Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Struktur und Aufgaben Impressum

Herausgeber: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR Augustastraße 1 | 45879 Gelsenkirchen Telefon: 0209/1584-0 E-Mail: [email protected] www.vrr.de

Verantwortlich für den Inhalt: Georg Seifert

Erstellt mit Beiträgen aus den Abteilungen und Stabsstellen

Redaktion/Lektorat: Sina Dietz, Wibke Hinz, Dominik Vaut

Gestaltung: Sven Scholz

Bildnachweis: S. 11 ©Zukunftsnetz Mobilität NRW, S. 41 ©Transdev Vertrieb GmbH, alle weiteren Bilder ©VRR AöR Inhalt

Inhalt

Der Verbund ...... Seite 4 Der VRR und seine Aufgaben ...... Seite 4 Das Drei-Ebenen-Modell ...... Seite 4 ZV VRR Eigenbetrieb Fahrzeuge und Infrastruktur ...... Seite 6 Nahverkehrsplan ...... Seite 6 Die Kompetenzcenter ...... Seite. 7 Zukunftsnetz Mobilität NRW ...... Seite 11

Die Verbundaufgaben ...... Seite 12 Tarif und Tarifentwicklung ...... Seite 12 Digitaler Tarif / Digitales Ticketing ...... Seite 14 Kommunikation und Information ...... Seite 19 Der VRR-Kundendialog ...... Seite. 26 Aktuelle Ticketkampagnen – SPNV und Verbund ...... Seite 27 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ...... Seite 31 Marktforschung ...... Seite 32 Finanzierung des Öffentlichen Nahverkehrs ...... Seite. 35 Wirtschaftsführung ...... Seite 37 Sicherheit (muTiger-Stiftung) ...... Seite 37

Schienenpersonennahverkehr ...... Seite 38 SPNV-Aufgabenträgerschaft ...... Seite 38 Wettbewerb im SPNV (SPNV-Ausschreibungen) ...... Seite 42 Vertragscontrolling SPNV-Qualität ...... Seite. 45 SPNV-Planung ...... Seite 47

Politische Gremien ...... Seite . 50

ÖPNV-Investitionen ...... Seite 52

Finanzmittel im VRR ...... Seite. 54

Abkürzungsverzeichnis ...... Seite 56

3 Der Verbund

Der Verbund

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ist einer der größten Verkehrsverbünde Europas. Als modernes Dienstleistungsunternehmen erfüllt er vielfältige Aufgaben im Öffentlichen Personennahverkehr an Rhein, Ruhr und Wupper.

Der VRR und seine Aufgaben Das Drei-Ebenen-Modell

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr gestal- Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ist eine tet seit 1980 gemeinsam mit zahlreichen Nahverkehrsorganisation, die nach dem so- Partnern den Öffentlichen Personennah- genannten Drei-Ebenen-Modell organisiert verkehr in der Region. Er sichert die Mo- ist: die politische Ebene (Städte und Kreise), bilität der 7,8 Millionen Einwohner*innen die Management-Ebene (Verkehrsverbund im Verkehrsraum und sorgt für bedarfsge- Rhein-Ruhr AöR) sowie die operative Ebene rechte und wirtschaftliche ÖPNV-Leistun- (Verkehrsunternehmen). Eine detaillierte gen. Als SPNV-Aufgabenträger steuert er Darstellung ist im Gremienhandbuch des den Verkehr auf der Schiene. Im Rahmen VRR zu finden. seiner Verbundaufgaben gestaltet er den Nahverkehr in den 16 kreisfreien Städten Politische Ebene und sieben Kreisen. An den ÖPNV der Zu- Laut ÖPNV-Gesetz des Landes Nordrhein- kunft werden hohe Anforderungen gestellt. Westfalen müssen Städte und Kreise den Deshalb fördert der VRR Investitionsvorha- Öffentlichen Personennahverkehr in ihrem ben, die den Nahverkehr für die Menschen Gebiet organisieren. Um ihn bestmöglich in der Region verbessern. und einheitlich zu gestalten, haben sich

Politische Ebene Management-Ebene Operative Ebene (Städte und Kreise) (VRR) (Verkehrsunternehmen)

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die Kommunen im Kooperationsraum A zu der VRR AöR. Die Verbandsversammlun- zwei Zweckverbänden zusammengeschlos- gen der Zweckverbände entsenden auch sen: Der Zweckverband VRR besteht aus Mitglieder in die Ausschüsse der AöR. Die 19 Städten und fünf Kreisen, der Nahver- Ausschüsse bereiten die Beschlüsse des kehrszweckverband Niederrhein (NVN) aus Verwaltungsrates fachlich vor. Nur der zwei Kreisen. Die beiden Zweckverbände er- Vergabeausschuss trifft eigene Entschei- ledigen ihre ÖPNV-Aufgaben jedoch nicht dungen, beispielsweise zu Wettbewerbs- selbst, sondern haben diese auf die Ver- verfahren im SPNV und bestehenden Ver- kehrsverbund Rhein-Ruhr Anstalt öffent- kehrsverträgen. Der Unternehmensbeirat lichen Rechts (VRR AöR) übertragen. Die verbindet die Management- mit der opera- Kommunen haben aber trotzdem Einfluss tiven Ebene. Über ihn werden die kommu- auf die Entscheidungsfindung im Verbund. nalen und privaten Verkehrsunternehmen Denn sie entsenden Politiker*innen in die sowie die Eisenbahnverkehrsunternehmen Verbandsversammlungen der beiden Zweck- in die Verbundstruktur eingebunden und verbände. Die Mitglieder der Verbandsver- an der politischen Willensbildung beteiligt. sammlung wiederum besetzen die höchsten Entscheidungsgremien des VRR: den Ver- Operative Ebene waltungsrat der VRR AöR, den Vergabeaus- Die kommunalen und privaten Verkehrsbe- schuss sowie die vorberatenden Ausschüsse. triebe sowie die Eisenbahnverkehrsunter- Der Verwaltungsrat wiederum bestellt den nehmen bilden die operative Ebene des Vorstand der VRR AöR. VRR. Sie sind über unterschiedliche Ver- träge in den VRR eingebunden. Außerdem Management-Ebene vertreten sie als „Konzessionierte Ver- In der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR kehrsunternehmen im Verkehrsverbund sind alle Aufgaben und Kompetenzen Rhein-Ruhr“ (KViV) ihre Interessen bei des Verbundes organisatorisch gebün- der Gestaltung des ÖPNV im Verbundraum. delt. Sie ist über ihre einzelnen Organe Sie arbeiten mit der VRR AöR in fünf Ar- eng mit der politischen und der operati- beitskreisen zusammen – und zwar in den ven Ebene verknüpft. Der Vorstand führt Bereichen „rechtliche Angelegenheiten“, die Geschäfte und leitet eigenverantwort- „wirtschaftliche Angelegenheiten“, „Marke- lich die AöR. Im Verwaltungsrat sitzen Po- ting, Tarif und Vertrieb“, „Technik, Infor- Politische Ebene Management-Ebene Operative Ebene litiker*innen aus den Verbandsversamm- mationstechnologie und Sicherheit“ sowie (Städte und Kreise) (VRR) (Verkehrsunternehmen) lungen der Zweckverbände, also aus den „Nahverkehrsmanagement“. Die VRR AöR Kommunen, und vier Leiter*innen von im stimmt sich bei allen für die Verkehrsun- VRR tätigen Verkehrsunternehmen. Der ternehmen bedeutsamen Entscheidungen Verwaltungsrat entscheidet über fast alle mit den KViV ab. Angelegenheiten rund um den Nahver- kehr in der Region. Außerdem überwacht er die Geschäftsführung des Vorstands

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ZV VRR Eigenbetrieb Fahrzeuge Die Mitarbeitenden des VRR sind darüber und Infrastruktur hinaus für den ZV FaIn-EB tätig. So ist der ZV FaIn-EB beispielsweise für die Beschaf- Der VRR ist Eigentümer zahlreicher Schie- fung und Finanzierung von Schienenfahr- nenfahrzeuge – teilweise gemeinsam mit zeugen zur Nutzung im SPNV zuständig. Die anderen Aufgabenträgern –, die er Eisen- Mitarbeitenden des VRR führen im Namen bahnverkehrsunternehmen für den Betrieb des ZV FaIn-EB die diesbezüglichen Verga- von SPNV-Linien oder -Netzen zur Verfü- beverfahren durch. gung stellt. Dies ist beispielsweise beim RRX und der neuen S-Bahn Rhein-Ruhr der Fall. Nahverkehrsplan Die Züge sind beim VRR im sogenannten „ZV VRR Eigenbetrieb Fahrzeuge und Infra- Um den ÖPNV zu sichern und zu verbessern, struktur“ (ZV VRR FaIn-EB) untergebracht, stellt der VRR – in seiner Funktion als Auf- einem Eigenbetrieb des Zweckverbandes gabenträger für den SPNV und als Koordina- VRR. Er gibt der Beschaffung, Finanzierung tor für den ÖPNV – einen Nahverkehrsplan und dem operativen Geschäft rund um die (NVP) auf und schreibt diesen regelmäßig Züge einen verlässlichen rechtlichen und bei Bedarf fort. Im NVP sollen die öffentli- wirtschaftlichen Rahmen. chen Verkehrsinteressen im SPNV konkre- Gemäß § 7 der ZV-Satzung hat der ZV VRR tisiert, Maßnahmen zur Optimierung des der VRR AöR insbesondere hoheitliche Auf- SPNV-Leistungsangebots, Optimierungen gaben gemäß § 5 ÖPNVG NRW übertragen. im Gesamtsystem ÖPNV (SPNV und ÖSPV) Hierzu gehören u. a. die Planung, Organi- sowie Rahmenvorgaben für individuelle sation und Ausgestaltung des Schienenper- Verkehrsträger (Auto/Park+Ride, Fahrrad/ sonennahverkehrs (SPNV) und die Durch- Bike+Ride) festgeschrieben werden. Bei der führung der zugehörigen Vergabeverfahren. Fortschreibung sind u. a. die Belange des

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Klima- und Umweltschutzes und der Barri- heit im Nahverkehr und der Nutzung von erefreiheit zu berücksichtigen. Im VRR-NVP Potenzialen der Digitalisierung. Bei der Um- werden auf Grundlage der vorhandenen setzung ihrer Aufgaben arbeiten die Kompe- und geplanten Siedlungs- und Verkehrs- tenzcenter eng mit verschiedenen Partnern strukturen sowie einer Prognose der zu er- in Nordrhein-Westfalen zusammen, mit dem wartenden Verkehrsentwicklung Ziele und Ministerium für Verkehr, den einzelnen Ver- Rahmenvorgaben für das SPNV-Leistungs- kehrsunternehmen und -gesellschaften so- angebot und seine Finanzierung sowie zur wie mit den Aufgabenträgern. Investitionsplanung festgelegt. Im Rahmen eines formellen Beteiligungsverfahrens Das Kompetenzcenter Digitalisierung bindet der VRR die ÖPNV-Aufgabenträger (KCD) (Kreise und kreisfreie Städte), die angren- Seit Januar 2019 bündelt das Kompetenz- zenden Kooperationsräume NVR und NWL center Digitalisierung viele digitale Themen sowie die Träger öffentlicher Belange in rund um die ÖPNV-Organisationsstruktur in den NVP ein. Grundlage für den VRR-NVP NRW. Das KCD ist ein Zusammenschluss der sind § 8 (1) ÖPNVG NRW (formal) und § 5 (3) beiden ehemaligen Kompetenzcenter Elek- ÖPNVG NRW (inhaltlich). Der zurzeit gel- tronisches Fahrgeldmanagement (KCEFM), tende NVP ist der VRR-Nahverkehrsplan das seit Ende 2002 beim Verkehrsverbund 2017 mit Grundlagendaten aus dem Jahr Rhein-Ruhr (VRR) in Gelsenkirchen ange- 2016. siedelt war, und Fahrgastinformation (KCF) mit Sitz bei der Westfälischen Verkehrsge- sellschaft (WVG) in Münster. Um die Digi- Eine Übersicht zu den Kompetenzcentern in NRW talisierung des Nahverkehrs in NRW vor- finden Sie hier: www .kompetenzcenter .nrw . anzutreiben, arbeitet das KCD eng mit dem Genaueres zu den Zielen und Projekten der KCs Referat IV A 1 in der Abteilung „Grundsat- finden sich auf den entsprechenden Detailseiten . zangelegenheiten der Mobilität, Digitalisie- rung und Vernetzung“ im NRW-Verkehrs- ministerium zusammen. Gemeinsam soll Die Kompetenzcenter das Potenzial der Digitalisierung für neue Mobilitätskonzepte genutzt werden, um ver- Die Kompetenzcenter in Nordrhein-Westfa- netzte Lösungen und Angebote für die Men- len sind vier vom Land NRW geförderte Ein- schen in NRW zu schaffen. Die wesentlichen richtungen zur Koordinierung der wesentli- Aufgaben des KCD werden nachfolgend in chen Schwerpunktthemen im Öffentlichen Stichpunkten zusammengefasst. Personennahverkehr (ÖPNV). Unter ande- rem arbeiten die Kompetenzcenter an der Weiterentwicklung und Vermarktung des landesweiten NRW-Tarifs, der Fortschrei- bung des NRW-Taktfahrplans, der Sicher-

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Das KCD

unterstützt die Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde in NRW bei der Einführung und Fortentwicklung elektronischer Fahrgeldmanagementsysteme nach dem Standard (((eTicket Deutschland.

vernetzt EFM-Technologien, eTarif, Information und Datenqualität.

treibt die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW voran.

integriert Themen der VDV-Landesgruppe und des Zukunftsnetz Mobilität NRW in der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW.

betreibt und entwickelt die „Schlaue Nummer“ für Bus und Bahn und das Auskunftsportal „Der sprechende Fahrplan NRW“.

sorgt mit dafür, dass die Fahrgäste in Nordrhein-Westfalen nahtlos im ÖPNV reisen können.

berät Verkehrsverbünde und Kooperationsräume zur Digitalisierung des Öffentlichen Personennahverkehrs.

standardisiert die Schnittstellen in Vertrieb und Information des Öffentlichen Personennahverkehrs.

arbeitet eng mit dem Kompetenzcenter Marketing und der Zentralen Koordinie- rungsstelle (ZKS) zusammen.

vertritt die Interessen Nordrhein-Westfalens in den deutschen Entscheidungs- zirkeln und Bundesinitiativen zum eTicketing.

entwickelt neue Vertriebswege für multimodale Verkehrssysteme.

hilft dem Verkehrsministerium und vertritt dabei die Interessen der Verbünde und Verkehrsunternehmen.

Weitere Informationen zum KCD sind unter www .kcd-nrw .de zu finden .

8 Der Verbund

Die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW kehrs in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, Immer mehr Menschen nutzen digitale Ser- eine moderne, einheitliche und durchgän- vices, um sich über die Mobilität mit Bus gige Informations- und Dienstleistungs- und Bahn zu informieren und ihre Fahrten landschaft zu schaffen, die Bus- und Bahn- zu planen. Doch der digitale Nahverkehr kund*innen in NRW individuell flexible kann noch viel mehr: Intelligente Fahrplan- Mobilität ermöglicht. auskünfte vor, während und nach der Fahrt, landesweit nutzbare Handy- und eTickets Gut vernetzt: sowie vernetzte und multimodale Verkehre Kompetenzcenter, Verkehrsverbünde gehören zur Zukunft der Mobilität. und Verkehrsunternehmen Um diesen Mehrwert für alle Bus- und Die Kompetenzcenter Digitalisierung (KCD) Bahnkund*innen zu erschließen, haben und Marketing (KCM) sowie die Zentrale Ko- sich die Zweckverbände, Verkehrsverbünde ordinierungsstelle (ZKS) des NRW-Nahver- und Verkehrsunternehmen Nordrhein-West- kehrs koordinieren und vernetzen im Rah- falens auf Initiative des NRW-Verkehrsmi- men der ÖPNV Digitalisierungsoffensive nisteriums darauf verständigt, ihre Projekte NRW in Zusammenarbeit mit den Verbün- zur Digitalisierung der Mobilität zu bündeln. den und Verkehrsunternehmen die Projekte 2017 wurde die ÖPNV Digitalisierungsoffen- zur digitalen Mobilität auf Landes-, Ver- sive NRW gegründet. bund- und lokaler Ebene für das NRW-Ver- kehrsministerium. Unsere Projekte Die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW hat bis zum Jahr 2020 vier Projekte mit zahl- Weitere Informationen zur ÖPNV reichen Teilprojekten identifiziert. Dazu zäh- Digitalisierungsoffensive NRW sind unter https://digitalemobilitaet .nrw zu finden . len Querschnitts- und VDV-Projekte u. a. zur digitalen Infrastruktur oder zu Datenschutz und Daten-Governance. Darüber hinaus gibt es Teilprojekte zu aktuellen Technologien Kompetenzcenter Sicherheit zum Elektronischen Fahrgeldmanagement Das Land NRW hat 2008 landesweite Aufga- (EFM), zu modernen eTarif-Lösungen und ben für den Bereich Sicherheit im Rahmen zum qualitativen Ausbau von Systemen zur des Kompetenzcenters Sicherheit (KCS) an Fahrplan- und Tarifauskunft. Durch die Ver- die Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR netzung des Nahverkehrs entsteht eine leis- AöR) übertragen. Das Kompetenzcenter tungsfähige digitale Infrastruktur für eine Sicherheit ist insbesondere kompetenter moderne, kundenfreundliche Mobilität. Ansprechpartner, Organisator und Koordi- Die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW nator für das Ministerium für Verkehr des erschließt bereits heute vorhandene Daten- Landes NRW, die Aufgabenträger, Verbünde, ströme und weist den Weg zu einer umfas- Verkehrsunternehmen und für die weiteren senden digitalen Vernetzung des Nahver- Sicherheitspartner im Land. Die operativen

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Aufgaben verbleiben bei den Verkehrsunter- bei sicherheitsrelevanten Projekten der Part- nehmen und Behörden. Das KC Sicherheit ner im Land. Nachfolgend ein Schaubild, in ist zudem eine landesweite „Wissensbörse“ dem die Struktur des Sicherheitsnetzwerkes zu verschiedenen Projekten im Öffentlichen dargestellt ist. Personenverkehr und bietet Hilfestellung

Netzwerk Sicherheitskooperation

Gremien und Landesweite Sonderthemen Kommunikation Sicherheitsdatenbank

Landesweiter Besondere Lagen: Arbeitskreis Planungsinstrument Planungsinstrument Anschläge, Krisen, für den Einsatz von für den Einsatz von Katastrophen Arbeitskreis Sicherheit Videotechnik Personal der Aufgabenträger Fußballreiseverkehr Kongresse Qualifizierungs- und Ausrüstungsstandards Fachveranstaltungen Vertragliche Vertragliche Forschung und Wissen- Vorgaben Vorgaben Sicherheitsrunden schaft: Unterstützung Bundespolizei Kameraorte Begleitquoten bei wissenschaftlichen Homepage Arbeiten, Beteiligung an Speicherdauer Einsatzplanung Forschungsprojekten, Einsatz von Verfügungs- Gutachtertätigkeit für Bodycams dienste das Bundesforschungs- ministerium

Darüber hinaus bearbeitet das KCS auch und koordiniert das KCS federführend den eigene landesweite Projekte. Dazu zählen fortlaufenden Austausch mit allen Sicher- z. B. der Betrieb der landesweiten Sicher- heitspartnern zu den Auswirkungen und heitsdatenbank Sidaba, präventive Beförde- entsprechenden Maßnahmen im Schienen- rungsausschlüsse im Nahverkehr in Zusam- personennahverkehr. menarbeit mit der Bundespolizei und die Weiterentwicklung von Qualifizierungsstan- dards für Sicherheits- und Servicepersonal. Weitere Details sind unter Auch im Bereich des Krisenmanagements www .kcsicherheit .de zu finden . bringt sich das KCS mit seinen Kompeten- zen aktiv ein. Seit der Corona-Krise leitet

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Zukunftsnetz Mobilität NRW – etc. systematisch in einem nachhaltigen Mo- Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr bilitätskonzept zusammengeführt. Die Koor- dinierungsstelle Rhein-Ruhr unterstützt die Die Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr des Mitgliedskommunen bei der Umsetzung des Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM NRW) ist kommunalen Mobilitätsmanagements u. a. eine von drei im Auftrag des Landes NRW mit der Beratung zur verwaltungsinternen eingerichteten Koordinierungsstellen. Sie Prozessgestaltung, der Vernetzung zu ande- hat das Ziel, die kommunalen Gebietskör- ren Kommunen, Fortbildungen sowie kon- perschaften (Städte, Gemeinden und Kreise) kreten Praxisangeboten zu verschiedenen im Verbundgebiet des VRR bei der Mobilitäts- Handlungsfeldern, wie etwa dem betriebli- wende zu unterstützen und die ganzheitliche chen Mobilitätsmanagement, dem Mobilitäts- Betrachtung des Themas Mobilität dauerhaft management für Neubürger*innen oder der in der gesamten Kommunalverwaltung zu Mobilität im Quartier. verankern. Es besteht eine enge Verknüpfung und Zur Förderung einer nachhaltigen Mobi- intensive fachliche Zusammenarbeit der Ko- litätsentwicklung setzt das ZNM NRW auf ordinierungsstelle Rhein-Ruhr mit der Fach- die Strategie des kommunalen Mobilitäts- gruppe „Vernetzte Mobilität / Koordination managements. So werden einzelne Maß- ÖPNV“ beim VRR. Das Zukunftsnetz Mobi- nahmen aus den Bereichen Infrastruktur, lität NRW wird gefördert durch das Ministe- vernetzte Mobilität, Verkehrsplanung, ziel- rium für Verkehr Nordrhein-Westfalen und gruppenspezifisches Mobilitätsmanagement, die Unfallkasse NRW.

11 Die Verbundaufgaben

Die Verbundaufgaben

Der VRR sorgt für einen integrierten Öffentlichen Personennahverkehr in den 16 kreis- freien Städten und sieben Kreisen des Verbundgebiets. So profitieren die Fahrgäste beispielsweise von einem verbundweit einheitlichen Tarif und einem koordinierten Angebot im gesamten Verkehrsraum.

Tarif und Tarifentwicklung auffangen. Für das Jahr 2021 ist die Entwick- lung zur Drucklegung dieses VRR-Lexikons Die VRR-Strategie zur Entwicklung des noch offen. Der Fokus des VRR wird mit dem VRR-Tarifs verfolgt verschiedene Ziele. An Hochfahren des öffentlichen Lebens im Jahr erster Stelle dient der Ticketverkauf der 2021 auf der Rückgewinnung von Kund*in- Mitfinanzierung des Nahverkehrs. Zudem nen liegen. Vor allem in den Segmenten des ist der Nahverkehrstarif zielgruppenge- Bartarifs und der Monatskarten sind beson- recht ausgestaltet. Der Tarif soll dazu an- ders starke Rückgänge zu verzeichnen. regen, mehr Fahrten auf Bus und Bahn zu verlagern. Dies gelingt durch eine mög- Tickets für Viel‑ und für lichst große Einfachheit und die weitere Gelegenheitsfahrer*innen Digitalisierung von Tarif und Ticketing. Charakteristisch für den VRR-Tarif sind sein Dabei liegt der VRR-Tarif stets im Span- umfassendes Angebot und seine Struktur. nungsfeld zwischen Einfachheit, Ergiebig- Als einer der größten Verkehrsverbünde keit und Gerechtigkeit. Zukünftig ist die In- in Europa hat der VRR den Anspruch, die tegration neuer Mobilitätsangebote geplant. Kundenbedürfnisse auch im Mobilitätsan- Mit der Entwicklung eines eigenen Tarifs gebot abzubilden. Dies bedeutet, dass der für On-Demand-Verkehre ist hier ein wich- VRR gemeinsam mit den Mitgliedsunterneh- tiger Schritt bereits erfolgt. men für Viel- und Gelegenheitsfahrer*innen Lagen die Gesamteinnahmen durch diverse Ticketformen und -arten offeriert. Ticketverkäufe in den letzten Jahren bei ca. 1,3 Milliarden Euro (2019), so sind diese in Tickets für Vielfahrer*innen der Corona-Pandemie drastisch eingebro- Unter die Tickets für Vielfahrer*innen fal- chen. Von Januar bis November 2020 sind len Abonnements und Monatstickets, die die Einnahmen, im Vergleich zum Vor- zu einer uneingeschränkten Nutzung der jahreszeitraum, von 1.218 Mio. Euro um rund öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb eines 202 Mio. Euro auf 1.016 Mio. Euro gesun- bestimmten Zeitraums, eines bestimmten ken. Der vom Bund und vom Land NRW Gebietes oder auf einer bestimmten Strecke entwickelte Rettungsschirm konnte diese berechtigen: vom Ticket2000 für alle über Entwicklung im Jahr 2020 weitestgehend exklusive Firmenangebote bis hin zum

12 Die Verbundaufgaben

SchokoTicket für Schüler*innen, um nur 1. Januar 2021 verfügbaren FahrradTicket einige Beispiele zu nennen. können Kund*innen das eigene Fahrrad für 24 Stunden im gesamten Verbundraum mit- führen. Kinder unter sechs Jahren fahren Weitere Informationen sind auf der grundsätzlich kostenlos. Für Kinder von VRR-Website unter www .vrr .de zu finden . sechs bis 14 Jahren gelten ermäßigte und pauschale Ticketpreise.

Tickets für Gelegenheitsfahrer*innen Preisstufen im VRR Für Fahrgäste, die nur gelegentlich Bus Grundlage der Preisberechnung im Verbund- und Bahn nutzen, gibt es den sogenann- raum sind die Tarifgebiete. Ein Tarifgebiet ten Bartarif mit seinen vielfältigen Ange- umfasst in der Regel eine Stadt oder meh- boten: vom EinzelTicket über das traditi- rere kleine Städte/Gemeinden. Darauf auf- onelle 4erTicket bis hin zum nur digital bauend werden die Preisstufen A (eine Stadt) vertriebenen 10erTicket. Mit dem seit dem bis D (ganzer Verbundraum) gebildet.

13 Die Verbundaufgaben

Neben diesem klassischen Tarif etabliert der Der VRR sieht im eTarif im Zusammenspiel VRR einen sogenannten eTarif, der über ei- mit dem digitalen Kundenzugang die zu- nen digitalen Zugang eine leistungsgerech- künftige Entwicklung und Chance des Tarifs tere Bepreisung ermöglicht. Weitere Infor- im Allgemeinen. mationen hierzu unter „eTarif“. nextTicket und nextTicket 2.0 Digitaler Tarif / Digitales Ticketing Bei nextTicket handelt es sich um den eTarif im VRR, der im Rahmen von zwei Marktpha- Im VRR steht der Projekttitel nextTicket sen mit Check-in/Check-out-Logik erprobt für den neuen eTarif. Bereits im Jahr 2018 wurde. Beide Marktphasen wurden durch wurde im Rahmen eines digitalen Informa- eine Marktforschung begleitet. tions- und Ticketingsystems mit Check-in/ In der ersten Marktphase von März bis Au- Check-out-Funktion ein neuer eTarif erprobt. gust 2018 wurde mit dem nextTicket-Praxis- test die allgemeine Akzeptanz hinsichtlich eTarif der Prozesse und der Ortung beim eTarif Ein eTarif wird auf Basis von elektronisch untersucht. Darüber hinaus wurden Er- ermittelten Fahrten berechnet. Eine Vor- kenntnisse zur konkreten Tarifgestaltung abfestlegung der Start- und Zielhaltestelle gewonnen. Der Praxistest war tariflich in sowie Tarifkenntnisse sind nicht nötig. Die zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil wurde Fahrterfassung erfolgt über technische Sys- der klassische Flächenzonentarif angewen- teme mit verschiedenen Erfassungsvarian- det, im zweiten Teil kam ein relationsbezo- ten, z. B. Check-in/Check-out oder Check-in/ Be-out. Bei einem eTarif haben Kund*innen die Sicherheit, immer mit dem richtigen Ticket zu reisen. Der Preis pro Fahrt setzt sich meistens aus zwei Komponenten zusammen: einem Grundpreis pro Fahrt und einen nutzungs- abhängigen Arbeitspreis. Der Grundpreis sorgt für einen Mindestumsatz und der Arbeitspreis stellt die in Anspruch genom- mene ÖPNV-Leistung dar. Im VRR und in NRW hat man sich für die transparente und kundenfreundliche Va- riante der Luftlinie als Parameter für den Arbeitspreis entschieden. Mit dem relati- onsbezogenen eTarif werden Preissprünge an den Tarifgrenzen abgebaut und die Tariftransparenz und -gerechtigkeit erhöht.

14 Die Verbundaufgaben

gener eTarif mit Grund- und Arbeitspreis Grund- und Arbeitspreislogik auf Basis der auf Basis der tatsächlich zurückgelegten Luftlinie angewendet werden. Einheitliche Linienkilometer zur Anwendung. Hinsicht- Preisgrenzen und ein gemeinsamer Marken- lich Preissicherheitsmechanismen sowie name runden den NRW-eTarif ab. der Nutzungsbeanreizung konnten erste Der NRW-eTarif wird u. a. im CiBo-NRW- Erkenntnisse gesammelt werden. System angewendet. Kund*innen können Das neue Verfahren sowie der eTarif sind mit einem technischen System und einem gut bei den Kund*innen angekommen. Auf einheitlichen Tarif Fahrten in ganz NRW Basis der Erfahrungen wurde der eTarif wei- durchführen. ter optimiert. Mit nextTicket 2.0 ist im Juni 2020 die zweite Marktphase gestartet, die CiBo (Check-in/Be-out-System) für ein Jahr angesetzt ist und den neuen, Die technische Basis für einen einfachen optimierten eTarif umfasst. Für eine bessere Zugang zu einem elektronischen Nahver- Nachvollziehbarkeit wurde hier die Luftlinie kehrstarif (eTarif) wird zukünftig ein digi- zwischen der Start- und Zielhaltestelle als tales Informations- und Ticketingsystem Messgröße für den Arbeitspreis implemen- mit Check-in/Be-out-Funktion (CiBo-Sys- tiert. Des Weiteren wurden umfangreiche tem) sein. In einem solchen System che- Preissicherheitsmechanismen ergänzt. Eine cken Kund*innen beim Start ihrer Reise ein einzelne Fahrt wird z. B. nie teurer als mit (Check-in), am Ende der Fahrt registriert dem EinzelTicket des klassischen Tarifs. das System eigenständig, wenn der Fahr- Die Nutzungsbeanreizung wurde mit ei- gast das Verkehrsmittel wieder verlassen nem zweistufigen Rabattmodell ebenfalls hat (Be-out). Für Nutzer*innen bedeutet dies, ausgeweitet. dass sie keine Tarifkenntnisse mehr benöti- Die Erfahrungen aus den beiden nextTi- gen, sondern mit der Nutzung des Systems cket-Marktphasen werden bei der Weiter- nur noch ihren Fahrtwunsch durch Einche- entwicklung des eTarifs im VRR und NRW cken übermitteln. berücksichtigt. In einer ersten Phase wird das System die Nutzer*innen an diese neue Funktionalität NRW-eTarif heranführen und ihnen statt des Be-out ei- Der NRW-eTarif umfasst sowohl verbun- nen manuellen Check-out mit Erinnerung, dinterne wie auch -übergreifende Kompo- einen sogenannten Assist, bereitstellen. So nenten in Nordrhein-Westfalen (NRW). Die haben sowohl die Nutzer*innen als auch Grundlage für den NRW-eTarif bilden die das System Zeit zu lernen und Vertrauen eTarife der NRW-Verbünde, die einer ein- aufzubauen. Der Ablauf in dieser Phase heitlichen NRW-Tarifierungslogik folgen. wird wie folgt aussehen: Ziel ist es, Verbund- und Tarifraumgrenzen für die Kund*innen möglichst nicht spürbar zu machen. So soll in ganz NRW ein zwei- teiliger, relationsbezogener eTarif mit einer

15 Die Verbundaufgaben

Möchten Sie die Fahrt beenden?

Ja Nein

Check-in durch Fahrt im Information der Unterstützter Preisbildung Nutzer*in via App ÖPNV/SPNV in NRW Nutzer*in durch System Check-out und Abrechnung

In der finalen Ausbaustufe erfolgt das Auschecken automatisch als Be-out:

Check-in durch Fahrt im System erkennt Be-out Preisbildung Nutzer*in via App ÖPNV/SPNV in NRW Reiseende durch das System und Abrechnung

Das System wird in ganz NRW entsprechende eTarif-Reisen ermöglichen und die Nutzer*in- nen während ihrer Fahrt mit Bus und Bahn begleiten. Für die Nutzer*innen wird sich dies zukünftig am Beispiel der neuen VRR App wie folgt darstellen:

Die Ansichten zeigen den Entwicklungsstand Mai 2021 .

16 Die Verbundaufgaben

Fahrgastrechte ICE) etc. nutzen, um ihr Ziel zu erreichen. Fahrgäste haben einen Anspruch auf Be- Die Kosten dafür werden erstattet, beim förderung, wenn nach den gesetzlichen Fernverkehrszug komplett, beim Taxi so- Bestimmungen eine Beförderungspflicht wie beim Sharing-Angebot gelten Höchst- besteht bzw. ein gültiger Fahrausweis vor- grenzen. Die Mobilitätsgarantie kommt gezeigt werden kann. Kund*innen haben nicht bei Verspätungen zur Anwendung, Anspruch auf Entschädigung bei Verspätun- die während der Fahrt auftreten, wie Streik, gen, soweit die Verspätung im Bereich der Unwetter, etc. Außerdem gilt im VRR- tatsächlichen oder geplanten Eisenbahn- Gebiet eine erweiterte Mobilitätsgarantie, beförderung eingetreten ist. Die Entschä- die Inhaber*innen von Ticket2000 und digungsleistung liegt zwischen 25 und 50 BärenTicket Kosten von bis zu 60 Euro bei Prozent des tatsächlich entrichteten Fahr- Eintreten der Verspätung unabhängig von preises. Bei Fahrscheinen mit einer Gültig- der Uhrzeit ersetzt. keit von einem Tag oder länger haben Fahr- gäste Anspruch auf Entschädigung, wenn Produkt- und Kontrollmodule (PKM) im Gültigkeitsbereich ihrer Zeitkarte wie- Die Begrifflichkeiten Tarifmodule nach PKM, derholt Verspätungen von mindestens 60 PKM und Produkt- und Kontrollmodule kön- Minuten aufgetreten sind. Der Entschädi- nen grundsätzlich synonym verwendet wer- gungsbetrag wird auf maximal 25 Prozent den. Im Folgenden wird der Begriff Tarif- des tatsächlich entrichteten Fahrpreises pro module nach PKM verwendet: Tarifmodule Monat begrenzt. nach PKM sind Teil des offenen und herstel- Zusätzlich gilt in NRW die Mobilitätsga- lerunabhängigen Standards VDV Kernap- rantie bei einer Fahrplanabweichung ab 20 plikation (VDV-KA) und beschreiben stan- Minuten. Fahrgäste können alternativ zu dardisiert tarifliche Merkmale wie Produkt, ihren gewählten Verkehrsmitteln entweder Preis, Tarifregeln, Haltestellen und Zonen ein Taxi, einen Fernverkehrszug (IC/EC oder sowie die Kontrollregeln.

17 Die Verbundaufgaben

Kurz gesagt: In den Tarifmodulen nach PKM len Verkehrsunternehmen und die Eisen- sind Tarifdaten in einem standardisierten bahnverkehrsunternehmen die Rolle des Format abgebildet. Das standardisierte For- DL inne. Um Tarifmodule nach PKM nutzen mat ist in der VDV-KA festgeschrieben. Bei zu können, müssen Fahrplanauskunfts-, Tarifmodulen nach PKM handelt es sich um Vertriebs- und Kontrollsysteme angepasst XML-Dateien, die mithilfe des Produktedi- werden. Aus diesem Grund spielen auch tors erzeugt werden. die Systemhersteller eine wichtige Rolle. Durch Produkt- und Kontrollmodule (PKM) sollte u. a. die „Lücke“ zwischen Entwicklungsstand in NRW Fahrplanauskunft („Wie komme ich von Die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW A nach B?“) und Vertrieb („Welches Ticket beinhaltet eine Maßnahme, die auf die benötige ich für den Weg von A nach B?“) Harmonisierung der von Tarifmodulen geschlossen werden. Diese Lücke ist be- nach PKM tangierten Bereiche abzielt. Im sonders eklatant bei Reisen, die über eine Zuge der Realisierung hat das maßnahmen- oder mehrere Verbundgrenzen gehen oder verantwortliche KCM die Arbeitsgruppe bei denen Systeme verschiedener Hersteller „PKM NRW“ ins Leben gerufen, der alle PV miteinander interagieren müssten. in NRW angehören. Durch den Austausch Im Zuge der Weiterentwicklung von PKM können Erfahrungen geteilt und Schwach- zu Tarifmodulen nach PKM wurde neben stellen eliminiert werden. Das Bestehen der den Bereichen Vertrieb und Kontrolle auch AG PKM NRW ist mittlerweile unabhängig der Bereich Fahrplanauskunft (=Fahrt- von der ÖPNV Digitalisierungsoffensive verbindung+Tarifauskunft) berücksich- NRW, da diese AG auch dem Austausch zu tigt. Tarifmodule nach PKM sind seit 2017 vertriebs- und kontrollrelevanten Themen deutschlandweit Bestandteil im Bereich mit technischem Hintergrund dient, die eTickets. Dadurch ist es gewährleistet, dass unabhängig von Tarifmodulen nach PKM alle Module von jedem Partner eingelesen sind. und interpretiert werden können. Die PV in NRW arbeiten konstruktiv zu- sammen. Dieses Konstrukt ist in Deutsch- Relevanz der Tarifmodule nach PKM land einmalig und führte dazu, dass NRW Die VDV-Kernapplikation definiert ein Mo- ein Vorreiter in Sachen Tarifmodule nach dell aus verschiedenen Rollen, bestehend PKM ist. aus dem Produktverantwortlichen (PV), den Kundenvertragspartnern (KVP) und den Dienstleistern (DL). Im VRR hat die VRR AöR die Rolle des PV inne, die kommunalen Verkehrsunterneh- men sowie die Transdev Vertrieb GmbH/ Abellio (=SPNV-Vertrieb) fungieren als KVP. Darüber hinaus haben die kommuna-

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Kommunikation und Information Der VRR übernimmt in enger Abstimmung mit den Verkehrsunternehmen aber auch Für den VRR ist der Öffentliche Nahverkehr das verbundraumübergreifende Marketing. weit mehr als nur die Fahrt mit Bus und Er erstellt Basisinformationen für Fahr- Bahn. Er möchte, dass die Fahrgäste jeder- gäste zu den Produkten und Tarifen des zeit gut informiert sind: über die Leistun- VRR, realisiert Kommunikationskampag- gen und auch mögliche Fahrtverbindungen. nen zu den Angeboten im ÖSPV und SPNV Und zwar nicht nur dann, wenn der Betrieb und sorgt für eine koordinierte Kunden- reibungslos läuft, sondern auch, wenn es bindung. Im VRR-Mediencenter finden zu Störungen kommt und der Verkehr nicht Journalist*innen, Branchenexpert*innen nach Plan läuft. Gemeinsam mit den kom- und interessierte Fahrgäste aktuelle Mel- munalen und den Eisenbahnverkehrsun- dungen und interessante Hintergrundinfor- ternehmen bieter der VRR eine verbund- mationen zu Themen aus dem VRR und der weit einheitliche Fahrgastinformation. Mobilitätsbranche.

19 Die Verbundaufgaben

Auskunftsmedien dungen und Änderungen anzuzeigen und Der VRR stellt mit dem Verbundauskunfts- die Kund*innen umfänglich zu informie- system eine gemeinsame Basis für die ver- ren. Sie profitieren von diesen komplexen schiedenen Kundensysteme des Verbundes, Prozessen insbesondere über die mobilen der Verkehrsunternehmen und Dritter zur Applikationen, u. a. die VRR App, sowie Verfügung. Im Schnitt werden im Jahr 1,4 die Weboberflächen. Milliarden Verbindungen berechnet und Die VRR Verbund App an Nutzer*innen der verschiedenen Apps verzeichnet seit Jah- und Weboberflächen ausgegeben. Hinzu ren eine steigende kommen u. a. Berechnung für Abfahrten Anzahl regelmäßi- und Abfahrtsmonitore, Störungsinformati- ger Nutzer*innen, onen, Haltestellen- und Ortssuchen sowie Anfang des Jah- Tarifberechnungen und Karten. Das Aus- res 2021 waren es kunftssystem hat sich über die Jahre somit mehr als 800.000. zum wichtigen Informationspunkt vor und Seit Veröffentli- während der Fahrt entwickelt und integ- chung der App lässt riert dabei sukzessive auch weitere multi- sich eine positive Entwick- und intermodale Möglichkeiten. lung im Google Play Store und im Apple Das Auskunftssystem arbeitet dabei auf App Store ablesen: In den letzten Jahren Basis von Daten, die durch die Verkehrsun- verbesserten sich die Bewertungen durch ternehmen und den VRR bereitgestellt die Nutzer*innen stetig. Sie sind heute auf werden. Dabei pflegen die Verkehrsunter- einem sehr guten Niveau. nehmen die Solldaten für die von ihnen Neben der Fahrtenauskunft und dem betriebenen Linien und der VRR stellt ne- Abfahrtsmonitor bietet die App auch die ben den Grunddaten auch die Systeme für Möglichkeit, Tickets zu kaufen und diese die Zusammenführung und Aufbereitung auf dem Smartphone zu speichern. Nut- der Daten zur Verfügung. Zudem werden zer*innen können die App für sich perso- zwischen den Verbünden in NRW die Daten nalisieren, indem sie beispielsweise die ausgetauscht und beim VRR regelmäßig Haltestellen in der Nähe des Wohnortes importiert. Für den SPNV werden die Daten und des Arbeitsplatzes hinterlegen, um zweimal in der Woche vom Europäischen diese per Schnellzugriff aufzurufen. So- Fahrplanzentrum der DB AG importiert. So- wohl für die reine ÖPNV-Nutzung als auch mit ist das Auskunftssystem auch für Fahr- für die Kombination von Bus und Bahn mit ten in NRW und darüber hinaus nutzbar. Fahrrad oder PKW ist die App ein Begleiter Zudem werden die Echtzeit-/Prognose- während der Fahrt. Als Start oder Ziel kön- daten in der zentralen Datendrehscheibe nen sowohl Haltestellen als auch Adressen beim VRR zusammengeführt, sodass die sowie Park+Ride- und Bike+Ride-Anlagen Auskunft des VRR die vorhandenen Echt- gewählt werden. zeitdaten nutzen kann, um aktuelle Verbin-

20 Die Verbundaufgaben

Die Ansichten zeigen die Fahrplanauskunft und die Listenansicht der Fahrten .

Die Weboberfläche zur Auskunft, die auf der VRR-Website sowie bei vielen Verkehrsunter- nehmen im Einsatz ist, bietet Zugang zu Fahrplanauskunft, Abfahrtsmonitor und Ticket- shop über den Internetbrowser. Dabei ist die Oberfläche responsiv ausgelegt, funktioniert also sowohl auf großen Bildschirmen als auch auf Smartphones. Der Fahrtverlauf kann auf Computer-Bildschirmen in hohem Detaillierungsgrad auf einer OpenStreetMap-Karte (OSM) nachverfolgt werden.

21 Die Verbundaufgaben

Landesweite Bündelung und Konsolidie- Verkehrssituation auf Basis der Echtzeitda- rung der Fahrplandaten in NRW ten informiert und erhält einen verkehrs- In einer Handlungsanweisung zur Reali- mittelübergreifenden Überblick über alle sierung des landesweiten Datenverbundes Anschlussmöglichkeiten. in NRW des Verkehrsministeriums NRW aus dem Jahr 2002 wurde der Aufbau ei- Fahrplandaten für Dritte nes NRW-weiten Datenverbunds geregelt. Seit Anfang Mai 2018 stellt die VRR AöR Seitdem ist für die landesweite Bünde- gemeinsam mit Tarif- und Verkehrsver- lung und Konsolidierung der Fahrplanda- bünden sowie Verkehrsunternehmen Da- ten der ÖV-Datenverbund mit den Partnern ten rund um den ÖPNV öffentlich zur AVV, VRS, NWL und VRR zuständig. Diese Verfügung. Ziel der Initiative „Deutsch- haben u. a. die genannte Aufgabe der landweite OpenData-Plattform im ÖPNV“ Zentralen Koordinierungsstelle NRW (ZKS) (https://www.opendata-oepnv.de/) ist es, übertragen. Die ZKS ist bei der Stabsstelle Transparenz zu schaffen und neue Ideen IKT beim VRR angesiedelt. zu generieren, durch die die Mobilität im je- weiligen Verbund- bzw. Tarifraum und da- Echtzeitdaten rüber hinaus verbessert wird. Inzwischen Der IDS (Istdatenserver) erfasst und ver- beteiligen sich zehn Verbünde (RMV, NWL, teilt die Echtzeitinformationen aller Ver- NVV, VVS, HVV, VBB, MVV, AVV, VRS und kehrsmittel der angeschlossenen VU und VRR) und ein kommunales Verkehrsunter- EVU und gibt diese an das elektronische nehmen (RNV) mit ihren regionalen Mobi- Fahrplanauskunftssystem (WEB-Lösung, litätsdaten sowie der DELFI e. V. (Verein VRR App und VU-Branding-Apps) weiter. zur Förderung einer durchgängigen elekt- Somit wird der Fahrgast über die aktuelle ronischen Fahrgastinformation) mit seinen

Daten Solldaten Fahrgastinformation

ZKS RKS Fahrplan- Soll-Fahrplandaten NRW-Datenpool VU/EVU (Delfi) auskunfts- system

(z .B . EFA, ASS, Istdaten Busspur/IVU)

Betriebsdaten (ITCS, RBL, ABF etc .) DB IDS DB-RIS

Datenverlauf Soll- und Istdaten

22 Die Verbundaufgaben

nationalen Datensätzen an der Initiative. Durch die Integration der Verkehrsver- bünde in NRW, die ein Teil der ÖPNV Di- gitalisierungsoffensive NRW war, wurde die Grundlage für die Veröffentlichung eines landesweiten Datensatzes geschaf- fen. Durch die Delegierten Verordnung 2017/1926 sind die Mitgliedsstaaten der EU u. a. zur Errichtung eines nationalen Zu- gangspunktes, über den auf die in der Dele- gierten Verordnung 2017/1926 festgelegten Daten zugegriffen werden kann, verpflich- tet. Alle relevanten Vorgaben der Delegier- ten Verordnung 2017/1926 der EU für den ÖPNV konnten durch die Zusammenarbeit der beteiligten Verbünde mit dem DELFI e. V., dem Bundesministerium für Verkehr verborgenen Potenzials in den Daten. Per- und digitale Infrastruktur (BMVI) und der spektivisch wird für die Nutzer*innen ein Bundesanstalt für Straßen (BASt) fristge- Mehrwert durch weitere Services wie z. B. recht erfüllt werden. einen Newsletter oder eine automatische Einen wichtigen Baustein in der Umset- Benachrichtigung bei Veröffentlichung zung eines nationalen Zugangspunktes für neuer Daten geschaffen. Daten und Dienste des ÖPNV in Deutsch- land stellt die Deutschlandweite Open- Sammlung und Aufbereitung barriere- Data-Plattform im ÖPNV dar, die von der freier Infrastrukturdaten VRR AöR koordiniert und betrieben wird. Die barrierefreie Infrastruktur wird nach Die Plattform wurde gemäß den Anfor- dem Territorialprinzip von den jeweiligen derungen der beteiligten Partner sowie Verkehrsunternehmen in die Fahrplansys- Vorgaben der Delegierten Verordnung teme des VRR eingetragen. Dies sind u. a. 2017/1926 seit 2018 weiterentwickelt. Um sie Aufzüge, Fahrtreppen, Rampen und weiter- für weitere Partner attraktiver zu gestalten, führende Infrastrukturelemente. Als Grund- bietet der VRR Features und Services wie lage hierfür gilt das gemeinschaftlich erar- z. B. Subseiten und einen automatisierten beitete Handbuch für Fahrplandatenqualität Upload von Fahrplandaten an. im VRR. Beim VRR werden diese Daten Die Kommunikation mit den Datenab- nachträglich noch „veredelt“. Hierzu zählt nehmern soll zukünftig stärker in den z. B. die Georeferenzierung der Infrastruk- Fokus rücken. Dazu plant der VRR u. a. turelemente, sodass Endbenutzer*innen ein Treffen mit Nutzer*innen zur Ermittlung barrierefreies Routing an den Haltestellen von Bedürfnissen und der Identifikation zur Verfügung gestellt werden kann.

23 Die Verbundaufgaben

Des Weiteren haben die Verkehrsunter- Mit der Gründung des DELFI-Vereins nehmen auch die Möglichkeit, Infrastruk- wurde das Ziel beschlossen, eine deutsch- turelemente wie Aufzüge und Fahrtreppen landweite Fahrplanauskunft umzusetzen. mit dem aktuellen Status in die Fahrplan- Die IKT hat auf Wunsch des VM die Auf- auskunft zu integrieren. Hierfür stellt der gabe des Landesdatenadministrators über- VRR eine Mobilitäts- und Infrastruktur- nommen und ist federführend für die Um- plattform (MIP) zur Verfügung. Hier wer- setzung im VRR zuständig. den alle Betriebszustände von Aufzügen Im Rahmen der RRX-Vernetzungsiniti- und Fahrtreppen im VRR inklusive DB ge- ative (NRW NVR, NWL, VRR) wurde die sammelt und der Auskunft zur Verfügung ZKS, mit u. a. dem Betrieb und der Weiter- gestellt. Somit können den mobilitätsein- entwicklung der SPNV-Steuerungsplattform geschränkten Benutzer*innen auch alter- beauftragt. Im akuten Störungsfall werden native Routen angeboten werden. Ad-hoc-Ereignis-Zusatzinformationen von Die Stabsstelle IKT kennt im Rahmen der Infomanager*innen in der Betriebsleitzen- oben genannten zentralen Koordinierungs- trale der Deutschen Bahn am Duisburger aufgaben die Organisationsstrukturen, Sys- Hauptbahnhof verfasst und über diverse temarchitekturen und Datenflüsse in NRW. Kanäle dem Fahrgast zur Verfügung gestellt.

ÖV-Datenverbund DELFI Zusatztexteplattform (ZTP) Regionale Koordinierungsstelle (RKS) Vereinbarung

ÖV-Datenverbund Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS)

Struktur und Aufbauorganisation der ZKS

24 Die Verbundaufgaben

Kern des neuen Konzepts ist es, dass die In- formation künftig EVU-übergreifend und einheitlich generiert wird und gleichzeitig allen Abnehmersystemen über Schnittstel- len automatisiert zur Verfügung gestellt wird. Die Informationen werden durch Koordi- nator*innen für Fahrgastinformation (KofFi) der EVU Abellio Rail, DB Regio, National Ex- press Rail und Keolis Deutschland erstellt, die auf drei gemeinschaftlich rund um die Uhr besetzten Arbeitsplätzen in der Betrieb- szentrale der DB Netz in Duisburg angesie- delt sind. Ihnen obliegt die Erstellung von gebündelten textuellen Zusatzinformatio- nen, ergänzend zu den Prognose- und Echt- zeitdaten aus den Leitsystemen der EVU, um dem Fahrgast einen Gesamtüberblick über die Störungslage zu geben. Außerdem erfolgt Vernetzungsinitiative NRW / Zusatztexte- über die KofFi die Kommunikation der In- plattform www.zuginfo.nrw formationen zu Bauarbeiten. Die Meldungen Mit der Einführung des RRX-Vorlaufbetriebs werden durch die KofFi dabei EVU-übergrei- 2018 haben die SPNV-Aufgabenträger in fend erstellt. Eine Ausrollung des Informati- NRW die Fahrgastinformation im Störungs- onskonzepts auf alle SPNV-Linien in NRW ist fall im Rahmen einer sogenannten Vernet- in den Jahren 2021/22 geplant. zungsinitiative auf neue Säulen gestellt. Es Dem Konzept liegt die Eingabe der Mel- wurden die personellen, organisatorischen, dungen in eine einzige gemeinsame Platt- vertraglichen und technischen Vorausset- form der Aufgabenträger zugrunde – im zungen für den Betrieb einer EVU-neut- Gegensatz zur früher pro Ausgabesystem ralen Steuerungszentrale geschaffen. Mit gesondert erforderlichen Mehrfacheingabe. dieser wird gewährleistet, dass die Infor- Die Informationen werden über Schnittstel- mation der Fahrgäste im Störungsfall und len automatisiert an die angebundenen Ab- bei Bauarbeiten diskriminierungsfrei und nehmersysteme übermittelt. Datenabnehmer einheitlich erfolgt. Zuvor betrieb und be- sind die Auskunftssysteme der Verbünde in spielte jedes EVU eigene Kanäle bzw. die NRW, DB Vertrieb, die zentrale Zuginfo-Web- Kommunikation erfolgte zwischen den EVU site, Websites der EVU, zentrale Push-Kun- unkoordiniert. Dies hatte zur Folge, dass bei denkanäle, Twitter etc. Parallelverkehr durch von derselben Störung betroffene EVU unterschiedliche Informatio- nen an den Fahrgast kommuniziert wurden.

25 Die Verbundaufgaben

Der VRR-Kundendialog

Der VRR-Kundendialog steuert, koordiniert und beantwortet sämtliche Kundenanfra- gen im Kontext der Verbundmobilität über die verschiedenen Dialogkanäle. Dabei las- sen sich zwei wesentliche Kommunikations- Zusätzlich können sie sich die Fahrplanaus- kanäle unterscheiden: der telefonische und kunft auch per SMS auf ihr Handy schicken der schriftliche Dialog. lassen. Ferner wurde im VRR-Gebiet das originäre Angebot der Schlauen Nummer Telefonischer Dialog um eine zusätzliche Rufnummer erweitert, Unter der NRW-weit einheitlichen Rufnum- die den 1st-Level-Support der Online-Tickets mer 01806 / 50 40 30 erhalten Fahrgäste seit beinhaltet. dem Jahr 2000 rund um die Uhr (24/7) Aus- künfte zu Fahrplänen und Tarifen im Öffent- Schriftlicher Dialog lichen Personennahverkehr. Die „Schlaue Der schriftliche Dialog umfasst Kundenan- Nummer“ wird größtenteils über ein zen- fragen per Brief oder Fax, per E-Mail (über tral beauftragtes Call-Center bedient. Der die Adresse [email protected] und über das Kon- VRR-Kundendialog koordiniert gemein- taktformular der VRR-Website) sowie über sam mit den an der Schlauen Nummer be- die Social-Media-Kanäle Facebook und teiligten Verkehrsunternehmen und dem Instagram. Alle Kundenanfragen werden Kompetenzcenter Digitalisierung (KCD) im vom VRR-Kundendialog gesichtet und „ProjektTeam Schlaue Nummer“ die Aufga- kategorisiert. ben und definiert und überwacht die Qua- Fragen zu Fahrplänen und Tarifen litätsanforderungen. werden analog zur Schlauen Nummer Im Jahr 2006 wurde die Schlaue Num- größtenteils durch beauftragte Dienstleister mer um das Sprachportal „Sprechender beantwortet. Kundenmeldungen, die origi- Fahrplan NRW“ ergänzt. Auf diesem när die Verkehrsunternehmen betreffen Wege können Anrufer*innen ohne War- (Abos, Störungen, Fundsachen, Pünktlich- tezeit automatisiert über einen Sprach- keit etc.), werden zur weiteren Bearbeitung computer Fahrplanauskünfte erhalten. direkt an diese weitergeleitet, sofern eine

Call-Center-Auskunft Sprechender Fahrplan Support TicketShop 01806 504030* 0800 3 504030* 01806 504036* Personenbediente Fahrplan- Elektronische Fahrplanauskunft Ticketshop 1st-Level-Support und Tarifauskunft *kostenfrei *20 Cent pro Anruf aus dem deutschen *20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, 60 Cent pro Anruf aus dem Festnetz, 60 Cent pro Anruf aus dem Mobilfunknetz Mobilfunknetz

26 Die Verbundaufgaben

datenschutzrechtliche Einwilligung des*der Zielgruppe und Zielsetzung entsprechend Kund*in zur Weiterleitung vorliegt. Kunden- eingesetzt. Hierbei haben die Social- anfragen, die originär den VRR betreffen Media-Kanäle in den letzten Jahren einen (Organisation, Aufgabenträgerschaft SPNV, großen Stellenwert erlangt und bedür- Marketingaktionen etc.), werden direkt vom fen der intensiven Betreuung durch die VRR-Kundendialog beantwortet. Fachabteilung. Des Weiteren ist der VRR-Kunden- dialog für die (digitale) Weiterentwicklung Basismedien VRR der Dialogkanäle sowie die permanente Jedes Jahr werden Basismedien zur Kun- Qualitätsverbesserung der Dialogprozesse den- und Mitarbeiterinformation aufge- zuständig. legt. Sämtliche Informationsbroschüren werden für die umfassende Information Aktuelle Ticketkampagnen – überarbeitet und angepasst. Zur Projekt- SPNV und Verbund durchführung sind u. a. Abstimmungen der Inhalte mit den Verkehrsunternehmen Die Kommunikationsmaßnahmen sind und den anderen Fachgruppen im Haus des ausgerichtet auf die Gewinnung von Neu- VRR notwendig. Die Broschüre zu Tickets kund*innen, die Nutzungsintensivierung und Preisen wird u. a. auch in Englisch und sowie die Fortsetzung der Gewinnung Türkisch zur Verfügung gestellt. und Bindung von Stammkund*innen. Im Rahmen der gezielten Kundenansprache Unter www .vrr .de finden sich die werden alle Kommunikationskanäle in Broschüren auch zum Download . die Planungen einbezogen und je nach

27 Die Verbundaufgaben

Kampagnen schlossenen kommunalen Verkehrsunter- In der jährlichen Kommunikationspla- nehmen erarbeitet. Die Bewerbung erfolgt nung werden die Maßnahmen anhand über einen Media-Mix wie z. B. Plakate und des Marketingplans erarbeitet, mit den Folder sowie über eine Onlinekampagne, Verkehrsunternehmen und den EVU abge- Radiospots und Promotion-Aktionen in den stimmt und den Gremien vorgestellt. Dabei KundenCentern der Verkehrsunternehmen. stehen die klassischen Informations- und Produktkampagnen für den ÖSPV und Zusatznutzenkampagne SPNV im Fokus. Maßnahmen zur schu- Durch eine Marktforschung zu den Ticket- lischen Verkehrserziehung sowie auch produkten und der Bekanntheit der Zusatz- innovative Themen wie z. B. nextTicket nutzen wurde deutlich, dass nur wenigen oder die kurzfristige Sommerferienkam- Kund*innen bekannt ist, welche weite- pagne 2020 ergänzen die Kommunikati- ren Vorteile ihre Tickets enthalten. Daher onsmaßnahmen. Die Erarbeitung der Kon- wurde eine entsprechende Informations- zepte und Motiviken erfolgt zum größten kampagne (Zusatznutzenkampagne) kon- Teil inhouse in der Fachabteilung. Hier- zipiert, mit deren Hilfe die Abotickets und bei werden die entsprechenden Briefings ihre spezifischen Nutzen beworben wer- durch die Projektmanager*innen erstellt den. Pro Ticket (Ticket2000, Ticket1000, und durch die Grafikabteilung in die ent- YoungTicketPLUS, BärenTicket, SchokoTi- sprechenden Motiviken adaptiert. Zum cket) werden verschiedene Zusatznutzen Einsatz kommt bei der Bewerbung die ge- über Plakatmotive, Online-Banner und samte Bandbreite des crossmedialen Me- eine begleitende Online-/Mobile-Kam- dia-Mixes wie die klassischen Medienan- pagne kommuniziert. Alle Kampagnen zeigen und Advertorials in der Tagespresse, werden stets aktuell bewertet. So ist den Out-of-Home-/Außenwerbung (Großflächen, aktuellen, coronabedingten Fahrgastrück- City-Light-Poster, Plakate, Fahrzeugwer- gängen mit der Entwicklung passender bung), Verkaufsförderung (VKF), Radio-/ Konzepte entgegenzuwirken. Kino-Spots sowie die Online- bzw. mobile Kommunikation. Bei besonderen Aufga- Weitere Kampagnen für bestimmte Ziel- benstellungen werden Spezialagenturen gruppen sind: durch Ausschreibungen zur Unterstützung eingebunden. BärenTicket Das BärenTicket ist das Aboticket für alle Abokampagnen Personen ab 60 Jahren. Es ermöglicht die Die Abokampagnen richten sich an Monats- verbundweite Nutzung des ÖV im VRR und kartenkäufer*innen und Bartarifkund*in- hat zudem zahlreiche Zusatznutzen. Diese nen, mit dem Ziel, neue Abonnent*innen werden im Rahmen der Kampagne sowohl zu gewinnen. Die Kampagnen werden auf der entsprechenden Website als auch vom VRR verbundeinheitlich für alle ange- in den Motiven vorgestellt und beworben.

28 Die Verbundaufgaben

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YoungTicketPLUS des SchokoTickets hinzuweisen. Gleichzeitig Das Ticket für Auszubildende, Studierende werden mit der Kampagne auch die Eltern und Praktikant*innen hat seit 2019 ein op- als Entscheider*innen angesprochen. tionales Upgrade für ganz NRW. Um jähr- lich die neuen Azubis und damit mögliche Verkehrserziehung (VE) Abonnent*innen erreichen zu können, wer- Die Unterlagen zur VE stehen für Leh- den die potenziellen Nutzer*innen des Pro- rer*innen, Eltern und Interessierte auf der dukts im Sommer jedes Jahres intensiv und VRR-Website zur Verfügung. Die Arbeitsblät- passgenau adressiert. ter und Videos helfen bei der Schulung für die Nutzung von Bus und Bahn und bereiten SchokoTicket die Kinder auf den Schulweg vor. Mit der SchokoTicket-Kampagne werden die Schüler*innen der vierten Klassen angespro- Kampagne zur VRR App chen, die nach den Sommerferien die weiter- Mit der Kampagne zur VRR App ist die Ziel- führenden Schulen besuchen. Viele Kinder setzung zur Steigerung der Downloadzahlen fahren ab diesem Zeitpunkt allein mit Bus und eine Erhöhung der Nutzerzahlen sowie und Bahn zur Schule. Daher ist der Schul- die Information zu den Möglichkeiten des wechsel ein guter Anlass, um auf die Vorteile einfachen und kontaktlosen Ticketkaufs

29 Die Verbundaufgaben

über die App verbunden. Über Onlinekam- ren stark gestiegen. Seit der Entwicklung pagnen, Facebook-Postings und Messages- des RRX-Designs im Jahr 2008, die der VRR of-the-Day in der App werden Viel- und gemeinsam mit dem Design Zentrum Nord- Gelegenheitsfahrer*innen sowie Bestands- rhein-Westfalen in Essen realisiert hat, ist kund*innen angesprochen. das Thema auch ein Schwerpunkt in der Kommunikation des VRR. Die Einführung der ersten RRX-Fahrzeuge ab 2018 sowie die umfangreichen Veränderungen, die sich durch zahlreiche weitere Maßnahmen wie z. B. Bahnhofs-/Bahnsteigmodernisierun- gen, neue Automaten durch den Vertriebs- dienstleisterwechsel auf Transdev oder aktuelle Veränderungen durch Baumaßnah- men ergeben, gehören zu den Aufgaben in der Kommunikation.

S-Bahn Rhein-Ruhr Nach dem Motto „Mobilität neu gedacht“ ist die S-Bahn Rhein-Ruhr im Dezember 2019 mit einem teilweise neuen Betriebs- konzept an den Start gegangen. Mit ihrer Kundenbindung hohen Dichte an Haltepunkten ist sie ein Im Rahmen der Kundenbindung werden zentrales Element des Schienenpersonen- verschiedene Maßnahmen gemeinsam mit nahverkehrs im VRR-Verbundraum. Das den Verkehrsunternehmen geplant und um- neue Betriebskonzept bildet die Vorausset- gesetzt. Dazu wurde u. a. im Jahr 2020 die zung dafür, dass die S-Bahn den wachsen- Sommerferienaktion mit besonderen Zusatz- den Anforderungen an eine moderne und nutzen für Abokund*innen eingesetzt. Diese leistungsstarke öffentliche Mobilität nach- wurde in einer NRW-weiten Radiokampagne haltig gerecht wird. Und das auch im Hin- und in einer VRR-Kampagne beworben. Des blick auf kontinuierlich steigende Fahrgast- Weiteren erarbeitet der VRR regelmäßig Pu- zahlen. Alle diese Veränderungen werden blikationen wie z. B. die FreizeitLust, in der den unterschiedlichen Zielgruppen durch den Kund*innen für jede Saison spannende begleitende kommunikative Maßnahmen Ausflugsziele vorgestellt werden, die mit Bus nähergebracht. und Bahn bequem zu erreichen sind. Kommunikation zu den SPNV-Kommunikation NRW-Tarifprodukten Im Rahmen der SPNV-Kommunikation ist Der VRR unterstützt im Rahmen der lan- die Anzahl an Aufgaben in den letzten Jah- desweiten Aktivitäten auch die Bewerbung

30 Die Verbundaufgaben

und Information zu den NRW-Tarifproduk- sämtliche öffentlichkeitsrelevanten Themen ten. Der intensive Austausch hierzu erfolgt rund um den Nahverkehr im Verbundraum in entsprechenden Landesarbeitsgremien. aufgegriffen. Wesentlichen Raum nimmt die Der VRR transportiert diese Informationen klassische Pressearbeit für lokale, regionale in die VRR-Gremien, übernimmt die Koor- und überregionale sowie Fachmedien ein. dination und Bestellung der entsprechen- Die Mitarbeitenden der Stabsstelle beant- den Medien sowie die Abstimmung mit den worten Journalistenanfragen, organisieren VRR-eigenen Maßnahmen. Pressekonferenzen oder Hintergrundge- spräche zu komplexen Nahverkehrsthemen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und erstellen Pressemitteilungen und Fachbeiträge. Die VRR-Pressestelle ist das informative Weiterer Bestandteil der integrierten Bindeglied zwischen der Verbundverwal- Unternehmenskommunikation ist die tung und den unterschiedlichen externen Unternehmenswebsite (www.vrr.de), die und internen Zielgruppen. Sie kommuni- neben Informationen zu Tickets und Tarifen ziert zu allen wesentlichen VRR-Themen sowie einer elektronischen Fahrplanaus- und Projekten gegenüber externen Partnern kunft auch Hintergründe über die Struk- wie Medien, Meinungsbildner*innen, politi- tur und Aufgaben des Verbundes erläutert. schen Vertreter*innen von Land und Bund Herzstück ist das integrierte Magazin, in sowie den Mitarbeitenden des VRR und den dem sowohl Fahrgäste wie auch Meinungs- Fahrgästen. bildner*innen und Medienvertreter*in- In einem breit angelegten und überwie- nen Informationen und Hintergründe zu gend digitalen Kommunikationsmix werden aktuellen Themen im VRR und aus der

31 Die Verbundaufgaben

Nahverkehrsbranche erhalten. Diese Beiträge Themen dargestellt und präsentiert. Auch können zusätzlich als Newsletter abonniert die Mitarbeitenden der VRR AöR werden und somit automatisch bezogen werden. als wichtige Multiplikator*innen des Ver- bundes über die Stabsstelle für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit informiert. Ein eigens im VRR-Intranet eingerichteter Mitarbeiter- blog gibt zeitnah und regelmäßig Infos an die Kolleg*innen weiter. Im Fokus stehen neben betrieblichen Angelegenheiten auch wichtige Neuigkeiten und anstehende Ent- scheidungen innerhalb der VRR-Verwaltung. Ein weiterer Kommunikationskanal, den die Stabsstelle für Presse- und Öffentlich- keitsarbeit mitverantwortet, ist das soziale Netzwerk Facebook. Auf dieser Plattform informiert der VRR regelmäßig über aktu- elle Themen aus dem Verbundgebiet und Im jährlich erscheinenden Verbundbericht verweist auf Beiträge aus dem VRR-Magazin. informiert der VRR zudem über sämtliche Darüber hinaus werden die Facebook-Fans erfolgreich abgewickelten Projekte des Jah- kontinuierlich über bevorstehende Baumaß- res und klärt über die wichtigsten Zahlen, nahmen im SPNV informiert. Daten und Fakten des abgelaufenen Kalen- derjahres auf. Zusätzlich gibt der VRR Son- Marktforschung derpublikationen zu ausgewählten Fachthe- men oder Jubiläen heraus, in denen Inhalte Marktforschung dient der systematischen leicht verständlich und aus unterschiedli- Sammlung, Aufarbeitung, Analyse und In- chen Perspektiven beleuchtet werden. terpretation von Daten über Märkte und de- Im Rahmen von Veranstaltungen enga- ren Veränderungstreiber. In der Marktfor- giert sich der VRR als fachlich kompeten- schung des VRR sind „Märkte“ in der Regel ter Ansprechpartner rund um den ÖPNV. die Bevölkerung, als Ganzes oder Teilgrup- Hierzu zählen neben Informationsveran- pen, und ihre Wege, Einstellungen, Meinun- staltungen, Fachtagungen und Messen auch gen und ihr Nutzungsverhalten. Die Markt- Events mit den anderen beiden NRW-Aufga- forschung ist ein wichtiges Werkzeug des benträgern, dem NWL und NVR. Gemein- Marketings. Sie liefert u. a. Daten für unter- sam nimmt der VRR unter dem Motto „Wir nehmerische Entscheidungen – nicht nur im machen Nahverkehr“ an begleitenden Aus- Marketing – und misst auf objektive Weise stellungen auf NRW-Landesparteitagen teil die Wirkung dieser Entscheidungen, z. B. in und organisiert das NRW-Mobilitätsforum. der Kommunikation, im Vertrieb, im Tarif, Hier werden gemeinsame Aktivitäten und aber auch bei der Kundeninformation.

32 Die Verbundaufgaben

Die VRR-Marktforschung wählt je nach Un- Geht es im Kern um ein Warum, werden tersuchungsgegenstand aus allen üblichen in der Regel sogenannte qualitative Erhebungs- und Forschungsmethoden die Methoden eingesetzt, bei denen mit weni- geeigneten aus. Dabei wird grundsätzlich gen Befragten in die Tiefe einer Fragestel- zwischen primärer und sekundärer For- lung gegangen wird. Verhaltensmotive, schung unterschieden: Bei der primären Verständnis oder die Gewinnung eines werden Datengrundlagen direkt am Markt Assoziationsspektrums stehen dann im Vor- (z. B. von Kund*innen) erhoben, bei der dergrund. Jüngste Beispiele sind Forschun- sekundären erfolgt der Erkenntnisgewinn gen zu: durch Analyse bestehender Daten und Stu- dien, nicht notwendigerweise nur aus dem Nutzungs-/Nichtnutzungsmotiven für VRR-Raum. einen Ticketkauf per App

Einige Beispiele für primäre quantitative Motive für Abschluss oder Nichtab- und qualitative Methoden: schluss von Abonnements

Geht es im Kern um ein Wieviel (Markt- Werbemotiv-Tests anteile, Produktakzeptanz/-kaufwahr- scheinlichkeit, Sortimentswanderungen, u. Ä.), kommen in der Regel sogenannte quantitative Methoden zum Einsatz wie Telefon- und Onlinebefragungen und zu- nehmend Mischformen dieser Methoden. Jüngste Beispiele sind:

die marktforscherische Begleitung von nextTicket

die Veränderungen der Verkehrsmit- telwahl durch Corona (Erhebung in mehreren Wellen)

Aufstockungsbeteiligungen wie bei der Grundlagenstudie „Mobilität in Deutschland“

NRW-Kundenbarometer, alle zwei Jahre stattfindende Kundenzufrieden- heitsmessung

33 Die Verbundaufgaben

Disziplinen und Methoden der Marktforschung

primär sekundär

teilnehmend nicht teilnehmend

Statistikportale Face-to-Face-Interviews Beobachtung Einzelexploration lautes Denken Ethnografie

Telefon-Interviews Studien / Daten Dritter (z .B . andere Verbünde, Webmonitoring VU, Institute, Unis)

Gruppendiskussion Web-Interviews

eigene Daten (z .B . Verkaufsdaten, Online-Communitys Digital Analytics Einnahmenaufteilungs- Zählungen, …) Papier-Fragebögen

quantitativ qualitativ

Mit Digital Analytics hat ein neues Feld und Programm-Tools zusammengefasst, die der Analyse eine zunehmende Bedeutung dazu dienen, Besucherströme und -verhal- in der Marktforschung gewonnen. Ein gro- ten im Internet zu messen und zu analysie- ßer Vorteil der digitalen Kommunikations- ren. Aus den jeweiligen Analysen werden und Infokanäle, des E-Commerce und des Rückschlüsse auf bereits erfolgte Maßnah- Online-Marketings besteht darin, dass das men gezogen oder die Ergebnisse werden Verhalten der Nutzer*innen bzw. die Nut- als Handlungsgrundlage für Online-Mar- zung von Onlineangeboten wie Webseiten ketingmaßnahmen verwendet. Auf diese oder Apps in der Regel sehr genau analysiert Weise können Online-Aktivitäten und -An- werden kann, ohne dass man dazu die Nut- gebote des VRR stetig verbessert bzw. an die zer*innen befragen muss. Mit Digital Ana- Bedürfnisse der Nutzer*innen angepasst lytics wird die Gesamtheit aller Methoden werden.

34 Die Verbundaufgaben

Typische Anwendung von Digital Analytic die Planung, Organisation und Ausgestal- im VRR sind: tung des Öffentlichen Straßenpersonennah- verkehrs (ÖSPV). Webtracking, Nutzungsanalysen Von diesen Aufgaben haben Städte und von vrr.de Kreise dem VRR auf Grundlage des ÖPNVG NRW freiwillig die Aufgabe der Finanzie- Apptracking, Nutzungsanalysen der rung des ÖSPV delegierend übertragen. VRR App und Einordnung der VRR Diese umfasst u. a. die „Finanzierung und App im Verhältnis zu Apps der Ver- Sicherstellung der Ausgleichsleistungen kehrsunternehmen für gemeinwirtschaftliche Verpflichtungen“ und die „rechtsverbindliche Betrauung der Werbewirkungsanalysen (Online- Berechtigten mit gemeinwirtschaftlichen Werbung) Verpflichtungen nach Maßgabe der örtli- chen Beschlüsse“, für die der VRR nunmehr Social-Media-Monitoring verantwortlich ist. Hierzu gehört auch die Abwicklung der ÖPNV-Pauschale nach § 11 Analysen der eigenen Social-Media- Abs. 2 ÖPNVG NRW und der Ausbildungs- Kanäle und Newsletter-Angebote verkehr-Pauschale nach § 11a ÖPNVG NRW sowie die Abwicklung der Ausgleichsleis- Ebenfalls von der Marktforschung des VRR tungen für das SozialTicket. Zusätzlich betreut wird das Online-Bürgerdialogformat haben die Aufgabenträger mandatierend „Einsteigen & Mitreden“. Aufgaben im Zusammenhang mit der Vor- Die VRR-Marktforschung ist grundsätz- bereitung, Organisation und Koordination lich an bundesweiten Erhebungen mit von Direktvergaben auf den VRR übertra- VDV-Hintergrund beteiligt, wie z. B. City- gen. Das heißt, der VRR übernimmt diese Ticket-Nutzungsquotenerhebungen. Aufgaben im Namen der Aufgabenträger. Zur zahlungstechnischen Abwicklung der Finanzierung des ÖSPV nutzt der VRR den Finanzierung des Öffentlichen Verbundetat und die Ergebnisrechnung mit Nahverkehrs der jeweiligen Umlagenrechnung. Die so ermittelten Umlagen werden Teil der Umla- Gemäß ÖPNVG NRW haben die Aufgaben- gensatzung des Zweckverbandes VRR. träger für den ÖPNV die Teilaufgabe Pla- nung, Organisation und Ausgestaltung des Einnahmenaufteilung SPNV delegierend, d. h. zur eigenen Aufga- Die Zuständigkeit für die Einnahmenauftei- benwahrnehmung, auf den VRR übertra- lung erhält die VRR AöR auf Basis von § 19 gen. Damit ist der VRR Aufgabenträger und des Verbundgrundvertrags. Dieser wird zuständige Behörde für den SPNV. Bei den neben dem Einnahmenaufteilungsver- Städten und Kreisen verbleibt somit noch trag von allen erlösverantwortlichen Un-

35 Die Verbundaufgaben

ternehmen abgeschlossen. Die Regularien rechnet. Diese Verfahren werden innerhalb zur Einnahmenaufteilung werden inner- verschiedener Gremien mit den erlösver- halb der Richtlinie zur Einnahmenauftei- antwortlichen Unternehmen bedarfsweise lung im VRR von den beteiligten Partnern fortentwickelt. Basis der jeweiligen Ein- vereinbart. nahmenaufteilungsrechnungen sind die Ein Grundsatz der Einnahmenauftei- testierten Fahrgeldeinnahmen, die über lung im VRR ist, dass dem Unternehmen die Fahrausweisstatistik gepflegt werden. die Einnahmen zustehen, das die Leistung Neben der Einnahmenaufteilung des (Transport) erbringt. Der VRR erstellt eine VRR-Tarifs ist der VRR auch zuständig für jährliche Einnahmenaufteilungsrechnung. die Aufteilung und Abrechnung sonstiger Die Rechnung weist für jedes Verbundver- Tarife wie z. B. Übergangstarife, NRW-Tarif, kehrsunternehmen den Einnahmenan- KombiTickets und Sonderangebote. spruch, die vereinnahmten Einnahmen und den sich aus dem Saldo ergebenden Umlagensatzung Ausgleichsbetrag aus. Verbundverkehrsun- Der Zweckverband erhebt von den Ver- ternehmen, die einen Ausgleichsbetrag für bandsmitgliedern zur Finanzierung seiner Übersteiger*innen zahlen, haben für ihre Aufgaben eine Verbandsumlage auf der Aufwendungen im Vertrieb Anspruch auf Grundlage von § 19 GkG. Die Verbandsum- Provisionszahlung. Als Übersteiger*innen lage besteht aus zählen alle Reisenden, die ein Verkehrsun- ternehmen mit einem nicht bei demselben a) einer Umlage zur Finanzierung ÖPNV- Verkehrsunternehmen verkauften Fahraus- bedingter gemeinwirtschaftlicher Ver- weis nutzen. Als Messgröße für die Höhe pflichtungen (allgemeine Umlage) der Provisionszahlung gilt der jeweilige Ausgleichsbetrag. Der Zahlungsflussb) einer Umlage zur ergänzenden Fi- zwischen den erlösverantwortlichen Ver- nanzierung des SPNV (SPNV-Umlage, kehrsunternehmen wird über das zentrale wird derzeit nicht erhoben) Verrechnungskonto bei der VRR AöR treu- händerisch abgewickelt. c) einer Umlage zur Finanzierung des Die Einnahmenansprüche für den Trans- Eigenaufwands des Zweckverbands port von Fahrgästen werden auf Grundlage (Eigenaufwandsumlage) und von Verkehrserhebungen ermittelt. Diese Erhebungen werden seit dem Jahr 2015 d) einer Umlage zur Finanzierung der elektronisch, mithilfe von Smartphones VRR AöR (AöR-Umlage). und einem beim VRR gehosteten Hinter- grundsystem, durchgeführt. Die Umlage ist für jedes Haushaltsjahr neu Die plausibilisierten Erhebungsdaten festzusetzen, wozu es der Genehmigung der werden anhand unterschiedlicher Verfah- Aufsichtsbehörde bedarf ren sowie verschiedener Parameter hochge-

36 Die Verbundaufgaben

Wirtschaftsführung Sicherheit (muTiger-Stiftung)

Bei der Wirtschaftsführung ist zu beach- Die muTiger-Stiftung wurde 2011 vom VRR ten, dass es verschiedene Einheiten gibt, und dem Sicherheitsdienstleister KÖTTER die insbesondere bei den aufzustellenden Security gegründet. Die Stiftung für mehr Wirtschaftsplänen zu berücksichtigen sind. Zivilcourage hat sich zum Ziel gesetzt, Jugendliche und Erwachsene für das Wirtschaftsplan schnelle Erkennen von Gefahrensituati- Der Wirtschaftsplan ist ein jährlich auf- onen zu sensibilisieren, und vermittelt zustellender Plan für die einzelnen Wirt- Regeln für das richtige Eingreifen. schaftseinheiten (VRR AöR, ZV VRR, ZV Die muTiger-Kurse sind zertifiziert VRR FaIn-EB etc.), der den Erfolgs- und In- und die Inhalte wurden in Kooperation vestitionsplan, die Finanzplanung und die mit der Polizei erarbeitet. Sie sind zu- Personalplanung beinhaltet. Der Geneh- dem der Kern der Arbeit von muTiger. migungsprozess der entsprechenden Wirt- Zwei Kursleiter*innen vermitteln inner- schaftspläne ist in der jeweiligen Unter- halb von vier Stunden wichtige Grund- nehmenssatzung bzw. Geschäftsordnung lagen, um die Teilnehmer*innen selbstbe- geregelt. In der Regel werden die Wirt- wusster, souveräner, aufmerksamer, kurz: schaftspläne im letzten Sitzungsblock des muTiger zu machen. Die Kurse werden Jahres beschlossen. sowohl in Präsenz- als auch in digitaler Form angeboten. Jahresabschluss Der VRR wird durch seine Vorstände Der jährlich aufzustellende Jahresabschluss im Kuratorium vertreten. Der Leiter der bildet die finanzielle Lage und den Erfolg Stabsstelle Kompetenzcenter Sicherheit der Wirtschaftseinheiten ab. Er beinhaltet agiert als Vorstand der Stiftung und setzt die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrech- ihre Ziele der Stiftung mit einem enga- nung sowie den Lagebericht zum Ende ei- gierten Team um. nes Geschäftsjahres. Der Jahresabschluss wird in der Regel im zweiten Sitzungsblock des Jahres beschlossen. Weitere Details sind unter www .mutiger .de zu finden . Quartalsbericht Quartalsberichte bilden die finanzielle Lage und den Erfolg der Wirtschaftseinheiten für den jeweiligen Zeitraum ab. Auf der Grund- lage des § 21 Absatz 1 Satz 2 KUV unterrichtet der Vorstand den Verwaltungsrat halbjähr- lich schriftlich über die Abwicklung des Ver- mögens- und Erfolgsplans.

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Schienenpersonen- nahverkehr

Als SPNV-Aufgabenträger plant, organisiert und finanziert der VRR sämtliche Aktivitäten rund um den schienengebundenen Regionalverkehr in der Region. Diese Aufgabe hat er 1996 im Zuge der Regionalisierung des Nahverkehrs übernommen. Der Bund hatte die Aufgaben- und Finanzverantwortung für den SPNV auf die Länder oder – nach Landes- recht – regionale Zweckverbände wie den VRR übertragen. Der Schienenpersonen- nahverkehr funktioniert nach dem sogenannten Besteller-Ersteller-Prinzip. Das heißt, dass der VRR als Aufgabenträger die Verkehre bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) bestellt. Diese wiederum erbringen ihre Leistungen in Eigenregie – und zwar im Rahmen von entsprechenden Verkehrsverträgen. Im Jahr 2021 betreiben sieben EVU die 50 Regionalexpress-, Regionalbahn- und S-Bahn-Linien im VRR. Das entspricht einer jährlichen Verkehrsleistung von über 51 Millionen Zugkilometern.

SPNV-Aufgabenträgerschaft personennahverkehr in der Region bestellt ist. Ein wertvoller Anreiz für die EVU, ihre Dem VRR ist es wichtig, dass die Fahrgäste Leistungen im Fahrgastinteresse kontinu- zufrieden mit dem SPNV-Angebot sind ierlich zu verbessern. und dass sie pünktlich und komfortabel an ihr Ziel kommen. Deshalb definiert er Akteure im SPNV in den Verkehrsverträgen anspruchsvolle Im Schienenpersonennahverkehr gibt es Qualitätsstandards und kontrolliert kon- viele verschiedene Akteure. Das sind z. B. tinuierlich, ob die Eisenbahnverkehrsun- die Aufgabenträger (Besteller), die Betrei- ternehmen die geforderten Standards ber und die Infrastrukturunternehmen. Sie auch einhalten. Die Pünktlichkeit spielt alle haben unterschiedliche Aufgaben, da- dabei ebenso eine Rolle wie beispiels- mit ein Zug im SPNV fahren kann. weise Zugausfälle, das Personal im Zug, Ohne Infrastruktur kann per se kein Zug die Fahrgastinformation und das Sitzplat- verkehren. Im Verkehrsverbund Rhein- zangebot, das den Reisenden pro Fahrt zur Ruhr gibt es derzeit zwei Eisenbahninfra- Verfügung steht. Entsprechen die Leistun- strukturunternehmen (EIU): zum einen die gen nicht den Erwartungen des Aufgaben- DB Netze AG, u. a. mit den Geschäftsfeldern trägers, sind Sanktionen die Folge. Außer- Fahrweg und Personenbahnhöfe (auch dem skizziert der VRR einmal jährlich im bekannt als DB Station&Service); zum an- Qualitätsbericht, wie es um den Schienen- deren die Regiobahn GmbH, die zwei kurze

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Strecken besitzt. Die beiden EIU haben ver- ein, kümmern sich um das Personal für schiedene Aufgaben: Sie kümmern sich um Zugbegleitung und Fahrgastbetreuung be- die Zugfolge auf den Schienenwegen und stellen die vom VRR vorgesehenen Fahrpl- bestimmen damit, ob ein Zug einen ande- antrassen bei den EIU, sind für die Fahrgas- ren Zug überholen darf. Außerdem verant- tinformationen im Zug und entsprechende worten sie sowohl die Eisenbahninfrastruk- Datenlieferungen an Online-Auskunftsme- tur, also die Gleise, Weichen, Signale und dien und die Stationsbetreiber verantwort- Oberleitungen, als auch die insgesamt 295 lich und setzen, je nach Fahrzeugmodell, Stationen im VRR, von denen neun Stati- die Fahrzeuge instand. onen nicht zu DB Netze gehören. An den Der VRR als Aufgabenträger ist verant- Stationen übernehmen die EIU auch die wortlich für die Planung, Organisation und Durchsagen und schalten die sogenannten Ausgestaltung des SPNV. Er vergibt Linien Zugzielanzeigen. Außerdem reinigen sie die bzw. Teilnetze in Wettbewerbsverfahren Stationen und halten sie instand. und schließt mit den EVU Verkehrsverträge. Die Züge werden von den Eisenbahnver- Der VRR bestellt auf dieser Basis bei den kehrsunternehmen (EVU) gefahren. Im VRR EVU die Fahrten mit einer definierten Qua- gibt es derzeit sieben EVU für die regelmäßi- lität und Anzahl von Sitzplätzen. Er stellt gen Verkehre und ein weiteres, das Sonder- dabei ein Fahrplangerüst auf, das aufzeigt, verkehre zu Großveranstaltungen erbringt. wann ein Zug von A nach B fahren soll. Die Die EVU stellen die Triebfahrzeugführenden EVU melden beim EIU diese Fahrten mit den

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passenden Fahrzeugen an. Das EIU prüft die SPNV-Vertrieb Strecken und gibt den Fahrplan frei oder Im Rahmen einer europaweiten Aus- kündigt Verbesserungsbedarfe an. Wäh- schreibung des Vertriebs im SPNV ab dem rend der Vertragslaufzeit überprüft der VRR 15.12.2019 hat das Unternehmen Transdev die Leistungen des EVU. Auf Basis von im Vertrieb GmbH (kurz: Transdev) den Zu- Verkehrsvertrag definierten Zielwerten wird schlag erhalten und den vorherigen Ver- die Qualität der Leistung kontinuierlich triebsdienstleister DB Regio abgelöst. Der gemessen und dient der Pönale-Ermittlung Vertriebsdienstleistungsvertrag zwischen bei Schlecht- und Nichtleistungen. Außer- Transdev und dem Zweckverband Ver- dem veröffentlicht der VRR einmal jährlich kehrsverbund Rhein-Ruhr Eigenbetrieb die wesentlichen Qualitätsdaten in seinem Fahrzeuge und Infrastruktur endet am Qualitätsbericht. Seit über zehn Jahren 31.01.2030. finanziert der VRR auch Fahrzeuge, wird so Insgesamt sind derzeit rund 460 Automa- deren Eigentümer und verpachtet sie über ten und Entwerter von Transdev im grünen die Laufzeit des Verkehrsvertrages an die VRR-Design in Betrieb. Befindet sich an ei- EVU (siehe Abschnitt zur SPNV-Fahrzeug- ner Station kein Automat, können Tickets finanzierung). im Zug erworben werden. An allen Trans- dev-Fahrkartenautomaten können Reisende SPNV-Finanzierung Tickets aus dem VRR-Tarif, dem NRW-Tarif Die Finanzierung des SPNV-Leistungsan- gebotes ist Aufgabe der Zweckverbände und von diesen der VRR AöR übertragen. Hier erfolgen sowohl die fachliche Abwick- lung als auch das betriebswirtschaftliche Controlling. Zu den Hauptaufgaben gehö- ren neben der Aufstellung des jährlichen SPNV-Etats, der Abrechnung von bestehen- den Verkehrsverträgen und Festlegung der jährlichen Abschlagszahlungen auch die mittelfristige Finanzplanung sowie die Abstimmung mit den verschiedenen exter- nen und internen Partnern. Dazu zählen die beauftragten Eisenbahnverkehrsunter- nehmen sowie die Nachbaraufgabenträger. Die Finanzierung der beauftragten Leistun- gen erfolgt aus der SPNV-Pauschale nach § 11 Abs. 1 ÖPNVG NRW sowie den erzielten Fahrgeldeinnahmen.

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und Tickets des Fernverkehrs erwerben. VRR- und NRW-Tarif je nach Standort auch An Stationen im Übergang zu Nachbarver- Tickets der Nachbarverbünde. Das Kunden- bünden ist stets auch der jeweilige Nachbar- zentrum im Düsseldorfer Flughafen verkauft verbundtarif verfügbar. zusätzlich auch Fernverkehrstickets. An 15 Transdev betreibt verschiedene Fahrgast- weiteren Standorten sind Vertriebsstellen anlaufstellen. Diese sind in drei Kategorien nach der sogenannten Shop-in-Shop-Lösung eingeteilt. An den großen Bahnhöfen sind eingerichtet (Vertriebsstellen der Kategorie B). die Vertriebsstellen der Kategorie A zuge- Hierbei handelt es sich um Anlaufstellen, die ordnet, an kleineren Bahnhöfen der Kate- im Hinblick auf die Kernleistungen (Tickets gorie B. Agenturen gehören zur Kategorie C. und Beratung) denen der Kategorie A gleich- Die Kundenzentren der Kategorie A haben in gestellt sind. Eine räumliche Bündelung mit der Regel einen Selbstbedienungsbereich, in verkehrsfremden Funktionen ist zulässig, dem sich neben den normalen grünen Fahr- sofern für Fahrgäste extra gekennzeichnete kartenautomaten auch Videoautomaten be- VRR-Schalter eingerichtet sind. finden. Diese verfügen über ein zusätzliches Bei den sogenannten Agenturen (Kate- Display, über das sich Reisende mit Trans- gorie C) handelt es sich um derzeit 20 Ver- dev-Mitarbeiter*innen verbinden lassen triebsstellen mit verkehrsfremdem Kern- und Beratungsgespräche führen können. geschäft, bei denen die Kund*innen nun Die Fahrgastzentren verkaufen neben dem auch Nahverkehrstickets erwerben können.

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Die Agenturen liegen ggf. auch abseits Wünschen und Möglichkeiten der Mehr- der Bahnhöfe in Ortslage. Weitere Agen- zahl der Fahrgäste hinsichtlich Qualität, turstandorte sind im Laufe des Vertrags- Leistungsangebot und Wirtschaftlichkeit verhältnisses noch möglich und werden entspricht. Den Zuschlag erhält dann zwischen VRR und Transdev abgestimmt. das EVU, das die geforderte Qualität zu Vertriebsstellen der Kategorie C dienen zum besonders wirtschaftlichen Konditionen Vertrieb von Fahrscheinen aus dem Bar- bietet. sortiment des VRR- und NRW-Tarifes, die Dem VRR liegt der Wettbewerb am Öffnungszeiten richten sich nach denen des Herzen. Deshalb gestaltet er die Vergabe- Agenturbetreibers. verfahren so attraktiv wie möglich, damit Für die individuelle Betreuung von sich möglichst viele Bieter beteiligen: Abo- und Neukund*innen betreibt Trans- dev ein per Post, Telefon, Internet und Die Mustervergabeunterlagen sind E-Mail erreichbares Abo-Center. Ferner immer gleich aufgebaut und werden wird bis Ende 2021 für Transdev ein Ticket- für ein Verfahren an die speziellen shop eingerichtet. Bis dahin können die Rahmenbedingungen des Netzes Reisenden den Kauf von Onlinetickets über angepasst. Das erleichtert es den die Online-Vertriebskanäle der DB erwer- Bietern, sich mit möglichst geringem ben (www.bahn.de, APP „DB Navigator“, Aufwand an den Vergabeverfahren zu www.onlineticket-nrw.de, „mobil.nrw-App“). beteiligen.

Wettbewerb im SPNV (SPNV-Ausschreibungen)

Als SPNV-Aufgabenträger plant, organisiert und finanziert der VRR sämtliche Aktivi- täten rund um den SPNV im VRR-Gebiet. Diese Aufgabe haben wir 1996 im Zuge der Regionalisierung des Nahverkehrs übernommen. Wenn ein Verkehrsvertrag mit einem Eisenbahnverkehrsunternehmen ausläuft, schreibt der VRR die Leistungen neu aus und vergibt die Linien und Netze in eu- ropaweiten Wettbewerbsverfahren auf Basis der entsprechenden EU-Verordnung. Die Ausschreibung ist dabei nicht nur eine Pflicht, sondern vor allem die Chance, den SPNV so zu gestalten, dass er den

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In den SPNV-Verkehrsverträgen stellt Um Züge warten, instand halten und der VRR hohe Ansprüche an die reparieren zu können, benötigt man Qualität. Neben einer Sanktionierung Werkstätten. Der VRR fördert die Ein- bei Nicht-Erreichen von definierten richtung der entsprechenden Infra- Zielwerten, belohnt der Aufgabenträ- struktur und hilft den EVU, die Kosten ger ein EVU, sobald es eine besonders für den Werkstattbau zu stemmen. hohe Fahrgastzufriedenheit erreicht. All diese Bemühungen zahlen sich aus: Drei Neue Züge sind ein enormer Kosten- bis vier, zum Teil auch mittelständische Bie- faktor. Deshalb finanziert der VRR – ter beteiligen sich im Schnitt mit verbindli- falls vom EVU gewünscht – die chen Angeboten an unseren Ausschreibun- Fahrzeuge und verpachtet sie für die gen – deutlich mehr als im bundesweiten Laufzeit des Verkehrsvertrages an den Durchschnitt. Betreiber. So können sich einerseits auch kleinere oder mittelständische SPNV-Fahrzeugfinanzierung Unternehmen an den SPNV-Verga- Die Teilnahme an SPNV-Wettbewerbsver- beverfahren beteiligen, andererseits fahren ist speziell für kleinere Eisenbahn- führen bessere Kreditkonditionen verkehrsunternehmen immer noch eine der öffentlichen Hand zu günstigeren große Herausforderung: Moderne und Preisen. komfortable Züge gehören einerseits zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen im Nahverkehr auf der Schiene, andererseits stellen ihre Finanzierung sowie das Rest- wertrisiko für die Bieter eine enorme Hürde dar. Denn Züge können in der Regel prob- lemlos bis zu 30 Jahren eingesetzt werden; die Laufzeiten von Verkehrsverträgen betra- gen dagegen maximal 15 Jahre.

Fahrzeugfinanzierungsmodelle Übernimmt der Aufgabenträger die Fahr- zeugfinanzierung, so kann er gemeinsam mit den EVU die Fahrzeugbeschaffung und -finanzierung aktiv steuern. Darüber hin- aus kann der Aufgabenträger sicherstellen, dass die Züge auch nach Ablauf des ersten Verkehrsvertrags weiterhin eingesetzt wer- den können. So können sich auch kleinere Unternehmen an SPNV-Ausschreibungen

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beteiligen, auf die sie normalerweise ver- führende EVU, das dann für die Wartung zichten müssten – sei es aus wirtschaftli- und Instandhaltung der Fahrzeuge ver- chen Gründen oder weil sie auf normalen antwortlich ist. Nach Ende des ersten Ver- Wegen keinen Kreditgeber zu annehmba- kehrsvertrags schreibt der VRR den Vertrag ren Konditionen finden können. Einerseits neu aus und die Fahrzeuge werden vom wird so ein funktionierender Wettbewerb VRR an das Folge-EVU verpachtet. um die SPNV-Leistungen ermöglicht, an- dererseits führen bessere Kreditkonditio- NRW-RRX-Modell nen der öffentlichen Hand zu einer besse- Für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) wurde ren Wirtschaftlichkeit bei der Finanzierung das VRR-Fahrzeugfinanzierungsmodell des SPNV. weiterentwickelt. Um bei der Größe des RRX-Netzes und der benötigten Anzahl VRR-Fahrzeugfinanzierungsmodell neuer Züge überhaupt eine einheitliche Der VRR hat aus dem vorab erläuterten An- Fahrzeugflotte beschaffen und finan- lass das sogenannte VRR-Fahrzeugfinan- zieren zu können und darüber hinaus zierungsmodell entwickelt. Dieses sieht einen funktionierenden Wettbewerb vor, dass der künftige Betreiber einer im um die Verkehrsleistungen auf den RRX- Wettbewerb vergebenen Linie die benötig- Linien zu ermöglichen, haben die betei- ten Neufahrzeuge beschafft und dann an ligten SPNV-Aufgabenträger gemeinsam den VRR weiterveräußert. Der Verkehrsver- mit dem Land NRW ein Lebenszyklus- bund Rhein-Ruhr wird Eigentümer der modell, das sogenannte NRW-RRX-Modell, Fahrzeuge, übernimmt deren Finanzie- entwickelt: Die Vergabe der Eisenbahn- rung und verpachtet sie für die Laufzeit des betriebsleistungen an ein EVU sowie die Verkehrsvertrages zurück an das betriebs- Beschaffung, Wartung und Instandhal-

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tung über den Lebenszyklus der neuen seinem SPNV-Qualitätsbericht, wie es um Fahrzeuge (30 Jahre) an einen Hersteller den Schienenpersonennahverkehr in der werden in europaweiten Wettbewerbs- Region bestellt ist. verfahren getrennt voneinander vergeben. Auch hier wird der VRR (gemeinsam mit Qualitätsbericht den anderen beteiligten Aufgabenträgern) Mit dem SPNV-Qualitätsbericht dokumen- Eigentümer der Fahrzeuge, finanziert tiert der VRR die Qualität des SPNV im Ver- diese und stellt sie für die Laufzeit des bundraum auf Basis von aussagekräftigen Verkehrsvertrages dem betriebsführen- Daten, die auf unterschiedliche Weise er- den EVU zur Verfügung. Die Wartung hoben werden. So basiert der Bericht ei- und Instandhaltung der Fahrzeuge liegt nerseits auf den Liefernachweisen der EVU, bei diesem Modell in der Verantwor- andererseits auf Messungen und Erhebun- tung des Fahrzeugherstellers. Das NRW- gen durch Mitarbeiter*innen des VRR oder RRX-Modell wurde auch bei der Beschaf- durch externe Unternehmen, die beispiels- fung von Fahrzeugen für die S-Bahn Rhein- weise Fahrgastbefragungen durchführen. Ruhr angewandt und ist auch Bestandteil Ein wertvoller Anreiz für die Eisenbahn- einer größeren Beschaffung von Fahr- verkehrsunternehmen, ihre Leistungen im zeugen mit alternativen Antrieben, die in Interesse der Fahrgäste kontinuierlich zu Zukunft Dieselverkehre im VRR ablösen verbessern. sollen.

Vertragscontrolling SPNV-Qualität

Der VRR als Aufgabenträger für den SPNV definiert in den Verkehrsverträgen mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) anspruchsvolle Qualitätsstandards und kontrolliert kontinuierlich, ob die EVU die geforderten Standards auch einhal- ten. Die Pünktlichkeit spielt dabei ebenso eine Rolle wie Zugausfälle, das Personal im Zug, die Fahrgastinformation und die Sitzplatzanzahl. Entsprechen die Leistun- gen nicht den vereinbarten Anforderungen, werden die verantwortlichen EVU gemäß Qualitätsbericht SPNV 2020 dem vertraglich vereinbarten Qualitäts- Verkehrsverbund Rhein-Ruhr controllingsystem sanktioniert. Zusätz- lich skizziert der VRR einmal jährlich in

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sich dabei um Befragungen der Reisenden anhand eines standardisierten Fragebogens zu einzelnen Qualitätsstandards und der Gesamtzufriedenheit mit einer Linie. Der VRR erfährt so, wie die Fahrgäste beispiels- weise das Sitzplatzangebot und die Fahrgast- informationen im Regel- und Störungsfall bewerten. Außerdem erfasst der VRR, wie es um das Sicherheitsempfinden tags und nachts bestellt ist. Um die Qualität der Vertriebsstellen in Bahnhöfen zu messen und zu überprüfen, führt ein externes Unternehmen im Auftrag des VRR Untersuchungen mit Testkund*in- nen durch. Diese finden hauptsächlich zu Anfang und Ende der Monate März bis Juni statt. Jede Vertriebsstelle wird mehr- Datenerhebung fach objektiv anhand von standardisierten Liefernachweise sind teilweise automa- Szenarien überprüft: Bewertet werden die tisiert erhobene Datensätze der EVU zu Fachkompetenz der Vertriebsangestellten, Pünktlichkeit, Ausfällen, Zugbildung und Broschürenauslage, Wartezeit und weitere dem Personal im Zug. Sie müssen immer Qualitätskriterien. zum Monatsende für den jeweils vorhe- rigen Monat durch die EVU in die Daten- Datenüberprüfung bank QUMA SPNV eingespielt werden. Die Um die erhobenen Daten auszuwerten, Qualitätsstandards wie beispielsweise die werden sie als Rohdaten in die Datenbank Sauberkeit der Züge und die Fahrgastinfor- QUMA SPNV eingespielt. Dort werden sie mationen können nicht automatisiert be- auf Plausibilität geprüft, mit den vertrag- wertet werden, dies übernehmen speziell lich vereinbarten Qualitätsstandards ab- geschulte Fachkräfte des VRR. Dabei wird geglichen und ausgewertet. Der VRR hat jede Linie mindestens 140 Mal pro Jahr ob- QUMA SPNV im Jahr 2006 fachlich gestal- jektiv anhand eines standardisierten Erhe- tet und gemeinsam mit einem externen bungsbogens durch die sogenannten Profi- Dienstleister entwickelt. Seitdem wird die tester*innen erfasst. Datenbank kontinuierlich an den aktuel- Fahrgastzufriedenheitsmessungen führt len Bedarf der Qualitätsverantwortlichen ein externes Unternehmen durch. Jede Linie angepasst. Neben den Aufgabenträgern in wird 315 Mal pro Jahr in drei Erhebungswel- NRW nutzen auch die in Rheinland-Pfalz, len in den Monaten Januar/Februar, Mai/ im Saarland und im Großherzogtum Lux- Juni und September beurteilt. Es handelt emburg das System.

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SPNV-Planung SPNV-Regelverkehrs im VRR ist es in den letzten Jahren wiederholt zu konkurrieren- Der VRR als Aufgabenträger ist verantwort- den Trassenanmeldungen mit dem Schie- lich für die Planung, Organisation und Aus- nenpersonenfernverkehr (SPFV) gekommen. gestaltung des SPNV. Er bestellt bei den EVU Wurden in der Vergangenheit die Trassen die Fahrten mit einer bestimmten Anzahl des SPNV weitestgehend durch Rahmen- von Sitzplätzen und stellt dabei ein Fahr- verträge mit der DB Netz AG geschützt, ent- plangerüst auf, das aufzeigt, wann ein Zug fällt dieser Rahmenvertragsschutz in der von A nach B fahren soll. Zukunft, ohne dass eine Nachfolgeregelung getroffen wurde. Dies hat zur Konsequenz, Netzfahrplan und Trassenkonflikte dass bei konkurrierenden Trassenanmel- Um Eisenbahnverkehr im Schienennetz dungen auf Grundlage der Schienennut- der DB Netz AG betreiben zu können, ist es zungsbedingungen (SNB) der DB Netz AG notwendig, Trassen bei der DB Netz AG zu in der Regel der SPFV die Trasse erhält, da bestellen. Regeln, Fristen, Verfahren, Ent- als letztes Kriterium die Länge des Laufwe- geltgrundsätze und Geschäftsbedingungen ges und somit die Höhe der Trassengebühr für Zugang und Nutzung des Schienennet- entscheidet. zes der DB Netz AG sind in den Schienen- Dieser Sachverhalt birgt erhebliche Risi- netz-Benutzungsbedingungen (SNB) ge- ken für den Integralen Taktfahrplan (ITF) in regelt. Bei den Trassenanmeldungen des NRW und im VRR. Zwar werden bei konkur-

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rierenden Trassenanmeldungen Konfliktlö- sungsgespräche bei der DB Netz AG durch- geführt, doch leider ist die Konfliktlösung auf Grundlage der SNB meistens nur zum Nachteil des SPNV möglich, der dann ent- weder einzelne Halte im Streckenverlauf nicht mehr bedienen kann oder nur zu stark verschobenen Taktzeiten verkehrt und somit geplante Anschlüsse im Netz verloren gehen. Die Drei SPNV-Aufgabenträger in NRW ha- ben daher folgende Resolution beschlossen.

Die Verbandsversammlungen von NWL und NVR als auch der Verwaltungsrat des VRR

üben scharfe Kritik am Verfahren der Vergabe der Bahntrassen. Verbesse- Integraler Taktfahrplan (ITF) in NRW rungswürdig sei hierbei der Schutz Der integrale Taktfahrplan (ITF) sorgt mit integraler Taktfahrpläne des SPNV. leicht merkbaren Taktzeiten, Systeman- schlüssen und schnellen Verbindungen nehmen befremdet zur Kenntnis, für eine hochwertige und zuverlässige Mo- dass durch die ersatzlos auslaufenden bilität. Die Fahrgäste kommen auch ohne Rahmenverträge eine Verschärfung lange Umsteigezeiten von A nach B, wenn der Situation in Form von zuneh- es keine Direktverbindung für diese Strecke menden Trassennutzungskonflikten gibt – und das auf dem Hin- und auf dem eintritt. Rückweg. Voraussetzung ist eine einheitli- che Fahrplansymmetrie aller beteiligten Li- fordern von der DB Netz AG, den Vor- nien (Kreuzen in Richtung und Gegenrich- rang des SPNV gegenüber Zügen, die tung zur selben Minute). nicht in einem Taktfahrplan verkeh- In Zusammenarbeit der Aufgabenträger ren, in seine Schienennetznutzungs- mit den SPNV-Unternehmen und dem Land bedingungen aufzunehmen, und NRW wurde zum Fahrplanwechsel 1998 die erste Stufe des ITF für den SPNV in NRW bitten den Bund und das Land NRW eingeführt und gleichzeitig das Leistungs- darum, den nötigen Infrastrukturaus- angebot um etwa neun Prozent deutlich bau mit den SPNV-Aufgabenträgern ausgeweitet. Auf einer Vielzahl von Rela- schnellstmöglich voranzutreiben und tionen konnten die Reisezeiten verkürzt den Stellenwert des SPNV gesetzlich werden. Die eingesparten Zeiten im SPNV abzusichern. summierten sich landesweit auf über fünf

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geschaffen. Mit dem Rhein-Ruhr-Express (RRX) wird gegenwärtig die Einführung eines neuen Schienenverkehrsproduktes in NRW vorbereitet. Der RRX versteht sich als Premiumprodukt des SPNV, dessen Kernstrecke durch die Rhein-Ruhr-Achse (Hamm –) Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Köln gebildet wird. Die ersten Fahrzeuge sind bereits beschafft und ver- kehren derzeit auf den Vorlauflinien des RRX (RE 1 (RRX), RE 5 (RRX), RE 6 (RRX), RE 11 (RRX)) sowie auf dem RE 4. Die Realisierung des ITF in NRW hat sich positiv auf die Fahrgastzahlen ausgewirkt. Beispielsweise steht einer Steigerung des Leistungsangebots um 40 Prozent in Be- Prozent. Um verbliebene Angebotslücken zug auf die Zugkilometer zwischen 1997 zu beseitigen und auf die Veränderungen und 2016 ein Zuwachs der Verkehrsleistung im Fernverkehr zu reagieren, wurde dieses (Personenkilometer) von 89 Prozent im Angebot 1999 im Rahmen des „ITF 1 plus“ vergleichbaren Zeitraum von 1999 bis 2016 um weitere vier Prozent ausgeweitet. gegenüber. Im Dezember 2002 erfolgte mit dem Der ITF sowie das RRX-Konzept bilden „ITF 2“ der nächste große Entwicklungs- in NRW das Rückgrat für den Deutsch- schritt. Dabei konnte das Leistungsange- land-Takt, der bundesweit aufeinander ab- bot im Schienenverkehr noch einmal um gestimmte Fahrpläne des Nah- und Fern- elf Millionen Zugkilometer erweitert werden. verkehrs auch unter Berücksichtigung des Das bestehende Angebot wurde zudem be- Güterverkehrs zum Ziel hat und stufenweise züglich Nachfrage, Wirtschaftlichkeit und eingeführt werden soll. Mit dem Deutsch- Qualität überprüft und an die veränderten land-Takt als Zielfahrplan würde dann Rahmenbedingungen im Fernverkehr an- erstmals eine Umkehr in der Infrastruktur- gepasst (Umwandlung von IR-Verbindun- planung auf der Schiene erreicht. Durch die gen in IC- bzw. ICE-Verbindungen sowie die fahrplanbasierte Infrastrukturplanung wird Inbetriebnahme der Neubaustrecke Köln – die für den Zielfahrplan notwendige Infra- Rhein/Main). struktur ermittelt und der Deutschland-Takt Mit den bereits umgesetzten Ausbau- so zum Bewertungsmaßstab zukünftiger In- stufen des ITF wurde die Ausgangsposi- frastrukturausbauten. Die Leitziele der Aus- tion für eine grundlegende Überarbeitung baustrategie für das Schienennetz sind im des Regionalexpress-Angebots in NRW zu Bundesverkehrswegeplan 2030 verankert. einem landesweiten Schnellverkehrsnetz

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Politische Gremien

Die Städte und Kreise im Verbundraum haben sich als Aufgabenträger für den Öffentlichen Personennahverkehr in Zweckverbänden zusammengeschlossen. Die Kreise Wesel und Kleve bilden den Nahverkehrszweckverband Niederrhein (NVN). Der Zweckverband VRR besteht aus 19 Städten und fünf Kreisen: Bochum, Bottrop, Dortmund, Düsseldorf, Duis- burg, Ennepe-Ruhr-Kreis, Essen, Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Krefeld, Kreis , Mönchengladbach, Monheim, Mülheim an der Ruhr, , Rhein-Kreis-Neuss, Oberhau- sen, Kreis Recklinghausen, Remscheid, Solingen, Viersen, Kreis Viersen und . Die Kommunen entsenden Politiker*innen in die Verbandsversammlungen der beiden Zweckverbände und wirken so aktiv bei der Entscheidungsfindung im Verbund mit.

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Gremienmanagement SessionNet (Leitfaden) Um die thematischen Beratungen und die SessionNet ist die Online-Plattform der Gre- Entscheidungsfindung bestmöglich vor- miensoftware des VRR. Sie ist über die Web- zubereiten, organisiert die VRR AöR als site des VRR erreichbar und verfügt über Verwaltung des VRR im Rahmen des so- einen passwortgeschützten (für Gremien- genannten Gremienmanagements die po- mitglieder) und einen öffentlichen Be- litische Arbeit von VRR und NVN. Die AöR reich (Bürgerinformationssystem). Über definiert Themen, die im Rahmen der tur- SessionNet können alle sitzungsrelevan- nusmäßigen Gremiensitzungen diskutiert ten Dokumente (Beschlussvorlagen, Pro- und beschlossen werden sollen. Die un- tokolle, Einladungen etc.) eingesehen und terschiedlichen Abteilungen der VRR AöR heruntergeladen werden. Aufgrund von bereiten diese Themen fachlich vor und Anpassungen im Layout von SessionNet erstellen entsprechende Beschlussvorla- wurde ein Leitfaden erstellt, der bei der gen oder Sachstandsberichte. Die Mitglie- Bedienung der Anwendung Unterstützung der der Gremien erhalten diese Unterlagen bietet. im Vorfeld der politischen Beratungen, um sich bestmöglich auf die Gremiensitzungen vorbereiten zu können.

Gremienhandbuch des VRR Im Gremienhandbuch des VRR werden die organisatorischen Strukturen, die Aufga- ben des VRR, der politische Proporz und viele weitere wichtige Informationen über die Arbeit der Gremien auf einen Blick dar- gestellt. Über wenige Mausklicks wird in die einzelnen Informationsquellen ver- zweigt, d. h., dass durch den Klick auf un- terstrichene Texte stets nähere Informatio- nen zum jeweiligen Thema zu finden sind.

Der VRR im Überblick Organe und politische Gremien im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr

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ÖPNV-Investitionen

Eine leistungsstarke Infrastruktur sowie moderne Betriebseinrichtungen und Fahrzeuge sind für einen attraktiven, sicheren und modernen Öffentlichen Personennahverkehr enorm wichtig. Als Zuwendungsgeber für ÖPNV-Investitionsvorhaben nach § 12 des ÖPNV-Gesetzes NRW und als Bewilligungsbehörde für Maßnahmen im besonderen Landes- interesse nach § 13 ÖPNVG NRW fördert der VRR Investitionen von Kreisen, Städten und Gemeinden, öffentlichen und privaten Verkehrsunternehmen, Eisenbahnverkehrsunter- nehmen oder anderen Nahverkehrsakteuren. Damit sichert der VRR eine bestmögliche Qualität und Zuverlässigkeit des ÖPNV und verbessert die Verkehrsverhältnisse in der Region.

ÖPNVG NRW VRR-Förderkatalog Das Gesetz über den öffentlichen Perso- Der VRR-Förderkatalog ist ein jährlich von nennahverkehr in Nordrhein-Westfalen der VRR AöR aufzustellender Maßnahmen- (ÖPNVG NRW) ist die gesetzliche Grund- plan zur Finanzierung verkehrlicher Inves- lage für den Öffentlichen Personennahver- titionen von Gemeinden oder Verkehrsun- kehr im Land NRW. ternehmen aus Mitteln des § 12 ÖPNVG NRW.

Investitionsförderung für den ÖPNV Weiterleitungsrichtlinie Die ÖPNV-Investitionsförderung ist ein Die Weiterleitungsrichtlinie ist das Inst- Finanzierungsinstrument zur Verbes- rumentarium der VRR AöR zur Regelung serung der Verkehrsverhältnisse in den der Förderung gemäß § 12 ÖPNVG NRW. Sie Gemeinden. dient u. a. auch zur Gleichbehandlung der Zuwendungsempfänger.

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Besonderes Landesinteresse als 25 Millionen Euro verpflichtend und Das Land stellt ein jährlich fortzuschreiben- darunter bei Bedarf auszustellen. des ÖPNV-Programm gemäß § 13 ÖPNVG NRW auf. Der VRR als Zweckverband Zuwendungsbescheid / fungiert für dieses Programm als Bewilli- Zuwendungsvertrag gungsbehörde. Ein Zuwendungsbescheid ist die rechtliche Zusage der Förderfähigkeit und Finanzie- ÖPNV-Bedarfsplan rung von Investitionsmaßnahmen. Der Zu- Das für das Verkehrswesen zuständige Mi- wendungsvertrag ist eine Alternative zum nisterium erstellt für den Neu- und Ausbau Zuwendungsbescheid, darf jedoch keine der Infrastruktur des ÖPNV im Einverneh- anderen Regelungen enthalten als dieser. men mit dem Verkehrsausschuss des Land- Einzige Rechtsfolge: sofortige Rechtswirk- tags den ÖPNV-Bedarfsplan. Er umfasst die samkeit und somit keine Klageerhebung langfristigen Planungen für den strecken- beim Verwaltungsgericht möglich. bezogenen Aus- und Neubau der Schienen- infrastruktur mit zuwendungsfähigen Aus- Bewilligungsbehörde gaben von mehr als fünf Millionen Euro, Teilaufgabe der VRR AöR: Die Bewilli- die aus Mitteln des ÖPNVG NRW gefördert gungsbehörde berät die Zuwendungs- werden können. nehmer über die Förderfähigkeit, prüft Finanzierungsanträge und stellt die ab- ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan schließende Höhe der Zuwendung fest, sie (IFP) regelt die Finanzmittelbewirtschaftung Auf der Grundlage des ÖPNV-Bedarfs- und stellt nach Abschluss die Erreichung plans erstellt das für das Verkehrswesen des Zuwendungszwecks fest. zuständige Ministerium im Einvernehmen mit dem Verkehrsausschuss des Landtags einen ÖPNV-IFP, der bei Bedarf einver- nehmlich fortzuschreiben ist. Der ÖPNV- IFP umfasst nur Maßnahmen mit zuwen- dungsfähigen Ausgaben von mehr als fünf Millionen Euro, die vom Land nach § 13 Abs. 1 gefördert werden sollen.

Standardisierte Bewertung Die Standardisierte Bewertung ist ein volks- wirtschaftliches Verfahren zur Bestimmung der Wirtschaftlichkeit von ÖPNV-Großvor- haben. Sie ist bei einem zuwendungsfähi- gen Investitionskostenvolumen von mehr

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Finanzmittel im VRR

Öffentliche Finanzmittel sind wirtschaft- lich und sparsam zu verwenden. Dies ist ein Grundsatz, der sowohl im allgemeinen Haushaltsrecht als auch im EU-Vergaberecht verankert ist. Es gibt darüber hinaus noch weitere Grundsätze, wie den Wettbewerbs- grundsatz, das Transparenzgebot sowie ein Gleichbehandlungs- und Vertraulichkeitsge- bot. Ziel ist es, die öffentliche Verwaltung und Öffentlichkeit vor möglichen finanzi- ellen Verlusten, unkorrekten Daten, fehler- haften Informationen und Vetternwirtschaft (Korruption) zu schützen. Maßnahmen bewegen sich jährlich in ei- Um dies zu gewährleisten, gibt es zahl- ner mehrstelligen Millionenhöhe. Verstöße reiche Regelwerke (Richtlinien, Gesetze, gegen Vergabebestimmungen, die oftmals Verordnungen, Erlasse, Zuwendungsbe- erst nach Jahren – z. B. durch Prüfungen scheide), die ein öffentlicher Auftraggeber des Landesrechnungshofes – festgestellt bei der Vergabe von Aufträgen zu beachten werden, können zu einem erheblichen wirt- hat. Welches Regelwerk Anwendung findet schaftlichen Schaden für den VRR und seine und ob z. B. die Vergabe der Kontrolle durch Gewährsträger führen. Im schlimmsten Fall die Vergabekammern und Oberlandesge- drohen hohe Rückzahlungen einschließlich richte unterliegt, richtet sich maßgeblich Strafzinsen. Da der VRR mit seinem Aufga- nach der Höhe des geschätzten Auftrags- bengebiet zudem für die Öffentlichkeit von wertes (netto). Da dem Auftragswert eine großem Interesse ist, können Verstöße einen derart hohe Bedeutung zukommt, gibt es Imageschaden für den gesamten ÖPNV/ genaue „Spielregeln“, wie diese Schätzung SPNV bedeuten. zu erfolgen hat. Da der VRR zu 100 Prozent über öffentli- Wirtschaftliche Verwendung che Mittel finanziert wird, ist die Beachtung Neben den sich aus unterschiedlichen Ge- der vergaberechtlichen Bestimmungen für setzen und Rechtsverordnungen ergeben- ihn von großer Bedeutung. Allein die über den Pflichten der VRR AöR haben wir uns Zuwendungen des Landes geförderten gegenüber unseren Gewährsträgern zu ei-

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nem wirtschaftlichen und sparsamen Han- elektronische Vergabeplattform (Vergabe- deln verpflichtet. Das umfasst insbeson- marktplatz Metropole Ruhr). dere auch die Vergabe öffentlicher Aufträge. Der VRR hat sich darüber hinaus be- Hierzu ist insbesondere im Oktober 2018 mit reits vor Jahren dazu entschlossen, das Beschluss des Verwaltungsrates eine Richt- vergaberechtliche Know-how in einer Or- linie unter dem Titel „Standards für eine ganisationseinheit zu bündeln. Prozesse verantwortungsvolle Unternehmensfüh- lassen sich dadurch schlank halten. Zu den rung – Public Corporate Governance Kodex Aufgaben dieser Zentralen Vergabestelle für die VRR AöR“ in Kraft getreten. (ZVS) gehören neben der Aufstellung des Um eine wirtschaftliche Verwendung der vierteljährlichen Vergabeplans auch ein Finanzmittel sicherzustellen, verfügt der jährlicher Bericht an den Vorstand sowie VRR darüber hinaus über ein umfangrei- die Fortschreibung eines internen Vergabe- ches Regelwerk, wie z. B. Satzungen und handbuchs. Geschäftsordnungen. In der Geschäfts- und Verfahrensordnung der VRR AöR (GVO) sind Gremien Grundsätze und Standards verankert, die Die Gremienmitglieder werden erstmalig die Zusammenarbeit der Führungskräfte im letzten Quartal jedes Jahres im Rahmen und Mitarbeitenden sowie die einzelnen des Wirtschaftsplans der VRR AöR über die Prozessabläufe regeln. Sie enthält außer- geplanten Vergaben des Folgejahres infor- dem konkrete Handlungsanweisungen zum miert. Hierzu dient die Anlage Jahresver- richtigen und wirtschaftlichen Umgang mit gabeplan (JVP). Gemäß § 20 Absatz 2 der Vergaben – einschließlich präventiver Hin- Satzung der VRR AöR entscheidet der Ver- weise und Maßnahmen zum Korruptions- waltungsrat über die Feststellung des jähr- schutz. Die internen Verfahrensregelungen lichen Wirtschaftsplans. Darüber hinaus der VRR AöR zur Vergabe von Aufträgen erhalten die Gremienmitglieder regelmä- gelten im Sinne einer höchstmöglichen ßig im Rahmen der Sitzungsblöcke Kennt- Transparenz und Rechtssicherheit einheit- nis über den aktuellen Stand der Vergaben. lich – und somit grundsätzlich auch für Be- Hierzu wird der JVP vierteljährlich aktuali- schaffungsvorgänge, die die VRR AöR im siert. Des Weiteren entscheidet der Vergabe- Auftrag bzw. Namen Dritter durchführt (z. B. ausschuss gemäß § 25 Absatz 2 der Satzung für den ZV VRR bzw. den ZV VRR FaIn-EB). der VRR AöR über die Durchführung der Flankiert wird das interne Regelwerk Vergabeverfahren im SPNV. Derzeit finden durch elektronische Erfassungssysteme, Überlegungen statt, in welcher Form noch über die jeder Bestellvorgang von der An- eine weitere Einbindung der Gremienmit- meldung bis zur Schlussrechnung nachver- glieder erfolgen könnte. folgt werden kann. Die Veröffentlichung und Dokumentation der Vergaben erfolgt nach Maßgabe der vergaberechtlichen Vorgaben über eine manipulationssichere öffentliche

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Abkürzungsverzeichnis

ABF Automatisches Betriebsführungssystem Abs . Absatz AG Aktiengesellschaft | Arbeitsgruppe/-gemeinschaft/-gesellschaft AGFS Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. AöR Anstalt öffentlichen Rechts App Applikation ASS Auskunftsservicesystem (Fahrplanauskunftssystem des VRS) AVV Aachener Verkehrsverbund B+R Bike+Ride BAG SPNV Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr Bf Bahnhof BMU Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit BMVI Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur BNetzA Bundesnetzagentur BOB Batteriebetriebene Oberleitungsbusse Busspur Fahrplanauskunftssystem des AVV BVWP Bundesverkehrswegeplan CiBo Check-in/Be-out CiCo Check-in/Check-out d . h . das heißt DB Deutsche Bahn DB StuS DB Station&Service DELVI e . V . Verein zur Förderung einer durchgängigen elektronischen Fahrgastinformation DFI Dynamische Fahrgastinformation DL Dienstleister*innen E- Electronic (deutsch: elektronisch), z. B. bei "E-Mail" oder "E-Commerce" e . V . eingetragener Verein EC Eurocity EFA Elektronische Fahrplanauskunft EFM Elektronisches Fahrgeldmanagement EIU Eisenbahninfrastrukturunternehmen eTarif elektronischer Nahverkehrstarif etc . et cetera (deutsch: und die übrigen Dinge) eTicket Elektronisches Ticket EuGH Europäischer Gerichtshof EVG Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVU Eisenbahnverkehrsunternehmen Fplo Fahrplananordnung GBG Geschlossene Benutzergruppen

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GDL Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer ggf . gegebenenfalls GIS Geografisches Informationssystem GkG Gesetz für kommunale Gemeinschaftsarbeit GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung GPS Global Positioning System (deutsch: Globales Positionsbestimmungssystem) GTFS General Transit Feed Specification GVFG Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz GVO Geschäfts- und Verfahrensordnung HAFAS Fahrplanauskunftssystem der Firma HaCon (Fahrplanauskunftssystem des DB-Konzerns) Hbf Hauptbahnhof HVV Hamburger Verkehrsverbund ÖPNV HVZ Hauptverkehrszeit IC Intercity ICE Intercity-Express IDS Istdatenserver IHK Industrie- und Handelskammer IKT Informations- und Kommunikationstechnologie IT Informationstechnik ITCF Intermodal Transport Control System (Rechnergesteuertes Betriebsleitsystem) ITF Integraler Taktfahrplan IVU IVU Traffic Technologies AG (Informationsverarbeitung, Verkehrsberatung u. angewandte Unternehmensforschung) JVP Jahresvergabeplan KCD Kompetenzcenter Digitalisierung KCEFM ehemaliges Kompetenzcenter Elektronisches Fahrgeldmanagement KCF ehemaliges Kompetenzcenter Fahrgastinformation KCM Kompetenzcenter Marketing KCS Kompetenzcenter Sicherheit KofFi Koordinator*innen für Fahrgastinformation KUV Verordnung über kommunale Unternehmen und Einrichtungen als Anstalt des öffentlichen Rechts KViV Konzessionierte Verkehrsunternehmen im VRR KVP Kundenvertragspartner*innen LAK Landesweiter Arbeitskreis LNVG Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen LuFV Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung Mio . Million MIP Mobilitäts- und Infrastrukturplattform MOD/MOTD Message of the Day (deutsch: Mitteilung/Meldung des Tages) MOF Modernisierungsoffensive Mrd . Milliarde MVV Münchner Verkehrs- und Tarifverbung NFC Near Field Communication NRW Nordrhein-Westfalen NVN Nahverkehrszweckverband Niederrhein

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NVP Nahverkehrsplan NVR Nahverkehr Rheinland NVV Nordhessischer Verkehrsverbund NVZ Nebenverkehrszeit NWL Nahverkehr Westfalen-Lippe OLG Oberlandesgericht ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr ÖPNVG NRW Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen OSM OpenStreetMap ÖSPV Öffentlicher Straßenpersonennahverkehr ÖV Öffentlicher Verkehr P+R Park+Ride PbefG Personenbeförderungsgesetz PFA Planfeststellungsabschnitt PKM Produkt- und Kontrollmodule POI Point of interest PV Produktverantwortliche*r QUMA SPNV Name des VRR-eigenen Qualitätscontrollingsystems RB Regionalbahn RBL rechnergesteuertes Betriebsleitsystem RE Regionalexpress RIS Reisendeninformationssystem RKS Regionale Koordinierungsstelle RMV Rhein-Main Verkehrsverbund RNV Rhein-Neckar-Verkehr GmbH RRX Rhein-Ruhr-Express RTG Ruhr Tourismus GmbH RVR Regionalverband Ruhr S-Bahn (Stadt)schnellbahn SEPA Single Euro Payments Area SEV Schienenersatzverkehr Sidaba Sicherheitsdatenbank NRW SMS Short Message Service SNB Schienennetz-Nutzungsbedingungen SPFN Schienenpersonenfernverkehr SPNV Schienenpersonennahverkehr SVZ Schwachverkehrszeit Transdev / TDV Transdev Vertrieb GmbH u . Ä . / u . ä . und Ähnliche[s] [mehr] / und ähnlich u .a . unter anderem/anderen | und andere[s] VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg VCD Verkehrsclub Deutschland e. V. VDV Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV-KA VDV-Kernapplikation

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VE Verkehrserziehung VGN Verkehrsgemeinschaft Niederrhein verdi Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft VKF Verkaufsförderung VM NRW Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen VRR Verkehrsverbund Rhein-Ruhr VRS Verkehrsverbund Rhein-Sieg VU Verkehrsunternehmen VVS Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart WVG Westfälische Verkehrsgesellschaft XML hierarchisch sturuktriertes Datenformat: Extensible Markup Language (erweiterbare Auszeichnungssprache) z . B . zum Beispiel ZeRP Zentralstelle für Regionales Sicherheitsmanagement und Prävention ZKS Zentrale Koordinierungsstelle ZNM Zukunftsnetz Mobilität NRW ZOB Zentraler Omnibusbahnhof ZTP Zusatztexteplattform ZV Zweckverband ZV VRR FaIn-EB ZV VRR Eigenbetrieb Fahrzeuge und Infrastruktur ZVS Zweckverbandssatzung | Zentrale Vergabestelle

59 Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR Augustastraße 1 45879 Gelsenkirchen www.vrr.de