Geistreich Juni Bis August 2020
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Geistreich Juni bis August 2020 Gemeindebrief der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden St. Johannes Schwanewede, St. Luciae Meyenburg und St. Nikolai Bruch-Aschwarden 2 EDITORIAL AUF EIN WORT 3 Liebe Leserin, die Zeit zum Nachdenken und Nach- Leben wie ein Bär lieber Leser! fühlen, worauf es uns ankommt: beim Der Regenbo- Kontakt mit Menschen, bei der Gestal- Ein ruhender Bär. Eine entspannte tiv gestalten. Zusammen mit anderen gen hatte in die- tung der freien Zeit, bei unserer Verant- Masse Leben. Ein friedvolles Bündel etwas in Bewegung setzen und mich sem Frühsommer wortung für die Schöpfung. Vergessen Kraft, in tiefem Schlaf versunken, ein freuen, wenn etwas gelungen ist. richtig Konjunk- wir nicht die, die in aller Welt in exis- liegender Leib auf einem Baum. Aber auch Nichtstun gehört dazu. tur. Seit Beginn tentielle Bedrohung geraten: die Flüch- Was für ein herrliches Bild. Ruhe to- Nicht nur weil Gott sich selbst auch der durch das tenden an Europas Grenzen, die Op- tal. Genuss pur. Davon möchte ich so einen schönen Tag gegönnt hat, Corona-Virus be- fer von Krieg, Hunger und Vertreibung mir etwas abschauen, ganz wörtlich am siebten Tag der Schöpfung. Nicht dingten Krisen- rund um den Globus. mir etwas an- nur weil ich Pau- lage erschien er Die Redaktion wünscht Ihnen trotz der eignen von sei- sen brauche, in Fenstern, Hal- Foto: Verena N. / pixelio Einschränkungen vorbehaltlos einen ner Ruhe. Als um wieder ak- testellen und an schönen Sommer und gute Erholung. einer, der sich tiv sein zu kön- Gartenzäunen. Ein schönes Symbol für Seien Sie behütet! gehalten weiß nen. Sondern Hoffnung, Hoffnung auf einen Neube- in Gottes Hand, weil Nichts- ginn. Inhaltsverzeichnis ganz friedvoll tun einfach Und so wird sich dieser Sommer viel- die Seele auf auch Leben ist. leicht wirklich etwas neu anfühlen: die Auf ein Wort 3 Gottes kleinem Ruhe ist schön, gewohnten Routinen werden sich nicht Aus den Gemeinden 4+5 Finger baumeln und wenn ich automatisch alle wieder einstellen kön- Angedacht 6+7 lassen, wie die- den Bären an- nen. Telefonseelsorge 8 ser Bär sich auf schaue, sehe Deshalb haben wir auf einige der sonst Pro Juventute 9 dem Baum- ich, warum das üblichen Rubriken verzichtet und sie Gesucht wird 11 stamm hängen manchmal „to- mit anderen Inhalten gefüllt: es geht Jung und bunt 13-18 lässt, mit ei- tal abhängen“ z.B. um Jugendarbeit, unser Diakon Kirchweihkonzert 19 nem von den heißt, nicht stellt seine Arbeit vor und hat auch Gottesdienste 20-21 Dringlichkeiten nur bei jungen noch einen Lesetipp parat. Aber auch Geburtstage 23-25 des Lebens völ- Menschen. die Telefon-Seelsorge und die Notfall- Familiennachrichten 27 lig ungetrübten Foto: Josef Türk jun. / Pixelio Und nicht zu- Seelsorge sind wichtige Themenberei- Friedhofsnachrichten 29 Geist. letzt: erst jen- che, in denen Mitarbeit gefragt ist. Notfall-Seelsorge 31 Auch das darf und soll zu meinem Le- seits der Aktivität, im Nichtstun, er- Und bei allen Unsicherheiten und al- Alkohol u. Schwangerschaft 33 ben gehören. Nicht ausschließlich, fahre ich mein Leben als Geschenk. lem „unter Vorbehalt“, ist das vielleicht Soziale Dienste 37 aber immer wieder einmal. Vor aller Aktivität ist dieser Bär ganz auch unsere Chance. Nehmen wir uns Ökumen. Initiative 39 Es ist gut wenn ich aktiv sein kann. einfach da – volles Leben. Und das ist Das ist ein wichtiger Teil meines Le- bei mir nicht anders. Im Psalm 4 be- Impressum bens: Ich bewege mich gerne, beim tet es einer so: „Ich liege und schla- Herausgeber: Ev.-luth. Kirchengemeinden Schwanewede, Meyenburg, Bruch-Aschwarden Spazierengehen, beim Radfahren, fe ganz mit Frieden; denn allein du, Redaktion: Martina Becker, Britta Helterhoff, Marion Kloppenburg, Andreas Otten, Fanny Wendt, oder bei der Arbeit im Garten. Aktiv HERR, hilfst mir, dass ich sicher woh- V.i.S.d.P.: Andreas Otten, Layout: Fanny Wendt, Druck: Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen, Auflage 5300 Exemplare. Der Gemeindebrief erscheint vierteljährlich. sein - nicht nur in der Freizeit tut das ne.“ Anzeigen und Kontakt: Martina Becker, Tel.: 04209 871, [email protected] gut. Auch im Alltag und bei der Ar- Die Redaktion behält sich vor, eingereichte Beiträge gegebenenfalls zu kürzen. beit. Das Leben auf dieser Erde ak- Andreas Otten Redaktionsschluss für die Herbst-Ausgabe: 24. Juli 2020 4 NACHRICHTEN AUS DEN GEMEINDEN NACHRICHTEN AUS DEN GEMEINDEN 5 Corona-Auswirkungen res erfahren Sie dann bei der Anmel- ten Monaten heraus. Wir möchten es sicht verbinden können, aber die Ar- Dieses Stichwort kommt manchem dung. aber versuchen und mit dem Recher- tikel aus ihrer Feder prägten den in- „zu den Ohren hinaus“, aber ignorie- chieren aktueller Adressen beginnen. haltlichen - um nicht zu sagen „geist- ren nützt nichts. Als Kirchengemein- Ob es Schulanfänger-Gottesdiens- Hilfreich wäre es deshalb, wenn sich reichen“ - Teil dieser Gemeindebrie- de müssen wir zum Wohle der Allge- te geben kann, wird mit den Schulen aus diesem Kreis jemand meldet, der fe in den letzten fünf Jahren mit. Bei meinheit agieren. Deshalb wird hier kurzfristig abgestimmt und durch die- Kontakte herstellen und Adressen he- den Redaktions-Treffen hat sie enga- zusammengefasst, welche Veranstal- se bekannt gegeben. rausfinden kann. Vielleicht hat auch giert mitgemacht und ihre Meinung tungen auf welche Weise betroffen die eine oder der andere durch Klas- eingebracht. sein werden: sentreffen Kontakt zu ehemaligen Nun ist sie mit ihrer Familie nach Mit-Konfirmanden. Eine solche Re- Garlstedt verzogen. Das ist zwar auch Der Gottesdienstplan ist vorläufig: cherche ist im Kirchenbüro leider nicht „ganz aus der Welt“; aber sie Gottesdienste können nur unter Wah- nicht zu leisten. Diesbezügliche An- hat für sich entschieden: Garlstedt ist rung der Abstandsregelung und aller fragen und auch Anmeldungen nicht Meyenburg! hygienischen Sicherheitsmaßnahmen nimmt das Kirchenbüro jedoch gern Deshalb ist die regelmäßige Mitar- gefeiert werden. Das bedeutet, dass entgegen. Tel. s. S. 40 beit in der Redaktion nun Geschichte! wahrscheinlich vorerst nicht gesun- Aber wir behalten uns vor, dann und gen werden kann und dass nur eine wann mal bei ihr anzuklopfen und um stark begrenzte Teilnehmerzahl zuge- St. Johannes Kirche Foto: M. Kloppenburg einen Artikel zu bitten. lassen ist. Auch das in Schwanewede Danke, Ilse, für Dein Engagement übliche Kirchencafé im Küsterhaus im Die Konfirmationen sind auf den und Deine erfrischenden Einwürfe!! Anschluss an den Gottesdienst muss Herbst verschoben. Sobald der Ter- vorerst entfallen. min feststeht, informieren wir die Fa- milien. Die Planungen rund um das Gemein- Foto: M. Kloppenburg dehaus gehen aufgrund der beson- deren Umstände in diesen Wochen In diesem „Schatzkästchen“ nicht weiter voran. finden sich Andachten von Pasto- rin Servatius, die sie zu jedem Sonn- Tagesfahrten tag seit Beginn der gottesdienstlo- Im Moment können wir keine Tages- sen Zeit, verfasst. Sie finden sich auch Foto: Karin Stucki / pixelio Meyenburger St. Luciae Kirche Foto: W. Jäger fahrten anbieten. Denn das Risiko, sie auf der Homepage der Schwanewe- kurzfristig wieder absagen zu müs- der Kirchengemeinde und in einem Küsterin oder Küster Das Meyenburger Mühlenfest ist sen, ist leider zu groß. baugleichen Kästchen am Gemein- in St. Johannes gesucht abgesagt worden, deshalb wird der dehaus in der Ostlandstraße. Der Kirchenvorstand bedankt sich regionale Gottesdienst am Pfingst- Goldene und Diamantene Konfir- Dank an Jens Domning, der die Käst- sehr herzlich bei Frau Neubauer für montag in der St. Luciae Kirche statt- mation am 18.10.2020 in Schwane- chen extra für diesen Zweck angefer- die langjährige Tätigkeit als Küsterin. finden. wede tigt hat. Wir bedauern es sehr, dass sie für die- In Schwanewede würden sich die sen Dienst nicht mehr zur Verfügung Die Geburtstagsrunde im Juni fällt Konfirmations-Jahrgänge 1970 und Danke!!! steht, aber gleichzeitig freuen wir aus. Im September wird sie unter Um- 1960 zu einer Feier treffen. Ob es Mit dem Namen Ilse Hassenpflug uns, dass sie weiterhin als Hausmeis- ständen stattfinden können. Genaue- machbar ist, stellt sich in den nächs- werden viele nicht unbedingt ein Ge- terin im Gemeindehaus wirken wird. 6 ANGEDACHT ANGEDACHT 7 Zum 250. Geburtstag des Dichters Friedrich Hölderlin „Nah ist der Studentin im Jahr 1986 unver- Und schwer zu fassen der Gott. gesslich -, von unbekannter Hand Wo aber Gefahr ist, wächst mit schwarzer Farbe in schönem Das rettende auch.“ Schwäbisch hingesprüht: „Der Hölderlin isch et verrückt gwä“ Diese Zeilen aus dem Gedicht („Der Hölderlin ist nicht verrückt „Patmos“ von Hölderlin kamen gewesen“). mir in diesen Wochen der „Co- rona-Krise“ immer wieder in den Mein Interesse für den Dichter Sinn. Ich finde, es sind gute Wor- vertiefte sich, als ich nach dem Vi- te für eine solche Zeit. Auch wenn kariat ein Jahr lang als „Pfarrvika- Gott hier bewusst – nicht kirch- rin“ in Lauffen am Neckar einge- Das Hölderlin-Denkmal in Lauffen am Neckar. Aufschrift ein Auszug aus dem Ge- lich-konfessionell, sondern – uni- setzt war, der Geburtsstadt Höl- dicht „Der Wanderer“: Seliges Land! Kein Hügel in Dir wächst ohne den Weinstock, / versal als „der Gott“ benannt derlins. Am 20. März 1770 wurde Nieder ins schwellende Gras regnet im Herbste das Obst. / Fröhlich baden im Stro- wird, scheint durch die Verse ein Friedrich Hölderlin hier am Ne- me den Fuß die glühenden Berge, / Kränze von Zweigen und Moos kühlen ihr son- niges Haupt. tiefes Gottvertrauen. Hölderlin ckarufer mit den Weinlagen ge- war es durch die schwäbisch-pie- boren. tet sie bis heute. tistisch geprägte Erziehung seiner Auch auf den nächsten Abschnitt Inzwischen hat sich mein Weg rona-Zeit sind mir seine Gedich- Mutter in die Wiege gelegt. Und berührte mein Weg einen Le- geographisch weit von dem Höl- te Sprachhilfe geworden. Poesie, auch wenn er sich in schwierigen bensort Hölderlins: das Kloster derlins entfernt. Aber seine Ge- die Unsagbares zu sagen vermag. Prozessen von seiner pietistischen Maulbronn. Knapp 200 Jahre vor dichte sind mir so lieb gewor- Zum Beispiel dies: „…, und die Prägung abgesetzt hat,- das tiefe mir hatte in denselben Mauern den, dass ich einige,- oft sind es Liebsten/ Nah wohnen, ermat- Gottvertrauen blieb.