Schutterwald Service Wohnen Kultur Gewerbe
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GEMEINDE RATHAUS & LEBEN & FREIZEIT & WIRTSCHAFT & SCHUTTERWALD SERVICE WOHNEN KULTUR GEWERBE Schutterwald Bürgerinfobroschüre für neue Bürger, alt Eingesessene und Interessierte. VORWORT DES BÜRGERMEISTERS Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Gäste, INHALT Bürgerservice DATEN / FAKTEN Zahlen / Daten / Fakten 2 Geschichte 4-5 Partnerschaften 8-11 Rathaus / Gemeindeverwaltung 14-15 Interview mit dem Bürgermeister 16-17 Gemeindeorgane 20 Behörden / Banken / Presse 21 Geographische Lage: Friedhof / Bestattung 66-69 -48° 27‘ nördl. Breite ich begrüße Sie recht herzlich in der Gemeinde Broschüre finden. Ich bin mir aber sicher, dass -07° 53‘ östl. Länge Leben in Schutterwald Schutterwald, der „Wohlfühlgemeinde“ der Orte- Sie auch wenn Sie länger hier wohnen, noch viel Gemeindewerke 22-23 Höhe über dem Meer: nau. Schutterwald mit seinen 7.100 Einwohnern Wissenswertes und Neues entdecken können. Kindergärten / -betreuung 26-29 Tiefstpunkt im Nordwesten ist vor allem für sein großes und reichhaltiges Falls Sie weitere Fragen haben, stehen ich und Jugendarbeit 30-31 („Untere Tieflache“): 144,1 m Vereinsleben bekannt. Die Gemeinde liegt ver- meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihnen Höchstpunkt im Osten: 154,2 m Schulen 34-37 kehrsgünstig und zentral gelegen inmitten der gerne zur Verfügung. Der Kirchplatz liegt 151,6 m ü.M. Kirchen 40-43 Höhe des Kirchturms: 49,5 m Ortenau. Trotz der Nähe zu Offenburg hat die Soziale Dienste 58 Größe der Gemarkung: 2.103 ha, Gemeinde ihren eigenen Charme und ihr eige- Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und Soziale Einrichtungen 60-62 davon 698 ha Wald nes Flair erhalten. Umgeben von schönen Wiesen verbleibe mit den besten Wünschen. Gesundheitswesen 63-65 und Naturschutzgebieten ist vor allem der Wald Gemarkungsgrenzen: von großer Bedeutung für Schutterwald. Ihr Freizeit, Kultur Norden: Marlen (85 m), Hohnhurst (1391 m) Unsere bedarfsgerechten Betreuungs- und Bil- Martin Holschuh Vereine 46-48 Süden: Hofweier (4954 m), dungsangebote wie auch unsere Freizeit, Sport- Turn - und Sportstätten 49 Niederschopfheim (3049 m) und Erholungsmöglichkeiten bieten einen hohen Freizeit 50 Gastronomie 52-55 Osten: Offenburg (6855 m) Lebensstandard. So ist Schutterwald beides: eine Feste / Märkte / Termine 56 Westen: Dundenheim (1489 m), attraktive Wohngemeinde und ein interessanter Altenheim (2454 m), Müllen (2045 m) Wirtschaftsstandort. Wirtschaft 12-13, 18-19, 24-25 Mit dieser Informationsbroschüre möchten wir Einwohner: ca. 7.200 32-33, 38-39, 44-45, 74 Ihnen einen Überblick über unsere Gemeinde ge- ben. Sie werden eine Menge Informationen und Glossar interessante Zahlen, Daten und Fakten in dieser Impressum 70 Stichwortverzeichnis 70 Branchenverzeichnis 71 Ortsplan 72-73 Foto: M.Bonifer Feuerwehr / Notruf 75 GESCHICHTE TRACHTENGRUPPE Geschichtlicher Überblick Ein Flüsschen, dem unser Ort seinen Namen verdankt: Die Schutter und der zugehörige Wald Schutterwald mit seinen beiden Filialdörfern Höfen Gehöfte, so dass Schutterwald lange Zeit drei Ein Umschwung der bäuerlichen Tradition machte Die „Trachteninsel“ Schutterwald und Langhurst liegt inmitten der Ortenau. Standesherren zinspflichtig war: sich bereits gegen Ende des letzten Jahrhunderts 1268 erstmals namentlich erwähnt, galt das Inte- Der Herrschaft Binzburg, den Geroldseckern und bemerkbar, als durch Bahn, Post, Textil- und Glas- Die Tracht der Schutterwälder unterschied sich resse der damaligen Herrschergeschlechter weniger der Landvogtei Ortenau, ein Gebiet, das der Kai- industrie im nahen Offenburg neue Arbeitsmög- von den Trachten der Nachbardörfer derart dem Dorf, als vielmehr dem Wald, der mit seinem ser Rudolf von Habsburg den Rittern der Ortenau lichkeiten geboten wurden und im Westen des stark, dass oft von einer „Trachteninsel“ ge- Holzreichtum, den Weide- und Zehntrechten ein wieder entrissen und als reichsunmittelbares Dorfes eine Arbeitersiedlung entstand. Heute ist sprochen wird. Während sich die Männertracht begehrtes Objekt war. So erfahren wir jahrhunder- Gebiet für Habsburg gewonnen hatte. So bot Schutterwald eine Arbeiter-, Angestellten- und dabei nur wenig unterschied, entwickelte sich telang immer nur von Verkauf, Beleihung, Streit Schutterwald das Bild staatlicher Zerrissenheit Beamtensiedlung mit großzügig angelegten mo- die Frauentracht zu Formen und Farben, die in um die Nutzung, um Jagd-, Wald- und Weiderecht und Ohnmacht seiner Einwohner, die ganz der dernen Neubaugebieten. Handwerksbetriebe so- ihrer Buntheit und Abwechslung zu den eigen- unseres Schutterwaldes. Willkür der Adelsgeschlechter unterworfen waren. wie in neuerer Zeit angesiedelte Gewerbe- und artigsten zählt, die es in Süddeutschland gab. Flanellstoff mit mehreren Reihen schwarzer Über 400 Jahre herrschte des Waldes wegen ein Diese Abhängigkeit dauerte bis zur Auflösung die- Industriebetriebe bieten nicht nur Arbeitsplätze Samtbänder. Als Überrock folgte dann ein är- erbitterter Streit zwischen Schutterwald und Offen- ser Grundherrschaften durch Napoleon und ihrer an, sondern tragen auch wesentlich zur Finanz- Die Männer- und Burschentracht melloses Leibchen mit von der Hüfte bis fast burg, der beiden Gemeinden viel Sorge und Wider- Einverleibung in das neugegründete Großherzog- ausstattung der Gemeinde bei. Das Bauerntum ist Der mündlichen Überlieferung zufolge haben auf den Boden reichender, faltenreicher Rock. wärtigkeit einbrachte. Bereits 1316 bestand nach tum Baden (1806). bis auf wenige Familien zurückgegangen. die Männer bis Mitte des 19. Jahrhunderts Das Schutterwälder Charakteristikum an die- einem Urkundenbuch der Stadt Straßburg eine Schutterwald war jahrhundertelang ein reines lederne Kniehosen mit weißen Strümpfen ge- sem Rock war ein breites rotes Band. Selbst ,,parochia“ (Pfarrei) Schutterwald. Es ist deshalb Bauerndorf, das trotz zahlreicher Verwüstungen Jahrhundertelang war unsere Kirche eine Fili- tragen. der einfachere Überrock für die Werktage, die anzunehmen, dass Schutterwald bereits gegen im 30-jährigen Krieg (1618 - 1648) und den ale von Hofweier. Während um die Mitte des Gegen Ende des Jahrhunderts wurde dann ein- sog. Kutte, aus tiefblauem Baumwollstoff trug Ende des 13. Jahrhunderts als Holzfällersied- Raubkriegen Ludwigs XIV. bis zur Franz. Revolu- 18. Jahrhunderts unsere Nachbargemeinden ihre heitlich die lange schwarze Hose getragen, die diesen roten Bändel. lung existierte. Der schon früher erwähnte Name tion immer wieder versuchte, durch Anbau von durch Kriegseinwirkungen zerstörten Kirchen als keinen Hosenschlitz, sondern eine breite Stoff- Das bezeichnendste Merkmal jedoch war Langhurst kann sich sowohl auf einige Gehöfte Handelspflanzen (Flachs, Hanf, Zichorie u. Tabak) Barockkirchen neu errichteten (Hofweier, Nieder- klappe, den Hosenladen hatte. Dazu wurde die Art, wie die wertvollen Halstücher ge- als auch - was wahrscheinlicher ist - auf einen die karge Existenz seiner Einwohner zu sichern. schopfheim, Griesheim, Appenweier), kämpften eine rote oder schwarze Weste mit zwei Reihen tragen wurden. Kunstvoll geknüpft oder Gewannamen beziehen. Marksteine der politischen Entwicklung unseres die Schutterwälder jahrzehntelang mit ihrem Knöpfen, und darüber noch einmal eine kurze über die Brust gekreuzt - in der Art der An- Ebenso ungewiss ist die Gründung von Höfen. Dorfes waren die Verfassung 1818 und die Ba- Patronatsherrn Roeder von Diersburg um einen zweireihige Jacke mit breitem Revers, der sog. ordnung erkannte man die Funktion der Wir wissen lediglich, dass im Süden von Höfen dische Gemeindeordnung 1831, nach jahrhun- Neubau. Als 1784 endlich der Grundstein zur Mutzen, getragen. Trägerin: die Ledige, die Verheiratete, die die berühmte Römerstraße verlief, die im Jahre dertelanger Abhängigkeit die erste freiheitliche neuen Kirche gelegt wurde, war die Blütezeit des Hochzeiterin, die Witwe, die Kommunion- 74 n.Chr. der römische Kaiser Vespasian durch Selbstverwaltung, der 1832 die Aufhebung aller Barock vorbei. Während das Äußere des Baues Der Festtagsrock, der Halbleinene, war ein mädchen, die Kirchenchormädchen usw. seinen Legaten Cornelius Clemens als Nach- Fronden und 1838 die Ablösung des Zehnten (Ab- den Barockkirchen der Nachbardörfer gleicht, Mantel aus feinstem schwarzen Tuch mit kar- schubstraße von Straßburg nach Rottweil zum gabe des zehnten Teils aller Feldfrüchte) folgte. wurde die Inneneinrichtung in einfacherer Wei- minrotem Futter und rot paspelierten Ärmel- Vertreter der Trachten- und Volkstanzgruppe römischen Limes (Grenzwall) bauen ließ und zu se, ohne die vielfach überladenen Formen des aufschlägen. Auf dem Kopf trug man einen Schutterwald zeigen hier die verschiedensten deren Schutz ein Kastell an der Stelle der späteren Die Schutterwälder beteiligten sich lebhaft am Pro- Barock ausgeführt, was lange kunsthistorisch als rundern, schwarzen Filzhut, zum Tanz wurden Ausprägungen der bekannten Schutterwälder Mörburg (Freihof) errichtet wurde. Das unwirtliche test des Volkes gegen die Willkür der großherzog- bedeutungslose Imitation gewertet wurde, bis hohe Pelzmützen gertragen. Daheim trugen Tracht. Frauen in Festtags- und Sommertracht, Bruch im Süden der Gemarkung sowie das Gebiet lichen Regierung, der seinen Höhepunkt in der 48er nach neuesten Feststellungen von Kunstexperten vor allem die alten Männer auch die handge- immer aber mit rotem Rocksaum (Bändel); die des unwegsamen großen Waldes, der sich bis ge- Revolution fand, bei der 19 Schutterwälder Bürger unsere Kirche als wichtiges Übergangsglied vom strickte Zipfelmütze mit rundem festen Deckel Männer rechts in Festtagsrock, dem Halblei-