Die Küste, Heft 78 (2011) 1-294
Die Küste, 78 (2011), 259-292 Die Schäden der Weihnachtsflut von 1717 an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins Von DIRK MEIER Zusammenfassung Die Weihnachtsflut von 1717 gehört zu den größten Naturkatastrophen der frühen Neuzeit an der südlichen Nordseeküste von den Niederlanden bis nach Schleswig-Holstein. An der gesamten Nordsee- küste dürften über 11.000 Menschen, 10.000 Pferde, 40.000 Rinder, 10.000 Schweine und 35.000 Schafe ertrunken und über 4.000 Häuser vom stürmischen Meer weggerissen worden sein. Entsprechend der Lü- ckenhaftigkeit der historischen Quellen ist eine Gesamtschadenbilanz schwierig zu erstellen, doch kann man in Schleswig-Holstein von mindestens 558 Toten, 10.996 ertrunkenen Rindern und 1.692 ertrunke- nen Schafen ausgehen. Mindestens 390 Häuser waren weggerissen und weitere 1185 beschädigt worden. Der folgende Artikel fasst anhand einer Auswertung der schriftlichen und geoarchäologischen Überliefe- rung sowie rekonstruierter Überflutungskarten die Schäden für die schleswig-holsteinische Nordseeküste zusammen.1 Schlagwörter Weihnachtsflut 1717, Eisflut 1718, historische Sturmfluten, Deiche, Naturkatastrophen, Nordfries- land, Nordfriesische Inseln, Halligen, Eiderstedt, Dithmarschen, Elbmarschen Summary This article describes the storm surge disaster of 1717–1718 of the North-Sea coast of Schleswig-Holstein. The Christmasflood from 1717 and the Ice Flood of 1718 were one of the heaviest disasters in the early younger period and caused a large damage at the German North-Sea coast. Most of the dikes were damaged or destroyed and the marsh lands were over flooded by the salt water. More than 11,000 humans, 10,000 horses, 40,000 cows, 10,000 pigs and 35,000 sheep were drowned and over 4,000 houses have been destroyed by the stormy sea.
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