W E I N S T A
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Weinstadt BeutelsBach • endersBach • Grossheppach • schnait • strümpfelBach Wein in unserer Stadt Gaildorf Backnang einstadt. die stadt am unteren lauf der rems, Inhalt in der geografischen mitte der region stutt- gart und doch mitten im Grünen, hat den Wein Von den römern ins 21. Jahrhundert: bereits im namen. der Weinbau spielt hier seit vielen der Weinbau im unteren remstal ................ seite 4 Ludwigsburg Jahrhunderten eine rolle und hat den fünf Weinorten Beutelsbach, endersbach, Großheppach, schnait und Weinbau im Wandel: strümpfelbach, die sich im Jahr 1975 zur stadt Wein- vom salfener zum cabernet mitos ............... seite 5 stadt vereinigten, einst und auch bis heute reichtum und ansehen verschafft. damals wie heute: handarbeit gefragt ......... seite 5 mit dieser Broschüre geben wir ihnen, den Besu- Wandern und lernen: chern, Gästen und auch interessierten Bürgern, ei- sonne, Wein und sandstein ....................... seite 7 Weinstadt Schwäbisch nen einblick in die „Weinseele“ unserer stadt, in die Gmünd Geschichte des Weinbaus im remstal, in die tradition Gute Weine, fröhliche feste – des Winzerhandwerks und den Wandel des Weins vom feiern in Weinstadt .................................. seite 8 arme-leute-Getränk hin zum international hoch ge- Stuttgart handelten Kulturgut, das weit mehr darstellt als ein unsere Weingüter .................................... seite 10 bloßes Genussmittel. nehmen sie teil an einer der vielfältigen führungen rund ums thema Wein, machen übersichtskarte ...................................... seite 30 Esslingen sie halt bei unseren Weingütern oder der remstalkel- lerei, die sie mit herausragenden tropfen begrüßen. impressum ............................................. seite 31 Göppingen 3 Von den Römern ins 21. Jahrhundert: Weinbau im Wandel: der Weinbau im Unteren Remstal vom Salfener zum Cabernet Mitos er Weinbau im unteren remstal wurde erstmals die alten Keltern sind heute bis auf vier verschwunden. urden früher die Weinberge mit verschiede- selbstverständlich moderne Weine wie syrah, acolon schriftlich im Jahre 1086 erwähnt. die anfänge die Älteste in strümpfelbach von 1533 wurde in den nen sorten vermischt bestockt, so hat sich oder cabernet mitos, insgesamt rund 30 verschie- dreichen jedoch sicherlich noch weiter zurück – neunziger Jahren umfassend saniert und beherbergt heute nicht nur diese praxis, sondern auch dene rebsorten. dabei spielen die remstalkellerei funde von rebmessern aus der Zeit der römer lassen seitdem vornehmlich kulturelle Veranstaltungen. das sortiment der rebsorten grundlegend verändert. und die privaten Weingüter auch immer wieder eine diesen schluss zu. im stadtteil schnait fand er im Jahr Von den einst vorherrschenden sorten wie elbling, Vorreiterrolle, wenn es darum geht, neuzüchtungen 1238 erstmals eingang in eine urkunde, diese stellt die rebfläche erreichte wohl um 1500 ihren höchst- silvaner („salfener“), ungar („Butschere“) oder ur- oder rebsorten aus anderen ländern ins heimische damit nach strümpfelbach (1265) und Großheppach stand und verringerte sich seitdem kontinuierlich. erst ban sind einige ganz verschwunden oder sie spielen produktportfolio aufzunehmen und so den Genießern (1279) die älteste niederschrift des Weinbaus im heu- in den letzten Jahrzehnten konnte dieser rückgang eine weit geringere rolle. andere sorten wiederum neue (Wein-)Welten zu erschließen. der österreichi- tigen Weinstadt dar. und auch in Beutelsbach und en- aufgehalten werden, verbunden auch mit einer wahren haben ihren namen gewechselt wie der trollinger, der sche Zweigelt beispielsweise wurde auf den flächen dersbach wird der Wein schon früh erwähnt. renaissance des Weingenusses in der breiten Bevölke- früher „Welsche“ hieß. daneben wachsen heute wie der remstalkellerei erstmals in deutschland angebaut. rung. ausgelöst wurde diese „Wiederentdeckung“ des die Weingärtner mussten, neben anderen abgaben, Weins letztlich auch durch eine buchstäbliche Quali- bis ins 19. Jahrhundert hinein auch den Zehnten tätsoffensive der Weinstädter Weingüter, die alljähr- bezahlen, der zunächst an verschiedene, vor allem lich in den vordersten reihen nationaler und interna- geistliche herrschaften, etwa das stift Beutelsbach/ tionaler Weinprämierungen zu finden sind.h eute wird stuttgart, und schließlich ganz an die herrschaft in Weinstadt mit 502 hektar die zweitgrößte rebfläche Damals wie heute: Handarbeit gefragt Württemberg ging. daher gehörten auch die meisten im Weinbaugebiet Württemberg und eine der größten der zahlreichen Keltern – im 19. Jahrhundert ganze 18 im land bewirtschaftet. im heutigen stadtgebiet – der landesherrschaft. dann öllig verändert hat sich auch die arbeit im Wein- erhaltung des Weinbaus. mit diesem strukturwandel übernahmen die Gemeinden die Keltern und errichte- berg und der Kelter. Was früher reine hand- oder verlieren freilich auch Jahrhunderte alte Begriffe für ten um 1930 große neubauten, die in den Besitz der fußarbeit ohne größere technische hilfsmittel Geräte und tätigkeiten ihre Bedeutung, wie z. B. hope neu gegründeten Weingenossenschaften übergingen. war – z. B. wurden die trauben über Jahrhunderte im (rebmesser), Kreaba (rückenkorb), pfahleisen (zum im Jahr 1940 schließlich wurde auch die remstalkelle- Butten auf dem rücken zur Kelter getragen – ist heute einrammen der pfähle), Beziehen (niederlegen der rei mit sitz in Beutelsbach gegründet, eine der größ- nach einer Welle der technisierung insbesondere nach reben im Winter) oder erde- bzw. Kerftragen (u. a. ten Genossenschaftskellereien süddeutschlands. 1950 zu einem weitestgehend rationalisierten ar- zur düngung). Gleichwohl ist auch der Weinbau noch beitsprozess geworden. Gemeinsam mit der gleichzei- heute eine Kräfte zehrende körperliche arbeit, die tig einsetzenden, tiefgreifenden rebflurbereinigung gleichzeitig viel fingerspitzengefühl im einklang mit („umlegung“) wurden damit die Voraussetzungen den Kräften der natur verlangt, bis der edle tropfen geschaffen für den wirtschaftlichen Betrieb und die ins Glas gelangt. 4 5 hautnah bringen ausgebildete und vom Württemberger Wandern und lernen: Weinbauverband zertifizierte Weinerlebnisführerinnen sowie eine ausgebildete Gäste- und landschaftsfüh- Sonne, Wein und Sandstein rerin den Besuchern bei geführten Wanderungen und Weinproben den Weinbau und seine produkte näher. die Weinerlebnisführer bieten individuell ausgearbei- ängst ist nicht nur das (Wein-)produkt selbst, son- tete führungen und erlebnisprogramme für Gruppen dern auch die produktion des Weins in den mittel- und auch öffentliche führungen zu festen terminen punkt gerückt. an sonnigen tagen vor allem in an, wo sich einzelbesucher anschließen können. der herbstzeit, wenn die Blätter der reben mit leucht- nähere infos gibt’s direkt bei den Weinerlebnisführern enden farben den bevorstehenden Winter ankündi- gen, finden zahlreiche Besucher den Weg in die Wein- • Birgit oesterle, telefon (0170) 3580656 oder berge, um inmitten der herrlichen natur fulminante E-mail: [email protected] und aussichten ins remstal und sogar weit hin bis ins ne- Internet: www.wengertschneckle.de ckartal zu genießen. dabei können sich interessierte • Ute Bauer, telefon (07151) 609632 oder Weinliebhaber auf Weinwanderwegen in Beutelsbach E-mail: [email protected] und endersbach durch die Weinberge über die ange- Internet: www.grossheppacher-weinfreunde.de bauten rebsorten, die rebenpflege und den ausbau • Iris Klöpfer-dittel, telefon (07151) 600921 oder der trauben in den Kellern bis hin zum fertigen Wein E-mail: [email protected] informieren. einen guten überblick über den Weinbau • Dagmar Klopfer, telefon (07151) 603848 oder bietet auch der Kulturlandschaftspfad strümpfelbach, E-mail: [email protected], der die umgebenden landschafts- und Bewirtschaf- Internet: www.weingut-klopfer.de tungsformen mit dem historischen fachwerkortskern Gäste- und landschaftsführerin remstal: verbindet. • Marliese mannschreck, telefon (07151) 606316. Besonderer Beliebtheit erfreut sich der Weinbau- und Wer aus erster hand erfahren möchte, wie der Wein skulpturenweg des Wengerters und hobby-Bildhau- entsteht, wie er wächst, wie man die pflanze schnei- ers ludwig heeß in den schnaiter Weinbergen. sei- den, hegen und pflegen muss, wie man trauben kel- die Weinberge sind - neben ne sandsteinskulpturen erzählen dem Besucher vom tert, und wie schließlich aus einfachem traubensaft landwirtschaftlich genutzter Weinbau in alten Zeiten. und für versierte schwä- edler Wein wird, der ist beim städtischen Weinbaukurs fläche - insbesondere im bisch sprechende gibt es unter www.weinstadt.de/ „Weinbau zum mitmachen – leben und arbeiten mit herbst, wenn sich die Blätter audioheess eine heeß’sche originalführung durch der Vitis Vinifera“ richtig. im städtischen Weinberg im wie hier im schnaiter Gewann den skulpturenweg, wo ludwig heeß in ursprüngli- stadtteil schnait unterweist der stadtwengerter Ger- rieselgreut goldgelb bis schil- chem schnaiter dialekt Geschichte und anekdoten des hard Bischoff die teilnehmer im Weinbau, vom schnitt lernd rot verfärben, eine oase Weinbaus zum Besten gibt. im märz bis zur lese im herbst. der ruhe und erholung. 6 7 Gute Weine, fröhliche Feste – feiern in Weinstadt o es gute Weine gibt, wissen die menschen im Kontrast hierzu steht der „leuchtende Weinberg“, fröhlich zu feiern. um die Weinkultur haben einem Weinfest der besonderen art, alljährlich am sich auch in Weinstadt zahlreiche feste übers ersten Wochenende der (baden-württembergischen) Jahr entwickelt, die teilweise