Informationen Informationsdienst Der Klimaschutz- Und Energieberatungsagentur Heidelberg-Nachbargemeinden Ggmbh
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Nr. 1/2009 (November) Informationen Informationsdienst der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg-Nachbargemeinden gGmbH EDITORIAL Schulprojekte der KliBA Von Weinheimer Rechengenies und Walldorfer Liebe Leserinnen und Leser, Energiespardetektiven Jeder Bürger kann seinen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Ob er dafür energie - effiziente Haushaltsgeräte nutzt, öfter mal das Auto stehen lässt oder Energie- sparlampen einschraubt – es gibt viele Möglichkeiten Energie einzusparen. Doch wir können nicht von unseren Bürger erwarten klimafreundlich zu handeln, wenn wir selbst nicht mit gutem Beispiel voran gehen. Deshalb werden wir mit Hilfe der KliBA in Sinsheim ein Konzept für das Klimaschutzmanagement der kommunalen Liegenschaften erstellen lassen. Wir nehmen die Verantwortung für unsere Umwelt sehr ernst und hof - fen, dass wir für viele andere Kommunen und Bürger zum Vorbild werden. Aktionen wie die »Energiesparfüchse« des Mannheimer Morgens unterstützt die KliBA gern. Neben Medien sollten sich Schulen verstärkt für das Thema Klimaschutz und Energieeinsparung einsetzen. Den Schülern macht es sichtlich Spaß . (Foto: Marcus Schwetasch) Rolf Geinert Achim Keßler Oberbürgermeister Bürgermeister Weinheim Wenn die KliBA für Schulprojekte ausrückt, wird aus physikalischen Größen Sinsheim Sinsheim erlebbare Naturwissenschaft. So lernten die Schüler an der Weinheimer Dietrich-Bon- hoeffer Realschule und am Walldorfer Gymnasium, ihr Ladegerät fürs Handy nicht nur Beim Klimaschutz ist jeder gefordert. als heimlichen Stromfresser kennen, sondern konnten anschließend auch zwischen Alle müssen mithelfen. Energie sparen Leistung und Energie unterscheiden – dafür braucht es Zeit. kann jedoch nur, wer weiß wie es geht. Auch Kinder und finanziell schlechter Unsichtbares sichtbar machen: Für Elek- im Umgang mit physikalischen Größen gestellte Familien sollten die Möglich- trizität und Stromverbrauch haben Men- geschu lt. Im Rahmen der Initiative Energie- keit haben, sich aktiv am Klimaschutz schen keine Sinne, wohl aber Messgeräte. effizienz erklärte ein KliBA-Energieberater zu beteiligen. Die KliBA unterstützt zum Unter diesem Credo bietet die KliBA ih- den Schülern den Umgang mit den Strom- Einem Schulen über Energiespar-Pro- ren Kommunen an, Aktionen an Schulen messgeräten. Gefördert wurde die Aktion jekte mit Schülern, zum Anderen ein - durchzuführen. So geschehen in Wein- außerdem im Rahmen eines bundesweiten kommensschwache Haushalte über das heim und Walldorf. Projektes des Umweltministeriums zur Caritas-Projektes »Stromsparcheck«. Energieeinsparung in Schulen. Kinder spielen gerne Detektiv. Mit einem Welche Bedeutung Weiterbildung im Weiter auf Seite 2 Strommessgerät können sie gleich in drei Bereich Energie hat, erklärt Sabine Bereichen punkten: Sie lernen den Um- Lachenicht, Leiterin des Heidelberger gang mit technischen Geräten, sie entlar - AUS DEM INHALT Agenda-Büros im Interview. Wie Auf- ven Stromverbraucher, und sie werden klärungsarbeit auf Schüler und ein kom- Ausgabe 1/2009 zu Klimaschützern zu Hause und in der mensschwache Familien wirkt, erfahren Schulprojekte der KliBA 1 Schule. Besonders technisch interessierte Sie auf den folgenden Seiten. Jugendliche sind äußerst kreativ, wenn Stromsparhelfer in der Region 2 Wir wünschen viel Freude beim Lesen. es um Lösungsvorschläge zur energieeffi - Interview mit Sabine Lachenicht: 3 zienten Nutzung von Computer und Co. Klimaschutz für Anfänger geht. In der Dietrich-Bonhoeffer Realschu- Lexikon: Energie von A bis Z 4 Dr. Hans-Wolf Zirkwitz Dr. Klaus Keßler le in Weinheim wurden die 28 Schüler Regionalsieger im Effizienzhaus- 4 Geschäftsführung Geschäftsführung einer neunten Klasse erst einmal durch KliBA gGmbH KliBA gGmbH Wettbewerb ihren ehemaligen Lehrer Raimund Ditter Ein Unternehmen der Städte Heidelberg, Hemsbach, Ladenburg, Neckargemünd, Schriesheim, Sinsheim, Walldorf, Weinheim und der Gemeinden Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Heddesheim, Hirschberg, Ilvesheim, Plankstadt, Sandhausen, GVV Rauenberg sowie der Sparkasse Heidelberg Seite 2 KliBA-Informationen Nr. 1/2009 (November) Der Lehrer weiß, dass die Schüler anfangs Wissen in die Tat umgesetzt werden. Zu Schüler. Dem Zeitungsaufruf waren sechs Schwierigkeiten hatten, die Leistung eines Hause standen Stereoanlage, DVD-Player, Schüler gefolgt und nahmen unter der elektrischen Verbrauchers, gemessen in PC und Co. auf dem Prüfstand. Diese wer - Schirmherrschaft von Ladenburgs Bürger- Watt, von dem ermittelten elektrischen den vor allem von Jugendlichen täglich ge- meister Rainer Ziegler heimische Elektro- Energiebedarf, gemessen in kWh, zu tren - nutzt, häufig aber nicht vollständig abge - geräte unter die Lupe. Die KliBA unter - nen. Doch nach intensiver Auseinander- schaltet. Dementsprechend groß sind hier stützte die Aktion. Je früher Kinder und setzung mit physikalischen Rechengrößen die Einsparpotentiale. Jugendliche im Umgang mit Stromver- zeigten sich die Schüler sattelfest mit Ähnliche Erfahrungen machten die Schüler brauchern geschult werden, desto selbst - Nullen und Minuten. des Walldorfer Gymnasiums. In Koopera- verständlicher wird für sie im Alltag der Bei den praktischen Messungen von Elek- tion mit den Walldorfer Stadtwerken und ressourcensparende Umgang mit Energie, trogeräten wie Kopierern, Computern und der KliBA begaben sich auch hier Schüler und das nicht nur zu Hause, sondern auch Handyladegeräten konnte das theoretische auf energetische Spuren suche, mit glei - an der Schule. Wenn kein Schüler oder chem Ergebnis: Die jungen Detektive fan - Lehrer mehr vergisst das L icht im Klassen- den viele versteckte Stromverbraucher und raum nach dem Unterricht aus zu machen, INFORMIERT erstellten Konzepte zum energiesparen - die Heizung vor dem Wochenende abzu - den Umgang. drehen oder die Ladegeräte aus den Steck- Kirchen sparen Energie Auch die Aktion der »Energiesparfüchse« dosen nimmt, profitieren davon auch die I Energetische Schwachstellen machen des Mannheimer Morgens wandte sich an Haushaltskassen der Kommunen. nicht vor Kirchportalen halt . Deshalb betreute die KliBA zwei Jahre lang die Erzdiözese Freiburg bei ihrer »Energie- Stromsparhelfer in der Region Offensive«. Die evangelischen Kirchenge- Einkommensschwache Familien erhalten Unterstützung meinden zogen mit dem Projekt »Spar- Heidelberg Im Dezem- flamme« nach. Über 400 Energie-Audits Insgesamt 60 Stunden werden die 12 aus- ber 2008 ging das führten die KliBA-Mitarbeiter bisher gewählten Langzeitarbeitslosen des Cari- bundesweite Projekt durch. tasverbandes Mannheim durch den KliBA- Stromspar-Check in Energieberater Peter Kolbe geschult. Die Projekte Sparflamme und Energieof- einkommensschwa - Neben theoretischen Inhalten werden die fensive sind durch die Bewertung kirchli - chen Familien an den Teilnehmer praktisch angeleitet: Sie er- cher Liegenschaften ähnlich zu gewich - Start. Das Ziel der Aktion halten Instruktionen für Haushaltsanaly- ten wie das kommunale Energiemanage- des deutschen Caritas-Verbandes: Die be- sen, den Umgang mit Messgeräten und ment. Schwerpunkte der Projekte sind die teiligten Energieagenturen des eaD sollen das anschließende Berichtswesen. Optimierung des Energieverbrauches in rund 500 Langzeitarbeitslose an insgesamt In regelmäßigen Workshops erarbeiten Pfarrhäusern, Kindergärten, Verwaltungs- 59 Standorten zu Stromsparhelfern schu - die Stromsparhelfer mit dem Energiebe- gebäuden und anderen Bauwerken. Bis len. Diese besuchen finanziell schlechter rater Lösungen zu aktuellen Fragestel- zu zehn Prozent Einsparungen erhofften gestellte Familien und helfen Energie zu lungen. Ferner überprüft die KliBA die vor sich die Kirchen durch Verhaltensände- sparen und Kosten zu senken. Die KliBA Ort gemessenen Energieverbrauche der rungen und kleinere investive Maßnah- übernahm neben der Projektkoordination Haushalte und überprüft die Werte in der men. Katholische Liegenschaften konnten für fünf Standorte unter anderem auch Datenbank. dieses Ziel bereits erreichen. eine Trainerfunktion für die Schulungen. In der Region Süd-West haben Lang- Die KliBA hatte 20 Prozent aller Energie- Gefördert wird das Gemeinschaftsprojekt zeitarbeitslose bisher an 13 Projektstand- Checks der Erzdiozöse Freiburg über- des deutschen Caritasverbandes e .V. und orten insgesamt 1.680 Haushalte zum nommen. In Sakralbauten, Kindergärten, des Bundesverbandes der Energie- und Stromsparen erfolgreich beraten. Die ins - Büro- und Wohngebäuden, sowie Ver- Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) gesamt erzielten Einsparungen liegen sammlungsräumen wurden von der durch das Bundesministerium für Umwelt, für Strom bei 466 MWh und für Wasser Fensterdichtung bis zur Einstellung der Naturschutz und Reaktorsicherheit. Gleich bei 28.000 m 3 pro Jahr. Die Haushalte Heizungsanlage sämtliche Parameter mehrere Vorteile machen das Projekt ein- sparen durchschnittlich 149 Euro Ener- untersucht. Besonderes Augenmerk wur- zigartig. So sollen durch gezielte Strom- gie- und Wasserkosten pro Jahr. Dem- de auf sparsames Nutzerverhalten ge- sparmaßnahmen in einkommensschwa - gegenüber stehen Kosten für die installier - legt. Die Energieberater überprüften über chen Haushalten die Kosten für die Tech- ten Soforthilfen von 56 Euro. 100 katholische Kirchen, rund 70 Kinder- nik gesenkt werden. Da auch die Warm- Motiviert von diesem Ergebnis hat das gärten, Büro- und Wohngebäude und wasserbereitung thematisiert wird, erge - Bundesministerium für Umwelt weitere zahlreiche weitere Bauwerke. ben sich weitere Einsparpotentiale. Da- Mittel für die Fortsetzung der Strom- Noch