Leibniz Intern Nr.45

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Leibniz Intern Nr.45 LEIBNIZ INTERN Mitteilungen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin - begründet im Jahre 1700 als Brandenburgische Sozietät der Wissenschaften - Nr. 45 vom 20. November 2009 Inhalt Mitteilungen Convergence von Nanoscience and Bioscience Lutz-Günter Fleischer S. 6 Berichte und Informationen Nation und Revolution Vorträge in Plenum und Klassen Konferenz der Leibniz-Sozietät zu Ehren Wolfgang Voigt / Kurt Pätzold / Lothar Ebner / der Historiker Ernst Engelberg (geb. 5.4.1909) Klaus Steinitz / und Walter Markov (1909 – 1993) Jörg Rösler S. 7 Petra Gentz-Werner / Uwe-Jens Heuer S. 2 Buchempfehlungen Sitzung der Klasse Naturwissenschaften und gemeinsame Sitzung der Klassen und des Plenums Klaus Fuchs und die Ethik des Wissenschaftlers zum 80. Geburtstag von Lothar Kolditz. Karl Lanius S. 8 Mit Beiträgen von Horst Hennig, Dietmar Linke, Die KWG im Nationalsozialismus Mario Kessler S. 9 Hans-Heinz Emons und Siegfried Wollgast Die Akademien im Handbuch Wissenschaftspolitik ein Bericht von Gerhard Öhlmann S. 3 Herbert Wöltge S. 10 Weitere Tagungsberichte Von Eiszeit bis Erwärmung Lothar Kolditz S. 10 Demographische Ableitungen der Aufteilung von Annotiert: Naturwissenschaftliche Bildung und Haus- und Elternarbeit in Deutschland. Allgemeinbildung S. 11 134. Sitzung des Arbeitskreises Demographie: In der Klasse vorgestellt S. 11 Wolfgang Weiss S. 5 Gesellschaftstheorien und Soziologie in der DDR. Personalia und Interna Eine Tagung des Arbeitskreises Klassen- und Hans-Otto Dill / Wilhelm Finck / Franz Halberg / Gesellschaftsanalyse zum Werk von Manfred Lötsch Volkmar Schöneburg S. 12 Michael Thomas S. 6 Wir gratulieren: Runde Geburtstage im 4. Quartal 2009 S. 12 Nanoscience 2009. 9th Leibniz Conference of Advanced Science Akademiegespräche 1 Akademiegespräche 2 Auf Einladung des Präsidenten der Akademie der Die Präsidenten der Bulgarischen Akademie der Wissen- Wissenschaften der Tschechischen Republik (AVČR) schaften, Prof. Dr. Alexander Popow, und der Leibniz- Professor Jiří Drahoš trafen sich der Vizepräsident der Sozietät der Wissenschaften zu Berlin, Prof. Dr. Dieter B. Leibniz-Sozietät, Prof. Dr. Gerhard Banse, und der Vize- Hermann, haben sich für die Intensivierung der Kontakte präsident der AVČR, Prof. Dr. Jaroslav Pánek, Mitglied der ihrer Einrichtungen ausgesprochen. In einem Schreiben Leibniz-Sozietät., am 23. September 2009 in Prag zu einem erinnerte Prof. Popow an die lange gepflegte Tradition der Gedankenaustausch über die Vertiefung der Kooperation Zusammenarbeit der deutschen und der bulgarischen Wis- zwischen beiden Institutionen. Damit wurden Überlegungen senschaft regte an, Informationen über Projekte, wissen- zu einer generellen Kooperationsvereinbarung weiter- schaftliche Veranstaltungen und Publikationen auszu- geführt, die während des Aufenthalts von Professor Drahoš tauschen. anlässlich seines Vortrags im Juni 2009 in der Klasse Prof. Hermann kündigte an, in absehbarer Zeit Vorschläge Naturwissenschaften der Leibniz-Sozietät begonnen hatten. für die weitere Zusammenarbeit zu unterbreiten, insbe- Die Leibniz-Sozietät bot an, im Juni 2011 einen Workshop sondere zu Forschungsthemen, die gemeinsam bearbeitet des International Network of Cultural Diversity and New oder in einer gemeinsamen wissenschaftlichen Veranstal- Media (CULTMEDIA) in Prag (in Zusammenarbeit mit dem tung erörtert werden können. Er bot Prof. Popow an, im Zentrum für Wissenschafts-, Technik und Gesellschafts- Plenum der Sozietät oder in der Klasse Naturwissen- studien des Instituts für Philosophie der AVČR und dem schaften neue Forschungsergebnisse zu präsentieren. Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse Bulgarische Mitglieder der Leibniz-Sozietät sind Prof. Ivan des Karlsruher Instituts für Technologie) durchzuführen Juchnovski (Präsident der Bulgarischen Akademie der Wis- Möglichkeiten der Kooperation sieht die Leibniz-Sozietät in senschaften von 1996 – 2005), Prof. Dr. Henrietta Todorova den Themenfeldern Weiße Biotechnologie, resistente (Archäologie) und Prof. Dr. Emilia Staicheva (Literaturwis- Stärke/Flavonide sowie Geoarchäologie und Paläobotanik. senschaft). 2 Leibniz intern / Mitteilungen der Leibniz-Sozietät / Nr. 45 vom 20. November 2009 Berichte und Informationen Vorträge in Plenum und Klassen In loser Folge werden an dieser Stelle in Zusammenfassung Vorträge Lothar Ebner vorgestellt, die in den wissenschaftlichen Sitzungen der Sozietät Weiße Biotechnologie - gehalten wurden. Für Rückfragen bittet die Redaktion, sich an die Herausforderung für Verfasser zu wenden, deren Anschriften am Ende der Resümees Wirtschaft und mitgeteilt werden. Wissenschaft Vortrag in der Klasse Naturwissen- Prof. Dr. Wolfgang Voigt Kurt Pätzold schaften der Leibniz-Sozietät am 10. September 2009 Speicherung von Konstante und variable Der Vortragende stellte eingangs die Sonnenergie: Bindung von Massen an Weiße Biotechnologie als Teildisziplin Prinzipien, Materialien das Naziregime der Biotechnologie vor. Sie nutzt Vortrag in der Klasse Naturwissen- Vortrag in der Klasse Sozial- und Geistes- Mikroorganismen bzw. Zellen höherer schaften der Leibniz-Sozietät wissenschaften der Leibniz-Sozietät Organismen und deren Bestandteile am 9. April 2009 am 11. Juni 2009 (Enzyme) für die industrielle Produk- Der Vortragende behandelte zunächst Der Vortragende ging zunächst auf die tion und ist oft nachhaltiger als klas- die bisher ins Auge gefassten Prinzi- die Historiker und die Gegner der sische Verfahren. pien der Speicherung von Sonnen- Nazidiktatur im Inland wie im Ausland Zu ihren Vorteilen zählen: energie in Form thermischer oder seit vielen Jahren beschäftigende Fra- - weniger Produktionsschritte elektrischer Energie. Ausführlicher ge ein, welche Bindungskräfte das - geringerer Rohstoff und befasst er sich mit der Speicherung Naziregime für Millionen Menschen Materialverbrauch von Wärme für den Bereich der Solar- aller gesellschaftlichen Klassen und - oft Nutzung nachwachsender thermie, besonders mit den Entwick- Schichten entwickelte. Vielen erschien Rohstoffe als Ausgangsstoffe lungen zu Latentwärmespeichern, das unerwartet stabile Verhältnis von (Rohstoffsituation!) auch oft als Phasenwechselspeicher Führung und Gefolgsleuten rätselhaft, - geringerer Energiebedarf (milde bezeichnet. Im Niedertemperaturbe- vor allem unter dem Aspekt der Frage Reaktionsbedingungen –T, p, pH- reich haben die Salzhydrate die nach den Möglichkeiten, diese Bin- Wert) höchsten Speicherdichten. Eigen- dung zu lockern und zu schwächen. - geringere Entsorgungskosten (hohe schaften der Salzhydrate wie inkon- Die intensiven Forschungen der Spezifität und Selektivität der gruentes Schmelzen, relativ schlechte letzten Jahrzehnte erbrachten eine Umsetzungen) – verminderte Wärmeleitfähigkeit und oft extrem Reihe sehr kontroverser Befunde, die Schadstoffemission verzögerte Kristallisation erzwingen ebenso kontrovers diskutiert wurden. - geringere Produktionskosten. die Entwicklung von Kompositmateria- Der Vortragende wandte sich aufgrund Obwohl die Grundlagen der Biopro- lien mit langwierigen Eignungstests eigener Forschungen gegen eine zesstechnik in starkem Maße allge- oder spezieller Speichertechniken, die monokausale Sicht, die nicht geeignet mein bekannte Technologien und bisher einen breiten Einsatz dieser sei, den verschiedenen Phasen dieser Techniken der Chemie und Biologie Materialien verhinderte. Beziehung Rechnung zu tragen. sind, eröffnet die Weiße Biotechno- Als Alternative zu den photovolta- Wesentlich für die Festigung und logie – vor allem über die Möglichkeit ischen Kraftwerken werden in letzter Aufrechterhaltung dieser Bindung war der „Biokatalyse“ – unter anderem Zeit wieder verstärkt Solarkraftwerke nach seinen Feststellungen der Rück- neue Handlungsfelder bei Feinchemi- mit fokussierter Sonnenstrahlung ent- gang der Arbeitslosigkeit Mitte der kalien, Vitaminen, Pharmazeutika, wickelt, wobei die projektierten Kapa- 30er Jahre. Auch die Ergebnisse der Pestiziden, Polymeren, Treibstoffen, zitäten bereits die 100 MW-Grenze aggressiven Außenpolitik (Stichworte Futtermittelzusatzstoffen sowie bei der überschreiten und Salzschmelzen die Saarland, Ruhrgebiet, Ostmark) führ- Prozessoptimierung in Textil- und Wärme vom Strahlungsfokus zur ten zu einer steilen Zustimmungskur- Papierherstellung und -verarbeitung. Turbine transportieren und in den ve. Erst der Beginn des 2. Weltkrieges Die Lebensmittelindustrie sieht ein Nachtstunden speichern. 1939 brachte einen Stimmungswandel großes Potenzial im biotechnologi- Abschließend wies der Vortragende und dann nach Stalingrad generelle schen Einsatz von Enzymen, zum auf die neuen Speichermöglichkeiten massenhafte Zweifel am propagierten Beispiel bei der Zuckerproduktion. Die mit großen Lithiumbatterien und die Endsieg, ein Wandel, der sich jedoch Markteinführung ist relativ problemlos. Rohstofflage für die Gewinnung der nicht in veränderten Handlungsorien- Denn anders als die Agro-Gentechnik hierfür notwendigen Lithiumverbindun- tierungen der Massen niederschlug. kann die Weiße Biotechnologie heute gen hin. Anschrift des Vortragenden: mit hoher Akzeptanz rechnen. Neue Krugallee46, 12435 Berlin Anschrift des Vortragenden: Man dürfe andererseits, betonte der E-Mail: KurtPä[email protected] [email protected] Vortragende abschließend, die Weiße Biotechnologie aber auch nicht über Leibniz intern / Mitteilungen der Leibniz-Sozietät / Nr. 45 vom 20. November 2009 3 schätzen. Biotechnologische Verfah- Wirtschaftsförderung in und für Ost- die sich bis 1859 hinzog, hatte er hohe ren sind chemischen Verfahren
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