Pressemappe Ernst Von Siemens Musikpreis 2015
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
PRESSEMAPPE ERNST VON SIEMENS MUSIKPREIS 2015 INHALT PRESSEMITTEILUNGEN Pressemitteilung Mai 2015 ERNST VON SIEMENS MUSIKPREIS 2015 Christoph Eschenbach x Essay von Bundeskanzler a. D. Helmut Schmidt x Interview mit Thomas Meyer x Biografie x Diskographie KOMPONISTEN-FÖRDERPREISTRÄGER 2015 x Mark Barden x Birke J. Bertelsmeier x Christian Mason PORTRÄT-CDs BILDÜBERSICHT ARCHIV PRESSEMITTEILUNG Pressemitteilung Mai 2015 Preisverleihung: Ernst von Siemens Musikpreis an Christoph Eschenbach Die Komponisten-Förderpreise gehen an die jungen Komponisten Mark Barden, Birke J. Bertelsmeier und Christian Mason | Die Ernst von Siemens Musikstiftung vergibt erneut 3 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern Am 31. Mai verleiht die Ernst von Siemens Musikstiftung dem Dirigenten Christoph Eschenbach den internationalen Ernst von Siemens Musikpreis. Michael Krüger, Stiftungsratsvorsitzender und Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, überreicht die mit 250.000 Euro dotierte Auszeichnung bei einem musikalischen Festakt im Herkulessaal der Residenz München. Die Bamberger Symphoniker spielen unter der Leitung von Christoph Eschenbach. „Preise sind das Tüpfelchen auf dem I für jeden Schaffenden“, der Ernst von Siemens Musikpreis aber habe „einen ganz besonderen Wert und ich bin stolz, diese Ehrung zu erhalten“, erklärte der Dirigent Christoph Eschenbach im Vorfeld der diesjährigen Ernst von Siemens Musikpreisverleihung. Das Kuratorium der Stiftung zeichnet mit Christoph Eschenbach eine künstlerische Ausnahmeerscheinung aus, die es – nicht nur vom Dirigentenpult herab – immer wieder aufs Neue vermag, Orchester, Solisten und das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Er ist ein hochvitaler Dirigent und beeindruckender Orchestererzieher, dessen Größe in einer Art natürlicher Autorität liegt, die Machtgesten und alles Übertriebene, allzu Plakative scheut. Dabei überzeugt Christoph Eschenbach als Dirigent genauso wie als Pianist und Pädagoge. Der 1940 in Breslau geborene Christoph Eschenbach stellte nicht nur sein Leben in den Dienst der Musik, sondern zunächst tat die Musik Dienst an seinem Leben: Eschenbachs Mutter starb bei der Geburt, der Vater nur wenige Jahre später in einem Strafbataillon an der Kriegsfront. Nach dem Krieg erkrankt das Kind in einem Waisenhaus in Mecklenburg an Typhus. Die Adoption durch Wallydore Eschenbach, eine Cousine der leiblichen Mutter, empfindet Eschenbach als „Rettung“. Die Sängerin und Pianistin gibt dem über Leid und Krankheit verstummten Jungen nicht nur die Sprache zurück, als sie ihn fragt, ob er selbst Musik machen wolle und er nach einjährigem Schweigen „ja“ antwortet. Die Musik gab „meinem damals schwindenden Leben den Sinn zurück“, erklärt Christoph Eschenbach dieses entscheidende Erlebnis. „Ich bin deshalb dankbar, ganz in ihrem Dienst zu stehen.“ In den 1950er Jahren nimmt Eschenbach zunächst ein Klavier- nach dem Abitur auch ein Dirigierstudium auf. 1962 gewinnt er den ARD-Musikwettbewerb in München. Bald folgen weitere Preise und zahlreiche Einspielungen. 1967 wird George Szell Eschenbachs Lehrer. 1982 wird er Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Tonhalle Orchesters Zürich, ab 1988 ist er musikalischer Direktor der Houston Symphony, in den 90er Jahren wird er musikalischer Direktor des Ravinia Festivals und künstlerischer Leiter des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Christoph Eschenbach gibt immer wieder Zeugnis von der großen Bandbreite seines Repertoires. Der deutschen Romantik nähert er sich mit derselben Neugier wie Neuer Musik, um die er sich als Dirigent, aber auch als Pianist vielfach verdient gemacht hat. Bis zum heutigen Tag ist er hoch geschätzter Gastdirigent der großen Orchester und Opernhäuser der Welt. Er versieht seit September 2010 die doppelte Leitung des John F. Kennedy Center for the Performing Arts und des National Symphony Orchestra in Washington D.C. Zu den Höhepunkten der laufenden Spielzeit zählen neben Auftritten mit dem National Symphony Orchestra in den USA die Leitung des Leipziger Gewandhausorchesters, der Münchner Philharmoniker, der Staatskapelle Dresden sowie des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin. Mit den Wiener Philharmonikern, dem London Philharmonic Orchestra und dem Gustav Mahler Jugendorchester war er auf Europatournee und ist – wie jedes Jahr seit 1999 – Gast des Schleswig-Holstein Musikfestivals. Christoph Eschenbach hat der Welt in seiner nunmehr 50 Jahre andauernden Karriere unzählige Einspielungen beschert, von denen jede einzelne die Neugier des Interpreten auf das Werk erfahrbar macht. Zuletzt wurde Schuberts Winterreise mit dem Bariton Matthias Goerne und Eschenbach am Klavier begeistert von Kritikern und Publikum aufgenommen. Anfang 2014 wurde seine Hindemith-Einspielung mit einem Grammy ausgezeichnet. Die Unterstützung, die Eschenbach durch die beiden großen Persönlichkeiten George Szell und Herbert von Karajan vielfach auf seinem Schaffensweg erfuhr, gehört zu den Schlüsselerlebnissen, die sein Leben bis heute bestimmen: Christoph Eschenbach wird nicht müde, künstlerischen Nachwuchs zu fördern aber auch herauszufordern. Szell und von Karajan „haben mir den Weg für andere gezeigt“. Ganz in diesem Sinne kündigte Eschenbach bereits an, auch große Teile des Preisgeldes für „junge Künstler und deren Karrierebedürfnisse“ zur Verfügung zu stellen. Seine große künstlerische Erfahrung gibt Christoph Eschenbach zudem regelmäßig in Meisterkursen und Orchesterakademien wie der des Schleswig-Holstein Musikfestivals, der Kronberg Academy oder der Manhattan School of Music weiter. Christoph Eschenbach ist Ritter der Légion d'Honneur, Offizier des französischen Nationalverdienstordens, Commandeur des Ordre des Arts et des Lettres, Träger des deutschen Bundesverdienstkreuzes und Gewinner des Leonard Bernstein Preises. Wenn er nicht auf Reisen ist, lebt Eschenbach abwechselnd in den USA und in Paris, denn eines gilt es ihm zu vermeiden, im Leben wie Arbeiten: Routine. Preisverleihung am 31. Mai 2015 | 19 Uhr im Herkulessaal München Der Ernst von Siemens Musikpreis wird Christoph Eschenbach am 31. Mai 2015 im Herkulessaal der Residenz München bei einem musikalischen Festakt verliehen. Michael Krüger, Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, überreicht die hohe Auszeichnung. Die Bamberger Symphoniker spielen unter seiner Leitung Béla Bartóks Konzert für Orchester (1943) sowie je ein Werk der Komponisten-Förderpreisträger. Mit dem Orchester verbindet Eschenbach eine besondere Beziehung, die vor fast 50 Jahren ihren Anfang nahm. 1965 konzertierte Christoph Eschenbach als Pianist erstmals mit dem Orchester, sein Einstand als Dirigent folgte 1977. Die drei Förderpreise für vielversprechende junge Komponisten gehen 2015 an den in Berlin lebenden US- Amerikaner Mark Barden, die deutsche Birke J. Bertelsmeier und Christian Mason aus Großbritannien. Die Bamberger Symphoniker bringen die Orchesterfassung von Bardens Monoliths I–III (2014/2015) sowie Bertelsmeiers Zimzum (2015) zur Uraufführung. Von Mason spielen sie dessen 2007/2008 entstandenes Orchesterwerk Clear Night. Die Komponisten-Förderpreise sind mit je 35.000 Euro dotiert. Zudem erhalten die jungen Künstler nach ihren individuellen Wünschen beim Wiener Label col legno produzierte Porträt-CDs, die im Herbst 2015 erscheinen werden. Eine Kooperation der EvS Musikstiftung mit dem Bayerischen Rundfunk ermöglicht es in diesem Jahr erneut, die gesamte Preisverleihung weltweit live auf www.evs-musikstiftung.ch und auf www.br-klassik.de zu übertragen. Die Ernst von Siemens Musikstiftung vergibt erneut 3 Millionen Euro Insgesamt vergibt die Stiftung 2015 erneut drei Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern. Gefördert werden weltweit rund 130 Projekte im zeitgenössischen Musikbereich – von Russland bis Florida, von Island bis Israel. Der größte Anteil der Förderung entfällt auf Kompositionsaufträge, aber auch Festivals, Konzerte, Kinder- und Jugendprojekte sowie Publikationen werden mit Fördergeldern bedacht. Die nächste Antragsfrist läuft noch bis zum 15. September 2015. Hinweis: Der Ernst von Siemens Musikpreis (EvS Musikpreis) wird seit 1973 von der privaten Ernst von Siemens Musikstiftung (EvS Musikstiftung), die ihren Sitz in der Schweiz hat, alljährlich vergeben. Es ist kein Preis der Siemens AG oder der unternehmensnahen Siemens Stiftung. Bitte achten Sie aus diesem Grund dringend darauf, den Namen der Stiftung und des Preises korrekt wiederzugeben. Kontakt und Bildmaterial: Imke List | +49/(0)89/63632907 | [email protected] Tanja Pröbstl | +49/(0)89/63632947 | [email protected] Aktuelles Bildmaterial können Sie noch am Abend der Preisverleihung im Pressebereich unserer Homepage – www.evs-musikstiftung.ch – herunterladen. ERNST VON SIEMENS MUSIKPREIS 2015 ESSAY Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D. Über Christoph Eschenbach Ein Essay anlässlich der Verleihung des Ernst von Siemens Musikpreises an Christoph Eschenbach am 31. Mai 2015 im Herkulessaal in München Musik ist eine Form des Ausdrucks, die von den Menschen in der ganzen Welt verstanden wird. Und beinahe in der ganzen Welt lieben die Menschen die europäische Musik. Die Musik Europas bildet ein großes einmaliges Kontinuum, sie bedarf nicht des komplizierten, national differenzierenden Mediums der Sprache. Sie ermöglicht es deshalb den Musizierenden und ihren Zuhörern, gegebene und gelebte Konflikte nicht auszutragen. Schon sehr früh, in der Schule wurde meine Liebe zur Musik gefördert. Wahrscheinlich habe ich deshalb im Laufe meines Lebens als Politiker und Privatmann immer großes Interesse daran gehabt, Persönlichkeiten