TFG Journal 2017-17.Pdf
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Tel 0211 9405701 Fax 0211 9405747 E-Mail [email protected] Web www.tfg-duesseldorf.de 073 Was ist der Kirchentag? [Louisa Zabel] 076 Musiktheaterprojekt: „How to live“ [Madlen Pieles, Dr. Hans-Peter Schulz] 078 Dänemarkbesuch [Emilia Mogk] 080 ‚Le chien Charlie’ [Kathrin Schöpe-Ziermann] 082 Spanienaustausch [So-Young Hong] 084 Metropole Mailand [Pauline Nietiet] 087 Patenkind der 8d, Surafel [Klasse 8d] INHALT Abitur 007 Vorwort [Simone Rauthe] 088 Rede zum Abitur [Michael Jacobs] 092 Abiturienten 2017 Luther & Wir 88-92 008 Cranachs Luther Portraits [Nicole Oversohl] MINT 012 Luther Biografie v. Lyndal Roper [Dorothea Hülsmeier] 094 changes.AWARD: Zwischen Riesen und Raketen [Cara Vorbeck] 016 Martin Luther08-24 als Comic-Figur [Dr. Petra Schwarz] 099 Zauberwürfel-Duell [Simone Rauthe] 020 Lutherjahr musikalisch [Madlen Pieles, Martin Weitkamp] 94-103100 Erfolge bei ‚Jugend forscht' [Tilman Hoffbauer] 024 einfach lebendig [Madlen Pieles, Dr. Hans-Peter Schulz] 103 Gymnasiansten in der digitalen Welt [Alessa Brings] Kultur Sport 030 Kulturkalender [Jutta Allemeyer] 104 Beachvolleyball [Günter Meyer] 032 Conzertshow Bigband ‚That’s what you get!' [Sarah Schneidereit] 106 Fechten [Andrea Nordbeck-Barth] 30-56034 Bilder eines Menschen [Eva Borski] 107 Plakat ‚Sports meets Music' 036 TFG-Kultursommer [Julia Brabeck] 108 TYPHOONS [Jens Ruffert] 038 Komödie der Eitelkeit [Dr. Hans-Peter Schulz] 104-108 039 Die Vorgruppe [Dr. Hans-Peter Schulz] Schulleben 040 ‚Himmel auf Erden‘ [H. Gross, E. Wondracek, A.Fröhlich] 110 Benefizkonzert der 6.Klassen [Annouk Wieczorrek, Madlen Pieles] 042 Als ich Rembrandt traf [Nathalie Fritz] 113 Qualitätsanalyse [Michael Jacobs] 044 Goethe und die SchülerInnen der 8f [Silvia Schaaf-Zeisler] 110-134114 Anzeige der Schulstiftung 047 Kunst im Pavillion [Karola Baumann, Sigrid Julius-Büßelmann] 116 Förderverein [Ursula Habedank] 048 Portraitcollagen [Nathalie Fritz] 117 Sanitätsdienstpuppe [Simone Rauthe] 050 Fotoinszenierung [Urte Kollmetz] 118 Medienarbeit am TFG [J. Aigner, J. Lin, A. Nendza, C. Vorbeck] 052 Evangelischer Widerstand [Tobias Kemberg] 120 Wettbewerb „Save Food“ [C. Bohlinger, L. Eckhardt, L. Kuhn] 055 Neanderthalmuseum [Simone Rauthe] 122 Sonderpreis für die Frühschicht [Dr. Sascha Flüchter] 056 Archäologischer Park Xanten [Elisabeth Bänsch & 6e] 124 Sozialpraktikum [Lilia Kuhn] 125 Urkunde Spende Diakonie Katastrophenhilfe Begegnung 126 Lehrerzitate [Emilia Mogk und Emily Schoske] 058 Israel-Austausch [Christoph Jaenecke] 128 Elternmitwirkung [Sigrid Julius-Büßelmann] 065 Wiedersehen in Israel [Lena Glade] 130 Seife in Tierform [Simone Rauthe] 067 Schüler Austausch Preis 132 Lesestoff im Kinderhaus [Alexandra Stoffel] 068 Gedanken zum Thema Vertrauen & Freundschaft58-87 [Mamadou Bah] 133 Kommen und Gehen 070 Kirchentag: Du siehst mich [Elisabeth Bänsch, Johannes Fischer] 134 Fotogalerie [2016-2017] Vorwort Dr. Simone Rauthe Liebe Freunde des TFG-Journals, Martin Luther hat uns ein ganzes Jahr Das vergangene Schuljahr war auch ein beschäftigt: So umstritten seine theo- Jahr der Begegnung: logische, historisch-politische und Auf dem besonderen Kirchentag im sprachgeschichtliche Bedeutung auch Lutherjahr in Berlin und Wittenberg, im sein mag, die Rekonstruktion seines Rahmen unserer europäischen Aus- Wesens und Wirkens führte uns zu der tauschprogramme mit Schulen in Auseinandersetzung mit unserem Lu- Frankreich, Spanien und Italien sowie ther-Image. Ikonografisch verdichtet bei der interkulturellen Israel-Fahrt. Le- zeigt es sich in einem Designklassiker: sen Sie die eindrucksvollen Berichte! Der Playmobilfigur. Impressum Dass Sie das TFG-Journal im neuen Ge- Das Journal „SCHULE AM STROM“ ist die Schulzei- Unser Luther-Bild wurde, nachzulesen wand und auf neuem Papier sehen, hat tung des Theodor-Fliedner-Gymnasiums, Kalkumer im Beitrag von Nicole Oversohl, ganz einen Grund: Manuel Wittazscheck, Re- Schlossallee 28, 40489 Düsseldorf-Kaiserswerth, ver- treten durch den Schulleiter Michael Jacobs, OStD i.K. entscheidend durch die innovativen dakteur, Layouter, Künstler, hat uns die Luther-Portraits von Lukas Cranach Schulzeitung nun endgültig überge- Redaktion: Dr. Simone Rauthe dem Älteren geprägt. Dorothea Hüls- ben. Lieber Manuel, wir danken Dir für Layout: Katja Scheid, Ratingen Email und Feedback an die Redaktion: meier lenkt unseren Blick mit ihrer Be- Dein großes Engagement und verspre- [email protected] sprechung der Luther-Biografie von chen, die Tradition des Jahrbuchs in Lyndal Roper auf die menschlichen Deinem Sinne fortzuführen. Wir danken allen Mitwirkenden, insbesondere Frau Karola Sanden für die Beratung und die Presseschau Seiten des Reformators. Wie sich Lu- Als neue Layouterin begrüßen wir Frau sowie dem Förderverein „Freunde des Theodor-Flied- ther-Vorstellungen im Laufe der Jahr- Katja Scheid aus der Evangelischen Kir- ner-Gymnasiums e.V.“ für die großzügige finanzielle hunderte verselbstständigt haben, chengemeinde Ratingen. Unterstützung. zeigt Petra Schwarz an einem „Weih- Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die nachtsbüchlein für alle Christenkinder“ Eine interessante Lektüre wünscht Meinung der Redaktion wieder. Der Redaktion liegt und einem Luther-Comic. Ihnen für den Abdruck aller Texte, Fotos und Grafiken die urheberrechtliche Genehmigung vor. Fotos Umschlag: Simone Rauthe Auflage: 1300 Exemplare Kaiserswerth 2017 LUTHER & WIR Cranachs Luther Portraits Text: Nicole Oversohl Martin Luther (1483-1546) war unbe- gegnete besaß dieser nicht nur einen streitbar der erste Medienstar der Ge- florierenden Werkstattbetrieb, sondern schichte und vermutlich einer der genoss auch durch geschickt erworbe- meistporträtierten Männer seiner Zeit. ne Immobilien Reichtum und hohes Und doch waren in den ersten Jahren Ansehen. Einerseits war da also der Bi- nach der Veröffentlichung seiner 95 belexeget, wortgewaltige Prediger und Thesen, die sich wie ein Lauffeuer ver- Agitator Luther, dessen Feder nie still- breiteten, keine Bildnisse von ihm be- zustehen schien, andererseits der uner- kannt. Jenseits von Wittenberg wusste müdliche Maler, Politiker und erfolgrei- eigentlich niemand so recht, wie denn che Unternehmer Cranach. Beide dieser streitbare Theologieprofessor, waren sie Workaholics im besten Sinne dessen unverblümte Kritik am kirchli- des Wortes, zwei herausragende Per- chen Ablasshandel in aller Munde war, sönlichkeiten, im Geiste verbunden aussah. Doch dann traf Luther auf den durch die Reformideen ihrer Zeit. Wittenberger Hofmaler Lucas Cranach den Älteren (1472 – 1553), und aus ihrer Frühester Beleg für ein persönliches Wie Cranach die Begegnung sollte die erste Medienre- Zusammentreffen beider Männer ist volution werden. ein Kupferstich von 1520, der Luther als Augustinermönch mit markanten, gro- Lucas Cranach war 1505 vom Sächsi- ben Zügen zeigt. Doch wurde zur Ver- Marke Luther prägte schen Kurfürsten Friederich III. an des- öffentlichung ein abgewandeltes Port- sen Hof in das damals noch unbedeu- rät von Luther gewählt, eines, das tende Provinzstädtchen Wittenberg weniger streng, weniger kämpferisch berufen worden, mit der Absicht, die- wirkte. Man wollte im Vorfeld des ses zur respektablen Residenzstadt Wormser Reichstages versöhnlich auf- auszubauen. Als Luther Cranach be- treten. Luther war zum Reichstag be- stellt worden, um seine Schriften vor Kaiser Karl V. zu widerrufen. Noch im Lucas Cranach der Ältere (1550) selben Jahr verfeinerte Cranach daher Laut Inschrift im Alter von 77 Jahren, gemalt von Lucas Cranach dem Jüngeren oder möglicherweise den ersten Entwurf und zeichnete das ein Selbstporträt (Uffizien, Florenz) Bild eines bescheidenen, asketischen 9 LUTHER & WIR Mönchs vor einer Heiligennische. In ho- wichtigen Bestandteil der protestanti- her Auflage gedruckt ist es das erste schen Lehre zu erklären. Beispiel einer bewusst gelenkten Lu- ther-Inszenierung, denn es galt die Wis- Einige Jahre nach seiner Begegnung senschaftlichkeit und Seriosität der lu- mit Luther gründete Cranach einen therischen Lehre unter Beweis zu Verlag und unterstützte die Reformati- stellen. on neben seinen Bildwerken auch als Drucker. Luther scheint seinem Künst- ler-Freund seit 1522 sogar das Exklusiv- recht eingeräumt zu haben, seine viel- zähligen Schriften und Flugblätter zu publizierten. Erst durch diese fruchtba- re Zusammenarbeit bekam die Refor- mation eine öffentliche Massenwir- kung. Bis 1526 verbreiteten sich, so wird geschätzt, rund 11.000 Drucke in mehr als 11 Millionen Exemplaren. Neue Kupferstiche von 1520 Druckmedien (Buchdruck, Kupferstich, Holzschnitt) bedienten den blühenden „Christus und die Ehebrecherin” Der Künstler Cranach, der von diesem Absatzmarkt für reformatorische Pro- Zeitpunkt an als Luthers PR-Stratege dukte in bis dato unerreichtem Aus- handel eingesetzt wurden. Auch galt jeder sollte für sich eigenverantwort- auftrat, vertrieb seine Luther-Porträts in maß. Doch in einer Zeit, als die meisten es in Zeiten radikaler Bilderstürmer, ei- lich entscheiden und sein Gewissen Masse europaweit und prägte mit ih- Menschen Analphabeten waren, be- nen neuen Bildbegriff zu finden, der befragen können, ohne vermittelnde nen bis heute unsere Vorstellung vom durfte es gerade der Bilder, um die re- das überkommene Heiligenbild über- Instanz der Kirche. Damit wurde Kunst Aussehen und Wesen des Reformators. formatorische Idee veranschaulichen wand, und an seiner Stelle das „Lehr- zur Privatsache. Cranachs Bildwerke Variantenreich präsentierten sie den zu können. Cranach versah viele von und Merkbild“ einführte. Bilder, so sind Zeugnisse