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Der Weißstorch (Ciconia Ciconia) Im Kreis Peine (Niedersachsen, BRD) Im 20

Der Weißstorch (Ciconia Ciconia) Im Kreis Peine (Niedersachsen, BRD) Im 20

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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Beiträge zur Naturkunde Niedersachsens

Jahr/Year: 1998

Band/Volume: 51

Autor(en)/Author(s): Oelke Hans, Reither Hans

Artikel/Article: Der Weißstorch (Ciconia ciconia) im Kreis (Niedersachsen, BRD) im 20. Jahrhundert 171-238 Beiträge zur Naturkunde Niedersachsens 51 (1998): 171-238

Der Weißstorch (Ciconia ciconia) im Kreis Peine (Niedersachsen, BRD) im 20. Jahrhundert Fortschreibung der Analyse 1907-1960 vonB e r n d t & R e h b e in (1961) von Hans Oelke und Hans Reither

gewidmet dem unvergessenen Peiner „Storchenvater“ Fritz Rehbein (*29.7.1909 t 23.7.1986)

Drucklegung als S chriftenreihe Nr. 3 des KHB, gefördert aus Mitteln des Kreishei­ matbundes Peine e.V. und der Peiner Biologischen Arbeitsgemeinschaft von 1953 e.V.

1 Einführung Außer dem Weißstorch(Ciconia ciconia) gibt es keine andere Vogelart im Kreis Pei­ ne, deren Bestand auf der Basis einer Brutpopulation so lange und so intensiv in die­ sem Jahrhundert untersucht wurde: 66 Jahre: 1907, 1927, 1930, 1934, 1937-1998. Die Erfassungen der Horste, ab 1937 zusätzlich der Horstpaare mit Jungen (HPm), Horstpaare ohne und mit Jungen (HPa), der ausfliegenen Jungen (JZG), schließlich auch die Beringungen der Jungstörche (erstmalig B l a s iu s 1906 [104] in Bortfeld, Wen­ dezelle; von 1940-1958 Rehbein; 1982-zuletzt 1984 Reither) haben das Grundgerüst der selbst für deutsche Verhältnisse außergewöhnlich langen Storchenerfassung (ver­ gleichbar z. B. dem Stadtkreis , L a t z e l 1985 [117]) gelegt. Nur unlängst hat JAN AUS (1998) [115] über 60 Jahre Populationsuntersuchungen in Litauen berichtet. Diese Leistung ist erzielt worden durch den aufopferungsvollen ehrenamtlichen Ein­ satz des früheren Peiner Kreisheimatpflegers und Kreisstandesbeamten Fritz Rehbein (1909-1986) und nach seinem Tode von Hans Reither. H. Reither nimmt ab 1998 die Funktion des ehrenamtlichen Storchenbetreuers für den Regierungsbezirk wahr (inkl. der Landkreise , , , Peine, Osterode, Wolfenbüttel, , Göttingen sowie der kreisfreien Städte Braunschweig, , Wolfsburg). Frühere Weißstorchbetreuer des LK Peine waren bisher F. Rehbein, Peine (1937-1986 Kr. Peine), D. Richter, Braunschweig (1971-1978 Reg.Bez. Braunschweig), H. Reither, Wolfenbüttel (1979-1984 Reg.Bez. Braunschweig), R. Thamm, Gifhorn (1985-1987 Reg.Bez. Braunschweig), P. Riemer, Steinhorst (1987-1997 Reg.Bez. Braunschweig). Die Ergebnisse der Peiner Storchenerfassungen sind niedergelegt in kontinuierlichen Sammelergebnissen (R e h b e in [132]—[142]) und R e it h e r [143]—[153]). Während Reit­ her etwa ab 1963 aus privatem Interesse Weißstorchvorkommen registrierte (Erfassung und Photodokumentation), übernahm D. Richter die von F. Rehbein gesammelten Da­ ten für das NEVA Hannover, für die Vogelschutzwarte und für die Vogelschutzstation Braunschweig (Dr. R. Berndt, f 1987). Bedingt durch das große öffentliche Interesse am Weißstorch, haben die Peiner Ta­ geszeitungen im Laufe der Jahre zahlreiche lokale, kaum noch übersehbare Einzelheiten und -Begebenheiten wie Erstankünfte, Abzugsdaten, Horstanlagen, Horstreparaturen, Horstbegebenheiten (Kämpfe, Jungenaufzucht), Verluste, Verlustursachen, Ringwieder- funde usw. kommentiert (s. Literatur [l]-[97]).

171 Abb. 1: Weißstorch landet zur Nahrungssuche am NSG Wendesser Moor. - Fig. 1. Whi­ te Stork approaching feeding site in the nature reserve Wendesser Moor/Peine. Photo: Dieter Wittenberg, appr. 1960. Auch einige noch immer verstreute wissenschaftliche Analysen der Peiner Weiß­ storch-Population liegen vor. An erster Stelle ist die inzwischen schon mehr als 37 Jahre zurückliegende Analyse vonB e r n d t & REHBEIN [103] zu nennen. Nach der Gebiets­ reform von 1974 veränderte sich der Landkreis Peine größenmäßig von ca. 400 auf nun­ mehr 600 qkm Fläche. Wichtige frühere Storchenbrutplätze im ehemaligen Nordkreis Peine (s. Dedenhausen, Eltze, Ohof, Hämelerwald und Adolphshof) gingen verloren; die Neueingliederungen, die Gemeinden Wendeburg und Vechelde, die Einzelorte Barbecke (aus Kr. Wolfenbüttel), Harber, Röhrse (aus Kr. Burgdorf) mit ihren z. T. grünlandärme­ ren Feldmarken boten keinen ausreichenden Ersatz. Die Haupthabitatregion, das Fuhsetal mit seinen Nebengewässem, Feuchtgebieten, Weiden, Wiesen und Mooranteilen zog über das Storchenpaar in Sievershausen (10 km WNW der Kemstadt Peine, ca. 2 km W Außenrand Peine (Röhrse) verstärkt die Auf­ merksamkeit hannoverscher Storchenbearbeiter auf sich (R e c k [131], L ö h m e r , Ja - STER & RECK [121]). In das Land Niedersachsen sind generell Aspekte der Peiner Stor- chenstatistik integriert und eingearbeitet worden bei HECKENROTH [113] und H e c k e n - ROTH & LASKE [114]. Eine Zusammenstellung der damaligen Situation ist vorgelegt in der Dissertation vonO e l k e [128], damalige Prognose gipfelte in der Aussage: ,Die Tage des Storchs sind im Peiner Land gezählt“ ([128], p. 284). Tatsache ist aber, daß die Weißstörche noch immer zu den konstanten Brutvögeln gehören - allen Umwelt­ veränderungen, den revolutionären Landwirtschaftsumstellungen, öffentlichen Prophe­ zeihungen und Unkenrufen zum Trotz. Diese Aussage soll nachfolgend näher bewiesen werden.

172 Arbeitsgemeinschaft fur Naturschutz im Freistaat Braunschweig. Geschäftsstelle: fiahiilmuscum Braunschweig, jM em trr4.

Im Einvernehmen mit dem Herrn Volktbildungsminitter wird gebeten, nachstehenden Storch-Fragebogen

zu beantworten und der obengenannten, Geschäftsstelle baldmöglichst zuruckzuschicken.

1) Scheune*) SjelKf^WohnhatTs*) Bayai^ (Art desselben?) ......

2) Auf Ziegeldach*) Strojukttfi*) Rohphf^C*) Holgckräi*) ' ^ 'ht't+r ä 3) Nest-Unterlage künstlich*) vemrem Sieseh Slaseh salbst salbst erbaut») erbaut») /V h f ^ ^ * 4) Nest seit Jahren bestehend*) 193? erbaut*) 193f?erbajit*r

II. Besetzen* des Nestes. 5) -Neat 193fr beaatit {wenn nicht besetzt, aust

-4) Mit ainani Paul*) mH einem Eiiizclslmcli*)— 3) Wieviele auefllegeade Störche 1934/ ^

8) Nest 1934- unbesetzt (wenn Nest 193Vbesetzt, Frage 8 ausstreichen und Frage 9 und 10 unbeachtet lassen.)

9) In diesem Jahr erstmals unbesetzt?

Abb. 2: Storch-Fragebogen - Fig. 2: Sample of a prewar white stork questonaire.

2 Methode

Basis der Erfassungen waren stets Zählungen der Nester, der Storchenpaare auf den Ne­ stern, der Jungstörche, was der einfachsten Form einer Vogelerfassung entspricht. Wegen der Höhe der Neststandorte und fehlender technischer Ausrüstungen (Nesteinsicht aus

173 Turmdrehleitem, Teleskop-Spiegelstangen oder Luftaufklärung) war es nur in den we­ nigsten Fällen möglich, andere Brutparameter (z. B. Eizahlen, Gelegegrößen, Ei- und Jungvogelverluste) systematisch exakt zu bestimmen. Mit fortschreitender Dauer der Zählungen sind weitere Gesichtspunkte wie Nah­ rungsaufnahme, Beringung, Ringablesung, Habitat, Habitatänderungen, Unfälle, Verlu­ ste mit in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Gegenüber dem Beginn des Jahrhun­ derts verbesserte sich die Qualität der Zählungen (s. Motorisierung, Photodokumenta­ tionen), so daß gegenwärtig bei den Brutpaaren von einer Totalerfassung des Bestandes auszugehen ist. Sicherlich stecken in den Angaben von 1907, 1930 noch beträchtliche Fehlerquoten, die sich nicht mehr rekonstruieren und beheben lassen können. Wahr­ scheinlich ist der Storchenbestand zu Beginn der Jahrhundertwende unterrepräsentiert. Zu weiteren Fehlerquellen: s. Abschnitt Diskussion, Fehlerquellen. Die Daten vor 1945 sind vielfach über Fragebogen erhoben worden (als Muster s. Abb. 2). Beringungen mit Ringen der Vogelwarte Helgoland, zu Beginn auch mit einzelnen Ringen der neugegründeten Vogelwarte Rossiten, konnten um 1906 (durch R. Blasius, Braunschweig), zwischen 1940-1958 von F. Rehbein, und von 1982-1984 durch Reither eingesetzt werden. Zu den Beringungen war es notwendig, die Horste über Dächer und mit Hilfsmitteln auch über die Schornsteine zu erreichen. Das über viele Jahre über die persönliche Betreuung der Horstbesitzer und ihres Umfeldes gewonnene Vertrauensverhältnis verschaffte zahlreiche Sonderinformationen (s. Ankunft-, Abflugdaten der Störche, Todesfälle, Horstunfälle).

3 Brutbestand 1907-1998 Die Daten zum Weißstorch-Bestand im Landkreis Peine in den Grenzen von 1998 ein­ schließlich der Orte, die vor der Gebietsreform (1974) noch zum Kreis Peine gehörten (Adolphshof, Dedenhausen, Eltze, Hämelerwald, Ohof) sind in der Tabelle 1 aufgelistet. Hier bedeuten HPa die Anzahl aller Horstpaare, HPm die Anzahl der Horstpaare mit Jungen, HPo die Horstpaare ohne Jungen, HPx die Horstpaare, über deren Nachwuchs nichts bekannt wurde, und HE ist die verbleibende Anzahl der Einzelstörche. Die Zahl der ausfliegenden Jungstörche ist mit JZG bezeichnet. JZa und JZm ist die durchschnitt­ liche Anzahl der ausfliegenden Jungen je HPa bzw. je HPm. HB1 und HB2 bedeuten die Anzahl der Horste mit einem Horstbesucher bzw. mit zwei Horstbesuchem.

Tabelle 1: Weißstorch-Bestand im Landkreis Peine in den Grenzen von 1998. - Table 1: The White Stork population in the county of Peine (within borders of 1998).

Jahr HPa HPm HPo HPx HE JZG JZa JZm HB 2 HB1 1900 68 1907 40 3 0 37 10 1929 3 0 0 3 0 1930 6 2 1 3 1 5 0.83 2.50 1931 4 2 1 1 1 6 1.50 3.00 1 1932 5 3 1 1 0 9 1.80 3.00 1933 10 7 2 1 2 19 1.90 2.71 1 1934 16 15 0 1 0 48 3.00 3.20 1 2 1935 9 5 2 2 0 12 1.33 2.40 1

174 Tabelle 1: Fortsetzung Jahr HPa HPm HPo HPx HE JZG JZa JZm HB2 HB1 1936 10 7 2 1 0 20 2.00 2.86 1 1937 22 15 6 1 0 42 1.91 2.80 1938 18 11 7 0 1 33 1.83 3.00 1 1939 18 17 1 0 0 51 2.83 3.00 1 1940 17 12 4 1 1 34 2.00 2.83 2 1941 12 7 5 0 6 21 1.75 3.00 1 1942 13 7 6 0 0 19 1.46 2.71 1 2 1943 12 4 8 0 0 14 1.17 3.50 1 1944 13 10 3 0 0 27 2.08 2.70 1945 14 9 3 2 0 26 1.86 2.89 1 1946 15 11 3 1 0 30 2.00 2.73 1947 12 8 4 0 1 26 2.17 3.25 1948 14 12 2 0 2 36 2.57 3.00 1949 12 8 4 0 2 21 1.75 2.63 1 1950 12 6 6 0 1 16 1.33 2.67 3 1951 13 9 4 0 1 25 1.92 2.78 2 2 1952 12 8 4 0 2 24 2.00 3.00 1 1953 11 4 7 0 5 12 1.09 3.00 1 1954 12 10 2 0 1 25 2.08 2.50 2 1 1955 13 10 3 0 0 28 2.15 2.80 1956 11 3 8 0 2 10 0.91 3.33 1 1957 9 6 3 0 1 18 2.00 3.00 1 1958 9 4 4 1 1 12 1.33 3.00 1 1959 8 5 3 0 2 11 1.38 2.20 1960 7 5 2 0 2 8 1.14 1.60 1961 7 6 1 0 1 10 1.43 1.67 1 1962 7 6 1 0 0 17 2.43 2.83 1 1 1963 5 4 1 0 2 9 1.80 2.25 1 1 1964 5 4 1 0 0 13 2.60 3.25 2 1 1965 7 4 3 0 1 8 1.14 2.00 1 1966 5 2 3 0 1 6 1.20 3.00 1967 5 2 3 0 1 3 0.60 1.50 1968 5 3 2 0 2 10 2.00 3.33 1969 4 2 2 0 1 5 1.25 2.50 1 1970 5 2 3 0 1 4 0.80 2.00 1971 3 2 1 0 1 7 2.33 3.50 1 1972 4 3 1 0 0 11 2.75 3.67 1 1973 2 0 2 0 1 0 0.00 0.00 1 1974 1 0 1 0 0 0 0.00 0.00 2 1975 3 1 2 0 0 2 0.67 2.00 1976 1 1 0 0 1 2 2.00 2.00 1 1977 2 1 1 0 0 3 1.50 3.00 1 1978 4 2 2 0 0 7 1.75 3.50 1 1979 4 2 2 0 0 4 1.00 2.00 1

175 Tabelle 1: Fortsetzung Jahr HPa HPm HPo HPx HE JZG JZa JZm HB2 HB1 1980 2 2 0 0 0 6 3.00 3.00 2 1981 2 2 0 0 0 6 3.00 3.00 1 1982 2 2 0 0 0 5 2.50 2.50 1 1983 4 3 1 0 0 11 2.75 3.67 1 1984 3 2 1 0 0 7 2.33 3.50 1985 2 1 1 0 0 2 1.00 2.00 1 1986 2 1 1 0 0 2 1.00 2.00 1987 1 1 0 0 0 2 2.00 2.00 1988 1 0 1 0 0 0 0.00 0.00 1989 1 1 0 0 0 2 2.00 2.00 1990 3 2 1 0 0 6 2.00 3.00 1991 2 0 2 0 1 0 0.00 0.00 1992 3 2 1 0 0 5 1.67 2.50 1993 3 3 0 0 0 9 3.00 3.00 1994 4 3 1 0 0 9 2.25 3.00 1995 4 4 0 0 0 12 3.00 3.00 1996 4 2 2 0 0 5 1.25 2.50 1997 4 3 1 0 0 7 1.75 2.33 1998 7 7 0 0 0 17 2.43 2.43 1

Die örtliche Lage der einzelnen Nistplätze ist weiter unten aus den noch folgen­ den Horstplatzkarten (Abbildungen 13-15) für die Jahre 1900,1938,1948,1958, 1968, 1978,1988 und 1998 ersichtlich.

4 Brutergebnisse Die Produktivität der Störche im 20. Jahrhundert fiel im Kr. Peine sehr unterschiedlich aus. Die 932 erfolgreich aufgezogenen Jungstörche (Tab. 2, JZG) entfliegen vorwiegend aus einigen, d. h. 27 begünstigten Horstgebieten. Sechs Horstplätze (Abbensen, Eddesse, Rietze, Wendeburg, Edemissen, Dedenhau­ sen), vorwiegend in Nähe der ausgedehnten Fuhseniederung, der Erse-, Aue-, Schwarz- wassemiederung lieferten mehr als die Hälfte des Peiner Storchennachwuchses im 20. Jahrhundert. Nur aus drei Brutplätzen (Equord, Ohlum, Vallstedt) im sog. Südkreis Pei­ ne, dem agrarmäßig intensivst genutzten Bördengebiet, wurden in verschwindender Zahl (77 Jungstörche = 8,5% JZG total) für die Peiner Population Jungstörche zur Verfügung gestellt. Einige Horstplätze sind quasi Dauerversager mit Null-Produktion (HPo total). Als Beispiele sind zu nennen Horste in Eltze, Eddesse, Wipshausen, Dedenhausen (6 ge­ scheiterte Bruten 1965-1970), Eixe, der Guts-(spätere Bau)hof in Peine-Telgte (1937— 1942), Wedtlenstedt. Dazu ein positives Gegenbeispiel: der Südkreishorst in Ohlum ent­ ließ jährlich 4 Jungstörche 1934, 1937-1940. Die Quintett-Ausnahme (5 Jungstörche/Paar) war der Fall 1947 in Vöhrum (Kap. 7.48, Grundstück Hagemann), 1972 in Eddesse (Kap. 7.12), 1947 in Wendezelle (Kap. 7.55, Landwirt Wilke), 1956 in Abbensen, Rittergut (wo 1 von 5 Jungvögeln verendete). Bis auf die Spitzennester in Abbensen, Rietze, Edemissen, Eddesse werden die Jahres­ bruterfolge immer wieder von Ausfällen und minderen Bruterfolgen unterbrochen.

176 Tabelle 2: Übersicht: Jungvogel-Produktivität der Horste im Kr. Peine. - Table 2: Survey on juvenile nest productivity in the county of Peine. Horst Kapitel Nr. Seite JZG % Jahrhundert-Aufzucht Abbensen 7.1 193 137 14,7 Eddesse 7.12 201 100 10,7 Rietze 7.35 210 77 8,3 Wendeburg 7.53 218 69 7,4 Edemissen 7.13 203 66 7,1 Dedenhausen 7.60 223 66 7,1 Wense 7.56 221 60 6,4 Equord 7.16 206 57 6,1 Vöhrum 7.48 216 42 4,5 Mehrum 7.27 208 34 3,6 Wendesse 7.54 220 29 3,1 Wendezelle 7.55 221 26 2,8 Essinghausen 7.17 207 24 2,6 Meerdorf 7.26 208 20 2,1 Ohlum 7.30 209 16 1,7 Vechelde 7.47 216 16 1,7 Adolphshof 7.64 224 15 1,6 Ohof 7.61 223 12 1,3 Eltze 7.62 224 12 1,3 Bortfeld 7.8 199 10 1,1 Peine-Telgte 7.44 214 9 0,9 Eickenrode 7.14 205 8 0,9 Plockhorst 7.36 211 6 0,6 Voigtholz-A. 7.49 217 4 0,4 Vallstedt 7.45 215 4 0,4 Groß Gleidingen 7.19 207 4 0,4 Zweidorf 7.59 223 3 0,3 Hämelerwald 7.63 224 1 0,1 Wehnsen 7.52 218 1 0,1

4.1 Beringung, Beringungsergebnisse (Wiederfunde) Von ca. 183 beringten Störchen1 (Blasius (6): 1906 mit Rossitten-Ringen; Rehbein (154): 1940-1958; Reither (23): 1982-1984) sind bisher einige beachtliche Wiederfunde er­ reicht. Die Diskrepanz zu Rehbein [137] (190 Beringungen) läßt sich nicht klären. Die Wiederfundrate (ca. 4,4 %) ist allerdings gering und kann nicht mit den Fundraten an­ derer Storchenpopulationen (7,2-15,8 %, vgl.ZINK 1967 [175]), erst recht nicht bei anderen, vergleichbaren Großvogelarten verglichen werden (Kormoran 19,1 %, Kurz­ schnabelgans 28,37 %, Kanadagans 17,25 %, Höckerschwan 33,21 % und Graureiher 15,45 %; vgl. M e a d 1974 [123]).

'Die Gesamtzahl ist wegen fehlender Beringungslisten von F. Rehbein fraglich. Unberücksichtigt sind 2 illegale Beringungen in Vöhrum (s. Rehbein im Anhang dieses Heft).

177 Tabelle 3: Bruterfolg des Weißstorchs im 20. Jahrhundert im Kr. Peine. - Table 3: Hat­ ching success of the White Stork in the county of Peine in the 20th century.

Periode 1907-1998 ff. Periode 1937-1960 Periode 1961-1998 Werte aus 67 Jahren Werte aus 24 J. Werte aus 38 J. Fehlbruten Hatching failed 156x 31,9% 100 x 33,4% 45 x 33,8 % 1 Jungstorch 1 fledged stork 24 x 4,9% 12x 4,0% 9x 6,8% 2 Jungstorche 2 fledged storks 92 x 18,8% 55 x 18.4% 29 x 21,8% 3 Jungstorche 3 fledged storks 147 x 30,1 % 90 x 30.1% 34 x 25,6% 4 Jungstorche 4 fledged storks 67 x 13,7% 40 x 13,4% 15x 11,3% 5 Jungstorche 5 fledged storks 3x 0,6% 2x 0,7% lx 0,7% Summe 489 x 299 x 133x

H. Reither beringte 1982-1984 23 Jungstörche (in Abbensen 10, in Rietze 9, in Wendesse 4). Es gab einen einzigen Wiederfund: Helgoland 839 F, o 15.7.1982 Rietze, fdurch Stromtod 22.9.1982 Walbrzych, Polen, 449 km ESE. Aufgrund weiträumiger, intensiver Ringablesungen und Kontrollen im Regierungsbezirk Braunschweig dürfte keiner der Ringstörche unerkannt geblieben sein.

4.2 Ringablesungen mit Fernglas, Spektiv durch H. Reither im Kr. Peine 1 Hiddensee A 3103 Weibchen, o nestjung Jederitz, Kr. Havelberg, 23.6 .1979. 1. Ring­ ablesung (5) 24.7.1983 Rietze auf dem Nachbargebäude des Horsthauses (mit Part­ ner) = 129 km WSW. Status: Besucher und Störenfried. Keine Horstbindung. 2. Ab­ lesung: (6) 8.4.1984 Horst Rietze, alleiniger Besucher. 3. Ablesung: (6) 15.4.1984 Gut Abbensen mit Partner. Status HPx/4/4. 140 km WSW. 2 Hiddensee 209 502 Weibchen, o nestjung Hellersdorf, Berlin-Lichtenberg, 16.6.1979. 1. Ringablesung: (6) 2.6.1984 auf Horst in Peine-Telgte. Horstpaar ohne Gelege. HPo/ 0/0. 225 km W. 2. Ringablesung: (7) 18.5.1985 Horst Peine-Telgte. Besuchs­ storch: HB 1. Derselbe Storch wurde bereits 1981, dann 1986-1990 (=12) in Sievers- hausen (9 km NW) bestätigt. 3 Helgoland 6119 o nestjung 25.6.1982 Dollbergen (Kr. Hannover). (1) 11.8.1982 auf Horst Rietze (10 km E) bei 2 flüggen Jungen, wo er von dem Brutpaar bis zum Abzug mitgefüttert wurde. 4 Helgoland H 7534 Männchen, o nestjung Flettmar, Kr. Gifhorn, 8.7.1962. Able­ sung (22) 15.5.1983 Horst Peine-Telgte. 24 km SSW. Status: Horstpaar ohne Gelege. Dieser Storch hat eine bemerkenswerte Lebensgeschichte: außer den Ablesungen in Peine-Telgte 6.5.1981 wurde er in Sievershausen kontrolliert (30.5.1969, Brutvogel; 17.7.1980, am 6.5.1981 mit dem Partner Hiddensee 203 393, am 10.8.1981 mit dem Storch Hiddensee 209 502, am 31.5.1984,1.6.1984 mit dem Partner Helgoland 7196 und letztmalig 1986 (=25) (29.4., 8.5.) mit dem alten Partner Hiddensee 209502. Et-

178 E n t w u r f FVei lassen! I 11 B erin gu n gsliste 3 der Vogelwarte Helgoland1 Vor- und Nachname des Beringers: Jahr: 1 9 * 0 Sehr wichtigl Für jede Ringgröße und für ...... F r i t z ...... R...«. h...b • 1 n ...... auseinanderliegende Nummern einer Ringgröße Beruf: bitte verschiedene Listen ausfüllen, selbst wenn R egierungsassistent die einzelne Liste dann nur wenige Angaben oder Genaue Angabe des Wohnorts: gar nur eine einzige Eintragung enthält. Stederdorf K r.Peine Hannover-Lrf* Der Inhalt dieser Liste ist vom Beringer für das Straße: Jahres-Uebersichtsblatt vorgemerkt (Angabe des Rerin?ers mit Ja oder Nein): JB... H s . 2 7 7

Zurückgesandt am: ...5«, Juli...194Q Elingeganijen in Helgoland am...... : Tag, Bemerkungen Vogel-Art Alter ¿ 8 Monat, Ort Ring- o 3 Jahr der (z. B.: Im Neat £eringt, eben- sprechend Richtlinien für Vogel-Berin­ Be- der Beringung flügge, gefangen—mit Schlag­ Nummer gung l Im Zweifelsfall beschreiben) netz, am Futterbrett usw, —) soweit festeteUbar ringung

5 1 9 4 o 1. 2 2 8 2 2 2 o t o r c h W o. 2 o . 6 . Vöhrum K r.P«in« im N e s t H a . 2 6 »t TT ?! t t tt n tt 2. - 2 3 2 o . 6 . .r .. _ »T TT Tt « 1» 3. - 2 4 2 o . 6 . TT « M T» lf 4. - 2 5 2 o . 6 . TT - H 5. - 2 6 » « b l . 2 1 . 6 . Abbensen Hs. 6 f« w n l? 6. - 2 7 « b l . 2 1 . 6 .

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Abb. 3: Beringungsliste 1940. - Fig. 3: Ringing list 1940.

was außerhalb des Peiner Gebietes erschien der Ringstorch am 7.5.1983 als Besucher am Horst in Wienhausen, Kr. . 25 km N Peine-Telgte. 5 Helgoland E 2464 Weibchen, o 30.6.1974 Rethscheuer, Kr. Lüneburg. 1. Ringable­ sung (12) 18.5.1985 Horst Rietze. Horstpaar ohne Gelege. 106 km S. 2. Ablesung (13) 13.6. 1986 Horst Rietze als Besucher mit Partner, nachdem das dortige Brut­ paar den Horst wegen Brutverlust aufgegeben hatte. Weitere Ablesungen außerhalb

179 des Kr. Peine: 1980 Wienhausen, Kr. Celle (Partner unberingt, 2 Junge), 1981 Wien­ hausen (Partner unberingt, 1 Junges), 1982 Langlingen, Kr. Celle (Partner unberingt, keine Junge), 1983 Langlingen, Kr. Celle (Partner unberingt, 2 Junge), 1984 Wienhau­ sen, Kr. Celle (Besucher), 1986 Brockel, Kr. Celle (Besucher mit Partner HE E 0367), 1986 Wienhausen, Kr. Celle (Besucher), 1986 Sievershausen (Besucher), 1986 (12) Brockel, Kr. Celle (Horstbewohner mit Partner HE E367), 1987 Brockel, Kr. Celle (Partner HE E367, 3 Junge), 1988-1992 (19) immer wieder Brockel (mit unbering­ tem Partner, 1990 4 Junge, 1992 3 Junge). Partner- und Horsttreue fallen bei den o. a. Beispielen ebenso ins Auge wie die Bin­ dung an einen Nahrungsraum, der aus dem Kr. Peine (Fuhseniederung) bis in das 20-30 km entfernte Allertal (Kr. Celle) reicht. 6 Helgoland 7196 Weibchen, o nestjung 1.7.1978 Mecklenhorst, Kr. Hannover. 11 Ringablesungen auf dem Gut Abbensen, 48 km ESE am 20.4.1985,9.4.1986,3.4. 1987,13.4.1988,27.4.1989,9.4.1990,27.4.1991,1.5.1992,15.4.1993,23.4.1994, 20.4.1995, letztmalig am 16.7.1996 (19) mit Partner bei der Nahrungssuche in den Schwarzwasserwiesen Edemissen-Stederdorf, 5 km ESE vom Horstplatz. 1996 kein Brutvogel (Wildstorch). Brutleistungen: s. Abbensen, Gut 1985-1996. Der Partner HE 763L (vgl. Nr. 7 unten) wurde bestätigt 1989-1998. Zusätzlich machte Storch (6) auf sich aufmerksam 1983 in Großburgwedel, Kr. Hannover (1 juv. erbrütet), in Brockel, Kr. Celle (1984 10 Tage am Horst mit dem Partner HE E 0367) und in Sievershausen (1984 erfolglose Brut mit dem Partner HE H 7534). 7 Helgoland 763 L Männchen, o nestjung Holtorf, Kr. , 25.6.1986. 10 Ring­ ablesungen auf Gut Abbensen (100km SE) 27.4.1989, 17.5.1990, 27.4.1991, 1.5. 1992, 15.4.1993, 23.4.1994, 20.4.1995, 15.4.1996, 30.4.1997, 6.4.1998 (13). 8 Helgoland 804 P Männchen, o 27.5. 1992 Weißstorch-Aufzuchtstation Donop, Kr. Lippe. Wiederbeobachtungen: (5) 16.7.1996 auf einer gemähten Wiese an der B444 Edemissen-Stederdorf bei der Nahrungssuche. Derselbe Storch hielt sich als Brut­ vogel am 27.4. und 18.7.1996 in Ahnsen, Kr. Gifhorn, als Brutvogel auf (HPm2). Er flog somit im Juli mehr als 15 km SSW zur Nahrungssuche. 9 Helgoland E 2464. o 1974 Rethscheuer, Kr. Lüneburg. Ringablesungen am 18.5.1985 Horst Rietze (HPo), am 13.6.1986 ebenfalls Horst Rietze als Besucher und mit Part­ ner (13).

Wiederfunde von F. Rehbein beringten Weißstörchen:

1 Helgoland HE 228251 o 1940 in Eickenrode. Wiederfund am 10.1.1941: tot auf ge­ funden am Sambesi in der protugiesischen Kolonie Mozambique, Ostafrika. 2 Helgoland HE 228678 o 1942 in Dedenhausen. Wiederfund am 13.5.1946: von einem russischen Soldaten abgeschossen. Tot gefunden von Heinz Oerlecke in Vahldorf, Kr. Haldensleben. 3 Helgoland HE 229313 o 12.7.1943 in Abbensen. Wiederfund am 17.7.1964: gefan­ gen, fortgeflogen am 28.7.1964 in Stralsund, Tierpark. 4 Helgoland HE 229320 o 1943 in Equord. Wiederfund am 10.5.1947: tot aufgefunden mit einer Schußwunde auf einer Wiese in Zöschau, Kr. Oschatz, Sachsen. Gefunden von Siegfried Löwental, Zöschau.

180 Bundesbahndirektion Deutsche Hannover d D Bundesbahn . G Bundesbahndirektion, Postfach 1 80. 3000 Hannover 1 A £*f' t I I co\_. ' Herrn Hans Reither Zickerick Str. 9b 33^0 Wolfenbüttel

L. J (Bitte bei Antwort angeben) ® (05 "t 136-1 Ihrt Zeichen Ihre Nachrichl vomUnsere Zeichen Durchwahl 198- Hannover 31.08.1982 25 M 101 Eb 08.09.1982 Belrcl' Weißstorchschutz im Regierungsbezirk Braunschweig; Storchen-Unfälle in der 11O-kV-Bahnstromleitung im Raum Abbensen, Landkreis Peine

Sehr geehrter Herr Reither, es ist gewiß sehr bedauerlich, daß wie im gesamten Norddeutschen Raum auch im Kreis Peine die Zahl der Weißstörche in den letzten Jahrzehnten so stark zurückgegangen ist. Wir verstehen daher Ihre Sorge um Erhaltung der letzten Exemplare dieser schönen Vogelart. Aufgrund eigener Beobachtungen und Rücksprachen mit Vogelkundlern müssen wir aber annehmen, daß weniger Hochspannungs-Freileitungen als ganz andere Gründe die Ursache für den starken Rückgang des Bestandes an Weißstörchen ist.

Unsere Bahnstromleitung (BL) ist eine nach § 36 BbG (Bundesbahngesetz) planfestgestellte Bahnanlage. Im Rahmen der Planfeststellung ist unter Abwägung der Belange alle Betroffenen (auch des Umwelt- und Landschaftsschutzes) die dann ausgeführte Trasse und Bauform der BL festgelegt worden. Die von Ihnen gewünschte Änderung würde also nicht nur sehr hohe Kosten sondern auch ein neues Planfeststellungsverfahren bewirken. Es kann mit Sicherheit angenommen werden, daß ein solches Verfahren unter Berücksichtigung der Belange aller Betroffenen nicht durchführ­ bar ist. Den Aufwand für einen Ortstermin dürfen wir uns daher wohl - ersparen.

Mit freundlichen Grüßen

i Bundesbahndi'?* lassimg Hannover

Abb. 4: Die Bundesbahn lehnt Schutzmaßnahmen im Raum Abbensen ab (8.9. 1982). - Fig. 4: The German Railway (DB) refuses protection for the stork site around Abbensen (8.9.1982).

5 Helgoland HE 232388 o 1951 in Edemissen. Wiederfund am 11.5.1958: tot aufge­ funden in Kästorf bei Vorsfelde. Finder Dr. L. Lüders, . 6 Helgoland HE 237133 o 1954 in Eddesse. Wiederfund am 18.5.1957: verletzt aufge­ funden in Lodi, Provinz Mailand, Oberitalien. An Schußverletzung verendet.

181 7 Helgoland HE 240449 o 1958 in Edemissen. Wiederfund am 30.8.1958: tot aufge­ funden in Gr. Schwülper bei Braunschweig unter einer Stromleitung.

5 Mortalität (Verluste, Ursachen) Die Beringungen haben in Einzelfällen die Verluste der Störche erhellt (s. Abschnitt 4.2). Über die durch nasse, kalte Wetterlagen ausgelösten Nestverluste lassen sich nur indi­ rekte Aussagen machen. Während des Zusammenbruchs der Population in den Jahren 1938-1975 haben wiederholt nasse Sommer zu den verringerten Bruterfolgen geführt. Auffällig und gravierend schlagen Verluste an Stromleitungenund durch Strom­ schlag zu Buche (s. nachfolgende Fallbeispiele): Abbensen: 1981, 1 Jungstorch nach schweren Brandverletzungen getötet auf Beton-Mittelspannungsmast 300 m vom Horst entfernt. Eine anschließend über der Horsttraverse angebrachte isolierte Standfläche be­ endete die Unfälle. 1982 erlitt ein Jungstorch eine Kriechstrom-Muskellähmung, stürzte von einem Beton-Mittelspannungsmast 1000 m vom Horst (Straße Oelerse-Röhrse) auf den Erdboden und verendete an inneren Verletzungen. Die Trasse ist inzwischen abge­ baut. Mehrere tödliche Unfälle ereigneten sich an der 110 kV-Hochspannungsleitung, 300 - 1000m vom Horstbereich: z. B. Juli 1980, 1 Jungstorch (Beinbruch), Herkunft Ab­ bensen, August 1981, 1 Jungstorch (Flügelbruch), Herkunft Abbensen. August 1981, 1 Jungstorch (Beinbruch), Herkunft unbekannt. August 1982, 1 Jungstorch tot durch Bruch beider Beine, September 1984, 1 Jungstorch tot durch Beinbruch. September 1994, 1 Jungstorch tot, bereits in Verwesung. Ursache der gerade an einem der Peiner Spitzenhorste massierten Storchenverluste ist die Bahnstromleitung (Freileitung 110 kV) der Deutschen Bundesbahn AG, aus der die Fahrleitung (Oberleitung) der Strecke Han­ nover - Braunschweig gespeist wird. Die Freileitung durchzieht mit 4 Seilen in einer Ebene und dem Erdseil die Nah­ rungsräume der Nistplätze Abbensen und Sievershausen. In Abbensen durchschneidet sie in Querrichtung die Fuhseniederung, die für die Störche das wichtigste Nahrungsge­ biet darstellt. Die Vögel können die Seile vor dem abwechslungsreichen Landschaftshin­ tergrund oft sehr schwer erkennen. Verunglückte Störche werden deshalb oft erst nach Tagen oder Wochen gefunden, zumal sie nicht immer vermißt werden. Schon bei der An­ lage dieser Hochspannungsleitung forderte die Peiner Biologische Arbeitsgemeinschaft nachdrücklich die Verkabelung der Leitung im Bereich des Fuhsetales um Abbensen zum Schutz der letzten Peiner Storchenpaare. Mit Schreiben vom 31.8.1982 wurde bei der Bahn ein Antrag auf Entschärfung mittels einzuhängender Kunststoff-Sichtlappen gestellt. Dieser Antrag wurde am 8.9.1982 ablehnend beschieden (s. Abb. 4 und 5): Storchenschutz oder besser bürokratische Verhinderung des Storchenschutzes, Schrei­ ben der DB vom 8.9.1982 und 13.2.1984). Peine-Telgte: An dem erst 1993 wieder neu besiedelten Horst kollidierten 2 Jung­ störche in zwei Jahren mit der nahen HOkV-Leitung (PAZ [68]). Die Preussen Elektra - das zuständige Stromversorgungsuntemehmen - versah die untersten der 14 Seile mit roten Lappen aus Kunststoff. Sie hängen auf 500 m Länge im Abstand von 15 m und sollen es den jungen Störchen ermöglichen, unfallfrei unter den Seilen hindurchzuflie­ gen. Bis einschließlich 1998 wurden keine neuen Unfälle bekannt. Die Schutzmaßnahme beweist, daß auch die Markierung der Bahnstromleitung bei Abbensen (s.o.) technisch möglich wäre.

182 iKJ Bundesbahn

!iiin Niedersächsisches LandesVerwaltungsamt - Naturschutz, Landschafts­ pflege, Vogelschutz - Postfach 107 3000 Hannover 1

(Bitte bei Antwort angeben) Ihre Zeichen. Ihre Nachricht vom Unsere Zeichen S 2.5-22202/5.01340 25 M 101 Ebf eäe

Sehr geehrte Damen und Herren, die von Ihnen vorgeschlagene Lösung, die Leiterseile der 110 kV- Bahnstromleitung Lehrte - Braunschweig durch Einhängen von Kunststoffschi Idem kenntlich zu machen haben wir unserem Zentralamt in München zur Überprüfung vorgelegt. Nach der nunmehr vorliegenden Entscheidung des Zentralamtes ist es aus statischen Gründen nicht möglich, eine Nachrüstung der vorhandenen Leiterseile vörzurrehmen. Wir bedauern, Ihnen in dieser Angelegenheit keine günstigeren Be­ scheid geben zu können. Mit freundlichen Grüßen ►Ji-VwA

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Abb. 5: Deutsche Bahn lehnt Storchenschutz (Horst Abbensen) ab (13.2.1984). - Fig. 5: German Railways refuses protection for White Storks around Abbensen (13.2.1984).

Wendesse: 1983 kollidierte ein Altstorch mit einem Leiterseil der Mittelspannungs- Freileitung 500 m vom Horst entfernt, schlug auf den Boden auf und verendete an inne­ ren Verletzungen. Die ungesicherte Freileitung verläuft vom Storchenbrutplatz Edemis­ sen bis zum Brutplatz Wendesse durch den gesamten Wiesenbereich des Schwarzwas­ sers.

183 Eddesse: 1983 flog der 1. Altstorch am 19.5., der zweite Altstorch am 24.5. ge­ gen Leiterseile der Niederspannungs-Freileitung direkt am Horstgebäude. Beide Störche konnten sich noch von der Unfallstelle in die Wiesen zum Eddesser Bruch entfernen, verendeten dort allerdings an den Lähmungen des Stromschlages. Inzwischen wurde das Ortsnetz verkabelt. Rietze: 1984 erlitt ein Jungstorch tödliche Brandverletzungen auf (nassem) Holz- Trafo-Mittelspannungsmast 100 m vom Horst. Die Trasse ist inzwischen abgebaut. 1984 brach sich ein Altstorch beide Beine nach einem Zusammenstoß in der Höchstspannungs- Freileitung (380 kV, 6 Doppelseile in 2 Ebenen), 800 m vom Horstbereich NW Rietze. Rietze: 1998 flog ein Jungstorch zwischen zwei Leiterseile der Mittelspannungslei­ tung (20 kV) 100 m vom Horstbereich und erlitt schwere Brandverletzungen und Tod durch Herzstillstand. Eine Zeugin berichtete dabei von einem explosionsartigen Feuer­ ball (Spannungseinbruch). Entschärfungsmaßnahmen sind eingeleitet.

5.1 Weißstorch-Unfälle im Landkreis Peine (z.T. wörtliche Wiedergabe) F. Rehbein, Akte S. 133, Stederdorf 1890:Ein Jungstorch aus dem Nest der alten Ge­ richtsvogtei, Auf dem Walle, ist bei seinem ersten Probeflug auf dem Schornstein der Stärkefabrik (heute Wallhof) notgelandet und hineingestürzt. Durch den Heizer Plote wurde er gerettet. Storch-Fragebogen, Meerdorf 1930:Ein Brutstorch vom Horst A. Langeheine flog gegen einen Leitungsdraht und verendete. Storch-Fragebogen (Lehrer H. Bärges) Vallstedt 1935: Ein Jungstorch fiel aus dem Nest und zog sich dabei einen Ständerbruch zu. Hilfsbereite Nachbarn konnten das Bein erfolgreich schienen. Der Storch zog mit den Nistgeschwistem ab. Storch-Fragebogen (Lehrer A. Heinemann) Vechelde 1936: Ein Storch kam ums Leben, als er seinen bereits besetzten Horst erobern wollte. Storch-Fragebogen (Hilfslehrer Hille) Meerdorf 1936: Vor etwa fünf bis sechs Jah­ ren verunglückte das Männchen des damaligen Paares an einer Lichtleitung. F. Rehbein, Akte S. 27, Ohof 1939:Ein Altstorch fand an einer Stromleitung den Tod. Da die Jungen aufgrund ihres Alters nicht mehr bewacht werden mußten, konnte sie der verbliebene Altvogel allein bis zum Flüggewerden aufziehen. F. Rehbein, Akte S. 9, 52, Rosenthal 1942:Am 13.6.1942 wurde bei Rosenthal ein verletzter Ringstorch gefunden. Eine Beinverletzung, die er sich vermutlich an einer Stromleitung zugezogen hatte, hinderte ihn am Auffliegen. Er wurde von einem Bewoh­ ner gesundgepflegt und nach einigen Tagen wieder in die Freiheit entlassen. Der Ring Helgoland 213194 weist den Vogel wie folgt aus: nestjung beringt am 21.6.1934 in Arkenberg bei Liebenau, Kreis /Weser. K. Bäsecke, Akte v. 1944, Wahle 1944: Im Juli/August 1944 wurde bei Wahle ein toter Weißstorch gefunden. Die Fundursache ist unbekannt. Der Ring Rossitten B 50287 weist den Vögel wie folgt aus: nestjung beringt am 2.7.1936 in Neuendorf bei Brück (Mark), Kreis Zauch-Belzig von Dr. med. K. Kläre. Storch-Fragebogen 1950, C. Heyne, Wendeburg 1945: Im Jahre 1945 wurde vom Horst C. Heyne ein Storch von einem US-Soldaten abgeschossen. Seither ist das Nest nur noch unregelmäßig besetzt. Storch-Fragebogen 1949, F. Willke, Wendezelle 1949: In den Rieselfeldern wurde ein Brutstorch von einem Fuchs getötet. Die drei Jungen verhungerten. Der verbliebene

184 Wallschule Peine, den 15.2.1966

Herrn Studienreferendar Dr. H. Oelke P e i n e Gunzelinstr. 11

Betr.; Störche in der Wallschule

Sehr geehrter Herr Dr. Oelke!

Insgesamt haben wir hier bei uns in der Schule vier Weißstörche gehabt, die uns verletzt gebracht wurden. Nr. 1, dessen Flügel abgenommen werden mußte, brachten wir nach Reschke in dessen Zoo. Nr. 2, der an Hals und Schenkel blutig verletzt war, wurde von uns in Abbensen wieder ausge­ setzt, nachdem er völlig geheilt worden ist. Nr. 3, dessen gebrochener .Flügel ebenfalls nicht mehr zu retten war, wurde wieder nach Reschke ab­ gegeben, und Hr. 4 - jener weißstorch mit von Ihnen angegebener Ring­ nummer aus Fuhrberg, war noch zu schwach gewesen für den großen Flug und wird nun noch immer bei uns gehalten, frißt täglich l/2 - 3/4 Pfund Pferdeschieres und ist munter und vergnügt. preun(i[i]c Grüße Ihr i

0 3 §. 3. ® “ P- a « g£g f i i <34o 4•* (ft H> H ct- r & t33o 4 03(1) 4 H O H» • H- g9 b-*o:p 0 03 N B Q3 o' 4 3 — H- O ^ H-0 N •30 CD 01 (3 •' 0 s: c+ CD O K •* pi (Jtj

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Abb. 6: Storchenstation Wallschule Peine (1966) und 2 Wiederfundmeldungen. - Fig. 6: Stork protection in an elementary school (Peine 1966) and 2 recovery sheets.

Altstorch verließ daraufhin das Nest. Storch-Fragebogen 1951, Curt Heyne, Wendeburg 1951: Einer der beiden flügge gewordenen Jungstörche des Horstes C. Heyne flog gegen die Hochspannung. F. Rehbein, Akte S. 88, Wendesse 1952: Bis 1952 lebte auf dem Nest von Gödecke in Wendesse ein alter „Hagestolz“. Nachdem die Störchin an einer Stromleitung tödlich verunglückte, “hauste er sechs Jahre einsam und widerstand mannhaft allen Verlockun-

185 gen der jungen Störchinnen, die werbend sein Nest umflogen“ . Storch-Frageblatt 1953, Schulleiter Koblitz, Meerdorf 1953: In diesem Jahr flog ein Brutstorch vom Horst Alfred Langeheine bei einem Regensturm gegen einen Leitungs­ draht und verendete. Es kam zu keiner erfolgreichen Brut. F. Rehbein, Akte v. 1954, Wendesse 1954: Vom Nest Gödecke flog 1954 ein Jung­ storch gegen eine Freileitung und verendete. F. Rehbein, Brief an Dr. R. Bemdt v. 24.8.1962, Kl. Bülten 1962: Am 9.8.1962 wurde bei Kl. Bülten ein beringter Storch gefunden. Angeblich Beinbruch. Wurde vom Hausmeister der Wallschule (Abb. 6) gepflegt und von mir am 19.8.1962 bei Abbensen wieder freigelassen. Storch-Fragebogen 1964, Otto Helms, Wendeburg 1964: Ein Storch vom Horst O. Helms flog am 14.6.1964 gegen eine Lichtleitung und verendete. F. Rehbein, Brief an den Zoo Hannover v. 29.6.1965, Edemissen 1965: Am 26.6. 1965 wurde an der Eisenbahnstrecke Peine-Edemissen ein Brutstorch mit der Ring­ nummer Helgoland 244180 vom HorstF. Kemmer, Edemissen gefunden. Nach Augen­ zeugenberichten des Landwirts Heiner Köther, Stederdorf, hat der Storch in Höhe der Eisenbahnbrücke die Telefondrähte der Streckenleitung berührt, ist abgestürzt und ver­ endet. Trotz Zufütterungsbemühungen konnten die Jungvögel in Edemissen nicht geret­ tet werden. F. Rehbein, Akte S. 216, Eickenrode 1967:Am 20.8.1967 wurden bei Ackerar­ beiten Reste eines Weißstorchs gefunden, vermutlich ein Opfer der Verdrahtung, da in der Nähe eine Stromleitung verläuft. Der Ring Radolfzell BB 8880 weist den Vogel wie folgt aus: nestjung beringt am 30.6.1958 bei Leipe, Kreis Calau, Bezirk Cottbus. Die Horstzugehörigkeit konnte nicht ermittelt werden. F. Rehbein, Akte von 1974, Blumenhagen 1974: Am Abend des 19.8.1974 beob­ achtete K. Nordmeyer von seiner Wohnung aus, wie sich 30 Störche auf Freileitungsma­ sten niederließen. Plötzlich sah er einen Storch von einem Mast, auf dem er zuvor mit zwei Artgenossen gestanden hatte, abstürzen. N. nahm diesen Storch auf und verwahrte ihn im Stall. Am folgenden Tag übergab er den verletzten Vogel an F. Rehbein, der ihn sogleich in den Zoo Hannover zur tierärztlichen Versorgung brachte. Während der Fahrt bemerkte Rehbein, daß aus dem Schabei Blut floß und der Rachen blutig war. An Flügeln und Beinen waren keine Verletzungen zu erkennen. Mit Schreiben vom 23.8.1974 teilte der Zoo Hannover den Tod des Vogels und die Umstände mit. Hier heißt es: ,Aus dem klinischen Bild ist zu schließen, daß der Vogel erhebliche innere Verletzungen gehabt hat, die unter Umständen noch auf seinen Absturz zurückzuführen sind. Mit an Sicher­ heit grenzender Wahrscheinlichkeit ist der Vogel in Folge eines stumpfen Traumas im Bereich der rechten Bauch-Brustwand verendet.“ Ring Helgoland 4022 weist den Vo­ gel wie folgt aus: Am 28.6.1974 nestjung beringt in Drochtersen-Krautsand, Kreis und Bezirk , von G. Dahms. Das bedeutet, der Jungstorch ist bereits auf seinem ersten Wegzug ins Winterquartier noch im Heimatland verunglückt.

6 Statistische Auswertung der Zeitreihen Die zeitliche Entwicklung der Anzahl aller Horstpaare und der erbrüteten Jungvögel ist in den Abbildungen 7 und 8 zu sehen. Zur Verdeutlichung des Trends wurde der gleitende Mittelwert (über 5 benachbarte Jahre) eingezeichnet. Ausgehend von ca. 5 Horstpaaren Anfang der 1930er Jahre, steigt die Anzahl aller Horstpaare (HPa) steil

186 Abb. 7: Die zeitliche Entwicklung der Gesamtzahl aller Horstpaare in den Jahren 1930- 1998 - Fig. 7: Temporal development of all stork nests (HPa) between 1930-1998. an, bis auf einen mittleren Wert von ca. 17 Paaren im Jahre 1939. An dieses Maxi­ mum schließt sich ein 36 Jahre andauernder linearer Rückgang an, der erst 1975 zum Stillstand kommt. Zwischen 1976 und 1989 bleibt der Storchenbestand auf niedrigstem Niveau (1-3 Paare) annähernd konstant, bevor ab 1989 ein bis heute stetiger Anstieg zu verzeichnen ist. Die Ursachen für den nicht im Diagramm dokumentierten dramatischen Niedergang von 1900 bis 1929 (siehe Tab. 1) und den anschließenden Anstieg 1930- 1938 sind unbekannt. Inwieweit der 1. Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise, die umfang­ reichen Meliorationen und die großflächigen Heideaufforstungen in den 20er Jahren

Abb. 8: Die zeitliche Entwicklung der Anzahl der erbrüteten Jungvögel in den Jahren 1930-1998- Fig. 8: Development of total number of hatched White Storks 1930-1998.

187 Abb. 9: Jährliche durchschnittliche Anzahl der Jungen aller Horstpaare (JZa, oberes Teil­ bild) bzw. pro Horstpaare mit Nachwuchs (JZm, unteres Teilbild). Die über den Zeitraum 1930-1998 gemittelten Werte liegen bei 1.73 (JZa) und 2.57 (JZm). - Fig. 9: Annual number of hatched White Storks per nest (JZa) resp. nestpairs with offspring (JZm). Means 1.73 (JZa) and 2.57 (JZm). dafür verantwortlich gemacht werden können, ist unklar. Folgende Einflüsse für den Niedergang ab 1941 sind jedoch zu benennen: Die Intensivierung der Landwirtschaft ab ca. 1960 mit verstärktem Einsatz von Herbiziden und Insektiziden. Diese Entwicklung ging einher mit der Drainierung von Äckern und feuchten Wiesen, der Vernichtung von Grünland durch Umbruch oder Ausweisung als Baugebiete. Der Abbau von Nistplätzen in den Dörfern (Dachverschmutzung) sowie die Verdrahtung der Landschaft durch neue Hochspannungstrassen und der Straßenbau haben ebenfalls ihren Beitrag dazu gelei­ stet. Die leichte Erholung der Weißstorchbestände seit 1989 mag auf den Rückgang der intensiven Grünlandbewirtschaftung sowie die Ausweisung von Schutzgebieten zurück­ zuführen sein. Die Anzahl der Jungstörche (JZG) verläuft praktisch parallel zur Anzahl der HPa (siehe Bild 8). Die Reproduktionsrate läßt sich an der durchschittlichen jährlichen An­ zahl der Jungvögel pro Horstpaar (JZa und JZm) ablesen und mit dem über den gesam­ ten Zeitraum gemittelten Wert vergleichen. Letzterer betrug 1.73 ± 0.74 bezogen auf die Anzahl aller Horstpaare und 2.57 ±0.81 pro Horstpaar mit Nachwuchs. Die jährlichen Zahlen sind nicht über den gesamten Zeitraum konstant, sondern liegen im Zeitraum vor 1958 deutlich über dem Durchschnitt aller Jahre, der durch die drastischen Ein­ brüche 1973-1974 und 1986-1991 gedrückt wird. Die zeitliche Entwicklung ist in Ab­ bildung 9 dargestellt. Die Ursachen für den Rückgang der JZa und JZm ab 1959 liegen in der bereits oben erwähnten Trockenlegung von Feuchtwiesen und der Umwandlung von Grünland in Ackerflächen. Die Anzahl der Horstpaare ohne Nachwuchs ist in Abbildung 10 dargestellt. Auch diese Zeitreihe zeigt in ähnlicher Weise den kurzen steilen Anstieg bis 1938, den langen

188 Abb. 10: Die zeitliche Entwicklung der Anzahl der Horstpaare mit Nachkommen in den Jahren 1930-1998. - Fig. 10: Number of successful nest pairs with offspring (HPm) 1930-1998. linearen Abfall bis 1975 sowie die leichte Erhohlung der Zahlen ab 1989. Im Gegen­ satz zu diesem Verhalten stehen die Daten für die Anzahl der Horstpaare ohne Jungen (HPo), die in Abbildung 11 gezeigt sind. Die Maxima und Minima sind weniger stark ausgeprägt und erscheinen um einige Jahre zu späteren Jahreszahlen verschoben. Zur Untersuchung etwaiger zeitlicher Korrelationen wurden Zeitreihenanalysen mit Berechnung von Autokorrelations- und Kreuzkorrelationsfunktionen durchgeführt. Da­ bei wurden die Reihen entweder durch Subtraktion des gleitenden Mittelwertes (globaler

Abb. 11: Die zeitliche Entwicklung der Anzahl der Horstpaare ohne Nachwuchs in den Jahren 1930- 1998. - Fig. 11: Number of pairs without offspring 1930-1998.

189 0.6

Lag

Abb. 12: Kreuzkorrelation zwischen der jährlichen Änderung der Anzahl JZG und HPo als Funktion der zeitlichen Verschiebung (Lag). - Fig. 12: Cross-correlation between annual change in the number of hatched birds (JZG) and nests without offsprings (HPo) as a function of the temporal shift (Lag).

Trend) geglättet oder der Trend durch Differenzenfilter bis zur 2. Ordnung eliminiert. Die Analyse ergaben je eine schwache positive Autokorrelation für Dreijahres-Intervalle bei der Anzahl aller Horstpaare und Jungvogelzahlen. Zwischen der Anzahl der Horstpaare mit Jungen HPm bzw. der Jungenzahl JZG und der Anzahl der Horstpaare ohne Nachwuchs ergab die Kreuzkorrelationsanalyse ein ein­ deutiges Maximum bei einem Lag von vier Jahren, was die oben bereits bemerkte zeitli­ che Verzögerung widerspiegelt. Mögliche Ursache ist die Dauer bis zur Geschlechtsrei­ fe, die in der Regel bei 3-4 Jahren liegt. Ferner konnten für die jährlichen Änderungen (Differenz aufeinanderfolgender Jahre) ebenfalls eine schwache Korrelation bei einem Lag 4, eine stärkere bei einem Lag von 1 sowie eine starke Antikorrellation bei einem Lag 0 beobachtet werde (siehe Abb. 12). Letzteres bedeutet, daß in der Regel in Jahren mit großen Zunahmen bei HPm bzw. bei JZG die Anzahl der HPo klein ist und umge­ kehrt. Dieses Ergebnis zeigt, daß die Änderungen in der Anzahl der HPm und der HPo nicht unabhängig voneinander sind. Vermutlich sind in kritischen Jahren das witterungsabhängige Nahrungs- und/oder Nistplatzangebot der limitierende Faktor, der über die Änderungen von HPm (JZG) und HPo zum Vorjahr entscheidet. Falls diese Hypothese zu trifft, sollte sich durch ein zusätzliches Angebot an Nist- und Futtermöglichkeiten die Anzahl der Horstpaare wei­ ter steigern lassen. Eine alternative Hypothese beruht auf der Annahme, daß die Anzahl der in einem bestimmten Jahr einfliegenden Störche sich überwiegend aus den vorjähri­ gen Altvögeln und deren älteren Jungen zusammensetzt. Auch in diesem Fall wären die HPm- (JZG-) und HPo-Änderungen gegenläufig. Das verbleibende Maximum bei Lag 1 (Verschiebung um 1 Jahr) deutet darauf hin, daß erfolgreich brütende Horstpaare im darauffolgenden Jahr aussetzen und somit die HPo-Zahl ansteigt.

190 7 Die einzelnen Horste (Chronik der Nistplätze) Vgl. dazu auch Abb. 13-15. Der Kr. Peine enthält 82 Ortschaften (Stadt Peine 15, Ede­ missen 15, Ilsede 7, Lahstedt 6, Lengede 4, Hohenhameln 11, Wendeburg 8, Vechelde 16). In 13 Siedlungen/Dörfem (Gemeinde Ilsede: Kl. Bülten, Gr. Solschen; Gemeinde Lahstedt: Oberg, Münstedt; Gemeinde Lengede: Woltwiesche, Broistedt; in der Stadt Peine (Alt- oder Kemstadt); Gemeinde Vechelde: Denstorf, Bettmar, Liedingen, Kl. Gleidingen, Bettmar, Gemeinde Wendeburg: Harvesse; Gemeinde Hohenhameln) hat es nach unseren Unterlagen im 20. Jahrhundert keine nistenden Störche oder Storchenne­ ster gegeben. Von 20 Orten (25,6 %) wissen wir, daß sie als Nistplatz um die Jahrhun­ dertwende überliefert sind. Alle weiteren Angaben fehlen. Die Horste befinden sich nicht auf dem Boden, sondern erhöht (bis ca. 22 m Höhe) auf den Dächern von Gebäuden (landwirtschaftlichen Betrieben, vorwiegend Scheunen = 16x, auf Stallgebäuden 6x, Schornsteinen = 12x, zumeist auf bäuerlichen Wohn­ häusern = 23x, auf einem Kornspeicher lx , auf dem Pappdach einer Zuckerfabrik lx , 2x auf Strohdächern (Wipshausen, bis 1887 in Ohof), Feuerwehrtürmen = lx , auf hölzernen Masten 2x, niemals auf Strommasten (ganz im Gegensatz zu der An­ gabe in BÄSEKE [98]), 14x auf Bäumen: Esche Fraxinus( excelsior) 3x, Linde (Tilia cf. platyphyllos) 2 x , Bergahom (Acer montanum) 1 x , Pappel (Populus spec.) 2 x , Wei­ de ( Salix spec.) 1 x, Stieleiche (Quercus robur) 1 x , Bäumen nicht angegebener Art 3 x . Nadelbäume (Koniferen) sind niemals zur Anlage eines Horstes benutzt worden. Neu­ bauten oder Industrie-, Gewerbegebiete werden zum Nisten gemieden, desgleichen auch Wälder oder Baumalleen. Die Bindung an menschliche Siedlungen dörflichen Typs ist auffällig. Innerhalb der Kontrollperiode 1900-1998 konnte kein besetzter Horst außer­ halb einer Siedlung (eines Dorfes) nachgewiesen werden. Nur ausnahmsweise gibt es Meldungen über Storchennester, die von Störchen selbst und ohne menschliches Zutun gebaut wurden. Überwiegend machen sich die Störche menschliche Konstruktionen wie Wagenräder, Körbe, Holzgestelle, Kunsthorste selbst mit artifiziellen Kotspritzem (wei­ ßen Farbflecken) zunutze. In der ersten und ergiebigsten Storchenzählung (1900), von der uns die Original­ meldungen der damaligen Ortsvorsteher oder Schulmeister nicht zur Verfügung standen (Quelle: WEIGOLD 1937), fehlen in vielen, i.e. 19 Fällen (Ortschaften) Hinweise auf den Niststandort. Zumeist befindet sich in dem Storchenort 1 Nest. Es sind dokumentiert 2 Nester in 7 Dörfern, 3 Nester in 9 Dörfern, 4 Nester in 1 Ort (Eixe), 6 Nester in 1 Dorf (Edemissen). Während für die eigentliche, die mittelalterliche Stadt Peine u.W. kein Storchembrut- platz verbürgt ist, wurde die Stadt massiv vor 100 Jahren von Storchennestern umrahmt (s. Eixe, Vöhrum Abb. 13). Noch 1998 läßt sich das 1,5 km vom Stadtzentrum entfernte Nest in Telgte (Nr. 13 in Abb. 13 in wenigen Minuten bequem erreichen. Die Regel - ein Storchenpaar pro Ort und Brutsaison - ist nur in einem einzigen Fall, in Vöhrum (siehe Kapitel 7.48) durchbrochen. Hier kam es 1937 und 1939 zur erfolgreichen Aufzucht von Jungstörchen in zwei Nestern im Ort. Kein Ort im Kr. Peine ist im 20. Jahrhundert kontinuierlich von Störchen besiedelt. Alle Horste mußten im Laufe der Jahrzehnte mehrfach erneuert und repariert werden. Von den ca. 932 erfolgreich aufgezogenen Jungstörchen (Tab. 2, S. 177) entfliegen die meisten vorwiegend aus einigen, d.h. 27 begünstigten Horstgebieten.

191 Abb. 13: Nistplätze des Weißstorchs um 1900. Landkreis Peine in den Grenzen von 1998. In der Abb. bedeuten: 1 Abbensen, 2 Adenstedt, 3 Alvesse bei Edemissen, 4 Alvesse bei Vallstedt, 5 Barbecke, 6 Bekum, 7 Berkum, 8 Bierbergen, 9 Bortfeld, 10 Bründeln, 11 Clauen, 12 Dungelbeck, 13 Duttenstedt, 14 Eddesse, 15 Edemissen, 16 Eickenrode, 17 Equord, 18 Essinghausen, 19 Gadenstedt, 20 Groß Bülten, 21 Groß Lafferde, 22 Groß Solschen, 23 Handorf, 24 Hohenhameln, 25 Horst, 26 Klein Bülten, 27 Klein Ilsede, 28 Klein Lafferde, 29 Köchingen, 30 Klein Solschen, 31 Lengede, 32 Mehrum, 33 Mödes­ se, 34 Münstedt, 35 Neuölsburg, 36 Oberg, 37 Oedesse, 38 Ohlum, 39 Ölsburg, 40 Peine, 41 Plockhorst, 42 Rosenthal, 43 Röhrse, 44 Rötzum, 45 Rüper, 46 Schmedenstedt, 47 Schwicheldt, 48 Sonnenberg, 49 Sophiental, 50 Soßmar, 51 Stederdorf, 52 Stedum, 53 Telgte, 54 Vechelade, 55 Vechelde, 56 Vöhrum, 57 Wedtlenstedt, 58 Wendeburg, 59 Wendesse, 60 Wendezelle, 61 Wense, 62 Wipshausen, 63 Woltorf, 64 Zweidorf, 65 De­ denhausen, 66 Adolphshof, 67 Ohof, 68 Groß Gleidingen. - Fig. 13: Breeding sites of the White Stork in the county of Peine (border lines of 1998) around 1900.

192 Abb. 14: Verbreitung im Jahr 1938: 1 Abbensen, 2 Bortfeld, 3 Eddesse, 4 Edemissen, 5 Eickenrode, 6 Eixe, 7 Equord, 8 Mehrum, 9 Ohlum, 10 Telgte, 11 Vöhrum (zwei Horste), 12 Voigtholz-Ahlemissen, 13 Wehnsen, 14 Wendesse, 15 Wense, 16 Dedenhausen, 17 Adolphshof, 18 Ohof, 19 Eltze. Die offenen Kreise bedeuten aufgegebene Nistplätze. - Fig. 14: Breeding distribution in 1938. Open circles = previous nesting sites.

7.1 Abbensen, Gemeinde Edemissen 1. Nistplatz Speicher Der älteste überlieferte Nistplatz befindert sich auf dem First des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Komspeichergebäudes. Leider wurde dieser historische Standort, zur Fuhse gelegen, von den Störchen um 1960 aufgegeben. Er gehörte zu dieser Zeit zum Hof Landwirt Siegfried Dettmer, Haus Nr. 6 (Akte F. Rehbein). Das Gebäude mit Wagenrad war noch 1973 am westlichen Ortsausgang zu sehen (Belegphoto H. Reither). - Bei der

193 1 Abbensen (zwei Horste) 12 Wendeburg1 Abbensen 10 Wense 2 Bortfeld 13 Wendezelle 2 Eddesse 11 Dedenhausen 3 Eddesse 14 Dedenhausen 3 Edemissen 4 Edemissen 15 Adolphshof 4 Equord 5 Equord 6 Essinghausen 7 Meerdorf 8 Mehrum 9 Vöhrum 10 Wense 11 Eltze

1 Abbensen 2 Dedenhausen 3 Eddesse 4 Edemissen 5 Rietze 6 Wendeburg (zwei Horste)

1 Abbensen 1 Abbensen 2 Eddesse p 1998 3 Edemissen 4 Plockhorst 5 Rietze 6 Telgte 7 Wendesse

Abb. 15: Nistplätze des Weißstorchs 1948,1958,1968,1978,1988,1998.-Fig, 15: Nest sites of the White Stork 1948, 1958, 1968, 1978, 1988, 1998 in the county of Peine. 194 Abb. 16: Speicher, Horst Dettmer, Abbensen 19.8.1973 (Photo Hans Reither). - Fig. 16: Nest on top of the grain storage of farmer Horst Dettmer, Abbensen. Photo by Hans Reither 19.8.1973. Zählung der Nistplätze im Jahre 1907 werden, leider ohne Angabe des Besitzers, zwei Nistgelegenheiten genannt, eine davon mit 3 Jungen (Weigold 1937). Da uns von dem Rittergut erst ab 1945 ein dauernd besetzter Horst überliefert ist, kann es sich um den Horst bei Dettmer handeln. Zusammenfassung: 1907 HPa, 1930 HPa, 1933 HPm3, 1934 HPm3, 1935 ?, 1936 ?, 1937 HPm3, 1938 HPml, HP4/2/1, 1939 HPm4, 1940 HPm3; HPx/4/3; Beringung HE 228 226-228, 1941 HPo, 1942 HPm3; Beringung HE 229 329-330, 1943 HPm4: Berin­ gung HE 229313,1944 HPo, 1945 HPo, 1946 HPo, 1947 HPo, 1948 HPm3,1949 HPml, 1950 unbesetzt, 1951 unbesetzt; F. Rehbein: 24.8.1951 vor 14 Tagen in den Wiesen 40 Ex., 1952 HPo, 1953 HPm2, 1954 HPm2; Beringung HE 238113, 238114,1955 HPm2, 1956 HPo, 1957, 1958 unbesetzt, 1959 HE, 1960 ab jetzt keine Störche mehr. 2. Nistplatz Rittergut Der ebenfalls am Westrand des Ortes zur Fuhse gelegene Nistplatz befindet sich auf dem Rittergut der Familie von Schwartz, früher von Bar. 1945 brachten hier die Besitzer auf dem höchsten und im Querschnitt größten Schornstein, der der Waschküche dient, ein

195 Abb. 17: Storchennest Rittergut Abbensen (von Schwartz). Photo Hans Reither 29.7.1984. - Fig. 17: Stork nets farm von Schwartz, Abbensen. Photo 29.7.1984 Reither.

Wagenrad auf, das die Störche sogleich bezogen und bis heute bewohnen. Bis auf eine Unterbrechung (1979) verlebte das Paar die Saison auf dem niederen und im Querschnitt wesentlich kleineren Nachbarschomstein, der der Küche dient. Das hatte auch seine Ur­ sache: Die Störche hatten nicht vergessen, daß im Jahr zuvor der Sturm das Nest wegge­ rissen hatte, praktisch unter den Füßen ihrer vier Jungen. Am 8. August um 17:30 Uhr brachen die sechs Mauersäulen der Rauchabzugsöffnung unter dem Rad mit dem Nest zusammen. Die vier bereits geübten Flugschüler konnten gerade noch rechtzeitig abhe­ ben, um nicht in die Tiefe gerissen zu werden. Der Eigentümer hatte zwar sofort den großen Schomsteinkopf vom Schutt befreit und wieder etwas altes Nistmaterial aufge­

196 legt, mußte aber mit ansehen, wie die Störche die Rekonstruktion mieden. Stattdessen stopften sie den kleinen Schornstein, der keine Nestunterlage trug, mit Gras und Ästen voll und schritten zur Brut. Über den weiteren Verlauf berichtet Frau von Schwartz im Storchfrageblatt vom 21.9.1979 an Reither: „Wir hatten am 5.6.1979 ein Gewitter mit 34 mm Regen sowie Hagel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Störche gebrütet. Eine Eischale wurde gefunden. Junge wurden nicht bemerkt. Das Paar weilte immer seltener auf dem Nest. Wir haben jetzt das Nest abgebaut, um heizen zu können.“ Erst 1980, als im Februar von L. Meyer und H. Reither der große Schornstein von 1,2 m x 1,8 m mit einer Nisthilfe aus Brettern, Eichenästen und zwei Ballen Stroh wieder hergerichtet war, bezog das Paar wieder den alten Standort. Ob es ein neues Paar war oder ob die Störche den Unfall nicht länger in ihrem Gedächtnis behielten, blieb unklar, weil sie unberingt waren. F. Rehbein konnte, aufgrund der Unzugänglichkeit, nur einmal die Jungstörche be­ ringen. Am 23.6.1954 schreibt er darüber: „Der Horst befand sich auf einem Schorn­ stein, und nur über eine drei Meter lange schmale Bohle konnte man vom Taubenschlag im benachbarten Turm aus an das Nest herankommen. Dieser beschwerliche Weg in luf­ tiger Höhe nahm dann einer der Maurer, die gerade auf dem Gut beschäftigt waren. Er hat dann auch die Beringung vorgenommen.“ In den Jahren 1982-1984 beringte Reither die Jungstörche mit Hilfe der Feuer­ wehr Peine. Sie stellte für diese Aufgabe ihre Mannschaft kostenlos mit Motorleiter zur Verfügung. Zusammenfassung: 1907 ?, 1930 ?, 1945 HPa, 1946 HPa, 1947 HPo; HP7/7/0, 1948 HPm4, 1949 HPm3, 1950 HPm2, 1951 HPm3, 1952 HPo; HPx/3/0; Junge bei Kampf aus dem Nest geworfen, 1953 HPo; HPx/0/0; Gelege bei Kampf aus dem Nest gewor­ fen, 1954 HPm3 Beringung HE 238110-112, 1955 HPm4, 1956 HPm4; HPx/5/4; fünf­ ter Jungvogel verendet, 1957 HPm4, 1958 HPo; HP7/7/0, 1959 HPm4; HPx/5/4, 1960 HPml; HPx/x/1,1961 HPml; HPx/x/1,1962 HPm3: HPx/x/3,1963 HPo; HP7/7/0,1964 HPm4, 1965 HPm3, 1966 HPo, 1967 HPml, 1968 HPo, 1969 HPo, 1970 HPm3, 1971 HPo, 1972 HPo, 1973 unbesetzt, 1974 unbesetzt, 1975 unbesetzt, 1976 unbesetzt, 1977 HPo; HPO/0/0, 1978 HPm4; HPx/4/4; am 8. August bringt Sturm den Horst zum Ein­ sturz, 1979 HPo; HPl/0/0, 1980 HPm3; HPx/4/3, 1981 HPm3; HPx/4/3, 1982 HPm3; HPx/4/3; Beringung Reither: 825F,826F,827F, 1983 HPm3; HPx/3/3; Beringung Reit­ her; 897F-899F, 1984 HPm4; HPx/4/4; Beringung Reither: 929F-932F, 1985 HPm2; HPx/3/2,1986 HPm2; HPx/3/2,1987 HPm2; HPx/3/2,1988 HPo; HPx/4/0,1989 HPm2; HPx/4/2,1990 HPm4; HPx/4/4,1991 HPo; HPx/2/0,1992 HPm3; HPx/3/3,1993 HPm4; HPx/4/4, 1994 HPm4; HPx/4/4, 1995 HPm3; HPx/3/3, 1996 HPm4; HPx/4/4, 1997 HPm2; HPx/3/2, 1998 HPm4; HPx/4/4.

7.2 Alvesse bei Edemissen, Gemeinde Edemissen Uber den Standort des westlich der Erse gelegenen Nistplatzes in Alvesse liegen leider keine konkreten Hinweise vor. Bei WEIGOLD [163] heißt es, 1907 hatte Alvesse noch Störche. Zusammenfassung: 1907 Paar, 1930 7, 1933 HB2, 1934 HB2, 1935 HB2, 1936 HB2, 1937 7.

197 7.3 Alvesse bei Vallstedt, Gemeinde Vechelde

Dieser Ort ist bei B e r n d t & R e h b e in [103] nicht enthalten, weil er damals zum Land­ kreis Braunschweig gehörte. Er kam erst durch die Gebietsreform 1974 zum Kr. Peine. Über den Nistplatz berichten: Storchfragebogen (Abb. 2) der Arbeitsgemeinchaft für Na­ turschutz im Freistaat Braunschweig (Lehrer Bärge, Alvesse, 29.11.1932): Kein Storch im Ort genistet. Alljährlich habe man hier 4-6 Störche beobachtet, die im benachbarten Bruche und Umgebung täglich ihre Nahrung suchten. Hohe alte Eichen werden häufig als Schlafbäume benutzt. Zuweilen verbringen einzelne Störche die Nacht auf Schorn­ steinen der Häuser im Dorfe. Im Frühjahr 1932 ist eine künstliche Nestanlage auf einer Scheune angebracht worden, die hoffentlich 1933 bezogen wird. Mit dem letzten Stroh­ dach ist um 1881 auch das letzte Storchennest im Ort verschwunden. Bis dahin haben immer hier Störche genistet. Im selben Fragebogen der o. a. Arbeitsgemeinschaft, Lehrer Bärge (Alvesse, 9. Ju­ li 1934): Standort des Nestes Bauer Heinrich Schriewer, erbaut 1933; Wagenrad auf Ziegeldach der Scheune; 1933 und 1934 unbesetzt; Umgebung des Nestes zu unruhig, vielleicht findet der Storch nicht die nötigen Baustoffe, „da wir keine Plätze haben, auf denen Reisig umherliegt“ . Besucht wird das Nest jährlich von mehreren Störchen, die oftmals die Nächte dort zubringen. Im nächsten Jahr [1935] soll das Nest mit 1/4 Meter Reisigunterlage versehen werden. Im o.a. Fragebogen Lehrer Hermann Bärge am 14. „Nebelung“(l 1) 1936: Wagenrad auf Ziegeldach der Scheune; 1935 und 1936 unbesetzt, trotzdem treffen alljährlich hier Störche ein und halten sich tagelang im Nest oder seiner Umgebung auf. Wahrscheinlich fehlt den Tieren Reisig zum Nestbau, oder die Umgebung ist zu unruhig. Nahrungsman­ gel besteht nicht, Bruch in der Nähe. Prügeleien um die Nestunterlage. Zusammenfassung: 1881 Das letzte Nest verschwindet; bis dahin immer Störche im Ort, 1900 ?, 1907 ?, 1930 ?, 1933 unbesetzt: neue Nisthilfe errichtet, 1934-1936 unbe­ setzt.

7.4 Barbecke, Gemeinde Lengede Barbecke kam im Verlauf der Gebietsreform (1974) vom Kr. Wolfenbüttel zum Kr. Pei­ ne. Der Ort ist daher bei BERNDT & REHBEIN (1961) nicht enthalten. Über den Nist­ platz unterrichten: Storch-Fragebogen der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz im Frei­ staat Braunschweig (Lehrer Schünemann, Barbecke, 21.10.1931): Standort des Nestes Barbecke; Landwirt Hermann Vogel, Twete; erbaut 1876; Holzgestell, viereckig, auf Ziegeldach der Scheune; 1930 Einzelstorch, 1931 ein Paar nur einige Tage lang, schein­ bar vertrieben (Katzen). Ähnlich war es auch in früheren Jahren. Keine Kämpfe. Zusammenfassung: 1876 ? Errichtung einer Nisthilfe, 1900 ?, 1907 ?, 1930 Einzel­ storch, 1931 ein Paar einige Tage, vertrieben?, 1932-1934 unbesetzt.

7.5 Berkum, Stadt Peine Über den Standort des Nistplatzes in Berkum gibt es keine konkreten Aussagen. Nur bei W e ig o l d [163] heißt es: 1907 hatte Berkum noch Störche. Storch-Fragezettel liegen nicht vor. Zusammenfassung: 1900 ?, 1907 hatte Berkum noch Störche.

198 7.6 Bierbergen, Gemeinde Hohenhameln Über den Standort des im Südwestkreis Peine (Peiner - Hildesheimer Börde) gelegenen Nistplatzes gibt es keine konkreten Aussagen. WEIGOLD [163]: 1907 hatte Bierber­ gen noch Störche. Akte F. Rehbein: 1961 nicht besetzt. Storch-Fragezettel liegen nicht (mehr) vor. Zusammenfassung: 1900 ?, 1907 Bierbergen hatte noch Störche.

7.7 Blumenhagen, Gemeinde Edemissen Über den Standort des östlich von Edemissen, am Blumenhagener Moor gelegenen Nist­ platzes gibt nur die Akte F. Rehbein Auskunft: Am 6.10.1974 ein Wiederfund. Zusammenfassung: 1900 ?, 1907 ?, 1930 ?, 1931-50 ?, 1951 Nest bei Alfred Hansen, 1952-62 ?.

7.8 Bortfeld, Gemeinde Wendeburg Dieser Ort gehörte vor 1974 zum Landkreis Braunschweig. 1. Nistplatz Landwirt Vogel, Wohnhaus BLASIUS ([104], S. 7), teilt mit: Im Frühjahr des Jahres 1906 ließ er sich von Dr. Thienemann, dem Leiter der Vogelwarte Rossitten, ein großes Quantum Storchenrin­ ge schicken. Am 15. Juni des gleichen Jahres unternahm er die erste Exkursion in die umliegenden Dörfer von Braunschweig, um einige4-5 Wochen alte Nestlinge zu berin­ gen. Er war unter anderem in Bortfeld, wo sich auf dem Wohnhaus von Landwirt Vogel, vier Junge befanden. Sie erhielten die Ringserie 10, 11, 12 und 13. Kurt Bäsecke, Mitarbeiter des Naturhistorischen Museums Braunschweig, berichtet in den Braunschweiger Neusten Nachrichten vom 9.11.1932, Nr. 264: Stadt und Land - Der weiße Storch bei Braunschweig: „Aus vielen Teilen Deutschlands liegen Berichte über die Abnahme der Zahl des weißen Storchs als Brutvogel bereits vor. Da aus dem Braunschweiger Gebiet keinerlei Nachweise bisher vorhanden waren, hielt es die Ge­ meinschaft Braunschweiger Ornithologen für wünschenswert, hierüber genaue Zahlen zu erbringen. Von den Herren Hans Gödecke und Gerhard Wachsmuth dieser Gemein­ schaft wurden nun im Herbst 1932 sämtliche Ortschaften um die Stadt Braunschweig aufgesucht, um die nachstehend verzeichneten Unterlagen zu erlangen. Die Ergebnisse von 146 Ortschaften liegen dieser Abhandlung zugrunde.“ Auf eine Anfrage von H. Reither an G. Wachsmuth teilte dieser am 8.1.1979 mit: Bortfeld ist schon vor 1900 besetzt. Weiterhin 1936, 1937, 1950 besetzt, 1951 HPo. Zusammenfassung: schon vor 1900 besetzt, 1900 ?, 1906 HPm4; beringt durch R. Bla­ sius, 1930-35 ?, 1936, 1937 besetzt, 1938-49 ?, 1950 besetzt, 1951 HPo. 2. Nistplatz Witwe Rickmann, Wohnhaus, Schornstein Storch-Fragebogen der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz im Freistaat Braunschweig (Lehrer Benda, Bortfeld), Storch 1928 zum letztenmal auf dem Wohnhaus der Witwe Rickmann Nr. Ass. ? genistet. Der Herbststurm riß das Nest herunter, das vom Storch selbst aus Reisig und Kartoffelkraut auf dem Schornsteine errichtet war. Seitdem ist kein Storch wieder dicht beim Dorf beobachtet worden. Von Kindern seiner 1. Klasse sind 2 Störche am sog. Aue-Okerkanal, westlich von Bortfeld, sowie auf dem Rieselgute 5 Störche beobachtet worden. Letztere sind in der Richtung des Okertales nach Groß- Schwülper zu fortgeflogen. Ein Knabe hat Ende Juni beim Heueinemten ein Storchen­

199 paar auf der Pastorenwiese an der Schweineweide, zu Bortfeld gehörig, beobachtet, das seinen Flug nach Wendeburg richtete. Zusammenfassung: 1900 ?, 1907- 1927 ?, 1928 Der Storch hat zum letzten Mal bei Rickmann genistet. 3. Nistplatz Witwe Erna Voges, Schornstein auf Wohnhaus, Nr. 20 Brief des Baumeisters Wilhelm Feuge, Bortfeld, vom 4.6.1948 an Heim W. Tautenhahn, Braunschweig, Schubertstr. 4: „Sehr geehrter Herr Tautenhahn! Gern bringe ich Ihnen nachstehende Daten zur Kenntnis. Wahrscheinlich brütet das Storchenpaar bei uns nicht mehr, weil durch den in den Jahren 1938/39 erfolgten Bau des [Salzgitter] Stichkanals unsere Weiden und Sümpfe trocken gelegt wurden. Es ist ja doch möglich, daß der Storch hier nur sein Absteigequartier hat, während die Störchin an anderer Stelle brütet. Ich werde darauf achten, ob sich hier Jungstörche zeigen. Ein Schleiereulenpaar brütet alle Jahre in der Kirche, in diesem Jahr habe ich noch nicht nachgesehen. Hochachtungsvoll grüßt Wilhelm Feuge“. Daten zur Storchenstatistik (aus Brief W. Feuge): Jahr Ankunft Abreise Brut Bemerkungen 1935 2.4. 26.8. ja am 28.9., 2.10. und 4.10. noch Störche beob. 1936 24.3. 22.8. ja 1937 1.4. 29.8. nein 1938 16.4. 17.8. ja (3) Die Jungstörche reisten am 17.8., die Altstörche am 2.9. nach Süden 1939 2.4. 14.8. nein Die Störchin kam am 4.4. an 1940 13.4. 23.8. nein Die Störchin kam am 6.4. an. 1941 6.4. 24.8. nein Der Storch blieb einschichtig (allein?) 1942 13.4. 23.8. nein Die Störchin kam am 20.4. an 1943 6.4. 22.8. nein 1944 16.4. 20.8. nein 1945 12.4. 17.8. nein Ein Vogel wurde am 19.5. von einem amerikanischen Soldaten abgeschossen 1946 15.4. 24.8. nein Der Storch blieb einschichtig 1947 18.4. ? nein desgleichen 1948 7.4. nein desgleichen Storch-Frageblatt Vogelschutzstation Braunschweig, (Dr. R. Bemdt), Thielemann- str. 1: Bearbeiter Willke, Bortfeld 1947: Standort des Nestes Wohnhaus Nr. 20, Schorn­ stein: fortlaufend mit 2 Altstörchen besetzt. Gelege durch kurzfristig anwesende Störche zerstört. Ebenso werden (im Widerspruch zu Feuge) für das Jahr 1946 2 Altstörche an­ gegeben. Für die Jahre 1944 und 1945 werden 2 Altstörche gemeldet. O.a. Frageblatt (Bearbeiter Willke, Bortfeld, für 1949): Standort des Nestes wie 1947. Fortlaufend mit 2 Altstörchen besetzt. Es wurden keine Jungstörche großgezogen. Ankunft 12.4. und 10.5.1949; Verschwinden: 26.8.1949. O.a. Frageblatt (Baumeister Wilhelm Feuge, Bortfeld, am 8.11.1950): Standort des Nestes: Wohnhaus Nr. 20, Schornstein: von 2 Störchen vom 6.4.1950-19.6.1950 be­ setzt. Das Gelege kam nicht zum Schlüpfen. Ankunft: 6.4. und 8.4.1950. Auf ebensolchen Frageblättem berichtet für 1951 Hauptlehrer F. Bemdt (am 6.9. 1951) : 2 Störche ca. 10 Tage anwesend. Für 1952 Bemt Zeitschel, Lehndorf (am 10.8. 1952) : 1 Storch einige Tage anwesend. Nest durch Sturm teilweise beschädigt. Für 1953

200 B. Zeitzschel: Nest nicht besetzt, Nest ist zerstört! Zusammenfassung für Bortfeld: (Vöges, 3. Nistplatz) 1900 ?, 1907 ?, 1930-34 ?, 1935 HPx, 1936 HPx, 1937 HPo, 1938 HPm3, 1939 HPm3, 1940 HPo 1941 HE, 1942 HPo, 1943 HPo, 1944 HPo, 1945 HPo, 1946 HPo, 1947 HPo, 1948 HE, 1949 HPo, 1950 HPo, 1951 HB2, 1952 1 Besucher, 1953 Nest zerstört.

7.9 Clauen, Gemeinde Hohenhameln Über den Standort des in der äußersten Südwestecke des Kreises Peine gelegenen Nist­ platzes existieren keine konkreten Hinweise, WEIGOLD [163]: 1907 hatte Clauen noch Störche. Akte F. Rehbein: Clauen 1961 nicht besetzt. Storch-Fragezettel sind nicht vor­ handen.

7.10 Dungelbeck, Stadt Peine G. Wachsmuth teilt H. Reither am 8.1.1979 mit: Dungelbeck schon vor 1900 besetzt. Zusammenfassung: schon vor 1900 besetzt, 1907 ?, 1930-60 ?, 19612, 1962-65 ?.

7.11 Duttenstedt, Stadt Peine Dieser Ort gehörte bis zur Gebietsreform von 1974 zum Landkreis Braunschweig. G. Wachsmuth teilte am 8.1.1979 mit: Duttenstedt war schon vor 1900 besetzt, 1932 kein besetzter Horst mehr. Laut Storch-Fragebogen der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz im Freistaat Braunschweig (Lehrer Sebesse, Duttenstedt, am 5.11.1931): Hier ist kein Storchennest. Am 29.7.1983 wurde von L. Meyer und H. Reither mit Hilfe der Feuerwehr Pei­ ne (Bernd Grobe) auf dem Schornstein des Wohnhauses Zum Gute 6 ein neues Nest errichtet. Die Initiative kam von dem Landwirt Hugo Führmann, Duttenstedt, der das Stahlgestell und ein Droschkenrad stiftete. Am 4. 8.1983 teilt Frau Gisela Klaßen mit, daß der erste Storch auf dem Nest sitzt. In den darauf folgenden Jahren wurden Reither aus der Bevölkerung immer nur sporadische Besuche gemeldet. Keine Unterlagen in der Akte F Rehbein. Zusammenfassung: 1900 schon vor 1900 besetzt, 1907 ?, 1930 ?, 1931 ?, 1932 unbe­ setzt, 1933^-0 ?.

7.12 Eddesse, Gemeinde Edemissen Dieser im Nordteil des Landkreises gelegene Horstplatz ist alt. Die Wiesen der Moor­ gebiete „Seewiesen, Eddesser Seewiesen“ im Norden und die Schwarzwasserniederung im Südwesten, dazu Grünlandgebiete im Norden (an den „Eddesser Tannen“, die Fuhse- wiesen) boten bis 1972 noch regelmäßig Nahrung für ein Storchenpaar. WEIGOLD [163]. Akte F. Rehbein: Eddesse hatte bis 1901 immer Störche. In diesem Jahr (1901) wurde das Nest beim Abbruch eines Hauses beseitigt. - Als erster bekannter Standort wird in der erwähnten Akte notiert: Nistplatz auf dem zur Waschküche gehören­ den Schornstein des Grundstückes Bauer Friedrich Ebeling, Haus Nr. 8. Im Jahre 1920 angelegt. Späterer Eigentümer: Hans-Hermann Schmidt, Runde Str. 2; wobei es sich um

2Anmerkung H. Oelke: Zwischen 1953-1957 kam die damals von Rektor G. Behmann, Volksschule Dungelbeck, gegründete Peiner Faunistisch-floristische Arbeitsgemeinschaft (jetzt Peiner Biologische Ar- beitsgemeinchaft) wiederholt zu Exkursionen in Dungelbeck zusammen. Ein Storchenhorst wurde m. W. niemals besichtigt oder beobachtet.

201 Abb. 18: Nestplatz Landwirt Giere, Eddesse 14.8.1997. - Fig. 18: Nest site farmer Giere, Eddesse 14.8.1997. Photo Hans Reither. denselben Standort bzw. um dasselbe Nest handelt. Während die Störche von 1920-1926 den Horst Ebeling/Schmidt benutzten, brütete ein Paar 1997 und 1998 auf einem Mast im Garten des Landwirtes Hans-Henning Giere, Runde Str. 6. Zu besseren Übersicht werden die Quellen bzw. Gewährsleute gleich hinter den Jahresbruterfolgen genannt. Zusammenfassung: 1901 HPa Rehbein, 1920-1932 keine Angaben, 1933 HPm2 Bemdt & Moeller, 1934 HPm3 dieselben, 1935 ?, 1936 ?, 1937 HPm3 Rehbein, 1938 HPm4 Rehbein, 1939 HPm3 ders., 1940 HPm4 ders., 1941 HPm3 ders., 1942 HPo; HP?/?/o Bemdt., 1943 HPm3; HPx/4/3 ders., 1944 HPm3 ders., 1945 HPm3 ders., 1946 HPm3 ders., 1947 HPm3 ders., 1948 HPm2 Bemdt & Moeller, 1949 HPm3 dies., 1950 HPo; HP3/0/0 dies., 1951 HPm3; HPx/4/3 Fragezettel (=Fz), 1952 HPm3 (Fz), 1953 HPm3 (Fz), 1954 HPm4 (Fz), 1955 HPm3 (Fz), 1956 HPm3; HP4/3/3 (Fz), 1957 HPm4 Bemdt & Moeller (bis 1969 inkl.), 1958 HPm3 (Fz), 1959 HPm2 (Fz), 1960 HPm2 (Fz), 1961 HPml; HPx/1/1 (Fz), 1962 HPm2; HPx/4/2 (Fz), 1963 HPm2 (Fz), 1964 HPm3 (Fz), 1965 HPml (Fz), 1966HPo; HP7/7/0 (Fz), 1967 HPo; HP7/7/0 (Fz), 1968 HPm3; HPx/4/ 3 (Fz), 1969 HPm2; HP/3/2 (Fz), 1970 HPo; HP3/0/0 Reither, 1971 HPm4; HPx/4/4

202 Reither, 1972 HPm5; HPx/5/5 ders., 1973 HPo; HPO/O/O ders., 1974 unbesetzt ders., 1975 HPo ders., 1976 HE ders., 1977 unbesetzt ders., 1978 HPo; HP7/7/0 ders., 1979- 1989 Besucher ders., 1990 HPo; HPx/2/0 ders. 1991-1996 Besucher ders., 1997 HPm2; HP5/4/2 ders.3, 1998 HPm3; HPx/4/3 ders.,

7.13 Edemissen Edemissen, in der nördlichen Hälfte des Landkreises Peine gelegen, zwischen Schwarz- wassemiederung(-mulde) und Blumenhagener Moor, weist mehrere Brutplätze des Weiß­ storchs auf. 1. NistplatZy Golinde oder Thielinde Dieser Nistplatz scheint der älteste zu sein. Vgl. WITTENBERG [173]: „Die Golinde in Edemissen trug einen Horst in ihrer Krone. Von dort zogen die Störche auf das Pfarrhaus; zuletzt waren sie bei dem Storchenfreund Ferdinand Kemmer heimisch“ (S. 128). S. 179 folgt ein Photo mit der Überschrift: ,JDie Go- oder Thielinde an der Kirche in Edemissen trug ein Storchennest. Dieses Wahrzeichen des Nordkreises brach im Sturm.“ Über den Zeitpunkt ist leider nichts ausgesagt. W e ig o l d [163]: „In Edemissen 1934 drei Horste, davon 1 mit vier Jungen. Zwei Horste verlassen.“ 2. NistplatZy Pappel a u f dem Grundstück Haus Nr. 66 Laut Akte F. Rehbein, Berichsjahr 1951, S. 62: „Nach Wissen des Bauern F. Kemmer war bis 1910 ein Nest auf einer Pappel auf dem Grundstück von Elli Brandes, früher Adolf Schmidt, Haus Nr. 66.“ 3. NistplatZy Pfarrhaus Akte Rehbein, S. 83 „Franzosenöl brachte den Storch aufs Dach.“ S.a. Bericht in der PAZ [28]: „Es war in den Jahren 1930/31, als die Edemissener, Störche, die bisher Jahr für Jahr in dem Nest auf dem Pastorenhause nisteten, plötzlich zu dem Hofe von Bauer Kemmer überwechselten. “ Akte Rehbein, S. 33, Bericht vom 13.5.1941 „Der Storch im Kreis Peine“ : „In Edemissen meiden die Störche seit einigen Jahren die beiden Nester auf dem Dach des Pastorenhauses.“ Akte Rehbein, S. 59, Bericht vom 8.7.1951 „Stor­ chengeschichte“ : „Nachdem die Störche beim Pastor Hartwig vergrämt waren und Quar­ tier bei Kemmer nahmen, bauten hin und wieder Störche in dem Nest auf dem Dache des Pastorenhauses, wurden jedoch sofort von den Kemmerschen Störchen gestört und weggebissen. Als ein fremder Einzelgänger, ein alter Störenfried, den Nestbau wieder­ um störte, nahm ihn Bauer Gustav Meyer (gegenüber des Pastorenhauses) aufs Korn und bepfefferte ihn mit Schrot Nr. 7, worauf er für immer Reißaus nahm.“ 4. NistplatZy Ferdinand Kemmer; Nr. 4, Stall, Giebel, nach Scheunenbrand First Akte F. Rehbein, S. 168 [135]: „In Edemissen befindet sich das Nest seit 1935 auf einer Scheune des Grundstücks des Bauern Ferdinand Kemmer. Vorher nistete der Storch auf einem Nest des Pfarrgrundstücks. Inzwischen hat das Nest bei Kemmer bereits zwei Mal seinen Platz gewechselt und 1957 wurde es das Opfer eines Brandes. Es wurde aber sogleich eine neue Nisthilfe errichtet, auf der 1958 wieder gebrütet wurde.“

3 Von den 4 geschlüpften Jungen wurde einer verendet abgeworfen. Ein weiterer wurde lebend ausge­ stoßen und vom Horsteigentümer aufgezogen und zur Pflegestelle gebracht. Zwei wurden normal flügge.

203 Abb. 19: Edemissen, in den Schwarzwasser-Wiesen. Besuchsstörche am 29.8.1998. - Fig. 19: Visitors atop the nest on the newbuilt farmhouse Edemissen, inmidst the Schwarzwasser wetland. 29.8.1998. Photo Hans Reither. 5. Nistplatz, Hermann Brennecke, Wohnhaus, Gografenstr. 4 Nach Auskunft von Friedei Meyer, Gografenstr. 4 (mdl.) an Hans Reither: 1994 An­ kunft eines unberingten Paares am 15.5. Baut ohne Nisthilfe auf dem nördlich gele­ genen Wohnhaus-Schornstein und bleibt bis zum Wegzug Ende August. Im Dezember 1994 errichtet Heinz Schemmel aus im Auftrag der Gemeinde Edemissen und des Landkreises Peine auf dem First eine künstliche Nisthilfe. 1995 Ankunft eines unberingten Paares am 20.4. Baut auf der Nisthilfe und brütet er­ folgreich: HPx/4/4. 1996 Ankunft eines unberingten Paares am 10.4. Baut und brütet erfolgreich: HPx/x/0. Die Eizahl war nicht bekannt, desgleichen die Anzahl geschlüpfter Junge (H. Reither be­ obachtete Fütterungen). Es flogen keine Junge aus. Sie verendeten im naßkalten Wetter. 1997 Es wurden nur unregelmäßige Horstbesucher gesehen. 1998 Ankunft eines unberingten Paares am 27.4. Baut und brütet erfolgreich: HPx/2/2. 6. Nistplatz, Rinderstall, 300 m vor dem südlichen Ortseingang an der B 444 Eigentümer-Gemeinschaft Hering-Hansen, Hacke (mdl. an H. Reither) 1996 wurde ei­ ne Nisthilfe auf dem östlichen Firstende errichtet. 1997, 1998 besuchten unregelmäßig Störche das Kunstnest. Es kam nicht zum Bau oder zu Übernachtungen. Der Horst liegt ideal, inmitten der Schwarzwasser-Niederung (NSG) und ist umgeben von einer ausge­ dehnten Rinderweide. Für den An- und Abflug wäre es jedoch besser, wenn die Nisthilfe um 1 m über die Dachfläche angehoben würde. Zusammenfasssung der Bruterfolge in den Nistplätzen 1-6 Edemissen 1907 Paar Thie- linde vgl. Weigold (1937), 1930 ?, 1933 Pastorenhaus Bemdt & Moeller, 1934 HPm4

204 Pastorenhaus Bemdt & Moeller, 1935 ?, 1936 ?, 1937 HPm4, 1938 HPm4, 1939 HPm4, 1940 HPm2 Kemmer (Beringung Rehbein: 22841-42), 1941 HPo, 1942 HPm4 Kem- mer (Beringung Rehbein: 228682-685), 1943 HPo, 1944 HPm3, 1945 HPm4, 1946 HPm3,1947 HE, 1948 HPm3,1949 HPm3,1950 HPo, 1951 HPm4 Kemmer (Beringung Rehbein: 232388-391), 1952 HPm3 Kemmer (Beringung Rehbein: 235429-431), 1953 HPm3, 1954 HPm2, 1955 HPo, 1956 HPo, 1957 HPm2, 1958 HPm3 Kemmer (Berin­ gung Rehbein: 240449-451), 1959 HPml, 1960 HPm2, 1961 HPm3, 1962 HPm3, 1963 Besucher, 1964 Besucher, 1965 HPo, 1966 ?, 1967 unbesetzt, 1968 HE, 1969-1976 un­ besetzt, 1977 Besucher, 1978 unbesetzt, 1979 unbesetzt, 1980 unbesetzt; Horstreparatur Rehbein & Reither bei Kemmer, 1981 Besucher, 1982 Besucher, 1983-1993 unbesetzt, 1994 HPo Brennecke, 1995 HPm4 Brennecke, 1996 HPo Brennecke, 1997 Besucher Brennecke, 1998 HPm2 Brennecke.

7.14 Eickenrode, Gemeinde Edemissen Landwirt Hans Köther, Nr. 14, Horst auf Weidenbaum. Das Dorf, im Nordzipfel des Kr. Peine, grenzt an die Ersewiesen und wurde schon um die Jarhundertwende von Weißstörchen (für 1907WEIGOLD [163]) besiedelt, verlor sie aber in den 1940er Jahren. Akte F. Rehbein, S. 3 (Berichtsjahr 1954): Eickenrode auf einem Weidenbaum im Garten des Landwirtes Hans Köther, Haus Nr. 14. Das Nest, das im Dorf noch keine Vorgänger hatte, wurde 1937 von dem Genannten angelegt. Bemdt & Moeller (handschriftlich): 1953 ein Besucher, 1954 ein Besucher. BERNDT & MOELLER [102], Reg.Bez. , Tab. 1: Eickenrode, Weide, 1948 ?, 1949 ?, 1950 ?, 1951 ?, 1952 ein Besucher, 1953 ein Besucher. Storch-Fragezettel Vogelschutzstation Braunschweig (Bürgermeister Hans Köther): Baum: 1 Storch 1954 an mehreren Tagen einige Minuten Aufenthalt. Zusammenfassung: 1907 Paar WEIGOLD (1937), 1930 ?, 1933-1936 ?, 1937 HPo Rehbein, 1938 HPm3 Ankunft 25.4. Akte F. Rehbein, S. 23, 28, 1939 HPm3 Ankunft 20.4. Akte F. Rehbein S. 23,28, 1940 HPm2 Beringung Rehbein: Nr. 228250-251 (Akte S. 30), 1941 HE Rehbein, 1942 Besucher Rehbein, 1943 HPo Rehbein, 1944-1947 ? Rehbein, 1948-1950 ? Bemdt & Moeller, 1951 ? Nest im Frühjahr vom Baum geweht (Rehbein), 1952-1954 Besucher Bemdt & Moeller, 1955 kein Horst mehr vorhanden. Akte F. Rehbein (Berichtsjahr 1954, S. 103): Ein am 30.6.1940 beringter Jungstorch wurde am 10.1.1941 in Portugiesisch-Ostafrika tot gefunden. Ein neues Nest wurde nicht angelegt, nachdem der Horstbaum 1951 entwurzelt wurde. Akte F. Rehbein (Berichtsjahr 1967, S. 216): Am 20.8. dieses Jahres wurden bei Ackerarbeiten in Eickenrode Reste eines Weißstorchs gefunden, vermutlich ein Opfer der „Verdrahhtung“ unserer Landschaft, da in der Nähe der Fundstelle eine Hochspan­ nungsleitung vorbeiführt. Der Vogel tmg einen Ring mit der Bezeichnung „Vogelwarte Radolfszell“, Nr. BB 8800. Er war am 30.6.1958 bei Leipe, Kr. Calau, Bezirk Cottbus beringt worden. Die Horstzugehörigkeit konnte nicht ermittelt werden.

7.15 Eixe, Stadt Peine 1. Nistplatz Sünder, Gastwirtschaft, Hartdach Akte F. Rehbein (Berichtsjahr 1939, S. 28): Das Nest ist vor Jahren angelegt, aber nicht bezogen worden. Einige Tage sind wohl Störche dagewesen, aber wohl von dem Schie­ ßen am Schießstand verscheucht worden.

205 2. Nistplatz Baum außerhalb von Eixe, Nr. 24 Akte E Rehbein (Berichtsjahr 1941, S. 32): Der in den Wiesen nach Eixe zu stehende Baum ist jedoch nie von Störchen angenommen worden. 3. Nistplatz, Landwirt Otto Hagemann, Eixe Nr. 25, Baum Akte F. Rehbein (Berichtsjahr 1941, S. 32): Der Nistbaum war 1938 so morsch, daß sei­ ne Fällung nicht zu umgehen war. Die Störche waren in diesem Jahre wohl mit Rücksicht auf die stark schwankende Unterlage nicht zum Brutgeschäft geschritten. Das Nest wur­ de auf einer daneben stehenden Esche im nächsten Jahre neu angelegt und auch von den Störchen sofort angenommen. Wiederholt beobachtet man, daß sich diese Störche das für den Nestbau benötigte Polstermaterial in Form alter, ausgededienter Papieretischdecken aus dem Gehöft der daneben liegenden Gastwirtschaft Emst „besorgten“. 4. Nistplatz, Schumachermeister Erich, Eixe Nr. 151 Akte F. Rehbein (Berichtsjahr 1941, S. 32): Das andere Nest befindet sich seit 1936 auf dem Grundstück des Schumachermeisters Erich, Haus Nr. 151. Als Unterlage dient hier ein Holzgestell. Um dieses Nest wurde 1940 zeitweise von 10 Störchen erbittert gekämpft. Schließlich blieb einer, arg zerrupft, Sieger. Als sich ihm aber kein Partner zugesellte, hob er sich bald wieder von dannen. Zusammenfassung: Eixe Nr. 25: 1907-1937 genaue Daten ?, 1907-1935 genaue Daten ?, 1938 HPo, 1940 HP ?, 1941-1945 genaue Daten?. Eixe Nr. 151: 1936 Nisthilfe er­ richtet, 1937-1939 genaue Daten?, 1940 Kämpfe ums Nest, 1941-1945 genaue Daten ?.

7.16 Equord, Gemeinde Hohenhameln Der Weißstorchbrutplatz im SW des Kreises Peine, an der Aueniedemng gelegen, ist alt, wurde aber wie alle in der südlichen Kreishälfte vorhandenen Nistplätze in den 1950er Jahren auf gegeben. Akte F. Rehbein (Berichtsjahr 1954, S. 105): Seit 1890, wahrscheinlich aber auch schon früher, haben in Equord immer Störche gebrütet. Bis 1936 befand sich das Nest auf einer Esche im Fröchlingschen Garten. Als diese Esche gefällt werden mußte, hat die Equorder Jugend mit großem Eifer ein Wagenrad auf dem benachbarten Bergahom ange­ bracht. Der Bergahom befindet sich (neben der Schmiede Bremer) auf dem Grundstück der Witwe Frie, Equord Nr. 28. Im Winter 1954/1955 ist der obere Teil des Baumes mit dem Nest einem Sturm zum Opfer gefallen. Im März 1955 wird auf dem Giebel der Scheune des Bauern August Benecke eine Nisthilfe errichtet (Norddeutsche Zeitung vom 24.3.1955). Der Storch nahm das neue Nest anfänglich an, baute aber dann an der alten Stelle wieder, so daß Einwohner der Gemeinde einen Brettverschlag an den Stumpf des alten Baumes nagelten. Seitdem ist der Storch in dem alten Nest, und das neue Nest steht , ist aber auch nicht von anderen Störchen benutzt (Akte Rehbein, Berichtsjahr 1958, S. 155). Zusammenfassung: 1890 besetzt, 1907 bes. (W e ig o l d 1937), 1930 bes., 1933 HPm4, 1934 HPm3, 1935 ?, 1936 ?, 1937 HPm3, 1938 HPm4, 1939 HPm4, 1940 HPm3 Be­ ringung F. Rehbein: 228233-235, 1941 HPm2 Beringung F. Rehbein: 228677, 228270, 1942 HPo, 1943 HPm3 Beringung F. Rehbein: 229320, 1944 HPm2, 1945 HPm3, 1946 HPm2, 1947 HPm3, 1948 HPm3, 1949 HPm4, 1950 HPm3, 1951 HPm2 Beringung Rehbeinb: 232386-387, 1952 HPm2 Beringung Rehbein: 235423-424, 1953 HE, 1954

206 HPm3 Beringung Rehbein: 238107-109, 1955 HPm4 Beringung Rehbein: 22924-27, 1956 HPo, 1957 HE, 1958 HE, 1959 HE, 1960 ff. unbesetzt.

7.17 Essinghausen, Stadt Peine Wilhelm Kamps, Nr. 18, Wohnhaus, Schornstein. Essinghausen wurde erst 1974 durch die Gebietsreform vom Landkreis Braunschweig dem Kr. Peine zugeordnet, daher vor­ wiegend in Braunschweig Quellen. Wachsmuth teilte am 8.1.1979 mit: Essinghausen schon vor 1900 besetzt. Storchfragebogen der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz im Freistaat Braunschweig 1936: Nistplatz: Horst- und Grundeigentümer Wilhelm Kamps. Essinghausen Nr. 18, Wohnhaus, Schornstein, erbaut 1936: HPm3. Ein ganz junger Storch verendet aus dem Nest geworfen. Zwei Angriffe fremder Störche am Nest ab­ geschlagen, ein Angriff in der Luft. Etwa 1908 das frühere Storchennest vom Sturm aus einem Baum geworfen. Berndt & MOELLER ([102], Tab. 1), Essinghausen Schorn­ stein von 1930-1935 keine Angaben. Sonst s.u. Die handschriftlichen Aufzeichnun­ gen von Berndt & Moeller (für die Jahre 1907-1957) sind in der Zusammenfassung (s.u.) berücksichtigt. Storch-Frageblatt Vogelschutzstation Braunschweig: Essinghau­ sen, Schornstein: 1944 HPm3,1945 HPm3,1946 HPm3,1947 HPm3.1957: „Der Stand­ ort, ein älterer Schornstein, wurde im April vom Hausbesitzer abgerissen und ca. 3 m weiter wieder neu aufgebaut. Das Nest wurde zerstört und auch keine weitere Möglich­ keit zum Errichten eines neuen gegeben.“ Zusammenfassung: 1908 früheres Storchennest vom Sturm von einem Baum geworfen, 1930 ?, 1933-1935 ?, 1936 HPm3 Eisengerüst um den Schornstein als Nisthilfe errichtet, 1937 HPm2, 1938-1943 ?, 1944 HPm3, 1945 HPm3, 1946 HPm3, 1947 HPm3, 1948 HPo, 1949 HPo, 1950 HPm2,1951 HPm2,1952 HPm3,1953 HE, 1954 HB2,1955 HPo, 1956 HPo, 1957 Horst abgerissen.

7.18 Gadenstedt, Gemeinde Lahstedt Ein einzige Hinweis in WEIGOLD [163], .Außerdem hatte 1907 Gadenstedt noch Stör­ che“ .

7.19 Gr. Gleidingen, Gemeinde Vechelde

1907 ein bewohntes Nest (Weigold [163]), 1934 HPm4 (Weigold [163]).

7.20 Groß Ilsede, Gemeinde Ilsede Ältere Angaben liegen für diesen ehemaligen Industriekemort (Sitz der ehemaligen II- seder Hütte) nicht vor. Die PAZ: vom 19.2.1992 [64]: Per Autokran ein Nest auf alter Eiche installiert. Ilseder Jäger (Thies u. Schräder) helfen zwei Störchen aus Wohnungs­ not. 1998 teilte Günther Schräder schriftlich H. Reither mit: „Bezugnehmend auf Ihren Bericht in der PAZ vom 6.4.1998 [92] möchte ich darauf hinweisen, daß auch im Revier Gr. Ilsede ein Storchennest vorhanden ist. Es wurde 1992 aufgesetzt und auch gleich angenommen, aber es kam zu keinem Bruterfolg. In den folgenden Jahren kamen nur vereinzelt Störche. Anliegend zwei Fotoablichtungen, die das Storchenpaar im Juni 1992 auf dem Horst in der Eiche zeigen.“

207 7.21 Groß Bülten Wird in der Akte Rehbein ohne weitere Details als Nistplatz aufgeführt.

7.22 Groß Lafferde, Gemeinde Lahstedt G. Wachsmuth teilte am 8.1.1979 mit: „Groß Lafferde schon vor 1900 besetzt“. WEI- GOLD (1937) erwähnt für 1907 Gr. Lafferde.

7.23 Handorf, Stadt Peine Nur bei WEIGOLD (1937) ist Handorf für 1907 erwähnt. Die Akte Rehbein führt Han­ dorf nicht auf. Der Horst befand sich wahrscheinlich auf dem Hof Heuer, später Hei­ necke, nahe der Kirche (Ortschronist Pastor H. Ahrens, mdl. 24.9.1998 an H. Oelke).

7.24 Klein Ilsede, Gemeinde Ilsede Basisquelle ist WEIGOLD (1937): „1907 hatte Kl. Ilsede noch Störche“ . F. Rehbein brieflich an R. Bemdt am 1.8.1963: Kl. Ilsede 1962, Nest-Neuanlage. 1963 unbesetzt. Wo sich der Horst 1963 befand, ist z. Zt. nicht mehr zu rekonstruieren. Etwa vor 1914 befand sich ein Horst auf einer Esche auf dem Kothop Euling, Nr. 39, nahe den Fuhse- wiesen (Pastor H. Ahrens, Ortschronist, mdl. 24.9.1998 an H. Oelke). Kl. Ilsede besitzt eine für Störche idelale Lage direkt an den inzwischen ungenutzten und vemäßten Fuh- sewiesen. Mit der Einstellung der Kokerei Ilsede hat die PREUSSAG AG das regulie­ rende Abpumpen von Grundwasser eingestellt. Zu etwa 1907 vgl. PAZ (1.9.84) [55]. Allgemeine Hinweise auf Nester im Umfeld von Handorf - Kl. Ilsede und Großansamm­ lungen mit annähernd 100 Störchen im Jahr 1909.

7.25 Lengede, Gemeinde Lengede Als einzige Quelle dient WEIGOLD (1937): Lengede hatte um 1907 noch Störche.

7.26 Meerdorf, Gemeinde Wendeburg Landwirt Alfred Langeheine, Meerdorf Nr. 6, Wohnhaus, Schornstein. Der Ort ist bei Rehbein nicht berücksichtigt, weil Meerdorf erst durch die Gebietsreform von 1974 zu Peine gelangte. Zusammenfassung der vorliegenden Informationen: 1930 unbesetzt, Brutstorch flog ge­ gen Leitungsdraht und verendete, 1931 HE, Storch-Fragen AG Naturschutz Freistaat Braunschweig: 1932 HPm3, 1933 HPo, 1934 HPm4, 1935 HPm3, 1936 HPm3, 1937- 1947 ?, 1948 HPm2 Frageblatt Vogelschutzst. Braunschweig, 1949 HPm3, 1950 HPo, 1951 HPo, 1952 HE, 1953 HPo, Brutstorch flog gegen Leitungsdraht und verendete 1954 HB2, 1955 HPm2 Brutstorch flog gegen Leitungsdraht und verendete. 1956 HPo, 1957 HB1, 1958 HB1, 1959 unbesetzt, 1960 HE, 1961-1963 HB1. 1997 PAZ (22.1.1997) [78] unter „Peiner Land“: Auf dem Dach der Scheune von Rüdiger Bleck in Meerdorf, am Orstsausgang in Richtung Rüper, wurde gestern eine Nisthilfe für Störche montiert. 1998 Besucher.

7.27 Mehrum, Gemeinde Hohenhameln Landwirt Martin Flohr, Esche im Garten, Grundstück Nr. 45. WEIGOLD (1937) nennt pauschal Mehrum.BERNDT & REHBEIN (1961) enthalten keine Ortsangaben der Brut­ plätze, wohl aber 4 Abb. (S. 130), auf denen auf 4 Kartenskizzen die Brutplätze mit

208 Punkten schematisiert sind. Demnach hatte Mehrum, an der Aueniederung und heute am Mittellandkanal gelegen, um 1900 zwei Brutplätze zu gleicher Zeit. Aus den hin- terlassenen Aufzeichnungen gibt es nur konkrete Hinweise auf das o.a. Grundstück Nr. 45. Zusammenfassung: 1900 ?, 1907 hatte Mehrum noch Störche(WEIGOLD 1937), 1925 HPx Akte F. Rehbein (S. 32): Seit 1925 nisten die Störche auf einer Esche 1926-1932 ?, 1933-1936 ? Bemdt & Moeller, 1937 HPm3, 1938 HPm2 Fragebogen Vogelschutzstati­ on Braunschweig, 1939 HPm3 desgl., 1940 HPm4 desgl., Beringung Rehbein: 228229- 232, 1941 HPm2 desgl., Beringung Rehbein: 228268-269, 1942 HPml desgl., Berin­ gung Rehbein: 228689, 1943 HPo, 1944 HPm2, 1945 HPm3, 1946 HPm2, 1947 HPm3, 1948 HPm4 Bemdt & Moeller, 1949 HPm2 dies., 1950 HPm3 dies., 1951 HE dies., 1952 HPo dies., 1953 HPo dies., 1954-1956 ?, 1957 Nest noch vorhanden (Akte Rehbein, S. 154), 1958-1961 ?, 1962 unbesetzt (Akte Rehbein). Akte Rehbein (S. 195): Der Baum ist (1962) abgestorben. Das Gestell ist verfallen. Das Nest ist nicht mehr anflugfähig. Es soll auch nicht wieder hergestellt werden, da die Esche hin und her schwankt. Beim Besteigen könnte sie Umfallen. Der Eigentümer lehnt es ab, auf dem Stalldach ein Nest anzubringen, da er Verschmutzung des Regenwassers befürchtet, das für die Wäsche benötigt wird. Das Nest kann abgeschrieben werden.

7.28 Mödesse, Gemeinde Edemissen Landwirt Erich Grove, Nr. 1, Scheunengiebel. Akte F. Rehbein (S. 138): Im Frühjahr 1956 wurde bei Landwirt Erich Grove, Nr. 1, auf dem Giebel der Scheune ein Nest an­ gelegt. Daß sich hier kein Paar ansiedelte, mag sich u.a. daraus erklären, daß in dem 2 km entfernten Edemissen seit der Jahrhundertwende Störche nisten und den Nahrungsraum des Blumenhagener Moores und des Schwarzwassers bis an den Rand von Mödesse be­ anspruchen (Vermutung H. Reither). Zusammenfassung (Seiten Nr. nach Akte Rehbein): 1956 unbesetzt S. 140, 1957 unbe­ setzt S. 182, S. 190,1958 unbesetzt S. 166, S. 182,1960 unbesetzt S. 190,1961 unbesetzt S. 191, 1962 unbesetzt S. 193, S. 194. Über einen zweiten Nistplatz in Mödesse berichtet STEININGER (1958): Mödesse, Erich Köhler, noch nie besetzt.

7.29 Oedesse, Gemeinde Edemissen Landwirt Fritz Brennecke, Nr. 6, Viehstall, Giebel. 1956 legte der Landwirt Brennecke auf seinem Viehstall ein Nest an (Akte Rehbein). Zusammenfassung (Seiten Nr. nach Akte Rehbein): 1956 ein Storch vorübergehend S. 136-138, S. 140, 1957 unbesetzt S. 182, 1958 unbesetzt S. 182, 1959 unbesetzt S. 197, 1960 unbesetzt S. 190, 1961 unbesetzt S. 191, 1962 unbesetzt S. 193, S. 194, 1963 unbesetzt S. 220, 1966 Nest verfallen F. Rehbein (in litt. 18.10.66) an R. Bemdt.

7.30 Ohlum, Gemeinde Hohenhameln Schmiedemeister Heinrich Meyer, Nr. 40, Linde neben Schmiede. Nach WEIGOLD [163] hatte Ohlum um 1907 noch Störche. 1934 ein Nest mit 4 Jungen. Akte F. Rehbein (S. 42): Das Nest in Ohlum wurde 1920 vom Schmiedemeister Heinrich Meyer auf einer gekappten Linde, neben der Schmiede, mit Hilfe eines Wagenrades angelegt. Es war, abgesehen von 1940 und 1941, immer besetzt. 1938 HPx/x/4; 1939 HPx/x/4. Akte F.

209 Rehbein (1954, S. 3): Das Nest in Ohlum, Nr. 40, ist schon seit 10 Jahren nicht mehr bewohnt. Akte Rehbein (S. 197): im Jahre 1937 HPx/x/4. Zusammenfassung: 1907 noch Störche in Ohlum, 1920 Errichtung einer Nisthilfe auf Haus Nr. 40, 1921-1936 keine konkreten Daten, 1934 HPm4 (WEIGOLD 1937), 1937 HPm4, 1938 HPm4, 1939 HPm4, ab 1940 unbesetzt.

7.31 Schmedenstedt, Stadt Peine Nur WEIGOLD (1937) führt ein Nest für diesen Ort am Nordrand der Hildesheimer Börde auf. 1907 hatte Schmedenstedt noch Störche.

7.32 Röhrse, Stadt Peine Landwirt Walter Brandes, Nr. 3. 1900 ?, 1907 HPx, 1931-1933 keine Angaben, 1934 HPm4, 1935-1957 keine Angaben, 1958 HPx; keine Angaben über Nachwuchs, 1959- 1964 keine Angaben, 1965 HB2. Handschriftlichen Aufzeichnungen bei B e r n d t & MOELLER [102], STEININGER [159, 160],

7.33 Rüper, Gemeinde Wendeburg 1907 hatte Rüper noch Störche (WEIGOLD1937).

7.34 Rötzum, Gemeinde Hohenhameln 1907 hatte Rötzum noch Störche (ein Nest)(WEIGOLD 1937).

7.35 Rietze, Gemeinde Edemissen 1. Nistplatz, Spritzenhaus, First des Schlauchturmes, Nr. 53 F. Rehbein (Bericht von 1954, Akte S. 104): „Hier befinden sich zwei Kunstanlagen. Eine im Jahre 1952 auf dem Spritzenhaus angelegte, die im folgenden Jahre von einem Storchenpaar bezogen, wurde, das auch ein Nest baute, aber keine Eier ausbrütete, und ein zweites Nest auf dem Dach des Gehöftes des Bauern Adolf Hering. Dieses wurde 1953 errichtet, aber nur von Einzelstörchen vorübergehend aufgesucht. Vor dieser Zeit gab es in Rietze kein Storchennest, wohl aber im benachbarten Alvesse. Zusammenfassung vom Spritzenhaus Nr. 53: 1952 HPo, 1953-1954 unbesetzt (Berndt & Richter, in litt, an Reither), 1955 unbesetzt (Rehbein, Akte S. 130), 1956 unbesetzt (Rehbein, Akte S. 138), 1957-1958 keine Angaben, 1959 unbesetzt (Rehbein, Akte S. 187). 2. Nistplatz, Landwirt Adolf Hering, Wasserreihe Nr. 1 Horst auf Lüftungsschomstein des Viehstalles. Zusammenfassung vom Horst Hering: 1953 HPo Berndt & Moeller (1958, S. 39-47), 1954 HPo dies., 1955 HPm2 Beringung Rehbein: 240426-427, 1956 HPm3 Beringung Rehbein: 240431-433, 1957 HPm3 Berndt & Moeller, 1958 HPm2 Rehbein (Akte S. 182), 1959 HPm3 Rehbein (Akte S. 187), 1960 HPm2 Berndt & Richter (in litt, an Reither), 1961 HPo Rehbein (Akte S. 191), 1962 HPo Rehbein (Akte S. 194), 1963 HE Berndt & Richter, 1964 HB2 dies., 1965 HPm3 dies., 1966 HPm4 dies., 1967 HPo dies., 1968 HPm3 dies., 1969 HPm3 dies., 1970 HPml dies., 1971 HPm3 dies., 1972 HPm3 dies., 1973 HPo dies.; s.a. Bericht zum Tod eines Altstorchs, 1974 HPo dies., 1975 HPm2

210 Abb. 20: Horst Rietze (Hering) - Fig. 20: Nestsite Rietze (Hering). Photo Hans Reither 9.8.1997. dies., 1976 HPm2 dies., 1977 HPm3 dies., 1978 HPo dies., 1979 HPm2 Reither4, 1980 HPm3 ders., 1981 HPm3 ders., 1982 HPm2 Beringung Reither: 838 F, 839 F, 1983 HPm4 Beringung Reither: 865 F - 868 F, 1984 HPm3 Beringung Reither: 9 1 3 F -9 1 5 F, 1985 HPo Reither, 1986 HPo Reither, 1987 Besucher, 1988 Besucher, 1989 Besucher, 1990 HPm2 Reither, 1991 HPo Reither, 1992 HPm2 Reither, 1993 HPm3 Reither, 1994 HPm2 Reither, 1995 HPm3 Reither, 1996 HPml Reither, 1997 HPm3 Reither, 1998 HPm2 Reither.

7.36 Plockhorst, Gemeinde Edemissen 1. Nistplatz Landwirt Karl Soest, Nr. 1, Hausgiebel. 2. Nistplatz Jürgen Hartmann, Im Winkel 4, Scheunegiebel, heute Grundstück Bio-Hof.3. Nistplatz Beyer u. Pein, Im Dei- len Nr. 8 (Bio-Hof), auf Mast. Über den im Wiesenbereich zwischen Fuhse und Erse, im nördlichen Zipfel des Landkreises gelegenen Nistplatz berichten: W i t t e n b e r g ([173], S. 106): „Durch Kauf erwarb 1937 der Bauer Papenburg die Hofstelle. Am 19. August 1966 wurde das Gehöft erneut eingeäschert. Das Storchennest, auf dem Freund Adebar fünf Jahre lang eine Heimstatt gefunden hatte, verbrannte mit.“ (S. 109): „Am Bauernhaus von Soest (früher Brandes), in Plockhorst, konnte man vor dem letzten Brand, dem auch das Storchennest

4Im Dezember 1979 wurde das 26 Jahre alte Nistgestell mit Wagenrad von H. Schemmel, L. Meyer, H. Reither durch eine neue Nisthilfe ersetzt. Nach weiteren 17 Jahren (April 1996) trugen die Biologen des Umweltamtes, Elke Kentner und Günter Krille, Rietze, das zu hoch und zu schwer gewordene Nest ab, so daß keine Gefahr des Absturzes mehr bestand.

211 Abb. 21: Horst am Biohof Plockhorst (Beyer und Pein) - Fig. 21: Nest site Plockhorst (bio-farm). Photo Hans Reither 7.5.1998. zum Opfer fiel, am Hausgiebel lesen....“. Storch-Frageblatt Vogelschutzstation Braunschweig zum Jahr 1954 (beantwortet von F. Rehbein am 1.10.1956): Plockhorst, Landwirt Karl Soest, Nr. 1, der Horst wurde im Jahre 1952 künstlich angelegt. 1952 HE, 1953 HE. Akte Rehbein (S. 197): Liste über flugfähige Jungstörche: In den Jahren 1937-1960 keine eingetragen. Im Jahre 1961 ein Jungstorch. Im Jahre 1962 zwei Jungstörche aus­ geflogen. Akte F. Rehbein(am 7.10.1965 in litt, an R. Bemdt): Plockhorst, Soest 1965. Es waren anfangs zwei Altstörche da, die aber nach einigen Wochen das Nest aufgaben, ohne daß eine Brut zustande kam. Zusammenfassung: 1952 HE Nest neu angelegt, 1953 HE, 1954 HE, 1955 HPo, 1956 HPo, 1957 HPo, 1958 HPo, 1959 HPo, 1960 HE, 1961 HPml, 1962 HPm2, 1963 HPm2, 1964 HPo, 1965 HPo, 1966 ?; am 19. 8. abgebrannt, 1967-1974 ?, 1975 Erfassung u. Betreuung H. Reither, 1976 Nest neu angelegt (bei Jürgen Hartmann, im Winkel 4, Scheune, Giebel = 2. Nistplatz, 1977 ?, 1978 ?, 1979 HPo Neuansiedlung, 1980 HB2, 1981-1997 unbesetzt, 1998 HPml Errichtung einer Nisthilfe durch die Peiner Bio-AG auf Holzmast im Garten Hofgrundstück Im Deilen Nr. 8 (Eigentümer Beyer u. Peine) = 3. Nistplatz.

7.37 Schwicheldt, Stadt Peine

1907 gab es in Schwicheldt noch Störche (W e i g o l d 1937). W i t t e n b e r g ([173], S. 4): „Diese Beobachtungen lassen die Zeit nach der Jahrhundertwende wieder lebendig werden, in der mein Vater mit seinen Brüdern die Flugspiele der Schwicheldter Jung­ störche verfolgte und den Sammelplatz der Störche im Südkreis erkundete. Etwa zehn

212 beflogene Horste befanden sich damals in enger Nachbarschaft, drei in Schwicheldt, zwei bis drei in Vöhrum, die anderen in Equord, Mehrum und Adolfshof. Sie standen zumeist auf gekappten Eschen.“

7.38 Sierße, Gemeinde Vechelde Storchfrageblatt Vogelschutzstation Braunschweig 1950: kein Storchennest vorhanden. BZ/PN ([21, 22]). Nachricht (1981) über Anlage eines neuen Nestes. H. Reither (Ta­ gebuch 24.6.1981): Flechten eines Nestes aus Eichenästen auf Wagenrad d = 1,30 m in Sierße. Desgl. (1.7.1981): Nest auf Wagenrad mit Hilfe der Peiner Feuerwehr auf Schornstein Höhe 22 m angebracht. Über einen alten, im Wiesengebiet zwischen Pisser- Bach und Aue in der südwestlichen Hälfte des Peiner Kreises gelegenen Nistplatz kann mir in Sierße niemand etwas sagen. Zusammenfassung: 1950 kein Nest vorhanden, 1981 HB2 ein Nest errichtet, 1 Ex. be­ ringt, Ablesung nicht gelungen, 1982 HB2 1 Ex. beringt, Ablesung nicht gelungen, 1983 Besucher, 1984-1997 unbesetzt, 1998 Schornstein mit Nest nicht mehr vorhanden, Ab­ bruchdatum?

7.39 Sonnenberg, Gemeinde Vechelde Wachsmuth (in litt. 8.1.1979): Sonnenberg war schon vor 1900 besetzt.

7.40 Sophiental, Gemeinde Wendeburg G. Wachsmuth (am 8.1.1979): Sophiental schon vor 1900 besetzt. Aus den Aufzeich­ nungen von K. Bäsecke (R. Bemdt am 26.3.1965 an H. Reither): Sophiental 14.5.1941: besetztes Nest auf Ziegeldach, beim Hofbesitzer Papst. Paar beim Nestbau.

7.41 Stederdorf, Stadt Peine

Erste Erwähnung bei W e ig o l d (1937). Akte Rehbein, S. 133: Aus den nachstehend geschilderten kleinen Erlebnissen mit Störchen, die noch nach vielen Jahren erzählt werden, kann man ersehen, mit welcher Anteilnahme die Bevölkerung das Leben der Störche verfolgte: „Ein Jungstorch vom Nest auf der alten Gerichtsvogtei auf dem Walle in Stederdorf (heute Bürgermeisterei) ist bei seinem ersten Probeflug um 1890 auf dem in der Nähe stehenden Schornstein der damals florierenden Stärkefabrik (heute Wallhof) notgelandet und hineingestürzt. Durch den Heizer Plote wurde er gerettet - allerdings jetzt als ,Schwarzstorch* - unverletzt und quicklebendig spreizte er die Schwingen und flog zum Nest zurück ... „ Akte Rehbein, S. 99: Bemühungen um die Neuaufstellung des Nestes auf der Bürgermeisterei, aber offenbar erfolgslos (1954). Zusammenfassung: 1890 hatte Stederdorf noch Störche (Akte Rehbein, S. 133), 1907 WEIGOLD (1937): hatte Stederdorf noch Störche.

7.42 Stedum, Gemeinde Hohenhameln WEINGOLD (1937): 1907 hatte Stedum noch Störche. Das Dorf liegt im äußeren SW- Kreis Peine und hat Kontakt zu den ausgedehnten Grünlandgebieten der Aue.

7.43 Soßmar, Gemeinde Hohenhameln

W e in g o l d (1937): 1907 hatte Soßmar noch Störche.

213 Abb. 22: Telgte, Horst auf dem ehern. Abdeckereischomstein. - Fig. 22: Nest on chim­ ney of the former knackery Peine-Telgte. Photo: Hans Reither 21.5.1998.

7.44 Telgte, Stadtteil von Peine Über den zwischen Glindbruch und Fuhsewiesen am Westrand von Peine gelegenen Nistplatz informieren für das Jahr 1907W e in g o l d (1937) und die Akte Rehbei (s.u.). 1. Nistplatz: Bis wenigstens 1962 befand sich ein Horst auf dem Giebel der Scheune, auf dem Gutshof der Stadt Peine, Nr. 6, jetzt Bauwirtschaftshof der Stadt Peine. 2. Nistplatz: Ehemalige Abdeckerei, Schornstein, Telgte, Horstweg Nr. 56, Eigentümer Abdeckermeister Otto Alpers. Bis wenigstens 1962 lag ein Horst auf einem Giebel der Scheune auf dem Gutshof der Stadt Peine vor (1. Nistplatz) - jetzt Bau wirtschaftshof Stadt Peine. 1996 wechselte der Eigentümer des Schornsteins, (2. Nistplatz), auf dem sich das Nest befindet. Jetzt Fa. Schultz, Garten- und Landschaftsbau. Vor der Ankunft der Störche wurde 1997 der Horst durch den LK Peine saniert; aufgrund der alten Bausubstanz des Schornsteins von 1906 waren die Kosten erheblich: Neben den 1000 DM des Eigentümers spendete der NABU-Kreisverband DM 5000 (PAZ [80]). Es ereigneten sich einige Unfälle [74].

214 Zusammenfassung: 1907 bewohnt (WEIGOLD 1937) 1. Nistplatz, 1937 HPo, 1938 HPo, 1939-1942 HPo, 1943-1962 unbesetzt, 1983 HPo Horstplatz 2, 1984 HPo, 1985 HB1, 1986-1991 unbesetzt; unregelmäßig Besucher, 1992 HPx/0/0, 1993 HPx/3/2 1 Jungvogel verendet (Abwurf), 1994 HPx/3/3, 1995 HPx/2/2, 1996 HPx/0/0, 1997 HPO/ 0/0, 1998 HPx/3/2 1 Jungvogel verendet (Abwurf). Aus den Tagebuchaufzeichnungen von H. Reither: 1983 (8.4., 14.4.) trifft in Telgte ein Storchenpaar ein und beginnt mit dem Nestbau auf der offenen Schomsteinmündung der ehemaligen Abdeckerei, Horstweg 56. 14.4.1983: Nachricht von O. Alpers, der Wind könne das lockere (weit ausladende) Nest vom Schornstein werfen. Nach Aussage der Bevölkerung solle es sich um ein „unerfahrenes junges“ Paar handeln. 15.4.1983: H. Reither beobachtet Kämpfe mit einem dritten Storch, der sich verbissen, aber erfolglos um das Nest bemüht. H. Reither liest den Ring Helgoland H 7534 ab. Es handelt sich um ein 22jähriges Männchen, das 1962 im 24 km entfernten Flettmar, Kr. Gifhorn, von Rolf Müller beringt worden ist. Frühere und spätere Ringablesungen liegen vor. 15.1.1984: O. Alpers teilt mit, heute Nacht riß der Sturm das Storchennest vom Schornstein. Bittet um Hilfe. 14.3.1984: In Beisein von F. Rehbein wird in Telgte von L. Meyer und H. Reither ein Nest aus Eichenästen und Stroh auf ein Wagenrad von 1,34 m Durchmes­ ser mit Hilfe der Peiner Feuerwehr befestigt. Zuvor wurden die obersten vier morschen Schichten des Mauerwerks des 1906 errichteten Schornsteins entfernt. 26.5.1984: Kon­ trolle des spät (25.5.) angekommenen Storchenpaares. Es handelt sich nicht um das Paar des Vorjahres. Das Männchen ist unberingt, das Weibchen (Hiddensee 209 502) stammt aus dem 225 km entfernten (Ost-)Berlin, dort nestjung 1979 in Berlin-Lichtenberg be­ ringt. Es bestätigt sich wieder die Erfahrung, daß Männchen eher dazu neigen, sich in der Nähe des Geburtsortes anzusiedeln (s. a. MEYBOHM & Da h m s [124], M e y e r b o h m & F ie d l e r [126], Z in k [174,175]). Auch 1985 erschien das Weibchen wieder (vom 1 0 - 18.5.). Seit 1992 ist der Telgter Horst wieder regelmäßig von einem unberingten Paar bewohnt. Jahr Ankunft 1. Storch Ankunft 2. Storch 1992 28.4. 28.4. 1993 2.5. 2.5. 1994 5.4. 15.4. 1995 13.4. 21.4. 1996 7.4. 13.5. 1997 2.5. 9.5. 1998 23.4. 25.4.

7.45 Vallstedt, Gemeinde Vechelde Storchfragebogen der AG für Naturschutz im Freistaat Braunschweig (25.10.1931, Leh­ rer Zeller): seit Jahren keine Störche im Ort. Desgl. (Lehrer Bärges, 27. Hartung 1935): 1930-1932 kein Nest vorhanden. 1933 ist auf der Scheune der Witwe Angerstein ein Nest (Wagenrad mit 30cm Reisig) erbaut. Ders. (14.11.1936): Ein Jungstorch fiel aus Nest und brach sich den Ständer. Hilfsbereite Nachbarn schienten den Vogel. Der be­ ringte Storch zog fort. Für 1936: Während der Zeit des Eierlegens haben andere Störche das Nest überfallen, die Eier heruntergeworfen und das Nest zerstört. Es wurde von dem Brutpaar wieder aufgebaut. Zur Brut kam es nicht.

215 Zusammenfassung: 1900 ?, 1907 ?, 1930-1932 kein Nest vorhanden, 1933 Nest künst­ lich angelegt; HE, 1934 HPx/3/2; HPm2,1935 HPx/2/2 HPm2,1936 HPo HPx/0/0,1937 ff. Keine Angaben und Quellen mehr.

7.46 Vechelade, Gemeinde Vechelde Nur Wachsmuth (in litt. 8.1.1979 an H. Reither) will wissen, daß Vechelade vor 1900 besetzt war.

7.47 Vechelde /. Nistplatz Amtsgerichts-Gebäude Zusammenfassung: 1900 schon davor besetzt (Wachsmuth, in litt. 1979), 1907 ?, 1930 HPm2 künstl. Nest auf Amtsgericht, 1931 HPm2; zwei weitere unbesetzte Nester im Ort, 1932 HPm3, 1933 HPm3, 1934 HPm4, 1935 HPo, 1936 HPm2, 1937 HPx, 1938- 1940 ?, 1941 1 Ex. auf Nest am 17.6.1941 (K. Bäsecke), 1942-1944 ?, 1945 besetzt bis 10.4., aufgegeben wegen feindl. Artilleriebeschusses (Amerikaner), 1946 ?, 1947 ?, 1948-1949 ?, 1950 HBx Bemdt & Moeller, 1951 HBx dies., 1952-1953 ?, 1954 Nur noch Fragmente vom Nest, 1955 kein Horst mehr vorhanden (Bemdt, 20.10.1956). Wiederholt wurden Kämpfe am Nest beobachtet, so 1931. Ein Storch erschien, acht Tage später ein zweiter. Beide kämpften miteinander. Wenige Tage später erschien die Störchin. Wieder einige Tage später erschien ein Paar, saß tagelang in den Lindenbäumen am Nest und verschwand erst nach Abgabe eines Schreckschusses. Auch 1934 werden Kämpfe gemeldet. 1936 versuchte ein Storch das Storchenpaar zu vertreiben. Ein Storch verlor bei diesen Kämpfen das Leben. 2. Nistplatz Zuckerfabrik, Pappdach, künstl. Nest seit 1933 1934, 1935 unbesetzt, wahrscheinlich aus Nahrungsmangel für mehr als zwei Störche (Lehrer A. Heinemann, 5.8.1934). 3. Nistplatz Landwirt Behme Ein nie besetzter Horst. Der Landwirtschaftsbetrieb kann störend wirken (Lehrer A. Hei­ nemann, 5.8.1934). Wahrscheinlich nicht genügend Nahrung für mehr als 2 Störche.

7.48 Vöhrum, Stadt Peine Für den an der Fuhse gelegenen Ort, am Westrand der Stadt Peine, sind mehrere Nist­ plätze genannt. F. Rehbein (Akte S. 104, 1954): Am Rande der weiten Fuhseniederung gab es früher immer drei bis vier Nester auf Bäumen und Scheunendächem, die aber im Laufe der letzten Jahre verfielen. WEIGOLD (1937): 1934 ein Nest mit drei Jungen. S t e in in g e r (1958): 1958 unbsetzt (O. Hagemann). B e r n d t & R e h b e in (1961): handschriftliche Aufzeichnungen. B e r n d t & M o e l l e r (1958): handschriftliche Auf­ zeichnungen. 1. Nistplatz: Grundstück Landwirt Otto Hagemann, Nr. 25 Nisthilfe auf einer gekapp­ ten Esche, angelegt 1920 Zusammenfassung: 1907 HPa ein besetzter Horst, 1920-1933 ?, 1934 HPm3, 1935— 1936 ?, 1937 HPm3,1938 HPo Esche in der Wiese morsch und schwankend, 1939 HPm3 Nistplatz (Wagenrad) auf daneben stehender Esche neu angelegt, 1940 HPm4 Beringung Rehbein: 228222-225, 1941 HPm4 Beringung Rehbein: 228254-257, 1942 HPm3 Be­ ringung Rehbein: 228686-688, 1943 HPo, 1944 HPm3, 1945 HPm2, 1946 HPm2, 1947

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Abb. 23: Gastwirtschaft Hermann Ernst (bei Hagemann), Vöhrum, mit Storchennest. - Fig. 23: Pub Hermann Emst, Vöhrum, with stork nest in tree. Photo: Fritz Helbsing sons, around 1925. HPm5, 1948 HPm3, 1949 unbesetzt, 1950 HPo 1951 HPo; Noch am 10.9. Störche in den Wiesen (Akte. Rehbein, S.62), 1952 HE, 1953 HB1, 1954-1962 unbesetzt., Nest noch vorhanden (Akte Rehbein S. 114). Abb. 23. 2. Nistplatz Vöhrum, Grundstück Schumachermeister Erich, Nr. 151 Nisthilfe auf ei­ ner gekappten Pappel, 1936 angelegt Zusammenfassung: 1936 HPm3, 1937 HPm2, 1938 HPo Kämpfe, 1939 HPm2 ein Ab­ wurf, 1940 HPo Kämpfe, keine Brut, Nest durch Herbststurm herabgeweht, 1941 HPo unsachgemäß erneuerte Nisthilfe, 1942 HB1, 1943 unbesetzt. 3. Nistplatz Vöhrum, Baum in den Wiesen zwischen Vöhrum und Eixe Das Nest wurde nie angenommen und 1941 beim Fällen des Baumes (Erle, Esche?) beseitigt (Akte Rehbein S. 40).

7.49 Voigtholz-Ahlemissen, Gemeinde Edemissen Für den zwischen Blumenhagener Moor und Ersewiesen in der nördlichen Hälfte des Landkreises Peine gelegenen Ort sind drei Nistplätze genannt: 1. Nistplatz Landwirt Hermann Gödecke, Ahlemissen Nr. 1, Nisthilfe auf einer Scheune, Giebel, aber keine weiteren Angaben (Akte Rehbein S. 3), 2. Nistplatz Gmndstück Maler Hans Nowak, Voigtholz Nr. 1, Akte Rehbein (S. 194, 195, 24. 8.1962): Hier hat der (Kunst-)Maler Nowak eine Scheune des Bauemgehöftes Upmann, Haus Nr. 1, gekauft und dort ein Atelier eingerichtet. Auf dem Dach hat er in diesem Jahr ein Storchennest angebracht, das aber nicht angenommen wurde. 3. Nistplatz Grundstück Landwirt Adolf Hering, Ahlemissen Nr. 2, Nisthilfe auf einer Scheune, Giebel, Holzgestell.

217 F. Rehbein (Akte S. 3, 28, 33, 41, 100, 182, 190, 197, 205). B e r n d t & M o e l l e r (1958), handschriftliche Aufzeichnungen. B e r n d t & REHBEIN (1961), handschriftli­ che Aufzeichnungen. Rehbein (in litt. 18.10.1966 an R. Berndt): Das Nest in Voigtholz- Ahlemissen kann abgeschrieben werden. Zusammenfassung: 1937 HPO/O/O, 1938 HPm2; HPx/x/2, 1939 HPm2; HPx/x/2, 1940 HPo, 1941 HE 1942-1948 ?, 1949-1951 HB1, 1952-1953 ?, 1954 HB1, 1955-1956 ?, 1957-1966 unbesetzt.

7.50 Wahle, Gemeinde Wendeburg Eigentliche Horst- oder Neststatistiken können aus den Quellen nicht direkt erschlossen werden. Sie könnten aber auf fehlenden Kontrollen beruhen. Das beweist eine Nachricht von R. Berndt (26.3.1965) an H. Reither: (s. Zusammenfassung der Ringfunde).

7.51 Wedtlenstedt, Gemeinde Vechelde Landwirt Richard Burgdorf, Nr. 10, Schornstein. Zusammenfassung: 1900 schon davor besetzt (Wachsmuth, in litt. 8.1.1979), 1907 ?, 1927 ?, 1931 ?, 1934 ?, 1935 HPo auf Schornstein Nisthilfe errichtet, 1936 HPo; HP3/0/0 drei Eier hinausgeworfen, 1937-1942 ?, 1943-1947 unbesetzt, 1948 Nistgelegenheit nicht mehr vorhanden, 1950 nur Anflug, da Nest beseitigt (Storchfrageblatt). Anmerkungen von Lehrer Wilhelm Flicke (21.1.1937): Nest auf Weidenkorb auf Schornstein des Fachwerk-Wohnhauses des Landwirts R. Burgdorf, Nr. 10. 1935 erbaut. 1936 sechs fremde Störche da.

7.52 Wehnsen, Gemeinde Edemissen 1. Nistplatz Grundstück August Mönkemeyer; Nr. 8 Nisthilfe Wagenrad, auf Giebel des Schweinestalls. Zusammenfassung: 1900 kein Hinweis, 1907 ?, 1930 Nest neu angelegt, 1931-1937 ?, 1938 HB2 R. Berndt (in litt.), 1939-1943 HB2 ders. Akte F. Rehbein (1954): Im Jahre 1938 hatten die Störche bereits nach 14 Tagen „die Tapete gewechselt“ . Fast in jedem Frühjahr stellten sich zwei Störche ein, die sich das Nest „ansahen und dann weiterflogen“, wie der Bauer meint. Seit einigen Jahren ist das Nest zerfallen. 2. Nistplatz Grundstück Landwirt Jochen Grote, Nr. 8 Nisthilfe auf Giebel der Scheune. Akte F. Rehbein S. 87. Am 23.6.1954 war im Nest auf der Scheune des Landwirts Jochen Grote nur ein Jungstorch. Er wurde beringt (Ring­ nummer 238115). 3. Nistplatz Grundstück Landwirt Heirich Baars, Vor den Wiesen Nr. 9 Nisthilfe auf dem Stallgiebel. Neu errichtet 1995. Bislang nur Besucher.

7.53 Wendeburg, Gemeinde Wendeburg 1. Nistplatz Grundstück Hermann Fticke, Nr. 16 (Bei der Kirche) Nisthilfe auf Schornstein des Wohnhauses (2 Namensänderungen). Zusammenfassung: 1900 ? schon vor 1900 besetzt (Wachsmuth, in litt. 8.1.1979), 1907 ? Standort unbekannt, 1908-1925 ?, 1926 Nest neu angelegt, 1927-1929 ?, 1930 HPm3, 1931 HPm4 Hermann Fricke (Eigentümer), 1932 HPm3, 1933 HPm3, 1934

218 Abb. 24: Rest des Storchennestes auf Hof Gödecke 23.4.1983. - Fig. 24: Rests of the nest Gödecke, Wendesse, 23.4.1983. Photo: Hans Reither.

HPm4 Dr. med. Heyne (Eigentümer), 1935 HPm3, 1936 HPm3, 1937 HPm2, 1938- 1943 ?, 1944 HPm2, 1945 HPx ein Altstorch abgeschossen (US-Soldaten), 1946 HPm3, 1947 ?, 1948-1949 HE, 1950 HPo Curt Heyne (Eigentümer), 1951 HPm2 ein Jung­ storch gegen Freileitung, 1952 HPm3, 1953 HPo heftige Kämpfe, 1954 HPm4, 1955 HPml, 1956 HE, 1957 HPml, 1958-1960 HPo, 1961 HPm2, 1962 HPm4, 1963 HPm2, 1964 HPm3, 1965 HPml, 1966 HPm2, 1967 HPm2, 1968 HPm4, 1969 HE, 1970 HPo, 1971 HE, 1972 HPm3, 1973 HE, 1974 HB2, 1975 ab jetzt nur noch Besucher, 1979 L. Meyer, H. Reither reparieren den Horst, 1980 ab jetzt nur noch Besucher. 2. Nistplatz, Grundstück Landwirt Otto Helms, Hindenburgstr. 5 Nisthilfe auf Schornstein des Wohnhauses. Zusammenfassung: 1963 HB2 Nest neu angelegt, 1964 HB2 ein Altstorch flog gegen die Lichtleitung und verendete, 1965 HE vom 18.4.-4.9., 1966 HE vom 10.4.-24.8., 1967 HE vom 22.5.-28.7., 1968 HE von Mai-Juni, 1969 HB2 vom 29.5.-23.6., 1970 HE vom 26.4-5.7., 1971 HB1 vom 21.5.-28.6., 1972 HB1 vom 11.5.-23.5., 1973 HB1 vom 3.6.-11.6., 1974 unbesetzt, 1976 Nisthilfe abgebaut. Quelle: Eigentümer. Quellen für alle 3 Nisthilfen 1930-1953 Bemdt & Moeller und Storchfragebogen 3. Nistplatz Grundstück Prof. Dr. Otto von Frisch, Braunschweigerstr. 9 Nisthilfe auf geköpfter Pappel mit Wagenrad. Quelle: Eigentümer. Zusammenfassung: 1974 HB2 Nest im Frühjahr neu errichtet, ein Paar am 8.5., 1975 HPo Horstpaar ohne Gelege vom 4.5.-28.7. 1976 HB 115.4.-23.6. unregelmäßig, 1977 HB2 Männchen 4.5.-17.5.; Weibchen nur wenige Tage, 1978 HPm3 Männchen ab 19.4., Weibchen ab 25.4., beide bis 9.9., 1979 HPm2 Paar da vom 5.4.-3.9.; 2 tote Junge abgeworfen, 1980 HB2, 1981-1985 nur noch unregelmäßige Besucher. Anfang April 1976 wurde auf dem Schornstein des Wohnhauses wegen zu starker Belaubung der Pappel noch ein weiterer Horst mit einem Wagenrad angelegt. Er wurde zwar beflogen, aber nicht zum Brüten verwandt.

219 7.54 Wendesse, Stadt Peine 1. Nistplatz Grundstück Landwirt Hermann Gödecke, Nr. 1 Wagenrad auf Giebel der Scheune. Quelle: Akte Rehbein. Zusammenfassung: 1900 7, 1907 noch Störche(W e ig o l d 1937), 1930-1936 ?, 1937 HPo HP7/7/0,1938 HPo HP7/7/0,1939 HPm2 HPx/x/2,1940 HPm2 HPx/x/2 Beringung Rehbein: 228238-239, 1941 HPo HP7/7/0, 1942 HPo HP7/7/0, 1943 HPo, 1944-1949 7, 1950 HE, 1951 HPm3 HPx/x/3, 1952 HPm3 HPx/x/3 Beringung Rehbein: 235426- 428, 1953 HPo HP7/7/0, 1954 HPm3 HPx/x/3 ein Jungstorch an Freileitung tot, 1955 HPm3 HPX/x/3 Beringung Rehbein; 237140; 238116; 237137,1956 HPo HP3/0 Kämp­ fe führen zum Verlust der Eier, 1957 HPm4 HPx/x/4, 1958 HPm4 HPx/x/4 Beringung Rehbein: 240552-555, 1959 HPml HP3/1/1, 1960 HPo HP7/7/0, 1961 HE, 1962 HB2, 1963 HE, 1964 HB1, 1965 ab jetzt nur noch unregelmäßige Besucher, 1972 Rehbein (in litt, an R. Bemdt) Nest noch intakt. 2. Nistplatz Grundstück Anni Schmeling, dann Familie Mutzke, Eixer Weg 10 Holzgestell auf Giebel der Scheune. Nur 1983 war der Horst von einem Brutpaar besetzt. Ereignisse eines Jahres (1983) (Tagebuch H. Reither): 15.7.1982 Am Horst 1 haben alte Eichen völlig den Flugraum versperrt. W. Rühmann, H. Reither erkundigen einen neuen Nistplatz und stoßen auf das Grundstück. 19.4.1983 Ein Holzgestell wird aus Calberlah herangefahren. Frische Eichenäste wer­ den aus dem nahen Wald geholt. 23.4.1983 Ein Nest wird geflochten, die Nisthilfe auf dem Giebel montiert. Gesamtko­ sten: DM 600 (Arbeitszeit nicht berechnet) (Träger Landkreis Peine). 25.4.1983 Ankunft des 1. Altstorchs (unberingt). 28.4.1983 Ankunft des 2. Altstorchs (unberingt). 15.5.1983 Plastik und Bindegarn werden aus dem Nest entfernt. 4 Eier. 19.6.1983 1 Jungvogel, kümmert, wird zur NABU-Pflegestation Leiferde, Kr. Gifhorn, gebracht (Hinweis durch Eigentümer). 23.6.1983 Die HASTRA befestigt rotweiße Plastikbänder in der angrenzenden Freilei­ tung am Eixer Weg zum Schutz der Jungstörche. 3.7.1983 4 Jungstörche werden beringt; HE 892F- 895F. 10.8.1983 Jungvögel fliegen zum Rasten einen Strommasten an. 15.8.1983 die HASTRA entschärft den Mast durch eine isolierte Standfläche. 26.8.1983 Brutpaar und Jungstörche sind zu den Winterquartieren aufgebrochen.

1984-1989 Nest unbesetzt. 1990 Anfang 2. Monatshälfte August nächtigt 1 Einzelstorch (unberingt) in einer Alteiche nahe dem Horst. 1991 HE; ein unberingter Einzelstorch bewohnt das Nest. 1992-1998 Horst unbesetzt. 3. Nistplatz Familie Hanna u. Harri Hartung, Vor der Ohe 5 Nisthilfe auf 12 m hohen Holzmasten auf dem Wohnhausgrundstück (Wiesenrand). Am 30.1.1998 wurde mit Hilfe der Eigentümer und weiteren Helfern ein Holzmast mit Nist­ hilfe errichtet. Der Mast wurde von der HASTRA kostenlos zur Verfügung gestellt, ange­ liefert und aufgestellt (Quelle: Tagebuch H. Reither). Der günstige Standort am südöstli­ chen Dorfrand, direkt an den Wiesen der Schwarzwassemiederung wurde schon zwei

220 Abb. 25: Der neue Horst in Wendesse. - Fig. 25: The new nest in Wendesse. Photo: Hans Reither 30.4.1998. Monate später, am 31.3.1998, von einem Storch unregelmäßig, zeitweise auch von ei­ nem Paar, auf gesucht. Mit dem 31.3. stellte sich hier der erste beobachtete Rückzügler im Regierungsbezirk Braunschweig ein. 1998 HB1.

7.55 Wendezelle, Gemeinde Wendeburg 1. Nistplatz Landwirt Baars, Wohnhaus. 2. Nistplatz. Landwirt Fritz Willke, Wohnhaus 63. Zusammenfassung: 1906 R. Blasius (1907) beringt 3 Jungstörche (Ring Nr. 14, 15, 17) auf dem verlassenen Wohnhaus des Landwirts Baars, 1933 HE Kampf mit einem 2. Storch, Nest neu erbaut Landwirt Willke, 1934 HB1, 1935 HPml 3 Junge infolge Kampf verloren, 1 Altvogel beringt, 1936 HPm4, 1937 HPm3 4 Besuchsstörche beob­ achtet (Rektor Hermann Meyer), 1938-1943 ?, 1944 HPm3 Nest auf Weidenkorb, 1945 HPm3, 1946 HPm4, 1947 HPm5 Ankunft 21.4., 28.4.; flügge 20.7., Abzug 10.9., 1948 HPo Ankunft 7.4., 10.4., 1949 HPo ein Altstorch von Fuchs auf Rieselfeld getötet, drei Junge sterben, Partner zieht ab (F. Willke), 1950 HB 1 nur ab Anfang Mai für ca. 14 Tage 1 Storch auf dem Nest, 1951 HB2 ein Paar für 1 Monat auf dem Nest, 1952 HB1, 1953 unbesetzt Horst im Frühjahr entfernt, 1954 kein Nest am 10.4. 2 Störche (Otto Helms in litt. 26.11.1958) bei Nistplatzsuche. Quelle: Storchfragebogen.

7.56 Wense, Gemeinde Edemissen 1. Nistplatz Landwirt Albert Grotewold, Nr. 10, später Landwirt Jochen Grote, Scheu­ nengiebel. 2. Nistplatz: Frau Imke Grotewold, Dorfstr.l, Wohnhausfirst.

221 Beide Nistplätze befinden sich auf ein und demselben Grundstück. Quellen: über­ wiegend Akte Rehbein (S. 28, 81, 87, 104, 130, 136, 137, 138, 140, 167, 182, 190, 194, 197). Zusammenfassung: 1900 ?, 1907 ein Horst bewohnt (WEIGOLD 1937), 1930-1932 ?, 1933 HPm3 Bemdt & Moeller (1958), 1934 HPm4 WEIGOLD 1937 dies., 1935- 1936 ?, 1937 HPm4 Scheunengiebel A. Grotewold (Akte Rehbein S. 2, 28, 33), 1938 HPm3, 1939 HPm2, 1940 HPm3 Beringung Rehbein: 228247-249, 1941 HPm3 Berin­ gung Rehbein: 228265-267,1942 HPm2 Beringung Rehbein: 228693,696,1943 HPm4, 1944 HPm3, 1945 HPm2, 1946 HPm3, 1947 HPm2, 1948 HPm3, 1949 HPm2, 1950 HPm3, 1951 HPm2 Beringung Rehbein: 232399-400, 1952 HPm3 Beringung Rehbein: 235436^438, 1953 HPm4, 1954 HPml Scheunengiebel Jochen Grote (Akte Rehbein S. 100), 1955 HPm4 Beringung Rehbein: 235436^437, 233000, 232966, 1956 HE, 1957 HPo, 1958 unbesetzt S t e in ig e r (1958), 1959 HBx, 1960-1964 unbesetzt, 1971 kein Nest mehr (Akte Rehbein S. 220), 1997 neue Nisthilfe montiert (PAZ, [78]), Aktion Kr. Peine, 1998 ein unberingter Altstorch nächtigt auf einer der alten Eichen auf Rest­ grundstück der Frau Imke Grotewold (Reither, in litt. 24.6.1998).

7.57 Wipshausen, Gemeinde Edemissen Grundstück Landwirt Hermann Thielhom, Nr. 22, Nisthilfe auf First des Strohdaches (früherer Eigentümer Lampe). Zusammenfassung: 1900 ?, 1907 ein Horst bewohnt(WEIGOLD 1937), 1930 ?, 1931— 1936 keine Quellen, 1937-1939 unbesetzt Akte Rehbein S. 28, 1940-1953 keine Quel­ len, 1954 HPo Storchfrageblatt Vogelschutzstat. Braunschweig (1954); HPo/0/ Akte Rehbein (S. 8), 1955-1962 unbesetzt, 1956 ?, 1962 Horst noch vorhanden. Anlage zum Storchfrageblatt Wipshausen (Domemann 3.4.1955): ,3isher war kein Storchennest in Wipshausen. Als im Mai 1954 die Störche nach hier kamen, mußten sie sich erst ein Nest bauen. Sie wählten als Nistplatz das Strohdach auf dem Hause des Landwirfts Hermann Thielhom. Zuerst wurde ein Storch beobachtet, der begann, auf dem First, gleich hinter den gekreuzten Pferdeköpfen, mit aus dem Dach gerupftem Stroh zu bauen. Nach einigen Tagen gesellte sich ein zweiter zu. Da wurde es mit dem Nestbau Emst, so daß Herr Thielhom um sein Dach bangte und erwog, die Störche zu vertreiben. Es gelang jedoch, ihn zur Duldung zu veranlassen und das Aufbringen einer alten Egge zu erlauben. Die Egge und bereitgelegtes Baumaterial (Reiser und Stroh) wurden von den Störchen angenommen. Als das Nest ziemlich fertig war, wurde es von einem anderen Storchenpar beansprucht. Die Erbauer gaben es aber nicht kampflos auf, so daß harte und blutige Kämpfe um das Nest geführt wurden. Soweit beobachtet und mir mitgeteilt wurde, ist das Paar, das das Nest baute, auch im Besitz desselben geblieben. Es ist auch beobachtet worden, daß es zur Paarung kam, Ein Gelege ist aber nicht festgestellt worden. Im Laufe des Sommers waren die Störche nur vom späten Abend bis zum frühen Morgen am Nest, während sie tagsüber in den Ersewiesen auf Jagd waren. Am 30. März 1955 ist der erste Storch zurückgekehrt.“ Das Storchennest auf dem Wohnhaus Lampe (Thielhom) ist ein Dreiständerhaus mit rechtsseitiger Kübung und strohgedecktem Krüppelwalmdach aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, zurückgeblieben von einem großen Brand im vorigen Jahrhundert (Reh­ bein, Akte S. 118).

222 7.58 Woltorf, Stadt Peine

WEIGOLD (1937): Um 1907 gab es in Woltorf noch Störche.

7.59 Zweidorf, Gemeinde Wendeburg Nach G. Wachsmuth (in litt. 8.1.1979 an H. Reither): Zweidorf schon vor 1900 besetzt, nicht besetzt 1932.

Zusammenfassung: 1900 schon in Vorjahren besetzt, 1906 HPm3 Blasius (1907) beringt mit Ringserie 16, 18, 19, 1907-1931 ?, 1932 unbesetzt (Wachsmuth, in litt. 8.1.1979).

7.60 Dedenhausen, Landkreis Hannover, bis 1974 Kr. Peine

1. Nistplatz Grundstück Landwirt Heinrich Grete, Nr. 25 Zusammenfassung: 1841 Nest errichtet (Akte Rehbein, S. 3), 1900 schon vor 1900 Störche, 1907 ?, 1930 ?, 1931-1932 ?, 1933 HPml, 1934 HPm3, 1935-1936 ?, 1937 HPm3, 1938 HPm3, 1939 HPm3, 1940 HPm3 Beringung Rehbein: 228240; 252; 253, 1941 HPm4 Beringung Rehbein: 228261-264,1942 HPm4 Beringung Rehbein: 228678- 681; Nr. 678 am 13.5.1946 von einem russischen Soldaten bei Vahldorf, Kr. Haldens­ leben abgeschossen, 1943 HPo, 1944 HPm3, 1945 HPm3, 1946 HPm3, 1947 HPm2, 1948 HPm3,1949 HE, 1950 HPm3,1951 HPm4 Beringung Rehbein: 232395-398,1952 HPm4 Beringung Rehbein: 235432-435, 1953 HE, 1954 HPm2 Beringung Rehbein: 237131-132, 1955 HPm3 Beringung Rehbein: 232997-999, 1956 HPo Kämpfe, Gele­ ge mit 3 Eiern zerstört, 1957-1959 HPo, 1960 HPml, 1961 HPm2, 1962 HPm3, 1963 HPm3 Horst vom Giebel der Scheune auf Pferdestall versetzt (PAZ 43), 1964 HPm3 Ein Storch abgeworfen und in den Zoo Hannover gebracht, 1965-1970 HPo, 1971 ab jetzt nur noch Besucher, 1978 Im Juli wird das Nest noch einmal neu aufgeflochten, 1989 Nest verwittert, vom Wagenrad befinden sich nur noch Achse und Reifen auf dem Giebel des Pferdestalles.

2. Nistplatz Frau Kittelmann, Frau Lüdgerding, Wohnhaus Unter den Eichen 6 (Schornstein der alten Schule) Zusammenfassung: 1983 HB2 Errichtung einer Nisthilfe durch L. Meyer, H. Reither; Abzug: 27.8., 1984 HB1 Ankunft 19.5.; AM 21.7. 6 Störche auf Dächern; Abzug Ende August 1985 unregelmäßige Besucher.

7.61 Ohof, Kr. Gifhorn, bis 1974 Kr. Peine, Landwirt Wilhelm Wiedenroth, Nr. 1

Zusammenfassung: 1887 bis zu diesem Jahr besetzt auf Strohdachhaus, 1888 ? Stroh­ dach mit Nest abgerissen (Akte Rehbein, S. 103), 1900 HPx, 1907 keine Angaben, 1930— 1933 HPo; Nest neu angelegt auf Linde, 1931 HPo, 1932 HPo, 1933 HPo, 1934 HPm2 (WEIGOLD 1937), 1935 HPm3,1936 HPm2,1937 HPm2,1938 HE, 1939 HPm3; Bruts­ torch in Stromleitung verunglückt, 1940 HE, 1941 HE; Zweige der Linde behindern den Anflug, 1942 HB1, 1943 unbesetzt; Nest nicht mehr anflugbar, 1944-1950 unbesetzt, 1951 Nest noch auf Linde!, 1952-1953 unbesetzt, 1954 Nest ist überwachsen.

223 7.62 Eltze, Kr. Hannover, bis 1974 Kr. Peine 1. Nistplatz Gastwirtschaft Bührig, Holzgestell auf dem Giebel Zusammenfassung: 1900-1933 keine Angaben, 1934 HBx (W e ig o l d 1937), 1935- 1936 keine Angaben, 1937 HPo (Bemdt handschriftl.), 1938 HPo ders., 1939-1940 kei­ ne Angaben, 1940 keine Angaben, 2. Nistplatz Weidenkorb auf Wohnhausgiebel Witwe Helene Habermann, Nr. 116 Zusammenfassung: 1937 Nest neu angelegt (Akte Rehbein S. 103), 1938 unbesetzt (ders. S. 27), 1939 HPm3 dito, 1940 HPm2 Beringung Rehbein: 228236-237, 1941 HE Bemdt (in litt.), 1942 HPm2 Beringung Rehbein: 228694-695, 1943 HPo Bemdt (in litt.), 1944-1947 HPo ders., 1948 HPm2 Bemdt & Moeller (in litt.), 1949 HPo dies., 1950 unbesetzt Nest beseitigt bei Dachreparatur (Akte Rehbein, S. 103). 3. Nistplatz, Gärtnermeister Horst Pätzold, Wagenrad auf Schornstein der Gärtnerei Wiesenweg 4 Zusammenfassung: 1993 Störche bauen auf offenem Schornstein, 1994 Besucher, 1995— 1997 Besucher, 1998 HPm3.

7.63 Hämelerwald, Stadt Lehrte, Kr. Hannover, bis 1974 Kr. Peine 1907 ?, 1930-1933 ?, 1934 HPml, 1935-1947 keine Angaben, 1948-1953 unbesetzt, 1954-1964 keine Angaben, 1965 unbesetzt, 1966-1976 keine Angaben, 1977 unbesetzt, 1978 ff. Keine Angaben.

7.64 Hämelerwald, Stadt Lehrte Gut Adolphshof (zeitweise Adolfshof), Gmndstück Familie Hartmann Zusammenfassung: 1895 ?, 1900 ?, 1907 ein besetzter Horst, 1930-1932 ?, 1933 un­ besetzt, 1934-1936 keine Angaben, 1937 HPml, 1938 HPo, 1939 Hpm3, 1940 HPm2, 1941 HPm3, 1942 HPo, 1943-1945 keine Angaben, 1946 HPm2, 1947 keine Angaben, 1948 HPm4, 1949 u. 1950 keine Angaben, 1951 HPo Kampf zwischen Einzelstorch und Paar, 1952 keine Angaben; Ende März ca. 50 Ex. in Gutsnähe, 1953 HE, 1954 kei­ ne Angaben, 1955 unbesetzt, 1956 HB2, 1957 keine Angaben, 1958-1965 unbesetzt, 1966-1977 keine Angaben, 1978 HB2, 1979 H B2,1980 unbesetzt; H. Reither, L. Meyer erneuern Nisthilfe auf Lüftungsschomstein, 1981-1993 einzelne Besucher (Dr. M. Tha, mdl. an H. Oelke), 1994 HB2, 1995-1998 unbesetzt.

8 Diskussion (großräumiger Bezug) Bei einem Blick auf die relativ wenigen Ringfunde und Ringablesungen wird deutlich, daß die Peiner Storchen-Population der südöstlichen, zentraleuopäischen Population von C. c. ciconia am östlichen Rand der Niedersachsen querenden Zugscheide zuzurech­ nen ist (vgl. SCHÜZ et al. 1971, [156], Ann. 41, S. 89). Raum Hannover, Allertal und Niederelbe sind die Eckpunkte der westlichen Vernetzung. Eine Ansiedlung aus einer Aufzuchtstation aus dem Kr. Lippe (Nr. 8 in Abschnitt 4.2 bei Ringablesungen H. Reit­ her) könnte ein Randpunkt der westlichen Vernetzung sein. Alle übrigen Funde, auch der einzige Afrika-Femfund aus dem heutigen Mozambique und der Fund aus Oberita­ lien bestätigen, daß die Peiner Störche auf der östlichen Zugroute wandern und geneti­ schen Kontakt zu Populationen im östlichen Deutschland (Mecklenburg, Brandenburg,

224 Sachsen, Sachsen-Anhalt), ausnahmsweise bis nach Polen pflegen. Diese Gebiete stel­ len wahrscheinlich die Pufferreservoire zum Ausgleich und zur Auffüllung der Peiner Population dar. Noch 1932 lag nachBÄSEKE [98] „noch keine Abnahme“ im Braunschweiger Raum vor.BERNDT & R ehbein (1961) legen nicht einmal 30 Jahre später eindeutige Bewei­ se für einen Bestandsniedergang vor und führen diesen - ohne lokale Spezifizierung - auf die Trockenlegung der Storchenbiotope durch die menschlichen Kultivierungsarbei­ ten und die durch den Menschen bedingten Verluste an Alt- und Jungvögeln gemein­ sam zurück. Unsere Daten bestätigen den Zusammenbruch der Population in den Jahren 1963 (5 HPa) bis 1974 (erstmalig nur noch 1 HP), dann verstärkt zwischen 1987-1989 (1 HPa). Der viermalige Totalausfall jeder Reproduktion (1973-1974, 1988, 1991) ließ be­ reits die Prognosen des totalen Verschwindens (,Aussterben“) des Weißstorchs im Kreis Peine wahr werden. Seit 1992 ist aus dem kontinuierlichen Ansteigen und Erholen des Bestandes auf ei­ ne Trendwende und damit auf eine Entwarnung zu setzen (Tab. 1 Weißstorch-Bestand im Landkreis Peine in den Grenzen von 1998, einschließlich der Orte, die vor der Ge­ bietsreform (1974) noch zum Kr. Peine gehörten). Die Ursachen für die Trendwende sind sicherlich sehr divers und variabel. Als wichtige Einflußgrößen müssen wir nen­ nen: die intensiven jahrelangen Bemühungen zur Verbesserung, Erneuerung, Erweite­ rung und Neuerrichtung (s. 1998 Wendesse, Plockhorst) von Horstanlagen. Ein zweiter wichtiger Faktor liegt vor in den wirkungsvollen Schutzmaßnahmen für die Feucht- und Grünlandgebiete im Landkreis Peine, die inzwischen fast ausnahmslos als Landschafts­ und Naturschutzgebiete ausgewiesen sind (s. Fuhsetal Abbensen - Peine, Wendesser Moor, Blumenhagener Moor, Schwarzwasser-Niederung, Aue-Dummebruchwiesen). In den weißstorchfreien Teilen des Gebietes, vor allem im Lößgebiet, südlich von Peine, haben die ungesetzlichen Grünland-Umbrüche (Soßmar - Bierbergen, Raum Mehrum - Equord - Stedum - Hohenhameln, Lengede - Gr. Lafferde - Ilsede) die Nahrungsbasis für eine Wiederbesiedlung eigentlich für immer zerstört. Als dritter Hilfsfaktor kommt neuerlich die positive Situation der Weißstörche in den östlichen Reservoiren, die Zunahme in Sachsen-Anhalt (aber auch allgemein in Deutsch­ land, KAATZ [116], Abb. 1, S. 29) hinzu. Der Zusammenbruch der Weißstorch-Population in den Jahren 1939-1943 und dann abermals zwischen 1948-1955, 1958-1975 geht nicht auf katastrophale Außeneinflüsse wie anormale Verluste auf Zug und in den afrikanischen Ruhequartieren zurück. Er ist vielmehr „hausgemacht“. An erster Stelle sind die zur landwirtschaftlichen „Meliorati­ on“ vorgenommenen Begradigungen (Kanalisierungen) des Gewässernetzes, die Anla­ ge der z. T. schützengrabenartigen Entwässerungsgräben-Netze auf den landwirtschaft­ lichen Produktionsflächen bis hin in die Waldgebiete und die Anlage des den Kr. Peine in West-Ostrichtung querenden Mittellandkanals aufzuführen (1928-1933, Stichkanal nach Salzgitter 1938-1941). Nach Regulierungen der Fuhse im Stadtgebiet von Peine gegen Ende des 19. Jahrhunderts (1870-1900) wurde zwischen 1931-1934 die schon beinah perfekte Kanalisierung des Flusses vorgenommen(R osebrock [154]). Da auch nach diesem Eingriff noch weitere Überschwemmungen auftraten, wurde der Mißstand fast endgültig durch erneute Flußbegradigungen bis zu Ansätzen von Deichbauten im Stadtgebiet von Peine ab August 1950 - Anfang 1970 behoben. 1976/77 wurde das Flußbett der Fuhse zwischen Peine und Eixe noch zusätzlich verbreitert. Ähnliche Maß­

225 nahmen wurden vorgenommen an Aue, Beeke, Bruchgraben, Erse, Pisser, um nur die wichtigsten Bäche des Kreises zu nennen. Durch den entschiedenen Widerstand der Na­ turschützer (Naturschutzbeauftragter Georg Behmann, Lehrer Georg Köstermann, Pei- ner Biologische Arbeitsgemeinschaft) konnte das Endziel der amtlichen Wasserbauer bei Erse, Schwarzwasser und Wendesser-Moor-Graben definitiv vereitelt werden. Von den hier geretteten Grünlandgebieten profitieren die Peiner Störche bis heute. Grundsätzlich bestätigen die historischen Aufbereitungen die wesenlichste Aussa­ ge vonB e r n d t & R e h b e in (1961), daß „als grundlegend wichtiger Rückgangsfaktor die weitgehende Lebensraumvemichtung durch Trockenlegung anzusehen“ ist (p. 135). Eine zukunftsweisende Maßnahme ist in dem Rahmenprogramm des Landkreises Pei­ ne ,,Fuhse-Renaturierung“ (nach dem Niedersächsischen Fließgewässerprogramm,PLA­ NUNGSGRUPPE Ö k o l o g ie & U m w e l t 1994 [129]) gestartet (s. Rückbau der Fuhse- niederung Lengede - Steinbrück - Ilsede in einen natumahen Zustand mit Rückführung zu Mäander-Profilen, Zunahme von Röricht- und Wasserpflanzengürteln und Ausrich­ tung der Flußlandschaft auf die Bedürfnisse des Weißstorchs) ([129], Tab. 4). Eng mit dem Zusammenbruch der Storchenpopulation vor 1945 ist die Anlage des Mittelland­ kanals (Weser-Ems-Kanals) 1928-1933, inkl. Stichkanal (1938-1941) nach Salzgitter, verbunden. Sie zog erhebliche Grundwasserabsenkungen, forstliche Schäden und Vege­ tatationsveränderungen nach sich(H a r t m a n n & W it t [112], U h d e n [161], E l l e n ­ b e r g [107]). Aushub aus dem Bau des Stichkanals (Kippen) wurde bis in die 1950er Jahre auf sog. Bruchland verteilt. 1938 wurde durch den Reichsarbeitsdienst (RAD) das Wellenbruch zwischen Woltorf - Meerdorf - Zweidorf trockengelegt (R. Alpers, mdl.). Der Bau der Autobahn (heute A2 Hannover-Berlin) griff zwischen 1934-1936 stark in die Landschaft ein; durch den Damm der Autobahn wurden Teile der Fuhseniederung bei Peine - Stederdorf - Eixe - Röhrse und im Bereich der Aue bei Wendeburg - Har­ vesse zerschnitten. Der Streifen Vallstedt - Köchingen - Wierthe - Vechelde - Bortfeld - Wendeburg - Harvesse (im Ostbereich des Kr. Peine) ist besonders betroffen. Die Erhaltung des Grünlandes und damit ihr Schutz vor weiteren Ackerland-Um­ brüchen wird erst seit etwa 5 Jahren durch ausdrückliche Verbotsklauseln in den neueren Landschaftsschutzgebiets-Verordnungen gewährleistet. Der Zusammenbruch der Storch­ bestände bis 1989 läuft einher mit den schleichenden Eingriffen in die Grünlandgebie­ te nach 1945 durch perfektionierte Wasserbaumaßnahmen (Ausbau und Vertiefung der Vorfluter), Dränagen, Entwässerungen zunehmend in Regie einzelner Landeigentümer, Wiesenumbrüche umd z. T. fast völlige Beseitigung des Grünlandes (Mähwiesen, Wei­ den) im Peiner - Hildesheimer - Wolfenbütteler Bördegebiet. Die Nahrungsanalsysen vonR e c k [131], L ö h m e r , Ja s t e r & R e c k [121] stellten klar, daß die Altstörche zur Nahrungsbeschaffung einen Fembereich (mehr als 1 km) und einen Nahbereich (500- 1000 m vom Nest) benötigen, je nach Alter der Jungstörche. Feuchtgebiete im näheren Umfeld der Horste sind in zahlreichen Siedlungen während der intensiven Neubautätig­ keit der Jahre 1960-1980 zugebaut worden (für die Stadt Peine s. Stederdorf, Essing­ hausen, Berkum, Dungelbeck, Eixe, Woltorf). Durch den Bauboom haben die meisten Siedlungen sich flächenmäßig weit in das Umland ausgedehnt und sich im Vergleich zu der Zeit vor 1945 erheblich, zeitweilig um den Faktor 5-10 (Stadt Peine) vergrößert. Die Vielzahl der gebündelten, aufaddierten anthropogenen Einflüsse nach Ende des 2. Weltkrieges stellt sicherlich eine der wichtigsten Ursachen für den Zusammenbruch des Storchenbestandes bis in die 1980er Jahre dar.

226 Den gut gemeinten Schutzplänen und Schutzzielen laufen allerdings auch wirtschaft­ liche Entwicklungen entgegen. Die ehemaligen Mähwiesen im Umland der Stadt Pei­ ne sind durch die schleichende Auflösung der landwirtschaftlichen Betriebe verloren gegangen. Die ehemaligen Peiner Ackerbürger, verantwortlich für diese aufgegebene Nutzungsform, sind restlos verschwunden. Die alten Heuwiesen sind abgelöst durch Schilfwälder, im Randbreich der Vor- und Hauptfluter durch mannshohe Brennessel- Dickichte und durch alle Formen der Wiederbewaldung. Die originären Nahrungshabi­ tate des Weißstorchs: kurzrasige, steppenähnliche Flächen werden damit immer seltener. Direkte Verfolgungen, illegale Abschüsse, Vergiftungen, Vertreibungen, Horstzer­ störungen sind nicht bekanntgeworden, im Peiner Raum aber u. W. auch nicht durch­ geführt worden. Der Weißstorch mit einer Fußschlinge(LÖHMER [120]) ist zum Glück eine einzige Ausnahme geblieben. Diese betraf nur den Randbereich des Peiner Unter­ suchungsgebietes. Mögliche Insektizid- oder bakterielle Belastungen, z. B. durch Sal­ monellen, entziehen sich unserer gegenwärtigen Kenntnis. Wir können sie aber nicht ausschließen, weil z. B. aus taktischen Gründen die Nachweise von zahlreichen Salmo- nellen-Stämmen in Storchennestern um Hannover(WEIDLICH [162]) nicht veröffent­ licht wurden. B e r n d t & R e h b e in [103] unterstreichen die Bedeutung des Anteils erfolglos brü­ tender Störche (HPo) am Anteil aller Horstpaare (HPa). Von 1930-1936 blieben durch­ schnittlich 14% der Storchpaare ohne Nachwuchs, in der Abstiegsperiode 1941-1960 21-36% , 1937-1957 zusammengefaßt 30%. Zwischen 1958-1998 steigerte sich die Ausfallquote noch einmal: auf 36%. In 8 Jahren (1976, 1980-1982, 1987, 1989, 1993, 1998 zogen alle Pare erfolgreich Junge auf. Nur 1973-1974, 1988 und 1991 kam es zum Totalausfall der Bruten. Normalerweise sind brütende Störche so leistungsfähig, daß sie im Durchschnitt mehr als 2 Junge (HPm) aufziehen, womit über diese so konstanten und für das Überleben der Horstpaare so entscheidenden Bruterfolge angezeigt wird, daß „die Biotopeigenschaften einschließlich der Nahrungsmenge für die erfolgreich brütenden Paare im allgemeinen nicht besonders ungünstig waren und sind“ (B e r n d t & R e h - BEIN, [103], p. 133). Dennoch haben sich seit 1961 die JZm geringfügig verringert: JZm-Mittelwert (B e r n d t & R e h b e in [103]) = 2.82 ±0.35 (ränge: 1.6-3.5). JZm- Mittelwert 1961-1998 = 2.34 ±0.99 (ränge: 0-3.6). Der Unterschied ist signifikant (t- Test, P < 0.005). Keine statistisch signifikanten Unterschiede liegen dagegen in der JZa-Zahl vor: JZa-Mittelwert(B e r n d t & R e h b e in 1961) = 1.75 ± 0.51 (ränge 0.8-3). JZa-Mittelwert 1961-1998 = 1.65 ±0.89 (ränge: 0-3). Im bundesdeutschen Überblick (NABU 1998 [127]) für 1997 liegen die JZa-, JZm-, HPo-%-Werte in Deutschland bei 1.9/2.4/22.7, in Niedersachsen bei 1.3/2.2./40.9, in Sachsen-Anhalt bei 1.3/2.2739.8, in Brandenburg bei 1.3/2.2/40.7, für dasselbe Jahr (1997) im Kreis Peine bei 1.7/2.3/25. Der Peiner Raum wird also landesweit auffällig durch eine vitale, über dem Durchschnitt liegende Population gekennzeichnet. Aufmerksamkeit verdienen mögliche Zyklen und Phasenverschiebungen in der Po­ pulationsgröße und in den Bruterfolgen.B e r n d t & R e h b e in [103] sehen eine 3^1jäh- rige Phasenverschiebung zwischen der JZa- und der HPa-Bestandskurve. MEYBOHM [125] geht davon aus, daß sich gute oder schlechte JZa-Werte jeweils 7 Jahre später in den HPa-Zahlen auswirken, „weil erst von diesem Alter an nahezu alle Jahrgangsglieder zum Brutbestand zählen“ (S. 40). Zyklische Veränderungen und Korrelationen zeigen sich erst bei statistischer Aufbereitung der Daten (L. Schweitzer, Kap. 6).

227 9 Offene Fragen Im Gegensatz zu einer Wetterstatistik fehlen in der Peiner Storchendatei viele nötige konkrete Werte s. HPa, HPm, HPo etc. von 1900 - ca. 1934. Diese Lücken können auch im Nachhinein nicht mehr geschlossen werden. Auch die Spitzenverteilung der Horste über das gesamte Kreisgebiet (Befragung 1907) kann nur als Anhaltspunkt gewertet wer­ den. Das Fehlen in manchen Ortschaften gerade im Lößgebiet des heutigen Südkreis Pei­ ne ist nicht mehr ortsgenau festzustellen. Die Umstände der ersten Horstzählung lassen solche Zweifel gerechtfertigt erscheinen, weil die Zählung nicht von Biologen, Vogel­ oder Naturschützem vorgenommen wurde. Sie beruhte vielmehr auf einem amtlichen Auftrag (einer Anordnung) der damaligen preußischen Stelle für Naturdenkmalpflege, Berlin (Prof. Ecking, H. Conventz) an die Bürgermeister/Ortsvorsteher in der Provinz Hannover, die Storchenhorste in ihren Amtsbezirken zu zählen. Die Fehlerquoten dieser Art von amtlicher Tier(Vogel)zählung sind niemals hinterfragt oder bekannt geworden. Mit Beginn der Erhebungen von F. Rehbein (1937) muß von einer fehlerfreien Erfas­ sung der Horste ausgegangen werden. Bis heute ist es aber nicht möglich, außer einer Zählung der sichtbar den Horstrand überragenden Jungstörche weitere Brutparameter wie Anzahl der abgelegten Eier sowie Ei- und Jungvogelausfälle in frühen Stadien zu beschreiben. Es fehlen, vergleichbar mit Nistkasten- oder Naturhöhlen-Untersuchungen, technische Mittel zum Inspizieren der Horstmulden. Diese technischen Mittel lassen sich aus Gründen der Sicherheit für Mensch und Vogel oder letzlich auch aus finanziellen Gründen nicht einsetzen (s. Teleskope mit Videokopf, Turmdrehleiter). Auch das mehr­ fache Besteigen und Kontrollieren der Horste während der Brutperiode findet nicht statt. Die Storchenstatistik ist also hier wie an anderen Vergleichsorten mit erheblichen Fehler­ quoten behaftet und erreicht daher nicht die Präzision von Höhlenbrüteruntersuchungen. Ein großes Handicap sind fehlende Beschreibungen und damit Bewertungen der ge­ samten Peiner Storchenpopulation, zu der außer den Brutstörchen vor allen Dingen auch die Nichtbrüter-Reserve und ihre Vernetzung mit den Brutstörchen gehört. Ursache die­ ses Mankos ist die Schwierigkeit, die Störche wegen fehlender Markierung - vielleicht über individuell varierende Kopf-Schnabelmuster - individuell zu bestimmen und somit langfristiger zu verfolgen. Das Problem der sog. Schadstörche (bei Rehbein), Störstörche (bei R eck [131], Lohmer [118]), aggressiver Altstörche, die bestehende Horstpaare inkl. Nachwuchs dezimieren, kann nicht geklärt werden. Die sehr erfolgreiche Methode der Vogelmarkierung wurde im Kreis Peine nur bis 1984 angewandt, danach in Nieder­ sachsen komplett und abrupt gestoppt. Ausgenommen von dem Beringungsverbot sind die aus Pflegestellen ausgewilderten Störche. Die von der Obersten Naturschutzbehörde und auch der Vögelschutzwarte in Hannover zu verantwortende Forschungseinengung ist unter dem Eindruck möglicher, außerdeutscher Ringverletzungen - ohne in Nieder­ sachsen jemals konkret nachzuvollziehende Berechtigung - rigide umgesetzt worden. Konsequenz des Beringungsverbotes sind nunmehr das Fehlen von Details bei kämp­ fenden Altstörchen, keine Telemetrie, keine Bestimmung der Aktionsräume, keine kor­ rekte Festlegung der Nahrungsgebiete einzelner Horstpaare (s. neuerdings PAZ [95]), keine Bestimmung von Ost- oder West-Population. Welche breitgefächerten Einblicke die Ringablesung vermittelt, beweist die Studie von DAHMS [105]. Dem Beringungs- und somit Forschungsstop liegen vornehmlich Berichte von H. SCHULZ [157, 158] über Verluste von Ringstörchen durch Beinverletzungen und Geh­ behinderungen infolge Kotverkrustungen vor. Die durchweg alarmierenden, nicht weiter

228 präzisierten Risikobedingungen (s. Anzahl der Ringablesungen, fehlende Bestimmung der Herkunft der Ringträger, Biotop- und Wetterbedingungen im Überwinterungsgebiet) sind weitgehend nur von SCHULZ nach zwei 2monatigen Afrikaaufenthalten vorgetra­ gen worden. Sie sind u. W. nicht in dieser Ausschließlichkeit im englischsprachigen Schrifttum bestätigt worden und nicht zu einem gesamtdeutschen oder europäischen Be­ ringungsverbot für Störche ausgedehnt worden. Gerade das Peiner Jahrhundert-Erfas­ sungsprojekt verlangt zum Schließen der Populationslücken eine Wiederaufnahme der Beringung. Darüber kann nicht ein kleiner Kreis privilegierter Amtspersonen ohne jede erkennbare Form demokratischer Abstimmung entscheiden. Vielmehr muß der Forde­ rung der Storchenbetreuer, Storchenforscher und omithologischen Wissenschaft gefolgt werden. Bezeichnend dafür ist die auf der 131. Jahresversammlung der DO-G, Jena 1998 vorgetragene klare Forderung vonF e l d [108]: „Um in den kommenden Jahren wissenschaftlich exakte Aussagen über Wiederbesiedlungsdynamik und eventuelle Zu­ zugsschübe machen zu können, ist es dringend erforderlich, durch eine eindeutig ables­ bare Ringmarkierung aller frei ausfliegenden Jungstörche oberhalb des Intertarsalgelen- kes das Identifizieren der im Gebiet sich aufhaltenden Störche und vor allem der auf der Westroute ziehenden Rückkehrer zu gewährleisten. Nur die Dauerbeobachtung, das Er­ fassen von Daten eines jeden Individuums - gleich welchen Herkunftsgebietes - macht den Austausch innerhalb westlicher Teilpopulationen transparent und entkräftet Speku­ lationen, die z. Zt. noch die Diskussionen um Wildstörche und Projektstörche unnötig aufheizen“ (S. 2). Ohne individuelle Markierung wird auf regionaler Ebene - hier im Landkreis Pei­ ne - nur die Stagnation bestätigt, jedoch kein grundlegender Fortschritt der Storchen- forschung erzielt. Auch die Frage möglicher bakterieller Belastungen (s. Salmonellen, Weitertransport tropischer Parasiten) und nach dem Belastungsgrad durch agraindustri- elle, in Zukunft genetisch manipulierte Pestizide sowie Wachstumshemmer kann in der landwirtschaftlich auf höchstem Leistungsstand arbeitenden Peiner Löß- und Moränen­ landschaft nicht früh und hinweisend genug aufmerksam werden. Alle toten Störche, aber auch Eier und auch Federreste sollten Stichprobenhaft, gezielt in Speziallaboren analysiert werden. Auf einigen evtl, besser einsehbaren Horsten (s. Rittergut Abbensen) bietet sich die Permanentkontrolle des Horstes und auch die genauere Bestimmung von Fütterungen und der Nahrungszusammensetzung durch Videokamera-Aufzeichnung an. Eine zeitgemäß-technische Verfeinerung der traditionellen Kontrollen wird vorgezeich­ net sein. Der Meldung von Junggvogel-Verlusten im Horst infolge der modernen Poly­ propylen-Bindfäden (PTASZYK [130]) müßte durch Kontrollen der Horstmulden nach­ gegangen werden. Damit würden die Sterblichkeitsursachen gerade im Brutgebiet besser geklärt werden (R ie g e l & W in k e l [155]). Wir haben versucht die Literatur über den Peiner Raum umfassend auszuschöpfen. Nicht kontrolliert werden konnten die Tages­ zeitungen des 19. Jahrhunderts. Auch die bei den Vogelwarten vorliegenden Orignalbe- ringungslisten - einschließlich den hier notierten Wiederfundmeldungen - wurden nicht eingesehen.

10 Zusammenfassung 1. Zwischen 1900-1998, lückenlos zwischen 1936-1998 sind im Landkreis Peine (östli­ ches Niedersachsen) die Storchenhorste ermittelt. Dabei werden die jährlichen Bestän­ de nach folgenden Kriterien ermittelt: HPa, HPm, HPo, HPx, HE, HB2, HB1, JZG,

229 JZa, JZm, desweiteren die unbesetzten Horste. Die bisherige Übersicht von BERNDT & R ehbein (1961) wird bis 1998 fortgeschrieben. 2. Der Brutbestand ist nach dem Maximum 1938/1939 (18-22 HPm) in mehreren Wel­ len kontinuierlich zusammengebrochen (bis 1 Brutpaar 1974, 1976, 1987-1989). Seit 1990 ist eine Trendwende unübersehbar (mit 7 HPa 1998). 3. Als Ursache der Trendwende sind die inzwischen wirkungsvoll greifenden Schutz­ maßnahmen für alte und neue Horste, die konsequenten Schutzmaßnahmen für die noch existierenden restlichen Nahrungsbiete (Natur- und Landschaftsschutz, Verbot des Grünlandumbruches) auszumachen. Die Abnahme 1940-1974, 1975-1989 ist die Folge großflächiger Feuchtgebietsverluste zugunsten weiterer, größerer Feldländerei­ en, im Verlauf des Baus des Mittellandkanals, der damaligen Reichsautobahn, der sog. Moor-,Meliorationen“ durch den Reichsarbeitsdienst und nach 1945 durch die zahl­ reichen kombinierten staatlichen und privaten Entwässerungsaktionen und schließlich durch den Bauboom am Rande der Siedlungen. Sie alle engten die Nahrungsgebiete des Weißstorchs mehr und mehr ein. 4. Alle bisher bekannten Horste (64) werden in Einzelchroniken (nach Grad des Bruter­ folges) dokumentiert (Abb. 13-15). Die heutigen (Relikt-)Horste grenzen an die z. Zt. optimalen Nahrungsgebiete vornehmlich in Randlagen des Fuhsetales und wichtiger benachbarter Grünlandzonen. Die größeren Ackergebiete und Lößbörden Richtung Wolfenbüttel und Hildesheim sind nicht mehr besiedelt. 5. Die vorliegenden Ringwiederfunde und Ringablesungen ordnen die Peiner Weiß­ storch-Population in den Randbereich der östlichen-südöstlichen deutschen Brutpo­ pulation ein. Ihre Zugrouten führen über den Balkan, die Türkei, Israel und Ägypten längs des Niltales ins tropische Afrika. 6. Die z. T. erheblichen Forschungslücken in Alter und altersabhängiger Reproduktion der Brutpopulation, in Bestimmung der Nahrungsräume der individuellen Brutpaare, in Fixierung der Nichtbrüterreserve und Klärung des Anteils und der Herkunft sog. Störstörche (früher Schadstörche) gehen fast alle auf die überstürzte Einstellung der Weißstorch-Beringung ab 1984 zurück. 7. Mit großem Nachdruck wird die Forderung nach Wiederaufnahme der Beringung er­ hoben. Der Stop ist rein administrativ, unter Vorgabe ungeprüfter außereuropäischer Storchenverluste, ohne eine demokratische oder wissenschaftliche Methodenabstim­ mung dekretiert worden. Er schädigt inzwischen die Storchenforschung, auch im Kreis Peine, im höchsten Maße. 8. Statistische Überprüfungen der Storchenstatistik (Kapitel 6) legen eine 4Jahres-Kor- relation zwischen den JGZ (HPm) und den HPo Werten nahe. Weiter wurden Kreuz­ korrelationen zwischen den jährlichen Änderungen der JZG (HPm) und den HPo Da­ ten bei Lag 0, 1 und 4 gefunden. Zyklen mit längerer Periode sind aus dem relativ kleinen Horstdatenmaterial nicht abzuleiten. 9. Zu Ehren des ersten Peiner Storchenbetreuers, Fritz Rehbein (1909-1986), wird ein älteres Vörtragsmanuskript (1958) inkl. einiger Orignal-Zeichnungen des Storchen- pioniers zum Abdruck gebracht.

Summary: The White Stork (Ciconia ciconia) in the county of Peine (, Federal Republic of ) in the 20th Century. Continuation of the 1907-1960 ana- lysis of Berndt & R ehbein (1961).

230 1. 1900-1998, completely 1936-1998 the stork nest sites (HPa) have been surveyed in the county of Peine (Eastern Lower Saxony), including the total number of juvenils (JZG), related to all nests (JZa) and unoccupied, unsuccessful brood pairs (HPo). The previous survey ofB e r n d t & R e h b e in (1961) thus could be prolonged. 2. After the last recorded maximum in 1938/1939 (= 18-22 successful brood pairs) the population collapsed in several waves down to a minimum (extinction) in 1974, 1976, 1987-1989 (1 breeding pair each). Starting in 1990 a reverse trend is ostensible (7 pairs in 1998). 3. The recent increase might be explained by the more and more effective methods in repairing and reestablishing of new nests, in wetland protection (by official nature and landscape protection). The decrease 1940-1974, 1975-1989 was accompanied by a widescale wetland destroyment in favor of field area enlargement, by the building of the national Mittellandkanal (Ems-Weser-Elbe water way), the Reichsautobahn and the numerous water extraction programmes before the war and after the war by the many local, private agricultural changes, the new water extraction practices and the house building boom at the periphery of the settlements sweeping away many near-by feeding places. 4. The 64 known nest sites and their chronology are described in chapter 7. For compari­ son of distributional changes see Fig. 13-15. The remaining nests border the slopes of the river Fuhse valley and its creeky tributuaries. The main agricultural areas and esp. the loess zone from Peine to Hildesheim and Wolfenbiittel are not settled (anymore). 5. Banding recoveries (only 2 abroad) and ring number spotting reveal the Peine White Stork population to be at the edge part of the more eastern and southeastern Euro­ pean stork distribution with main migration routes to the SE (Turkey - Israel, Egypt, Sudan). 6. There are major gaps in research, e.g., describing the age and age-related reproduc­ tion of the breeding population, the distribution and size of the feeding areas, the composition and size of the non-breeder proportion and the answer for the importance and origin of the so-called Schadstorche (querulant nonbreeders). These deficits are due to the official stop of banding since 1984 because of a few recorded damages and losses of ringed White Storks in the African tropics. 7. The necessity to reopen the banding is stressed. The banding stop is caused by a pure administrative action, without proofed relation to Lower Saxony, without any democratic or even scientific discussion. The stop is severely blocking the ongoing White Stork research not only in the Peine area. 8. Calculations on the population statistics (chapter 6) show a 4 year cycle between the juvenil number JZG resp. HPm and the number of the following nests without offsprings HPo. Other cycles are probably masked because of the small data basis. Breeder and non-breeder form a relatively closed pool. 9. In honour of the late Fritz Rehbein (1909-1986) his long-time lost 1958 lecture paper on the history of start and first results of the Peine stork research is published including original figures of the pioneer author.

231 11 Danksagung Die Peiner Weißstorcharbeit ist angeregt durch den Kreisheimatbund Peine e.V., der großzügig die Drucklegung unterstützte. Eine weitere finanzielle Förderung, z. B. auch bei der Neuaufstellung des Storchenhorstes in Plockhorst (Frühjahr 1998) verdanken wir der Peiner Biologischen Arbeitsgemeinschaft von 1953 e.V. Beiden Vereinen danken wir für diese Hilfe. Mit großem Dank erwähnen wir die umfangreiche Hilfe bei den eingesetzten Re­ chenprogrammen und bei der Erstellung der Graphiken sowie dem Layout (Dr. Ludwig Schweitzer, Vechelde), die PC-Beratung (Dr. Christoph Oelke, Oslo), die mdl. Auskünf­ te von Frau Rehbein, Peine, die Bereitstellung der F. Rehbein-Orignalakte Weißstorch durch Herrn Jürgen Sonnenberg, Peine. Unser besonderer Dank gilt den vielen Horstbesitzem und Anwohnern, die uns bei der jährlichen Datenerfassung unterstützten, Frau Gerlind Reither für die aktive Mitar­ beit bei allen Freilanduntersuchungen, für hilfreiche Diskussionen und Korrekturlesen. Wichtige Daten zu Kanal- und Entwässerungsarbeiten im Ostkreis Peine verdan­ ken wir Herrn Rolf Ahlers, Wendeburg. Die Bearbeitung der Freileitungsunfälle erfolgte gemeinsam mit Herrn Georg Fiedler (Glücksburg) von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Stromtod“.

12 Schrifttum 12.1 Tageszeitungen Benutzte Abkürzungen: BZ = Braunschweiger Zeitung (Lokalausgabe Peine), HP = Hannoversche Presse (Peiner Lokalausgabe), PZ = Peiner Zeitung (bis 1945, Vorläuferin der PAZ); PAZ = Peiner Allgemeine Zeitung, PN = Peiner Nachrichten (Lokalausgabe der Braunschweiger Zeitung) PZ [1] (11.5.1941): Zwölf besetzte Storchennester im Kreis Peine. Adebar polstert sein Nest mit Papiertischdeckchen. [2] (11.7.1941): Rückgang des Storchennachwuchses im Kreis Peine. In seinem eigenen Haus ist Adebar wenig kinderlieb. Fünf Nester diesmal nicht angenommen, aber um eines kämpf­ ten zeitweise 10 Störche - 18 Junge beringt. [3] (11 ./12.10.1941): Von Eickenrode nach Portugiesisch-Ostafrika. [4] (16.10.19941): Peiner Jungstorch flog nach Ostafrika. [5] (20.7.1942): Neues vom Storch im Kreis Peine. HP [6] (6.7.1951): Der Standesbeamte der Peiner Störche. [7] (24.8.1951): Weltreise ohne Paß und Visum. Die Peiner Störche vor 10000 km-Flug. [8] (26727.6.1954): Erste Brut durch „Tiefflieger“ vernichtet. 20 Jungstörche wurden beringt. Einer wurde frech und hackte. [9] (18./19.9.1954): „Emil“ lebt von grünen Heringen. Jungstorch verpaßte den Anschluß nach Afrika. Jetzt im Privatzoo. [10] (24.3.1955): Neuer Horst für Freund Adebar. [11] (18./19.6.1960): Seit 40 Jahren Störche auf dem Haus. In diesem Jahr wieder zwei Junge, Versammlungen vor der Abreise. [12] (11.8.1964): „Addi“ macht dem Landkreis Sorge. Verschmähtes Dedenhausener Storchen- junges jetzt im Zoo.

232 [13] (31.10.1964): Abbenser Storch - alt wie Methusalem. Nach 21 Jahren in Stralsund gesund­ gepflegt. BZ/PN [14] (1935?): Störche im Kampf. Wendezelle. [15] (16.10.1941): Peiner Jungstorch flog nach Oastafrika. [16] (6.7.1951): Störche erhalten Helgoland-Ringe. [17] (1.9.1951): Seltsame Schicksale unserer Störche. Im Drahtzaun verunglückt, in der Wüste verdurstet, von Negern abgeschossen. [18] (1952): Reisezeit auf unsichtbaren Straßen. Zugvögel unterwegs. Kraniche haben Humor. Storchennester sind leer. [19] (13.7.1954): Ein Storch wurde frech und hackte. Fritz Rehbein beringt seit Jahren Jung­ störche. Seine Arbeit ist nicht ungefährlich. [20] (29.3.1974): Zweidorfs Bauern protestieren gegen Enteignung für Munitionsdepot. [21] (13.6.1981): Meister Adebar landete in Sierße. [22] (3.7.1981): Vielleicht wird Sierße einmal „Storchendomizil“. [23] (5.9.1987): Adebar veranstaltet vor dem Abflug ein mitreißendes Schauspiel. PAZ [24] (11.7.1951): Viele Storchennester blieben leer. Auch im Nordkreis werden die Störche sel­ tener. Können Menschen helfen? [25] (29.8.1951): Freund Adebar hat viele Feinde. Das Schicksal der Dedenhausener und Equor- der Störche. [26] (25.6.1952): Ein junger Storch in Eddesse wurde böse ... aber die beiden anderen hielten still. Eine Frühbrut wurde beringt. [27] (1954): Luftige Wochenstube auf dem Strohdach. Die Wipshäuser Störche haben sich durchgesetzt. Idyll zwischen den Pferdeköpfen. [28] (27728.3.1954): Franzosenöl brachte den Storch aufs Dach. Wie Bauer Kemmer aus Ede­ missen seine Störche kaufte. [29] (22.7.1954): Störche fielen mit dem Nest vom Dach. Durch den Regen war es zu schwer geworden. Neues Nest wieder befestigt. [30] (23.7.1954): Störche fielen mit dem Nest vom Dach. [31] (18.9.1954): Freund Adebare muß in die Badewanne. Verunglückter Storch aus Edemissen fand in Stederdorf ein Winterquartier. Er konnte nicht mit nach Afrika. [32] (15.6.1955): Schadstorch tötete fünf Jungstörche. Edemissens Storchenfamilie auch dieses Jahr ohne erste Nachzucht. [33] (29.6.1955): Jungstörche entwickelten sich durchweg gut. Adebar kam dieses Jahr früher. Feuchtes Frühjahr bot genügend Nahrung. 25 Junge wurden beringt. [34] (11.7.1956): Ein Katastrophenjahr für die Jungstörche. Leider große Ausfälle durch Kämp­ fe und Krankheiten. Die Beringung war dieses Jahr besonders schwierig. [35] (17.7.1956): Ein Katastrophenjahr für die Jungstörche. [36] (1.8.1957): Richtfesturkunde im Storchennest. [37] (475.11.1957): Störche im Landkreis. [38] (13.3.1958): Eickenröder Storch in Ostafrika gefunden. [39] (13.4.1962): Freund Adebar ist wieder da. [40] (26.3.1962): Ein Nest für Adebar wurde gerettet. Werden die Störche wiederkommen? Nur noch im Nordkreis bewohnte Nester. [41] (15.8.1962): Frösche für verletzten Jungstorch gesucht. [42] (27.8.1962): Anschluß an andere Störche. [43] (26.3.1963): Ein Nest für Adebar wurde gerettet. [44] (9.4.1963): Neues Storchennest angenommen. [45] (7.5.1964): Die „kreiseigenen“Störche.

233 [46] (13.10.1964): Abbenser Storch - alt wie Methusalem. [47] (13.11.1964): Storchenbestand geht weiter zurück. Stirbt der Vogel mit dem langen Ge­ sicht aus? Landwirtschaftliche Kultursteppe läßt Freund Adebar verhungern. Und nach 10 Jahren? [48] (August 1974). Der Storch wird in unserer geschädigten Umwelt immer seltener. Heimat­ spiegel Nr. 96. [49] (6.5.1977): Der Storch - ein gern gesehener Gast. [50] (23.7.1977): Gerd-Heinrich von Schwartz, Diplom-Landwirt in Abbensen hat Besuch von einem Storchenpaar bekommen.... [51] (19.8.1977): Weißstorch auf Einfamilienhaus in Telgte. [52] (1978): Adebar als,JVIäusefängei*4: Störche wieder im Kommen. Kinderstube in Abbensen. Stammgäste in Sievershausen. [53] (8.1978): Storchennest stürzte vom Dach, Per Kran einen neuen Unterbau auf den Schorn­ stein gehievt. [54] (26.1.1980): Die Störche können kommen. Ihre Horste sind renoviert. [55] (1.9.1984): Vor 75 Jahren. [Schauspiel auf den Wiesen zwischen Handorf und Klein Ilsede, Storchenversammlung] [56] (26.8.1986): Zugvögel bereiten sich auf den Abflug ins Winterquartier vor. Dies Jahr zwei Jungstörche aus Abbensen dabei. [57] (17.9.1986): Storch genießt Abendsonne auf Schornstein in der Peiner Kastanienallee. Neue Peiner Woche (NPW). [58] (10.2.1989): Notprogramm für Störche. [59] (8.7.1988): Was Naturfreunde und Ornithologen seit Jahren befürchteten: Der Landkreis Peine ist jetzt ohne Störche. [60] (14.7.1988): Nachwuchssorgen beim Klapperstorch: Vier Jungtiere in Abbensen gestorben. [61] (17.5.1990): Aus dem Süden zurückgekehrt sind die Störche in der Rietzer Wasserreihe. [62] (7.7.1990): Nesthocker in Abbensen. [63] (14.7.1990): Seit 17 Jahren erstmals wieder Nachwuchs - dann kam das ganz große Unglück. Große Tragödie im Eddesser Horst: Beide Jungvögel durch Kälte tot. [64] (19.2.1992): Per Autokran ein Nest auf alter Eiche installiert. Ilseder Jäger helfen zwei Störchen aus der Wohnungsnot. [65] (22.5.1992): „HohenBesuch“ hat das Rittergut in Abbensen wieder bekommen. [66] (17.4.1993): Störche haben ihre Quartiere bereits bezogen. Kampf ums Nest: Nebenbuhler in die Flucht geschlagen. [67] (22.10.1993): Weißstorch überwinterte auf Stedumer Mülldeponie. Vielen Zugvögeln bietet das Peiner Land gute Rastplätze. [68] (1994): Freileitungen sind eine Gefahr für junge Störche. [69] (11.4.1994): Majestätisch thront der Telgter Storch. [70] (26.5.1994): Nach 40 Jahren Neuansiedlung der Störche. Jetzt hat Lehrte sogar vier Brut­ paare. [71] (23.8.1994): Zutrauliche Adebars. Wieder mehr Störche aus Peiner Land. [72] (1995): Peter Riemer. Storch ist Indikator für intakte Umwelt. Erste Blicke aus dem Nest. [73] (31.5.1995): Edemissener Nisthilfe von Meister Adebar angenommen. [74] (28.6.1995): Freileitung abgesichert. Warnsignale für Telgter Jungstörche. [75] (4.1996): Störche machen Hausputz, damit das Weibchen sich einnisten kann. [76] (30.1.1996): Schutz des Weißstorchs. [77] (2.4.1996): Frühjahrsputz im Storchennest. [78] (22.1.1997): Nisthilfe in Wense montiert. [79] (3.2.1997): Kein Haushalt, kein Geld für die Sanierung des Schornsteins. Der Telgter Storch und das Dickicht der Landkreis-Verwaltung. [80] (6.2.1997): 5000 Mark gespendet. Hilfe für den Telgter Storch. [81] (29.4.1997): Die Störche sind wieder in Abbensen.

234 [82] (3.5.1997): Abbenser Rittergut: Die Störche sind wieder da. Erst wenn der Horst fertig ist, landet das Weibchen. [83] (10.5.1997): In Eddesse läuft interessantes Experiment. Storchenei reift unter Fittichen des Brutofens. [84] (22.5.1997): Schützenverein Telgte brennt wieder Feuerwerk ab. „Raketen werden nicht in Richtung der Störche gezündet“. [85] (3.6.1997): Eddesser-Brutofenversuch. Riß im Ei: Es gibt kein Storchenkind. [86] (3.6.1997): Telgter Störche gestört. Umweltamt verbietet Feuerwerk. Edemissen fand in Stederdorf ein Winterquartier. Er konnte nicht mit nach Afrika. [87] (12.6.1997): Geschenk an Kreis: Posterausstellung über Störche. [88] (5.8.1997): Tierschutz: Meister Adebar stirbt noch nicht aus. Weniger Jungstörche, aber keine akute Gefahr. [89] (28.10.1997): Eddesse: Jäger, Landwirte, Gemeinde und Bezirksregierung arbeiten zusam­ men: Sondererlaubnis für Storchenhilfe: Seewiesen sollen Futter bieten. [90] (22.11.1997): In Meerdorf soll der Storch Quartier beziehen. Eine Dachwohnung aus Ei­ chenholz. [91] (23.12.1997): PAZ-Serie: Peiner Land aus der Vogelperspektive - Abbensen. Wo Menschen und Störche sich wohlfühlen. [92] (6.4.1998): Ankunft der Weißstörche im Landkreis Peine mit Spannung erwartet. Feuchte Fuhsewiesen für Adebar bereit. [93] (7.4.1998): Stederdorf: Neue Storchenbetreuer für den Kreis Peine. Storch ist von Wendesse nach Eddesse umgezogen. [94] (22.7.1998): Zeitung in der Schule. Rettungsaktion für eine Storchenfamilie. [95] (21.8.1998): Storchenfamilie braucht Hilfe: Fett im Gefieder. [96] (27.8.1998): Tiefflieger. [97] (27.10.1998): Dollbergen: Mitarbeiter der Deponie hat sich gemeldet. Storch holte sich Nahrung von Burgdorfer Müllkippe.

12.2 Populäres und Wissenschaftliches Schrifttum [98] BÄSECKE, K. (1932): Der weiße Storch bei Braunschweig.[Hinweis auf Brut auf Masten einer Starkstromleitung] Braunschweiger Zeitung vom 9.11. (Nr. 264) [99] BÄSECKE, K. (1934): Weitere Ergebnisse zur Vögelwelt der Umgebung von Braun­ schweig. Or. Mschr. 59: 97-121. [100] B e r n d t , R. (1953): Die Bedeutung des Wendesser Moores (Kreis Peine) für Vogelschutz und Vogelkunde. Gutachten. Braunschweig. [101] B e r n d t , R., & J. M oeller (1954): Ergebnisse der Storchforschung im Braunschweiger Land von 1930-1953. Beitr. Naturk. Niedersachsens 7: 101-109. [102] B e r n d t , R., & J. M oeller (1958): Bestandsentwicklung des Weißstorchs (Ciconia c. ciconia)im Regierungsbezirk Hildesheim von 1907-1953. Vogelring 27: 39-47. [103] B e r n d t , R., & F. R eh bein (1961): Ein halbes Jahrhundert Brutstatistik vom Weißstorch (Ciconia c. ciconia) im Kreis Peine (Regierungsbezirk Hildesheim, Niedersachsen). Vogel­ warte 21: 128-136. [104] B l a s iu s , R. (1907): Neue Methoden zur Erforschung des Vogelzuges 1906. J. Om. [105] Da h m s, G. (1971): Brutbericht über die Störche im Kreis Stade - 1971. Mitt. des Obst­ bauversuchsringes Alten Landes 26 (12): 511-518. [106] Da h m s, G. (1972): 26jähriger Weißstorch Ciconia( ciconia) als Durchzügler beobachtet. Vogelwarte 26 (4): 355-356. [107] E l l e n b e r g , H. (1952): Auswirkungen der Grundwassersenkung auf die Wiesenge­ sellschaften am Seitenkanal westlich Braunschweig. Angew. Pflanzensoziologie (Stol- zenau/Weser) 6: 46 S. [108] Fe l d , W. (1998): Zur Wiederbesiedlung von Rheinland-Pfalz durch den WeißstorchCico­ nia ciconia. Paper 131. Jahresvers. DO-G, Jena, 2 S.

235 [109] F ie d l er , G. (1983): Neue Fälle von hohem Alter, Ortstreue, Um- und Fernsiedlung und andere brutbiologische Befunde beim Weißstorch. Vogelwarte 323: 14-22. [110] Fie d l e r , G. (1993): Verluste an Freileitungen durch Stromschlag und Anflug. Tagungs­ band Int. Weißstorch- und Schwarzstorch-Tagung März 1992. Schriftenreihe Umwelt- u. Naturschutz Kr. Minden-Lübbecke 2: 45-46. [111] Fie d l e r , G., & A. W issn e r (1980): Freileitungen als tödliche Gefahr für StörcheCico­ nia ciconia. Ökol. Vögel 2, Sonderheft: 59-109. [112] H a r t m a n n , F. K., & E. WITT (1942): Über den waldbaulichen Wert des Grundwassers. Schädigungen von Laubwaldbeständen und -Standorten durch Grundwasserentzug und - absenkung in den Woltorfer Wäldern bei Peine. Mitt. Aus Forstwirtschaft u. Forstwiss. 12: 91-218. [113] HECKENROTH, H. (1978) Ciconia ciconia Weißstorch. P. 84-90 in Die Vögel Niedersach­ sens, (Hrsg. F. Goethe, H. Heckenroth, H. Schumann), Naturschutz Landschaftspfl. Nieder­ sachsens Sonderreihe B H. 2.1 Hannover. [114] H eck en r o th , H., & V. L a sk e (1997): Atlas der Brutvögel Niedersachsens und des Lan­ des Bremen 1881-1995. Naturschutz Landschaftspfl. Niedersachsens H. 37. Hannover [115] Ja n a u s , M. (1998): Sixty year population dynamics of the White StorkCiconia ciconia in Latvia. Ostrich 69 (22nd Int. Om. Congress Durban, Abstracts), p. 289-290. [116] K aatz , C. (1997): Die Bestandssituation des Weißstorchs in Deutschland und speziell in Sachsen-Anhalt. In: 4. und 5. Anhaltinischer Storchentag (Hrsg. Ch. & M. Kaatz), Ta- gungsber. des Storchenhofes Loburg im MRLU-SLA, S. 28-35. [117] La tzel, G. (1985): Die Störche im Stadtkreis Wolfsburg. BUND Hannover. 65 S. [118] L ö h m er , B. (1980): Bestandsaufzeichnung im Weißstorchforschungskreis Untere Leine - Steinhuder Meer 6 Jahre weiter (1974-1979). Beitr. Naturk. Niedersachsens 33: 113 - 116. [119] L ö h m er , B., & H. H eck enro th (1967): Der Weißstorchbestand des Regierungsbezirks Hannover 1907, 1927, 1934 und 1958-1967. Unveröff. MS. [120] LÖHMER, R. (1986):Weißstorch Ciconia( ciconia) mit Fußschlinge. Vogelwarte33: 249. [121] L ö h m e r , R., P. Ja ster & F.-G. R eck (1980): Untersuchungen zur Ernährung und Nah­ rungsraumgröße des WeißstorchsCiconia ( ciconia). Beitr. Naturk. Niedersachsens 33: 117- 129. [122] LÜDERS, L. (1956): Der Weiße Storch in den Landkreisen Gifhorn und Helmstedt und im Stadtkreis Wolfsburg in den Jahren 1952-1955. Beitr. Naturk. Niedersachsens 9, Weigold- Festschrift Natur und Jagd in Niedersdachsen: 174-177. [123] M e a d , C. (1974): Bird Ringing. BTO Guide 16. Tring. [124] M e y b o h m , E.,& G. Dah m s (1975): Über Altersaufbau, Reifealter und Ansiedlung beim Weißstorch im Nordsee-Küstenbereich. Vogelwarte 28: 44-61. [125] M e y b o h m , E. (1997): Über Bestandsbewegungen beim Weißstorch. 4. und 5. Sachsen- Anhaltinischer Storchentag, Tagungsband des Storchenhofes Loburg im MRLu-LSA, p. 39-41. [126] M e y b o h m , E., & G. Fiedler (1983): Neue Fälle von hohem Alter, Ortstreue, Um- und Femsiedlung und andere brutbiologische Befunde. Vogelwarte 32: 14-22. [127] NABU (1998): Mitteilungsblatt 90/98 der BAG Weißstorchschutz. 16 S. 39279 Loburg. [128] O e lk e , H. (1963): Die Vogelwelt des Peiner Moränen- und Lößgebietes. Diss. Georg- August Universität Göttingen, darin Artmonographie Weißstorch, p. 280-286. Göttingen. [129] Planungsgruppe Ö kologie & U m w elt (ca. 1994): Rahmenkonzept des Landkreises Peine zur „Fuhse - Renaturierung“ (nach dem Niedersächsischen Fließgewässerprogramm. 28 S., Unveröff. Hannover. [130] Pt a sz y k , J. (1994). Bindfäden aus Polypropylen als Ursache des Todes junger Weiß­ störche (Ciconia ciconia) und anderer Tiere. Prace Zakladu Biologii Ptakow ÜAM 3: 177- 181. Posen. [131] RECK, F.-G. (1977): Zum Fortpflanzungsverhalten des WeißstorchsCiconia ( ciconis cico­ nia). [Untersuchungen im Umfeld von Sievershausen, Stadt Lehrte]. Zulassungsarbeit zur wissenschaftlichen Prüfung für das Lehramt an Gymnasien. 81 S. Hannover.

236 [132] R e h b e in , F. (1953): Die Storchberingung im Kreis Peine. Vortrag (Manuskript) am 15.10.1953 auf der Tagung der Ortsbeauftragten für Naturschutz in Edemissen und am 16.10. in Peine. [133] R e h b e in , F. (1954): Der Weiße Storch im Kreis Peine. Manuskript. [134] R e h b e in , F. (1955): Sterben unsere Störche aus? Heimatspiegel Nr. 7 v. 23.2.1955. Fort­ setzung. Heimatspiegel Nr. 8 v. 9.5.1955. Fortsetzung. In Heimatspiegel Nr. 9 v. 4.8.1955. [135] R e h b e in , F. (1955 a): Ein Schadstorch tötet in Edemissen fünf Jungstörche. Manuskript. [136] R e h b e in , F. (1956?): Der Storch im Landkreis Peine in den letzten 50 Jahren. Manuskript. [137] R e h b e in , F. (1957): 190 Störche wurden beringt. Zwanzig Jahre Beobachtung im Kreis Peine. Heimatspiegel Nr. 18 v. 24.12.1957. [138] R e h b e in , F. (1958): 20 Jahre Storchenbeobachtung im Kreis Peine. Manuskript. Vgl. An­ hang 1 in dieser Arbeit. [139] R e h b e in , F. (1959): Storchwiederfunde. Manuskript. [140] R e h b e in , F. (1964): Stirbt der Vogel mit dem langen Gesicht aus? PAZ v. 13.11.1964. [141] R e h b e in , F. (1974): 35 Jahre Storchenbeobachtungen im Kreis Peine. Protokoll H. Oelke über einen Bericht vor dem Kreisheimatbund Peine am 3.5.1974 [142] R e h b e in , F. (1979): Sieben Jahrzehnte den Störchen auf der Spur. Heimatspiegel Nr. 140 v. Juli 1979. [143] REITHER, H. (1982): Der WeißstorchCiconia ( ciconia) 1981 im Regierungsbezirk Braun­ schweig. Beitr. Naturk. Niedersachsens 35: 36-40. [144] REITHER, H. (1985): Anzahl der flüggen Jungstörche und Horstpaare mit ausfliegenden Jungen im Regierungsbezirk Braunschweig 1984. Beitr. Naturk. Niedersachsens 38: 223- 224. [145] REITHER, H. (1986): Der Weißstorch Ciconia ( ciconia) im Verwaltungsbezirk Braun­ schweig 1985 und 1986 - ein Vergleich. Beitr. Naturk. Niedersachsens 39: 245-246. [146] REITHER, H. (1988): Übersicht über den Bruterfolg des Weißstorches Ciconia( ciconia) im Regierungsbezirk Braunschweig 1987. Beitr. Naturk. Niedersachsens 41: 114. [147] R e ith e r , H. (1989): Storchen-Statistik 1988 für den Regierungsbezirk Braunschweig. Beitr. Naturk. Niedersachsens 42: 73-74. [148] R e ith e r , H. (1990): Weißstorchbestand im Regierungsbezirk Braunschweig 1989 im Ver­ gleich mit 1988. Beitr. Naturk. Niedersachsens 43: 98. [149] R e ith e r , H. (1993): Weißstorchbestansd im Regierungsbezirk Braunschweig 1992 im Vergleich mit 1991. Beitr. Naturk. Niedersachsens 46: 83 [150] R e ith e r , H. (1993a): Weißstorch-Beobachtungen 1993 im Vergleich mit 1992 im Regie­ rungsbezirk Braunschweig. Beitr. Naturk. Niedersachsens 46: 138. [151] R e ith e r , H. (1995): Weißstorch-Beobachtungen 1994 im Vergleich mit 1993 im Regie­ rungsbezirk Braunschweig. Beitr. Naturk. Niedersachsens 48: 17. [152] R e ith e r , H., & G. R either (1996): Weißstorch-Beobachtungen 1996 im Vergleich mit 1995 im Regierungsbezirk Braunschweig. Beitr. Naturk. Niedersachsens 49: 137. [153] R e ith e r , H., & G. R either (1997): Weißstorch-Beobachtungen 1997 im Vergleich mit 1996 im Regierungsbezirk Braunschweig. Beitr. Naturk. Niedersachsens 50: 75. [154] R o se b r o c k , H. (1982): Die Vögel des Fuhsetals westlich von Peine (Niedersachsen). Braunschw. Naturk. Sehr. 1: 309-339. [155] R ie g e l , M. & W. W inkel (1971): Über Todesursachen beim Weißstorch(C. Ciconia) an Hand von Ringfundangaben. Vogelwarte 26: 128-135. [156] S c h Üz , E., P. B er th o ld , E. G w in n e r , H. O elke (1971): Grundriß der Vogelzugskun­ de. Parey. [157] SCHULZ, H. (1987): Thermoregulatorisches Beinkoten des WeißstorchsCiconia ( ciconia). Analyse des Verhaltens und seiner Bedeutung für Verluste bei beringten Störchen im afri­ kanischen Winterquartier. Vogelwarte 34: 107-117. [158] SCHULZ, H. (1988): Gefährdung des Weißstorchs Ciconia( ciconia) auf den Zugrouten und in den Überwinterungsgebieten. WWF-Umweltforschung 3: 9-73. Königslutter-Lem.

237 [159] S t e in ig e r , F. (1958): Liste der niedersächsischen Störche. Beitr. Naturk. Niedersachsens 12: 63-69, 84-93. [160] S t e in ig e r , F. (1958): Liste der niedersächsischen Störche. Beitr. Naturk. Niedersachsens 12: 124-137. [161] U h d e n , O. (1958): Gewässer. In: Der Landkreis Peine (Hrsg. K. Brüning) Reihe D, Bd. 16: 58 - 68. Bremen - Horn. [162] WEIDLICH, H.-C. (19727): Veterinärhygienische und ökologische Untersuchungen an Störchen in Niedersachsen. Studie am Nds. Landesmuseum Hannover (Betreuer F. Stei­ niger, H. Oelke), 56 S. Unveröff. [163] WEIGOLD, H. (1937): Der Weiße Storch in der Provinz Hannover. Veröff. Wirtschaftswiss. Ges. Studium Niedersachsens H. 14. [164] W it t e n b e r g , D. (1961): Zu wenig Frösche für Freund Adebar. PAZ v. 15./16.7.1961. [165] W it t e n b e r g , D. (1961): Wenn die Störche sich zur Reise rüsten ... PAZv. 31.8.1961. [166] Wittenberg , D. (1962): Freund Adebar ist wider da. PAZ v. 13.4.1962. [167] W it t e n b e r g , D. (1962): Sechs Störche fanden keinen Horstplatz. PAZ v. 1.8.1962. [168] WITTENBERG, D. (1963): Freund Adebar im Dahtverhau. Fünft besetzte Horste aber nur acht Jungströrche. Einer starb den Hitzetod auf dem Dache. PAZ v. 8.7.1963 [169] W it t e n b e r g , D. (1965): Freund Adebar im Drahtverhau. PAZ v. 9.7.1965. [170] W it t e n b e r g , D. (1966): Im Verschwiegenen Schwarzwasserwinkel. Heimatspiegel Nr. 5 v. 14.7.1966. [171] W it t e n b e r g , D. (1966): Sechs Störche kreisen über dem Dorfe. PAZ v. 5.8.1966. [172] W it t e n b e r g , D. (2.10.1968): Storchenversammlung in der Männeckenwiese. Da schlu­ gen sie mit den Flügeln und tanzten durch das lange Gras. Heimatspiegel Nr. 20. [173] W it t e n b e r g , D. (1970): Heimat zwischen Erse und Fuhse. Dorf und Flur im Nordkreis. 224 S. Peine (Peiner Allgemeine Zeitung). [174] Z in k , G. (1963): Populationsuntersuchungen am Weißen Storch(Ciconia ciconia) in SW- Deutschland. Proc. XIII Int. Om. Congress: 812-818. [175] ZINK, G. (1967): Populationsdynamik des Weißen Storchs,Ciconia ciconia, in Mitteleu­ ropa. Proceed. XIV Int. Om. Congress: 191-215. Oxford, Edinburgh.

Anschrift der Verf.: Prof. Dr. Hans Oelke, Kastanienallee 13, D-31224 Peine, e-mail [email protected] ; Hans Reither, Trautenauer Str. 4 A, D-31228 Peine.

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