Der Nationale Diskurs Unter Einfluß Von Kriegspropaganda, Kirche Und Folklorismus
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Der nationale Diskurs unter Einfluß von Kriegspropaganda, Kirche und Folklorismus. Zur Entwicklung serbischer Selbstwahrnehmung Von der Fakultät für Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg zur Erlangung des akademischen Grades Dr.phil genehmigte Dissertation von Srdan Petkovic aus Gnjilane Referent: Prof. Dr. Jochen Zimmer Korreferent: Prof. Dr. Shingo Shimada Tag der mündlichen Prüfung: 17. Juli 2003 1.0 GLIEDERUNG............................................................................................. 4 1.1 VORWORT ................................................................................................ 6 2.0 ZUR METHODE........................................................................................ 16 2.1 DAS SELBSTVERSTÄNDLICHE UND DAS UNGESAGTE.............................. 17 2.2 DAS SELBSTVERSTÄNDLICHE................................................................. 18 2.3 DAS UNGESAGTE ................................................................................... 18 2.4 ANORDNUNG VON WERTEHIERARCHIEN ................................................ 19 2.5 KONSTITUTION VON SUBJEKTPOSITIONEN ............................................. 19 2.6 HERRSCHENDER DISKURS UND GEGENDISKURSE................................... 20 3.0 DARSTELLUNG DES WISSENSCHAFTLICHEN DISKURSES ÜBER „KOLLEKTIVE IDENTITÄT“ .................................................................. 24 3.1 AKTUALITÄT KOLLEKTIVEN GEDÄCHTNISSES........................................ 31 3.2 ETHNIZITÄT ALS SOZIOLOGISCHE KATEGORIE ....................................... 34 3.3 PRIMORDIALISTEN.................................................................................. 36 3.4 KONSTRUKTIVISTEN............................................................................... 37 3.5 GENEALOGISCH DEFINIERTES ETHNIZITÄTSKONZEPT............................. 43 3.6 SOZIOLOGISCHE BEDEUTUNG VON ETHNIZITÄT..................................... 45 3.7 BEZIEHUNGEN ZWISCHEN INDIVIDUELLER UND KOLLEKTIVER IDENTITÄT AUS KULTURANTHROPLOGISCHER SICHTWEISE ..................................... 48 3.8 IDENTITÄT, ETHNIZITÄT UND TERRITORIALITÄT.................................... 53 3.9 KOLLEKTIVE MENTALITÄT .................................................................... 56 3.10 PERSÖNLICHKEITS- UND KOGNITIONSPSYCHOLOGISCHE KONZEPTE UND IHRE ÜBERTRAGBARKEIT AUF DIE EBENE DES KOLLEKTIVEN. - PRÄZISIERUNG VON KULTUR UND PERSÖNLICHKEIT............................. 64 3.11 EIGENSCHAFTEN UND DIMENSIONEN VON PERSÖNLICHKEIT................ 65 3.12 KONZEPTE VON IDENTITÄT UND KULTUR ............................................ 68 3.13 MÖGLICHE IDENTITÄTEN ..................................................................... 70 3.14 SELBST-ERZÄHLUNGEN ....................................................................... 71 3.15 SELBST-IDENTIFIZIERUNGEN................................................................ 72 3.16 IDENTITÄTSRICHTLINIEN...................................................................... 73 3.17 INTERPERSONELLE SKRIPTS UND PRIVATE PUBLIKA ............................ 75 3.18 AUFGABEN, BESTREBUNGEN, PROJEKTE ............................................. 77 4.0 ZUR WISSENSCHAFTSGESCHICHTE DER MYTHOSFORSCHUNG ...................................................................................................................... 80 4.1 MYTHOS ALS MITTEL SPRACHLICHER IDENTITÄTSSTIFTUNG ................. 87 4.2 „VOM MYTHOS ZUM MASSAKER“.......................................................... 94 4.3 DER SERBISCHE MYTHOS ....................................................................... 96 4.4 DER KOSOVO-MYTHOS........................................................................ 101 4.5 DIE SCHLACHT AUF DEM AMSELFELD ZWISCHEN MYTHOS UND REALITÄT 101 4.6 DER SCHLACHTHERGANG .................................................................... 104 4.7 DIE HAJDUKEN..................................................................................... 107 4.8 DIE LEGENDE ÜBER DAS AMSELFELD UND IHRE SUBMYTHEN: HELDENTUM UND VERRAT.................................................................. 108 4.9 GESÄNGE ÜBER DIE AMSELFELDER SCHLACHT.................................... 109 4.10 DIE HELDEN....................................................................................... 111 4.11 DIE VERRÄTER................................................................................... 111 4.12 THEOLOGISCHE VERKLÄRUNG DER AMSELFELDER SCHLACHT.......... 116 4.13 DIE AMSELFELDER ENTSCHEIDUNG................................................... 119 4.14 MYTHISCHE STÄTTEN ........................................................................ 123 4.15 DER MYTHOS VOM AMSELFELD AUßERHALB VON KOSOVO UND METOHIEN........................................................................................... 125 4.16 KOSOVSKI BOZURI UND VIDOVDAN................................................... 128 5.0 POLITISCHE INSTRUMENTALISIERUNG DES AMSELFELDER MYTHOS.................................................................................................. 134 5.1 CHARISMATISCHE FÜHRUNG UND KOLLEKTIVER NARZISSMUS........... 147 5.2 KOMMUNIKATION ALS MASSENKOMMUNIKATION............................... 161 5.3 DIE „ÖFFENTLICHE MEINUNG” ALS MASSENMEDIALE FIKTION............ 174 5.4 KOLLEKTIVPHANTASIEN ...................................................................... 193 5.5 MOBILMACHUNG ETHNISCHER IDENTITÄT IN DEN JUGOSLAWISCHEN ....... MEDIEN............................................................................................... 200 5.6 JUGOSLAWISCHE MEDIEN UND DAS KOSOVO-PROBLEM ...................... 214 6.0 DIE KIRCHE UND DIE „SERBISCHE FRAGE” ............................... 222 6.1 DER HEILIGE SAVA ALS NATIONALES IDEAL........................................ 226 6.2 DIE ERNEUERUNG DES„KOSOVO – MYTHOS“ DURCH DIE KIRCHE....... 228 6.3 DIE RÜCKKEHR DER KIRCHE INS ÖFFENTLICHE LEBEN ........................ 240 6.4 DAS VERHÄLTNIS DER KIRCHE ZU MILOSEVIC .................................... 242 6.5 KIRCHE UND DEMOKRATISIERUNG ...................................................... 244 6.6 „VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG“ .................................................... 248 6.7 DIE SERBISCH-ORTHODOXE KIRCHE UND DER KRIEG........................... 251 6.8 DIE MEDIEN-POLITISCHE BEDEUTUNG DES KOSOVO-PROBLEMS.......... 254 6.9 ZUR BESCHREIBUNG DES PHÄNOMENS UND PROBLEMS: ZAHLENSPIELE 257 6.10 ENTKRÄFTUNG DER THEORIE DER WIRTSCHAFTSMIGRATION UND NACHWEIS DER DISKRIMINIERUNG ALS AUSWANDERUNGSGRUND ..... 258 6.11 AUFARBEITUNGSDISKURS IN JUGOSLAWIEN ...................................... 263 6.12 KRIEG UND VERGANGENHEITSBEWÄLTIGUNG ................................... 265 7.0 SCHLUSSBETRACHTUNG................................................................... 267 8.0 ANHANG .................................................................................................. 276 8.1 MÖGLICHE LÖSUNGSANSÄTZE FÜR DIE ZUKUNFT KOSOVO UND METOCHIENS....................................................................................... 276 8.2 HISTORISCHE UND DEMOGRAPHISCHE VORAUSSETZUNGEN DES KONFLIKTES........................................................................................ 278 8.3 SELBSTBESTIMMUNGSRECHT VERSUS UNVERLETZLICHKEIT DER GRENZEN ................................................................................................... 286 8.4 ZURÜCK ZUM MULTIETHNISCHEN STATUS QUO ANTE?......................... 289 8.5 MÖGLICHE ENTWICKLUNGSRICHTUNGEN ............................................ 290 8.6 BEWERTUNG ........................................................................................ 295 9.0 LITERATURLISTE................................................................................. 297 Gliederung Mein Interesse an dieser Arbeit erwuchs aus einer in der alltäglichen gesellschaftlichen Praxis Serbiens relevanten Frage, nämlich welche Kriterien und Faktoren zur serbischen Selbstwahrnehmung führten. Diese Frage erwies und erweist sich als überaus brisant (und zudem unlösbar), da die betroffenen recht unterschiedliche Auffassungen vertreten, wer als „Serbe“ zu bezeichnen ist und wer nicht. Die Theorie versprach Lösungsansätze. Bei näherer Betrachtung handelte es sich aber um die verschiedensten, teilweise sich gegenseitig ausschliessende Lösungsansätze und somit letztlich nicht um eine wirkliche Lösung des Problems. Die suche in der immer weiter und rasant anwachsenden Literatur, die sich mit diesem Problem auf theoretischer wie praktischer Ebene auseinandersetzte, führte immer weiter fort von der Praxis und immer weiter hinein in theoretische Auseinandersetzungen, die immer mehr Probleme aufwarfen und immer weniger Lösungen zu bieten schienen. Eine Lösung wird in dieser Arbeit allerdings nicht geboten. Es werden aber die verschiedenen Ansätze aufgezeigt, welche Ereignisse, Mythen, Institutionen und Prozesse eine „entscheidende“ Rolle im Selbstwahrnehmungsprozess der Serben spielen. Die Betrachtung des „Forschungsgegenstandes serbische Selbstwahrnehmung“ findet nicht aus einer unabhängigen oder einer Außenperspektive statt. Mein Standpunkt läßt sich beschreiben mit den Worten: „Ich schreibe aus Verbundenheit mit meinem Gegenstand, „Serbien“. „Mich bindet Herkunft. Mich treibt Erinnerung. Ich bin nicht befangen, ich bin gefangen. (...) Ich will, daß meine Welt geschrieben stehe“1. Diese Position birgt zwar den Vorteil der „ehemals teilnehmenden Beobachtung“, erschwert jedoch möglicherweise eine wissenschaftlich-soziologische,