Lokale Aktionsgruppe Donnersberger und Lautrer Land

Lokales Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (LILE) 2014-2020

GEFÖRDERT DURCH DIE EUROPÄISCHE UNION LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Auftraggeber: LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V. Vorsitzender: Landrat Winfried Werner Kreisverwaltung Uhlandstraße 2 67292

Auftragnehmer:

entra Regionalentwicklung GmbH Geschäftsführung: Sandra Heckenberger Falkensteiner Weg 3 67722 Telefon: 06302/9239-21 oder -15 E-Mail: [email protected] www.entra-regio.de

Bearbeiter: Sandra Heckenberger (Projektleitung) Christian Plöhn Cornelia Schäfer Markus Siegler Anne-Marie Kilpert Susanne Kabelitz INHALT 1

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis...... 3 Tabellenverzeichnis ...... 3 Zusammenfassung ...... 4 1. Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebiets...... 6 2. Bewertung der Ausgangslage ...... 7 2.1 Raum- und Siedlungsstruktur ...... 7 2.2 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung ...... 8 2.3 Land- und Forstwirtschaft einschl. Wein- und Obstbau...... 10 2.4 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt...... 11 2.5 Tourismus und Kulturlandschaft ...... 12 2.6 Umweltsituation, Energie und Klimaschutz ...... 12 2.7 Berücksichtigung übergeordneter Planungen ...... 13 3. SWOT- und Bedarfsanalyse ...... 15 3.1 SWOT-Analyse ...... 15 3.2 Bedarfsanalyse ...... 18 4. Vorerfahrung der Förderperiode 2007–2013 ...... 19 5. Ex-ante Evaluierung...... 20 5.1 Leitbild und Entwicklungsziele der LAG ...... 20 5.2 Strategien und Maßnahmen der Handlungsfelder...... 21 5.3 Beteiligungs- und Kooperationskonzept...... 22 5.4 Kommunikationsprozess zur Öffentlichkeitsarbeit...... 22 6. Leitbild, Entwicklungsstrategie und Aktionsplan...... 22 6.1 Leitbild und Entwicklungsziele der LAG ...... 22 6.1.1 Entwicklungsziele der LAG...... 23 6.1.2 Querschnittziele...... 24 6.1.3 Besonderheiten der LEADER-Methode und ihr Beitrag zur Umsetzung der Ziele...... 25 6.2 Handlungsfeld Tourismus...... 25 6.2.1 Kulturtourismus...... 25 6.2.2 Wandertourismus ...... 27 6.2.3 Radtourismus ...... 27 6.2.4 Geotourismus...... 28 6.2.5 Naturtourismus...... 28 6.2.6 Marketing...... 30 6.2.7 Weiterbildung und Qualifizierung...... 30 6.3 Handlungsfeld Natur und Umwelt...... 32 6.3.1 Umweltpädagogische Angebote...... 32 6.3.2 Landschaftsgestaltung und Parks ...... 33 6.3.3 Bodenordnung und Wirtschaftswegebau ...... 34 6.3.4 Regionale Produkte...... 34 6.4 Handlungsfeld Dorf und Stadt ...... 36 6.4.1 Lebensphasenorientierte Angebote ...... 36 2 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

6.4.2 Nahversorgung...... 38 6.4.3 Innenentwicklung...... 39 6.5 Handlungsfeld Wirtschaft und Fachkräfte...... 41 6.5.1 Nachwuchsförderung und Fachkräftesicherung...... 41 6.5.2 Clusterförderung...... 42 6.5.3 Standortmarketing...... 42 6.5.4 Breitband...... 43 6.6 Beteiligungs- und Kooperationskonzept...... 44 6.7 Kommunikationskonzept ...... 44 7. Verfahren zur LILE-Erstellung...... 45 8. Lokale Aktionsgruppe...... 47 8.1 Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe ...... 47 8.2 Struktur der LAG ...... 47 8.3 Regionalmanagement ...... 48 9. Förderbedingungen ...... 51 9.1 Unterscheidung zwischen Grund- und Premiumförderung ...... 51 9.2 Unterscheidung nach Maßnahmenträger/Maßnahmenart ...... 52 9.2.1 Qualifizierung und Information ...... 52 9.2.2 Private Projektträger ...... 52 9.2.3 Gemeinnützige Projektträger ...... 52 9.2.4 Öffentliche Projektträger ...... 52 9.2.5 LAG-Projekte ...... 53 9.2.6 Festbetragsförderung für „Ehrenamtliche Bürgerprojekte“...... 53 9.2.7 Kooperationsprojekte ...... 53 10. Verfahren zur Projektauswahl...... 53 11. Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten...... 54 11.1 Transnationale Kooperationen ...... 54 11.1.1 Kooperation mit der LAG Imst (Österreich)...... 54 11.1.2 Kooperation mit der LAG Lëtzeburg West (Luxemburg) ...... 55 11.2 Gebietsübergreifende Kooperationen ...... 55 11.2.1 Kooperation mit der LAG Pfälzerwald plus und der LAG Westrich-Glantal...... 55 11.2.2 Kooperation mit der LAG Westrich-Glantal ...... 56 11.2.3 Kooperation mit der LAG Rhein-Haardt ...... 56 12. Indikativer Finanzplan ...... 57 13. Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014–2020...... 59 13.1 Monitoring...... 59 13.2 Evaluierung ...... 59 14. Quellenverzeichnis ...... 61 15. Anhang ...... 62 15.1 Darstellung der Städte und Ortsgemeinden der LAG ...... 62 15.2 Sammlung von Projektideen aus der Region...... 65 15.3 Pressemeldungen zur LEADER-Bewerbungsphase...... 67 15.4 Satzung des Vereins LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V...... 68

ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS 3

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das Gebiet der LAG Donnerberger und Lautrer Land...... 6 Abbildung 2: Flächennutzung in der LAG Donnerberger und Lautrer LandQuelle...... 8 Abbildung 3: Entwicklung der Altersstruktur in der LAG Donnersberger Lautrer Land...... 9 Abbildung 4: SWOT-Analyse der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 16 Abbildung 5: Leitbild und Entwicklungsstrategie der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 23 Abbildung 6: Teilhandlungsfelder des Handlungsfelds Tourismus...... 25 Abbildung 7: Teilhandlungsfelder des Handlungsfelds Natur und Umwelt ...... 32 Abbildung 8: Teilhandlungsfelder des Handlungsfelds Dorf und Stadt...... 36 Abbildung 9: Teilhandlungsfelder des Handlungsfelds Wirtschaft und Fachkräfte ...... 41 Abbildung 10: Der Beteiligungsprozess zur Erstellung der LILE...... 46 Abbildung 11: Organigramm der LAG-Struktur...... 48 Abbildung 12: Querschnittsziele der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 51

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Siedlungsdichte der LAG (2013) ...... 7 Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung 2003–2013...... 9 Tabelle 3: Fördersätze der LAG Donnersberger und Lautrer Land für LEADER-Projekte im Bezug zu den förderfähigen Bruttogesamtkosten ...... 50 Tabelle 4: Indikativer Finanzplan der LAG Donnersberger und Lautrer Land nach Handlungsfeldern ...... 56 Tabelle 5: Indikativer Finanzplan der LAG Donnersberger und Lautrer Land nach Jahren...... 57 Tabelle 6: Übersicht der Evaluierungsleistungen der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 59 4 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Zusammenfassung gegenübersteht. Dieser ist auf die Nähe zum direkt an das Gebiet der LAG angrenzenden Oberzentrum Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Donnersberger und Kaiserslautern sowie zu den beiden Metropolregionen Lautrer Land bewirbt sich mit der vorliegenden Loka- Rhein-Neckar und Rhein-Main zurückzuführen, die als len Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie als Wirtschaftsschwerpunkt mit großem Arbeitsplatzange- LEADER-Region für die Programmperiode 2014– bot weitreichende Pendler-, Schüler- und Freizeitver- 2020. Im Vergleich zur Gebietskulisse der vergange- flechtungen mit dem Umland bilden. nen Programmperiode wurde im Zuge des neuen Be- werbungsverfahrens die Region etwas vergrößert. Das Die wirtschaftliche Struktur im Donnersberger und LAG-Gebiet schließt nun insgesamt neun Verbandsge- Lautrer Land ist durch verarbeitendes Gewerbe sowie meinden, davon alle aus dem Donnersbergkreis (Al- den Dienstleistungssektor geprägt. Zudem nimmt der senz-, Eisenberg, Göllheim, Kirchheim- Tourismus zunehmend die Rolle eines bedeutenden , und Winnweiler) sowie drei ökonomischen Wirtschaftssektors ein. Innerhalb des aus dem Landkreis Kaiserslautern (Enkenbach-Alsen- LAG-Gebiets ist die Zugehörigkeit zur und Identifika- born, Otterbach–Otterberg und Weilerbach) ein und tion mit der Gesamtregion Pfalz deutlich wahrzuneh- umfasst 126.762 Einwohner. men.

Das aktuelle rheinland-pfälzische Landesentwick- In Anlehnung an den vergangenen LEADER-Prozess lungsprogramm (LEP IV) weist das LAG-Gebiet als in der LAG Donnersberger und Lautrer Land ist es ländlichen Bereich mit disperser Siedlungsstruktur aus. übergeordnetes Ziel in der neuen Programmperiode, Es zeigt sich vor allem in den Ortsgemeinden, dass die die bereits angestoßenen Entwicklungen weiter zu ver- Strukturen im Donnersbergkreis sowie in den zugehöri- folgen und gute Ideen weiter auszubauen. Aufgrund gen Verbandsgemeinden des Landkreises Kaiserslau- der intensiven Vorarbeit in der vorangegangenen Pro- tern sehr kleinteilig und stark durch historische Ent- grammperiode möchte die Region auf ihrem erfolgrei- wicklungen geprägt sind. Die Region ist daher (RROP chen Weg weitergehen. Auf dem bisherigen Leitbild Westpfalz) vom Prozess des demografischen Wandels wird aufgebaut und deutlich gemacht, dass es sich sowie den damit einhergehenden Folgen betroffen. In hierbei um einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess den vergangenen Jahren zeichneten sich in der ge- handelt: samten Region Bevölkerungsverluste ab, sodass sich insbesondere in den kleinen Ortsgemeinden die Siche- „Zeitreise – bewahren, rung der Daseinsvorsorge zunehmend problematisch entwickeln, gemeinsam gestalten“ gestaltet. Zukünftig ist mit einer weiteren Verstetigung des Prozesses zu rechnen. Gemäß der dritten regio- Für die Umsetzung des Leitbilds hat sich die LAG auf nalisierten Bevölkerungsprognose des Statistischen drei konkrete Entwicklungsziele verständigt. Das Akti- Landesamtes Rheinland-Pfalz wird für das LAG-Gebiet onsgebiet des Donnersberger und Lautrer Lands soll ein Bevölkerungsrückgang zwischen 6 und 12 % bis als eine natürliche, erlebbare und zukunftsfähige Re- zum Jahr 2030 und zwischen 20 und 30 % bis 2060 gion weiterentwickelt werden. Um dies zu erreichen, prognostiziert. Als wesentliche Ursache wird hierbei sollen u.a. natürliche Ressourcen touristisch in Wert vor allem das Geburtendefizit angeführt, das zu einer gesetzt und für die Bevölkerung in der Region erlebbar zunehmenden Überalterung der Gesellschaft führt. gemacht werden. Außerdem soll eine Willkommens- Diese Entwicklungen haben sozio-ökomische Folgen, kultur in der Region aufgebaut oder auch wesentliche die sich im LAG-Gebiet bereits spürbar in einem ver- Akteure auf interner und externer Ebene besser mitei- änderten Konsumverhalten, einer stärkeren Nachfrage nander vernetzt werden, um Kooperationen zu stärken nach speziellen Produkten und Dienstleistungen für bzw. neue aufzubauen. Die drei übergeordneten Ent- die ältere Generation sowie einer zunehmenden Be- wicklungsziele werden dabei durch Querschnittsziele deutung des Gesundheitssektors widerspiegeln. Die ergänzt, die in allen Projekten und Initiativen der LAG Gemeinden innerhalb der LAG werden zunehmend vor besondere Beachtung finden sollen. Die Querschnitts- die Aufgabe gestellt, die Bedürfnisse einer älter wer- ziele betreffen die Themen Barrierefreiheit, Ehrenamt, denden und zahlenmäßig schrumpfenden Bevölkerung Mobilität, Innovation, Umweltschutz und Klimaschutz, in ihren Entwicklungen zu berücksichtigen. Chancengleichheit und Wertschöpfung für die Region. Die bisherigen Handlungsfelder wurden entsprechend Dennoch ist die Region Donnersberger und Lautrer weiterentwickelt und ergänzt, sodass sich die Entwick- Land im Vergleich zum restlichen Gebiet der Westpfalz lungsstrategie wie folgt darstellt: im Regionalen Raumordnungsplan stärker als Raum mit geringerem demografischen Problemdruck bewer- tet, da den starken natürlichen Bevölkerungsverlusten noch ein nennenswerter positiver Wanderungssaldo 5

• Das erste Handlungsfeld Tourismus befasst der LAG darauf geachtet, besonders solche Personen sich mit der erfolgreichen Weiterentwicklung der als Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen ein- Region als Urlaubs- und Freizeitdestination für zubinden, die bereits aktiv in regionale Prozesse oder Gäste und Einheimische. Die historischen Be- Projekte eingebunden sind. Dies soll auch in Zukunft sonderheiten sowie die zahlreichen Erholungs- so beibehalten werden. Mit Blick auf die nun neu ent- möglichkeiten stellen einen natürlichen und wickelten Handlungsfelder und die veränderte Gebiets- kulturellen Wert der Region dar, den es als be- kulisse sollen weitere neue Akteurinnen und Akteure deutenden Wirtschaftsfaktor weiterzuentwickeln mit entsprechendem fachlichen Bezug für die Mitarbeit gilt. Darüber hinaus wird für alle Bürgerinnen in der LAG gewonnen werden. Die LAG setzt sich aus und Bürger eine Verbesserung der Freizeitinfra- 41 Institutionen (darunter 22 private und 19 öffentliche struktur geschaffen und die Identifikation mit der Institutionen) zusammen. Weitere aktive und wissen- eigenen Region erhöht. schaftliche Institutionen sind als beratende Akteure vorgesehen und sollen projektbezogen hinzugezogen • Im Handlungsfeld Natur und Umwelt geht es werden. der LAG darum, das Hauptpotenzial ihres Ge- bietes – die landschaftliche Vielfalt – zu erhalten Der Wirkungsbereich der LAG Donnersberger und und negative Einflüsse auf Natur und Umwelt zu Lautrer Land begrenzt sich dabei nicht nur auf das Akti- reduzieren. Unterstützung sollen zudem sowohl onsgebiet, sondern geht neue Kooperationen ein bzw. regionale Erzeuger, bspw. durch produktbezo- setzt bereits erfolgreich durchgeführte Zusammenar- gene Marketing- und Kommunikationsmaßnah- beiten fort. In der vorangegangenen Programmperiode men, als auch die Bürgerschaft im Allgemeinen konnten erfolgreich Projekte mit der ehemaligen LAG durch umweltpädagogische Maßnahmen erfah- Pfälzerwald sowie der ehemaligen LAG Pfälzer Ber- ren. gland und der ILE-LAG Westrich umgesetzt werden. Auch für die neue Programmperiode ist daher die Fort- • Das Handlungsfeld Dorf und Stadt dient maß- führung der Kooperationen mit der neuen LAG Pfäl- geblich dem richtigen Umgang mit den Folgen zerwald plus sowie der neuen LAG Westrich-Glantal des demografischen Wandels. Insbesondere die angestrebt. Eine weitere Kooperation ist die LAG mit kleineren, verkehrlich nicht gut angebundenen der neu entstandenen LAG Rhein Haardt eingegan- Ortsgemeinden stehen zunehmend vor gestal- gen, um u. a. in den Themenbereichen qualifizierte terischen und funktionalen Problemen. Neben Arbeitskräfte, gemeinsame Römer-Vergangenheit und Themen der Innenentwicklung und Nahversor- Naturpark Pfälzerwald künftig zusammenzuarbeiten. gung sollen auch die Bereiche ehrenamtliches Länderübergreifend wurden bereits mögliche Koope- Engagement und lebensphasenorientierte An- rationsthemen mit der LAG Imst aus Österreich sowie gebote projektbezogen weiterentwickelt werden. der LAG Lëtzeburg West aus Luxemburg identifiziert, die in der Zeit bis 2020 bearbeitet werden sollen.

• Das vierte Handlungsfeld ist den Themen Wirt- schaft und Fachkräfte gewidmet. Zum einen gilt es, für die Unternehmen beste Rahmenbe- dingungen im ländlichen Raum zu schaffen, zum anderen ist ein stärkerer Fokus auf die Bedürf- nisse der Arbeitnehmer vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels zu legen. Hier- zu gehört z.B. die Unterstützung von Maßnah- men zum flächendeckenden Breitbandausbau ebenso wie eine branchenbezogene Stärkung der Region als Wirtschafts- und Arbeitsstandort.

Die LAG Donnersberger und Lautrer Land ist als einge- tragener Verein organisiert und steht somit grundsätz- lich jedem offen. Der Vorstand des LAG Donnersber- ger und Lautrer Land e.V. ist das zentrale Gremium, das über LEADER-Projektanträge berät und entschei- det. Er setzt sich gemäß den Vorgaben des Landes aus mehr als 10 Personen zusammen. Zu Beginn der Programmperiode 2007–2013 wurde bei der Zusam- menstellung der Mitglieder und Mitgliedsinstitutionen 6 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

1. Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebiets

Das Gebiet LAG Donnersberger und Lautrer Land liegt Planungsgemeinschaft Westpfalz (Regionalplanung) im mittleren Süden von Rheinland-Pfalz in direkter zugeordnet und gehört der Pfalz-Touristik e.V. (Touris- Nachbarschaft zum Oberzentrum Kaiserslautern. Es mus und Regionalmarketing) an. umfasst 9 Verbandsgemeinden mit 104 Ortsgemein- den sowie die Städte Obermoschel, Kirchheimbolan- Das gesamte Gebiet der LAG ist im LEP IV als länd- den, Eisenberg (Pfalz), Rockenhausen und Otterberg licher Raum mit disperser Siedlungsstruktur ausge- aus den beiden Landkreisen Donnerbergkreis und Kai- wiesen. Insbesondere die Vielzahl der kleinen bis serslautern. sehr kleinen Ortsgemeinden in Verbindung mit den historisch geprägten kleineren Zentren spricht für Im Vergleich zur Gebietskulisse der vergangenen eine relativ homogene Siedlungsstruktur. Außerdem Programmperiode wurde im Zuge des neuen Bewer- ist die starke funktionale Ausrichtung der Region auf bungsverfahrens die Region etwas vergrößert. Die das Oberzentrum Kaiserslautern sowie auf das Rhein- Verbandsgemeinde Göllheim ist nun mit allen Ortsge- Main- und Rhein-Neckar-Gebiet als klare Arbeitsmarkt- meinden Teil der Region Donnersberger und Lautrer schwerpunkte der Region charakteristisch. Land (drei Ortsgemeinden im gehörten zuvor zur LAG Rheinhessen-Zellertal). Im Zuge der ersten Der Großteil des Gebietes ist dem Naturraum Nordpfäl- Stufe der Kommunal- und Verwaltungsreform erfolg- zer Bergland zuzuordnen, das durch bewaldete Höhen te außerdem der Zusammenschluss der beiden Ver- und Flusstäler geprägt ist und so eine abwechslungs- bandsgemeinden Hochspeyer und Enkenbach-Alsen- reiche Landschaft mit Wäldern und offenen Kulturflä- born zur Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn chen darstellt. zum 1. Juli 2014. Die ehemalige Verbandsgemeinde Hochspeyer gehörte zuvor zur LAG Pfälzerwald. Nun schließen sich die Ortsgemeinden der ehemaligen Verbandsgemeinde Hochspeyer ebenfalls der LAG Donnersberger und Lautrer Land an, damit die neu gegründete Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn geschlossen in einem LEADER-Gebiet liegt. Ebenfalls im Rahmen der Kommunal- und Verwaltungsreform erfolgte zum 1. Juli 2014 der Zusammenschluss der beiden Verbandsgemeinden Otterbach und Otterberg zur neuen Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg.

Die Region erstreckt sich über eine Fläche von 983 km². Der Landkreis ist dabei komplett Teil der LAG, der Landkreis Kaiserslautern ist mit etwa 52 % seiner Fläche (337 von 640 km²) beteiligt. Es le- ben 126.762 Einwohner in der Region, wobei 41 % der Einwohner auf die drei Verbandsgemeinden im Land- kreis Kaiserslautern und 59 % der Einwohner auf die sechs Verbandsgemeinden im Donnersbergkreis ent- fallen.

Das Gebiet der LAG wird im Norden durch die Land- kreise Bad Kreuznach und Alzey-Worms, im Westen durch den Landkreis Kusel, im Süden durch die kreis- freie Stadt Kaiserslautern sowie einen weiteren Teil des Landkreises Kaiserslautern und im Osten durch den Landkreis Bad Dürkheim begrenzt. Die an die Re- gion angrenzenden LEADER-Bewerberregionen sind im Norden die LAG Soonwald-Nahe, im Südwesten die LAG Westrich-Glantal, im Süden die LAG Pfälzer- wald plus, im Südosten die LAG Rhein-Haardt und im Nordosten die LAG Rheinhessen. Das Gebiet der LAG Abbildung 1: Das Gebiet der LAG Donnerberger und Lautrer Land | Donnersberger und Lautrer Land ist vollständig der Quelle: Eigene Darstellung 2015 BEWERTUNG DER AUSGANGSLAGE 7

2. Bewertung der Ausgangslage

Der Beschreibung der Ausgangslage in der Die Verbandsgemeinde Eisenberg ist mit rd. 204 Ein- LEADER-Region Donnersberger und Lautrer Land lie- wohnern je km² am dichtesten besiedelt (s. Tabelle 1). gen, sofern nicht anders erwähnt, die aktuellsten Daten des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz vom In den Ortsgemeinden zeigt sich, dass die Strukturen 31.12.2013 zu Grunde. Die Vergleichswerte zur Dar- im Donnersbergkreis sowie in den zugehörigen Ver- stellung von Entwicklungen beziehen sich jeweils auf bandsgemeinden des Landkreises Kaiserslautern sehr die Jahre 2003 und 2008. kleinteilig und stark durch historische Entwicklungen geprägt sind. Bis auf wenige größere Ortsgemeinden 2.1 Raum- und Siedlungsstruktur (27 von 104 Ortsgemeinden) haben die Gemeinden häufig weit unter 1.000 Einwohner. In den verbands- Die LAG Donnersberger und Lautrer Land liegt im mitt- zugehörigen Städten liegen die Einwohnerzahlen leren Süden von Rheinland-Pfalz und ist durch einen zwischen 1.080 (Stadt Obermoschel) und 9.125 Ein- Wechsel von land- und forstwirtschaftlichen Flächen wohnern (Stadt Eisenberg/Pfalz). Insbesondere in den sowie Höhenzügen und Wiesentälern geprägt. Wein- kleineren Ortsgemeinden ist ein starker Bevölkerungs- bauflächen sind im Zeller- und Alsenztal zu finden. Der rückgang zu verzeichnen, sodass sich die Sicherung Großteil des Gebietes ist dem Naturraum Nordpfälzer der Daseinsvorsorge zunehmend problematisch ge- Bergland mit dem zentralen Donnersbergmassiv zu- staltet. zuordnen. Der Donnersberg zwischen Rockenhausen und Kirchheimbolanden ist mit 687 m der höchste Berg Das Oberzentrum Kaiserslautern grenzt im Süden di- der Pfalz. Die Region wird durch zahlreiche kleinere rekt an die LAG, weswegen die Region als Entwick- Gewässer durchzogen, wie beispielsweise die , lungsbereich mit oberzentraler Ausstrahlung im LEP IV die Moschel und die Lauter. definiert wurde.1 Kaiserslautern als Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsschwerpunkt ist vor allem durch Pendler-, Die Region ist im rheinland-pfälzischen LEP IV als Schüler- und Freizeitverkehre mit seinem Umland ver- ländlicher Bereich mit disperser Siedlungsstruktur aus- flochten. Die verbandszugehörigen Städte Rockenhau- gewiesen. Bei einer Gesamtfläche von 983 km² liegt sen, Kirchheimbolanden und Eisenberg (Pfalz) sind als die Siedlungsdichte derzeit bei 129 Einwohner je km². kooperierende Mittelzentren ausgewiesen.2 Daneben Dabei ist der Donnersbergkreis mit 117 Einwohner je sorgt eine Vielzahl an Grundzentren für die Versorgung km² weniger dicht besiedelt als die der LAG zugehöri- des täglichen Bedarfs in der Region.3 gen Verbandsgemeinden des Landkreises Kaiserslau- tern mit durchschnittlich 153 Einwohnern je km². Die Die Verteilung der Flächennutzung zeigt, dass insbe- am wenigsten dicht besiedelte Verbandsgemeinde ist sondere die Landwirtschafts- und die Waldflächen mit mit 66 Einwohner je km² die Verbandsgemeinde Al- ca. 87 % an der Gesamtfläche das LAG-Gebiet domi- senz-Obermoschel. nieren (s. Abbildung 2). Die landwirtschaftliche Fläche teilt sich in die Nutzungen Ackerland (78 %), Dauer- grünland (21 %) und Dauerkulturen (1 %) auf, wobei von letzterem 78 % auf Rebflächen entfallen. Obwohl der Weinbau nur einen geringen Anteil aufweist, ist er doch für die touristische Positionierung sehr wichtig. Die landwirtschaftliche Fläche ist in den letzten 10 Jah- ren etwas zurückgegangen (–1,4 %), wohingegen die Waldflächen geringfügig wuchsen (+0,8 %). Insbeson- dere der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen hat im selben Zeitraum zugenommen, wodurch das lan- desplanerische Ziel der Reduzierung der Flächenneui- nanspruchnahme noch nicht erreicht werden konnte. Dies hat neben ökologischen auch soziale Konsequen- zen, die sich vor allem aufgrund der stagnierenden Be- völkerungsentwicklung durch leerstehende Gebäude in zentralen Ortslagen und gestiegene Anforderungen an Mobilitätsangebote manifestieren.4

Tabelle 1: Siedlungsdichte der LAG (2013) | Quelle: Statistisches Landes- amt Rheinland- Pfalz 2014

1 LEP IV, S.62 | 2 LEP IV, S. 88 | 3 RROP Westpfalz 2012, S.14 ff. | 4 MUF 2004 8 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 2: Flächennutzung in der LAG Donnerberger und Lautrer Land (2013) | Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2014

Die Verkehrsanbindung in der Region ist unterschied- lichen an den Schülerverkehr gekoppelt ist. Erste lich zu bewerten. Die Bundesautobahn 63, die das gute Beispiele für eine kleinräumige bedarfsgerechte Oberzentrum Kaiserslautern mit der Landeshauptstadt ÖPNV-Versorgung gibt es jedoch bereits (Ruftaxi, Frei- Mainz verbindet, durchquert den Westen der Region. zeittaxi usw.). Weite Teile des LAG-Gebiets sind auf Außerdem verläuft die Bundesautobahn 6 durch den den motorisierten Individualverkehr angewiesen, was südlichen Teil der Region in West-Ost-Richtung. Meh- gerade für jüngere sowie ältere Bewohner in Mobilitäts- rere Bundesstraßen, wie die B 47, die B 48, die B 270 einschränkungen resultiert.5 und die B 420 sind wichtige Zubringer aus der Region zu den Bundesautobahnen. Es ist festzustellen, dass 2.2 Bevölkerungsstruktur und der westliche und vor allem der nord-westliche Teil des Bevölkerungsentwicklung LAG-Gebietes lediglich über die L 386 an das Fernstra- ßennetz angebunden ist. In der Region leben 126.762 Menschen, davon 75.192 Einwohner im Donnersbergkreis und 51.570 Einwoh- Die Anbindung an den Schienenverkehr erfolgt über ner in den drei zum LAG-Gebiet zugehörigen Ver- die Alsenztalbahn (Kaiserslautern–Bad Münster am bandsgemeinden des Landkreises Kaiserslautern. Die Stein) sowie die Lautertalbahn (Kaiserslautern–Lau- Verbandsgemeinden unterscheiden sich in ihrer Ein- terecken). In Bad Münster am Stein besteht Regio- wohnerstärke teils stark. So ist die einwohnerstärks- nalverkehrsanbindung nach Mainz, Bingen-Koblenz te Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden (19.309 und Saarbrücken; in Kaiserslautern ist ein Anschluss Einwohner) in etwa dreimal so groß wie die kleinste an die ICE-Strecke Saarbrücken-Mannheim, die Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel (6.814 Ein- S-Bahn Rhein-Neckar sowie an weitere Regionalver- wohner). kehrsverbindungen möglich. Die Bedienung erfolgt im Rheinland-Pfalz-Takt. Mit den Änderungen des In den vergangenen zehn Jahren zeichneten sich in der Rheinland-Pfalz-Taktes 2015 wird das Oberzentrum gesamten Region Bevölkerungsverluste ab. Zwischen Kaiserslautern mit der Landeshauptstadt Mainz über den Jahren 2003 und 2013 verlor das LAG-Gebiet eine neue Direktfahrt durch das Alsenztal verbunden ca. 4,7 % seiner Einwohner. Während die natürliche werden. Darüber hinaus sind einzelne Teilbereiche der Bevölkerungsentwicklung in der ganzen LAG-Region LAG zusätzlich an die Zentren im Oberrheingraben einem negativen Trend folgt, sind die Wanderungs- angeschlossen (Kirchheimbolanden über Alzey nach bewegungen in der Region sehr unterschiedlich. Mainz, Eisenberg über Grünstadt nach Worms, Lud- So weisen einige Verbandsgemeinden einen Bevöl- wigshafen und Neustadt an der Weinstraße). Die ge- kerungsverlust von 8–9 % (Verbandsgemeinden Al- samte LAG liegt im Tarifgebiet des Verkehrsverbunds senz-Obermoschel und Rockenhausen) auf, wobei Rhein-Neckar, was eine einheitliche Tarifstruktur zur andere Verbandsgemeinden lediglich einen Bevölke- Folge hat. Neben dem Schienenverkehr kann das rungsrückgang von 1,7–2,0 % (Verbandsgemeinden ÖPNV-Angebot der Region als lückenhaft bezeich- Kirchheimbolanden und Göllheim) (s. Tabelle 2) ver- net werden, da die Taktung der Buslinien im Wesent- zeichnen. Letztere können aber Teile ihres natürlichen

5 Rheinland-Pfalz-Takt, 2014 BEWERTUNG DER AUSGANGSLAGE 9

Bevölkerungsverlustes durch positivere Wanderungs- im Gebiet zu verzeichnen. Die Ausprägung der Ver- salden kompensieren. Dies kann durch die räumliche änderung der Altersstruktur ist in einigen Verbands- Nähe der östlichen Verbandsgemeinden zu den Bal- gemeinden wesentlich deutlicher. So verzeichnet lungszentren in der Rheinebene, wie den Metropolregi- Göllheim einen Anstieg der über 60-jährigen von rund onen Rhein-Neckar und Frankfurt-Rhein-Main, erklärt 19 % und Winnweiler, Rockenhausen sowie Eisen- werden. berg einen Verlust der 0-19-jährigen von über 20 % Neben dem Bevölkerungsverlust im LAG-Gebiet zeigt (s. Abbildung 3). sich zudem eine maßgebliche Verschiebung der Al- tersstruktur. Während die Zahl der unter 60-jährigen in den letzten zehn Jahren stark zurückgegangen ist (-23 %), stieg die Anzahl der über 60-jährigen an (+9 %). Dieser Trend ist für alle Verbandsgemeinden

Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung (2003–2013) | Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2014

Abbildung 3: Entwicklung der Altersstruktur in der LAG Donnersberger Lautrer Land (2013) | Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2014 10 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Gemäß der dritten regionalisierten Bevölkerungsprog- tinuierlich gewachsen. 2010 betrug die bewirtschaftete nose des statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz Rebfläche im LAG-Gebiet 355 ha.6 wird in der mittleren Variante für das LAG-Gebiet ein Bevölkerungsrückgang zwischen 6 und 12 % bis zum Der Anteil der landwirtschaftlich bewirtschafteten Flä- Jahr 2030 und zwischen 20 und 30 % bis 2060 pro- che an der Gesamtfläche der Region beträgt etwa gnostiziert. Als wesentliche Ursache wird hierbei vor 50 % mit abnehmender Tendenz. Lediglich im Gebiet allem das Geburtendefizit angeführt, das durch den der ehemaligen Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsen- angenommenen Wanderungssaldo nicht kompensiert born konnte weitere landwirtschaftliche Fläche hinzu- werden kann. Der aktuelle Trend in der Entwicklung gewonnen werden. Im Vergleich zu Rheinland-Pfalz ist der Altersstruktur wird sich voraussichtlich wie bisher der Anteil der landwirtschaftlich bewirtschafteten Flä- fortsetzen. che größer als der Landesdurchschnitt, der bei 41,7 % liegt. Insgesamt werden in der Region knapp 482 km² Der Anteil der ausländischen Einwohner liegt derzeit Fläche bewirtschaftet. In der kleinräumigen Betrach- bei 4,98 % im LAG-Gebiet. Damit ist der Anteil seit tung liegen Schwerpunkte der landwirtschaftlichen 2003 um 5,23 % gesunken. In dieser Entwicklung sind Nutzung in den Verbandsgemeinden Alsenz-Obermo- dabei in allen Verbandsgemeinden der Region leichte schel und Göllheim. Schwankungen zu erkennen. Auffällig ist, dass insbe- sondere die Verbandsgemeinde Eisenberg mit aktuel- Hinsichtlich der Beschäftigtenzahlen in der Land-, len 9,64 % einen sehr hohen Anteil an ausländischen Forst- und Fischereiwirtschaft können auf Grund von Einwohnern aufzuweisen hat. eingeschränkter Datenverfügbarkeit die wesentlichen Aussagen meist nur auf Landkreisebene getroffen wer- In der Gesamtbetrachtung sind die Auswirkungen des den. Sowohl im Donnersbergkreis als auch im Land- demografischen Wandels deutlich in der Region zu kreis Kaiserslautern gab es zwischen den Jahren 2008 erkennen. Insbesondere die Entwicklung der Alters- und 2013 eine positive Entwicklung der Beschäftigten struktur verdeutlicht die zunehmende Überalterung der am Arbeitsort in der Landwirtschaft, der Anteil am ge- Gesellschaft, die durch abnehmende Geburtenzahlen samten Arbeitsmarkt in der Region ist jedoch immer weiter verstärkt wird. Diese Entwicklungen haben so- noch gering. Im Donnersbergkreis stieg die Zahl der Be- zio-ökomische Folgen, die im LAG-Gebiet bereits zu schäftigten am Arbeitsort von 98 auf 152 Personen, im spüren sind und auch in Zukunft zu spüren sein wer- Landkreis Kaiserslautern von 97 auf 119 Beschäftigte. den. Beispiele hierfür sind ein insgesamt verändertes Soweit aus den Daten erkennbar, bilden vor allem die Konsumverhalten, eine stärkere Nachfrage nach spe- Verbandsgemeinden Winnweiler, Göllheim und Weiler- ziellen Produkten und Dienstleistungen für die ältere bach landwirtschaftliche Arbeitsplatzschwerpunkte in Generation sowie eine zunehmende Bedeutung des der Region. Ebenso gering wie die Beschäftigtenzahl Gesundheitssektors. Die LAG wird damit vor die Auf- ist die Bruttowertschöpfung in diesem Bereich, die im gabe gestellt, die Bedürfnisse einer älter werdenden Jahr 2012 bei 0,9 % im Landkreis Kaiserslautern und und schrumpfenden Bevölkerung in ihren Entwicklun- bei 1,8 % im Donnersbergkreis lag. gen aufzunehmen. Die Anzahl der Betriebe ist, dem allgemeinen Trend 2.3 Land- und Forstwirtschaft folgend, rückläufig mit einer Entwicklung hin zu mehr einschl. Wein- und Obstbau großen Anbaubetrieben und weniger kleinen Einzel- landwirten. Zwischen den Jahren 2003 und 2010 hat sich die Anzahl der Einzelbetriebe (2003: 897; 2010: Der landwirtschaftliche Strukturwandel- weg von klei- 613) um rund ein Drittel reduziert. Dies ist vor allem auf nen hin zu Großbetrieben- ist in der gesamten Region die negative Entwicklung der Nebenerwerbsbetriebe erkennbar. Viehzucht und Ackerbau, hier insbeson- (2003: 609; 2010: ca. 360) zurückzuführen. Dagegen dere der Anbau von Weizen, Raps und Mais zu Fut- bleibt die Anzahl der Haupterwerbsbetriebe seit 2007 terzwecken, spielen ebenso eine wichtige Rolle wie die relativ konstant (2007: ca. 245; 2010: ca. 253). Milchwirtschaft. Im Osten der Region ist der Zucker- rübenanbau von größerer Bedeutung. Der Weinanbau verteilt sich punktuell auf wenige Betriebe und ist über- In konkretem Bezug zu Obstbau- und Weinbaubetrie- wiegend in kleinen Bereichen des Alsenztals und des ben zeigt sich in der Region eine ähnliche Entwicklung Zellertals konzentriert – dort spielt er jedoch eine große wie bei den übrigen landwirtschaftlichen Betrieben. Die Rolle für die Entwicklung, da neben dem Produkt Wein Größe der Anbaufläche ist leicht rückläufig, die Zahl sowohl die Weinbaulandschaft als auch die Weinkultur der Betriebe sowie der bewirtschafteten Bäume hat vermarktet wird. Die Weinbauflächen haben einen sehr sich zwischen den Jahren 2002 und 2012 reduziert. geringen Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Das Hauptaugenmerk liegt vor allem auf dem Anbau 7 Fläche (ca. 1 %), sind aber in den letzten Jahren kon- von Äpfeln und Birnen.

6 Vgl. StaLa, 2012a BEWERTUNG DER AUSGANGSLAGE 11

Der konstante Strukturwandel im Landwirtschaftssek- In den beiden Landkreisen Donnersberg und Kai- tor hat zwar als direkter Wirtschaftsfaktor eine eher serslautern und Donnersbergkreis sind 42.746 Perso- geringe Bedeutung. Dennoch prägen die land- und nen beschäftigt. Die Mehrheit konzentriert sich dabei forstwirtschaftlichen Betriebe durch ihre Flächenbewirt- auf den Dienstleistungssektor, wobei im Donnersber- schaftung in maßgeblicher Weise das charakteristische gkreis im Vergleich das verarbeitende Gewerbe als Landschaftsbild der Region. Ein kontinuierlicher Rück- Arbeitgeber eine größere Rolle spielt als im Landkreis gang der land- und forstwirtschaftlich genutzten Fläche Kaiserslautern. Die Zahl der Erwerbstätigen hat sich zu Gunsten von Infrastrukturmaßnahmen stellt daher zwischen den Jahren 2003 und 2013 in allen Wirt- die Region hinsichtlich der Offenhaltung der Land- schaftsbereichen gesteigert. Die Zahl der Arbeitslosen schaft und der Erhaltung und Pflege von überregiona- ist in den letzten 10 Jahren im Landkreis Kaiserslautern len Wegenetzen vor große Herausforderungen. Diese um 2 % und im Donnersbergkreis um 2,8 % gesunken. Entwicklung wird durch die sehr kleinteilige agrarstruk- Die Arbeitslosenquote liegt nun in beiden Landkreisen turelle Ausgangssituation in der Gesamtregion Pfalz bei 5,8 %. (Realteilung) verstärkt. Aus diesen Gründen sollen im Rahmen von fortschreitenden Flurbereinigungsver- Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2012 im Landkreis fahren die agrarstrukturellen Verhältnisse verbessert Kaiserslautern mit rund 2 Milliarden Euro etwas höher werden; dieser Bedarf der ländlichen Bodenordnung als im Donnersbergkreis (1,7 Milliarden Euro). In der wird auch für zukünftige Entwicklung als bedeutsam Berechnung pro Einwohner liegt der Donnersbergkreis erachtet. Darüber hinaus wird auch der Wirtschaftswe- mit 23.123 Euro je Einwohner jedoch vor dem Land- gebau außerhalb der Flurbereinigung weiter als wichtig kreis Kaiserslautern mit 19.178 Euro je Einwohner. erachtet, um die Erhaltung der Wirtschaftswegenetze Beide Werte liegen dennoch unter dem Landesdurch- aktiv voranzutreiben und somit den größer werdenden schnitt von 29.733 Euro je Einwohner. In beiden Krei- Betrieben die Bewirtschaftung von Flächen über meh- sen ist ein hohes Wachstum von über 35 % zwischen rere Gemeindegrenzen hinweg zu sichern. den Jahren 2002 und 2012 zu verzeichnen, während das Bruttoinlandsprodukt landesweit nur um rund 2.4 Wirtschaftsstruktur 27 % anstieg.9 Nach Sektoren betrachtet wird ein und Arbeitsmarkt Großteil des BIP in beiden Landkreisen im Dienstleis- Auf Grund von Datenschutzrichtlinien seitens des tungssektor erwirtschaftet, wobei erneut das produzie- statistischen Landesamtes können für einzelne Orts- rende Gewerbe im Donnersbergkreis einen größeren gemeinden und Verbandsgemeinden im LAG-Gebiet Teil zum BIP beiträgt als im Landkreis Kaiserslautern. keine konkreten Aussagen zur Beschäftigtensituation auf kleinteiliger Ebene getroffen werden. Die folgenden Auf Verbandsgemeindeebene zeigt sich, dass die Ausführungen zur Beschäftigtenzahl sowie der Arbeits- Zahl der Auspendler die Zahl der in die Region ein- losigkeit beziehen sich somit, sofern nicht anders er- pendelnden Personen bei weitem übersteigt. Lediglich wähnt, auf die beiden Landkreise Kaiserslautern und in den Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden und Donnersbergkreis. Daten zu den Ein- und Auspendlern Rockenhausen pendelten mehr Beschäftigte in die in der Region liegen dagegen auf Verbandsgemein- Verbandsgemeinde ein als aus. Insgesamt pendeln in deebene vollständig vor. Aussagen zum Bruttoinland- der Region täglich 57.464 Beschäftigte zwischen ihrem sprodukt und der Bruttowertschöpfung können für die Wohn- und Arbeitsort. Jahre 2002, 2007 und 2013 auf Landkreisebene getrof- fen werden. Das benachbarte Oberzentrum Kaiserslautern ist ein großer Arbeitsmarktschwerpunkt für die Region.10 In Die wirtschaftliche Struktur im Donnersberger und Lau- Kaiserslautern arbeiten mehr als 100.000 sozialver- trer Land ist durch verarbeitendes Gewerbe sowie den sicherungspflichtig Beschäftigte, vor allem im Dienst- Dienstleistungssektor geprägt. Zunehmend spielen der leistungssektor (ca. 40 %, Stand 2010).11 Große Tourismus sowie die Vermarktung der Weinbaupro- Arbeitgeber sind neben der Adam Opel AG die Tech- dukte in diesem Zusammenhang eine Rolle. Kleine und nische Universität, das Westpfalz-Klinikum, die West- mittelständische Betriebe prägen die Unternehmens- pfalz-Werkstätten und die Stadtwerke. Als Schwer- struktur in der Region, während nur wenige Großbetrie- punktbranchen gelten die Automobilzulieferung, be angesiedelt sind (1,6 % der umsatzsteuerpflichtigen Maschinenbau, IT/Medien und Chemische Industrie. Betriebe, zum Vergleich 2,4 % in Rheinland-Pfalz).8 Im Mit seinen zwei Hochschulen (zusammen ca. 20.000 Gesundheitssektor gibt es ebenfalls größere Arbeit- Studierende) sowie zahlreichen Forschungsinstituten geber wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. (u.a. Max-Planck, Fraunhofer) besitzt Kaiserslautern Durch den für die Zukunft prognostizierten steigenden einen Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt, ins- Bedarf an Arbeitskräften in diesem Bereich, werden besondere im Hochtechnologie- und Softwarebereich. erste kooperative Ansätze zur Gewinnung von entspre- Das Oberzentrum Kaiserslautern hat einen hohen An- chendem Fachkräftenachwuchs in Angriff genommen. teil an Berufseinpendlern, die vornehmlich aus dem

7 Vgl. StaLa, 2012b | 8 Umsatzsteuerpflichtige Betriebe mit einem Jahresumsatz von 5 Mio. € oder mehr | 9 Vgl. StaLa, 2014a | 10 Vgl. LEP IV, Seite: 62. | 11 WFK, 2014 12 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Umland, also auch aus dem LAG-Gebiet stammen. Die und unterschiedliche Etappen in der gesamten Region Landkreise Kaiserslautern sowie Donnersbergkreis anbietet. weisen beide einen überdurchschnittlichen Auspend- lersaldo auf (67,5 % bzw. 53 %, Stand 2013).12 Weitere Neben zahlreichen Museen mit Bezug zur regionalen Arbeitsplatzschwerpunkte mit Bedeutung für die regio- Geschichte werden Touristen zudem zu verschiede- nalen Pendlerverkehre der Region sind hauptsächlich nen Veranstaltungen, wie den autofreien Erlebnistagen Alzey, Bad Kreuznach, Worms, Mainz sowie die Metro- im Lauter-, Eis- und Appelbachtal, eingeladen. Außer- polregion Rhein-Neckar. dem wurden bereits einige geotouristische Attraktionen für die Besucher erschlossen. Die Region besitzt keine eigene Hochschule, aber außerhalb der Region sind die Technische Universität In der Region gab es im Jahr 2013 insgesamt 56 Kaiserslautern oder die Johannes-Gutenberg-Universi- Beherbergungsbetriebe (ab zehn Betten). Diese bo- tät Mainz sehr gut zu erreichen. Weitere nahgelege- ten ca. 1.900 Gästebetten an und beherbergten ca. ne Hochschulen finden sich in Bingen, Kaiserslautern, 101.000 Gäste. Die Zahl der Übernachtungen belief Mainz oder Worms. Zu diesen Universitäten und Hoch- sich auf ca. 270.000 (ohne Verbandsgemeinde Otter- schulen bestehen bereits enge Kontakte. bach-Otterberg aber mit Stadt Otterberg). Die Anzahl der Gästeankünfte und Übernachtungen ist dagegen 2.5 Tourismus und Kulturlandschaft zwischen den Jahren 2003 und 2013 leicht angestie- gen. Die Auslastung der Betriebe hat in den letzten Die gesamte LAG-Region gehört in der touristischen Jahren zugenommen, die Aufenthaltsdauer der Touris- Vermarktung zur Region Pfalz, mit der sie sich stark ten ist dagegen leicht rückläufig, entspricht aber den identifiziert. Kleinräumige Unterschiede lassen sich Durchschnittswerten der Pfalz und des Landes Rhein- auch auf die verschiedenen Kulturlandschaften zurück- land-Pfalz. Der Tagestourismus spielt für das LAG-Ge- führen. Neben bewaldeten Hügeln sind v.a. die bewirt- biet eine wichtige Rolle. schafteten Flusstäler wie das Eistal, das Alsenztal, das Appelbachtal, das Lautertal, das Moscheltal oder das 2.6 Umweltsituation, Pfrimmtal charakteristisch für die Region. Energie und Klimaschutz

Der überwiegende Teil des Donnersbergkreises ist dem Im Donnersbergkreis wird der Leitgedanke der Ener- Pfälzer Bergland zuzuordnen, welches markant durch gieautarkie aktiv durch das Donnersberger Energie- die höchste Erhebung der Pfalz – den Donnersberg konzept DENK verfolgt; der Landkreis Kaiserslautern (687 Meter) – geprägt ist. Südlich des Donnersbergs, kooperiert diesbezüglich mit der Pfalzwerke Projekt- im Bereich der Verbandsgemeinden Enkenbach-Al- beteiligungsgesellschaft mbH und steht für die Beteili- senborn, Göllheim und Eisenberg erstreckt sich die gung der Orts- und Verbandsgemeinden zur Realisie- Region auch über Teile des Pfälzerwaldes, welchem rung von Einzelprojekten offen. Die Region profitiert sowohl als Naturpark als auch Biosphärenreservat außerdem von kreisweit organisierten Energiebera- eine hohe Bedeutung hinsichtlich des Freizeit- und tungen, bei denen sich Experten in Gesprächen oder Erholungswertes für die Region zukommt. In der Ver- auch Vor-Ort-Terminen ein Bild über die persönliche bandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn liegt außerdem Situation machen und wichtige Tipps für die Verbrau- die Mehlinger Heide, die als Naturschutz- und Natura cher geben. 2000-Gebiet ausgewiesen ist. Die Weinbauflächen der Region gehören zu den bekannten Weinbaugebieten Ähnlich wie in gesamten Land Rheinland-Pfalz haben Pfalz (Osten) und Nahe (Norden). sich auch die Nutzung und der Ausbau erneuerbarer Energien aufgrund der Energiewende in der Region Die Region kann auf eine bewegte Geschichte zu- kontinuierlich gesteigert. Wichtige Säulen sind hierbei rückblicken, die sich in unterschiedlichen Zeugnissen vor allem die Nutzung von Solarenergie, Windkraft so- manifestiert. Spuren von Kelten und Römern, von Zis- wie Biomasse. terziensern genutzte Gebäudekomplexe sowie mit- telalterliche Burgruinen sind heute für den Tourismus Die Energie aus Photovoltaikanlagen trägt im Ge- wichtige Anziehungspunkte. Sie werden durch weitere biet des Donnersberger und Lautrer Landes wesent- Angebote, wie Rad- und Wanderwege ergänzt und ver- lich zur Stromerzeugung in der Region bei. Allein im netzt. Derzeit gibt es bereits einige Themen- und Pre- Donnersbergkreis werden derzeit 42 Mio. kWh vor miumwege wie bspw. die Bergbaurundwege , Ort erzeugt und damit ca. 42 % des privaten Strom- der Keltenwanderweg, der Hinkelsteinweg oder die verbrauches durch Photovoltaikanlagen gedeckt.13 In Teufelstour. Eine nennenswerte Besonderheit ist der den Verbandsgemeinden des LAG-Gebiets, die dem Pfälzer Höhenweg, der über 110 km von Winnweiler Landkreis Kaiserslautern angehören, werden mehr als bis nach Wolfstein durch das Pfälzer Bergland verläuft 64 % der Leistung des gesamten Landkreises erzeugt

12 Kreisatlanten der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, abrufbar unter KV RLP, 2014 BEWERTUNG DER AUSGANGSLAGE 13

(21.460 von 34.851 kWp,14 Stand: 2010).15 Bis auf we- kleinteiliger Ebene mehrere Initiativen zur Förderung nige Ausnahmen, z.B. in der Ortsgemeinde Sembach, erneuerbarer Energien wieder. konzentriert sich die Nutzung von Solarenergie in der Region hauptsächlich auf Dachflächen öffentlicher und 2.7 Berücksichtigung privater Gebäude. In der Ortsgemeinde Sembach ent- übergeordneter Planungen stand auf dem ehemaligen US-Militärflughafen im Zuge einer Kornversionsmaßnahme in drei Ausbaustufen Landesentwicklungsprogramm einer der größten Solarparks in Rheinland-Pfalz. Mit (LEP IV) des Landes Rheinland-Pfalz 4 MWp und ca. 20.000 Solarmodulen könnten ca. 1.700 16 Durchschnittshaushalte mit Strom versorgt werden. Die Region Donnersberger und Lautrer Land wird im LEP IV als ländlicher Raum mit disperser Bevölke- Die Stromgewinnung aus Windkraftanlagen nimmt rungs- und Siedlungsdichte charakterisiert. Weite Teile derzeit einen sehr hohen Stellenwert und Anteil in der der Region (insbesondere im Osten) verfügen über eine Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien große Auswahl an schnell erreichbaren Zentren. In der ein. In den Jahren 2010/2011 gab es im Donnersber- Region befinden sich drei kooperierende Mittelzentren: gkreis 39 Anlagen mit einer Leistung von zusammen Kirchheimbolanden, Rockenhausen und Eisenberg. 45 MW. Weitere Anlagen mit einer Mehrleistung von Außerdem grenzt die Region direkt an das südlich ge- 11 MW waren zu diesem Zeitpunkt bereits genehmigt. legene Oberzentrum Kaiserslautern, das als Entwick- Es zeigt sich eine Konzentration der Windkraftanlagen lungsschwerpunkt der Region Westpfalz fungiert und in den im Norden, Westen und Osten zur Kreisgrenze eine entsprechende Strahlwirkung in die Region hat. hin liegenden Gemeinden.17 Zum 27.10.2014 gab es Im Zuge der Ausbildung eines international bedeutsa- in den im LAG-Gebiet liegenden VG des Landkreises men Zentrums für Informationstechnologie soll eine Kaiserslautern 24 Windkraftanalgen mit ca. 51,3 MW Stärkung als Forschungs- und Entwicklungsstandort Leistung. Konzentrationspunkte finden sich hier in den sowie als Bildungsstandort erfolgen. Die östlich gele- Ortsgemeinden Reichenbach-Steegen und Niederkir- genen Verbandsgemeinden des Donnersbergkreises chen.18 Auf Grund des hohen Freizeit- und Erholungs- liegen gleichermaßen auch schon im Einflussbereich wertes der Naturlandschaft in der Region werden im der Metropolregion Rhein-Neckar, wohingegen die RROP Westpfalz für die Region kaum Vorranggebiete nördlich gelegenen Gemeinden den Einfluss der Me- zur Windenergienutzung ausgewiesen. Dagegen sind tropolregion Rhein-Main spüren. allerdings zahlreiche Ausschlussgebiete, vor allem im Norden und Westen der Region, ausgewiesen. Insge- Insbesondere die Verbandsgemeinden entlang der samt ist davon auszugehen, dass weitere Windkraftan- Autobahnen werden als wachsend aufgrund von Wan- lagen in der LAG-Region nur schwer realisierbar sein derungsgewinnen eingestuft; die anderen Verbands- werden, dafür aber eine erhöhte Chance im Bereich gemeinden sind maßgeblich von Überalterung und des Repowering der bestehenden Anlagen besteht.19 Wanderungsverlusten geprägt. Für den ländlichen Die Nutzung von Biomasse zur Gewinnung von Strom Raum sollen integrierte ländliche Entwicklungskonzep- und auch Wärme ist in der Region nicht sehr weit ver- te unter breiter Beteiligung der lokalen Akteure erstellt breitet, birgt aber auf Grund der vorhandenen Wald- werden, wozu auch die Erarbeitung der LILE im Zuge und Landwirtschaftsfläche ein sehr großes Potential. der LEADER-Bewerbung der Region gehört. Bisher gibt es lediglich einzelne Anlagen, bspw. in den Verbandsgemeinden Enkenbach-Alsenborn und Kirch- Innerhalb der Region lassen sich mehrere landesweit heimbolanden.20 bedeutsame Bereiche für Erholung und Tourismus identifizieren: der Naturpark Pfälzerwald im Süden, der In der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn wur- Donnersberg im Zentrum der Region (beide auch als den bereits in den vergangenen Jahren zahlreiche Ini- landesweit bedeutsame Erlebnisräume explizit hervor- tiativen zur Förderung erneuerbarer Energien angesto- gehoben), das Zellertal im Osten und das Pfälzer Ber- ßen. Neben dem Solarpark in Sembach gibt es derzeit gland im Nordwesten. auch ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in der Was die Nutzung erneuerbarer Energien angeht, so Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn, in dessen Rah- wird der Region eine hohe Globalstrahlung attestiert, men ein Masterplan „100 % Klimaschutz“ erarbeitet die ein besonderes Potenzial für Solarthermie- und wird. Aktuell liegen drei Klimaschutzteilkonzepte für die Photovoltaikanlagen bietet. Landesweit bedeutsame gesamte Verbandsgemeinde vor, die in den Masterplan Gebiete für die Nutzung von Windenergie finden sich einfließen werden. Weitere Verbandsgemeinden wie nur vereinzelt an den Rändern der Region am Haard- u.a. Weilerbach verfügen über Klimaschutzkonzepte trand und im Nordpfälzer Bergland, wobei einzelne oder sind derzeit damit beschäftigt diese aufzustellen. Bereiche um den Donnersberg herum auch mit ho- In der gesamten Region finden sich darüber hinaus auf her Windhöffigkeit bewertet werden. Größere zusam-

13 Donnersbergkreis, 2014 | 14 Watt Peak (Wp) = von Solarmodulen abgegebene elektrische Leistung unter Standard-Testbedingungen. 1 MW = 1000 kW | 15 Kreis Kaiserslau- tern, 2014 | 16 Heindl Server GmbH, 2014 | 17 Donnersbergkreis, 2014 | 18 Kreis Kaiserslautern, 2014 | 19 RROP Westpfalz, 2012 sowie Vorstudie zu einem Regionalen Erneuer- baren-Energie-Konzept (REEK), 2006 | 20 Donnersbergkreis, 2014, und Kreis Kaiserslautern, 2014 14 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

menhängende Bereiche mit landesweiter Bedeutung den Donnersberg sollen die touristischen Potenziale für die Rohstoffsicherung finden sich rund um den besser genutzt werden. Donnersberg (insbesondere bezüglich mineralischer Rohstoffe) und am Haardtrand bzw. an der Grenze zu Historische Nutzungsformen der Kulturlandschaft fin- Rheinhessen. den sich in der Region v.a. im Zellertal und inselhaft im Alsenz- und im unteren Moscheltal. Hier sollen die Das Landschaftsbild der Region wird weitestgehend charakteristischen Weinbaulagen mit Trockenmauern als Mosaiklandschaft eingestuft, im westlichen Be- bewahrt und behutsam weiterentwickelt werden. Be- reich eher offenlandbetont, im zentralen und südlichen deutsame Rohstoffvorkommen finden sich vor allem im Bereich eher waldbetont. Nach Osten hin dominiert Osten der Region: Kalksteinvorkommen bei Göllheim, Agrarlandschaft, während rund um den Donnersberg Basalt und Andesit bei Kirchheimbolanden sowie Ton- eine vulkanisch geprägte Waldlandschaft vorherrscht. und Klebesandvorkommen bei Eisenberg. Dementsprechend findet sich das größte zusammen- hängende Gebiet von landesweit bedeutsamen Land- Die regionalbedeutsamen Verbesserungen im funktio- wirtschaftsflächen im Osten der Region, im Dreieck nalen Straßennetz konzentrieren sich maßgeblich auf Kirchheimbolanden-Eisenberg-Winnweiler. Weitere die Einrichtung von Ortsumfahrungen entlang der B 48 Flächen verteilen sich relativ dispers in den Verbands- (Alsenztal) und der B 270 (Lautertal). Die geplanten gemeinden Rockenhausen und Alsenz-Obermoschel Ortsumfahrungen im Alsenztal sind jedoch mit einem sowie rund um die Umlandgemeinden von Kaiserslau- hohen ökologischen Risiko versehen, sodass hier ein tern. Landesweit bedeutsame Bereiche für den Frei- besonderer Ausgleich der gegenläufigen Interessen raumschutz finden sich lediglich im Südwesten der herbeigeführt werden muss. Mit Blick auf den ÖPNV Region; hier sind die Ausläufer der Westricher Moor- sieht der Regionale Raumordnungsplan Westpfalz niederung mit der Übergangszone ins Pfälzer Bergland noch die Reaktivierung der Bachbahn von Otterbach von großräumiger Bedeutung. nach Weilerbach vor, wobei in der Region selbst die Umwidmung bzw. Einrichtung eines Radweges ver- Regionaler Raumordnungsplan folgt wird. Westpfalz (RROP) Der Hochwasserschutz ist in einzelnen Flusstälern der Die Region Donnersberger und Lautrer Land wird im Region ebenfalls von besonderer Bedeutung und ist mit RROP Westpfalz im Vergleich zum restlichen Gebiet Maßnahmen der Landnutzung und der Landschafts- der Westpfalz als Raum mit geringerem demografi- gestaltung in Einklang zu bringen. Diesbezüglich sind schen Problemdruck bewertet, da den gravierenden die Täler von Alsenz, Appelbach, Lauter und Pfrimm natürlichen Bevölkerungsverlusten noch ein nennens- im RROP Westpfalz genannt. Im unteren Alsenzlauf werter positiver Wanderungssaldo gegenübersteht. Zur und im oberen Appelbachlauf ist darüber hinaus ein Sicherung der Daseinsvorsorge sollen neben den im guter Zustand der Wasserkörper noch nicht erreicht, LEP IV schon benannten Ober- und Mittelzentren auch d.h. hier müssen weitere Maßnahmen der Fließgewäs- die Grundzentren der Region weiter funktional gestärkt serentwicklung zukünftig in die Gesamtentwicklung mit werden. Bei den Grundzentren handelt es sich um die eingeplant werden. weiteren Sitzgemeinden der Verbandsgemeinden der Region: Alsenz (Funktionsteilung mit Obermoschel), Göllheim, Winnweiler, Enkenbach-Alsenborn, Otter- bach und Weilerbach; sowie die ehemaligen Sitzge- meinden (vor der Kommunal- und Verwaltungsreform 2014) Hochspeyer und Otterberg. Hier sollen tragfähi- ge Mindestangebote die Sicherung der Grundversor- gung in den Nahbereichen gewährleisten.

Die Leitvorstellungen zu Ressourcenschutz und Ge- staltung der Kulturlandschaft stellen einige wichtige Aspekte in den Vordergrund. Im Umland der Stadt Kai- serslautern soll der Freiraumschutz auch im Sinne von Klimaschutzwirkungen gestärkt werden. Im Osten der Region soll vor allem der Betrieb einer nachhaltigen Landwirtschaft zu Verbesserungen beim Ressourcen- schutz beitragen. Im Alsenz- und im Lautertal soll ein Biotopverbund zur Verbesserung der Funktionsfähig- keit des Naturhaushaltes geschaffen werden. Rund um SWOT-ANALYSE 15

3. SWOT-Analyse

3.1 SWOT-Analyse

Für die LEADER-Region LAG Donnersberger Laute- rer Land lassen sich aus der Strukturdatenanalyse so- wie aus der Zukunftskonferenz folgende Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken ableiten.

Die SWOT-Analyse der LAG Donnersberger Lauterer Land wird in Abbildung 4 gezeigt. 16 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND SWOT-ANALYSE 17

Abbildung 4: SWOT-Analyse der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung 18 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

3.2 Bedarfsanalyse Umgang mit den Auswirkungen des demografischen Wandels und wirkt negativen Trends entgegen. Wich- Aus der Analyse der Ausgangslage sowie der tig ist es, die Bevölkerung für ihre Region zu begeistern SWOT-Analyse ergeben sich Handlungsbedarfe für und die positiven Seiten hervorzuheben. das LAG-Gebiet, die für die zukünftige Entwicklung eine Rolle spielen: Die Nähe zu den Oberzentren Kaiserslautern und Mainz birgt ein hohes Potential, um insbesondere jun- Vernetzung und Kooperation ge, erholungssuchende Arbeitskräfte zu gewinnen. Für sie soll sich die Region als attraktiver Wohnstandort Derzeit erfolgt insbesondere im Bereich des Tourismus präsentieren. eine starke Vernetzung und Kooperation in der Region, die sich im touristischen Leitbild sowie im grenzüber- Ausbau von Infrastrukturen greifenden Ausbau der touristischen Angebote wider- spiegelt. Insbesondere die Rad- und Wanderwegever- Die Infrastruktur im ländlichen Raum spielt bei der Ent- netzung ist auf einem guten Weg und birgt weiteres wicklung der Lebensqualität eine entscheidende Rol- Entwicklungspotential für die Region. le. Der Wettbewerb um neue Einwohner, Touristen, Unternehmen sowie Fachkräfte kann nur erfolgreich Die vorhandenen Erfahrungen hinsichtlich der Vernet- bestritten werden, wenn die vorhandene Infrastruktur zung und Kooperation im Tourismus gilt es zu nutzen passt. und auf andere Bereiche zu übertragen. So gibt es bspw. in der Region bereits gute Ansätze zur weite- Touristen benötigen dabei abwechslungsreiche Erleb- ren Erzeugung von erneuerbaren Energien oder zur nisse um die Aufenthaltsdauer und die Erinnerung an Förderung der Entwicklung dörflicher Strukturen. Der die Region nachhaltig zu beeinflussen. Zahlreiche po- Austausch auf Verbands- und Ortsgemeindeebene ist sitive Aspekte eines touristischen Aufenthalts können wesentlich, der Blick über den Tellerrand bei der eige- schnell durch ein negatives Erlebnis in den Hintergrund nen Arbeit essentiell. der Wahrnehmung geraten. Es gilt die Erlebnisse in der Region stetig weiterzuentwickeln, neue Angebote Zudem ist es wichtig, den Kontakt zu den Arbeits- zu schaffen und die vorhandenen Angebote auf einem marktschwerpunkten außerhalb der Region nicht zu guten Niveau zu etablieren. verlieren, da ein Großteil der Bevölkerung vom dorti- gen Arbeitsmarktangebot abhängig ist. Gleichzeitig Ein leichter wirtschaftlicher Aufschwung ist im Gebiet gilt es, über Kooperationen die eigenen Stärken weiter der LAG bereits heute erkennbar. Damit dieser weiter herauszuarbeiten und auch neue Arbeitsplätze in der ausgebaut werden kann, ist es sehr wichtig, die ent- Region zu schaffen. sprechenden Infrastrukturen für Unternehmen und Fachkräfte bereitzustellen. Während Unternehmen da- Eine Vernetzung über die LAG-Grenzen hinaus er- bei harte Standortfaktoren wie bspw. die Nähe zu Au- scheint neben der internen Vernetzung und Kooperati- tobahnen oder eine gute Breitbandinfrastruktur benöti- on der lokalen Akteure wichtig und sinnvoll. Der stetige gen, zieht es Fachkräfte nur dann in eine Region, wenn Kontakt zum Beispiel auch zu anderen LEADER-Regi- auch die weichen Standortfaktoren stimmen. Ebenso onen kann wesentliche Anstöße für weitere Entwick- wie bei den Einwohnern steht hierbei die Lebensqua- lungen im LAG-Gebiet geben. lität im Vordergrund. Bildung, Betreuungsangebote, Nahversorgung, Mobilität, die Erreichbarkeit der Zent- Umgang mit den Auswirkungen ren oder auch die Erholungs- und Freizeitqualität einer des demografischen Wandels Region spielen hierfür eine Rolle.

Die LAG Donnersberger und Lautrer Land steht vor Nutzung von Innovationen den typischen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel: Überalterung, Ab- Ein wesentlicher Entwicklungsansatz für die LAG Don- wanderung sowie negative Entwicklungsprognosen. nersberger und Lautrer Land liegt u.a. in den innova- Um diesen problembehafteten Trends zu begegnen, tiven Ansätzen für die Raum- und Siedlungsstruktur. ist es wichtig, die Stärken herauszuarbeiten und den Hierbei haben neue Modelle und Projektvorhaben prä- Arbeits- und Lebensstandort, d.h. z.B. die Dorfinne- genden Einfluss. Ein erster guter Ansatz ist der in der nentwicklung, die Gestaltung des Arbeitsplatzangebo- vergangenen Förderphase entwickelte Dorfcheck, wel- tes oder auch die touristische Entwicklung im Sinne der cher an Hand von Checklisten und Best-Practice-Bei- Freizeit- und Erholungsfunktion für die eigene Bevölke- spielen die Dorfentwicklung fördert. rung, weiter zu fördern. Der erweiterte Blick zur Stei- gerung der Arbeits- und Lebensqualität unterstützt den VORERFAHRUNG DER FÖRDERPERIODE 2007-2013 19

Auch für die kommende Programmperiode gilt es neue generieren, sind diese in die kommende Programmpe- Innovationen in die Region zu tragen, um zur Steige- riode zu integrieren. rung der Lebensqualität beizutragen. Zur Erarbeitung der LAG-weiten Konzepte, Strategien und Projekte kamen zahlreiche Methoden zur Anwen- Gleichstellung und Chancengleichheit dung: Analyseverfahren, Workshops, Themenforen, Strategieprozesse, die Bildung von Projektgruppen, Das persönliche und berufliche Entfaltungspotential Gremienarbeit sowie Fragebogenaktionen. Insbeson- jedes Einzelnen soll in der Region gefördert werden. dere die Gremienarbeit sowie die Workshops und The- Insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräfte- menforen wurden dabei auf Grund der gegenseitigen mangels bzw. in der Ausbildungsförderung werden Unterstützung und des Meinungsaustausches sowie Gleichstellung und Integration immer wichtiger, denn der entstehenden Lernprozesse als hervorragend auf qualifizierte Arbeitskräfte kann nicht verzichtet wer- bewertet. Die Methoden wurden je nach Zielgruppe den. Nur eine Chancengleichheit in allen Bereichen er- durch das LEADER-Regionalmanagement sowie die möglicht eine langfristige Bindung von Fachkräften an LAG-Koordinatoren entsprechend gewählt. Die An- die Region. wendung unterschiedlicher Methoden bildete einen abwechslungsreichen Prozess mit immer neuen Er- Beteiligung von Kindern und Jugendlichen fahrungen und Herangehensweisen für die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Projektträgern und Gre- In der zukünftigen Entwicklung der Region ist der Ein- mien. bezug von Kindern und Jugendlichen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Einbindung von Schulen zur Be- Projektgruppen stellten sich als besonderes erfolg- wusstseinsbildung und Aktivierung ist dabei elementar. reiches Instrument für die strategische Regionalent- Durch sinnvolle Kooperationsprojekte sollen Kinder wicklung heraus, wie der touristische Leitbildprozess und Jugendliche die Entwicklung mitgestalten können „Chance Tourismus“ gezeigt hat. Die gemeinsame und somit eine hohe Identifikation zu ihrer Region ent- Zielentwicklung über die Landkreisgrenzen hinweg wickeln. wurde in der Region sehr positiv aufgenommen und hat viele Menschen erreicht. Im intensiven Beteili- gungsprozess sind viele Projekte entstanden, die auch 4. Vorerfahrung der gerade von Privaten umgesetzt worden sind. Die Pro- Förderperiode 2007–2013 jektgruppe fand sich als „Team Tourismus“ zusammen und entwickelte gemeinsam Leitlinien, Ziele und Werte für das touristische Leitbild. Auch heute trifft sich das Bereits in der vergangenen Programmperiode 2007– Team Tourismus noch regelmäßig in Eigenverantwor- 2013 war die Region als LEADER-Gebiet aktiv. Unter tung und stimmt sich über unterschiedliche Vorgänge dem übergeordneten Motto „Zeitreise: Vergangenes und Projekte im touristischen Bereich ab. Zahlreiche bewahren – Zukunft gestalten“ hat sich die Region mit Folgeprojekte wie z.B. die Trekking-Plätze als Über- den drei Handlungsfeldern „Dorf, Stadt & Wirtschaft“, nachtungsmöglichkeit für Personen auf mehrtägigen „Tourismus“ und „Energie“ sowie den Querschnitts- Wanderungen oder der Keltische Donnersberg konn- zielen „Chancengleichheit (für Frauen)“, „Beteiligung ten sich so entwickeln und über LEADER gefördert von Kindern und Jugendlichen“ „Umweltschutz“ sowie werden. „Stadt-Land-Beziehungen“ beschäftigt. Ziel war es, sich zu einer lebendigen, lernenden, erlebnisreichen, Zur Aktivierung und Bekanntmachung der nachhaltigen und natürlichen Region weiterzuentwi- LEADER-Region Donnersberger und Lautrer Land er- ckeln. folgte eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum LEADER-Prozess insgesamt sowie zu einzelnen Pro- In den drei ausgewählten Handlungsfeldern wurden jekterfolgen. Dabei wurden zahlreiche unterschiedliche 31 Konzepte, Strategien und Projekte angestoßen und Informationskanäle genutzt: regelmäßige Pressemit- erfolgreich umgesetzt. Teilweise entwickelten sich aus teilungen in regionalen und überregionalen Zeitungen, den aufgestellten Konzepten und Strategien weitere ein zweimal pro Jahr versendeter Newsletter (ca. 150 Projektideen, die ebenfalls erfolgreich im Rahmen von Abonnentinnen und Abonnenten) sowie ein regelmä- LEADER realisiert werden konnten. Hierbei ist der „Zu- ßig aktualisierter Internet- (www.donnersberger-laut- kunftsplan Innenentwicklung “, aus dem unter rerland.de) und Facebook-Auftritt. Im Rahmen einer anderem die Projekte „Gestaltung der Ortsmitte in Ger- Aktivierungsstrategie wurden zudem Verbands- und bach“ sowie das „Innenentwicklungs- und Finanzie- Ortsbürgermeister zum aktuellen Prozessstand infor- rungskonzept Göllheim“ entstanden sind, besonders miert und mit ihnen eine gemeinsame Zwischenbilanz hervorzuheben. Um weitere Entwicklungspotentiale zum LEADER-Prozess gezogen. aus den bestehenden Konzepten und Strategien zu 20 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Insbesondere der seit November 2013 bestehende Fa- 5. Ex-ante-Evaluierung cebook-Auftritt wird als eine gute Basis bewertet, um den LEADER-Gedanken auch über die bestehende Die Ex-ante Evaluierung im Rahmen der LILE verfolgt Programmperiode hinaus weiter in die Region zu tra- verschiedene Zielstellungen. Übergeordnet ist das gen. Ziel ist es, den Facebook-Auftritt zukünftig weiter Konzept auf regionale Passgenauigkeit und ange- auszubauen und dadurch eine weitere Beteiligungs- messenen Mitteleinsatz sowie auf die Erreichbarkeit plattform für Bürgerinnen und Bürger sowie Projektträ- der Zielgrößen hin zu überprüfen. Des Weiteren sind ger aus der Region zu schaffen. Aspekte wie Gender Mainstreaming, Umweltschutz, Nichtdiskriminierung und Barrierefreiheit zu bewerten. Viele Bürgerinnen und Bürger waren im Rahmen von Dazu soll die Stimmigkeit zwischen den Ergebnissen Arbeitskreisen dauerhaft in den Prozess eingebunden. der Analyse und den darauf aufbauenden Bausteinen Hinzu kamen fünf Regionalforen zu unterschiedlichen in Leitbild, Handlungsfeldern, Beteiligungen und Ko- Themen mit jeweils 100 bis 120 Teilnehmerinnen und operationen sowie in dem Kommunikationskonzept be- Teilnehmer. Die Themen Ehrenamt, Leben im Dorf, leuchtet werden. Nahversorgung sowie Dorfinnenentwicklung an zwei Terminen standen im Fokus des Interesses. An zwei in 5.1 Leitbild und der Region durchgeführten Energietagen wurden zahl- reiche Bürgerinnen und Bürger zu Fördermöglichkeiten Entwicklungsziele der LAG im Bereich Energie informiert. Vor der Entwicklung des Leitbildes und der Ableitung von Entwicklungszielen für die LAG Donnersberger Mit den Regionen ILE-LAG Westrich, LAG Rheinhes- und Lautrer Land, wurden umfassende Recherchen sen-Zellertal sowie LAG Pfälzer Bergland hat in der zur Ausgangslage der Region durchgeführt. Daten Förderphase 2007–2014 eine konkrete Zusammenar- des Statistischen Landesamtes sowie weitere Infor- beit stattgefunden. Neben dem regelmäßigen Erfah- mationen aus Expertengesprächen und -workshops rungsaustausch bei allgemeinen Fragen wurden ge- ergänzen dieses Ausgangsbild. Der Erstellungspro- bietsübergreifende Projekte entwickelt und umgesetzt. zess wurde zudem von einer breit angelegten Öffent- Als besonderes Beispiel ist das Projekt „Zellertal-Wan- lichkeitsarbeit begleitet. Diese beinhaltete Workshops, derweg“ zu nennen. Expertenrunden, Aufrufe in Mitteilungsblättern und die Nutzung von Social Media. Das begleitende Büro sowie Bei zwei Exkursionen zur Region Hohenlohe-Tauber die beteiligten Verwaltungen stellten dabei zusätzliche und in die LAG Vulkaneifel wurde der Erfahrungs- Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger sowie wei- austausch gesucht. Mit Hilfe von Experteninputs und tere Akteure dar. Auf diese Weise konnten vielfältige Diskussionen erhielten die Exkursionsteilnehmer die persönliche Einschätzungen und Ideen von Bürgerin- Möglichkeit sich Anregungen und Ideen für die eigene nen und Bürger aber auch von Experten, Jugendlichen Arbeit zu holen. Zudem hat sich die Region mit den sowie politisch Verantwortlichen eingebracht werden. LEADER-Regionen LAG Imst/Landeck aus Tirol und der LAG Lëtzebuerg West aus Luxemburg weitere Ko- Die LILE-Erstellung wurde von einer Lenkungsgruppe, operationspartner außerhalb Deutschlands gesucht, bestehend aus den LAG-Koordinatoren, Vertretern der um gemeinsame Projekte und einen Erfahrungsaus- beiden beteiligten Landkreise und des LAG-Vorstands tausch zu entwickeln. sowie dem begleitenden Büro aktiv gesteuert. Zu ent- scheidenden Punkten im Erstellungsprozess diskutier- Auf kleinteiliger Ebene innerhalb der LAG hat sich in te die Lenkungsgruppe gemeinsam mit dem LAG-Vor- der vergangenen Programmperiode eine intensive in- stand. Dadurch konnte die Partizipation von Akteuren terkommunale Zusammenarbeit mit unterschiedlichen der vergangenen Programmperiode am neuen Ent- Partnern entwickelt. Darüber hinaus entstand eine wicklungskonzept sichergestellt werden. gute Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und priva- ten Akteuren. In diesem Zusammenhang ist auf die Erweiterung der Gebietskulisse hinzuweisen. Eine Anpassung der Die Evaluierung der vergangenen Programmperiode LAG-Struktur an die neue Gebietskulisse muss nicht 2007–2014 in der LAG Donnersberger Lauterer Land erfolgen, da die Erweiterung ausnahmslos Ortsge- hat gezeigt, dass bereits zahlreiche Projekte über LEA- meinden betrifft, deren Verbandsgemeinde bereits in DER gefördert werden konnten, aber auch weiteres der vergangenen Programmperiode in der LAG Mit- Potential in der Region vorhanden ist. Die Handlungs- glied war. Neu hinzugekommene Ortsgemeinden wur- empfehlungen der an der Evaluierung beteiligten Per- den in den Erarbeitungsprozess aktiv eingebunden. sonen führen zahlreiche Anregungen für die neue Pro- grammperiode auf, die aus der bisherigen Erfahrung Das Leitbild der LILE und die daraus hervorgehenden EX-ANTE EVALUIERUNG 21

Handlungsfelder berücksichtigen nicht nur die Evalu- zu prüfen, wie diese Zielgrößen inhaltlich weiter unter- ierungsergebnisse des LEADER-Prozesses der vor- füttert werden können. Durch diese Vorgehensweise angegangenen Programmperiode, sondern auch die kann der größtmögliche und im Idealfall messbare Out- veränderte Ausgangslage. Neben dem nach wie vor put für die Region gewährleistet werden. Hierbei spielt wichtigen Thema Tourismus, insbesondere in Verbin- auch die regelmäßige Überarbeitung des Aktionsplans dung mit dem großen naturräumlichen Potenzial der der LAG eine wichtige Rolle. Zudem sollte das Regio- Region, rückt nun auch die Entwicklung der Dörfer in nalmanagement in der Region so vernetzt sein, dass den Fokus des Interesses der Region. Hier wurden be- es auch über Aktivitäten Kenntnis erhält, die nicht di- reits in der Vergangenheit gute Erfolge erzielt. Dabei rekt in seinen Aufgabenbereich fallen. Dadurch wird es sollen verstärkt infrastrukturelle und gesellschaftliche für die Region möglich, in der Evaluierung möglichst Maßnahmen unterstützt werden, um die Region für genaue Ergebnisse zu erhalten. die eigenen Bewohner attraktiv zu halten. Gleichzeitig tragen funktionierende und gesunde Dörfer zur touris- Durch das Ineinandergreifen von tischen Gesamtwirkung der Region bei, indem sie das große landschaftliche Potenzial ergänzen. Insofern • klaren strategischen Ansätzen, ist diese Verlagerung der Entwicklungsschwerpunk- • der intensivierten zielgruppenorientierten Öffent- te für die kommende Programmperiode als sinnvoll lichkeitsarbeit und Beteiligung, zu bewerten. Das Thema regenerative Energien wur- • der Berücksichtigung der regionalen Entwick- de in der Vergangenheit maßgeblich außerhalb von lungsprozesse außerhalb von LEADER sowie LEADER vorangetrieben. Es ist in der kommenden • der professionalisierten Monitoring- und Evaluie- Programmperiode kein zentrales Thema für die LILE. rungsstrukturen Dahingegen rücken die Bereiche Natur und Umwelt sowie Wirtschaft stärker in den Vordergrund, weil hier wird eine Erreichung der formulierten Zielsetzungen große Potenziale an kleinräumigen Lösungen gesehen bis zum Ende der neuen Programmperiode als gut er- werden. reichbar bewertet.

Neben den Handlungsfeldern und den zugeordneten 5.2 Strategien und Maßnahmen Zielen soll in der kommenden Programmperiode den der Handlungsfelder Querschnittszielen eine stärkere Bedeutung zukom- men. In der Vergangenheit eher nachrangig beachtet, Die einzelnen Handlungsfelder untergliedern sich in erhalten die Querschnittsziele wie bspw. Barrierefrei- Teilhandlungsfelder, die wiederum Teilziele beinhal- heit oder Chancengleichheit durch Förderung bestimm- ten. Zu Beginn jedes Handlungs- und Teilhandlungsfel- ter sozialer Gruppen in der neuen Programmperiode des wird in Kurzform die Ausgangslage resümiert und mehr Gewicht. Das wird deutlich durch ihre Wertung dadurch eine Nachvollziehbarkeit der darauffolgenden als zentrale Kriterien, um eine Premiumförderung für strategischen Teilziele möglich. Hierbei stellt die Rei- Projekte zu bekommen. henfolge der Teilziele eine logische Herangehenswei- se an die Bearbeitung des jeweiligen Handlungsfelds Die Zielgrößen der operativen Ziele wurden vom be- dar, sodass die Strategie als Ganzes zu verstehen ist. gleitenden Büro erarbeitet und mit den LAG-Koordi- In der Beschreibung der einzelnen Teilziele werden zu- natoren abgestimmt. Die Zielgrößen, aus denen die dem Denkanstöße für mögliche Maßnahmen im jewei- tatsächlich abgerufenen ELER-Mittel für den Zeitraum ligen Bereich gegeben. 2015–2020 resultieren, fokussieren sich maßgeblich auf die Jahre 2016 bis 2020. Aufgrund des späteren Aus den Expertenrunden, dem Workshop und den Starts von LEADER in Rheinland-Pfalz wird es 2015 eingereichten Projektsteckbriefen wurden zu jedem wahrscheinlich nicht zu einem Abruf von LEADER-Mit- Teilhandlungsfeld exemplarische Projektbereiche ge- teln für Projekte kommen. Die Zielausrichtung bis hin sammelt, die von der Lenkungsgruppe geprüft wurden. zum Jahr 2020 soll der Region aufgrund der N+3-Re- Damit werden die Ideen der Bürgerschaft nach einer gelung einen zeitlichen Puffer gewähren. Die Formu- kritischen Begutachtung unmittelbar in die regionale lierung der Zielgrößen erfolgte nach der Maßgabe von Strategie integriert. Aus diesem Ideenpool stammen SMART-Zielen; die Messbarkeit der Ziele ist in Form auch die Ideen für Starterprojekte, die den Teilhand- von umgesetzten Maßnahmen bzw. teilnehmenden lungsfeldern zugeordnet wurden. Dadurch kann die Personen gewährleistet. Dieses Vorgehen sichert auf Region nach der angestrebten LEADER-Zertifizierung der einen Seite eine unkomplizierte Herangehenswei- schnell in die Umsetzungsphase starten. se für das Regionalmanagement, ebenso wie eine transparente Struktur für die Beratung von potenziellen Die Gewichtung der Handlungsfelder wird aus dem Fi- Antragstellern. Auf der anderen Seite ist vom LAG-Vor- nanzplan deutlich, der sich aus den angenommenen stand jeweils bis spätestens zum Jahresende kritisch Fördervolumina möglicher Projekte in den einzelnen 22 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Bereichen ergibt. Dabei ist die Art der operativen Zie- 5.4 Kommunikationsprozess le in den Handlungsfeldern sowie der Grad der Unter- zur Öffentlichkeitsarbeit gliederung zu beachten (i.S. einer Unterscheidung von investiven und vernetzenden Projekten). Wie schon Einhergehend mit den Empfehlungen der Evaluierung zuvor angesprochen, resultiert die inhaltliche Schwer- der vorangegangenen Programmperiode möchte die punktverlagerung hin zur Entwicklung der Dörfer auch LAG Donnersberger und Lautrer Land ihre Potenziale in der prognostizierten Verteilung der ELER-Mittel auf in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit stärker nutzen. die Handlungsfelder. Der Bereich „Dorf und Stadt“ be- Dazu wurde die bereits erwähnte Aufstockung des kommt fast genauso viele Mittel zugewiesen wie das Regionalmanagements vorgenommen. Die umfas- Handlungsfeld „Tourismus“. Diesen beiden Hand- send beschriebenen Aufgaben des Regionalmanage- lungsfeldern zusammen werden damit rund 60% der ments greifen diesen Anspruch auf, indem sie den verfügbaren ELER-Mitteln zugeteilt. Die Verteilung der regionalstrategischen Dialog und Öffentlichkeitsarbeit ELER-Mittel auf die einzelnen Jahre verdeutlicht die stark forcieren. Neben dem Management sollen auch kontinuierliche Steigerung der Projektumsetzung hin LAG-Mitglieder und –Vorstandsmitglieder stärker als zum Jahr 2020. Bis 2016 sollen gut 13% der ELER-Mit- Multiplikatoren für den regionalen Entwicklungsgedan- tel abgerufen sein, bis 2018 knapp 50% und bis 2020 ken genutzt werden. Hier liegt es beim Regionalma- die restlichen gut 50% des LAG-Budgets. nagement, den Akteuren die nötigen Instrumente an die Hand zu geben und die Beteiligten zu motivieren. 5.3 Beteiligungs- und Diese stärkere Fokussierung auf die Öffentlichkeitsar- Kooperationskonzept beit kann durch entsprechend konkretisierte Indikato- ren im Monitoring und in der Evaluierung gut geprüft werden. Je nach erzielten Ergebnissen ist eine ständi- Das Beteiligungs- und Kooperationskonzept im vor- ge Anpassung in der Folge nötig. liegenden LILE sieht sechs Aktionsbereiche vor, die alle Veranstaltungen beinhalten. Die strategische Pla- nung und Organisation fällt in den Aufgabenbereich des Regionalmanagements. Dieses wurde bezüglich 6. Leitbild, Entwicklungs- der geplanten Arbeitsleistung auf 1,5 AK aufgestockt strategie und Aktionsplan und zusätzlich im Finanzplan mit einem ausreichenden Budget ausgestattet. Die strategische Planung von Be- 6.1 Leitbild und teiligung und Kooperation Jugendlicher erfolgte dabei Entwicklungsziele der LAG auf Maßgabe aus den Ergebnissen des Erstellungs- prozesses dieser LILE. In Anlehnung an den vergangenen LEADER-Prozess in der LAG Donnersberger und Lautrer Land ist es Diese und weitere Zielsetzungen werden zukünftig übergeordnetes Ziel in der neuen Programmperiode, durch Monitoring und Evaluierung überprüft, in des- die bereits angestoßenen Entwicklungen weiter zu sen Rahmen die Anzahl der Veranstaltungen und die verfolgen und gute Ideen weiter auszubauen. Vorhan- erreichten Akteursgruppen und Teilnehmerzahlen auf- dene kulturhistorische Gegebenheiten sind sowohl im geführt werden sollen. Im Verlauf der LEADER-Um- Bereich des Tourismus als auch in der Entwicklung des setzung sind hierzu durch Regionalmanagement und Erscheinungsbildes der Region zu berücksichtigen und LAG-Vorstand geeignete inhaltliche Indikatoren für mit neuen, innovativen Ideen in Einklang zu bringen. eine Bewertung der Umsetzungsqualität zu identifi- Aufgrund der guten Vorarbeit in der vorangegangenen zieren. Außerdem sollen Feedbackmechanismen für Programmperiode möchte die Region auf ihrem bis- Öffentlichkeitsveranstaltungen eingeführt werden, die herigen erfolgreichen Weg weitergehen. Auf dem bis- in angemessenem Verhältnis zum bürokratischen Auf- herigen Leitbild wird aufgebaut und deutlich gemacht, wand stehen. Auch die Einbindung der genannten the- dass es sich hierbei um einen kontinuierlichen Entwick- matischen Projektgruppen in öffentlichkeitswirksame lungsprozess handelt. Die bisherigen Handlungsfelder Aktionen ist zu berücksichtigen. Damit soll die Chance wurden entsprechend weiterentwickelt und ergänzt, genutzt werden, zum einen das LILE und die LAG be- sodass sich die Entwicklungsstrategie wie folgt dar- kannter zu machen und zum anderen Gruppenmitglie- stellt (s. Abbildung 5). der in ihren Aktionen zu motivieren und zu bestärken. LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 23

Abbildung 5: Leitbild und Entwicklungsstrategie der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung

6.1.1 Entwicklungsziele der LAG Erlebbare Region:

Natürliche Region: • Die Region für Bewohnerinnen und Bewohner sowie Touristen erlebbar gestalten. Neue Ziel- • Erhaltung und Stärkung der Region als attrakti- gruppen sind zu erschließen, das vorhandene ver Wohn-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort mit Angebot auszubauen und dabei die Besonder- hohem Erholungswert. heiten der Region nicht zu verlieren.

• Natürliche Ressourcen in sanfter Form für An- • Schaffung einer hohen Identifikation mit der Re- gebote im Bereich naturbezogener Gesundheit, gion und Aufbau einer Willkommenskultur um mentaler Wellness und naturpädagogischen Er- sowohl Fachkräfte als auch Gäste in der Region lebnisangeboten nutzen. zu begrüßen.

• Berücksichtigung kulturhistorischer Gegeben- • Unterstützung und Motivation des ehrenamtli- heiten der Region in den kommenden Entwick- chen Engagements in der Region. lungen und den geplanten Projekten, um die Besonderheiten der Natur- und Kulturlandschaft Zukunftsfähige Region: auch für künftige Generationen zu erhalten. • Anpassung der örtlichen Strukturen und vorhan- • Steuerung absehbarer Entwicklungen auf über- denen Infrastrukturen, um die Lebensqualität in geordneter Ebene, um das Erscheinungsbild der der Region sowohl für die Einwohner als auch Region zu erhalten. für die Besucherinnen und Besucher zu erhalten und kontinuierlich weiterzuentwickeln. • Information und Bewusstseinsbildung bei der Bevölkerung und der Entscheidungsträger und • Unterstützung des wirtschaftlichen Auf- Entscheidungsträgerinnen für die naturräumli- schwungs, um neue Arbeitsplatzangebote und chen Potenziale. Fachkräfte in die Region zu bringen – Gestal- tung der weichen und harten Standortfaktoren • Nachhaltige Nutzung des naturräumlichen Po- der Region. tenzials. 24 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

• Vernetzung der wesentlichen Akteure auf inter- Mobilität ner und externer Ebene, um vorhandene Koope- ration zu stärken und weitere aufzubauen. Eine zukunftsfähige Infrastruktur ist wesentlicher Er- folgsfaktor einer erfolgreichen Regionalentwicklung. • Kommunikation der eigenen Stärken nach au- Die Erreichbarkeit von Einrichtungen ist elementar ßen, um sowohl den Tourismus als auch die wichtig, so dass im Bereich der Mobilität auf neue und Wirtschaft anzukurbeln. innovative Ansätze gesetzt werden muss. Dabei sind klassische Ansätze mit neuen Trends zu kombinieren, • Förderung eines Wissensaustausches unterein- um den Bedarfen der Region gerecht zu werden. ander, um einen Lernprozess in der Region zu etablieren und die Identifikation mit der Region Innovation zu stärken. Wichtig ist es, über gute Beispiele zu reden und zu informieren, damit auch weiterhin Das LEADER-Programm steht maßgeblich für die Um- ein Engagement für die Region erhalten bleiben setzung von innovativen Projekten, unabhängig von kann. deren fachlichen Schwerpunkten. Dabei geht es nicht nur darum, vollkommen neue Lösungsansätze umzu- • Anstoß eines Austausches der Wirtschaftsak- setzen, sondern auch, dass anderswo gemachte Er- teure zur Förderung eines Know-how-Transfers fahrungen, für die besondere Situation der LAG Don- sowie zum Erhalt vorhandener Arbeitsplätze und nersberger und Lautrer Land genutzt werden können. Fachkräfte. Steigerung von Ausbildungsmög- lichkeiten durch Kooperationen in der Region. Umweltschutz und Klimawandel

• Nutzung von modernen Medien, um die Region Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung darf auch für alle Zielgruppen erlebbar zu machen. der ökologische Aspekt nicht vernachlässigt werden. Maßnahmen der LILE sollen nicht nur zum Schutz der 6.1.2 Querschnittziele Umwelt und zur Sicherung von wichtigen Ressourcen für künftige Generationen beitragen. Die Auswirkungen Die übergeordneten Ziele der Region werden durch des Klimawandels sind ebenfalls im Sinne einer ganz- Querschnittziele ergänzt, welche in allen Projekten heitlichen Entwicklung zu beachten und der aktive Um- und Initiativen der LAG Beachtung finden sollen. Der gang mit diesen Herausforderungen im Besonderen zu Umgang mit den Auswirkungen des demografischen unterstützen. Wandels sowie der zentrale Aspekt der Nachhaltigkeit werden dabei nicht als eigenes Querschnittsziel formu- Chancengleichheit liert, da sie die Grundlage der gesamten Lokalen Integ- rierten Ländlichen Entwicklungsstrategie bilden. Das gesamte Entwicklungspotenzial einer Region ist nur dann erschließbar und nutzbar, wenn Chancen- Barrierefreiheit gleichheit herrscht. Hierbei ist nicht nur zu beachten, dass durch Maßnahmen in der LILE-Umsetzung keine Durch die demografischen Entwicklungen aber auch Benachteiligung von bestimmten Akteursgruppen er- durch die Tatsache, dass Menschen mit Handicap voll- folgt, sondern dass die Situation von bisher benach- wertig am Leben in der Region teilhaben wollen, än- teiligten Akteursgruppen auch hinreichend verbessert dern sich die Ansprüche an die regionale Infrastruktur. wird. Für kommende Entwicklungen, Projekte und Maßnah- men ist das Thema Barrierefreiheit grundsätzlich mit- Wertschöpfung für die Region zudenken und bei den Planungen zu berücksichtigen. Bei der Umsetzung von Projekten soll verstärkt dar- Ehrenamt auf geachtet werden, dass sie nicht nur einem ideel- len Selbstzweck dienen, sondern auch wertschöpfend Das Ehrenamt trägt maßgeblich zur Angebotsvielfalt wirksam sind. Dabei kann die regionale Wertschöpfung und zur Attraktivität der Region bei. Will man die eh- insbesondere auch über Umwegrentabilitäten erreicht renamtlichen Strukturen auch weiterhin für den ländli- werden. chen Raum erhalten, ist das Engagement der Vereine zu fördern und zu unterstützen. Die Bereitschaft vieler Menschen, sich projektbezogen einzubringen, muss dabei berücksichtigt werden. LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 25

6.1.3 Besonderheiten der LEADER-Methode und ihr Beitrag zur Umsetzung der Ziele 6.2 Handlungsfeld Tourismus

Die LAG Donnersberger und Lautrer Land verfolgt eine Die bereits in der vergangenen Programmperiode an- auf mehreren Ebenen innovative Strategie. Die stra- gestoßenen touristischen Entwicklungen sind auch in tegische Ausrichtung basiert auf den Vorerfahrungen der kommenden Programmperiode 2014-2020 in einem aus der vergangenen Programmperiode und stützt sich gesonderten Handlungsfeld weiter zu entwickeln und in der Umsetzung auf eine beteiligungsorientierte Vor- auszubauen. In insgesamt sieben Teilhandlungsfeldern gehensweise. Sie führt den umfangreichen und nach- soll die Region als Urlaubs- und Freizeitdestination für haltigen Aktivierungsansatz fort und profitiert dabei Gäste und Einheimische mit ihren natürlichen, kulturel- von der bereits gelebten Herangehensweise als eine len und historischen Besonderheiten erlebbar gemacht gewachsene Region. Über die deutlich ausgeweiteten, und Erholungsmöglichkeiten geschaffen werden. Eine auf Bottom-up-Prozesse ausgerichteten Elemente hin- erfolgreiche Weiterentwicklung des Tourismus schafft aus enthält die Strategie wesentliche Projekt- und Maß- unterschiedliche Einkommensmöglichkeiten und setzt nahmenbereiche, die der Bewusstseinsbildung, der die natürlichen und kulturellen Grundlagen so in Wert, aktivierenden Beteiligung und der Beratung einer gro- dass dessen Bedeutung als wichtiger Wirtschaftsfak- ßen Zahl an regionalen Akteuren dienen. Die Entschei- tor für die Region stark ansteigt. Darüber hinaus wird dungsbefugnis (Ausarbeitung einer gebietsbezogenen für alle Bürgerinnen und Bürger eine Verbesserung der lokalen Entwicklungsstrategie und deren Umsetzung, Freizeitinfrastruktur geschaffen und die Identifikation Auswahl von Projekten) liegt dabei bei der LAG. Über mit der eigenen Region erhöht. die LAG-Gremien als lokale öffentlich-private Partner- schaften hinaus sollen Entwicklungsprozesse initiiert 6.2.1 Kulturtourismus und insbesondere Jugendliche eingebunden werden. Außerdem sind gebietsübergreifende und transnatio- Das LAG-Gebiet besitzt eine große kulturhistorische nale Kooperationen mit anderen LEADER-Regionen Vielfalt. Zu vielen unterschiedlichen Epochen gibt es mit unterschiedlicher inhaltlicher Ausrichtung geplant. kulturhistorische Besonderheiten, die es Touristen er- Besondere regelmäßige Aktivierungsmaßnahmen und möglichen, einzigartige Einblicke in die Zeitgeschichte die aktive Vernetzung mit verschiedenen Experten der Region zu erleben. Kelten, Römer, das Mittel- und sollen die Zahl der Beteiligten dauerhaft hochhalten Barockzeitalter haben das Dorf- und Landschaftsbild und Motivation zum Engagement erzeugen. Die LAG geprägt. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Muse- schafft darüber hinaus die technischen und organisato- umslandschaft wieder, die vielfältig und abwechslungs- rischen Voraussetzungen für selbstorganisierte Kom- reich ist und weiterhin verbessert werden soll. munikation und ein regionales Wissensmanagement. In der geplanten Intensität und angestrebten Nachhal- Strategische Teilziele tigkeit mit Bezug auf die inhaltliche Verbreiterung der bisherigen Entwicklungsansätze und die Umsetzung Ermittlung der historischen Potenziale innovativer Konzepte stellt die gewählte Strategie so- wohl für das LAG-Gebiet als auch darüber hinaus ei- Mit Hilfe von Konzepten oder Studien können die histo- nen innovativen Ansatz dar. rischen Potenziale identifiziert und untersucht werden.

Abbildung 6: Teilhandlungsfelder des Handlungsfelds Tourismus | Quelle: Eigene Darstellung 26 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Außerdem müssen Aussagen über die spätere „Ver- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine wertbarkeit“ dieser Potenziale getroffen und Vernet- Etablierte Kooperationen von 1 2017 zungsmöglichkeiten mit bestehenden Einrichtungen kulturellen Institutionen geprüft werden. 2 2020 Durchgeführte Investitionen 1 2016 Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine zur Schaffung von Raum für 2 2018 Kultur Durchgeführte Konzepte 1 2017 3 2020 und Studien zu 2 2020 historischem Potenzial Aktionen zur Bekanntmachung der historischen Potenziale und flankierende Öffentlichkeitsarbeit Inwertsetzung identifizierter historischer Potenziale Durch Veranstaltungen mit entsprechendem themati- schem Bezug und umfassenden Marketingmaßnah- Die identifizierten historischen Potenziale sollen er- men sollen die historischen Potenziale des LAG-Ge- lebnisorientiert und mit modernen Kommunikations- biets stärker beworben und damit bekannter gemacht techniken in Wert gesetzt werden. Dabei können werden. Insgesamt soll auch die Vielfalt an Veran- unterschiedliche Darstellungsformen wie bspw. Land- staltungsangeboten nachhaltig gestärkt werden. Die schaftsaufschlüsse, Schautafeln, Ausstellungen konzi- Schaffung ergänzender Angebote darf jedoch nicht piert werden. mit Bestehenden konkurrieren, sondern muss dieses passgenau ergänzen. Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Neu inwertgesetzte 1 2016 Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine historische Potenziale 3 2018 Neu etablierte Veranstaltun- 2 2017 gen zur Bekanntmachung der 5 2020 historischen Potenziale der 3 2020 Region Information und Bewusstseinsbildung zur regionalen Geschichte Exemplarische Projektbereiche Die Aufbereitung und Darstellung regionaler Geschich- te soll auch dazu dienen, dass die Bevölkerung ihre • Bestandsaufnahme/-analyse/Kartierung ge- Heimat besser kennenlernt und eine Identifikation mit schichtlich interessanter Funde und Instituti- der Region entstehen kann. Dies gilt auch im Besonde- onen, Machbarkeitsstudien zu deren Inwert- ren für Kinder und Jugendliche. setzung sowie Vernetzungsmöglichkeiten zu bereits bestehenden und geplanten Angeboten • Neue Kommunikationskonzepte mit Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine entsprechenden unterstützenden Medien Durchgeführte Maßnahmen 2 2016 • Vernetzung der bestehenden touristischen der Information und Bewusst- 3 2018 Infrastrukturen (z.B. Museen) seinsbildung zur regionalen • Gemeinsames Marketing von Geschichte 4 2020 historischen Potenzialen • Kulturakademie/Kulturforum Vernetzung bestehender kultureller • Kulturfeste und -events, kulturelle Institutionen und Schaffung von Veranstaltungsreihen und Festivals ergänzendem Raum für Kultur • Inszenierung und Vermarktung des Themas „Römer“ Die bestehenden kulturellen Institutionen sollen ver- netzt und um weitere ergänzt werden, um Kosten Starterprojekte einzusparen und Synergieeffekte besser nutzen zu können. Dadurch ergeben sich auch Vorteile für eine Zirkuszentrum Rockenhausen: Umbau eines histori- entsprechende thematische Positionierung der Region schen Gebäudes zu einem Zirkuszentrum, in dem of- insgesamt. fene Kurse zu einzelnen Zirkustechniken, Projekttage für Schulen, Ferienspielaktionen, Erzieher- und Lehrer- fortbildungen sowie Auftritte möglich sind.

Römer Eisenberg: Konzeptionelle Weiterentwicklung des Vicus Eisenberg. LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 27

Burgruine Frankenstein: Einrichtung einer kulturellen schiedlichen Bedürfnisse und Anforderungen der Veranstaltungsreihe zur Inwertsetzung der Burgruine Wanderer anzupassen. Frankenstein Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Zielgruppen Durchgeführte Investitionen 1 2016 in Gastronomie- und Beher- 2 2018 Touristen, Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Ju- bergungsangebot in Verbin- gendliche, Museumseinrichtungen, Kultureinrichtun- dung mit Wandertourismus 4 2020 gen, Vereine, Touristiker, Künstler Exemplarische Projektbereiche 6.2.2 Wandertourismus • Erstellung von Konzepten/Studien und Die positive Entwicklung des Wandertourismus hat sich Bedarfsanalysen in den vergangenen Jahren weiter fortgesetzt. In der • Verbesserung der Wanderwegeinfrastruktur LAG Donnersberger und Lautrer Land wurden neue • Schaffung von Raststationen für Wanderer Wanderwege ausgewiesen sowie das bestehende bzw. zur Einrichtung von E-Bike- Netz in Teilregionen optimiert. Dadurch ist ein breites oder Car-Sharing-Stationen und flächendeckendes Wanderwegenetz entstanden. • Ausweisung von zertifizierten Wanderwegen Nun gilt es die bestehende Struktur in ihrer Qualität (Prädikats- und Premiumwanderwege) weiter zu verbessern und zu vernetzen (Beschilderun- • Barrierefreie Wanderwege gen, Lückenschlüsse und Wegerückbau). Auch in Zu- • Ausbildung von Wanderführern kunft soll dieses Segment weitentwickelt werden, um • Erstellung von Informationsmaterial die Region als Wandergebiet auf dem Markt stärker zu • Erarbeitung von Marketingkonzepten etablieren und zu positionieren. • Entwicklung von Packages • Einrichtung von Trekking-Plätzen Strategische Teilziele • Beratung und Zertifizierung von Wanderbetrieben Verbesserung der Wanderwegeinfrastruktur • Nutzung neuer Medien und Schaffung neuer Freizeitkommunikation Um den Wandertourismus weiter in der Region zu eta- • Zielgruppenorientierte Wanderwege blieren, muss die wandertouristische Infrastruktur in (z.B. Kinder- und Seniorenwandern) einer hohen Qualität und bedarfsgerecht weiterentwi- ckelt werden. Da in der vorangegangenen Programm- Starterprojekte periode schon viele Maßnahmen im Bereich Wandern umgesetzt wurden, sollte sich die Weiterentwicklung v.a. auf die Schaffung von und bzw. die Verbesserung Wanderleitsystem: Einführung eines einheitlichen der Qualität fokussieren. Hierbei sollen die Qualitäts- Wanderleitsystems (Beschilderung, Informationsta- kriterien der gängigen Gütesiegel im Blickpunkt stehen feln, Wanderparkplätze, GPS-Erfassbarkeit, usw.) für und auf klar identifizierte Zielgruppen ausgerichtet sein. die gesamte LEADER-Region Das kann auch den Rückbau von bereits angelegten Wanderwegen bedeuten. Beschilderung und Wege- Zielgruppen qualität müssen insgesamt dem Qualitätsanspruch der Wanderer gerecht werden. Entsprechende Pflege- und Touristen, Bürgerinnen und Bürger, Touristiker, Wan- Besucherlenkungskonzepte sind notwendig. derführer, Wandervereine, Verwaltungen, Bürgermeis- ter, Gastronomen, Übernachtungsbetriebe Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Investitionen 2 2017 6.2.3 Radtourismus zur Qualitätsverbesserung 4 2019 der Wanderwegeinfrastruktur Der Radtourismus wird auch in Zukunft für die LAG (Neubau und Konzentration) 5 2020 Donnersberger und Lautrer Land von Bedeutung sein. Die Region verfügt aufgrund ihrer Topografie gerade Stärkung des flankierenden Angebots für anspruchsvolle Radfahrer über einige interessante durch Gastronomie und Hotellerie Angebote. Dieses Potenzial gilt es mit geeigneten In- frastrukturen weiter in Wert zu setzen. E-Bikes bieten Die touristischen Leistungsträger müssen in die Ge- vor diesem Hintergrund neue Möglichkeiten der touris- samtkonzeption mit eingebunden werden. Das Ein- tischen Erschließung der Region auf dem Rad auch für kehr- und Übernachtungsangebot ist auf die unter- weitere Zielgruppen. 28 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Strategische Teilziele • Nutzung neuer Medien und Schaffung neuer Freizeitkommunikation Strukturelle Aufwertung der rad- • Schaffung von E-Bike-Angeboten und touristischen Infrastruktur und Schließen Vernetzung von Verbindungslücken • Vernetzung und Ausbau im Sinne des Alltagsradverkehrs (z.B. Rad-Lern-Weg) Die radtouristische Infrastruktur soll weiter verbessert werden. Dabei sind die infrastrukturellen Rahmenbe- Starterprojekte dingungen für den Radtourismus flächendeckend deut- lich zu verbessern (Beschilderung, Informationstafeln, Rad-Lern-Weg Weilerbach: In Erzenhausen wird eine Wegebeschaffenheit usw.). Bestehende Verbindungs- 3,2 km lange Strecke errichtet, die den Bürgerinnen lücken sollen geschlossen werden, sodass eine Anbin- und Bürgern das (Wieder-) Erlernen des Radfahrens dung an das großräumige Radwegenetz besteht. erleichtern soll. Auf dem asphaltierten Weg fernab der Wohnbebauung und des Straßenverkehrs sind mithil- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine fe der neu installierten Übungsstationen die Rahmen- bedingungen für ein ungestörtes und unbeobachtetes Durchgeführte Investitionen 1 2016 Üben gegeben. in die radtouristische Infra- 2 2018 struktur 3 2020 Zielgruppen

Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte zur Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verwaltungen, Unterstützung des Radtourismus ADFC, LBM

Es sollen neue Mobilitätskonzepte angestrebt werden, 6.2.4 Geotourismus die die verschiedenen Verkehrsmittel geschickt mitein- ander verbinden und so den Radtouristen in der Regi- Es gibt vielfältige geotouristische Einrichtungen und on eine flexible Bewegungsfreiheit bieten. Aufschlüsse in der Region. Hier besteht eine beson- dere Möglichkeit, Natur erlebbar zu machen bzw. auf Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine den bereits erschlossenen Angeboten aufzubauen. Eine ganzheitliche Vermarktung der Gesamtregion in Neu entwickelte Mobilitäts- diesem spezifischen Segment sowie die Schaffung konzepte zur Unterstützung 1 2019 weiterer touristischer Angebote und Sehenswürdigkei- des Radtourismus ten sind ein wichtiger Bestandteil in der touristischen Positionierung der Region. Stärkung des flankierenden Angebots durch Gastronomie und Hotellerie Strategische Teilziele Die touristischen Leistungsträger müssen in die Ge- Touristisches Gesamtkonzept Geotourismus samtkonzeption mit eingebunden werden. Das Ein- kehr- und Übernachtungsangebot ist auf die Bedürfnis- Die vielfältigen geotouristischen Einrichtungen und se und Anforderungen der Radtouristen anzupassen. Aufschlüsse sollen kontinuierlich besser touristisch erschlossen und im Rahmen eines Gesamtkonzeptes Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine vermarktet werden. Durchgeführte Investitionen 1 2016 in gastronomisches und 2 2018 Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Beherbergungsangebot in Verbindung mit Radtourismus 4 2020 Erstelltes Gesamtkonzept für den Geotourismus in der 1 2017 Region Exemplarische Projektbereiche Inwertsetzung von geotouristischen Potenzialen • Entwicklung, Ausweisung und Vermarktung von Radwanderwegen Investitionen in die Schaffung einer attraktiven geotou- • Entwicklung von Radrallyes für unterschiedliche ristischen Infrastruktur mit Sehenswürdigkeiten in zeit- Zielgruppen gemäßer und zielgruppenorientierter Gestaltung. • Entwicklung von Packages • Beratung und Zertifizierung von Radwander-Übernachtungsbetrieben LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 29

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Naturerlebnisse stärker genutzt. Darüber hinaus sind durch die naturräumlichen Besonderheiten, die reizvol- Durchgeführte Investitionen 1 2017 le Lage, das gesunde Klima und die sportlichen Frei- in geotouristische Potenziale 2 2018 zeitmöglichkeiten beste Voraussetzungen geschaffen, zu deren Inwertsetzung 4 2020 um im Bereich des präventiven Gesundheitstourismus neue Angebote zu schaffen. Auch im Bereich des Vernetzung und Marketing im Geotourismus Weintourismus hat das LAG-Gebiet einiges zu bieten. Als Naturprodukt und landschaftsprägendes Element Bestehende und neue geotouristische Sehenswürdig- kann dieser noch stärker in Kooperation mit den touris- keiten sind zu vernetzen und entsprechend zielgrup- tischen Leistungsträgern erschlossen werden. pengerichtet zu vermarkten. Strategische Teilziele Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Erlebnisorientierte Inwertsetzung Durchgeführte gemeinsame 1 2018 naturräumlicher Attraktionen Marketingaktionen unter- schiedlicher geotouristischer 2 2020 Die naturräumlichen Attraktionen sollen erlebnisorien- Sehenswürdigkeiten tiert in Wert gesetzt und vermarktet werden. Hierbei ist die Einbindung in bestehende touristische Vermark- Exemplarische Projektbereiche tungsstrukturen sinnvoll.

• Konzeptentwicklungen und Machbarkeitsstudien Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine zur weiteren Erschließung geotouristischer Potenziale Durchgeführte Investitionen 1 2017 • Inwertsetzung geotouristischer Potenziale und zur Inwertsetzung naturräum- 2 2019 moderne Inszenierung mit neuen Präsentations- licher Attraktionen 3 2020 techniken • Beschilderung und Informationstafeln zur Erläu- Stärkung des Weinerlebnisses terung der geotouristischen Sehenswürdigkeiten • Vernetzung bestehender und neuer Angebote Das regionale Produkt Wein, soll besser inszeniert und • Zielgruppenorientiertes Marketing unter Einbezug in den Fokus der touristischen Vermarktung gerückt neuer Medien und Kommunikationstechniken werden. Hierbei gibt es großes Kooperationspotenzi- al mit den benachbarten Weinbaugebieten. Konkrete Starterprojekte Produktideen sollen v.a. gemeinsam mit gastronomi- schen Betrieben entwickelt und vermarktet werden. Geoparkkonzept: Infrastrukturausbau, verstärktes Marketing, Entwicklung neuer Angebote sowie die Be- schilderung von Geo-Objekten ist notwendig, um die Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Region zum Geopark zu entwickeln. Hierzu soll eine Durchgeführte Investitionen 2 2017 Gesamtkonzeption entwickelt werden, die LAG-weit in Infrastruktur und Aktionen die Grundlage für Investitionen in den Geotourismus zur Stärkung des Weinerleb- 3 2020 bildet. nisses

Zielgruppen Nutzen des Erholungswertes der Region für Angebote im präventiven Gesundheitstourismus Touristen, Bürgerinnen und Bürger, Touristiker, Verei- ne, Verwaltungen, Bürgermeister, Landesamt für Geo- Die naturräumlichen Potenziale, das gesunde Klima logie und Bergbau und die sportlichen Freizeitmöglichkeiten schaffen bes- te Voraussetzungen für Entwicklung von präventiven 6.2.5 Naturtourismus Gesundheitsdienstleistungen. Dies kann durch eine stärkere Kooperation zwischen Gesundheitsdienstleis- Die abwechslungsreiche Landschaft und das Natur- tern und touristischen Leistungsträgern erreicht wer- erlebnis stehen im Vordergrund der Entwicklung. Die den. Nachfrage nach Naturerlebnissen ist vor dem Hinter- grund der schnelllebigen Gesellschaft deutlich stärker geworden. Im Sinne einer Entschleunigung wird Natur immer stärker als Rückzugsort wahrgenommen und 30 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Zielgruppenorientierte Nutzung von Kommunikationskanälen Im touristischen Angebot der 1 2018 Region etablierte Gesund- Die Kommunikationsstrategie muss sich an den Ziel- heitsdienstleistungen 2 2020 gruppen orientieren. Hier ist neben der Schwerpunkt- setzung im Rahmen der Marketingstrategie auch der Exemplarische Projektbereiche Einsatz von neuen Technologien und Medien zu be- rücksichtigen. • Einrichtung von Informationsstellen und Erlebni- selementen für naturräumliche Attraktionen • Weinerlebniswanderungen und kulinarische Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Wanderungen Durchgeführte zielgruppen- 2 2018 • Vespertisch im Wingert orientierte Marketingmaßnah- • Weinkulinarikwochen men im Tourismus 4 2020 • Entwicklung von Angeboten im präventiven Gesundheitstourismus Exemplarische Projektbereiche

Starterprojekte • Entwicklung einer gemeinsamen Marketingstra- tegie unter der Dachmarke Pfalz mit themenbe- Re(b)fugium®: Einrichtung eines Weinerlebniszent- zogenen Schwerpunkten rums zur Steigerung der regionalen Angebotsvielfalt. • Marketingkonzepte für einzelne Themenbereiche Zielgruppen • Maßnahmen zur Stärkung des Innenmarketing • Umsetzung von Projekten der Imagekampagne Touristiker, Winzer, Gastronomen, Beherbergungsbe- Donnersbergkreis triebe, Gesundheitsdienstleister, Natur- und Umwelt- • Einheitliches Auftreten der Region in allen verbände Bereichen (Messen, Prospekte usw.)

6.2.6 Marketing Starterprojekte

Eine einheitliche Vermarktung der Region mit all ihren Mobiles Informationszentrum Mehlinger Heide: Um die Potenzialen ist entscheidend, um bei den Gästen wahr- Bedeutung des Schutzgebietes weiter hervor zu heben genommen zu werden. Hierbei sind ein gemeinsamer und das Angebot ansprechender zu gestalten, ist ein Auftritt und ein beigestimmtes Vorgehen wichtig. Mit mobiles Informationszentrum geplant, das neben Infor- dem touristischen Leitbild der LAG Donnersberger und mationen zur Mehlinger Heide auch eine kleine Gast- Lautrer Land wurde in der vergangenen Förderperiode ronomie enthalten soll. 2007–2014 ein wichtiger Grundstein gelegt, an dem weitergearbeitet werden soll. Zielgruppen

Strategische Teilziele Touristiker, Verwaltungen, Touristische Anbieter, Agenturen Erarbeitung einer regionalen Marketingstrategie 6.2.7 Weiterbildung Durch die Erarbeitung einer Marketingstrategie sollen und Qualifizierung Schwerpunktthemen mit den touristischen Leistungs- trägern und den Tourist-Informationen gemeinsam erörtert werden. Anhand der ausgewählten Schwer- Die Qualität der touristischen Leistungsträger ist für punktthemen kann der Bekanntheitsgrad der touristi- den Gesamterfolg einer Region entscheidend. Die schen Destination weiter gesteigert werden. Gäste sind reiseerfahren und können die Qualität ih- rer Gastgeber gut beurteilen. Begeisterte Gäste durch übertroffene Erwartungen im Service ermöglichen eine Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine gesteigerte Wertschöpfung für die gesamte Region. Erarbeitete regionale Marke- 1 2017 Daher ist es wichtig, die touristischen Leistungsträger tingstrategie im Tourismus intensiv auf die Trends im Tourismus im Allgemeinen und die damit einhergehenden veränderten Bedürfnis- se der Touristen vorzubereiten, um als Gesamtregion abgestimmt reagieren und Qualitätsstandards gemein- sam anbieten zu können. Mit der Tourismusakademie LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 31

besteht bereits eine Einrichtung, die entsprechende Zielgruppen Weiterbildungsangebote für die touristischen Leis- tungsträger organisiert. Dementsprechend sind die An- Touristiker, touristische Leistungsträger, Vereine, Gäs- gebote hinsichtlich neuer Trends zu aktualisieren und teführer, Ehrenamtliche gegebenenfalls neue Schwerpunkte zu setzen.

Strategische Teilziele

Qualifizierung und Beratung touristischer Anbieter

Durch Beratung, Weiterbildung und Qualifizierung der touristischen Leistungsträger soll die Qualität und Professionalität des Tourismusangebotes der Region gesteigert werden. Die Zusammenfassung nach ähn- lich strukturierten Anbietergruppen kann dabei sinnvoll sein.

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Neu etablierte oder weiter- 1 2016 entwickelte Qualifizierungs- 3 2018 und Beratungsangebote für touristische Anbieter 5 2020 Qualifizierte/beratene touristi- 15 2016 sche Akteure 50 2018 80 2020

Vernetzung und Kommunikation der touristischen Anbieter

Die Anbieter sollen durch gemeinsame Veranstaltun- gen stärker miteinander vernetzt werden. Ein nachhal- tig etablierter, aktiver Erfahrungsaustausch kann sich qualitätssteigernd auswirken.

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Veranstal- 1 2016 tungen zur Vernetzung der 2 2018 touristischen Anbieter 3 2020

Exemplarische Projektbereiche

• Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote für Mitarbeiter der Tourist-Informationen • Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote für Ehrenamtliche • Konzeption und Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen für touristische Leistungsträger • Erstellung von Handbüchern/Gastgeber- Infobroschüren • Gemeinsame Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch • Ausbildung von themenbezogenen Gästeführern (Geotourismus, Kelten, …) 32 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 6: Teilhandlungsfelder des Handlungsfelds Tourismus | Quelle: Eigene Darstellung

6.3 Handlungsfeld Strategische Teilziele Natur und Umwelt Inwertsetzung des Das Hauptpotenzial des LAG-Gebiets liegt in der be- umweltpädagogischen Potenzials sonderen landschaftlichen Vielfalt, die auch von der Bevölkerung als besondere Stärke identifiziert wird. Ne- Um das Naturerlebnis für Interessierte erlebbar zu ben dem Naturpark Pfälzerwald und dem Donnersberg gestalten, sollen umweltpädagogisch ideale (und ggf. als besondere Landmarke weist das LAG-Gebiet von touristisch attraktive) Anziehungspunkte in geeigneten Nordpfälzer Bergland bis zu den Weinbergen an der Naturbereichen entwickelt und Besucher für Natur und Grenze zu Rheinhessen eine vielfältige Landschaft Umweltschutz sensibilisiert werden. auf. Die landschaftsästhetische Vielfalt trägt gleich- zeitig auch zur Artenvielfalt im LAG-Gebiet bei, da sie Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine auf vielen verschiedenen Habitaten aufbaut. Aufgrund Durchgeführte Investitio- 1 2017 des Strukturwandels in der Landwirtschaft besteht ins- nen zur Inwertsetzung des 2 2019 besondere bei Grenzertragsflächen die Gefahr des umweltpädagogischen Brachfallens und damit der Verbuschung, was sich Potenzials 4 2020 nachteilig auf die vielfältigen Lebensräume von Pflan- zen und Tieren auswirkt. Maßnahmen zur Erhaltung Ableitung zielgruppenspezifischer Angebote dieser Vielfalt und zur Reduzierung weiterer negativer Einflüsse auf Natur und Umwelt können aber nur dann Naturpädagogische Angebote lassen sich für unter- erfolgreich umgesetzt und verstetigt werden, wenn schiedliche Zielgruppen entwickeln. Bestehende An- damit für die Menschen der Region im Alltag tragba- sätze der Wald- und Erlebnispädagogik mit primärer re Lösungen gefunden werden. Dementsprechend Ausrichtung auf Kinder und Jugendliche können zu sind Aktivitäten untereinander gut abzustimmen, damit generationenübergreifenden Angeboten weiterentwi- Doppelstrukturen vermieden und Synergieeffekte ge- ckelt werden. Dadurch treten Jung und Alt in genera- nutzt werden können. tionenübergreifenden Kontakt. Für die Integration des Naturerlebnisses in den Schulalltag ist die Ausbildung 6.3.1 Umweltpädagogische unabhängiger Naturpädagogen wichtig. Sie können Angebote Zusammenhänge zwischen Natur, Technik, Wissen- schaft und Ernährung herstellen. Der fortschreitende gesellschaftliche Wandel hin zur Informationsgesellschaft führt zu einem Anstieg der Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Nachfrage nach Rückzugsräumen und Ruhezonen; Etablierte zielgruppenspezi- 1 2017 hierbei stehen die qualitativ hochwertigen Naturräume fische umweltpädagogische 2 2019 des ländlichen Raums besonders im Fokus. Sie stellen Angebote damit auch ein wichtiges Kriterium für Lebensqualität 4 2020 dar. Diese Gegebenheit soll dazu genutzt werden, der Bevölkerung den Wert der Naturqualität näherzubrin- Vernetzung, Informations- und Öffentlichkeits- gen und gleichzeitig die Region als Naturdestination arbeit zu umweltpädagogischen Angeboten besser zu positionieren. In Bezug auf beide Hand- lungsbereiche steht v.a. die Sensibilisierung für die Für Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung sind der Natur im Vordergrund; im Idealfall erfolgt dabei die Be- gegenseitige Austausch und ein kontinuierlicher Infor- wusstseinsbildung erlebnisorientiert. mationsfluss von besonderer Bedeutung und soll wei- ter unterstützt werden. LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 33

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine dere Länder mit gutem Beispiel vorangehen, was die Einbeziehung ehrenamtlicher Unterstützung betrifft. Durchgeführte Maßnahmen 1 2016 In der Fortführung des Landschaftspflegegedankens zur Vernetzung, Information 2 2018 spielen auch Parks in der Region eine besondere Rol- und Öffentlichkeitsarbeit le, da sie ein vielfältiges Landschaftserleben auf kleins- zu umweltpädagogischen 3 2020 Angeboten tem Raum ermöglichen. Hierbei sollen auch Anknüp- fungspunkte an Industrie- und Kulturgeschichte stärker genutzt werden. Exemplarische Projektbereiche Strategische Teilziele • Einrichtung von Informationsstellen in der Natur oder naturnahen Einrichtungen Verbesserung der Rahmenbedingungen für • Naturerlebnisstationen, Erlebnisbiotope landwirtschaftliche Betriebe hinsichtlich der • Generationenverbindende Landschaftsgestaltung Erlebnisführungen und -angebote • Erlebnispädagogische Kooperationen Die Landwirtschaft als aktive Landschaftspflegerin mit Schulen kann nur so lange erfolgreich handeln, wie dies auf • Sensibilisierung zu den Themen Umwelt, lange Sicht betriebswirtschaftlich rentabel ist. In Ergän- Natur und Energie zung zu einzelbetrieblichen Förderungen und finanzi- • Aktionstage, Exkursionen, Ausstellungen, eller Unterstützung bei Naturschutzmaßnahmen sollen Vorträge landwirtschaftliche Unternehmen Unterstützung bei der • Öffentlichkeitsarbeit, mobile Bewirtschaftung wenig ertragreicher Flächen erhalten. Anwendungen (Apps)

Starterprojekte Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Investitio- 1 2017 Draußenschule: Das Konzept zur Draußenschule soll nen zur Verbesserung der 2 2019 an einer Schule in der Region modellhaft umgesetzt Rahmenbedingungen für werden. Es sieht vor, den Klassenraum im Regelunter- landwirtschaftliche Betriebe 3 2020 richt zu verlassen und stattdessen Natur- und Kultur- räume auszusuchen. Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung hinsichtlich des großen landschaftlichen Dorfgarten Hochspeyer: Einrichtung eines gemein- Potenzials der Region schaftlich genutzten Dorfgartens mit generationenver- bindenden Erlebniselementen und Aufenthaltsräumen Um die Bevölkerung auf die Hintergründe des Stand- ortvorteils „Landschaftliche Vielfalt“ aufmerksam zu Zielgruppen machen, können die Notwendigkeit der Landschafts- pflege und die Umsetzung von Naturschutzmaßnah- Bürgerinnen und Bürger, Touristen, Politik und Verwal- men anschaulich dargestellt und auf Veranstaltungen tung, Pfälzerwaldvereine, Forstverwaltung, Schulen, vermittelt werden. Hierbei spielt auch die Bedeutung Naturpark, Natur- und Umweltverbände, ÖPNV-Unter- der landwirtschaftlichen Betriebe als zentrale Akteure nehmen, Landwirtschaftsverbände, Landfrauen der Landschaftsgestaltung und -erhaltung eine beson- dere Rolle. 6.3.2 Landschaftsgestaltung und Parks Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Aktionen zur 1 2016 Die Region ist stark von Waldflächen gekennzeichnet, Sensibilisierung und Be- wenn es auch nur größere zusammenhängende Wald- wusstseinsbildung hinsicht- 2 2018 flächen im Naturpark Pfälzerwald und am Donnersberg lich des landschaftlichen gibt. Das abwechslungsreiche Landschaftsbild ist ein Potenzials 3 2020 Alleinstellungsmerkmal der Region mit hohem Identi- fikationswert. Durch den Rückgang der Zahl der land- Einrichtung und Weiterentwicklung von Parks, wirtschaftlichen Betriebe wird die Erhaltung dieses insbesondere in Anknüpfung an die historische vielseitigen Landschaftsbildes der Kulturlandschaft mit Vergangenheit der Region besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung immer schwieriger. Wirksame Maßnahmen der Landschafts- pflege müssen nachhaltig verankert werden, wobei an- 34 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Um das vielfältige Landschaftserleben in der Region Strategische Teilziele auch räumlich zu konzentrieren, soll die Einrichtung und Weiterentwicklung von Parks gefördert werden. • Offenhaltung und Sicherung der vielfältigen Durch die räumliche Konzentration sind deutlich mehr Kulturlandschaft durch Nutzung Zielgruppen ansprechbar und Barrierefreiheit mit deut- • Ausbau eines modernen landwirtschaftlichen lich weniger Aufwand zu realisieren. Darüber hinaus Wegenetzes, das auch dem Rad- und lassen sich standortbezogene Verknüpfungen mit dem Wandertourismus dient historischen Erbe der Region herstellen, was eine Stei- • Umsetzung der Energiewende, z.B. gerung der Angebotsqualität ermöglicht. durch Waldflurbereinigung • Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie durch Flächenmanagement Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine • Unterstützung der regionalen und kommunalen Entwicklung, z.B. durch Dorfflurbereinigung Durchgeführte Investitionen 1 2017 in die Einrichtung und Weiter- entwicklung von Parks 3 2020 Voraussetzung zur Bewirtschaftung der Nutzflächen und Offenhaltung der Kulturlandschaft in der LEA- DER-Region ist ein intaktes landwirtschaftliches We- Exemplarische Projektbereiche genetz. Ein Ausbau der Hauptwirtschaftswege auf eine ausreichende Tragfähigkeit und Breite ist daher auch • Netzwerkbildung Landwirtschaft und Natur- außerhalb der Bodenordnung dringend erforderlich. und Umweltverbände • Projekte zur Offenhaltung der Landschaft • Landschaftspflegetag und konzertierte ehrenamtliche Pflegeaktionen Umsetzung im Rahmen der Aktivitäten des DLR • Lernort Bauernhof Für eine Mittelaufstockung um 10% ist ein Beschluss • Inwertsetzung von alten Streuobstbeständen des LAG-Vorstands zum beantragten Projekt nötig. • Informationsveranstaltung zu Landschaftsbild und naturschutzfachlicher Wertigkeit 6.3.4 Regionale Produkte • Einrichtung von Landschaftsparks • Inwertsetzung von Parks durch thematische In der Region gibt es zahlreiche aktive, direkt vermark- Fokussierung auf die Geschichte der Region tende Landwirtschafts- und Weinbau-Betriebe, die in kleinen Mengen bereits Qualitätsprodukte herstellen. Zielgruppen Eine systematische Bündelung dieser Betriebe und ih- rer Potenziale war bislang schwierig, da eine notwendi- Bürgerinnen und Bürger, Land- und Forstwirtschaft, ge kritische Masse häufig nicht erreicht werden konnte. Gemeinden, Verwaltung, Naturpark, Naturschutzver- Zusammenschlüsse wie Genossenschaften und ande- bände, Landwirtschaftskammer re Kooperationsformen sollen auch in Zukunft unter- stützt werden. Ein rentables Marktpotenzial ist v.a. im 6.3.3 Bodenordnung und Bereich der ökologisch erzeugten Lebensmittel gege- Wirtschaftswegebau ben, da die Nachfrage in der Region das bestehende Angebot übersteigt. Die ländliche Bodenordnung ist in der LEADER-Re- gion auch weiterhin ein wichtiges Instrument, um ag- Strategische Teilziele rarstrukturelle Ordnungsmaßnahmen vorzunehmen Durchführung von Potenzial- und und die Entwicklung der ländlichen Räume zu unter- Machbarkeitsstudien sowie Benchmarking stützen. Im Rahmen der Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes kann ein weiterer Bedarf an Vor der aktiven Vermarktung regionaler Produkte müs- Bodenordnungsmaßnahmen festgestellt und an die sen Marktpotenziale und Umsatzchancen prognos- Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) als tiziert werden. Dabei ist auch ein kritischer Blick auf Flurbereinigungsbehörden herangetragen werden. Ne- die avisierten Organisations-, Logistik- und Vermark- ben einkommenswirksamen Verbesserungen für die tungsstrukturen zu werfen. Über ein umfassendes Land- und Forstwirtschaft können dabei auch Leistun- Benchmarking können Anregungen für erfolgreiche gen für die Allgemeinheit erbracht werden. innovative Vertriebsformen für die Region gefunden werden. LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 35

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine • Unterstützung von Ideen zur Einrichtung regionaler Vertriebsmodelle Durchgeführte Potenzial- und 1 2016 • Zielgruppenspezifische Marketing- und Machbarkeitsstudien bzw. Kommunikationsmaßnahmen Benchmarkings zu regionalen 2 2020 • Durchführung von Themenwochen Produkten • Regionales Rezeptbuch • Vegane Produkte aus der Region für die Region Schaffung geeigneter Produktions- • Regionalläden und Informationszentren und Vertriebswege Zielgruppen Die Logistik ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg bei der Vermarktung von regionalen Produkten. Kleiner- Bürgerinnen und Bürger, Touristen, Landwirte, Gast- zeuger müssen strategische Partnerschaften innerhalb ronomen, Selbstvermarkter, Beherbergungsbetriebe, der Region schließen und sich im ersten Schritt auch Logistikbetriebe, Wirtschaftsförderungen, Regional- auf lokale und regionale Absatzmärkte konzentrieren. marketing, ähnliche Kooperationspartner außerhalb Dies impliziert eine übergeordnete Koordination und der Region, Pfalz.Touristik e.V., PfalzMarketing e.V., Organisation. Pfalzwein e.V. Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Investitionen 2 2017 in Produktions- und Ver- 3 2019 triebswege von regionalen Produkten 4 2020

Produktbezogene Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen und Durchführung von Aktionen Für die erfolgreiche Vermarktung regionaler Produk- te müssen Marketing- und Kommunikationsmaßnah- men umgesetzt werden, die nicht nur auf das jeweilige Produkt, sondern auch auf die avisierten Zielgruppen passen. Im Fall der Nutzung einer übergeordneten Dachmarkte müssen diese Aktivitäten eng mit den Ko- operationspartnern aus anderen Regionen abgestimmt werden. Wichtiger Teil eines feinabgestimmten Marke- ting- und Kommunikationskonzepts sind einzelne Akti- onen, die die Aufmerksamkeit für die neu zu etablieren- den Qualitäts- und Markenprodukte steigern. Hierbei ist auch ein Schwerpunkt auf Gastronomie und Einzel- handelsbetriebe zu legen, bei denen ein gemeinsames Bewusstsein um die Chancen des Einsatzes regionaler Erzeugnisse geschaffen werden soll.

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Aktionen 1 2016 sowie Marketing- und Kom- 2 2018 munikationsmaßnahmen zu regionalen Produkten 4 2020

Exemplarische Projektbereiche

• Potenzial- und Machbarkeitsstudie zu regionalen Produkten • Umfassendes Benchmarking inkl. Information der relevanten regionalen Akteure • Durchführung von Informationsveranstaltungen und Arbeitskreisen zur Entwicklung strategischer Partnerschaften 36 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 8: Teilhandlungsfelder des Handlungsfelds Dorf und Stadt | Quelle: Eigene Darstellung

6.4 Handlungsfeld Dorf und Stadt dörflichen Kommunikationsraum. In den Ortsgemein- den können neue und innovative Wohnformen erprobt Das Thema Dorf- und Stadtentwicklung ist für die werden, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Bevöl- Region von besonderer Bedeutung, weil die mit dem kerungsgruppen eingehen. Dieses Potenzial muss demografischen Wandel einhergehenden Bevölke- entsprechend vermarktet und kommuniziert werden. rungsverluste zu strukturellen Veränderungen im Ein Vorteil des ländlichen Raumes ist die Nähe zu den ländlichen Raum führen. Insbesondere die kleineren, Menschen und die Hilfsbereitschaft untereinander. verkehrlich nicht gut angebundenen Ortsgemeinden Diese Qualität muss auch in Zukunft erhalten bleiben stehen zunehmend vor gestalterischen und funktio- und unterstützt werden. nalen Problemen. Die strukturellen Veränderungen auf dem Immobilienmarkt werden zwar einerseits von Strategische Teilziele der Bevölkerung meist noch nicht als akutes Problem wahrgenommen, andererseits verhindern sie dennoch Information und Sensibilisierung schon strukturverbessernde Investitionen aufgrund zum demografischen Wandel fehlender langfristiger Rentabilität. Das ehrenamtliche Engagement in den Kommunen spielt eine wesentli- Der Begriff „Demografischer Wandel“ ist den meisten che Rolle. Zum einen werden durch das Ehrenamt vie- Menschen in der Region bekannt, wie er sich jedoch le Angebote vorgehalten, zum anderen leistet dieses konkret in der Region und der eigenen Gemeinde aus- Engagement auch einen hohen Beitrag bei der Inte- wirkt eher nicht. Praxisorientierte Seminare, Informati- gration unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Die onsveranstaltungen und eine aktive Öffentlichkeitsar- Region möchte in diesem Handlungsfeld einen Beitrag beit können diese tiefgreifenden Wirkungen aufzeigen dazu leisten, Infrastruktur und Sozialstruktur im länd- und einen Beitrag zum Anstoßen von Veränderungs- lichen Raum gleichmäßig zu stärken und Zukunftsfä- prozessen leisten. higkeit unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu erwirken. Insgesamt wurden drei Teilhandlungsfelder Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine identifiziert. Durchgeführte Maßnahmen 1 2016 zur Information und Sensibili- 6.4.1 Lebensphasenorientierte sierung zum demografischen 3 2018 Angebote Wandel 5 2020

Die Prozesse des täglichen Lebens müssen zuneh- Entwicklung individueller Konzepte mend an die strukturellen Veränderungen angepasst werden. Die im Verhältnis stark ansteigende Zahl älte- Da jede Gemeinde in unterschiedlicher Art und Weise rer Menschen, die Pluralisierung der Lebensstile und mit den Auswirkungen des demografischen Wandels die sich stark wandelnde Organisation des täglichen umzugehen hat, werden individuell angepasste Kon- Lebens führen zu einer Ausdifferenzierung der An- zepte benötigt, um Wandlungsprozesse mit konzer- sprüche der Bevölkerung an Raum und Gesellschaft, tierten Maßnahmenpaketen anzustoßen. Dörfliches die im strukturschwächerem ländlichen Raum meist Engagement und breite Bürgerbeteiligung sind der nicht einfach bedient werden können. Zusätzlich gehö- Entwicklung innovativer und gemeinsam getragener ren konstante Nachfragestrukturen immer häufiger der Lösungen zuträglich. Die wirtschaftliche Machbarkeit Vergangenheit an. und Nachhaltigkeit muss ebenfalls in die Konzepter- stellung mit einfließen. Je nach Lebensphase ändern sich auch die Ansprü- che an geeigneten Wohnraum aber auch an einen LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 37

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Unterstützung von Nachbarschaftshilfe Entwickelte Demografiekon- 1 2017 Die Nachbarschaftshilfe ist insbesondere im ländlichen zepte für Kommunen, Verbän- 3 2019 Raum ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität. Das de, Interessensgruppen und Engagement in der Bürgerschaft füreinander ist zu Unternehmen 4 2020 stärken und zu fördern. Unterstützung bürgerschaftlicher Entwicklungsinitiativen Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Investitionen 2 2017 Die nachhaltige Umsetzung von Maßnahmen ist nur in lebensphasenorientierte erfolgreich, wenn sie eine breite Unterstützung aus der Angebote 4 2020 Bürgerschaft erhält. Unterstützung in der Umsetzungs- phase ermöglicht eine effizientere Nutzung der knap- Förderung gastronomischer Infrastruktur pen Ressource ehrenamtliches Engagement in der An- fangsphase und sollen die Bürgerschaft qualifizieren, Gastronomische Betriebe sind Treffpunkt für die Men- diese Umsetzungsprozesse eigenständig erfolgreich schen vor Ort. Deren Ansiedlungen sind zu fördern und weiterzuführen. bei Dorfentwicklungsprozessen zu berücksichtigen.

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Unterstützung von Aktionen 2 2017 Durchgeführte Investitionen 1 2017 von bürgerschaftlich getrage- in gastronomische Infrastruk- 2 2019 nen Entwicklungsinitiativen 4 2020 tur 4 2020 Zielgruppenspezifische Beteiligungsmodelle Exemplarische Projektbereiche Zielgruppen, die bislang ihre Interessen weniger of- fensiv vertreten haben/konnten, sollen besser in Ent- • Information und Sensibilisierung von wicklungsprozesse mit eingebunden werden. Dazu Verantwortlichen und Multiplikatoren sind neue Beteiligungsmodelle nötig, die auf die spe- • Kommunaler Demografiecheck, zifischen Belange und Potenziale von bspw. Frauen, Strategiecheck interkommunale Kooperation Senioren, Jugendlichen oder Migranten eingehen. • Vorträge, Seminare, Schnupperangebote zu sozialen und dorfrelevanten Themen Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine • Barrierefreier Ausbau von Einrichtungen und Infrastrukturen Umgesetzte zielgruppenspe- 1 2016 • Ferienprogramme zifische Beteiligungsmodelle 2 2018 Starterprojekte 3 2020 Generationenküche Steinbach: In Folge der Aufwer- Schaffung lebensphasenorientierter Angebote tung des Bürgerhauses in Steinbach als Versorgungs- und Begegnungsstätte soll der Austausch zwischen Aufgrund des Wegbrechens konstanter Nachfrage- und Jung und Alt gefördert werden. Hierzu soll die Küche breiter Zielgruppenstrukturen, insbesondere im länd- des Bürgerhauses neu aufgebaut werden, um gemein- lichen Raum, muss ein zukunftsorientierter Perspek- schaftliche generationenübergreifende Kochprojekte tivenwechsel stattfinden. Rein zielgruppenorientierte durchführen zu können. Angebote müssen zu lebensphasenorientierten Ange- boten, die mehrere Zielgruppen gleichzeitig bedienen, Zielgruppen weiterentwickelt werden. Hierbei sind infrastrukturelle Verbesserungen wie auch dienstleistungsbezogene Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung, Ver- Anpassungen gleichermaßen gefragt. eine, Gleichstellungsbeauftragte, Planer/Architekten, Jugend, Senioren, Migrantenorganisationen Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Investitionen 1 2017 in lebensphasenorientierte Angebote 3 2020 38 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

6.4.2 Nahversorgung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit zu Mobilität Einer der wichtigsten Standortfaktoren ist die wohnort- nahe Grundversorgung, die v.a. in den stark schrump- Mobilitätsangebote und mobile Dienstleistungen kön- fenden, kleinen Gemeinden des ländlichen Raumes nen nur dann eine eigene Tragfähigkeit erreichen, nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Dadurch wenn sie innerhalb der avisierten Zielgruppen ausrei- werden insbesondere mobilitätseingeschränkte Per- chend bekannt sind. Entsprechende Maßnahmen un- sonen von der Grundversorgung weitestgehend abge- terstützen das in der Region vorhandene Angebot schnitten und die Gemeinde verliert deutlich an Stand- ortattraktivität. Stationäre Versorgungslösungen sind in Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine diesen Gemeinden meist nur durch großes ehrenamt- Durchgeführte Maßnahmen 1 2016 liches Engagement zu tragen. Mit dem zunehmenden zu verstärkten Kommuni- Verlust der Versorgungsqualität geht auch ein stetiges kation und Öffentlichkeitsar- 2 2018 Verschwinden von innerörtlichen Kommunikationsräu- beit zu Versorgungs- und men einher. Mobilitätsangeboten 3 2020

Strategische Teilziele Exemplarische Projektbereiche

Durchführung von Bedarfsanalysen • Konzepte und Machbarkeitsstudien und Machbarkeitsstudien • Informationsveranstaltungen zur Vernetzung und Sensibilisierung Bevor nur schwerlich tragbare Versorgungsinfra- • Dorfcafé in Kombination mit einem strukturen aufrechterhalten oder gar neu geschaffen mobilen Wochenmarkt werden, sollte mittels fundierter Bedarfs- und Mach- • Mobile Nahversorgungsmodelle schaffen barkeitsanalysen die langfristige Tragfähigkeit von sol- • Regionale Shopping-Plattform mit Lieferdienst, chen Versorgungsmodellen geprüft werden. gemeinsame Auslieferung von Nahrungsmitteln und Medikamenten Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine • Individuelle und flexible Bedienformen Durchgeführte Bedarfsanaly- 1 2017 • Individuelle Elektromobilität sen und Machbarkeitsstudien • Lern- und Begegnungsorte als generations- zur Nahversorgung 2 2020 übergreifende Kommunikationsräume schaffen • Vernetzung bestehender Angebote und über- Erprobung innovativer greifendes Marketing für den ÖPNV z.B. Nahversorgungslösungen in Form von Mobilitätszentralen und operativem Betrieb Die örtliche Grundversorgung kann meist nur über • Bürger-Einkaufs-Bus als mobile Funktionskombinationen tragfähig angeboten werden. Nahversorgungseinrichtung Hierbei geht es gleichermaßen um die Wiedergewin- nung/Schaffung von Kommunikationsräumen wie auch Starterprojekte um die Erhöhung von Mobilität. Neue, innovative Lö- sungen verbessern die verkehrstechnische Anbindung Nahv@rsorge: An einem oder mehreren Standorten in v.a. in den Abendstunden und am Wochenende und der Region soll ein DORV-Zentrum implementiert wer- unterstützen gleichermaßen den Tourismus in der Re- den, um die Nahversorge multifunktional und räumlich gion. Umgekehrt können tragfähige Bringdienste (ggf. weitreichend sicherzustellen. in Kooperation mit anderen Lieferdienstleistern) die Versorgung von immobilen Bevölkerungsgruppen ver- Mobilitätszentrale: Eine Mobilitätszentrale als zentraler bessern. Ansprechpartner für die Menschen der Region infor- miert umfassend zu ÖPNV-Fahrplänen und möglichen Routen. Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Erprobte innovative Nahver- 1 2017 Zielgruppen sorgungslösungen 2 2020 Bürgerinnen und Bürger, Touristen, Politik und Verwal- tung, Verkehrsunternehmen, touristische Leistungs- träger, Apotheken, Lieferdienste, regionale Anbieter, Selbstvermarkter LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 39

6.4.3 Innenentwicklung Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Erstellte Innenentwicklungs- 2 2017 Die Ortskerne der Gemeinden im ländlichen Raum konzepte unter Beteiligung stehen seit geraumer Zeit vor strukturell tiefgreifenden der Bürgerinnen und Bürger 4 2019 Problemen. Bevölkerungsverluste und Überalterung 6 2020 führen zunehmend zu einer Entfunktionalisierung der Ortskerne verbunden mit dem schrittweisen Verlust Eigentümerberatung und des typischen Dorflebens. Gleichzeitig verhindern Leerstandsmanagement überkommene Baustrukturen einen zeitgemäßen Nutzungswechsel, sodass Leerstände entstehen. Die Um Dorfentwicklungsprozesse zielgerichtet zu führen strukturellen Veränderungen auf dem Immobilienmarkt und ehrenamtliche Entscheidungsträger zu entlasten schrecken insbesondere private Eigentümer vor Inves- soll ein professionelles Leerstandsmanagement von titionen in Altobjekte ab, sodass sich der Investitions- Aufnahme, der Erarbeitung von Entwicklungs- und Ge- stau in den Ortskernen summiert und negativ auf das staltungsvorschlägen bis Vermarktung einzelner Ob- Image als Wohnstandort wirkt. jekte unterstützend tätig sein und gleichzeitig einzelob- jektübergreifend eine integrierte Ortsinnenentwicklung Strategische Teilziele fördern. Einer der zentralen Aspekte bei der Beratung von Eigentümern ist das klare Aufzeigen von realisti- Verstärkte Bewusstseinsbildung schen, marktfähigen Entwicklungsmöglichkeiten. zur Problemlage

Die Bürgerschaft soll über die tatsächlichen Auswir- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine kungen des demografischen Wandels auf ihre Ortsge- Etablierte Eigentümerbera- 1 2017 meinde und die tatsächliche Funktionsweise des Im- tung bzw. Leerstandsmanage- 2 2020 mobilienmarktes umfassend informiert und hinsichtlich ment möglicher Handlungsoptionen sensibilisiert werden. Dadurch soll auch ein Diskussionsprozess über die Investitionen in zeitgemäße zukünftige Entwicklung der Ortskerne in Gang gesetzt Nutzungsformen im Innerort werden. Umnutzung von Immobilien im Innerort können zur Belebung des Dorflebens und zur Attraktivierung des Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Dorfbildes beitragen; typischerweise liegt der Schwer- Durchgeführte Maßnahmen 1 2015 punkt hierbei auf Nutzungen mit Kommunikations- oder der Bewusstseinsbildung Versorgungsfunktion. Die Nutzung ortstypischer Ma- hinsichtlich der Auswirkun- 2 2017 terialien und Gestaltungsformen kann diese Wirkung gen des demografischen weiter unterstützen. Wandels auf die Entwicklung 4 2020 von Dörfern Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Erreichte Teilnehmer und 20 2015 Durchgeführte Investitionen Teilnehmerinnen 50 2017 1 2017 in die Bebauungsstruktur der 120 2020 Ortskerne zur Etablierung zeitgemäßer Nutzugsformen 3 2020 Erstellung von Innenentwicklungskonzepten unter Beteiligung der Bürgerschaft Exemplarische Projektbereiche

Aufbauend auf einer fundierten Situationsanalyse sol- • Informationsveranstaltungen (auch i.S.v. len Innenentwicklungskonzepte die relevanten und Eigentümerversammlungen) nachhaltig sinnvollen Handlungsmöglichkeiten bezüg- • Bewusstseinsbildende Maßnahmen/ lich der Innenentwicklung identifizieren. Ein intensiver Schulungen für Politik und Verwaltung Beteiligungsprozess im Rahmen der Konzepterstellung • Erstellung und Umsetzung von Innen- soll eine breite Unterstützung der Konzeptumsetzung entwicklungskonzepten durch die Bürgerschaft erwirken. • Ortskernmanager, Leerstandslotsen • Leerstandsmanagement • Investitionen zur funktionalen Revitalisierung von Ortskernen (z.B. zur Rückgewinnung von Versorgungsnutzung oder zur Schaffung von Kommunikationsräumen) 40 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

• Konzeption und Umsetzung von „Neuen Wohn- formen“ (Mehrgenerationenhäuser, Kreatives Wohnen) • Förderung von Studienarbeiten, welche einen Mehrwert für die regionale Entwicklung im Sin- ne der Entwicklungsstrategie bieten (z.B. aus dem Bereich Raum- und Umweltplanung)

Zielgruppen

Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung, Un- ternehmen, Grundstücks- und Immobilieneigentümer und -interessenten, Architektur- und Planungsbüros, Hochschulen, Studierende LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 41

Abbildung 9: Teilhandlungsfelder des Handlungsfelds Wirtschaft und Fachkräfte | Quelle: Eigene Darstellung

6.5 Handlungsfeld Wirtschaft Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine und Fachkräfte Durchgeführte Aktionen zur 1 2017 Vernetzung von Bildungsein- 2 2019 Der Wirtschaftsraum mit seinen vielfältigen Ausbil- richtungen und Unternehmen dungs- und Arbeitsangeboten ist auch in Zukunft mit ge- 4 2020 eigneten Maßnahmen weiter zu stärken. Hierfür werden Involvierte Unternehmen 10 2017 vier Teilhandlungsfelder identifiziert, die mit geeigneten 20 2019 Maßnahmen und Projekten bespielt werden sollen. Zum 30 2020 einen gilt es für die Unternehmen beste Rahmenbedin- gungen zu schaffen, zum anderen ist ein stärkerer Fo- Exemplarische Projektbereiche kus auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer vor dem Hin- tergrund des allgemeinen Fachkräftemangels zu legen. • Konzepte, Analysen und Studien zur besseren

Verzahnung von Bildungseinrichtungen und 6.5.1 Nachwuchsförderung Unternehmen und Fachkräftesicherung • Projekte und Maßnahmen zur Verbesserung des Übergangs von Schule zu Beruf Gut ausgebildete Fachkräfte werden vor dem Hinter- • Konzepte, Analysen und Studien zur grund des Fachkräftemangels für Unternehmen immer Identifikation des branchenbezogenen wichtiger werden. Gerade im Ausbildungsbereich kann Fachkräftebedarfs durch begleitende und vorbereitende Maßnahmen ein • Veranstaltung zum Netzwerken und Kennenler- guter Übergang von Schule zu Beruf ermöglicht wer- nen (Informationsveranstaltungen, Messen) den. Eine enge Verzahnung zwischen den Schulen • Karrieremessen und Praktikumsbörse, und den regionalen Unternehmen ist dabei elementar. einschließlich Marketing In der Folge ist es wichtig, dass Einwohner und damit • Weiterbildungsmöglichkeiten für Unternehmer potenzielle Arbeitskräfte in der Region gehalten wer- und Wirtschaftsförderer zu Mitarbeiterführung den. Dies kann über geeignete Angeboten und einer und Haltestrategien hohen Identifikation mit der Region erreicht werden. • Unterstützung und Betreuung von Abschlussarbeiten Strategische Teilziele • Marketingkampagnen

Vernetzung von Bildungseinrichtungen Starterprojekte und Unternehmen Cross-Media-Marketingkampagne für Pflege und Ge- Die Schulen und die Unternehmen sollen stärker mitei- sundheitsberufe: Information und Werbung für ein zu- nander vernetzt werden, sodass schon frühzeitig eine kunftsfähiges Berufsfeld im LAG-Gebiets. Berufsorientierung erfolgen kann und keine vakanten Ausbildungsstellen in den Unternehmen vorhanden Zielgruppen sind. Durch geeignete Praktika oder Messen können Informationen ausgetauscht und regionale Jobpers- Schülerinnen und Schüler, Unternehmen, Wirtschafts- pektiven gesichert werden. Darüber hinaus sollen der förderer, Industrie- und Handelskammer (IHK), Hand- Übergang von Schule in den Beruf stärker begleitet werkskammer (HWK), Schulen, Hochschulen, Kom- und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in der Regi- munen on besser bekannt gemacht werden. 42 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

6.5.2 Clusterförderung 6.5.3 Standortmarketing

Die Vernetzung von Unternehmen der gleichen Bran- Bei der Ansiedlung von Unternehmen oder bei der che bietet viele Vorteile für deren Produktivität und Akquisition geeigneten Personals sind das Image Wertschöpfung. Oftmals fehlt es an Informationen, der Region und das Bewusstsein über die vielfältigen welche Unternehmen in der Region ansässig sind oder Möglichkeiten maßgeblich. Ein professionelles Stand- welche Vorteile durch eine Kooperation entstehen ortmarketing kombiniert geschickt Einzelinteressen könnten. und gewährleistet eine positive Kommunikation nach außen. Der Auftritt bei Messen stellt hier eine Kommu- Strategische Teilziele nikationsplattform dar, die in Zukunft noch stärker ge- nutzt werden soll. Vernetzung von branchenähnlichen Unternehmen Strategische Teilziele

Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und des Positive Kommunikation über die Region Wirtschaftsstandortes sollen durch eine stärkere Ver- netzung und Verzahnung erhöht werden, indem Wett- Der Wirtschafts-, Arbeits- und Wohnstandort soll po- bewerbsvorteile durch eine gemeinsame Positionie- sitiv nach außen vermarktet werden, um ein positives rung am Markt oder durch weitere Synergieeffekte Image bei Unternehmen und Arbeitnehmern zu erzeu- erzielt werden gen. Eine professionelle Kommunikation nach innen ist aber ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil des Stand- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine ortmarketings. Durchgeführte Aktionen zur 1 2016 Vernetzung von branchen- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine 2 2018 ähnlichen Unternehmen Entwickelte Kommunikati- 3 2020 onsstrategie zum Standort- 1 2017 marketing der Region Branchenbezogene Stärkung der Region Umgesetzte Maßnahmen der 1 2017 als Wirtschafts- und Arbeitsstandort Kommunikationsstrategie 2 2019 Der Wirtschafts- und Arbeitsstandort der Region soll 3 2020 clusterbezogen weiterentwickelt werden, d.h. weitere Betriebe angesiedelt und ins Netzwerk mit aufgenom- Gewinnung von Arbeitskräften men werden. und Arbeitsplätzen Die Ansiedlung von Unternehmen und die Akquisition Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine von qualifizierten Arbeitnehmern ist wichtiges Ziel, um Durchgeführte Aktionen zur 1 2017 als Wirtschaftsstandort weiter an Bedeutung zu gewin- Ansiedlung von branchen- nen. Dazu müssen Einzelinteressen der Kommunen 2 2019 ähnlichen Unternehmen gebündelt und professionalisiert in Verhandlungen und 3 2020 Kommunikationsstrategien eingebracht werden.

Exemplarische Projektbereiche Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Aktionen zur • Konzepte/Analysen und Studien zu 1 2018 Gewinnung von Arbeitskräf- innovativen Clusterkonzepten ten und Arbeitsplätzen 3 2020 • Umsetzung von innovativen Clusterkonzepten • Netzwerkveranstaltungen Exemplarische Projektbereiche Zielgruppen • Konzepte/Analysen und Studien zu innovativen Standortmarketingkonzepten Unternehmen, Wirtschaftsförderer, IHK, HWK, Hoch- • Erstellung und Umsetzung eines Standort- schulen, Kommunen marketingkonzepts (Standortinitiative) • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit • Bewerbung des Wirtschaftsstandortes (Broschüren, Website, neue Medien usw.) LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 43

Zielgruppen

Unternehmen, Wirtschaftsförderer, IHK, HWK

6.5.4 Breitband

Die Verfügbarkeit eines schnellen Internetanschlus- ses gewinnt als Standortfaktor für Arbeits- aber auch Wohnstandorte immer stärker an Bedeutung. Die Ver- sorgung in der Region Donnersberger und Lautrer Land ist nicht zeitgemäß. Sie muss dem tatsächlichen und künftigen Bedarf der Bevölkerung und Unterneh- men angepasst werden. Hierbei sind kommunale bzw. regionale Lösungen maßgeblich zu unterstützen, wenn die am Markt tätigen Versorgungsunternehmen eine entsprechende hochfrequente Anbindung als nicht marktfähig erachten. Strategische Teilziele

Ausbau und bedarfsgerechte Anpassung der Breitband-Infrastruktur

Investitionen in Breitbandinfrastruktur sollen flankie- rende Unterstützung erhalten wenn kommunale oder privatwirtschaftliche Initiativen eine Verbesserung der Breitbandversorgung selbst in die Hand nehmen wol- len, weil die Breitband-Versorgungsunternehmen dies aufgrund fehlendem Marktinteresse nicht übernehmen. Hierbei sollen die Aktivitäten der Breitbandförderung des Landes Rheinland-Pfalz – für die in der Region ein großer Bedarf gesehen wird – durch flankierende Maß- nahmen unterstützt werden.

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Investitionen 1 2017 zur Unterstützung des Breit- bandausbaus 2 2020

Exemplarische Projektbereiche

• Einrichtung und Betrieb einer Koordinierungsstelle für den Breitbandausbau • Bürgerschaftliche DSL-Versorgung

Zielgruppen

Kommunen, kommunale Werke, Bürgerinitiativen, Telekommunikationsunternehmen 44 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

6.6 Beteiligungs- und Kontinuierliche Beteiligung der Jugend Kooperationskonzept Um jüngere Bevölkerungsgruppen in den Regionalent- wicklungsprozess zu integrieren, soll in Zukunft stär- Vorstandssitzungen ker mit den Schulen sowie Jugendgruppen und -orga- nisationen kooperiert werden. Es gilt herauszufinden, Der LAG-Vorstand, in dem alle in der LEADER-Ge- welche Themen relevant sind und vor allem wie junge bietskulisse Donnersberger und Lautrer Land relevan- Menschen angesprochen und motiviert werden kön- ten Akteure der Regionalentwicklung vertreten sind, nen, sich aktiv einzubringen. Die bereits geknüpften tagt mindestens zweimal pro Jahr. Kontakte zu den Schulen sind weiter zu intensivieren und es ist eine geeignete Struktur einer langfristigen Mitgliederversammlungen Kooperation zu eruieren. Der Vorstand lädt einmal jährlich zu einer ordentlichen Mitgliederversammlung ein, um seinen Berichtpflichten 6.7 Kommunikationskonzept nachzukommen und die weiteren strategischen Schrit- te gemeinsam zu planen. Wie in der vergangenen Programmperiode wird die Ar- beit der LAG durch eine entsprechende Presse- und Thematische Arbeitsgruppen Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Über Mittei- lungen in der regionalen Presse zu aktuellen Projekten, Aufbauend auf dem breiten Beteiligungsverfahren zur Maßnahmen und Veranstaltungen soll die Region kon- Erstellung der Lokalen Integrierten Ländlichen Ent- tinuierlich informiert werden. Zusätzlich soll über die wicklungsstrategie sind in der Folge die bisherigen Aktivitäten in den Publikationen der Kreisverwaltungen aber auch weitere Akteure in den Regionalentwick- und Verbandsgemeinden (z.B. Mitteilungs-, Wochen- lungsprozess zu integrieren. und Amtsblätter) regelmäßig berichtet werden.

In der Programmperiode 2007–2013 wurde bereits im Handlungsfeld Tourismus eine Arbeitsgruppe mit den Die bestehende Website der LAG Donnersberger und Touristikern der Region gebildet, die sich regelmäßig Lautrer Land wird weiterhin als Informationsquelle ge- getroffen und zu relevanten Themen ausgetauscht ha- nutzt (http://www.donnersberger-lautrerland.de). Ge- ben. Hier konnten gemeinsame Ideen entwickelt und nauso wird die Facebook-Seite weiter ausgebaut und diskutiert werden. Ausgehend von dieser positiven Er- in Richtung Jugendbeteiligung weiterentwickelt. Im fahrung sollen in der neuen Förderperiode auch in den Austausch mit den Schülern im Rahmen der vorlie- weiteren Handlungsfeldern „Natur und Umwelt“, „Dorf genden Konzepterstellung wurde der Handlungsbedarf und Stadt“ sowie „Wirtschaft und Fachkräfte“ entspre- in diesem Bereich sehr deutlich. Für die kommende chende Arbeitsgruppen gebildet werden. Programmperiode soll eine enge Kooperation mit den Schulen in der Region entstehen, um die Bedürfnisse und das Kommunikationsverhalten junger Menschen in Vernetzungstreffen die Öffentlichkeitsarbeit der LAG Donnersberger und Lautrer Land mitaufzunehmen. Um eine entsprechende Vernetzung der Akteure über das jeweilige Handlungsfeld hinaus zu schaffen, ist ein Mit Hilfe eines halbjährlichen Newsletters werden der regelmäßiger Austausch der Fachkräfte im Bereich Vorstand, die Mitglieder, Projektträger und interessier- Tourismus, Wirtschaftsförderung und Dorferneuerung te Bürger über Neuigkeiten und Aktivitäten der LAG in- vorgesehen. formiert. Dieses Kommunikationsinstrument konnte in der vergangenen Programmperiode schon erfolgreich Symposium für Wirtschaftsförderer umgesetzt werden. und Touristiker In Form von regelmäßig stattfindenden, thematischen Einmal im Jahr soll ein Symposium für Wirtschaftsför- Workshops sollen die maßgeblichen Akteure der Re- derer und Touristiker stattfinden, das neue Trends in gion zusammenkommen und sich zu den Themen diesen Bereichen aufzeigen soll, um diese gemeinsam Tourismus, Natur und Umwelt, Dorfentwicklung und miteinander zu diskutieren und in die eigene Arbeit mit Wirtschaftsförderung austauschen. Dabei ist die Ver- einfließen zu lassen. Dabei soll auch ein Austausch netzung dieser vier Themenbereiche wichtig, um inno- mit anderen LEADER-Regionen stattfinden, indem vative Ideen und Synergien zu entwickeln. Best-Practice-Beispiele vorgestellt werden. Über Weiterbildungsangebote oder Seminare der Deutschen Vernetzungsstelle, des Ministeriums oder VERFAHREN ZUR LILE-ERSTELLUNG 45

anderer Anbieter wird informiert. Dabei soll es einen Hotels, Gastronomie, Weinbau und touristischen Ver- Austausch der Regionalmanager untereinander geben, einen. Zusätzlich wurde der DTV-Werbeausschuss am damit Erfahrungen aus dem LEADER-Prozess und 16.12.2014 ebenfalls mit in den Prozess einbezogen. Best-Practice-Beispiele ausgetauscht werden können. Hierbei kamen die Touristikerinnen und Touristiker der Verbandsgemeinden sowie Vertreterinnen und Vertre- ter von Hotels, Gastronomie, Weinbau, Ferienwohnun- 7. Verfahren zur gen, Pfälzerwaldverein und Gästeführer zusammen. LILE-Erstellung Die Zukunftskonferenz, die am 10.12.2014 in Kirch- Zu Beginn des Prozesses wurde eine Lenkungsgrup- heimbolanden stattfand und zu der öffentlich eingela- pe gebildet, die den Prozess aktiv begleitete. Sie be- den wurde, war auf eine breite Beteiligung unterschied- stand aus den LAG-Koordinatoren, sowie Vertretern licher Akteure ausgelegt. Insgesamt nahmen ca. 60 der beiden Kreise und des LAG-Vorstands sowie dem Personen an der Veranstaltung teil. Zu Beginn erhiel- begleitendem Büro entra. In der ersten Lenkungsgrup- ten die Anwesenden einen Überblick zu LEADER und pensitzung wurden die einzelnen Bausteine und Betei- zur Arbeit der LAG sowie den auf Grundlage der Ex- ligungsformen gemeinsam entwickelt und terminiert. In pertenrunde herausgearbeiteten Handlungsfelder, die weiteren Lenkungsgruppensitzungen wurden die Zwi- für die kommende Programmperiode ins Auge gefasst schenergebnisse der Veranstaltungen besprochen und wurden. Die Handlungsfelder wurden mit den Teilneh- aufgearbeitet. mern diskutiert und konnten bei Bedarf um neue er- gänzt werden. Hierauf aufbauend wurden gemeinsam In den Mitteilungsblättern der Kreise und der Ver- die Stärken und Schwächen erarbeitet und anschlie- bandsgemeinden sowie auf der Website der LAG Don- ßend in übergeordneten Themenbereichen zusam- nersberger und Lautrer Land und auf Facebook wurde mengefasst. Im Anschluss wurden mit Hilfe der Wor- auf den Beteiligungsprozess und die Mitwirkungsmög- ld-Café-Methode die Handlungsfelder „Tourismus“, lichkeiten hingewiesen. Durch das Ausfüllen von Pro- „Natur und Umwelt“, „Dorf und Stadt“ sowie „Wirtschaft jektsteckbriefen konnten sich von Beginn an alle Bür- und Fachkräfte“ vertiefend bearbeitet. Anhand zweier gerinnen und Bürger der Region mit ihren eigenen Fragen (Was wünschen Sie sich für die Region?/Wie Ideen einbringen. können Sie diese Wünsche umsetzen?) konnten alle anwesenden Personen sich in die Handlungsfelder thematisch einbringen und ihre eigenen Ideen in den In einem ersten Schritt wurde LEADER im Allgemei- Prozess einspielen. nen und die Arbeit der LAG Donnersberger und Lau- trer Land im Speziellen in der so genannten „Job-Ak- Zu Beginn des Prozesses wurden in der Lenkungsgrup- tiv-Runde“ am 11.11.2014 vorgestellt. Es handelt sich pe die Beteiligungsmöglichkeiten von Jugendlichen dabei um ein regelmäßiges Treffen mit Unternehmen eingehend diskutiert. Im Vorfeld wurden Gespräche aus der Region, das dem Netzwerken und der Infor- mit Vertretern der Gutenberg-Realschule plus in Göll- mationsgewinnung dient. Hierbei wurden die Förder- heim und dem Wilhelm-Elb-Gymnasium in Winnweiler möglichkeiten für die Unternehmen aufgezeigt und geführt, um die Möglichkeiten der Meinungsabfrage zu Anregungen und Vorschläge aus diesem Kreis aufge- eruieren. Es wurden daraufhin zwei unterschiedliche nommen. Ansätze gewählt. In der Gutenbergrealschule plus in Göllheim wurden in einer Doppelstunde am 18.12.2014 In einem zweiten Schritt wurde eine moderierte Ex- mit ca. 80 Jugendlichen zentrale Fragen diskutiert (Wie pertenrunde, bestehend aus den Touristikern, den informiere ich mich über die Region?/Was sollte sich Wirtschaftsförderern und den Dorferneuerern am ändern? – Was hält mich in der Region?/Was bietet 20.11.2014, durchgeführt. Hierbei wurde ein Rückblick mir persönliche Perspektive? – Was treibt mich weg?/ auf die vergangene Programmperiode gegeben und Wo fehlt mir persönlich die Perspektive?). Im Wil- anschließend diskutiert, welche Handlungsfelder und helm-Elb-Gymnasium wurden drei Klassen befragt. Projektideen für die kommende Programmperiode für Zum einen eine 8. Klasse im Fach Sozialkunde und die das LAG-Gebiet Relevanz haben. Schüler/innen in zwei Erdkundeleistungskursen. Die Ergebnisse wurden über die Lehrkräfte in den Konzep- Der Vorstand des Donnersberg-Touristik-Verbandes terstellungsprozess eingespielt. (DTV) wurde am 26.11.2014 über die Bewerbung, The- menfelder und erste Projektideen informiert. In einer Diskussionsrunde hatten die Mitglieder des Vorstan- des die Möglichkeit weitere Anregungen einzubringen. Der Vorstand ist besetzt durch die Bürgermeister der Verbandsgemeinden, Vertreterinnen und Vertreter von 46 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 10: Der Beteiligungsprozess zur Erstellung der LILE, Quelle: Eigene Darstellung

Der Entwurf der Lokalen integrierten Entwicklungskon- zeption wurde am 19.01.2015 im Rahmen einer Vor- standssitzung und Mitgliederversammlung vorgestellt, eingehend diskutiert und letztlich die Bewerbung als LEADER-Region auf dieser Grundlage beschlossen. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum West- pfalz (DLR) wurde zu allen Veranstaltungen eingela- den, um dieses an der Entwicklung der LILE zu betei- ligen. Zudem gab es einen persönlichen Termin beim DLR, um die strategische Ausrichtung der LILE zu dis- kutieren und die Handlungsfelder zu besprechen.

Die Kreisverwaltung des Donnerbergkreises hat unab- hängig davon einen neuen Ausschuss „Ausschuss für Kreisentwicklung und Demografie“ eingesetzt. Dieser beschäftigt sich mit der Zukunftsfähigkeit des Kreises und mit den Auswirkungen des demografischen Wan- dels. Zur konstituierenden Sitzung wurde die Lokale Integrierte Ländliche Entwicklungsstrategie vorgestellt und mit den Ausschussmitgliedern diskutiert. LOKALE AKTIONSGRUPPE 47

8. Lokale Aktionsgruppe bezogen hinzugezogen werden, haben jedoch kein Stimmrecht in der LAG.

8.1 Zusammensetzung In der Satzung des bestehenden Vereines sind Zweck, der Lokalen Aktionsgruppe Aufgaben, Organe, Mitbestimmungsmöglichkeiten so- wie rechtliche Rahmenbedingungen geregelt. Die Lokale Aktionsgruppe „Donnersberger und Lautrer Land“ steht grundsätzlich jedem offen. Aufgrund ih- LAG-Vorstand rer Institutionalisierung als eingetragener Verein sind Rechte und Pflichten einer Mitgliedschaft für jeden be- Der LAG-Vorstand trifft sich mindestens zwei Mal pro kannt und aus der Vereinssatzung ersichtlich. Die Kofi- Jahr, zusätzliche Termine werden flexibel nach Bedarf nanzierung der Umsetzung von LEADER in der Region angesetzt. Dem LAG-Vorstand, der aus 13 Personen erfolgt von Seiten der beteiligten Verbandsgemeinden besteht, gehören auf öffentlicher Seite je ein Vertreter/ und Landkreise; Mitgliedsbeiträge werden nicht erho- in der beiden Kreisverwaltungen Donnersbergkreis ben. Mitglied in der LAG sind neben den beiden Land- und Kaiserslautern sowie drei Vertreter der Gemein- kreisen und allen Verbandsgemeinden im Gebiet auch den und Verbandsgemeinden an. Darüber hinaus ge- private und soziale Akteure, Vertreterinnen und Vertre- hören ihm sieben private Partner an: je ein Vertreter/in ter der Landwirtschaft, des Natur- und Umweltschut- der Landwirtschaft, der Landfrauen, der Museen, der zes, des Gewerbes sowie der Frauen und Jugend. Umwelt, der Jugend, des DEHOGA und der Touristik. Weitere Vorstandsmitglieder – allerdings nur mit bera- Der Vorstand des LAG Donnersberger und Laut- tender Funktion – sind die Vertreter der Aufsichts- und rer Land e.V. ist das zentrale Gremium, das über Dienstleistungsdirektion sowie des Dienstleistungs- LEADER-Projektanträge berät und entscheidet. Er setzt zentrum ländlicher Raum. In der Programmperiode sich gemäß den Vorgaben des Landes aus mehr als 10 2007–2013 wurden als Vorsitzender der Landrat des Personen zusammen und trifft seine Entscheidungen, Donnersbergkreises, Herr Winfried Werner, als stell- ohne dass eine Interessensgruppe (öffentliche Stellen, vertretender Vorsitzender der Landrat des Landkreises Wirtschafts- und Sozialpartner sowie andere Vertreter Kaiserslautern, Herr Paul Junker, gewählt. Diese Auf- und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft) über mehr als teilung hat sich in der Vergangenheit als sinnvoll erwie- 49% der Stimmen verfügt. Die Vertreter des Landes sen und daher werden sich die genannten Personen (von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie auch in Zukunft wieder zur Wahl stellen. Sie sind die vom örtlich zuständigen Dienstleistungszentrum Länd- Ansprechpartner im aktuellen LEADER-Bewerbungs- licher Raum) werden ebenfalls in den LAG-Vorstand verfahren der LAG Donnersberger und Lautrer Land. qua Amt berufen, haben aber nur beratende Funktion. Der Vorstand achtet auf eine gendergerechte Umset- zung der LILE und berücksichtigt dabei im Besonderen 8.2 Struktur der LAG die Belange von Frauen, indem diese Aspekte im Vor- feld von Entscheidungen mit besonderem Augenmerk LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V. geprüft werden.

Der bestehende Verein „LAG Donnersberger und Dem Vorstand obliegt die Führung des Regional- Lautrer Land e.V.“ soll auch in Zukunft in seiner Form managements inklusive erforderlicher Personalent- und Struktur beibehalten werden. Zu Beginn der Pro- scheidungen wie Ernennung oder Abberufung bzw. grammperiode 2007–2013 wurde bei der Zusammen- Auftragserteilung und Auftragssteuerung des Regio- stellung der Mitglieder und Mitgliedsinstitutionen der nalmanagements. Außerdem übernimmt er die Aufga- LAG darauf geachtet, besonders solche Personen als be des LEADER-Entscheidungsgremiums für Projekt- Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen einzubin- anträge – hierbei ist eine Beschlussfähigkeit nur dann den, die bereits aktiv in regionale Prozesse oder Pro- gegeben, wenn jede Interessensgruppe (Öffentliche jekte eingebunden sind. Dies soll auch in Zukunft so Vertreter, Wirtschafts- und Sozialpartner, Vertreter der beibehalten werden. Mit Blick auf die nun neu entwi- Zivilgesellschaft) nur über maximal 49% der Stimmen ckelten Handlungsfelder und die veränderte Gebiets- verfügt. Bei Interessenskonflikten von stimmberechtig- kulisse sollen weitere neue Akteurinnen und Akteure ten Vorstandsmitgliedern sind diese vor einer Abstim- mit entsprechendem fachlichen Bezug für die Mitarbeit mung anzuzeigen. Die stimmberechtigten Vorstands- in der LAG gewonnen werden. mitglieder mit Interessenskonflikten werden dann von der Abstimmung ausgeschlossen. Die LAG setzt sich aus 41 Institutionen (darunter 22 private und 19 öffentliche Institutionen) zusammen. Weitere aktive und wissenschaftliche Institutionen sind als beratende Akteure vorgesehen und sollen projekt- 48 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

LAG-Mitgliederversammlung Projektgruppensprecher/in und Projektträger stehen regelmäßig in Kontakt mit dem Regionalmanagement. Die Mitgliederversammlung tagt mindestens einmal pro In der Programmperiode 2007–2013 konnte bereits Jahr. Sie besteht aktuell aus 41 Mitgliedsinstitutionen die Arbeitsgruppe „Tourismus“ erfolgreich eingerich- aus dem öffentlichen und privaten Bereich. Die Mitglie- tet werden. Diese Arbeitsgruppe soll auch in Zukunft derversammlung wählt den Vorstand und beschließt ihre Arbeit fortsetzen und weitere Arbeitsgruppen zu die Gesamtstrategie. Sie stimmt über die Prioritäten den Handlungsfeldern „Natur und Umwelt“, „Dorf und der Projekte und die Schwerpunkte einer Jahrespla- Stadt“ sowie „Wirtschaft und Fachkräfte“ sollen ein- nung, die von Regionalmanagement und Vorstand gerichtet werden. Zur besseren Beteiligung junger vorgeschlagen werden, ab. Die Mitglieder der LAG Bevölkerungsgruppen ist ein weiterer Arbeitskreis zur sind als Projektträger und zentrale Multiplikatoren der „Jugendaktivierung und -mobilisierung“ einzurichten. LEADER-Strategie aktiv in die LILE-Umsetzung einbe- Durch eine enge Kooperation mit den Schulen der Re- zogen. Ihnen fällt eine wichtige Rolle bei der Gewin- gion soll eine kontinuierliche Beteiligung erzielt werden. nung weiterer Akteure für die einzelnen Projektgrup- pen zu. Soweit Projektträger wichtiger Teilprojekte Projektträger-Runde noch nicht Mitglied sind, sollen sie ebenfalls in die LAG aufgenommen werden. Über Neuaufnahmen in die Um den Informationsfluss zwischen den Projektgrup- LAG entscheidet der LAG-Vorstand halbjährlich. pen zu gewährleisten, führt das Regionalmanagement mit den Projektgruppensprecher/innen nach Bedarf Regionalmanagement/LAG-Geschäftsstelle Projektträger-Runden durch, um die aktuelle Projek- tumsetzung zu koordinieren und zu vernetzen. Zusam- Das Regionalmanagement führt die Geschäfte der LAG mensetzung und Häufigkeit werden dem Bedarf ange- und betreut die Projektentwicklung und -umsetzung. passt. In dieser Runde können auch Inhalte und Ziele Ein externes Beratungsbüro unterstützt die LAG-Ko- von Projekten vorgestellt und diskutiert werden. ordinierungsstelle in der Kreisverwaltung Donnersber- gkreis (Uhlandstraße 2, 67292 Kirchheimbolanden) in der Geschäftsführung. Alle relevanten Informationen und Kontaktdaten finden sich auf der Website der LAG. Die Geschäftsstelle ist Schnittstelle zwischen den Projektakteuren und der LAG „Donnersberger und Lautrer Land“ und leitet gezielt Informationen an die Beteiligten weiter. Die Durchführung des Regionalma- nagements wird nach den Richtlinien des Operationel- len Programms des Landes Rheinland-Pfalz (EULLE) gefördert. Zur Geschäftsführung der LAG gehören die im Kapitel „Regionalmanagement“ beschriebenen Auf- gaben.

Das Regionalmanagement erstellt die jährlichen Haushaltspläne in Abstimmung mit den beiden Kreis- verwaltungen. Der Haushaltsplan wird im Vorstand abgestimmt und von der Mitgliederversammlung im Abbildung 11: Organigramm der LAG-Struktur | Quelle: Eigene Darstellung November eines Jahres beschlossen. Das Regional- management soll ausdrücklich auch Projekte in Zu- sammenhang mit der vorliegenden LILE betreuen, 8.3 Regionalmanagement die mit anderen Finanzierungsinstrumenten realisiert Das Regionalmanagement führt die Geschäfte der werden können. Damit soll sichergestellt werden, dass LAG und betreut die Projektentwicklung und -umset- eine konsistente Gesamtstrategie der Region mit mög- zung (operative Aufgaben der REK-Umsetzung). Es lichst vielen Synergieeffekten verfolgt und realisiert ist die Schnittstelle zwischen den regionalen Akteuren werden kann. und der LAG Donnersberger und Lautrer Land und ga- rantiert den Informationsfluss in beide Richtungen. Es Arbeitsgruppen nimmt daher in erster Linie die folgenden Aufgaben in Abstimmung mit dem LAG-Vorstand wahr: Um die Akteure optimal in die LAG zu integrieren und angemessen zu beteiligen, werden thematische Ar- beitskreise gebildet. Die thematischen Arbeitsgrup- pen bestimmen eine/n Projektgruppensprecher/in. LOKALE AKTIONSGRUPPE 49

1. Organisation des gern der Region, der Nachbarregionen, des LEADER-Regionalmanagementprozesses Landes, des Bundes und der EU • Organisation des kontinuierlichen regiona- a. Inhaltliche Vorbereitung, Gestaltung, Modera- len Dialogs mit der Bevölkerung tion und Nachbereitung der Vorstands- und Ar- • Abgleich formulierter strategischer Ent- beitsgruppensitzungen sowie der Mitgliederver- wicklungsvorstellungen mit der operativen sammlungen Arbeit b. Regelmäßige Berichterstattung im LAG-Vor- • Überprüfung der strategischen Entwick- stand über den Arbeitsstand im Entwicklungs- lungsvorstellungen auf ihre weitere Gültig- prozess keit • Überprüfung der Kohärenz der Aktivitäten 2. Projektbezogene Beratungsleistungen des Regionalmanagements mit weiteren Aktivitäten in der Region a. Management der Projektumsetzung • Kontinuierliches Monitoring der LILE-Um- • Vorbereitung und Begleitung von setzung Projektideen bis zur Umsetzungsreife • Jährliche Evaluierung des LILE-Umset- • Identifikation und Sicherung von Projektfi- zungsprozesses und jährlicher Tätigkeits- nanzierungsquellen bericht des Regionalmanagements • Vorbereitung formeller Zuschussbeantra- • Entwicklung von Vorschlägen zur Fort- gungen schreibung der LILE und des Aktionsplans • Unterstützung der Projektumsetzung durch einen Projektträger (schnelle Überführung 4. Öffentlichkeitsarbeit in eine finanzielle und rechtliche Eigenver- antwortung) • Jährliche Erstellung eines Kurzkonzepts • Unterstützung der Projektträger bei der Be- zur Öffentlichkeitsarbeit willigungsabwicklung und Nachweisführung • Verfassen und Versenden von Pressemit- gegenüber der ELER-Verwaltungsbehörde teilungen zu aktuellen Anlässen an öffentli- che Medien b. Fachliche Anreicherung und Unterstützung der • Regelmäßige Aktualisierung und Pflege des Projekte Webauftritts der LAG Donnersberger und • Fachliche Unterstützung der Arbeitsgrup- Lautrer Land sowie eines Facebook-Ac- pen und von weiteren Projektteams, auch counts der LAG Donnersberger und Lautrer durch Erstellung von Kurzexpertisen Land • Identifizierung und Prüfung konkurrierender • Regelmäßige Aufbereitung und Darstellung Förderprogramme von Ergebnissen • Schulung der Arbeitsgruppen und Projekt- • Dokumentation von Vorstands-, Arbeits- teams hinsichtlich Moderation und Eigenor- gruppen- und ggf. Projektteamsitzungen ganisation (Verstetigung des Regionalent- sowie von LAG-Mitgliederversammlungen wicklungsprozesses) und deren Bereitstellung zum Download c. Managementunterstützung von Projektteams • Entwicklung einer funktionierenden Pro- 5. Konzeptionelle Unterstützung und jektteamstruktur (eigenverantwortliche Be- Beratung von transnationalen und arbeitung) interregionalen Kooperationsprojekten • Methodische Unterstützung bei der Pla- nung von Projekten 6. Geschäftsführung der • Methodische Unterstützung bei der Steue- LAG Donnersberger und rung von Projekten Lautrer Land e.V. • Vernetzung der Projekte, Wissenstransfer • Schulung der Projektakteure in Projektma- a. Organisatorische Vor- und Nachbereitung nagement der Arbeiten von Vorstand und Mitgliederversammlung 3. Regionalstrategischer Dialog, b. Federführung der PR-Arbeit Monitoring und Evaluierung gemeinsam mit dem Vorstand

• Kontaktpflege mit politischen, verwal- tungsseitigen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Entscheidungsträ- 50 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Darüber hinaus entsendet das Regionalmanagement Vertreter zu den LEADER-Netzwerkveranstaltungen auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene sowie zu weiteren Fachtagungen und Konferenzen zum The- ma Regionalentwicklung und/oder Einzelthemen mit besonderer Bedeutung für die Regionalentwicklung. Außerdem nutzt es fach- und methodenbezogene Workshops, um das eigene Kompetenzprofil zu schär- fen und weiterzuentwickeln.

Die LAG Donnersberger und Lautrer Land hat das LEADER-Regionalmanagement (Geschäftsführung) in der Programmperiode 2007–2013 an ein externes Büro übertragen. Aufgrund der positiven Erfahrungen soll diese Leistung auch in der kommenden Förderpe- riode wieder extern vergeben werden. Mit Blick auf die im Vergleich zur vorangegangenen Programmperiode nun deutlich erweiterten Aufgaben des Regionalma- nagements sollen weiterhin Leistungen im Umfang von 1 AK an ein externes Büro vergeben werden. Zu- sätzlich soll in der Kreisverwaltung Donnersbergkreis eine halbe Stelle für die organisatorischen und haus- haltstechnischen Regionalmanagementaufgaben so- wie die kreisübergreifende Koordinierung geschaffen werden.

Die Vergabe der Leistungen erfolgt unter Beachtung der geltenden Rechtsvorschriften durch den LAG-Vor- stand. Das eingesetzte Personal muss entweder über einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss im Bereich des Regionalmanagements oder eines ver- gleichbaren Studienganges verfügen oder vergleich- bare Praxiserfahrungen gemäß den Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz nachweisen. FÖRDERBEDINGUNGEN 51

9. Förderbedingungen sichtlich unterschiedlicher Maßnahmenträger/Maß- nahmenarten erfolgte auf Grundlage der im EULLE Die Festlegung der Fördersätze für Projekte, die aus festgelegten Vorgaben. Darüber hinaus wurde die dem LEADER-Programm gefördert werden sollen, Unterscheidung in eine Grund- und eine Premium- erfolgt anhand von den in Tabelle 3 festgelegten För- förderung für den LEADER-Bewerbungsprozess dersätzen. Die Unterscheidung der Fördersätze hin- vom Land Rheinland-Pfalz vorgegeben.

Tabelle 3: Fördersätze der LAG Donnersberger und Lautrer Land für LEADER-Projekte im Bezug zu den förderfähigen Bruttogesamtkosten | Quelle: Eigene Darstellung 9.1 Unterscheidung zwischen Grund- und Premiumförderung

Die Unterscheidung zwischen Grund- und Premiumför- Betrieb nachgewiesen werden. Gleichzeitig müssen derung erfolgt in der LAG Donnersberger und Lautrer diese Projekte aber auch über Ortsgemeindegrenzen Land anhand inhaltlicher Kriterien. Ein zentraler Aspekt hinweg wirksam sein, um den Kooperationsgedanken der Evaluierung der vorangegangenen Programmperi- zu stärken (dies kann bspw. über eine gemeinsame Fi- ode war die Erkenntnis, dass die in der Vergangenheit nanzierung, eine Einbindung von Akteuren in die Pro- umgesetzten LEADER-Projekte nur wenig zu den zu Be- jektkonzeption und -umsetzung oder eine Ausrichtung ginn der Programmperiode formulierten Querschnitts- auf konkret identifizierbare Zielgruppen erfolgen). Die- zielen beigetragen haben. Daher orientierte sich die ses Kriterium wird lediglich für gemeinnützige Projekt- LAG bei der Festlegung der Unterscheidungskriterien träger außer Kraft gesetzt, da diese in den seltensten zwischen Grund- und Premiumförderung an den nun Fällen aufgrund ihrer Struktur und finanziellen Mög- neu überarbeiteten Querschnittszielen (Querschnitts- lichkeiten dazu in der Lage sind, gebietskörperschafts- ziele des Landes ergänzt um die Querschnittsziele der übergreifend zu agieren. Region). Während die einzelnen strategischen Teilzie- le mit konkreten Zielgrößen hinterlegt sind, an denen Trotz dieser Unterscheidungen sollen die Möglichkeiten, sich Projekte maßgeblich zu orientieren haben, sollen die seitens des Landes vorgegebenen Obergrenzen in die Querschnittsziele über möglichst viele Projekte um- Ausnahmefällen und unter klar definierten Bedingungen gesetzt werden. Aus diesem Grund sollen Projektide- zu überschreiten, ebenfalls maximal genutzt werden. en, die sich nicht nur an den strategischen Teilzielen der jeweiligen Teilhandlungsfelder orientieren, sondern auch einen direkten Beitrag zur Erreichung von min- destens einem Querschnittsziel leisten, mit einer Pre- miumförderung honoriert werden (= Premiumprojekte). Außerdem müssen Wirtschaftlichkeit und nachhaltiger 52 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 12: Querschnittsziele der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung

9.2 Unterscheidung nach Maß- maximale Förderquote im Rahmen der Premiumför- nahmenträger/Maßnahmenart derung ausgeschöpft werden (40 %). Dadurch sollen einerseits mehr private Projektträger zur Umsetzung 9.2.1 Qualifizierung und Information von LEADER-Projekten animiert werden, andererseits über die Kriterien der Premiumförderung auch die Um- setzung von Projekten mit großen Gemeinwohleffekten Qualifizierung und Informationsmaßnahmen werden realisiert werden. Die Grundförderung wird wie in der i.d.R. durch öffentliche und v.a. ehrenamtlich organi- Vergangenheit auf 30 % festgesetzt. Premiumprojekte sierte Projektträger umgesetzt, die meist nur über wenig mit einem nachweisbaren Beitrag zum Innovationsziel Eigenkapital verfügen. Außerdem dienen die Maßnah- erhalten eine Förderung in Höhe von 50 %. men in den seltensten Fällen zur Erzeugung direkter Wertschöpfung beim Maßnahmenträger selbst. Der Bedarf an solchen Maßnahmen ist in der Region sehr 9.2.3 Gemeinnützige Projektträger groß, wie auch in den strategischen Teilzielen der ein- zelnen Teilhandlungsfelder deutlich wird. Daher sollen Gemeinnützige Projektträger haben es meistens diese Maßnahmen in der Region Donnersberger und schwer, eigene Finanzmittel für die Kofinanzierung von Lautrer Land das Maximum an Förderung zugespro- Projekten bereitzustellen. In vielen Fällen werden sie chen bekommen. Es wird davon ausgegangen, dass auch über das Einbringen von großen ehrenamtlichen diese Maßnahmen meistens die Kriterien für eine Pre- Leistungen umgesetzt. Aufgrund der Gemeinnützig- miumförderung erfüllen, dennoch wird der Unterschied keit sind die Projekte i.d.R. stark gemeinwohlorientiert, zur Grundförderung mit 5 % relativ klein gehalten, um sodass eine maximale Förderung (50 %) sehr gut be- auch kleinräumig bedeutsame Maßnahmen gut zu un- gründbar ist. Um die Premiumförderung zu erhalten, terstützen. Falls das öffentliche Interesse überwiegt müssen gemeinnützig getragene Projekte nicht das und Teilnehmerbeträge in Höhe von mind. 30 % der Kriterium der Umsetzung über Verbandsgemeinde- Gesamtkosten eingenommen werden, können Premi- grenzen hinweg aus den o.g. Gründen erfüllen. Bei umprojekte auch eine Förderung von 100 % erhalten. diesem Projekttyp ist eine Abstufung zur Grundförde- rung in Höhe von 5 % angesetzt, um möglichst viele gemeinnützige Projektträger zu gewinnen. Auf Be- 9.2.2 Private Projektträger schluss der LAG und mit Zustimmung der ELER-Ver- waltungsbehörde können Premiumprojekte auch eine Die Erfahrungen aus vergangenen LEADER-Pro- Förderung von 90 % erhalten. zessen anderer Regionen in Rheinland-Pfalz haben gezeigt, dass die Förderquote von 30 % für private 9.2.4 Öffentliche Projektträger Antragsteller das vergleichsweise aufwendige Antrags- verfahren häufig nicht rechtfertigt. Die zeitliche Verzö- In der Vergangenheit konnten viele kommunale Projek- gerung durch den Beantragungsprozess sowie der te nicht umgesetzt werden, weil die Kommunalaufsicht personelle Aufwand für eine ordnungsgemäße Abrech- finanzschwachen Kommunen nur dann eine Kofinan- nung und Nachweisführung haben bei vielen privaten zierung gestattete, wenn der Anteil an Förderung bei Ideengebern den Wunsch nach einer größeren Förde- ca. 60 % oder mehr lag. Daher soll die Festsetzung rung erzeugt. Daher soll auch in diesem Bereich die der Fördersätze für kommunale Projekte auf 70 % bzw. VERFAHREN ZUR PROJEKTAUSWAHL 53

75 % für Premiumprojekte den Kommunen eine bes- 9.2.7 Kooperationsprojekte sere Perspektive für die Umsetzung ihrer Entwick- lungschancen geben. Dadurch wird auch ein größerer Bei LEADER-Kooperationsprojekten wird im Koopera- Kreis an potenziellen Antragstellern angesprochen. tionsvertrag festgelegt, welche Fördersätze der koope- Als weiterer positiver Effekt einer dadurch erleichter- rierenden LEADER-Regionen zur Anwendung kom- ten Antragsstellung wird eine stärkere Orientierung der men. Antragsteller an den Auswahlkriterien der LAG erwar- tet. Aufgrund der deutlich erhöhten Fördersätze kann 10. Verfahren zur es zu einem deutlich schnelleren Mittelabfluss aus dem LAG-Budget kommen, sodass sich die Qualität Projektauswahl der Projekte zwangsläufig erhöhen muss, um im Aus- wahlverfahren zum Zug zu kommen. Auf Beschluss Verfahren zur Festlegung der LAG und mit Zustimmung der ELER-Verwaltungs- der Auswahlkriterien behörde können Premiumprojekte über zusätzliche kommunale Förderungen eine Förderhöhe von bis zu Der LAG-Vorstand legt in seiner jeweils ersten Sitzung 100 % erreichen. des Kalenderjahres die Kriterien für die Projektauswahl Abbildung 12: Querschnittsziele der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung und ein darauf aufbauendes Bewertungsraster fest. Die 9.2.5 LAG-Projekte Kriterienliste und das Bewertungsraster werden öffent- lich bekannt gemacht und potenziellen Antragstellern LAG-Vorhaben treffen i.d.R. die Kriterien der Premi- an die Hand gegeben um größtmögliche Transparenz umförderung, d.h. der im Vergleich zur Vergangenheit zu gewährleisten. Durch die jährliche Kontrolle und ggf. reduzierte Standardfördersatz wird voraussichtlich Anpassung der Kriterienliste erhält der LAG-Vorstand praktisch nicht zur Anwendung kommen. Von der LAG die Möglichkeit, die Erreichung der LILE-Ziele gezielt selbst getragene Projekte dienen im direktesten Maße zu steuern, indem die bis dato erreichten Zielwerte mit der Umsetzung der in der LILE formulierten Ziele für die in die Überarbeitung einfließen können. Der LAG-Vor- gesamte LEADER-Region, sodass ihnen ebenfalls der stand legt darüber hinaus fest, welche Fördergrenzen höchstmögliche Fördersatz zuteilwird (75 %). Sollten (Ober- und Untergrenze i.S.v. öffentliche Zuwendun- die Kriterien der Premiumförderung trotz dieser Grund- gen für förderfähiges Projektvolumen) im Rahmen der voraussetzung nicht erfüllt werden können, reduziert Vorgaben des EULLE für das LAG-Gebiet gelten. Bei sich der Fördersatz um 5 %. Premiumprojekte können LEADER-Kooperationsprojekten wird im Kooperati- mit Zustimmung der ELER-Verwaltungsbehörde über onsvertrag festgelegt, welche Auswahlkriterien der ko- zusätzliche kommunale Förderungen eine Förderhöhe operierenden LEADER-Regionen zur Anwendung im bis zu 100 % erhalten. Auswahlverfahren kommen.

Fortlaufende Antragstellung/ 9.2.6 Festbetragsförderung für Konkrete Förderaufruftermine „Ehrenamtliche Bürgerprojekte“ Der LAG-Vorstand trifft sich mindestens zwei Mal pro Ehrenamtliche Bürgerprojekte stellen eine wichtige Jahr, zusätzliche Termine werden flexibel nach Bedarf Maßnahmengruppe zur Umsetzung der Entwicklungs- angesetzt. Die Entscheidung über Projektideen erfolgt ziele der LILE in der LAG Donnersberger und Lau- auf der Basis von Projektsteckbriefen im Rahmen der trer Land dar. Sie können je Einzelmaßnahme eine Vorstandssitzungen sowie in zwei Umlaufverfahren. Unterstützung von 1.500 Euro bzw. 2.000 Euro im Bis zum 15.11. sollen die Projektsteckbriefe für die Premiumbereich erhalten. Durch diesen Unterschied Vorstandssitzung im Januar und zum 15.05. für die zum Premiumbereich sollen ehrenamtliche Akteure Sitzung vor den Sommerferien eingereicht werden. im Besonderen dazu animiert und dabei unterstützt Somit ergeben sich mindestens vier konkrete Termi- werden, Projekte umzusetzen, die sich an den Quer- ne zur Einreichung von Projektideen. Projektanträge schnittszielen orientieren und die regional wirksam können als einfache Steckbriefe bis 14 Tage vor der sind. Die Förderung kann nur zu gemeinnützigen An- Vorstandssitzung bzw. vor der Durchführung des Um- liegen (gemeinnützige Organisation, Nichtregierungs- laufverfahrens beim Regionalmanagement eingereicht organisation, Gruppe nicht organisierter Menschen) werden. gewährt werden. Die Zahlung erfolgt auf Basis eines Durchführungsberichtes mit nachvollziehbarer Doku- Ziele bei der Festlegung mentation. Eine Vorlage und Prüfung weiterer Belege von Auswahlkriterien (z.B. Kosten- und Zahlungsnachweise) ist nicht vor- gesehen. Dem gleichen Zuwendungsempfänger kann Die Festlegung der Auswahlkriterien erfolgt maßgeb- maximal drei Mal diese Pauschalabrechnung gewährt lich anhand der in der LILE genannten SMART-Ziele werden. 54 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

für die Gesamtentwicklung der Region. Je nach jewei- 11. Kooperation mit ligem Zielerreichungsgrad kann der LAG-Vorstand im Jahresrhythmus die Schwerpunkte neu setzen, indem anderen Programmen das Bewertungsraster geändert wird. und Gebieten

Umgang mit Querschnittszielen 11.1 Transnationale Kooperationen (Innovation, Umweltschutz, Eindämmung des Klimawandels und Anpassung an seine Auswirkungen) 11.1.1 Kooperation mit der LAG Imst (Österreich) Der Beitrag von Projektideen zur Erreichung der Quer- schnittsziele (sowohl der vom Land vorgegebenen als Nachdem Vertreter der LAG Donnerberger und Lau- auch der regional zusätzlich erarbeiteten) wird durch trer Land 2013 die Region Imst besucht hatten und zusätzliche Punkte im Bewertungsraster honoriert. erste Gespräche geführt worden waren, trafen sich Darüber hinaus ist der Beitrag zu mindestens einem die Regionalmanager im April 2014 zu einem Strate- Querschnittsziel eine Voraussetzung für die Gewäh- gieworkshop, um dort die Handlungsfelder und erste rung des Premiumfördersatzes. Projektideen zu eruieren. Gemeinsam legte man vier Handlungsfelder fest: Beurteilung der Querschnittsthemen Gleichstellung und Nichtdiskriminierung 1. Tourismus

Projektideen werden abgelehnt, wenn sie negative Ef- Im Bereich Tourismus möchten die beiden LAG fekte auf Gleichstellung und Nichtdiskriminierung ha- die Regionen gegenseitig bekannter machen ben i.S. einer Nicht-Erfüllung eines Muss-Kriteriums und als Tourismusdestinationen jeweils stärker (s. auch Schwellenwert/Mindestpunktzahl). bewerben. Als erster Projektansatz wurde eine Kooperation zu den Reiseveranstaltern disku- Schwellenwert/Mindestpunktzahl tiert. Hierbei entstand die Idee, mit speziellen für Zustimmung Reiseangeboten den touristischen Austausch in den Kooperationsgebieten zu intensivieren. Die Kriterienliste wird Muss-Kriterien enthalten, ohne Weiter wurde der Ansatz entwickelt, einen re- deren Erfüllung Projektanträge nicht gestellt werden gelmäßigen und wechselseitigen „Bürgeraus- können. Die Muss-Kriterien werden sich maßgeblich tausch“ unter den Regionen zu organisieren, an den formalen Vorgaben der Bewilligungsbehörde um die Regionen stärker miteinander zu ver- zur Umsetzung von LEADER-Projekten orientieren, netzen. In diesem Zusammenhang ist ebenso gleichzeitig aber auch inhaltlich-fachliche Komponen- ein Austausch von Schülern durch Schulfahr- ten beinhalten. ten in die jeweilige LAG angedacht.

Die Kriterienliste wird Kann-Kriterien enthalten, für die 2. Regionale Produkte jährlich ein Bewertungsraster erstellt wird. Der LAG-Vor- stand legt in Abhängigkeit vom gewählten Bewertungs- Regionale Spezialitäten der kooperierenden raster auch eine Mindestpunktzahl fest, deren Nicht-Er- Regionen sollen stärker in das gastronomische reichen zu einer Ablehnung des Projektantrages führt. Angebot integriert werden. Zum einen können die Gastronomiebetriebe durch bspw. Themen- wochen neue Gäste gewinnen, zum anderen über den kulinarischen Genuss vieles über die kooperierende Region zum Ausdruck bringen.

3. Wirtschaft – Know-how-Transfer

Beide Regionen haben unterschiedliche wirt- schaftliche Schwerpunkte. Die LAG Imst ist im Tourismus gut aufgestellt. Die LAG Donnerber- ger und Lautrer Land hingegen hat innovative Produktionsbetriebe im technischen Bereich vorzuweisen. Hierbei können beide Regionen im Ausbildungsbereich voneinander profitieren. Durch das gegenseitige Angebot von Praktika KOOPERATION MIT ANDEREN PROGRAMMEN UND GEBIETEN 55

haben Auszubildende die Möglichkeit in ande- den. Als erste Ansätze wurden der Austausch ren Branchen und Unternehmen Erfahrungen zu von Beschäftigungsgesellschaften oder Erfah- sammeln. rungen der Dorfmoderationen diskutiert.

4. Strategischer Austausch 4. Radtourismus zur Prozessoptimierung Die Kooperation im Radtourismus soll speziell Um die Kooperation weiter voranzutreiben auf Mountainbiker ausgerichtet sein und neue wurde ein regelmäßiger Austausch der beiden Angebote schaffen. Die Ausbildung von Moun- LAG untereinander vereinbart. In den jährlich tainbike-Führern ist ein erster Ansatz. Ein stär- terminierten Treffen sind zum einen die Pro- kerer Austausch im Hinblick auf Ausweisung jektstände zu diskutieren, zum anderen sollen von Strecken oder individueller Angebote ist die Treffen auch explizit dazu genutzt wer- ebenfalls denkbar. den, Erfahrungen aus dem Regionalmanage- ment-Prozess auszutauschen und gegenseitig 5. Gemeinschaftsgärten voneinander zu lernen. Gemeinschaftsgärten als Grünflächengestal- 11.1.2 Kooperation mit der tung und -vernetzung, Freizeit-, Erholungs- und LAG Lëtzeburg West Begegnungsraum, Produktionsstätte regiona- (Luxemburg) ler Produkte und Instrument zum Erhalt der Ar- ten- und Sortenvielfalt sollen stärker betrachtet werden. Hier gilt es Best-Practice-Beispiele Im Februar 2014 besuchte die LAG Donnersberger auszutauschen und voneinander zu lernen. und Lautrer Land die LAG Lëtzeburg West. Dabei nutz- te man die Gelegenheit um sich gegenseitig kennen- 6. Streuobst zulernen und einen ersten Eindruck von der Arbeit der LAG zu erhalten und Ideen zu möglichen Kooperatio- Streuobstwiesen können von integrativen Be- nen zu entwickeln. Die ersten Ansätze wurden im Mai trieben gepflegt werden. Die Produkte können 2014 vertieft, als die LAG Lëtzeburg West zu Besuch in dann entsprechend eigenständig vermarktet der LAG Donnerberg und Lautrer Land war. Einzelne werden. LEADER-Projekte wurden in der Region besichtigt, um im Anschluss gemeinsame Handlungsfelder zu identi- 7. Mobilität fizieren. Das Thema Mobilität soll v.a. für Freizeitange- 1. Regionale Produkte bote für den ländlichen Raum behandelt wer- den, z.B. über Spielmobile, mobiles Kino oder Um regionale Produkte bekannter zu machen Kulturbus. Hierzu sollen Erfahrungen ausge- entstand die Idee eines pfälzisch-luxembur- tauscht und gemeinsam neue Ideen entwickelt gischen Bauernmarktes. Die LAG Lëtzeburg werden. West hat einen gut funktionierenden Bauern- markt, wohingegen in der Region Donnersber- ger und Lautrer Land bisher noch nichts Ver- 11.2 Gebietsübergreifende gleichbares umgesetzt werden konnte. Hierzu Kooperationen könnte ein Austausch der Anbieter stattfinden, um die Regionen und deren Produkte gegen- seitig besser kennenzulernen. 11.2.1 Kooperation mit der LAG Pfälzerwald plus und 2. Touristische Angebote der LAG Westrich-Glantal

Das Ziel ist es, die Regionen als Ausflugs- Das erfolgreiche Projekt (Dorfleben – Dorfraumpionie- ziel bekannter machen. Hierzu können neue re) der evangelischen Jugend der Pfalz aus der ver- Packages entstehen und in Kooperation mit gangenen Programmperiode soll für die Zukunft wei- Busreiseveranstaltern angestoßen werden. terentwickelt und im Bereich der gesamten Westpfalz umgesetzt werden. Hierzu sollen die bereits ausge- 3. Inklusion/Integration bildeten Dorfraumpioniere in (auch neuen) Modellge- meinden eingesetzt werden, um aus Forscherperspek- In diesem aktuell bedeutsamen Themenfeld tive konkrete Dorfentwicklungsprozesse und -projekte sollen gemeinsam neue Ideen entwickelt wer- gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort anzustoßen. 56 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Parallel dazu erfolgt ein Know-how-Transfer auf neu Besucherlenkungskonzept interessierte Jugendliche und somit eine weitere Qua- für den Naturpark Pfälzerwald lifizierung von neuen Dorfraumpionieren, diesmal „on the project“. Darüber hinaus sollen die qualifizierten Gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Hettenleidel- Dorfraumpioniere auch für die Sensibilisierung von heim soll eine Qualifizierung der Besucherlenkung im Kommunalpolitikern für Dorfentwicklungsthemen und Naturpark Pfälzerwald erfolgen; hierbei sind insbeson- Beteiligung von Jugendlichen zur Verfügung stehen. dere die Integration der touristischen Anziehungspunk- te Stumpfwaldbahn und Eiswoog von Interesse. 11.2.2 Kooperation mit der LAG Westrich-Glantal Zellertal-Weinstraße

Das bereits in der letzten Programmperiode bestehen- Über den Drullo-Radwanderweg soll das Zellertal stär- de ILE-Projekt „Zielgruppe Amerikaner“ zwischen den ker mit dem radtouristischen Angebot der Deutschen Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau, Land- Weinstraße vernetzt werden. Als Initialzündung kann stuhl und Ramstein-Miesenbach sowie dem Landkreis dabei die Anbindung an den Erlebnistag Deutsche Donnerbergkreis soll im Zuge der kommenden Pro- Weinstraße wirken. grammperiode geografisch auf die drei Verbandsge- meinden aus dem Kreis Kusel ausgeweitet werden. Die Projektgruppe aus Touristikern aller kooperierenden Gebietskörperschaften treffen sich zwei bis viermal pro Jahr und initiieren regelmäßige Kommunikations- projekte, wie einmal jährlich den „Calendar of events“. Auch die Website „Window to – Ramstein Gateway“ wird mit Angeboten aus allen teilnehmenden Kommunen bestückt. Es sollen nun zusätzliche Maß- nahmen zur Zielgruppenansprache in Kommunikation und Angebot entstehen.

11.2.3 Kooperation mit der LAG Rhein-Haardt

Vergleichsstudie zu qualifizierten Arbeitskräfte

Im Rahmen des Ausbildungsverbunds der ILE-Region Leiningerland (nun Teil der LEADER-Bewerberregion Rhein-Haardt) sind viele Betriebe aus den Verbands- gemeinden Eisenberg und Göllheim bereits aktiv be- teiligt. Gemeinsam mit weiteren LAG aus dem Umland von großen Entwicklungszentren (LAG Barnim, LAG Wetterau/Oberhessen) sollen gemeinsame Maßnah- men zur Gegensteuerung zum Abfluss von qualifizier- ten Arbeitskräften entwickelt werden, insbesondere im Bereich des Marketings für technische Berufe. Die Ergebnisse sollen in einer länderübergreifenden Ver- gleichsstudie zusammengefasst werden.

Römer-Kooperation

Die Region Donnersberger und Lautrer Land besitzt mit dem Vicus Eisenberg eine zentrale Anlaufstelle für das Thema Römer in der Pfalz. Dieses touristische Ange- bot soll mit römischen Funden in der Verbandsgemein- de Hettenleidelheim, der Römischen Villa in Quirnheim und dem historischen Steinbruch in Ebertsheim (beide in der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land) verbunden werden. INDIKATIVER FINANZPLAN 57

12. Indikativer Finanzplan

Tabelle 4: Indikativer Finanzplan 21 der LAG Donnersberger und Lautrer Land nach Handlungsfeldern | Quelle: Eigene Darstellung

21 Abkürzungen: ELER = Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes, HF = Handlungsfeld, THF = Teilhandlungsfeld, RM = Regionalmanagement sowie Aktions- und Kommunikationsmaßnahmen der LAG 58 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Tabelle 5: Indikativer Finanzplan der LAG Donnersberger und Lautrer Land nach Jahren | Quelle: Eigene Darstellung BEGLEITUNG UND EVALUIERUNG DER FÖRDERPERIODE 2014-2020 59

13. Begleitung und Bewertungsbereich Aufgaben Evaluierung der des Regionalmanagements Förderperiode 2014–2020 • Arbeitszeit in Projektberatung und Projektbetreuung 13.1 Monitoring • Arbeitszeit in Abstimmung mit Förderinstitutionen Damit das Regionalmanagement, der LAG-Vorstand • Arbeitszeit in Gremienbetreuung und auch die Arbeitsgruppen den momentanen Ar- • Arbeitszeit in Vernetzungsarbeit beitsstand der Region einschätzen können, ist ein • Anzahl, Zeitspanne und Themen der ständig aktuelles Monitoring wichtig. Dazu sollen drei besuchten Weiterbildungen Bereiche betrachtet werden: die Inhalte und die Stra- • Anzahl von Artikeln und Beiträgen in Print- tegie, der Prozess und die Struktur und die Aufgaben medien und im Radio/Regionalfernsehen des Regionalmanagements. Die Angaben zur Bewer- • Anzahl der Internetaufrufe tung der Situation sollen hauptsächlich in (Excel-) Lis- • Anzahl der Newsletter-Abonnenten ten erfasst werden, sodass kein unangemessen hoher • Anzahl von besuchten Veranstaltungen Arbeitsaufwand im laufenden Geschäft entsteht. Das (Messen, Märkte etc.) Monitoring fällt in den Aufgabenbereich des Regional- • Ausführung der Berichtspflichten managements. Sofern im Sinne der Evaluierung keine weiteren Maß- Bewertungsbereich Inhalte und Strategie nahmen in einem Kalenderjahr vorgenommen wer- den, stellen diese erhobenen Daten die Basis für den • Anzahl der Projekte nach Teilhandlungsfeldern Jahresbericht der Region dar. Dieser wird durch das • Finanzvolumen der (Teil-) Handlungsfelder Regionalmanagement dem LAG-Vorstand und den im Jahr Mitgliedern im Rahmen einer Sitzung vorgestellt. Im • Anzahl der Zusammenkünfte pro Handlungsfeld Anschluss daran erfolgt eine Diskussion, wie die Er- (Beratung, LAG-Sitzungen, Projektgruppen etc.) gebnisse in der weiteren Entwicklung berücksichtigt • Anzahl der Artikel und weiteren öffentlichkeits- werden sollen. Der beschlossene Bericht wird jeweils wirksamen Aktionen pro Handlungsfeld bis zum 31. März des Folgejahres bei der ELER-Ver- • Anzahl und Art der Kooperationspartner waltungsbehörde eingereicht. (LAG, Universitäten, Forschungsinstitute etc.) • Aktuelles Projektdatenblatt 13.2 Evaluierung • Projektinhalte und Projektziele • Gewichtung der Querschnittsziele Im Bereich Inhalte und Strategien sollten drei Aspek- • Projektträger und te betrachtet werden: Strategiekonformität, Effektivität Kooperationspartner (projektbezogen) und Effizienz. Dazu wird zum einen eine Zielfortschritts- • Höhe der Projektkosten, analyse durchgeführt. Hierbei werden in den Jahren Förderzuschüsse, Rückflüsse 2016, 2018 und 2020 die im LILE aufgestellten Indi- • Förderzeitraum in Monaten katoren betrachtet und Abweichungen, Realisierungen • Meilensteine bzw. Teilergebnisse und Veränderungen geprüft und bewertet. Grundlage • Abschluss und Abrechnung dieser Methode bildet die Excel-Tabelle des Monito- rings. Zum anderen wird mit dem LAG-Vorstand und Bewertungsbereich Prozess und Struktur weiteren aktiven Akteuren ein Bilanzworkshop durch- geführt, in dem erfolgsfördernde und –hemmende Fak- • Involvierte Akteursgruppen je Handlungsfeld toren identifiziert werden. Der Workshop wird durch (durch umgesetzte Projekte, Teilnahme an Pro- das Regionalmanagement oder unter Mithilfe externer jektgruppen, Mitgliedschaft in der LAG u.ä.) Moderation in den Jahren 2017 und 2019 durchgeführt. • Anzahl der LAG-Sitzungen • Anzahl der durchgeführten Veranstaltungen Der Bewertungsbereich Prozess und Struktur be- differenziert nach Format (Projektgruppen, trachtet Organisationsstrukturen, die eingebundenen Informationsveranstaltungen, Themenabende, Akteursgruppen sowie die Kommunikationsprozesse Abstimmungsrunden mit anderen Regionen etc.) innerhalb der Region und zu anderen Partnern. Als • Anzahl der Teilnehmer der durchgeführten Ver- Methode kommt ein Fragebogen angepasst auf die Ak- anstaltungen teursgruppen zum Einsatz, der eine Zufriedenheitsab- frage vornimmt. Die zu befragenden Personengruppen sind in diesem Zusammenhang die LAG-Mitglieder und der -Vorstand, die Projektträger, die Projektgruppen- 60 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

mitgliederinnen und -mitglieder sowie weitere relevante Personen. Für die Projektträger soll dieser Fragebogen verpflichtend eingeführt werden, da eine erfolgreiche Arbeit der Gremien und des Regionalmanagements auf das Feedback der Projektträger angewiesen ist. Dementsprechend wird der Bogen jedem Projektträger nach Umsetzung seines Projekts zukommen und den weiteren Zielgruppen zweimal ausgehändigt werden: einmal 2017 und ein weiteres Mal 2019. Die Auswer- tung und Präsentation der Ergebnisse erfolgt durch das Regionalmanagement.

Die Aufgaben des Regionalmanagements werden durch Aspekte wie Arbeitsorganisation, Kapazitäten, Kompetenzen, Kommunikation und Vernetzung de- finiert. In der Bewertung sollten die Zielgerichtetheit der Aktionen, finanzielle und personelle Ressourcen, Informationsweitergabe und Zusammenarbeit mit an- deren Akteuren bewertet werden. Einige dieser Fak- toren können bereits durch den Fragebogen zur Zu- friedenheit abgefragt werden. Des Weiteren sollte das Regionalmanagement die Ergebnisse des Monitorings kritisch mit seinen gesetzten Zielen bezüglich Aktivie- rung, Projektberatung und Öffentlichkeitsarbeit abglei- chen.

Die Ergebnisse von Evaluierung und Monitoring wer- den in den Jahren 2017 und 2019 zu einem Zwischen- bzw. Abschlussevaluierungsbericht zusammenge- fasst. Beide Berichte werden dem LAG-Vorstand, den LAG-Mitgliedern sowie der ELER-Verwaltungsbehörde zugesendet. Teil der Berichte sind auch konkrete Vor- schläge seitens des Regionalmanagements wie auf- gedeckte Hemmnisse abgebaut bzw. Erfolge besser genutzt werden können.

Tabelle 6: Übersicht der Evaluierungsleistungen der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung QUELLENVERZEICHNIS 61

14. Quellenverzeichnis • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- land-Pfalz (2012a): Statistische Berichte. Ag- • Donnersbergkreis (2014): www.donnersberg- rarstrukturerhebung – Landwirtschaftszählung kreis.de, zuletzt abgerufen am 20.03.2015 2010. Bad Ems.

• entra Unternehmerentwicklung (2008): Loka- • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- le, integrierte, ländliche Entwicklungsstrategie land-Pfalz (2012b): Statistische Berichte. (LILE) – LAG Donnersberger und Lautrer Land. Obstanbauerhebung – Landwirtschaftszählung Zeitreise. Vergangenes bewahren – Zukunft ge- 2010. Bad Ems stalten! Winnweiler. • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- • Heindl Server GmbH (2014): http://www.solar- land-Pfalz (2012c): Rheinland-Pfalz 2060. Dritte server.de/news/news-5165.html, zuletzt abgeru- regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung. fen am 20.03.2015 Statistische Analysen, Nr. 25. Bad Ems.

• ISM – Ministerium des Innern und für Sport • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- (2008): Landesentwicklungsprogramm (LEP IV). land-Pfalz (2014a): Auf Anfrage digital zur Ver- Mainz. fügung gestellte statistische Daten. Bad Ems.

• Kreis Kaiserslautern (2014): www.kreis-kai- • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- serslautern.de, zuletzt abgerufen am 20.03.2015 land-Pfalz (2014b): Statistische Berichte. Regio- nale Stromeinspeisung aus erneuerbaren Ener- • KV RLP – Kassenärztliche Vereinigung gien 2012. Korrigierte Fassung vom 28.10.2014. Rheinland-Pfalz (2014): https://www.kv-rlp.de/ Bad Ems. presse/hintergrund/versorgungsforschung/, zu- letzt eingesehen am 20.03.2015 • Solarserver (2006): Solarpark Sembach wird bis Juli auf 4 MWp erweitert. (Online verfügbar • MUF – Ministerium für Umwelt und Forsten unter: http://www.solarserver.de/news/news- (2004): Rheinland-Pfalz gewinnt an Boden. 5165.html, zuletzt eingesehen am 20.03.2015). Vorsorgender Bodenschutz und Flächeninan- spruchnahme – Tagungsband. Dokumentation • WFK – Wirtschaftsförderung Kaiserslautern zum Ressortforum: „Rheinland-Pfalz gewinnt (2014): Standortbroschüre. Kaiserslautern. an Boden“ am 18. November 2004 im schloss Waldthausen. (Online verfügbar unter: http:// www.mwkel.rlp.de/File/Rheinland-Pfalz-ge- winnt-an-Boden-pdf/, zuletzt eingesehen am 20.03.2015).

• MWKEL – Ministerium für Wirtschaft, Klima- schutz, Energie und Landesplanung Rhein- land-Pfalz (2014): Raumordnungsbericht 2013. Mainz.

• Planungsgemeinschaft Westpfalz (2012): Re- gionaler Raumordnungsplan (RROP) Westpfalz IV. Kaiserslautern.

• Rheinland-Pfalz-Takt – Bus und Bahn für un- ser Land (2014): Neues Regionalexpress-Kon- zept. (Online verfügbar unter: http://www.der- takt.de/takt-hintergrund/takt-2015/artikeldetails/ artikel/neues-regionalexpress-konzept.html, zu- letzt eingesehen am 20.03.2015). 62 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

90 15. Anhang

15.115. Anhang Darstellung der Städte und Ortsgemeinden der LAG

15.1 Darstellung der Städte und Ortsgemeinden der LAG Landkreis Donnersbergkreis

Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel

Alsenz

Finkenbach-Gersweiler Obermoschel, Stadt

Gaugrehweiler Oberndorf

Kalkofen

Mannweiler-Cölln

Münsterappel Niederhausen an der Appel

Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden Bischheim

Bolanden Mörsfeld

Ilbesheim Orbis Kirchheimbolanden, Stadt Stetten

Verbandsgemeinde Göllheim (Pfrimm)

Bubenheim Rüssingen Standenbühl

Göllheim Zellertal

Verbandsgemeinde Winnweiler

Börrstadt Münchweiler a.d. Alsenz

90

15. Anhang

15.1 Darstellung der Städte und Ortsgemeinden der LAG Landkreis Donnersbergkreis

Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel Alsenz Oberhausen an der Appel Finkenbach-Gersweiler Obermoschel, Stadt

Gaugrehweiler Oberndorf Schiersfeld

Mannweiler-Cölln Sitters

Münsterappel Unkenbach Niederhausen an der Appel Waldgrehweiler

Niedermoschel Winterborn

Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden Bennhausen Kriegsfeld

Bischheim Marnheim

Bolanden Morschheim

Dannenfels Mörsfeld Gauersheim Oberwiesen

Ilbesheim Orbis

Jakobsweiler Rittersheim Kirchheimbolanden, Stadt Stetten

Verbandsgemeinde Göllheim

Albisheim (Pfrimm) Lautersheim

Biedesheim Ottersheim

Bubenheim Rüssingen

Dreisen Standenbühl

Einselthum Weitersweiler ANHANG 63 Göllheim Zellertal

Immesheim

Verbandsgemeinde Winnweiler 91 Börrstadt Münchweiler a.d. Alsenz

Falkensein

Gonbach Höringen Wartenberg-Rohrbach

Imsbach Winnweiler Verbandsgemeinde Eisenberg

Eisenberg (Pfalz), Stadt Ramsen

Kerzenheim Verbandsgemeinde Rockenhausen

Bayerfeld-Steckweiler

Dielkirchen Rockenhausen, Stadt

Dörrmoschel Gerbach Schönborn

Gundersweiler

Imsweiler Katzenbach Würzweiler

Landkreis Kaiserslautern

Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn Enkenbach-Alsenborn Mehlingen

Fischbach Neuhemsbach Frankenstein Sembach

Hochspeyer Waldleiningen

Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg Frankelbach Olsbrücken Heiligenmoschel Otterbach

Hirschhorn/Pfalz Otterberg, Stadt Katzweiler Schallodenbach

64 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND 92

Mehlbach Schneckenhausen

Niederkirchen Sulzbachtal

Verbandsgemeinde Weilerbach Erzenhausen Reichenbach-Steegen

Eulenbis Rodenbach

Kollweiler Schwedelbach

Mackenbach Weilerbach

15.2 Sammlung von Projektideen aus der Region Bei dieser Sammlung handelt es sich um Projektideen, welche von Dritten an die LAG herangetragen wurden. Diese konnten zum einen neu im Rahmen des Bewerbungsprozesses entwickelt und zum anderen aus der vergangenen Förderperiode übertragen werden:

Handlungsfeld Projekttitel 4 Arbeitgeberübergreifendes Ausbildungszentrum 2 Arpad Dobriban 1,4 ArtKibo 1,3 Barocktage 2015 4 Behind the Scenes 1 Besucherlenkungskonzept Tourismus 2 Biosphärengemeinde Frankenstein / Schild-­‐ Werbung und Programm 3 Bürger-(Einkaufs)-Bus 1 Burg-Kirche und Bahnportal Beleuchtung. Eintritt in den Landkreis KL 4 Cross-­‐Media-­‐Marketingkampagne für Pflege-­‐ und Gesundheitsberufe (einschl. Messe) 3 Denkmalgeschütztes Hirtenhaus Diemerstein 1 Der Gutleutwoog 1,3 Der Rad-­‐(Lern)-­‐Weg Weilerbach 1 Dirt-Park (Downhill) 2 Dorfgarten Hochspeyer 1 Drachen-­‐ und Gleitschirmfliegen am Donnersberg 2 Draußenschule 1 Einführung eines einheitlichen Wanderleitsystems 1 Erlebnis-­‐ und Informationspfad/Frankenstein Nord 3 Erneuerung & Modernisierung des Katasteramt in Winnweiler 1 Erweiterung des Klettparks Fröhnerhof Ferienprogramm "Triftmeister" 2 Ferienprogramm "Waldhütemeister" 2 Ferienproramm "Nur Natur" 2 Finnenbahn 3 Förderung der E-Mobilität in der Region

92

Mehlbach Schneckenhausen

Niederkirchen Sulzbachtal Verbandsgemeinde Weilerbach Erzenhausen Reichenbach-Steegen

Eulenbis Rodenbach ANHANG 65 Kollweiler Schwedelbach Mackenbach Weilerbach

15.2 Sammlung von Projektideen aus der Region

Bei15.2 dieser Sammlung Sammlung handelt von Projektideen es sich um Projektideen, aus der Region welche von Dritten an die LAG herangetragen wurden. DieseBei dieser konnten Sammlung zum einen neu handelt im Rahmen es dessich Bewer um - Projektideen, welche von Dritten an die LAG bungsprozessesherangetragen entwickelt wurden. und zumDiese anderen konnten aus der zum einen neu im Rahmen des vergangenenBewerbungsprozesses Förderperiode übertragenentwickelt werden: und zum anderen aus der vergangenen Förderperiode übertragen werden:

Handlungsfeld Projekttitel 4 Arbeitgeberübergreifendes Ausbildungszentrum 2 Arpad Dobriban 1,4 ArtKibo 1,3 Barocktage 2015 4 Behind the Scenes 1 Besucherlenkungskonzept Tourismus 2 Biosphärengemeinde Frankenstein / Schild-­‐ Werbung und Programm 3 Bürger-(Einkaufs)-Bus 1 Burg-Kirche und Bahnportal Beleuchtung. Eintritt in den Landkreis KL 4 Cross-­‐Media-­‐Marketingkampagne für Pflege-­‐ und Gesundheitsberufe (einschl. Messe) 3 Denkmalgeschütztes Hirtenhaus Diemerstein 1 Der Gutleutwoog 1,3 Der Rad-­‐(Lern)-­‐Weg Weilerbach 1 Dirt-Park (Downhill) 2 Dorfgarten Hochspeyer 1 Drachen-­‐ und Gleitschirmfliegen am Donnersberg 2 Draußenschule 1 Einführung eines einheitlichen Wanderleitsystems 1 Erlebnis-­‐ und Informationspfad/Frankenstein Nord 3 Erneuerung & Modernisierung des Katasteramt in Winnweiler 1 Erweiterung des Klettparks Fröhnerhof Ferienprogramm "Triftmeister" 2 Ferienprogramm "Waldhütemeister" 2 Ferienproramm "Nur Natur" 2 Finnenbahn 3 Förderung der E-Mobilität in der Region

66 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND 93

1 Förderung des Geotourismus 1 Förderung des Weintourismus 2 Förderung kleiner privater Windanlagen 1 Gästekarte und Gästeführer für die Region 3 Generationenküche 1 Geoparkkonzept 1 Historische Führungen mit modernen Medien 2 Historische Hangterrassen-Landschaftsgarten-Nutzung 3 Info-Kiste für Schulen, Kindergärten und Erwachsenenbildung 3 Jung lernt Alt und Alt lernt Jung 2 Klangwald-­‐Projekt Klöster- Grafen- Ritter (überregionales geschichtliches Erlebnis- und Informationsmateri- 1 al) 4 Kooperationsprojekt mit der ORN 4 Landschaftsentwicklung Schloßberg 3 Leitstelle Älter werden 1 Mobiles Info Center die für Mehlinger Heide 3 Modern auf dem Land, Lernen im Grünen 1 Mühlenkombinat 3 Nahv@rsorge Nassau-­‐Weilburgischer Amthof von 1785 in Alsenz 1 Neuauflage des Tourismuskonzepts für die Region 1 Orte der Erinnerung (Kirche und Friedhof) Pump-­‐Track 1 Re(b)fugium® 3,4 Regio-Produkte/Regionalladen und Info-Zentrum "Hirtenhaus" Frankenstein/Diemerstein 1 Römer Eisenberg Schäferkarren 3 Sekundäre Gewaltprävention an Schulen 3 Sterne der Region 4 Theaterprojekt 1 Touristische Inwertsetzung des Donnersberg 1 Touristische Inwertsetzung der Beweidungskonzepte Frankenstein 1 Touristische Inwertsetzung historischer Bahnstrecken 1 Trekking Camp 3 Übergreifendes gefördertes Marketing für den ÖPNV 3 Umnutzung nicht genutzter Gebäude zu Raststationen 2 Umweltpädagogik in der Region 3 Untersuchung für Wohnmodelle in den Dörfern 1 Verbesserung des Wander-­‐ und Radwegenetzes 2 Vogelbeobachtungsplattform Reiserberg 4 Vortragsreihe zum Thema Kultur/Festivalkultur als Wirtschaftsfaktor 3 Waldarbeiterhaus 2 Waldbühne(n) 94 1 Wald-Wild-Weide-Wiesen-Wasser-Wanderweg

1 Wanderführer 3 Wiederverwendung des alten, unbenutzten Schulgebäudes Alsenz 3 Wohnmobil-­‐Versorgungsstation 1 Zirkuszentrum Rockenhausen Anmerkung: Starterprojekt, eingegangene Projektidee, nicht konkretisierbar

15.3 Pressemeldungen zur LEADER-Bewerbungsphase Die Rheinpfalz 30.12.2014 | Leader: Ideen für neue Förderphase 18.02.2015 | Gemeinsame Sache für EU-Gelder 20.02.2015 | Große Hoffnung auf weiteren Geldfluss 21.02.2015 | Bereit für zweite Förderphase – Leader-Bewerbung für 2015 bis 2020 vorgestellt

ANHANG 67

15.3 Pressemeldungen zur LEADER-Bewerbungsphase

Die Rheinpfalz 30.12.2014 | Leader: Ideen für neue Förderphase 18.02.2015 | Gemeinsame Sache für EU-Gelder 20.02.2015 | Große Hoffnung auf weiteren Geldfluss 21.02.2015 | Bereit für zweite Förderphase – Leader-Bewerbung für 2015 bis 2020 vorgestellt 27.02.2015 | Bereit für eine neue „Leader“-Runde

Amtsblatt Eisenberg 05.02.2015 | LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V. – auf Facebook

Wochenblatt Kirchheimbolanden 29.01.2015 | Bürgerbeteiligung gefragt – Bei der LAG Donnersberger und Lautrer Land

68 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

15.3 Satzung des Vereins LAG Donnersberger und Lauterer Land e.V.

S A T Z U N G des Vereins LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V.

§ 1 Name – Sitz – Geschäftsjahr

(1) Der Verein führt den Namen “LAG Donnersberger und Lautrer Land“ Nach Eintragung des Vereins im Vereinsregister führt der Verein den Zusatz „e.V.“ Die Eintragung wird im Registergericht Kaiserslautern vorgenommen.

(2) Der Verein hat seinen Sitz in 67292 Kirchheimbolanden, Uhlandstraße 2.

(3) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 2 Zweck und Aufgaben

(1) Der Verein initiiert und unterstützt eine nachhaltige Entwicklung in der LEADER- Region Donnersberger und Lautrer Land, bestehend aus den zu dem Don- nersbergkreis gehörenden Verbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel, Eisenberg, Göllheim (teilweise), Kirchheimbolanden, Rockenhausen und Winnweiler sowie aus den zu dem Landkreis Kaiserslautern gehörenden Verbandsgemeinden Enken- bach-Alsenborn, Otterbach, Otterberg und Weilerbach.

(2) Zweck des Vereins ist die Förderung, Erhaltung und nachhaltige zukunftsfähige Entwicklung des ländlichen Raumes, die Steigerung der Wertschöpfung in der länd- lichen Region, insbesondere in den Bereichen Tourismus und regenerativer Ener- gien.

(3) Der Satzungszweck wird insbesondere (mit Förderung der Mitgliedsregionen sowie Landes- und EU-Mittel) verwirklicht durch Unterstützung von Maßnahmen der öko- logisch orientierten regionalen Entwicklung sowie der Umwelt, des Tourismus, der Kultur, des Landschaftsschutzes und des Heimatgedankens auf Grundlage der er- arbeiteten Entwicklungsstrategie für diese LAG. ANHANG 69

(4) Aufbau von Netzwerken in der Region, die zu einer eigenständigen und selbstver- antwortlichen Zukunftsgestaltung beitragen sollen.

(5) Der Verein leistet aktive Projektberatung und -begleitung. Der Verein versteht sich insbesondere auch als Beratungs- und Diskussionsforum sowie als Öffentlichkeits- plattform für die Initiierung und Erfüllung des Vereinszwecks in der Leader-Region.

§ 3 Gemeinnützigkeit

(1) Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung in der jeweils gül- tigen Fassung.

(2) Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

(3) Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Vereinsmitglieder erhalten in ihrer Eigenschaft als Mitglied keine Zuwendungen aus den Mitteln des Vereins.

(4) Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütung begünstigt werden.

§ 4 Mitgliedschaft

(1) Mitglieder des Vereins sind: - Ordentliche Mitglieder - Fördernde Mitglieder Ordentliche Mitglieder können werden: a) die Gebietskörperschaften im Gebiet der LAG Donnersberger und Lautrer Land b) die Wirtschafts- und Sozialpartner

Der Anteil der Mitglieder der Wirtschafts- und Sozialpartner muss mindestes 50 % betragen.

70 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

(2) Die Mitgliedschaft ist schriftlich zu beantragen. Über den Antrag entscheidet der Vorstand. Bei Ablehnung des Antrages ist er nicht verpflichtet, dem Antragsteller die Gründe mitzuteilen.

§ 5 Fördernde Mitglieder

(1) Natürliche und juristische Personen, die nicht nach § 4 Mitglieder sein können, die den Verein „LAG Donnersberger und Lautrer Land“ jedoch in seiner Arbeit unterstüt- zen, können fördernde Mitglieder werden. (2) Der § 4 Abs. 2 gilt entsprechend.

§ 6 Ordentliche Mitglieder

(1) Die Mitgliedschaft endet durch Tod des Mitglieds, durch Auflösung der juristischen Person, durch schriftliche Austrittserklärung oder Ausschluss. Der Austritt ist nur zum Ende des Geschäftsjahres möglich und muss mit Einhaltung einer Frist von drei Mo- naten schriftlich beim Vorstand gekündigt werden.

(2) Ein Mitglied kann, wenn es gegen die Vereinsinteressen gröblich verstoßen hat, durch Beschluss des Vorstandes ausgeschlossen werden. Gegen den Ausschluss kann binnen eines Monats die Entscheidung der Mitgliederversammlung beantragt werden. Diese entscheidet über den Ausschluss mit einer Mehrheit von ¾ der anwe- senden Mitglieder.

(3) Jedes ordentliche Mitglied hat im Verein eine Stimme. Fördernde Mitglieder sind nicht stimmberechtigt.

§ 7 Organe des Vereins

Die Organe des Vereins sind: a) die Mitgliederversammlung b) der Vorstand.

ANHANG 71

§ 8 Mitgliederversammlung

(1) Alle Mitglieder nach § 4 bilden die Mitgliederversammlung. Die/der Vorsitzende des Vorstandes beruft mindestens einmal im Jahr eine Mitgliederversammlung ein. Der/dem Vorsitzenden bzw. dessen Stellvertretern/in obliegt die Sitzungsleitung. (2) Auf Beschluss des Vorstandes oder schriftlichen Antrag von mindestens 30 % der Mitglieder muss zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen wer- den. (3) Einladungen bedürfen der Schriftform unter Angabe der Tagesordnung und Einhal- tung einer Frist von 2 Wochen (Datum des Poststempels). Der Termin wird einen Monat vorher per E-Mail angekündigt. (4) Anträge oder Ergänzungen der Tagesordnung sind mindestens sechs Tage vor der Mitgliederversammlung beim Vorstand zu stellen (Datum des Poststempels). (5) Mitglieder, die juristische Personen oder Personenvereinigungen sind, können sich durch schriftliche Vollmacht vertreten lassen. Ordnungsgemäß einberufene Mitglie- derversammlungen sind ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden Mitglieder be- schlussfähig. (6) Beschlüsse über Satzungsänderungen oder die Auflösung des Vereins bedürfen der Mehrheit der Vereinsmitglieder. Im übrigen reicht zur Beschlußfassung die Mehrheit der anwesenden Mitglieder aus. (7) Über die Mitgliederversammlung ist eine Niederschrift in Form eines Ergebnisproto- kolles zu fertigen. Die Niederschrift ist von der/dem Vorsitzenden bzw. der/dem stellv. Vorsitzenden zu unterzeichnen. (8) Zu den Aufgaben der Mitgliederversammlung gehören: a. Grundsatzentscheidungen der Vereinsarbeit b. Genehmigung des Haushaltsplanes für das laufende Geschäftsjahr c. Feststellung der Jahresabschlüsse d. Wahl des Vorstandes e. Bestellung der Revision f. Entlastung des Vorstandes g. Festsetzung der Mitgliedsbeiträge h. Satzungsänderungen i. Auflösung des Vereines

72 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

§ 9 Vorstand des Vereins

(1) Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, einem Stellvertreter/einer Stellvertre- terin sowie zehn weiteren Personen. Der Vorstand setzt sich aus fünf öffentlichen sowie sieben privaten Vertreter/innen zusammen. Zu den öffentlichen Vertretern des Vorstandes gehören a) der Landrat des Donnersbergkreises b) der Landrat des Kreises Kaiserslautern c) zwei Bürgermeister der Verbandsgemeinden des Donnersbergkreises d) ein Bürgermeister aus einer der Verbandsgemeinden des Kreises Kaisers- lautern (2) Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung für die Dauer von drei Jahren, gerechnet von der Wahl an, gewählt. (3) Der Vorstand bleibt bis zur Neuwahl im Amt. Eine Wiederwahl der Vorstandsmit- glieder ist möglich. (4) Der Vorstand kann sich durch die zuständigen Fachbehörden sowie externe Exper- ten und Verbände beraten lassen. (5) Der Vorstand fasst seine Beschlüsse mit Stimmenmehrheit der anwesenden Mit- glieder. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme der/des Vorsitzenden bzw. seiner/s Stellvertreter/s/in. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder anwesend ist. (6) Die Ergebnisse der Vorstandssitzung werden protokolliert. Die Niederschrift ist von der/dem Vorsitzenden und der/dem Protokollführer/in zu unterzeichnen. (7) Der Vorstand kann zur Unterstützung seiner Aufgaben bei Bedarf fachbezogene Räte, Ausschüsse oder Arbeitsgruppen berufen, die ihm fachliche Empfehlungen und Beratungen geben. (8) Einladungen bedürfen der Schriftform unter Angabe der Tagesordnung und einer Frist von zwei Wochen (Datum des Poststempels). Der Termin wird einen Monat vorher per E-Mail angekündigt. (9) Der Vorsitzende ist Ansprechpartner der Geschäftsführung in allen Vereinsangele- genheiten.

ANHANG 73

§ 10 Aufgaben des Vorstandes

(1) Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereins nach Maßgabe der Beschlüsse der Mitgliederversammlung und beschließt den jährlichen Haushaltsplan. Zur Wahrneh- mung der laufenden Geschäfte setzt er die Geschäftsführung (§ 13) ein.

(2) Im Einzelnen beinhalten die Aufgaben des Vorstandes die folgenden Punkte: a. Das Abstimmen von Leitzielen, Projekten und Maßnahmen für die ländliche Entwicklung in der LEADER-Förderkulisse. b. Die Bewertung von Projekten nach Qualitätskriterien sowie deren Auswahl im Rahmen des LEADER-Programms. c. Die Unterstützung und Beratung bei der Qualifizierung und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen, insbesondere dem Erschließen weiterer Förder- möglichkeiten aus anderen Bereichen.

§ 11 Vergabeentscheidung

Bei der Vergabe von Aufträgen gelten folgende Regelungen: a) die Geschäftsführung kann Aufträge bis zu 2.000 € b) der/die Vorsitzende bis zu 10.000 € und c) der Vorstand alle Aufträge über 10.000 €, jeweils netto vergeben.

§ 12 Vertretungs- und Unterschriftsbefugnis

a) Gesetzliche Vertreter im Sinne des § 26 BGB sind die (der) Vorsitzende und die (der) stellvertretende Vorsitzende. Beide sind allein vertretungsberechtigt. b) Schreiben an einen allgemeinen Personenkreis sowie Schreiben im Zusammenhang mit Sitzungen unterzeichnet der Vorsitzende , oder nach Absprache, die Geschäfts- führung.

74 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

§ 13 Geschäftsführung

(1) Zur Wahrnehmung der laufenden Geschäfte bestellt der Vorstand ein Regionalma- nagement bzw. eine Geschäftsführung.

(2) Zu den laufenden Geschäften gehören alle Aufgaben, die nicht der ausschließlichen Zuständigkeit der Organe vorbehalten sind. Insbesondere gehören zu den Aufgaben der Geschäftsführung: a) Beratung und Begleitung von Projektträgern bei der Projektentwicklung b) Die Bewertung von Projekten c) Beratung und Unterstützung bei der Finanzplanung der Projekte d) Monitoring bei der Umsetzung des Integrierten Entwicklungskonzepts e) Vorbereitung und Organisation der Regionalforen, Arbeitskreise und der Mit- gliederversammlungen f) Bewirtschaftung der Vereinsmittel g) Rechnungsführung und Aufstellung des Haushaltsplanes, Jahresabschluss h) jährliche Berichterstattung in Gremien der beiden Landkreise

(3) Das Regionalmanagement bzw. die Geschäftsführung initiiert und moderiert die ein- zelnen Projektträgerrunden.

§ 14 Finanzausstattung und Haftung

(1) Die Finanzierung des Vereins erfolgt im Wesentlichen durch: a) Mitgliedsbeiträge, Zuwendungen und Spenden b) Zuwendungen der öffentlichen Hand Art und Höhe der Mitgliedsbeiträge regelt die Beitragssatzung, welche von der Mit- gliederversammlung beschlossen wird.

(2) Der Verein erfüllt seine in § 2 festgelegten Ziele in religiöser und parteipolitischer Un- abhängigkeit. Bei der Realisierung von vertraglich übernommenen Aufgaben ist der Verein im Rahmen der festgelegten Bedingungen gegenüber Weisung und Auflagen oder anderen Eingriffen der Vertragspartner frei.

ANHANG 75

(3) Der Verein ist in der Lage, öffentliche Mittel ordnungsgemäß zu verwalten und einzu- setzen. (4) Der Verein haftet für seine Tätigkeiten mit seinem Vermögen. Eine darübergehende Haftung der Mitglieder ist ausgeschlossen.

§ 15 Haushaltsplanung

Die Geschäftsführung stellt spätestens einen Monat vor Ende des Kalenderjahres einen Haushaltsplan auf, der der Mitgliederversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen ist.

§ 16 Jahresabschluss

Die Geschäftsführung stellt zum Ende eines jeden Kalenderjahres den Jahresabschluss auf, den sie mit dem Jahresbericht (Monitoring) der Mitgliederversammlung vorlegt.

§ 17 Revisoren

(1) Die Revisoren werden von der Mitgliederversammlung für drei Jahre bestellt. (2) Sie überprüfen die satzungsgemäße Verwendung der Mittel, das Belegwesen, die Kontenführung und die Kasse des Vereins. (3) Mindestens einmal im Geschäftsjahr hat eine Revision zu erfolgen. (4) Einmal jährlich hat die Berichterstattung in der Mitgliederversammlung zu erfolgen. (5) Die Revisoren unterliegen keiner Weisung und Beaufsichtigung des Vorstandes. Sie sind dem Vorstand gegenüber nicht weisungsberechtigt. (6) Des Weiteren erfolgt eine Rechnungsprüfung durch die Rechnungsprüfungsämter der beiden beteiligten Landkreise im Wechsel.

§ 18 Auflösung des Vereins

(1) Die Auflösung des Vereins kann nur in einer Mitgliederversammlung und mit Zwei- drittel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen beschlossen werden. 76 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

(2) Falls die Mitgliederversammlung nicht anders beschließt, sind der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende gemeinsam vertretungsberechtigte Liquidatoren.

(3) Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins fällt das Vereinsvermögen anteilmäßig nach der Einwohnerzahl an den Landkreis Donnersbergkreis und an den Landkreis Kaiserslautern zur Verwendung entsprechend des Vereinszweckes. Eine Verteilung an die Vereinsmitglieder ist ausgeschlossen.

§ 19 Inkrafttreten

Diese Satzung tritt mit dem Tag der Beschlussfassung auf der konstituierenden Mitglieder- versammlung am 17.10.2007 in Kraft. ANHANG 77