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50 Jahre Filmmuseum München

Münchner Filmzentrum e .V. 2 01 3 HENRI-GEORGES CLOUZOT RETROSPEKTIVE IM FILMMUSEUM

Film Noir Amerikanisches Kino 1941 bi s1955

FILMREIHE STIMMEN DER ROMA ZU GAS T: TONY G ATLIF

RETROSPEKTIVE MARTIN SCORSESE 50 Jahre Filmmuseum

Im Herbst 1963 fiel John F. Kennedy einem Attentat zum Opfer, Ludwig Stefan Drößler Erhard löste Konrad Adenauer als Kanzler ab, ganz Deutschland bangte um Chronologie 1963 –2013 die verunglückten Bergleute in Lengede, die Sowjetunion ließ einen Kosmo - 2 . . . . nauten 81 Mal die Erde umkreisen, in Buckinghamshire passierte ein spek - takulärer Postzugraub, Beatles und Rolling Stones feierten in England erste Jan-Christopher Horak Erfolge, und Romy Schneider drehte in Hollywood an der Seite von Jack Rudolph Joseph und die Anfänge Lemmon ihren ersten Hollywood-Film LEIH MIR DEInEn MAnn. 33 . . . . In den deutschen Lichtspielhäusern buhlten das Wüstenepos LAWREnCE vOn ARABIEn und CLEOPAtRA um die Gunst der Zuschauer, erschreckten Brigitte Bruns Hitchcocks vöGEL das Publikum, und die junge Generation schwärmte von Das Münchner Filmzentrum Pierre Brice und Lex Barker, von den Blutsbrüdern Winnetou und Old Shat - 39 . . . . terhand. Und in München ging für Rudolph S. Joseph, den Filmbeauftragten der Stadt, Fritz Göttler ein lange gehegter traum in Erfüllung: das erste kommunale Kino Deutsch - Emotion Picture lands, das Filmmuseum, öffnete seine Pforten. Was als kleine neue Samm - 43 . . . . lung des Münchner Stadtmuseums begonnen hatte, entwickelte sich ab den siebziger Jahren unter Deutschlands wichtigstem Filmhistoriker Enno Hans Schifferle Pa talas gemäß seinem Motto »statt vieles mittelmäßig zu machen, lieber Living Cinema Weniges gut« zu einem Kleinod und einer international ersten Adresse für Cineasten und Filmfreaks. Seinen nachfolgern Jan-Christopher Horak und 46 . . . . ab 1999 Stefan Drößler ist es nicht nur gelungen, an diese Leistung anzu - knüpfen, sie setzten und setzen auch auf internationale vernetzung und auf Chris Dercon neue Akzente. Auferstehung und Wiedergeburt 48 . . . . Das Filmmuseum bietet ein einzigartiges Angebot: sorgfältig recherchierte Filmretrospektiven, die systematische Aufarbeitung von Filmgeschichte und Digitale Filmkopien Gesamtwerken einzelner Filmemacher, die sich als »Grenzgänger« ver - stehen, die gewissenhaft Restaurierung vergessener oder verloren geglaub - im Verleih des Filmmuseums ter Filme, Fachgespräche mit Experten und Machern, und es ist Partner des 50 . . . . Filmfests München und des Internationalen Festivals der Filmhochschulen. Mit diesem breiten und qualitätsvollen Angebot wird den Zuschauern ein ab - Veröffentlichte DVDs wechslungsreiches Programm geboten, das sich größten Interesses erfreut. in der Edition Filmmuseum Aus rund 5.000 Filmkopien und negativen setzt sich das Filmarchiv zusam - 52 . . . . men. Gesammelt werden hauptsächlich 35mm-Filmkopien in der Original - fassung. neben den Stummfilmklassikern der Weimarer Republik, den Wer - ken des neuen Deutschen Films und den Münchner Produktionen sammelt Redaktion: Stefan Drößler man auch ausgewählte internationale titel. Und man hat hier als eines der Gestaltung: Heiner Gassen ersten Archive auf digitale Mittel in der Filmrekonstruktion gesetzt und war Abbildungsnachweis: eines der ersten Archivkinos, das mit digitaler Projektion ausgestattet wurde Filmmuseum München und doch auch fast alle professionellen Filmformate der vergangenheit ab - Cinéma thèque Suisse spielen kann. film&kunst GmbH Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, dass das Filmmuseum zu Münchner Filmzentrum einem einzigartigen Ort werden konnte, in dem man Filmgeschichte so Münchner Stadtmuseum erfahren kann, wie es sein sollte: als gemeinsames Erlebnis mit anderen Zu - Brigitte Bruns, Sabine Kückel - schauern auf der großen Leinwand. Ich wünsche dem Filmmuseum noch mann, Olexander Oscherow, viele erfolg reiche Jahre. H. R. Schulz, Gerhard Ullmann, Hans J. Wild Dr. Hans-Georg Küppers Kulturreferent © 2013 Filmmuseum München Chronologie 1963 –2013

1963 cher, Manuskripte und Arbeitsfotos zu DIE DREIGRO - 30. November: Eröffnung der »Filmabteilung des SCHEnOPER, , Photo- und Filmmuseums« als erstes kommunales und DER PROZESS angekauft, die er in den folgenden e i

g Filmmuseum in der Bundesrepublik. Die Leitung über - Jahren um Drehbücher zu den Stummfilmen von Pabst o l nimmt der 59jährige Rudolph S. Joseph, der seit dem und um Szenen- und Werkfotos zu nahezu allen seinen o n

o 1. März 1962 Filmbeauftragter der Stadt München ist. Filmen ergänzt. r h Sein Jahresetat für Ankauf und veranstaltungen beträgt Rudolph S. Joseph (Hg.): »Georg Wil -

C Publikationen: 100.000 DM. Die Dauerausstellung zeigt »Wie Walt- helm Pabst« (Hervorragende Filmgestalter 1) 2 Disney-Zeichenfilme entstehen«, was u. a. anhand von 8mm-Filmen erläutert wird, die auf 38 Projektoren lau - 1964 fen. Die Wechselausstellung ist Georg Wilhelm Pabst Im ersten Jahr verzeichnet das Filmmuseum 7.686 gewidmet. Zur Eröffnung sprechen Kulturreferent Dr. Besucher. Es findet an 43 Wochen von dienstags Hohenemser, Enrico Fulchignoni, Chef der Filmabtei - bis samstags jeweils um 18.30 Uhr eine vorstellung lung Kultur der UNESCO, und Henri Langlois von der statt. Cinémathèque Française, dessen Rede von seiner Mit - 8. Februar: Das Filmmuseum muss für fünf Wochen arbeiterin, der Filmhistorikerin Lotte Eisner, übersetzt geschlossen werden, damit die seit dem 1. August wird. Das Buffet wird von Walt Disney gestiftet. Als ers - 1963 tätige »Angestellte im verwaltungsdienst«, die als ter Film läuft DER PROZESS von G. W. Pabst. Das Kino Sekretärin von Joseph dienende Schreibkraft, und der besitzt 144 gepolsterte Sitzplätze, zwei 16mm- und seit dem 27. Mai 1963 tätige Filmvorführer Walter zwei 35mm-Projektoren, die auch für das Bildformat Knauth ihren nicht mehr aufschiebbaren Jahresurlaub und die Laufgeschwindigkeit von Stummfilmen einge - 1963 nehmen können. richtet sind. Februar: Dr. Carl Lamb hält zwei vorträge über »Leben In den Monaten der vorbereitung des Filmmuseums mit der Kunst«, in deren Rahmen Künstlerfilme gezeigt und des Ausbaus des Kinosaals hat Joseph Drehbü - werden. l a a s o n i K

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März: Ausstellungseröffnung »Der französische Film 10. Mai: Anlässlich der veranstaltung »Italien in Mün - bis heute«, u. a. mit Leihgaben der Cinémathèque Fran - chen« eröffnet das Filmmuseum die Ausstellung »Die çaise und mit Filmbüchern aus dem Besitz des Deut - schauspielerische Entwicklung von Sophia Loren« mit schen Instituts für Film und Fernsehen e.V. über 300 Fotos. Sophia Loren, die zur verleihung des April: Es wird ein »Filmaussprache-Kreis« gegründet, »Bambi« als beliebteste ausländische Schauspielerin der in Zusammenarbeit mit der volkshochschule bei nach München gekommen ist, wohnt der Eröffnung bei. ausgewählten Filmvorführungen im Filmmuseum Ein - 11. Juli: Hal Roach präsentiert seinen Kompilationsfilm führungen bzw. Diskussionen anbietet. tHE CRAZY WORLD OF LAUREL AnD HARDY. Rudolph 27., 29. und 30. Mai: André Méliès hält vorträge und S. Joseph vereinbart mit Raymond Rohauer, der Roach führt in die Filme seines vaters Georges ein. Eine Aus - begleitet, die Ausleihe von Stummfilmkomödien im stellung zeigt Originalentwürfe von Georges Méliès. Austausch mit einer Präsentation der Loren-Ausstel - 4. Juni: Eröffnung der Ausstellung »Mein schönstes lung in der new Yorker Gallery of Modern Arts . Fernseh- oder Filmerlebnis« mit Zeichnungen von Kin - 29. Juli: Rudolph S. Joseph stellt einen Antrag auf Ge - dern im Begleitprogramm zum ersten internationalen währung einer zweiten vorführerstelle und um Dienst - Wettbewerb für Kinder- und Jugendfernsehsendungen kräfte für Kasse und Garderobe, um tägliche Abendvor - »Prix Jeunesse«. stellungen anbieten zu können. Sie wird ihm nicht ge - 23. Juni: Das Filmmuseum zeigt in deutscher Erstauf - währt mit dem Hinweis, dass er mit Abendvorstellun - führung die ungekürzte Originalfassung des von der gen um 20.00 Uhr oder 21.00 Uhr in Konkurrenz zu französischen Zensur zurückgehaltenen Films LA Münchner Filmtheatern trete. BELLE vIE von Robert Enrico. September: Das »1. Filmfestival von Rio de Janeiro« Filmreihen: G. W. Pabst / Der französische Film bis zeigt die Sophia-Loren-Ausstellung des Filmmuseums heute I: Stummfilme / Filme für und über Jugendliche / München. Georges Méliès / Der französische Film bis heute II: 6. Dezember: Im Rahmen einer Europareise machen Jean Renoir / München im Film / Sowjetfilme / Der fran - Busby Berkeley und Ruby Keeler Station im Filmmu - zösische Film bis heute III: tonfilme. seum und stellen dem Publikum Ausschnitte aus ihren Filmen vor. 1965 Filmreihen: Der französische Film bis heute / Der ita - Das Filmmuseum verzeichnet knapp 15.000 Besucher lienische Film bis heute / Puppentrickfilme von Jirˇí – fast doppelt so viele wie im vorjahr. trnka Gäste: Otokar vavra, Carlo Ponti, Rochus Gliese, Jirˇí Antonionis bis IL DESERtO ROSSO, die Joseph bis trnka 1970 zusammenträgt. Filmreihen: Paul Wegener / Klassische deutsche 1966 Stummfilme / Josef von Sternberg Die Besucherzahlen bleiben konstant und liegen wieder Publikationen: Rudolph S. Joseph (Hg.): »Der Regis -

e bei etwa 15.000 Besuchern. Harold nebenzal schenkt seur und Filmschauspieler Paul Wegener«; 34 Seiten i g

o dem Filmmuseum zahlreiche Drehbücher zu Filmen, (Hervorragende Filmgestalter 3) l o

n die er produziert hat. o r 18. März: Eröffnung der Ausstellung »John Cody – 1968 h

C Fernsehentwürfe, Zeichnungen und Collagen« Der Etat des Filmmuseums wird im Rahmen von Spar - 4 15. April: Eröffnung der Ausstellung »King vidor« in maßnahmen gekürzt: Der Ausstellungsetat wird von Anwesenheit des Filmregisseurs. 36.000 DM auf 34.000 DM heruntergesetzt, der An - Filmreihen: Der italienische Film bis heute / King vidor kaufsetat von 21.000 DM auf 19.300 DM. neben den / Filme über Künstler / tschechische Filme der Gegen - etwa 200 regulären vorführungen wird der Kinosaal wart / Spielfilme aus Japan des Filmmuseums häufig dem Direktorium, Olympia - Publikationen: Rudolph S. Joseph (Hg.): »Der Film - amt, Informations- und Presseamt, Fremdenverkehrs - regisseur King vidor«; 32 Seiten (Hervorragende Film - amt sowie dem U-Bahn-Referat zur verfügung gestellt, gestalter 2) vor allem für Sondervorführungen eines 13-minütigen Olympiafilms und eines U-Bahn-Films aus dem Jahr 1967 1966. 12. Januar: Eröffnung der Ausstellung »Paul Wegener, 11. Januar: Eröffnung der Paul-Wegener-Ausstellung ein Pionier der Filmkunst«, die Joseph in Zusammenar - des Filmmuseums in Essen, an der Rudolph S. Joseph beit mit der Familie Wegeners und dem Wegener-Bio - wegen seiner Etatkürzungen nicht teilnimmt. graphen Kai Möller nach zweijähriger vorbereitung zu - 2. März: Rudolph S. Joseph eröffnet die Pabst-Aus - sammengetragen und die John Cody eingerichtet hat. stellung im Goethe-Institut in nancy mit dem vortrag 9. bis 13. Mai: Anlässlich des 75. Geburtstags von »Pabst, architecte de l’entente franco-allemande du ci - Fritz Kortner wird der Film DER RUF aufgeführt. néma«. 11. September: Rudolph S. Joseph muss ohne Sekre - Sommer: Ausstellung »Unsere ersten vier Jahre«, in tärin arbeiten, weil seine Mitarbeiterin versetzt wurde. der Joseph auch die tourneen der vom Filmmuseum Erst am 3. Oktober bekommt er eine neue Arbeitskraft erstellten Ausstellungen dokumentiert. zugewiesen. 21. November: Eröffnung einer Ausstellung mit Sze - 23. September: Michelangelo Antonioni stellt sich nenfotos von »tonfilmen aus der Glanzzeit Hollywoods«. nach einer Aufführung der Originalfassung von BLOW Rudolph S. Joseph verkündet, dass das Filmmuseum UP einem mehrstündigen Gespräch mit dem Publikum, in seinen ersten fünf Jahren über 100.000 Besucher das von Rudolph S. Joseph moderiert wird. Kulturrefe - zu verzeichnen hat. rent Herbert Hohenemser verkündet, die Stadt Mün - Filmreihen: Preston Sturges / Klassische russische chen sehe »Filmschöpfer gleichbedeutend neben Ma - Filme / Michelangelo Antonioni / Günther Stapenhorst / lern, Komponisten und Schriftstellern als künstlerische tschechische Filme der Gegenwart Repräsentanten unserer Epoche« und wolle die Einla - Publikationen: Rudolph S. Joseph (Hg.): »Der Film - dung berühmter Filmemacher ins Filmmuseum künftig produzent Günther Stapenhorst«; 36 Seiten (Hervor - verstärkt unterstützen. ragende Filmgestalter 4) 27. und 28. Oktober: Josef von Sternberg stellt im Filmmuseum seinen unvollendeten Film I, CLAUDIUS 1969 vor. Jeden Donnerstag werden Filmvorführungen für das 10. November: Im Goethe-Institut in Lille eröffnet Ru - Amerikanische Institut der Universität München durch - dolph S. Joseph die Pabst-Ausstellung mit einer Konfe - geführt. renz über G. W. Pabst. 20. Januar: Joseph kauft die Filme von Carl Lamb an. 15. November: Rudolph S. Joseph kauft eine Filmko - 18. März: Das Stadtarchiv weist das Filmmuseum da - pie der ungekürzten Originalfassung von Michelangelo rauf hin, dass es bis Anfang 1970 die Umkopierung sei - Antonionis L’AvvEntURA an. Sie bildet den Grundstock ner nitro-Filme abgeschlossen habe und deshalb den für eine komplette Sammlung aller italienischen Filme nitro-Lagerraum auflöse. Dem Filmmuseum wird an - Stadtmuseum. Stadtrat Winfried Zehetmeier hält eine Laudatio bei einem Stehempfang im Filmmuseum, dem auch »die Jungfilmer Roger Fritz, Dieter Geissler, Peter Fleischmann und Eckhart Schmidt« (SZ) beiwohnen. Juli: vergeblich bemüht sich Rudolph S. Joseph um e

) das brasilianische »Cinema novo«, da für die wichtigs - i s t g h o c ten titel die deutschen Erstaufführungsrechte beim l e r o n

Fernsehen liegen und sie für eine spätere Kinoauswer - n o o v

r . tung von der neuen Filmkunst Walter Kirchner blockiert 2 h (

C h t werden. u a n Die »vIII. Filmfestspiele von Sorrent« zei - K September:

5 r e t l gen im mittelalterlichen Kreuzgang des Klosters San a W

Francesco die King-vidor-Ausstellung des Filmmu - s m u seums München. e s u Filmreihen: Federico Fellini / tonfilme aus der Glanz - m m l i zeit Hollywoods (1930-1950) / Rom im Film F s e Publikationen: Rudolph S. Joseph (Hg.): »Der Regis - d r e

r seur Federico Fellini«; 35 Seiten (Hervorragende Film - h ü f r gestalter 5) o V e g i z n

i 1971 e e r 11. Februar: Der Frankfurter Stadtrat beschließt »die h a J

Errichtung des ersten Kommunalen Kinos« in der Bun - e g n desrepublik. In der Anfang der 1970er Jahre geführten a l r e Diskussion über das Engagement von Kommunen, um D Filmgeschichte und die Auseinandersetzung mit Film in heim gestellt, seine nitrokopien ebenfalls umzukopie - einem städtisch betriebenen oder städtisch geförderten ren »oder sie der Feuerwehr zur vernichtung zu über - Kino präsent zu halten, wird das Filmmuseum Mün - geben». Die nitrofilme des Filmmuseums werden spä - chen kaum beachtet. In dem von Hans Helmut Prinzler ter im Bundesarchiv in Koblenz eingelagert. und Helene Schwarz 1972 herausgegebenen Buch 30. Oktober: Rudolph S. Joseph verkündet seine »Über das Kinomachen«, in dem beispielhafte kommu - Pläne für das nächste Jahr: eine Fellini-Schau, eine nale und private Initiativen ausführlich vorgestellt wer - Erich-Pommer-Retrospektive und eine Übersicht über den, findet sich nur ein Satz über das Filmmuseum die neue deutsche Produktion, die er von der Cinéma - München: »Die Stadt betreibt seit 7 Jahren in ihrem thèque Française und dem National Film Institute Lon - Photo- und Filmmuseum so etwas ähnliches wie ein don übernehmen möchte, wozu es aber nicht kommen kommunales Kino (mit 4 vorstellungen pro Woche).« wird. 3. März: transocean-Film schenkt dem Filmmuseum Filmreihen: tonfilme aus der Glanzzeit Hollywoods 35mm-Kopien von Kurz- und Spielfilmen (193 0–1950) 7. Juli: Die King-vidor-Ausstellung des Filmmuseums wird zum »19. Festival International del Cine de San Se - 1970 bastian« eingeladen, wo sie eine King-vidor-Retrospek - Im Filmmuseum gibt es 214 Abendvorstellungen und tive ergänzt. Rudolph S. Joseph trifft dort King vidor 101 zusätzliche vorführungen für die Stadtverwaltung. wieder, der Präsident der internationalen Jury ist. 25. Februar: Kulturreferent Dr. Herbert Hohenemser 22. September: Joseph kauft eine große Sammlung eröffnet die Austellung »Fellini oder Das Unbewusste von Filmen aus der RKO-Library an. wird sichtbar«. Sie wird ergänzt von einer Retrospektive Filmreihen: tonfilme aus der Glanzzeit Hollywoods der Filme Fellinis in italienischer Originalfassung. Jo - (1930-1950) seph kauft für die Reihe mehrere Filmkopien an. 28. Februar: Federico Fellini und Giulietta Masina, die 1972 zur deutschen Premiere von SAtYRICOn nach Mün - 18. April: Das Kulturreferat der Stadt München erhält chen gekommen sind, besuchen die Ausstellung im eine Absage vom Kuratorium Junger Deutscher Film , e i g o l o n o r h C

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k c i l B bei dem es einen vertriebsförderungsantrag für das Herbst: kommt zur Retrospektive seiner Programm des Filmmuseums gestellt hatte. Das Kura - Filme ins Filmmuseum München. torium hatte verlauten lassen, dass es Kommunale Ki - 6. Dezember: Gründung des vereins Münchner Film - nos mit einem Betrag bis zu 50.000 DM fördern wolle. zentrum – Freunde des Münchner Filmmuseums e.V. 26. Juni bis 1. Juli: Die Fellini-Ausstellung des Film- als eine vereinigung unabhängiger Filmfreunde, die in museums wird in Berlin im Rahmen der »IFtA – Inter - Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Programme nationale Fachmesse für Film, tele- und Audiovision« durchführen und »zur kritischen Auseinandersetzung gezeigt. mit dem Film« beitragen will. 14. November: Der Kulturausschuss des Münchner Filmreihen: Filme aus der Zeit des deutschen Expres - Stadtrates hört fünf Kandidaten für die nachfolge des sionismus / Max Reinhardt / Erich Pommer / Früher zum 1. April 1973 in den Ruhestand gehenden Ru - deutscher tonfilm / David Wark Griffith / Yasujiro Ozu / dolph S. Joseph an: Dr. Margot Berthold, Rolf Klunk, Mae West / Friedrich Ermler / neue mexikanische Kai niemeyer, Enno Patalas und Werner Zurbuch. Am Filme / Douglas Sirk 22. november wird die Entscheidung für Enno Patalas bekanntgegeben. 1974 Filmreihen: tonfilme aus der Glanzzeit Hollywoods Das Filmmuseum verzeichnet über 16.000 Besucher. (1930-1950) / Afrika heute im afrikanischen Film / Januar: Ausstellung »Carl theodor Dreyer« Asta nielsen / Ernst Lubitsch / Die große Periode des 1. Februar: Peter Syr erhält die Stelle eines zweiten deutschen Stummfilms Filmvorführers und technikers. Dies ermöglicht eine Ausweitung der vorführungen. 1973 August: 30 Kopien klassischer sowjetischer Stumm - 2. April: Der 43jährige Enno Patalas tritt seine Stelle filme werden von Gosfilmofond in Moskau dem Film- als Leiter des Filmmuseums an. Die vorführungen wer - museum als Dauerleihgabe übersandt, im Austausch den auf drei tage die Woche beschränkt, dafür finden für Kopien des »Jungen Deutschen Films« an jedem tag zwei vorstellungen statt, um 18.30 Uhr Filmreihen: Carl theodor Dreyer / Dore O. & Werner und 21.00 Uhr. Enno Patalas konzentriert die Ankäufe nekes / Friedrich Wilhelm Murnau / Humphrey Bogart / des Filmmuseums auf den Erwerb von Filmkopien. Alfred Hitchcock / Dziga vertov / Werner Schroeter / 1973 kauft er Filme von Jean-Marie Straub & Danièle Jean-Marie Straub & Danièle Huillet / von Hitler bis Huillet, Werner Schroeter und an. Adenauer / Das Kino der Oktoberrevolution / Werner e i g o l o n o r h C

7 1976 von Walter Kirchners Filmverleih Die Lupe erwirbt das Filmmuseum 25 Filmklassiker in Originalfassungen. 1. Februar: Erste »Open House«-veranstaltung, in der Amateurfilmer ihre Filme zeigen. Der 78jährige Josef

e Eckstaller bringt seine farbigen Amateurfilme aus den i g

o 1930er Jahren mit, die später den Weg ins Archiv des l o

n Filmmuseums finden. Der große Erfolg lässt den o r »Schmalfilmtag« zu einer regelmäßig stattfindenden h

C veranstaltung werden, die zunächst jeden ersten Sonn - 8 tag im Monat von 15.00 Uhr bis 22.00 Uhr stattfindet. März: Im Rahmen einer Karl-valentin-Retrospektive er - lebt der im »Dritten Reich« verbotene Film DIE ERB - SCHAFt seine bundesdeutsche Premiere, den das Filmmuseum im Archiv von Gosfilmofond in Moskau ge - funden hat. l a a

s Sommer: Filmmuseum und Pädagogische Aktion ver - o n i

K anstalten in Aubing die »Filmstadt«, in der Kinder eige -

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e ne Super8-Filme drehen. Die besten Filme werden mit n

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e dem »Goldenen Schuh« prämiert und am 4. november D im Filmmuseum vorgestellt. Herzog / Sowjetische Dokumentarfilme 192 5–1945 / Filmreihen: W.C. Fields / Rosa von Praunheim / Karl Michelangelo Antonioni valentin / Aleksandr Dovzhenko & Julija Solnceva / Humphrey Jennings / Orson Welles / Americana / Mün - 1975 chen im Film / Mary Pickford / Hellmuth Costard / Ser - Durch die verdoppelung der jährlichen vorführungen gej Eisenstein / Sieben Frauen / Japanische Geschichte steigen auch die Zuschauerzahlen sprunghaft. Das in japanischen Filmen Filmmuseum verzeichnet 30.000 Zuschauer in 400 Gäste: Lotte Reiniger, Buddy Rogers, Rosa von Praun - vorstellungen. Da Leni Riefenstahl dem Filmmuseum heim, Hans Jürgen Syberberg ihren alten Schneidetisch überlässt, brauchen vorfüh - Publikationen: Ulrich Kurowski, Hans J. Wild (Hg.): rer Peter Syr und Enno Patalas nicht mehr zur Film - ». Fundsachen 1«; 94 Seiten (Film 76) hochschule in die Prinzregentenstraße zu fahren, son - dern können die Rekonstruktionsarbeiten an den erwor - 1977 benen Filmkopien von deutschen Filmklassikern nun im Das Filmmuseum verfügt über drei Planstellen, Enno Filmmuseum vornehmen. Die originalen Zwischentitel Patalas beantragt zwei weitere. Der Etat für Filman - nach den Zensurkarten werden vom trickfilmstudio käufe beträgt 119.000 DM. Pfenninger erstellt. 2. Februar: Das Filmmuseum erwirbt von Elisabeth 7. März: Das Filmmuseum erhält als Spende von Ru - Dieterle fünf Filmkopien aus dem Privatbesitz von Wil - dolf Pfenninger seine frühen tonfilmexperimente. liam (Wilhelm) Dieterle. 30. Mai: Das Kuratorium Junger Deutscher Film be - 17. März: Eröffnung der Ausstellung »Hätte ich das schließt, seine Sammlung von Belegkopien der vom Kino! Die Schriftsteller und der Stummfilm«, die vom Kuratorium geförderten Filme beim Filmmuseum als Deutschen Literaturarchiv in Marbach übernommen Dauerleihgabe einzulagern. Auch alle künftigen kurato - wird. riumsgeförderten Filme werden im Filmmuseum archi - 12. bis 16. Juli: Im Marienhof finden im Rahmen von viert. »Münchner Kultur« in einem Kinomobil Filmvorführun - Juni: Ausstellung »Achtzig Jahre Filmplakate« gen mit Slapstickfilmen statt, die in Zusammenarbeit Filmreihen: Filme aus Japan / / James mit dem Filmmuseum München organisiert werden. Whale / vlado Kristl / Leni Riefenstahl / val Lewton / Hobbymusiker aus dem Publikum können die Filme live Jean Renoir / Arnold Fanck am Klavier begleiten. Publikationen: Ulrich Kurowski (Hg.): »von Hitler bis 1. bis 8. September: Der »17. Internationale Kon - Adenauer«; 66 Seiten gress des unabhängigen Films (C.I.C.I.)« findet bereits im neuen Kinosaal des Filmmuseums statt unter dem Filmreihen: Eine Geschichte der amerikanischen titel »Drei Augenblicke des deutschen Films«, in dem Avantgarde / Walter Bockmayer & Rolf Bührmann / vom Filmmuseum rekonstruierte Fassungen von DER Erich von Stroheim / Luis trenker / Kenji Mizoguchi / Ci - MÜDE tOD, DIE nIBELUnGEn, DAS WEIB DES PHA - nemascope und 4-Kanal-ton / Hollywoods Deutsche RAO, SUMURUn, DAS FIDELE GEFÄnGnIS und M vor - Schule / Luwig II, Bayerns Filmkönig / Max Ophüls /

gestellt werden. Monumenta Germanica / Mae West / Robert Bresson / e i g

9. September: Offizielle Eröffnung des neuen Kino - vassilij Schukschin / John Ford o l o

saals des Filmmuseums: 165 Sitze in »kuscheligem Gäste: Peter Kubelka, Hans-Peter Meier, Ulrike Ottin - n o braunem Plüsch«, eine Leinwand von 7,50 x 3,50 ger r h Meter Fläche, die Wände ausgeschlagen mit schwar - Publikationen: André Gerely (Hg.): »Harold Lloyd«; 25 C zem teppichboden. Gezeigt wird eine 4-Kanal-Magnet - Seiten (Film 78/1) / Ulrich Kurowski (Hg.): »Deutsche 9 ton-Kopie der ersten deutschen verleihfassung von Spielfilme 1933-1945. Materialien I«; 60 Seiten (Film Max Ophüls’ LOLA MOntEZ in korrektem Bildformat 78/2) 1:2,55. »Ein dunkler Kinoschlund, eine warme Höhle: wenn das Licht ausgeht im Saal, und der Film beginnt, 1979 dann findet tatsächlich so mancher Betrachter in eine Das Filmmuseum verzeichnet 47.650 Besucher in 655 embryonale Stellung.« (Claudius Seidl). Mit dem Umzug vorstellungen. Der Ankaufsetat beläuft sich auf in neue Räume erhält das Filmmuseum neben dem 150.000 DM, für Restaurierungen stehen 60.000 DM Kino auch einen eigenen Schneideraum und Filmlager - zur verfügung. Das Filmmuseum wird in die FIAF, die raum. Damit ist es möglich, kontinuierlicher an Filmre - Fédération Internationale des Archives du Film, aufge - konstruktionen zu arbeiten. nommen. 9. bis 17. September: Das »Erste Münchner Filmtref - Juni: Im Münchner Stadtmuseum eröffnet die Ausstel - fen 77« findet im Arri-Kino und im Filmmuseum als lung »Lotte Reiniger – Silhouettenfilm und Schatten - »Festival des jungen deutschen Films« statt. theater«, zu der das Filmmuseum eine begleitende Filmreihen: Exilkino / nicholas Ray / Laurel & Hardy / Filmreihe anbietet. Werner Hochbaum / Ernst Lubitsch / Früher deutscher 31. Juli: Werner Biedermann verlässt das Filmmuseum. tonfilm / Die Anfänge des jungen deutschen Films / 15. bis 17. Dezember: Deutsche Erstaufführung von Marlene Dietrich / Sowjetfilm: Die 20er und 30er Jahre Hans Jürgen Syberbergs HItLER – EIn FILM AUS Publikationen: Wolfgang Bihlmeier, Hans J. Wild DEUtSCHLAnD (Hg.): »Meine Filme – Kenji Mizoguchi«.«; 35 Seiten Filmreihen: Der Krieg der Kameras / Englische Avant- (Film 77/1) / Ulrich Kurowski (Hg.): »Karl valentin. Fund - garde-Filme / Rudolph valentino / Friedrich Wilhelm sachen 2«; 80 Seiten (Film 77/2) / Ulrich Kurowski Murnau / Unbekannte Meisterwerke des japanischen (Hg.): »Karl valentin. Fundsachen 3«; 68 Seiten (Film Films / Eric Rohmer / vsevolod Pudovkin / Jean-Marie 77/3) Straub & Danièle Huillet / Wim Wenders / Raymond Chandler / Marguerite Duras / Samuel Fuller / Jean- 1978 Luc Godard nach 1968 / Ernst Lubitsch / Akira Kuro - Das Filmmuseum vermeldet über 42.000 zahlende Be - sawa sucher. Gäste: Kenneth Anger, Eric Rohmer, Richard Serra, 1. April: Gerhard Ullmann übernimmt die Stelle als Lothar Wolff, Wolfgang Ruf technischer Leiter von Peter Syr, der das Filmmuseum Publikationen: Ulrich Kurowski, Michael Brandlmeier, zum 31.März verlässt und ins Kulturreferat wechselt. André Gerely (Hg.): »nicht mehr fliehen. Das Kino der 11. bis 16. Juli: Im Marienhof finden im Rahmen von Ära Adenauer«; 87 Seiten (Film 79/1) / Margot Berthold »Münchner Kultur« in einem Kinomobil Filmvorführun - (Hg.): »Cabiria. Entstehung – Geschichte – Wirkung«; gen mit Ludwig II-Filmen statt, die in Zusammenarbeit 75 Seiten (Film 79/2) / Margot Berthold (Hg.): »Cabiria. mit dem Filmmuseum München organisiert werden. Shot-by-shot-Analyse«; 65 Seiten (Film 79/3) 3. August: Werner Biedermann tritt die neugeschaf - fene Stelle eines »Filmothekars« an, die auch die Assis - 1980 tenz des Filmmuseumsleiters umfasst. 2. Januar: Gudrun Markowski-Weiss tritt die Stelle der September: Auf dem 16. new Yorker Filmfestival wird Filmothekarin an und ist zuständig für das Archiv und die vom Filmmuseum rekonstruierte Fassung von Fritz die Bibliothek. Langs SPIOnE gezeigt. Filmreihen: Johan van der Keuken / Frankreich 194 0– 45/ Alexander Kluge / von Caligari bis Hitler / American Kopienverwaltung des Filmarchivs zuständig war, geht Comedy / Europa zwischen den Kriegen / Roberto Ros - in den Ruhestand. sellini / Rainer Werner Fassbinder / Frankreich 1959– 23. Juli bis 8. August: In Zusammenarbeit mit dem 69 / Gabriele D’Annunzio und der italienische Film Kulturreferat und dem Kinderkino München findet zum Publikationen: Ulrich Kurowski (Hg.): »Deutsche Spiel - ersten Mal das »Kinderfilmfestival« im Filmmuseum

e filme 1933-1945. Materialien II«; 62 Seiten (Film 80/1) statt, das in diesem Jahr Filmen aus der tschechoslo - i g

o / Ulrich Kurowski, Ronny Loewy, thomas Brandlmeier wakei gewidmet ist. Bis 1989 wird das Festival jedes l o

n (Hg.): »Das jiddische Kino«; 51 Seiten (Film 80/2) / tho - Jahr die Kinderfilmproduktion eines Landes im Filmmu - o r mas Brandlmeier, Ulrich Kurowski, Claus M. Reimer, seum vorstellen. h C Heidi Pillhatsch (Hg.): »Hollywood Horror 192 0–1960. Filmreihen: Herbert Achternbusch / Marcel Pagnol / 10 teil I«; 63 Seiten (Film 80/3) Hans Jürgen Syberberg / Boris Barnet / Jean Eustache / Konrad Wolf / Deutschland 1895-1918 / Pier Paolo 1981 Pasolini / Rainer Werner Fassbinder / Karl valentin / August: Das Goethe-Institut San Francisco lädt Enno Die 20er Jahre / Michael Powell & Emeric Pressburger Patalas ein, rekonstruierte deutsche Stummfilme im / Jacques & Pierre Prévert / Alfred Hitchcock Museum of Modern Art, im Pacific Film Archive und auf Publikationen: Ulrich Kurowski, thomas Brandlmeier dem Telluride Film Festival zu zeigen (Hg.): »nicht mehr fliehen. Das Kino der Ära Adenauer. 1. bis 8. November: Der »1. Wettbewerb Europäi - teil 3«; 86 Seiten (Film 82/1) / Ulrich Kurowski, tho - scher Filmhochschulen« findet bis 1987 im Filmmu - mas Brandlmeier (Hg.): »Karl valentin zum 100. Ge - seum statt. Später nennt sich die veranstaltung »Inter - burtstag. Fundsachen 4«; 130 Seiten (Film 82/2) / Ul - nationales Festival der Filmhochschulen« und findet im rich Kurowski (Hg.): »Deutsche Spielfilme 1933-1945. Arri bzw. Maxx während des Münchner Filmfests statt. Materialien Iv/v«; 92 Seiten (Film 82/3) / Fritz Göttler, Filmreihen: Jean Cocteau / Carl theodor Dreyer / Claus M. Reimer, Klaus volkmer, Françoise Castello Sowjetfilm vor Eisenstein / Rudolf thome / Hollywood (Hg.): »Jean Eustache in memoriam«; 56 Seiten / Fritz Horror / Film im Film / Louis Feuillade / David Wark Grif - Göttler, Stefan Braun, Klaus volkmer, Claus M. Reimer fith / Alter/neuer deutscher Film / Yasujiro Ozu / Keiner (Hg.): »Living Cinema: Powell & Pressburger«; 148 Sei - über dreißig. Junger Film zwischen 1910 und 1980 / ten (KinoKontexte 3) neorealismus / Film noir / Silver Screen Publikationen: thomas Brandlmeier, Ulrich Kurowski, 1983 Claus M. Reimer, Heidi Pillhatsch (Hg.): »Hollywood 18. Juni: Eröffnung eines Cafés im Erdgeschoss des Horror 1920-1960. teil II«; 57 Seiten (Film 81/1) / Ul - Stadtmuseums, das im november 1988 von Anton rich Kurowski, thomas Brandlmeier (Hg.): »nicht mehr Festner und Wolfgang Köck übernommen wird und fliehen. Das Kino der Ära Adenauer. teil 2«; 52 Seiten sich als Stadtcafé zu einem treffpunkt für die Filmmu - (Film 81/2) / Ulrich Kurowski (Hg.): »Deutsche Spiel - seumsbesucher entwickelt. filme 1933-1945. Materialien III«; 96 Seiten (Film Juni: Im Rahmen des »1. Münchner Filmfestes« wer - 81/3) / Stefan Braun, Fritz Göttler, Claus M. Reimer, den im Filmmuseum »Off-Hollywood«-Filme gezeigt, Klaus volkmer (Hg.): »Ozu Yasujiro«; 164 Seiten (Kino- ein Programmschwerpunkt, der sich – mit einer Unter - Kontexte 1) / Stefan Braun, Fritz Göttler, Claus M. Rei - brechung 1985 – in den nächsten Jahren unter dem mer, Klaus volkmer (Hg.): »Keiner über dreißig. Junger veränderten titel »American Independents« zu einem Film zwischen 1910 und 1980«; 80 Seiten / Fritz Gött - kleinen Festival im Festival entwickelt. ler, Claus M. Reimer (Hg.): »Film noir«; 108 Seiten (Ki - Filmreihen: Deutschland 191 9–1929 / Das Kino der noKontexte 2) Sowjet-Republiken / / Wim Wenders / Wer - ner Schroeter / Jacques Demy / Die 20er Jahre / Ro - 1982 bert Mitchum / Deutschland 1930-33 / Buster Keaton / Die Besucherzahlen steigen auf 65.000 bei 753 vor - Mikio naruse / Luis Buñuel / MGM-Musicals stellungen. Publikationen: Margot Berthold (Hg.): »Max Rein - 1. April: Klaus volkmer beginnt seine tätigkeit im Film - hardts theater im Film«; 118 Seiten (Film 83/1) museum als Bibliothekar und Archivar als nachfolger von Gudrun Markowski-Weiss. 1984 30. April: Walter Knauth, der seit Eröffnung des Film - Das Filmmuseum verzeichnet über 70.000 Besucher, museums angestellte Filmvorführer, der zuletzt für die die Anzahl der vorstellungen steigt auf 814. Der Etat e i g o l o n o r h C h

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o n n E wird allerdings gekürzt auf 208.000 DM für veranstal - 1985 tungen und 150.000 DM für Ankäufe und Restaurie - Januar/Februar: nach einem Besuch im Filmmu - rungen. seum, das ihm ein Wochenend-Programm mit vier Fil - Frühjahr: Ilona Bruwer arbeitet als Cutterin an Filmre - men widmet, schenkt Clint Eastwood dem Filmmu - konstruktionen in der nachfolge von Walter Knauth. Als seum vier Kopien von Filmen, bei denen er Regie führte Ilona Bruwer das Filmmuseum verlässt, wird ihre tech - und die Hauptrolle spielt. nikerstelle in die eines Assistenten des Filmmuseums - April/Mai: Eine Retrospektive mit den vom Filmmu - leiters umgewandelt, der auch die stellvertretende Lei - seum rekonstruierten Filmen von Friedrich Wilhelm tung übernimmt. Murnau wird im Museum of Modern Art in new York, 1. September: Fritz Göttler beginnt seine tätigkeit als im Los Angeles County Museum und im University Art stellvertretender Leiter des Filmmuseums. Museum in Berkeley gezeigt. Filmreihen: MGM-Musicals / Die Fremden sehen / W. Filmreihen: Howard Hawks / Clint Eastwood / Luchino C. Fields / Italiens Film unter dem Faschismus 1929- visconti / Douglas Fairbanks / Das new Yorker Actor’s 1944 / Leo McCarey / Jean Renoir / Deutschland Studio / Maurice Jaubert / Carl Mayer / Deutschland 1933-1945 / volker Schlöndorff / Schauplatz Paris / 1946-58 / Joseph H. Lewis / Französischer Sommer / »Der deutsche Film kann gar nicht besser sein« / Ida Erich von Stroheim / Westerns / Japanische Literatur Lupino / trümmerzeit in München 1945–1949 / Fede - im japanischen Film / Jean-Luc Godard rico Fellini / Charles Chaplin Gäste: Clint Eastwood / Heinz Emigholz / Joseph H. Publikationen: Klaus volkmer, Hans Schifferle, Claus Lewis / Irmgard zur Mühlen / Monica Flaherty Frassetto M. Reimer, Harald Pauli, Fritz Göttler, Heiner Gassen, Publikationen: Fritz Göttler (Hg.): »Clint Eastwood«; Stefan Braun (Hg.): »Leo McCarey«; 56 Seiten / Lu - 20 Seiten / Margarete Friedrich, Reinhard Kapfer, Wer - ciano Arcella, Alfred König, Ulrich Kurowski (Hg.): »Ita - ner Petermann, Ralph thoms, Marie-José van de Loo liens Film unter dem Faschismus 1929-1944«; 91 Sei - (Hg.): »100 ethnografische Filme«; 93 Seiten ten / Margarete Friedrich, Almut Hagemann-Doumbia, Reinhard Kapfer, Werner Petermann, Ralph thoms, 1986 Marie-José van de Loo (Hg.): »Die Fremden sehen. Eth - Das Filmmuseum steigert seine veranstaltungsdichte nologie und Film«; 224 Seiten auf 828 vorführungen von etwa 400 verschiedenen Programmen. Die Zuschauerzahlen steigen nicht mit, sondern stagnieren. 31. Januar bis 5. Februar: Aufführung der vom Film - museum rekonstruierten Fassung von DIE nIBELUn - GEn mit der Originalmusik von Gottfried Huppertz im

e Kulturzentrum Gasteig. i g

o 20. bis 27. September: In der Kölner Philharmonie, in l o

n der Alten Oper in Frankfurt, im Gasteig in München, in o r Strasbourg (Centrale thermique 2) und im Städtischen h

C Saalbau in Witten wird die vom Filmmuseum rekonstru - 12 ierte deutsche Fassung von Sergej Eisensteins PAn - ZERKREUZER POtEMKIn mit der Originalmusik von Ed - mund Meisel aufgeführt. Filmreihen: Fritz Lang / Drei volksschauspieler: totò, Hans Moser und Will Rogers / Georges Simenon / Deutschland 1965-86 / norman Mailer / Filme von Deutschen / Die Surrealisten und das Kino / the Fueh - rer’s Face: Hitler im Film / / Anna Magnani Publikationen: Werner Petermann, William Ross, Reinhard Kapfer, Fritz Göttler (Hg.): »Südsee-Filme«; 28 Seiten / Enno Patalas, Fritz Göttler (Hg.): »Fritz Lang – Die nibelungen«; 49 Seiten

1987 1. bis 5. Februar: Aufführung der vom Filmmuseum rekonstruierten Fassung von nOSFERAtU mit der Origi - nalmusik von Hans Erdmann im Gasteig. 19. bis 21. Dezember: Beim Festival Il Cinema Ritro - vato in Bologna stellt Enno Patalas in der Reihe »Il Mün- chener Stadtmuseum-Filmmuseum presenta: Ernst Lubitsch in Germania« seine Rekonstruktionen vor. Filmreihen: John Cassavetes / vampirkino / Keisuke Kinoshita / tanz/Film/Avantgarde / Josef von Sternberg / Wim Wenders / Rainer Werner Fassbinder / Agnès varda / Berlinbilder / Frankreich 1895-1929 / Hard boi - led / Die Stille vor dem ton / Kino der Revolution – Re - volution des Kinos / Filmland Georgien / new York, new York / Jean-Marie Straub & Danièle Huillet Gäste: Agnès varda, Don Allan Pennebaker, Chris He - gedus, Adele Friedman, Jean-Marie Straub, Danièle Huillet Publikationen: Fritz Göttler (Hg.): »Filmland Geor - 8 8

gien«; 32 Seiten / Fritz Göttler (Hg.): »F.W. Murnau – 9 1 . 3

nosferatu«; 41 Seiten / Margot Berthold (Hg.): »D.W. . 4 2 Griffith«; 215 Seiten / Heiner Gassen, Fritz Göttler (Hg.): m o v

»Agnès varda«; 24 Seiten g n u t i e Z 1988 e h c

nachdem der Etat des Filmmuseums erneut um s t u e

30.000 DM gekürzt wird und nur noch 240.000 DM für d d ü

den laufenden Betrieb zur verfügung stehen, wird die S Anzahl der Kinovorstellungen (802 in 1987) erstmals deutlich reduziert (751). Aljoscha Zimmermann tritt zum ersten Mal im Filmmuseum auf und entwickelt sich in den folgenden Jahren zum Hauspianisten und -komponisten, der regelmäßig Stummfilme begleitet.

1. April: Dr. Petra Maier-Schoen beginnt ihre Arbeit im e i g

Filmmuseum als Halbtagskraft. o l o

24. und 25. Oktober: Aufführung der vom Filmmu - n o seum rekonstruierten Fassung von MEtROPOLIS mit r h der Originalmusik von Gottfried Huppertz im Gasteig C 30. November: Zum 25-jährigen Bestehen des Film - 13 museums fordert Enno Patalas ein zweites Kino, um »in einem vierjährigen Zyklus einen Grundkurs in Film- und Zeitgeschichte bieten« zu können neben den aktuellen Reihen im ersten Kino, »so wie andere Museen auch s

Räume für ständige und Wechselausstellungen m u e s

haben.« Zum Jubiläum zeigt er die restaurierte Fas - u m

sung von G. W. Pabsts DIE BÜCHSE DER PAnDORA. m l i F

Filmreihen: Die Paramount / Die Aborigines / Werner s e d

Herzog / / Herbert Achternbusch / o n i K Emile de Antonio / Robert Bresson / vlado Kristl / m i

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James Cagney / FarbFilmFest / Yasujiro Ozu / Italieni - e l t t sche Literatur im italienischen Film / Friedrich Wilhelm ö G

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Murnau r Publikationen: Fritz Göttler (Hg.): »Fritz Lang Metropo - F lis«; 40 Seiten 1990 16. Mai: Der »Förderpreis für Film«, den die Landes - 1989 hauptstadt München seit 1985 vergibt, wird erstmals 29. März: Das »Internationale Dokumentarfilmfestival« im Filmmuseum verliehen. Die veranstaltung wird findet mit seiner 4. Ausgabe zum ersten Mal im Film - 2000 in »Starter-Filmpreis« umbenannt und jeweils im museum statt und findet dort seine feste Spielstätte. September stattfinden. Februar: Zum ersten Mal findet im Filmmuseum eine 7. November: Die Aufführung der Filme tHE tEXAS »Jüdische Filmwoche« statt, die bis 1993 jährlich fort - CHAIn SAW MASSACRE I und II in der Reihe »Guilty geführt wird. Pleasures« im Rahmen der Martin-Scorsese-Retro - Filmreihen: Martin Scorsese / Wo liegt Portugal? / spektive darf auf Anweisung von Kulturreferent Sieg - Busby Berkeley / Erste Person Feminin / Charles Cha - fried Hummel nicht stattfinden. Als Ersatz werden zwei plin / Ulrike Ottinger / Robert van Ackeren / Jean Rouch Filme von Wes Craven gezeigt. / Deutschlandbilder / Joseph L. Mankiewicz / Jean Filmreihen: American nightmares / Herbert Achtern - Cocteau / von Caligari bis heute / Marcel Carné / Pres - busch / Hollywood vor dem Production Code / Kenji Mi - ton Sturges / Der Zweite Weltkrieg als Medienereignis / zoguchi / David Goodis / Georg Wilhelm Pabst / David Otto Preminger / François truffaut Cronenberg / the Grand Old South / Jean-Pierre Mel - Gäste: André S. Labarthe, Yoshikata Yoda, Claire ville / Pedro Almodovar / Robert Rossen / Alfred Hitch - Denis, Harun Farocki, Dusan Hanak, Helke Misselwitz, cock / Marx Brothers / Künstler, Kunst und Kino / Fritz Georg Stefan troller Lang / Peter Greenaway / Aki & Mika Kaurismäki Publikationen: Heiner Gassen, Fritz Göttler (Hg.): Gäste: Birgit Hein, Harun Farocki, Peter Goedel, Aki »Jacques Rivette. Schriften fürs Kino«; 183 Seiten / Ma - Kaurismäki, Mika Kaurismäki, Les Blank, Andreas Dre - deleine Bernstorff, Stefanie Hetze (Hg.): »Frauen in sen, volker Koepp, Gerd Kroske, Gitta nickel, Hans- Hosen. Hosenrollen im Film«; 45 Seiten / Reinhard Kap - Christian Schmid, Jean-Marie teno, Andreas voigt, fer, Werner Petermann, Ralph thoms (Hg.): »Rituale Klaus Wildenhahn, thomas Kufus, Michael Kuball von Leben und tod. Robert Gardner und seine Filme«; Publikationen: Fritz Göttler (Hg.): »vor der Revolution. 175 Seiten Das russische Kino der Zarenzeit«; 25 Seiten 1991 24. Dezember: Der neue Film von Herbert Achtern - Mit 866 terminen erreicht die Anzahl von vorführun - busch ICH BIn DA, ICH BIn DA hat im Filmmuseum Pre - gen ihren Höhepunkt, ohne dass die Zuschauerzahlen miere und eröffnet eine Retrospektive. mitwachsen. Aus den Beständen der Roten Armee 31. Dezember: Fritz Göttler verlässt das Filmmuseum kauft Enno Patalas für 20.000 DM eine Sammlung von und geht zur Süddeutschen Zeitung . Die Stelle des

e 50 sowjetischen tonfilmen an. Eine große Sammlung stellvertretenden Leiters bleibt bis zu der Pensionierung i g

o von über 60 DEFA-Produktionen erwirbt er vom Pro - von Enno Patalas Ende 1994 vakant. l o

n gress-Filmverleih. Filmreihen: Ernst Lubitsch / Berlinbilder / theo Ange - o r 15. bis 24. November: Das »3. Münchner Fantasy- lopoulos / Die Ufa-Stadt / Derek Jarman / Rainer Wer - h

C Filmfestival« findet erstmals auch im Filmmuseum statt, ner Fassbinder / Jacques Demy & Agnès varda / Alles, 14 das als Mitveranstalter fungiert und bis 1996 als ver - alles über Deutschland / nestor Almendros / George A. anstaltungsort genutzt wird. Romero / Wiener Söhne / Das Kino der Diktatoren / 15. November: Herbert Achternbuschs I KnOW tHE David Lynch / Jacques tati WAY tO tHE HOFBRAUHAUS wird im Filmmuseum ur - Gäste: nicola Lubitsch, Didi Danquart, Axel Engstfeld, aufgeführt und erlebt zwischen Dezember 1991 und Stefan Jarl, Birgit Hein, Helke Sander, Raoul Peck Februar 1992 45 vorstellungen. Das Filmmuseum übernimmt auch den verleih des Films. 1993 Filmreihen: Sergej Prokofjev und Maurice Jaubert / Das Filmmuseum arbeitet nur noch mit vier vollzeitkräf - Stanley Kubrick / Das war die DEFA / Gesamtkunstwerk ten: Enno Patalas, Klaus volkmer, Gerhard Ullmann Stalin / Jüdische Filmwoche / Prager Frühling / Harry und Eva Weniger im Sekretariat. Langdon / John Marshall / American Wars / Kinuyo ta - 10. März: Die vom Filmmuseum rekonstruierte Fas - naka / von Buch zu Film / Greta Garbo / Jonathan sung von vOn MORGEnS BIS MIttERnACHtS hat im Demme / Jacques Rivette / Piano, Piano / Filmland In - Goethe-Institut Paris Premiere. Ausgehend von einer dien / Herbert Achternbusch / »Staatspolitisch beson - Filmkopie des National Film Center in tokyo hat das ders wertvoll« Filmmuseum die originalen Zwischentitel wiederein - Gäste: John Marshall, Erich Langjahr, Ulrike Ottinger, gefügt, nach einer von Inge Degenhardt (Johann Wolf - Yvonne Rainer, Ulrich Seidl gang Goethe-Universität Frankfurt) aufgefundenen Publikationen: Reinhard Kapfer, Werner Petermann, Zensurkarte des Films. Ralph thoms (Hg.): »Jäger und Gejagte. John Marshall Filmreihen: Herbert Achternbusch & Karl valentin / und seine Filme«; 211 Seiten Hollywood on Hollywood / victoriana / tafelfreuden / Die 30er Jahre / Shiro toyoda / Henri Alekan / Körper 1992 und Gewalt / Olga tschechowa / Alfred Edel / Miche - Mai: Bei den Filmfestspielen in Cannes laufen die vom langelo Antonioni / Fremde Heimat Deutschland / Dario Filmmuseum rekonstruierte Fassung von SUMURUn Argento / Gebaute visionen und die aus der Sammlung des Filmmuseums stam - Gäste: Herbert Achternbusch, Jean Rouch, Klaus Wil - mende Kopie von tHE MARRIAGE CIRCLE im Rahmen denhahn, Ulrich Seidl, volker Koepp, Anand Patward - einer Ernst-Lubitsch-Hommage mit Musik von Aljoscha han, Dario Argento Zimmermann. Publikationen: Fritz Göttler (Hg.): »Warheads. Ein Film Juli: Enno Patalas verkündet, dass er 1993 vorzeitig in von Romuald Karmakar«; 15 Seiten / Klaus volkmer Rente gehen will, weil sein Antrag auf Errichtung eines (Hg.): »von morgens bis mitternachts«; 19 Seiten / Ale - zweiten Kinosaals mit Begründung der miserablen Fi - xander Schwarz (Hg.): »Olga tschechowa: Eleganz und nanzlage der Stadt abgelehnt worden ist und er mit Arbeit oder Die gnadenlose Realistin«; 18 Seiten (MFZ- dem niedrigsten Ankaufsetat seit 15 Jahren auskom - Materialien 1) men muss. Anfang August widerruft er diese Entschei - dung nach einer Aussprache im Kulturreferat. 1994 24. Juli: nach dreiwöchiger Spielpause wird das Film - Die 3.000 Bände umfassende Bibliothek des Film - museum mit einer neuen Projektionsanlage und einer museums wird durch eine Dauerleihgabe der Kirch- Dolby-Stereo-tonanlage ausgestattet. Zur Wiedereröff - Gruppe um 4.000 titel vergrößert. nung läuft eine Dolby-Stereo-Filmreihe, in deren Rah - 9. Januar: Eine im Filmmuseum angesetzte vorpre - men Jean-Luc Godards Film ALLEMAGnE nEUF ZERO miere von Winfried Bonengels Dokumentarfilm BERUF: in deutscher Erstaufführung zu sehen ist. nEOnAZI wird auf veranlassung des Oberbürgermeis - veranstaltung nicht mehr einge - bunden. 30. Juni: Beim 22. Internatio - nalen Filmfestival von La Ro - chelle stellt Enno Patalas sieben

Filme aus dem Münchner Film - e i g

museum in einer Ernst-Lu - o l o

bitsch-Retrospektive vor n o 1. September: Jan-Christo - r h

pher Horak nimmt seine Arbeit C in München auf und löst Enno 15 Patalas, der am 31. Oktober in den Ruhestand geht, als Leiter des Filmmuseums ab. Filmreihen: München, »Haupt - stadt der Bewegung« / Die 40er Jahre / Remembering John Cage / Gabriel Figueroa / John Cassavetes / Bernard Herrmann 4

9 / Federico Fellini / Spielleiter – 9 1 . Filmregisseure im »Dritten 6 . 0

3 Reich« / John Ford / Oliver Her - m o brich / Jean Renoir / Louise v z t Brooks / Europalia / Aleksandr ters Christian Ude untersagt. Der Film läuft ab dem 14. Dovzhenko / Albert Lewin / Andy Warhol / troma-Pro - Januar in den Münchner Kinos Maxim und Werkstatt - duktionen / Franz Schulz / Seijun Suzuki kino im regulären Programm. Gäste: Gabriel Figueroa, Chantal Akerman, Aleksandr 10. März: Im Kulturausschuss werden fünf Kandidaten Sokurov, viktor Kossakovskij, Judith & David MacDou - für die Übernahme der Leitung des Filmmuseums ge - gall hört: Jürgen Berger, Heiner Gassen, Dr. Fritz Göttler, Dr. Jan-Christopher Horak und Matthias Knop. 1995 24. März: Die Ernennung des 43jährigen Jan-Christo - Das Filmmuseum verzeichnet 40.000 Besucher in pher Horak zum neuen Filmmuseumsleiter ab dem 783 vorstellungen. Jan-Christopher Horak kauft eine 1. november 1994 wird bekanntgegeben. Sammlung mit 330 deutschen Wochenschauen der 8. Mai: Podiumsdiskussion »BERUF: nEOnAZI – Ein Jahre 1947-1969 an, übernimmt Filmkopien des Delta- Film zum verbieten?« mit Dietrich Kuhlbrodt, Peter M. Filmverleihs und eine Privatsammlung mit deutschen Bode, Klaus theweleit und Raymond Wolff. und österreichischen Filmen aus den 1920er und 14. Mai: Der Kölner Stadt-Anzeiger vermeldet, dass 1930er Jahren. das Filmmuseum München von Oja Kodar die in ihrem Januar: Sonntag nachmittags gibt es nun regelmäßig Besitz befindlichen Filmmaterialien aus dem nachlass eine Kinderfilmvorstellung. von Orson Welles übernehmen werde. Enno Patalas 1. April: Robert Fischer-Ettel tritt seine Stelle als stell - zeigt sich überrascht und möchte zunächst einmal das vertretender Leiter des Filmmuseums an. Er ist damit Filmmaterial prüfen. Der designierte neue Leiter Jan- nachfolger von Fritz Göttler, dessen Stelle seit dem 31. Christopher Horak gibt während des Münchner Film - Dezember 1992 vakant war. fests, dem er als vorsitzenden einer Jury beiwohnt, ge - Mai: Bei den Filmfestspielen in Cannes läuft in einer meinsam mit Oja Kodar und Robert Fischer-Ettel die Mitternachtsvorstellung die rekonstruierte farbige Fas - Absicht bekannt, den Welles-nachlass im Filmmuseum sung von nOSFERAtU, welche mit Mitteln des »Lu - zu lagern und zu erschließen. mière-Projekts« der EU finanziert worden ist. Juni: Das »Filmfest München« wird ins Maxx-Kino am 1. Juni: Mary thiessen katalogisiert auf einer auf zwei Isartor verlegt. Das Filmmuseum, in dem die erfolgrei - Jahre befristeten Stelle die Bibliothek des Film - che Reihe »American Independents« lief, wird in die museums, deren Umfang sich durch die Übernahme e i g o l o n k a o r r o h H

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einer Sammlung der Kirch-Gruppe mehr als verdoppelt Ophüls, Ivars Seckis, nicolas Roeg, theresa Russell, hat. trinh t. Minh-ha, Istvan Szabo, Márta Mészáros, Ulrike Juni: Das Filmmuseum wird Spielort der Retrospektive Ottinger des Münchner Filmfests. Juli: Das Filmprogramm, unter Enno Patalas’ Leitung 1996 ein nur die Credits auflistender getippter DIn A5-Zettel, Angesichts kontinuierlicher Kürzungen im Budget des wird durch das Kinomagazin »off« ersetzt, das auf Filmmuseums bildet Jan-Christopher Horak ein Kurato - 22 Seiten auch über besondere Programme anderer rium führender Münchner Persönlichkeiten aus der Münchner Filmkunsttheater informiert. Film- und Fernsehbranche, das den verein »Münchner 2. Oktober: Anlässlich der Erstaufführung von ORSOn Filmzentrum – Freunde des Münchner Filmmuseums WELLES: tHE OnE-MAn BAnD unterzeichnet Oja e.v.« zu einem »echten Förderverein« machen soll. Kodar im Filmmuseum den vertrag, mit dem das Film - Im Gasteig werden unter dem titel »Symphonie der museum das Filmmaterial aus dem nachlass von stummen Bilder« in Zusammenarbeit mit dem Filmmu - Orson Welles übernimmt. seum regelmäßig Stummfilme vorgestellt, für die Aljo - 22. bis 25. November: Die Arbeitsgemeinschaft Be - scha Zimmermann die Musik komponiert. hinderte in den Medien e.V. veranstaltet zum ersten Juli: Das »off«-Magazin, das zuletzt auf 18 Seiten ab - Mal ihr Kurzfilmfestival »Wie wir leben«, das alle zwei gespeckt worden ist, erscheint jetzt nur noch zwei - Jahre (mit einer Unterbrechung im Jahr 1999) im Film - monatlich in einem Umfang von 22 Seiten. museum stattfinden wird. Filmreihen: Deutscher Film der 60er Jahre / Friedrich Filmreihen: Harvey Keitel / Alexander Granach / Oskar Hollaender / Paul Gegauff / Kathryn Bigelow / Benjamin Messter / Carl theodor Dreyer / Jean Rouch / Budd Christensen / Lissabon im Film / / Sean Boetticher / theresa Russell & nicolas Roeg / Kenji Mi - Penn / 50 Jahre DEFA / Film & Werbung / Helden zoguchi / Jürgen Böttcher / Europalia / Ulrike Ottinger / braucht das volk! / Alfred Machin / Peter Lorre / Lektio - Chris Marker / Junges russisches Kino / Pathé / Kino nen in Liebe / Deutsches Kino der 80er Jahre / Stumm - aus Ungarn / Jazz & More filme von Fritz Lang / toru takemitsu / Maximilian Gäste: Budd Boetticher, Claude Lanzmann, Marcel Schell / Fluchtstationen 1933-45 / Dziga vertov / Gyöngyössy, Kabay & Petényi / the Woman Inside / nistische Stummfilme / tomás Gutiérrez Alea / 20 Short Cuts Jahre »Deutschland im Herbst« / Jean-Marie Straub & Gäste: Jost vacano, Pouran Masoumi, Johanna Heer, Danièle Huillet / Peter nestler / Roland Klick / Arnold Werner Schmiedel, Kurt Kren, Curt Siodmak, George Fanck / Emily Brontë: Sturmhöhen Sluizer, Peter Kubelka, Jürgen Böttcher, Eckhart Gäste: Ute Aurand, Oleg Jankovskij, Donald Richie,

Schmidt, Bruce Posner, Dagmar Hirtz, Romuald Karma - Karel Reisz, Wilhelm Hein, Fridrik thor Fridriksson, e i g

kar, Michael verhoeven, Maximilian Schell, Manuel Gu - Carlo Lizzani, Octavio Cortazar, Jorge Fuentes, Pastor o l o

tiérrez Aragón, Fernando trueba, thomas Mitscherlich, vega, John Woo, Jean-Marie Straub & Danièle Huillet, n o Melissa Hacker, Peter Schamoni, Barna Kabay, Sibylle Peter nestler, Roland Klick, Barbara Sass, Stephen r h

Schönemann Dwoskin, Kristina Söderbaum, Winnie Markus, Jan C Publikationen: Imre Gyöngyössy, Barna Kabay, Kata - Schütte, Ann Hui, John Milius, Herbert Achternbusch, 17 lin Petényi: »Hoffnung und Mythos – Radikaler Huma - nicolas Humbert nismus«; 144 Seiten / Peter Buchka (Hg.): »Deutsche Publikationen: Olaf Möller, Hans Schifferle, Sascha Augenblicke. Eine Bilderfolge zur typologie des Films«; Westphal: »Ritual und Romantik. Das Kino des Eckhart 117 Seiten (»off«-texte 1) / Lars-Olav Beier: »Der un - Schmidt«; 119 Seiten (»off«-texte 4) / Jan-Christopher bestechliche Blick: Robert Wise und seine Filme«; 224 Horak (Hg.): »Berge, Licht und traum. Dr. Arnold Fanck Seiten (»off«-texte 2) / Klaus volkmer (Hg.): »traum – und der deutsche Bergfilm«; 256 Seiten (»off«-texte 5) Fenster – Garten. Die Film-Musiken von takemitsu / Klaus volkmer, Klaus Kalchschmid, Patrick Primavesi toru«; 117 Seiten (»off«-texte 3) (Hg.): »von heute auf morgen – Oper / Musik / Film«; 126 Seiten (»off«-texte 6) / Klaus volkmer, Olaf Möller 1997 (Hg.): »Ricercar für Donald Richie«; 80 Seiten / Petra Das Filmmuseum verzeichnet 29.584 Besucher in 738 Maier-Schoen (Hg.): »Der italienische Film zwischen vorstellungen. Für den Ankauf stehen 130.000 DM zur Faschismus und nachkriegszeit«; 110 Seiten / Petra verfügung. Das Filmmuseum übernimmt den schriftli - Kraus, natalie Lettenewitsch, Ursula Saekel, Brigitte chen nachlass und Filmkopien von Dr. Arnold Fanck. Bruns, Matthias Mersch (Hg.): »Deutschland im Herbst Für die Aufarbeitung der Sammlung ist Gisela Pichler – terrorismus im Film«; 139 Seiten (Schriftenreihe zuständig. Außerdem werden einige Fanck-Filme res - Münchner Filmzentrum) tauriert und umkopiert. 31. Mai: Die Stelle der Bibliothekarin Mary thiessen läuft aus. Eine neue Stelle für die Bibliothek wird nicht bewilligt. 30. Juni: Die vom Filmmuseum rekonstruierte, vira - gierte Fassung von Georg Wilhelm Pabsts DIE FREUD - LOSE GASSE hat beim Festival Il Cinema Ritrovato in Bologna Premiere. Juli: Das Filmmuseum erhält einen videobeam, ge - sponsort von Sony auf vermittlung von Jürgen Schau, Geschäftsführer der Columbia-triStar Film und Mitglied

des Kuratoriums des MFZ. r e y o

11. bis 18. Oktober: Das Filmmuseum München er - f n e hält bei den Giornate del Cinema Muto in Pordenone s s a K die Carte Blanche und stellt Stummfilme aus seiner m i

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Sammlung vor. e m k 20. November: Eröffnung der Ausstellung »Berge, l o V

Licht und traum: Dr. Arnold Fanck und der deutsche s u a l

Bergfilm« K

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Filmreihen: Werner Schroeter / Wong Kar-Wai / An - u

r e drej tarkovskij / Italienischer Film und Faschismus / h c i t t nouvelle vague / Yoko Ono / Agnès varda / Douglas e o B

Sirk / Eckhart Schmidt / thomas Strittmatter / Adele d d u

Sandrock / 100 Jahre Schwulenbewegung / Expressio - B ten um den Posten des Filmmuseumsleiters: Stefan Drößler, Dr. Michael Farin, Robert Fischer-Ettel, Dr. n

n norbert Grob, Karola Gramann, Dr. Rainer Rother. Dr. a m l l Elfriede Ledig ist wegen Krankheit verhindert, Dr. Sa - U

d r bine Lenk sagt kurzfristig ab, weil sie zur Leiterin des a h r e e Filmmuseums Düsseldorf ernannt worden ist. Am 17. i G

, g r o e Dezember wird die Ernennung von Stefan Drößler be - l k a o m n kanntgegeben. o o o r h Filmreihen: Eisenstein und die Welt / Georg tressler / h c S C

a Sybille Schmitz / 50 Jahre Israel / Joel & Ethan Coen / m l e Hans Christian Blech / Krzysztof Kieslowski / Fußball 18 h T

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e wie noch nie / Pedro Almodóvar / Robert Guédiguian / s e s

r Mai 68 / Andy Warhol / Ingmar Bergman / Literatur & o c S

Film / Roger Corman & Edgar Allan Poe / Caligaris n i t r

a Schatten / Kings of Comedy / Peer Raben / Joris Ivens M / Miklós Rózsa / Herbert Achternbusch / varieté-tänze - 1998 rinnen / Robert Graf / Jean Eustache 30. Januar bis 1. Februar: Im Filmmuseum findet im Gäste: Georg tressler, Christian Bauer, Kevin Rafferty, Rahmen der großen Eisenstein-Retrospektive ein Sym - Monte Hellman, , Peer Raben, Jörg Gra - posium statt, zu dem Referenten aus dem In- und Aus - ser, takahiko Iimura, Uwe Brandner, Elfi Mikesch, Josef land eingeladen werden und das vom Slawistischen In - Rödl, vadim Glowna, Ingrid Caven, Jean-Claude Carrière stitut der LMU und vom »Russi - schen Filmclub« im MFZ organi - siert wird. 28. Februar: Jan-Christopher Horak kündigt zum 14. Juni, um in Hollywood ein Filmmuseum der Universal Studios aufzu - bauen. März: Martin Scorsese besucht das Filmmuseum und lässt sich am Schneidetisch LOLA MOn - tEZ vorführen. April: Robert Fischer-Ettel über - nimmt die kommissarische Lei - tung des Filmmuseums. 11. Mai: Rudolph S. Joseph, der Gründer des Filmmuseums, stirbt im Alter von 94 Jahren in Santa Barbara, Kalifornien. 1997 lud ihn Jan-Christopher

Horak zur Douglas-Sirk-Retro - 8 9 9

spektive ins Filmmuseum ein, 1 . 2 1

doch Joseph konnte nicht mehr . 8 1 reisen. Stattdessen besuchte m o v ihn Eckhart Schmidt und drehte g n u

mit ihm den Interview-Film FREI - t i e Z HEIt In HOLLYWOOD. e h c

Bei einem öffent - s

3. Dezember: t u e

lichen Hearing im Filmmuseum d d ü

präsentieren sich die Kandida - S Publikationen: Klaus volkmer (Hg.): »Eisenstein und Mike Hodges / Kriminal/Polizei/Report / Roman Po - die Welt«; 302 Seiten (veränderte und ergänzte Aus - lanski / Ulf Miehe / Film & Film / Wim Wenders / vor 60 gabe herausgegeben von Katja Grobholz, Svetlana Ma - Jahren: Kriegsanfang / Dokumentarfilme von Werner kivič und Alexander Schwarz: »Ejzenstejn und die Herzog / / 70 Jahre tonfilm / Shinji Welt«; 383 Seiten) / Matthias Keller (Hg.): »Miklós Somai / Orson Welles / Dogma ’95 / Filme aus Rumä -

Rózsa Retrospective«; 36 Seiten nien / / Festival Hongkong SAR / Louise e i g

Brooks / Zeit im Film / Das neue Moskau o l o

1999 Gäste: Serge Roullet, Parviz Sayyad, Mike Hodges, n o 17. und 18. April: Im Filmmuseum findet ein Sympo - Lutz Dammbeck, Peter Heller, Monika treut, Ray Mül - r h sium statt zum thema »Iranisches Kino im Exil« ler, Oja Kodar, Margot Hielscher, Gary Graver, Senta C 3. Mai: Der 38-jährige Stefan Drößler tritt die Stelle als Berger, volker vogeler, Wim Wenders, Jean Douchet, 19 neuer Leiter des Filmmuseums an. Am 12. Juli stellt er Alexendru Solomon, Hans-Dieter Grabe, Frank Mazzola, sich dem Publikum mit einem von ihm zusammenge - , Bernhard Wicki, Amnon teitelbaum, stellten Kurzfilmprogramm vor. Peter Lilienthal, Marco turco, tiziana Lodato, Andreas Juli: Das zuletzt nur noch 14 Seiten umfassende zwei - Lechner, Jean-Marie Straub, Danièle Huillet monatliche »off«-Magazin wird eingestellt. Das Filmmu - seum gibt künftig ein monatliches oder zweimonatli - 2000 ches Faltprogramm heraus. Interessierten Zuschauern Das Filmmuseum kauft eine große Sammlung von Au - wird nun wieder ermöglicht, sich das Programm zusen - torenfilmen in deutsch untertitelten Originalfassungen den zu lassen. an sowie russische Stumm- und tonfilme, die jüdi - August: Das Filmmuseum ist erstmals Mitveranstalter sches Leben porträtieren. des größten deutschen Stummfilmfestivals, des »Bon - 6. bis 9. Januar: Im Filmmuseum findet die internatio - ner Sommerkinos«, und präsentiert die besten neu res - nale Konferenz »Schauspieler und Macht« statt, in der taurierten Filme des Festivals mit Live-Musikbegleitun - sich Referenten mit dem Schaffen des Schauspielers gen Ende August in München. Die Kooperation mit dem nikolaj tscherkasov auseinandersetzen. Bonner Festival wird in den nächsten Jahren fortge - 26. Februar: Im Rahmen des Projektes »Jede Kultur setzt und ausgebaut. hat ihre Zeit« veranstaltet das Filmmuseum eine 21. bis 24.Oktober: Im Filmmuseum findet die »1. In - »Lange Zeit-Filmnacht« mit pausenloser Filmvorfüh - ternationale Orson-Welles-Konferenz« statt, auf der die rung von 8 Uhr abends bis 8 Uhr früh: 12 Stunden lang ersten Restaurierungs- und Forschungsergebnisse vor Spiel-, Avantgarde-, Zeichentrick- und Kurzfilme, die internationalem Publikum präsentiert werden. um die themen Zeit und nacht kreisen. Zum Abschluss 28. Oktober: Der von schwerer Krankheit gezeichnete gibt es ein Frühstück im Stadtcafé. Regisseur und Schauspieler Bernhard Wicki feiert sei - 25. Mai: Eröffnung der Ausstellung »Obsessionen – nen 80. Geburtstag im Filmmuseum, bei dem viele Die Alptraumfabrik des Alfred Hitchcock«, eines Ge - Freunde und Weggefährten zu Gast sind. Am 5. Januar meinschaftsprojektes der Filmmuseen in Frankfurt, 2000 verstirbt er. Düsseldorf, München und Potsdam. 3. bis 8. Dezember: Zum ersten Mal findet die jährli - che tournee »Cinema! neues Italienisches Kino« im Filmmuseum statt, die auch in den nächsten Jahren im g

Filmmuseum gastieren wird. n u n f f

25. Dezember: Die Filmkritiker der Süddeutschen Zei - ö r e tung stellen zum ersten Mal ihre »Magic Moments« des s g n u l vergangenen Kinojahres im Filmmuseum vor. Die Film - l e t s reihe wird einige Jahre lang fortgeführt. s u A -

31. Dezember: Robert Fischer-Ettel verlässt das Film - k o c museum zum Jahresende. h c t i H

nabokov’s Dark Cinema / Kato tai / Do -

Filmreihen: r e d

nald Cammell / Filme aus Palästina / Serge Roullet / i e b

Helmut Qualtinger / Fanny Ardant / Sohrab Shahid r o D

Saless / neues Kino aus Brasilien / Klaus Mann und der n i r a

Film / Franz Hofer / Richard Oswald / Fred Astaire / K 17. Juli: Claudia Engelhardt wird stellvertretende Leite - rin des Filmmuseums. 1. August: Aufgrund heftiger Haushaltskürzungen führt das Filmmuseum im August wieder eine Sommer - pause im Kinoprogramm ein.

e Filmreihen: Robert Bresson / nikolaj tscherkasov / i g

o Babette Mangolte / Günter Herburger / Filmliga Amster - l o

n dam / Luis Buñuel / Stadt-Utopien / Alfred Hitchcock / o r Die verletzte Diva / veit Harlan / Arne Skouen / Der h

C deutschsprachige Emigrantenfilm / Philippe Garrel & 20 nico / Milos Forman / Eliseo Subiela / Hellmuth Costard / George Moorse / Kurt Hoffmann / Jacques Demy / Kenji Mizoguchi / Andrzej Wajda / Filmische Metropo - len / Brigitte Helm / Filme aus der Ukraine Gäste: Günter Herburger, Christian Bau, Andrej tscherkasov, Peter Lilienthal, Luc Simon, Babette Man - golte, Rick Schmidlin, Brygida Ochaim, nik Cohn, Ka - trin Seybold, Hans Andreas Guttner, Karin Dor, nurith Aviv, Ruth Beckermann, Jacqueline veuve, Mike Kelly, Milos Forman, Bernd Upnmoor, vanessa Jopp, Samir nasr, Antonio Sk ármeta, Peter Lilienthal, Steffen Schäffler, Margarethe von trotta, Klaus Wildenhahn, Li - selotte Pulver, Gunnar Möller, Wera Frydtberg, Gian - luca Maria tavarelli, Fabrizio Gifuni, Lorenza Indovina in Braunschweig Premiere. Am 28. Oktober erlebt er zur Einweihung der neuen Kinosessel im Filmmuseum 2001 seine Münchner Erstaufführung, am 30. november Mit etwa 700 vorstellungen kann das Filmmuseum wird er im Fernsehen auf arte gezeigt. über 46000 Besucher verzeichnen – durchschnittlich 22. Oktober: Der Münchner Filmproduzent Franz Seitz 66 Besucher pro vorstellung. Zur Finanzierung einer feiert seinen 80. Geburtstag im Filmmuseum. dringend notwendigen neuen Kinobestuhlung wird vom November: Wim Wenders gibt seine Arbeitskopien, Münchner Filmzentrum eine Spendenaktion ins Leben Outtakes und Originalnegative an das Filmmuseum gerufen, die mit Hilfe von drei Pressebüros (Ana Ra - München. dica! Presse, Sonja Dragova Publicity, AB Pressebüro) Filmreihen: Max Ophüls / Männerbünde / Max David - erfolgreich durchgeführt wird. son / vittorio de Sica / / Fritz Lang / Februar: Auf den »Internationalen Filmfestspielen Ber - Manga-Filmfestival / Afrika im Film / thomas Harlan / lin« wird die digital restaurierte Fassung von Fritz Langs Heiner Stadler / Blickpunkt Kaukasus / Joseph Beuys / MEtROPOLIS vorgestellt, ein Gemeinschaftsprojekt Zigeuner im Film / Bob Dylan / Errol Morris / Boris Bar - des Deutschen Kinematheksverbundes , das auf die net / Klaus Kinski / Fernando Solanas / Orson Welles Rekonstruktionsarbeiten des Filmmuseums München Rarities / Rainer Werner Fassbinder / Griechische Film - zurückgeht. wochen / Die Berliner Mauer / / Gustav Ma - 1. April: Der schwerkranke thomas Harlan tritt zum ch aty´ / 3D-Film Klassiker / Early American Avantgarde letzten Mal öffentlich in einem Kino auf, um eine Werk - Film / Kriegsrealitäten / Michail Romm schau seiner Filme zu eröffnen. Gäste: Curt Linda, Peter Lilienthal, Doris Dörrie, Carlos 1. September: Die Stelle im Sekretariat wird mit nata - Saura, Martina Müller, Franz Geiger, Marcel Ophüls, lie Reich neu besetzt, die die nachfolge der zum Peter Ustinov, Jörg Buttgereit, Michael verhoeven, Ro - 31. Juli ausgeschiedenen Heike Depenbrock antrittt. muald Karmakar, thomas Harlan, Heiner Stadler, 6. Oktober: Der lang verschollene, in München ge - Helga Reidemeister, Heinz Sielmann, Hans Hass, Mi - drehte monumentale Stummfilm HELEnA – DER Un - riam Pucitta, Eduardo del Llano, Heinz Emigholz, Katrin tERGAnG tROJAS von Manfred noa aus dem Jahr Seybold, Michael Chauvistré, Sally Riley, Rachel Perkins, 1923/24 wird vom Filmmuseum restauriert und hat im Warwick thornton, nicolas Humbert, Esteve Riambau, Rahmen des Festivals »troia – traum und Wirklichkeit« terence Davies, Jess Franco, Lina Romay, Herbert Fux, Juliane Lorenz, Franz Seitz, Jan troell, Serge Ioan Cele - Quadrat in enger Zusammenarbeit mit dem Filmmu - bidachi, Margit Saad, Mimmo Calopresti, Hans Scheirl seum München veranstaltet. Publikationen: Wolfgang Davis: »Heiner Stadler 11. bis 13. Oktober: In Zusammenarbeit mit der Celi - Filme«; 52 Seiten / Hauke Lange-Fuchs: »Jan troell. bidache Stiftung findet das erste »Sergiu-Celibidache- Poet mit der Kamera«; 159 Seiten / Stefan Drößler Filmfestival« statt. Der filmische nachlass des Dirigen -

(Hg.): »Helena – Der Untergang trojas«; 24 Seiten ten und Komponisten soll im Filmmuseum gesammelt e i g

und archiviert werden. o l o

2002 4. November: Der Kinosaal wird für vier Monate ge - n o Das Filmmuseum kauft eine Sammlung mit Dokumen - schlossen, um notwendige Reparaturen und Moderni - r h

tarfilmen aus der Zeit der deutschen Wiedervereini - sierungsmaßnahmen durchzuführen. trotz angespann - C gung an. ter Haushaltslage stellt der Stadtrat die notwendigen Fi - 21 17. bis 19. Januar: Im Filmmuseum findet die Jahres - nanzmittel zur verfügung. tagung der Arbeitsgruppe Cinematographie des Holo - Filmreihen: Alexander Kluge / Frauenbande / new caust statt zum thema »Der nationalsozialistische Do - York, new York! / Architekturfilmtage / Pedro Costa / In - kumentarfilm zwischen Mystifizierung und ›Wissen - disches Gegenwartskino / Stummfilme aus München / schaft‹«. European 60s / 40 Jahre Oberhausener Manifest / Ge - 5. Februar: Filmproduzent Dr. Harald Müller feiert sei - orges Franju / Julio Medem / Italo-Western / Kinji Fuka - nen 90. Geburtstag im Filmmuseum. saku / Roy Andersson / Heydrich & Lidice / Rainer Wer - Juni: Das Filmmuseum wird vom Deutschen Kinema - ner Fassbinder als Schauspieler / Jüdischer Kulturbund theksverbund für sein Kinoprogramm 2001 ausge - / Michael Moore / Don Allen Pennebaker & Chris Hege - zeichnet. dus / Woody Allen / Shohei Imamura / Leni Riefenstahl 30. Juni: In einer Sonderveranstaltung des Münchner / Frank Borzage / Hanns Beck-Gaden / Winfrid Parkin - Filmfestes wird die Rekonstruktion von LOLA MOntEZ son / Kriegspropaganda / Filme aus der Schweiz im Gasteig uraufgeführt. Im Filmmuseum findet eine Gäste: Alexander Kluge, Angelika Wittlich, Peter begleitende veranstaltung über die Geschichte und die Cohen, Kerstin Stutterheim, Anna Mottram, Steffen Rekonstruktion des Filmes statt. Schäffler, Eberhard Itzenplitz, Jürgen Böttcher, vivian 23. September: Beim Filmfestival in San Sebastian naefe, Pedro Costa, vlado Kristl, Markus Mischkowski, wird Manoel de Oliveira der zweite FIAF-Award für Kai Maria Steinkühler, Jorge Semprun, Julio Medem, seine verdienste um die Filmgeschichte verliehen. Als Rosel Zech, Cornelia Froboess, Peter Märthesheimer, Wunschfilm Oliveiras erlebt die Rekonstruktion von Pea Fröhlich, thomas Schühly, Juliane Lorenz, thomas LOLA MOntEZ ihre internationale Premiere. Schadt, Michal Aviad, Julian Benedikt, David MacDou - 3. bis 6. Oktober: In Mannheim findet die »2. Interna - gall, Heidi Lüdi, toni Lüdi, thilo Mengler, Silke Buhr, tionale Orson-Welles-Konferenz« statt, die das Cinema Don Allen Pennebaker, Chris Hegedus, Aparna Sen, Rainer Wolffhardt, Heiner Stadler, vincenzo terraciano Publikationen: Ursula von Keitz, Petra Kraus, Brigitte Bruns (Hg.): »(Ein)Blick in nachbars Garten – Eine kleine Betrachtung schweizerischen Filmschaffens«; 76 Seiten (Schriftenreihe Münchner Filmzentrum) / Ste - fan Drößler (Hg.): »Lola Montez«; 40 Seiten 2 0 0 2 .

4 2003 . 1 2

Das Filmmuseum übernimmt das Gesamtwerk der Fil - , m e memacher nicolas Humbert und Werner Penzel. d e

M 7. März: Das renovierte Kino eröffnet mit der restau - o i l u rierten Fassung von Jacques tatis PLAY tIME und mit J d n vom Filmmuseum frisch restaurierten kurzen Stummfil - u t d

r men von Walt Disney. neben neuer digitaler Projek - a h l

e tions- und tonanlage wurde der komplette Zuschauer - g n

E raum renoviert, die Raumakustik den höchsten Maß - a i d stäben angepasst und ein neues Beleuchtungskonzept u a l

C ausgearbeitet. Im den vorräumen zum Kino befinden e i é f g a o c l t d o a t n S o

r m i h

r C e l ß ö r D 22 n a f e t S

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g n a g f l o W sich beleuchtete Schaukästen für kleinere Ausstellun - 26. bis 30. November: Das »Internationale Festival gen. Das neue Programmheft umspannt mehrere Mo - der Filmhochschulen« kehrt nach vielen Jahren, in nate, die durch kurzfristig programmierte »Open denen es im Arri bzw. im Maxx während des Münchner Scene«-termine ergänzt werden. Um die erneuten Filmfestes stattgefunden hat, wieder ins Filmmuseum Haushaltskürzungen aufzufangen, die den ständig zurück. steigenden Lizenzkosten diametral entgegenlaufen, 11. Dezember: Zur 40-jährigen Jubiläumsfeier des entfallen die Spätvorstellungen am Freitag und Sams - Filmmuseums werden erstmals kurze teile des digital tag. Am Montag bleibt das Kino ganz geschlossen. restaurierten farbigen Fragmentes von Ernst Lubitschs 4. April: nach zwei Anläufen in den Jahren 2000 und DAS WEIB DES PHARAO gezeigt, an dessen Rekon - 2002 finden die in Zusammenarbeit mit der Bayeri - struktion das Filmmuseum in Zusammenarbeit mit dem schen Architektenkammer organisierten »Architektur - Bundesarchiv / Filmarchiv und der Adoram GmbH arbei - filmtage« zum ersten Mal im Frühjahr statt und werden tet. in der Folge als jährliche veranstaltung weitergeführt. Filmreihen: Oskar Werner / Friedrich Wilhelm Murnau 28. Juni: Beginn der von Stefan Drößler kuratierten / Michelangelo Antonioni / Charley Chase / Das Mittel - und vom Filmmuseum durchgeführten Retrospektive alter im Film / Francesco Pasinetti / Stan Brakhage / »Münchner Filmgeschichten« im Rahmen des Filmfests José val Del Omar / Filmstadt München / venedig im München. Film / Matthias Weiss / Michael verhoeven / Film und August: Die Umbaumaßnahmen im Filmmuseum sind Jazz / Deutsches Genre-Kino der 50er Jahre / vlado abgeschlossen. Die Büros des Filmmuseums sind nun Kristl / Segundo de Chomón / Atom Egoyan / Richard alle in den ersten Stock gezogen, wo sich seit 1993 be - Wagner / Sankt Petersburg / Filme aus Ungarn reits die Schneideräume befinden. Das Filmlager am Gäste: Hans Jürgen Syberberg, Manfred Walther, Mat - Sebastiansplatz verfügt endlich über eine Klimaanlage thias Weiss, Bernd Schwamm, Sharon Lockhart, Ute und schützt den wertvollen Filmbestand vor weiterem Badura, Mohammed Bakri, Samir, Claire Simon, Arlo verfall durch nicht sachgerechte Lagerung. Guthrie, Hans Scheugl, Angelika Wittlich, Eisi Gulp, September: Ein neuer digitaler Schnittplatz mit Bild - Beate Jensen, Rob Houwer, Harry Baer, Michael ver - bearbei tungsprogrammen sowie ein Doppelschneide - hoeven, , , , tisch mit eingebauter Kamera für geschrumpfte nitro - Felix Moeller, Ilona Grübel, Christof Wackernagel, Katja kopien erweitern die Möglichkeiten der Filmrekonstruk - Rupé, Monika Baumgartner, Wolfgang Fischer, Fried - tion. rich von thun, Karin thaler, Axel Scholtz, Dominique Horwitz, nina Hoger, vlado Kristl, vilmos Zsigmond, 3. Dezember: Die von Richard Schickel betreute Re - Laszlo Kovacs, Atom Egoyan, Wolfgang Ettlich, Zoltán konstruktion von Samuel Fullers tHE BIG RED OnE er - Kamondi, Ennio Morricone lebt ihre deutsche Erstaufführung. Publikationen: Brigitte Bruns, Claudia Engelhardt, Filmreihen: Okkupationskino / Jacques tati / Lob der Katja Kirste (Hg.): »Michael verhoeven. Autor, Schau - Arbeit /Jüdische Lebenswelten / Don Quichotte im Kino

spieler, Regisseur, Produzent«; 93 Seiten (Schriften - / new Hollywood / Romuald Karmakar / Russische Rea - e i g

reihe Münchner Filmzentrum) / Stefan Drößler (Hg.): litäten / La Maison du Mystère / Manoel de Oliveira / o l o

»the unknown Orson Welles«; 118 Seiten Bilderwelten / Yasujiro Ozu / the national Film Center n o tokyo / Marguerite Duras / Aki & Mika Kaurismäki / r h 2004 Matthew Barney / John Ford / Indische Frauenfilme / C Das Filmmuseum übernimmt die negative der Filme 3D-Kino der 50er Jahre / Internationale Stummfilmtage 23 von Herbert Achternbusch sowie die nachlässe von / victor Sjöström / Bruno Bozzetto / Sergiu Celibidache Hanns Walther Kornblum und Willy Pfaff. Zum ersten / Kim Ki-Duk / UCLA Film and television Archive / My - Mal wird das Programm des Filmmuseums mit dem thos Bayern / Laurel & Hardy Sprachversionen / Utopia »1. Preis des Deutschen Kinematheksverbunds« aus - Station / Robert Bramkamp / neue Filme aus Italien / gezeichnet, den es auch in den Jahren 2006 bis 2010 Shanghai Modern erhalten wird. Gäste: Romuald Karmakar, Paola Olivetti, Julia Kuniß, 9. Januar bis 11. Februar: In einer vollständigen Re - Sergei Losniza, Lino Capolicchio, nicolette Baumeister, trospektive der Filme von Jacques tati werden erst - Hasso Bräuer, véronique Goel, Hanns Zischler, Andres mals verschiedene von ihm autorisierte Schnittfassun - veiel, Michael verhoeven, Jan niklas, , gen seiner Filme und Mitwirkungen in deutschen Pro - Doris Fercher, Fumiko tsuneishi, Aki Kaurismäki, Mika duktionen vorgestellt. Kaurismäki, Carola Höhn, Dana vavrova, tag Gallagher, 27. bis 29. Februar: Im Film Forum in new York lau - Enno Patalas, Dieter Lorenz, Robert Gitt, Chantal Aker - fen sechs Programme »the Unknown Orson Welles« man, Agnès varda, Hans Ulrich Obrist, Jonas Mekas, mit Rekonstruktionen des Filmmuseums. Yang Fudong, Robert Bramkamp, Werner Enke, Bern - 4. März: Romuald Karmakar kommt zur Eröffnung hard Marsch, Francesco Patierno, Francesco Bono, einer vollständigen Retrospektive seiner Filme. Seine Ivo Blom, Luciano Berriatúa, Michael Althen, Hans frühen Filme entstanden im Umfeld des Werkstattkinos Scheugl und Filmmuseums. Publikationen: Petra Maier-Schoen (Hg.): »Manoel de 9. bis 11. März: Über Ostern wird das zehnteilige Oliveira«; 138 Seiten (Schriftenreihe Münchner Film - Stummfilmserial LA MAISOn DU MYStERE von Alexan - zentrum) dre volkoff mit einer Musik - begleitung von Gabriel thi - baudeau gezeigt. 7. September bis 3. Okto - ber: Zum ersten Mal in Eu - ropa laufen neu restaurierte 3D-Filme aus den 1950er Jahren in klassischer Dop - pelprojektion. 26. Oktober bis 24. No - vember: In einer Filmreihe »Laurel & Hardy-Sprachversi - onen« läuft erstmals der vom Filmmuseum bei Gosfil - mofond in Moskau aufge - spürte und um das fehlende Ende ergänzte Film SPUK UM MIttERnACHt (1931), dessen Entdeckung weltweit für Schlagzeilen sorgt. 2005 15. Dezember: Das Münchner Filmzentrum betreut Kontinuierliche Kürzungen seines Etats bei gleichzeiti - erstmals das »Zuschauerkino«, in dem Filmemacher gem Anstieg der Lizenzpreise reduzieren die Zahlen ihre Kurzfilme vorstellen. Die veranstaltung wird fortge - des Filmmuseums: In 536 vorstellungen werden führt, zunächst einmal im Jahr, ab 2007 einmal im 38.516 Besucher verzeichnet. Für Criterion in new Halbjahr.

e York entsteht in Zusammenarbeit mit dem Film - Filmreihen: Unsichtbares Kino / Carl theodor Dreyer / i g

o museum und der Cinémathèque de Luxembourg eine Working Girls / Die tschechows / Luchino visconti / Hi - l o

n neurekonstruktion des Films MR. ARKADIn von Orson rokazu Kore-eda / veit Harlan / Generali Foundation / o r Welles. Das Filmmuseum übernimmt das filmische Ge - Armenien 1915 / Garten Film Kunst / Garten Film h

C samtwerk von Helmut Zimmermann und den nachlass Raum / Deutschland 1945 / Richard Avedon / James 24 der Schauspielerin Erna Morena. Benning / Jan Svankmajer / Italienischer Sommer / Ci - nemaScope / Internationale Stummfilmtage / Orson Welles / thomas Mann / Brasil Plural / Das Kino spricht deutsch / Cinema! Italia! / Erna Morena / touching z t

a Politics / Wie wir leben / Pere Portabella / Pier Paolo l p s

n Pasolini a i t s Gäste: Casper tybjerg, Klaus Wyborny, Renata Helker, a b e

S Maja turowskaja, Helmut Zimmermann, valie Export,

, n

e Gerd Albrecht, Suzanne Chardalian, Bärbel Freund, h c

n Gottfried Bechtold, Karl Griep, Harun Farocki, Friede - ü M

: mann Beyer, Heiner Roß, Ernst Schreckenberg, Kiyoshi s e l l

e Kurosawa, William Greaves, Franz Seitz, Werner W

n Schroeter, Florian Wüst, Hans-Günther Pflaum, Guido o s r

O Chiesa, Hanns Zischler, Raymond Bellour, Pere Porta -

n o

v bella, Giuseppe Zigaina N I

D Publikationen: Brigitte Bruns, Petra Maier-Schoen A K

R (Hg.): »Erna Morena«; 344 Seiten (Belleville verlag) A

. R M 2006 8. April bis 1. Juni: Erste vollständige Retrospektive Aus einer Zusammenarbeit mit dem Sprachen- und aller Filme von veit Harlan, von denen zum teil nur Dolmetscher Institut, das bereits in den vergangenen noch gekürzte und umgeschnitte versionen existieren. Jahren deutsche Untertitel für fremdsprachige Film - 24. März: Im Rahmen einer vollständigen Luchino- kopien des Filmmuseums erstellt hat, geht das »Auf - visconti-Retrospektive wird erstmals in Deutschland bauseminar Untertitelung« hervor. Das Filmmuseum sein tagebuchfilm ALLA RICERCA DI tADZIO gezeigt. über nimmt die Filme von thomas Harlan und Curt Goetz. 27. April: Stefan Drößler stellt im »Egyptian theatre« 27. Januar bis 1. Februar: Zum ersten Mal findet das der American Cinematheque vom Filmmuseum rekon - Filmfestival »FilmWeltWirtschaft« statt, das sich mit struierte Stummfilme von Richard Oswald vor. den themen Globalisierung, Wirtschaft, Gesellschaft, 2. bis 13. August: Das Filmfestival in Locarno widmet verantwortung und nachhaltigkeit beschäftigt. Es wird Orson Welles die bisher vollständigste Retrospektive, in den folgenden Jahren fortgeführt. die in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Mün - 1. Februar: Stephanie Hausmann übernimmt die chen und der Cinémathèque Suisse von Stefan Drößler Stelle im Sekretariat. und Bernhard Uhlmann kuratiert wird. Zahlreiche ehe - 2. März: Mit der Erstaufführung der vom Filmmuseum malige Mitarbeiter von Welles, Filmhistoriker und Wel - in Zusammenarbeit mit Adoram und Bundesarchiv re - les-Spezialisten werden für Panel-Diskussionen einge - konstruierten Fassung von DAS WEIB DES PHARAO laden. Die Retrospektive wird ab dem 6. September im beginnt die bisher vollständigste Retrospektive aller er - Filmmuseum nachgespielt. haltenen Filme von und mit Ernst Lubitsch. 20. Oktober: Werner Schroeter präsentiert als deut - 12. bis 28. Mai: Erstmals werden in einer Filmreihe sche Premiere seinen Spielfilm DEUX und verhandelt »Deutsche Sprachversionen 1930 –1935« englische darüber, dass das Filmmuseum sein Frühwerk restau - und französische Fassungen früher deutscher tonfilme riert. gezeigt. 1. Juli: Die französische Schauspielerin, Drehbuchau - Schiller. Eine Dichterjugend / Edition Filmmuseum 4 – torin, Regisseurin und Sängerin Agnès Jaoui kommt Anders als die andern / Edition Filmmuseum 5 – An - zur ersten Retrospektive ihrer Filmarbeiten. ders als Du und Ich / Edition Filmmuseum 6 – Westend 20. Juli: Mike Figgis mischt im Rahmen des Münchner / Edition Filmmuseum 7 – Why should I buy a bed Filmfests eine Live-Performance seines Realzeit-Film - when all that I want is sleep / Edition Filmmuseum 8 –

projekts tIMECODE. Die elf teufel & König der Mittelstürmer / Edition Film - e i g

7. November: Der kanadische Filmemacher Guy Mad - museum 10 – nathan der Weise / Edition Filmmuseum o l o

din begleitet eine vollständige Retrospektive seiner 12 – Schnitte in Raum und Zeit n o Filme und vereinbart mit dem Filmmuseum, ein ge - r h meinsames Projekt bei der Rekonstruktion eines 2007 C Stummfilms von Robert Reinert anzugehen. In einem Keller in München werden nitrofilmkopien von 25 Filmreihen: Curt Goetz / FilmWeltWirtschaft / Arthur deutschen Filmen aus den Jahren 1913 –1917 gefun - Schnitzler / Hong Kong Film Panorama / Rebels with a den, die das Filmmuseum übernimmt. Die Filme GE - Cause / Ernst Lubitsch / tsai Ming-liang / Jerry Lewis / FAnGEnE SEELE von Rudolf Biebrach und BRAnDUnG Italienische Immigranten / Wolfgang Koeppen / Jørgen von Ludwig Collani werden auf 35mm-Sicherheitsfilm Leth / Architektur und Skulptur / Deutsche Sprachver - umkopiert. Erstmals sichert und archiviert das Film - sionen 1930-1935 / Pierre Coulibeuf / Histoire(s) du ci - museum auch Filme digital im HDcamSR-Format. néma / Agnès Jaoui / Jane Austen & Co / Internationale 14. Februar: Auf der Berlinale richten das Filmmu - Stummfilmtage / Ingmar Bergman / Edition Filmmu - seum und das Goethe-Institut eine veranstaltung zu seum / Straub/Huillet/Pavese / Ungarn 1956/ Filme Alexander Kluges 75. Geburtstag aus, auf der sie die aus Rumänien / Kim novak / Brasil Plural / Guy Maddin Gesamtausgabe seines filmischen Werks in 15 Doppel- / Cinema! Italia! / Louise Brooks / Andrej tarkowskij DvDs der Edition Filmmuseum vorstellen. Gäste: Peter Lilienthal, Rudolf Jürschik, Peter W. Jan - 23. Februar bis 8. April: Rainer Gansera kuratiert sen, Michaela Krützen, nikolaus Wostry, Jürgen Bött - fürs Filmmuseum eine Retrospektive der »nouvelle cher, Egon Günther, Jutta Hoffmann, Evelyn Schmidt, vague Allemande«. Michael Chauvistré, Miriam Pucitta, Peter Goedel, Da - 27. Februar: Beginn einer bis 2009 fortgeführten Film - miano Damiani, Chistoph Schaub, Agnès Jaoui, Anne reihe mit russischen Stummfilmklassikern aus dem Le ny, Mike Figgis, Robert Bramkamp, Florian Gaag, Archiv des Filmmuseums mit der Erstellung elektroni - Lia Jaspers, Antal Lux, Harriet Andersson, Jon Weng - scher deutscher Untertitel durch Mitglieder des MFZ. ström, Michael verhoeven, Guy Maddin, Maurizio 15. April: Beim FIAF-Kongress in tokyo findet Stefan Ponzi, Piero Spila, Peter Heller, Peter Krieg, Emre Koca, Drößlers zwei Mal gehaltener vortrag »A Brief History of Anca Lazarescu, Cristina Comencini 3-D Film«, der erstmals frühe 3D-Filme aus den An - Publikationen: Edition Filmmuseum 2 – Friedrich fangsjahren der Filmgeschichte digital präsentiert, viel s m l i F - D 3

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s s e r g n o K - F A I F Beachtung und wird in den folgenden Jahren zu Film - Bruce McDonald, Alexander Kluge, Christian Ude, festivals, Symposien und Sonderveranstaltungen einge - Andreas Stroehl, Rainer Gansera, Helmut Färber, Wolf- laden. Eckart Bühler, Dietrich Kuhlbrodt, Wilhelm Roth, Mi - 7. bis 16. September: In der von Markus nechleba chael Girke, Peter nau, Harun Farocki, volker Panten - kuratierten Filmreihe »50 Jahre Filmkritik« stellen sich burg, Patrick Loughney, Juergen teller, Ursula Wer t h -

e zahlreiche Autoren der legendären Münchner Filmzeit - ner-Seiz, Ronald Martini, Adriano Apra, Michael i g

o schrift der Diskussion mit dem Publikum. Ballhaus, Bernhard Dörries, Rob Houwer, Peter Scha - l o

n 26. Oktober bis 3. Februar 2008: Die Filmreihe moni, Haro Senft, Edgar Reitz, Pitt Koch, thomas Hoep - o r »Deutsche Avantgarde nach 1945« spürt erstmals den ker, Quinka F. Stoehr, Simone Fürbringer, nicolas Hum - h

C Ansätzen und Anfängen eines alternativen und innovati - bert 26 ven Kinos in der Bundesrepublik nach. Publikationen: Edition Filmmuseum 11 – Klassen - Filmreihen: Westallgäuer Filmproduktion / FilmWelt - verhältnisse / Edition Filmmuseum 13 – napoleon ist Wirtschaft / new Asian Wave / Mikio naruse / nouvelle an allem schuld / Edition Filmmuseum 14 – Frauenarzt vague Allemande / Sowjetische Stummfilmklassiker / Dr. Prätorius / Edition Filmmuseum 15 – Das Haus in Im Geiste Mozarts / Peter Weiss / Architektur / Utopie / Montevideo / Edition Filmmuseum 16 – Hokuspokus / Deutsche Western / Christoph Schliegensief / Karl va - Edition Filmmuseum 20 – Abschied von gestern & Ge - lentin / John Wayne / Berlin, 2. Juni 1967 / Massimo legenheitsarbeit einer Sklavin / Edition Filmmuseum 21 troisi / the Pervert’s Guide to Cinema / Sommerfilme / – Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos & Die un - Internationale Stummfilmtage / Geschichte des 3D- bezähmbare Leni Peikert / Edition Filmmuseum 22 – Films / Roberto Rossellini / 50 Jahre Filmkritik / Ruth Der große verhau & Willi tobler und der Untergang der Prawer Jhabvala / Cinema! Italia! / George Eastman 6. Flotte / Edition Filmmuseum 23 – In Gefahr und House / Projekt Filmuntertitelung / Filme von Fotogra - größter not bringt der Mittelweg den tod & Der starke fen / Filme aus Ägypten / Deutsche Avantgarde nach Ferdinand / Edition Filmmuseum 24 – Deutschland im 1945 / Wie wir leben / On the Road Herbst & Die Patriotin / Edition Filmmuseum 25 – Krieg Zu Gast: Peter Goedel, Leo Hiemer, Klaus Gietinger, und Frieden & Der Kandidat / Edition Filmmuseum 26 – Henriette Kaiser, Joachim Kaiser, Florian Opitz, Joseph Die Macht der Gefühle & Serpentine Gallery Program / Stiglitz, Harald Müller, Klaus Hoffmann, Léonie thelen, Edition Filmmuseum 27 – Der Angriff der Gegenwart Eberhard Itzenplitz, Margit Saad, Simon Field, Klaus auf die übrige Zeit & vermischte nachrichten / Edition Kirschner, thomas tode, , Filmmuseum 35 – thomas Harlan – Wandersplitter s m u e s u m m l i F

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s i r h C 2008 Anri Sala, Wolf-Eckart Bühler, Penelope Georgiou, Lud - Das Filmmuseum verzeichnet 550 vorstellungen mit wig Metzger, Srdan Knezevic, Ruth Leuwerik, Howard 35.543 Besuchern. Die DvDs der Edition Filmmuseum triest, Herbert Achternbusch, Liviu Ciulei, Alexandru werden auf Festivals mit zahlreichen Preisen ausge - Papadopol, Uwe Brandner, Reinhard Hauff, Uschi Glas, zeichnet. Peter Fleischmann, Klaus Müller-Laue, Daniel Helfer,

20. Februar: Beginn der Filmreihe »Film und Psycho - Uwe Ochsenknecht, Catarina Raacke, Kay Gauditz, e i g

analyse« in Zusammenarbeit mit der Akademie für Psy - Jörg Frieß, Simon Field, Garin nugroho, thomas Ho - o l o

choanalyse und Psychotherapie, die in jedem Halbjahr nickel, Günter Herburger, Ralf Dittrich, Christian Pet - n o Filme unter einem thematischen Schwerpunkt betrach - zold, Franz Xaver Bogner, Marcus H. Rosenmüller, r h tet. Doris Dörrie, Bill Plympton, Alexander Kluge, Heinrich C 11. März: Der vom Filmmuseum rekonstruierte, mit Adolf, Harry Raymon, Sibylle nabel-Foster, Piero 27 einer Audiodeskription versehene Film vOM REICH DER Sanna, theo Angelopoulos, Dietmar Hochmuth, Ok - SECHS PUnKtE wird als erster Stummfilm mit dem sana Bulgakowa, May Spils, Werner Enke »Deutschen Hörfilmpreis« ausgezeichnet. Publikationen: Edition Filmmuseum 17 – Dokumenta - 24. August: Bei den Bonner Stummfilmtagen laufen risch Arbeiten 1 / Edition Filmmuseum 28 – Der Eiffel - erstmals die vom Filmmuseum rekonstruierten frühen turm, King Kong und die weiße Frau & Mann ohne Kopf Experimental- und Werbefilme von Walther Ruttmann. / Edition Filmmuseum 29 – Im Rausch der Arbeit & Ab - 11. September: Eröffnung der Ausstellung »Walt Dis - schied von der sicheren Seite des Lebens / Edition ney – Die Sammlung des Münchner Stadtmuseums« Filmmuseum 30 – Liebe macht hellsichtig & Die siame - 16. bis 21. September: Begleitend zu einer Ausstel - sischen Hände / Edition Filmmuseum 31 – Krieg ist das lung im Haus der Kunst stellt der indonesische Filme - Ende aller Pläne & Woher wir kommen, wohin wir macher Garin nugroho im Filmmuseum vier seiner gehen / Edition Filmmuseum 32 – Freiheit für die Kon - Filme vor. sonanten & Grenzfälle der Schadensregulierung / Edi - 2. bis 6. Oktober: Im dritten Jahr seines Bestehens tion Filmmuseum 33 – Das Kraftwerk der Gefühle & findet das »Underdox – Festival für Dokument und Ex - Finsterlinge singen Bass / Edition Filmmuseum 36 – periment« zum ersten Mal im Filmmuseum statt, wo es the River / Edition Filmmuseum 39 – Berlin, die Sinfo - seitdem kontinuierlich fortgeführt wird. nie der Großstadt & Melodie der Welt / Edition Filmmu - 29. Oktober bis 5. November: Die 2006 erstmals in seum 40 – Hedy Lamarr: Secrets of a Hollywood Star & Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung Ekstase / Edition Filmmuseum 41 – nerven / Edition der Rumänischen Kultur und Tradition durchgeführten Filmmuseum 42 – Journey to Justice »Rumänischen Filmtage« finden von nun an jährlich im Oktober statt und ab 2012 als Festival, das Ehren - 2009 preise vergibt. Das veranstaltungsbudget des Filmmuseums wird um 7. Dezember: theo Angelopoulos besucht das Film - 40.000 Euro erhöht und gleicht damit die jährlichen museum anlässlich einer vollständigen Retrospektive Kürzungen des Etats während der letzten zehn Jahre seiner Filme. einigermaßen aus. Auf dem jährlichen FIAF-Kongress, Filmreihen: Anders thomas Jensen / FilmWeltwirt - der in diesem Jahr in Buenos Aires stattfindet, wird das schaft / Matthew Barney / James Benning / Murnau & Filmmuseum, das seit 1979 nur assoziiertes Mitglied Borzage at Fox / Helmut Käutner / Lektionen in Kino / ist, in den Status als vollwertiges Mitglied erhoben. Als Film und Psychoanalyse / Francesco Alliata / Sowjeti - erstes Archivkino erhält das Filmmuseum eine DCI-ge - sche Stummfilme / Literatur aus Kanada / Maurice Bé - normte digitale Projektionsanlage, die auch die Qualität jart / Rhonda Fleming / Luis Buñuel / Ruinen Monu - der vorführung von videoformaten verbessert. mente Fundamente / Mai 1968 / München im Film / 16. Januar: Zur Eröffnung der Ausstellung »Hier et de - Internationale Stummfilmtage / Israelisches Kino / main« mit Fotos von Werner Schroeter in der Galerie Michael Powell / Garin nugroho / FamilienBande / Jörg Heitsch stellt Christine Kaufmann im Filmmuseum Spike Lee / Sowjetische Stummfilme / Junger Deut - den Film WILLLOW SPRInGS vor. scher Film 1965-68 / Bill Plympton / Projekt Filmunter - 20. Februar: Apichatpong Weerasethakul eröffnet titelung / Filme aus Rumänien / David Lean / Sardi - eine Retrospektive aller seiner Filme im Begleitpro - sches Kino gramm zu einer Installation von ihm im Haus der Kunst . Zu Gast: Steven Bach, Silke Grossmann, James Ben - 8. März: In einer Filmreihe über das Kriegsende ning, Knut Hickethier, Francesco Alliata, Peter Goedel, 1918/19 präsentiert Elisabeth Angermair Filmdoku - mente über die Münchner Räterepublik aus dem Stadt - Filmreihen: theo Angelopoulos / Die verbotsfilme der archiv. DEFA / FilmWeltWirtschaft / Multiple City / Apichatpong 30. März bis 3. April: In einem einwöchigen Film - Weerasethakul / Straub/Huillet/nestler / Clint Eastwood seminar diskutiert Stefan Drößler in der new York Uni - / Kriegsende 1918/19 / Geschichte des japanischen versity die Rekonstruktionsarbeiten an den unvollende - Animationsfilms / Lilian Harvey & Willy Fritsch / Sowje -

e ten Filmen von Orson Welles . tische Stummfilme / Jüdische Gegen/Bilder / Leiden - i g

o 15. April: Erstmals in Europa präsentiert Akira tochigi schaften / Eric Rohmers »Moralische Erzählungen« / Li - l o

n vom National Film Center in tokyo im Filmmuseum die ving |In| Houses / Alexander Granach / Adoor Gopala - o r »Geschichte des japanischen Animationsfilms«. krishnan / Filmische vorboten der Wende / William h C 23. Juni: Bruce Goldstein stattet das Filmmuseum mit Castle / Hotels & Motels / Internationale Stummfilm - 28 Gimmicks für die Aufführung der Filme von William tage / Ukrainische Filme / 1949 –1989: Deutschland/ Castle aus: Buzzer unter ausgewählten Sitzen, ein Deutschland / Karl valentin & Co. / Clemens Klopfen - schwebendes Skelett, im Publikum platzierte Schau - stein / Claire Denis / Jewish Comedians / neue Filme spieler, eine »Coward’s Corner« und Sanitäter, die die aus Rumänien / Wirklichkeiten / Eddie Constantine / Zuschauer auf ihre tauglichkeit für die nervenschocker Kino und Zirkus / Dresen/Petzold/Schmid prüfen. Gäste: Christine Kaufmann, Maya Schweizer, Clemens 24. Oktober: Der vom Filmmuseum rekonstruierte von Wedemeyer, Chris Dercon, Ralf Schenk, Apichat - Stummfilm nAtHAn DER WEISE von Manfred noa wird pong Weerasethakul, Giulio Bursi, Peter nestler, Fa - mit einer vom Bundesjugendorchester aufgeführten bienne Liptay, Elisabeth Angermair, Ralf Forster, Ronny Musik von Rabih Abou-Khalil in der Philharmonie im Loewy, Felix Moeller, Jessica Jacoby, tankred Dorst, Gasteig aufgeführt. Akira tochigi, Heinz Emigholz, Gabu Heindl, Drehli Rob - 30. Oktober: Zur verabschiedung von Wolfgang till, nik, Mario Adorf, Adoor Gopalakrishnan, Stewart trys - dem langjährigen Direktor des Münchner Stadtmu - ter, Hanno Loewy, Bruce Goldstein, Roman Balajan, An - seums, erfüllt das Filmmuseum ihm einen Filmwunsch drij Chalpachtschi, Larysa Kadotschnikowa, Clemens und zeigt zwei Lemmy-Caution-Filme aus den 1960er Klopfenstein, Urs Aebersold, Philip Schaad, Margot Jahren in deutscher Synchronisation. Hielscher, Werner Sudendorf, Eckhart Schmidt, Enno 19. Dezember: tod von Aljoscha Zimmermann, der Patalas, Claire Denis, Alex Descas, Dieter Meichsner, seit 1988 Stummfilme im Filmmuseum am Flügel be - Peter Lilienthal, Eberhard Itzenplitz, Manfred Eicher, gleitet hat, oft zusammen mit seiner tochter Sabrina an norbert Wiedmer, Peter Geyer, Ellen Presser, Werner der violine. Fritsch, Reinhard Hauff, Peter Fleischmann a n i r b a S

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a h c s o j l A Publikationen: Edition Filmmuseum 43 – Wunder der Schöpfung / Edition Filmmuseum 46 – Ludwig II, König l a h von Bayern / Edition Filmmuseum 48 – Die freudlose t n e i l i

Gasse / Edition Filmmuseum 49 – Wundkanal & notre L

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n 2010 o l e o o h

Übernahme des nachlasses von Pitt Koch, einem Ka - n c S o - r meramann und Produzenten, der zu den Unterzeich - r e h i a C

nern des »Oberhausener Manifests« gehörte. M

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27. bis 28. Februar: Ludwig Maria vogl und Karin Bie - e

P 29 nek präsentieren ihr Licht- und Lustspieltheater »Illumi - nago« mit klassischen Laterna-Magica-Schauen. Mit - Wertmüller / Die tragödie des teufels / Faszination schnitte der veranstaltung erscheinen auf der DvD Laterna Magica / Wolfgang Staudte / Meisterwerke des »Screening the Poor« in der Edition Filmmuseum. 3D-Kinos / Living Architectures / nicholas Ray / Pina 27. April bis 4. Juli: Die erste Retrospektive aller fil - Bausch / Karl Gass / Phantastische Geschichten / Ste - mischen Arbeiten und videos von, mit und über Pina fan Schwietert / Female Comedy teams / Korean Film Bausch verzeichnet eine dermaßen große Besucher - Archive / Ich liebe dich, ich filme dich / Internationale resonanz, dass kurzfristig zahlreiche Wiederholungen Stummfilmtage / Billy Wilder / Oskar Sala / Islamische angesetzt werden. Welten / totò / Über den tod hinaus / Ich und die 29. April: Beim vom Kulturreferat veranstalteten Kamera / Helden / neue Filme aus Rumänien / Luise »Abend für Karl Gass« sind Christel Gass sowie Winfied Ullrich / Karel Zeman und Barbara Junge anwesend. Die Laudatio spricht Gäste: Eckhart Schmidt, Siegfried Mauser, Cris Koch, Gregor Gysi. Albert Ostermaier, Peter Eötvös, Ludwig vogel, Karin Bienek, Cornelia niemann, Ralf Schenk, tommaso

s Ramenghi, Esther Yakub, Max Mannheimer, Peter Goe - r e p

p del, Jon Wengström, Ila Beka, Louise Lemoîne, Enrique ü K Rivero, Heinz Emigholz, Christel Gass, Winfried Junge, g r o e Barbara Junge, Gregor Gysi, Stefan Schwietert, Alaric G - s

n Hamacher, Susan Ray, Sungji Oh, Klaus Lemke, Domi - a H

. nik Graf, Heide Breitel, Eva Strusková, Gabriel n. Fin - r D

d der, Shimon Redlich, Kevin Clarke, Elisabeth Anger - n u

e mair, Werner Sudendorf, Bernhard Sinkel, Ronny k m

e Loewy, Gert de Graaf, volker Gerling L s

u Publikationen: Edition Filmmuseum 45 – München a l K 1945 & Zwischen gestern und morgen / Edition Film - 26. Juli: Klaus Lemke erhält im Filmmuseum vom Kul - museum 47 – Die Parallelstraße / Edition Filmmuseum turreferenten Dr. Küppers den Filmpreis der Landes - 51 – Eika Katappa & Der tod der Maria Malibran / Edi - hauptstadt München. Die Laudatio spricht Dominik Graf. tion Filmmuseum 55 – von morgens bis mitternachts / 16. Oktober: tod der Filmmuseumsmitarbeiterin Petra Edition Filmmuseum 57 – Female Comedy teams Maier-Schoen. Bis kurz vor ihrem tod arbeitet sie an der Filmreihe »Islamische Welten«. 2011 25. Oktober: Der Deutsche Kinematheksverbund tagt Das neue Depot der städtischen Museen wird in Frei - im Filmmuseum und im Stadtmuseum. mann in Betrieb genommen. Hier erhält das Filmmu - 2. Dezember bis 22. Januar 2011: Im Centre Pompi - seum erstmals optimal klimatisierte Lagerräume für dou in Paris wird in Zusammenarbeit mit dem Film - seine Filmsammlung. museum München eine vollständige Retrospektive der 7. bis 9. Januar: Die französische Schauspielerin und Filme von Werner Schroeter veranstaltet, die einen Filmemacherin Anne Le ny stellt erstmals alle ihre enormen Zuschauerzuspruch verzeichnet. Regie- und Drehbucharbeiten vor. Filmreihen: Marianne Hoppe / Eckhart Schmidt / Film - 14. bis 25. März: Das Goethe-Institut in Paris zeigt WeltWirtschaft / Richard Wagner / Gus van Sant / Lina »Schätze aus dem Filmmuseum München«. e i g o l o n o r h C

30

München ehrt die Unterzeichner des Oberhausener Manifests: Christian Doermer, Dieter Lemmel, Bernhard Dörries, Edgar Reitz, Rob Houwer, Hansjürgen Pohland, Wolfgang Urchs, Ronald Martini und Alexander Kluge sowie der ehemalige Festivalleiter Hilmar Hoffmann 9. Mai: Christoph Michel tritt seine Stelle als neuer Mit - Klaus-Müller Laue, vitus Zeplichal, Isolde Barth, Anke arbeiter des Filmmuseums an. Zu den ersten Projekten, Wilkening, Rui nogeira, Elisabeth Angermair, Reinhard die er konzipiert und betreut, gehören die Filmreihen Kahn, Michael Leiner, volker Koepp, Ludovica tortora »Marlene Dietrich«, »Stimmen der Roma« und »Das Er - de Falco, Felix Moeller, Michael Farin, Zelimir Zelnik, innern weitertragen«. Andres veiel, Basilio Martín Patino, Dominik Graf, Peter 17. bis 19. Juni: In der Filmreihe »Protest in München Körte, Bette Jane Cohen, Edgar Reitz, Salome Kammer, seit 1945« werden erstmals Polizeifilme und seltene Francesco Bono, Christoph Boekel, Günther Gersten - Filmdokumente aus der Alternativszene gezeigt. berg, Katrin Seybold, Miroslav Srnka, Isabel Coixet, 14. August: Bei den Bonner Stummfilmtagen hat die Ernst Schreckenberg, Slavoj Žižek, Michaela Ott, Astrid vom Filmmuseum rekonstruierte Fassung von ALGOL. Deuber-Mankowsky, Eva Schürmann, noel Carroll, tho - tRAGöDIE DER MACHt Premiere, die auf einer im chi - mas Heise, Martin Girod, Werner Sudendorf, Cristi Puiu, lenischen Archiv aufgefundenen eingefärbten nitroko - David Lindner, Anca Miruna Lazarescu, Richard Blank, pie basiert. Eva Strusková, Ulli Lommel, takashi Koizumi, thilo 13. September: Slavoj Žižek hält im restlos ausverkau - Wydra, Margarethe von trotta fen Filmmuseum einen vortrag über »Hollywood as an Publikationen: Edition Filmmuseum 56 – Material / Ideological State Apparatus« Edition Filmmuseum 58 – Max Davidson Comedies / 8. Dezember: Zum 150. Geburtstag von Georges Mé - Edition Filmmuseum 59 – Mein Freund der Mörder & liès ist im Filmmuseum in deutscher Erstaufführung die Al Capone von der Pfalz / Edition Filmmuseum 64 – restaurierte Farbfassung von LE vOYAGE DAnS LA Screening the Poor LUnE zu sehen. Filmreihen: Anne Le ny / Jean-Marie Straub & Da - 2012 nièle Huillet / Max Davidson / Jean-Pierre Melville / Das Filmmuseum verzeichnet 495 vorstellungen mit FilmWeltWirtschaft / Peter Fleischmann / Die nibelun - 37.473 Besuchern. Die Gesamtwerke von Werner gen / München 1945 / Jan Švankmajer / Sizilianische Schroeter und vlado Kristl auf digitalen Formaten gesi - Filmwoche / Harlan: vater und Sohn / Werner Schroeter chert. Das Filmarchiv zieht ins neue zentrale Museums - / Basilio Martín Patino / Les Enfants du Paradis / depot in Freimann um. Satyajit Ray / Perversion / Architekten im Film / Die 10. Februar: Der vom Filmmuseum digital restaurierte zweite Heimat / / Willi Forst / 3D-Film - Stummfilm OKtOBER von Sergej Eisenstein wird im fest / Eine nacht lang / Protest in München seit 1945 / Rahmen der Berlinale in der volksbühne mit der von Isabel Coixet / Kino im Kino / Internationale Stummfilm - Bernd thewes bearbeiteten Originalmusik von Edmund tage / Marlene Dietrich / Akira Kurosawa / Philosophie Meisel für großes Orchester aufgeführt und fünf tage und Film / Alain tanner / Fächerflirt / Blindheit / neue später auf arte ausgestrahlt. Filme aus Rumänien / tschechische Filmavantgarde / 12. Februar: Zum 100. Geburtstag von Studio Babels - neues mexikanisches Kino / Georges Méliès berg wird in einer Gala-veranstaltung der vom Filmmu - Gäste: Anne Le ny, Herlinde Koelbl, Klaus Wyborny, seum rekonstruierte Film DER tOtEntAnZ mit einer Peter Fleischmann, Angelika Stute, Jacques Rozier, Orchestermusik von Günter A. Buchwald aufgeführt. 26. Februar: Anlässlich des 50. Jahrestages der Un - terzeichnung des »Oberhausener Manifests« treffen sich im Filmmuseum – bis auf den erkrankten Haro Senft – alle noch lebenden Unterzeichner. Die Anspra - che hält Oberbürgermeister Dr. Christian Ude.

16. bis 18. März: In einem Symposium mit vertretern e i g

von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Bun - o f l i l t o a

desarchiv, der Freiwilligen Selbstkontrolle der deut - n G

o y r schen Filmwirtschaft, Spiegel tv und Concorde-Film n h o T C

wird im Filmmuseum der Umgang mit »vorbehaltsfil - d n u men« diskutiert. l e 31 h c 22. März bis 1. April: Zum ersten Mal ist eine Retro - i M

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spektive der Fernseharbeiten von Dieter Wieland im p o t s i

Kino zu sehen, die Claudia Engelhardt initiiert und be - r h treut. C 15. April: In der volksbühne in Berlin wird die vom propaganda / Stimmen der Roma / tony Gatlif / Dieter Filmmuseum rekonstruierte Fassung von MUttER Wieland / Hong Sangsoo / Rudolf thome / Lustspiele / KRAUSEnS FAHRt InS GLÜCK von Piel Jutzi uraufge - Rainer Werner Fassbinders München / Der Untergang führt und am 20. november auf arte ausgestrahlt. der titanic / Architektur/Reflexion/transparenz / Italie - 11. Mai: Im Museum of Modern Art in new York startet nischer neorealismus / Wim Wenders / Kölner Gruppe / eine von Stefan Drößler kuratierte und in Zusammenar - Lars von trier / Das Kino träumt / Marilyn Monroe / In - beit mit dem Filmmuseum organisierte Retrospektive ternationale Stummfilmtage / Jean Rollin / nuri Bilge aller Filme von Werner Schroeter, die anschließend wei - Ceylan / Ulrike Ottinger / Martin Scorsese / Prager teren Städten der USA und Kanada gastiert und 2013 Frühling / Das Erinnern weitertragen / Underdox / Ru - durch Südamerika reist. mänisches Filmfestival / Metakomödien / Olympia 3. August: nach einem heftigen Wolkenbruch steht 1936 / Rosa von Praunheim / neapel und der Film / das Kino des Filmmuseums unter Wasser. nur eine auf - Sonja Ziemann wändige trockenlegung ermöglicht die Wiederauf - Gäste: Margarethe von trotta, volker Schlöndorff, Oli - nahme des Spielbetriebs nach der Sommerpause. vier Assayas, Christoph Boekel, Michael Raeburn, 31. Oktober: Erstaufführung der vom Internationalen Christian Ude, Bernhard Dörries, Rob Houwer, Alexan - Olympischen Kommittee rekonstruierten und restaurier - der Kluge, Dieter Lemmel, Ronald Martini, Hansjürgen ten Urfassung von Leni Riefenstahls OLYMPIA (1938). Pohland, Edgar Reitz, Wolfgang Urchs, Karl Griep, Mi - 2. bis 4. November: Zu seinem 70. Geburtstag stellt chael Kloft, Christian Lüffe, Christiane von Wahlert, Rosa von Praunheim 70 neue »rosa Filme« vor. Hans Schmid, Markus Zimmer, Ernst Szebedits, C. Cay Filmreihen: Margarethe von trotta / Buster Keaton / Wessnigk, Dieter Wieland, Rudolf thome, Ernst Schre - Olivier Assayas / FilmWeltWirtschaft / Oberhausener ckenberg, Dieter Reifarth, tony Gatlif, Delphine Man - Manifest / Die rote traumfabrik / Jirí trnka / nS-Film - toulet, Felix Moeller, Paul Riniker, Wim Wenders, Peter

Symposium »Der Umgang mit Vorbehaltsfilmen«: Karl Griep, Christiane von Wahlert, Markus Zimmer, Ernst Szebedits, Hans Schmid, Stefan Drößler Schepelern, Markus Mischkowski, Kai Maria Steinküh - 15. Juli: Michael verhoeven erhält den »Filmpreis der ler, Bernhard Marsch, Christos Dassios, Robert na - Landeshauptstadt München«. cken, Romuald Karmakar, Hans-Jochen vogel, Eckhart 29. Juli: Zum 125-jährigen Bestehen des Stadtmu - Schmidt, norbert Alich, thilo Wydra, Yvan Pierre-Kai - seums stellen thomas Weidner und Iris Lauterbach ihr ser, Anca Damian, Dan nuţu, Jan Schmidt, Juraj Herz, Buch und einen Film über die Moriskentänzer vor.

e Malte Ludin, Robert Jaquier, Adrian Wood, Rosa von 7. bis 8. September: Im Egyptian Theatre in Los An - i g

o Praunheim, Michael Ballhaus, Karel vachek, Michal geles stellt Stefan Drößler im Rahmen eines vortrags l o

n Bregant, Anja Salomonowitz, Jaromír Sofr, Sonja Zie - über »European 3-D Film Pioneers« in den USA unbe - o r mann kannte, vom Filmmuseum restaurierte 3D-Filme vor. h C Publikationen: Edition Filmmuseum 54 – Material - 30. November: Zum 50. Geburtstag des Film mu - 32 filme / Edition Filmmuseum 69 – Die Oberhausener / seums wird als vorpremiere der französische Film LES Stefan Drößler: »München ehrt die Unterzeichner des GARÇOnS Et GUILLAUME, À tABLE von Guillaume Oberhausener Manifests«; 20 Seiten Gallienne und die vom Filmmuseum restaurierte Stummfilmkomödie A PAIR OF tIGHtS mit Live-Musik - 2013 begleitung von Joachim Bärenz und Christian Roder - Das Filmmuseum übernimmt den filmischen nachlass burg gezeigt. der 2012 verstorbenen Filmemacherin Katrin Seybold. Filmreihen: Jean-Marie Straub / Filmemigration aus Erstmals zeigt das Filmmuseum die von drei Filmkriti - nazi-Deutschland / Denis villeneuve / Henri-Georges kern (Ralf Schenk, Rainer Gansera, Christiane Peitz) aus- Clouzot / FilmWeltWirtschaft / Mai Zetterling / Deut - gewählten wichtigsten deutschen Filme des vorjahres. sche Filme 2012 / Shakespeares Bilanzen / Der unbe - 15. Februar: Der vom Filmmuseum digital restaurierte kannte osteuropäische Film / Rache / Audrey Hepburn / erste deutsche Autorenfilm DER StUDEnt vOn PRAG Filmverlag der Autoren / Abbruch und Aufbau / Kino aus dem Jahr 1913 hat mit der von Bernd thewes be - der Kunst / Marguerite Duras / Werner Herzog / Ri - arbeiteten und vom Orchester Jakobsplatz aufgeführ - chard Wagner / tony Scott / 3D-Filmfest / Jiri Barta / ten originalen Begleitmusik von Joseph Weiss auf der Filmische Utopien 1984 –2054 / Internationale Stumm - Berlinale in der volksbühne Premiere. Am 17. Februar filmtage / Seijun Suzuki / Cowboyfilme / Film noir / wird der Film im Jüdischen Gemeindezentrum in Mün - Leben in Diaspora / Michail Kalatosow / Katrin Seybold chen aufgeführt. / Das Münchner Abkommen / Underdox / Rumänisches 22. Februar: Eröffnung der bisher vollständigsten Filmfestival / Horst Buchholz / Geschwister / Eckhart Retrospektive der schwedischen Schauspielerin und Schmidt / nS-verbrechen Regisseurin Mai Zetterling. Gäste: Knut Elstermann, Serge Bromberg, Jens 1. bis 2. Juni: Der russische Filmhistoriker nikolai Schanze, Richard Blank, Dieter Reifarth, Jeanpaul Majorow hält einen vortrag über die Geschichte des Goergen, Wilhelm Hein, Michael verhoeven, Katja Stereokinos in der Sowjetunion und präsentiert erst - Rupé, Fritz Wepper, Haegue Yang, Bernhard Sinkel, mals außerhalb von Moskau gezeigte sowjetische 3D- Uwe Brandner, Ralf Schenk, torkell Sætervadet, nikolai Filme der 1940er Jahre. Majorow, Reinhard Hauff, Jiří Barta, Suh Kyungsik, You Jae Lee, Ula Stöckl, Margarethe von trotta, Alexander Schwarz, Pavel Zeman, Luminiţa Gheorghiu, Dan Piţa, Paul negoescu, Serban Oliver tataru, Peter Heller, Eck - hart Schmidt, Rainer Höß, Lukáš Přibyl, Hanno Loewy, Werner Sudendorf, Felix Moeller, Emanuel Rund, Felix e l h

e Moeller, Peter Goedel, Christopher Buchholz F

a l l Publikationen: Edition Filmmuseum 61 – Der Bom - e b a

s berpilot & nel Regno di napoli / Edition Filmmuseum 72 I

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D – Der Damm & Film oder Macht / Edition Filmmuseum

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o 84 – Sol’ Svanetii & Gvozd’ v sapoge / Edition Filmmu - t k e r

i seum 88 – Friedliche tage & Prinzenbad / Edition Film - d s

m museum 89 – Oktoberfest München 191 0–1980 / Ste - u e

s fan Drößler (Hg.): »50 Jahre Filmmuseum«; 56 Seiten / u m t nathalie Geyer, Christoph Michel (Red.): »MFZ-Kalen - d a t

S der 2014: Sowjetische Stummfilme« Rudolph S. Joseph und die Anfänge

Am 28. Februar 1962 verkünden 26 junge Filmema - cher aus Deutschland auf den »Westdeutschen Kurz - filmtagen Oberhausen« das »Oberhausener Manifest«: »Der alte Film ist tot. Wir glauben an einen neuen.« For - muliert wird der Anspruch, »den neuen deutschen Spielfilm zu schaffen«. In der Zeitschrift Filmkritik , die h p die Erneuerung des deutschen Films seit jeher fordert, e s o J h

begrüßt Redakteur Enno Patalas den »geistigen und . p S

e h s künstlerischen neubeginn im deutschen Film«. p l o o d J

Ein Jahr später, 1963, entstehen in Deutschland gleich u . R

S d zwei Film-Institutionen, die für die Filmkultur und ihre n h u

p ) historische Konservierung eine wichtige Rolle spielen l m o u d e

werden: In Berlin (West) wird am 1. Februar in der Aka - s u u R m

demie der Künste die »Deutsche Kinemathek« aus der o t

1 o F taufe gehoben , und in München, der anderen deut - (

l 33 e schen Filmmetropole, wird die Gründung eines Photo- b ö K

a und Filmmuseums am 9. Februar 1963 in einer Pres - i l u sekonferenz der öffentlichkeit vorgestellt. Die jungen J Filmemacher und Filmkritiker, die sich ebenfalls um chen sich einen eigenen Bestand von Filmen zulegen den Aufbau eines Bewusstseins für Filmkultur und Film - wird, hängt von der Entwicklung eines offiziellen deut - geschichte bemühen, beobachten die vorgänge um die schen Filmarchivs ab, wie es von dem Bund und den neuen Institutionen. Werden hier neue Wege beschrit - Ländern geplant ist. Mit Rücksicht auf diese Pläne hat ten von Cineasten, die sich an der französischen Nou - sich das Filmmuseum bis jetzt jeden Kaufs enthalten, velle Vague orientieren, oder haben in den Kinemathe - um nicht eine eine weitere verwirrung oder Zersplitte - ken doch wieder nur vertreter von »Papas Kino« das rung deutschen Archivbestandes heraufzubeschwö - Sagen? ren.« 4 Die seit 1962 bereitgestellten Gelder benutzt Jo - Das Filmmuseum München hat von Anfang an ein klar seph zunächst nur für den Ankauf von Drehbüchern, umrissenes Profil, das Filmvorführungen, Ausstellun - Fotos, Bildern und trickfilmfiguren. Erst als sich he - gen, Archiv und Publikationen umfasst. Filmmuseums - rausstellt, dass es kein zentrales Filmarchiv in der Bun - leiter Rudolph S. Joseph präsentiert seine vorstellun - desrepublik geben wird, erwirbt er ab 1965 vermehrt gen der Presse: In einem mit den modernsten techni - auch Filmkopien. Im Jahre 1970 beträgt der Posten für schen Mitteln ausgestatteten Kinosaal sollen regelmä - den Ankauf von Filmen DM 35,000.–, eine damals ßig Filme gezeigt werden, die aus allen Ländern und nicht unbeträchtliche Summe. 5 Epochen stammen und eine kulturelle, historische oder Die Presse richtet ihr Augenmerk aber auf einen ganz soziologische Bedeutung haben. vorträge bekannter anderen Aspekt. Angeblich wird aus dem Kreis der Fachleute sowie Diskussionen mit Darstellern, Regis - kommerziellen Kinos gemunkelt, das mit öffentlichen seuren und anderen Filmschaffenden sollen die vorfüh - Mitteln finanzierte Filmmuseum verzerre den Wettbe - rungen ebenso ergänzen wie Ausstellungen über alle werb. Dabei sei man durch die an die Stadt abzufüh - Phasen der Filmproduktion. 2 Interessanterweise findet rende Kinosteuer schon genug belastet. Joseph be - der Aufbau eines Filmarchivs nur eine indirekte Erwäh - zeichnet das Filmmuseum »nicht als Konkurrenz, son - nung in der Presse: Joseph weist auf eine »Schau- und dern als Ergänzung des Filmverleihs und der Kinothea - Studiensammlung« hin, »soweit das heute noch mög - ter« und betont, man wolle die Filme im Original-ton lich ist«, 3 und der Direktor des Stadtmuseums, Dr. Max vorführen, Reihen nach filmhistorischen Aspekten zu - Heiß, betont, dass Filme über München, die »Entwick - sammenstellen und dabei keine Filme aus dem kom - lung der Stadt«, das »Brauchtum« und »aktuelle Ereig - merziellen Angebot zeigen. nisse« nicht zu kurz kommen dürften. Diese Zurückhal - Am 30. november 1963 um 10.30 Uhr findet die Eröff - tung erklärt sich in einem internen Konzeptpapier, das nung des Filmmuseums in Anwesenheit von Professor Joseph 1962 vorlegt: »Ob und in welchem Maße Mün - Enrico Fulchignone, Chef der UnESCO Filmabteilung, und Kulturreferent Dr. Herbert Hohenemser statt. Einer genommen und erhalten Dauerpässe, da dem vater der Redner ist der Leiter der Cinémathèque Française, das Haus gehört und er dort seine Kanzlei unterhält. 9 Henri Langlois, die Übersetzung aus dem Französi - Um 1919 geht Joseph vorzeitig vom Gymnasium ab schen wird von seiner Mitarbeiterin, der emigrierten und beginnt eine Lehre in der Kunsthandlung Hugo Hel - Filmhistorikerin Lotte Eisner geleistet. Es wird betont, bing. 10 Sein um zwei Jahre älterer Bruder Albrecht pro - dass die Aufgabe des Filmmuseums eine andere sei moviert Ende der 1920er Jahre und wird später Dreh - als die eines kommerziellen Kinos, die ohnehin nicht buchautor bzw. Cutter. Rudolph S. Joseph erhält das ständigen vorführungen würden mit Kopien aus Archi - Angebot, als Gustav Hartungs Assistent in Köln zu fun - ven und Museen bestritten. 6 Wie schon die Filmavant - gieren, verlässt aber nach kurzer Zeit die Stadt, um in gardisten der 1920er Jahre, u. a. Hans Richter, propa - Berlin ab 1925 als Dramaturg und Direktionsmitglied h

p giert auch Rudolph S. Joseph die these, anspruchs - bei den fünf Heinz Saltenburg Bühnen tätig zu werden. e s

o volle Filmvorführungen würden zur Bildung eines Publi - Unter anderem organisiert er die Erstaufführung von J

. kums beitragen, das dann möglicherweise zur Stamm - Carl Zuckmayers »Der fröhliche Weinberg« im theater S

h kundschaft eines privaten Filmkunsttheaters werden am Schiffbauerdamm. vom Herbst 1927 an bis zum p l

o könne. In der tat forderten eine Reihe von Filmkritikern Februar 1930 ist er stellvertretender Direktor an Har - d

u damals, das niveau der Filmkultur durch Filmhoch - tungs Renaissance-theater in Berlin, wo er u. a. Ferdi - R schulen und Kinematheken zu steigern. 7 Auch Kultur - nand Bruckners »Krankheit der Jugend« und nathan- 34 referent Hohenemser betont: »Die Pflege von Photogra - sons »Coeurbube« mit Franz Lederer in seiner ersten phie, Filmkunst und Fernsehen gehört heute vordring - Berliner Hauptrolle zu großen Berliner Erfolgen verhilft. lich zur kommunalen Kulturpolitik.« 8 Als Hartung infolge der wachsenden Wirtschaftkrise Für seinen Einstand organisiert Joseph eine Filmreihe das Haus verliert, verlässt Joseph Berlin. Er verbringt mit neun Filmen von G. W. Pabst, die im neuen Kino - das nächste Jahr im elterlichen Sommerhaus am te - saal mit 144 Plätzen gezeigt werden. In anderen Räu - gernsee, ein Ort, an den er bis zur endgültigen Flucht men im zweiten Stock des Hauses ist eine begleitende aus Europa immer wieder zurückkehrt. Im Herbst 1931 Ausstellung zu dem großen Meister des deutschen geht er als Leiter des Bühnen- und Filmvertriebs zum Films zu sehen, sowie eine Dauerausstellung »Wie Drei-Masken-verlag, damals neben Ernst Bloch die Walt-Disney-Zeichenfilme entstehen«, letzteres eine größte Literaturvertriebsgesellschaft Deutschlands. Am Schenkung der Firma Disney. Als Eröffnungsfilm wird 31. März 1933 emigriert Joseph nach Paris, wo er sich DER PROZESS (1947) gezeigt, den Pabst nach dem schon 1932 zeitweilig aufgehalten hat, um einen Film Krieg drehte, dessen vorgeschichte aber ins Jahr der für G. W. Pabst nach einem Drehbuch von Ilja Ehren - Machtübergabe an die nationalsozialisten zurückreicht burg vorzubereiten. Bis zum Sommer 1935 arbeitet Jo - und direkt mit Joseph verbunden ist. Wer war über - seph in Paris zunächst noch für Pabst, wahrscheinlich haupt dieser Rudolph S. Joseph? auch am gescheiterten »Masaryk«-Projekt, und für Als ich Anfang der 1980er Jahre meine Dissertation Henry Koster an der vorbereitung eines Films, der nicht zum Anti-nazi-Film der deutschen Filmemigration von realisiert wird. Durch die Intervention Kurt Bernhardts, Hollywood schrieb, fragte ich im Filmmuseum nach, ob mit dem Joseph seit 1919 eine Freundschaft verbindet, man irgendwelche Informationen zu Rudolph S. Joseph wird er Dramaturg bei der Globe Films London, die hätte, da er bei Douglas Sirks HItLER’S MADMAn Ludovico toeplitz leitet. Josephs vorschlag einer Bear - (1943) mitgewirkt hatte. Ich bekam einen sehr freundli - beitung eines »Mayerling«-Stoffes bleibt erfolglos. 11 chen Brief, der mir mitteilte, es gäbe keinerlei Unterla - Als Emigrant ist er gezwungen, die Aufenthaltsorte gen zu Joseph im Filmmuseum und verwies mich an ständig zu wechseln: von Paris geht er nach Salzburg, das Kulturreferat. So scheint es mir angebracht, den Jugoslawien, Rom, London, Salzburg, Rom, London, Werdegang Josephs nach München kurz vorzustellen, Paris. Anfang des Jahres 1936 hält sich Joseph wieder vor allem weil er anscheinend für die jungen Cineasten zeitweilig in Berlin auf. Aus den Quellen ist nicht zu er - um die Filmkritik immer ein Fremdkörper blieb. kennen, ob er ungenannt bei Detlef Siercks SCHLUSS - Rudolph S. Joseph wird am 17. April 1904 in Frank- AKKORD mitarbeitet oder nur den Dreharbeiten bei - furt/Main als zweiter Sohn eines jüdischen Rechtsan - wohnt. Im selben Jahr arbeitet Rudolph S. Joseph mit walts aus dem wohlhabenden Bildungsbürgertum ge - seinem Bruder Albrecht an dem Gustav-Machat y´ -Film boren. nach eigenen Aussagen werden Joseph und BALLERInA, der in Italien gedreht wird, und bis Anfang sein Bruder schon 1909 zur Eröffnung des neuen Kine - 1938 an CAStELLI In ARIA mit Lilian Harvey, bei dem matographentheaters Union in der vilbelerstraße mit - Augusto Genina Regie führt. 12 Ende 1938 ist er wieder h p e s o J

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k c i l B für Pabst und die Globe Films als Assistent beschäftigt, Im Februar 1952 wird Joseph am Brooks Institute of entdeckt Micheline Presle in einer Schauspielschule Photography engagiert, um eine Filmabteilung aufzu - und vermittelt ihr die Hauptrolle in JEUnES FILLES En bauen und »independent« Filme zu drehen. 14 Aus den DEtRESSE (1939), verlässt das Land aber vor Fertig - Presseberichten geht hervor, dass er sich als interna - stellung des Films. nach seiner Übersiedelung in die tional bekannter und erfolgreicher Filmproduzent aus - USA und Hollywood im Frühjahr 1939 wird Joseph gibt. Schon im Juni kommt es zur Premiere eines farbi - Assistent bei Erwin O. Brettauer, der in Berlin die nero- gen Reklamefilms über das Institut. 15 In den nächsten Film Gesellschaft mitfinanziert hatte. Im Jahre 1942 vier Jahren leitet Joseph eine durchaus erfolgreiche gründen Brettauer, Seymour nebenzal und Rudolph S. Schmalfilmproduktion. Als Regisseur dreht er nicht Joseph die Angelus Pictures, um HItLER’S MADMAn weniger als vierzehn Filme, u. a. fünf tv-Filme mit un - (1943) als selbständige Produktion zu drehen. Als terhaltendem Charakter und vier Lehrfilme zu Gesund - nächste Produktion entsteht SUMMER StORM (1944), heitsfragen beim und für den navajo-Indianerstamm. ebenfalls unter der Regie von Douglas Sirk, bei dem Jo - A vISIt WItH DARIUS MILHAUD wird nach zweijähriger seph wieder als Associate Producer fungiert. Während Arbeit am 21. Juli 1955 im Museum of Modern Art in nebenzal dann die nero in Hollywood neugründet, ver - San Francisco uraufgeführt und gewinnt mehrere sucht Joseph als Produzent bei Angelus eine Filmpro - Preise. 16 Anfang 1957 fährt Joseph nach Paris, wo er duktion auf die Beine zu stellen. Doch er hat wenig einen französischen verleiher für den Milhaud-Film fin - Glück. Zwei Jahre lang arbeitet er an dem Projekt, tho - det. »Der erste Besuch in Europa seit 1939 war auch mas Wolfes im nachlass entdecktes Stück »Manner - Anlass für Reisen nach Italien, die Schweiz und house« (1948) als amerikanische Bühnenpremiere zu Deutschland,« schreibt Joseph. In München sucht er organisieren, und scheitert. Es wird in der Bühnenein - alte Freunde auf, wie Günther Stapenhorst und G. W. richtung Josephs später einer der größten nachkriegs - Pabst und kann Kontakte mit der Filmszene knüpfen. erfolge von Gustaf Gründgens. Joseph schlägt sich zeit - noch im selben Jahr wirkt er als Drehbuchautor bei der weilig als Makler durch .13 Einen Screen Credit erhält er CCC Filmkunst-Produktion DER GRAF vOn LUXEM - erst wieder 1950 als Co-Produzent von Douglas Sirks BURG mit, im Jahre 1959 dreht er zwei tv-Dokumen - tHE FIRSt LEGIOn, wieder von Brettauer finanziert. tationen über die Otto-Falckenberg-Schule bzw. die volkshochschule. 1962 wird Joseph »Filmbeauftragter« gener-Dokumentation beispielsweise hat einen Umfang der Landeshauptstadt München, um die vorbereitung von 35 Seiten mit zwei Druckspalten, enthält die übli - eines Filmmuseums im Stadtmuseum zu leiten. chen Danksagungen, eine kurze Einführung Josephs, Die zur Eröffnung des Filmmuseums eingerichtete der nachdruck eines vortrages von Wegener aus dem Pabst-Ausstellung wird ein Riesenerfolg. Bestehend Jahre 1916 sowie weitere Selbstaussagen, 12 Fotos, aus überdimensionalen Fotos von Greta Garbo, Asta Filmographie und zwei Darstellungen von theodor nielsen, Werner Krauß u. a., originalen Drehbüchern Heuss und Rochus Gliese. In der Einführung finden wir und anderen Objekten, die die Karriere Pabsts visuali - einige der wenigen von Joseph selbst verfassten Aus - sieren, wandert die Ausstellung von München 1964 sagen zu seiner Politique des Musées: »Es soll hier ein - nach Hamburg, ist dann in verschiedenen Goethe-Insti - mal deutlich ausgesprochen werden, dass die ver - h

p tuten in Lille, Marseille, nancy, toulouse, Palermo, dienste Paul Wegeners um den deutschen Film, und e s

o Rom, neapel und Bologna zu sehen. Es folgen eine So - darüber hinaus um den künstlerischen Film im allge - J

. phia-Loren-Ausstellung Ende 1965, eine King-vidor- meinen, gar nicht hoch genug einzuschätzen sind und S

h Ausstellung im Mai 1966 und eine große Paul-Wege - bisher lange nicht genügend gewürdigt wurden. Es ist p l

o ner-Ausstellung ab Januar 1967, die mit ähnlichen Mit - daher selbstverständlich, dass unsere Abteilung, die d

u teln arbeiten. Die Loren-Ausstellung wandert zu den wertvollen Filmen aller Zeiten und aller Länder gewid - R Filmfestspielen nach Rio de Janeiro, nach new York ins met ist, einem ihrer ersten und vorbildlichsten Schöpfer 36 Museum of Modern Art und ins Kopenhagener Gewer - eine Gedenkausstellung widmet und sich die vorfüh - bekunstmuseum. Die vidor-Ausstellung geht nach rung seiner noch erreichbaren Filme zur Aufgabe ge - Salzburg, die Wegener-Ausstellung nach Essen, Ingol - macht hat.« 18 stadt, Mannheim, Berlin und Bad Godesberg. Klaus Die Ausstellungen finden in der tagespresse lobende Eder schreibt in der Zeitschrift Film über die Loren- Anerkennung, und es wird wiederholt berichtet, dass Ausstellung: »Die schauspielerische Entwicklung der Joseph mit geringen finanziellen Mitteln und viel Fanta - Loren, wie sie im Münchner Filmmuseum noch immer sie der Landeshauptstadt München großen Ruhm in zu sehen ist, lässt sich gewiss nur mit Fotos in Erinne - aller Welt verschafft. Doch der Beifall für Joseph ist rung rufen und verdeutlichen. Und dort, wo einzelne nicht einhellig: Die Zeitschrift Filmkritik stellt den nut - Aspekte des Films zu einem bestimmten Zweck gezeigt zen der Ausstellungen in Frage: »Alle anderen Expo - werden, sind Ausstellungen gewiss angebracht.« 17 nate (außer den Filmen, Anm. d. verf.) sind nur Ergän - Begleitend zu den Ausstellung erscheinen Broschüren, zungen und sollten sich auf die Filme beziehen. Das die in ihrer Aufmachung eher bescheiden sind. Die We - Megaphon eines Regisseurs ist nur als Kuriosum von Interesse (ebenso wie die Orden und Ehrenzeichen von Herrn Pabst, die in München zu sehen waren).« 19 Wil - helm Roth höhnt im Feuilleton der Süddeutschen Zei - tung: »Übrigens gehören zum Filmmuseum auch Aus - stellungsräume; da ist seit Monaten unter dem titel ›Unsere ersten vier Jahre‹ eine Schau zu sehen, in der das Filmmuseum sich selbst zum musealen Gegen - 7

6 20

9 stand macht.« Die Polemik, mit der die jungen Film - 1 . 9 . kritiker das Filmmuseum angehen, und die demonstra - 3 2

, tive nichtbeachtung, mit der die Zeitschrift Filmkritik h

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s das Filmmuseum belegt, spiegelt den Generationen - o J

. konflikt, wie er in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre S

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l auch zwischen den Studenten und der Direktion in der o d

u Berliner Film- und Fernsehakademie zu tage tritt. Dass R

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n Joseph als Emigrant ein Opfer des nationalsozialismus u

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n war und nicht täter oder Mitläufer wie die meisten eta - o i n o

t blierten Filmproduzenten im nachkriegsdeutschland, n A

o spielt dabei keine Rolle – eine Haltung, die zu dieser l e g

n Zeit nicht untypisch für die Oberhausener ist, wie Lutz a l e

h Koepenick in seiner neuen Geschichte des deutschen c i 22

M Films zwischen Berlin und Hollywood konstatiert. 6 6 h 9 p 1 . e 4 . s 5 o 1

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g n i K Beeinflusst von der französischen Filmkritik und von misst man … (Joseph, Anm. d. verf.) hat recht wahllos den Programmen der Cinémathèque Française, die in sein Programm ältere und neuere Filme aufgenom - dank der jahrzehntelang von Henri Langlois aufgebau - men.« 24 ten Sammlung vollständigere Retrospektiven zeigen Die größte Sünde Josephs scheint es aber gewesen zu kann als das Filmmuseum, wird Josephs Konzept, alle sein, nicht auf die jungen Kritiker zu hören. Dazu wieder an der Filmproduktion Beteiligten zu würdigen, ange - Roth: »Dabei könnte zum Beispiel ein Beirat von Münch- griffen. Eckhart Schmidt empfiehlt in einem teils kriti - ner Regisseuren und Kritikern helfen – Enno Patalas schen, teils lobenden Resümee der ersten zwei Jahre hat ihn schon vor Jahren bei der ersten Pressekonfe - des Filmmuseums noch: »Am wichtigsten jedoch schei - renz des Filmmuseums vorgeschlagen.« 25 Joseph erwi - nen die Regisseurs-Retrospektiven zu sein. Hier be - dert mit einem Zitat Otto Brahms: »Ein theaterleiter steht vor allem bei der jüngeren Generation ein großer muss ein gebildeter tyrann sein« und stellt klar: »Der nachholbedarf. Hier ist noch ›Politik‹ – eine ›Politik der Leiter des Film-Museums ist es, der die verantwortung Autoren – zu machen.« 23 Wilhelm Roth ist rigoroser: trägt, und kein anderer. Die rechtliche Grundlage für »nicht Paul Wegener, der heute nur noch ein höchst pe - die Leitung des Film-Museums sieht weder eine Räte - ripheres Interesse zu erwecken vermag, ist wichtig, regierung noch eine Beiräteregierung vor.« 26 Unbeirrt sondern Howard Hawks, Alfred Hitchcock, John Ford, gestaltet er sein Filmprogramm autokratisch und zeigt Max Ophüls, Kenji Mizoguchi.« Joseph werden unlau - sowohl Populäres als auch Künstlerisches. Stolz kann tere Motive bei seiner Arbeit unterstellt: »Er will große er auf die Publikumsresonanz verweisen: In den ersten Persönlichkeiten feiern, oft Freunde, die er während fünf Jahren seines Bestehens kann das Filmmuseum seiner Emigration kennengelernt hat … Broschüren, über 100.000 Besucher verzeichnen. Und auch die Kri - die er zusammenstellt, dienen nicht der kritischen Re - tiker müssen zugestehen »Gelegentlich fallen die per - flexion, sondern der Erbauung.« Auch die Besprechung sönlichen vorlieben Josephs mit dem zusammen, was einer tschechischen Filmreihe fällt negativ aus, weil sie wirklich wichtig ist. So gab es Jean Renoir, Josef von sich nicht nur auf die Filme der 1960er Jahre be - Sternberg, King vidor oder Preston Sturges, doch meist schränkt, sondern auch Filme der älteren Generation in mehr oder weniger zufälliger Auswahl.« 27 berücksichtigt: »nach der allzu ausgiebigen Geburts - Zum 1. April 1973 wird Rudolph S. Joseph in den tagsfeier für Gün ther Stapenhorst zeigt das Münchner Ruhestand versetzt, da er die legale Altersgrenze Filmmuseum am Jakobsplatz nun Filme aus der CSSR. (65 Jahre, plus vier) erreicht hat und keine weitere Ein Auswahlprinzip ist dabei nicht zu erkennen, Interes - verlängerung mehr möglich ist. In den nächsten Jah - santes steht neben Belanglosem, viel Wichtiges ver - ren teilt er seine Zeit zwischen Berlin und der Kinnerton Street in London, wo sein zu Wohlstand gekommener S. 97. Auch Filmkritik-Mitarbeiter Wilhelm Roth fordert Filme, Bruder wohnt. Im Jahre 1994 erlebt der neunzigjährige die »zu einer Geschmacksbildung des Publikums beitragen die veröffentlichung seines Bandes »Aus großer thea - können …« Siehe Wilhem Roth, »vierzig Jahre voraus? Ru - dolph S. Joseph und das Filmmuseum«, in: Süddeutsche Zei - terzeit. Erinnerungen an das theater der zwanziger tung von 13. August 1968. Jahre« im Alano verlag, Aachen. Mitte der 1980er 8 K. St., »Kino gab es schon vor 4000 Jahren«, in: Westdeut - Jahre siedelt er nach Santa Barbara über, wo er am 11. sche Allgemeine Zeitung von 3. Dezember 1963. Mai 1998 stirbt. 9 Brief Rudolph S. Josephs an den verfasser, 22. September Als Joseph 1972 erfuhr, dass ausgerechnet Enno Pata - 1983. Diese Aussage deckt sich mit den Erinnerungen Al - las, den er schon als Drahtzieher hinter den Attacken brecht Josephs. Siehe Albrecht Joseph, Ein tisch bei Roman - off’s. Erinnerungen, Bonn, JUnI-verlag, 1991, S. 29. von Wilhelm Roth vermutete, 28 sein nachfolger würde,

h 10 Rudolph S. Joseph, Aus großer theaterzeit. Erinnerungen p fürchtete er das Schlimmste für sein Filmmuseum. Das e an das theater der Zwanziger Jahre, Aachen, Alano-verlag, s

o geschah natürlich nicht. Im Gegenteil, Enno Patalas 1994, S. 12. J

. machte das Filmmuseum weltbekannt. Ausgiebige 11 Kurz darauf machte Seymour nebenzal mit Anatole Litvak S

h Retrospektiven widmete er u. a. Ernst Lubitsch, Josef MAYERLInG (1936) zum Welterfolg. p l 12 Brief Rudolph S. Josephs an den verfasser, 28. Juli 1983. o von Sternberg, G. W. Pabst, Jean Renoir, Preston Stur - d 13 Joseph, 1994, S. 140. u ges, Michelangelo Antonioni und dem Emigrantenkino R 14 »Brooks Institute to Use new Site for 16mm Movie Ma - – und führte damit die Arbeit von Joseph unmittelbar king«, in: Santa Barbara news-Press von 25. Februar 1952. 38 fort. Zu seinen wichtigsten Restaurierungsprojekten Mein Dank gilt Donna Burr von der Bibliothek des Brooks Insti - zählten G. W. Pabsts GEHEIMnISSE EInER SEELE und tute of Photography, die mir diese und folgende Zeitungsaus - DIE BÜCHSE DER PAnDORA sowie DER GOLEM mit schnitte zu Joseph schickte. Paul Wegener, die weit mehr als »peripheres Interesse« 15 »Club Members Get Preview of Santa Barbara Color Film«, in: Santa Barbara news-Press von 10. Juni 1952 zu erwecken wussten. Als Patalas 1994 ebenfalls in 16 Auch die navajofilme gewannen Preise. Finanziert wurden den Ruhestand ging, befürchtete allerdings auch er die Filme vom Gründer des Instituts Ernest H. Brooks, wäh - wieder, dass sein Werk, das Filmmuseum, von seinem rend Ralph Swickard produzierte, Rex Fleming an der Kamera nachfolger, dem verfasser dieses Aufsatzes, ruiniert stand und Frank Griffin den Schnitt besorgte. Diese Equipe ar - werden könnte. Zu diesem Zeitpunkt hatten die großen beitete als Lehrkörper mit den Studenten des Instituts bei der verdienste von Enno Patalas um die Weiterentwicklung Produktion. 17 Klaus Eder, »Plakate und Filmfotos«, in: Film, nr. 12 (De - des Filmmuseums Rudolph S. Joseph bereits völlig in zember 1965), S. 4. vergessenheit geraten lassen. 18 Rudolph S. Joseph (Hg.), »Paul Wegener. Der Regisseur Jan-Christopher Horak und Schauspieler«, München, Seeverlag Ilse Werner, 1966, ohne Seitenangabe 1 Siehe Reinhold E. thiel, »Eine deutsche Filmothek?«, in: 19 Enno Patalas, »Filmausstellungen – aber wie?«, in: Filmkri - Filmkritik, nr. 4 (April 1961), S. 178; Reinhold E. thiel, »Wozu tik , nr. 4 (April 1964), S. 171. haben wir eine Kinemathek?«, in: Filmkritik, nr. 3 (März 20 Wilhelm Roth, »vierzig Jahre voraus?«, in: Süddeutsche 1963), S. 97f. Zeitung von 13. August 1968. 2 Alois Hahn, »Der Kamera ins Auge geblickt«, in: Süddeut - 21 Das Filmmuseum findet lediglich drei Erwähnungen in sche Zeitung von 10/11. Februar 1963. neun Jahren, wobei die letzte die Wahl eines neuen Leiters an - 3 »Ein Filmbeauftragter für München« in: Abenzeitung von kündigt. Wihelm Roth, »Filmmuseum braucht einen neuen Lei - 10/11. Februar 1963. ter«, in: Filmkritik, nr. 10 (Oktober 1972), S. 566. 4 Rudolph S. Joseph, undatiertes Konzeptpapier, Filmmu - 22 Siehe Lutz Koepenick, »the Dark Mirror. German Cinema seum München. between Hitler and Hollywood«, Berkeley, University of Califor - 5 Siehe »Die Idee vom Städtischen Kino ist nicht neu«, in: nia Press, 2002, S. 199f. Münchner Merkur von 15. Dezember 1970. 23 Eckhart Schmidt, »Zwei Jahre Münchner Film-Museum«, 6 R. F., »Die Filmhistorie im Stadtmuseum«, in: Münchner in: Süddeutsche Zeitung vom 3. Dezember 1965. Merkur von 30. november/1. Dezember 1963. 24 Wilhelm Roth, »Glückstreffer«, in Süddeutsche Zeitung 7 So schreibt Werner Zurbuch in der neuen Züricher Zeitung vom 10. Oktober 1968. von 29. Februar 1964 über das Münchner Filmmuseum: »Es 25 Roth, 13. August 1968. hat sich nämlich gezeigt, dass Filmhochschulen und Kinema - 26 Rudolph S. Joseph: »Wer spricht für wen?«, Anlage eines theken den allgemeinen Filmgeschmack heben.« In der Film - Schreibens an das Rechtsamt der Stadt München vom 30.Au - kritik hatte Reinhold E. thiel in Zusammenhang mit der Berli - gust 1968, S. 8. ner Gründung festgestellt: »Eine Kinemathek hat in Deutsch- 27 Wilhelm Roth, »Zum Beispiel München«, in: Filmkritik, nr. land unter den gegenwärtigen Umständen in erster Linie die 12 (Dezember 1968), S. 812. Aufgabe, das filmkulturelle Klima des Landes zu verbessern.« 28 Rudolph S. Joseph: »Wer spricht für wen?«, S. 6. Siehe »Wozu haben wir eine Kinemathek?«, nr. 3 (März 1963), 40 Jahre Münchner Filmzentrum e.V. m u r t n e 3 z 0 0 m l 2 i

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s a D Ältere Münchner erinnern sich vielleicht noch an die Filmmuseums ausgeweitet und Abendvorstellungen Ausstellungen und Filmvorführungen der »Filmabtei - eingeführt. An die Stelle der regulären 18.30 Uhr-vor - lung des Photo- und Filmmuseums im Münchner Stadt - stellungen jeweils von dienstags bis sonntags, traten museum«. Diese erste kommunale Kinemathek der nun an drei tagen je zwei vorstellungen, nachmittags Bundesrepublik erhielt 1973 einen neuen Leiter, den und abends, mit großem Zuspruch durch das Publikum. Filmkritiker und verantwortlicher Redakteur der Zeit - Statt der im Schnitt fünf- bis sechsfachen Wieder - schrift Filmkritik, Enno Patalas, und mit ihm beginnt holung eines Films im verlauf eines Jahres liefen die - auch unsere Geschichte. selben nun nur noch zwei bis drei Mal. Der schnellere »Münchner Filmzentrum – Freunde des Münchner Film - Programmumschlag – durch höhere Besucherzahlen museums« nannte sich ab Dezember 1973 eine Initia - honoriert – verursachte Mehrarbeit wie -kosten und tivgruppe, die den Ausbau dieser kommunalen verlängerte die Arbeitszeit für die vorbereitung der vor - Kinemathek durch veranstaltungen, Seminare und Pu - führungen. Zeit kostete auch die intensivierte öffent - blikationen in »kritischer Auseinandersetzung mit Ge - lichkeitsarbeit durch vorgezogene Pressevorführungen, schichte und Gegenwart« unterstützen und der »film - die das Publikum rechtzeitig über das Programm infor - interessierten öffentlichkeit als Kommunikationszen - mieren sollte. Pläne wie die Einbeziehung der vorhan - trum« dienen wollte. Gebildet hatte sich dieser Freun - denen Münchner Privatinitiativen und Institutionen (z. B. deskreis bereits in den Septembertagen 1972, in die JFF – Arbeitskreis Jugend-Film-Fernsehen) aber auch öffentlichkeit getreten war der Kreis dann im Sommer neuer Zielgruppen (Kinderkino, Jugendfilmclub) konn - 1973, als ihm als prominentes Mitglied der Münchner ten aber nur mit einer Gruppe von Helfern gestemmt Filmemacher volker Schlöndorff angehörte und an - werden. So kam schon erstmals im September 1973 in gekündigt wurde, man wolle »mehr Werbung für die einer Kulturausschusssitzung »die in Gründung begrif - Arbeit des Münchner Filmmuseums« machen. fene Organisation der Freunde des Münchner Film - Mit dem Antritt von Enno Patalas wurde der Betrieb des museums« ins Spiel. Zur Konzeption gehörten nachmittägliche Seminare 1972 beim Punkt null anfangen« erinnerte sich 1981 und Sichtvorführungen für sogenannte »Multiplikato - der damalige Geschäftsführer des Münchner Filmzen - ren« (Spielstellenleiter der Stadtteile, Lehrer u. a.), mit trums, Dr. thomas Brandlmeier, in einem Schreiben an denen im Filmmuseum erarbeitete Programme extern das Finanzamt für Körperschaften in München zur Ein - eingesetzt werden konnten. Auch die hauseigenen Pro- tragung des vereins. Dieser war – zur Erlangung der gramme beabsichtigte man in Seminarveranstaltungen Gemeinnützigkeit – kurz aufgelöst und 1982 neu ge - – etwa mit der inzwischen gegründeten Hochschule für gründet worden. Die neugründung war erforderlich, Fernsehen und Film – auszuarbeiten. Gedacht war weil die in der vereinssatzung festgelegte Quorenzahl zudem an die nutzung des Filmsaals für Sichtvorfüh - zum ständigen Patt geführt hatte und das Münchner rungen durch Filmproduzenten, Filmemacher, aber Filmzentrum nunmehr zur finanziellen Unterstützung auch internationale veranstalter, die in diesem Film- des Filmmuseums dringend benötigt wurde. und Kommunikationszentrum für ihre Festivals und Kinematheken eine vorauswahl treffen konnten. Diese anspruchsvolle Programmvorlage des Filmmu -

m seumsleiters hatte tatsächlich die Bewilligung einer u r t zweiten vorführer-Planstelle zur Folge und eine An - n e

z hebung des Etats. 1974 lobte der Referent im Kultur - m l

i ausschuss die angelaufene Arbeit: »Dabei kommt der F

r tatsache Bedeutung zu, dass der im Dezember als In - e

n teressenvertretung der Besucher des Filmmuseums ge - h c

n gründete verein Münchner Filmzentrum – Freunde des ü

M Münchner Filmmuseums e.v. mit der Durchführung ei - gener veranstaltungen im Filmsaal des Museums be - Mit dem Umzug in die neuen Räume des Marstall - 40 gonnen hat.« gebäudes 1977 und mit der Erweiterung des Personals Mit großem Erfolg steigerte sich das Filmmuseum von und Aufstockung seines Etats war die Filmabteilung 16.000 Besuchern im Jahre 1973 auf 70.000 im zwar erwachsen geworden, aber zum weiteren Ausbau Jahre 1988, die MFZ-Besucherorganisation sollte fehlten die notwendigen städtischen Zuwendungen. Ihr sogar vorübergehend auf 2.000 bis 2.500 Mitglieder Unterstützungsverein startete erst einmal mit einem anwachsen, und damit wuchsen auch die Einnahmen Forschungsprojekt zur »Geschichte des Films in Mün - des vereins aus den Mitgliedsbeiträgen. »Wir mussten chen«, seinerzeit eine filmwissenschaftliche und film - historische tat, die »völlig verschüttete tradition« neu zu beleben. Die Publikation »München im Film – Filme in München« (1976) stand denn auch am Anfang der langzeitigen editorischen Aktivitäten des vereins ebenso die anschließende Erinnerungsarbeit: die Reihe »trümmerfilme«. Man erfährt aus dem Finanzamt- Schreiben noch, dass der verein u .a. für die Wieder - auffindung des »fast vollständig verloren gewesenen Filmwerks von Karl valentin« und die Restaurierung sei - ner Filme durch das Münchner Filmmuseum wie für die z r a

w »Dokumentation der filmischen Arbeiten« von valentin h c S

»Karl valentin – Fundsachen 1-3« mitverantwortlich r e

d zeichnete und lokale Akzente setzte. von Anbeginn an n a x e

l war der sich damals noch FZ (heute MFZ) nennende A

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r Freundeskreis mit Filmreihen und dazugehörigen Publi - D

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n kationen, mit Seminaren und Diskussionen an der Ar - u

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t beit des Filmmuseums beteiligt. So konnte der Ge - r a B schäftsführer selbstbewusst erklären »Wer die Münch - n n a ner Filmszene kennt, weiß, dass das Münchner Film - m r e

H zentrum die Drehscheibe für alle filmöffentlichen Ereig -

. r

D nisse in München ist«. Anfang der 1990er Jahre stand die Ausweitung der Raumnutzung im 1. Stock des Marstallgebäudes an. Die Sammlung hatte mittlerweile internationalen Rang, die Hauptwerke aus der Stummfilmzeit der deutschen Filmgeschichte hatten einen Mentor in Enno Patalas gefunden. In einem Schreiben an das Kulturreferat zog Enno Patalas – nach 15 Jahren – eine vorläufige Bilanz: zwar verfüge das Museum seit 1981 über einen neuen Kinosaal mit zugehörigen Betriebsräumen, Schneideraum (Werkstatt) mit Kopiendepot, drei Büro - é f a c räume, Bibliothek sowie externe angemietete Lager - t d a räume für Filmkopien. Dem Filmmuseumsleiter stan - t S

m i den ein Archivar, ein Restaurator, eine Sachbearbeite - f a a

rin und ein Assistent (seit 1984 Fritz Göttler) zur Seite. H

s a Mit den zwei Planstellen für vorführer und der für den m u m r o t Kassendienst waren es damit nunmehr insgesamt acht h T n

d e n Stellen. Der finanzielle, personelle und räumliche Rah - z u

s m l n men habe sich aber – so die Klage – seit acht Jahren i u r F

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»eher verengt« statt sich mit den wachsenden Auf - r e e t t i n g gaben zu erweitern. Zu kurz kamen – dem geringen i h r B c

Etat geschuldet – Bereiche, die traditionell zum Auf - n ü

gabenbereich einer Kinemathek gehören: die Heraus - chael Schaudig, die Filmwissenschaftler Klaus Kanzog, M gabe von Programminformationen und die Erschlie - Petra Grimm, 199 3–1994 vorsitzende und Alexander ßung wie Sicherung filmhistorisch wichtigen Schrift - Schwarz, 199 5–1999 vorsitzender, der Filmkaufmann 41 guts wie Drehbücher, der Aufbau einer öffentlichen Daniel Otto, 199 9–2002 vorsitzender, und viele an - Filmbibliothek, die Anlage einer Filmfotothek, eine (mu - dere mehr. vorübergehendes Mitglied und vielen in Er - seale) Sammlung zur Filmgeschichte und die Durchfüh - innerung: die bewunderte Filmessayistin Frieda Grafe, rung von Ausstellungen zum Filmgeschehen. Das Film - deren Filmtips in der Süddeutschen Zeitung ein Pub - museum blieb eher eine umtriebige Kinemathek mit likum heranzogen. Seit über 10 Jahren leitet die ver - dem irreführenden namen eines Filmmuseums. fasserin dieses textes, Kunsthistorikerin und Autorin, An der Zielsetzung und Entwicklung war das Münchner in einem vierköpfigen vorstand und unterstützt von Filmzentrum mit seinen Mitgliedern nicht unwesentlich einem Kreis engagierter aktiver MFZ-Mitglieder den beteiligt: ideell und materiell. Durch die Beiträge der verein (www.filmzentrum-muenchen.de). (ordentlichen und außerordentlichen) Mitglieder, die Die zahlreichen veranstaltungen des Münchner Film - den Kern der Kinobesucher bildeten, den gemeinnützi - zentrums können den Filmmuseums-Programmen ent - gen Einsatz einiger Mitarbeiter (ordentliche Mitglieder) nommen werden: Reihen und veranstaltungen zu inter - und nicht zu vergessen durch Spenden, die der verein national gefeierten Regisseuren und zum »Jungen mit der Zeit einsammelte, konnte er dem Filmmuseum Deutschen Film«, zu Pionieren der Filmgeschichte, zum maßgeblich helfen. In den Mitgliederlisten, Publika - Kurzfilm und zu aktuellen themen gehörten schon tionen und Programmen des Münchner Filmzentrums immer zum Repertoire. Seit 2005 veranstaltet das MFZ finden sich über die Jahre vertraute namen: ab den regelmäßig zweimal im Jahr das beliebte »Zuschauer - 1980er Jahren Mitarbeiter des Filmmuseums selbst kino«, moderiert von Christoph Michel und Matthias wie Klaus volkmer und Petra Maier-Schoen. Dann Ex - Mondon. Hinzu kommt die Herausgabe von Programm - terne wie Ulrich Kurowski, langjähriger vorsitzender zetteln und Broschüren zu aktuellen Filmreihen wie Mo - und Mitherausgeber einer materialreichen ersten nographien über Michael verhoeven (2003), Manoel de Münchner Filmchronologie, die Filmkritiker und Auto - Oliveira (2004) und Erna Morena (2005). nicht zu ver - ren Fritz Göttler, Claudius Seidl, Michael Althen, tho - gessen die Unterstützung bei der Restaurierung des mas Brandlmeier und Hermann Barth. Zum verein ge - Stummfilms vOn MORGEnS BIS MIttERnACHtS hörten bzw. gehören auch die Publizisten Reinhard sowie die deutschen Live-Untertitelungen der sowjeti - Kapfer, Werner Petermann, Robert Fischer-Ettel, die schen Stummfilme aus der Sammlung des Filmmuse - verleger Elfi Ledig, 1988 –1993 vorsitzende, und Mi - ums. Bilder aus den sowjetischen Stummfilmen bilden Der einzige Weg, dem alten Dilemma der Mittelknapp - heit und dem damit drohenden verlust von Qualität, die sich in der vernachlässigung wichtiger Aufgaben nie - derschlägt, entgegenzusteuern, ist immer noch die Stärkung privater Initiativen: Das Münchner Filmzen - trum ist dafür eine gute Adresse und Anlaufstelle. Den- ken Sie daran: Der Besucher des Filmmuseumskinos ist auch sein Mitgestalter und seine Überlebensgaran - tie! Brigitte Bruns Vorsitzende Münchner Filmzentrum e.V.

Benutzte und zitierte Quellen: Akten des MFZ (1972 –2013: seit dem 10.11.1981 beim vereinsregister eingetragen als Münchner Filmzentrum mit der vereinsregisternummer 10240, am 31. 3.1982 Auflösung und neugründung mit m

u neuer Satzung, 1996 Satzungsergänzung, 1994 neues MFZ- r t Logo, Briefpapier); Schreiben des Kulturreferats (Beschluss n MFZ-Sitzung im Filmmuseum. Im Uhrzeigersinn: Claudia Engelhardt, e des Kulturausschusses vom 25.9.1973, öffentlich); Berichter - z Christl Grunwald-Merz, Verena Blaum, Annette Fritsche, Thomas Haaf,

m stattung über die weitere Arbeit der Filmabteilung des Photo- l Hans Winterberg, Brigitte Bruns, Nathalie Geyer, Christoph Michel i F

und Filmmuseums (Bekanntgabe in der Sitzung des Kulturaus - r

e schusses vom 23. 4.1974, öffentlich). Schreiben von Dr. tho - n auch die Grundlage für den »MFZ-Kalender«, der zum h mas Brandlmeier vom 15.12.1981 an das Finanzamt für Kör - c

n Jahresende 2013 zum ersten Mal erscheint. perschaften (zur neukonstituierung des vereins); »Zukunft des ü Die Besucherorganisation Münchner Filmzentrum ist

M Filmmuseums« (Schreiben vom 30. 1.1989 zum Besuch des ihrem Anspruch immer treu geblieben, das Filmmu - MFZ-vorstands im Kulturreferat); Schreiben vom 14.3.1989 42 seum aktiv in seinen Filmprogrammen und veran - von Enno Patalas an das Kulturreferat und den Referenten, staltungsreihen zu begleiten. Aus dem einst personell Sieg fried Hummel; Bericht von Elfie Ledig, Protokoll 20.10.1999; Gespräche mit Enno Patalas, thomas Brandl - und finanziell sparsam ausgestatteten Münchner Pho - meier, Gerhard Ullmann, tom Wimmer, Armin Schuppener u.a. to- und Film-Museum der Anfangsjahre wurde unter Enno Patalas und seinen nachfolgern Jan-Christopher Horak und Stefan Drößler eine weltweit angesehene Kine mathek. Die Münchner Filmlandschaft hat sich nach und nach ausdifferenziert zu einem komplexen Gebilde nebeneinander agierender, staatlicher, städti - scher und privatwirtschaftlicher Initiativen – mit denen das einsti ge selbsternannte »Zentrum« des filmischen Ge sche hens MFZ und seine Institution Filmmuseum um die notwendige Publikumsaufmerksamkeit buhlen müssen. viele Ideen, Pläne und vorstellungen, wenn auch nicht alle, wurden für das Münchner Filmmuseum zur Wirk - lichkeit – nicht zuletzt auch dank des beständigen Mit - arbeiterkreises des MFZ, der sich immer wieder gene - rierte und regenerierte und dessen aktive Mitarbeiter nach dem Rückzug aus der vereinsarbeit Presse, Hoch - schule, Museum, Kino, Produktionen, Film und tv »in - filtrierten«, die beste Form öffentlicher Wirksamkeit. Das Münchner Filmzentrum ist immer noch lebendig und wird gebraucht bei Spendenaktionen für Film - restaurierungen, Sammlungsankäufe, technische Ge - räte, Untertitelungen und Übersetzungen,die Einladung von Gästen und Referenten, für Anregungen zu Filmrei - hen und Sonderveranstaltungen und und und … Emotion Picture

Zwei Jahrzehnte mit dem Filmmuseum Schön, wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist … Im Mai 1973, als das Kino mich, den Literatur - studenten, endgültig gepackt hatte, stolperte ich, durch eine Zeitungsnotiz aufmerksam gemacht, zum ersten Mal durch den Innenhof des Stadtmuseums zum vorführsaal des Filmmuseums, damals noch im neben - gebäude, im ersten Stock in einem ehemaligen vor - tragssaal untergebracht. Ein so glücklicher wie banaler Zufall, tHE BIRtH OF A nAtIOn stand auf dem Pro - gramm, der wurde damals noch unangefochten als der Film gehandelt, mit dem das Kino erwachsen gewor - den, aus der Kunst des Spektakels definitiv eine des Erzählens geworden war. Seit einigen Jahren steht tHE BIRtH OF A nAtIOn auf dem Index der politisch Kor - rekten, der Art wegen, wie er die neger nach der nie - e r derlage des amerikanischen Südens im Bürgerkrieg u t c zeigt. Klassisches rassistisches Kino. i P

n o i Hebel und Rad t o

Mit einer kleinen Retrospektive des Südstaatlers Griffith m E begann Enno Patalas, der neue Direktor, in diesem Mai seine Arbeit im Filmmuseum. Mit tHE BIRtH OF A nA - 43 tIOn begann meine bis heute währende Liaison mit dem Filmmuseum. 1972 hatte Patalas in der Süddeut - dungen profitiert, die der Direktor mit den Filmema - schen Zeitung geschrieben: »Seine Filme sehen, hat chern in Amerika und in Deutschland hatte. Sie prome - James Agee 1948 in seinem nachruf auf Griffith ge - nierten, bevor sie sich endgültig zur Ruhe setzten, meint, das sei, als wäre man Zeuge der Anfänge aller durch die Welt und kamen dabei auch nach München, Melodie, des ersten bewussten Gebrauchs von Hebel wurden mit Ausstellungen und kleinen Werkschauen und Rad, der ersten Laute, die sich zu Wörtern und Sät - geehrt, King vidor, Federico Fellini, Josef von Stern - zen fügen, der Geburt einer Kunst.« berg. Die Aura, von der diese Präsentation, diese Prä - Enno Patalas war in den Fünfzigern und Sechzigern ein senz lebte, konnte und wollte Enno Patalas nicht be - Kritiker gewesen, und er sollte auch als Filmmuseums - schwören. Filmgeschichte wurde systematischer und leiter Kritiker bleiben. Wie die Jungtürken der Cahiers nüchterner bei ihm, die Mittel waren knapp und die du Cinéma in den Fünfzigern, Godard, truffaut, Roh - Wünsche und träume unfassbar groß. mer, Rivette, Chabrol, in ihrer Zeit als Kritiker immer schon sich als Filmemacher sahen, so wollte auch Pa - Education sentimentale talas, Autor und Redakteur bei der deutschen Zeit - Die zwanzig Jahre von der Mitte der Siebziger bis zur schrift Filmkritik, mehr, als schreibend das Kino zu be - Mitte der neunziger waren die wichtigsten für das neue gleiten. Es gab eine neue Faszination, eine Lust am verständnis des Kinos, in der Rezeption, der Kritik, der Kino, die die Grenzen zum verschwinden brachte zwi - Gesellschaft, dem Blick auf seine vergangenheit und schen dem Schreiben, dem Filmemachen, dem Pro - seine Zukunft, und es war großartig, sie im engen grammieren. Das gab den Kinematheken und Filmmu - Kontakt mit dem Münchner Filmmuseum zu erleben, seen eine neue Funktion, neue Aufgaben, neue Inten - zuletzt selbst dort tätig, platzanweisend, Programm - tion und Intuition. information produzierend, Retrospektiven betreuend. Mit der Griffith-Retro begann ein neuer Abschnitt in der Am Ende hatte die Kinogeschichte dann wieder eine Geschichte des Münchner Filmmuseums. Die Jahre neue Aura und auch das Münchner Filmmuseum mit zuvor mit Rudolph S. Joseph hatten von den verbin - ihr. Das große vorbild war Henri Langlois, mit seiner Film - die wieder wussten, dass Griffith und Murnau Filme ge - gefräßigkeit, seiner allesverschlingenden Lust auf neue macht hatten. Die alten Filme, herausgeholt aus ihrer und alte Filme und vor allem Filmkopien. Die Standards historischen Perspektive, aus ihrer musealen Phantom - hatten die Schreiber der Cahiers gesetzt, in ihren tex - haftigkeit, das war das Projekt der Nouvelle Vague und ten und danach in ihren Filmen, die gegen das betuli - der modernen Filmmuseen. Zurück in die Moderne. che, langweilige, konfektionierte cinéma de qualité an - »Sie haben vor nun fast vierzig Jahren Dinge empfun - gingen und sich dem archaischen, dem urwüchsigen, den, gedacht und erfunden, die für mich wie von heute dem aggressiven Kino verbunden fühlten, den amerika - sind«, schrieb Frieda Grafe 1967 in einem Brief an nischen B- und C-Filmen, den wohlartikulierten, sich Josef von Sternberg nach L.A., sie und Enno Patalas selbst darstellenden Großautoren wie Hawks oder hatten ihn getroffen, als er in München Station machte. Hitchcock, aber auch, von Enno Patalas hochgeschätzt »Manchmal kommt mir die Zeit wie aufgehoben vor und und im Filmmuseum zur vorführung gebracht, Renoir, dann wieder so schwer, wie ich sie nie vorher empfun - Guitry oder Pagnol. Man lernte den falschen und vor - den habe; als ob ich zum ersten Mal spüren müßte, dergründigen Effekten zu misstrauen, theatralisches was es bedeutet, dass sie wirklich vergeht. Sie hätten konnte, wenn ein echter Filmemacher es anging, nicht wegfahren dürfen, nicht so schnell.« durchaus filmisch wirksam werden. Ein Bekenntnis zu Der Gebrauch von Hebel und Rad, das mochte auch für den Emotionen, éducation sentimentale. die ersten Jahre unter dem neuen Direktor gelten. Es wurden kräftige Akzente gesetzt in diesen Jahren, Einen techniker und eine Sekretärin hatte er neben e

r die Filme von Carl theodor Dreyer kamen immer wie - sich, so wurde das Alles-selber-machen zum Mythos u t der zur Aufführung, und mit jedem Mal schienen sie des Filmmuseums. Auch die monatlichen Handzettel c i P

moderner und jünger zu werden. Alfred Hitchcock schrieb Enno Patalas selbst, und er tat das bis in die n o

i wurde in seiner englischen Periode präsentiert, und letzten Jahre hinein, auf seiner alten Schreibmaschine, t o man erkannte, wie verwurzelt er in seiner Heimat war die jetzt im Berliner Filmmuseum ausgestellt ist. Das m

E und wie sehr seine amerikanischen Filme die Situation war eine direkte Kommunikation, man wollte den un - 44 eines Exilanten widerspiegelten. Amerikanische Avant - mittelbaren Kontakt mit dem Publikum, ohne den Zwi - garde, als spröde und anstrengend verschrien, von schenlauf von PR und ihren Mechanismen der Selbst - Maya Deren und Brakhage bis Mekas und Snow, darstellung. Ein Purismus, notgedrungen, ein Minima - wurde einem ganz natürlich und vertraut, inklusive der lismus, dessen Ressourcen die eigenen Erfahrungen Kreuzungen zwischen Hamburg und new York, die und Erwartungen wurden. Heinz Emigholz provozierte. Und Ozu wurde die gute Seele des Filmmuseums, eine erste Auswahl seiner Nosferatu naht Filme gab es gleich im ersten Jahr, nach Griffith, die Es war die Zeit, da das Publikum sich neu definierte, in schönste Begegnung mit ihm womöglich, weil er noch seinen Interessen und Präferenzen und seinen Erwar - ganz unbekannt war, nur von Donald Richie gepriesen. tungen ans Kino, sich selbst neu entdeckte als Publi - Die Kopien hatten manchmal keine Untertitel und es kum, im Bezug auf ein anderes Kino. Und die Kinema - war ein großes Abenteuer, sich auf diese Fremdheit theksleute entdeckten sich zusammen mit dem Publi - einzulassen. kum, gemeinsam im Kinosaal, in den Reaktionen auf Plötzlich klopfte dann Clint Eastwood an, er würde, auf die Filme und im Gespräch. Es gab eine Zeit, da war PR-tour in Europa für seinen Film tIGHtROPE , gern Achternbusch täglich um sechs in den vorführungen, auch einen Abend im Filmmuseum vorbeischauen, das ganz selbstverständlich. war jene Zeit, da der Westernheld sich als filmischer Das Publikum entdeckte auch seine Kinemathek, nahm auteur etablieren wollte – das Filmmuseum war ihm da an ihrer Entwicklung teil, ihrer Geschichte. Die eigene so wichtig wie die Pariser Cinémathèque, und er ließ Sammlung wuchs, spezialisiert aufs deutsche Kino, ein paar nagelneue Kopien seiner Filme zurück. den Stummfilm und die Filme der jungen deutschen Fil - memacher, Wenders, Herzog, Kluge, Straub/Huillet, Aufgehobene Zeit Ach ternbusch. Enno Patalas erzählte von den Geschäf - Was bei der Nouvelle Vague zu spüren war, war sensa - ten, die er mit den Leuten des Moskauer Filmarchivs tionell, weit mehr als das Hinaus auf die Straßen und machte, die ihm schöne Kopien zur deutschen Kino - dort seine Filme drehen. Diese Schreiber/Filmemacher geschichte lieferten – vom Material aus dem Reichs - hatten einen direkten Draht zum alten Kino, bis hin zum filmarchiv – und dafür vom Filmmuseum Kopien der Stummfilm, wir waren die ersten, vermerkten sie stolz, neuesten Bondfilme bekamen. Restaurationen schrit - ten fort von Jahr zu Jahr, man erlebte, wie der nOSFE - dern auch aus Leinwanderlebnissen kamen, von Eck - RAtU sich seiner Urgestalt näherte – Stück für Stück, hart Schmidt, Klaus Lemke, Herbert Achternbusch. immer bessere Bildqualität, schließlich die Farbtönung – oder wie MEtROPOLIS und DIE nIBELUnGEn heran - Ort der Wahrnehmung wuchsen. von den schlimmen Erfahrungen in nachtvorstellungen Es war Filmgeschichte vor den digitalen Medien, die mit Filmen von John Ford hat Wim Wenders 1970 ge - man hier betrieb. Man suchte Kopien für die Retrospek - schrieben. »In schlechten Kopien, häufig schlecht syn - tiven aus aller Welt, manche schöne 35mm-Stücke, chronisiert, das ist schmerzhaft, aber schwieriger ist manches auf 16mm, abgespielt, verkratzt, aus der es, das immer unwilliger reagierende Publikum zu er - Schweiz mit deutsch-französischen Untertiteln, einmal tragen, das einem ständig vor Augen führt, daß sich die Hans Albers und Heinz Rühmann aus einem japani - scheußlichen Z-Filme die Zukunft gesichert haben, die schen Archiv mit Seitentiteln: BOMBEn AUF MOntE Bilder, die einem die Sicht versperren, und die töne, CARLO. Man zitterte manchmal, wenn um fünf die Luft - die einen übers Ohr hauen.« Im Filmmuseum fand ein frachtsendung aus London noch nicht zugestellt war anderes Publikum zusammen, das die alte naivität der mit dem Film, der um sechs Uhr auf dem Programm Kinoerfahrungen zurückgewann, durch die neue Refle - stand. xion, die verlorene Unschuld vor der Leinwand. Mit den neuen Medien, den digitalen Aufzeichnungs- Eine Frage des Travellings und Projektions- und Speicherformen ist diese Un - e

Eine merkwürdige Erregung war in dieser Arbeit zu spü - schuld erst mal wieder dahin. Sie haben die Filme r u ren, eine Aufbruchstimmung. Man könnte, was in den verändert und die Möglichkeiten, mit ihnen umzugehen. t c i P

Siebzigern begann, eine »Goldene Zeit der Kinemathe - Sie haben die Filme präsenter gemacht, aber nicht n o ken« nennen, mit diesem Eindruck von Reichtum und gegenwärtiger. Sie sind in Rekurrenzschleifen ge - i t unerforschtem terrain. Eine Schule des Kinos, aber fangen. Es war eine andere Präsenz in den Siebzigern o m auch des Sehens. Man sah, dass Formen wichtiger und Achtzigern, die mit Einmaligkeit und Unwieder - E waren als die Inhalte, dass in den Blicken der Zu - bringlichkeit zu tun hatte. Der Ort war entscheidend, an 45 schauer erst die Filme zu sich kamen. Dass ein travel - dem man die Filme sehen konnte. Der eine Wahrneh - ling eine Frage der Moral war, nicht der politischen, mung garantierte, die, nochmals Wenders, »sich nicht sondern der filmischen. Das passte zum neuen Schrei - mehr blindlings auf Bedeutungen und Festlegungen ben in den Zeitungen und in der Zeitschrift Filmkritik, stürzt, sondern Sinnliches immer weiter sich ausbrei - von Wim Wenders, Helmut Färber, Frieda Grafe. Und zu ten läßt«. den neuen Filmen, die nicht nur aus der Realität, son - Fritz Göttler r e l t t ö G

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Eine Zeit lang hat mich tatsächlich der name davon ab - sprungsort von manchmal bizarren Bekanntschaften gehalten, ins Münchner Filmmuseum zu gehen. Kino, und lange währenden Freundschaften. In der Reminis - das durfte nicht museal sein, das musste lebendig sein, zenz an die Film-noir-Retro vermischen sich die Ant - am Puls der Zeit bleiben, egal ob die Filme alt oder neu litze der Leinwandfiguren mit den Gesichtern mancher waren. So schaute ich mir alte Filme lieber in den Besucher. Hätten nicht Willi Johanns, jener Kenner der nachtvorstellungen der Programmkinos an. Aber die Kriminalliteratur und obsessiver Sammler von Cine- grandiosen Filmtipps von Frieda Grafe in der SZ haben Memorabilien, der in den hinteren Reihen des Saals mich dann doch Anfang der 1980er Jahre ins Filmmu - residierte, oder Armin Schuppener, jener kenntnisrei - seum gelockt. Schon bei der ersten Filmreihe, die ich che Filmverleiher, der manchmal wie ein Buchhalter dann komplett angeschaut habe, war ich verloren. Lost der Kinoräume wirkt, direkt aus tHE MALtESE FALCOn in the Movies. Es handelte sich um eine große Film- kommen können? In der zweiten Reihe strich sich der noir-Retro. Ich konnte Klassiker wie OUt OF tHE PASt unvergessliche Ulrich Kurowski, Archivar an der Film - zum erstenmal auf der großen Leinwand und in der Ori - hochschule, jedesmal über den blond-grauen Schnurr - ginalfassung erleben. Und ich konnte zum ersten Mal bart, wenn veronika Lake im Bild erschien. Und dem unbekannte, verlorene Filme wie StRAnGER On tHE großen Helmut Färber zuzuschauen, wie er einen Film tHIRD FLOOR sehen. neue türen der Kinoerfahrung anschaut, bedeutet gestern wie heute zu begreifen, öffneten sich für mich. Die Wiederentdeckung des film was ein liebevoll-kritischer Blick ist. noir, jenem zumeist schwarz-weißen Blues des Kinos, An einen jüngeren Mann mit schütterem Haar und war damals in Zeiten von Postpunk und new Wave eine schwarzer Motorradlederjacke, oftmals einen französi - stilistische und beinahe existentielle Offenbarung – schen Krimi unterm Arm, kann ich mich noch gut erin - a also ganz und gar am Herzschlag der Zeit. nern, er war in Begleitung einer Blondine in fast jeder m e

n Schnell wurde mir klar, dass es sich beim Filmmuseum, Film-noir-vorstellung: Carl Schenkel, der dann Regie i C damals unter der Leitung von Enno Patalas, der wie ein geführt hat bei ABWÄRtS mit Götz George. g n i Archetyp eines Kinemathek-Direktors, ein wenig Henri Die Filmmuseumszuschauer konnte man sich also v i

L Langlois, ein wenig Dr. Caligari, durch den Saal durchaus als Filmbesetzung oder Filmcrew vorstellen. schwebte, um das großartige Projekt eines »Living Ci - Es war ein kleines Abenteuer für sich, als Cineast die 46 nemas« handelte. Dieses lebendige Museum wurde anderen Cinephilen kennenzulernen, vor und nach den mir zur cinephilen Universität, zum Workshop eines vorstellungen im noch unwirtlichen Foyer des Kinos. filmkritischen Denkens, zum Sehnsuchtsort, zum Ur - Ein Abtasten des Filmwissens und Filmgeschmacks

1981 im Foyer des Filmmuseums: Verabschiedung von Herrn Schuster, dem langjährigen Mitarbeiter an der Kinokasse. Klaus Volkmer, Gerhard Ullmann, Claus Reimer, Herr Schuster, Stefan Braun, Fritz Göttler, Erich »Waco« Wagner fand statt: Kennst Du Joseph H. Lewis? Liebst Du Glo - recht nach dem langen Warten etwas Mysteriöses, ria Grahame? Konnte man Henry Hathaway als auteur verbotenes, Schlafwandlerisches anhaftete, ganz und bezeichnen? Heiner Gassen und Harald Pauli, vor allem gar hin, als eine angetrunkene Studentin der Münchner aber Gabi Jofer und Michael Althen, der mich immer an Filmhochschule die vorstellung zu stören begann und jungen Mitchum erinnern wird, wurden bald zu Freun - ständig »Miss Ellie, Miss Ellie!« rief, weil sie Barbara den. Die Filmvorführer, der hemdsärmlige Waco, der seinen exquisiten und exzessiven Filmgeschmack so gut vermitteln wie kein zweiter, und der kettenrau - chende, nervöse, aber ultracoole Mike wurde zu Kum - peln. Der Bekanntschaft mit dem etwas älteren Fritz Göttler, der mit Claus Reimer und Co die wunderbaren KinoKonTexte herausgab, musste natürlich ein wenig erarbeitet und erkämpft werden. Das lag auch daran, dass wir, Michael und ich, den Göttler unendlich be - wunderten, sein großes Wissen und seine von einem ganz speziellen, cinephilen Stil geprägten texte zum Bel Geddes aus der Fernsehserie DALLAS wiederer - Kino, die schon in Zeitschriften wie Filme erschienen kannte. Der Film sei ein total überschätztes Machwerk, waren. Meine Mitarbeit an einer Filmmuseumsbro - gröhlte sie in aggressiver Manier. Ein aufgebrachter Be - schüre über Leo McCarey, einer meiner ersten Film - sucher versuchte sie und ihren nicht minder provokan - texte, war dann so etwas wie eine Unterschrift zu einer ten Freund aus dem Kino zu drängen. Wir alle mischten langen Freundschaft mit Fritz. uns ein, Armin Schuppener schimpfte zurecht wild Erarbeiten und Erkämpfen musste man sich auch man - drauflos. vor der unteren Saaltür kam es zu einer veri -

chen Film in jener Zeit vor video und DvD. In den frü - tablen kleinen Schlägerei, während auf der großen a m

hen 1980ern gab es eine große Hitchcock-Schau im Leinwand Jimmy Stewart wie ein Besessener der schö - e n Filmmuseum. nur fünf Filme fehlten in dieser Retro, da - nen Kim novak folgte. verwegenes »Living Cinema«, i C

runter vERtIGO, der viel besungene Film, den wir un - eine Anspannung des Körpers, der Sinne und der ner - g n i v bedingt sehen wollten. Diese fünf Hitchcocks wurden ven und die Überzeugung, dass Filmstudenten nur i von den Hitchcock-Erben zurückgehalten, um sie spä - wenig Ahnung von Kino haben. L ter gewinnbringend noch einmal im Kino starten zu vielleicht ist das Filmmuseum in der heutigen Zeit, in 47 können. Doch es sickerte durch, dass diese »gehei - der Filme auf vielfältigen kleineren, privaten Screens men« Filme gezeigt würden, in halboffiziellen vorfüh - ge schaut werden und die schnelle verfügbarkeit unzäh - rungen des Münchner Filmzentrums. Aufgeregt, immer liger Filme jederzeit gegeben ist, wichtiger denn je, wieder im Filmkritik -Heft über vERtIGO blätternd, fie - wich tiger als vor 30 Jahren, als ich begann, ins Film - berten wir diesen vorstellungen entgegen. Als Michael muse um zu gehen. Weil ein Kinofilm im Grunde nur als und ich wieder einmal die Münchner Buchhandlung »gesehen« gilt, wenn man ihn im großen Kino erlebt »filmland presse« besuchten, mussten wir vom Besitzer hat. Weil er nur so richtiggehend in Erinnerung haftet. Klaus Denicke jedoch erfahren, dass die Cinephilen von Der halböffentliche Raum, die Freunde, Bekannten und halb Europa von dieser vorführungen wüssten, extra Fremden im Saal, die Größe der Leinwand, das alles anreisen und sogar vor dem Kino kampieren würden, zählt. nur um einen Platz zu ergattern. Um also halbwegs si - Erst kürzlich, bei der Werkschau der Filme von Alain cher zu gehen, in vERtIGO reinzukommen, beschlos - tanner, hatte ich ähnliche Erlebnisse wie bei der Film- sen Michael und ich, vier Stunden vor Kassenöffnung noir-Retro in den 1980ern. Ich war plötzlich fasziniert bereits im Kino anwesend zu sein. natürlich entpuppte von tanner, dessen Filme ich vor 30 Jahren als Hippie - sich die düstere Prophezeiung des illustren Denicke als kram abgetan hätte und auch heute auf DvD nur einen Cinephilenhumbug. niemand wartete und campierte oberflächlichen Blick gegönnt hätte. Ich war verdutzt, vor dem Kino. Wie schlenderten in einen nahe gelege - verstört und verzaubert von der tanner-Muse Myriam nen Billardsalon und vertrieben uns dort die Zeit, aber Mézières. Und wieder musste ich feststellen, dass ich jede halbe Stunde ging einer von uns ins Filmmuseum nichts vom Kino weiß, dass ich mir weiterhin Filme er - hinüber, um die Lage zu peilen. kämpfen muss an diesem Ort, der so prosaisch »Film - vERtIGO war dann nicht mal ganz voll. Wir gaben uns museum« heißt, aber zweifellos ein magischer Ort ist. dem trancehaften Hitchcock-thriller, dem jetzt erst Hans Schifferle Auferstehung und Wiedergeburt m u e s u m m l i F

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e Hat jemand in letzter Zeit ein Museum oder eine Aus - und Frames in unbestreitbare Bewegung ist, so haben i

W stellung zeitgenössischer Kunst besucht, bei der nicht Filme, moving pictures, in erster Stelle doch mit Wie -

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n mindestens einer der weißen Räume abgedunkelt war? dergeburt und Wiederauferstehung zu tun – also nicht u

g viele Kunst-Institutionen stellen seit einiger Zeit fest, mit der Erfahrung des bewegten Bildes an sich. Die n

u dass der Ausstellungsraum sich der Illusion einer sta - Arbeit des Filmkurators lässt sich also definieren als h e

t tischen Welt entledigt hat, durch große beleuchtete eine Kunst, die Ästhetik, Geschichte und technologie s r

e Fotokästen, Diaprojektionen, die sich ein- und ausblen - des Kinos zu interpretieren – durch das selektive Sam - f

u den, Filmprojektionen in Endlosschleife, flackernde meln, Konservieren und Dokumentieren von Filmen A videomonitore oder Computer, die mit dem Internet und durch deren Ausstellung im archivischen Kontext. 48 verbunden sind. Die transformation des Filmprojektors Heute freilich, in einer Zeit, da wir einen Zufluchtsort zum videobeamer hat bewirkt, dass das projizierte Bild für den verlust der kulturellen Identität des Kinos brau - sich langsam in eine Fläche verwandelte, wie sie für chen, können und sollten das Kunst- und das Film - ein Gemälde typisch ist. Dinge, die wir im Allgemeinen museum zusammenarbeiten. mit bildender Kunst in verbindung bringen, sind plötz - Dies wurde mir wieder bewusst, als die Tate Modern lich in großem Stil in Bewegung geraten. Die Erfahrung vorigen Winter in Zusammenarbeit mit dem Goethe- des Kunstmuseums heute ist verstärkt eine Moving- Institut – das ein echter vorkämpfer für deutsche Film - Image-Erfahrung. geschichte ist – eine Retrospektive von Peter nestler So kann man auch den Hauptunterschied zwischen präsentierte, einem Lieblingsfilmemachers der Kurato - Kunst- und Filmmuseum erklären: Das Filmmuseum ren im Münchner Filmmuseum. In nestlers Dokumenta - befasst sich mit der Zukunft des Kinos als kultureller tionen der Sechziger – ähnlich wie in den Kunstwerken Einheit. Auch wenn Film das Erwachen einzelner Bilder von Gerhard Richter und Sigmar Polke, die den Besu - chern der Tate Modern eher vertraut sind – spürt man, Bis heute schickt mir Klaus volkmer, mein »Ansprech - wie rückwärtsgewandt das wohlhabende Westeuropa partner« im Filmmuseum, die vertrauten roten Hefte ausschaut und sich anhört. Doch der Pop, die Hipness mit dem Filmprogramm am St.-Jakobs-Platz nach Lon - seiner Kollegen der visuellen Kunst waren nichts für don. Ich lasse sie unter meinen Mitkuratoren zirkulieren nestler, seine vorstellungen vom Kino tendierten zu po - und hebe sie alle auf. So wusste ich, dass ich die Ober - litischer nachdrücklichkeit und ästhetischer Strenge. hausen-Festrede von Christian Ude verpassen würde und auch die Gespräche mit Rob Houwer, Edgar Reitz Bei den vorbereitungen für die Feiern zum 50. Jubi - und Alexander Kluge, die Lawine faszinierender Filme läum des Oberhausener Manifests – die Festrede hielt aus Rumänien, die Konfrontation von Alt und Jung, von OB Christian Ude am 26.Februar 2012 im Filmmuseum vater und Sohn Harlan, die Retrospektiven von Hong – tauchte die Kopie eines zweiten Oberhausener Mani - Sang Soo und Sejun Suzuki und die Feier zu Straubs fests auf, das 1965, auf dem 11. Filmfestival verlesen Achtzigstem, diesen Januar, anders als 1997 ohne wurde und sich als große Überraschung erwies. Was Danièle Huillet und Peter nestler. Aber sie waren sicher davon in Erinnerung bleibt, mag das erste öffentliche präsent in den Gesprächen im Café des Stadtmuse - Auftreten der neuen Münchner Gruppe sein, deren Pro - ums. Im Unterschied zu den visuellen Künsten spricht tagonisten Rudolf thome und Klaus Lemke dann Kult - man über Filme und Filmemacher – das Kritische ist autoren werden sollten – dennoch, der größte teil des teil der kulturellen Einheit des Kinos. textes liest sich wie eine verteidigung nestlers und sei - nes Kinos. Bis zu diesem Zeitpunkt waren nestlers Ach, ein paar seltene Cowboyfilme verpasste ich auch. Filme nur auf Feindseligkeit gestoßen. Der Mastermind Das erinnert mich daran, dass wir in meiner Zeit am hinter dem text war Jean-Marie Straub, der 1997 Haus der Kunst versucht hatten, zusammen mit dem dafür sorgte, dass »nestler komplett« im Münchner Filmmuseum ein Cowboy-Programm zusammenzustel - Filmmuseum gezeigt wurde. Straub nennt nestler bis len, kuratiert vom Westernfan und Skandalkünstler auf den heutigen tag einen der größten modernen Fil - Paul McCarthy persönlich. Leider war das nicht zu rea - memacher Europas. Andere jüngere radikale Filmema - lisieren, die verleihkosten für die Kopien waren bei Wei - cher wie Harun Farocki, Pedro Costa und Romuald Kar - tem zu hoch. Wer hat gleich wieder gesagt: Es ist viel makar schließen sich dem an. Straubs Einsatz hatte schwieriger, eine gute Kopie eines Western von John t seinerzeit freilich nichts genutzt, im Dezember 1966 Ford zu bekommen als einen Rembrandt? Im Gegen - r u b

verließ ein verbitterter nestler Deutschland und ging zug, als ich mich Richtung Tate Modern aus München e g nach Schweden. verabschiedete, bekam auch ich – welche Ehre – eine r e d

carte blanche vom Filmmuseum, und entschied mich, e Das mag alles nicht besonders aufregend klingen, aber i W

einen meiner All-Zeit-Lieblingsfilme zu zeigen, PALE

nestlers Filme haben eine atemraubende Schönheit. d

RIDER von Clint Eastwood. Das Haus der Kunst und das n u

Unsere vorstellungen in der Tate Modern waren jeden

Filmmuseum arbeiteten regelmäßig zusammen: Jonas g

Abend ausverkauft. viele der jungen – nerdigen – Film - n

Mekas, Christoph Schlingensief, Apichatpong Weera - u zuschauer hatten noch nie zuvor nestlerfilme – proji - h e

sethakul und viele andere auteurs waren zu Gast in der t ziert! – gesehen. Und was Wiederauferstehung und s r

Prinzregentenstraße und am Sankt-Jakobs-Platz. Wir e Wiedergeburt angeht – 2007 drehte nestler vERtEIDI - f mussten – und wollten – diese Einladungen nicht »Kino u GUnG DER ZEIt : Jean-Marie Straub und Danièle Huillet A der Kunst« nennen … Was für ein dummer titel, ne - bei der Arbeit an ihrem letzten gemeinsamen Film. Ich benbei gesagt. Wie Clint Eastwood sagte, dass es nur 49 sah den Film im Filmmuseum am 21. Februar 2009: gute oder schlechte Professionals gibt, so glaube auch nur 24 Minuten lang, aber man wusste sofort, dies war ich nur an gutes und schlechtes Kino. ein monumentales Filmwerk und ein Monument fürs Kino. Was für eine Woche das war! Das Filmmuseum Das Kunstmuseum und das Filmmuseum verbinden zeigte neben einem kombinierten Programm neuer viele Aspekte gegenwärtiger visueller Kultur. Fest steht Filme von Straub, Huillet und nestler auch Werke an - aber: Das Kino hat die nacht ins Museum gebracht und derer Kinoheroen von mir, Giulio Bursi, Apichatpong das Licht der Projektion ist teil des Museums gewor - Weerasethakul und Clint Eastwood. Ein paar Wochen den. Jean-Luc Godard war der festen Überzeugung, zuvor hatte Jürgen Habermas der Premiere von Alexan - dass das Kino die höchste der Kunstformen darstellt, der Kluges DvD-Projekt zum »Kapital« beigewohnt. Wie weil es über die Kunst der Projektion verfügt. Happy Lenin sagte: Alles ist mit allem verknüpft. Und seit es Birthday, Filmmuseum München! Kino gibt, noch viel mehr! Chris Dercon Verleihfilme des Filmmuseums

von den zahlreichen Restaurierungen des Filmmuseums, die in den letzten 15 Jahren enstanden sind, stehen folgende titel für die nicht-gewerbliche Ausleihe zur verfügung. Sie sind im digitalen Format erhältlich, als DCP, Blu-ray, Beta-tape oder DvD. In einigen Fällen müssen Aufführungsrechte separat bei den jeweiligen Rechtsinha - bern abgegolten werden. Mit * gekennzeichnete titel befinden sich in vorbereitung.

Restaurierte Stummfilme DER tOtEntAnZ, 1912, Urban Gad, 33 min, viragiert, Musik DER StUDEnt vOn PRAG, 1913, Hanns Heinz Ewers, 81 min, viragiert, Musik* SEIn EIGnER MöRDER, 1914, Max Mack, 31 min, viragiert, Musik AnDERS ALS DIE AnDERn, 1919, Richard Oswald, 51 min, Musik nERvEn, 1919, Robert Reinert, 110 min, viragiert, Musik ALGOL, 1920, Hans Werckmeister, 98 min, viragiert, Musik DAS SCHWEIGEn AM StARnBERGER SEE, 1920, Rolf Raffé, 84 min, viragiert, Musik vOn MORGEnS BIS MIttERnACHtS, 1920, Karlheinz Martin, 74 min, Musik SCHERBEn, 1921, Lupu Pick, 66 min, viragiert DIE FLAMME, 1922, Ernst Lubitsch, 43 min, Musik nAtHAn DER WEISE, 1922, Manfred noa, 125 min, viragiert, Musik FRIEDRICH SCHILLER. EInE DICHtERJUGEnD, 1923, Curt Goetz, 101 min, viragiert, Musik DER KAUFMAnn vOn vEnEDIG, 1923, Peter Paul Feher, 87 min, viragiert HELEnA. DER UntERGAnG tROJAS, 1923, Manfred noa, 202 min, viragiert, Musik* DIE FREUDLOSE GASSE, 1925, G. W. Pabst, 151 min, viragiert, Musik WUnDER DER SCHöPFUnG, 1925, Hanns Walter Kornblum, 92 min, viragiert, Musik DIE ELF tEUFEL, 1927, Zoltan Korda, 92 min, Musik GESCHLECHt In FESSELn, 1927, Wilhelm Dieterle, 108 min, Musik vOM REICH DER SECHS PUnKtE, 1927, Hugo Rütters, 95 min, viragiert, Musik OKtOBER, 1927, Sergej Eisenstein, 119 min, Musik LUDWIG II, KönIG vOn BAYERn, 1929, Wilhelm Dieterle, 112 min, Musik MUtER KRAUSEnS FAHRt InS GLÜCK, 1929, Piel Jutzi, 133 min, Musik

n nAGEL IM StIEFEL, 1932, Michail Kalatosow, 65 min, Musik e i

p KOSMISCHE REISE, 1936, Wasili Schurawljow, 78 min, Musik* o k m l

i Hal Roach Comedies F

e WHY GIRLS SAY nO (DIE UnFOLGSAME tOCHtER) , 1927, Leo McCarey, 23 min, Musik l a t

i JEWISH PRUDEnCE (ES KOMMt IMMER AnDERS, ALS …) , 1927, Leo McCarey, 21 min, Musik g i DOn’t tELL EvERYtHInG (KLEInE GEHEIMnISSE) , 1927, Leo McCarey, 23 min, Musik D SHOULD SECOnD HUSBAnDS COME FIRSt? (DER nEUE vAtER) , 1927, Leo McCarey, 21 min, Musik 50 FLAMInG FAtHERS (DER HOSEnLOSE OPA) , 1927, Leo McCarey, 25 min, Musik CALL OF tHE CUCKOO (DAS HAUS DER tAUSEnD FREUDEn) , 1927, Clyde A. Bruckman, 19 min, Musik LOvE ’EM AnD FEED ’EM (vERLIEBtE ALtE ESEL) , 1927, Clyde A. Bruckman, 9 min, viragiert, Musik PASS tHE GRAvY (UnD EIn StOLZER HAHn DAZU) , 1928, Fred L. Guiol, 25 min, Musik DUMB DADDIES (DER tHEAtER-vAtER) , 1928, Hal Yates, 15 min, Musik CAME tHE DAWn (BEI AnBRUCH DER nACHt) , 1928, Arch Heath, 17 min, viragiert, Musik tHE BOY FRIEnD (DER vERGRAULtE BRÄUtIGAM) , 1928, Fred L. Guiol, 20 min, Musik FEED ’EM AnD WEEP (KELLnERn BIS ZUM UMFALLEn) , 1928, Fred L. Guiol, 19 min, Musik GOInG GA-GA (BABY In nOt) , 1929, James W. Horne, 22 min, Musik A PAIR OF tIGHtS ( DIE GEIZIGEn vEREHRER) , 1929, Hal Yates, 20 min, Musik HURDY GURDY ( KLAtSCH UnD tRAtSCH) , 1929, Hal Roach, 20 min SPUK UM MIttERnACHt, 1931, James Parrott, 40 min Walther Ruttmann Orson Welles LICHtSPIEL OPUS 1, 1921, 12 min, viragiert, Musik tHEAtRE EXPERIEnCES, 98 min OPUS II, 1922, 4 min, viragiert, Musik AROUnD tHE WORLD WItH ORSOn WELLES, 109 min OPUS III, 1924, 4 min, viragiert, Musik It’S ALL MAGIC, 100 min OPUS Iv, 1925, 5 min, viragiert, Musik OBEDIEnt YOURS, 108 min DER SIEGER, 1922, 3 min, viragiert, Musik UnFInISHED WORKS, 104 min DAS WUnDER, 1922, 3 min, viragiert, Musik LOOKInG BACK, 106 min DAS WIEDERGEFUnDEnE PARADIES, 1925, 5 min, viragiert, Musik Werner Schroeter DER AUFStIEG, 1926, 4 min, viragiert, Musik LA MORtE D’ISOttA, 1968, 37 min SPIEL DER WELLEn, 1926, 3 min, viragiert, Musik PAULA, JE REvIEnS, 1968, 34 min »DORt WO DER RHEIn …«, 1927, 6 min, Musik ARGILA, 1968, 33 min BERLIn. DIE SInFOnIE DER GROSSStADt, nEURASIA, 1969, 37 min 1927, 65 min, Musik EIKA KAtAPPA, 1969, 143 min MELODIE DER WELt, 1929, 49 min DER BOMBERPILOt, 1970, 65 min WEEKEnD, 1930, 12 min SALOME, 1971, 81 min In DER nACHt, 1931, 7 min DER tOD DER MARIA MALIBRAn, 1972, 105 min WILLOW SPRInGS, 1973, 78 min Thomas Harlan DER SCHWARZE EnGEL, 1974, 72 min tORRE BELA, 1976, thomas Harlan, 106 min JOHAnnAS tRAUM, 1975, 21 min WUnDKAnAL, 1984, thomas Harlan, 102 min FLOCOnS D’OR, 1976, 163 min nOtRE nAZI, 1984, Robert Kramer, 113 min nEL REGnO DI nAPOLI, 1978, 131 min SOUvEnAnCE, 1991, thomas Harlan, 106 min DER LACHEnDE StERn, 1983, 109 min n e i p o k m l i F

e l a t i g i

Max Davidson in CALL OF THE CUCKOO FLOCONS D’OR – GOLDFLOCKEN von Werner Schroeter D 51 Katrin Seybold EIGEntUM – WAS JUnGE ARBEItER DARÜBER DEnKEn, 1973, 43 min »SCHIMPFt UnS nICHt ZIGEUnER!«, 1980, 43 min* WIR SInD SIntIKInDER UnD KEInE ZIGEUnER, 1981, 22 min* WIR SInD StARK UnD ZÄRtLICH. BERICHt AUS EInER MÄDCHEnGRUPPE, 1982, 43 min DAS FALSCHE WORt. »WIEDERGUtMACHUnG« An ZIGEUnERn (SIntI) In DEUtSCHLAnD?, 1987, 83 min MUt OHnE BEFEHL. WIDERStAnD UnD vERFOLGUnG In StUttGARt 1933-1945, 1994, 58 min tOt ISt tOt. MÄnnER UnD GEWALt, 1997, 29 min nEIn! ZEUGEn DES WIDERStAnDS In MÜnCHEn 1933 –1945, 1998, 54 min LUDWIG KOCH. DER MUtIGE WEG EInES POLItISCHEn MEnSCHEn, 2000, 29 min DIE WIDERStÄnDIGEn. ZEUGEn DER WEISSEn ROSE, 2008, 92 min m u e s u m m l i F

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DVD-Veröffentlichungen des Filmmuseum München m u e s u m m l i F

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Erhältlich an der Kinokasse und im Museumsladen m u e s u m m l i F

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DVD-Veröffentlichungen des Filmmuseum München m u e s u m m l i F

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Näheres unter www.edition-filmmuseum.com Das Kino der Stadt

Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum · St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München Tel 089/233 96450 · Fax 089/233 23931 · www.muenchner-stadtmuseum.de/film