Werth auf „Gigolo“, Klaus Balkenhol auf „Goldstern“. Deutsche/r Meister/in Springen: Cora Ackermann auf „Cidre“, Uli Kirchhoff auf „Jus de Pom- mes“. Im Rahmenprogramm geht es um den Youngsters-Cup. Dabei kann der sieben- und achtjäh- rige Pferdenachwuchs in beiden Qualifikationen und im abschließenden Finale zeigen, dass er in der Lage ist, große Sprünge zu machen. Im Schauprogramm läuft u. a. ein Pony-Rennen und sind Motorrad-Akrobaten sowie Polizeihunde in beeindruckenden Aktionen zu sehen. Zur Höhlenparty treffen sich abends über 1.000 junge Leute in der Balver Kulturhöhle bei bester Stimmung.

Deutsche Meisterschaften in Dressur und Springen mit olympischer Sichtung, 16.-18. Juni 2000 Auch bei dieser 4. Ausrichtung der DM durch den Reiterverein Balve zeigt sich Wocklum, mit strahlendem Sonnenschein an allen vier Tagen, von seiner besten Seite und in glänzender Stimmung. Es bewahrt auch als reitsportliche Großveranstaltung seinen Ruf als Reiterfest mit familiärem Charakter, trotz der insgesamt 12.000 Zuschauer. Mit Olaf Petersen, Karl-Wilhelm Hölzer und Frank Rothenberger gestalten wieder hervorragende Experten den Parcours, wäh- rend Hermann Duckek für gute Turnierbodenverhältnisse sorgt. Zum ersten Mal wird Michael Klimke, auf „White Foot“, Deutscher Meister der Dressurreiter, gefolgt von auf “My Fair Lady“ und Rudolf Zeilinger auf „Livinjo“. Ulla Salzgeber erringt den Meistertitel der Dressurreiterinnen auf „Rusty“. 2. Heike Kemmer auf „Albano“, 3. Isabell Werth auf „Agnelli“. Ludger Beerbaum gewinnt auf „Goldfever“ den Titel bei den Springreitern zum sechsten Mal. 2. Marcus Ehning auf „For Pleasure“, 3. Franke Sloothaak auf „Joly Coeur“ und Sören von Rönne auf „Chandra“. Bei den Springreiterinnen erringt Claudia Vasall auf „Kastor“ den Titel. Sie gewinnt die Goldmedaille nach 1997 zum zweiten Mal. Hinter ihr Susanne Behring mit „Activ“ auf dem 2. und Helena Weinberg mit „Silas“ sowie Eva-Maria Bitter mit „Luna Luna“ auf dem 3. Platz. Mit kritischen Augen beo- bachtet der Findungsausschuss für die Olympiaauswahl in Sydney das gesamte Turnier, fällt seine endgültige Entscheidung über die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann aber erst beim anschließenden Turnier in Aachen. 18 Am Freitagvormittag beleben knapp 800 Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Märki- schen Kreis das Turniergelände. Sie werden fachkundig durch die Turnierveranstaltungen ge- führt, besichtigen die WDR-Übertragungstechnik und jagen nach Autogrammen, die ihnen be- reitwillig gegeben werden. In der Balver Höhle vergnügen sich am Samstagabend viele, vor allem junge, Leute bei der Meisterschafts-Party. An allen Turniertagen bieten ausgebildete Pä- dagogen im „Mini-Club“ viel Spaß und Abwechslung. Auf der langen Ladenstraße, der „DM 2000-Meile“, locken Händler mit einem vielseitigen Angebot: von Reitsportzubehör bis zur Modemarke, von Sekt bis Selters, aber auch die beliebten Pommes Frites und erfrischende Eis- orange.

Balve OPTIMUM International mit der Riders Tour 24.-26. August 2001 Am Eröffnungsabend im Festzelt begrüßt Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen zahlrei- che Vertreter aus Politik und Wirtschaft des Märkischen Kreises und der Stadt Balve sowie die Reiterinnen und Reiter, die an den Start gehen werden. Professionell von Mirko Heintz (Radio MK) moderiert, verzaubern die Sarotti-Kids aus Warendorf auch in diesem Jahr mit ihrer Kin- dershow die Gäste. Am Samstagabend sind deutsche Spitzenreiterinnen und –reiter, der brasili- anische Weltmeister Rodrigo Pessoa und Reitsportler aus den USA, den Vereinigten Emiraten, aus Ägypten, Australien, Kanada, Irland und Schweden im Schlossgarten Gäste der gräflichen Familie. Großer Reitsport findet dann bei strahlendem Sonnenschein in den folgenden Tagen auf dem Dressur- und dem Springplatz statt. Die Turnierveranstaltungen werden eingerahmt von einem attraktiven Rahmenprogramm. Leider überschattet ein Reitunfall das ansonsten her- vorragend verlaufene Turnierprogramm: Beim Finale der Kleinen Tour, am Sonntagvormittag, stürzt Sören von Rönne schwer, als sein Wallach Cantaro im Wassergraben zu Fall kommt. Der Springreiter, der bei der Europameisterschaft in Arnheim zur deutschen Equipe gehörte, wird aus dem Sattel geworfen und von seinem Pferd mit dem Huf am Kopf getroffen. Später meldet DPA: "Sören von Rönne hatte Glück im Unglück: (Er) hat sich nach Angaben der FN keine schweren Verletzungen zugezogen. Die Nachuntersuchung in der Uniklinik Essen habe die gleiche Diagnose wie im Krankenhaus Balve ergeben. Den Großen Preis der Springreiter, fünfte Prüfung der 'Riders Tour', gewinnt Lars Nieberg auf Albertino, gefolgt von Ludger Beerbaum auf Gladdys und Christian Ahlmann auf Sambo. Die Dressur Grand Prix Kür gewinnt Lisa Wilcox (USA) auf Relevant, 2. Rudolf Zeilinger auf Livijno, 3. Klaus Husenbeth auf Piccolino. Weltmeister Rodrigo Pessoa aus Brasilien dagegen ist nicht zufrieden. Zwar erreicht er in der ersten Qualifikation den 3. Platz, beendet das Finale zur Riders Tour jedoch mit dem 12. Platz. Richter und die Helferinnen und Helfer erhalten zum Abschluss des Turniers das Jubiläumsbuch „Chronik 1925 – 2000“ als Präsent des Reiterver- eins Balve. Gesamtbeurteilung zum Turnier durch Graf Landsberg-Velen: "Es wurde großarti- ger Sport geboten von einem großartigen Teilnehmerfeld mit großartigen Leistungen. Der Bo- den und die Bedingungen stimmten. Das habe ich auch erfahren von den ausländischen Gästen, die zum ersten Mal dabei waren. Sie alle wollen wiederkommen." Tour-Initiator Paul Schockemöhle: Wir hatten hier in Balve hervorragende Verhältnisse. Ich kann wirklich sagen, dass sich Balve zu einem tollen Turnier entwickelt hat und alle Bedingungen für Reiter und Pferd wirklich stimmen."

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Foto: 102: 2002: Gratulation für Marlin Bayard von Paul Schockemöhle und Hans Günter Winkler

Balve Optimum International CDI3/CSI-A, 14.-16. Juni 2002 Zum ersten Mal findet das Turnier unter den Regeln des Weltverbandes FEI statt. In der hoch dotierten Riders Tour als dritte Station der Spring- und als Auftakt der Dressurreiter. Auf seine eigenen Berührungen mit Pferden und deren Bedeutung in der Bibel bezieht sich Pfarrer Dr. Richter im Pfarrbrief der Kirchengemeinden Balve und Mellen. Er erinnert daran, dass auch einer seiner Vorgänger, Dechant Amecke, noch Pferd und Kutsche hatte, um die Menschen in den umliegenden Dörfern seelsorgerisch betreuen zu können. Und so wünscht er „allen Besu- chern und Aktiven des Balve Optimum frohe und ereignisreiche Tage“ in Wocklum. Am Frei- tag besetzen knapp 150 Schulkinder mit ihren roten Kappen einen Teil der Tribünen, bewun- dern die großen Stars im Parcours und besorgen sich anschließend die begehrten Autogramme. Nach mehreren Regenschauern an den Vormittagen schafft die Sonne trotz Bewölkung mittags immer wieder den Durchbruch und sorgt für angenehme Wärme und gute Stimmung. Aller- dings hinterlässt ein mehrstündiges Gewitter mit heftigem Regen in der Nacht zum Samstag auf dem Dressurplatz einen großflächigen Teich, der abgepumpt werden muss. Ein Blitzschlag in die große Anzeigetafel am Hauptplatz legt diese vorübergehend lahm. Nachdem auch noch das Dressurviereck einschl. der Richterhäuschen in den trockeneren Bereich verschoben worden ist, können alle Prüfungen durchgezogen werden. Am Samstagmorgen verfolgen viele Zu- schauer im VIP-Zelt, im Medienzentrum und im Gastronomiebereich die Übertragung der Be- gegnung Deutschland gegen Paraguay im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft: Deutschland schafft mit 1:0 den Eintritt in das Viertelfinale (und gelangt sechs Tage später mit einem 1:0- Sieg über die USA auch noch unter die letzten Vier). Mit einer logistischen und organisatorischen Glanzleistung gelingt es Verantwortlichen und Helfern am Sonntagmorgen, innerhalb einer Stunde, nämlich zwischen 10 und 11 Uhr, den Springparcours nach dem Finale der „’Jumpers Tour’, einer Springprüfung Klasse S, total zu räumen und dort das Dressurviereck einschl. Richterhäuschen, Meldestelle und Blumen- schmuck aufzubauen für das Finale der’Gold-Zack Riders Tour’, einer Dressurprüfung Grand Prix Kür. Die vielen Zuschauer ringsum auf den Tribünen verschaffen diesem Spitzenereignis, auch für die Fernsehübertragung, die passende Kulisse und knisternde Atmosphäre. Und bereits um 14.30 Uhr stehen die Hindernisse wieder an ihrem gewohnten Platz – rechtzeitig zum Start des Finales der ‚Riders Tour 2002’, einer Springprüfung Klasse S. So erleben, unter den kriti- schen Augen der WDR-Fernsehkameras am Samstag und Sonntag und vieler Pressevertreter, insgesamt rund 12.000 Zuschauer hervorragenden Reitsport mit deutschen und internationalen Spitzenreiterinnen und -reitern.

Balve Optimum International CDI3/CSI3, 03.–06. Juli 2003 Auch in diesem Jahr ist das Turnier mit der Riders-Tour für die Springreiter- und Mann- schaftswertung verbunden. Gegen den Willen der Aktiven gibt es nach dem normalen Umlauf eine Siegerrunde der zehn besten Reiter, die von der FEI nicht als Olympia-Qualifikation ak- 20 zeptiert wird. Neben den Prüfungen für internationale Spitzenreiter können sich auch in diesem Jahr wieder heimische Sportgrößen in verschiedenen Prüfungen messen. Trotz mäßiger Tempe- raturen, zumeist bewölktem Himmel am Freitag und Samstag, versetzt mit leichten Schauern, werden insgesamt 13.500 Besucher gezählt. Das WDR-Fernsehen überträgt am Samstag und Sonntag Ausschnitte aus den Prüfungen. Die Parcoursgestaltung und die Kfz-Einweisung über- nimmt wieder die Freiwillige Feuerwehr Volkringhausen, die Stallkontrolle das Technische Hilfswerk Balve, den Sanitätsdienst das Deutsche Rote Kreuz Hemer. Am Freitag erhalten Schulklassen Gelegenheit, Profis hautnah zu erleben, Autogramme zu sammeln und die Ereignisse rund um den Turnierplatz zu erleben. Für Familien bietet der Samstag erstmals ein günstiges Familienticket: Die Kinder treffen Käpt’n Blaubär sowie Gloria und Willi Weste aus „Summimanns Abenteuer“. Sie toben sich in der Hüpfburg aus oder lassen sich von Delf Deike verzaubern. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Sayn-Wittgenstein, Berle- burg, beobachtet vor allem das Geschehen auf dem Dressurplatz, wo ihre Tochter Nathalie an verschiedenen Prüfungen teilnimmt. Im VIP-Bereich erfüllt am Samstag Klaus Fischer, einsti- ger Torschützenkönig des Bundesligisten FC Schalke 04, Autogrammwünsche. Dann sorgen in der Balver Höhle bei der ‚Optimum-Party’ DJ Rolando und DJ Jens Jansen für die richtige Stimmung, und Speziallichteffekte schaffen die passende Atmosphäre. Bundestrainer Klaus Balkenohl erläutert am Sonntag anschaulich die besonderen Merkmale, Leistungsbedingungen und Prüfkriterien bei der Dressur. Kamele rennen um den Sieg an Stelle der ursprünglich vorgesehen Straußendame. Rodrigo Pessoa verlässt sein Reittier zwangsweise und im hohen Bogen vorzeitig, trotz des selbstlosen Einsatzes der Elisabeth von Croy. So siegt das Team Marcus Ehning und Rosalie von Landsberg. Für Autogrammjäger ist an diesem Tage Tom Astor, der Countrystar aus dem Sauerland, bevorzugtes Ziel. Am Nachmittag dann ge- winnt der Brasilianer Rodrigo Pessoa mit seinem Ausnahmepferd „Baloubet du Rouet“ das Balve Optimum und eröffnet damit die Jagd auf Ludger Beerbaum, der in der Gesamtwertung des Optimum führt. Dicht hinter ihm Heinrich-Wilhelm Johannsmann auf dem 2. Platz. Wolf- gang Tiefensee, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, resümiert: „Ich habe hier erstklassigen Reitsport gesehen mit familiärem Touch.“ „Als Veranstalter sollte man sich ja eigentlich nicht selbst loben. Aber was wir dank unserer vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer geboten haben und wie reibungslos alles abgelaufen ist, das war schon toll“, zieht Dieter Graf Lands- berg-Velen am Tag nach dem Turnier äußerst zufrieden seine Bilanz. Obwohl das Wetter nicht optimal war, haben wir wieder absoluten Weltklassesport gesehen.“

Foto 82: Förderer und Sponsoren als aufmerksame Beobachter im VIP-Bereich

Deutsche Meisterschaften in Dressur und Springen, Olympische Sichtung, 11.–13. Juni 2004

21 Nun schon zum 5. Mal in Wocklum, verbunden mit olympischer Sichtung für Athen. Knapp 4.500 Besucher lassen sich am Samstag durch häufige, teilweise kräftige Regengüsse, verbun- den mit Blitz und Donner, nicht abschrecken. Acht Mädchen der Jugendgruppe des Balver Rei- tervereins präsentieren im Dressurviereck mit ihren selbst gefertigten historischen Kostümen eine Barockquadrille. Viele Kinder begeistern sich an den zahlreichen Aktionsmöglichkeiten, testen im Ponysulky ihre Fahrkünste, erleben die Riesenschildkröte und zeigen ihre Geschick- lichkeit an dem ‚heißen Draht’. Die Kreisjagdgruppe vermittelt mit der Mobilen Waldschule spielerisch Informationen über Bäume und Wildtiere. Die Duft-Bar verbreitet Gerüche von Früchten und Pflanzen. Natürlich fehlen auch Kinderschminken und Ponyreiten nicht. Dicht drängen sich die Kinder auch um den Springreiter Alois Pollmann-Schweckhorst, der Auto- gramme verteilt und zur Parcoursbesichtigung einlädt. Abends bietet das Zelt ein Party- und Erlebnis-Event direkt am Springplatz: Comedy und Musik. Als Hauptakteur des Optimum- Night-Programms zeigt das Ensemble des Bonner Improvisationstheaters „Springmaus“ ihr etwa 1-stündiges Programm. Am Sonntag, nach der Messe auf dem Dressurplatz, zeigt sich der Himmel gnädig. Durch die Wolken zwängt sich hin und wieder die Sonne, kann aber kühle Temperatur kaum verhindern. Am Nachmittag sind alle Plätze ausverkauft, eine hervorragende Kulisse für die Fernsehübertragung. Insgesamt werden an allen drei Tagen 14.000 Zuschauer gezählt und damit die Erwartungen des Reitervereins Balve übertroffen. Ergebnisse der Deutsche Meisterschaften im Springreiten 2004: Gold: Ludger Beerbaum mit Gladdys S, Silber: Marcus Ehning mit Sandro Boy, Bronze: Mylene Diederichsmeier mit Countess G und Meredith Michaels-Beerbaum mit Shutterfly. Deutsche Meisterschaft der Springreiterinnen: Gold:1. Katharina Offel mit A la Ballerina, Silber: Eva Bitter mit Angelith Stakkato, Bronze: Mylene Diederichsmeier mit Konni. Deutsche Meisterschaft der Dressurrei- ter 2004: Gold: auf Weltall VA, Silber: Hubertus Schmidt auf Wansuela suerte, Bronze: Klaus Husenbeth auf Piccolino. Deutsche Meisterschaft der Dressurreiterinnen 2004: Gold: Ulla Salzgeber auf Rusty, Silber: Heike Kemmer auf Bonaparte, Bronze: Ann Kathrin Linsenhoff auf Ronoir-Unicef. Zum Abschluss der reiterlichen Großveranstaltung stellt Dieter Graf Landsberg-Velen fest: „Wir sind eins der wenigen Turniere, das noch ehrenamtlich organisiert wird. Wir arbeiten mit über 150 freiwilligen Kräften. Das ist eine Power und eine Substanz, für die wir dankbar sein können. So lange wir diese gute Grundlage haben, werden wir weitermachen.“ Bei diesem Turnier werden nicht nur die deutschen Meister gekürt, die Reiterinnen und Reiter stellen sich im Rahmen dieser ersten olympischen Sichtung auch den beiden Bundestrainer Kurt Grave- meier (Springen) und Holger Schmezer (Dressur) vor. Für den Parcoursaufbau ist zum ersten Mal Frank Rothenberger verantwortlich. Ihn unterstützen Karl-Wilhelm Hölzer und Bennie Kleijn. Die Freiwillige Feuerwehr Volkringhausen übernimmt wieder den Parcoursdienst, die Freiwillige Feuerwehr Eisborn die Kfz-Einweisung, das THW Balve den Stalldienst und das DRK Hemer den Sanitätsdienst. 300 Besucher dieses Turniers lassen sich für das „Marktforschungsprojekt Balve Optimum“ durch Studierende der International School of Management unter Leitung von Prof. Erpenbach befragen. Wie sind ihre ganz persönlichen Erwartungen erfüllt worden? Auf die Ergebnisse dieser Untersuchung dürfen Reiterverein und Turniergemeinschaft stolz sein, denn sehr zufrie- den (höchste Wertung) bzw. zufrieden mit dem, was die Befragten an Turnieranlagen, Gastro- nomie und Ausstellerangeboten vorfinden, sind jeweils über 90 Prozent.

Balve Optimum 2005 International CDI3*/CSI3*, 17.–19. Juni 2005 Erneut ein Turnier mit Reitsport der internationalen Spitzenklasse! Weitere Investitionen schaf- fen dazu ideale Bedingungen: neue Tretschicht im Springstadion, zusätzliche Überdachung der Tribüne A/VIP-Bereich, Nummerierung aller Sitzblöcke, neues Kassensystem. Neben den Übertragungen über Rundfunk und Fernsehen (Samstag und Sonntag) bietet im Internet die Homepage >www.balve-optimum.de< Starter- und stets aktuelle Ergebnislisten sowie Foto- Impressionen und Fakten rund um das Turnier. Nach dem Freitag mit leichtem Nieselregen erleben insgesamt 14.000 Zuschauer zwei sonnenreiche Tage hervorragenden Reitsports. Die

22 optimale Organisation dank vieler ehrenamtlicher Helfer sorgt für reibungslosen und entspann- ten Ablauf des vielseitigen Programms auch außerhalb der Turnierplätze. Ulla Salzgeber zeigt mit ihrem 16-jährigen Wallach Rusty am Sonntagmittag ein letztes Mal die Dressurkür zur Carmina Burana. Ihr folgt eine ergreifende Verabschiedung des Erfolgs- pferdes in den Ruhestand, sensibel und kenntnisreich kommentiert von Hans-Heinrich Isen- barth. Frenetischer Beifall brandet auf, als die international erfolgreiche Dressurreiterin ge- meinsam mit der Pflegerin Rusty absattelt und Dieter Graf Landsberg-Velen sowie der Balver Bürgermeister Hubertus Mühling Ulla Salzgeber diesen Augenblick mit einigen Präsenten er- leichtern. Die Dressurreiterin trägt sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt Balve ein.

Foto 103: 2005: „Rusty“ von Ulla Salzgeber verabschiedet sich beim Optimum aus dem großen Dressursport

Das erstmalige Optimum-Kinderdorf bietet vielfache Spielmöglichkeiten. Kurzfilme mit Pfer- degeschichten zeigt das Kinderkino im Jugendcasino. Die verlängerte Optimum-Aussteller- Meile lädt zum Shoppen ein. Bereits am Donnerstag finden sich im Festzelt zur „Wellcome- Party“ viele Gäste ein. Am Freitag nutzen vor allem Schulklassen und Senioren aus der Region den kostenlosen Eintritt, um sich mit dem Reitsport näher bekannt zu machen. Eine Führung vermittelt erstmals Einblicke auch in die internen Bereiche der Turnieranlage, die den Besu- chern sonst verschlossen bleiben. Sie diskutieren mit Experten über Doping und Dopingkon- trollen, besuchen das Medienzentrum in den VIP-Bereich und informieren sich beim WDR über die Techniken der Radio- und Fernsehübertragung. Sie schauen den Organisatoren über die Schulter und erfahren vieles über die Aktivitäten des Reitervereins. Abends treffen sich viele Gäste beim traditionellen Empfang der Familie des Gastgebers im Schloss. Der Reiter- nachwuchs des RV Balve organisiert für alle Jugendlichen ab 16 Jahren die „Out of Sigth Riderparty-Party“ mit der Mega-Disco „Confusion“, einschließlich Lasershow und Großbild- leinwand. Der Samstag ist wieder Familientag mit ermäßigten Eintrittspreisen. Ein Topreiter führt durch den Springparcours, Reitsportstars geben Autogrammstunden und Interviews in der Optimum-Meile. In der Mittagsshow Robinson-Voltigierer, Monstercars, Pferdepflüsterer. Am Abend ist das Festzelt zur „Optimum-Night“ voll besetzt mit Zuschauern, die das Bonner Im- provisationstheater „Springmaus“ und anschließend die Kultband aus dem Sauerland „Amigos“ erleben wollen. Das Balve Optimum 2005 ist mit 230.000 Euro dotiert. Aus den Prüfungser- gebnissen: Freitag: Dressur: Prix St.-Georges: 1. Monica Theodorescu mit Whisper. 2. Matthias Alexander Rath mit Dideldudeldö-Punkt, 3. Heike Kemmer mit Dave Dunley. Grand Prix: Qualifikation für den

23 Optimum-Preis: 1. Heike Kemmer mit Bonaparte, 2. Ann Kathrin Linsenhoff mit Sterntaler- Unicef, 3. Beatriz Ferrer-Salat, Spanien, mit Beauvalais. Springen: Jumping Competition: 1. Heinrich Hermann Engemann mit Candela NRW, 2. Roger- Yves Boust, Frankreich, mit Inquittomea, 3. Katharina Offel, Ukraine, mit Ghiorsal B. Young- ster Jumping Competition: 1. Johannes Ehning mit For Life’s Memo, 2. Markus Merschfor- mann mit Pilot’s Letzter, 3. Katharina Offel mit La Martinee. Springprüfung Kl. S (16A): Den- ise Sulz mit Quitte CR, 2. Christoph Brüse mit Rhodos, 3. Kristian Kniha mit Arabella. Springprüfung Kl. S (16B): 1. Felix Hassmann mit Queen Liesa, 2. Philip Rüping mit Rain- bow, 3. Kathrin Müller mit Marius. Jumping Competition – Big Tour: 1. Thomas Frühmann mit The Sixth Sense, 2. Markus Renzel mit Conally, 3. Marco Kutscher mit Swanky. Spring- prüfung Kl. M (Preis der Stadt Balve), 1. Abt.: 1. Klaus Otto-Wiese mit Grey Hope, 2. Klaus Otto-Wiese mit Cavalier, 3. Christian Slawinski mit Cohiba. Springprüfung Kl. M (Preis der Stadt Balve), 2. Abt.: 1. Claudia Kneissl, RV Balve, mit Cassus, 2. Bernd Müller mit Lalique, Charlotte Wrede mit Pigou. Amateur-Springreiterclub Trophy: 1. Kira Gammersbach mit Ar- bat, 2. Petra Höltgen mit Locarno, 3. Kirsten Schröder mit Cassily. Samstag: Dressur: Dressage Competition Intermediaire I: 1. Matthias Alexander Rath mit Dideldudeldö- Punkt, 2. Heike Kemmer mit Dave Dunley, 3. mit Ferryman. Dressurprü- fung Kl. S: 1. Monica Theoduresco mit Whisper, 2. Carola Koppelmann mit Comic Hilltop FRH, 3. Juliane Erben mit Gryffindor. Dressage Competition Grand Prix Special: 1. Ann Kath- rin Linsenhoff mit Sterntaler-Unicef, 2. Ellen Schulten-Baumer mit Lesotho, 3. Carola Kop- pelmann mit Le Bo. Springen: Youngster Jumping Competition: 1. Heinrich Hermann Engemann mit Purple Rain, 2. Alois Pollmann-Schweckhorst mit Paul, 3. Katharina Offel, Ukraine, mit Lord Spezi. Jum- ping Competition – Medium Tour: 1. Heinrich Hermann Engemann mit Candela NRW, 2. He- lena Weinberg mit Clouds Away, 3. Alois Pollmann-Schweckhorst mit Mad Max A.W. Springprüfung Kl. S – EM-Sichtungsprüfung Junioren /Junge Reiter, 1. Abt.: 1. Denis Huser mit Pablo, 2. Philip Schober mit Lady Weinberg, 3. Elisabeth Kruse mit Brave Heart. Spring- prüfung Kl. S – EM-Sichtungsprüfung Junioren /Junge Reiter, 2. Abt.: 1. Philip Rüping mit Rainbow, 2. Henrike Konzag mit Adolfo, 3. Julia Braunweiler mit Buddelei Jet Set. Jumping Competition – Big Tour: 1. Roger-Yves Bost, Frankreich, mit Ideal de la Loge, 2. Eva Bitter mit Argelith Stakkato, 3. Maurice van Roosbroeck, Belgien, mit Le Coup C. Youngster Jump- ing Competition – Final: 1. Roger-Yves Bost, Frankreich, mit Jalis des Riverland, 2. Kevin Olsmeijer, Niederlande, mit Red Rose, 3. Cameron Hanley, Irland, mit Concept. Sonntag: Dressur : Dressage Competition, Grand Prix Kür: 1. Heike Kemmer mit Bonaparte, 2. Beatriz Ferrer-Salat, Spanien, mit Beauvalais, 3. Ann Kathrin Linsenhoff mit Renoir-Unicef. Springen: Sauerlandpreis, Zwei-Phasen-Springprüfung Kl. S: 1. Klaus Otto-Wiese mit Grey Hope, 2. Carsten Esser mit Cajoleur, 3. Martina Minner mit Easy Living. Jumping Competition in 2 Runden: 1. Heinrich Hermann Engemann mt Aboyeur, 2. Tjark Nagel mit Cash, 3. Helena Weinberg mit Kasting Horses Gavi. Zwei-Phasen-Springprüfung: 1. Florian Meyer zu Hartum mit Cassis, 2. Manuel Fernandez Saro, Spanien, mit Index, 3. Tjark Nagel mit Latino. Besonders erfreuliches Ergebnis: Nachwuchs-Bundestrainer Dietmar Gugler nominiert Elisa- beth Kruse aufgrund ihrer guten Ergebnisse auch bei diesem Turnier für die Europameister- schaft der Junioren in Griesbach, Schweiz, 5.-10. Juli. Mit ihrer Parcoursgestaltung schaffen auch in diesem Jahr Frank Rothenberger, Karl-Wilhelm Hölzer und Bennie Kleijn wieder an- gemessene, vor allem faire Prüfungsbedingungen. Mit ihren zahlreichen einsatzfreudigen Hel- ferinnen und Helfern sorgen erneut die Freiwillige Feuerwehr Volkringhausen (Parcours- und Kontrolldienst), die Freiwillige Feuerwehr Eisborn (Kfz-Einweisung), das Technische Hilfs- werk Balve (Stallsicherheit), das Deutsche Rote Kreuz Hemer (Sanitätsdienst) für reibungslo- sen Ablauf in der Organisation. Und auch das bleibt zu erwähnen: Was wäre das Turnier in Wocklum ohne die zahlreichen ehrenamtlichen Mitglieder, insbesondere auch der Jugendabtei- lung!

24 Unsere Fotoseiten: Wir können uns sehen lassen

(8 Farbfotoseiten)

25 Der Vorstand 2000 bis 2005 Seit 1949 führt Dieter Graf Landsberg-Velen als 1. Vorsitzender den Reiterverein Balve – mit nunmehr 56 „Dienstjahren“ eine herausragende Leistung. Dabei steht ihm als Stellvertreter seit 1971, also immerhin auch schon 34 Jahre, Reinhard Hertin, hilfreich zur Seite, dicht gefolgt von Konrad Albersmeier, der dem Vorstand inzwischen 28 Jahre angehört. Die jüngere Gene- ration vertritt seit 1998 Matthias Camminady als weiterer stellvertretender Vorsitzender. Seit dieser Zeit ist auch Lissa Klute Mitglied des Vorstandes, in dem ab 2000 Sylvia Erpelding und Berthold Streiter mitarbeiten. Egon Appelhans trat 2002 in die Fußstapfen von Hubert Hahn, dem der Reiterverein für eine vierjährige Mitarbeit im Vorstand dankte. Als Jugendleiterin lös- te 2003 Susanne Appelhans ihre Vorgängerin Dorothee Schweitzer ab. Marion Wuttke wird, als Nachfolgerin von Sylvia Erpelding, 2004 in den Vereinsvorstand gewählt. Sieben Jahre, von 1997 bis 2004, leitete Werner Obertrifter die Geschäftsstelle, erklärte sich aber zu weiterer Unterstützung bereit. Eine detaillierte Auflistung der Vorstandsmitglieder von 1925 bis 2000 enthält das Jubiläumsbuch zum 75-jährigen Bestehen des Reitervereins Balve.

Turniergemeinschaft sichert Großveranstaltungen Bereits im Jahre 1991 wurde die Turniergemeinschaft e. V. zur Entlastung des Vereins von den mit Großturnieren verbundenen finanziellen Risiken und zur Wiederherstellung der Transparenz des eigentlichen Vereinshaushaltes gegründet. Mit der „Turniergemeinschaft Balve GmbH“ besteht seit 2002 eine neue Rechtsgrundlage, um die reitsportliche und sonstige Nutzung der Reitanlagen auch für die Zukunft zu regeln. Gesell- schafter sind Heinrich Cordes, Plettenberg, Reinhard Hertin sen., Balve, Josef Jost, Balve, und Dieter Graf Landsberg-Velen, Balve. Rosalie von Landsberg-Velen wird als Geschäftsführerin bestellt. Die Verknüpfung mit dem Reiterverein erfolgt durch den Beirat, dem u. a. die jeweili- gen Mitglieder des Vorstandes des Reitervereins Balve e.V. angehören.

Investitionen mit Blick nach vorne In emsiger Eigenleistung und mit finanzieller Unterstützung treuer Sponsoren gelingt es dem Reiterverein, die Turnieranlage Wocklum zu pflegen, auszubauen und weiter zu entwickeln. Nur so kann sie auch künftig den Anforderungen des internationalen Reitsports entsprechen. Allen Beteiligten gilt auch an dieser Stelle unser herzlicher Dank! Diese Investitionsmaßnahmen im Überblick:

2001 Tretschicht und der Drainage des Trainingsplatzes werden erneuert und die Richteretage für zunehmenden Technikeinsatz erweitert. Am Dressurplatz wird eine Sichtblende errichtet. Der Verein leistet sich einen weiteren Hindernishänger.

2002 Der Dressurplatz erhält rund 400 Schalensitze, wie sie zuvor auch auf dem Springplatz ange- bracht wurden. Auf dem Springplatz wird der Wassergraben begradigt und die Betonkante beim Aufsprung beseitigt. Er ist jetzt eine Kopie des Olympischen Wassergrabens von Olaf Petersen. Hindernisse für Hallenturniere werden angeschafft und eine weitere Überdachung im VIP-Bereich montiert. Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei entsteht ein großer Park- platz. Die Front des Richterturms erstrahlt in frischen Farben. Im alten Stall entsteht eine Waschbox mit Solaranlage. Beide Hallen erhalten einen neuen Boden.

2003 Der Dressurplatz bekommt eine neue Drainage, einen neuen Unterbau sowie eine neue Tret- schicht. Im VIP-Bereich wird die Küche umgebaut. Neues tut sich auch in der Meldestelle: eine 26 Trennwand entsteht, Kabelschächte werden angelegt und weitere Tische angeschafft. Der Holzstall glänzt an seiner Vorderfront mit weißem Anstrich, und auch der Giebel der Halle II erstrahlt in frischen Farben. In beiden Reithallen wird das Bodenmaterial ausgetauscht. Der Burgbergweg als Zufahrt zu den Parkplätzen erhält eine Teerdecke.

2004 Auf dem Abreiteplatz zum Springplatz wird die Tretschicht erneuert, im VIP-Bereich die Au- ßenfläche gepflastert. Austausch alter Hindernisse gegen neue.

2005 Der Internet-Auftritt wird optimiert, Block B erhält nummerierte Sitzplätze. Ein Deichbruch im benachbarten Kalkwerk führte zur Überschwemmung auf dem Turnierplatz. Seine Wiederher- stellung kostet ca. 50.000 Euro. Der Platz ist nun umlaufend mit einer Randbefestigung verse- hen. Zugunsten technischer Verbesserungen muss der Wassergraben weichen. Hindernisse wer- den beschafft. Der VIP-Bereich zum Block A hin erhält eine Überdachung, das VIP-Haus einen Anbau. Erweitert wird auch der Weg in der Ausstellermeile und mit einer Drainage versehen. Weitere Wegstrecken erhalten Pflasterung zur Bodenbefestigung. Ein neues Kartenverkaufsys- tem sichert reibungslose Abwicklungen beim Optimum.

Foto 104: Nicht nur die VIP-Gäste sind von der TOP-Turnieranlage in Wocklum begeistert

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Aus dem Tagebuch des Chronisten: Chronik 2000 - 2005

Im Jubiläumsbuch zum 75-jährigen Bestehen des Reitervereins berichtete der Chronist über die Jahre 1925 bis 2000. Seine weiteren Eintragungen beginnen hier mit der damaligen Geburtstags- feier der Pferdefreunde:

Jahresende 2000 Mit einer Festveranstaltung erreicht das Jahr für den Reiterverein Balve seinen Höhepunkt. Rund 300 Mitglieder und Förderer, Freunde und Helfer feiern am 25. November das 75-jährige Ver- einsjubiläum in der Schützenhalle Volkringhausen. Souverän führt Bernd Maas durch das Pro- gramm, das die Sänger des Männerchores 1874 Balve mit einigen Liedern eröffnen. Vorsitzen- den Dieter Graf Landsberg-Velen erinnert in der festlich geschmückten Halle an bedeutende Epochen und Ereignisse der Vereinsgeschichte. Bürgermeister Manfred Rotermund überbringt die Grüße (und einen Scheck) der Stadt Balve. Er weist humorvoll nach, dass Pferd und Reiten sprichwörtlichen Einfluss auf die deutsche Umgangssprache genommen haben. Er wie auch Uwe Schmack, Vorsitzender des Märkischen Reiterverbandes, und die Vertreter befreundeter Vereine erhalten nach ihren Grußworten die neue Chronik des Vereins, das so genannte Jubiläumsbuch, als Dankeschön. Besondere Aufmerksamkeit findet die Kindertanzgruppe "Sarotti" aus Waren- dorf. Lissa Klute und Chronist Rudolf Rath erinnern im Dialog an besondere Entwicklungen in der Vereinsgeschichte und präsentieren dazu das Jubiläumsbuch. Dann aber kann sich keiner der Gäste dem üppigen Buffet entziehen, das den gemütlichen Teils einleitet. Die passende Musik dazu liefert die „Altstadt-Bigband“ aus Allendorf. Am Rande bieten Fotowände mit Bildern und Presseberichte aus der Vereinsgeschichte Aktiven aus früheren Jahren und Jahrzehnten viele Erinnerungen.. Ehemalige Reitlehrer, wie Werner Eschenlohr, Walter Lutter und Herbert Hesterwerth, sind gesuchte Gesprächspartner. Fotos des Blintroper Fotografen Winfried Groke erinnern an jüngste Ereignisse, nämlich an die Deutsche Meisterschaft in Wocklum. Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Volkringhausen sorgen über viele Stunden für ausreichenden Nach- schub an Getränken. Am 16. Dezember verleiht der Stadtrat dem Vorsitzenden des Reitervereins, Dieter Graf Landsberg-Velen, die Ehrenbürgerschaft der Stadt Balve. Bürgermeister Manfred Rotermund begründet: "Damit soll sein jahrzehntelanges außerordentliches Engagement im nationalen und internationalen Reitsport und die damit verbundene positive Auswirkung auf die Stadt Balve gewürdigt werden." Dazu Dieter Graf Landsberg-Velen: "Ich nehme diese Wahl zum Ehren- bürger gerne an und empfinde dabei auch einen gewissen Stolz. Denn ich liebe diese Stadt mit ihren vielen schönen, Gott Dank noch erhaltenen Zeugnissen ihrer Geschichte. Und ebenso fühle ich mich mit ihren Bewohnern verbunden, wenngleich es mir erlaubt sei, die eine oder andere Begebenheit mal mit etwas kritischer Liebe zu begleiten." Er hebt dann die ehrenamtli- che Leistungen und ihre Bedeutung für unsere Gesellschaft hervor, stellt aber auch fest, dass seine gewürdigten Anteile immer auch Gemeinschaftswerk einer Vielzahl freiwillig und ehren- amtlich tätiger Helferinnen und Helfer seien. Am Nachmittag dieses Tages tragen sich der neue Ehrenbürger, seine Ehefrau Monika sowie Ihre Königliche Hoheit Infanta Dona Pilar de Borbón, Schwester des spanischen Königs Juan Carlos, Präsidentin des Internationalen Reiter- verbandes, die sich aus Anlass des 75. Geburtstages von Graf Landsberg-Velen auf Schloss Wocklum aufhält, in das Goldene Buch der Stadt Balve ein. Am Tag darauf feiern namhafte Vertreter des deutschen Sports den 75. Geburtstag unseres Vorsitzenden Dieter Graf Landsberg-Velen gemeinsam mit dem Jubilar. Unter ihnen Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), NOK-Präsident Professor Walther Tröger, der dem Jubilar die IOC-Auszeichnung "Sport und Universalität" überreicht, IOC-Vizepräsident Dr. Thomas Bach und Geert Gockel, Vizepräsident der Deutschen Reiterli- 28 chen Vereinigung. Mit einem Sonderprogramm in der Reithalle überrascht der Reiterverein seinen Vorsitzenden. Zunächst erläutert Matthias Camminady, als sein Stellvertreter: "Im Jahre 1925 wurde nicht nur unser Reiterverein gegründet, sondern der spätere langjährige Vorsitzen- de unseres Reitervereins sozusagen gleich mitgeliefert. Sie werden Ihre über 51-jährige lang- jährige Leitung mit vielen schönen, vielleicht auch einigen weniger angenehmen Erinnerungen verbinden. Dazu überreichen wir Ihnen die Gesamt-Chronik als Sonderausgabe. Sie erinnert an viel Freud und wenig Leid, an große Erfolge und kleine Rückschläge. Sie weist vor allem aber nach, dass der Reiterverein Balve in seiner 75-jährigen Geschichte eine großartige Entwicklung bis zum heutigen Tage genommen hat. Und die ist ganz eng mit Ihrer Lebensgeschichte ver- bunden, spiegelt sozusagen einen Teil Ihres eigenen Lebensweges wider." Hans-Heinrich Isen- bart moderiert das Festprogramm mit einem KO Springen, einer Springquadrille von Weih- nachtsmännern und dem Reiterschauspiel "Immer im Dienst": In der Wüste Arabiens begegnen „Dieter ben Graf ibn Landsberg bin Velen ben Wocklum ibn Turnierplatz ben Bigboss“ (Mo- ritz Graf Brühl in der Rolle seines Schwiegervaters), und an seiner Seite „Hanfried ibn Haring ben Generalsekretär ibn FN“ (Berthold Streiter), dem "Apfel der Weisheit" (Elisabeth Prinzes- sion von Croy), dem 1. Beduinen „Ali ben Jussuf ibn Johannes“ (Daniel) und seinem Stamme- soberhaupt „Ali bin Vize ibn Camminady“ (Matthias Camminady). Die Fee (Dorothee Schweitzer) weist ihnen den weiteren Weg hin zu dem alten Beduinen „Abu Schock ben Müh- le“ (Rudolf Rath), der sie am Ende mit kunstvollen Dressurvorführungen zweier wunderschö- ner Araberhengste überrascht. Nach einem "Pas de quatre", geleitet von Corenlea Endres, stürmt die Warendorfer Meute mit Master Willy Rehr in die Reithalle. Die Hunde dürfen sich auf eine Schubkarre voller Pansen stürzen, wobei auch einige der Ehrengäste sich herumflie- gender Fleischteile nicht entziehen können. Während die Meute sich gesättigt in eine Ecke ver- zieht, fährt der Viererzug mit Michael Freund ein, Standartenträger nehmen Aufstellung, und der Jubilar verlässt per Kutsche die Reithalle. Das fröhliche Finale gestaltet der Musikverein Beckum.

Foto 3: 2000: Zum Abschluss des Reiterspiels bedankt sich der Jubilar bei den Darstellern

Jahreschronik 2001 Mit etwa 70 Mitgliedern und Freunden feiert der Reiterverein am 27. Januar im Restaurant Balver Höhle sein Winterfest. Hoch lebe die Weiterentwicklung der Computertechnik auch im Dressurbetrieb: Per Bildschirm, Mouse-Klick und Tontechnik steuert Berthold Gilberg erstmals am 11. Februar den Ablauf der Dressuraufgaben in der Reithalle vom Jugendraum aus. Unter- schiedliche Auffassungen führen Anfang des Jahres zur Kündigung des Pachtvertrages mit dem Förderverein Therapeutisches Reiten Balve-Sundern zum 30. Juni durch den Reiterverein Bal- ve. Neun Prüfungen umfasst das Jugendturnier am 17./18. Februar in der Wocklumer Reithalle: An beiden Tagen erleben die jungen Reiterinnen und Reitern Freud und Leid, Stolz und Enttäu- schung - je nach dem, wie die teilweise erstmalige Vorstellung unter Prüfungsstress verläuft. Es

29 herrscht eine gute Atmosphäre in den beiden Hallen, und dazu tragen Aktive und Helfer, aber auch Daumen drückende Angehörige als Zuschauer bei. Hermann Duckek verstirbt im Alter von 64 Jahren. Der "Bodenpapst" war auch in Wocklum bei den großen Turnieren im Einsatz und durch seine kollegiale Haltung gegenüber den ehren- amtlichen Mitarbeitern des Reitervereins sehr beliebt – so auch bei seinem letzten Einsatz in Wocklum im Vorjahr bei den Deutschen Meisterschaften. Die Maul- und Klauenseuche breitet sich immer mehr aus und gefährdet nun auch Reitturniere. Für seine Mitgliederversammlung am 30. März "erntet" der Reiterverein erfreuliche Schlagzeilen: „Reiterverein baut Schulden ab – Verbindlichkeiten konnten von 1,7 Mio auf 525.000 DM gesenkt werden“. Die Pferdefreunde erfahren: Das Hallenturnier im April muss wegen der Maul- und Klauenseuche ausfallen; selbst die weiteren Veranstaltungen, Regio und Optimum, stehen noch auf höchst wackligen Füßen. Die im letzten Jahr erfolgreichen Jugendreiter erhalten vom Vorstand Urkunden und Präsente. Dieter Graf Landsberg-Velen bilanziert: "2000 war für den Reiterverein Balve ein erfolgreiches Jahr, auf das wir zufrieden zurückblicken können." Erfreuliches berichtet der Vorsitzende auch zur Kassenlage: „Die Verbindlichkeiten des Vereins konnten deutlich gesenkt werden. Mit dem großartigen Besuch der DM hat der Verein das beste Ergebnis in seiner langjährigen Geschich- te erzielt. Teamwork sichert dem Verein letztlich einen gesunden Finanzstatus.“ Die Beiträge, so beschließt die Mitgliederversammlung, bleiben für das Jahr 2002 unverändert, werden aber mit der Umstellung auf den Euro gerundet. Zum Ehrenpräsidenten der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wird Dieter Graf Lands- berg-Velen am 3. Mai auf Norderney einstimmig gewählt. Damit würdigen die Delegierten seine 33-jährige ehrenamtliche und erfolgreiche Arbeit als Präsident des nationalen Reiterver- bandes. Am 11. Mai feiern die Aktiven des Reitervereins Balve gemeinsam mit ihrem Vorsit- zenden diese Wahl. Sein Nachfolger, Jürgen Thumann, übernimmt nach eigener Einschätzung einen bestens organisierten Verband, der sich eine neue Struktur verordnet hat. Ungünstige Wetterbedingungen beeinflussen das 13. Balve Regio am 02. - 04. Juni, verbunden mit den Märkischen Meisterschaften. Kühle Temperaturen und immer wieder heftige Regenschauer muten Reitern und Pferden einiges zu. Doch da bewähren sich die hervorragenden Sandböden auf den Turnierplätzen. Uwe Schmack, Vorsitzender des Märkischen Kreisreiterverbandes, resümiert: "Ich glaube nicht, dass an irgendeinem anderen Ort im Märkischen Kreis die Veran- staltung so erfolgreich hätte durchgezogen werden können." Heinrich Cordes übernimmt am 1. Juli die Reithalle II. In der Folgezeit macht er daraus mit enormen Aufwand in Eigenleistung ein Schmuckstück. Besonders bewähren sich die installier- ten Trennwände zu den Ställen und die neuen Nutzungszeiten in der Halle. Die von ihm einge- führte Ordnung und Sauberkeit strahlt positiv auch auf die übrigen Anlagen aus. In dieser Halle stehen nun auch der Reitlehrerin Tina Vogel einige Boxen zur Verfügung. Per "Sommer-Info" an alle Mitglieder bedankt sich der Vorstand im Juli für die Unterstützung des Regio-Turniers. Für das Balve Optimum bittet der Vorstand die Mitglieder um Mithilfe bei den vorherigen Ar- beitseinsätzen, beim Turnier und durch Kuchenspenden. Auf gute Resonanz stößt Chronist Ru- dolf Rath Mitte des Jahres mit seiner "Suchaktion Sommer" zur Vervollständigung des Verein- sarchivs: „Es gibt noch Lücken, und diese wollen wir schließen!“ Alle Beiträge werden mit dem Jubiläumsbuch belohnt. Ministerpräsident Wolfgang Clement wandert mit Ehefrau und einem Tross durch „sein“ Land. Auf dem Weg von Iserlohn zum Sorpesee informiert er sich am 17. August in Wocklum auch über das bevorstehende Balve Optimum. Sehr vorsichtig nä- hert er sich der Stute Lalique und gibt er ihr Zucker. Und nicht nur ihr: „Graf Landsberg- Velen“, so der Landesvater, „hat großen Anteil an der positiven Entwicklung des Reitsports in Deutschland. Ohne ihn wäre der deutsche Reitsport nicht führend in der Welt.“ Rosalie von Landsberg überreicht ihm als Lektüre für die weitere Wegstrecke unser Jubiläumsbuch "75 Jahre Reiterverein Balve". Großen Reitsport bietet das OPTIMUM International mit der Riders Tour vom 24. bis zum 26. August. Teilnehmer und Gäste erleben in diesen Tagen bei strahlendem Sonnenschein hervor- ragenden Reitsport auf dem Dressur- und dem Springplatz sowie ein attraktives Rahmenpro- gramm.

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Foto 105: Das Kuchenbuffet des Reitervereins ist stets sehr begehrt

Zu ihrem Herbstritt starten am 27. Oktober Reiterinnen und Reiter in zwei Abteilungen. Her- bert Klute führt dabei die Galopp-Gruppe in einem weiten Bogen durch die Wälder bis hin zum Schloss Melschede. Der vorgesehene Bügeltrunk fällt jedoch mit Rücksicht auf die unsichere Witterung aus. Anschließend treffen sich Reiter und Gäste in der Schlosskapelle zur Hubertus- messe mit Pfarrer Dr. Richter, St. Blasius Balve, und später zum gemütlichen Ausklang im Casino. Der Vorstand legt in seiner Sitzung am 5. November fest, dass die Mitglieder, die für den Verein keine Arbeitsleistung erbracht haben, nun "zur Kasse gebeten werden". Das 3. Pro- gramm Fernsehen, WDR-Studio Siegen, berichtet im Rahmen der Serie "Montags in..." am 5. November über die Reiterei in Wocklum. Leonhard Mertens fährt das Team samt Kamera mit seiner Kutsche galant von der Luisenhütte - mit Zwischenstation am Schloss - zu den Reitstäl- len auf der Turnieranlage. Gefahr vorüber: Als Ersatz für das im April wegen der Maul- und Klauenseuche ausgefallene Turnier treffen sich Reiter und Pferde zum Hallenturnier vom 23. bis zum 25. November. Trotz Halle: Das durchgehend schlechte Wetter mit angekündigtem Schnee- und Glatteis hält viele Reiter von einer Anreise ab; die Wettbewerbe mit gemeldeten 1.200 Starts werden teilweise nur stark reduziert durchgeführt. Aber auch dadurch lassen sich die zahlreichen Helferinnen und Helfer des Reitervereins ihre gute Laune nicht verderben. Sie sorgen wie gewohnt für eine sorgfältige Betreuung der Teilnehmer und Gäste. Zum Jahresende dankt Vorsitzender Graf Landsberg-Velen in seinem Rundbrief: "Wiederum wären die Aktivitäten ohne das freiwillige Engagement nicht möglich gewesen. Ihrer großartigen Einsatzbereitschaft gebührt unser herzli- cher Dank. Erfreulicherweise ist die Zahl der Mithelfer gewachsen, doch gibt es bedauerli- cherweise noch Mitglieder, die den zweimaligen Beschluss der Mitgliederversammlung zu sol- cher Mithilfe negieren. Der Vorstand sieht sich nun in der Pflicht, daraus die ebenfalls be- schlossenen Konsequenzen zu ziehen..."

Jahreschronik 2002 Nun haben wir den Euro! Er löst am 1. Januar die Deutsche Mark ab. Das hat auch Einfluss auf die Beitrags- und Gebührenordnung des Provinzial-Verbandes westfälischer Reit- und Fahrver- eine e.V., Münster, die an diesem Tage in Kraft tritt. Der Reiterverein Balve e.V. hat nun er- höhte Beiträge für seine Mitglieder abzuführen. Die Sportversicherung gewährleistet einen "umfassenden und an der Praxis orientierten Versicherungsschutz", teilt die Sporthilfe e.V. mit – und das sogar ohne erhöhte Versicherungsbeiträge. Einbrecher suchen erneut die Anlage auf: Nachdem beide Außentore seit dem letzten Einbruch mit Riegeln versehen wurden, finden sie nun ihren Weg durch ein Toilettenfenster und ver-

31 schaffen sich Zugang zum Casino. Die Ausbeute ist nicht groß, denn die Kasse ist in Sicher- heit, der Sparkasten zuvor geleert worden. So bleibt der Schaden begrenzt, aber der Ärger ist natürlich groß. Wohl nur die besonders Tanzfreudigen unter den Mitgliedern treffen sich am 01. Februar zum alljährlichen Fest. Sie feiern "diesmal klein und fein" - wie es in der Einla- dung heißt - in der Gaststätte Felsenruh in Frühlinghausen. Mehr Anklang findet dagegen das Kostümreiten am 9. Februar. Kinder und Jugendliche feiern ihren Karneval. Und wer sich mit seiner Verkleidung besonders viel hat einfallen lassen, der kann sich anschließend über eine gute Platzierung bei der Prämierung freuen. Am 20. Februar gründen 6 Personen die „Turnier- gemeinschaft Balve e.V.“, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Als Geschäftsführerin wird Rosalie von Landsberg-Velen bestellt, zum Sprecher der Gesellschaft Dieter Graf Lands- berg-Velen gewählt. Die GmbH sichert die „die reitsportliche uns sonstige Nutzung der Reitan- lagen“. Die Verknüpfung mit dem Reiterverein erfolgt durch den Beirat, dem die jeweiligen Mitglieder des Vorstandes des Reitervereins Balve e.V. angehören.

Foto 106: Zum Kostümfest entwickeln die Kinder viel Fantasie

Claudia Waltermann-Harnacke, langjährige Aktive im Reiterverein Balve, erhält am 12. März die Trainer-C-Lizenz, nachdem sie zuvor Lehrgang und Prüfung des Kreisverbandes Sauerland auf der Reitanlage des RV Schmallenberg erfolgreich absolvierte. Ihr ebenfalls erfolgreicher Kurs-Kollege Heiner Krins beginnt kurz darauf, Christina Vogel bei ihrer Ausbildungsarbeit im Reiterverein Balve zu unterstützen. Die Vorstandsetage plant am 22. März eine Beteiligung an der Aktion zur Rettung des St. Marien-Hospitals. "Lasst uns eine Tauschbörse zur Vereinsge- schichte einrichten", schlägt Chronist Rudolf Rath in der März/April-Ausgabe der „Reiter Pas- sage“ vor und begründet dies ausführlich mit seinen eigenen Erfahrungen bei der Erstellung des Jubiläumsbuches zum 75-jährigen Bestehen des Reitervereins Balve. Die Pferdesportfachzei- tung verwirklicht diese Idee schon im Mai/Juni: „Hier bieten wir Reitervereinen und – verbänden, aber auch allen Freunde des Reitsports an, unsere Leserinnen und Leser über ihre Festschriften, Chroniken oder sonstigen Berichte zu informieren. Aber auch die Suche nach Daten, die für die eigene Vereinsgeschichte benötigt werden, wollen wir auf diese Weise er- leichtern.“ Strahlender Sonnenschein an allen Tagen des Hallen-Reit- und Springturniers, 05.-07. April, lässt den Nachtfrost schnell vergessen. Entsprechend gut ist die Stimmung bei Teilnehmern und Gästen. Für alle Alters- und Leistungsgruppen gibt es reitsportliche Herausforderungen. Zudem bieten die Einfachen Reiterwettbewerbe für Reiter und Senioren am Sonntagnachmittag einen humorvoll-sportlichen Höhepunkt. Mit 9 Teilnehmern unterbricht die Hausfrauengruppe ihren Dienst an der Kuchentheke und bewältigt souverän den "Lady's Champion Ship Dressage Seni- or" vor den kritischen Augen der Richter und vollen Zuschauerrängen. Mit dem Einritt der zu- meist älteren Herren zum "Gentlemen's Champion Ship Senior" folgt eine weitere Steigerung. Aufmunternde "letzte Hilfe" leistet dabei Rosalie von Landsberg mit dem Likör „Doppeloxer“, 32 humorvoll kommentiert von Berthold Gilberg am Mikrofon. Dieter Graf Landsberg-Velen er- hält Ende April bei der FN-Tagung in Koblenz das „Reiterkreuz in Gold mit Brillianten. Über „manche schlaflose Nacht“ klagt Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen bei der „Or- dentlichen Mitgliederversammlung“ des RV Balve am 3. Mai im Restaurant Balver Höhle. Grund der Klage: die Finanzierung des Balve Optimums International vom 14. bis 16. Juni. „Noch nie ist es so schwer gewesen“, so der Vorsitzende, „Sponsoren für das große Turnier zu finden“. Im Übrigen setzt er auch bei dieser Großveranstaltung wieder auf die große Unterstüt- zung der vielen ehrenamtlichen Helfer aus den Reihen der Mitglieder. Reinhard Hertin und Matthias Camminady, als stellvertretende Vorsitzende, Werner Obertrifter, als Geschäftsführer, und Lissa Klute werden einstimmig wieder in den Vorstand gewählt. Als Nachfolger von Hu- bert Hahn rückt Egon Appelhans in den Vorstand auf. Die Umsetzung der Arbeitseinsätze bringt Schwierigkeiten und soll so geändert werden, dass unnötige Härten vermieden werden. Wieder einmal wohl vergeblich werden Hundebesitzer um Rücksicht auf Reiter und Pferde gebeten. Den Jugendwimpel des Märkischen Reiterverbandes gewinnen die Balver Jugendli- chen am 11./ 12. Mai beim Reitturnier des Landwirtschaftlichen Reitervereins Kalthof. Bei der Veranstaltung „Auto und mehr“ in der Balver Innenstadt ist am 9. Juni tatsächlich mehr als Autos zu sehen. Der Reiterverein Balve, an seiner Spitze Dieter Graf Landsberg-Velen, wirbt dort für das bevorstehende große Turnier in Wocklum, unterstützt von Dressurreiterin und Olympiasiegerin Ulla Salzgeber, die großzügig ihre Autogramme verteilt. Zum ersten Mal findet das Balve Optimum International, 14. - 16. Juni, unter den Regeln des Weltverbandes FEI statt. Zugleich ist dies die dritte Station der Spring- und der Auftakt der Dressurreiter in der Riders Tour. Insgesamt rund 12.000 Zuschauer verschaffen diesem Spit- zenereignis, auch für die Fernsehübertragung, die passende Kulisse und knisternde Atmosphä- re. Krachend hinterlässt ein mehrstündiges Gewitter mit heftigem Regen in der Nacht zum Samstag auf dem Dressurplatz einen großflächigen Teich, der abgepumpt werden muss. Am Samstagmorgen riskieren viele Zuschauer im VIP-Zelt, im Medienzentrum und im Gastrono- miebereich einen oder auch mehrere Blicke auf den Fernsehbildschirm, um sich bei der Fuß- ballweltmeisterschaft nicht die Begegnung Deutschland gegen Paraguay entgehen zu lassen. Der Vorsitzende des RV in seinem Brief vom 19. August an Teilnehmer, Partner, Förderer und Mithelfer: „Ohne falsches Eigenlob darf es gesagt werden - das Optimum 2002 war ein High- light und hat als unser erstes reguläres CHI ein neues Kapitel in der Balver Turnierchronik auf- geschlagen. Reiterinnen und Reiter der Weltelite aus insgesamt 18 Nationen demonstrierten in Dressur und Springen höchstes Leistungsniveau, und Tausende auf den voll besetzten Rängen zollten ihnen dafür begeisterten Dank.“ Die Voltigierkinder des RV Balve feiern am Samstag, 13. Juli, auf der Reitanlage ihr Sommer- fest. Sie zeigen den Besuchern, unter ihnen natürlich auch viele Angehörige, was sie unter Lei- tung von Ines Engel gelernt haben. Getrübt wird diese Veranstaltung allerdings durch Dauerre- gen. Doch man weiß sich zu helfen: Alle Spiele werden unter das schützende Dach des VIP- Bereiches verlegt. Ihr „Zeugnis-Vergess-Fest“ feiern am 18. Juli zum Ferienanfang auf dem Dressurplatz die Mitglieder der Jugendgruppe des RV Balve sowie weitere Kinder aus dem Reitbetrieb. „Teilnehmen dürfen“, so der Aushang, „auch Erwachsene gegen eine kleine Spen- de – kann auch in Form von Naturalien/Salat etc. sein“. Getrübt allerdings wird das fröhliche Beisammensein durch einen Unfall mit Armbruch als Folge, der im Balver St.-Marien-Hospital erfolgreich operiert werden kann. Wieder einmal haben wir Einbrecher als unwillkommene Gäste: In der Nacht vom 13. auf den 14. August suchen sie im Büro der Reitlehrerin, im Casino und in der Geschäftsstelle nach Bargeld, finden aber lediglich einen kleinen Betrag in der Ge- tränkekasse. Hannah Camminady erringt bei den Märkischen Meisterschaften, ausgetragen vom 23. bis zum 25. August auf der Reitanlage in Ostsümmern, mit Antaris die Märkische Meisterschaft der Dressur-Junioren. Ihr Ehrenpreis: Teilnahme an einem Lehrgang beim Bun- destrainer der Dressurjunioren, Hans-Heinrich Meyer zu Strohen. Bei den Junioren der Spring- reiter erreicht Elisabeth Kruse auf Latina den zweiten Rang. Als Dankeschön für ihre Unterstützung beim Balve Optimum International lädt die Turnierge- meinschaft alle Helferinnen und Helfer, auch die der beteiligten Vereine wie Männerchor 1874 Balve, zur Feier des erfolgreichen Balve Optimum am 30. August in den VIP-Bereich des Tur- 33 nierplatzes ein. Ein halber Wechsel vollzieht sich im Aug./Sept. im Casino, denn nach dem Ausscheiden von Wolfgang Schulte, mit dem sie zusammen arbeitete, übernimmt Martina Krumrei nun allein den Bewirtungsbetrieb.

Foto 12: SV 28.12.2002

Stadtfest in Balve am 14. September: An der Hauptstraße ist auch der Reiterverein Balve mit einem Info- und Imbissstand vertreten. Der intensive Einsatz wird durch rege Nachfrage be- lohnt. Am Mittwoch, 18. September, ein schrecklicher Unfall mit tödlichem Ausgang. Auf dem Weg von der Box im Reitstall II zum Unterricht in der Reithalle I stürzt das Pferd Jessy und begräbt die 9-jährige Sara Schlott aus Lendringsen unter sich. Am Freitag, 20. September, tref- fen sich viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene des Reitervereins in der Schlosskapelle zu einer Trauerfeier unter Leitung von Vikar Hofmann, Balve. Tiefe Betroffenheit und Fassungs- losigkeit beherrscht auch das anschließende Zusammensein im Casino. Der Schulbetrieb ruht in diesen Tagen. Starken Zuspruch finden die elf Prüfungen beim Jugend-Hallenturnier am 5. und 6. Oktober mit insgesamt 400 Starts und 200 Pferden. Allein beim einfachen Reiterwettbewerb starten 70 Teilnehmer in neun Abteilungen. Viel Spaß gibt es bei der Sportstafette „Jump und Hund“, bei der zuerst mit dem Pferd ein Parcours und anschließend mit dem Hund eine Ge- schicklichkeitsstrecke überwunden werden muss. Wiebke Decker übernimmt Mitte Oktober einen Teil des Reitunterrichtes und unterstützt so Tina bei ihren vielfältigen Aufgaben im Wocklumer Reitbetrieb. Ihre Tätigkeit endet Mitte 2003. Seinen 85. Geburtstag und gleichzeitig die Diamantene Hochzeit (60 Jahre) mit seiner Ehefrau Olga feiert Dr. Gustav Hage, über Jahrzehnte Turnier-Tierarzt bei den Wocklumer Turnieren, am 18. Oktober, im Haus Recke, Binolen. Für den Reiterverein gratulieren die Vorstandsmit- glieder Rosalie von Landsberg und Werner Obertrifter. Beim Herbstritt, am 26. Oktober, wa- gen sich wenige Reiter erst ins Gelände, nachdem sich der seit dem Vortage herrschende Sturm gegen Mittag etwas beruhigt hat. Davon ist bei der Hubertusmesse, um 17 Uhr Hubertusmesse in der Schlosskapelle, nichts mehr zu spüren. Etwas heftiger wird es dann allerdings später beim gemütlichen Ausklang im Reitercasino. Der Reiterverein Hellefeld und Umgebung feiert am 27. Oktober sein 75-jähriges Bestehen. Nach der Festrede des 1. Vorsitzenden Uli Sauer überbringen viele Vertreter anderer Reitervereine ihre Glückwünsche; an erster Stelle gratuliert Dieter Graf Landsberg-Velen dem mit uns befreundeten Reiterverein. Die Hauptversammlung des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) wählt am 3. November den 48-jährigen Klaus Steinbach zum neuen Präsidenten. Er löst Walther Tröger ab, der seit 1992 amtierte. Einer der 34 drei Vizepräsidenten wird Dieter Graf Landsberg-Velen. Beim 15. Weihnachtsmarkt in der Balver Innenstadt sind am 8. Dezember Aktive des Reitervereins wieder mit einem Imbissstand vertreten. Erfreut berichten die Aktiven, dass sich dieser Einsatz auch in diesem Jahr wieder für die Jugendkasse gelohnt habe. Seine guten Wünsche zum Weihnachtsfest und zum bevorstehenden neuen Jahr verbindet der Vorstand des RV Mitte Dezember mit Informationen an die Mitglieder über das Weihnachtsrei- ten am 2. Weihnachtstag und über die geplanten Winterlehrgänge im Januar des nächsten Jah- res. Am 2. Weihnachtstag, 26. Dezember, führen Kinder und Jugendliche des RV beim traditi- onellen Weihnachtsreiten erfolgreich ein Spiel in Anlehnung an das Musical „Starlight Ex- press“ vor. Die Regie führt Heiner Krins. Knapp 20 Reiterinnen und Reiter begeistern die rund 200 Zuschauer mit ihrem reiterlich-schauspielerischem Können.

Jahreschronik 2003 Hallenturnier 4. - 6. April: Über 500 Pferde sind bei 20 Prüfungen am Start. Die Teilnehmer kommen vor allem aus dem Märkischen Kreis und aus dem Hochsauerlandkreis, aber auch aus dem rheinischen Raum. Eine besondere Attraktion für Zuschauer ist der „Jump & Hund- Show“-Wettbewerb. Zuerst muss jedes Paar einen Miniparcours überqueren, anschließend meistern Hund und Herrchen bzw. Frauchen eine andere Hindernisaufgabe. Zum Schluss muss der Hund in einer Karre gefahren werden. Wenn er am Ende auch noch bellt, bekommt das Duo eine Zeitgutschrift. In München wird am 11. April bekannt: Dieter Graf Landsberg-Velen gehört nun dem Aufsichtsrat der deutschen Olympia-Bewerbung an. Mit ihm im Bunde sind Klaus Steinbach, Präsident des NOK, Bundesinnenminister Otto Schily und Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB). Am 10. Mai richtet der RV Balve auf seiner Turnieranlage eine der vier Dressur-Sichtungen für die Westfälische und Deutsche Meis- terschaft der Junioren und Jungen Reiter aus. Hannah Camminady nutzt ihren Heimvorteil und erreicht in der Dressurprüfung Kl. M/A der Junioren auf Antaris den 3. Platz. Damit gehört sie dem Juniorenkader an und ist zu den westfälischen Meisterschaften zugelassen. Mitgliederversammlung des RV Balve e.V. am 17.Mai im Restaurant Balver Höhle mit knapp 50 Teilnehmern. Dieter Graf Landsberg-Velen wird einstimmig erneut zum 1. Vorsitzenden wiedergewählt. Zuvor berichtet er über die Investitionen, die trotz schwieriger Finanzlage des Vereins im Hinblick auf die das Balve Optimum vorgenommen wurden und werden. Er erläu- tert den Stand der Vorbereitungen für das Optimum und weist auf Probleme der Finanzierung aufgrund fehlender Sponsoren hin. 2. Vorsitzender Matthias Camminady erinnert an die erfolg- reichen Veranstaltungen des Vorjahres. Fünf junge Reiterinnen erreichten die Qualifikation für die Westfälische Meisterschaft. In Dressur: Kim Hertin, Hannah Camminady, im Springen: Elisabeth Kruse, Christina Erpelding und Dorothee Cordes. Sie erhalten eine Urkunde des RV. Für die erfolgreiche Turnierteilnahme der Jugendlichen wird Christian Vogel als Trainerin aus- gezeichnet. Susanne Appelhans berichtet in Vertretung der erkrankten Dorothee Schweitzer über die zahlreichen Aktivitäten Jugendabteilung. Sie übernimmt, gemeinsam mit der schon bewährten Stellvertreterin Brigitte Betten, die Leitung der Jugendarbeit. Zusätzlich steht künf- tig Martina Krumrei als Ansprechpartnerin für die Jugend zur Verfügung. Der Finanzbericht, vorgetragen von Geschäftsführer Werner Obertrifter, zeigt eine gute Entwicklung: Die jährli- chen Verluste konnten trotz erforderlicher Investitionen nach und nach reduziert werden. Eine weitere erfreuliche Nachricht: Die Beiträge und Gebühren werden auch im kommenden Jahr nicht verändert. Erhöht werden allerdings die Gebühren für die Anlagennutzung, um eine ge- rechtere Lösung zu erreichen. Positiv ist auch der Bericht von Vorstandsmitglied Egon Appel- hans: Die Beteiligung bei den Arbeitseinsätzen hat zugenommen. Statt Kontrolle setze der Vor- stand künftig verstärkt auf die Eigenverantwortung aller Mitglieder. Matthias Camminady, stellvertretender Vorsitzender des RV, feiert am 31. Mai - natürlich im großen Stil - im Casino seinen 40. Geburtstag. Viele Gäste verbringen mit ihm gemeinsam diese schweren Stunden. Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen gratuliert und dankt ihm für seine zahlreichen Aktivitäten beim Reiterverein. Mitglieder der gräflichen Familie erfreuen ihn mit der „Cammy-Show“, und seine Reiterfreundinnen und –freunde überraschen ihn mit gelungenen Einlagen in der Reithalle: So würdigt Lissa Klute ihn mit einem selbst getexteten Lied, das sie 35 mit ihrer Gitarre gekonnt vorträgt. Jutta Stromenger leert - als „Bahnbeamtin“ - einen Koffer mit sinnvollem Inhalt für einen 40-Jährigen. Stefan Funke verkündet ihm ein hartes, aber gerech- tes, insgesamt vor allem humorvolles „Urteil“. Außergewöhnliche Freude aber bereitet „Cam- my“ zu später Stunde das Miniatur-Shatty „Stöppsel“ zum Knuddeln. Ob er den Tandem- Fallschirmsprung mit Michael Schmidt tatsächlich wagen wird, den ihm seine Reiterkolleginnen und –kollegen schenken?

Foto 23: Unser Vize „Cammy“, hier mit Tina Vogel, genießt und schweigt…

Im Wettbewerb um den Märkischen Jugendwimpel, der bei den Kiersper Reitertagen, 20./22. Juni, ausgetragen wird, erreicht das Balver Team Platz 2 hinter dem Team des RV Kalthof. Das Balve Optimum 2003 International, 3. bis 6. Juli, ist auch in diesem Jahr verbunden mit der Ri- ders-Tour. Neben den Prüfungen für internationale Spitzenreiter gibt es wieder Prüfungen für heimische Sportgrößen. Trotz mäßiger Temperaturen unter zumeist bewölktem Himmel am Frei- tag und Samstag, versetzt mit leichten Schauern, werden insgesamt 13.500 Besucher gezählt. Das WDR-Fernsehen überträgt am Samstag und Sonntag Ausschnitte aus den Prüfungen. „Als Veranstalter sollte man sich ja eigentlich nicht selbst loben. Aber was wir dank unserer vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer geboten haben und wie reibungslos alles abgelaufen ist, das war schon toll“, zieht Dieter Graf Landsberg-Velen am Tag nach dem Turnier äußerst zu- frieden seine Bilanz. Am Samstagabend nimmt eine große Zahl von Aktiven und Besuchern am Feldgottesdienst mit Pastor Johannes Epkenhans aus Garbeck auf dem Dressurplatz teil. Der Musikverein Balve sorgt für die musikalische Gestaltung. Der Ländliche Reiterverein Attendorn-Repetal führt auf der Wocklumer Reitanlage am 11. -13. Juli sein Turnier durch. Eine Wasserschutzzone verhindert im Repetal Heimturniere. Im Pro- gramm sind Wettbewerbe bis hin zu Springprüfungen der Klasse S sowie auch Qualifikations- prüfungen für das Bundeschampionat des deutschen Springpferdes. Unsere Gäste sind von den Turnierbedingungen unserer Anlage begeistert. Unser Prinz wird gekrönt! Beim diesjährigen Balver Schützenfest, 19.-21. Juli, erringt unser Mitglied Engelbert Prinz von Croy die Königs- würde. Mit dem 154. Schuss holt er die letzten Überbleibsel des Holzadlers von der Stange. Kei- ne Frage: Zu seiner Königin erwählt er Ehefrau Elisabeth, ebenfalls aktives Mitglied unseres Reitervereins. 19 weitere Paare stellen den glanzvollen Hofstaat, darunter auch Matthias Cam- minady mit Tina Vogel. Doch unser Prinz erklimmt weiter die Schützen-Karriereleiter und setzt sich am 20. September in Küntrop / Neuenrade auch noch die Krone des Kreisschützenkönigs auf sein edles Haupt. Tapfer und weiterhin treu an seiner Seite Ehefrau Elisabeth.

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Foto 55: Ein strahlendes Königspaar im Balver Schützen-Festzug

Das Sommerfest feiert die Jugendabteilung mit Eltern am 26. Juli im VIP-Bereich. Die Gäste können Vorführungen der Voltigierkinder bewundern, Kaffee und Kuchen genießen, Würstchen grillen und sich am Lagerfeuer der Gitarrenmusik erfreuen. Die Übernachtung in Zelten bzw. im Anhänger bildet einen abenteuerlichen Abschluss. Cecilia (Cissi) Söderholm aus Stockholm, Schweden, beginnt am 1. September ihre Ausbildung im Wocklumer Reitstall. „Eindringlich“ appelliert der Vorstand in seinem Brief im Oktober noch einmal an alle Anla- genbenutzer, „die Reitanlagen Wocklums ordentlich zu behandeln“ und ergänzt: „Wir bieten unseren Aktiven in Wocklum eine Anlage, wie sie weit und breit kein zweiter Verein zur Ver- fügung hat. Unser Reiterverein hat in diesem Jahr allein 60.000 Euro nur in die Erneuerung des Dressurplatzes und in die Bodenerneuerung beider Hallen investiert. Es kann nicht sein, dass wir aufgrund von wenigen Reitern, die unsere Anlagen verschmutzen, die Plätze und Hallen für alle sperren müssen. Wer das Verständnis für eine pflegliche Handhabung nicht aufbringt, kann dann nicht unser Partner sein! Deswegen gilt unsere Bitte noch einmal an a l l e: Verlasst die Reitanlagen bitte in ordnungsgemäßem Zustand!“ Jugendturnier 4./5. Oktober: Chef- Organisator Heiner Krins führt diese Veranstaltung mit 14 Prüfungen wieder zu einem vollen Erfolg, unterstützt von Michael Bodenröder als Parcourgestalter. Im Kampf um den Märki- schen Jugendpokal belegt das Team des RV Balve den 6. Platz. Bundestrainer Dietmar Gugler ist kritisch-konstruktiver Gast bei diesem Turnier. Auch in diesem Jahr beobachten die vielen Zuschauer mit besonderem Interesse wieder den Schauwettbewerb „Jump & Hund“. Großes Lob bekommt der Balver Reiterverein vom Kreisverband „für die sehr gute Durchführung des Turniers.“ Zu ihrem traditionellen Herbstritt brechen Wocklumer Reiter und Gäste am 18. Oktober auf. Bei sonnigem Herbstwetter umrunden die zwei Abteilungen in weitem Bogen das Borketal und das Dorf Mellen. Verena Prior leitet acht Reiterinnen und Reitern über einige Galoppstrecken, Lissa Klute führt zwanzig - vor allem junge und jüngere - Reiterinnen und Reiter per Schritt und Trab an.. Alle Teilnehmer freuen sich dann natürlich über den Eichenbruch und feiern mit dem „holländischen Urlaubspastor“ Hein Pasing in der Schlosskapelle die Hubertusmesse. An- schließend treffen sich alle Teilnehmer, Helferinnen und Helfer der diesjährigen Turniere zum „Dankeschön“ im Casino zu einem schmackhaften Büffet. 37

Foto 33: Hubertusmesse mit Pastor Hein Pasing in der Schlosskapelle

Unser Vereinsvorsitzenden Dieter Graf von Landsberg-Velen erhält im Oktober die höchste Auszeichnung, die die Deutsche Reiterliche Vereinigung zu vergeben hat, nämlich das FN- Ehrenzeichen in Gold mit Lorbeer, Olympischen Ringen und Brillanten. Er, der von 1968 bis 2001 als Präsident der FN vorstand, wird damit für seine herausragenden ehrenamtlichen Ver- dienste geehrt. Die Jugendabteilung des RV Balve nun auch im Internet: Sie richtet im November unter „www.balver-reitjugend.de.tk“ eine eigene Homepage ein. Mit der Ehrennadel und der Sport- plakette des Landes Nordrhein-Westfalen wird am 16. Dezember im Ständehaus zu Düsseldorf RV-Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen vom Stellvertretenden Ministerpräsidenten Mi- chael Vesper, Minister für Städtebau, Wohnen, Kultur und Sport, ausgezeichnet. Isabelle Vol- bert besteht Ende dieses Jahres nach einem mehrwöchigen Lehrgang die Prüfung als Sportas- sistentin im Pferdesport. Beim Weihnachtsreiten am 26. Dezember zeigen zunächst die Volti- gierkinder, die von Ines Engel und ihrem Team betreut werden, ihr Können. Dann versetzen insgesamt etwa 80 Spieler, darunter vor allem junge Reiterinnen und Reiter, mit dem Musical „Zauberwald“ unter Leitung von Tina Vogel und Heiner Krins die zahlreichen Zuschauer und Gäste in weihnachtliche Stimmung. Ein großes Kompliment gilt den Eltern der Reiterjugend, die für das gut 30-minütige Musical prächtige Kostüme selbst genäht haben. Auch die 20 mit- wirkenden Pferde sind phantasievoll dekoriert worden.

Jahreschronik 2004 Für gute Unterhaltung sorgt beim Winterfest am 24. Januar auf dem Schulte-Hof in Leverin- ghausen Herr Jacobs aus Köln. Zum Kostümreiten - Teilnahme mit und ohne Pferd - treffen sich die Jugendlichen am 21. Februar. Das Jugendleitungsteam lädt dazu ein mit dem fürsorgli- chen Hinweis: „Da das Casino an diesem Tag geschlossen ist, sollte sich jeder sein Getränk selber mitbringen, für Kuchen ist gesorgt. Wir freuen uns über rege Teilnahme“ Hallenturnier, 2.-4. April: Knapp 350 Pferde sind für rund 1000 Starts gemeldet. Balver Reiterinnen und Rei- ter können sich bei den zahlreichen Wettbewerben wieder hervorragend behaupten. Kinder und Jugendliche der Reiterjugend verbringen einen Teil ihrer Osterferien in Wocklum. Insgesamt zwölf von ihnen sind ganz mutig und übernachten am 15./16. April bzw. am 16./17. April im Jugendraum. Lediglich die selbst ausgelöste Alarmanlage stört nächtens diese Idylle. Zum „Tag der Jugend “ trifft sich die Reiterjugend am 24. April in Wocklum. Im VIP-Bereich und auf dem Turnierplatz sorgen verschiedene Aktivitäten, wie z. B. Ponyreiten, Volleyball für Jedermann, Reitshows, Sponsorenlauf, Kinderschminken, für viel Vergnügen. Die Voltigier- 38 gruppe zeigt ihr Können, es folgt die Vorführung einer Longenstunde bzw. Reitstunde, ein Haf- linger Kutschengespann fährt ein, und dann laufen Jugendliche für Sponsoren. Nach einem Pas De Deux in mittelalterlichen Kleidern startet um 16 Uhr das Volleyballturnier. An der Cock- tailbar erfrischen sich Aktive und Zuschauer. Der Erlös des Tages wird für eine Delfintherapie zur Verfügung gestellt. Mit diesem Aktionstag beteiligt sich Reiterjugend am Wettbewerb des JuSt We (Jugendsprecherteam Westfalen). Mitgliederversammlung am 14. Mai: Ein heftiger Knall, draußen vor Haus Felsenruh in Balve- Frühlinghausen, lässt die, die drinnen ungeduldig den Beginn der Versammlung erwarten, Bö- ses erahnen. Und diese Ahnung trügt nicht: Eine unserer Reiterinnen, zu Pferde stets sicher und souverän, geriet mit ihrem Auto beim Abbiegen auf den Parkplatz in den Gegenverkehr. So eröffnet Vorsitzenden Dieter Graf Landsberg-Velen die Versammlung mit leichter Verspätung. Er bezeichnet in seinem Rückblick aus sportlicher Sicht das Optimum 2003 als „absoluten Hö- hepunkt unserer Turniergeschichte“. Es sei, wie auch das ganze Jahr, sportlich erfolgreich ver- laufen. Als weniger erfolgreich bilanziert er das große Turnier jedoch aus finanzieller Sicht: Größer als je zuvor allerdings sei das Engagement der ehrenamtlich tätigen Vereinsmitglieder gewesen und damit eine Sicherung des Wocklumer Reitsports in der wirtschaftlich schwierigen Lage. Als Nachfolgerin für Sylvia Erpelding, die nicht erneut kandidiert, wählen die Mitglieder Marion Wuttke neu in den Vorstand. Berthold Streiter gehört als kooptiertes Mitglied weiter diesem Leitungsgremium an. Die Mitgliederversammlung beschließt, die „Beiträge, Gebühren und Anlagennutzung“ für 2005 nicht zu erhöhen. Susanne Appelhans berichtet wie über die vielfältigen Aktivitäten der Jugendabteilung. Die Finanzierung der 6. Deutschen Meisterschaf- ten in Wocklum, verbunden mit der Sichtung für das Olympische Turnier in Athen, mache, so der Vorsitzende, noch größere Sorge als im letzten Jahr. Die Gewinnung von Sponsoren werde immer schwieriger. Größere Einnahmen seien vor allem durch die Fernsehübertragungen und Bandenwerbungen zu erwarten. Bleibt zum Autounfall nachzutragen: Gott sei Dank – keine schwerwiegenden Folgen für die Reiterin, abgesehen von einem wochenlangen Handicap beim Reitsport. „Tag des Sports“ des Stadtsportverbandes am 23. Mai in Balve. Unter den vielen Sportvereinen ist am Schulzentrum auch die Reiterjugend mit einem eigenen Infostand und verschiedenen Aktivitäten „rund ums Pferd“ vertreten. Im Casino ziehen am 8. Juni dann die Vertreter der Balver Vereine überwiegend positive Bilanz. Verbunden mit dem Balve Optimum sind, vom 11. bis zum 13. Juni, die Deutschen Meisterschaften in Dressur und Springen, die damit zum 5. Mal auf dem Wocklumer Turniergelände ausgetragen werden. Mädchen der Jugendgruppe zei- gen auf ihren Pferden in selbst gefertigten historischen Kostümen eine Barockquadrille.

Foto 79: 39 Reiterliches Können in Barockkostümen - ein Blickfang beim Optimum

Für Kinder gibt es viele Aktionsmöglichkeiten. Am Samstagabend bietet das Zelt, direkt am Springplatz, Comedy und Musik mit dem Bonner Improvisationstheater „Springmaus“. Am Sonntagnachmittag sind alle Plätze ausverkauft, eine hervorragende Kulisse für das Fernsehen, das wieder umfassend auf die heimischen Fernsehgeräte überträgt. Insgesamt werden an allen drei Tagen 14.000 Zuschauer gezählt und damit die Erwartungen des Reitervereins Balve sogar übertroffen. Der LRV Attendorn-Repetal richtet vom 25. bis zum 27. Juni zum zweiten Mal sein Turnier auf dem Reitsportgelände in Wocklum aus. Die Veranstaltung steht unter Schirmherrschaft des Europaabgeordneten Dr. Peter Liese. Rund 1.000 Pferde sind für die Spring- und Dressurprü- fungen gemeldet. Etwa 3.000 Besucher werden an allen Tagen insgesamt geschätzt. Zufrieden erklärt 1. Vorsitzender Josef Platte: „Unser Gastspiel in Wocklum soll Tradition werden. Wir müssen uns beim RV Balve bedanken, ganz besonders aber bei Dieter Graf Landsberg-Velen und dessen Familie.“ Und 2. Vorsitzender Thomas Ostermann stellt fest: „Auf dieser Anlage will einfach jeder starten.“ Auch aus seiner Sicht hat sich das Attendorner Gastspiel in Balve bewährt, deshalb plane man auch schon für das nächste Jahr auf diesem Turniergelände. Er- gebnisse Balver Reiter: Leider nur den 6., d. h. den letzten, Platz erreichen die jungen Reiterin- nen und Reiter des RV Balve, die nur in der Dressur antreten, bei den Märkischen Meister- schaften in Hemer-Edelburg am 10./11. Juli im Kampf um die Kreisstandarte des Märkischen Reiterverbandes. Europa-Meisterschaft der Junioren, 15.-18. Juli, in Vilamoura, Portugal: Den 11. Platz im Fina- le der Einzelwertung belegt die Balver Springreiterin Elisabeth Kruse.

Foto 75:

„Supervereinsjugend“ darf sie sich zwar (noch) nicht nennen, aber mit einer Superleistung kommt die Balver Reiterjugend immerhin auf den beachtlichen Platz 10, bei 21 teilnehmenden Vereinen. Am 23. Juli nimmt sie in Münster dieses gute Ergebnis beim Mitmach-Wettbewerb des Landesverbandes Westfalen mit Stolz zur Kenntnis. Bewertet wurde dazu der Wocklumer „Tag der Jugend“ vom 24. April und seine Darstellung im Internet. Das Sommerfest der Reiter-

40 jugend, am 24. Juli, beginnt mit einer gemeinsamen Wanderung über den Burgberg, bei der für die Kinder Ponys gesattelt werden. Dann folgen auf dem Turniergelände (VIP-Bereich) Spiele für die Junioren. Für sie, ihre Eltern und Gäste gibt es Getränke, Kuchen und Grillwürstchen. Disk-Jockey Simon sorgt für den passenden Musikmix. Abends nutzen die jungen Reiterinnen und Reiter das Lagerfeuer zu weiterem fröhlichen Treiben, bevor sie sich zum Übernachten in die Zelte oder in die Pferdehänger verkriechen. Hoher Besuch auf der Turnieranlage am 28. August: Nach der Mitgliederversammlung des „Sauerländer Heimatbundes für das kurkölni- sche Sauerland“ in der Balver Höhle besucht eine der fünf Exkursionsgruppen das Schloss Wocklum und die Turnieranlagen. Unser Chronist Rudolf Rath erläutet den rund 50 staunenden Teilnehmer die Einrichtungen und das alljährliche Turniergeschehen. Großer Erfolg für Hannah Camminady. Beim Turnier des Reitervereins Menden, 29./30. Au- gust, wird sie in Ostsümmern Märkische Meisterin der jungen Reiter in der Dressur mit Anta- ris. An der Luisenhütte, älteste Holzkohlenhochofenanlage Deutschlands, beginnen umfangrei- che Sanierungsarbeiten. Aus diesem Anlass lädt der „Förderverein Luisenhütte“, 1. Vorsitzen- der Dieter Graf Landsberg-Velen, am 05. September zu einer „Baustellenparty“ ein. Der Rei- terverein Balve beteiligt sich daran mit Planwagenfahrten, die Reiterjugend bietet den jungen Gästen Ponyreiten. Natürlich ist beim Stadtfest auch in diesem Jahr, nämlich am 11. Septem- ber, die Jugendabteilung in der Balver Innenstadt wieder vertreten. An ihrer „Fressbude“ bruz- zeln die beliebten Bratkartoffeln und Champignons. Aber das ist neu: Eine heftige Windböe reißt den Verzehrenden das Zeltdach über den Köpfen weg. Wirkliche Genießer aber lassen sich dadurch nicht stören, und so sind Jugendleiterinnen und Jugendliche zuletzt mit dem Um- satz dennoch zufrieden. Beim Sommerfest, am 18. September, belohnt der Reiterverein die Helferinnen und Helfer des Balve Optimum in der Reithalle mit leckeren Speisen und kühlen Getränken für ihren mehrtägigen Einsatz: „Wir haben Großartiges geleistet und dem Wetter zum Trotz eine Veranstaltung durchgeführt, die gezeigt hat, dass wir auch unter extremen Be- dingungen ein leistungsfähiges Team sind“ heißt es in der Einladung des Vorstandes. Die Ju- gendlichen bereiten in ihrer Jugendversammlung am 29. September unter Leitung von Martina, Brigitte und Susanne das Jugendturnier, den Herbstausflug und das Weihnachtsreiten vor. Beim Hallen-Jugendturnier in Wocklum wird am 2.-3. Oktober auch um den Jugendpokal des Märkischen Kreises gekämpft. Die Balver Jugendlichen erreichen den ehrenvollen 3. Platz.

Foto 77: Beim Jugendturnier spornen sie ihre Freunde im Parcours kräftig an

Zum Abschluss der Schulungskurse in den Herbstferien erhalten die erfolgreichen jungen Rei- terinnen und Reiter ihre Urkunden für das Kleine Hufeisen, den Basis-Pass, das Reitabzeichen 41 Klasse IV und das Reitabzeichen Klasse III. Die Texte aus unserem Jubiläumsbuch, der Chro- nik 1925 – 2000, sind nun auch im Internet nachzulesen und damit ab Oktober weltweit präsen- tiert. Nicht wie geplant Schloss Melschede ist das Ziel des ‚Galoppierenden Feldes’ beim Herbstritt am 23. Oktober, denn dort wurde kurzfristig eine Saujagd angesetzt. Die 17 Reiterin- nen und Reiter passieren unter kundiger Leitung von Marina Westhelle die Luisenhütte, nutzen die Borkewiesen zum ersten Galopp, reiten in Richtung Mellen und werden in der Rastpause an der Homert mit Kuchen und Getränken versorgt. Von dort geht es über Mellen durch den Burgberg zurück. Nach gut zwei Stunden werden sie in Wocklum mit Eichenbrüchen belohnt. Die 20-köpfige ‚Schrittgruppe’ führt dagegen unter Leitung von Lissa durch den Burgberg nach Mellen und von dort nach Wocklum zurück. Um18 Uhr ist die Schlosskapelle gut gefüllt. Mit Pastor Hein Pasing aus Holland feiern Reiter und Gäste die traditionelle Hubertusmesse. Jugendliche Reiter präsentieren die Standarte des Reitervereins, und Albin Köck begleitet auch in diesem Jahr die Lieder an der Orgel. Im Casino wartet dann ein kleines, aber feines Büfett auf die hungrigen Gäste. Im Bürgerfunk von Radio MK werben am 18. Dezember die Jugendleiterinnen Susanne Appel- hans und Martina Krumrei im Gespräch mit Rudolf Rath für das „Dschungelbuch“-Reiterspiel am 2. Weihnachtstag in Wocklum. Der Märkische Reiterverband zieht in seiner Jahreshaupt- versammlung, am 14. Dezember in Lüdenscheid, positive Bilanz seiner Arbeit. Vorsitzender Uwe Schmack lobt den Ablauf der Deutschen Meisterschaft in Balve, bedauert aber, dass die Resonanz beim „Jugendwimpel“ weiter rückläufig sei. Der Jugendpokal soll im Rahmen des Jugendturniers in Balve am 1./2. Oktober ausgerichtet werden. In ihren Terminkalender tragen die Reiter auch das Balve Optimum vom 17. bis zum 19. Juni 2005 ein. Auch in diesem Jahr und wieder mit großem Erfolg gestalten 45 Jungen und Mädchen unter Leitung und Mitwir- kung ihrer Jugendleiterinnen Susanne Appelhans und Martina Krumrei sowie der Reitlehrerin Tina Vogel ihr Weihnachtsprogramm. Am 26. Dezember präsentieren sie Szenen aus der Ge- schichte „Das Dschungelbuch“ in tierischen Kostümen, vor eindrucksvoller Kulisse und vollen Zuschauerrängen und ernten viel Applaus. Anschließend verabschiedet Dieter Graf Landsberg- Velen Frau Mühling, die nach mehrjähriger Mitarbeit in der Geschäftsstelle ausscheidet – und das hat einen verständlichen Grund: Ihr Ehemann Hubertus wurde zum Bürgermeister der Stadt Balve gewählt, und daraus ergeben sich auch für sie künftig eine Menge zusätzlicher Verpflich- tungen.

Foto 73: Dschungelbuch: Finn Appelhans, als „Mogli“, mit Martina Krumrei als „Schlange Kaa“

Jahreschronik 2005 „Wir haben zum Regio Reit- und Springturnier für die rund 20 Prüfungen über 1.200 Nennun- gen erhalten“, freut sich der 2. Vorsitzende Matthias Camminady über dieses höchste Nen- 42 nungsergebnis seit Beginn der Hallenturniere Bei strahlendem Sonnenschein kämpfen vom 01. bis zum 03. April die Springreiterinnen und Springreiter in der Wocklumer Halle um Siege und Plätze, während die Dressurprüfungen, ebenfalls problemlos und gut organisiert, auf den Au- ßenplätzen stattfinden. Am Sonntagnachmittag ist erstmals ein M/A-Springen Höhepunkt des Turniers. Dank der Sponsoren kann das Gesamtbudget in Höhe von 25.000 Euro finanziert werden. Bei den Mannschaftsmeisterschaften des Märkischen Reiterverbandes RV Iserlohn am 09. und 10. April erreichen die Balver Teilnehmer im Wettbewerb um die Kreisstandarte den 3. Platz.

Foto 83: 2005: Stolz präsentiert sich das Balver Team 2

Am 29. April informiert Matthias Camminady die Mitglieder im voll besetzten Casino über die Vorbereitungen für das Balve Optimum. Der Turnierausschuss und die bestehenden Arbeits- kreise „Marketing“ und „Showprogramme“ haben bereits gute Arbeit geleistet. Der Vorstand bittet um aktive Mitarbeit. Per Computersteuerung wird erstmals die Reservierung und Ein- trittskartenausgabe erfolgen. Eine Reihe von Investitionen sind bereits erledigt bzw. stehen vor dem Abschluss. Besondere Attraktion: ein Kinderdorf. Wer so aktiv ist, hat auch viele Freunde: Martina Krumrei feiert am 06. Mai ihren 30. Geburtstag gemeinsam mit vielen Gästen. Natür- lich im Casino, denn hier ist sie als Wirtin (fast) zu Hause. Aus dem Reiterverein danken ihr viele Gratulanten mit einem persönlichen Gedicht. In der Mitgliederversammlung des Reitervereins Balve, am 21. Mai im Restaurant Balver Höh- le, blicken Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen und sein Stellvertreter Matthias Cam- minady auf ein erfolgreiches Jahr 2004 zurück. Ihr besonderer Dank gilt den Mitwirkenden beim Weihnachtsmusical. Martina Krumrei berichtet über zahlreiche Veranstaltungen und Ak- tivitäten der Jugendabteilung. Zum Balve Optimum mit der Deutschen Meisterschaft und der Sichtung für die Olympischen Spiele in Athen stellt der Vorsitzende fest: „Das war der sportli- che Höhepunkt des Vorjahres. Trotz des schlechten Wetters war das Turnier ein großer Erfolg für den Reiterverein Balve, denn die Anlage war an allen drei Tagen voll funktionsfähig. So haben sich die Investitionen der vergangenen Jahre bezahlt gemacht: Wocklum kann sich sehen lassen. Die von Prof. Erpenbach erstellte Studie über das Turnier war sehr positiv und stellt auch eine Bestätigung für unsere geleistete Arbeit dar.“ Nicht sehr optimistisch sieht Geschäfts- führer Werner Obertrifter dagegen die Finanzlage. Verluste des Vereinsbetriebes seien nur mit Hilfe des Turniers auszugleichen. Ohne das Turnier könne der Verein nicht leben. Langjährige Mitglieder erhalten Treuenadeln des Reitervereins bzw. Auszeichnungen des Provinzialverban- des. Beiträge und Gebühren, so beschließen die Mitglieder, bleiben auch für das Jahr 2006 un- verändert. „Der Reitbetrieb in Wocklum läuft gut, der Schulbetrieb ist voll ausgelastet“, erklärt Christina Vogel, „denn pro Woche reiten rund 88 Jugendliche auf den 5 Schulpferden.“ „Am

43 Optimum 2005“, so kündigt der Vorsitzende an, „werden insgesamt 14 Nationen, davon 6 in der Dressur und 8 im Springen teilnehmen“. Balve Optimum 2005 international, 16. – 19. Juni: Nach dem Freitag mit leichtem Nieselregen erleben die insgesamt 14.000 Zuschauer zwei sonnenreiche Tage in familiärer Atmosphäre mit hervorragendem Reitsport. Die ausgezeichnete Organisation, die den vielen ehrenamtlichen Hel- fer von allen Seiten bescheinigt wird, sorgt für reibungslosen und entspannten Ablauf des Tur- niers. Information und Unterhaltung für Jung und Alt bieten die Optimum-Aussteller-Meile und das Kinderdorf, der Familientag und eine erstmalige offizielle Besucher-Anlagenführung. Die “Wellcome-Party“ für Offizielle und Aktive, die „Out of Sight Riderparty“ und die „Otimum- Night“ erfreuen sich großer Nachfrage. Auch die „Springmäuse des Bonner Improvisationsthea- ters sowie die erstmals agierenden Musiker der Sauerländer Kultband „Amigos“ erhalten kräfti- gen Beifall. Nach der feierlichen und ergreifenden Verabschiedung ihres Wallach „Rusty“ in den Ruhestand trägt sich die national und international erfolgreiche Dressurreiterin Ulla Salzgeber in das Goldene Buch der Stadt Balve ein. Über die Dressur- und Springprüfungen berichten Presse, Rundfunk und Fernsehen. Aktuelle Informationen und Ergebnisse werden über die Homepage im Internet weltweit verbreitet. Selbstverständlich gibt es auch Prüfungen, in denen sich die ländlichen Reiter unter fairen Bedingungen miteinander messen können. Eine bittere Pille: Am Tag nach dem Optimum stürzt Reitlehrerin Christina Vogel an einem Sprung auf Calistro so schwer, dass sie sich wochenlang nur mit Hilfe von Krücken fortbewe- gen kann. Aber natürlich lässt sie sich auch dadurch nicht von ihren vielfältigen Pflichten beim Reitunterricht und in der Organisation des Reitbetriebes abhalten. Zum dritten Mal führt am 01. – 03. Juli der RV Attendorn-Repetal in Wocklum sein Reit- und Springturnier durch. Vorsit- zender Josef Platte: „Es ist eine der schönsten Anlagen in Deutschland, und wir sind einfach glücklich, dass wir durch ein großes kameradschaftliches Verhältnis zum Reiterverein Balve und zu Graf Landsberg-Velen die Möglichkeit bekommen haben, hier zu sein.“ 26 Prüfungen in drei Tagen sorgen für ein nicht nur quantitativ großes Turnier. Und auch Balver Reiterinnen und Reiter nutzen die Gelegenheit, sich im Turniersport mit vielen anderen zu messen. Beim „Hönnetalk“ zur Vorbereitung auf das Großereignis „Hönnetal pur“, im August, nimmt Dieter Graf Landsberg-Velen am 06. Juli auch Stellung zur Bedeutung der Reitanlage in Wocklum. Talkmaster Gerhard Schmidt stellt fest: „Das Hönnetal ist vor allem durch die Reitturniere in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt worden. Mal nicht Pferde, sondern Briards, französische Hütehunde, bestimmen vom 08. bis zum 10. Juli das Geschehen auf der Wocklumer Turnieranlage. Der Briard Club Deutschland veranstal- tet dort seine nationale Clubschau und findet damit unter den Liebhabern dieser Rasse großen Anklang. Zur Eröffnung von „Hönnetal pur“, dem zweitägigen Event zwischen Sanssouci und Klusenstein, reiten Friedhelm Pütz und Rudolf Rath am 13. August, auf „Anton“ und „Gino“ über die Berge ins Hönnetal bis nach Binolen. Dort verkünden sie als „Benno Ritter von Klus- enstein“ und „Diether Ritter von Wocklum“ in historischen Gewändern dem Landrat, den Bür- germeistern der umliegenden Städte und weiteren Ehrengästen: „Das Hönnetal ist autofrei!“ und erhalten dafür vom überraschten Publikum kräftigen Beifall.

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Foto 92: Die Ritter Benno von Klusenstein (Friedhelm Pütz) und Diether von Wocklum (Rudolf Rath) eröffnen „Hönnetal pur“ Foto: Stadtspiegel

Dann aber steigt das Sommerfest Balve Optimum 2005 am 03.09.05. Zahlreiche Helferinnen und Helfer sowie Förderer genießen, auf Einladung des Vereinsvorstandes und der Turnierge- meinschaft, diesen Abend bei warmen Temperaturen und unterhaltsamer Musik im VIP- Bereich. Das reichhaltige und schmackhafte Buffet lässt alle Herzen höher schlagen. Auch Manfred Bodenröder, unser begnadeter Grillmeister, kann sich vor dem Ansturm auf seine knackigen Spezialitäten kaum retten. Vorsitzender Dieter Graf Landsberg-Velen stellt bei sei- ner Begrüßung fest: „Sie alle haben Großartiges geleistet und eine Veranstaltung durchgeführt, die gezeigt hat, dass wir auch unter extremen Bedingungen ein leistungsfähiges Team sind. Wir haben überzeugend ein Reitturnier auf ganz hohem Niveau ausgerichtet. Teilnehmer, Ausstel- ler, Besucher und Sponsoren fühlten sich rundum wohl betreut durch den Einsatz eines Jeden von Ihnen. Dafür möchten Vereinsvorstand und Turniergemeinschaft Ihnen allen einen riesigen Dank aussprechen!“ Casinogespräche: Ob wir bald eine eigene „Leistungsgruppe für leidgeprüfte Pferdebesitzer“ gründen müssen? Mit einer riesigen Portion „Galgenhumor“ vergeben mehrere, von lahmenden Vierfüßlern betroffene, Zweibeiner untereinander die zweifelhafte Anerkennung goldener bzw. silberner Führzügel, nachdem sie schon seit längerer Zeit auf das Reiten im Sattel verzichten müssen.

Elisabeth Kruse auf Erfolgskurs

Ihre reitsportliche Karriere begann Elisabeth Kruse beim Balve Regio 2001. In Wocklum ge- wann sie auf Brave Heart die Märkischen Meisterschaften der Springen Junioren. Bei den Westfälischen Meisterschaften der Junioren-Spring-Reiter 2002 qualifizierte sie sich auf Gino Ginelli in Riesenbeck für die Deutschen Meisterschaften in Kreuth (Bayern). Dort erreichte sie das Finale und wurde hervorragend platziert. 2003 nahm sie der Ausschuss Leistungssport im Provinzial-Verband westfälischer Reit- und Fahrvereine in den westfälischen D 1-Kader Sprin- gen auf. Nach ihrem erfolgreichen Auftreten in Südlohn-Oeding berief der Provinzial-Verband Elisabeth Kruse mit Brave Heart und Camiro in das D/C-Kader Springen 2004. Beim Internati- onalen Jugendturnier CSIO 2004 in Arezzo, Italien, ritt Elisabeth Kruse mit Brave Heart in der 45 Mannschaftswertung auf Platz 1. Auch beim Großen Preis von Arezzo waren beide mit Rang 5 die besten deutschen Vertreter in der Toskana. Den beachtlichen 11. Platz in der Einzelwertung erreichte sie bei den Europameisterschaften 2004 für Junioren und Jungen Reiter in Vilamoura, Portugal. Für das Jahr 2005 berief der Ausschuss für Leistungssport im Provinzial-Verband westfälischer Reit- und Fahrvereine die junge Balver Reiterin in den D-Kader Springen (D3-Kader). Bundes- trainer Dietmar Gugler nahm sie in den Bundeskader auf. Der Stadtsportverband Balve ehrte sie am 25. Februar 2005 aufgrund ihrer reitsportlichen Erfolge als ‚Sportlerin des Jahres 2004’. Bei den Europameisterschaften der Jungen Reiter und Junioren, 06.-10.07.05 in Schaffhausen, Schweiz, erreichte sie mit Brave Heart in der Auftaktrunde Rang neun und erwies sich damit in dieser Prüfung als beste Reiterin der deutschen Equipe. Mit ihr in der Junioren-Mannschaft holte die deutsche Equipe dann die Silbermedaille hinter den siegreichen Niederländern und vor den Franzosen. Im Nationenpreis mit 2 Umläufen kam Elisabeth Kruse nach nur einem Abwurf, aber acht Strafpunkten aus dem Mannschaftsfinale auf Platz 13 in der Einzelkonkurrenz. Ein weiterer Meilenstein auf ihrem Erfolgskurs: Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften, 19.-21.08.05 in Zeiskam, Pfalz, gewann Elisabeth Kruse die Silbermedaille der Junioren-Springreiter und er- reichte damit den größten Einzelerfolg ihrer noch jungen Karriere. Auf ihrem Hengst Brave He- art sicherte sie sich den zweiten Platz.

Munteres Treiben in der Jugendabteilung

„Unsere Kinder- und Jugendabteilung ist eine ganz mobile Truppe“, heißt es im Jubiläumsbuch 2000. Und das ist sie bis heute geblieben! Deshalb ist es auch nur gerecht, ihr in dieser Chronik mehr Platz einzuräumen.

Reiterjugend 2001 Die Mitglieder des Reitervereins bestätigen in der Jahreshauptversammlung die Wiederwahl von Dorothee Schweitzer als Jugendleiterin mit ihren Stellvertreterinnen Brigitte Betten und Simone Wurzel durch die Jugendabteilung. Einen Teil ihrer Herbstferien verbringen Jungen und Mäd- chen der Reiterjugend mit der Theorie und Praxis der Reiterei, angeleitet von Tina Vogel. Die Anstrengungen lohnen sich, wie die Ergebnisse der Prüfungen bei den Richtern Frau Hunnecke und Herr Gockel zeigen: "Kleines Hufeisen": Annette Hildebrandt, Isabelle von Croy, Johanna Fabry, Nadine Lebernegg, Carolin Stelter, Stefanie Müer und Stefanie Bathe. "Basis-Pass": Christine Hildebrandt, Nadine Schumann, Kim Hertin, Kathrin Cordes, Madeleine von Lands- berg, Deborah Schmidt, Lisa Westig, Ann-Kathrin Mücke, Nadine Amelung, Silja Hertin, Sarah Bathe und Simon Appelhans. Reitabzeichen Klasse IV: Christine Hildebrandt, Nadine Schu- mann, Kim Hertin, Kathrin Cordes, Madeleine von Landsberg, Doborah Schmidt, Lisa Westig, Ann-Kathrin Mücke und Nadine Amelung. Reitabzeichen Klasse III: Jessica Schulte, Kristina Küster, Petra Drewniok. Reitabzeichen Klasse II in Silber: Sarah Christin Schweitzer. Jessica Schulte und Roberta Frese werden als Vorstand der Jugendabteilung gewählt. Die Jungen und Mädchen überzeugen durch ihre tatkräftige Mithilfe bei den Turnieren. Daneben organisieren sie Aktivitäten, wie Zeugnis-Vergess-Party, fröhliche Nacht im Pferdeanhänger, Besuch der Sunderner Bowlingbahn und eine besinnliche Weihnachtsfeier. Im August in Halver erreichen sie den 1. Platz im Mannschaftsspringen des Kreisverbandes.

Reiterjugend 2002 Am 30. März stehen Prüfungen für Reitabzeichen verschiedener Klassen an. Den Deutschen Reiterpass erhalten: Francesca Jost, Myriell Lamm, Annette Hildebrand und Antonia-Laura Cor- des, das kleine bronzene Abzeichen der Klasse IV: Vanessa Schöngarth und Simon Appelhans, das große bronzene Abzeichen: Simone Wurzel, Lisa Westig und Helena Wortmann, das Abzei- chen in Silber Klasse II: Kristina Küster und Viktoria Betten. Im Frühjahr fahren 21 Kinder und Jugendliche, begleitet von Jugendleitung und einigen Eltern, nach Dortmund zum Weltcup-

46 Hallen-Reitturnier. Im April helfen sie bei Arbeitseinsätzen und Parcoursdienst des Hallentur- niers. Kurz darauf erkämpfen sich Roberta Frese, Bernadett Kirchhoff, Viktoria Betten, Kristina Küster, Kim Hertin, Lisa Westig und Hannah Camminady den Jugendwimpel des Märkischen Reiterverbandes in Kalthof, hervorragend vorbereitet und betreut von Tina Vogel. Für das Balve Optimum leisten die jungen Mitglieder im Mai und Juni zahlreiche Arbeitseinsätze und über- nehmen den gesamten Mülldienst. Am 18. Juli folgt das Zeugnis-Vergess-Fest zum Ferienbeginn mit zwanglosem Grill- und Spieleabend, an dem sich 30 Kinder und Jugendliche sowie Eltern bzw. Erwachsenen aus dem Verein beteiligen. Im Oktober ein „fröhlicher Bowling-Nachmittag“ in Sundern: anschließend wird Mc Donalds „gestürmt“. Im Dezember werden in der Schlosskü- che, mit Unterstützung einiger Mütter, zunächst Plätzchen gebacken, diese dann „nett verpackt“ und auf dem Weihnachtsmarkt in Balve angeboten. Ein Rest davon bleibt für den Heißhunger bei der Weihnachtsfeier, die gemeinsam mit der Voltigierabteilung gestaltet wird. Viel Erfolg verbu- chen knapp 20 Kinder und Jugendliche und Jugendleiterinnen am 26. Dezember beim traditio- nellen Weihnachtsreiten mit dem Musical „Starlight Express“ unter der Regie von Heiner Krins. Fast 200 Zuschauer sind ebenso begeistert wie die Presse.

Bild 16: Gleich geht’s los: letzte Vorbereitungen für das Musical „Starlight Express“

Reiterjugend 2003 Susanne Appelhans wird neue Jugendleiterin und als ihre Stellvertreterin Brigitte Betten wieder- gewählt. Martina Krumrei stellte sich als weitere Ansprechpartnerin zur Verfügung. Bei der Mit- gliederversammlung des Reitervereins werden fünf junge Reiterinnen für die Qualifikation zur Westfälischen Meisterschaft mit einer Urkunde geehrt: Kim Hertin und Hannah Camminady (Dressur) sowie Elisabeth Kruse, Christina Erpelding und Dorothee Cordes (Springen). Sie er- halten eine Urkunde des RV und Christina Vogel als Trainerin dieser erfolgreichen Turnierteil- nehmer eine besondere Auszeichnung. Mit einer Ideensammlung an einer Pinwand gelingt es den Jugendleiterinnen am 18. Juni, ihre Schützlinge für weitere Aktivitäten zu motivieren. Beim Balve Optimum sind sie mit dem Einsammeln der Prüfungsprotokolle und dem Mülldienst im Einsatz. Im Wettbewerb um den Märkischen Jugendwimpel erreicht die Balver Mannschaft in Kierspe mit Simon Appelhans, Vicki Betten, Hannah Camminady, Christina Küster und Lisa Westig in der Gesamtwertung Platz 2. In Halver, Kalthof, Menden und Hemer erkämpfen sich im Springen Kristina Küster den 1. und Viktoria Betten den 3. Platz in der Gesamtwertung für die Jugend-Trophy. Den VIP-Bereich nutzen Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern für ihr Sommerfest am 26. Juli. Die Voltigierkinder zeigen dort ihr Können und die Jugendlichen orga-

47 nisieren eine aufregende Schnitzeljagd. Das Reitstadion dient als Spielplatz für Feder- und Fuß- ball. Kaffee und Kuchen gibt es reichlich, ebenso wie gegrillte Würstchen und schmackhafte Salate. Nach Lagerfeuer mit Stockbrot und lustigen Witzen, Gitarrenmusik und Gesang schlüpft man zur Übernachtung in Zelte oder Pferdeanhänger. Nach dem Frühstück macht dann sogar noch das gemeinsame Aufräumen Spaß. Insgesamt 23 Jungen und Mädchen bestehen in den Herbstferien, nach einem Lehrgang unter Leitung von Christina Vogel, bei den Richtern Otto Gockel und Ulrike Huneke ihre Prüfungen: Kleines Hufeisen: Sophia Volbert, Viktoria Schabram, Annabell Dickhaupt, Sascia Schlichting, Katharina Müller. Basispass und Reitabzeichen Klasse IV: Annette Hillebrand, Pia Madeline Geehrt, Cecilia Söderholm, Verena Schmidt, Gesa Poth, Laura Gilberg, Janina Krestin, Antonia Gerdes und Carina Klüppel. Basispass: Vivien Schmidt, Selina Plogmann, Vanessa Griesen- bruch, Michele Siefer und Michael Reichenberg. Reitabzeichen Klasse III: Deborah Schmidt, Katharina Wuttke, Simon Appelhans, Katrin Körner und Stefanie Müller.

Foto 39: 2003: Sie haben es geschafft - erfolgreiche Lehrgangsteilnehmer

Im Herbst tauschen die Kinder und Jugendlichen im Aqua-Magis vorübergehend unter. Im Kampf um den Jugendpokal sind Simon Appelhans, Sarah Bathe, Kathrin Cordes, Deborah Schmidt, Helena Wortmann und Katharina Wuttke erfolgreich. Für das Jugendturnier über- nimmt die Jugendabteilung den Parcoursdienst. Ihr Second-Hand-Shop für Reitbekleidung und Pferdezubehör findet zahlreiche Abnehmer. An kalten Tagen können sie sich im Jugendkasino aufwärmen. Die „Halloween-Party “ mit einem „fürchterlichen“ Essen feiern die Jungreiter am 1. November. Für ihre „gruseligste Party“ gewinnen die Jungen und Mädchen den 1. Preis des „Stadtspiegels“: ein Wild-West-Puzzle. Erst nach mehreren Wochen steht Vanessa als Puzzle- königin fest: Alle 4000 Teile sind wieder an ihrem Platz. Ab November präsentiert sich die Reiterjugend konnte mit eigener Homepage im Internet. Am 26. Dezember zeigen zunächst die Voltigierkinder, unter Leitung von Ines Engel und ihrem Team, ihr Können. Dann versetzen insgesamt etwa 80 Spieler im „Zauberwald“, unter Leitung von Tina Vogel und Heiner Krins, die zahlreichen Zuschauer und Gäste in weihnachtliche Stimmung.

Reiterjugend 2004 Das Karnevalsreiten im Februar bereitet vor allem den Kleineren der Jugendabteilung viel Spaß. Susanne Appelhans, Brigitte Betten, Martina Krumrei, Vanessa Schöngarth und Isabelle Müller nehmen an dem Workshop „Jugendarbeit öffentlich präsentiert“ in Münster teil. Am 13. März besuchen ca. 30 Jugendliche mit Jugendleitung das Hallenturnier in Dortmund. Den ‚Tag des Sports’, 23. Mai, bereichert die Jugendabteilung an der Balver Realschule mit einem Rätselspiel, Hufeisenwerfen zur Kinderolympiade und Ponyreiten. Beim Jugendwimpel in Iserlohn-Kalthof belegt das Team aus Wocklum im Mai Platz 4. Kurz darauf richten die jungen Mitglieder das Jugendcasino mit Schränken neu ein – Platz für Spiele und Infomaterial, für Theaterfundus und eine Bücherei mit Reitsportliteratur, Videos und CD-ROMs. Eine neue Couchgarnitur sorgt für urgemütliche Sitzplätze. So entsteht ein Treff, der für Besprechungen und Versammlungen ge- nutzt wird und in dem sogar mal übernachtet werden kann.

48 Um den Jugendpokal kämpfen in Balve Simon Appelhans, Sarah Bathe, Kathrin Cordes, Debor- ah Schmidt, Helena Wortmann und Katharina Wuttke und erreichen den ehrenvollen 3. Platz. Beim Optimum überzeugen Mitglieder der Jugendabteilung mit einer hervorragend gelungenen Quadrille die vielen Zuschauer. Im Frühjahr gibt es erstmals eigene Vereinsjacken. Eine beson- dere Herausforderung ist die Teilnahme am JustWe-Projekt (Jugend-Sprecher- Team Westfalen). Am 23. Juni stellt das Team die Bedingungen vor. Natürlich wollen die Wocklumer die ‚Su- pervereinsjugend’ werden, und sie organisieren dazu den „ Tag der Jugend“, dessen Erlös der Therapie eines behinderten Kindes dient. Im Internet erscheint eine Präsentation dieser Aktion. Am 24. Juli feiern Kinder und Jugendliche ihr Sommerfest mit Ponyführen um den Burgberg, Kuchen und Würstchen, Stockbrot-Braten und verschiedenen Spielen. Besonders spannend sind die Filmprojektion auf einer große Leinwand und die Schnipseljagd. Anschließend Übernach- tung in Zelten und auf einem Pferdeanhänger. Beim Baustellenfest der Luisenhütte, am 6. Sep- tember, organisiert die Jugendabteilung ein Ponyreiten für Kinder. Schon eine Woche später finden in Balve Pilze und Bratkartoffeln reißenden Absatz. In einem Interview stellen sich am 18. Dezember im Bürgerradio Radio MK Susanne Appelhans und Martina Krumrei den Fragen des RV-Chronisten Rudolf Rath, um für die „Dschungelbuch“-Aufführung zu werben. Nach er- folgreicher Generalprobe am 19. Dezember, exklusiv für Mitglieder des „Clubs der Behinderten und ihrer Freunde“, kann am 26. Dezember fast nichts mehr schief gehen: Mit ihrem Reiterspiel gelingt den vielen jungen Darstellern, ihren Pferden und Helfern ein Riesenerfolg.

Reiterjugend 2005 Simon Appelhans und Jessica Schulte aus der Jugendabteilung arbeiten ab Beginn des Jahres im Turnierausschuss mit, sind so an der Organisation aller Wocklumer Turniere beteiligt.

Foto 85: Die besten Lösungen ergeben sich im gemeinsamen Gespräch

Als „Sportlerin des Jahres 2004“ wird am 25. Februar Elisabeth Kruse vom Stadtsportverband Balve im Rahmen der Sportlerehrung ausgezeichnet. Die junge Reiterin kann bereits jetzt auf zahlreiche nationale und internationale Erfolge zurückblicken. In der Jugendversammlung be- richtet am 02. März Susanne Appelhans: Mehrere Jugendliche verteilen an den Wochenenden auf der Equitana Flyer, die mit Verlosung von Eintrittskarten für das Optimum verbunden sind. Für ihre Arbeitseinsätze bei den Turnieren erhalten die Jugendlichen im April Schürzen mit dem Aufdruck „RV Balve“. Wer so aktiv ist, hat auch viele Freunde: Martina Krumrei feiert am 06. Mai ihren 30. Geburtstag gemeinsam mit vielen Gästen - natürlich im Casino, denn hier ist sie als Wirtin (fast) zu Hause. Aus dem Reiterverein danken ihr Jugendliche und Erwachse- ne mit einem Reim, der für sich, vor allem aber für Martina spricht:

49 Martina scheint das nicht zu stören! Hunde kleffen, Kinder lachen, Gläser klirren, Türen krachen. Ich frage mich: Wo bin ich bloß? Mir scheint: Hier ist die Hölle los! Tratschen, labern, diskutieren, im Getümmel sich verlieren. Starker Qualm und dicke Luft. Und überall Zigarrenduft. Menschen hängen auf dem Hocker vor dem Tresen leicht und locker. geben Reiter-Stories preis und verströmen Pferdeschweiß. Was da zu riechen, was zu hören, Martina scheint das nicht zu stören. Ganz lässig, ruhig und ohne Stress, spielt sie hier unsre Stewardess. So können wir sie hier erleben: Mag um sie rum auch alles beben, sie zapft gelassen frisch vom Fass, füllt unsre Gläser ganz nach Maß. Martina, heute Abend danken wir Dir für die gute Arbeit hier. Es gratuliert zum Wiegenfest Dir jeder hier und auch der Rest.

Der Vorstand informiert am 03. Juni in der Turnierbesprechung die Mitglieder, darunter auch viele Jugendliche, über die laufenden Vorbereitungen und die bereits feststehenden Punkte des Veranstaltungs- und Beiprogramms. Mit 40 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen fahren die Jugendleiter am 05. Juni nach Bottrop und vergnügen sich tagsüber im Movie-Park. Und dann wird es ernst: Eine große Anzahl von Kindern und Jugendlichen ist beim Balve Optimum 2005, 17. – 19. Juni, im ehrenamtlichen Einsatz und sorgt vor allem bei den Dressurprüfungen durch Protokollführung, Einsammeln der Prüfungsergebnisse und Mülldienst und auch durch Mitarbeit im VIP-Bereich für reibungslosen und entspannten Ablauf der Prüfungen. Zum Ab- schluss ihrer Sommerferien gibt es am 13. August im Jugendcasino einen „Videoabend“, zu dem die Leiterinnen lustige und spannende Zeichentrickfilme auf die große Leinwand projizie- ren. Natürlich treffen sich vor allem die Turnierteilnehmer auch immer wieder in ihrem „Sepa- ree“ zum „Reiterklatsch“, um ihre Prüfungsergebnisse zu kommentieren, ihre Erfolge zu feiern oder Enttäuschungen gemeinsam zu verarbeiten. Jugendturnier 1./2.Oktober

Schulbetrieb auf Hochtouren

Wer in Wocklum reiten lernen will, hat dazu viele Möglichkeiten. Dafür sorgt Christina Vogel seit nunmehr 10 Jahren mit ihrem erfolgreichen Ausbildungsbetrieb. 6 Schulponys, 3 Schulpferde und 30 Privatpferde stehen den Jungen und Mädchen dafür mit wö- chentlich insgesamt rund 120 Stunden zur Verfügung. Der Unterricht für erwachsene Reitschüler umfasst insgesamt etwa 30 Stunden pro Woche. Klar, dass damit an jedem Tag der Woche eine Menge los ist - im Winter in den Hallen und den Rest des Jahres auf den Reitplätzen. Anfänger und Fortgeschrittene, Freizeit- und Turnierreiter – für sie alle gibt es angemessene Angebote. Zudem leitet J. Dahlmann einige Dressurstunden. Traditionell stehen die „Hausfrauenrunde“ und am Freitagabend die „Doppelochser“ im festen Programm, die Frust oder Freude anschließend im Casino ausleben können. Schon im zarten Alter von 5- bis 8 Jahren gewöhnen sich die Volti- gierkinder unter Leitung von Susanne Appelhans und Ines Engel an den Umgang mit dem Pferd. Weitere Unterstützung erfuhr bzw. erfährt „Tina“ Vogel durch Wibke Decker (Oktober 2002 – Juni 2003) und Heiner Krings (2002 - bis April 2004) sowie von Isabel Volbert und Jörg Spelsberg (seit April bzw. Mai 2004). Als Pferdewirtschaftsmeisterin bildet „Tina“ Vogel auch beruflichen Nachwuchs aus: Loana Maruska, Carina Becker und, seit September 2003, „Cissi“, Cecilia Söderholm. Verena Schmidt schloss Mitte 2005 ihr Jahrespraktikum ab. Jeweils zum Jahresbeginn verpflichtet die Wocklumer Reitlehrerin renommierte Gastausbilder für reiterli- che Fortbildungen. In diesem Jahr leiteten G. Bödicker einen Springlehrgang sowie H. Hesber- Langermann und Grand-Prix-Richter P. Mannheims zwei Dressurlehrgänge.

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Foto 86: Reitlehrer-Teamberatung beim Regio: (v.l.) Tina Vogel, Jörg Spelsberg, Herbert Hesterwerth

Auch mit dem eigenen Pferd bieten sich der Reiterin und dem Reiter in Wocklum viele Möglichkeiten. Ob Gast oder Einstal- ler - zwei Hallen und ein hervorragend gestaltetes Turniergelände laden zur intensiven oder auch lässigen Bewegung von Pferd und Reiter ein. Ausritte führen in ein waldreiches Gelände mit ausgezeichneten Galoppstrecken.

Bericht eines Reitanfängers Ende 2004 erfüllte sich der damals 11-jährige Steffen Köck seinen Traum: „Reiten lernen“. Über seine ersten Reitstunden schreibt er: „Wenn man sich entschließt, das Reiten zu erlernen, sollte man zuerst einmal zugucken. Dann aber fing es mit mehreren Longenstunden auf einem Pony an. Es wurde an einer langen Leine geführt, und ich lernte so unter Anleitung, Schritt zu reiten und zu Traben und dabei mein Gleichgewicht im Sattel zu finden. Aber auch das Putzen, Satteln und Führen des Pferdes gehörte dazu. Nachdem ich das alles einigermaßen konnte, durfte ich in einer Anfängergruppe mitreiten. Statt der Longenleine wurden jetzt die Zügel wichtig, und die hielt ich natürlich selber in meinen Händen. Ja, da merkte ich erst mal, wie viel ich noch lernen musste und auch künftig noch lernen muss, um ein Pferd auch eigenständig zu bewegen. Es ist beim Reiten wohl wie in allen Sportarten: Mit den Grundkenntnissen kommt man noch nicht weit, das Lernen hört nie auf. Aber eins ist mir auch klar: Reiten macht sehr viel Freude!“ Inzwi- schen ist Steffen - wie andere seiner Anfängergruppe nun bereits geübter Reiter - bei mehreren Reiterwettbewerben gestartet. „Dabei sein ist alles“ und: Erfolge muss man sich erarbeiten – auf diesem Wege ist nun der junge Reiter. Seine ersten guten Ergebnisse motivieren ihn und auch andere. Und auch das hat er inzwischen entdeckt: Ausritte in den Wäldern um Wocklum sind für Pferd und Reiter ein zusätzlicher Anreiz, für den es sich lohnt, den Reitunterricht in der Halle und auf dem Turnierplatz ernst zu nehmen.

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Bild 87: Tina Vogel und „Cissi“ Söderholm wissen, wo’s lang geht

Mitglieder-Ehrungen und Mitglieder-Gedenken

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft

Für 20 Jahre Mitgliedschaft Treuenadel in Silber des Reitervereins: 2001: Ursula Richter , Evelyne Cormann, Sandra Wetzel, Monika Watermann, Carolus Over- hoff, Thomas Kraft. 2002: Ursula Slaby, Bärbel Bodenröder,Manfred Bodenröder, Dr. Volker Flörke, Petra Haarmann. 2003: Friedel Harnischmacher, Christina Plotzki, Simona Odenhausen. 2004: Hans Zimmermann. 2005: Melanie Mühling, Birgit Rohleder-Worm, Annette Grunenberg.

Für 25-jährige Mitgliedschaft Treuenadel in Silber des Provinzialverbandes: 2001: Veronika Böckenförde, Alfred Höfer, Martin Skiba, Henning Sirringhaus. 2002: Matthias Camminady, Christina Drees, Heinz Froböse, Claudia Waltermann-Harnacke, Uta Hildenbrand, Elisabeth Hölzer. 2003: Sabine Schulte, Michael Voß, Bernd Maas, Hans Köhn, Berthold Strei- ter. 2005: Uta Kröger, Birga Griese, August Watermann.

Für 30 Jahre Mitgliedschaft Treuenadel in Gold des Reitervereins: 2001: Monika Gräfin von Landsberg-Velen, Barbara Gräfin von Brühl, Josef Voß, Franz-Josef Berken, Holger Tamm. 2002: Claudia Vellmer, Hans-Werner Lübke, Beate Overhoff, Franz Zöllner, Lissa Klute, Herbert Klute. 2003: Georg Rapp, Konrad Albersmeier, Edith Berghoff- Flüel. 2004: Hans-Albert Berghoff-Flüel, Manfred Dippong, Elke Schwarz, Rosalie von Lands- berg. 2005: Rainer Kruse, Leonhard Mertens, Franz Jedowski, Hubert Hahn, Hermann Hering.

Für 40-jährige Mitgliedschaft Treuenadel in Gold des Provinzialverbandes: 2001: Josef Lohmann. 2004: Peter Kircher. 2005: Paul Heese.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft Treuenadel in Gold des Reitervereins: 2002: Agatha Allhoff-Cramer.

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Wir gedenken unserer verstorbenen Mitglieder und Förderer

2001 Herbert Klopries Herr Herbert Klopries, Menden, wurde 1998 für 40-jährige Mitgliedschaft durch den Provinzi- alverband mit der Treuenadel ausgezeichnet. Als ehemals aktiver Reiter in Wocklum nahm er im November 2000 an der Feier unseres 75-jährigen Vereinsjubiläums teil. Noch kurz vor sei- nem Tode stellte er persönliche Unterlagen für unser Archiv zur Verfügung.

Liesel Heese Frau Liesel Heese, Balve, unterstützte die reiterlichen Ambitionen ihres Ehemannes und beglei- tete das Wirken unseres Reitervereins stets mit großem Interesse. Sie wurde 1998 für 30- jährige Mitgliedschaft mit unserer Goldenen Vereinsnadel geehrt.

Cilly Cordes Frau Cilly Cordes, Balve, begleitete über viele Jahre fördernd unseren Reiterverein und nahm regen Anteil an seiner Entwicklung.

2002 Sarah Schlott Die 9-jährige Sarah Schlott, Lendringsen, verstarb bei einem Unfall am 18. September 2002 auf dem Reitsportgelände. Tief betroffen versammelten sich viele Kinder, Jugendliche und Er- wachsene unseres Reitervereins am 20. September zu einer Trauerfeier in der Schlosskapelle.

2003 Christel Brähmer Frau Christel Brähmer, Balve, gehörte über Jahrzehnte zu den aktiven Reiterinnen und Förderern des Vereins.

Karl-Josef Schulte Herr Karl-Josef Schulte, Menden, hat sich insbesondere durch sein großes Engagement für unse- re Turniere verdient gemacht.

2004 Agatha Allhoff-Cramer Frau Agatha Allhoff-Cramer, Balve, frühere Turnierreiterin in Wocklum, hat die Entwicklung unseres Reitervereins stets mit großem Interesse verfolgt. Im Jahre 2002 wurde sie für 50-jährige Mitgliedschaft mit unserer Treuenadel in Gold ausgezeichnet.

53 Internet: Der Reiterverein präsentiert sich

http://www.reiterverein-balve.de “Umgeben von Bergwäldern des Sauerlandes gehören die Reitanlagen am Schloss Wocklum sicherlich zu den landschaftlich schönsten und, nach über 50 Jahren, wohl auch zu den traditi- onsreichsten Turnierplätzen in Deutschland. Aus dem anfänglichen Provisorium auf einer Weide entstanden nach und nach auf einer Fläche von ca. 20.000 qm die heutigen Dressur- und Spring- stadien sowie die Trainingsbereiche mit ihren Gebäuden, Tribünen und Infrastrukturen...“

Mit diesem einladenden Bild präsentierte sich der Reiterverein Balve e. V. im Jahre 2000 erst- mals im Internet. Weltweit informieren sich seitdem auf diesem virtuellen Wege Freunde des Reitsports über bevorstehende Spring- und Dressur-Veranstaltungen in Wocklum und aktuell über die Ergebnisse dieser Wettbewerbe. Nicht nur das: Professionell gestaltet sind auch die Sei- ten, auf denen sich der Reiterverein mit seinem Programm vorstellt und so auch um neue Mit- glieder wirbt. Per Internet können sie mit dem Verein Kontakt aufnehmen, sich über Reitunter- richt und Reitmöglichkeiten informieren und Aktuelles aus dem Vereinsgeschehen erfahren. Seit 2004 enthält diese vereinseigene Homepage auch die Texte des Jubiläumsbuches, das vom Chronisten Rudolf Rath gestaltet wurde und die Geschichte des Reitervereins Balve e. V. von 1925 bis 2000 widerspiegelt.

Foto 49: 2003: Empfang des Optimum-Richterteams mit Prinzessin Sayn-Wittgenstein und Graf Landsberg-Velen

http://www.balver-reitjugend.de.tk Seit November 2003 gibt es im Internet auch die eigene Homepage der Reiterjugend. Der Ju- gendabteilung ist hiermit, unter Leitung von Simon Appelhans, eine hervorragende Präsentati- on gelungen. Kinder, Jugendliche des Reitervereins und ihre Eltern können hier bevorstehende Aktionen und reiterliche Erfolge nachlesen. Interessenten finden auf diesen Seiten Informatio- nen über unsere Reiterjugend.

54 Quellenverzeichnis

Zu „Anmerkung“: Abdruck der Karikatur mit freundlicher Genehmigung von ReiterRevue und Norbert Höveler, Vinckestr. 35, 40470 Düsseldorf, Homepage: www.hoeveler-comics.de

Zu „Das waren noch Zeiten…“ sind einige der Berichte entnommen den ‚Geschichten aus der alten Zeit II’, Balve 2002. Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Verfasser und des Her- ausgebers ‚Rumänienhilfe – Kolpingsfamilie Balve’

Presseberichte SÜDERLÄNDER VOLKSFREUND, STADTSPIEGEL, WESTFALENPOST

Reiterverein Balve e. V. (Hg.): Jubiläumsbuch ‚75 Jahre Reiterverein Balve e.V. 1925 – 2000’, Balve 2000. Redaktion Rudolf Rath

Fotos: Karl-Heinz Frieler (6), Thomas Hellmann (2), Heribert Herbertz (16), Egon Appelhans, Norbert Wuttke

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