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Aus dem Department für Pathobiologie Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien Fach: Geschichte der Veterinärmedizin Studien zu Geschichte und politischer Orientierung des Lehrkörpers der Tierärztlichen Hochschule Wiens während der Zeit des »Austrofaschismus« (1933-1938) Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Würde eines DOCTOR MEDICINAE VETERINARIAE der Veterinärmedizinischen Universität Wien vorgelegt von Mag. Theresa Maria Kuen Wien, im März 2012 BETREUER: Ao. Univ.-Prof. Dr. med. vet. Gerhard Forstenpointner Department für Pathobiologie Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie Veterinärmedizinische Universität Wien GUTACHTER: Ao. Univ.-Prof. Dr. med. vet. Gerald Weissengruber Department für Pathobiologie Institut für Anatomie, Histologie und Embryologie Veterinärmedizinische Universität Wien FÜR ALEX DANKSAGUNG: Ao. Univ.-Prof. Dr. med. vet. Gerhard Forstenpointner Ao. Univ.-Prof. Dr. med. vet. Gerald Weissengruber Dr. phil. Christa Mache Meine Familie: Gerli, meine Löwenmutter Herbert, der für immer in meinem Herzen mit mir reisen wird. Peter, Alban Maria Risa Sowie: Andreas, Michael, Vanessa, Mia, Winfried, Siegfried und Mag. Ulrike Schuster Inhaltsverzeichnis V Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung 1 1.1. Forschungsstand. 2 2. Material und Methodik 4 2.1. Datenbasis . 4 2.2. Methodik . 5 2.2.1. Datenerhebung . .5 2.2.2. Datenanalyse. .8 3. Ergebnisse zur Geschichte 9 3.1. Zeitgeschichtlicher Überblick . 9 3.1.1. Der Untergang der Doppelmonarchie (1918 – 1933). .9 3.1.2. Der Weg zum austrofaschistischen Ständestaat . 10 3.1.3. Der »Anschluss« und der Zweite Weltkrieg (1938 – 1945). 12 3.1.4. Der Ausruf der Zweiten Republik und der folgende Entnazifizierungsprozess . 13 3.2. Exkurs zur Geschichte der Wiener Tierärztlichen Ausbildungsstätte bis 1931. 17 3.2.1. Die Gründung . 17 3.2.2. Die Tierärztliche Hochschule im 19. Jahrhundert . 17 3.2.3. Der Werdegang nach der Jahrhundertwende. 18 3.3. Die Situation der TiHo und der anderen Hochschulen in Österreich 1920 – 1934 . 20 3.3.1. Der Kampf um eine Studentenordnung. 20 3.3.2. Der akademische Antisemitismus . 21 3.3.2.1. Die Gleispach'sche Studentenordnung. 22 3.3.2.2. Die verlorene »Hochschulautonomie«. 26 3.4. Einführung einer erziehungsstaatlichen Hochschulpolitik . 29 3.4.1. Die beginnende Gleichschaltung der Hochschulen . 29 3.4.2. Die politische Repression gegen Hochschulprofessoren. 32 3.4.2.1. Die Professorenschaft und die Vaterländische Front . 36 3.4.3. Die Studenten und die »österreich-vaterländische« Erziehung. 37 3.4.3.1. Die »österreichische Sachwalterschaft« . 39 3.4.3.2. Der Juliputsch . 41 3.4.3.3. Die Einführung von Hochschullagern 1936. 43 3.4.3.4. Die staatlichen Interventionen in die Lehrpläne der TiHo . 45 3.5. Auflagen für ausländische Studenten der Hochschulen . 49 3.5.1. Studiengebühren der ausländischen Hörer . 54 3.6. Das Frauenstudium . 56 3.7. Deutsche Hochschulen 1933 – 1938 . 59 Inhaltsverzeichnis VI 4. Ergebnisse zu den Biographien des paraklinischen Lehrkörpers 62 4.1. Bachlechner, Karl . 63 4.2. Fiebiger, Josef . 66 4.3. Greisenegger, Ignaz Karl. 73 4.4. Günther, Gustav. 78 4.5. Hauer, Friedrich Wilhelm . 82 4.6. Hofbauer, Georg . 88 4.7. Jahnel, Johann. 93 4.8. Janchen-Michel, Erwin Emil Alfred . 97 4.9. Jansch, Hermann . .104 4.10. Kasper, Karl Josef . 110 4.11. Krawarik, Franz. .115 4.12. Kretschy, Franz . .121 4.13. Krölling, Otto . .124 4.14. Lercher, Martha . .132 4.15. Muck, Oswald . .135 4.16. Schiller, Josef . .139 4.17. Schober, Herbert . .143 4.18. Schramm, Wilhelm. .147 4.19. Schwarz-Wendl, Carl Leopold Anton . 150 4.20. Steinmetzer, Karl . .155 4.21. Thoma, Friedrich . .164 4.22. Zaribnicky, Franz . .166 5. Diskussion 171 6. Zusammenfassung 177 7. Summary 179 8. Literaturverzeichnis 181 8.1. Abkürzungsverzeichnis. .194 8.2. Abbildungsverzeichnis . .195 8.3. Tabellenverzeichnis . .195 8.4. Bildnachweis . .196 8.5. Quellenverzeichnis . .197 9. Anhang 199 9.1. Professorenlisten im Hinblick auf die politische Einstufung . 200 9.2. Hochschulermächtigungs- & Hoschschulerziehungsgesetz 1935. .202 9.3. Nationalsozialistengesetz 1947 . .205 Einleitung Seite 1 1. Einleitung Das bevorstehende 250-jährige Bestandsjubiläum der Wiener Tierärztlichen Ausbildungs- stätte im Jahr 2016 wurde zum Anlass genommen, die Geschichte dieses Hauses durch eine Se- rie von veterinärhistorischen Studien sowohl im Hinblick auf die Entwicklung der Lehr- und Forschungsaktivitäten, als auch auf seine Einbindung in das zeitgenössische wirtschaftliche und politische Umfeld wissenschaftlich zu bearbeiten. Einer der markantesten und folgen- reichsten Abschnitte in der Geschichte Österreichs wurde ohne Zweifel durch die autoritären Regime des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus geprägt, deren Auswirkungen auf die damalige Tierärztliche Hochschule bisher nicht näher analysiert wurden. Da eine aus- führliche Untersuchung dieser Fragestellung, die sowohl politisch motivierte Einflussnahmen auf die Hochschuladministration, als auch die privaten und professionellen Biographien des akademischen Lehrkörpers zu beleuchten hatte, den Rahmen einer einzigen Dissertation ge- sprengt hätte, wurden zwei inhaltlich eng verknüpfte Themenstellungen formuliert. Aufgabe der vorliegenden Arbeit ist es, die Geschichte der Veterinärmedizinischen Universität in der Zeit des Austrofaschismus (1933 – 1938) und die Vitae des damals tätigen paraklinischen Lehrkörpers näher zu beleuchten. Eine zweite Dissertation befasst sich mit der Zeit des Natio- nalsozialismus und den Laufbahnen, der an den Kliniken des Hauses tätigen akademischen Lehrer. 1 Beide Arbeiten verstehen sich als notwendige, geradezu überfällige Explikationen hi- storischer Geschehnisse, die gerade an der TiHo bisher kaum jemals direkt angesprochen wur- den und in ihrer Überlieferung viel eher von Gerüchten und vom Hörensagen geprägt sind, als von seriöser historischer Datenerfassung. Der Begriffparaklinisch bedeutet hier »nicht dem direkt kurativen und diagnostischen Fächer- spektrum zugehörig« und ist im Grunde genommen ein Attribut für zwei Gruppen von Lehr- und Forschungsfächern. Zum Einen betrifft er die theoretischen Grundlagen des medizinischen Handelns wie Physik, Chemie, makroskopische und mikroskopische Morphologie, Physiologie, aber auch Pharmakologie, andererseits Fächer mit spezifischer, nicht der gängigen kurativen Veterinärmedizin zuordenbarer Ausrichtung wie Botanik, Fisch- und Bienenkunde oder auch Veterinärpolizei. Insgesamt wurden 22 Einzelbiographien genauer untersucht und bearbeitet. Besonderes Interesse bezüglich der Lebensläufe galt der politischen Einstellung und den im Ständestaat sowie unter dem nationalsozialistischen Regime daraus folgenden beruflichen Wer- degängen der einzelnen Professoren. Die erstellten Kurzbiographien beinhalten alle wichtigen Lebensdaten der jeweiligen Hoch- schullehrer, sodass politische Einstellungen, persönliche Entwicklungen sowie offerier- te und umgesetzte Karrieremöglichkeiten der einzelnen Lehrenden sowohl in der Zeit des Ständestaates als auch während des Nazi-Regimes besprochen werden. Ein vorrangiges Ziel Fischer 2011 Einleitung Seite 2 dieser Arbeit bleibt aber jedenfalls, die im Austrofaschismus gegenwärtige, alltägliche Stim- mung an der TiHo nachzuzeichnen. Um den historischen Kontext besser verstehen zu können, werden neben den Vorgängen an der damaligen Tierärztlichen Hochschule auch das allgemeine politische Umfeld sowie die Ent- wicklung der österreichischen Hochschulpolitik nach dem Ersten Weltkrieg in kurzen Abrissen vorgestellt. 1.1. Forschungsstand Im Gegensatz zu anderen Universitäten Österreichs steckt die geschichtliche Aufarbeitung von politischen Einflüssen, die sich prägend auf die Entwicklung der TiHo auswirkten, noch in den Kinderschuhen. Arbeiten, die einen näheren Einblick in das politische Leben an der TiHo in der Zeit des Austrofaschismus oder des Nationalsozialismus ermöglichen, liegen bis zum gegenwär- tigen Zeitpunkt nicht vor. Dieser Umstand mag seltsam erscheinen, wenn man den mittlerweile weit fortgeschrittenen geschichtlichen Forschungsstand an der Hochschule für Bodenkultur oder den Universitäten Wien, Innsbruck oder Graz vergleicht. Aber auch an diesen Lehrstätten begann die Ausein- andersetzung mit ihrer Geschichte vor und während des Zweiten Weltkrieges eher spät, meist erst Anfang der 90er Jahre. Grund dafür war die Einmischung staatlicher Behörden, welche die Recherchen »nicht nur nicht förderten, sondern regelrecht behinderten. Vor allem wenn es sich um die Untersuchung der nationalsozialistischen Vergangenheit handelte.« 2 Die Mehrzahl der zur Verfügung stehenden Publikationen zu dieser Phase der österreichischen Hochschulgeschichte befasst sich mit den Jahren des Nationalsozialismus. Vermutlich, weil die- se Thematik auch in der heutigen Zeit, auf Grund populistischer Aussagen mancher Politiker, Aktualität und Bedeutsamkeit besitzt. Besonders in Deutschland sind mittlerweile zahlreiche Forschungsarbeiten bezüglich der Fra- gestellung »Veterinärmedizin im Nationalsozialismus« erschienen. Arbeiten von Martin Fritz Brumme 3 oder Jan Loewer 4 waren bereits zu Beginn der 90er wegweisend für eine effektive Aufarbeitung dieser Zeit. Johann Schäffer 5, Vorsitzender der DVG - Fachgruppe »Geschichte der Veterinärmedizin«, initiierte aus diesem Grund 1997 und 1999 Tagungen, die sich mit den Ebner 2001, S. 3 Brumme 1981 Loewer 1993 Schäffer 1998, 2000 Einleitung Seite 3 Themen »Veterinärmedizin im Dritten Reich« 6 und »Tiermedizin in der Nachkriegszeit« 7 auseinandersetzten.