Freiesmagazin 03/2010
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freiesMagazin März 2010 Topthemen dieser Ausgabe Mandriva Linux 2010 Seite 5 Am 3. November 2009 hat Mandriva S. A. wie angekündigt die neue Version der gleichnamigen Linux-Distribution Mandriva Linux 2010 veröffentlicht. Glaubt man den Release Notes, so wird die neue Version alle anderen Distributionen in den Schatten stellen, und in der Tat sind neben den üblichen Aktualisierungen einige interessante Neuerungen dabei – allen voran der smarte Desktop. (weiterlesen) Pimp my Desktop Seite 15 Die Arbeitsoberfläche der Linux Desktops ist von Haus aus eine Wüste, die zu 5 % aus Panels, Menüs und Startern besteht und zu 95 % ein Hintergrundbild ohne weitere Information oder Funktion zeigt. Viele Anwender sind mit diesem Zustand zufrieden, andere wünschen sich mehr Inhalt auf der Oberfläche. In dem Artikel werden Maßnahmen beschrieben, um den Informati- onsgehalt des Desktops zu erhöhen und ihn optisch ansprechender zu gestalten. (weiterlesen) Die Z-Shell (zsh) – Eine mächtige Alternative zur Bash Seite 22 Die Standardshell auf den meisten Linux-Systemen ist die Bash. Sie ist sehr mächtig und erlaubt es, vie- le Aufgaben zu automatisieren. Dieser Artikel soll sich einer sehr interessanten, noch mächtigeren Shell widmen, der Z-Shell – kurz zsh. (weiterlesen) © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 03/2010 ISSN 1867-7991 MAGAZIN Editorial Open Source in verschiedenen Variationen Open Source ist böse zen – der Fall zurück auf den Boden (der Tat- Inhalt Bewegte letzten Monat noch die Zugriffssper- sachen) würde sehr weh tun. Was aber Open- rung gewisser Staaten auf den Quellcode, der Source-Software mit Piraterie zu tun haben soll, Linux allgemein bei SourceForge [1] lagert, die Gemüter (siehe ist unklar. Und auch das Copyright wird – ne- Mandriva Linux 2010 S. 5 „Editorial“, freiesMagazin 02/2010 [2]), sorgt die- ben den verschiedenen Lizenzen – in der Open- Der Februar im Kernelrückblick S. 13 sen Monat ein Antrag der International Intel- Source-Szene extrem geachtet. Man darf nicht lectual Property Alliance (IIPA) – die entgegen vergessen: Die meisten Open-Source-Lizenzen, Anleitungen des Namens nicht international arbeitet, son- wie die bekannte GNU General Public Licen- Pimp my Desktop S. 15 dern eine rein US-amerikanische Instituition ist se [4], sind eine Erweiterung des Copyrights, Eigene Paketquellen zusammenstellen S. 20 – für Aufregung. Diese hat sich an das US- kein Ersatz. Sie stellen sicher, dass der Urhe- mit local-apt Handelsministerium gewandt, um alle Länder, ber („Copyright-Holder“) der Software immer ge- die Open-Source-Software empfehlen und ein- nannt wird und auch nicht das Recht an seinem Software setzen, auf eine gesonderte Beobachtungsliste Code verliert. Daneben gestatten solche Lizen- Die Z-Shell (zsh) – Eine mächtige S. 22 Alternative zur Bash zu setzen, denn Open Source sei eine Gefähr- zen aber trotz dieser „Einschränkung“ des Copy- dung geistigen Eigentums („Intellectual Proper- rights die weitere Nutzung und Veränderung von Google Charts – Diagramme über das S. 27 Internet erstellen ty“) [3]. Quellcode, was eben den Kern der Open-Source- Software-Entwicklung ausmacht. Aus diesem Vim und das Surround-Plug-in S. 33 Hinter diesem Antrag steht natürlich die Angst Grund spricht man auch von einem Copyleft. Effektives automatisiertes Bearbeiten S. 36 der IIPA, dass Länder verstärkt die eingesetzte von Daten mit sed Software selbst anpassen und sich nicht mehr Ernst nehmen kann man den Antrag der IIPA da- in die Abhängigkeit eines proprietären Software- her nicht, selbst wenn er von der US-Regierung Community Herstellers begeben, bei dem man bei Fehlern akzeptiert werden sollte. Rezension: GIMP – kurz & gut S. 44 und neuen Funktionen nur hoffen kann, dass die- Rezension: Python – kurz & gut S. 47 Open Source ist (wieder) gut ser sie irgendwann einmal ausbessert bzw. um- setzt – dann natürlich nur gegen bare Münze. Und noch einmal zurück zu SourceForge: Kurz Magazin nach unserem Editorial letzten Monat kam am Editorial S. 2 Dass Closed-Source-Software-Hersteller natür- Montag darauf die freudige Nachricht, dass Leserbriefe S. 48 lich dank Open Source an Marktmacht verlieren SourceForge die Sperre in die Hände seiner Nut- Veranstaltungen S. 50 werden, ist logisch und man kann es der IIPA zer legt [5]. Jedes Projekt kann in den Einstellun- Vorschau S. 50 nicht einmal wirklich vorwerfen, dass sie sich an gen wählen, dass jeder Zugriff haben darf. Der Impressum S. 51 dem hohen Ast festklammern, auf dem sie sit- Text laut SourceForge ist: © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 03/20102 MAGAZIN „This project DOES incorporate, access, call bei vollständig erfolgen, insbesondere ist der Ob die virale Verbreitung unter der GFDL not- upon or otherwise use encryption. Posting jeweilige Urheber und die Lizenz mit anzuge- wendig ist, darüber lässt sich diskutieren. Ge- of open source encryption is controlled un- ben. gebenfalls wäre eine Lizenz wie die Creative- der U.S. Export Control Classification Num- 3. auch kommerziell zu nutzen, also bei- Commons-Attribution-Lizenz [7] die bessere ber „ECCN“ 5D002 and must be simulta- spielsweise eine gedruckte Version zu verkau- Wahl. Bislang haben wir aber mit der GFDL nur neously reported by email to the U.S. go- fen. gute Erfahrungen gemacht. vernment. You are responsible for submit- 4. zu verändern. Insbesondere muss dabei Und ja, auch eine kommerzielle Verwertung ist er- ting this email report to the U.S. government Folgendes gegeben sein: in accordance with procedures described in: laubt. Nicht zwingend durch freiesMagazin, das a) Die veränderte Version oder das neue http://www.bis.doc.gov/encryption/PubAvailEncS Projekt wird (hoffentlich) immer nichtkommerziell Werk muss wieder unter der GFDL lizen- ourceCodeNotify.html and Section 740.13(e) of bleiben, aber eben durch Dritte wie z. B. gedruck- ziert sein. the Export Administration Regulations („EAR“) te Linux-Zeitschriften, die sich in der Vergangen- 15 C.F.R. Parts 730-772“ b) Der Autor/die Autoren des Originalwerkes heit des Öfteren bei freien Linux-Magazinen (wie müssen genannt werden. zum Beispiel bei dem ehemaligen Yalm [8]) be- Die Sperre betrifft also vor allem Projekte, die mit dient haben. Wir denken, solange der Autor (und Verschlüsselung arbeiten, was sicherlich nur ein Einige Autoren sehen vor allem in Punkt 3 ei- die Lizenz) gewahrt werden, ist dies okay. Die Au- kleiner Bruchteil der SourceForge-Projekte be- ne Aushöhlung ihrer Rechte bzw. eine Nicht- toren in solchen freien Magazin schreiben in der trifft. Im Nachhinein zeigt dies aber auch, dass würdigung ihrer kreativen Arbeit – man könnte Regel, um sich selbst zu verwirklichen, anderen die erste globale Sperre seitens SourceForge ab- auch „Intellectual Property“ sagen (siehe oben). zu helfen, Ruhm und Ehre einzuheimsen, aber in solut unverhältnismäßig war. Es gibt bei solchen Einschätzungen aber immer den seltensten Fällen, um einen finanziellen Ge- zwei Standpunkte. Das „Free“ in GFDL gibt ei- winn herauszuschlagen. Open Source ist verwirrend nem Lizenznehmer eben sehr viele Freiheiten – Auch freiesMagazin muss sich mit Lizenzproble- und das ist etwas, was wir bei freiesMagazin ex- Daneben ist es immer noch problematisch zu ent- men herumschlagen. Es sind keine Probleme plizit wünschen und fördern wollen. scheiden, was genau kommerziell bedeutet. Klar im engeren Sinne, nur werden wir ab und an ist, dass der Abdruck in einer Zeitschrift, die dann gefragt, wieso wir für die Artikel eine so „frei- Natürlich kann man immer noch darüber strei- für 10 Euro über den Ladentisch geht, als kom- zügige“ Lizenz wie die GNU Free Documenta- ten, ob ein gemeinfreies Lizenzmodell („Public merziell eingestuft werden kann. Aber was ist mit tion License [6] einsetzen. Die Lizenz erlaubt (in Domain“ genannt, was es im deutschen Recht der Veröffentlichung in einem Blog, auf dem Wer- knappen Stichpunkten) einen Artikel . aber nicht wirklich gibt) nicht noch viel freier wäre, bung geschaltet ist? Ab welchem Ertrag ist so ein schließlich wäre die Wiederverwertung eines Ar- Blog als kommerziell zu sehen? Sobald 1 Cent 1. anderswo unter Berücksichtigung der tikels dann an gar keine Beschränkungen mehr Gewinn gemacht wird? Oder erst wenn der Ge- GFDL zu verwenden, ohne die Zustimmung gebunden. Hierin sehen wir aber wirklich eine winn die Kosten der Webseite überschreitet? Die- des jeweiligen Autors einholen zu müssen. Nichtwürdigung der kreativen Leistung eines Au- sem Thema hat sich auch Creative Commons 2. unverändert für Print- und Onlinepublika- tors. Der Urheber eines Werkes muss immer er- letztes Jahr angenommen und dazu einen 255- tionen zu übernehmen. Die Kopie muss da- halten bleiben. seitigen Bericht veröffentlicht [9]. Die Essenz: Die © freiesMagazin GNU FDL Ausgabe 03/20103 MAGAZIN Ansichten sind sehr unterschiedlich, was genau NC-Lizenzen für Ihre verbreiteten Inhalte (z. B. in Ihre freiesMagazin-Redaktion unter „kommerziell“ verstanden wird, auch wenn Blogs), weil es eine zu große Einschränkung ist sich eine Mehrheit für den Punkt Gewinnerzie- oder weil nicht klar definiert ist, was „kommerziell“ LINKS lung ausspricht (S. 167 ff im Bericht). Es reicht bedeutet? Wir freuen uns über Ihre Meinung, die also, wenn der Urheber eines NC-Werkes ande- Sie über den Kommentarlink unten oder direkt [1] http://www.sourceforge.net/ re Ansichten als der Nutzer und Wiederverwerter per E-Mail an sen- [2] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin-2010- des NC-Werkes hat, damit es zu einem rechtli- den können. 02 chen Konflikt kommt. Aprilausgabe erscheint früher [3] http://www.gulli.com/news/lobbyorganisation-