inhalt titelthema produktion digital journalismus 22 Umfrage zur Arbeits- situation von Film- und 8Fernsehen auf 0 und 1 12 Sechs Monate gespeichert Fernsehschaffenden 9Digis und Widjschäis – auch Journalistendaten 22 CinemaxX Bremen: Digital im NDR: dju unterstützt Sammel- Ungebrochener Protest Aufteilung in Redaktion und Verfassungsbeschwerde,wenn 23 Die Filmschaffenden Produktion passé? das Gesetz in Kraft tritt rücken zusammen 11 Qualitätszweifel 12 Buchrezension: Medien- Berufsverbände der ersten Zuschauerin menschen. Wie man Wirk- bilden eine Dachvereinigung

Andrea Schröder-Jahn ist lichkeit inszeniert Haubrich 23 Filmrezension: Vitus Cutterin beim NDR-Fernsehen 13 Für mehr Transparenz

in Hamburg Ein Jahr IFG – Gesetzes- Hermann jugend to:

kommentar jetzt erhältlich Fo intern 24 Praktikumsmühle print rundfunk 37 Prozent der Absolventen 5Gut zu wissen in der „Sucharbeitslosigkeit“ Veranstaltungen und Personalien 14 Das Ende der Kuschelpolitik 19 Wer braucht denn Schlaf ? 25 Ideen und Engagement Personalabbau und unlautere Modell für anonyme Anzeigen gefragt porträt Honorarbedingungen bei Springer von Arbeitszeitverletzungen Junge Journalisten der dju haben 16 Falscher Reisejournalist beim Drehen sich 2007 viel vorgenommen 6Der Mann akzeptiert Geldstrafe 20 Auf dem Weg auf dem Hühnerberg 16 Tarifabschluss bei dpa zum TV-Giganten recht Sendertechniker Karl Deffner mit Übernahme von Volos Mit dem Coup um ProSieben- auch für ver.di viel unterwegs 16 Schon entdeckt? Sat.1 wollen KKR und Permira 26 Durch METIS zu Das Blättchen dem Marktführer RTL-Group Online-Tantiemen kolumne 17 Bittere Kröten Paroli bieten Neues VG-Wort-Meldesystem FR: „50 minus X“,Betriebs- für Texte im Internet 7Wer wacht über die vereinbarung und Sozialplan film 27 Protestgesang „Medienwächter“ 18 Eiskalt frei gestellt Urheber wehren sich Initiativen für eine Reform „Absoluter Tiefpunkt ver- 22 Filmleute unter Druck gegen Gerätehersteller der Medienregulierung in legerischen Handelns“ bei Gewerkschaft und Berufsverbän- 27 „Abstracts“ im Internet Deutschland Lensing-Wolff in Münster de für enge Zusammenarbeit zulässig

Klar verfassungswidrig kommentiert

Von Gunter Haake|Für das Sozialgericht Koblenz ist die rück- Diese klare Feststellung verweist auf das eigentliche Problem: wirkende Abschaffung der freiwilligen Arbeitslosenversicherung Gewollt hat der Gesetzgeber die Versicherungsmöglichkeit Ende für langjährig Selbständige klar verfassungswidrig. Sein Beschluss 2003, als er sie mit „Hartz III“ eröffnete, gewollt hat er sie noch vom Januar, das Thema dem Bundesverfassungsgericht vorzule- im Februar 2006, als sie in Kraft trat – um nur vier Monate gen, ist ein wichtiger Etappensieg. Er kürzt einen langen Instan- später in Panik auszubrechen. Die daraus geborenen absurden zenweg ab: Je später in der Sache entschieden wird, desto höher Argumente, weshalb das Gesetz im Geheimverfahren und rück- ist das Risiko, eine Beitragspflicht ohne Ansprüche bei Arbeits- wirkend umzuschreiben sei, kommentiert das Gericht erfrischend losigkeit zu erstreiten. Schließlich ist die Versicherungsmöglich- eindeutig: „Unfreiwillig komisch oder bewusst verschleiernd keit bis zum Jahr 2010 befristet. formuliert. In Wirklichkeit ging es darum, die Möglichkeit zu Freuen können sich über den Koblenzer Beschluss vor allem nehmen, von dem Angebot Gebrauch zu machen. Dies hat mit jene Selbstständige, die 2006 die Versicherung beantragten und Rechtssicherheit nichts zu tun.“ Eine tragfähige Argumentation dem Ablehnungsbescheid widersprachen. Ihnen bleibt die sei der Gesetzesbegründung „nicht ansatzweise“ zu entnehmen. Chance auf den Versicherungsbeitritt. Freuen können sich aber Die Politik der Koalitionäre legt daher die Erkenntnis nahe: auch alle, die sich zwar nicht gegen Erwerbslosigkeit versichern Sie schrecken selbst vor Verfassungsbruch nicht zurück, wenn wollen oder können, aber eine Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik sie trotz erdrückender parlamentarischer Mehrheit weder den nach Tageslage kritisch sehen. Im Gerichtsbeschluss wird nicht Mut noch Konzepte finden, auf den Wandel der Arbeitswelt so- nur die ver.di-Haltung in der Sache bestätigt, sondern auch das wie verschärfte soziale und ökonomische Konflikte verantwort- Lavieren der Politik deutlich kritisiert. Die Selbstständigen lich zu reagieren. Statt, wie ver.di-Vize Frank Werneke fordert, dürften darauf vertrauen, dass der Gesetzgeber seine Konzepte „Veränderungen durch den Ausbau sozialer Sicherung insbeson- durchdacht hat und eigene Gesetze ernst nimmt, zitieren die dere für allein arbeitende Selbstständige zu flankieren“, wird Richter bisherige Urteile des Verfassungsgerichts und stellen laviert und gemurkst. – Das Thema wird ein Schwerpunkt der fest: „Vom Gesetzgeber war eindeutig die Anwendung der Vor- ver.di-Selbstständigenarbeit bleiben müssen. Etappensiege hel- schrift auch für diesen Personenkreis gewollt.“ fen, hierbei die Hoffnung nicht zu verlieren.

2 M 01 /02.2007 editorial

27 Kein Urheberschutz Umgekrempelt und neu verzahnt für abschreibende Zunft 27 Keine Gebühren für Presseauskünfte Es ist faszinierend:Nur noch zenti- gestellte Zeitungsredakteure,einst herrscht wird und auf der anderen metergroße,millimeterflache Geräte selbst Rechercheur und Autor,sind zum Beispiel Kreativität und hoher internationales speichern millionenfach Daten – ob heute immer mehr crossmediale journalistischer Anspruch nicht völlig Handy,MP3-Player oder iPod. Digi- Redaktroniker und müssen den an- auf der Strecke bleiben? Werden die 28 Beim Filmen erschossen talisierte Übertragungswege ermög- gebotenen Content für die Print-, Interessenvertretungen in konzeptio- Pressefreiheit von Gewalt, Mord, lichen eine neue Angebotsvielfalt – Online- oder Podcast-Version aus- nelle Überlegungen einbezogen? Haft und Zensur verdrängt Basis sind gigantische Datenströme. wählen und fertigstellen. Auch bei Drängt man die „Alten“ raus,weil 29 Mumia Abu-Jamal: Deren Herstellung hat schon die der Rundfunkproduktion wächst die ihre Erfahrungen nichts mehr wert Berufung steht bevor Zeitungs-, Zeitschriften- und Radio- arbeitsteilige Verzahnung zuvor sind? Wie sieht es mit der Vergü- 30 Zensurvorwurf produktionen umgekrempelt und getrennter Tätigkeiten, zugleich tung, mit den Honoraren und den Debatte um Aufkündigung einer erreicht nun auch das etwas komple- kommen Videojournalisten (auch Urheberrechten aus.Werden Tarif- staatlichen Sendelizenz xere Medium Fernsehen. Die öffent- Widjschäis genannt) immer mehr verträge schneller zu Makulatur, 30 Hoher Preis für Sanierung lich-rechtlichen Anstalten stellen in zum Einsatz. Die Rede von der eier- weil technisch überholt? Schnell der Liberatión in Paris diesem Jahr nahezu vollständig auf legenden Wollmilchsau impliziert die greifen derzeit Arbeitgeber à la 30 Britischer Presserat auch digitale TV-Produktion um. Arbeits- Zweifel an der Qualität des journa- Springer (S.14/15 ) auf jegliche für Online zuständig gänge,die zuvor nur nacheinander listischen oder des künstlerischen Nutzungsrechte zu. Schlagworte wie 31 Pulitzer Preis für stattfinden konnten, laufen jetzt Ergebnisses. „Effizienzoptimierung“,„Bündelung iranischen Fotografen nahezu parallel ab,gesteuert durch All das geschieht in rasantem Tempo. von Personalressourcen“ sind die 31 Keine Beweise intelligente Redaktionsysteme. Und es stellt sich die Frage,wie wer- Vorboten für weiteren Arbeitsplatz- gegen Egunkaria (Titel S. 8 bis11) den die Medienbeschäftigten von abbau. Einstellung des Verfahrens gegen Im Printbereich rollt schon die zweite den Arbeitgebern auf diese digitale Und wenn Rainer Marquardt in un- Baskische Zeitung wahrscheinlich Welle an: Multimediale Newsrooms Reise mitgenommen? Erhalten sie serem Titelthema fordert: Es sei drin- nicht nur im Spinger-Konzern zeugen die notwendige Qualifizierung und gend an der Zeit, eine organisierte rubriken von der Wandlung der traditionellen das möglichst rechtzeitig? Oder ist gewerkschaftliche Debatte zu all die- Verlage zu europa- und weltweit weitgehend learning by doing mit sen Fragen zu führen, kann frau dem 5Briefe an M agierenden Medienhäusern. Damit erhöhtem Stressfaktor angesagt? nur zustimmen. 32 Service /Seminare einher gehen geradezu revolutionäre Wie muss die Ausbildung künftiger 34 Impressum Veränderungen der Beschäftigungs- Medienarbeiter aussehen, damit Karin Wenk, 36 Leute /Preise profile und der Berufsbilder.Festan- auf der einen Seite die Technik be- verantwortliche Redakteurin

& aufgespießt Klarheit gefordert

Von Karin Wenk | Ein Gespenst geht um in deutschen Behör- umsehen und dort disziplinarische Maßnahmen ergreifen. Der denstuben: Für die Medien ist es ein wichtiger Informant, der Quellen- und Informantenschutz, das Redaktionsgeheimnis ist als Quelle geschützt werden soll, für die Obrigkeit ein Verräter, für ihn tabu“. So hat es das Bundesverfassungsgericht schon vor der aufgespürt und bestraft werden muss. Die unterschiedliche über 40 Jahren im so genannten „Spiegel-Urteil“ gesehen. Betrachtung liegt in der Natur der Sache: Verwaltungen wollen Klare Feststellung: Staatliche Aktionen wie die Durchsuchung ihre Interna unter Verschluss halten, Journalisten genau diese von Redaktionsräumen dürfen nicht darauf abzielen, Informan- enthüllen, falls sie staatliches Fehlverhalten belegen. Für das ten aufzudecken. Und 1979 hat der Gesetzgeber die Strafvor- Spannungsverhältnis gibt es klare Spielregeln: Journalisten ge- schrift 353c aufgehoben, die allein schon die Veröffentlichung nießen Zeugnisverweigerungsrecht und können auch nicht von des Dienstgeheimnisses durch einen Journalisten ahndete. Gerichten gezwungen werden, Quellen und Informanten zu All dieses Handeln zur Stärkung der Meinungs- und Pressefrei- enttarnen. Wollen die Behörden ihre „Löcher“ stopfen, müssen heit nach Artikel 5 des Grundgesetzes kratzt die Ermittler offen- sie das intern selbst regeln, aber keinesfalls durch Einschränkung bar nicht. Im Gegenteil: Sie sprechen von „Beihilfe zum Geheim- der Pressefreiheit. Genau dies geschieht aber immer öfter! Der nisverrat“ und agieren damit immer ungenierter in vermeint- Trick: Gegen Journalisten wird wegen „Beihilfe zum Geheimnis- lichen Grauzonen. „Der Gesetzgeber ist nachdrücklich aufgefor- verrat“ ermittelt. Derzeit trifft´s drei Stern-Reporter und einen dert“, so die dju-Sprecherin Möhler, den „Straftatbestand klar Redakteur der Financial Times Deutschland, die aus geheimen zu stellen, damit der Missbrauch dieses Paragraphen gegen Jour- Unterlagen zum Fall des von der CIA verschleppten Deutsch- nalisten beendet wird“. Die sind nämlich weder Gespensterjäger Libanensen Khaled el Masri zitiert haben. für deutsche Amtsstuben noch Beihelfer bei der Suche nach „Der Vorwurf der Beihilfe zum Geheimnisverrat“, kritisiert „Geheimnisverrätern“. Eine Klarstellung wird vom baldigen Renée Jacqueline Möhler, Sprecherin der dju in ver.di, „wird Urteil des Bundesverfassungsgerichts im Fall Cicero erwartet, in langsam zur Allzweckwaffe des Staates gegen unliebsame Nach- dem es ebenfalls um den Vorwurf der Beihilfe zum Geheimnis- forschungen und Veröffentlichungen“. Wenn der Staat „Quellen verrat und die Rechtmäßigkeit von Redaktionsdurchsuchungen verschließen will, muss er sich dazu in seinen eigenen Reihen vor diesem Hintergrund geht.

M 01 /02.2007 3 briefe an «m»

Wir freuen uns über Briefe. 2. Reporter ohne Grenzen lichen Belegen. Ein Blick in un- king verdient Kritik. Daher Vor allem über kurze. eine abhängige Organisation? sere Berichterstattung zeigt, entwickelt ROG dieses Instru- Wir wollen möglichst viele dass wir uns unabhängig von ment jedes Jahr weiter und zu möglichst vielen Themen Herr Becker behauptet, Repor- wirtschaftlichen, religiösen nimmt gerne Vorschläge zur erhalten und abdrucken. ter ohne Grenzen hätte im Jahr oder politischen Interessen zu Verbesserung entgegen. Weite- Manchmal müssen wir 2003 „viel Geld“ vom National Wort melden. Wer auf unsere re Informationen: www.repor- Leserbriefe kürzen. Endowment for Democracy Webseite klickt, findet zu allen ter-ohne-grenzen.de. Wir bitten um Verständnis. (NED) erhalten. Doch das ist Ländern, in denen Einschrän- falsch. Die Förderung vom kungen der Pressefreiheit zu Fazit: Eine gewissenhafte Re- NED startete im Jahr 2005 für verzeichnen sind, Pressemel- cherche vor Meinungsbildung ver.di Bundesverwaltung ein Projekt zur Unterstützung dungen – auch zu den USA, hätte manch eine Fehlinterpre- Karin Wenk bedrohter Journalisten in Af- Frankreich oder der EU. Aber tation verhindert und manch «M»-Redaktion rika. Unserer Erfahrung nach eben auch zu Kuba, Russland eine Frage beantwortet. 10112 Berlin ein Kontinent, der nicht gera- oder China. Elke Schäfter, Telefon: (030) 69 56 23 26 de im Rampenlicht steht. Den Geschäftsführerin von Fax: (030) 69 56 36 76 gefährdeten und hinter Gittern 3. Ranking zur Pressefreiheit – Reporter ohne Grenzen ■ E-Mail: sitzenden Kollegen geht es simples Abbild [email protected] wie der übrigen Bevölkerung: einer Gut-Böse-Achse? Sie werden kaum beachtet. Keine Frauen zum Für dieses Projekt hat ROG Reporter ohne Grenzen veröf- 20. Journalistentag? 30.000 Euro erhalten oder fentlicht seit 2002 ein Ranking Mangel an Belegen 0,8 % unseres Jahresbudgets. zur Lage der Pressefreiheit „Mehr Mut und Statut“ Ob es dem NED, das zweifels- weltweit. Zugegeben wissen- in M 12/06 Zum Leserbrief frei eine fragwürdige Vergan- schaftlich gesehen ein schwie- von Prof.Dr. Jörg Becker genheit aufweist, damit heute riges Unterfangen in einer Mir geht es wie vielen Leserin- in M 12 / 06 gelingt, linke Kräfte weltweit komplexen Welt. Der Katalog nen und Lesern: erst nehme zu bekämpfen, bezweifle ich. mit fünfzig Fragen fußt jedoch ich die Optik einer gestalteten 1. Finanzierung von Es gab weder einen von den auf unserer zwanzigjährigen Seite wahr, fixiere die Bilder Reporter ohne Grenzen außenpolitischen Interessen Erfahrung und Dokumenta- und herausgehobene Textteile. eine Glaubensfrage? der USA bestimmten Fokus tion auf diesem Gebiet. Die Ich steige in den Text ein, wur- noch wurden Gesinnungsprü- Fragen sind so abgefasst, dass de ich angelockt. Beim Blick Wer sich für die aktuelle Bilanz fungen bei den Gefährdeten sie sich weltweit vergleichen auf den Bericht über den Jour- von Reporter ohne Grenzen und Inhaftierten vorgenom- lassen. Die Auswertung bezieht nalistentag wollte ich erst (ROG) interessiert und sich aus men. sich auf Ereignisse und Fakten meinen Augen nicht trauen originären Quellen informie- In 2005 wurden 27 % (im in einem bestimmten Zeit- und las den Text grob quer, um ren möchte, ist herzlich einge- Vergleich 2004: 10 %) unseres raum. Drei ausgefüllte Frage- Gewissheit zu erlangen ... Tat- laden, auf unsere internatio- Haushaltes von insgesamt 12 bögen von Experten müssen sächlich: Es werden nicht nur nale Seite unter www.rsf.org Institutionen, Unternehmen, vorliegen, damit ein Land in ausschließlich Männer ange- zu klicken. Dort sind die Zah- Stiftungen und Medien finan- der Rangliste erscheint. Aus bildet, es wird auch ausschließ- len zugänglich. Warum Herr ziert. Der Anteil lag weit über Verstößen gegen die Pressefrei- lich von Männern berichtet, Becker Zahlen aus 2003 heran- dem des Vorjahres wegen einer heit, auch den systematischen, die etwas gesagt haben. Aus- zieht, ist daher nicht nachvoll- hohen finanziellen Zuwen- leiten wir den Stand der Presse- nahme: die einmalige Erwäh- ziehbar. Nehmen wir die aktu- dung für unsere Aktivitäten zu freiheit ab. Jede Frage ist daher nung der Moderatorin Kathrin ellen Zahlen aus dem Jahr unserem 20jährigen Jubiläum. mit Punkten gewichtet. In Län- Gerlof. Dass diesen Text ausge- 2005: 53 % der gesamten Ein- Die öffentliche Förderung etwa dern mit geringer Punktzahl, rechnet zwei Frauen geschrie- nahmen stammen aus selbst- durch die EU macht 10 % aus. können Journalisten und Me- ben haben, finde ich doppelt generierten Quellen wie Auk- Eine Abhängigkeit von einzel- dien in der Regel ungehindert tragisch. Haben wir in einer tionen, Kalenderverkäufen und nen Geldgebern lässt sich dar- arbeiten. Gravierende Verände- demokratischen Berichterstat- den Erlösen unserer zwei- aus nicht ableiten. In der Regel rungen, wie der Auf- oder Ab- tung mittlerweile wieder so sprachigen Bildbände „Fotos verhält es sich so: Bleibt die stieg eines Landes, werden im viel verlernt, ist das pure Igno- für die Pressefreiheit“. Renom- Förderung für bestimmte Pro- begleitenden Material erläu- ranz oder haben sich tatsäch- mierte Fotografinnen und jekte aus, können wir sie nicht tert. lich am Journalist(innen)entag Fotografen unterstützen uns, durchführen. Einstellen müs- Im aktuellen Ranking sind nur Männer beteiligt? Dann indem sie unentgeltlich ihre sen wir unsere Arbeit jedoch 166 Länder gelistet. Aus den hätte das an sich eine Erwäh- Bilder zur Verfügung stellen. nicht. In Deutschland finan- Ergebnissen lassen sich Proble- nung finden müssen. Die Bände erscheinen zwei Mal ziert sich Reporter ohne Gren- me identifizieren und Tenden- Kersten Artus, im Jahr in hoher Auflage und zen übrigens ausschließlich zen ablesen. Ein weiterer posi- per Mail ■ werden international vertrie- über den Verkauf des jährlich tiver Effekt: Die durch die ben. In Frankreich sind sie in publizierten Bildbandes, über Rangliste angefachten Diskus- jedem Kiosk und in großen Mitgliedsbeiträge, Spenden und sionen rücken manch einen Supermarktketten zu haben. Auktionen. Missstand auch in unseren Re- ➧ «M» im Netz Das ist keine Glaubensfrage, Dem Vorwurf, wir seien gionen erst ins öffentliche wie Herr Becker annimmt, son- wegen der öffentlichen Geld- Interesse. Mit einer „Gut-Böse- Menschen Machen Medien dern eine große Leistung und zuwendungen alles andere als Achse“ hat das nichts zu tun. steht auch im Internet unter: ein geprüfter Betrag in unse- eine regierungsferne Organi- Doch Methoden sind im- http://mmm.verdi.de rem Jahresabschluss. sation, mangelt es an inhalt- mer umstritten und jedes Ran-

4 M 01 /02.2007 intern

Gut zu wissen Anzeige Veranstaltungen und Personalien ver.di-Fernsehpreis | Auch in sätze der Internationalen Ar- diesem Jahr wird ver.di wieder beitsorganisation ILO, nach Fernseh- oder Dokumentar- denen Proteststreiks zur Kritik spiele auszeichnen, die unter an der Wirtschafts- und Sozial- Wahrung künstlerischer Ge- politik von Regierungen mög- sichtspunkt zeitkritische, ge- lich sein müssen. Einstimmig sellschaftspolitische oder his- lehnten die Delegierten die torische Stoffe behandeln. Der Anhebung des Renteneintritts- Preis wird in zwei Kategorien alters auf 67 Jahre ebenso ab vergeben: Für das Drehbuch ei- wie die Ausweitung der Leihar- nes Fernsehspieles und für die beit, die reguläre Arbeitsplätze Regie eines Dokumentar- oder verdrängt und zu Lohndum- Fernsehspieles. Beide Preise ping führt. sind mit je 7.500 Euro prä- miert. Vorschläge für diese Journalistenstammtisch Wies- Auszeichnungen können bis baden | Jeden letzten Montag zum 12. März eingereicht wer- im Monat im Ratskeller, den. Infos: www.verdi.de/ Schlossplatz, 65183 Wiesbaden ab 19.30 Uhr. Wahlen in Gladenbach /Hessen | Ingrid Eckert ist die neue „ver.di im Gespräch“– London | Vorsitzende des ver.di-Fachbe- ver.di und die JournalistenAka- reichs Medien, Kunst und In- demie der Friedrich-Ebert-Stif- dustrie in Hessen. Die 53-jäh- tung planen die nächste „Reise rige Verlagsangestellte und Be- zur europäischen Medienpoli- triebsratsvorsitzende der Frank- tik“ im Mai nach London. furter Rundschau wurde Ende (Brüssel M12/2006) Auch bei Januar von den 70 Delegierten dieser Fahrt stehen persönliche in Gladenbach an die Spitze Gespräche mit medienpoliti- des rund 15.000 Mitglieder schen Entscheidern im Vorder- zählenden Fachbereichs ge- grund. Hintergrundwissen gibt wählt. Sie tritt die Nachfolge es in kompakter Form „aus er- von Viktor Kalla an, der den ster Hand“. Angesichts der an- Fachbereich seit 2002 als Vor- stehenden Digitalisierung und sitzender geführt hatte. Als einer Debatte über die Neuord- stellvertretende Vorsitzende nung der Rundfunkfinanzie- wurden Günter Kopaschinski rung in Deutschland, können (Fulda, für die Branche der Pa- Arbeitnehmervertreter, aktive pierverarbeitung), Felicitas Mohr Gewerkschafter, Medienjour- (Pohlheim, Theater und Büh- nalisten und Mitglieder aus nen), Willi-Bernd Adolf (Rüs- Aufsichtsgremien aus deut- selsheim, Industrieangestellte) schen Rundfunk- und Landes- und Christoph Papenheim medienanstalten von engli- (Kassel, Redakteure) gewählt. schen Kolleginnen und Kolle- Als Antwort auf die zuneh- gen erfahren, wie man sich menden Angriffe auf Arbeit- dort auf die digitale Zukunft nehmerrechte durch Unter- vorbereitet hat. Die Teilnehmer- nehmen und Politik beschlos- zahl ist auf maximal 15 Perso- sen die Delegierten einen nen begrenzt. Die Kosten für Antrag, mit dem ver.di aufge- den Aufenthalt übernehmen fordert wird, das Mittel des die Veranstalter. Die An- und Streiks nicht nur zur Durchset- Abreise muss jeder selbst orga- zung von Tarifverträgen einzu- nisieren und bezahlen. setzen. Es müssten auch „poli- Informationen über den Stand tische Streiks“ zur Durchset- der Programmplanung: zung von Arbeitnehmerinter- www.rundfunkfreiheit.de/ essen geführt werden. In der Anmeldungen per E-Mail über Entschließung verwies die medienpolitik-reise@verdi-ser- Konferenz auch auf die Grund- vicegmbh.de #"3:/8

Sendertechniker Karl Deffner auch für ver.di viel unterwegs

Von Andrea Gerber-Kreuzer | Flug DI 7545 Den ganzen Tag über kontrolliert er aus Berlin-Tegel: die Maschine landet um den Ablauf der Senderfunktionen. Schließ- 16 Uhr auf dem Nürnberger Flughafen. lich teilt er die Kollegen ein, denn er ist

Die Passagiere strömen in die Ankunfts- auch für die Personaldisposition verant- -Kreuzer halle, auch Karl Deffner ist dabei. „Ich wortlich. Deffner bestellt bei Bedarf aber Gerber habe eine braune Lederjacke an und ziehe auch Ersatzteile und nimmt Kontakt zu

einen Trolly mit BR-Aufkleber hinter mir Firmen auf, die er mit den Reparaturaufga- Andrea to:

her. Daran erkennen Sie mich“, hat sich ben beauftragt, die die Techniker vor Ort Fo Deffner am Telefon beschrieben. Jetzt nicht selbst erledigen. Kürzlich brannte steuert er auf das Flughafen-Bistro zu, das ausgerechnet an einem Sonntag ein Ver- Handy am Ohr. Er war in Sachen Medien teiler ab. Das Ersatzteil war zwar da, aber Die Wurzeln für seinen Berufswunsch lie- unterwegs und kommt gerade von einer ein Stecker fehlte. Die Techniker arbeiteten gen in der Zeit, als die Landratte Karl Deff- Versammlung, die das Entstehen der neuen fieberhaft an einer Lösung, bis die Anlage ner seine Bundeswehrzeit bei der Marine Bundesfachgruppe Medien mit vorberei- wieder voll funktionierte – und die Zu- an der Nordsee absolvierte, eine wichtige tet. Im Gepäck hat er sein Notebook, mit schauer merkten davon nichts. Der Sender Episode in seinem Leben. Er war Funker dem mobilen Computer kann er die Reise- läuft in solchen Fällen für kurze Zeit mit auf dem Marineflugplatz und kam dabei zeiten in Flugzeug und Bahn gut nutzen. verminderter Leistung, was allerdings so richtig auf den Geschmack. Funk und Auf Achse zu sein ist für Deffner All- nicht sichtbar ist. Fernsehen – schon früh zeichnete sich ei- tag, denn einen guten Teil seiner Arbeits- ne gerade Linie in seinem Berufsleben ab. zeit nehmen inzwischen seine Aufgaben Alter Hase mit eigenem Kopf Als er seinen Beruf erlernt und eine als Personalrat beim Bayerischen Rund- Zeitlang gearbeitet hatte, wurde ihm be- funk (BR) ein. Dafür ist er oft in ganz Sehr wichtig nimmt Karl Deffner sei- wusst: „Ich wollte nie bis zur Rente in der Bayern unterwegs. Der Tacho seines Autos ne Funktion als Personalrat des BR, dem Werkstatt stehen und Fernseher reparie- zählt im Jahr ungefähr 30.000 Kilometer, er seit vielen Jahren angehört. Bei Einstel- ren“. So bewarb er sich vor fast 36 Jahren etwa dreimal pro Woche fährt er von lungen von neuen Mitarbeitern bestim- beim BR und wurde eingestellt. „Damals Nördlingen nach München. Doch auch men die Ratsmitglieder mit, bei Entlassun- hatten wir Röhrentechnik, das war Tech- für ver.di investiert er viel Zeit und kommt gen werden sie angehört. Auch bei der nik zum Anfassen“, erinnert sich Deffner. immer wieder nach Berlin. Veränderung und der Gestaltung von Jetzt laufe alles mit Transistoren, das sei Karl Deffner ist „Sendertechniker“ Arbeitsabläufen haben die Personalräte Mechanikerarbeit. und legt besonderen Wert auf das „r“. ein Wörtchen mitzureden. Parallel dazu Wird sich viel für die Sendertechniker Denn mit einem „Sendetechniker“ ohne engagiert sich Karl Deffner seit etwa 25 ändern, wenn der Sendebetrieb nach und „r“, der während der Sendung im Studio Jahren auch bei ver.di und ist damit schon nach auf digitale Funktionsweise, also die Technik managt, hat er nicht viel ein „alter Hase“. Er sitzt unter anderem in DVTB, umgestellt wird? „Welche Stand- gemein. Er leitet die Sendestation auf dem der Tarifkommission. „Zeitweise verbringe orte übrigbleiben, müssen wir sehen, aber Hühnerberg bei Nördlingen. Seine Auf- ich die Nächte für ver.di auf der Straße, es wird sich einiges ändern“, meint Karl gabe, der Betrieb und die technische War- bin an Wochenenden und am Feierabend Deffner. Für sich persönlich sieht er das tung der Sendeanlage, hat mit dem Ablauf unterwegs. Diese Zeit bezahlt mir zwar kei- gelassen, denn er hat nicht mehr allzu der Sendungen im Studio ganz und gar ner, aber es macht mir viel Spaß“, sagt viele Berufsjahre vor sich. nichts zu tun. „Ich sage immer, wir repa- Deffner. Bei den Konferenzen fällt er als Hat der rührige Schwabe auch Hob- rieren Sender bevor sie kaputt gehen“, er- „eigener Kopf“ auf: „Bei manchen Sachen bies? Tatsächlich: „Personalrat und Ge- klärt Deffner seine Arbeit auf der Station, kann ich schon ganz schön penetrant werkschaft“, kommt es wie aus der Pistole für die er die Verantwortung hat. sein“, gesteht er, sieht das aber nicht geschossen. Viel Freude hat er aber auch Wenn er morgens dort ankommt, negativ. Er eckt zum Beispiel an, wenn er an seinem Enkel. „Der Bub ist mit 20 Mo- sieht er erst einmal nach dem Rechten, ungewöhnliche Vorschläge zur Organisa- naten gerade im besten Alter“, begeistert checkt den Stand der Dinge. Dann be- tion der Gewerkschaft macht. Aber auch, sich Deffner, der hin und wieder gern ein richten ihm seine Mitarbeiter über die wenn er Fremdwörter und die überall Gläschen Rotwein trinkt, Bier rührt er kaum Ereignisse während ihrer Arbeitszeit. Die üblichen Anglizismen ablehnt, gibt es mehr an. „Das schwemmt auf und ich bin drei Techniker auf der Station arbeiten im Diskussionen. „,Migration der Telefon- froh, dass ich 30 Kilo losgeworden bin“, Schichtdienst längere Zeit am Stück und anlage’, das hört sich doch gut an, oder? berichtet er stolz. Der Multifuniktions- haben anschließend frei. Die Zeitgestal- Als könnte man das nicht anders ausdrük- mann liebt Radfahren und Reisen. Er fährt tung kommt Deffner sehr entgegen, weil ken“, spöttelt Deffner. gerne mit dem Wohnmobil nach Italien er so Zeit für seine anderen Aktivitäten Wie kam der gelernte Radio- und und Griechenland – unterwegs zu sein ge- hat. Fernsehtechniker auf den Hühnerberg? hört bei ihm einfach zum Leben. ■

6 M 01 /02.2007 kolumne Wer wacht über die „Medienwächter“? Initiativen für eine Reform der Medienregulierung in Deutschland

Von Martin Dieckmann | Die SPD-Me- dest hier sind Bürgerinteressen und Inves- Idee eines Medien- und Kommunikations- dienkommission fordert sie,der rheinland- toreninteressen deckungsgleich: Transparenz rates vor allem die Einbeziehung und Be- pfälzische Staatsminister Stadelmaier (SPD) benötigen beide. Im Geflecht von Ent- teiligung gesellschaftlicher Gruppen sowie schlägt sie vor: eine „Medienanstalt der Län- scheidungsinstanzen (Medienanstalten, unabhängiger Fachleute verbunden. Dass der“ als ersten Ansatz einer umfassenden Kartellamt, Bundesnetzagentur) kommt es man dies aus technokratischem und me- Reform der Medienregulierung und Medien- nicht darauf an, die Kompetenzen der Ei- dienwirtschaftspolitischem Blickwinkel aufsicht. Dagegen wird zwar,wie zu erwar- nen durch die der Anderen zu ersetzen, nicht gerade attraktiv findet, liegt in der ten, Widerspruch laut. Doch ist die Unter- sondern so zu bündeln, dass Kriterien und Natur des Streits um die Richtung einer stützung für bundeseinheitliche Regelungen Gründe von Entscheidungen für alle Reform von Medienordnung und Medien- größer als noch vor wenigen Jahren. nachvollziehbar werden. regulierung. Wenn nun der Ruf nach einer Reform Mindestens drei Aspekte sind in der Dass eine Reform der Medienregulierung der Medienregulierung auch aus Kreisen Reformdiskussion vorrangig: Erstens muss und Medienaufsicht überfällig ist, wird all- der Politik stärker wird, so ist dies zu- mit der Überwindung rein regionaler seits beteuert und beklagt. In welche Rich- nächst einmal zu begrüßen. Der Wider- Standortinteressen im Weiteren auch ein tung eine solche Reform zielen sollte, streit von Motiven und Interessen ist frei- größeres Maß an Staats- und Politikferne bleibt freilich umstritten. Wundern kann lich damit nicht beendet, er wird nur auf als bislang gewährleistet werden. Zweitens man sich darüber nicht, schließlich haben neuer Ebene fortgesetzt. Denn hinter dem ist der Verbund von gesellschaftlichen wir es in der Medienpolitik immer mit Vorschlag einer verstärkt bundeseinheit- Gruppen und unabhängigem Sachver- mindestens zwei grundsätzlich verschie- lichen Medienregulierung stecken auch – stand herzustellen und einzubringen. Und denen Ansätzen zu tun. Zum einen Me- teils verborgen, teils offen ausgesprochen – drittens bedarf schon das gesetzgebende dienpolitik als reine Medienwirtschafts- rein medienwirtschaftspolitische Motive. Verfahren selber – in Richtung eines Me- politik – bislang vorrangig auf regionale Schließlich haben die letzten medienpoli- dienstaatsvertrages – mindestens soviel an Standorte bezogen, neuerdings aber auch tischen Schlachten (um die Pressefusions- Öffentlichkeit, wie sie sonst bei Bundes- auf den „Standort Deutschland“; zum kontrolle und das Investment in Berlin, und Landesgesetzen geboten und auch üb- anderen Medienpolitik als Gestaltungsauf- um den gescheiterten Springer-ProSieben- lich ist. Schließlich liegt es in der Natur trag im Sinne demokratischer Bürgerrech- Sat.1-Deal und zuletzt das Szenario „Berlu- der Sache, dass gerade in jenem Politikbe- te. Setzt sich die rein medienwirtschafts- sconi ante portas“) gerade die nationalen reich, der es mit dem „Öffentlichen“ zu politische Sichtweise durch, dann droht Standortpolitiker aufmarschieren lassen: tun hat, Öffentlichkeit hergestellt werden wahr zu werden, was der Chef einer Lan- Medienunternehmen sollen in deutscher muss. ■ desmedienanstalt erst kürzlich öffentlich Hand bleiben, die Medienwirtschaft in erklärte: dass man sich in Zukunft von Ar- Deutschland müsse durch Deregulierung Martin Dieckmann, tikel 5 Grundgesetz „verabschieden“ müsse. der – kartell- und medienrechtlichen – medienpolitischer Referent von ver.di Das System der Medienregulierung Konzentrationskontrolle „wettbewerbsfä- und Medienaufsicht hat bislang der regio- hig“ gemacht werden. nalen Standortpolitik nur Vorteile gebo- ten. Was formal als Medienföderalismus Sachverstand einbringen daher kam, war und ist in Wahrheit genau das Gegenteil dessen, was das Bundes- Man darf also nicht abwarten, was aus staatsprinzip und damit der Föderalismus Vorschlägen wie dem des Staatsministers herstellen soll: Nähe der Bürgerinnen und Stadelmaier (Rheinland-Pfalz) für eine Me- Bürger zu politischen Entscheidungen, dienanstalt der Länder wird. Statt abzu- also Transparenz und Beteiligungsrechte. warten und das allgemeine Lamento nur Tatsächlich findet Medienpolitik auch auf zu verstärken, müssen sich gerade jene, Länderebene kaum im parlamentarischen die einer bürgerrechtlichen Grundlegung Raum statt. Sie ist Angelegenheit von Mi- von Medienpolitik verpflichtet sind, ein- nisterpräsidenten und Staatskanzleien. mischen. Solche Reformprozesse werden Entscheidungen grundlegender Art finden nicht nur, sie müssen sogar höchst kon- also zwischen den Regierungschefs statt. fliktreich sein. Insofern lohnt es sich ansit tr

Parallel dazu ist das System der föderalen, durchaus, sich erneut mit früher entwickel- /

aber eigentlich doch bundesweiten Me- ten Vorschlägen, etwa eines Medien- und lentz Po dienaufsicht – durch die Landesmedienan- Kommunikationsrates, zu beschäftigen. v. stalten und deren Zusammenarbeit – der- Anders als es die bisher vorgetragenen art überwuchert, dass auch hier von Trans- Vorstellungen einer Medienanstalt der Christian to: parenz kaum die Rede sein kann. Zumin- Länder vorsehen, war seinerzeit mit der Fo

M 01 /02.2007 7 titelthemaproduktion digital Fernsehen auf 0 und 1 Die Mitte der 90er Jahre begonnene Digitalisierung der elektro- nischen Medien betraf zunächst vor allem die Übertragungswege. Heute werden alle Fernseh- und Hörfunkprogramme der ARD und der Landesrundfunkanstalten digital verbreitet. Inzwischen wurde auch die Produktion des Rundfunks von der Digitalisierungswelle erfasst. Während diese Umstellung im Hörfunk der ARD schon so gut wie abgeschlossen ist, hat das Fernsehen noch alle Hände voll zu tun. So fiel kurz vor Jahresende bei ARD-aktuell in Hamburg der begriffe der digitalen Produktion in den Startschuss für den vollständigen Übergang auf digitale Produk- Funkhäusern), ist klar: die analoge Tech- nik für die Produktion und Archivierung tionstechnik. Berufsbilder und Beschäftigung in der Fernsehproduk- von Fernsehen kommt erheblich schnel- tion erfahren dabei revolutionäre Veränderungen. ler ans Ende, als beim ruckeligen Beginn der Fernsehdigitalisierung mit Fehlversu- chen, Inkompatibilitäten eingesetzter Sys- Von Rainer Marquardt teme, geplatzten Lieferantenversprechen, „merkwürdigen“ Investitionsentscheidun- gen zu erwarten war. Digitalen Vollzug Das Bild einer vermutlich jüngeren Frau sehen arbeitet, hat schon jetzt oder in melden auch Landesfunkhäuser, die Sport- mit langem, dunklen Haar, vor himmel- nicht zu ferner Zukunft nicht mehr mit schau oder das Morgenmagazin der ARD. blauem Hintergrund, aufgerastert in grobe Magnetbändern oder Papier zu tun, Dass da hier und da noch angegeben wird, Pixelpunkte, hinterlegt mit vielen Ziffern sondern mit elektronischen Dateien, zum hybrid mit analoger und digitaler Technik 0 und 1 – das ist das Titelbild des Jahr- Beispiel audiovisuellen Files, die nach gearbeitet wird, nicht alles klappt, spielt buchs 06 der ARD. Das Motto auf der Aufnahme zur weiteren Bearbeitung und keine große Rolle. Was beim Hörfunk – ersten Seite des PR-Buches: „Die Zukunft Sendung auf Server gelegt werden. Auf abgesehen von einer noch ausstehenden ist heute – hören und sehen digital“. diese Rechner kann direkt zugreifen, wer flächendeckenden Einführung brauch- Wer im öffentlich-rechtlichen Rund- über eine Leitung zu ihm verfügt und zu- barer Archivsysteme – rund zehn Jahre funk auf sich hält, hat sich mittlerweile griffsberechtigt ist. Die Produktionsmittel dauerte, wird entgegen den frühen Erwar- mehr „draufgeschafft“ als solche plakati- und Speichermedien werden umfassend tungen beim Fernsehen wohl kaum länger ven Unsinnsbehauptungen. Die öffent- miteinander vernetzt. Doch was auf den brauchen. liche Aufmerksamkeit richtet sich, kaum ersten Blick wie ein bloßer Technikersatz Und längst sind wir als ver.dianer in verwunderlich, bei diesem Stichwort auf wirkt, hat nachhaltige Wirkung auf fast den einzelnen Senderverbänden beinahe die digitale Verbreitung von Programm. alle Menschen, die beim Fernsehen arbei- täglich mit Fragen der Umstellung auf Auf dem heimischen Empfangsgerät, ten. Ob Redakteur oder Autorin, Kamera- digitale Produktionstechnik und digitale sei es Fernseher mit Plasmabildschirm, frau oder Cutter, Studiotechnikerin oder Speicher befasst. Was ist mit dem Video- Handheld oder Laptop mit Internetan- Ingenieur auf einem Übertragungswagen. journalisten (S. 10), der frei nach dem schluss, kommen durch die Luft oder Motto „eierlegende Wollmilchsau“ recher- durch Kabel digitale Signale an. DVB-T, Qualitätsdebatten notwendig chiert, interviewt, aufnimmt, am Laptop DVB-H, Digisat, IP-TV und Podcasting schneidet und mischt? Setzt sich sein Ein- lassen grüßen, und je länger die „Exper- Es ist dringend an der Zeit, eine orga- satz durch, wenn ja, in welchen Formen, ten“ über diese Entwicklungen reden, um nisierte gewerkschaftliche Diskussion da- wollen oder können wir ihn regulieren, so mehr beweisen sie die alte Erkenntnis: rüber zu führen, wie wir als Beschäftigte, können und wollen wir uns hier in Vorhersagen sind schwierig, vor allem, Tarifpartei oder Personalräte eigentlich auf Qualitäts- und Qalifikationsdebatten ein- wenn sie sich auf die Zukunft beziehen. das Produzieren und Archivieren in Bits mischen, müssen wir über Eigenproduk- Digitalisierung des Rundfunks – das and Bytes antworten. Spätestens, seit tionszuschläge seine Honorierung tarifie- bedeutet die Umwandlung von Text, Bild ARD-aktuell in Hamburg verkündet, die ren, was ist da zu fordern, können und und Ton in binäre Codes, alles wird zur 0 Digitalisierung sei bei ihnen vollzogen, sollen Personalräte solche klassischen oder 1 im Rechner, das heißt: Strom fließt Tagesschau & Co. arbeiteten filebasiert Vergütungsfragen wie Lohnhöhen durch oder: Strom fließt nicht. Wer beim Fern- und vernetzt (die eigentlichen Schlüssel- Dienstvereinbarungen ersetzen? Im WDR

8 M 01 /02.2007 titelthema

NDR-Ablaufredakteur Andreas König gruppen zukunftstauglich, reicht das bloße hat das Redaktionssystem fest im Blick Auffüllen mit neuen Berufsbezeichnungen, so wir es überhaupt durchsetzen können? Sicherlich – von Gewerkschaftsexper- sind alle weiteren Fragen nach Qualitäts- ten sind welche dabei und leisten gewiss sicherung, Ausbildungsregeln, Folgen auf gute Arbeit, wenn gerade mal zehn Jahre andere Gewerke nicht beantwortet. nach Einführung der damals neue Aus- bildungsgang zum Mediengestalter Bild Verträge noch tauglich? und Ton erneut und nachhaltig verändert wird. Und solche Felder, wo sich die Kol- Solche Aufgaben am Beispiel eines leginnen und Kollegen auf hohem Niveau einzigen, bisher kaum zufriedenstellend um eine sinnvolle Gestaltung bemühen, regulierten Berufsbildes stellen sich über- gibt es reihenweise. Doch das reicht nicht, all. Wie nehmen wir Einfluss auf die Ent- wir müssen unsere Meinungsbildung und wicklung der Berufsbilder von Kamera- unser Vorgehen vereinheitlichen und leuten und Cuttern, wie bekämpfen wir koordinieren. Irgendwo in verstaubten krank machende Arbeitsverdichtungen, Tiefen meines Regals habe ich jüngst zwei die durch den Wegfall bisheriger Über- vergilbte, dicke Taschenbücher von Mitte gangs- Wandlungs- und Bearbeitungspro- der 60er gefunden: Dokumente einer

Haubrich zesse entstehen? Wie ist die Qualifikation groß angelegten internationalen Tagung eines gelernten Sendetechnikers zu der IG Metall mit dem Titel: „Automation

Hermann bewerten, der die Systemadministration – Risiko und Chance. Über Rationalisie- to:

Fo für ein digitalisiertes Studio übernimmt? rung, Automatisierung und technischen Müssen wir nicht dringend, so vorhanden, Fortschritt“. Eine ganze Nummer kleiner, Rationalisierungsschutzverträge aus den von ver.di, zum skizzierten Gegenstand zum Beispiel werden wir voraussichtlich Ecken holen und auf ihre Tauglichkeit für und möglichst bald – das fände ich schon Eigenproduktionszuschläge vereinbaren, diese neuen Entwicklungen abklopfen? richtig gut. wie es sie schon beim Hörfunk und vom Ist das Gefüge unserer Vergütungstarif- Modell her für kurze Nachrichtenfilme verträge aus Tätigkeitsbezeichnungen, Be- Der Autor ist stellv. Personalratsvorsitzender gibt, auch für längere Formate vereinbaren. nennung formaler Qualifikationsvoraus- beim WDR und dort Sprecher des Tarifaus- Natürlich im Tarifvertrag. Aber damit setzungen und entsprechender Vergütungs- schusses der Fachgruppe RFAV in ver.di. ■

die „Digis“ eben, sitzen vor ihren Bild- schirmen. Redakteure und Autoren sich- ten die „Euros“, Filmmaterial anderer aus- Digis und ländischer Sender, überfliegen das Ange- bot der Agenturen, schauen sich Beiträge der einzelnen ARD-Studios an. Sie treffen eine Auswahl, laden sich das Material auf den Rechner. Ein Mausklick, das „In“ wird gesetzt, noch einer für das „Out“, Widjschäis Bild und Ton sind markiert und der Digital im NDR: Aufteilung in Redaktion und Produktion passé? nächste Schnitt, die nächste Filmsequenz wird drangesetzt. Parallel wird getextet, ein Insert bestimmt, bei der Grafik ein Sabine von Berlepsch, freigestellte Personal- schneiden, vertonen, planen, schicken ab. Hintergrundbild bestellt und alles über rätin beim Norddeutschen Rundfunk (NDR), Was sich nach Arbeitsverdichtung, Stress das Redaktionssystem „OpenMedia“ mit hat ein Problem. Besorgt beobachtet die und Hetze anhört, wird in den Redaktio- jeder einzelnen Position in den Sendeab- gelernte Cutterin die rasante Entwicklung nen so nicht empfunden. Sabine von Ber- lauf eingegeben. und Umsetzung der Digitalisierung beim lepsch: „Die Kollegen sind hochmotiviert, Zwei Tische weiter wird das gleiche NDR-Fernsehen. Gesprochen wird von so als ob sie einen Jumbo fahren.“ Material für einen längeren, späteren Bei- vernetzter Produktion, File-Transfer von Tatsächlich: Hamburg Lokstedt, der trag bearbeitet. Kein Streit oder Gedrän- PC zu PC,Drag and Drop,volldigitaler Work- NDR, Haus 18. Hier sitzt ARD-aktuell mit gel wie früher um die einzig angelieferte flow vom Ingest bis zum Playout. Ganze der Tagesschau, den Tagesthemen und Kassette, denn das Material liegt zur Berufsbilder werden umgekrempelt, neu dem Nachtmagazin. Und im Newsroom 4 freien Verfügung für alle Kollegen auf definiert und erfunden, ineinander verzahnt. wird der ARD-Digitalkanal Eins Extra pro- dem Server. Kein Warten mehr auf einen duziert. Hier sei, so die NDR-Pressestelle, freien Schnittplatz, eine freie Cutterin, Der neue Allrounder ist der Mediengestal- „kurz vor Weihnachten der Startschuss denn an jedem PC ist gleichzeitig alles ter, ein Alleskönner für Technik, Bild und für den vollständigen Übergang auf digi- durchführbar, Server und vernetzte Pro- Ton, einer, der sich bei Bedarf in jede tale Produktionstechnik gefallen.“ In duktion machen es möglich. Und noch Richtung spezialisieren kann. Und auch der Redaktion, dem Cockpit des Jumbos, einen Tisch weiter in diesem Großraum- bei den Journalisten tut sich viel: Sie sit- herrscht geschäftiges Treiben. Knapp 25 büro steht zwischen telefonierenden Kol- zen in Newsdesk-Räumen an ihren PCs, Redakteure, Autoren, Grafiker und Cutter, legen, neben eingeschalteten Fernsehge-

M 01 /02.2007 9 titelthema

räten mit der laufenden Übertragung der Handball-WM ein Mikrophon. Der Off- Text wird gesprochen. War früher ein ganzes Mischstudio notwendig, hier reicht ein einziger Arbeitsplatz im News- room. Die Nebengeräusche werden weg- gefiltert. „Journalisten-Editing heißt das Zauberwort,“ wie es Dr. Kai Gniffke, Er- ster Chefredakteur von ARD-aktuell, stolz beschreibt. „Das entspricht unserer Philo- sophie des vernetzten Arbeitsplatzes. Die althergebrachte Aufteilung in Redaktion Haubrich und Produktion ist damit passé.“

Ein Stock tiefer, die Regie und das Hermann to:

Sendestudio: Auf den ersten Blick – alles Fo wie früher: Monitore neben Monitoren, Im NDR-Newsroom 4 wird der ARD-Digitalkanal Eins Extra produziert ein Mischpult für den Ton, die große Glaswand zum Studio; einer beschwert sich, dass die Moderatorin schon wieder ich einen festen 15-Uhr-Termin im Schnitt, pegeln den Ton, machen Schnittbilder, nicht pünktlich gewesen sei. Es herrscht musste mich mit anderen Kollegen um sorgen fürs Licht und schneiden, texten eine angespannte, betriebsame Ruhe. Kei- das Material schlagen. Jetzt ist alles viel und mischen das fertige Stück. ne Kommandos, kein „Kamera Eins bitte flexibler.“ Dennoch: Die Qualität bleibt – Und MAZ ab – Bitte zum Schluss kom- stellenweise auf der Strecke. An dem re- Bimedial und multikompatibel men, wir hängen.“ Irgendetwas fehlt. daktionsnahen Schnittplatz kann nur hart Schnell wird klar: Hier gibt es keine Regie geschnitten werden, Überblendungen Vorreiterrolle bei den Videojourna- im herkömmlichen Sinne mehr, der Re- oder andere Feinheiten sind nicht drin. listen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gisseur der Sendung ist nicht anwesend. Aber der Autor ist mit dieser Arbeitsweise spielte der Hessische Rundfunk (HR). Mit Oder korrekter: Regie ist überall – auf je- zufrieden. Doch auch hier eine Einschrän- dem „Telearbeiter“ wurde das Berufsbild dem der PC-Bildschirme jedes einzelnen kung: „Längere Stücke schneide ich lieber eines bimedialen Journalisten installiert. Technikers. Automatisch läuft das Redak- nicht allein. Ich bin ein Fan der Arbeits- Diese „eierlegende Wollmilchsau“, so die tionssystem „OpenMedia“ und hakt im teilung. Es ist immer noch schön, sich im sarkastische Bezeichnung seiner nur ein- Sendeablauf Punkt für Punkt, Position für Schnitt mit jemandem auszutauschen. dimensional ausgebildeten Kollegen, ma- Position unweigerlich ab. Ein freier Re- Und es gilt der alte Spruch: Die Cutterin che einfach alles und noch viel mehr: gisseur zu M: „Einige Kollegen sind total ist immer noch der erste Zuschauer.“ Als Regionalredakteur oder Freier ist er fixiert auf diesen Scheiß-PC-Monitor. Die Ein guter Film, so will es eine alte ständig unterwegs, arbeitet für Funk und denken nicht mehr im Bild, die denken Fernsehregel, entsteht dreimal: Als erstes Fernsehen gleichzeitig, ist ein medialer in OpenMedia. Man sieht nicht mehr auf beim Autor, der recherchiert, sich die Transgender mit Rundfunk-Aufnahmege- die Monitorwand, sondern nur noch in Geschichte vorstellt, weiß in welche Rich- rät, Fernseh-Digi und multikompatiblen seinen Computer, wo das System läuft. tung sie gehen soll. Im zweiten Schritt Schnittplatz. Er arbeitet auf allen Ebenen Und das System ist das Gesetz.“ kommt der Kameramann dazu, der mit und der HR verbucht ihn in seinem eigenen Ideen und seiner Bildsprache 36seitigen Abschlußbericht „Pilotversuch Flexibel und zeitunabhängig optimiert und vielleicht sogar eine neue Videojournalisten“ als Erfolg: „Videojour- Richtung anzeigt. Und zum Schluss setzt nalisten sind eine Bereicherung für das Zwei Häuser weiter in Hamburg eine gute Cutterin im Schnitt dem Ge- Programm“. Lokstedt, Haus 16, die DAS!-Redaktion. samtwerk ihren Stempel drauf. Aber nicht nur Programmtechnokra- Hier wird an dem täglichen Abendmaga- Immer noch NDR, diesmal weiter ten geraten ins Schwärmen, auch Journa- zin für das ganze NDR-Sendegebiet gear- östlich, das Landesfunkhaus Schwerin. listen können sich den vielfältigen Mög- beitet. Der freie Autor und Realisator Keine Rede mehr von einem gemeinsamen lichkeiten eines Einsatzes der Widjschäis Domenique Ziesemer ist diese Woche für Gesamtwerk, an dem die einzelnen Ex- nicht entziehen. So auch der Redakteurs- die zweiminütige Rubrik „DAS! zappt“ perten mitwirken. In Mecklenburg-Vor- ausschuss des NDR, „weil Videoreporter zuständig, eine kleine heiter-ironische pommern sollen ab dem 1. März in einem in bestimmten Situationen unauffälliger Tagesbetrachtung aus Sicht der großen, Pilotversuch vor allem in den Regional- drehen und mit ‚kleiner Ausrüstung‘ eine weiten Welt. Sein Bildmaterial ist auch hier büros Videojournalisten, die „Widjschäis“, größere Nähe zu ihrem Protagonisten die „Euro“. Ziesemer scrollt sich durch eingesetzt werden. herstellen können.“ Für die Redakteurs- die Übersicht der Überspielungen, die alle Widjschäis sind die taffen, meist jün- vertreter stellt sich daher die Frage, wa- „auf dem Server liegen“. Egal wer im Sen- geren Kollegen, die alles selber machen. rum das Schweriner Pilotprojekt „nicht der mit diesem Material gerade arbeitet, Im Volontariat oder auf diversen kom- in allen Landesfunkhäusern und im Fern- auch Ziesemer kann sich die Bilder auf merziellen oder sogenannten public-pri- sehbereich Zeitgeschehen angesiedelt seinen Bildschirm holen. Er entscheidet vat-partnership Medienschulen haben sie werden kann.“ Eine Frage , die der NDR- sich für die kleinen, in einem Zoo gebo- es schon lernen können: Ausgestattet mit Kameramann und Personalrat Kai Sönnke renen Pandas, sichtet das Material, wählt einer kleinen, leichten Digitalkamera, mit einer simplen Festsstellung beantwor- einzelne Szenen aus, setzt seine Markie- einem einbeinigem Stativ und einem Lap- tet: „Das bedeutet einen klaren Qualitäts- rungen, schneidet, verschiebt eine schon top können sie alles und machen alles. verlust.“ Denn ein wirklich guter Film geschnittene Sequenz mit der Maus an Sie recherchieren das Thema, fahren zum entsteht dreimal – alles andere sind meist eine andere Stelle und ist zufrieden: „Wir Termin, stellen die Fragen, nehmen die nur Momentaufnahmen aus dem Rot- arbeiten zeitunabhängiger. Früher hatte Antworten auf, handhaben die Kamera, und Blaulichtmilieu. Wulf Beleites ■

10 M 01 /02.2007 titelthema Qualitätszweifel der ersten Zuschauerin Andrea Schröder-Jahn ist Cutterin beim NDR-Fernsehen in Hamburg

M|Beim NDR ist gerade der letzte Cutter- SCHRÖDER-JAHN | Das hängt damit zu- SCHRÖDER-JAHN | Nicht viel. Es wird Volontärsjahrgang nach zweieinhalb Jahren sammen, dass diese neuen Schnittsysteme weniger Cutter geben, wenn die Autoren zu Ende gegangen. Es war der letzte. Cutte- einem so viele Möglichkeiten geben. alles selber machen. Es hat schon seinen rinnen und Cutter werden nicht mehr aus- Dadurch sind Autoren oft schlechter vor- Sinn, dass es Fachleute für die einzelnen gebildet. Ist Cutter ein aussterbender Beruf? bereitet. Früher wurde von den Autoren Berufe gibt. Die Schnitte werden sehr viel vor dem Schnitt sehr viel stringenter das schlechter, die Qualität leidet. Für die Au- ANDREA SCHRÖDER-JAHN | Das könnte Drehmaterial gesichtet. Jetzt wird erst das toren bedeutet es eine erhebliche Mehrar- sein. Es wird jetzt auf Leute gesetzt, die Material eindigitalisiert und dann kann beit. Und: Wir sind die ersten Zuschauer, ein breiteres, technisches Spektrum in man sich ja im Schnitt entscheiden, wel- die einen Film sehen. Man berät den Au- der Ausbildung haben, auf die Medien- che Einstellung man nimmt. Das ist ein- tor, man erstellt ein Produkt zusammen gestalter. Die können sich nach ihrer fach zeitaufwendiger. mit dem Autor. Das alles fällt dann weg. Ausbildung für Kamera, Ton, als Techniker oder für den Schnitt entscheiden. Ist es M|Aber die Schnitte werden auch in die M|Nun sind ja einige Autoren aber auch Schnitt, dann bekommen sie noch eine Redaktionen verlagert. sehr zufrieden damit, selber zu schneiden. dreimonatige Schnittvertiefung. Aber was Einige haben eigene Schnittplätze zu Hause. sind drei Monate gegen zweieinhalb Jahre. SCHRÖDER-JAHN | Ja, das findet bei uns auch schon statt, beim Abendmagazin SCHRÖDER-JAHN | Vor allem jüngere M|Was hat sich seit Einführung der DAS! im Nachrichtenblock und bei DAS! Autoren haben zu Hause auf ihrem PC Digitalisierung im Berufsbild der Cutterin zappt. Die Autoren schneiden Bild und Schnittprogramme, machen ihren eigenen verändert? Ton an einem Redaktionsschnittplatz. Vorschnitt. Die haben zum Teil recht viel Das Material wird in der sendefähigen Ahnung, aber eben nicht von einem pro- SCHRÖDER-JAHN | Unser Beruf ist kom- Qualität auf einem Server gespeichert fessionellem Schnittplatz, der viel kom- plexer geworden, wir haben mehr Auf- und gleichzeitig gibt es eine Auskopplung plexer und aufwendiger ist. Die quatschen gaben übernommen. Die neuen Systeme in einer schlechteren Qualität, dem einem manchmal sehr in den Schnitt bieten einem alle Tools, alle Möglichkei- Lowres. Der geht dann auf den redak- rein. Oder die Kollegen bedrängen einen, ten, die früher in anderen Abteilungen tionsnahen Schnittplatz und das soge- was jetzt so die digitalen Effekte angeht. lagen. Man kann Farbkorrekturen machen, nannte Highres in einer guten Auflösung man hat integrierte, digitale Effektsysteme. verbleibt eben auf dem Server für die M|Kann davon ausgegangen werden, dass Und der Zeitdruck ist höher geworden. weitere Nachbearbeitung. Damit wird in Zukunft kleinere Beiträge, also Magazin- der vom Autor geschnittene Beitrag dann Beiträge von etwa zwei- bis vierminütiger M|Wieso haben sich Arbeitsverdichtung vom Techniker gemastert und damit Länge auch in den Redaktionen geschnitten und Zeitdruck erhöht? wieder eine bessere, eine sendefähige werden? Qualität hergestellt. SCHRÖDER-JAHN | Wir werden natürlich M|Sitzt denn auch ein Cutter mit in den versuchen, uns dagegen zu wehren und Redaktionen oder macht der Autor das alles zu argumentieren, damit das nicht pas- selber? siert. Wir Cutter wollen die klare Tren- nung, damit wir weiter mit den Autoren SCHRÖDER-JAHN | Zur Zeit sind noch Cut- zusammenarbeiten können, quer durch terin diesem redaktionsnahem Schnitt. die Redaktionen. Heute arbeiten wir ta- Aber das sollen in der Zukunft Techniker gesaktuell, für wöchentliche Magazine, übernehmen. Und: Die Techniker werden wir schneiden auch Features. Dadurch ist niedriger bezahlt als die Cutter – eindeu- der Beruf unheimlich vielfältig. Durch tig. Aber das Echo, das von Eins Extra bei diese Vielfalt bildet man sich ja auch sel- ARD-aktuell kommt, ist ein positives, ber weiter und es macht auch viel Spaß. weil die Techniker es toll finden, in die Und wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich Redaktion mit eingebunden zu werden, nur in einer oder nur in zwei Redaktionen gemeinsam mit Redakteuren an einem arbeite, dann ist das bestimmt nett, an Produkt zu arbeiten und eben nicht nur dem Produkt und an der Entstehung

Haubrich ausführendes Organ zu sein. beteiligt zu sein, nur diese Vielfalt ver- schwindet und das fände ich für mich

Hermann M|Was halten die Cutter von den Video- persönlich sehr, sehr schade. to: ■ Fo journalisten? Das Gespräch führte Wulf Beleites

M 01 /02.2007 11 branchenund berufe Sechs Monate gespeichert – auch Journalistendaten dju unterstützt Sammel-Verfassungsbeschwerde,wenn das Gesetz in Kraft tritt

Ab Mitte dieses Jahres sollen sämtliche Die dju in ver.di hält dies für verfas- Bundesjustizministeriums für ein „Gesetz Verbindungs- und Standortdaten, die sungswidrig. Sie unterstützt deshalb die zur Neuregelung der Telekommuni- beim Telefonieren vom Festnetz oder Han- Initiative „Stoppt die Vorratsdatenspeiche- kationsüberwachung und anderer verdek- dy, E-Mailen, SMS-Versand, Internet-Sur- rung“ und ruft alle JournalistInnen als Be- kter Ermittlungsmaßnahmen“ vom fen, Chatten oder Filesharing anfallen, für rufsgeheimnisträger auf, die Sammel-Ver- 27. November 2006 auch zahlreiche Ände- sechs Monate gespeichert werden. Die fassungsbeschwerde gegen das Gesetz zu rungen der Strafprozessordnung vor, unter Bundesregierung will die heftig umstritte- unterzeichnen (http://www.vorratsdatek- anderem Verschlechterungen beim Zeug- ne Richtlinie zur verdachtsunabhängigen speicherung.de). Bislang haben über 6.000 nisverweigerungsrecht von Journalisten. Vorratspeicherung von Telefon- und Inter- Personen das Online-Formular ausgefüllt Eine gemeinsame Stellungnahme von netdaten der Europäischen Union vom und eine Prozessvollmacht erteilt. Mit der ARD, BDZV, DJV, Deutschem Presserat, März 2006 in deutsches Recht umsetzen. Beteiligung sind keine Kosten verbunden. VDZ, ver.di, VPRT und ZDF zieht das Fazit, Zweck der Vorratsdatenspeicherung Sollte das Gesetz in Kraft treten, wird um- dass diese Neuregelungen geeignet sind, soll die Ermittlung, Aufdeckung und Ver- gehend Klage eingereicht. „den durch das Zeugnisverweigerungs- folgung schwerer Straftaten sein, zu denen recht bezweckten Schutz der Informanten allerdings auch sämtliche mittels Tele- Verschlechterung beim und der von staatlichen Eingriffen unge- kommunikation begangene Straftaten ge- Zeugnisverweigerungsrecht störten Redaktionsarbeit nachhaltig zu be- hören. Zugriff auf die Daten werden Poli- schädigen.“ Die Bundesregierung wird zei und Staatsanwaltschaft, aber auch aus- Außer dem neuen §106a Telekommu- deshalb eindringlich aufgefordert, diesen ländische Staaten erhalten. Ausnahmen nikationsgesetz zur Vorratsdatenspeiche- Weg nicht weiter zu verfolgen. für Journalisten soll es nicht geben. rung sieht der Referentenentwurf des Rüdiger Lühr ■

➧ Buchrezension: Medienmenschen. Wie man Wirklichkeit inszeniert Anfängersünden

Aller Anfang ist schwer.Aber wenn eher unbeleckte „Jungjourna- mern, dass die BZ sie „Franzi van Speck“ nannte.PR-Berater listen„ – faktisch: Studierende der Uni Hamburg, also angehende Klaus Kocks kann gar unwidersprochen behaupten, Joschka Fi- Akademiker – die Chance haben, Prominente zu ihrer Rolle in den scher sei seinem Rollenkonzept untreu geworden, als er wieder Medien zu befragen, hat man Hoffnung. Leider umsonst. Die fett wurde.Dabei war Fischer mit Bauch mindestens so beliebt Interviewsammlung „Medienmenschen. Wie man Wirklichkeit in- und erfolgreich wie ohne.Aber die Interviewer sind schlechtere szeniert“ hat zwar ein schlüssiges Konzept und schicke Über- Beobachter,als es Wissenschaft und Journalismus erlauben: Jede schriften. Auch Vorwort und Einleitung machen neugierig. Aber Selbstdarstellungsfloskel lassen sie gelten, und wenn sie mal Jens Bergmann / an der Umsetzung und Einlösung des darin Versprochenen hapert kritisch gegenfragen, tun sie das ungeschickt, gar geschmacklos. Bernhard Pörksen es.Das liegt vermutlich an der Unerfahrenheit der 26 Studis,die So wirken die Gespräche unpersönlich, auch humorlos – und ent- (Hrsg.): von den zwei Herausgebern auf die Promis angesetzt wurden. behren jeder Dramaturgie. Journalistikprofessor Bernhard Pörksen, mit 37 ein „Jungprof“, Immerhin zeigt das Buch sämtliche Anfängersünden in plakativer Medienmenschen. und Noch-jung-Autor Jens Bergmann, 41, vom Magazin „brand Größe.Zur Abschreckung und als Musterbeispiel, wie man Inter- Wie man Wirklich- eins“,könnten zwar als originelle Nachwuchsförderer gelten. views nicht führt, wie man sie in den Sand setzt und vergurkt, ist keit inszeniert Doch der Salat ist welk:Weder Joschka Fischer noch Verona Pooth dieses dicke Buch höchst tauglich. Das medienversierte Regie-Ge- noch Claudia Roth oder Roger Willemsen sagen den Studenten nie Christoph Schlingensief hat das offenbar rechtzeitig gespürt: Solibro-Verlag, etwas Neues.Kein Wunder: Die Fragen, oft in unlesbarem Band- Er zog seine Einwilligung, Übungsobjekt zu sein, nach erfolgtem Münster 2007, wurmformat, werden naiv bis verkopft gestellt. Interview zurück. Den „Jungjournalisten“ sei gesagt: Euer Buch 344 Seiten, Abgedroschene Phrasen sind denn auch alles,was die Interview- zeugt von viel Ehrgeiz, aber wenig Fleiß – und noch weniger 19,80 Euro ten preisgeben: FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher beschwört Esprit und Inspiration. Falls Ihr,was für Journalisten typisch wäre, seine üblichen apokalyptischen Fantasien, der mediale Hofnarr hartnäckig seid, ein Rat: Anfänger sollten erstmal kleine Formen ISBN Peter Sloterdijk eine nicht weiter erläuterte „Dunkelfurcht der möglichst brillant beherrschen lernen statt sich in seitenlangen 978-3-932927-32-4 Menschen“.DGB-Chef Michael Sommer wird als Häuschenbesit- Mega-Interviews mit hartgesottenen Medienprofis zu verhed- zer „geoutet“ und Sportskanone Franzi van Almsick darf bejam- dern. Gisela Sonnenburg ■

12 M 01 /02.2007 journalismus

Deutsche Bildagenturen Für mehr Transparenz mit 200 Mio.Euro Umsatz Ein Jahr IFG – Gesetzeskommentar jetzt erhältlich Der Bundesverband der Pressebild- Agenturen und Bildarchive (BVPA) hat erstmals eine eigene Wirtschaftsstudie An die verschiedenen Bundeseinrichtun- Schaar, gewandt. In rund zwei Dritteln der über den deutschen Bildermarkt des gen wurden im vergangenen Jahr 2.278 161 inzwischen abgeschlossenen Fälle Jahres 2005 erstellt, an der 44 Verbands- Anträge auf Akteneinsicht nach dem konnte Schaar eine für den Antragsteller agenturen teilnahmen. In einer Presse- neuen Informationsfreiheitsgesetz (IFG) günstige Lösung erreichen. mitteilung informierte er über das um- gestellt, das am 1. Januar 2006 in Kraft Nur 92 Anträge auf Akteneinsicht fangreiche Zahlenwerk, welches voll- trat. Die Bundesregierung zog damit für wurden von recherchierenden Journalis- ständig nur den Beteiligten vorliegt. Jahr eine positive Bilanz der Re- ten gestellt. Damit sie und andere Antrag- Danach haben die befragten Agenturen gelung, die für mehr Transparenz in Poli- steller das neue Auskunftsrecht besser nut- 32,9 Mio. Euro Umsatz im Geschäfts- tik und Verwaltung sorgen soll. Für das zen können, hat das IFG-Bündnis jetzt ei- jahr 2005 erwirtschaftet. Die Hälfte der IFG hatte sich ein Bündnis aus Journalis- nen eigenen Gesetzeskommentar heraus- Agenturen erzielte je ein Ergebnis von ten- und Bürgerrechtsorganisationen – un- gebracht. Auf über 200 Seiten wird jeder mehr als 400.000 Euro. Im Durch- ter ihnen die dju – massiv eingesetzt. einzelne Paragraf des IFG sowie der Aus- schnitt betrug der Umsatz pro Agentur Nach Auskunft des Bundesinnenminis- kunftsanspruch nach den Landespressege- 860.000 Euro. Unter Berücksichtigung teriums sind im Jahr 2006 von den 2.278 setzen erklärt und zum besseren Verständ- der Umsatz- und Unternehmensgrö- Auskunftsbegehren 1.379 ganz oder teil- nis anhand praktischer Fallbeispiele er- ßengewichtung wird für die geschätz- weise bewilligt worden. 410 Anträge wur- läutert. In den Fachkommentaren von ten 590 Bildagenturen in Deutschland den abgelehnt, der Rest ist noch in Be- Rechtsanwalt Wilhelm Mecklenburg und 2005 ein Gesamthonorarumsatz von arbeitung. Gegen ablehnende Bescheide DJV-Justiziar Benno Pöppelmann werden rund 200 Mio. Euro angenommen. wurden 142 Widersprüche eingelegt, bis- die Anliegen von Journalisten in besonde- Die Honorarsummen wurden zu 88 % her nur 23 zumindest teilweise erfolg- rer Weise berücksichtigt. Rüdiger Lühr ■ mit digitalen und 12 % mit physischen reich. 62 Widersprüche wurden zurückge- Bildern erzielt. Insgesamt wurden die wiesen, 27 Klagen sind derzeit anhängig. Honorarumsätze zu 85 % in Deutsch- ➧ Informationsfreiheitsgesetz land und zu 15 % im Ausland erwirt- Terminkalender soll tabu sein schaftet. Die Honorare verteilten sich Gesetzestexte – Kommentierungen – nach dem Nutzungs-Medium zu 35 % Bekannt gewordene Fälle waren die Fallbeispiele – Erläuterungen auf Zeitschriften, 23 % Werbung, 15 % vergeblichen Versuche, Einblick in die ISBN 978-3-935819-22-0 Buchverlage, 14 % Zeitungen, 6% Film / Verträge mit dem Maut-Konsortium Toll Fernsehen, 1% digitale Medien sowie Collect oder in den Terminkalender des 10 Euro Schutzgebühr,Porto und Verpackung 6% Sonstige. Das Umsatzwachstum lag Berliner Bürgermeisters Wowereit zu be- Bestellung über die ver.di-GmbH; 2005 gegenüber 2004 insgesamt durch- kommen. 196 Bürger haben sich 2006 an E-Mail: [email protected] schnittlich bei 9%. Insgesamt vertreten den Bundesbeauftragten für die Informa- Fax: 030 /6956–31 60 die Agenturen ca. 7.500 Fotografen, da- tionsfreiheit und den Datenschutz, Peter von 40 % aus dem Ausland. ■

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M 01 /02.2007 13 print Das Ende der Kuschelpolitik Personalabbau und unlautere Honorarbedingungen bei Springer

Im Axel Springer Verlag geht die Angst um. welchen Aufgaben das geschehen soll. Die An den Standorten Hamburg und Berlin dro- Geschäftsleitung verweigert einstweilen hen Arbeitsplatzabbau, Outsourcing und jedes Gespräch über die Abbau- und Out- Lohndumping.Zugleich versucht der Verlag, sourcing-Pläne. Klarer erscheint die Zu- auch die Honorare freier Journalisten im kunft des Rechnungswesens: Bis zum Handstreichverfahren zu kürzen. 1. Juli soll laut Finanzvorstand Steffen Naumann die gesamte Abteilung nach „Hände weg von unseren Arbeitsplätzen!“ Berlin umziehen. Über die Konditionen Auch ungemütliches Nieselwetter hielt für diejenigen, die diesen Umzug mitma- einige Hundert Springer-Kollegen nicht chen, sickerte bislang wenig bis gar nichts davon ab, am 22. Januar dem ver.di-Aufruf durch. Erst recht darüber, was denjenigen zur Protestaktion gegen die Gefährdung blüht, die aus privaten oder sonstigen ihrer Arbeitsplätze zu folgen. Zum wieder- Lebensplanungsgründen die Transaktion tik bei Springer definitiv zu Ende geht. Das holten Mal verlangten Belegschaft und Be- nicht mitgehen können. Offenbar speku- muss sie wohl auch – wie anders ließe sich triebsrat Klarheit über die Anfang Septem- liert der Verlag darauf, allein dadurch eini- sonst das „Extra-Salär von über 30 Millio- ber bekannt gewordenen Umstrukturie- ge „Überschüssige“ bequem loszuwerden. nen Euro“ erwirtschaften, das sich der rungspläne der Geschäftsleitung. Monate- Springer-Vorstand laut „Stern Online“ bis lang hatten Unternehmensberater von Viele tappen noch im Dunkeln zum Jahr 2008 mit Hilfe eines „Aktien- Roland Berger die Springer-Konzernhäuser optionsprogramms“ genehmigen will? in Hamburg und Berlin durchkämmt, um In den meisten anderen Bereichen Ungerechtfertigte Sozialneidattacken? der Geschäftsleitung Vorschläge zur „Effi- tappen die Beschäftigten noch mehr im Verlagsgründer Axel Cäsar Springer dürfte zienzoptimierung“ zu machen. Gerüchte, Dunkeln. Betroffen sind unter anderem im Grabe rotieren angesichts solcher Ge- wonach als Folge dieser „Verwaltungsana- Druckereiverwaltung, Personal, Recht, schäftsgebaren. Anders als zu seinen Leb- lyse“ bis zu 400 Arbeitsplätze gestrichen Eventmanagement und Information / zeiten profiliert sich der Verlag in jüngster werden sollen, blieben zunächst unde- Öffentlichkeitsarbeit. Es sei „zu befürch- Zeit als Jobkiller ersten Grades. Betrug die mentiert. Ebenso Gerüchte über umfang- ten, dass Beschäftigte in neu zu gründen- Gesamtzahl der Beschäftigten vor sechs reiche Outsourcing-Programme und Be- den Axel Springer Unternehmen künftig Jahren noch rund 14.000, so dürfte diese triebsverlagerungen. Angesichts der nur weniger Geld bekommen – bei einer dann Zahl im laufenden Jahr auf unter 10.000 wenige Monate zurückliegenden „Jubel- auch längeren Arbeitszeit“, argwöhnt ver.di- sinken. Gewerkschaften und Belegschaft Berichte“ des Springer-Vorstands vor den Landesfachbereichsleiter Peter Ahner. wollen diesen Aderlass nicht wider- Aktionären monierte der Betriebsrat: Es sei Natürlich, so die stereotype Besänfti- spruchslos hinnehmen. Auf Initiative des „weder sozial noch moralisch vertretbar, gungsformel, solle der unvermeidliche Betriebsrats wurde die gewerkschaftsnahe die Arbeitsplätze von Kolleginnen und Personalabbau „sozialverträglich“ erfol- ISA Consult beauftragt, die Ergebnisse der Kollegen, die zum Erfolg des Hauses bei- gen. Dass laut ver.di KollegInnen, die zu- „Verwaltungsanalyse“ kritisch zu überprü- getragen haben, in Frage zu stellen“. vor zu Altersteilzeit-Vereinbarungen „gera- fen. Zugleich schaltete der Betriebsrat ein Anfang September ließ Springer die dezu gedrängt worden waren“, eben diese Anwaltsbüro ein, das die von der Ge- Katze aus dem Sack: 266 Stellen sollen ge- Vereinbarung zur Jahreswende „plötzlich schäftsleitung geplanten Maßnahmen auf strichen, weitere 155 Jobs ausgelagert wer- und durch die Bank verweigert“ wurde, ihre rechtliche Zulässigkeit abklopft. den. Betriebsbedingte Kündigungen, so passt nicht in dieses harmonische Be- Auch am Standort Berlin fürchten vie- ließ der Verlag wissen, seien zwar nicht er- triebsfamilienbild. Anderen Kollegen, die le Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. In der wünscht, aber auch nicht ausgeschlossen. aus betroffenen Bereichen freiwillig ge- Hauptstadt trägt das Jobkillerprogramm Nach Bekanntgabe der Hiobsbotschaft gangen waren, sei dem Vernehmen nach den schnittigen Namen „Online First“. hüllte sich die Geschäftsleitung zunächst eine Abfindung nach dem Rationalisie- Dahinter steckt die seit Sommer 2006 vor- in Schweigen. Kein schöner Zustand für rungsschutzabkommen verweigert wor- angetriebene Integration der „blauen die betroffenen Kollegen, denen scheib- den, moniert die Hamburger ver.di- Gruppe“ – Welt, Welt Kompakt, Welt am chenweise verklickert wird, was ihnen Betriebsgruppe. Und fragt konsterniert: Sonntag und Berliner Morgenpost – in blüht. Nach Darstellung der Hamburger „Worauf steuert der Vorstand damit zu?“ einem gemeinsamen Newsroom. Wenn ver.di-Betriebsgruppe des ASV sollen im Nicht wenige Beobachter haben den Ressorts zusammengelegt werden, liege es Bereich „AS media systems“ 46 Stellen Eindruck, dass unter dem kühl auf maxi- „doch auf der Hand, dass da Personal ein- „komplett wegfallen, 83 ausgelagert wer- male Rendite orientierten Regime von gespart werden soll“, fürchtete der stell- den“. Völlig unklar ist bislang, wann, wo- Vorstandschef Mathias Döpfner die Ära vertretende Betriebsratsvorsitzende Holger hin, zu welchen Bedingungen und mit der sozialpartnerschaftlichen Kuschelpoli- Kollonitsch schon im vergangenen Herbst.

14 M 01 /02.2007 print

Mittlerweile produ- Laut Josef Propst, Verlagsgeschäftsführer ohnehin teilweise bei dürftigen 5,38 Euro ziert der laut Sprin- Regionalzeitungen, soll mit dem Projekt liegen. Bei Akzeptanz der neuen Honorar- ger-Vorstandschef gezeigt werden, „dass Restrukturierungs- regelungen, so die Gewerkschaft, könnten Döpfner „modernste maßnahmen nicht zwangsläufig Arbeits- freie Journalisten „dann durchaus mit den Workflow Online to platzabbau bedeuten müssen“. Die Betrof- Arbeitsbedingungen in der Hamburger Print“ die ersten Op- fenen – es ist die Rede von 50 bis 100 Be- Hotelbranche konkurrieren“. fer. Nach Inbetrieb- schäftigten – sollten Propst beim Wort Der Vorstoß Springers ist umso un- nahme des integrier- nehmen. verfrorener, als die Verlegerverbände seit ten Newsrooms im drei Jahren mit ver.di über angemessene November „konnten Anspruch auf alle Nutzungsrechte Vergütungen für Freie nach dem neuen Personalressourcen Urheberrechtsgesetz verhandeln. „Springers in der Gruppe effi- Als verspätetes „Weihnachtsgeschenk“ hausinterne Dumping-Initiative“, so die zienter gebündelt schickte der Axel Springer Verlag Mitte Ja- dju in ver.di, sei eine „grobe Missachtung werden“, ließ der nuar seinen freien Journalistinnen und nicht nur der Verhandlungspartner, son- Verlag Anfang Januar Journalisten mit der letzten Monats- dern auch des Wertes journalistischer Ar- im kühlen Rationa- abrechnung neue Honorarbedingungen beit, und ein Versuch, durch Marktmacht lisierungsjargon ver- zu. Darin erhebt der Verlag Anspruch auf Bedingungen zu diktieren“. Die dju hat lauten. „Den dadurch alle denkbaren Nutzungsrechte – ohne zu- daher allen Freien empfohlen, die neuen frei werdenden Mit- sätzliche Vergütung, versteht sich. Der Ka- Regelungen nicht zu akzeptieren. Ein arbeitern“ könne nun talog umfasst unter anderem analog, digi- Musterschreiben für den Widerspruch und in einer „neuen Re- tal, Tele- und Mediendienste, Internet, weitere Informationen dazu sind auf der daktionseinheit eine Datenbanken, Mobilfunk, Breitbandnetze dju-Website zu finden: http://dju.verdi.de. qualifizierte Beschäf- und Pressespiegel. Selbst vom Verlag abge- Gemeinsam mit dem DJV und Freelens ul Glaser

Pa tigung angeboten lehnte Beiträge sollen demnach nur „un- forderte die dju Springer-Vorstandschef to:

Fo werden“. ter Beachtung der Interessen des Verlags“ Döpfner schriftlich auf, die unzumutbaren Was die zu die- vermarktet werden. Ein geradezu sitten- Geschäftsbedingungen zurückzuziehen. sem Zwecke aus dem Boden zu stampfen- widriges Ansinnen, zumal bei Brutto-Stun- Sollte der Verlag stur bleiben, wollen die de „Entwicklungs- und Serviceredaktion“ denlöhnen von Freien, die nach Berech- Gewerkschaften rechtlich dagegen vorge- eigentlich soll, blieb einstweilen offen. nungen des ver.di-Fachbereichs Medien hen. Günter Herkel ■

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M 01 /02.2007 15 print

Tarifabschluss bei dpa mit Übernahme von Volos Falscher Reisejournalist FRANKFURT /MAIN. Dass Tarifpolitik auch heute noch zu kreativen Lösun- akzeptiert Geldstrafe gen fähig ist, zeigt der Tarifabschluss für die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Ende November einigten sich die Tarif- BREMEN. Der ehemalige niedersächsische berichte als eigene Arbeitsproben einge- parteien auf einen Abschluss, der im CDU-Landtagsabgeordnete Thorsten Thüm- reicht haben. Als die Oldenburger Nord- materiellen Teil im wesentlichen dem ler muss endgültig 900 Euro Strafe wegen west-Zeitung den falschen Reisejourna- Abschluss für die RedakteurInnen an Betruges mithilfe eines Presseausweises listen im Frühsommer 2005 enttarnte, leg- Tageszeitungen folgt. Außerdem wurde bezahlen. Dieses Urteil des Amtsgerichts te der damals 34-Jährige alle politischen eine Zusatzvereinbarung getroffen, die Oldenburg ist nunmehr rechtskräftig, Ämter nieder. bis 2008 die Übernahme von rund 30 nachdem er seine zunächst eingelegte Be- Die Staatsanwaltschaft wollte gegen VolontärInnen in unbefristete Anstel- rufung zurückgenommen hat. ihn zunächst einen Strafbefehl über 6.000 lungsverhältnisse vorsieht und befristet Thümler hatte sich bei Hotels in Euro erwirken. Auf seinen Einspruch hin eine Absenkung der Eingangsgehälter Mecklenburg-Vorpommern als Reisejour- verurteilte ihn das Amtsgericht Oldenburg im Gehaltstarifvertrag. Die dpa-Tarif- nalist ausgegeben, um dort mit seiner Le- dann aber nur zu 900 Euro. Dagegen leg- kommission hat der Regelung zuge- bensgefährtin günstig übernachten zu ten sowohl er als auch die Staatsanwalt- stimmt, weil ansonsten eine Beschäfti- können – mal gratis, mal verbilligt. Der schaft Berufung ein. Während der Ver- gung nicht bei der dpa selbst, sondern dafür nötige Presseausweis, ausgestellt und handlung vorm Oldenburger Landgericht als Pauschalisten oder in einer der tarif- jährlich verlängert vom DJV Brandenburg, einigten sich dann aber beide Seiten dar- losen dpa-Töchter erfolgt wäre. Freiwer- stammte noch aus einer früheren Mitar- auf, alle Rechtsmittel zurückzunehmen dende Planstellen sollen zunächst dpa- beit bei einem Bauernblatt. Bei seinen Bu- und die Geldstrafe rechtskräftig werden zu Pauschalisten angeboten werden. ■ chungen soll Thümler auch fremde Reise- lassen. stg. ■ Schon entdeckt? Engagierte Medien abseits des Mainstreams sind hochinteressant, aber wenig bekannt. Deshalb stellt M mit dieser neuen Rubrik in jedem Heft eines davon vor. Das Blättchen Im Januar feierte das in Berlin erscheinende schrift für Politik, Kunst und Wirtschaft“.Seitdem „Blättchen“ gemeinsam mit treuen Autorinnen pflegen sie darin ein gemischtes Konzept von In- und Autoren, Freunden und Sympathisanten den lands-, Auslands- und Kulturthemen, legen Wert Start in sein zehntes Jahr.Die Macher Jörn Schü- auf politisch Unterhaltsames jenseits des Main- trumpf und Wolfgang Sabath hatten zu entspann- streams.Ein Feuilleton pro Ausgabe ist Pflicht, ter Runde geladen, „weil wir uns sonst kaum se- dazu in zwei Rubriken am Schluss Antworten und hen und alles per e-mail abwickeln.“ Wer das un- Bemerkungen. Wenn`s passt, werden Blöcke zu spektakuläre Zweiwochenblatt im Schulheftformat Landespolitik oder geschichtlichen Ereignissen zu- in der Hand hält und sich in der Pressegeschichte sammengestellt. Im Augenblick läuft Lyrik, die ge- etwas auskennt, fühlt sich sofort an die von Sieg- gen den Strich bürstet. fried Jacobsohn 1918 begründete „Weltbühne“ Alle zwei Wochen findet sich das Zweierteam des gern auf Tucholskys Texte zurückgegriffen. mit ihren Protagonisten Carl von Ossietzky und Blättchens virtuell zusammen, wählt aus einem Die Koexistenz mit Ossietzky ist ein „Dauerbren- Kurt Tucholsky erinnert. Das kräftige Orangerot „Berg von Zusendungen“ die in die Heftstruktur ner“,weiß Sabath, „aber wir bestehen nebenein- des schlichten Covers mit schwarzer Schrift, Fließ- passenden Themen aus,redigiert und layoutet ander ohne ausgesprochenes Konkurrenzgefühl“. texte,von deren Lektüre nichts ablenkt, konse- selbst. „Wir sind nur für uns verantwortlich, genie- Vielleicht weil – eher unbeabsichtigt – das Blätt- quent bilderlos.Die traditionsreiche Zeitschrift er- ßen es,dass keiner reinredet.“ Wobei Sabath die chen vorrangig im Osten und Ossietzky vor allem schien ab 1946 wieder in der DDR, wurde nach der Gefahr einräumt, dass die Sicht zu eng werden im Westen gelesen wird. Dass sich daran in abseh- Wende eingestellt und in linken Intellektuellen- kann, wenn nur zwei das Blatt machen. Deshalb barer Zeit etwas ändert, glaubt Sabath nicht. Mit kreisen schmerzlich vermisst. Im Januar 1998 suchen sie auch nach „neuen Autoren, die durch einer 2500er Auflage,dem Abo-Verkauf und der suchten gleich zwei Folgeblätter unabhängig und unkonventionelle Meinungen auffallen.“ Aus- Unterstützung durch den Freundeskreis hält sich ohne voneinander zu wissen, die Lücke zu schlie- schlussgrund: „Rechtes Gedankengut drucken wir das Blättchen plusminus Null über Wasser.Um be- ßen. Eckart Spoo,ehemals Redakteur der Frankfur- nicht.“ Erstaunlicherweise,so Sabath, „schreiben kannter zu werden, fehlt Geld für Werbung. „Wir ter Rundschau und dju-Vorsitzender,brachte „Os- kaum Journalisten für uns – wahrscheinlich, weil leben von Mund-zu-Mund Propaganda“,meint sietzky“ auf den Markt. Historiker Schütrumpf und wir keine Honorare zahlen können.Aber wir haben Sabath und freut sich, dass dabei die Leserschaft Journalist Sabath, der bei Sonntag und Freitag ge- Verbindungen zu Persönlichkeiten aus vielen Be- schon in Richtung jüngeres und studentisches Pu- arbeitet hatte,entliehen sich den Kosenamen reichen, die herumkommen und gut schreiben blikum umschlägt. Das stimmt ihn hoffnungsvoll „Blättchen“ bei Jacobsohn für ihre „Zweiwochen- können.“ Seitdem die Rechte frei sind, wird auch fürs Blättchen. Bettina Erdmann ■

16 M 01 /02.2007 print Bittere Kröten FR: „50 minus X“,Betriebsvereinbarung und Sozialplan

Nein, es steht nicht gut um das linksliberale Zuvorderst die betriebsbedingten Kündi- Schlachtross des überregionalen Printjour- gungen, die in erster Linie in den Redak- nalismus.Schwindende Auflage,rote Zahlen, tionen (hier vor allem in den Lokalressorts wechselnde Eigentümer und fortgesetzter im Umland) und im Versand zu erwarten Personalabbau sind die unrühmlichen Stich- sind. „50 minus X“, kommt dadurch zu- worte,mit denen die Frankfurter Rundschau stande, dass offenbar eine beträchtliche immer wieder in die Schlagzeilen gerät. Zahl von Beschäftigten auf die so genann- ten Fluktuationsanreize der Geschäftslei- Bis zu 200 Stellen wolle man bis Ende tung eingehen wird: Die verlassen die 2007 streichen, kündigte die Geschäftslei- Rundschau und erhalten eine Abfindung. tung im Herbst an, darunter 120 mittels Daher rechne man letztlich mit deutlich betriebsbedingter Kündigungen. Betriebs- weniger betriebsbedingten Kündigungen, rat und Belegschaft liefen Sturm. Ende Ja- deutet Bathis an. Zudem werden befristete nuar einigte man sich auf eine Betriebs- Verträge nicht verlängert und Altersteil- vereinbarung und einen Sozialplan. „50 zeitberechtigte freigestellt. Für die vom minus X“, auf diese Formel bringt die Be- Stellenabbau Betroffenen wird eine Trans- triebsratsvorsitzende Ingrid Eckert die fergesellschaft eingerichtet, außerdem übrig gebliebenen betriebsbedingten Kün- steht ein Härtefonds bereit. Darüber hin- digungen. Die umfangreichen Outsour- aus musste man in einigen Abteilungen cing-Pläne der Geschäftsleitung konnten (Poststelle, Pforte, Anzeigen) tiefere Lohn- weitgehend verhindert werden. Eingruppierungen akzeptieren. „Jedoch Wirtschaftlich befindet sich die FR nicht unter Tarif“, betont Ingrid Eckert. bereits seit Ende der Neunziger Jahre in Die geplante Auslagerung von Anzeigen- heftigen Turbulenzen. Die Auflage sank administration, Poststelle, Gebäude- seit der Jahrtausendwende um 30.000 management, Einkauf und Rechnungs- Exemplare auf heute unter 150.000, der wesen konnte vollständig abgewendet geschrumpfte Anzeigenmarkt im Printbe- werden. Klassisch outgesourct wird nur reich kam hinzu. Von noch 1650 Mitar- die IT-Abteilung. beitern im Jahr 2001 beschäftigt man mittlerweile nur noch knapp die Hälfte. Neue Leser durch Tabloidformat? Jetzt werden es noch einige weniger. „Wenn es einen Sozialplan gibt, ist das nie Ob die Sanierungswelle beim Tradi- ein Erfolg“, räumt Ingrid Eckert ein, „wir tionsblatt damit ihr Ende erreicht hat, konnten nur Schadensbegrenzung betrei- dürfte vor allem davon abhängen, wie die ben“, ergänzt ihr Betriebsratskollege Lo- für den Sommer anvisierte Umstellung auf thar Birzer. Die Kölner Verlagsgruppe M. das nur etwa halb so große Tabloidformat DuMont Schauberg (MDS), die im letzten von den Lesern angenommen wird. Die Sommer die Mehrheitseignerschaft von Geschäftsleitung verspricht sich von der der SPD-Medienholding DDVG über- „U-Bahn-Freundlichkeit“ des künftigen nahm, schlug schnell eine deutlich schär- Formats neue Leserkreise, und kündigt an, fere Gangart an. „Die Ursprungsforderung die linksliberale Ausrichtung werde davon der Geschäftsleitung war hammerhart“, nicht tangiert. Medienexperten sehen die erklärt Marcel Bathis, Sprecher der ver.di- Chancen dieses Schritts vor allem darin, Vertrauensleute. Geschäftsführer Karl- dass man sich als erste auf dieses Format Heinz Kroke zog nach dem Einstieg der wechselnde größere Zeitung eine Art na- MDS-Gruppe umgehend die Option einer türliches Definitionsrecht für die Anzei- Öffnungsklausel im Haustarifvertrag und genpreise auf diesem Sektor sichert. Klar verordnete unter dem Slogan „Offensive scheint auf jeden Fall, dass die Leidensfä- 2008“ massiven Personalabbau. Die Beleg- higkeit der verbliebenen FR-Belegschaft in schaft reagierte mit Protest, organisierte im den letzten Jahren über Gebühr strapaziert Dezember einen Warnstreik und begann wurde. Das jahrzehntelang prägende eher sich, so Birzer, „erstmals richtig zu weh- kollegiale Miteinander von Geschäftslei- ren“. Die auch dank der solidarischen Un- tung und Belegschaft wirkt angekratzt. terstützung der Kollegen nun zustande ge- „Aus unserer Sicht muss jetzt ein endgül- kommene Rahmenvereinbarung muss in tiger Punkt erreicht worden sein“, stellt vielen Details noch ausgehandelt werden. Betriebsrätin Eckert klar, „sonst geht der Dennoch lässt sich schon jetzt sagen: letzte Rest an Wir-Gefühl auch noch ver- Das Ergebnis birgt manch bittere Kröte. loren“. Bernd Seib ■

M 01 /02.2007 17 print Eiskalt frei gestellt „Absoluter Tiefpunkt verlegerischen Handelns“ bei Lensing-Wolff in Münster

Der 19. Januar 2007 war ein Tag, den die Redaktion der Münsterschen Zeitung nicht so schnell vergessen wird. Aus ihren schmuk- klosen Redaktionsräumen im Druckhaus Martin Krehl, dju Landesvorstand NRW (links), und Werner Zeretzke,dju-Vorstand Münster- (Redaktionsjargon „Lattenheim“) wurden land, bei der Protestaktion vor der Münsterschen Zeitung sind nicht zu überhören sie zu einem Termin beim Verlags- geschäftsführer Lutz Schumacher ins frisch renovierte Verlagsgebäude in Münsters Neu- schweigt, in öffentlichen Rechtfertigungs- Gesprächsthema gab, ließ sich Oberbür- brückenstrasse zitiert. Der teilte der 19köp- druck geraten. In einem Interview mit sich germeister Dr. Berthold Tillmann persön- figen Truppe in einem zehnminütigen Ge- selbst, dass in der Münsterschen Zeitung lich in einem Gespräch von betroffenen spräch lapidar mit, dass sie ab sofort von der und in der Münsterschen Sonntagszeitung Kollegen und den Journalistengewerk- Arbeit „freigestellt“ sei. veröffentlicht wurde, erklärte er die radi- schaften informieren und nahm die Fak- kale Umstrukturierung der Zeitungsredak- ten „mit deutlicher Sorge“ zur Kenntnis. „Das Unternehmen, bei dem sie beschäf- tion damit, dass der bisherige Lokalteil der Zwar werden eine Sekretärin und ein tigt sind, hat keinen Produktionsauftrag MZ keine Zukunft gehabt hätte, dies hät- Redakteur inzwischen wieder beschäftigt, mehr“, so die Begründung für die „Ar- ten Leserbefragungen ergeben. Mit der der Rest der Redaktion bleibt der Weg zu- beitsbefreiung“. Man könne sich ja bei der alten Redaktion habe er die Zukunft der rück ins Verlagshaus, das von einem neuen Gesellschaft bewerben, die jetzt Zeitung nicht sichern können. Wachmann gesichert wird, verwehrt. In den Lokalteil herstelle, seine Empfehlung verschiedenen Protestaktionen in Müns- an die erfahrenen Kollegen. Schumacher Oberbürgermeister von Münster ters City haben sie inzwischen mit Unter- ist nur Erfüllungsgehilfe und nicht Initia- informiert sich persönlich stützung der dju die Rückkehr an ihren tor dieser Aktion. Die hat sich der Dort- Arbeitsplatz gefordert. Bislang vergeblich. munder Verleger Lambert Lensing-Wolff Durch Münster weht seitdem ein Ihnen wurde nur die befristete Weiter- ausgedacht. Er entzog als Herausgeber der Sturm der Entrüstung. Leser kündigen ihre beschäftigung in einer Beschäftigungsge- Münsterschen Zeitung Verlagsgesellschaft Abos, Anzeigenkunden stornieren Aufträ- sellschaft in Aussicht gestellt. Dieses aber GmbH & Co KG den Auftrag und übertrug ge. SPD und DGB kritisierten in Presse- nur, wenn sie auf eine Kündigungsschutz- ihn an eine neue Media Service GmbH. erklärungen diesen „absoluten Tiefpunkt klage verzichten. Der Erfolg arbeitsgericht- Dort beschäftigt er seitdem 17 neue Redak- unternehmerischen Handelns“ und soli- licher Verfahren, so Münsters ver.di- teurinnen und Redakteure, die von einem darisierten sich wie viele andere Organisa- Mediensekretär Michael Schulenberg, neu installierten Newsdesk gesteuert die tionen mit den Betroffenen. Der DGB- werde maßgeblich davon abhängen, ob Zeitung produzieren. Und die er, wie die Vorsitzende im Münsterland, Bernhard das Gericht zu der Auffassung kommt, dju NRW in einer Pressemitteilung vermu- Tenhofen, hofft, dass der Verleger „von dass es sich um einen Betriebsübergang tet, deutlich schlechter und unter Tarif seinem Verband zurückgepfiffen wird“. handelt. Dann müssten die Redakteure bezahlt. Da dieses skandalöse Vorgehen Lensing-Wolff, der in Dortmund auch die mit allen Rechten und Pflichten von der ein bundesweites Medienecho auslöste, ist Ruhr-Nachrichten herausgibt, ist immer- neuen GmbH übernommen werden. Lensing-Wolff, der sonst eisern zu allen hin zweiter Vorsitzender des Nordrhein- Dies würde Lensing-Wolff, der sein Vorgängen in seinem Medienhaus Lensing Westfälischen Verlegerverbandes. Lang- Medienhaus in ein undurchsichtiges Ge- jährige freie Mitarbei- flecht von Kleinfirmen zersplittert hat, das ter wie der Kolum- kaum noch Betriebsräte kennt, natürlich nenschreiber Hannes nicht gefallen. Er lässt sich in einem Demming alias Hols- Schreiben seiner Chefredaktion sogar zum ken Hannes kündig- Opfer einer „Schmutzkampagne“ stilisie- ten freiwillig ihre ren, die die Gewerkschaften und die örtli- Mitarbeit auf. Und da che Mitbewerber, die wertkonservativen es über Tage in Müns- „Westfälischen Nachrichten“, seit Jahr- ter kaum ein anderes zehnten Marktführer in der Stadt, gemein- sam gegen ihn inszeniert hätten. Dass er gerade einer kompletten Redaktion „eis-

Osthues Frank Biermann, kalt die Existenzgrundlage entzogen hat“, Mitglied im dju-Bun- wie es in einem Flugblatt der Exilredak-

Angelika desvorstand, behält tion heißt, scheint er tunlichst zu ver- tos: ■ Fo keine Info für sich drängen. Frank Biermann

18 M 01 /02.2007 rundfunk Wer braucht denn Schlaf? Modell für anonyme Anzeigen von Arbeitszeitverletzungen beim Drehen

Ausnahmen bestätigen die Regel von zu lan- hoffen zu dürfen, sah sich bald getäuscht. firma. Im ersten „Fall“, bei dem dieses Ver- gen Drehtagen, die nicht allein einen Ver- Schließlich gilt auch hier, dass Recht ha- fahren eingesetzt wurde, reichte schon stoß gegen das Arbeitszeitgesetz darstellen, ben und Recht bekommen nicht unbe- dies aus, damit die bemängelten Arbeits- sondern mitunter schwere lebensgefährliche dingt das Gleiche ist. Denn welcher Kame- verträge nachgebessert wurden. Folgen haben. Eine Initiative von Filmschaf- ramann, welche Kostümbildnerin oder Falls dies nicht geschieht, folgt eine fenden will hier Abhilfe schaffen. Ausstatterin würde auf einem korrekten zweite und ggf. eine dritte Ermahnung, Arbeitsvertrag bestehen, wenn er /sie be- von denen die zweite auch an die Tarif- „Schlafen kann ich, wenn ich tot bin.“ Ein fürchten muss, deswegen als „schwierig“ partner und die dritte zusätzlich an betrof- trotziger Satz des früh verstorbenen fil- abgestempelt und nicht wieder beschäftigt fene Institutionen und Behörden (z. B. Be- menden Workaholic Rainer Werner Fass- zu werden? Es gibt Beispiele genug, dass rufsgenossenschaften, Finanzämter etc.) binder. Ein kaum weniger prominenter solche Befürchtungen nicht grundlos sind. geht. Da in allen Stufen des Verfahrens Filmemacher, der inzwischen 81jährige, nur der Leiter des Organisationsbüros der aber unverändert rührige Kameramann Meldestelle greift ein AG „Die Filmschaffenden“ persönlich in Er- und Regisseur Haskell Wexler, sieht das scheinung tritt, bleibt die Anonymität der Problem weniger jenseitig. „Who Needs Was also ist zu tun? Beim Festival „Ca- das Verfahren auslösenden Melder bis zum Sleep?“ („Wer braucht schon Schlaf?“) be- merimage“ in Lodz/Polen, bei dem auf ei- Schluss gewahrt (www.die-filmschaffen- titelte er mit bitterer Ironie seinen neuen, nem speziellen „Forum“ seit zwei Jahren den.de). Ein machtvolles Instrument also, 78-minütigen Dokumentarfilm, in dem er Kameraleute aus aller Welt solche und das auch die in Lodz vertretenen Verbände den oft lebensgefährlichen Folgen nach- ähnliche Fragen diskutieren und bei dem anderer Länder begeistert aufnahmen. geht, die aus den unzumutbaren Arbeits- im Dezember 2006 auch Haskell Wexlers Denn es ist an der Zeit, die Arbeitsbedin- bedingungen und überlangen Drehtagen Film zu sehen war, stellte Dr. Michael Neu- gungen in der Filmindustrie weltweit so zu bei vielen US-TV-Produktionen entstehen. bauer als Geschäftsführer des Bundesver- verbessern, dass nicht demnächst auch an- Auslöser seiner Initiative war der Tod sei- bands Kamera (BVK) ein Aktionsmodell derswo Unfalltote zu beklagen sind. Eine nes zweiten Kamera-Assistenten Brent vor, das von der AG Die Filmschaffenden von Wexler und anderen Kameraleuten Hershman, der im Alter von 35 Jahren seit einigen Monaten praktiziert wird und gegründete Initiative hat den Todestag nach mehreren 16- bis 18-Stunden-Dreh- schon erste Früchte trägt. Kernpunkt die- Hershmans zum jährlichen Gedenktag er- tagen wegen Übermüdung auf der Heim- ses Modells ist die absolute Anonymität klärt und mit einer Kampagne „12 On/12 fahrt tödlich verunglückte. für jeden, der einen Fall mangelnder Tarif- Off“ begonnen, die für ausreichende Ru- Ähnlich fatale Fälle sind aus europäi- treue meldet – also gerade der Schutz vor hezeiten zwischen maximal 12-stündigen schen Ländern zwar noch nicht bekannt den befürchteten Repressionen, die die Be- Drehzeiten plädiert (www.12on12off.com). und auch in Hollywood wohl nur die Aus- schäftigten bisher so machtlos machten. Hans-Günther Dicks ■ nahme. Aber auch hier zu Lande sprechen Das Modell sieht vor, die Dreharbeiten bei vielen Film- und vor dass unabhängig von ei- allem TV-Produktionen jeder tarif- und ar- ner Verbandszugehörig- beitsrechtlichen Regelung Hohn. Denn keit jeder in einer Produk- das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) schreibt eine tion Beschäftigte seinem tägliche Arbeitszeit von höchstens acht Berufsverband (oder ei- Stunden vor und sieht Ausnahmen bis nem vergleichbaren) mel- maximal zehn Stunden nur mit entspre- den kann, wenn er Män- chenden Ausgleichszeiten vor. Bei Verstö- gel in seinem Arbeitsver- ßen gegen diese Regelungen drohen hohe trag vermutet. Eine zen- Ordnungs- oder sogar Haftstrafen. Solche trale Meldestelle der Verstöße aber sind nicht die Ausnahme, Verbände prüft dann die- sondern die Regel – eine vom Dachver- se bereits anonymisierten band „Die Filmschaffenden“ vor ein paar Verträge und fordert ggf. Jahren vorgelegte Statistik befand weniger die Verbände auf, weitere als 10 Prozent aller Produktionen für kor- Vertragsverletzungen der rekt. Doch damit nun nicht die deutschen betreffenden Produktion Filmproduzenten scharenweise in Gefäng- zu melden. Um Denunzi- niszellen wandern (müssten), enthält der ation und einzelne „Ra- seit 1. Juni 2005 geltende Tarifvertrag für chemeldungen“ auszu- die Branche Öffnungsklauseln, die unter schließen, wird die Mel- bestimmten Bedingungen auch Drehtage destelle erst bei minde- von mehr als zehn Stunden zulassen. stens drei triftigen Soweit die Rechtslage in Kurzform. Meldungen weiter tätig Schneider

Doch wer geglaubt hatte, mit dieser auch und schickt einen ersten, Lothar von den Produzentenverbänden ge- noch recht freundlichen

wünschten Regelung auf neue Tariftreue Brief an die Produktions- Karikatur:

M 01 /02.2007 19 rundfunk Auf dem Weg zum TV-Giganten Mit dem Coup um ProSiebenSat.1 wollen KKR und Permira dem Marktführer RTL-Group Paroli bieten

Nach dem Verkauf von ProSiebenSat.1 an Die seit 1985 bestehende Permira ver- die Finanzinvestoren KKR und Permira soll fügt über einen besseren „Leumund“: Sie Deutschlands profitabelste Privatsender- ist darauf spezialisiert, Firmen günstig zu gruppe jetzt Teil eines paneuropäischen TV- erwerben und sie schnellstmöglich für den Netzwerks werden. Dem Vernehmen nach Börsengang aufzuhübschen. Wichtigster verfolgen die Investoren ein längerfristiges Coup auf dem deutschen Markt war – ne- ley Konzept – anders als der bisherige Besitzer ben dem Erwerb des Mobilfunkanbieters Fo eter

Haim Saban. Ihm und seinen Ko-Gesellschaf- Debitel – die Übernahme des Pay-TV-Sen- /P

tern gelang mit dem Deal innerhalb von drei ders Premiere aus der Konkursmasse von dpa to:

Jahren eine Verdreifachung ihres Einsatzes. Leo Kirch. 2005, nur zwei Jahre nach dem Fo Kauf, brachte man Premiere erfolgreich an Mit der Übernahme von ProSiebenSat.1 die Börse. Mittlerweile ist die Aktie des Sitz des Finanzinvestors Permira durch KKR und Permira weiten zwei der Pay-TV-Unternehmens – vor allem wegen in New York City,320 Park Avenue größten Player der Finanzinvestorenbran- des Verlustes der Bundesliga-TV-Rechte nur che ihren Einfluss in Deutschland be- noch die Hälfte wert. Permira dürfte das trächtlich aus. KKR – Kohlberg Kravis Ro- nicht kümmern: Das Unternehmen war Ziel ist die Errichtung eines europäischen berts – wurde vor drei Jahren gegründet geschickterweise schon vorher ausgestie- Medienkonzerns, der in der Lage ist, dem und hat seitdem nach Branchenberichten gen. Ein Umstand, der den neuen Eignern bisherigen Marktführer RTL Group – Jah- rund 226 Milliarden Dollar in rund 140 von ProSiebenSat.1 jetzt möglicherweise resumsatz: fünf Milliarden Euro – Paroli zu Transaktionen investiert. Dem Unterneh- Ärger mit dem Bundeskartellamt erspart. bieten. Die Fusion von ProSiebenSat.1 und men wird vorgeworfen, durch einige um- SBS wird einen Konzern mit drei Milliar- strittene Geschäfte entscheidend zum Standort Unterföhring bleibt den Euro Umsatz und 5.000 Beschäftigten schlechten Ruf der Beteiligungsbranche schaffen. Es entstünde ein TV-Gigant, der beigetragen zu haben. Der schlechte Ruf KKR und Permira halten jeweils Branchengrößen wie Rupert Murdochs geht vor allem auf das Jahr 1989 zurück, 50 Prozent an der Lavena Holding, die BSkyB und Berlusconis Mediaset auf Au- als KKR den US-Nahrungsmittelgiganten 50,5 Prozent der ProSiebenSat.1 Media AG genhöhe begegnen könnte. Nabisco übernahm, rücksichtslos zer- erworben haben. Beide sind bereits seit Sitz des fusionierten Unternehmens schlug und die Einzelteile kurz darauf wie- 2005 an dem europaweit tätigen TV-Kon- soll Unterföhring /München bleiben, die der mit Gewinn abstieß. In Deutschland zern SBS mit Sitz in Luxemburg beteiligt. bisherige Zentrale von ProSiebenSat.1. machte KKR durch den Kauf der Daim- Geplant ist nunmehr, sämtliche TV-Aktivi- Dessen Vorstandschef Guillaume de Posch lerChrysler-Tochter MTU von sich reden. täten zusammen zu führen. Strategisches wird auch die Geschicke des erweiterten Unternehmens lenken. Was auf die Be- schäftigen zukommt, bleibt abzuwarten. Personalkürzungen größeren Stils seien vorerst nicht geplant, heißt es aus dem Umkreis der Käufer. Eine Beruhigungspille vor dem systematischen Durchforsten des Konzerns nach weiteren Sparpotentialen? Hubertus Steinacher, Betriebsratsvorsit- zender der ProSiebenSat.1 Media Ag in München, winkt ab. „Viel einzusparen gibt es bei uns nicht mehr“, sagt er, „der vorherige Investor hat schon so viel abge- speckt, dass weitere Kürzungen sich auf die Programmqualität niederschlagen würden“. Damit würden sich die neuen lby / Besitzer letztlich „selbst ins Knie schießen“. dpa Zudem machten die Personalkosten ge-

Gebert rade mal neun bis elf Prozent der Gesamt- kosten aus. Jetzt gelte es zunächst einmal

Andreas abzuwarten, bis die Fusion „rechtlich un- to:

Fo ter Dach und Fach“ sei. Dem Vernehmen

20 M 01 /02.2007 rundfunk Anzeige

nach wollten die Investoren zielen. Anderseits lassen sich bei der Verschmelzung von teure Senderechte für hochwer- ProSiebenSat.1 mit SBS „Gas tige Spielfilme, Serien und geben“. Macht ihm das kurzfri- Shows häufig als preisgünstige stige Renditeinteresse keine Paketlösung für mehrere Län- Sorgen? Steinacher kann der der erwerben. Das gilt auch für Perspektive des Unternehmens die begehrten Sportrechte. vor dem Hintergrund einer Ob die Programme der paneuropäischen Fusion durch- TV-Familie ProSiebenSat.1 von aus einen gewissen Reiz abge- der Kooperation mit dem winnen. Angesichts der bei neuen Partner SBS profitieren Finanzinvestoren üblichen können? Einige Formate von „Fünf-Jahres-Sprünge“ könne SBS-Sendern dürften nach Lage es schließlich auch zu „weite- der Dinge in Bälde auch auf ren Zukäufen“ kommen. Ein- deutschen TV-Bildschirmen gedenk der jüngeren Geschich- laufen. Meldungen über SBS- te von ProSiebenSat.1 nach der Programmblüten in Schweden Kirch-Pleite begreift er die ak- oder den Niederlanden lassen tuelle Entwicklung geradezu durchaus Zweifel aufkommen, als „Sonntagsspaziergang“. ob da eine kulturelle Bereiche- Der stellvertretende ver.di- rung ins Haus steht. Im schwe- Vorsitzende Frank Werneke dischen SBS-Ableger Kanal 5 appelliert an die neuen Eigen- etwa versuchte eine „Seherin“ tümer, „sich zur Bedeutung des in der Sendung „Gespür für Rundfunks als Kulturgut und Mord“ alte Kriminalfälle aufzu- Träger publizistischer Vielfalt klären, indem sie Mordopfer zu bekennen“. Wenn ProSie- befragte. Und in den Nieder- benSat.1 wirtschaftlich erfolg- landen läuft derzeit eine er- reich arbeite, sei dies „in erster regte Debatte über das Projekt Linie Verdienst der dort mit einer sehr speziellen TV-„Da- großem Engagement tätigen ting-Show“. Die Empörung Medienschaffenden“. Daher, richtet sich gegen die Absicht so Werneke, könnten die Be- von SBS 6, unter dem Titel schäftigten von ihrem künf- „Liebe auf den zweiten Blick“ tigen Arbeitgeber „zu Recht durch Krankheit oder Unfall soziale Verantwortung und den sichtbar entstellte Menschen Erhalt der vorhandenen Ar- nach einem Lebenspartner su- beitsplätze erwarten“. chen zu lassen. Behinderten- verbände verurteilten die Show Aufkommende Zweifel als geschmacklos. Ein Trost: Bei den Neu- Der bisherige Besitzer eigentümern von ProSieben- Haim Saban hatte nach der Sat.1 handelt es sich immerhin Kirch-Pleite ProSiebenSat.1 fit um Investoren mit Erfahrun- gemacht und Effizienz wie Ge- gen im Mediengeschäft. Das winn des Senders ohne größe- gleichfalls als Wettbewerber ren Arbeitsplatzabbau beträcht- angetretene Konsortium Apax / lich gesteigert. In der Branche Goldman Sachs hätte die Sen- wird jedoch bezweifelt, ob die dergruppe möglicherweise zer- neuen Investoren mit densel- schlagen. Welche Strategie die ben Methoden ähnlich erfolg- ursprünglich als aussichts- reich abschneiden können. Der reichste Bewerberin gehandelte TV-Werbemarkt stagniert, die türkische Dogan-Gruppe wohl Konkurrenz der Sender wächst. eingeschlagen hätte? Mit dem Immer mehr Marktteilnehmer Nein zu Dogan wurde auch setzen auf Zusatzgeschäfte wie Springer, der sich erst kurz Teleshopping, Handy-TV und zuvor mit 25 Prozent bei den Spartenkanäle, um rückläufige Türken eingekauft hatte, auf Gewinne zu kompensieren. Ein seinen 12prozentigen Minder- Problem für den projektierten heitsanteil bei ProSiebenSat.1 pan-europäischen TV-Konzern: zurückverwiesen. Die TV-Gewohnheiten und Auch nicht verkehrt: Silvio Werbemärkte in den einzelnen „Su Emittenza“ Berlusconi Ländern sind alles andere als bleibt dem deutschen Medien- homogen, Synergien länder- markt einstweilen erspart. übergreifend nur schwer zu er- Günter Herkel ■

M 01 /02.2007 21 film Filmleute

Umfrage zur unter Druck Arbeitssituation von Film- und Gewerkschaft und Berufsverbände für enge Zusammenarbeit

Fernsehschaffenden Die Film- und Kulturschaffenden in Deutsch- wicklungen der Film- und Unterhaltungs- Bislang liegen kaum Daten über die Ar- land stehen erheblich unter existenziellem branche. Ihr immenses Wachstum ruft die rio-images beitssituation von auf Produktions- Druck. Das Unterlaufen tariflicher Mindest- Gemeinschaft der dort Beschäftigten auf va to:

dauer beschäftigten und selbstständigen bedingungen, eine schlechte soziale Absi- den Plan. Die Filmwirtschaft wird in den Fo Film- und Fernsehschaffenden vor. Das cherung,der tägliche Kampf um Honorare, nächsten drei Jahren mit insgesamt 180 will connexx.av gemeinsam mit dem Gagen und Verwertungsrechte bei Produk- Mio. Euro ergänzend zu den bisherigen BundesFilmVerband in ver.di (BFV) än- tionen und Sendern sowie um Arbeitslosen- Modellen der Filmförderungen unter- dern. Eine Übersicht zu den Beschäf- geld I oder II oder die Anerkennung der stützt. Die Wachstumsraten für den ge- tigungs- und Arbeitsbedingungen in Selbständigkeit machen deutlich, wie wich- samten Unterhaltungssektor werden nach Film- und Fernsehproduktionen soll ei- tig ein schnelles Handeln seitens des Ge- einer Studie des Beratungsunternehmens nen Orientierungsrahmen für das be- setzgebers wäre. Dazu wollen der Bundes- PWC mit 4,2% jährlich beziffert. (M rufliche Umfeld liefern und mehr FilmVerband (BFV) in ver.di und eine Reihe 12/2006). Im Bereich der sozialen Absiche- Transparenz schaffen. Zu diesem Zweck von Berufsverbänden des Film eng zu- rung für Film- und Kulturschaffende be- unterstützt die Hans Böckler Stiftung sammenarbeiten. steht allerdings wenig Anlass zur Freude. eine bundesweite Umfrage unter der Noch immer konnte die Bundesregierung Verantwortung von connexx.av in Ko- Auf Einladung des BFV und connexx.av sich nicht durchringen, eine Bereichsaus- operation mit der „Arbeitsgemeinschaft trafen sich am 26. Januar 2007 Gewerk- nahme für den Kultur-, Medien- und Film- Befragungen im Betrieb“ (AG BiB – Köln). schafter und Vertreter unterschiedlicher bereich zu beschließen, um die katastro- Die Auswertung der Befragung liegt Berufsverbände der Filmbranche zu einem phalen Folgen durch die Verkürzung der ausschließlich in den Händen der ex- Gespräch. Anlässlich drängender Proble- Rahmenfrist von drei auf zwei Jahre (Hartz ternen Wissenschaftler der AG BiB. Die me – insbesondere der Folgen von Hartz III) für die in diesen Branchen unregelmä- Ergebnisse werden im Internet zur Ver- IV – diskutierten Vertreter des BFV, des ßig Beschäftigten abzuwenden. Dies ist fügung gestellt. Alle Interessierten sind Verbandes deutscher Drehbuchautoren aber nach Auffassung aller Beteiligten des eingeladen, bis 31. März 2007 an der (VDD), des Bundesverbandes der Film- Forums dringend erforderlich, um neben Aktion teilzunehmen. Der entsprechen- und Fernsehschauspieler (BFFS), des Inter- der Standortstärkung durch Produktions- de Fragebogen (das Ausfüllen dauert ca. essenverbandes deutscher Schauspieler förderung auch die Nachhaltigkeit zur Be- 15 Minuten) steht im Internet unter (IDS), des Bundesverbandes Filmschnitt schäftigungsentwicklung sowie zur Pro- www.connexx.av zur Verfügung – Editor (BFS), der Vereinigung deutscher duktqualität sicher zu stellen. ver.di hat selbstverständlich erfolgen Befragung Sprecher (VDS), des Interessenverbandes hierzu einen Gesetzesvorschlag gemacht, und Auswertung anonym. Als Danke- der Synchronschauspieler (IVS), des Berli- der die Anwartschaftszeit von 12 auf 5 schön für die Mithilfe werden unter ner Arbeitskreises Film (BAF) und Berliner Monate absenkt. Nur so ist sichergestellt, den Teilnehmern drei iPod mini ver- Film- und Produktion (BFF) über wirt- dass eine Anspruchsgrundlage für den Be- lost. Hof ■ schaftliche, soziale und kulturelle Ent- zug von ALG I entsteht, die ein Abrut- schen in Hartz IV verhindert. Die Teilnehmer des Forums haben sich auf einen Workshop im Oktober ver- ständigt, bei dem Visionen und Leitideen Ungebrochener Protest ausgetauscht werden zu Themen wie: Sen- der viel stärker in die Pflicht nehmen, Warnstreik Ende letzten Jahres: Ungebro- Mindestpreise für Diplomfilme, Zertifizie- chen ist auch nach drei Jahren seit Ver- rung für Beschäftigte (Professionalisierung handlungsbeginn der Protest der Bremer für den Nachwuchs); Versorgungswerk CinemaxX-Beschäftigten gegen die Ver- FILM; Tarifverhandlungen 2008/2009. schleppung der Tarifgespräche. In der Ebenfalls wird es eine enge Zusammenar- vierten Verhandlungsrunde am 18. Janu- beit bei der Novellierung des Filmförder- ar 2007 hat ver.di vorgeschlagen, zu- gesetzes (FFG) 2008 geben. Alle Beteiligten nächst die Kernpunkte der Arbeitsbedin- waren sich einig, die Bundesregierung im-

-media.de gungen, die CinemaxX einseitig für Neu- mer wieder an ihren Koalitionsvertrag zu beschäftigte verschlechtert hat, zu klären. erinnern, in dem sie sich der Förderung

.borgmeier Danach sollen die brennenden Entgelt- von Kunst und Künstlern verschrieben ha- fragen befriedigend gelöst werden, mit ben. Insbesondere der dritte Teil wartet Tariferhöhungen und der Angleichung auf die Umsetzung. Der Bundesminister

.nonstopnews der Löhne von Neubeschäftigten. Die für Kultur und Medien hat Unterstützung

www Verhandlungen sollen am 21. Februar zugesagt. Olaf Hofmann ■

to: ■ Fo fortgesetzt werden. www.connexx-av.de filmfon Tel.: 0180 /34 56 36

22 M 01 /02.2007 film

(BFV) in ver.di. Besonders bei sozialen Fra- gen wolle man zusammenarbeiten. „Tarif- Die Filmschaffenden fähigkeit“ ist im Satzungsentwurf zunächst nicht vorgesehen, bedarf eines „gesonder- ten Beschlusses“ der Mitgliederversamm- lung. „Herausragendes Ziel der neuen rücken zusammen Bundesvereinigung ist die Sicherung eines internationalen Qualitätsstandards der Zehn Berufsverbände der Branche bilden eine Dachvereinigung deutschen Film- und Fernsehproduktion“, heißt es in der Einladung zur Gründungs- Noch ist die Satzung nur ein Entwurf,doch rer vom Bundesverband Kamera ist einer versammlung, wobei „faire Arbeitsbedin- das Ziel ist klar: Zehn Berufsverbände der der Initiatoren der neuen Bundesvereini- gungen und angemessene soziale Konditio- Filmbranche werden am 9. Februar in Berlin gung. Und er verweist nicht ohne Stolz auf nen“ als „Voraussetzung“ genannt werden. die Bundesvereinigung der Filmschaffenden- die lange Tradition: Bereits in den 20er Zugleich hat sich die neue berufsstän- Verbände gründen. Jahren des vorigen Jahrhunderts gab es die dige Bundesvereinigung „den kreativen Film-Dachorganisation „Dacho“. Vor zwölf Dialog“ auf die Fahnen geschrieben und Der Termin ist bewusst gewählt: Einen Tag Jahren gründeten zwölf reorganisierte Be- will u. a. „Wettbewerbsverzerrungen durch zuvor beginnen die 57. Internationalen rufsverbände für Regie, Kamera, Schnitt, Senderverflechtungen in der Produktions- Filmfestspiele Berlin und da ist alles, was Szenenbild /Kostüm, Ton und Schauspiel wirtschaft“ bekämpfen. Das hören die Pro- Rang und Namen hat in der deutschen dann die Arbeitsgemeinschaft „Die Film- duzentenverbände als Arbeitgeber gern. Hauptstadt. Nicht nur die Kreativen, auch schaffenden“. Die Zusammenarbeit soll Sie sorgen sich auch um ihre Rolle in der die Produzenten und Verwerter, Vertreter nun in der neuen, rechtsfähigen Dachor- durch Digitalisierung umbrechenden der TV-Sender und der Kinobranche. ganisation auf eine festere Grundlage ge- Branche. Bis zum Jahresende wollen die „Wir verstehen uns als Interessens- stellt werden. Dabei sieht sich die Film- Lobbyvereinigung film20, die AG Neuer vertreter aller Filmschaffenden, also der ver- schaffenden-Bundesvereinigung mit Sitz deutscher Spielfilmproduzenten, der Bun- schiedenen Professionen, die an der Ent- in München laut Dr. Neubauer „als Part- desverband Deutscher Fernsehproduzen- stehung von hoch arbeitsteiligen audio- ner, aber auch Konkurrent“ gewerkschaft- ten und der Verband Deutscher Spielfilm- visuellen Produkten beteiligt sind“, sagt licher Organisationsformen wie des letztes produzenten eine gemeinsame Organisa- Dr. Michael Neubauer. Der Geschäftsfüh- Jahr gegründeten BundesFilmVerbandes tion bilden. how ■

➧ Filmrezension: Vitus Eine Metapher für die Freiheit

„Vitus“ ist ein außergewöhnlicher Junge,der schon als Sechsjähriger piani- fall, durch den er scheinbar seine besonderen Begabungen verliert, verschafft stische Fähigkeiten entwickelt wie ein kleiner Mozart. – Ein so genanntes sich und seinem finanziell angeschlagenen Großvater Millionen mittels Bör- Wunderkind, wie es auch die Stargeigerin Anne-Sophie Mutter oder der Welt- senspekulationen im Internet, kauft sich ein eigenes Loft und einen Konzert- klasse-Pianist und Dirigent Daniel Barenboim einmal waren. Der Schweizer flügel, auf dem er ungestört für sich allein üben kann. Und so wird der ural- Filmemacher Fredi M. Murer blickt jedoch hinter die glänzende Fassade eines te Traum vom Fliegen, das Abheben vom Boden und das Gefühl des Loslas- solch Hochbegabten, dem die Musikwelt staunend zu Füßen liegt. Dabei geht sens unweigerlich auch zur Metapher von Freiheit. Zwar steht Vitus am Ende, es nicht nur um den Ehrgeiz einer Mutter,die ihr Kind mit mangelndem wenn er sein Doppelleben wieder aufgibt, doch noch am Anfang einer Welt- pädagogischen Einfühlungsvermögen unter Druck setzt, sondern auch um so- karriere – allerdings aus eigenem Antrieb. ziale Belastungen: Vitus gerät in eine Isolation, weil die anderen Jungen an- Verkörpert wird der kleine Held von dem 12-jährigen rumänischen Klavier- dere Interessen und einen anderen Musikgeschmack haben. Die Lehrer hal- wunder Teo Gheorghiu, der auch ein bisschen sich selbst spielt. Er bürgt nicht ten ihn, der auch ein Mathematik-As ist, für arrogant, die Schule will ihn los- nur für Authentizität aller Klavierszenen im Film, sondern macht ihn zugleich werden. zu einem besonderen musikalischen Erlebnis,denn das von ihm interpretierte Nur im Großvater,den Bruno Ganz grandios als liebenswerten, eigenwilligen Schumann a-moll-Konzert ist sein Konzertdebüt mit dem Zürcher Kammer- Querkopf spielt, findet Vitus einen treuen Freund und Verbündeten. In seiner orchester unter Leitung von Howard Griffith. Schreinerei bastelt der Alte,der Zeit seines Lebens vom Fliegen träumt, Flug- En passant entlarvt der Film auch eine verkrustete,auf Karrieredenken aus- geräte aus Holz, spendet Trost mit zauberhaft-poetischen Geschichten, er- gerichtete fragwürdige Musikpädagogik und hinterfragt die Konventionen zählt, wie er selbst mit der Einsamkeit zurecht kommt, gibt behutsam Anre- des heutigen Musikbetriebs samt Klassikkrise,leistungsorientierten gungen und Denkanstöße. Wettbewerben und kommerziellen Interessen von Konzertveran- Der Junge sehnt sich nach einem Ort, an dem er jenseits artistischen staltern. So ist dieser Film auch eine Hommage an die Musik selbst, Schaulaufens das Wahrhaftige der Musik entdecken kann. Ihn ertrotzt die dann am schönsten und wahrhaftigsten erklingt, wenn sie aus sich der clevere Einzelkämpfer mit einem märchenhaften Coup,der innerer Leidenschaft und Überzeugung heraus erlebt und inter- ihm ein Doppelleben ermöglicht: Er simuliert einen schweren Un- pretiert wird. Kirsten Liese ■

R: Fredi M. Murer, D: Bruno Ganz, Teo Gheorghiu, Julika Jenkins,Urs Jucker. 122 Min. vitus-film.de to: Fo

M 01 /02.2007 23 jugend

junge Männer durchschnittlich mit 740 Euro nach Hause gehen, kommen die jun- gen Frauen nur auf 540 Euro pro Monat. Praktikumsmühle Die Phase der „Übergangsarbeitslosig- keit“ nach dem Studium hat sich deutlich 37 Prozent der Absolventen in der „Sucharbeitslosigkeit“ verlängert, zwei Drittel der jungen Leute sind in dieser Zeit auf die Hilfe der Eltern angewiesen, 40 Prozent haben einen Ne- Die „Generation Praktikum“ gehörte 2006 allerdings die Unterschiede des regionalen benjob. Der „Probearbeitsmarkt“ der Prak- zu den vieldiskutierten Phänomenen auf Arbeitsmarktes. Bei den Berliner Absolven- tikanten führt nur in einem Drittel der dem Arbeitsmarkt. Doch die Angaben waren ten ist die Zahl der unbezahlten Praktika Fälle zu einer Weiterbeschäftigung. Der sehr unterschiedlich. Deshalb haben die fast doppelt so hoch wie in Köln. Hamburger Sozialforscher Berthold Vogel DGB-Jugend und die Hans-Böckler-Stiftung beschreibt die Situation der Praktikanten eine Studie in Auftrag gegeben, die für Prak- Rechtzeitig Notbremse ziehen im „Magazin Mitbestimmung“ der Hans- tikanten mit Studienabschluss „belastbare Böckler-Stiftung so: „Wie Satelliten um- Zahlen“ bieten soll, erklärte DGB-Vize Ingrid Die Absolventenforschung verfolgt kreisen sie die Kernbelegschaften der Be- Sehrbrock bei der Vorstellung in Berlin. die Arbeitssuche schon länger. Von den triebe, stets in der Hoffnung, dass irgend- 37 Prozent aller Absolventen leisten nach Berlinern gibt es eine Befragung des FU- wann einmal der Ausstieg aus der Prakti- dem Studienabschluss noch ein oder meh- Prüfungsjahrgangs 2000: Damals machten kantenrolle gelingt.“ An diese „Grenzgänger rere Praktika, im Bereich Medien, Kunst und ein Viertel der Absolventen mindestens der Arbeitswelt“ würden zwar von den Be- Kultur sogar mehr als die Hälfte.Rund 50 ein Praktikum, heute sind es 41 Prozent. trieben hohe Ansprüche gestellt – die Hälf- Prozent der Praktika werden nicht bezahlt. Auch das Hochschul-Informations-System te der in der Studie Befragten erklärte, sie Zwei Drittel der Absolventen müssen in (HIS) befragt regelmäßig Absolventen. sei voll in die Betriebsabläufe eingebun- dieser „Sucharbeitslosigkeit“ die Eltern um 2004 publizierten Kolja Briedis und Karl- den gewesen. Sie selbst können dagegen Geld bitten. Heinz Minks vom HIS eine Studie zum Prü- wenig Ansprüche anmelden: „Das Prakti- fungsjahrgang 2001, in dem „unterquali- kum wird zum vorberuflichen Fegefeuer Die Absolventenforscher der FU Berlin, fizierte berufliche Einstiegspositionen“ bei und die Angst, irgendwann zu alt zu sein Dieter Grühn und Heidemarie Hecht, ha- Geisteswissenschaftlern und Pädagogen und ganz aus dem Rennen genommen zu ben die Studierenden des Prüfungsjahr- ausgemacht, aber als „Randerscheinung“ be- werden, wächst.“ gangs 2002 /03 der FU Berlin sowie der zeichnet werden. In der Diskussion 2006 Universität zu Köln zu ihrem Fortkommen empfahlen die beiden Forscher, nach dem Studium lohnt sich dennoch in den vergangenen dreieinhalb Jahren Studium die Finger von unbezahlten Prak- befragt. Bei einer Rücklaufquote von 35 tika zu lassen und nicht in den Dumping- Allerdings belegt die Studie zur Gene- Prozent in Berlin und 23 Prozent in Köln wettbewerb einzutreten. Spätestens nach ration Praktikum auch, dass sich ein Stu- werteten die Forscher knapp über 500 Fra- dem dritten Praktikum nach dem Studium dium nach wie vor lohnt und eine bessere gebögen aus. Die Studie erhebt nicht den solle die Notbremse gezogen werden, Ausgangsposition schafft als eine andere Anspruch, repräsentativ zu sein, zeigt sonst würden Praktika zur Belastung im oder gar keine Ausbildung. Nach einem Lebenslauf. Jahr hatten 93 Prozent eine erste Beschäf- Die neue Studie tigung gefunden, waren selbstständig oder „Generation Praktikum?“ freiberuflich tätig. Nach dreieinhalb Jah- der FU beschäftigt sich ren waren drei Viertel in einem Betrieb ausschließlich mit dem beschäftigt, 40 Prozent hatten einen unbe- Praktikum nach dem fristeten Arbeitsvertrag. Arbeitslos waren Studium. Im Durch- nur vier Prozent und ein Prozent steckte schnitt dauern diese immer noch in der Praktikumsmühle fest. postgraduellen Praktika Die Ausweitung der Praktikanten- sechs Monate, bei den stellen ist nach der Studie ein Trend, der in unbezahlten sind es fünf allen Bereichen vorkommt, besonders Monate. Geistes-, Kultur- häufig in Medien, Kunst und Kultur sowie und Sozialwissenschaft- der öffentlichen Verwaltung. Der Bil- ler sind stärker betroffen dungsexperte der Bundesvereinigung der als andere Studienrich- Arbeitgeberverbände (BDA), Christoph tungen, Frauen stärker Anz, bestritt gegenüber der Financial als Männer: 41 Prozent Times Deutschland, dass in der Privatwirt- der Absolventinnen leis- schaft die Zahl der Praktikanten wachse, ten mindestens ein räumte aber den „Missbrauch, wie er Praktikum ab, aber nur offensichtlich in der Medienbranche statt- 23 Prozent der Männer. findet“ ein. Nach einer erfolgreichen Peti- Auch sind es eher Frau- tion zur Regelung des Praktikantenwesens, en, die ein zweites oder wie es von Arbeitsminister Franz Müntefe- drittes Praktikum an- ring angekündigt und dem DGB gefordert

Löffler hängen. Gleichzeitig wurde, haben die Fraktionen der Grünen zeigt sich bei den be- und der Linken Anträge dazu in den

Reinhard zahlten Praktika der Bundestag eingebracht. Sie wurden an den bekannte Geschlechter- Bildungsausschuss überwiesen.

Karikatur: unterschied: Während Susanne Stracke-Neumann ■

24 M 01 /02.2007 jugend Ideen und Engagement gefragt

Junge Journalisten der dju haben sich 2007 viel vorgenommen e-Neumann ack Str

Lange Zeit etwas vernachlässigt, aber späte- Susanne tos: stens seit den letzten beiden Youth Media Fo Conventions sind sie vorne mit dabei – die Die Youth Media Convention nimmt auch in diesem Jahr wieder Fahrt auf zwischen Kiel jungen Leute in der dju in ver.di. Sie sind und Oslo.Während sich im vorigen Jahr alles um das Thema Recherche drehte,steht im Studierende der Medienstudiengänge,Vo- April 2007 der Wirtschaftsjournalismus im Vordergrund. lontärinnen und Redakteure, Praktikantin- nen, Jugendzeitungsmacher oder freie Mit- arbeiterinnen in Lokalmedien. Fast 1.000 tungen in Leipzig und Bremen im Januar noch abends an der Bar für Hintergrund- junge Journalisten haben sich in der dju or- schon gut durchgestartet ist. An der jour- gespräche zur Verfügung stehen. Die ganisiert – die nicht nur unter 27 Jahre alt nalistischen Fakultät der Uni Leipzig dis- Youth Media Convention sucht noch jun- sind, sondern ihre Gewerkschaft auch aktiv kutierte die dortige dju-Hochschulgruppe ge Journalisten, die sich am Projekt betei- mit gestalten. mit Referenten vom MDR und der Uni das ligen – entweder durch die Vorstellung Volontariat und seine Möglichkeiten. Die spannender Beiträge zum Wirtschaftsjour- Mit Unterstützung des dju-Nachwuchs- Bremer dju-Hochschulgruppe lud Ende nalismus oder beim Mitorganisieren. projektes wurden im letzten Jahr fast 20 Januar zu einer Abendveranstaltung über Die dritte Möglichkeit zum Engage- Veranstaltungen auf die Beine gestellt. Da- journalistische Praktika, die Rechte und ment bietet die frisch gestartete Praktika- bei waren die Ideen vielfältig, vom lokalen Pflichten von Praktikanten ein. Interes- Offensive der dju. Im Mittelpunkt der Stammtisch der dju-Hochschulgruppe sierte Studierende oder Lehrende aus Uni- Kampagne steht die katastrophale Situa- Hamburg, über die Beteiligung an den Ju- versitäten und Fachhochschulen können tion von journalistischen Praktika. Oft- gendmediencamps Nord-Ost und Nord- sich an das dju-Nachwuchsprojekt wen- mals erhalten Praktikanten nicht nur West bis hin zur Kooperation mit der Ju- den, um die dju an die Hochschule zu keine Entlohnung mehr sondern überneh- gendpresse Deutschland bei der Youth Me- holen. Dabei bieten sich besonders Infor- men sogar längerfristig Aufgaben von fest- dia Convention. Nebenher gaben die Akti- mationsabende zu Volontariaten, journa- angestellten Redakteuren. Diese Entwick- ven noch Publikationen, wie das listischen Praktika, dem Berufsbild Journa- lung will die dju verändern: „Wir wollen Handbuch „Fuß fassen“ oder die Broschü- list, der journalistischen Ethik, dem Infor- mit den Verlegern gemeinsam Standards re über Praktika im Journalismus heraus mationsfreiheitsgesetz oder dem Einstieg vereinbaren, damit Praktikant und Prakti- und starteten die „Praktika-Offensive“. in den Beruf an. Hochkarätige dju-Refe- ka-Betreuer um ihre Aufgaben wissen und Mit Volldampf geht‘s im neuen Jahr renten stellen sich dann gerne der Dis- ein gutes journalistisches Produkt ent- weiter. Dabei stehen Projekte an den kussion mit Berufseinsteigern und geben steht. Eine erste Broschüre mit rechtlichen Hochschulen und der Ausbau des Netz- Einblick in ihren journalistischen Alltag. Hinweisen, Tipps für ein gutes Praktikum werkes im Vordergrund. „Wir wollen at- und unseren Forderungen ist bereits ge- traktive Projekte machen, junge Journa- Kongress auf dem Wasser druckt – jetzt geht‘s in die Diskussion“, listen vernetzen und sie auf dem Weg in so Robin Avram von der dju-Hochschul- den Beruf intensiv unterstützen.“, umreißt Auch die Youth Media Convention gruppe Bremen. Dazu dokumentiert das Stefan Rippler von der AG Nachwuchs das 2007 steht schon in den Startlöchern. dju-Nachwuchsprojekt erfolgreiche und gemeinsame Ziel. Ebenso wie in den letzten beiden Jahren weniger erfolgreiche Geschichten von Ein neues Projekt ist zum Beispiel die lädt die dju auch in diesem Jahr gemein- Praktika im Journalismus und hilft gerne dju-Hochschultour, welche mit Veranstal- sam mit der Jugendpresse Deutschland bei der Betreuung von Praktikanten wei- 120 junge Journalisten zu einer außerge- ter. wöhnlichen Fährreise ein. Gemeinsam Das Nachwuchsprojekt ist bei allen mit interessanten Referenten aus allen seinen Aktivitäten keine starre Gruppe Mediengattungen geht es vom 15. bis 17. von einzelnen Engagierten, sondern lebt April mit der ColorLine von Kiel nach durch viele gute Ideen und Junge in der Oslo. Im Vordergrund steht in diesem Jahr dju, die mitmachen. Konkrete Ansprech- der Wirtschaftsjournalismus, Referenten partner für Interessierte sind dabei die aus Wirtschaftsmagazinen aber auch Hochschulgruppen in Hamburg, Bremen, Insider aus der Journalistenausbildung Berlin, Leipzig und München sowie die werden erwartet. Dieser ungewöhnliche Bundesgeschäftsstelle in Berlin. Kongress hat den enormen Vorteil, dass Björn Richter ■ die Referenten nach ihren Beiträgen nicht dju-Nachwuchsprojekt: einfach von Bord gehen, sondern auch www.dju-campus.de!

M 01 /02.2007 25 recht

➧ Mehr Informationen Durch METIS zu VG-Wort-Meldesystem METIS: Online-Tantiemen http://www.vgwort.de/metis.php Beteiligen werden sich die Verlage an Neues VG-Wort-Meldesystem für Texte im Internet METIS aber wohl nur, wenn es sich für sie „rechnet“, ihr Anteil an den Tantiemen also zumindest mittelfristig ihre Auf- Für die zusätzliche Veröffentlichung ihrer wenn die erste Ausschüttung erfolgt (es wandskosten übersteigt. Ob sich METIS Texte im Internet haben Printjournalisten wird dann allerdings nicht alles verteilt), unter diesen Prämissen durchsetzen oder und Autoren bisher kaum einen Cent erhal- werden es wohl 15 Millionen Euro sein. letztlich scheitern wird, vermag derzeit ten. „Alles inklusive“,behaupteten Verlage Da die Verwertungsgesellschaften ge- niemand zu prognostizieren. Denn das anfangs dreist und legalisierten den Urhe- setzlich verpflichtet sind, wenn möglich, neue Meldesystem kann nicht dazu füh- berrechtsraub später durch Formularverträ- diese Gelder individuell an die entspre- ren, dass die Autoren und insbesondere ge oder Allgemeine Geschäftsbedingungen. chenden Urheber zu verteilen, wurde das die freien Journalisten ein zweites Mal die 2008 soll es nun in größerem Umfang Geld Meldesystem METIS entwickelt, um durch Internetaktivitäten der Verlage aus den ih- für die Autoren von Online-Texten geben – die Registrierung von Aufrufen einzelner nen zustehenden Geldern sponsern. von der Verwertungsgesellschaft Wort. Das Internet-Texte einen Anhaltspunkt dafür Als Rahmendaten für METIS hat der Meldesystem METIS wurde am 1. Januar zu bekommen, wie oft er auf CD bzw. Verwaltungsrat der VG Wort auf seiner Sit- 2007 gestartet. DVD gebrannt worden sein könnte. zung am 1. Dezember 2006 beschlossen, Das Verfahren funktioniert wie das dass nur Texte erfasst werden sollen, die Die VG Wort honoriert allerdings nicht der IVW und stammt auch von dort. Es mindestens 1800 Zeichen haben (Ausnah- die Veröffentlichung im Internet anstelle handelt sich um „Zähl-Pixel“ (genauer me: Lyrik). Die Vertreter der Journalistin- der Verleger, sondern wird auch an sie Java-Scripts) die in jeden Internet-Text nen und Journalisten wollten eine niedri- Tantiemen ausschütten. Es geht um die eingebunden werden müssen. Diese sen- ge Mindestzahl, sind aber eben auch nur Vergütungen für zulässige Privat-Kopien (§ den dann bei jedem (nicht nur kurzem) eine von sechs Berufsgruppen in der VG 53 UrhG), die beim Kauf von Vervielfälti- Aufruf des entsprechenden Textes eine Wort, unter denen Konsens erreicht wer- gungsgeräten oder Speichermedien erho- Meldung an ein Rechenzentrum – gegen den muss. Zudem werden sehr kurze Texte ben und über die Verwertungsgesellschaf- Missbrauch sind etliche Vorkehrungen ge- (wie Nachrichten) wahrscheinlich eher ten an Urheber und Rechteinhaber verteilt troffen. Das neue Meldesystem ist natür- nicht auf CD gebrannt. werden. lich ziemlich aufwändig und muss jetzt Noch keinen Beschluss gibt es darü- Bekanntlich ist die Bundesregierung erstmal in der Praxis getestet werden. ber, wie oft ein Text abgerufen werden gerade dabei, diese „Geräteabgaben“ muss, um an der Ausschüttung teilzuneh- durch eine Urheberrechtsreform („Zweiter Verlage müssen Texte bepixeln men. Um aber etwa Betreibern von priva- Korb“) drastisch um etwa 80 Prozent zu ten Homepages nicht zu massenhaften senken – wenn nicht noch mehr Urheber Da die wenigsten Autoren Selbstverwerter Meldungen an die VG Wort zu ermuntern, dagegen aktiv werden und erfolgreich ihrer Texte im Internet sind und diese wird eine vermutliche Abrufzahl von 3000 sind. Während es für die heute gebräuch- folglich nicht selbst mit VG-Wort-Pixeln genannt, die derzeit als realistisch für die lichsten Vervielfältigungsgeräte, PC und versehen können, kann das System nur Relevanz erscheint. Wie die rund 15 Milli- Drucker, noch keine Urheberabgaben gibt, funktionieren, wenn die Internetverwerter onen Euro zwischen den verschiedenen so doch seit ein paar Jahren für CD- und selbst dieses System einsetzen. Die wissen- Sparten (Belletristik, Journalismus, Fach- DVD-Brenner. Und genau um die geht es schaftlichen Verlage sind dabei, es einzu- und wissenschaftliche Veröffentlichun- bei dem neuen VG-Wort-Meldesystem führen, mit den Verbänden der Tageszei- gen) verteilt werden, soll METIS erst her- METIS (Meldung von Texten auf Internet- tungs- und Zeitschriftenverlage, die in der ausfinden. Und auch den spannendsten Seiten). VG Wort selbst nicht vertreten sind, lau- Beschluss wird die VG Wort erst 2008 tref- fen derzeit Gespräche darüber. Automati- fen – wie dieses Geld zwischen Autoren 15 Millionen Euro sind zu verteilen sierte Verfahren zur Bepixelung von Tex- und Verwertern (Verlegern) verteilt wird. ten in Redaktionssystemen sind möglich. Rüdiger Lühr ■ Durch Konsumentenstudien wurde nicht nur ermittelt, wie diese Urheberab- gaben auf die verschiedenen Werkkate- ➧ AG zum Schutz des Urheberrechts gegründet gorien (Musik, Film, Text, Bild etc.), also unter den einzelnen Verwertungsgesell- Eine Arbeitsgemeinschaft zum Schutz des journalistischen Urheberrechts (AG SJU) wurde mit Jahres- schaften zu verteilen sind, sondern auch, beginn in Berlin von der freien Journalistin Gisela Sonnenburg gegründet. Die AG ist vorerst nur für dass rund die Hälfte aller urheberrechtlich Wortjournalisten zuständig. Sie widmet sich der Ahndung von Verstößen z. B. durch unerlaubte Nut- geschützten Texte, die auf CD oder DVD zung von urheberrechtlich geschützten journalistischen Texten im Internet. In der AG wird dokumen- gebrannt werden, aus dem Internet her- tiert und erläutert, wie Autoren den ihnen zustehenden Schadenersatz einklagen können. Und es untergeladen werden (Rest: eingescannt werden Maßnahmen überlegt und praktiziert, um weitere Verstöße gegen das Urheberrecht von Jour- oder von CD-ROM). Zur Ausschüttung der nalisten zu verhindern. CD/DVD-Brenner-Abgabe für diese Texte Wer in dieser AG mitmachen möchte,meldet sich bitte bei der Gründerin. Bitte nur ernstgemeinte haben sich mittlerweile rund 12 Millionen Mails von Betroffenen und Streitlustigen an: [email protected] Euro bei der VG Wort angesammelt. 2008,

26 M 01 /02.2007 recht Protestgesang Urheber wehren sich gegen Manipulation durch Gerätehersteller

Die Moritaten-Melodie war bekannt, der von Geräten und Leermedien erhoben, Text abgewandelt: „Die BITKOM saß grei- jedoch sogar auf fünf Prozent des Kauf- nend bei Angie und machte gar heftigen preises begrenzt. Die Geräteindustrie Wind“ tönte es am 17. Januar vor dem macht mit einer Kampagne „Wir schla- Berliner Filmmuseum. „Den Reibach mit gen drauf“ – dem Vernehmen nach mit unseren Werken, den machen nicht wir, 200 Mio. Euro vom Bundesverband In- sondern sie. Vor allem die Druckerher- formationswirtschaft, Telekommunika- steller, die wollen teilen nie“, sangen Ge- tion und neue Medien (BITKOM) gespon- werkschafter und Vertreter der Initiative sert – mobil und droht Preiserhöhungen Urheberrecht aus Protest zum Leierkas- für Drucker, Kopierer und Multifunk- ten. Wenige Meter weiter am Potsdamer tionsgeräte an. Die Zahlen, mit denen die Platz, in einem eigens errichteten „Teuer- Hersteller dabei operieren, sind nach land“-Zelt im Sony-Center, luden „füh- Meinung der Initiative Urheberrecht rende Gerätehersteller“ zu einer Podiums- „falsch und manipulativ“. Die in der ansit tr

debatte mit Pressekonferenz, um Stim- Kreativen-Initiative vereinigten 24 Mit- /

mung gegen die Urhebervergütungen für gliedsverbände, darunter die dju und der lentz Po

privates Kopieren zu machen. Nach den VS in ver.di, stellen dem eigene Berech- v. Entwürfen zur Novelle des so genannten nungen und Hintergrundinformationen

Korb II des Urheberrechtsgesetzes werden unter www.urheber.info/aktuell.html Christian ■ to: solche Vergütungen einmalig beim Kauf entgegen. neh Fo

„Abstracts“ Kein Urheberschutz Keine Gebühren im Internet zulässig für abschreibende Zunft für Presseauskünfte

Keinen Erfolg hatten die Frankfurter Allge- Wer beim Erstellen eines Presseartikels Eine Stadtverwaltung darf von der Presse meine Zeitung und die Süddeutsche Zei- selbst abschreibt, kann für „seine“ geistige für Auskünfte über die Erfüllung ihrer tung mit ihrer Klage gegen das Online- Schöpfung keinen Urheberrechtsschutz öffentlichen Aufgaben keine Gebühren er- Magazin „Perlentaucher“. Das Magazin einfordern. Diese Erfahrung musste ein heben. Dies stellt ein Urteil des Verwal- bietet im Internet Zusammenfassungen Redakteur einer Jagd-Fachzeitschrift ma- tungsgerichts Arnsberg vom 12. Dezember von Feuilletonartikeln deutschsprachiger chen, dessen Verlag auf Unterlassung und 2006 (Az.: 11 K 2574/06) klar. Geklagt hat- Qualitätszeitungen an. Schadensersatz wegen unberechtigter Ver- te der Bund der Steuerzahler Nordrhein- Zu den bei „Perlentaucher“ angebote- öffentlichung eines seiner Artikel auf der Westfalen als Herausgeber seiner Verband- nen Texten gehören auch „abstracts“ von Website eines Jagdgegners geklagt hatte. zeitschrift gegen den Bürgermeister der Originalrezensionen zu Buchveröffent- Dieser konnte vor dem Landgerichts Stadt Meschede. lichungen aus beiden Zeitungen. Dagegen München I allerdings nachweisen, dass je- Die Redaktion der Landesbeilage der hatten beide Verlage eigentlich auch nichts ner Artikel über ein Verwaltungsgerichts- bundesweiten Zeitschrift „Der Steuerzah- einzuwenden, wohl aber dagegen, dass das verfahren einer Sekte gegen den angeord- ler“, hatte im Rahmen ihrer jährlichen Online-Magazin diese „abstracts“ gegen neten „Sofortabschuss“ von mehr als 100 Umfrage an die 396 nordrheinisch-westfä- Entgelt an die Internet-Bookshops Ama- Wildschweinen zu großen Teilen aus ei- lischen Kommunen auch die betreffende zon und Buecher.de weiterverkauft hatte. nem zuvor erschienenen Artikel einer Ta- Stadtverwaltung um Auskunft über die Doch auch darin sah das Landgericht geszeitung übernommen worden war. Entwicklung der von ihr erhobenen kom- Frankfurt /Main in einem Urteil vom 23. Der Redakteur habe – so das Gericht munalen Abgaben und verschiedener Po- November 2006 (Az: 2-03 O 172/06) weder in seinem Urteil vom 15. November 2006 sitionen im Verwaltungs- und Vermögens- einen Verstoß gegen das Urheberrecht des (Az.: 21 O 22557/05) – entgegen seiner Aus- haushalt gebeten. Rechteinhabers, noch das Wettbewerbs- sage den Artikel „ersichtlich nicht frei for- Die Auskünfte bekam sie, danach aber oder das Markenrecht. „Weil die den ab- muliert, sondern sich von den Formulie- dafür einen Bescheid über eine Verwal- stracts zugrunde liegenden Originalkriti- rungen in den ihm vorliegenden Materia- tungsgebühr in Höhe von 24,60 Euro. ken bereits mit Zustimmung der jeweili- lien … so stark inspirieren lassen, dass er Nachdem der Widerspruch hiergegen er- gen Urheber erstveröffentlicht sind,“ kann diese vielfach über längere Passagen wört- folglos blieb, erhob der Steuerzahlerbund nach der Veröffentlichung „jedermann lich wiederholte oder nur geringfügig ab- Klage, der vom Verwaltungsgericht statt- den Inhalt des Werkes öffentlich mitteilen änderte.“ Auch dass einige Informationen gegeben wurde. Die Gebührenerhebung oder beschreiben, ohne den Urheber fra- aus dem anderen Artikel weggelassen und sei im vorliegenden Fall durch die vorran- gen zu müssen“ (§ 12 Absatz 2UrhG). Das einiges teilweise etwas knapper formuliert gigen presserechtlichen Normen ausge- Urteil ist nicht rechtskräftig, Berufung wurde, rechtfertige laut Gericht keine schlossen, führt die 11. Kammer des Ge- beim Oberlandesgericht Frankfurt möglich. „Einordnung seiner Tätigkeit als schöpfe- richts in den Entscheidungsgründen aus. Das Gericht hatte allerdings bereits am risch“. Die Münchener Richter verneinten Danach seien die Behörden verpflichtet, 1. April 2003 „abstracts“ urheberrechtlich letztlich einen Werkschutz und wiesen die den Vertretern der Presse Auskünfte zu er- für grundsätzlich zulässig erklärt. lü ■ Klage ab. lü ■ teilen. lü ■

M 01 /02.2007 27 internationales Beim Filmen erschossen

Pressefreiheit von Gewalt, Mord, Albadri Abukar Haft und Zensur verdrängt / dpa tos: Fo 2006 nahm die Zahl der ermordeten Journa- listinnen und Journalisten erneut zu: Allein im Irak starben 113 Berichterstatter und Me- dienmitarbeiter. Martin Adler starb am 23. Juni 2006

Martin Adler hatte keine Chance. Von bernen Preis beim New Yorker Filmfestival tierten das Schicksal von 39 Journalisten hinten schlich sich ein bewaffneter Mann 2001. Drei Jahre später bekam er den und 25 Medienmitarbeitern wie Fahrer an den Journalisten heran und feuerte „Rory Peck Award“ für eine Reportage zu oder Übersetzer, die 2006 im Irak getötet ihm aus kurzer Entfernung in den Rücken. Übergriffen der US-Truppen im Irak. wurden. Anders als vor vier Jahren, als zu Adler filmte an diesem 23. Juni 2006 gera- Adler war der 14. Journalist, der seit Beginn des Krieges noch viele ausländi- de eine Demonstration in der somalischen dem Sturz von Diktator Siad Barre 1991 in sche Kollegen im Land waren, sind die Hauptstadt Mogadischu, als er getroffen Somalia getötet wurde. Seit 15 Jahren gibt Opfer inzwischen fast ausschließlich Ein- wurde und tot zusammenbrach. Der 47- es in dem ostafrikanischen Land faktisch heimische und arbeiten auch überwiegend jährige Martin Adler war ein erfahrener keine staatlichen Strukturen und kein für irakische Medien. „In der bürgerkriegs- Journalist. Der in Schweden geborene und funktionierendes Justizsystem mehr. Dem- ähnlichen Situation reicht schon ein kriti- lange in England lebende Reporter und entsprechend wurde keiner der Morde scher Artikel, um ins Visier von militanten Fotograf hatte in zahlreichen Krisenregio- untersucht und kein Verantwortlicher zur Gruppen zu geraten“, sagte Katrin Evers nen gearbeitet, unter anderem im Irak, in Rechenschaft gezogen. von ROG. „Journalisten werden schnell ei- Afghanistan, in Ruanda, im Kongo und in In Somalia zu arbeiten ist gefährlich nem anderen Lager zugeordnet. Um sie ge- Bosnien-Herzegowina. Adler erhielt für für Journalisten, doch am gefährlichsten zielt zu töten, reicht manchen Gruppen seine Arbeiten im britischen TV-Sender ist es weiterhin im Irak. Im vierten Jahr schon, dass Journalisten über Frauenrech- „Channel 4“ oder für die schwedische Zei- hintereinander haben Fachorganisationen te schreiben oder sich vielleicht zu positiv tung „Aftonbladet“ zahlreiche Auszeich- die meisten ermordeten Kollegen zwi- über die Demokratisierung äußern“. Die nungen – unter anderem den Medienpreis schen Euphrat und Tigris gezählt. Die „Re- Bilanz ist erschreckend: „Im Irak“, so von Amnesty International sowie den Sil- porter ohne Grenzen“ (ROG) dokumen- Evers, „sind seit 2003 schon 140 Journali-

➧ Getötete Journalisten: Wer zählt wen?

Kontakt: Die Statistik der „Reporter ohne Grenzen“ (ROG) weist 2006 den Die beiden waren in ihrem Zelt 150 Kilometer nördwestlich von Reporter ohne höchsten Stand an getöteten Medienleuten seit 1994 aus.Insge- Kabul erschossen worden. Für Robert Ménard, den internationa- Grenzen, samt wurden nach ihrer Zählung 81 Journalistinnen und Journa- len ROG-Generalsekretär,ist klar: „Der Wettbewerb um die Stati- Skalitzer Str.101, listen sowie 32 Medienassistenten wegen ihrer Arbeit getötet. stiken schadet letztlich dem Kampf für Pressefreiheit. Es ist nicht 10997 Berlin, 2005 waren es insgesamt 68 gewesen.Andere Organisationen er- sinnvoll, nach der höchsten Zahl zu streben, nur um damit beson- mitteln sogar noch höhere Zahlen: So nennt die Internationale deres Medieninteresse zu wecken.“ Wenn ein Journalist wegen Telefon: Journalistenvereinigung IFJ eine Zahl von 155 getöteten und 22 eines Nachbarschaftsstreits ermordet werde,wie Prudencio Me- (030) 615 85 85, bei Unfällen ums Leben gekommenen Journalisten. Das Interna- lendres aus den Philippinen, dann bedrohe diese Tat nicht die tionale Institut für Nachrichtensicherheit INSI spricht von 167 bei Pressefreiheit und sei deshalb auch kein „Fall“ für ROG. www.reporter- der Arbeit ums Leben gekommenen Journalisten und Mitarbei- Unabhängig von der Zählweise sind sich aber alle Organisationen ohne-grenzen.de tern. In deren Liste taucht beispielsweise auch ein Journalist auf, einig, dass das vergangene Jahr besonders schlimm war. „Die oder der während einer Pressekonferenz einem Herzinfarkt erlag. Zahl der getöteten Journalisten ist dramatisch gestiegen“,erklärt www.rsf.org ROG nimmt Fälle hingegen nur dann in die Statistik auf,wenn INSI-Direktor Rodney Pinder.Er hofft, dass eine Resolution der nachgewiesen ist, dass die Journalisten getötet wurden – und Vereinten Nationen vom 23. Dezember für Besserung sorgt. Der Weitere Links: dass die Tötung in direkter Verbindung mit der journalistischen UN-Sicherheitsrat fordert darin alle Kriegsparteien auf,Journalis- www.ifj.org Arbeit stand. In vielen Fällen ist das unklar.So zählt ROG die in ten vor Angriffen zu schützen. Medienleute seien immer zivile www.cpj.org Afghanistan erschossenen Deutsche-Welle-Mitarbeiter Karen Ziele.Deshalb sei jeder Angriff auf sie zu verurteilen und jede www.newssafety. Fischer und Christian Struwe derzeit nicht mit, weil die Ermittlun- Verletzung dieses Grundsatzes müsse aufgeklärt werden, heißt es com gen in Afghanistan bisher keinen deutlichen Hinweis darauf er- in der von Griechenland eingebrachten und einstimmig verab- www.freemedia.at geben hätten, dass die Tat mit ihren Recherchen zusammenhing. schiedeten Initiative. Harald Gesterkamp ■

28 M 01 /02.2007 internationales

sten ermordet worden. Das sind mehr als lich“, hebt Evers hervor. Das mussten sie Quoc Huy wurde im August im Internet- doppelt so viele wie im Vietnam-Krieg, der im vergangenen Jahr unter anderem in der Café festgenommen, noch während er in 63 Berichterstattern zwischen 1955 und Demokratischen Republik Kongo und in einem Chatroom über Demokratie disku- 1975 das Leben kostete.“ Weißrussland, aber auch in Brasilien, tierte. Ihm droht eine Anklage wegen Dass in bewaffneten Auseinanderset- Bangladesch, Äthiopien oder Uganda er- feindlicher Propaganda gegen die Sozialis- zungen Journalisten schnell zwischen die fahren. Für die Übergriffe waren Anhänger tische Republik Vietnam. Fronten geraten, zeigte sich im vergange- der unterschiedlichsten Parteien, aber Ein weiteres Phänomen sind zuneh- nen Jahr auch im Libanon. Die 23-jährige auch Sicherheitskräfte verantwortlich. mend die Entführungen von Journalisten. Fotografin Layal Najib, die für das Maga- Eine Welle der staatlichen Zensur Außer im Irak ist das vor allem in den Pa- zin „al-Jaras“ und die Nachrichtenagentur überflutete Thailand nach dem Militär- lästinensergebieten zu beobachten, wo AFP im Einsatz war, wurde am 23. Juli im putsch im September. Mehr als 300 Radio- mindestens sechs Reporter im vergange- Süden des Landes bei einem israelischen sender wurden geschlossen und viele nen Jahr verschleppt wurden. Viele kamen Raketenangriff in einem Taxi sitzend ge- Internetseiten wurden gesperrt. Erst nach schnell wieder frei, andere – wie die ame- troffen und getötet. Sie hatte sich mit Wochen normalisierte sich die Lage wie- rikanischen Journalisten Steve Centanni Flüchtlingen aus der Region treffen wollen. der. Weltweit dokumentierte ROG 2006 und Olaf Wiig von „Fox News“ mussten „Aber nicht nur in Kriegen und Bür- mehr als 900 Fälle von Zensur. Gerade das zwei Wochen in der Gefangenschaft einer gerkriegen sind Journalisten gefährdet“, Internet wird in einigen Ländern, die auch Gruppe namens „Brigade Heiliger Krieg“ betont Katrin Evers und verweist auf die sonst die Meinungsfreiheit systematisch ausharren. Lage in Mexiko. Dort sind Recherchen unterdrücken, streng kontrolliert. Neben Eine ROG-Delegation reiste deshalb über soziale Unruhen oder Drogenhandel Nordkorea, Birma, Turkmenistan, Kuba nach Gaza-Stadt und rief sowohl Palästi- extrem gefährlich. Der erfahrene Polizei- und China – Länder in denen sich das nenserpräsident Mahmud Abbas als auch reporter und Zeitungsherausgeber Enrique Netz noch nie frei entwickeln konnte – ge- die Mitglieder der rivalisierenden palästi- Pera Quintanilla wurde im August in der hörten auch Ägypten, Saudi-Arabien oder nensischen Gruppierungen auf, sicherzu- Nähe der Stadt Chihuahua in Nordmexiko der Iran zu den Staaten, in denen Websei- stellen, dass ihre Anhänger Journalisten ermordet. Sein Blatt „Dos caras, una ver- ten verboten werden und Blogger für die ungehindert arbeiten lassen. Ein Appell, dad“ (Zwei Seiten, eine Wahrheit) hatte Veröffentlichung ihrer Meinung im Ge- den die Organisation in die ganze Welt zu über unaufgeklärte Mordfälle und Drogen- fängnis landen. Der Vietnamese Truon tragen versucht. Harald Gesterkamp ■ handel berichtet. Die Staatsanwaltschaft sucht die Mörder in den Kreisen des orga- nisierten Verbrechens – bislang vergebens. Insgesamt fielen in Mexiko nach ROG- ➧ Weiterer Aufruf gestartet: Angaben 2006 neun Journalisten Mord- anschlägen zum Opfer. Auch auf den Philippinen kamen Mumia Abu-Jamal: sechs Kollegen bei der Arbeit gewaltsam ums Leben. Erstaunlich: Die Mörder der Berufung steht bevor Journalistin Marlene Esperat, die zahlreiche Kolumnen gegen Korruption verfasste, Sofortige Freiheit für den seit 25 Jahren in der wurden zu einer lebenslangen Haft verur- Todeszelle sitzenden Journalisten Mumia Abu-Ja- teilt. Zwar sind die Hintermänner weiter mal wird in einem aktuellen Unterstützer-Flugblatt auf freiem Fuß, doch ist dieser Prozess in gefordert, das sich jede/r Interessierte im Internet einem Land, in dem Straflosigkeit die Re- herunterladen kann (www.labournet.de/ solidari- gel ist, ein positiver Schritt. taet/mumia/index.html). Anlass für den neuer- Kissinger Clark

Dass auch berühmte Medienschaffen- lichen Aufruf ist die bevorstehende Verhandlung / de nicht geschützt sind, zeigte im Oktober vor dem Bundesberufungsgericht. dpa to: der Mord an der russischen Journalistin Der ehemalige Sprecher der Black Panther Party Fo Anna Politkowskaja. Die Tschetschenien- wurde ohne schlüssige Beweise eines 1981 an Expertin arbeitete für die Wochenzeitung einem Polizisten begangenen Mordes bezichtigt aus ist der Band „Wettlauf gegen den Tod“ ent- „Nowaja Gazeta“. Nach internationalen For- und später zum Tod verurteilt. Seit fast ebenso lan- standen (s.Sprachrohr 6/06). derungen, den Mord aufzuklären, hat die ger Zeit setzen sich Menschenrechtsorganisatio- Jüngste Veröffentlichungen zum „Fall Mumia Abu- russische Regierung 150 Kriminalbeamte nen wie auch Einzelpersonen für die Freilassung Jamal“ dokumentieren die Hartnäckigkeit, mit der auf den Fall angesetzt. Ein weiteres Bei- des engagierten Journalisten ein, der regelmäßig offizielle Stellen in den USA die Legende vom spiel ist der armenischstämmige Türke in vielen Publikationen – u.a. auch in „junge Welt“ Schwerverbrecher am Leben halten wollen: So hat Hrant Dink, der im Januar vor dem Redak- – Texte veröffentlicht. Außerdem unterstützt er die laut einem Bericht des österreichischen „Stan- tionsgebäude der Zeitung „Agos“ in Istan- radikalökologische Organisation „MOVE“,die in dard“ vom 13. November 2006 die Kommunalver- bul – offenbar von einem von Nationalisten seiner Heimatstadt Philadelphia massiven Repres- waltung der Stadt Philadelphia Anzeige wegen angeheuerten Jugendlichen – erschossen sionen durch die Polizei ausgesetzt ist. Der dju im „Verherrlichung von Verbrechen“ gegen die Stadt- wurde. Seine Beerdigung wurde eine Mas- ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg gehört verwaltungen von Paris und Saint Denis erstattet. sendemonstration für die Pressefreiheit. Mumia Abu-Jamal als Ehrenvorstandsmitglied an. Die Klage bezieht sich auf Ehrungen, die beide Nicht immer endet die Verfolgung Die lange und zum Teil sehr komplizierte Ge- Städte Mumia Abu-Jamal erwiesen haben. Paris von Journalisten tödlich. Körperliche schichte der Tat, der Verurteilung Abu-Jamals ohne hatte ihn bereits 2003, Saint Denis im April 2006 Übergriffe oder Drohungen zur Ein- hinreichende Beweise sowie die zahlreichen spä- zum Ehrenbürger ernannt. Außerdem wurde eine schüchterung sind in vielen Ländern ge- teren Nachrecherchen zum Tathergang hat Mi- Straße in der Pariser Vorstadt Saint Denis nach nauso alltäglich wie Festnahmen oder chael Schiffmann für seine Doktorarbeit an der dem zum Tode verurteilten Journalisten benannt. Zensurmaßnahmen. „Gerade im Vorfeld Universität Heidelberg zusammengetragen. Dar- Gudrun Giese ■ von Wahlen leben Journalisten gefähr-

M 01 /02.2007 29 internationales

Hoher Preis für Sanierung der Liberatión in Paris Zensurvorwurf PARIS. Mit gemischten Gefühlen dürf- Venezuela: Debatte um Aufkündigung einer staatlichen Sendelizenz ten die rund 300 Beschäftigten des französischen Traditionsblatts Libera- tión den Ausgang einer Aktionärsver- Die Beziehung zwischen der Regierung Vene- lem dem politischen Missbrauch von me- sammlung Ende Anfang Januar aufge- zuelas und den Privatmedien des Landes ist dialer Macht Einhalt geboten werden. Mit nommen haben. Zwar ist das hoch ver- seit Jahren belastet. Besonders seit einem Verstößen gegen dieses Gesetz begründet schuldete Blatt mit einer Finanzierung Putschversuch im April 2002 werden die vier sie nun ihre Entscheidung. „Es gibt keine von 15 Millionen Euro vor dem Bank- privaten Fernsehsender – Globovisión, Vene- Enteignung oder Zensur“, verteidigt Infor- rott bewahrt. Die Einigung nach mehr- visión, RCTV und Televen – von der linken mationsminister Willian Lara die Ver- monatigen Verhandlungen geht aber Regierung bezichtigt, für die Opposition ein- fügung. Es laufe lediglich die Lizenz zur deutlich zu Lasten der Belegschaft und seitig Partei zu ergreifen. Zum Jahreswechsel Nutzung des staatlichen Kanals aus und der redaktionellen Unabhängigkeit. ist der Streit erneut eskaliert. Ende Dezem- RCTV könne jederzeit privat über Kabel Mindestens 76 der 276 festen Mitarbei- ber kündigte die Regierung an, die Sende- oder Satellit weitersenden. Auch würden ter sollen entlassen werden. Zudem ver- lizenz für den Kanal „Radio Caracas Televi- die Anlagen nicht angetastet. „Der einzige zichtet die Mitarbeitergesellschaft SCLP sión“ im Mai nicht zu verlängern. Doch ist Fernsehkanal, der in den acht Jahren die- auf Mitbestimmungsrechte bei zentra- die Pressefreiheit deswegen in Gefahr? ser Regierung geschlossen wurde, war der len betrieblichen Entscheidungen. Der staatliche Kanal VTV“, sagte Vizeminister Kompromiss wurde mit knapper Mehr- Das behauptet zumindest Marcel Granier. Jorge Rodríguez, „von putschistischen heit angenommen. Neben dem Haupt- Der Präsident des Medienkonzerns 1BC Militärs am 11. April 2002“. aktionär Edouard de Rothschild kauft läuft gegen die „Enteignung“ Sturm: „Wir sich damit Carlo Caracciolo, Gründer sind auf dem besten Weg zu einer gleich- Es geht nicht um Pressefreiheit der italienischen Tageszeitung La Re- geschalteten Presse – wie in Kuba, wo nur pubblica, mit einem Drittel der Anteile das kommunistische Fernsehen und Radio Das Urteil teilt auch der deutsche in den Betrieb ein. existiert“, erklärte der Medienunterneh- Chávez-Biograph Christoph Twickel. Die Zuletzt hatte Liberatión im Jahr mer Mitte Januar in der brasilianischen Konzession für RCTV auslaufen zu lassen rund zwölf Millionen Euro Verlust ge- Tageszeitung „O Globo“. Der Vergleich ist sei „in Ermangelung besserer Mittel Chá- macht. Die Krise des Blatts betrifft den ein Indiz für die politische Polarisierung, vez‘ Weg, die putschfreundlichen Medien französischen Zeitungsmarkt generell. die sich auch auf den Streit um die Sende- in die Schranken zu weisen“, schrieb er in 2006 erst musste die einst größte franzö- lizenz auswirkt. In der Entscheidung zeige der tageszeitung (taz). Eine Eindämmung sische Tageszeitung France Soir Kon- sich, dass Präsident Chávez ein „Tyrann“ der Pressefreiheit zu beklagen, sei vor al- kurs anmelden. Nach dem Verkauf an sei, sagte der ehemalige Präsidentschafts- lem „eigenartig“, weil „die venezolanische ein Investorenduo behielten nur 51 der kandidat und Sozialdemokrat Manuel Regierung Hunderte Lizenzen für Bürger- 115 Beschäftigten ihren Job. hneu ■ Rosales. Ein hochrangiger Politiker der funk und -fernsehen vergeben“ hat. Dass christdemokratischen Opposition bezich- es bei dem Medienstreit „nicht um Presse- tigte die Regierung des „Verbrechens ge- freiheit geht“, meint auch George Cicca- Britischer Presserat gen die Pressefreiheit“. riello-Maher von der US-Universität Berke- auch für Online zuständig RCTV besteht seit 54 Jahren und ist ley. Der Politologe erinnerte in einem damit der älteste Fernsehsender Venezue- Kommentar daran, dass die US-amerika- LONDON. Die britische Presse-Be- las. Seit Jahrzehnten pachtet er den staat- nische Medienkontrollbehörde FCC den schwerdestelle, Press Complaints Com- lichen Kanal 2. Zuletzt wurde die Konzes- Sender CBS mit einer Strafe in Höhe von mission (PCC), wird zukünftig auch die sion im Jahr 1987 für 20 Jahre verlängert. 550.000 US-Dollar verurteilt hat, nachdem audiovisuellen Inhalte und Angebote Dass die Regierung den Vertrag nun nicht die Sängerin Janet Jackson im Februar auf den Internetseiten der britischen erneuern will, wird mit der politischen 2004 während einer Live-Übertragung für Zeitungen und Magazine überprüfen. Rolle der privaten Fernsehsender begrün- den Bruchteil einer Sekunde ihren Busen Dies bestätigte Kommmissions-Chef Sir det. Tatsächlich hatte RCTV während des entblößt hatte. Diesem banalen Fall stehe Christopher Meyer – früher britischer Putschversuches rechter Militärs und die Causa RCTV gegenüber; „ein Sender, Botschafter in Berlin – in einem BBC Unternehmer gegen die Regierung im dessen Beteiligung an einem Putschver- News 24 Interview. Auf diese Neuerung April 2002 aktiv Position ergriffen; die such mit mehreren Toten unbestritten hätten sich die Chefredakteure mit der Regierungsmeinung wurde zensiert, wäh- ist“, wie Ciccariello-Maher bestätigt. Kommission geeinigt, nachdem die rend der Junta von diesem und anderen Während der politische Schlagab- Beschwerdeanfragen über manche Privatsendern ein breites Podium geboten tausch zwischen Regierung und Opposi- Internet Audio und Video Streams zu- wurde. Trotz damaliger Kritik hatte sich tion weitergeht, wird auch das Schicksal genommen hatten. Die Ausweitung der dieses Schema auch bei folgenden Ausein- der RCTV-Beschäftigten debattiert. Sollten Kontrolle soll in Zukunft auch diejeni- andersetzungen zwischen Regierung und sie von der Konzernführung entlassen gen Zeitungs-Online-Angebote betref- Opposition wiederholt. Entsprechende werden, werde die Regierung ihnen eine fen, die nicht den Printausgaben ent- Vorwürfe wurden von den Adressaten Weiterbeschäftigung garantieren, ver- sprechen. Darüber wird gegenwärtig nicht bestritten. sicherte Informationsminister Lara. Zu- noch verhandelt. Bislang überprüfte die Ende 2004 hatte die Regierung ein gleich ermutigte er die Belegschaft, sich in PCC bereits die so genannten „1:1“- „Gesetz über die soziale Verantwortung einer Genossenschaft zu organisieren. In Online-Ausgaben der Zeitungen. Bis von Radio und Fernsehen“ verabschiedet. diesem Fall bestünden gute Chancen, die März, so Meyer, sollen die Details ver- Neben der Etablierung strenger Jugend- Sendelizenz nach dem 27. Mai selbst zu öffentlicht werden. usf ■ schutzbestimmungen sollte damit vor al- übernehmen. Harald Neuber ■

30 M 01 /02.2007 internationales

Im letzten Dezember wurde durch das Wall Street Journal die Identität eines Fo- Pulitzer Preis für tografen aufgedeckt, dessen erschüttern- des Foto Ende der 70er Jahre weltweit Be- achtung gefunden hatte. Jahangir Razmi iranischen Fotografen (58) war am 27. August 1979 Augenzeuge der Hinrichtung von elf Kurden in der Übergabe der Auszeichnung nach 26 Jahren in New York iranischen Stadt Sanandaj. Eines von seinen 70 Fotos wurde in der Teheraner Tageszeitung „Ettelaat“ (Information) anonym gedruckt. Der Fotojournalist hielt sich aus Angst vor einer Bestrafung durch Islamische Revolutionäre verbor- gen. Das Foto fand damals in der Welt- presse ein starkes Echo, galt es doch als Beweis für die Willkür des iranischen Regimes. Im Jahre 1980 bekam der unbekann- te Fotograf für sein Bilddokument den Pulitzer Preis. „Als wir den Pulitzer Preis zum ersten Mal in unserer Geschichte anonym vergaben, hatten wir gehofft, yb6LO2glORvqxTV1PwiTM_20061211.html?mod=blogs dass der Name des Fotografen auftau- chen würde,“ sagte Sig Gissler, Sprecher .wsj.com/public/article/ des Pulitzer Preises. Ein Journalist des Wall Street Journal fand den Urheber des

http://online Fotos und berichtete darüber im Dezem- ber. Jahangir Razmi wird am 21. Mai an der Columbia Universität in New York screenshot: SB116499510215538266-w6oLtT seinen Pulitzer Preis empfangen. Beh ■

Mehr im Internet: www.pulitzer.org Keine Beweise gegen Egunkaria Einstellung des Gerichtsverfahrens gegen Baskische Zeitung wahrscheinlich

Kurz vor Weihnachten 2006 sorgte der spa- sich auch die Zeitung „Egin“. 1998 musste nicht zum ETA-nahen Spektrum – sowohl nische Staatsanwalt Miguel Angel Carballo sie schließen, weil Spaniens Starrichter an die autonome baskische Regierung in für ein kleines Wunder: Er plädierte,das Ver- der Audiencia Nacional, Baltasar Garzón, Vitoria /Gasteiz als auch Kommunalver- fahren gegen die baskische Tageszeitung meinte, ihr Verlag Orain wasche das Geld tretungen subventionierten das einzige „Euskaldunon Egunkaria“ und sieben ihrer der ETA. 2003 bediente sich sein Kollege vollständig auf baskisch erscheinende Mitarbeiter nicht zu eröffnen. Juan del Olmo derselben Behauptungen, Printmedium. Seinen Platz nimmt die um gegen „Egunkaria“ vorzugehen. Der neugegründete Tageszeitung „Berria“ ein. 2003 waren Zeitung und Verlag geschlos- Geheimdienst der paramilitärischen Guar- Noch im Januar verlängerte Staatsanwalt sen worden, weil die spanische Justiz sie dia Civil trug die Fakten für die vermeint- Carballo das Verbot von „Egunkaria“. Jetzt der Geldwäsche und Kollaboration mit der lichen Straftaten zusammen. Die Zivilgar- können die Betroffenen auf Entschädi- baskischen Untergrundorganisation ETA de nahm auch 10 Mitarbeiter des Verlages gung klagen. Seit über drei Jahren dürfen verdächtigte. Nun hat der Staatsanwalt am fest, von denen vier Anzeige wegen Folter sie das Land nicht verlassen, mussten Sondergericht für Terror- und Drogende- in der Incommunicado-Haft stellten. (M wegen der Kautionen Kredite aufnehmen, likte, der Audiencia Nacional, festgestellt, 2003/4 berichtete) Ein Verfahren steht können über ihre Vermögen nicht verfü- dass es keine Beweise gibt. Die Einstellung noch aus. gen und hatten sich wöchentlich bei der des Verfahrens ist wahrscheinlich. Polizei zu melden. Nach dem jüngsten Diese Entscheidung stellt einerseits Hohe Auflagen für Betroffene Bombenanschlag der ETA auf den Madri- die Ermittlungspraktiken von Audiencia der Flughafen mit zwei Toten fordert die Nacional und Zivilgarde in Frage. Anderer- Die Polizeiaktion gegen „Egunkaria“ konservative Volkspartei die Wiederauf- seits kann sie den Megaprozess beeinflus- verstanden viele Basken als einen Frontal- nahme des Verfahrens und die Verurtei- sen, den das Sondergericht gegenüber 50 angriff der konservativen Regierung von lung der Verdächtigen zu hohen Freiheits- Basken und etlichen Organisationen seit José María Aznar und dessen Volkspartei strafen. Die endgültige Entscheidung des über einem Jahr führt. Darunter befindet (PP) auf ihre Kultur: Die Zeitung gehörte Richters steht noch aus. Ingo Niebel ■

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April: Recherche.4., 11., 18., 25. April, 2., KLARA, Berlin. 12. /13. April: Über- Volontäre Online-Recherche I. 12. /13. April: 30. Mai, 13. Juni: Schreibwerkstatt. schrift und Bildtext. Video-Basics für Print-Reporter. 13. bis 15. April: Redigieren. MAZ, Luzern. 19. bis 22. März: ABP,München. 19. bis 30. März: BKB,Wolfenbüttel. 15. bis 17. März: NA, Hamburg. 22. /23. März in Köln: Nachricht und Bericht – Das journa- Grundkurs II Zeitschrift – „Und fertig Basiskurs Erzählen IV – Stil. 17. bis Kreatives Texten. 12. /13. März in listische Einmaleins. ist die Laube“. 19. März: Basiskurs Erzählen V – Berlin: Texten mit Zahlen – Umfragen MEZ, Berlin. 21. /22. März: Reporta- ABZV,Bonn. 19. bis 30. März: Dramaturgie und Spannung. 12. bis erfolgreich kommunizieren. ge – Erlebtes erlebbar schildern. Grundlagen journalistischer Arbeit A II. 14. April: Beruf Autor – Wie bieten Sie 19. bis 23. März in Stuttgart: Aufbau- Verlagen oder Agenturen Manuskripte Journalistische Themen Layout /Infografik seminar I. an? AFP,Hamburg. 2. bis 27. April: CA, Bayreuth. 10. März: Berufsein- EMA, Berlin. 13. /14. April: Seriöser ABP,München. 11. bis 13. April: Kompaktkurs Print. stieg in den Journalismus.12. /13. Servicejournalismus. QuarkXPress 6.5. DHA, Oberhausen. 26. März bis März: Journalistisches Schreiben. JSR, Essen. 28. bis 30. März: Zukunft AKAD,Berlin. 15. März: Beginn des 6. April: Volontär-Grundkurs I/07, FES,Bonn. 29. März: Bonner Medien- der Energiewirtschaft – Teil IV:Von dreiwöchigen Onlinekurses „Photo- Modul II (Radio). forum zum Wandel des journalisti- Wasserkraft bis zur Netzsicherheit. shop III – Bildkorrektur für Profis“. IFP,München. 15. bis 27. April: schen Berufs,seiner Rolle und seines KLARA, Berlin. 26. /27. März: Die Weitere Kurse zu Web- und EDV-An- Grundkurs I Zeitung. Produkts. Welt der Tipps und Tests. wendungen unter www.akademie.de JHB,Hagen. 10. April bis 4. Mai: JHB,Hagen. 10. bis 12. April: Fremd- 28. /29. März: Der Gerichtsbericht. JA,München. 16. bis 18. März: Digi- Volontärseminar. Fotografie ➧ Kontakt zu den Seminaranbietern Die Adressen zu unten stehenden Kontakten sind im Internet abrufbar unter: http://mmm.verdi.de AFP,Hamburg. 22. /23. März: Pres- sefotografie I: Digitalfotografie. ABP Fon 089 / 49 99 92 – 0, DHA Fon 02 08 / 62 13 50, KEP Fon 064 41 / 91 51 66, IFP,München. 18. bis 20. März in www.a-b-p.de www.hoerfunkakademie.de www.cma-medienakademie.de Augsburg: Menschen vor der Kamera. ABZV Fon 02 28 / 259 00 – 0, DWH Fon 040 / 39 03 722, KFH Fon 0221-222 710 -0; Pressefotografie für Printjournalisten. www.abzv.de www.drehbuchwerkstatt-hamburg.de www.koelner-filmhaus.de JHB,Hagen. 31. März: Einführung ADB Fon 089 / 29 19 53 84, EMA Fon 030 / 310 01 – 417, KLARA Fon 030 / 690 415 85, Fotografie. www.buchakademie.de www.evangelische- www.KLARAberlin.de KLARA, Berlin. 31. März /1.April: ADR Fon 07 11 / 16 40 726, medienakademie.de MAC Fon 089 / 544 151 – 74, Das informative Foto. www.seminarprogramm.info FAZ Fon 069 / 75 91 – 20 76, www.macromedia.de AFP Fon 040 / 41 47 96 -0, www.seminare-faz-institut.de MAZ Fon 00 41 / 41 / 226 33 33, Hörfunk www.akademie-fuer-publizistik.de FES Fon 02 28 / 883 – 0, www.maz.ch AKAD Fon 030 / 61655 – 0, www.fes.de MC Fon: 05 11 / 44 05 00, AFP,Hamburg. 15. /16. März: Der www.akademie.de FHB Fon 040 / 399 099 31, www.mediacampus.info Aufsager. AM Fon 02 11 / 43 69 01 50, www.filmschule-hamburg-berlin.de MEZ Fon 030 / 68 30 20 90, AM, Düsseldorf. 29. /30. März: www.medienverband.de FM Fon: 02 51 / 230 36 21, www.medienkonkret.de Radiophone Formen: Radio-Workshop AR Fon: 0 21 91 / 794 – 0, www.filmwerkstatt.muenster.de MH Fon 040 / 306 201 140, – Rundfunk-Journalismus Kurs 2. www.akademieremscheid.de IFP Fon 089 / 54 91 03 – 0, www.medienbuero-hamburg.de DHA, Oberhausen. 17. /18. März: BET Fon 040 / 4 10 84 – 0, www.ifp-kma.de NA Fon 040 / 41 13 – 28 42, DHA-Ausbildung zum Moderation- http://bet.de IP Fon: 07 11 / 997 86 91, www.newsaktuell.de strainer Hörfunk, Modul II – Aircheck BKB Fon 053 31 / 808 – 418, www.interspherial.com PFA Fon 069 / 92 10 72 22, praktisch. 19. /20.März: Stimm- und www.bundesakademie.de JA Fon 089 / 16 751 – 06, www.ev-medienhaus.de Sprechtraining (Grundkurs). CA Fon: 09 21 / 55 – 73 20, www.journalistenakademie.de VDZ Fon 030 / 72 62 98 – 113, EMA, Berlin. 15. bis 21. April: www.campus-akademie.uni-bay- JHB Fon 023 31 / 365 – 6 00, www.zeitschriften-akademie.de Grundkurs Hörfunk. reuth.de www.hausbusch.de VSM Fon 089 / 83 51 91, JHB,Hagen. 2. bis 4. April: Modera- COP Fon 02 21 / 739 32 62, JSR Fon 02 01 / 80 41 961, www.videoschule.de tionstraining. www.cop-morrien.de www.journalistenschule-ruhr.de KEP,Wetzlar. 30. /31. März: Crash- kurs Radio.

32 M 01 /02.2007 service

in Köln: Einfach gelöst – traumhaft Kreativität in Projekten. ➧ Wie erscheint man /frau kreativ.Mit Selbst-Recherche zu PFA, Frankfurt. 17. März: Warten auf in der Rubrik leute /preise? neuen Lösungen. 23./24. März in den Blitzeinschlag? – Kreativitätstech- Hamburg, 29./30. März in Köln: Kar- niken kreativ umgesetzt. Durch unsere Auswertung von Pressediensten, Zeitungen, riere ohne Kopfzerbrechen – Gelingen VDZ, Berlin. 20. März in Düsseldorf: Informationen der Institutionen, Redaktionen, Verbände … durch Gelassenheit. Weitere Seminare IVW – Transparenz im Auflagen-Wett- oder besser durch eigene kurze Mitteilung an die im Angebot. bewerb. „Redaktion M“:Fax (030) 69 56 36 76 oder per E-Mail: DHA, Oberhausen. 22. /23. März: [email protected] Strategisches Management (Radio): Personalentwicklung. EMA, Berlin. 19. bis 21. März: Pro- MAZ, Luzern. 19. bis 21. März: Der Video-Journalist. jektmanagement in Redaktionen. termine Gesprochene Sprache – zungenfertig VSM, München. 23. März: Flugha- 14. April, 23. Juni, 8. September: Job- schreiben. 26. bis 28. März: Nachrich- fen-Workshop.24. März: Hochzeits- coaching. Journalismus ten am Radio – Die Würze der Kürze. Workshop – Vorbereitung und Dreh- FAZ, Frankfurt. 20. /21. März: Crash- 13. April: Technik im Radiostudio – arbeiten bei einer echten Hochzeit. kurs Rhetorik. 22. /23. März: Selbstor- Haus Busch mit Mehr als nur Schneiden. ganisation und Zeitmanagement. neuem Trägermodell MEZ, Berlin. 16. März: Musikredak- Film- & TV-Technik 27. /28. März: Fernsehtraining. „Von Journalisten für Journalisten“– tion. 26. März: Podcasting – Was man FES,Bonn. 14. bis 16. März: Das ist die Richtung des neuen Trä- wissen muss,um Podcaster zu werden. BET,Hamburg. 5. März: Breite Bilder Verhandlungstraining – Intensiv. germodells für Haus Busch in Hagen. PFA, Frankfurt. 17. März: Der ge- – produzieren in 16:9 (Preis reduziert JA,München. 30. März bis 1. April: Eineinhalb Jahre nach dem Ausstieg baute Beitrag. wg. großer Nachfrage). 19. – 22. März: Mehr Aufträge durch Profilschärfe der Verlegerverbände sowie der Kün- Videotechnik Operating. 26. März: (dju-Mitglieder erhalten 50 % Rabatt). digung der Landesförderung und der Film & TV Videotechnik Editing HD.28. bis 30. JHB,Hagen. 19. bis 21. März: Redak- dadurch ausgelösten Insolvenz wird März: Videotechnik Spezial HD. tionsmanagement. 10. /11. April: Im nun eine gemeinnützige Gesellschaft AR, Remscheid. 26. bis 30. März: VSM, München. 15. März: Schnup- Kreuzfeuer der Kritik – der Umgang mit begrenzter Haftung (gGmbH) das Video-Basics – Werkstattkurs. perkurs Casablanca. 16. /17. März: mit öffentlichen Angriffen. Journalisten-Zentrum Haus Busch DWH, Hamburg. Seminarreihe Dreh- Lichtwirkungen gekonnt erzeugen – JSR, Essen. 26. /27. März: Koopera- tragen. Gründungsmitglieder können buchwerkstatt – Aufbaukurs II: Von 2-Tage-Workshop für Anspruchsvolle. tion und Teamarbeit. 28. März: In Zu- alle Journalistinnen und Journalisten der Idee zum Exposé (24. März: Aus- 19. März in Berlin: Mit dem Camcor- kunft „frei“? in Deutschland, journalistische Berufs- wahl der Drehbuchentwürfe,31. März: der auf Du. 20. März in Berlin: Casa- KEP,Wetzlar. 12. bis 14. April: organisationen, Verbände,Institu- Optimierung, 2. April: Endschliff des blanca Kreativ-Workshop I. 21. März Mit der Stimme zum Erfolg. tionen und Unternehmen werden, die Exposés). in Berlin: Videofilmen mir HDV – neue MAZ, Luzern. 19. /20. März: Atem Interesse an professioneller Bildungs- EMA, Berlin. 29. März bis 5. April: Bildgestaltung. 31. März: A+B – Kom- und Stimme – Entspannte Spannung. arbeit im Journalismus haben und Grundkurs Fernsehen. bikurs Umgang mit dem Camcorder 2. /3.April: Gesprächstraining – sich für die Verbesserung der Qualität FHB,Hamburg/Berlin. 31. März bis und Nachbearbeitung. 14. April: Casa- zuhören und gehört werden. journalistischer Arbeit stark machen. 1. April: Der Producer am Set – ein blanca Grundkurs mit SmartEdit 5. MH, Hamburg. 22. März, 12. April, Ab Anfang April soll die neue gGmbH 90-Minüter entsteht. 14. /15. April: 24. Mai, 28. Juni: Coaching für Jour- den Geschäftsbetrieb übernehmen. Berufsbild Regieassistent/in. Selbst- und nalisten. Wie bisher laufen sämtliche Seminare FM, Münster. 9. bis 11. März: Ka- Medienmanagement NA, Hamburg. 28. /29. März in Köln: (Volontärausbildung) und Weiterbil- meraassistenz. 11. März: HD und HDV Reden schreiben. 16. März in Frank- dungsangebote in Haus Busch in Infoveranstaltung. 17. /18. März: ABP,München. 16. /17. März: Ma- furt: Grundlagen Finanzkommunika- gewohnter Qualität weiter.Die Ange- Grundlagen der Filmtonaufnahme. nagement in Redaktionen (MiR) – Re- tion. 21. März: Moderationstraining bote in Haus Busch sind nach Weiter- 23. bis 25. März: DV-Dokumentarfilm- launch und Redesign. 21. /22. März: für Führungskräfte.22. /23. März: bildungsgesetz NRW anerkannt und kamera – Praxis – aufbauend auf der Zeitmanagement. 5. April: Freie Jour- Professionell moderieren. 30. März: bieten Teilnehmern aus NRW außer- filmischen Arbeitsweise von „Direct nalisten – Technik für den Beruf.11. / Präsentationstraining. 2. /3.April: dem die Möglichkeit, mit Bildungs- Cinema“ und „Cinema Verité“. 12. April: MiR – Lesernutzungs- und schecks einen Teil der Kosten (max. IP,Stuttgart. 16. März: Mythen Medienwirkungsforschung. 13. April: 750 Euro) gefördert zu bekommen. und Archetypen. 17. März: Das MiR – Budgetplanung und Control- ➧ Umfrage unter Ansprechpartner: Jürgen Dörmann, Enneagramm. ling. 14. April: MiR – Presserecht und Journalisten Telefon: 02331 /984743; KEP,Wetzlar. 23. bis 25. März: Medienethik für Ressortleiter und E-Mail: [email protected]; Basiskurs Regie. Chefredakteure. Journalistik-Studentin aus Han- Internet: www.hausbusch.org MC,Hannover. 8. bis 11. März: ADB,München. 23. März: Der redak- nover sucht für eine schriftliche Scriptdoctoring für Dokumentarfilme. tionelle Qualitätscheck für Kunden- Befragung im Rahmen einer Di- Neue Akademie für 22. bis 24. März: Vom Drehbuch zum und Mitarbeiterzeitschriften. plomarbeit Journalisten & Jour- Journalistenausbildung Film. 27. März: Design-Gipfel: Marke, Iden- nalistinnen mit Behinderung, die Im Schloss Oberwerries bei Hamm / KFH, Köln. 31. März bis 1. Mai: tität und Image. beim öffentlich-rechtlichen Westfalen hat Anfang 2007 eine neue Grundlagen der Kameraführung. AFP,Hamburg. 19. bis 21. März: Rundfunk festangestellt sind. „Akademie für Journalistenausbil- KLARA, Berlin. 20. bis 24. März: Berufsfeld Öffentlichkeitsarbeit. 23. / Sämtliche Angaben werden ver- dung“ ihre Arbeit aufgenommen. Videoreporter. 24. März: Das Auswahlinterview. traulich behandelt und anony- Es gibt eine Volontärsausbildung so- MAZ, Luzern. 19. bis 21. März: COP,Köln. 16./17. März 2007 in misiert. Würde mich über viele wie diverse Fachseminare im Angebot. Anchorwoman, Anchorman – Die Düsseldorf,22./23. März 2007 in Interessenten freuen. Bitte mel- Ansprechpartner: Dr.Edmund Kunst des Moderierens am TV I. Köln, 07./08. April in Hamburg :Sinn- den Sie sich bei: Nanette Peith- Schalkowski, Prof.Joachim Blum, 2. /3.April: Das Publikum fesseln – stiftende Perspektiven und Karrieren mann, 0511 /539 61 45 oder Tel.: 023 88 – 300 00 55; Texten und Vertonen am TV. für Medienschaffende.23./24. März [email protected] [email protected]; MEZ, Berlin. 30. /31. März: 2007 in Hamburg, 29./30. März 2007 www.journalistenausbildung.com

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Corporate Publishing lernen Berufseinstieg hof,Busstation Bethaniendamm). Herbert-Quandt-Medienpreis MÜNCHEN. Zum dritten Mal bietet in den Journalismus Anmeldung: Fon: 030 /88 66 – 41 06, BAD HOMBURG.Einzelbeiträge und das Forum Corporate Publishing BERLIN.Rund ein Viertel aller Abitu- E-Mail: [email protected] Serien aller journalistischen Gattungs- (FCP) 2007 gemeinsam mit der Aka- rienten möchte beruflich „etwas mit formen sowie Bücher zeichnet der demie des deutschen Buchhandels Medien“ machen. Wie dieser Traum Alternativer Medienpreis Preis der Johanna Quandt-Stiftung ein Seminarprogramm zu „Corporate Wirklichkeit werden kann, zeigt das NÜRNBERG.Der Preis ist unkonven- aus.Eingereichte Beiträge sollten sich Publishing in der Praxis“ an. Insge- Seminar der Deutschen Journalistin- tionellen und frechen Veröffentlichun- auf anspruchsvolle,lebendige und samt 23 Veranstaltungen sind ge- nen- und Journalisten-Union (dju) gen gewidmet und richtet sich an allgemeinverständliche Weise mit plant: Strategische Seminare,die sich Berlin-Brandenburg unter der Leitung Presse- und Online-Angebote sowie dem privaten Unternehmertum und mit Qualitätsanforderungen an ein von Susanne Stracke-Neumann. an nichtkommerzielle Radiosender. der marktwirtschaftlichen Ordnung CP-Medium als Marketing- und Ver- Die Veranstaltung gibt einen Über- Ausgeschrieben wird der Preis vom befassen. Der Preis ist mit insgesamt triebsinstrument beschäftigen, außer- blick über die Medienbranche und Nürnberger Sender „Radio Z“ und 50.000 Euro dotiert. dem Fachseminare zu Trends und weist Wege zu hilfreichen journalis- der Nürnberger Medienakademie e.V. Einsendeschluss: 31. März 2007. Techniken der Medienkommunikation. tischen Praktika. Verschiedene Aus- Zugelassen sind Beiträge aller Stilfor- Kontakt: Johanna-Quandt-Stiftung, Informationen: FORUM Corporate bildungswege werden vorgestellt: men, Formate und Themenfelder,die Günther-Quandt-Haus, Publishing e.V.,Michael Höflich, Journalistenschulen, journalistisch medienübergreifend oder innovativ Seedammweg 55, 61352 Bad Hom- Ringseisstraße 6a, 80337 München, orientierte Studiengänge und die sind, ein von den großen Medien burg, Fon: 061 72 /404 – 342, E-Mail: Fon: 0 89 /34 07 79 77, „klassische“ Journalistenausbildung, vernachlässigtes Thema behandeln, [email protected], E-Mail: michael.hoeflich@ das Volontariat. Weitere Themen sind sich kritisch mit gesellschaftlichen www.johanna-quandt-stiftung.de forum-corporate-publishing.de, Netzwerke für den Erfahrungsaus- Missständen auseinandersetzen oder www.forum-corporate-publishing.com tausch, Grundregeln für den Kontakt sich mit der nationalsozialistischen Rufzeichen Gesundheit! mit Redaktionen und der Aufbau Vergangenheit beschäftigen. MÜNCHEN.Der Medienpreis ist dem Bezahlen mit Karte einer Existenz als freie/r Journalist/in. Bewerbungsschluss: 31. März. Problemfeld „Metabolisches Syndrom“ STUTTGART. Der Journalistenpreis des Das Seminar ist für ver.di-Mitglieder Kontakt: Radio Z, gewidmet und spricht Journalisten S-CARD Service will die seriöse und kostenlos,Nichtmitglieder zahlen Alternativer Medienpreis,Kopernikus- aus Print, TV und Hörfunk an. Geför- professionelle Medienberichterstat- 30 Euro. platz 12, 90459 Nürnberg, dert werden soll die Qualität journa- tung zu Kartenthemen fördern. Aus- Zeit: 24. März 2007, 10 bis 17 Uhr. Fon: 09 11 /43 58 67 (Peter Lokk) oder listischer Arbeiten in Publikumsmedien, gezeichnet werden Autoren, die das Ort: ver.di Berlin-Brandenburg, 089 /167 51 06 (Gabriele Hooffacker), die über die gesundheitlichen Gefah- Thema für Print, Rundfunk oder Fern- Köpenicker Str.30, 10179 Berlin, E-Mail: [email protected], ren des „Tödlichen Quartetts“ auf- sehen kompetent aufgearbeitet, ana- Raum 6.05 (S-Bahn-Station Ostbahn- www.alternativer-medienpreis.de klären: Bluthochdruck, Übergewicht, lysiert und hinterfragt haben. Wichti- erhöhten Blutfett- und Blutzuckerwer- ges Kriterium ist die Verständlichkeit ten. Beiträge,die zwischen dem für interessierte Laien. Die Beiträge ➧ Impressum 1. April 2006 und dem 31. März 2007 müssen im Zeitraum vom 1. Septem- erschienen sind, können eingereicht ber 2006 bis zum 28. Februar 2007 «M – Menschen Machen Medien» Layout: Petra Dreßler,Berlin werden. Der Preis ist mit 25.000 Euro in Deutschland publiziert worden sein. Medienpolitische ver.di-Zeitschrift, Tel. 030 /322 18 57 dotiert. Bewerbungsschluss: 31. März. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 € erscheint neun Mal im Jahr Titelbild: Hermann J. Haubrich, Information: Stiftung Rufzeichen Ge- dotiert. Einsendeschluss: 15. März. Berlin, Tel. 0171 /343 88 10 sundheit!, Wolfratshauser Straße 9, Kontakt: S-CARD Service,Stephan Herausgeber: Fachbereich 8 (Medien, 82065 Baierbrunn, Fon: 089 /30 76 Arounopoulos,Am Wallgraben 125, Kunst, Industrie), Bundesvorstand: Frank Druck und Vertrieb: 80 23, E-Mail: info@stiftung-rufzei- 70565 Stuttgart, Fon: 07 11 /78 299 – Bsirske/Frank Werneke alpha print medien AG (apm) chen-gesundheit.de,www.stiftung- 230, stephan.arounopoulos@ scard.de, Redaktion: Karin Wenk (verantwort- Kleyerstraße 3, 64295 Darmstadt rufzeichen-gesundheit.de www.scard.de/presseforum/index.htm lich), Telefon 030 /69 56 23 26 Anschrift: ver.di Bundesverwaltung / Jahresabonnement: Film Henry Schroder Award Karin Wenk, Redaktion M, 36,– € einschließlich Versandkosten. FRANKFURT. Der Preis zeichnet Finanz- Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Abonnementsverwaltung: kurzfilmspezial „vor Ort“ journalisten für herausragende Ver- Fax: 030 /69 56 36 76 Verlagsgesellschaft W.E. Weinmann OLDENBURG/ HANNOVER. An zwei öffentlichungen zum Thema Alters- E-Mail: [email protected] mbH, Postfach 1207, 70773 Filderstadt, Standorten des niedersächsischen vorsorge und Vermögensaufbau aus. Für unverlangt eingesandte Artikel und Telefon 0711 /700 15 30. Für Mitglieder Bürgerfernsehens finden Workshops Eingereicht werden können Artikel, Bilder übernimmt die Redaktion keine der Medien-Fachgruppen ist die Bezugs- zur Kurzfilmproduktion statt. Sie rich- die vom 1. Januar 2006 bis zum Verantwortung. Gezeichnete Beiträge gebühr im Mitgliedsbeitrag enthalten. ten sich an Nutzer der Bürgermedien- 28. Februar 2007 in deutschen Zei- stimmen nicht immer mit der Meinung ver.di-Mitglieder aus anderen Fachgrup- sender und vermitteln das Handwerks- tungen, Zeitschriften und Online-Me- der Redaktion überein. pen zahlen 18 € – eine gesonderte Be- zeug für eigene Kurzfilmproduktionen. dien veröffentlicht wurden. Der Preis stellung ist notwendig. Gefördert wird das Projekt aus Mit- ist mit insgesamt 17.000 Euro dotiert. Anzeigen: teln der nordmedia Fonds GmbH in Zusätzlich zu den altersunabhängigen Berliner vorwärts Verlagsgesellschaft mbH Weitere Publikationen: Niedersachsen /Bremen und der Nie- Preisen gibt es einen mit 2.000 Euro Stresemannstraße 30, 10969 Berlin „Kunst & Kultur“ dersächsischen Landesmedienanstalt. dotierten Nachwuchspreis für Journa- Ansprechpartner: Michael Blum (Leiter) verantwortlich:Burkhard Baltzer Die Teilnahme ist gebührenfrei. Termi- listen bis zu 33 Jahren. Einsende- Tel: 030 /255 94 – 150 „Druck + Papier“ verantwortlich: ne und Orte: 17. März in Oldenburg schluss: 16. März. Kontakt: Marion Fax: 030 /255 94 – 190 Henrik Müller 030 /69 56 – 10 76 bei oeins – Bildgestaltung, Wahrneh- Dewes,Schroder Investment Manage- E-Mail: [email protected] mung und Kameraarbeit.14. April in ment GmbH, Mainzer Landstraße 16, Gültige Anzeigenpreisliste: Redaktionsschluss: Hannover bei h1 – Trickfilm und Ani- 60325 Frankfurt am Main, Nr.11 gültig ab 1.1.2006 M 01 /02.2007: 24.1.2007 mation. Weitere Infos: kurzfilmspezial, Fon: 069 85 70 82 56, E-Mail: M im Internet M 03.2007: 1.3.2007 Lohstraße 45a, 49074 Osnabrück, [email protected], http://mmm.verdi.de ISSN-Nr.: 09 46 – 11 32 Fon 05 41 /284 26, info@kurzfilm- www.schroders.de/journalistenpreis spezial.de,www.kurzfilmspezial.de.

34 M 01 /02.2007 leute

City Adventure beinhaltet Workshops,Praktika, BERLIN/ WARSCHAU. Zwei Haupt- ➧ „Rechtsaußen. Berichterstattung über Übungen und vermittelt Kontakte in städte,viele Talente: „Capital Day- Rechtsextremismus in Print und Hörfunk“ die Radioszene.In 18 Monaten er- dreams“ will jungen Filmemachern – halten TeilnehmerInnen zwischen 16 ausgehend von Berlin und einer jähr- vom 30. bis 31. März 2007 in Berlin und 22 Jahren einen Überblick über lich wechselnden Partnerhauptstadt – alle Arbeitsfelder eines Radiosenders. die Chance geben, ihr Talent in einer Springerstiefel, Glatze,Bomberjacke, ostdeutsch – rechtsextrem: Dieses Kli- Vor der Aufnahme müssen die Teil- internationalen Zusammenarbeit zu schee ist längst überholt. Die Szene hat sich stark verändert. Das zeigen nehmer eine engagierte Bewerbung verwirklichen. Die Ausschreibung 2007 nicht zuletzt die vergangenen Wahlen. Die NPD zog 2004 in den sächsi- einreichen – darunter auch eine eige- wird unterstützt vom Medienboard schen Landtag ein, im Herbst 2006 in fünf Berliner Bezirksparlamente und ne Radio-Reportage.Dabei ist nicht Berlin Brandenburg. Gesucht wird in in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. die technische Qualität der Reportage Berlin ein Script zum Thema: „City Besonders für Lokaljournalistinnen und -journalisten heißt das,genau hin- entscheidend, sondern wie kreativ Adventure: A Daydream on the first zuschauen und über das Geschehen vor der Redaktionstür zu berichten. und interessant das Stück ist. Day in Warsaw“.Das Script für den Bewerbungsschluss: 1. Mai. Infos: Kurzfilm soll 3-5 Min bzw.8Seiten Der Workshop will Kolleginnen und Kollegen Grundlagen vermitteln, Re- Medienhaus in Frankfurt, Fon: 069 / nicht übersteigen. Es ist in deutscher cherchetipps geben und setzt auf praktische Argumentationsübungen. 92 107 223, www.radio-starter.de und englischer Sprache einzureichen. Das ausgewählte Script des Berliner Die Fortbildung veranstalten das Lokaljournalistenprogramm der Bundes- Varia Nachwuchstalents wird mit einem zentrale für Politische Bildung (bpb) und die Deutsche Journalistinnen- und erfahrenen polnischen Team in War- Journalisten-Union (dju) in ver.di Berlin-Brandenburg gemeinsam. Tage der Typografie schau gedreht. Abgabetermin: 31. Der Workshop ist kostenlos.Details: www.dju-berlinbb.de LAGE-HÖRSTE. Auszubildende,De- März. Informationen: Matthias Groll, signstudenten, Grafikdesigner,ambi- interfilm berlin Management GmbH, tionierte Schriftsetzer,Dozenten und Tempelhofer Ufer 1a, 10961 Berlin, Stiftung unterstützt. rium für Generationen, Familie,Frau- Ausbilder sowie andere Teilnehmer Fon: 030 /25 94 29 01, E-Mail: mat- Informationen: BFF – Bund Freischaf- en und Integration in NRW würdigt aus den unterschiedlichen Bereichen [email protected],www.interfilm.de. fender Foto-Designer e.V.,Postfach damit Filme,die für Probleme in Län- der Druck- und Medienbranche ha- 75 03 30, 70603 Stuttgart, Fon: dern des Südens sensibilisieren, aber ben vom 7. bis 10. Juni Gelegenheit Fotografie 07 11 /47 34 22, http://www.bff.de auch Ansätze zur Veränderung auf- zum Austausch, zur Weiterbildung zeigen. Der Preis ist mit insgesamt und Umsetzung ihrer kreativen Südtirol-Förderpreis Wissensjagd 6.000 Euro dotiert. Redaktionen, Ideen. Unter dem Thema „Personal BOZEN.Text- und Bildredakteure, KÖLN.Fotowettbewerb der Univer- Filmemacher und Produzenten sind Type“ gestalten die TeilnehmerInnen Fotografen, Studenten der Kommuni- sität zu Köln – Fritz Gruber Preis – eingeladen, Film- und Fernsehproduk- eine Schrift, die ihr ganzes Leben kationswissenschaften, Journalismus, zum Thema „Wissensjagd“:Der tionen zum Eine-Welt-Filmpreis NRW widerspiegelt. Der Workshop findet Fotografie,Fotodesign und Kommu- Mensch bleibt hinter der Technik anzumelden. Einsendeschluss: auf Englisch statt, eine Übersetzung nikationsdesign sowie Schüler von zurück. Die Fotographien der Preis- 12. April. Informationen: 19. Fernseh- ist auf Wunsch möglich. Eigene Arbei- Journalistenschulen und Fotoakade- träger und eine Auswahl der besten workshop Entwicklungspolitik, c/o ten oder typografische Ansichten mien aus Deutschland, Österreich Arbeiten werden in der Universität Büro für Kultur- und Medienprojekte, können vorgestellt werden. Infos: und der Schweiz können sich mit ei- ausgestellt und mit 300 bis 1.000 Bettina Kocher,Postfach 50 01 61, Tanja Huckenbeck, Typografie und ner veröffentlichten oder unveröffent- Euro prämiert. Einsendeschluss: 22701 Hamburg, Fon: 040 /390 14 07, Layout, Waldstraße 10a, 63065 Offen- lichten Reportage (Print) bzw.einer 15. April. Informationen: Universität E-Mail: [email protected], bach am Main, Fon: 069 /260 178 65. Fotoreportage oder zehn Fotos (Foto) zu Köln – Rektorat, Redaktion Kultu- www.fernsehworkshop.de www.tage-der-typografie.de bei der Südtirol-Marketing-Gesell- relles Veranstaltungsverzeichnis, schaft bewerben. Die beiden Förder- Kerpener Str.15, 50923 Köln, TV-Preis Ilaria Alpi preise sind thematisch verbunden, Fon: 02 21 /470 – 62 98, www.uni- RICCIONE. Neben Preisen für italieni- werden allerdings mit jeweils 3.000 koeln.de/uni/photowettbewerb sche Nachrichtenproduktionen wird Euro getrennt voneinander prämiert. ein internationaler Preis ausgeschrie- leute Die Altersgrenze beträgt 30 Jahre. Rundfunk ben: Europäische Fernseh- und Zei- Einsendeschluss: 31. März. Details: tungsredaktionen sowie Journalisten Michael Angele,bisher Feuilletonre- http://www.suedtirol.info/presse Modulare Radioausbildung selbst können maximal drei Fernseh- dakteur bei der Netzeitung (Berlin), BERLIN.MedienKonkret hat für Ra- berichte einsenden, die soziale The- und Matthias Ehlert,zuvor u. a. BFF-/Reinhardt-Wolf-Preis diointeressierte ein neues modulares men behandeln. Die Berichte sollen Blattmacher der „Berliner Seiten“ der STUTTGART. Mit dem Förderpreis Seminarsystem entwickelt: In Kleinst- in Originalsprachen mit englischem FAZ, folgten als Chefredakteure der werden die besten Hochschulab- gruppen von maximal vier Personen Untertitel verfasst sein. Das Preisgeld Netzeitung auf deren Gründer schlussarbeiten im Bereich Fotografie sollen die Teilnehmer in straff organi- beträgt 2.000 Euro.Einsendeschluss: Michael Maier,der Ende 2006 auch ausgezeichnet. Der Reinhart-Wolf- sierten Einheiten schnell, intensiv und 14. April. Kontakt: Segreteria organiz- als Geschäftsführer ausschied und Preis wird als zusätzliche Auszeich- flexibel lernen. Bei sehr moderaten zativa Premio „Ilaria Alpi“,c/o Comu- sich Web 2.0-Projekten widmet. nung für diejenige Abschlussarbeit Preisen wird eine monatliche Ein- ne di Riccione – Villa Lodi Fè, Via delle Neuer Geschäftsführer ist Christoph vergeben, die die Jury aus den für stiegsmöglichkeit geboten. Informa- Magnolie,2–47838 Riccione (RN), Weber,bisher kaufmännischer Leiter den BFF-Förderpreis ausgewählten tionen: www.medienkonkret.de/ Fon: 00 39 /05 41 /69 16 40, E-Mail: der Netzeitung Beteiligungs GmbH. Arbeiten als „Best of the Best“ be- Seminare/RadioKurseThemen/Modul- [email protected], www.ilariaalpi.it stimmt. Der seit 1988 ausgeschrie- Training/modultraining.html. Stefanie Becker,zuletzt stellvertre- bene Förderpreis wird vom BFF Bund Radio-Starter tende Chefredakteurin des Apothe- Freischaffender Foto-Designer getra- Eine-Welt-Filmpreis NRW FRANKFURT. Das Medienhaus in kenmagazins Baby und Familie (Wort gen und vom Kodak Kulturprogramm, HAMBURG.Im Rahmen des Fernseh- Frankfurt bietet 15 Radiobegeisterten & Bild Verlag), löste als Chefredak- stern, NEON,Gruner + Jahr,Bilder workshops Entwicklungspolitik wird jungen Menschen eine Ausbildung teurin Anne-Bärbel Köhle ab,die Bilder e.V. sowie der Reinhart-Wolf- ein Filmpreis verliehen. Das Ministe- neben Schule oder Universität. Sie sich als Autorin selbständig machte.

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Die Hörfunkkorrespondenten Ulrike folgte als Chefredakteur des Blatts Redaktionsleiter beim Pfälzischen Annedore Munde,zuletzt verant- Bieritz (RBB) und Walter Langlott auf Herbert Kolbe,der Ende 2006 in Merkur (ebenfalls Saarbrücker Zei- wortlich für das Thüringer Gründer- (Radio Bremen) lösten wegen des den Ruhestand trat. tung Verlag und Druckerei GmbH) netzwerk im Bereich der IHK Erfurt, turnusgemäßen Wechsels des Jutta Ries ab und wird stellvertre- wurde Redakteurin bei der Fachzeit- ARD-Vorsitzes vom BR zum SR als Sigurd Fleischer,bislang stellvertre- tender Chefredakteur des Blatts. schrift MM MaschinenMarkt (Vogel Sprecher-Duo für die Hörfunk-Studio- tender Chefredakteur der Wirtschafts- Medien Gruppe,Würzburg). leiter im ARD-Hauptstadtstudio BR- Fachpublikation Fuchsbriefe,löste Michael Kothe,bislang stellvertre- Korrespondent Wolfgang Vichtl ab. als Chefredakteur Ralf Vielhaber ab, tender Chefredakteur der Peiner Das Netzwerk für Osteuropa-Bericht- der neuer Herausgeber wurde. Allgemeinen Zeitung, wurde Redak- erstattung n-ost wählte einen neuen Bernhard Boll (Verleger und Heraus- tionsleiter der Gifhorner Rundschau. Vorstand. 1. Vorsitzender: Jan Zapp- geber des Solinger Tagblatts), Stephan Alexander von der Groeben,zu- ner (freier Bild- und Textjournalist); Kolschen (Geschäftsführer der Wil- letzt bei Eurosport tätig, übernahm Edda Kraft,zuletzt bei Sat.1 zu- 2. Vorsitzende: Christina Hebel helmshavener Zeitung) und Torsten die Moderation der ZDF-Sendungen ständig für den Bereich Show,folgte (freie Journalistin in Warschau); Rossmann (Geschäftsführer der „Boxen live im Zweiten“. als Unterhaltungschefin des Senders Schatzmeisterin: Melanie Longerich N24-Gesellschaft für Nachrichten und auf Matthias Alberti,der Geschäfts- (freie Journalistin im deutsch-polni- Zeitgeschehen mbH, Berlin) wurden Eckbrecht von Grone,Geschäfts- führer wurde. schen Grenzgebiet); neue Beisitzer: in den Aufsichtsrat der dpa kooptiert; führer der Hamburg Media School, Silja Schultheis (Redakteurin bei Friedhelm Haak (Vorsitzender der wurde auf Vorschlag des Hamburger Jörg Krause,bislang Mitglied der Radio Prag), Bára Procházková Geschäftsführung der Verlagsgesell- Senats in den ZDF-Fernsehrat berufen. Chefredaktion von Sport Bild, wurde (Chefreporterin der Prager Tageszei- schaft Madsack, Hannover) schied zum Pressesprecher für die Sport- und tung Prazsky denik), Veronika Wen- Jahresende aus dem Gremium aus. Eva-Annabella Hagner,zuletzt bei Programmpresse beim Bundesliga- gert (freie Journalistin in Zagreb) und der Volkswagen AG im Personalwesen Kommerzsender arena. Christian Mihr (freier Journalist in Axel Brower-Rabinowitsch,nach tätig, wurde Referentin für Presse- Süddeutschland). Stationen bei dpa, AP und Bild seit und Öffentlichkeitsarbeit bei der VDZ Andreas Krobok,zuletzt Audio- 1984 freier Journalist für Sozial- und Zeitschriften Akademie. Redakteur bei der Finanz- und Wirt- Andreas Neumann und Silke Hell- Wirtschaftspolitik, wurde Leiter des schafts-Nachrichtenagen-tur dpa-AFX wig folgen bei Radio Bremen als Lei- Bereichs Öffentlichkeitsarbeit des DGB. Martin Heidemanns,stellvertreten- (Frankfurt), folgt als Leiter des Audio- ter der Abteilung Fernsehen Aktuell der Chefredakteur bei Bild, gibt die Bereichs auf Andreas Albrecht,der auf Jens Meyer,der in den Ruhe- Grischa Brower-Rabinowitsch, Zuständigkeit für das Thema Unter- andere Aufgaben in der dpa-Gruppe stand trat. Meyers bisherige Auf- bisher Leiter des Ressorts Sport beim haltung ab und wird Leiter eines übernehmen wird. gaben als Chefredakteur des Senders Handelsblatt, wurde Chefredakteur neuen Reporterpools. Patricia Drey- werden kommissarisch von Jochen der sportzeitung (DSV Deutscher er,derzeit Leiterin des Bild-Ressorts Lothar Kuhn,bislang geschäftsfüh- Grabler,Leiter der Fachredaktion Sportverlag, Köln). Sein Stellvertreter Unterhaltung,wechselt zum 1. April render Redakteur beim Harvard Busi- Politik, wahrgenommen. ist Bodo Höche,bislang Redaktions- als Leiterin des Ressorts Panorama zu ness Manager (manager magazin leiter des Blatts,das als überregiona- Spiegel Online. Verlagsgesellschaft), rückte in die Rüdiger Oppers,derzeit Unterneh- le Sport-Tageszeitung in Kooperation neu geschaffene Position des stell- menssprecher des WDR, wird zum mit der Lufthansa erscheint. Andreas Hock,bisher Pressesprecher vertretenden Chefredakteurs auf. 1. März stellvertretender Chefredak- bei der CSU-Landesleitung in München, teur der Neuen Ruhr/Rhein Zeitung Bundesverband Deutscher Film- und folgte als Redaktionsleiter der Abend- Verena Kulenkampff,derzeit stell- (WAZ-Mediengruppe) in Essen. Er AV-Produzenten (BAV): Im Amt bestä- zeitung Nürnberg auf Leo Pesch,der vertretende NDR-Fernsehdirektorin, wird dem in drei Jahren ausscheiden- tigt wurden der Vorstandsvorsitzende als Textchef zur Bunten wechselte. wird zum 1. Mai als Fernsehdirektorin den NRZ-Chefredakteur Richard Wolfgang Jo Huschert (Huschert des WDR Ulrich Deppendorf ab- Kiessler nachfolgen, der dann die Film & Medien), sein Stellvertreter Daniel Jahn,bislang Ressortleiter lösen, der wieder als Leiter in das Position eines Sonderkorresponden- Achim Marx (Fingado Film+Video Wirtschaft beim deutschsprachigen ARD-Hauptstadtstudio zurückkehrt. ten für außenpolitische Themen bei Produktion), Rechnungsprüfer Hans- Dienst der französischen Nachrich- der WAZ-Mediengruppe übernimmt. Joachim Herrmann (Konferenz der tenagentur AFP in Berlin, folgte als Peter Lange,bisher Leiter des Landesfilmdienste) und Geschäftsfüh- Chefredakteur auf Norbert Clemens Ressorts Aktuelles /Zeitfunk beim Jan-Eric Peters ist Gründungsdirek- rer Manfred Ernst. Wortmann,der Geschäftsführer Deutschlandfunk (Köln), wurde Chef- tor der neuen Axel Springer Akade- bleibt und die Leitung der Redaktion redakteur von Deutschlandradio mie,die an die Stelle der Journalis- Bundesverband Offene Kanäle (BOK): Visuelle Dienste übernahm. Kultur (Berlin). In Köln folgte ihm tenschule Axel Springer tritt. Marc Die Mitgliederversammlung wählte Christoph Heinemann nach, bislang Thomas Spahl,Mitglied der Chef- Bettina Wiengarn (Offener Kanal Ludwig Jörder,Hauptgeschäftsfüh- Redakteur beim DLF-Zeitfunk. redaktion von Berliner Morgenpost Magdeburg) zur Vorsitzenden, Rolf rer der Dortmunder Westfalenhalle, Christine Heuer,bisher Redakteurin und Welt, wurde stellvertretender Strohmann (OK Fulda) und Hans- wurde in seinem Amt als Vorsitzender im DLF-Zeitfunk, übernahm die Leiter. Rudolf Porsch,bisher stell- Uwe Daumann (OK Ludwigshafen) des WDR-Verwaltungsrats ebenso be- Landeskorrespondenz von Deutsch- vertretender Direktor,fungiert als zu ihren Stellvertretern. Beisitzer sind stätigt wie sein Stellvertreter Lothar landradio in NRW von Volker Wage- Geschäftsführer. Torsten Cott (OK Jena) und Ute Hegemann. ner,der zur Deutschen Welle zurück- Reinhöfer (OK Gera). kehrte. Frederik Pleitgen,nach Stationen Frank Jungbluth,nach verschiedenen bei n-tv und im Berliner RTL-Studio Marko Eichmann,bisher Redaktions- journalistischen Tätigkeiten zuletzt Andreas Müller,seit 15 Jahren als zuletzt im ZDF-Hauptstadtbüro tätig, leiter von planet radio (Radio /Tele Referent und Sprecher von Sabine Autor,Moderator und Produzent von wurde Leiter des Berliner CNN-Büros FFH, Bad Vilbel /Hessen), rückte zum Christiansen,wurde Redaktionsleiter Hörfunk-Comedy-Reihen für die und wirkt als Korrespondent. stellvertretenden Programmchef auf. der Wolfsburger Nachrichten. Popwelle SWR3 tätig, löste als Leiter des Kreativ-Bereichs „SWR3 Comix“ Sascha Priester,bisher stellvertre- Klaus Fackert,bisher stellvertreten- Michael Klein,bisher Regionalleiter Michael Bollinger ab,der in den tender Redaktionsleiter bei P.M. Hi- der Chefredakteur der Emder Zeitung, Ost der Saarbrücker Zeitung, löst als Vorruhestand ging. story,folgte als Redaktionsleiter auf

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Ernst Deissinger,der noch bis Ende und Thomas Steinfeld,bislang Lei- Redakteurin bei Spot on, wurde stell- tation (10.000 €): Florian Borch- 2007 die Redaktion beraten wird. ter des Literaturressorts,auf Andreas vertretende Chefredakteurin dieses meyer und Matthias Hentschler für Zielcke,der als Autor tätig sein wird, Sprachmagazins für Jugendliche. „Havanna – Die neue Kunst, Ruinen Thomas Roth,in den letzten 15 Jah- und seinen bisherigen Stellvertreter zu bauen“;Jugendfilm (10.000 €): ren schon drei Mal ARD-Korrespon- Jörg Häntzschel,der als Korrespon- Karen Webb,zuletzt Moderatorin bei Gregor Schnitzler für „Die Wolke“; dent in Moskau und seit 2002 Leiter dent für das Feuilleton nach New den ZDF-Sendungen „Mona Lisa“ Spezialpreis (10.000 €): Joseph Vils- des ARD-Hauptstadtstudios sowie York wechselte. Nikolaus Piper,bis- und „ZDF Royal“,folgte als Modera- maier und Dana Vávrová für die Chefredakteur der Gemeinschaftsre- her Ressortleiter Wirtschaft, berichtet torin des Boulevardmagazins „Leute Regie von „Der letzte Zug“;Nach- daktion Fernsehen, kehrt zum 1. April als Wirtschaftskorrespondent aus heute“ auf Nina Ruge. wuchsproduzenten-Preis der VGF als Leiter in das Moskauer ARD-Stu- New York; er wurde abgelöst von (60.000 €): Meike und Alexandra dio zurück. Er wird, um „wichtige seinem bisherigen Stellvertreter Marc Marlene Weber-Schäfer,Leiterin Kordes (Kordes & Kordes Film) für Filmprojekte“ realisieren zu können, Beise und Ulrich Schäfer,zuletzt des Ressorts Kammermusik bei SWR2, „Vier Minuten“;Publikumspreis: zum 1. Juli überdies Chefreporter des Leiter der Wirtschaftsredaktion in übernahm in Karlsruhe die Aufgaben „Deutschland. Ein Sommermärchen“ WDR. Moskau-Korrespondent Al- Berlin. Hans-Jürgen Jakobs,bislang von Musikredakteur Hans Hach- von Sönke Wortmann;Ehrenpreis: brecht Reinhardt und der bisherige Leiter des Medienressorts,wurde mann,der in den Ruhestand trat. der Autor,Regisseur und Produzent WDR-Chefreporter Klaus Bednarz neuer Chefredakteur des SZ-Online- Michael Verhoeven. gehen in den Ruhestand. Die Leitung Portals.Umbesetzungen gab es auch Susanne Webers,bisher Textchefin des ARD-Hauptstadtstudios über- bei den Korrespondenten. Andreas bei Avanti (Pabel-Moewig Verlag / Robert Birnbaum,Parlamentskor- nimmt Ulrich Deppendorf,derzeit Oldag,bisher in New York, löste Bauer Verlagsgruppe), wurde Chef- respondent des Tagesspiegels (Berlin), WDR-Fernsehdirektor. Gerd Zitzelsberger in London ab, redakteurin der Frauenzeitschrift. erhielt für einen Beitrag über die der in Zürich auf Judith Raupp folg- Arbeit eines parlamentarischen Karin Schlautmann,langjährig tätig te; sie wechselte in die Außenpolitik. Hannah C. Wettig,bis Juli 2005 Untersuchungsausschusses den mit im Bereich der People-Presse,zuletzt Javier Caceres,bisher Sportkorres- Redakteurin beim Daily Star in Beirut, 10.000 € dotierten Medienpreis des Chefredakteurin von Frau im Spiegel, pondent in Berlin, trat als Korrespon- ist seit Ende 2006 im Bundesministe- Deutschen Bundestags. wird in der Nachfolge von Richard dent für Außenpolitik in Madrid an rium für wirtschaftliche Zusammen- Wagner Kommunikationschefin der die Stelle Peter Burghardts,der aus arbeit und Entwicklung im Referat Norbert Carius,von 1996 bis 1999 Bertelsmann Stiftung (Gütersloh). Buenos Aires berichten wird. Arne Grundsätze und Konzeptionen tätig. ARD-Hörfunkkorrespondent in Paris Perras löste als Afrika-Korrespondent und seither Fernsehkorrespondent des Cornelia Schmergal,bisher stellver- mit Sitz in Kampala (Uganda) Arno Widmann,bisher für die Mei- SR im ARD-Hauptstadtstudio,wurde tretende Leiterin des Ressorts Politik Michael Bitala ab,der Redakteur für nungsseite zuständiger leitender für „seinen journalistischen Beitrag bei der Welt am Sonntag, verstärkt Seite Drei wurde. Hans-Jörg Heims, Redakteur der Berliner Zeitung, wird zur Verständigung zwischen Deutschen als Reporterin die Hauptstadt-Redak- bislang SZ-Korrespondent in NRW, Feuilleton-Chef der Frankfurter Rund- und Franzosen“ mit dem französischen tion der WirtschaftsWoche ebenso wurde in München Leiter der Redak- schau. Orden eines Ritters des nationalen wie Dr. Steffi Augter,bislang in der tion Primetime.Neu zur SZ kamen Verdienstordens ausgezeichnet. Zentralredaktion des Blatts in Düssel- Claus Hulverscheidt als Leiter der Hans-Jörg Wiedenhaus,derzeit dorf tätig. Seit 1. November 2006 Wirtschaftsredaktion in Berlin und Stellvertreter des Chefredakteurs beim Artem Demenoks Dokumentation wird das Berliner Büro der Wirtschafts- Eckhart Nickel für die Wochenend- Hamburger Abendblatt, löst im Lauf „Welthauptstadt Germania“ (RBB / Woche von Dr. Michael J. Inacker beilage des Blatts. dieses Jahres als Chefredakteur der ARTE) gewann beim 2. Urban Film geleitet, zuvor in Diensten der Daim- Südwest Presse (Ulm) Jörg Bischoff Festival in Teheran den mit 2000 US- lerChrysler AG und Mitbegründer der Der Schriftsteller Imre Török, ab,der in den Ruhestand geht. Dollar dotierten Best Research Award Frankfurter Allgemeinen Sonntags- Bundesvorsitzender des Verbandes und wurde beim New Yorker Filmfes- zeitung. Sein Stellvertreter wurde Deutscher Schriftsteller /ver.di, wurde tival für einen Preis in der Kategorie Dr. Christian Ramthun,bislang vom zuständigen Landtagsausschuss History nominiert. Autor in der Hauptstadt-Redaktion. in Baden-Württemberg in den Medienrat der Landesanstalt für preise Deutscher Menschenrechts-Filmpreis Wolfgang Schmitz,derzeit beim Kommunikation gewählt. 2006 – Kategorie „Profis“:1.Preis: WDR stellvertretender Hörfunk-Pro- 28. Bayerischer Filmpreis – eine Aus- Marcel Kolvenbach und Pagonis grammdirektor und Wellenchef von Sven Ulbrich,bisher beim RBB- wahl der Preisträger.Produzenten- Pagonakis für „Tod in der Zelle – WDR 5, folgt als Hörfunkdirektor auf Fernsehen Moderator und Reporter, preis (200.000 €): Dr. Andreas Rich- Warum starb Oury Jalloh?“ (WDR); Monika Piel,die zum 1. April ihr wurde Pressesprecher im Bundes- ter, Annie Brunner und Ursula 2. Preis: Jutta von Stieglitz-Yousufy Amt als Intendantin des WDR antritt. verkehrsministerium. Woerner (Roxy Film) für „Wer früher für „Getauschte Blicke – Theaterleben stirbt, ist länger tot“;Regie (10.000 €): in Kabul“ (ZDFtheaterkanal /3sat); Spiesser – die Jugendzeitschrift (Dres- Thomas Vasek rückte vom Vize Tom Tykwer für „Das Parfum“; 3. Preis: Sacha Mirzoeff und Bettina den): Julia Karnahl,Redaktionsleite- zum Chefredakteur des P.M. Maga- Nachwuchs-Regie (10.000 €): Mar- Borgfeld für „SchussWechsel – Foto- rin für Sachsen und Redaktionsleiter zins auf und folgte als Redaktionslei- cus H. Rosenmüller für „Wer früher grafen in einem zerrissenen Land“ Jörg Flachowsky sind künftig ge- ter,der für die Internet-Angebote der stirbt, ist länger tot“;Schauspielerin (WDR). Kategorie „Amateure“: meinsam für die Leitung der Redak- P.M.-Gruppe zuständig ist, auf (je 10.000 €): Monica Bleibtreu 1. Preis: Michael Spengler für tion verantwortlich. Anja Neufert, Michael S. Buhl. („Vier Minuten“ von Chris Kraus) und „Akhona“;2.Preis: Fadia Mansour, zuvor Chefin vom Dienst, wurde Katharina Thalbach („Strajk – Nur El-Abbas und Lilian El Khawas Projektleiterin für Sonderformate. Jörg Walser,zuletzt stellvertretender Die Heldin von Danzig“ von Volker für „Holidays – Vom Krieg überrascht“; Chefredakteur des Sprachmagazins Schlöndorff); Schauspieler (10.000 €): 3. Preis: Lichtenberger Boys für SZ-Personalien: Zum Jahresanfang Deutsch perfekt (Spotlight Verlag / Jürgen Vogel („Emmas Glück“); „MenschenRecht“.Kategorie „Film- wechselten u.a. die Ressortleitungen Verlagsgruppe Handelsblatt), löst als Nachwuchs-Schauspielerin (10.000 €): hochschulen“ (1.000 €): Tobias Mül- Feuilleton und Wirtschaft. Im Bereich Chefredakteur Burkhard Riedel ab, Hannah Herzsprung („Vier Minu- ler für „Banffy Castle“.Die Preise Kultur folgten Andrian Kreye,bisher der den Verlag verlässt. Die US-Ame- ten“); Drehbuch (10.000 €): Chris sind mit jeweils 1.500 €/1.000 €/ Kulturkorrespondent in New York, rikanerin Carrie Andrews,bisher Kraus für „Vier Minuten“;Dokumen- 500 € dotiert.

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Deike Diening,Redakteurin beim Die Wirtschaftsjournalisten Dr. Bene- Tagesspiegel, erhielt den mit 6.500 € dikt Fehr (FAZ) und Matthias Han- dotierten COR-Journalistenpreis Woh- nemann (brand eins) erhielten zu nen und Design 2007 der Sitzmöbel- gleichen Teilen den erstmals ausge- Manufaktur COR. schriebenen, mit insgesamt 15.000 € dotierten Medienpreis der Initiative Der Dieter-Baacke-Preis wird von der Finanzstandort Deutschland (IFD). Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur sowie Fernsehfilm-Festival Baden-Baden – Probeheft und dem Bundesministerium für Familie, Fernsehfilmpreis der Deutschen Abonnement: Senioren, Frauen und Jugend für her- Akademie der Darstellenden Künste: Verlagsgesellschaft ausragende medienpädagogische „Meine verrückte türkische Hochzeit“ Die Fachzeitschrift «M» hat eine Auflage W. E. Weinmann, Arbeit verliehen. 1. Preis (3.000 €): von Stefan Holtz (Buch: Daniel von 57.000 Exemplaren und ist exklusiv, Tel. 0711 /700 15 30 Radio Sloschnaja Kompanija, Online- Speck,ProSieben); besondere Aus- denn: «M» gibt es nicht am Kiosk! oder Radio und Plattform von und für zeichnung: das gesamte Team der Das Jahresabonnement kostet 36,– Euro, per Formular bei: russlanddeutsche und deutsche Ju- WDR-Produktion „Wut“ von Züli ermäßigt 18,– Euro. http://mmm.verdi.de gendliche; 2. Preis (1.500 €): Zu glei- Aladaq (Buch: Max Eipp); Sonder- chen Teilen an das Gallus Zentrum preis für das Drehbuch: Rolf Base- (Frankfurt a. M.) für das multimediale dow für „Polizeiruf 110: Er sollte Deyda Hydara,den Mitbegründer Medienpreis Entwicklungspolitik Austauschprojekt „Young Frankfurt tot“ (Regie: Dominik Graf,BR/ARD); und Chefreporter des Blattes The Po- 2006 des Bundesministeriums für meets young Gouzhou“ und an das Sonderpreise für herausragende dar- int entgegen, der vor zwei Jahren in wirtschaftliche Zusammenarbeit und JFC Medienzentrum Köln für „Urban stellerische Leistungen: Erwin Stein- seiner Heimat ermordet worden war. Entwicklung – Print: Jürgen Schae- Culture Cologne 2006: Roots & Rou- hauer, Wolfgang Böck und Andre- fer für die Reportage „Die Mensch- tes“;3.Preis (500 €): JFF – Institut as Vitasek für „Brüder III – Auf dem Journalistenpreis „Bürgerschaftliches heit ist reich genug für eine Welt für Medienpädagogik (München) für Jakobsweg“ (Regie: Wolfgang Murn- Engagement“ der Robert Bosch Stif- ohne Armut“ (GEO) sowie Bartholo- die Projektreihe „ausdrucksstark – berger,ORF /ARTE); 3sat-Zuschauer- tung – 1. Preis (5.000 €): Freia Peters mäus Grill, Petra Pinzler, Ralf Süd- Modellprojekte zur Medienarbeit mit preis: „Meine verrückte türkische (Berlin) für ihren Artikel „Nesta und hoff und Wolfgang Uchatius für Heranwachsenden mit Behinderung“. Hochzeit“;Hans-Abich-Preis: das Podolski“ (Welt am Sonntag); 2. Preis den Beitrag „Der Kampf um den Zuk- Besondere Anerkennungen gingen an: Gesamtwerk von Produzent Nico (3.000 €): GEO-Redakteur Jens ker“ (Die Zeit); Hörfunk: Gerhard „Videobriefe Afghanistan-Deutsch- Hofmann;MFG-Star der Medien- Schröder (Hamburg) für den Beitrag Klas für den Beitrag „Wo sollen wir land“ (SAEK, Dresden); „Kleines Hal- und Filmgesellschaft Baden-Württem- „Gemeinsinn – der Aufstieg des denn hin? Indische Bauern wehren be,große Geschichte“ (Technologie- berg für den besten Debütfilm: Alain Guten“;3.Preis (2.000 €): Gabriele sich gegen die Folgen der Markt- und Berufsbildungszentrum, Königs Gsponer für „Bumm!“ (SWR /BR/ Bärtels (Berlin) für den Artikel „Alte öffnung“ (Deutschlandfunk) sowie Wusterhausen /Berlin); „Eine Frage SF); Rolf-Hans Müller Preis für Film- Männer wie er werden nicht mehr Geseko von Lüpke für „Sekem – der Ehre“ (Jugendinformationszen- musik: Marco Hertenstein für „Knef gebraucht“ (Tagesspiegel); Serien- das Wunder in der Wüste“ (BR); TV: trum, München). – Die frühen Jahre“. preis (5.000 €): Miriam Oprensik, Martin Vlcek und Marion Rettig für Anne Kleser und Diana Zinkler für die Dokumentation „Filhos de Angola Europäischer Filmpreis – eine Aus- Der Hanns-Seidel-Preis 2006 für jun- die 24-teilige Serie „Die Hamburg stark – Angolas Kinder“ (Sender „Freising wahl der Preisträger.Film und Dreh- ge Journalisten war von der gleich- machen“ (Hamburger Abendblatt). im Bild“); Sonderpreis (2.500 €): buch: „Das Leben der Anderen“ von namigen Stiftung zum Thema „Werte Kindersendung „Tigerenten Club“ Florian Henckel von Donners- in der modernen Gesellschaft“ aus- Journalistenpreis Informatik des Saar- (ARD /KI.KA) für die Jahresaktion marck (Deutschland); Regisseur und gelobt worden. Die mit insgesamt landes – Print (5.000 €): Thomas Kuhn, „Tigerenten in Afrika“. Publikumspreis: „Volver“ von Pedro 6.000 € dotierten Förderpreise gingen Redakteur der WirtschaftsWoche,für Almodóvar (Spanien); Schauspiele- an Anne Bohnet-Waldraff (Düssel- den Beitrag „Total vernetzt“;Hörfunk Der Medienpreis signaTour wird von rin: Penélope Cruz („Volver“); dorf), Lara Fritzsche (Köln) und (5.000 €): Iska Schreglmann, Chri- respect – Institut für Integrativen Schauspieler: Ulrich Mühe („Das Dr. Johannes Urban (Berlin). stina Teuthorn und Wolfgang Ze- Tourismus (Wien) für Wirtschafts- Leben der Anderen“); Dokumentar- hentmeier für die Sendung „Mensch und Reisejournalismus vergeben, der filmpreis Prix ARTE: „Die große Stille“ Zum Hörspiel des Jahres 2006 wurde und Maschine – wer beherrscht „die ökologische,soziale und wirt- von Philip Gröning (Deutschland); von der Deutschen Akademie der wen?“ („Radiowissen“,BR 2); Fern- schaftliche Balance im Tourismus und / Kamera: Barry Ackroyd für „The Darstellenden Künste die Produktion sehen (5.000 €): Wolf Gebhardt für oder der Entwicklungszusammenar- Wind That Shakes The Barley“ von „Enigma Emmy Göring“ (Autor und „Der Mozart-Code“ ( beit … in hervorragender Weise the- Ken Loach (Großbritannien) und José Regisseur: Werner Fritsch,SWR) ge- TV); Sonderpreis (500 €): Katja matisiert“.Die Preisträger 2006: Woj- Luis Alcaine für „Volver“;Filmmusik: wählt. Nellissen für die Hörfunk-Sendung ciech Czaja für den Artikel „Berge Alberto Iglesias für „Volver“; „Hau in die Tasten, Mädel! – Infor- von Reis“ (Der Standard, Österreich); Kurzfilm: „Before Dawn“ von Bálint Dem Kinderbuchautor Janosch matikstudium für Frauen“ („Leonardo der Reisejournalist Franz Lerchen- Kenyeres (Ungarn); Europäische Ent- wurde der mit 10.000 € dotierte – Wissenschaft und mehr“,WDR 5). müller insbesondere für seine Artikel deckung – Fassbinder-Preis: „13 Tza- Hans Bausch Mediapreis 2006 des „Stelldichein im Busch“ (Tagesspie- meti“ von Géla Babluani (Georgien / SWR verliehen. Journalistenpreis des Presseklubs gel, Berlin) und „Alles,bloß kein Frankreich); Preis der Filmkritik: Bremerhaven-Unterweser – 1. Preis Heimweh“ (FR); Wolfgang Weit- „Les Amants Reguliers“ von Philippe Der Johann-Philipp-Palm-Preis für (750 €): Yvonne Gotthardt und laner für seine Reportagen über die Garrel (Frankreich); Europäischer Meinungs- und Pressefreiheit 2006 Claudia Ehrecke-Schimanski (Nord- touristische Entwicklung von Inseln Beitrag zum Weltkino: Filmproduzent wurde in Schorndorf (Baden-Würt- see-Zeitung, Bremerhaven); 2. Preis (Sonnenzeitung, Österreich). Sonder- Jeremy Thomas (Großbritannien); temberg) an die Journalisten Asja (500 €): Ricarda Gruhl (Niederelbe- preise erhielten das Reiseressort der Lebenswerk: Regisseur und Schau- Tretyuk (Weißrussland) und Pap Zeitung, Otterndorf); 3. Preis (250 €): Zeit und das Magazin „Verträglich spieler Roman Polanski (Frankreich / Saine (Gambia) vergeben. Letzterer Jens-Christian Mangels (Cuxhave- Reisen“ (fairkehr Verlagsgesellschaft, Polen). nahm den Preis stellvertretend für ner Nachrichten). Bonn). Lobende Erwähnungen gingen

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an Gerhard Fitzthum für den Artikel Ödön-von-Horváth-Drehbuchwett- Martin Reichert erhielt für seinen in der Ära Clinton, für den Kinofilm „Eine gelbe Markierung zum Gour- bewerb – 1. Preis (10.000 €): der Beitrag „Adieu Habibi“ (taz) den mit „Eine unbequeme Wahrheit“;Lebens- met-Restaurant. Sanfter Urlaub im Berliner Filmemacher Benjamin 500 € dotierten Felix-Rexhausen-Preis werk: die Tier- und Naturfilmer Ernst Mairatal des Piemont“ (FAZ) und an Hembus für das zweiteilige Fernseh- 2006 des Bundes Lesbischer und Arendt und Hans Schweiger (ARD- Armin Köhli für seinen Beitrag „Die drehbuch „In Murnau – Vorsaison / Schwuler JournalistInnen. Sendereihe „Tiere vor der Kamera“). Safari-Knospe“ (WOZ, Schweiz). Nachsaison“;2.Preis: die Berliner Filmstudenten Daniel Lang und Dem FAZ-Redakteur Hans Riebsa- Die Schauspielerin Cosma Shiva Die Menschenrechtspreise von Annette von der Mülbe für eine men wurde der erstmals vergebene Hagen (Berlin) wurde beim Monaco „Reporter ohne Grenzen“ und der Horváth-Biografie; 3. Preis: Julian Hessische Journalistenpreis der Spar- Film Festival für ihre Rolle in der französischen Stiftung Fondation de Spantig und Christian Wagner. da-Bank zugesprochen. Komödie „Life is a Buffet“ (GB /D) als France werden jährlich für einen bester Nachwuchsstar ausgezeichnet. besonderen Einsatz für Presse- und Fritz Pleitgen,scheidender Inten- Die „Service-Feder“,ein Preis für Meinungsfreiheit vergeben und sind dant des WDR, wird mit dem Kultur- herausragenden Verbraucherjourna- Dem Schauspieler Jürgen Vogel mit je 2.500 € dotiert. Kategorie groschen 2007 des Deutschen Kultur- lismus in Tageszeitungen, wird von wurde vom Club der Filmjournalisten „Journalist des Jahres“:der Journalist rats ausgezeichnet. der R+V Versicherung (Wiesbaden) (Berlin) der undotierte Ernst-Lubitsch- Win Tin (76) aus Myanmar,der vergeben. Die Preisträger 2006 – Preis 2007 zugesprochen, der für wegen seiner oppositionellen Haltung Der Preis „Pro Ehrenamt“,verliehen 1. Preis (5.000 €): Frank Fligge für „herausragende komödiantische seit 17 Jahren hinter Gittern sitzt. vom Deutschen Olympischen Sport- eine 16-teilige Serie über „Wohnen Leistungen im deutschen Film“ ver- Kategorie „Medium, das sich für das bund (DOSB) und der Commerzbank im Alter“ (Ruhr Nachrichten); 2. Preis geben wird. Recht auf Information einsetzt“:die in Kooperation mit dem Bundesnetz- (3.000 €): Klaus Kühlewind für den zweimal wöchentlich erscheinende werk Bürgerschaftliches Engagement Artikel „Der Mann zieht wieder mit Dagmar Wagenknecht,langjährige Zeitung Nowaja Gaseta (Moskau). (BBE), ging u. a. an das ZDF und die der Säge in den Wald“ (FR); 3. Preis Leiterin des „Kinoklubs am Hirsch- Kategorie „Cyberdissidenten“: Guil- Frankfurter Neue Presse. (2.000 €): Manuela Braun und lachufer“ in Erfurt, und Hasso Hart- lermo Fariñas Hernández,Chef der Ina Henrichs für den Beitrag „Wer mann,künstlerischer Leiter des unabhängigen Nachrichtenagentur Der puk-Journalistenpreis wird von schreit, kommt durch“ (Kölner Stadt- Filmkunstfestes Schwerin, sowie des- Cubanacán Press (Kuba). Kategorie Politik und Kultur,der Zeitung des Anzeiger). sen Geschäftsführer Thorsten Jahn „Verteidiger der Pressefreiheit“:die Deutschen Kulturrats,für die Ver- erhielten den Programmpreis der Journalistenvereinigung „Journaliste mittlung kulturpolitischer Themen Umwelt-Medienpreis der Deutschen DEFA-Stiftung. en danger“ (Demokratische Republik vergeben. Der undotierte Preis ging Umwelthilfe – Print: Manfred Krie- Kongo). an den dpa-Redakteur Wilfried ner (Berlin), freier Journalist und Jörg Wagner,Redakteur und Mode- Mommert,die freie Hörfunkjourna- Autor; Hörfunk: Pia Zimmermann, rator des „Medienmagazins“ (RBB- Jens Meyer-Wellmann (Hamburger listin Tamara Tischendorf und die Redakteurin bei hr-info,u.a. zuständig Welle Radioeins), erhält den mit Abendblatt) und Roland Kirbach Feuilletonredaktion der FAZ für ihre für die Sendung „Umwelt & Entwick- 5.000 € dotierten Bert-Donnepp-Preis (Die Zeit) wurde der Erich-Klabunde- Beiträge zum Streit um den Verkauf lung“;Fernsehen: die Dokumentarfil- /Deutscher Preis für Medienpublizis- Preis des Deutschen Journalisten- der Handschriften der Badischen Lan- merin Beatrice Sonhüter;Sonder- tik, der vom Verein der Freunde des Verbandes Hamburg verliehen. desbibliothek. preis Film: Al Gore,US-Vizepräsident Adolf-Grimme-Preises verliehen wird.

M 01 /02.2007 39 Schweizer Fachhefte zur visuellen Gestaltung Die neuen und zeitgemäßen »Lehrmittel zur visuellen Gestaltung« richten sich an alle, die wissen und lernen wollen, wie aus dem Zusammenspiel von Text und Schrift, von Bild und Farbe ein gutes Druckprodukt oder eine gute Website entsteht. Für Profis, für Berufs- und Fachhochschulen, für die Weiterbildung und für Interessierte Satztechnik und Typografie zum Selbststudium.

Band 1 Band 5 Typografische Grundlagen Typografie am Bildschirm Inhalt Inhalt Maßsysteme, SI-Einheiten, Sender/Empfänger, Schriftformate, Typometer, Messen einer Schrift, Grafikformate,Bitmap/Glättung, Buchstabe, Zeichen im Schrift- Lesbarkeit /Schrift, Lesbarkeit/ system, Ziffern, Zeichen und Hintergrund, Lesbarkeit/Farbe, Symbole, Linie, Schmuck. Style Sheets, PhotoShop, Daten- kompression.

Band 2 Band 6 Satztechnische Grundlagen Typografie mit InDesign Inhalt Inhalt Zeichenabstand,Wortabstand, Voreinstellungen,Dokument Zeilenabstand, Schrift, einrichten, Objekt- und Text- Schriftfamilie,Schriftkorrektur, bearbeitung, Paletten einsetzen, Satzart,Auszeichnungsarten, Menü Schrift,Absatz- und Schriftmischen. Zeichenformate, Seiten-Palette.

Band 3 Band 7 Avor Text – Avor DTP Grundlagen des Zeitungsdesigns Inhalt Inhalt Sprachliche, formale und tech- Zeitungsarten, Zeitungselemente, nische Arbeitsvorbereitung, Zeitungsaufbau, Farbe, Schriften, Produktionsablauf, Textverarbei- Anzeigen/Inserate,Formate, tung, Vorgaben Programm und Papier, Internet, Postvorschriften, Drucklayout, neues Projekt, neues Neugestaltung, Manual. Buch, besser setzen.

Band 4 Formenlehre Bildbearbeitung Inhalt Optische Grundlagen, Propor- tionen, Punkt, Linie, Fläche, Band 1 Kontrast, Rhythmus,Symmetrie und Asymmetrie, Schrift und Bild. Farbreproduktion Inhalt Reale Farbseparation, Basisfarb- korrektur, Unterfarbenrücknahme UCR, Unbuntaufbau GCR, Color-Management, PhotoShop CS. Für ver.di-Mitglieder zum Vorzugspreis: www.typohefte.de oder Telefon 0711/700153-0