Verlängerung Der Regiobahn- Infrastruktur Nach Wuppertal
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PLANEN UND BAUEN Verlängerung der Regiobahn- infrastruktur nach Wuppertal Stärkung des SPNV durch Reaktivierung zwischen Mettmann und Wuppertal sowie Elektrifizierung der Gesamtstrecke von Kaarst über Düsseldorf und Mettmann nach Wuppertal STEFFEN SCHNEIDER | SASCHA LEISSE Hierfür wurde von den anliegenden Kommunen Trassenverlauf im Jahr 1992 die Regionale Bahngesellschaft Die Strecke 2423 wird zwischen Mettmann Kaarst – Neuss – Düsseldorf – Erkrath – Mettmann Stadtwald und Dornap-Hahnenfurth zwei- Die Linie S28 der Regiobahn Fahrbetriebs- mbH (Regiobahn) gegründet, da die DB Netz die g leisig ausgebaut und für eine Entwurfs- gesellschaft mbH verkehrt aktuell auf ins- Strecke von Düsseldorf-Gerresheim nach Mett- geschwindigkeit von 100 km/h ertüchtigt. gesamt 34 km von Mettmann über Erkrath, mann nur bis 1998 bedienen wollte. Die Strecke Die beiden in diesem Abschnitt vorhandenen Düsseldorf und Neuss nach Kaarst. Dabei wurde Ende der 1990er Jahre komplett moderni- Bahnübergänge müssen dadurch entspre- wird zwischen Düsseldorf-Gerresheim und siert und der Verkehr 1999 aufgenommen. chend ausgebaut werden. Neuss Hbf ein 16 km langer Streckenab- Direkt nach der Gründung der Gesellschaft war Die Neubaustrecke zweigt zweigleisig im schnitt der DB Netz AG befahren. Für die es das Ziel, die vorhandene Strecke 2423 von Westkopf des Bahnhofs (Bf) Dornap-Hahnen- übrigen 18 km ist die Regio bahn GmbH Mettmann weiter Richtung Wuppertal auch furth aus der Strecke 2423 ab und verläuft selbst Infrastrukturinhaber als nicht bun- für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) als neue Strecke 2727 parallel zur B7 über die deseigene Eisenbahn (NE-Bahn) unter wieder zu reaktivieren und die eingleisige Ver- Halde Hahnenfurth in östliche Richtung. Über Aufsicht der Landeseisenbahnverwaltung bindung zwischen Mettmann Stadtwald und einen kleinen 190er Radius inkl. Überhöhung NRW. Mit der Reaktivierung der Verlänge- Dornap-Hahnenfurth auszubauen (ABS). Von erfolgt die Anbindung an die Strecke 2723 rung nach Wuppertal und der geplanten Dornap-Hahnenfurth wird die Trasse als Neu- (Wuppertal-Vohwinkel – Essen-Steele; S9) ein- Elektrifizierung wird der SPNV im Nean- baustrecke (NBS) zweigleisig bis zum geplanten gleisig (Abb. 2). dertal deutlich verbessert und für die Fahr- Haltepunkt „Hahnenfurth-Düssel“ weitergeführt Die Straße L422 wird dabei höhenfrei gekreuzt. gäste attraktiver. und ab dort eingleisig in die Strecke der DB Netz Am Knotenpunkt der B7n/L422 ist ein neuer nach Wuppertal-Vohwinkel geführt (Abb. 1). Verknüpfungspunkt Straße / Schiene mit dem Ausgangssituation Haltepunkt (Hp) Hahnenfurth – Düssel geplant. Im Landesentwicklungsprogramm NRW aus Historie der Planungen zur Westlich dieses Hp erfolgt der Übergang von dem Jahr 1989 wurde festgelegt, dass eine Ver- Verlängerung nach Wuppertal zwei auf ein Gleis, sodass nur eine Bahnsteigkan- besserung der Verkehrsinfrastruktur im Rhein- Mit den Planungen zur Verlängerung von Mett- te erforderlich ist. Ruhr-Gebiet eine wesentliche Voraussetzung mann nach Wuppertal wurde im Jahr 2002 be- Zwischen dem Bf Dornap-Hahnenfurth und für die Entwicklung der Region ist. Eine der gonnen. Die Planfeststellung hierzu wurde im der Abzweigstelle Dornap ist ein Höhen- wirkungsvollsten Verbesserungsmaßnahmen Jahr 2006 bei der Bezirksregierung Düsseldorf be- unterschied von 22 m auf knapp 1,7 km stellt der Ausbau des regionalen Schnellbahn- antragt, der Beschluss wurde am 20. August 2009 Strecke zu überwinden. netzes dar, in diesem Fall die Verbindung der verfügt. Im Jahr 2013 wurde der Förderbescheid Die Streckengeschwindigkeit beträgt auf der Ost- W est-Achse Wuppertal – Düsseldorf – Mön- durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) für Ausbaustrecke 100 km/h, auf der zweigleisigen chengladbach. die erforderlichen Maßnahmen erlassen. Neubaustrecke 80 km/h, ab dem Hp Hahnen- Abb. 1: Übersichts- skizze Regiobahn GmbH, Linienverlauf S28 [1] Homepageveröffentlichung unbefristet genehmigt für Vössing Ingenieurgesellschaft mbH / Rechte für einzelne Downloads und Ausdrucke für Besucher der Seiten genehmigt von DVV Media Group, 2019 32 EI | SEPTEMBER 2019 PLANEN UND BAUEN Abb. 2: Luftbildaufnahme der Neubaustrecke mit Darstellung des geplanten Streckenverlaufs sowie den Eingriffen in die Topografie furth-Düssel bis zur Einschleifung in die Strecke zicht auf die Circle Line [2] und somit auch auf in Richtung Wülfrath war zu diesem Zeitpunkt 2723 dann 60 km/h. geplante Kalkzüge von Dornap-Hahnenfurth bereits beschlossen. Das Projektareal weist damit eine Länge von knapp 6 km auf und ist in mehrere Bauabschnit- te unterteilt. Insgesamt wurde die Leistung auf 23 Vergabepakete aufgeteilt. Erste Baumaßnahme Die erste Baumaßnahme wurde im Jahr 2014 ausgeführt, hier der Wiederaufbau des zweiten Streckengleises von und nach Mettmann Stadt- wald – Dornap-Hahnenfurth. Das zweite Gleis wurde jedoch nicht an den Bestand angebun- den, da die signaltechnischen Voraussetzungen noch zu erfüllen waren und die notwendigen Weichenlieferungen noch ausstanden. Fortschreibung der vorliegenden Planungsergebnisse Im Jahr 2014 hatte die Regiobahn die Aktualisie- rung und Fortschreibung der Planung für den Aus- und Neubau der vorgenannten Streckenab- Homepageveröffentlichung unbefristet genehmigt für Vössing Ingenieurgesellschaft mbH / Rechte für einzelne Downloads und Ausdrucke für Besucher der Seiten genehmigt von DVV Media Group, 2019 schnitte ausgeschrieben. Die Vössing Ingenieur- gesellschaft mbH gewann diese Ausschreibung als Generalplaner für alle Gewerke in der Bahn- planung (Verkehrsanlagen, Ingenieurbauwerke Hochentwickelt und zielsicher – inkl. Tragwerksplanung, Technische Ausrüstung (Leit- und Sicherungstechnik, 50 Hz-Anlagen, Das card_1 Entwurfssystem für die Bahn. Telekommunikation)) inkl. Bauoberleitung und Schienennetze richtlinienkonform trassieren, nach örtlicher Bauüberwachung. Fahrschaulinien optimieren und gemäß Ril 800.0110 Erster Planungsteil war u. a., die vorliegende, planfestgestellte Planung auf Machbarkeit zu fahrdynamisch prüfen, Bahnquerschnitte und überprüfen unter Berücksichtigung der aktu- Bahnbauwerke (BIM) interaktiv erzeugen, ellen technischen Vorschriften und Regelun- Projektdaten nach ETRS/UTM transformieren gen und bei Bedarf zu überarbeiten. Vössing hinterfragte, ob der Neubauabschnitt für Gü- ... mehr unter www.card-1.com terverkehre nutzbar sein muss oder eine reine IB&T Software GmbH S-Bahnstrecke errichtet werden kann. Ein Ver- EI | SEPTEMBER 2019 33 PLANEN UND BAUEN Die Einordnung als S-Bahn führt dazu, dass die Erhöhung des Reisendenkomforts am Einsparung von Baukosten in Höhe von Gradiente statt mit 12,5 ‰ mit bis zu 40 ‰ tras- geplanten Hp durch Minimierung der 10,5 Mio. EUR sowie langfristig an Unter- siert werden konnte. Diese Änderung (Abb. 3) Höhendifferenz zwischen dem P+R- haltungskosten für nicht mehr benö tigte führte zu folgenden Vorteilen: Platz und dem Bahnsteig von 9 m auf Ingenieurbauwerke. Anhebung der Gradiente um bis zu 12,5 m 4,50 m Die Regiobahn entschied im Herbst 2015, die Minderung des Eingriffs in die Halde, Redu- Verzicht auf Bauwerke inkl. Aufzug und der da- vorliegende Änderung der Gradiente weiter- zierung des Massenabtrags um ca. 1 Mio m³, mit verbundenen Tieflage des Hp zuverfolgen und leitete ein Planänderungs- Vermeidung einer kompletten Neuprofilierung Erhalt eines Fledermaustunnels im Bf verfahren bei der Bezirksregierung Düsseldorf der Halde Dornap-Hahnenfurth ein. Der B eschluss wurde hierzu im April 2017 verfügt. Parallel wurden die Planungsaktivitäten zur Elektrifizierung der gesamten Infrastruktur der Regiobahn aufgenommen. Diese Ausschreibung der Generalplanungsleistungen gewann Vössing ebenfalls. Beide Maßnahmen, die Verlängerung nach Wup- pertal und die Elektrifizierung, wurden Januar 2016 in einen GVFG-Förderantrag für Zuwendun- gen des Bundes und des Landes Nordrhein-West- falen nach ÖPNVG NRW zusammengeführt, der im Dezember 2017 positiv beschieden wurde. Vorabmaßnahmen Für die Schaffung eines freien Baufelds im Bereich des Knotens B7 (Düsseldorfer Stra- Abb. 3: Gegenüberstellung in 2009 planfestgestellte / in 2017 im Planänderungsverfahren ße) / L422 (Dornaper Straße) in Wuppertal-Dor- fortgeschriebene Gradiente nap wurden ab Ende 2015 Vorabmaßnahmen durchgeführt. Das Gebäude der alten Post in Dornap wurde zum Jahresende 2015 abgebrochen. Hierbei wur- de u. a. ein Fledermausmonitoring durchgeführt, um mögliche Fledermausvorkommen vor Ab- bruch des Gebäudes umsiedeln zu können. Im Mai 2016 wurde eine Brücke über die L422, die eine ehemalige Kleinbahn mit dem alten Bahnhof Dornap und dem Kalkbruch verband, zurückgebaut. Im Anschluss daran konnte die Zufahrt zu einem nördlich der geplanten Eisenbahn trasse vorhan- denen Gelände von RWE verlegt werden. Außer- dem wurden Teile der ehemaligen Kleinbahn- trasse abgetragen, um darauf die Zufahrt in den Büropark Dornap errichten zu können. Die ehe- malige Zufahrt wurde im Zuge der Herstellung Abb. 4: Büroparkzufahrt, Blickrichtung L422 des Einschnitts für die neue Eisenbahntrasse zurückgebaut. Bei der Zufahrt zur Trafostation bestand zudem die Schwierigkeit, dass innerhalb von 24 Stun- den immer die Erreichbarkeit für Trafo transporte gegeben sein muss. Ebenfalls mussten die Homepageveröffentlichung unbefristet genehmigt für Vössing Ingenieurgesellschaft mbH / Rechte für einzelne Downloads und Ausdrucke für Besucher der Seiten genehmigt von DVV Media Group, 2019 Schleppkurven für den Schwerlasttransporter berücksichtigt werden. Baumaßnahmen Anschluss an DB-Strecke 2723 Für die Inbetriebnahme der Verlängerung