Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Münzverträge, Münzkonventionen und ausgepräg- te Münzen

Auszug aus:

«Allgemeine Angaben und vorläufige Ergebnisse zur Geschichte der Familie Bindschedler»

Stand der Forschung 2010

Seite 1 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Inhaltsverzeichnis

1 Münzverträge, Münzkonventionen und ausgeprägte Münzen ...... 3 1.1 Rechnungsmünzen und ausgeprägte Münzen im 9. bis 15. Jahrhundert ...... 3 1.2 Zürcher Münzkreis vom 13. bis 14. Jahrhundert ...... 4 1.3 Rechnungsmünzen und ausgeprägte Münzen um 1300 ...... 6 1.4 Ausgeprägte Münzen und deren ungefähren Werte im 15. Jahrhundert ...... 6 1.5 Ausgeprägte Münzen und deren ungefähren Werte im 16. Jahrhundert ...... 9 1.6 Ausgeprägte Münzen und deren ungefähren Werte im 17. Jahrhundert ...... 13 1.7 Ausgeprägte Münzen und deren ungefähren Werte im 18. Jahrhundert ...... 17 1.8 Münzen Meyer von Knonau (1844) ...... 17 1.9 Ausgeprägte Münzen und deren Werte während der Helvetik 1798-1803 ...... 19 1.10 Ausgeprägte Münzen und deren Werte während der Mediation 1803 bis 1813 ...... 20 1.11 Münzwesen während der Restauration 1815 bis 1830 ...... 24 1.12 Münzwesen während der Regeneration 1815 bis 1848 ...... 25 1.13 Währungsumstellung 1850/1851 ...... 25 1.14 Ausgeprägte Münzen und deren Werte bis 1851/1852 ...... 29 1.15 Umrechnung der alten Schweizer Sorten 1850/1851 ...... 30 1.16 Das neue Schweizergeld 1850 ...... 32 1.17 Fremdwährungen, Münzwert um 1830 bis 1834 ...... 32 1.18 Reichsmünzgesetz, Deutsches Reich 1871 ...... 34

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1 Münzverträge, Münzkonventionen und ausgeprägte Münzen

In der Folge wird auf einige wichtige Münzverträge und Münzkonventionen eingegangen und die ausgepräg- ten Münzen und deren Werte beziehungsweise Verhältnisse zueinander untersucht. Die Angaben sind zum Teil widersprüchlich. Es war zum Teil sehr schwierig, eindeutige und verlässliche Angaben zu finden. Trotz sorgfältiger Arbeit sind die nachfolgenden Tabellen immer mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten. Hin- weise auf Fehler oder noch nicht ausgewertete Literatur- oder Quellenangaben sind jederzeit willkommen.

1.1 Rechnungsmünzen und ausgeprägte Münzen im 9. bis 15. Jahrhundert

In der Folge soll auf die ersten Münzen eingegangen werden, die in Zürich geprägt wurden. Es handelt sich um den Denar, den Halbbrakteat und den Brakteat beziehungsweise Fraumünsterbrakteat.

Im zerfallenden Merowingerreich erschöpfte sich der Vorrat an Gold und die aus der Spätantike hervor- gegangene Goldwährung wurde durch eine Einheitswährung auf Silberbasis ersetzt, welche in den nächsten Jahrhunderten das Münzsystem bestimmte. Der Denar, zurückgehend auf den altrömischen Denar, wurde wohl bereits unter den Merowingern (7./8. Jahrhundert) geprägt. Doch erst unter Pippin I. und Karl dem Grossen wurde der Denar, eine Pfennigmünze, zur wichtigsten Münze des Mittelalters. Das Gewicht des Denars betrug erst 1.20 bis 1.37 g, unter Karl dem Grossen 1.44 bis 1.79 g.1

Unter den Merowingern wurden 25 Silbersolidi pro Pfund Silber geschlagen. Pipin I. bestimmte, dass auf das Pfund nicht mehr als 22 Silbersolidi gehen sollten, wovon einer für den Münzmeister vorgesehen war. Karl der Grosse schliesslich bestimmte, dass lediglich noch 20 Silbersolidi pro Pfund geschlagen werden sollten. Das heisst nun pro Pfund 15-löthigem Silber sollten 20 Silbersolidi zu 12 Denar ausgebracht werden (1 Silbersolidus = 12 Denare).2 Unter den Nachfolgern von Karl dem Grossen entwertete sich der Denar laufend, doch hatte dies keine grösseren Auswirkungen auf die Lebenskosten der Bevölkerung, da sie meist Selbstversorger waren und der Tausch von Ware gegen Ware noch bestimmend war.3 Vom späten 9. bis zu Beginn des 11. Jahrhunderts sind nur wenige Zürcher Denare bekannt4. Gewicht und Feingehalt wurden geringer, die Gepräge unklarer und die Identifizierung der Münzen demzufolge schwieriger.5

Die bescheidenen Bedürfnisse in den lokalen Märkten führten zur Ausprägung der Halbbrakteaten, einer Übergangsform zwischen Denar und Brakteaten, und finden sich im ganzen Gebiet des Deutschen Reiches. Der Name stammt von dem dünnen, geprägten Silberblech, welches trotzdem beidseitig geprägt ist. Die Zürcher Halbbrakteaten wiegen zwischen 0.32 bis 0.60 g und es gingen 572 Stück auf die feine Mark.6

Ab etwa Mitte des 11. Jahrhunderts erhielt die Fraumünsterabtei das Münzrecht,7 genauer lässt sich dies nicht mehr bestimmen, da keine Urkunden überliefert sind. Den Halbbrakteaten folgten die Brakteaten, die im gesamten Deutschen Reich zum üblichen Zahlungsmittel wurden. Die Fraumünsterbrakteaten wurden für etwa 300 Jahre (von Mitte des 11. bis Ende des 14. Jahrhunderts) das kurante Geld in Zürich und Umge- bung. Eine Vielzahl von verschiedenen Typen wurde ausgebracht, die meist anhand des Gewichtes oder der Gestalt nach identifiziert werden können:8

1. Typ: Adler mit Schriftzug «Zurich» oder Kreuz mit Kreis. (Ende 12. Jahrhundert) 2. Typ: Schriftbratkteat zweiseitig geprägte runde oder einseitig geprägte viereckig (12./13. Jahrhundert) 3. Typ: Abbildung der Stiftsheiligen (Ende 12. bis Mitte 14. Jahrhundert) 4. Typ: gekrönter männlicher Kopf (Ende 13. Jahrhundert) 5. Typ: Äbtissin (Mitte 14. Jahrhundert bis nach 1425)

1 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.21 2 Altherr Hans: Das Münzwesen der Schweiz bis zum Jahre 1798 auf Grundlage der eidg. Verhandlungen und Vereinbarungen. Diss. Hohe philosophische Fakultät Bern. Buchdruckerei Stämpfli &Cie, 1910. S.4-5 3 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.22 4 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.22-26 5 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.28 6 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.30 7 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.27-28 8 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.32-38 Seite 3 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Die im Mittelalter am häufigsten verwendete Münze war der , der in verschiedenen Varianten und von wechselndem Gewicht über die Jahrhunderte hinweg geschlagen wurde. Der Name Pfennig oder Pfenning stammt gemäss Altherr (1910)9 und Anderen (zum Beispiel Coraggioni, Müller) vom keltischen Wort «Pen» (Kopf) ab, indem die Gallier den bei ihnen noch vorhandenen römischen Denare nach dem auf demselben dargestellten Kopfe der Roma oder der Kaiser in der Volkssprache «pennek» (Kopfstück) nannten. Bei Klimpert (1896)10 heisst es, dass der Pfennig oder Pfenning mit dem englischen «Penny» gleich bedeutend sei und mittelhochdeutsch «Phenninc», althochdeutsch der «Phenninc» oder «Phennic», ursprünglich «Phantinc» (geschlagenes Stück edlen Metalls) heisse und vom althochdeutschen «Phant» (Pfand) stamme. Lateinisch wird er als «denarius» bezeichnet. Damit wird das geprägte Geldstück als Pfandwert aufgefasst. Weitere Erklärungen, wie die Herkunft «Brakteat» (Pfännchen), wurden von Altherr (1910) verworfen.

Bewusst minderwertig geprägte Pfennige einiger Münzstätten zum Zweck der Bereicherung und/oder der Konkurrenzierung anderer Münzkreise, erschütterten das Vertrauen in die eigenen Währungen immer wieder. Nach dem Greshamschen Gesetz verdrängt das «schlechte Geld das Gute». Die Verdrängung des guten Geldes durch Schlechtes versuchte man durch Münzverrufungen fremder Münzen zu verhindern.

Eine sehr gute Übersicht zur Wertentwicklung des Zürcher von 1238 bis 1425 findet sich bei Schwarz (1940)11. Ausserdem weist er darauf hin, dass die bei Schnyder beziehungsweise QZW (1937)12 angegebenen Werte für den Zürcher Pfennig fehlerhaft seien. Nachfolgend eine kleine Zusammenfassung der Wertentwicklung, die eindrücklich den Wertverfall des Pfennigs zeigt. Im Jahre 1238 gingen noch 600 Pfennig (0.40 g/Stk., Feingehalt 980) auf die feine Mark Silber, im Jahre 1376 schon 1 488 Steblerpfennig pro feine Mark und im Jahre 1425 schliesslich 2 978 Stück (0.24 g, Feingehalt 333):

Jahr Stk/feine Mark Art Feingehalt Gewicht 1238 ca.600 Pfennig 980 0.40 1244-1261 648 Pfennig 954 0.38 1272-1290 630 Pfennig 974 0.39 1304 720 Pfennig 1343 972 Pfennig 1351 1035 Pfennig 1376 744 Angster 1376 1488 Stebler 1405 1024 Angster 500 0.46 1405 2080 Stebler 0.43 1424 1312 Angster 500 0.36 1424 2752 Stebler 250 0.34 1425 1440 Angster 500 0.32 1425 2976 Stebler 333 0.24

Dem Angster war das gleiche Schicksal beschieden. Während im Jahre 1376 noch 792 Angster pro feine Mark geschlagen wurden, kamen im Jahre 1405 bereits 1 024 Stück, im Jahre 1424 schon 1 312 Stück auf eine feine Mark. Und schliesslich wurden im Jahre 1425 1 440 Stück auf die feine Mark geschlagen.

1.2 Zürcher Münzkreis vom 13. bis 14. Jahrhundert

Die Zürcher Münze war in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts im Gebiet der heutigen Schweiz sehr weit verbreitet. Der Münzkreis umfasste das Gebiet begrenzt im Norden der Rhein von der Aare bis zur Thurmündung, Thur, Murg, Wasserscheide Thur-Limmat, Sargans, Wasserscheide Vorderrhein-Limat- Reuss, Oberalp, Gotthard, Furka, Wasserscheide Reuss-Aare, Brünig, Grenze Entlebuch-Emmental, Eriswil, Huttwil, Aarebrücke bei Aarwangen, Oberer Hauenstein, Jurahöhen, Zusammenfluss Aare-Rhein.13

9 Altherr Hans: Das Münzwesen der Schweiz bis zum Jahre 1798 auf Grundlage der eidg. Verhandlungen und Vereinbarungen. Diss. Hohe philosophische Fakultät Bern. Buchdruckerei Stämpfli &Cie, 1910. S.21 10 Klimpert Richard: Lexikon der Münzen; Masse, Gewichte, Zählarten und Zeitgrössen aller Länder der Erde. 2.Auflage. Verlag von G. Regenhardt. Berlin, 1896. S.271-272 11 Dietrich W.H. Schwarz: Münz- u. Geldgeschichte Zürichs im Mittelalter. Verlag H.R. Sauerländer&Co. Aarau, 1940. S.129-132 12 Quellen zur Zürcher Wirtschaftsgeschichte. Herausgegeben von der Zürcher Handelskammer, sowie Kanton und Stadt Zürich. Bearbeitet v. Werner Schnyder. Rascher Verlag, Zürich und Leipzig, 1937. Band 2, S.1037 13 Dietrich W.H. Schwarz: Münz- u. Geldgeschichte Zürichs im Mittelalter. Verlag H.R. Sauerländer&Co. Aarau, 1940. S.40-47, sowie Karte S.133-134 Seite 4 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Im Laufe des 14. Jahrhunderts etablierte sich die Zofinger Münze, die den Zürcher Münzkreis im Aargau und in der Zentralschweiz immer mehr konkurrenzierte, bis schliesslich im Jahre 1418 die Verleihung des Münzrechts an die Stadt Luzern den Zürcher Münzkreis empfindlich schwächte.14 Weitere wichtige Münzkreise, die an dieser Stelle nicht im Detail behandelt werden können, waren Bern, Basel, St. Gallen, Schaffhausen und später auch Luzern. Münzkreise waren nie gegen andere Münzen hermetisch abgeschlossene an den Grenzen streng überwachtes Gebiet. Nicht einmal dort, wo Gebirge oder Flussläufe deutliche Grenzen ziehen, kann von scharfen Grenzlinien, eher von Grenzsäumen gesprochen werden.15 Die territoriale Zersplitterung der Münzkreise führte im ausgehenden Mittelalter zu einem unübersichtlichen System von mehreren hundert verschiedenen Währungen und noch viel mehr einzelnen unterschiedlichen Münzen.

Abbildung 1

14 Dietrich W.H. Schwarz: Münz- u. Geldgeschichte Zürichs im Mittelalter. Verlag H.R. Sauerländer&Co. Aarau, 1940. S.106 15 Dietrich W.H. Schwarz: Münz- u. Geldgeschichte Zürichs im Mittelalter. Verlag H.R. Sauerländer&Co. Aarau, 1940. S.46 Seite 5 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

1.3 Rechnungsmünzen und ausgeprägte Münzen um 1300

Das Rechnungs- und Münzsystem war im 13. und 14. Jahrhundert noch recht einfach gewesen. Ausgeprägt wurden in den Anfangszeiten wohl lediglich der Denar, eine Pfennigmünze, welche in etwa dem Pfennig als Rechnungseinheit entsprach und später, seit 1373, immer häufiger als Stäbler oder Stebler (vom Baslerstab) bezeichnet wurde.16

Im Richtebrief von 1304 wurden, wie bereits erwähnt, Maximalzinsen für Metall- und Münzendarlehen er- wähnt. So dürfen für die Mark nicht mehr als sechs Pfennige, für ein Pfund nicht mehr als zwei Pfennige, für zehn Schillinge nicht mehr als ein Pfennig und für fünf Schillinge nicht mehr als ein Hälbling (= ½ Pfennig) pro Woche genommen werden.17 18 Nach den verrechneten Zinsen für geliehenes Geld ergab sich folgendes Rechnungssystem gemäss Schwarz (1940)19.

Mark Pfund Schilling Pfennig Mark 1 3 60 720 Pfund 1 20 240 Schilling 1 12 Pfennig 1

Allerdings ist unklar, ob es sich bei der Mark wirklich um einen Barren gehandelt hat oder doch eher um eine Verrechnungseinheit, was noch weiter zu untersuchen ist.

1.4 Ausgeprägte Münzen und deren ungefähren Werte im 15. Jahrhundert

Mitte des 14. Jahrhunderts machte sich das Fehlen einer grösseren Münze im Handel bemerkbar und frem- de Plapparte zirkulierten in grosser Zahl. Ab ca.1400 scheint der Plappart oder Plaffert (wohl von «blafard» = bleich20) auch in Zürich ausgeprägt worden zu sein.21 Der Plappart war wenig geschätzt und die Prägung wurde bereits 1450 eingestellt, doch begnete man ihm noch weit darüber hinaus und sicher bis 1463 stellte man noch Kurse.22 Im Jahre 1421 sah man sich gezwungen, den Münzfuss zu verbessern und der Wert des Plappart wurde auf sechs Haller festgelegt.23 Der Wert der «alten Plappart» wurde im Jahre 1504 mit 13 ½ Angster beziehungsweise einem (Böhmisch, Behmsch) angegeben und scheint im ausgehenden 15. Jahrhundert erheblich an Wert eingebüsst zu haben.24

16 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.46 17 Quellen zur Zürcher Wirtschaftsgeschichte. Herausgegeben von der Zürcher Handelskammer, sowie Kanton und Stadt Zürich. Bearbeitet v. Werner Schnyder. Rascher Verlag, Zürich und Leipzig, 1937. Band 1(?), Nr. 77. S.42-44 18 Dietrich W.H. Schwarz: Münz- u. Geldgeschichte Zürichs im Mittelalter. Verlag H.R. Sauerländer&Co. Aarau, 1940. S.67 19 Dietrich W.H. Schwarz: Münz- u. Geldgeschichte Zürichs im Mittelalter. Verlag H.R. Sauerländer&Co. Aarau, 1940. S.68 20 Klimpert Richard: Lexikon der Münzen; Masse, Gewichte, Zählarten und Zeitgrössen aller Länder der Erde. 2.Auflage. Verlag von G. Regenhardt. Berlin, 1896. S.277 21 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.47-50 22 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.69 23 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.47 24 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. 88 Seite 6 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Bewertung des Plappart gemäss Hürlimann (1966):25

Pfennig alt Pfennig neu Bemerkungen Plappart 1351 11 wohl alte Pfennige Plappart 1364 11 wohl alte Pfennige Plappart 1376 22 15 Plappart 1389 12 Wert= 1 Schilling= 12 Pfennig Plappart 1399 18 15 Plappart alt 1404 20 wohl alte Pfennige Plappart neu 1404 18 wohl alte Pfennige Plappart alt 1416 16 wohl alte Pfennige Plappart Mailand 1416 Kreuzplappart 15 wohl alte Pfennige Plappart Berner 1416 14 wohl alte Pfennige Plappart alt 1418 16 4 alt à 16 Pfennig= 5 neue Plappart Plappart neu 1418 12 4/5 5 neue = 64 Pfennige Plappart neu 1421 6 Haller entsprach in etwa dem Pfennig Plappart 1425 15 Stäblerpfennig, 24 Plappart=1 Gulden Stäblerpfennig, 1 Plappart= 1 Groschen böhmisch, Plappart alt 1457 21 15 28 Plappart=1 Gulden Plappart 1457 Kreuzplappart 19 Plappart 1457 Krähenplappart 16 Plappart Zürcher (?) 1457 14 Plappart Berner 1476 16 Haller Plappart Savoyer 1476 12 Schilling=12 Pfennig Plappart Burgung 1476 12 Schilling=12 Pfennig Plappart 1496 Zürcher, Krähenplappart 20 Heller

Der Gehalt des Stäblers (Pfennig) sank nach 1425 auf die Hälfte des Wertes. Diesen abgewerteten Pfennig nannte man dann Haller. Ab 1405 wurde neben dem Pfennig beziehungsweise Stäbler auch der halbe Pfennig beziehungsweise Hälbling in Zürich ausgeprägt.26 Es ist zu vermuten, dass der Stäblerpfennig, später Haller genannt, um 1424 wohl in etwa der Rechnungs- einheit entsprach. In den folgenden Jahrzehnten verlor dieser weiter an Wert und galt um 1500 noch ½ Pfennig Rechnungsmünze (siehe unten).

Der Name Angster werde vom lateinischen «angustus» beziehungsweise eng, schmal, klein und dünn ab- geleitet und hatte im Jahre 1415 annähernd den doppelten Wert des Steblerpfennigs.27 Im Jahre 1421 sah sich die Stadt Zürich gezwungen, den Münzfuss zu verbessern und liess Plapparte-, Angster- und Stäbler- Pfennige schlagen. 1424 kamen dann noch Halbplapparte hinzu.28

25 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. 48-49, 67-69 26 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.47-50 27 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.47 28 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.47-50 Seite 7 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Was den betrifft so gab Altherr (1910) an, dass der Kreuzer erstmals im Jahre 1351 ausgeprägt worden sei, was von Hürlimann (1966) als Fehler vermerkt wurde.29 Es ist zwar richtig, dass fremde Kreuzer seit 1335 in Zürich im Umlauf waren, doch wurden erst ab etwa dem Jahr 1424 bis 1487 Kreuzer in Zürich geprägt. Der Wert des schwankte von 1416 bis 1486 zwischen 8 bis 10 Pfennig/Haller.30 Meyer von Knonau (1844)31 bezeichnet den Kreuzer als Achthellerstück! Dies hängt einerseits mit der letzten Tarifierung von 1486 als auch mit der im 19. Jahrhundert üblichen Rechnungsmünze zusammen, die damals 1 Gulden = 60 Kreuzer = 480 Heller beziehungsweise 1 Kreuzer = 8 Heller gegolten hatte.

Die fremden Kreuzer, auch Etschkreuzer genannt, wurden erstmals im Jahre 1271 in Meran ITA als Grossus ausgeprägt und blieben unverändert bis 1363. Offenbar waren die Kreuzer, wie die verschiedenen Tarifierungen zeigen, in grosser Zahl in Zürich im Umlauf:32

Pfennig Neu Bemerkungen Kreuzer 1335 ohne Tarif Kreuzer 1343 ohne Tarif Kreuzer 1351 5 Kreuzer 1364 5 Kreuzer 1376 6 1/2 bzw. 10 alte Pfennige Kreuzer 1416 9 Kreuzer 1421 9 bzw. 9 Haller=Steblerpfennige Kreuzer 1451 10 5 Angster=10Pfennig Kreuzer neu 1457 9 Kreuzer 1486 8

Die erst im Jahre 1477 bis 1485 in Zürich ausgeprägten Fünfer (Fünfhellerstücke) waren unbeliebt und führten immer wieder zu Streitigkeiten an der Tagsatzung. Erst als diese aus dem Verkehr gezogen wurden, trat endlich Friede ein. Bereits 1334 waren Fünfer fremder Herkunft, vor allem Berner Fünfer, in grosser Zahl im Umlauf und wurden immer wieder neu tarifiert.33

Fünfer Plappart Pfennig Haller Bemerkungen Fünfer 1334 ohne Tarif Fünfer 1399 3 1 18 ZH Fünfer 1416 3 16 ZH, BE, SO Fünfer 1417 3 8 16 Bodenseestädte Fünfer 1421 1 5 Luzern Fünfer 1421 1 11 andere Orte Fünfer 1424 1 5 ZH, SG, SH, vorher 6 Pfennig Fünfer 1425 3 17 Mailänder Fünfer alt Fünfer 1431 3 16 1/2 ZH vorher 17 Haller Fünfer 1483 ZH 1 5 Fünfer 1487 ZH 1 4 Eidg. Wechseltarif, guter Fünfer

Die obigen Tarifierungen zeigen, dass der Fünfer über die Jahrzehnte hindurch zwischen 4 bis 6 Pfennig beziehungsweise Haller bewertet wurde.

29 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.53(Anmerkung 3) 30 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.52-53 und 68-69 31 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.368 32 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.52-53 33 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.72-73 Seite 8 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Die ausgeprägten Münzen und deren Verhältnisse im 15. Jahrhundert (zusammengestellt aus Hürlimann (1966)):

AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZEN Kreuzer Plappart Plappart Angster Stäbler Schilling Pfennig Münzen Prägejahre Fünfer Hälbling 1/1 1/1 1/2 1/1 1/1 (RE) (RE) Kreuzer 1425-1487 1 1 1/2 1 4/5 3 4 1/2 9 18 3/4 9 Plapparte 1/1 ca.1400-1450 1 1 1/5 2 3 6 12 1/2 6 Fünfer 1477-1485 1 1 2/3 2 1/2 5 10 5/12 5 Plapparte 1/2 1424-ca.1450 1 1 1/2 3 6 1/4 3 Angster 1424 u. später 1 2 4 1/6 2 Stäbler (Denar, Pfennig, später Haller) nach 1424 1 2 1/12 1 Hälbling (halber Pfennig) ab 1405 1 1/24 1/2 Pfennig (RE) 1/12 1

Hinweis: Sämtliche Münzen ohne Prägungsjahr

1.5 Ausgeprägte Münzen und deren ungefähren Werte im 16. Jahrhundert

Die Zeit von 1500 bis 1561 war die bedeutungsvollste Zeit für das zürcherische Münzwesen. Die bisherigen Fraumünsterbrakteaten, der halbe und ganze Plappart, der Kreuzer und der Fünfer verschwanden. Stattdessen wurde in erheblicher Menge Angster und Heller geprägt. Gleich zu Beginn des Jahrhunderts wurde der Batzen, der Halbbatzen, der Dicken, ab 1504 der Schilling, der Haller, der Sechser und ab 1512 der ausgeprägt, sowie ebenfalls ab 1504 der Goldgulden und möglicherweise der Angster aus Gold. Um 1500 begannen auch die Groschenausprägungen. Die genaue Ausgabe der Münzen lässt sich oft nur sehr schwer feststellen, da viele undatiert sind.34

Der Wert der Münzen wurde oft in Rheinischen Gulden (???) als Rechnungseinheit ausgedrückt, da dieser die Standardwährung im 16. Jahrhundert war. Für den Wert des Rheinischen Guldens als ausgeprägte Mün- ze sind zwar Tarifierungen vorhanden, doch fand sich bisher kein verlässlicher Wert für die Rechnungsmün- ze ausgedrückt in Zürcher Währung. Für die Berechnungen am Schluss dieses Kapitels wurde für den Wert des Rheinischen Guldens folgender Zusammenhang aus dem Jahre 1621 verwendet:

1 Rheinischer Gulden = 3 Dicken, wobei 1 Dicken = 16 Schilling Rechnungsmünze35

Daraus ergibt sich: 1 Rheinischer Gulden = 48 Schilling = 576 Heller = 288 Pfennig Rechnungsmünze beziehungsweise 1 Rheinischer Gulden = 1 Gulden 8 Schilling = 1 1/5 Gulden Rechnungsmünze

Erste Dukaten stammen wohl aus der Zeit von 1556 bis 156436 und zeigen den stehenden Kaiser Karl nach rechts gewandt und mit Krone und Reichsapfel. Richter Kunzmann (2006)37 weisen diese Dukaten dem 17. Jahrhundert zu. Die Dukaten mit sitzendem Kaiser Karl auf der einen Seite und Felix und Regula auf der anderen stammen gemäss Richter Kunzmann (2006)38 aus dem 16. Jahrhundert, während Hürlimann (1966)39 diese auf 1607 respektive 1620 datiert. Der Wert der Dukaten sei erst 2 Gulden 48 Kreuzer (1 344 Pfennig), später 3 Gulden (1 440 Pfennig), dann lange Zeit 4 Gulden 20 Schillinge (2 160 Pfennig) und am Schluss 5 Gulden (2 400 Pfennig) gewesen. 40

Als in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts das Bedürfnis nach einer goldenen Handelsmünze grösser wurde, entschied man sich, Goldkronen auszuprägen. Die meisten sind ohne Jahreszahl, es sind nur die zwei Prägungen von 1631 beziehungsweise 1622 mit Jahreszahl bekannt, wobei die Prägung von 1622

34 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.78-79 35 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.82 36 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.109 37 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 489-490 38 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 479 39 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.109 40 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.110 Seite 9 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler unsicher ist. Die Münzen sind von hervorragender Qualität und sehr selten. Der Wert der Goldkronen lag in den Jahren 1554 bis 1577 bei 1 Gulden 24 Schilling (768 Pfennig), im Jahre 1596 bei 1 Gulden 36 Schilling(912 Pfennig) und zu Landolts Zeiten (???) bei 4 ½ Gulden. Die halben Goldkronen galten um 2 Gulden und die aus dem Jahre 1631 stammenden doppelten Goldkronen galten 9 Gulden.41

Die ersten Thaler wurden als Guldenthaler42 oder Guldiner43 bezeichnet und wurden 1512 geprägt. Die 1526 aus Kirchensilber geprägten Thaler werden als Kelchthaler bezeichnet.44 Ein für 1552 erwähnter Thaler ist heute nicht mehr nachzuweisen, dagegen sind die Ausprägungen durch die berühmten Münzmeister Gutenson und Stampfer. ab 1555 bis 1560 gut dokumentiert. Von 1561 bis 1662 wurden in Zürich keine Thaler geprägt, obwohl ein Thaler von 1621 erwähnt wird, der jedoch nicht nachzuweisen ist.45 Der Doppel- thaler kam 1556 bis 1559, der Halbthaler zwischen 1556 und1559 zur Ausprägung; der Viertelthaler wurde lediglich 1557 ausgeprägt.46 Der Wert der ersten Thaler ist recht schwierig zu fassen, da lediglich für den Viertelthaler Angaben gefunden werden konnten. Der Viertelthaler unterschied sich vom Gewicht her nur unwesentlich vom Dicken. So ist auch nicht weiter verwunderlich, dass es oft zu Verwechslungen bei diesen beiden Münzen kam. Um 1620 war der Wert des Viertelthalers 18 Schilling, während der Dicke (Drittelthaler oder Testone) 16 Schilling galt.47

Die Batzen oder Rollabatzen wurden um 1500 erstmals geprägt. Vielleicht existieren auch undatierte aus dieser Zeit. Weitere folgten von 1518 bis 1530 und von 1530 bis 1606 wurden keine Batzen geprägt. Die später geprägten (1621/1622) wertete man 1622 um die Hälfte ab. Offenbar kamen 5 Batzen auf einen Dicken und 16 Batzen auf einen Rheinischen Gulden als Rechnungseinheit.48 Die Halbbatzen wurden ebenfalls ab dem Jahre 1500 geprägt. Es folgten Prägungen im Jahre 1527, sowie zwischen 1529 bis 1560. Die in den Jahren 1519 bis 1520 geprägten Münzen mit ähnlichem Gepräge dürften eher Schillinge gewesen sein.49

Bezüglich Batzen herrscht Unklarheit. Der Wert der Batzenstücke muss nach obigen Angaben 3 Schilling betragen haben, doch werden die später erwähnten Zweibatzenstücke als 5 Schillingstücke50 bezeichnet. Damit müsste der Batzen den Wert von 2 ½ Schilling gehabt haben. Die Zweibatzenstücke sind somit erst später ausgeprägt worden, als der Batzen bereits an Wert verloren hatte. Damals entsprachen die Zweibatzenstücke 5 Schilling.

Die Dicken, auch Dickplappart oder Dickenpfennig genannt, wurden erstmals im Jahre 1500 ausgeprägt, 1504 und 1505, 1621/1622 und letztmals 1629. Die Dicken von 1609 dürften nicht existieren und auf einer Fehllesung des Jahres 1629 beruhen.51 Der ursprüngliche Wert des Dicken wird von Hürlimann (1966)52 mit 16 Schillingen beziehungsweise 5 Batzen angegeben. Und 3 Dicken gingen auf einen Rheinischen Gulden als Rechnungseinheit. Damit würde 1 Rheinischer Gulden 3 Dicken, 15 Batzen und 48 Schillingen ent- sprechen. An anderer Stelle gibt Hürlimann (1966)53 an, dass 16 Batzen auf einen Rheinischen Gulden als Rech- nungseinheit gegangen seien. Bei dieser Berechnung stimmt etwas nicht. Wenn 16 Batzen und 3 Dicken auf so entspräche 1 Dicken somit 5 1/3 Batzen; doch dies wiederspricht der Angabe, dass 5 Batzen auf einen Dicken gegangen seien. Die während der Kipper- und Wipperzeit im 17. Jahrhundert ausgeprägten Dicken wurden als Drittelthaler bezeichnet und galten 16 Schillinge. Sie sind nicht zu verwechseln mit den Viertelthalern, die 18 Schillinge

41 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.95-96 42 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.79,90-91 43 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 481 44 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 481 45 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.90-95 46 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 480-483 47 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.82 48 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.79-81 49 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.81 50 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.366-369 51 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.81-83 52 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.82 53 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.80(Dickplappart, Dickpfennig), 81-83 Seite 10 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler gegolten haben. Bei der Abwertung in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts wurde der Wert der Dicken auf 10 Schillinge herabgesetzt.54

Der Schilling war ursprünglich eine Rechnungseinheit und wurde wohl erst ab dem Jahre 1518 ausgeprägt. In verschiedenen Quellen wird ein Schilling von 1504 erwähnt, der wohl nicht existiert haben dürfte und auf einer Fehllesung des Jahres beruht. Der Schilling gehört zu den am häufigsten ausgeprägten Münzen, viele Ausgaben tragen keine Jahreszahl. Die Schillinge wurden gemäss ihrem Typus in verschiedene Gruppen eingeteilt, auf die hier nicht weiter eingegangen wird und die bei Hürlimann (1966)55 ausführlich dargestellt werden.

Der Sechser wurde erstmals 1504 ohne Jahreszahl geprägt, sowie eine grössere Zahl 1555 und ein weiteres Mal 1578. Der Sechser, mit dem Wert von sechs Heller oder drei Pfennige, passte gut ins Schilling System, da zwei Sechser auf einen Schilling gingen und weiter einem Sechstel Batzen entsprachen, was auch mit den Angaben in vorstehender Tabelle übereinstimmt. Später wurde offenbar der Wert des Sechsers auf fünf Heller reduziert. Der Sechser wurde auch im 19. Jahrhundert noch ausgeprägt. Allerdings wurde er dann als Zweirappenstück bezeichnet.56

Der Haller oder auch Heller, war ursprünglich eine Rechnungseinheit (1 Mark Silber = 5 Pfund Haller, 1 Pfund Haller = 20 Schilling) und wurde 1504 erstmals anstelle der Brakteaten ausgeprägt, ein weiteres Mal 1578 und letztmals 1607. Im 17. Jahrhundert verschwand der Haller aus dem Umlauf. Es waren einseitig geprägte, kleine runde Münzen, welche die kleinste Münzsorte bildeten. Zwei Haller galten einen Pfennig, und ein Haller war damit so viel Wert wie ein Steblerpfennig beziehungsweise ein Hälbling, die im Verlaufe der Jahrhunderte erheblich an Wert verloren. Zuweilen wurden auch Haller in Gold geprägt, wohl zu Ge- schenkzwecken.57

Mark Gulden Pfund Schilling Haller Mark 1 2 1/2 5 100 1200 Gulden 1 2 40 480 Pfunde 1 20 240 Schilling 1 12 Haller 1

Der Goldgulden soll ebenfalls im Jahre 1504 ausgeprägt worden sein. Doch ist dies sehr fraglich, da Kaiser Karl V. der Stadt Zürich erst 1521 das Recht bestätigte, Goldmünzen auszuprägen. Die ersten Goldgulden, sie wogen 3.25 g, sind undatiert und damit schwierig einzuordnen. Weitere wurden 1526 und 1527 mit dem Gewicht 3.23 bis 3.27 g geprägt, weitere undatierte mit 3.17 bis 3.21 g und schliesslich die Goldgulden von 1622 mit einem Gewicht von 3.15 bis 3.18 g. Die Goldgulden wurden 1631 letztmals geprägt. Es wurden auch halbe Goldgulden ausgeprägt, doch ist nur ein Stück bekannt.58 Ausserdem soll es doppelte Gold- gulden gegeben haben, die nur einmal zwischen 1600 bis 1620 geprägt worden seien und deren Wert 7 bis 8 Gulden (wohl Rheinische Gulden?) betragen haben soll.59 Das Gewicht der doppelten Goldgulden sei 134 As gewesen und sie seien auch in den Valutationen des Reichstags aufgeführt worden.60 Es werden also doppelte Goldgulden von 1551 bis 1559 und von 1600 bis 1627 erwähnt, doch ist kein einziges Stück über- liefert. Wenn der Wert der doppelten Goldgulden 7 bis 8 Gulden betragen hat, so müsste der einfache Gold- gulden einen Wert von 3 ½ bis 4 Rheinische Gulden gehabt haben. Als Wert für den Goldgulden wurden vier Gulden Rheinische Gulden als Rechnungseinheit eingesetzt. Dieser Wert würde hervorragend in das obige System hineinpassen.

Das Prägungsjahr der Angster in Gold ist unbekannt, doch Hürlimann (1966)61 vermutet, dass diese ebenfalls etwa 1504 oder um dieses Jahr herum geprägt wurden. Meyer von Knonau (1844)62 erwähnt den

54 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.82 55 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.83-85 56 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.85-86 57 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.86 58 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.86-88 59 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.370 60 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.86-88 61 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.79, Abbildungen S.279 Seite 11 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Angster in Gold als kurrente Münze, die vor der Zeit der Goldgulden, also vor 1504, geprägt worden sei und einen Wert von ungefähr 1 Gulden, wohl Rechnungsgulden (1 Gulden = 480 Pfennig) gehabt habe. Bei Richter/Kunzmann (2006)63 werden die Münzen nicht erwähnt. Hürlimann (1966) 64 erwähnt, dass die Ang- ster in Gold lediglich zu Geschenkzwecken dienten und deren Prägung auf Bestellung erfolgte und einen Wert von 1/8 Dukat gehabt hätten. Patenkinder, die ihrem Paten am Neujahrstag gratulierten, hätten jeweils ein «Ängsterli» in Gold erhalten.

Der Name Groschen stammt von «Grossius denarius», was dicker Pfennig bedeutet. Erste Groschen wurden 1266 in Tours FRA geprägt und werden als «Gros tournois» oder «Tourney» erwähnt. Später wurden in Prag Groschen geprägt, die im 15. Jahrhundert weit verbreitet waren und ebenfalls in der Schweiz im Umlauf waren und oft durch Gegenstempelung kursfähig bestätigt wurden. Diese böhmischen Groschen werden auch «Behmsch» oder «Bohemsch» genannt. Im Jahre 1504 galten diese böhmischen Groschen in Luzern einen «alten Plappart» oder 13 ½ Angster. Die Prägungsjahre sind ungewiss. Hürlimann (1966) geht davon aus, dass diese nicht vor 1558 in Zürich geprägt wurden und dass die in älteren Werken angege- benen Prägejahre zu Beginn des 16. oder gar des 15. Jahrhunderts nicht stimmen können. Der Groschen wurde im Jahre 1563 letztmals ausgeprägt. Es wurden 96 ½ Stück auf die feine Mark geprägt. Die Mark enthielt 7 Lot 5 Pfennig Feinsilber und die feine Mark Feinsilber galt damals 10 fl (Gulden) 23 kr (Kronen). Die Münze war mit drei Kreuzer bezeichnet und entspricht der Münzordnung von 1559, welche von Kaiser Ferdinand I. und dem Reichstag ausgearbeitet wurde. Der Wert des wurde von Haller (???) um 1421(!) mit 17 Hallern und im Jahre 1780 mit zwei Schilling beziehungsweise 24 Haller bewertet.65 Das Fehlen von Zürcher Groschen aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert deutet wohl darauf hin, dass es sich bei den in der Literatur erwähnten Groschen wohl um fremde Münzen gehandelt haben mag, die in Zürich im Umlauf waren. Mangels anderer Angaben wurde für die nachfolgenden Berechnungen für den Groschen 2 Schilling Rechnungsmünze eingesetzt.

Die ausgeprägten Münzen und deren Verhältnisse ca. Mitte des 16. Jahrhunderts (zusammengestellt aus Hürlimann (1966) und Richter/Kunzmann (2006)):

AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZEN Rh. Gulden Gulden Schilling Haller Pfennig Münze Met Prägungen Taler Batzen Dicken Schilling Heller (RE) (RE) (RE) (RE) (RE) Rhein. Gulden (RE) Au 2/3 16 3 48 576 1 1 1/5 48 576 288 Dukat 2/1 Au 16.Jh. 6 2/9 149 1/3 28 448 5376 9 1/3 11 1/5 448 5376 2688 Dukat 1/1 Au 16.Jh. 3 1/9 74 2/3 14 224 2688 4 2/3 5 3/5 224 2688 1344 Goldkrone 1/1 Au 16.Jh. 1 7/9 42 2/3 8 128 1536 2 2/3 3 1/5 128 1536 768 Goldkrone 1/2 Au 16.Jh. 8/9 21 1/3 4 64 768 1 1/3 1 3/5 64 768 384 Goldgulden Au 1526, 27, 51-59 2 2/3 64 12 192 2304 4 4 4/5 192 2304 1152 Angster Gold Au vor 1504 5/9 13 1/3 2 1/2 40 480 5/6 1 40 480 240 Taler 2/1 Ag 1556-1559 2 48 9 144 1728 3 3 3/5 144 1728 864 Taler 1/1 Ag 1555-1561 1 24 4 1/2 72 864 1 1/2 1 4/5 72 864 432 Taler 1/2 Ag 1556-1559 12 2 1/4 36 432 3/4 9/10 36 432 216 Taler 1/4 Ag 1557 6 1 1/8 18 216 3/8 9/20 18 216 108 Dicken 1/1 Ag 1500, 04-05 5 1/3 1 16 192 1/3 2/5 16 192 96 Dicken 2/1 Ag 1504 10 2/3 2 32 384 2/3 4/5 32 384 192 Batzen 1/2 Bi ab1500, 27, 29-60 1/2 3/32 1 1/2 18 1/32 3/80 1 1/2 18 9 Batzen 1/1 Ag 1500, 18-30, ab 66 1 3/16 3 36 1/16 3/40 3 36 18 Groschen 1/1 Ag 1558-63 2 24 1/24 1/20 2 24 12 Schilling 1/1 Bi 1518-94 1 12 1/48 1/40 1 12 6 Sechser Bi 1504, 55, 78 6 1/96 1/80 1/2 6 3 Angster Bi 2 1/240 1/6 2 1 Heller Bi ab 1504 1 1/480 1/12 1 1/2 Pfennig (RE) 2 1

62 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.370 63 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 476-519 64 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.110 65 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.79, Abbildungen S.88-90 Seite 12 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

1.6 Ausgeprägte Münzen und deren ungefähren Werte im 17. Jahrhundert

Ausgeprägte Münzen in Zürich und deren Wert in der Rechnungsmünze bis 1621/162266:

An der Münzkonferenz vom 2. September 1621 einigte man sich auf eine Bewertung der im Umlauf befind- lichen Münzen und wertete den Schilling von 12 auf 6 Heller ab. Die Angaben der Werte der Münzen wurden vor und nach Abwertung angegeben, wobei es sich wohl um Rechnungsmünzen handelte.67

Als Rechnungsmünze wurde verwendet 1 Schilling = 12 Haller. Die Verhältnisse der Münzen zueinander wurden aus den angegebenen Werten in der Rechnungsmünze berechnet.

Wert und Verhältnisse der Münzen VOR Abwertung

BIS 1621/22 AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZE Metall Dicken Halbdicken Batzen Schilling Sechser Schilling Haller Dicken 1 2 6 2/5 16 32 16 192 Halbdicken 1/2 1 3 1/5 8 16 8 96 Batzen 1 2 1/2 5 2 1/2 30 Schilling 1 2 1 12 Sechser 1 1/2 6

Wert und Verhältnisse der Münzen NACH Abwertung

ab 1621/22 AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZE Metall Dicken Halbdicken Batzen Schilling Sechser Schilling Haller Dicken 1 2 8 20 40 10 120 Halbdicken 1/2 1 4 10 20 5 60 Batzen 1 2 1/2 5 1 1/4 15 Schilling 1 2 1/2 6 Sechser 1 1/4 3

Nach der Abwertung wurden in den Jahren 1622/1623 neue Münzen mit einem wesentlich höheren Feinge- halt geprägt und zwar Thaler beziehungsweise Dicken (11 auf 12 Lot), halbe Dicken (?), Batzen (3 auf 6 Lot) und Schillinge (2 ½ auf 5 Lot). Damit bekamen die neuen Scheidemünzen wieder den alten Wert, den sie vor dem Jahre 1621 gehabt haben und die alten Münzen waren definitiv abgewertet.68

Die Dukaten waren mit Abstand die am häufigsten ausgeprägten und verwendeten Goldmünzen und wur- den in unzähligen Versionen und von verschiedenen Stempeln geschlagen. Diese Münze wurde gemäss Richter/Kunzmann (2006) in Stückelungen von ¼, 1/2 , 1/1, 2/1, 3/1, 4/1 und 5/1 ausgebracht. Meyer von Knonau (1844)69 erwähnt zusätzlich 6/1 und 8/1 und Hürlimann (1966)70 erwähnt zusätzlich 9/1, 10/1 und 15/1 Dukaten. Bezüglich Datierung wird auf die Beschreibung der Dukaten des 16. Jahrhunderts verwiesen, da doch einige Unklarheiten bestehen. Mit der Ausprägung neuer Dukaten dürfte wohl um 1620 begonnen worden zu sein, wie Hürlimann (1966)71 ausführte. Die ¼, ½ und 1/1 waren kurante Münzen. Vielleicht diente auch der 2/1 Dukat als Zahlungsmittel, doch die höheren waren lediglich für Geschenkzwecke vorgesehen und wurden später oft eingeschmolzen und sind heute dementsprechend selten zu finden. Der Wert der Dukaten des 17. Jahrhunderts ist nur schwierig festzustellen und dürfte sich zwischen 3 bis 4 Gulden bewegt haben.72 Bei den nachfolgenden Berech- nungen wurde ein Wert von 1 Dukat = 3 Gulden angenommen.

66 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.101 67 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.101 68 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.101-102 69 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.370 70 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.110 71 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.109 72 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.110 Seite 13 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Es sind halbe Goldkronen und ganze Goldkronen von 1631 bekannt, ausserdem sollen auch doppelte Goldkronen ausgeprägt worden sein. Der Wert der Goldkronen lag in den Jahren 1554 bis 1577 bei 1 Gul- den 24 Schilling (768 Pfennig), im Jahre 1596 bei 1 Gulden 36 Schilling (912 Pfennig) und zu Landolts Zeiten (???) bei 4 ½ Gulden. Die halben Goldkronen galten um 2 Gulden und die aus dem Jahre 1631 stammenden doppelten Goldkronen 9 Gulden.73 Damit ergäbe sich ein Wert für die ganzen Goldkronen von 4 ½ Gulden in Rechnungsmünze, der für die nachfolgenden Berechnungen verwendet wurde.

Die Goldgulden wurden in Stückelungen von 1/1 (ohne Jahresangabe und 1622) und ½ (1631) geprägt.74 Gemäss Meyer von Knonau (1844)75 seien zwischen 1600 bis 1620 auch doppelte Goldgulden geprägt worden, die heute nicht mehr nachzuweisen sind. Der Wert dieser wurde mit 7 bis 8 Gulden Rechnungs- münze angegeben.76 Damit beträgt der Wert der einfach Goldgulden 1/1 zwischen 3 ½ bis 4 Gulden Rechnungsmünze und dürfte in etwa dem Dukaten 1/1 beziehungsweise ½ entsprochen haben.

Der Halbe Gulden oder 20 Schillingstück wurde auch Achtbätzler oder Pfund genannt und wurde in grosser Zahl geprägt. Unklar ist jedoch das Jahr der ersten Ausprägung. Hürlimann (1966) wiederlegte die Vermutung, dass diese bereits um 1651 ausgeprägt wurden und geht davon aus, dass diese erst im ausgehenden 17. Jahrhundert und vor allem von 1707 bis 1767 geprägt wurden und bemerkt ausdrücklich, dass es sich dabei um KEINE Viertelthaler handelt. Der Wert der halben Gulden wird im 17. Jahrhundert mit 1 Gulden 32 Schilling (864 Heller) angegeben und es seien 3 2/5 Stück, später 4 Stück auf den Thaler gegangen.77 Nach Einstellung der Prägung der Viertelgulden im Jahre 1674 wurde dieser durch den Halbgulden weitgehend ersetzt.78

Der Thaler mit seinen Stückelungen gemäss Richter/Kunzmann (2006)79: Thaler 1/1 (24 Prägungen), ½ (9x), ¼ (4x), daneben wurden auch Doppelthaler (10x) ausgeprägt, die wohl zu Geschenkzwecken dienten. Somit gehörte der Thaler zu den am häufigsten ausgeprägten Münzen im 17. Jahrhundert. Hürlimann (1966) erwähnte, dass zwischen 1561 bis 1662 keine Thaler geprägt worden seien, was ein Schreibfehler ist, müs- ste es doch 1561 bis 1622 heissen. Weiter wird zwar ein Exemplar von 1621 erwähnt, welches jedoch nicht nachzuweisen ist.80

Der Wert des 1/1 hätte nach dieser Berechnung 6 3/25 Gulden Rechnungsmünze (3 2/5 x 1 Gulden 32 Schilling) betragen und wäre damit mehr als eineinhalb Mal so viel Wert gewesen wie ein Golddukat 1/1, der mit vier Gulden Rechnungsmünze bewertet wurde. Wenn man nun die Werte der kleineren Münzen aus obigen Angaben errechnet, wie zum Beispiel die Schillingmünze 1/1, die einen Wert von neun Schilling be- ziehungsweise 108 Heller in Rechnungsmünze gehabt hätte, sieht man schnell, dass da etwas nicht stim- men kann.

Thaler 1/1 6 3/25 Gulden Rechnungsmünze Dukat 1/1 4 Gulden Rechnungsmünze Schilling 20/1 (Halbgulden) 1 4/5 Gulden Rechnungsmünze Schilling 1/1 9 Schilling Rechnungsmünze

Leider gab Hürlimann (1966) die Quelle dieser Information nicht an, denn diese steht in krassem Wider- spruch zu Meyer von Knonau (1844)81, der den Wert des Thalers beziehungsweise des Zweiguldenstückes vor 1761 mit 1 Gulden 32 Schilling angibt. An anderer Stelle erwähnt dann Hürlimann (1966) 82, dass Landolt den Wert wie folgt angab: «Damals galt der Gulden nur 36 Schilling und der Thaler 1 Gulden 32 Schilling (Rechnungsmünze), mithin hielt ein Viertelthaler 18 Schilling (Rechnungsmünze) im Wert».

73 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.95-96 74 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 492-496 75 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.370 76 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.95-96 77 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.111-112 78 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.124 79 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 492-496 80 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.93 81 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.369 (Nr.24 Thaler) Berichthaus 82 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Zürich. Zürich, 1966. S.113-114 Seite 14 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Setzt man nun 1 Gulden 32 Schilling für den Thaler 1/1 und geht man weiter davon aus, dass 3 4/5 Halb- gulden auf einen Thaler gegangen sind, so sieht die Bewertung der grösseren als auch der kleineren Mün- zen wesentlich realistischer aus und dürfte in etwa den tatsächlichen Wert der Münzen im 17. Jahrhundert wiederspiegeln.

Thaler 1/1 1 4/5 Gulden Rechnungsmünze Dukat 1/1 4 Gulden Rechnungsmünze Schilling 20/1 (Halbgulden) 21 3/17 Schilling Rechnungsmünze Schilling 1/1 1 1/17 Schilling Rechnungsmünze

Für den Wert des im Jahre 1629 letztmals geprägten Dicken wurde der Wert von 16 Schilling in Rech- nungsmünze eingesetzt, was dem Wert vor der Abwertung im Jahre 1622 entsprach.

Der Rappen wurde in Zürich erstmals im 17. Jahrhundert ausgeprägt, während dieser andernorts bereits seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts verwendet wurde und die vorherrschende Pfennigsorte war. Der Namen stammt offenbar von den 1322 ausgeprägten schwarzen Rappenpfennigen aus Freiburg DEU mit dem als Rabenkopf gedeuteten Adlerkopf dieser Stadt. Später gab dieser Rappen auch dem Rappenmünz- bund (1403-1584) den Namen. Die erste Ausprägung sei nach verschiedenen Quellen im Jahre 1656 erfolgt, was von Hürlimann (1966) wiederlegt wurde. Dieser wiederum geht davon aus, dass ein Prägejahr zwischen 1609 bis 1648 anzunehmen ist.83 Die Quellenlage ist dürftig und die Rappen wie oft bei Kleinmünzen tragen kein Prägejahr.

Die Fünfschilling oder Zweibatzenstücke und die Zehnschilling Münzen oder Vierbatzenstücke, auch Vier- telgulden, Böcke, Ortsgulden oder Oertli genannt, wurden erstmals 1656 für die Truppen des ersten Villmer- ger Krieges geschlagen. Sie wurden auch danach in grosser Zahl ausgebracht und erfreuten sich grösster Beliebtheit.84 Der Namen Oertli stammt von dem im Mittelalter gebräuchlichen Ort für die Bezeichnung eines Viertels.85

Ob die Verhältnisse zueinander ebenfalls denjenigen vor 1621 entsprachen, kann im Moment noch nicht schlüssig beantwortet werden. Aus diesem Grund muss die nachfolgende Tabelle mit Vorsicht betrachtet werden. Die Werte insbesondere der grösseren Münzen sind schwierig fassbar und einzelne Werte wurden aus vorhergehendem Kapitel weitgehend übernommen. Bei den kleineren Werten wurden die ursprünglichen Werte vor der Abwertung eingesetzt.

83 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.113-114 84 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.116 85 Klimpert Richard: Lexikon der Münzen; Masse, Gewichte, Zählarten und Zeitgrössen aller Länder der Erde. 2.Auflage. Verlag von G. Regenhardt. Berlin, 1896. S.259-260 Seite 15 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Die ausgeprägten Münzen und deren ungefähren Verhältnisse Mitte des 17. Jahrhunderts zusammen- gestellt aus Hürlimann (1966) und Richter/Kunzmann (2006):

VARIANTE A: Schilling 20/1 beziehungsweise Halbgulden = 1 Gulden 32 Schilling Rechnungsmünze Münze Met AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZEN Prägungen Dukat Taler Schilling Heller Gulden Schilling Haller Pfennig Dukat 5/1 Au 1641,66 5 3 41/153 800 9600 20 800 9600 4800 Dukat 4/1 Au 1624,41,66 4 2 94/153 640 7680 16 640 7680 3840 Dukat 3/1 Au 1641,66 3 1 49/51 480 5760 12 480 5760 2880 Dukat 2/1 Au 1624,41,73,83 2 1 47/153 320 3840 8 320 3840 1920 Dukat 1/1 Au 1641-1697 1 100/153 160 1920 4 160 1920 960 Dukat 1/2 Au 1639-1692 1/2 50/153 80 960 2 80 960 480 Dukat 1/4 Au 1639-1692 1/4 25/153 40 480 1 40 480 240 Goldkrone 1/1 Au 1631 1 1/8 25/34 180 2160 4 1/2 180 2160 1080 Goldkrone 1/2 Au 1631 9/16 25/68 90 1080 2 1/4 90 1080 540 Goldgulden 1/1 Au 1622 0 0 0 0 0 Goldgulden 1/2 Au 1622 0 0 0 0 0 Taler 2/1 Ag 1622-1695 3 3/50 2 136 1632 12 6/25 489 3/5 5875 1/5 2937 3/5 Taler 1/1 Ag 1622-1695 1 53/100 1 68 816 6 3/25 244 4/5 2937 3/5 1468 4/5 Taler 1/2 Ag 1620-1690 153/200 1/2 34 408 3 3/50 122 2/5 1468 4/5 734 2/5 Taler 1/4 Ag 1652,73,1674 153/400 1/4 17 204 1 53/100 61 1/5 734 2/5 367 1/5 Dicken 1/1 Ag 1620,21,22,29 1/10 10/153 4 4/9 192 2/5 16 192 96 Dicken 1/2 Ag 1608,20,21,22 1/20 5/153 2 2/9 96 1/5 8 96 48 Schilling 20/1 Halbgulden Ag 17.Jh. 9/20 5/17 20 240 1 4/5 72 864 432 Schilling 10/1 Ag 1656,1677 9/40 5/34 10 120 9/10 36 432 216 Schilling 5/1 Ag 1656,1677 9/80 5/68 5 60 9/20 18 216 108 Schilling 1/1 Bi 1639,40,41 9/400 1/68 1 12 9/100 3 3/5 43 1/5 21 3/5 Batzen 1/1 Bi 1606-1641 9/160 5/136 2 1/2 30 9/40 9 108 54 Sechser Bi 17.Jh. 1/2 6 9/200 1 4/5 21 3/5 10 4/5 Rappen Bi 17.Jh. 1/4 3 9/400 9/10 10 4/5 5 2/5 Angster Bi 17.Jh. 1/6 2 3/200 3/5 7 1/5 3 3/5 Heller Bi 17.Jh. 1/12 1 3/400 3/10 3 3/5 1 4/5 Pfennig (RE) 1/240 1/6 2 1 Hinweis: rot markiert diejenigen Werte, welche für die Berechnungen verwendet wurden.

VARIANTE B: Thaler 1/1 = 1 Gulden 32 Schilling Rechnungsmünze AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZEN Münze Met Prägungen Dukat Taler Schilling Heller Gulden Schilling Haller Pfennig Dukat 5/1 Au 1641,66 5 11 1/9 800 9600 20 800 9600 4800 Dukat 4/1 Au 1624,41,66 4 8 8/9 640 7680 16 640 7680 3840 Dukat 3/1 Au 1641,66 3 6 2/3 480 5760 12 480 5760 2880 Dukat 2/1 Au 1624,41,73,83 2 4 4/9 320 3840 8 320 3840 1920 Dukat 1/1 Au 1641-1697 1 2 2/9 160 1920 4 160 1920 960 Dukat 1/2 Au 1639-1692 1/2 1 1/9 80 960 2 80 960 480 Dukat 1/4 Au 1639-1692 1/4 5/9 40 480 1 40 480 240 Goldkrone 1/1 Au 1631 1 1/8 2 1/2 180 2160 4 1/2 180 2160 1080 Goldkrone 1/2 Au 1631 9/16 1 1/4 90 1080 2 1/4 90 1080 540 Goldgulden 1/1 Au 1622 1 2 2/9 160 1920 4 160 1920 960 Goldgulden 1/2 Au 1622 1/2 1 1/9 80 960 2 80 960 480 Taler 2/1 Ag 1622-1695 9/10 2 136 1632 3 3/5 144 1728 864 Taler 1/1 Ag 1622-1695 9/20 1 68 816 1 4/5 72 864 432 Taler 1/2 Ag 1620-1690 9/40 1/2 34 408 9/10 36 432 216 Taler 1/4 Ag 1652,73,1674 9/80 1/4 17 204 9/20 18 216 108 Dicken 1/1 Ag 1620,21,22,29 1/10 2/9 15 1/9 192 2/5 16 192 96 Dicken 1/2 Ag 1608,20,21,22 1/20 1/9 7 5/9 96 1/5 8 96 48 Schilling 20/1 Halbgulden Ag 17.Jh. 9/68 5/17 20 240 9/17 21 3/17 254 2/17 127 1/17 Schilling 10/1 Ag 1656,1677 9/136 5/34 10 120 9/34 10 10/17 127 1/17 63 9/17 Schilling 5/1 Ag 1656,1677 9/272 5/68 5 60 9/68 5 5/17 63 9/17 31 13/17 Schilling 1/1 Bi 1639,40,41 1/151 1/68 1 12 9/340 1 1/17 12 12/17 6 6/17 Batzen 1/1 Bi 1606-1641 9/544 5/136 2 1/2 30 9/136 2 11/17 31 13/17 15 15/17 Sechser Bi 17.Jh. 1/2 6 9/680 9/17 6 6/17 3 3/17 Rappen Bi 17.Jh. 1/4 3 1/151 9/34 3 3/17 1 10/17 Angster Bi 17.Jh. 1/6 2 3/680 3/17 2 2/17 1 1/17 Heller Bi 17.Jh. 1/12 1 1/453 3/34 1 1/17 9/17 Pfennig (RE) 1/240 1/6 2 1 Hinweis: rot markiert diejenigen Werte, welche für die Berechnungen verwendet wurden.

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1.7 Ausgeprägte Münzen und deren ungefähren Werte im 18. Jahrhundert

Der Thaler 1/1 oder auch Gulden genannt, hatte bis 1761 einen Wert von 72 Schilling beziehungsweise 1 Gulden 32 Schillinge oder 1 4/5 Gulden Rechnungsmünze, danach wurde der Wert auf 80 Schilling bezie- hungsweise 2 Gulden Rechnungsmünze festgelegt.86 Der Wert der Dukaten des 18. Jahrhunderts ist nur schwierig festzustellen und schwankte gemäss Meyer von Knonau (1844)87 zwischen 2 Gulden 48 Kreuzer, 3 Gulden, 4 ½ Gulden und 5 Gulden. Die Angabe von 2 Gulden 48 Kreuzer dürfte sich auf die Anfangszeit, das heisst auf das 16. Jahrhundert beziehen, später sei der Wert 3 Gulden gewesen, das könnte auf die Zeit nach 1622 hindeuten. Die Wertangabe von 4 ½ Gulden könnte sich auf die Zeit nach 1761 beziehen und die Angabe «jetzt 5 Gulden» wird die Zeit um 1844 betreffen. Heldmann (1811) 88 gibt den Wert des Dukatens seit dem Münzedikt von 1786 mit 4 ¾ Gulden Rechnungseinheit an, welcher für die nachfolgenden Berech- nungen verwendet wurde. Die Dukaten dürften nach dem Untergang der alten Eidgenossenschaft von der Bevölkerung gehortet worden sein, denn Heldmann bemerkte 1811, dass sie sehr selten seien und sich wahrscheinlich gar nicht mehr im Umlauf befinden.

Wirklich ausgeprägte Münzen und deren Wert in der Rechnungsmünze um 1761 gemäss Hürlimann (1966) und Richter/Kunzmann (2006):

AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZEN Münze Met Prägungen Dukat Taler Schilling Heller Gulden Schilling Haller Pfennig Dukat 2/1 Au 1707-1776 2 4 3/4 380 4560 9 1/2 380 4560 2280 Dukat 1/1 Au 1702-1775 1 2 3/8 190 2280 4 3/4 190 2280 1140 Dukat 1/2 Au 1702-1776 1/2 1 3/16 95 1140 2 3/8 95 1140 570 Dukat 1/4 Au 1702-1767 1/4 19/32 47 1/2 570 1 3/16 47 1/2 570 285 Taler 1/1 Ag 1707-1796 8/19 1 80 960 2 80 960 480 Taler 1/2 Ag 1705-1798 4/19 1/2 40 480 1 40 480 240 Schilling 20/1 Halbgulden Ag 1707-1798 2/19 1/4 20 240 1/2 20 240 120 Schilling 10/1 Ag 1700-1753 1/19 1/8 10 120 1/4 10 120 60 Schilling 5/1 Ag 1700-1784 1/38 1/16 5 60 1/8 5 60 30 Schilling 1/1 Bi 1725-1754 1/190 1/80 1 12 1/40 1 12 6 Heller 3/1 Rappen Bi 18.Jh 1/4 3 1/160 1/4 3 1 1/2 Pfennig (RE) 1/240 1/6 2 1 Hinweis: rot markiert diejenigen Werte, welche für die Berechnungen verwendet wurden.

1.8 Münzen Meyer von Knonau (1844)89

Meyer von Knonau (1844) listete in einer Zusammenstellung sämtliche damals vermuteten beziehungsweise vorkommenden Silber-, Billon- und Goldmünzen auf, sowie deren vermuteten Prägejahre und gab deren Wert in der Rechnungsmünze an. Als Rechnungsmünze wurde 1 Gulden = 40 Schilling = 480 Heller ver- wendet.

86 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.369 87 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.370 88 Heldmann Friedrich: Schweizerische Münz-, Maass- und Gewichtskunde. Bei Pfarr Franz Ludwig Strähl. Suhr 1811. S78 89 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.366-369 Seite 17 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Die Informationen in nachfolgende Tabelle wurden noch nicht vollständig ausgewertet. (???)

Münze Nr Met Jahre Wert Bemerkungen Angster 5 1526-um1700 Batzen ½ (halbe Batzen) 13 1550 bis 1578 Name wohl von Bär (Bätzen), Rollenbatzen (von Batzen 1/1 16 1500 bis 1641 rollen) oder von Rolltag(Schiesstag), Kelchbatzen 1518 bis 1530 Batzen 2/1 Räth oder Burgergeld, am Schluss der Sitzung hat 17 1656 bis 1784 (Zweibätzler, Fünfschillingstücke) man einen solchen Batzen erhalten Batzen 20/1 (Zweifrankenstücke) 26 1813, 1826 Batzen 4/1 (Vierbätzler, 19 1656 bis 1811 Gewöhnlichste Zürcherische Currentmünze) Zehnschillingstücke, Ortsgulden, Oertli) Blappert 1/1 14 vor 1400 bis ca.1450 zwei Schilling Blappert 1/2 (Halbe Blappert) 11 1424 ein Schilling Die im 15.Jh. geschlagenen werden Hälblinge Bracteaten 1/1 3 Ag Anfang 13.Jh bis Ende 15.Jh. genannt ½ Denare 1/3 Denare Bracteaten 1/2, Halbbracteaten 2 Ag 11. bis 12.Jh Die Tremissen waren das currante Geld (Tremissen) Denare/Solidi 1 Ag 9. bis 11.Jh. Dicken ½ (halbe Dicken) 18 1608 bis 1622 acht Schilling Dicken 1/1 20 1500 bis 1629 16 Schilling Wohl keine currente Geldsorte, wurde auf besondere Dicken 2/1 (Doppeldicken) 24 1504, 1620, 1621 Wert 32 Schilling Veranlassung geprägt Franken 1/1 (Zehnbätzler) 23 1812 Fünfer, Fünfhellerstücke 8 1477 bis ca.1487

Groschen 15 nach 2.Hälfte 15.Jh bis ca.1563 zwei Schilling Anlehnung an die Böhmischen Groschen

Gulden ½ (Halbe Gulden, Pfund, 20 Schilling und 22 1691 bis 1814 Achtbätzler) bis 1761 Wert 36 danach 40 Gulden 1/1 25 1550 bis 1798 Schilling Halber Kreuzer 7 1811 Probe Heller 4 1504-1607 Kreuzer, Achthellerstücke 10 1427 bis ca.1487 Acht Heller Nachahmung der Etschkreuzer Neuthaler (40 Batzenstücke) 28 1813 und weitere Rappen 6 1656-1842 Schillinge 12 1504 bis 1754 Sechser 9 1504 bis 1842 Sechs Heller (Sechshellerstücke, Zweirappenstücke) Taler ¼ (Viertelstaler) 21 1550 bis 1674 18 Schilling

Bis 1761 Wert 1 Gulden 32 Schilling, danach 2 Gulden, Taler von 1526 hiessen Kelchtaler, 1559 Taler 1/1 (Zweiguldenstücke) 27 1512 bis 1798 SChnabelthaler subsidiengelder,Hochmuths oder Waserthaler (mit Lilie Taler 2/1 (Doppeltaler) 29 1559 bis 1695 Wert 4 Gulden Kein currentes Geld, Geschenkzwecke

Münze Jahre Gulden Schilling Heller Bemerkungen Angster 1526-um1700 1/240 17/100 2 Batzen ½ 1550 bis 1578 1/32 1 25/100 15 halbe Batzen Batzen 1/1 1500 bis 1641 1/16 2 50/100 30 Batzen 2/1 1656 bis 1784 1/8 5 60 Zweibätzler, Fünfschillingstücke Batzen 20/1 1813, 1826 1 1/4 50 600 Zweifrankenstücke

Batzen 4/1 1656 bis 1811 Vierbätzler, Zehnschillingstücke, Ortsgulden, Oertli 1/4 10 120 Blappert 1/1 vor 1400 bis ca.1450 1/20 2 24 Blappert 1/2 1424 1/40 1 12 halbe Blappert Bracteaten 1/1 Anfang 13.Jh bis Ende 15.Jh. 0 0 Bracteaten 1/2 11. bis 12.Jh 0 0 Halbbracteaten Denare/Solidi 9. bis 11.Jh. 0 0 Dicken ½ 1608 bis 1622 1/5 8 96 halbe Dicken Dicken 1/1 1500 bis 1629 2/5 16 192 Dicken 2/1 1504, 1620, 1621 4/5 32 384 Doppeldicken Franken 1/1 1812 5/8 25 300 Zehnbätzler Fünfer 1477 bis ca.1487 1/96 42/100 5 Fünfhellerstücke Groschen nach 2.Hälfte 15.Jh bis ca.1563 1/20 2 24 Gulden ½ 1691 bis 1814 1/2 20 240 Halbe Gulden, Pfund, 20 Schilling und Achtbätzler Gulden 1/1 1550 bis 1798 1 40 480 Kreuzer 1/2 1811 1/120 33/100 4 halber Kreuzer Haller, Heller 1504-1607 1/480 8/100 1 Kreuzer 1/1 1427 bis ca.1487 1/60 67/100 8 Achthellerstücke Neuthaler 1813 und weitere 2 1/2 100 1200 40 Batzen Rappen 1656-1842 1/160 25/100 3 Schillinge 1504 bis 1754 1/40 1 12 Sechser 1504 bis 1842 1/80 50/100 6 Sechshellerstücke, Zweirappenstücke Taler ¼ 1550 bis 1674 1/2 20 240 Vierteltaler Taler 1/1 1512 bis 1798 2 80 960 Zweiguldenstücke Taler 2/1 1559 bis 1695 4 160 1920 Doppeltaler

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Goldmünzen90

Münze Zeit Gulden Schilling Heller Hinweise Pfennig, Angster vor 1504 1 40 480 Current Ducaten 1/4 1639-1767 1 1/4 50 600 Viertelducaten Ducaten 1/2 um1561-1776 2 1/2 100 1200 Halbe Ducaten erst 2Gulden 48 Kreuzer, 3Gulden, 4 1/2 Gulden, jetzt Ducaten 1/1 um1561-1810 5 200 2400 5 Gulden Ducaten 2/1 1620-1776 10 400 4800 Doppelte, Neujahrsgeschenke Vierfache, 1640/52 mit halbe Gulden Stempel, Gulden Ducaten 4/1 1640,1652,1666 20 800 9600 oder Thaler, nicht current Ducaten 5/1 1720, 1724 25 1000 12000 Fünffache, Geschenkzwecke Ducaten 6/1 1734 30 1200 14400 Sechsfache, Guldenstempel, Geschenkzwecke Ducaten 8/1 1723 40 1600 19200 Achtfache; Thaler-Stempel, Geschenkzwecke Goldgulden 1/1 um1504-1622 3 1/2 140 1680 Einfache, Wert 31/2 - 4 Gulden, Rhein. Goldgulden Goldgulden 2/1 1620-1631 7 280 3360 Doppelte, Wert 7 bis 8 Gulden Goldkronen 1/2 um 1561 2 80 960 halbe Goldkronen Goldkronen 1/1 1561-1631 4 1/2 180 2160 Franz. Kronen Goldkronen 2/1 1631 9 360 4320 Doppelte Goldkronen

1.9 Ausgeprägte Münzen und deren Werte während der Helvetik 1798-1803

Nach dem Zusammenbruch der alten Eidgenossenschaft im März des Jahres 1798 wurde am 12. April 1798 die Helvetische Republik proklamiert. Wenn auch nicht ausdrückliche Bestimmungen zur Neuordnung des Münzwesens aufgenommen wurden, so schien ein einheitliches schweizerisches Münzsystem zum Greifen nah. Nach langwierigen Verhandlungen erliess man am 25. Juli 1798 provisorische Bestimmungen über Gehalt und Gepräge der neuen Münzen auf der Basis des französischen Dezimalsystems und in Anlehnung an das eben aufgehobene Berner Münzsystem. Es sollten helvetische Münzen zu 40 Thaler, 20 Thaler, 10 Batzen und 5 Batzen, sowie 1 Batzen, 2 Kreuzer und 1 Kreuzer geprägt werden. Tatsächlich wurden nur die Scheidemünzen 1 Batzen, 2 Kreuzer und 1 Kreuzer in grösserer Menge ausgeprägt, die dann vor allem in der Westschweiz in Gebrauch waren.91 Die gesetzgebenden Räte beschlossen schliesslich am 19. März 1799 ein einheitliches Münzsystem zu schaffen, das dem französischen Münzsystem nachempfunden wurde. In Artikel 1 des sogenannten Finanz- gesetzes wurde festgeschrieben, dass das Münzrecht alleine dem Staate, der Helvetischen Republik zu- komme. In Artikel 5 hiess es weiter: «Es gehört zu den ausschliesslichen Befugnissen der gesetzgebenden Räte, die Ausprägung und die Inkurssetzung der Münzen anzuordnen, ihren Wert, Gewicht und Feingehalt festzusetzen und das Gepräge zu bestimmen.» Damit war die Münzhoheit von den Kantonen an die neue Zentralregierung übergegangen und die zahlreichen Währungen und Münzsysteme wurden endlich abge- schafft.92

Als neue Münzeinheit wurde der «Schweizerfranken» geschaffen, als Münzgrundgewicht diente die Pariser Mark mit 244.752 g.

1 Schweizerfranken = 1/37 Silber der Pariser Mark = 6. 615 g Silber beziehungsweise eingeteilt in 1 Schweizerfranken (Fr.) = 10 Batzen (Btz.) = 100 Rappen (Rp.)

Geprägt wurden Silbermünzen zu 4 Franken, 2 Franken, 1 Franken und 5 Batzen (50 Rp.), Billonmünzen zu 1 Batzen (= 10 Rp.) und ½ Batzen (= 5 Rp.), sowie 2 Rappen und 1 Rappen Stücke. Daneben wurden im Auftrage und für Rechnung Dritter private Goldmünzen zu 2 Dublonen (= 32 Fr.) und 1 Dublone (= 16 Fr.) mit einem Feingehalt von 21 22/32 Karat angefertigt, die ebenfalls als gesetzliches Zahlungsmittel gegolten haben93. Weiter waren alte Kreuzer zu 2 ½ Rappen im Umlauf.94 Der Helvetischen Republik fehlten leider die Mittel, die neuen Münzen in genügender Menge auszuprägen und die alten minderwertigen Münzen ein- zuziehen. Dies hatte nun zur Folge, dass die neben den neuen Gold-, Silber- und Billonmünzen auch die

90 Meyer von Knonau Gerold:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.370 91 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 51-52 92 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 53 93 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 53-54 94 Hürlimann Hans: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich 1966, S.143 Seite 19 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler alten Münzen der Städte, Kantone und anderer Münzherren weiterhin im Umlauf blieben und damit das Problem verschärften.

Der Schweizerfranken und seine Teilungen um 1799 gemäss Rittmann (1980)95 beziehungsweise Richter/Kunzmann (2006)96:

Jahr 1799 Metall Duplone Franken Batzen Rappen Duplone 2/1 (Doppelduplone, 32 Franken) Gold 2 32 320 3200 Dublone 1/1 (16 Franken) Gold 1 16 160 1600

Batzen 40/1 (Helvet. Taler, Neutaler, 4 Franken) Silber 4 40 400 Batzen 20/1 (2 Franken) Silber 2 20 200 Batzen 10/1 (1 Franken) Silber 1 10 100 Batzen 5/1 Silber 5 50 Batzen 1/1 Billon 1 10 Batzen 1/2 Billon 1/2 5 Kreuzer 1/1 Billon 2 1/2 Rappen 2/1 (fraglich) Billon/Cu 2 Rappen 1/1 Billon/Cu 1

Weisskopf97 erwähnt auch, dass Zweiräppler ausgeprägt werden sollten, doch sind diese wohl kaum ausge- geben worden, da diese weder bei Rittmann (1980) noch bei Richter/Kunzmann (2006) nachgewiesen wer- den konnten.

1.10 Ausgeprägte Münzen und deren Werte während der Mediation 1803 bis 1813

Bereits im Jahre 1800 lag ein Entwurf für eine neue Verfassung vor, die jedoch nie umgesetzt werden kon- nte.98 In den darauffolgenden Jahren von 1800 bis 1803 überschatteten Unruhen, Staatsstreiche und bür- gerkriegsähnliche Zustände die Helvetische Republik. Die Anarchie fand erst ein Ende mit der von Napoleon Bonaparte bestimmten und am 19. Februar 1803 in Kraft getretenen Mediationsakte. Die föderalistische Struktur der Schweiz war damit wieder hergestellt und die Schaffung des Einheitsstaates gescheitert. Dies bedeutete insbesondere für das Münzwesen ein Rückschritt, obwohl in der Mediationsakte vorgesehen war, eine einheitliche Währung zu schaffen.99

Im August 1803 beschloss die Tagsatzung, dass der neue Schweizerfranken auf der Basis von 127.5 Gran (= 6.77025 Gramm) Feinsilber geprägt werden soll. Der neue Schweizerfranken war damit 2.2% schwerer als der helvetische Franken.100

1 neuer Schweizerfranken = 1 ½ Französische Franken

Ferner wurde bestimmt, dass die Münzen von 1 SFr. aufwärts auf der einen Seite mit dem Wappen der schweizerischen Eidgenossenschaft und auf der anderen mit dem des Kantons, der die Münzen prägte, zu versehen sind. Weiter schrieb man den Kantonen vor, dass die als minderwertig geltenden Scheidemünzen nur in einem gewissen Verhältnis zur Wohnbevölkerung ausgeprägt werden dürfen, die Prägung von höher- wertigen Silbermünzen wurde hingegen freigegeben. Die Kantone, insbesondere die Ostschweizer Kantone, hielten sich wenn überhaupt nur kurz an diese Vereinbarung und prägten Münzen nach eigenem Ermessen. Sie verdienten durch die Ausprägung von unzähligen Scheidemünzen erhebliche Gewinne. Schon nach

95 Rittmann Herbert: Der Katalog für Sammler. Schweizer Münzen und Banknoten. Verlag Ex Libris. Zürich 1980. Seite 67-69 96 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 521-525 97 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 56 98 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 56-58 99 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 56-58 100 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 57 Seite 20 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler wenigen Jahren war man genauso weit wie vor 1798 mit dem einzigen Unterschied, dass neben den alten Sorten nun noch die in den Jahren 1798 und 1803 und später ausgegebenen Sorten dazu kamen.101

Im Jahre 1811 waren an Stelle der vier vorgesehenen Scheidegeldsorten bereits deren 16 im Umlauf gewe- sen so 9 Rp., 3 Rp., 1 Kreuzer, ½ Kreuzer, 8 Batzen, 5 Batzen, 4 ½ Batzen, 4 Batzen, 3 Batzen, 2 Batzen, 2/3 Batzen, ½ Batzen, 1/6 Batzen, 2 Rp. und 1 Rp. Stücke. Hauptsächlich gelangten die aus Kupfer mit we- nig Silber legierten 2/3 und ½ Batzen, Kreuzer, 2 Rp. und 1 Rp. Stücke zur Ausgabe. Grobe Sorten bezie- hungsweise grössere Münzen waren Mangelware, da diese häufig gehortet, eingeschmolzen oder umge- prägt wurden. Man war auf fremde Münzsorten angewiesen. So verwendete man französischen 48 Livres- und 24 Livres-Goldmünzen, Schweizer 40 Fr.- und 20 Fr.-Goldmünzen und eine Vielzahl von in- und auslän- dischen Silbermünzen.102

Gemäss Weisskopf (1948) sollen 16 Scheidegeldsorten im Umlauf gewesen sein, doch sind lediglich 15 oben erwähnt. Welches ist die 16. Münzsorte? Weiter ist unklar, welche der nachfolgenden Münzsorten tatsächlich in Zürich in Gebrauch waren. Die Liste wurde gemäss Weisskopf (WK, 1948)103 erstellt und mit den bei Heldmann (HM, 1811)104 gefundenen Sorten ergänzt:

Jahr 1811 Metall Batzen Kreuzer Rappen Bemerkungen Batzen 8/1 ? 8 30 80 WK, HM Batzen 5/1 ? 5 18 3/4 50 WK Batzen 4 1/2 ? 4 1/2 16 7/8 45 WK Batzen 4/1 ? 4 15 40 WK, HM Batzen 3/1 ? 3 11 1/4 30 WK Batzen 2/1 ? 2 7 1/2 20 WK, HM Batzen 2/3 Cu-Ag 2/3 2 1/2 6 2/3 WK Batzen 1/2 Cu-Ag 1/2 1 7/8 5 WK Batzen 1/6 ? 1/6 5/8 1 2/3 WK Kreuzer 1/1 Cu-Ag 1 2 2/3 WK Kreuzer 1/2 ? 1/2 1 1/3 WK, HM Rappen 9/1 ? 9 WK Rappen 3/1 ? 3 WK Rappen 2/1 Cu-Ag 2 WK Rappen 1/1 Cu-Ag 1 WK, HM

Der Wert der Münzen in Rappen ergibt sich aus den Bezeichnungen (zum Beispiel 1 Batzen entspricht 10 Rappen) und damit entspricht die 4 ½ Batzen Münze also 45 Rappen. Der Wert des Kreuzers wurde mit 2 2/3 Rappen gemäss Heldmann (1811)105 angenommen. Die als Probe im Jahre 1811 geprägten Halbkreuzer hätten für die Bezahlung des Postportos dienen sollen, kamen jedoch nie in Umlauf, da sie inkompatibel mit den übrigen Münzsorten waren.106

Die Rechnungsmünzen und deren Verhältnisse um 1811 gemäss Heldmann107

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts waren je nach Verwendung unterschiedliche Rechnungsmünzen im Ge- brauch: 1 Gulden = 40 Schilling = 480 Heller beziehungsweise 1 Schilling = 12 Heller oder 1 Gulden = 16 Batzen = 60 Kreuzer beziehungsweise 1 Batzen = 3 ¾ Kreuzer oder 1 Gulden = 60 Kreuzer = 480 Heller beziehungsweise 1 Kreuzer = 8 Heller

101 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 57-58 102 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 58-59 103 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 58-59 104 Heldmann Friedrich: Schweizerische Münz-, Maass- und Gewichtskunde. Bei Pfarr Franz Ludwig Strähl. Suhr 1811. S78-79 105 Heldmann Friedrich: Schweizerische Münz-, Maass- und Gewichtskunde. Bei Pfarr Franz Ludwig Strähl. Suhr 1811. S79 106 Gerold Meyer von Knonau:. Der Kanton Zürich, historisch-geographisch-statistisch geschildert von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Erster Band. 2. umgearbeitete und vermehrte Auflage. Huber &Cie. 1844. S.368 107 Heldmann Friedrich: Schweizerische Münz-, Maass- und Gewichtskunde. Bei Pfarr Franz Ludwig Strähl. Suhr 1811. S78-79 Seite 21 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

RECHNUNGSMÜNZEN Mark Thaler Gulden Pfund Bazen Schilling Kreuzer Rappen Angster Heller Mark Silber 1 1 7/18 2 1/2 5 40 100 150 400 600 1200 Thaler 1 1 4/5 3 3/5 28 4/5 72 108 288 432 864 Gulden 1 2 16 40 60 160 240 480 Pfund Heller 1 8 20 30 80 120 240 Bazen 1 2 1/2 3 3/4 10 15 30 Schilling 1 1 1/2 4 6 12 Kreuzer 1 2 2/3 4 8 Rappen 1 1 1/2 3 Angster/Pfennig 1 2 Heller 1

Wirklich ausgeprägte Münzen und deren Wert in der Rechnungsmünze um 1811 gemäss Heldmann108

Die Dukaten waren offenbar bereits 1811 sehr selten zu finden. Heldmann vermutete, dass sie gar nicht mehr im Umlauf seien. Der Wert des 1/1 Dukaten wurde 1786 auf 4 ¾ Gulden festgelegt.109 Weiter gab es offenbar noch im Umlauf befindliche Kreuzer, deren Wert mit 2 ½ Rappen110 angegeben wurde und damit einem ¼ Batzen entsprochen haben müssen.

Die Batzen 8/1 (Achtbatzen- oder Halbguldenstücke, 20 Schilling) wurden 1811 geprägt. Nur gerade ein Jahr später 1812 wurden einmalig Batzen 10/1 (Zehnbätzner oder Frankenstücke, 25 Schilling) und 1813 die Neuthaler (Vierzigbatzen- oder Vierfranken-Stück) geprägt, welche einen Wert von 2 ½ Gulden aufwiesen.111 Die letzten beiden Münzen sind in der Tabelle von 1811 logischerweise noch nicht erwähnt. Die Neuthaler sind nicht mit den in der vorstehenden Tabelle erwähnten Thalern aus dem 18. Jahrhundert zu verwechseln, die lediglich einen Wert von 2 Gulden hatten.

AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZEN Münzen Metall Dukat Thaler Batzen Schilling Rappen Angster Gulden Pfennig Heller Dukaten (2/1) Gold 2 4 3/4 152 380 1520 2280 9 1/2 2280 4560 Dukaten (1/1) Gold 1 2 3/8 76 190 760 1140 4 3/4 1140 2280 Dukaten (1/2) Gold 1/2 1 3/16 38 95 380 570 2 3/8 570 1140 Dukaten (1/4) Gold 1/4 19/32 19 47 1/2 190 285 1 3/16 285 570 Thaler (1/1) Silber 1 32 80 320 480 2 480 960 Thaler (1/2) Silber 16 40 160 240 1 240 480 Thaler (1/4) Silber 8 20 80 120 1/2 120 240 Batzen (8/1) Silber 8 20 80 120 1/2 120 240 Batzen (4/1) Silber 4 10 40 60 1/4 60 120 Batzen (2/1) Silber 2 5 20 30 1/8 30 60 Batzen (1/1) Silber 1 2 1/2 10 15 1/16 15 30 Batzen (1/2) Silber 1 1/4 5 7 1/2 1/32 7 1/2 15 Schilling (1/1) Silber 1 4 6 1/40 6 12 Rappen (1/1) Kupfer 1 1 1/2 1/160 1 1/2 3 Angster/Pfennig (1/1) Kupfer 1 1 2

108 Heldmann Friedrich: Schweizerische Münz-, Maass- und Gewichtskunde. Bei Pfarr Franz Ludwig Strähl. Suhr 1811. S78-79 109 Heldmann Friedrich: Schweizerische Münz-, Maass- und Gewichtskunde. Bei Pfarr Franz Ludwig Strähl. Suhr 1811. S78 110 Hans Hürlimann: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.134 111 Hans Hürlimann: Zürcher Münzgeschichte. Kommissionsverlag Berichthaus Zürich. Zürich, 1966. S.145 Seite 22 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Interessant auch die Wechselkurse um 1811 für ausländische Münzen gemäss Heldmann

Die Angaben beruhen auf dem Münzvertrag/Münzedikt vom 15. Mai 1786 (ZH 1786) beziehungsweise dem Münzedikt im Kanton Aargau vom 15. April 1807, wobei die Kurse in Zürcher Währung umgerechnet wurden (1 Gulden = 40 Schilling = 480 Heller).112

Wechselkurs 1811 Land Gulden Schilling Heller Hinweis Lousid'or Neue FRA 10 400 4800 ZH 1786 Thaler gross FRA 2 1/2 100 1200 ZH 1786 Konventionsthaler, Bayern etc. DEU 2 1/5 88 1056 ZH 1786 Dukaten (68/Mark) ? 4 3/4 190 2280 ZH 1786 Goldgulden 3/1 bzw. Carlsd'ors ? 10 1/4 410 4920 ZH 1786 Goldgulden 2/1 bzw. Maxd'ors ? 6 5/6 273 1/3 3280 ZH 1786

Goldgulden 1/1 bzw. Maxd'ors 1/2 ? 3 5/12 136 2/3 1640 ZH 1786 Lousid'or alte Louis XIV. FRA 8 2/5 336 4032 ZH 1786 Dublonen Spanische ESP 8 2/5 336 4032 ZH 1786 Schildlouis'dors 1726-1784 FRA 10 1/4 410 4920 ZH 1786 Schildlouis'dors ab 1786 FRA 9 3/4 390 4680 ZH 1786 Franken 40/1 (Napoleon) FRA 16 7/8 675 8100 AG 1807 Franken 20/1 (Napoleon) FRA 8 7/16 337 1/2 4050 AG 1807 Dublonen Piemontesische ITA 11 3/4 470 5640 AG 1807 Souveraind'ors 1/1 GBR 14 1/2 580 6960 AG 1807 Souveraind'ors 1/2 GBR 7 1/4 290 3480 AG 1807 Franken 5/1 FRA 2 7/64 84 3/8 1012 1/2 AG 1807 Thaler Brabanter 1/1 NLD 2 7/16 97 1/2 1170 AG 1807 Thaler Brabanter 1/2 NLD 1 7/32 48 3/4 585 AG 1807 Thaler Brabanter 1/4 NLD 19/32 23 3/4 285 AG 1807 Thaler Spanische (mit Bild) ESP 2 7/32 88 3/4 1065 AG 1807 Thaler Spanische (ohne Bild) ESP 2 9/32 91 1/4 1095 AG 1807 Thaler Savoysche 1/1 FRA 2 7/8 115 1380 AG 1807 Thaler Savoysche 1/2 FRA 1 7/16 57 1/2 690 AG 1807 Thaler Savoysche 1/4 FRA 23/32 28 3/4 345 AG 1807 Thaler Mayländer 1/1 ITA 1 29/32 76 1/4 915 AG 1807 Thaler Mayländer 1/2 ITA 61/64 38 1/8 457 1/2 AG 1807 Sols 30/1 Franz. FRA 5/8 25 300 AG 1807 Sols 15/1 Franz. FRA 5/16 12 1/2 150 AG 1807 Bazen 6/1 Deutsch DEU 11/32 13 3/4 165 AG 1807 Bazen 3/1 Deutsch DEU 11/64 6 7/8 82 1/2 AG 1807

Und zum Schluss noch die Internationalen Kurse um 1811 gemäss Heldmann113

Es handelt sich um eine Art Mittelkurse der damalig verwendeten Währungen in Europa in Zürcher Wäh- rung, das heisst als Rechnungswährung wurde 1 Gulden = 60 Kreuzer = 480 Heller gerechnet. Die bei Held- mann angegebenen Werte für die Währungen wurden erst in Heller umgerechnet und anschliessend die Verhältnisse berechnet. Die Angaben wurden zwecks besserer Übersichtlichkeit in der dezimalschreibweise angegeben.

Damit entsprach 1 Zürcher Gulden = 0,1 Louis d’or (FRA) = 0.11 Liver Sterling (GBR) etc.

112 Heldmann Friedrich: Schweizerische Münz-, Maass- und Gewichtskunde. Bei Pfarr Franz Ludwig Strähl. Suhr 1811. S79-80 113 Heldmann Friedrich: Schweizerische Münz-, Maass- und Gewichtskunde. Bei Pfarr Franz Ludwig Strähl. Suhr 1811. S81 Seite 23 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Der Louis d’or war, wie die nachfolgende Übersicht zeigt, die Goldmünze schlechthin und man stellte für diesen Kurse in Frankfurt DEU, Lyon FRA, Paris FRA und in Zürich ZH. Interessant, dass man offenbar für den Kauf von 100 Louis d’or in Paris lediglich den Gegenwert von 99 ½ Louis d’or bezahlen musste, in Lyon und Frankfurt hingegen 100 Louis d’or. Mit der Bezeichnung «Gulden courant» ist die tatsächlich ausgeprägte Guldenmünze gemeint, siehe auch Kurantmünze oder Kurantgeld. Der «Gulden banco» ist die entsprechende Rechnungsmünze.

Gulden Gulden Gulden Louisd'ors Lira Mark Pezza Liver Lira Scudo Lira Gulden Kreuzer Heller Jahr 1811 banco courant courant D neue banco d'otto Sterling corrente pic corr ZH ZH ZH Amsterdam 1.00 1.01 0.81 0.09 2.48 0.38 3.20 0.10 2.67 0.44 4.00 0.87 52.00 416.00 Amsterdam 0.99 1.00 0.80 0.09 2.45 0.37 3.17 0.10 2.64 0.44 3.96 0.86 51.50 412.00 Augsburg 1.23 1.25 1.00 0.11 3.06 0.47 3.95 0.12 3.29 0.55 4.94 1.07 64.20 513.60 Frankfurt 1.00 = 10.00 600.00 4'800.00 Genua 0.40 0.41 0.33 0.04 1.00 0.15 1.29 0.04 1.08 0.18 1.62 0.35 21.00 168.00 Hamburg 2.64 2.67 2.14 0.23 6.54 1.00 8.46 0.25 7.05 1.17 10.57 2.29 137.40 1'099.20 Livorno 0.31 0.32 0.25 0.03 0.77 0.12 1.00 0.03 0.83 0.14 1.25 0.27 16.25 130.00 London 10.38 10.49 8.41 0.90 25.71 3.93 33.23 1.00 27.69 4.62 41.54 9.00 540.00 4'320.00 Lyon 1.00 10.00 600.00 4'800.00 Mailand 0.38 0.38 0.30 0.03 0.93 0.14 1.20 0.04 1.00 0.17 1.50 0.33 19.50 156.00 Mailand 2.25 2.27 1.82 0.20 5.57 0.85 7.20 0.22 6.00 1.00 9.00 1.95 117.00 936.00 Paris 11.54 11.65 9.35 1.00 28.57 4.37 36.92 1.11 30.77 5.13 46.15 10.00 600.00 4'800.00 Venedig 0.25 0.25 0.20 0.02 0.62 0.09 0.80 0.02 0.67 0.11 1.00 0.22 13.00 104.00 Zürich 1.15 1.17 0.93 0.10 2.86 0.44 3.69 0.11 3.08 0.51 4.62 1.00 60.00 480.00

1.11 Münzwesen während der Restauration 1815 bis 1830114

Der Bundesvertrag vom 7. August 1815 legte den Grundstein zur Wiederherstellung der alten Eidge- nossenschaft. Damit wurde die volle Souveränität der Kantone wiederhergestellt, auch der Münzrechte. Das Gebiet der heutigen Schweiz wurde in der Folge mit minderwertigen Scheidemünzen regelrecht über- schwemmt. Es fehlte nicht an Versuchen zur Vereinheitlichung des Münzwesens, doch allen Bemühungen war wenig Erfolg beschieden. Im Jahre 1819 schliesslich beschloss die Tagsatzung einen neuen Münzfuss, der in der Folge von 19 Kantonen übernommen wurde und bis 1850 die eidgenössische Währung bildete, die alles andere als stabil gewesen war. Der Schweizerfranken sollte nun auf der Basis von 125.5 Gran (= 6.665 Gramm) Feinsilber geprägt werden.

1 Schweizer Franken = 1 ½ Livre tournois

Ferner wurde beschlossen, sich gegenseitige Verrufungen und Tarifierungen von Münzen zu melden und die helvetischen Scheidemünzen auf Kosten der Kantone, die der Helvetischen Republik angehörten, einzu- ziehen. Die groben Sorten beziehungsweise grösseren Münzen und die 5 Batzen und ½ Batzenstücke der helvetischen Republik sollten weiterhin im Umlauf sein. Auch diesem Beschluss war wenig Erfolg beschie- den, denn durch Verrufung fremder Scheidemünzen ohne gleichzeitiges Einziehen der eigenen Scheide- münzen konnte das Problem nicht gelöst werden.

Am 9. Juli 1824 resignierte die Tagsatzung und beschloss «weitere Versuche zur Erzielung eines allge- meinen Münzvertrages für einmal aufzugeben und diesen Artikel aus Abschied und Traktanden fallen zu lassen» und empfahl den Kantonen, Konkordate untereinander auszuhandeln. Gleichentags einigten sich immerhin 17 Kantone. Man beschloss die Ausprägung von Münzen unter einem Franken für 20 Jahre ein- zustellen. Dieser Beschluss hielt immerhin acht Jahre, konnte jedoch wenig ausrichten.

Im Jahre 1825 beschlossen die Kantone Aargau, Basel, Bern, Fribourg, Solothurn und Waadt, die helve- tischen Scheidemünzen einzuziehen und umzuschmelzen, um Konkordanzmünzen zu prägen, die im Kon- kordatsgebiet akzeptiert waren. Im darauffolgenden Jahr wurde weiter beschlossen, eigene Scheidemünzen zu prägen. Später, am 12. März 1828, beschlossen die Kantone mit Ausnahme von Appenzell Innerrhoden, die helvetischen Scheidemünzen endgültig einzuziehen. Dieser Entscheid wurde schliesslich auch umge- setzt, allerdings entstand ein recht hoher Verlust für alle Beteiligten. Immerhin führte diese Massnahme zu einer wesentlichen Verringerung der Scheidemünzen. Das Problem der unterschiedlichen Währungen war jedoch immer noch nicht gelöst.

114 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 59-65 Seite 24 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

1.12 Münzwesen während der Regeneration 1815 bis 1848

Im Jahre 1832 wurde erneut der Versuch zur Vereinheitlichung des Münzsystems unternommen, doch leider verwarf das Volk den Verfassungsentwurf. Ebenso wurde von der Tagsatzung im Jahre 1833 der Vorschlag zur Einführung des französischen Münzsystems entschieden abgelehnt. In den Jahren von 1834 bis 1837 entbrannte ein heftiger Streit zwischen den Verfechtern des schweizerischen und des französischen Münz- systems. Erst 1838 in Luzern und 1839 in Zürich setzte sich das französische Münzsystem allmählich durch und gipfelte in der Ausarbeitung eines Münzgesetzes, das demjenigen von 1832 nachempfunden wurde. Letztlich scheiterte auch dieser Vorschlag an den Sonderinteressen der Kantone, doch hatte dieser Entwurf den Weg für eine zukünftige Münzreform geebnet.115

Es wurde nur noch eine geringe Zahl unterschiedlicher Münzen geprägt. In Zürich wurden Zweirappen- münzen ein einziges Mal im Jahre 1842 in Umlauf gebracht. Aus dem gleichen Jahr stammen die als Probe geprägten 1 Kreuzer Stücke, die heute entsprechend selten sind. Lediglich 3 Haller beziehungsweise 1 Rappen Stücke wurden in recht hoher Zahl ausgeprägt, letztmals 1848.116

1.13 Währungsumstellung 1850/1851

Nach dem Scheitern des Sonderbundes war der Widerstand gegen eine neue Verfassung gebrochen und der Weg zur Einigung frei. Am 12. September 1848 konnte die Tagsatzung, nach der Befürwortung des Ver- fassungsentwurfes mit 2/3 Stimmen des Volkes die Gründung des Bundesstaates, der «Schweizerischen Eidgenossenschaft» verkünden. Damit war endlich auch die Grundlage für die Vereinheitlichung des Münz- wesens geschaffen.117 Bereits im darauf folgenden Jahr wurde Johann Jakob Speiser, Direktor der Bank in Basel, einer der führenden Münzexperten des Landes, vom Bundesrat beauftragt, ein Gutachten über eine Münzreform zu erstellen, sowie einen Gesetzesvorschlag auszuarbeiten. Bereits am 6. Oktober 1849 wurde dieser Vorschlag der Bundesversammlung unterbreitet. Nach heftigen Diskussionen im ganzen Lande wurde schliesslich am 7. Mai 1850 von der Bundesversammlung das neue Münzgesetz über das Eidgenössische Münzwesen angenommen118 und die Volksvertreter der jungen Schweizer Eidgenossenschaft zogen einen Schlussstrich unter die jahrhundertlangen chaotischen Münzverhältnisse in der Schweiz.

Die Rechnungsmünzen der alten «Zürichwährung» um 1850

Bei den Rechnungsmünzen war die Einteilung des Guldens in Kreuzer vor allem im Grosshandel, diejenige des Guldens in Schillinge im Detailhandel gebräuchlich. Letztere wurde insbesondere im Kredit- und Kapital- verkehr verwendet. 119

1 Rechnungsgulden = 40 Schillinge = 480 Heller beziehungsweise 1 Rechnungsgulden = 60 Kreuzer = 480 Heller 1 Gulden = 40 Schillinge = 16 Batzen = 160 alte Rappen beziehungsweise 1 alter Schweizer Franken = 100 alte Rappen

vor 1850 Gulden Schilling Kreuzer Heller Rappen (alt) Gulden 1 40 60 480 160 Schilling 1 1 1/2 12 4 Kreuzer 1 8 2 2/3 Heller 1 1/3 Rappen alt 1

Rechnungsbeispiele: 1 Gulden entsprach somit 1 Schweizer Franken 60 Rappen (alte Franken/Rappen)

115 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 59-65 116 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 521-525 117 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 65 118 Weisskopf Erich: Das Schweizerische Münzwesen von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Diss. Juristische Fakultät. Bern, 1948. S. 71-73 119 Rittmann Herbert: Der Katalog für Sammler. Schweizer Münzen und Banknoten. Verlag Ex Libris. Zürich 1980. Seite 137 Seite 25 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

2 Gulden 12 Schilling 6 Heller entsprachen 320 + 48 + 2 = 370 Rappen beziehungsweise 3 Schweizer Fran- ken 70 Rappen (alte Währung).

Der Bund beschloss einen einheitlichen Umtauschkurs. Man unterschied einerseits zwischen der Umwand- lung der Rechnungsmünzen beziehungsweise von Darlehen und Guthaben und andererseits der Einlösung der umlaufenden Münzen. Die Diskussionen waren in Zürich noch keineswegs am Ende, wie der Streit um den Einlösetarif deutlich aufzeigt. Die Bewertung des französischen Frankens beziehungsweise der neu- en Franken war nicht einheitlich, wie die nachfolgenden Tarife120 zeigen und den Zürchern wäre beim Um- tausch ihrer alten Währung ein Verlust von drei alten Rappen entstanden.

In Zürich galt 1 Franken = 17 Schilling = 68 alte Rappen In der übrigen Schweiz galt 1 Franken = 70 alte Rappen Bundeslösung: 1 Franken = 71 alte Rappen

Im Kanton Zürich wurde gemäss dem Gesetz vom 30. Januar 1851 das Umrechnungsverhältnis wie folgt festgelegt:121 122

3 Zürcher Gulden = 700 neue Rappen = 7 neue Franken beziehungsweise 1 Zürcher Gulden = 233 1/3 neue Rappen = 2 1/3 neue Franken beziehungsweise 1 Schilling = 5 5/6 neue Rappen 1 alter Franken = 100 alte Rappen = 145 5/6 neue Rappen 1 neuer Franken = 100 Rappen

Damit ergeben sich folgende Verhältnisse und Werte der Rechnungsmünzen in neuer Währung:

Rp. Rp. Fr./Rp. Faktor Jahr 1851 Gulden Schilling Kreuzer Heller ALT NEU dezimal alt/neu Gulden 3/1 3 120 180 1440 480 700 7.000000 0.685714 Gulden 1/1 1 40 60 480 160 233 1/3 2.333333 0.685714 Schilling 17/1 17 25 1/2 204 68 99 1/6 0.991667 0.685714 Schilling 1/1 1 1 1/2 12 4 5 5/6 0.058333 0.685714 Kreuzer 1/1 1 8 2 2/3 3 8/9 0.038889 0.685714 Heller 1/1 1 1/3 35/72 0.004861 0.685714 Rappen alt 1/1 1 1 11/24 0.014583 0.685714 Rappen alt 100/1 100 145 5/6 1.458333 0.685714 Rappen neu 1/1 1 0.010000 Franken neu 1/1 68 4/7 1.000000 Damit entsprach 1 neuer Franken = 68 4/7 alte Rappen.

Die Umrechnung der Beträge, insbesondere von Guthaben und Schulden von Gulden, Schillingen, alten Franken und Rappen in neue Franken und Rappen oder umgekehrt, erfolgte, indem man Umrechnungsta- bellen oder sogenannte Reduktionstabellen verwendete. So konnten schnell und einfach die entspre- chenden Beträge abgelesen werden. Allerdings entstanden natürlich gewisse Rundungsdifferenzen, die je- doch im Alltag kaum ins Gewicht fielen. Hatte man nur Gulden in neue Franken umzurechnen, so konnte man den Betrag in Gulden mit dem Faktor 7/3 multiplizieren und man erhielt den Betrag in neuen Franken.

Beispiel: 150 Gulden x 7 = 1 050 und 1 050 : 3 = 350 neue Franken

Mathematisch korrekt erfolgt die Umrechnung, indem man den Betrag in Gulden, Schillingen und alten Rappen erst in alte Rappen umrechnet. Danach wird der Betrag in alten Rappen mit dem Faktor 7/480 multipliziert und man erhält den Betrag in neuen Franken.

Umrechnungsbeispiel (siehe auch nachfolgende Reduktionstabelle): Betrag in alten Geldmünzen: 1 Gulden (fl) 39 Schilling (b) 3 alte Rappen (Rpn)

120 Züricher Kalender 1851 121 Züricher Kalender nebst Monatskalenderchen auf das Jahr 1852 122 Anleitung für den Zürcherischen Bürger und Landmann um auf die einfachste und leichteste Weise das neue Münzwesen verstehen zu lernen und sich ohne Schaden und Zeitverlust sogleich in demmselben zurecht zu finden. ohne Jahr Seite 26 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Betrag in alten Rappen: 1 x 160 + 39 x 4 + 3 = 319 alte Rappen Umrechnungsfaktor: 7/480 Betrag in neuen Franken 4.65206 und abgerundet 4 Franken 65 Rappen

Seite 27 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Reduktionstabelle von Gulden/Schilling/alte Rappen in neue Franken und Rappen123

Legende: fl = Züchergulden, b = Schillinge, Frkn = Franken, Rppn = Rappen Dezimal = Dezimalangaben in neuen Franken und Rappen

123 Anleitung für den zürcherischen Bürger und Landmann, um auf die einfachste und leichteste Weise das neue Münzwesen verstehen zu lernen und sich ohne Schaden und Zeitverlust sogleich in demselben zurecht zu finden. Buchbinder Baumann, Küssnacht. ca 1850. Tabelle S.2 (Anmerkung: Brüche gekürzt, Dezimalangabe ergänzt) Seite 28 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

1.14 Ausgeprägte Münzen und deren Werte bis 1851/1852

Vereinbarungen von 1819 und/oder 1839 (???)

In Zürich wie in den anderen Kantonen herrschte ein buntes Nebeneinander der alten Rechnungsmünzen (Gulden, Schillinge und alten Rappen), die zum Teil auch ausgeprägt wurden und den Münzen aus der Hel- vetik, Mediation und der Restauration entsprachen, die sich am französischen Münzsystem anlehnten. Alte Münzen wie Thaler oder Dukaten des 18. Jahrhunderts dürften von der Bevölkerung wohl gehortet worden und wohl hin wieder im Umlauf gewesen sein. Die Zahl der auch heute zu Beginn des 21. Jahrhunderts er- haltenen Münzen ist gross, und nicht gar so selten, wie man unschwer im Münzhandel feststellen kann.

Die Einlösung der Münzen erfolgte gemäss dem vom Bund festgesetzten Einlösetarif beziehungsweise in Zürich gemäss dem Gesetze vom 30. Januar 1851. Die andernorts in den Kantonen im Umlauf befindlichen Dublonen (Duplone), 5 Batzen, 2 ½ Batzen, 1 Batzen und ½ Batzen Stücke lassen sich für Zürich nicht nachweisen.124 125 126 Die ½ Kreuzer (Jahr 1811) und 1 Kreuzer (Jahr 1842) wurden lediglich als Proben aus- geprägt.127 Merkwürdig, dass die 1851/1852 erwähnten 2 Batzen (Billon/Cu)128, 1 Schilling (Billon/Cu)129, ein- fachen und doppelten Guldenthaler130 sich weder physisch noch in der entsprechenden Literatur nachweisen lassen.131 132 Es handelt sich wohl um vor 1800 geprägte Münzen, die noch in grosser Zahl im Umlauf wa- ren. Bei den Guldenthalern handelt es sich vielleicht um die im 18. Jahrhundert häufig ausgeprägten Thaler.

Der Wert des Dukatens ist unklar, werden doch keine Verhältnisse zu den kleineren Sorten angegeben. Ausserdem wird der Zürcher Dukat nicht ausdrücklich in den Einlösetarifen erwähnt.133 Wenn man jedoch den Wert der Dukaten in neuen Schweizer Franken von Fr./Rp. 11.40 als Bezugsgrösse nimmt, so würde diese Münze den zweifachen Wert des 40 Batzen Stück (4 Franken, Neuthaler) entsprechen und damit einen Wert von 8 alten Franken ausmachen. Der aus den kleineren Münzen berechnete Wert würde jedoch neue Fr./Rp. 11.44 betragen. In der nachfolgenden Tabelle wurde der Zürcher Dukat mit einem Wert von neuen Fr./Rp. 11.40 eingesetzt. Der einfache Guldenthaler, der wohl einen Gulden Wert gehabt hatte, wur- de mit 40 Schillingen eingesetzt und die Verhältnisse zu den anderen Münzen aus den Schillingwerten be- rechnet. Bezüglich Schilling ist die Situation ebenfalls unklar. Einerseits werden im offiziellen Einlösetarif134 noch 1 Schilling-Stücke erwähnt, die aber bei Richter/Kunzmann (2006)135 nicht erwähnt werden. Selbst- verständlich zirkulierten in grosser Zahl auch in- und ausländische Münzen auf die hier nicht weiter einge- gangen wird. Ausserdem dürften auch viele Silber- und Goldmünzen aus der Zeit vor 1798 noch weiterhin verwendet oder mindestens gehortet worden sein.

Für die Berechnung der Werte und deren Zusammenhänge vor der Währungsumstellung 1851 wurde in der Regel der Wert in alten Rappen (Werte A) herangezogen und daraus die Verhältnisse berechnet, mit Aus- nahme die des Guldenthalers. Letzterer wurde gemäss den Angaben in Schilling berechnet. Für die Einlö- sung der alten Münzen legte man im Jahre 1850 erst einmal die Werte in alten Rappen fest (Werte B), wobei dann diese gemäss dem Verhältnis 71 alten Rappen = 100 neuen Rappen eingelöst werden sollten. Schlies- slich wurden die Werte gemäss dem neuesten Eidgenössischen Einlösetarif vom 26. März 1851 (Werte C) 136 eingesetzt. Gemäss dem zur Verfügung stehenden erwähnten Einlösetarif waren in Zürich die folgenden Münzen im Umlauf gewesen:

124 Züricher Kalender 1851-1852 125 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 516-519 126 Rittmann Herbert: Der Katalog für Sammler. Schweizer Münzen und Banknoten. Verlag Ex Libris. Zürich 1980. Seite 137-139 127 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 518 128 Züricher Kalender 1851-1852 129 Züricher Kalender 1851-1852 130 Züricher Kalender 1851-1852 131 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 516-519 132 Rittmann Herbert: Der Katalog für Sammler. Schweizer Münzen und Banknoten. Verlag Ex Libris. Zürich 1980. Seite 137-139 133 Züricher Kalender 1852 134 Züricher Kalender 1851-1852 135 Richter Jürg; Kunzmann Ruedi: Neuer HMZ-Katalog. Band 2: Die Münzen der Schweiz und Liechtensteins 15./16.Jh. bis Gegenwart. 6. Auflage. Gietl Verlag, Regenstauf DEU 2006. Seite 518 136 Züricher Kalender 1851-1852 Seite 29 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

AUSGEPRÄGTE MÜNZEN RECHNUNGSMÜNZEN offiziell Rappen Rappen Franken 1851 Metall Dukat Batzen Guldentaler Schilling 1Fr neu = alt (A) alt (B) neu (C) 0.71 Fr.alt Dukat 1/1 Au 1 80 5 200 800.00 810.00 11.400 0.702 Batzen 40/1 (4-Franken, Neuthaler Ag 1/2 40 2 1/2 100 400.00 4.05 5.720 0.699 Batzen 20/1 (2-Franken) Ag 1/4 20 1 1/4 50 200.00 202.00 2.860 0.699 Batzen 10/1 (1-Franken) Ag 1/8 10 5/8 25 100.00 101.00 1.430 0.699 Guldenthaler 2/1 Ag 2/5 32 2 80 320.00 325.00 4.580 0.699 Guldenthaler 1/1 Ag 1/5 16 1 40 160.00 162.50 2.290 0.699 Batzen 8/1 (1/2 Gulden) Ag 1/10 8 1/2 20 80.00 80.00 1.130 0.708 Batzen 4/1 (1/4 Gulden, 10 Schilling, Oertli) Ag 1/20 4 1/4 10 40.00 40.00 0.565 0.708 Batzen 2/1 Billon 1/40 2 1/8 5 20.00 28.00 0.280 0.714 Schilling 1/1 Billon 1/200 2/5 1/40 1 4.00 5.63 0.056 0.714 Rappen 2/1 (5 Stück) Billon 1/80 1 1/16 2 1/2 10.00 14.00 0.140 0.714 Rappen 2/1 Billon 1/400 1/5 1/80 1/2 2.00 2.80 0.028 0.714 Rappen 1/1 (5 Stück) Billon 1/160 1/2 1/32 1 1/4 5.00 7.00 0.070 0.714 Rappen 1/1 (3 Haller) Billon 1/800 1/10 1/160 1/4 1.00 1.40 0.014 0.714 Rappen alt 100/1 (RE) 1/8 10 5/8 25 100.00 140.00 1.400 0.714 Franken neu 1/1 (RE) 17/200 7 1/7 17/40 17 68.00 1.000 0.680 Hinweis: rot markierte Werte wurden aus den vorhandenen Quellen eingesetzt.

1.15 Umrechnung der alten Schweizer Sorten 1850/1851

Nach Annahme des Eidgenössischen Münzgesetzes vom 7. Mai 1850 wurde für die umlaufenden Münzen ein Wert in alten Rappen festgelegt, wobei der Einlösetarif 71 alte Rappen = 100 neue Rappen sein sollte. Wie bereits vorstehend erwähnt, führte dies zu heftigen Diskussionen. Letztlich wurde für die sich im Umlauf befindlichen Münzen der Einlösetarif am 21. März 1851 verbindlich festgelegt. In der nachfolgenden Tabelle wurden die im Züricher Kalender 1852137 erwähnten Werte eingesetzt:

137 Zürcher Kalender auf das Jahr 1850-1851 Seite 30 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

ca.1850 26.03.1851 Münzen ALT Metall Nr Bemer. Fr./Rp (alt) Fr./Rp (neu) Alle Kantone Dublonen (Bern etc.) Gold 1.01 16.20 22.800 Alle Kantone Dukaten (Bern etc) Gold 1.02 8.10 11.400 Alle Kantone 4 Franken (Neuthaler) Silber 1.03 4.50 5.720 Alle Kantone 2 Franken (20 Batzen) Silber 1.04 2.20 2.860 Alle Kantone 1 Franken (10Batzen) Silber 1.06 1.10 1.430 Alle Kantone 5 Batzen Silber Scheide 1.07 0.50 0.700 5x=3.52 Alle Kantone 2 1/2 Batzen Silber Scheide 1.08 0.25 0.350 5x=1.76 Alle Kantone 1 Batzen (ausg. NE, GL) Billon/Kupfer 1.09 0.14 0.140 10x=1.41 Alle Kantone 1/2 Batzen (ausg. NE) Billon/Kupfer 1.10 0.07 0.070 20x=1.41 Alle Kantone 1 Kreuzer Billon/Kupfer 1.11 0.03 0.035 2x=0.07 Alle Kantone 2 Rappen Billon/Kupfer 1.12 0.02 0.028 5x=0.14 Alle Kantone 1/2 Kreuzer Billon/Kupfer 1.13 0.01 0.018 4x=0.07 Alle Kantone 1 Rappen Billon/Kupfer 1.14 0.01 0.014 5x=0.07 Appenzell 1 Pfennig Billon/Kupfer 2.01 0.009 10x=0.07 Basel 2 Guldenthaler Silber 3.01 3.40 4.290 Basel 2/3 Guldenthaler Silber 3.02 2.27 2.860 Basel 1 Guldenthaler Silber 3.03 1.70 2.145 2x=4.29 Basel 1/2 Guldenthaler Silber 3.04 0.85 1.073 4x=4.29 Basel 3 Batzen Billon/Kupfer 3.05 0.42 0.420 4x=1.69 Basel 4 Schilling Billon/Kupfer 3.06 0.160 Basel 2 Schilling Billon/Kupfer 3.07 0.080 Genf 20 Franken Gold 4.01 14.20 20.000 Genf 10 Franken Gold 4.02 7.10 10.000 Genf 10 Franken Silber 4.03 7.10 10.000 Genf 25 Centimes Billon/Kupfer 4.04 0.25 0.250 Genf 10 Centimes Billon/Kupfer 4.05 0.10 0.100 Genf 5 Centimes Billon/Kupfer 4.06 0.05 0.050 Genf 4 Centimes Billon/Kupfer 4.07 0.04 0.040 Genf 2 Centimes Billon/Kupfer 4.08 0.02 0.020 Genf 1 Centimes Billon/Kupfer 4.09 0.01 0.010 Glarus 15 Schiling Silber Scheide 5.01 0.45 0.630 5x=3.17 Glarus 3 Schilling Billon/Kupfer 5.02 0.13 0.130 Glarus 1 Schilling Billon/Kupfer 5.03 0.04 0.040 Graubünden 1 Bluzger Billon/Kupfer 6.01 0.02 0.023 4x=0.09 Luzern 10 Franken Gold 7.01 10.12 14.250 Luzern 1 Gulden Silber 7.02 1.860 Luzern 10 Schilling Silber Scheide 7.03 0.32 0.450 Luzern 5 Schilling Billon/Kupfer 7.04 0.23 0.230 Luzern 1 Schilling Billon/Kupfer 7.05 0.04 0.045 10x=0.45 Neuenburg 21 Batzen Silber 8.01 1.90 2.680 Neuenburg 14 Batzen Silber 8.02 1.790 Neuenburg 10 1/2 Batzen Silber 8.03 1.340 Neuenburg 7 Batzen silber 8.04 0.890 Neuenburg 1 Batzen Billon/Kupfer 8.05 0.13 0.130 Neuenburg 1/2 Batzen Billon/Kupfer 8.06 0.06 0.065 10x=0.65 Schwyz 1 Gulden Silber 9.01 1.690 Schwyz 2 Batzen Billon/Kupfer 9.02 0.28 0.280 Schwyz 2/3 Batzen Billon/Kupfer 9.03 0.093 3x=0.28 St. Gallen 15 Kreuzer Silber Scheide 10.01 0.37 0.520 St. Gallen 6 Kreuzer Billon/Kupfer 10.02 0.20 0.210 Tessin 3 Soldi Billon/Kupfer 11.01 0.09 0.090 Tessin 6 Denari Billon/Kupfer 11.02 0.01 0.015 2x=0.03 Tessin 3 Denari Billon/Kupfer 11.03 0.007 10x=0.07 Uri 2 Batzen Billon/Kupfer 12.01 0.28 0.280 Wallis 3 Batzen Billon/Kupfer 13.01 0.420 4x=1.69 Wallis 6 Kreuzer Billon/Kupfer 13.02 0.210 Zürich 2 Guldenthaler Silber 14.01 3.25 4.580 Zürich 1 Guldenthaler Silber 14.02 1.63 2.290 Zürich 8 Batzen (1/2 Gulden) Silber Scheide 14.03 0.80 1.130 Zürich 4 Batzen (1/4 Gulden) Silber Scheide 14.04 0.40 0.565 2x=1.13 Zürich 2 Batzen Billon/Kupfer 14.05 0.28 0.280 Zürich 1 Schilling Billon/Kupfer 14.06 0.05 0.056 10=0.56

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1.16 Das neue Schweizergeld 1850

Das neue Schweizergeld hatte als Rechnungsmünze den Franken zu 100 Rappen. Damit ergeben sich folgende Verhältnisse der ausgeprägten Münzen:

AB 1851 Me Fr. 5 Fr. 2 Fr. 1 Rp 50 Rp 20 Rp 10 Rp 5 Rp 2 Rp 1 Fr. 5 Ag 1 2 1/2 5 10 25 50 100 250 500 Fr. 2 Ag 1 2 4 10 20 2 1/2 100 200 Fr. 1 Ag 1 2 5 10 20 50 100 Rp. 50 Ag 1 2 1/2 5 10 25 50 Rp. 20 Ni 1 2 4 10 20 Rp. 10 Cu-Ni 2 2 5 10 Rp. 5 Cu-Ni 1 2 1/2 5 Rp. 2 Br 1 2 Rp. 1 Br 1

1.17 Fremdwährungen, Münzwert um 1830 bis 1834

1830 bis 1840138 Zürich Geld fl 10 thun Reichsgeld fl 11, Schweizerfranken 16 Zürich Geld fl 1 thut Reichsgeld fl 1 kr 6, Schweizerfranken Frkn 1 Batz 6 oder fl 1 Batz 1 (???) Französische Franken Frkn. 64 thun fl 27 à fl 10 (?) Französische Franken 40 thun Schweizer Franken 27 Zürich Geld fl 10 thun Augspurger Geld fl 9 kr 10 30 thun Conventionsgulden 45 thun Zürich Geld fl 49

ZH fl ZH b CH Frkn F Frkn R-Thaler C-Gulden Zürich Gulden fl 1 40 1 3/5 2 10/27 30/49 45/49 Zürich Schilling b 1/40 1 1/25 8/135 3/196 9/392 Schweizerfranken Frk 5/8 25 1 1 13/27 75/196 225/392 Französische Franken 27/64 16 7/8 27/40 1 257/995 74/191 Reichsthaler 1 19/30 65 1/3 2 46/75 3 353/405 1 1 1/2 Conventionsgulden 1 4/45 43 5/9 1 167/225 2 43/74 2/3 1

1 Zürchergulden = 40 Schilling = 160 alte Rappen 1 Schweizerfranken = 10 Batzen = 100 alte Rappen

In Preussen wurde das Münzwesen mit Einführung des Münzgesetzes vom 20. September 1821139 reformiert und es galt 1 Thaler = 30 Silbergroschen = 360 Pfenningen.

1833 bis 1838 Kurse zuweilen vorkommender in- und ausländischer Münzen und ihr innerer Gehalt

138 Zürcher Kalender auf das Jahr 1830 bis 1847 (Juni) 139 Klimpert Richard: Lexikon der Münzen; Masse, Gewichte, Zählarten und Zeitgrössen aller Länder der Erde. 2.Auflage. Verlag von G. Regenhardt. Berlin, 1896. S.65-72(Deutsches Münzwesen), 136(Groschen), 189(Kreuzer ), 190(Krone), Seite 32 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

Schweizer Münzen 1833 bis 1838140

Münzen alte Fr. Rp. Genfer 40 fl (Gulden) Stück 14.06 Genfer Pistole 11.97 Genfer 3 Liver Stück 3.32 Genfer Thaler 3.90 Basler 1/2 Tahler od. Guldenstück 1.50 Berner 1/2 Tahler od. Guldenstück 1.50 Thaler mit 3 Kronen 4.08 Thaler mit Jahrzahl 1716 4.08 Thaler mit Jahrzahl 1725 3.13

Deutsche Staaten 1833 bis 1838141

Die Ungarischen, Österreichischen, Bairischen, Salzburgischen, Hessischen, Pfälzischen, deutsche Rhein- thaler, Braunschweigische, Sächsische und preussische Thaler, auch Conventionsthaler genannt, wogen Denare 22.

1 Thaler beziehungsweise Conventionsthaler = alten Franken 3 Rappen 45

Weitere Europäische Staaten 1833 bis 1838142

Münzen alte Fr.Rp. Englische Guinee 17.60 Französische 20 Franken Gold Stück 13.60 Französische Thaler, Ecus blancs 3.64 Genua Crusados 5.36 Genuesische 12 Liver Stück 6.74 Genuesische Pistole 14.06 Genuesische Zechine 7.99 italienische Staaten Silber 20Den 2 Grann 3.41 Italienische Staaten Silber 21Den 10 Grann 3.68 Mailänder Pistole 13.61 Mailänder Thaler 3.06 Piemontesische 6 Liver Stück 4.71 Piemontesische Pistole 1733 13.73 Piemontesische Pistole 1766 20.08 Piemontesische Pistole 1791 18.96 Römische Zechine 7.90 Spanische Goldpiaster, Pistole einf 13.89 Spanische Silberpiaster 3.60 Spanische Viertelpiaster 0.89 Venetianische Zechine 7.99

Bewertung anderer Geldstücke 1833 bis 1847143

Das Geldstück wurde gewogen und das Loth Silber zu 1 fl (1833-1838), 36 b (1839-1840), das Loth Gold zu 19 fl (Gulden) berechnet. Dukatengold wurde hingegen mit 20 bis 21 fl (Gulden) 20 b (Schilling) bewertet. Für gute gewichtige Dukaten von 2 Den 17 Gran Gewicht zahlte man oft mehr als den wahren Wert des Gol- des von 7 Franken 8 Batzen 7 Rappen (Fr. 7.87). Der wahre Wert der Louis d’or, die 6 Den beziehungs- weise ½ Loth wiegen mussten, war 15 Franken 9 Batzen 6 Rappen (Fr. 15.96).

140 Zürcher Kalender auf das Jahr 1833 bis 1838 (Juni) 141 Zürcher Kalender auf das Jahr 1833 bis 1838 (Juni) 142 Zürcher Kalender auf das Jahr 1833 bis 1838 (Juni) 143 Zürcher Kalender auf das Jahr 1833 bis 1847 (Juni) Seite 33 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich Familienstiftung Rudolf G. Bindschedler

1.18 Reichsmünzgesetz, Deutsches Reich 1871144

Am 4. Dezember 1871 trat das Reichsmünzgesetz in Kraft. Die Mark wurde einheitliches Zahlungsmittel im gesamten Reichsgebiet. Dieser Übergang zog sich jedoch von 1871 bis 1876 hin. An Stelle der verschie- denen Währungseinheiten der einzelnen Länder trat die Goldmark zu 100 Pfennig als neue Rechnungs- einheit. In Norddeutschland war der Thaler, in Süddeutschland der Gulden vorherrschend. Die nord- deutschen Gebiete, Hessen und Baden gingen am 1. Januar 1875 zur Mark-Rechnung über, Württemberg am 1. Juli 1875, Bayern am 1. Januar 1876. Die neuen Mark-Zahlungsmittel kamen ab 1872, aber nur peu à peu, in den Umlauf. So wurden zunächst Rechnungen noch in Thaler oder Gulden ausgestellt, aber schon teilweise in Mark und Pfennig bezahlt. Später wurde dann in Mark gerechnet, aber zum Teil noch mit Gulden- oder Thalergeld bezahlt. Das machte zumindest zwischen 1874 und 1876 ständiges Hin- und Her- rechnen notwendig.

Die Mark-Einführung war häufig mit Verlust verbunden. Für die deutschen Münzen, Banknoten und staat- lichen Kassenscheine wurden zum Teil kurze Einlösefristen festgesetzt, nach deren Ablauf sie - bis auf einen etwaigen Metallwert und wenn nicht Kulanzregelungen griffen - wertlos wurden. Abgenutzte Goldmün- zen wurden in der Regel nur noch zum Metallwert eingelöst. In- und ausländische Zahlungsmittel, die an öffentlichen Kassen nicht mehr angenommen wurden oder deren Umlaufverbot kurz bevorstand, akzeptierte man im Alltag nur noch mit Abschlägen oder gar nicht mehr. Die Einheitswährung Mark und Pfennig löste insgesamt acht Geldsysteme mit 119 verschiedenen Münzsorten wie Thaler und Groschen ab. Mit Ausnah- me der Vereinsthaler, die bis 1908 gültig blieben, wurden diese Münzen zwischen 1873 und 1878 eingezo- gen. Der Wechselkurs gegenüber dem Schweizerfranken sei Mk Pf 0.81.

Im Jahre 1875/1876 wird der Wechselkurs zum Schweizer Franken mit Mk Pf 0.80 angegeben.145

Fr. Ct. Mk. Pf. Fr. Ct. 1.00 0.80 Mk Pf 1.25 1.00

1 Fr (Franken) = 100 Ct (Centimes beziehungsweise Rappen) 1 Mk (Mark) = 100 Pf (Pfennig)

144 http://www.deutsche-schutzgebiete.de/muenzen_deutsches_reich.htm, Abfrage vom 24.03.2010 145 Züricher Kalender nebst Monatskalenderchen auf das Jahr 1875 beziehungsweise Schaltjahr 1876 Seite 34 von 34 HMB Bindschedler Familiengeschichte Verfasst durch: Martin Bindschedler, Zürich