Mmm 1-2/2007

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Mmm 1-2/2007 inhalt titelthema produktion digital journalismus 22 Umfrage zur Arbeits- situation von Film- und 8Fernsehen auf 0 und 1 12 Sechs Monate gespeichert Fernsehschaffenden 9Digis und Widjschäis – auch Journalistendaten 22 CinemaxX Bremen: Digital im NDR: dju unterstützt Sammel- Ungebrochener Protest Aufteilung in Redaktion und Verfassungsbeschwerde,wenn 23 Die Filmschaffenden Produktion passé? das Gesetz in Kraft tritt rücken zusammen 11 Qualitätszweifel 12 Buchrezension: Medien- Berufsverbände der ersten Zuschauerin menschen. Wie man Wirk- bilden eine Dachvereinigung Andrea Schröder-Jahn ist lichkeit inszeniert Haubrich 23 Filmrezension: Vitus Cutterin beim NDR-Fernsehen 13 Für mehr Transparenz in Hamburg Ein Jahr IFG – Gesetzes- Hermann jugend to: kommentar jetzt erhältlich Fo intern 24 Praktikumsmühle print rundfunk 37 Prozent der Absolventen 5Gut zu wissen in der „Sucharbeitslosigkeit“ Veranstaltungen und Personalien 14 Das Ende der Kuschelpolitik 19 Wer braucht denn Schlaf ? 25 Ideen und Engagement Personalabbau und unlautere Modell für anonyme Anzeigen gefragt porträt Honorarbedingungen bei Springer von Arbeitszeitverletzungen Junge Journalisten der dju haben 16 Falscher Reisejournalist beim Drehen sich 2007 viel vorgenommen 6Der Mann akzeptiert Geldstrafe 20 Auf dem Weg auf dem Hühnerberg 16 Tarifabschluss bei dpa zum TV-Giganten recht Sendertechniker Karl Deffner mit Übernahme von Volos Mit dem Coup um ProSieben- auch für ver.di viel unterwegs 16 Schon entdeckt? Sat.1 wollen KKR und Permira 26 Durch METIS zu Das Blättchen dem Marktführer RTL-Group Online-Tantiemen kolumne 17 Bittere Kröten Paroli bieten Neues VG-Wort-Meldesystem FR: „50 minus X“,Betriebs- für Texte im Internet 7Wer wacht über die vereinbarung und Sozialplan film 27 Protestgesang „Medienwächter“ 18 Eiskalt frei gestellt Urheber wehren sich Initiativen für eine Reform „Absoluter Tiefpunkt ver- 22 Filmleute unter Druck gegen Gerätehersteller der Medienregulierung in legerischen Handelns“ bei Gewerkschaft und Berufsverbän- 27 „Abstracts“ im Internet Deutschland Lensing-Wolff in Münster de für enge Zusammenarbeit zulässig Klar verfassungswidrig kommentiert Von Gunter Haake|Für das Sozialgericht Koblenz ist die rück- Diese klare Feststellung verweist auf das eigentliche Problem: wirkende Abschaffung der freiwilligen Arbeitslosenversicherung Gewollt hat der Gesetzgeber die Versicherungsmöglichkeit Ende für langjährig Selbständige klar verfassungswidrig. Sein Beschluss 2003, als er sie mit „Hartz III“ eröffnete, gewollt hat er sie noch vom Januar, das Thema dem Bundesverfassungsgericht vorzule- im Februar 2006, als sie in Kraft trat – um nur vier Monate gen, ist ein wichtiger Etappensieg. Er kürzt einen langen Instan- später in Panik auszubrechen. Die daraus geborenen absurden zenweg ab: Je später in der Sache entschieden wird, desto höher Argumente, weshalb das Gesetz im Geheimverfahren und rück- ist das Risiko, eine Beitragspflicht ohne Ansprüche bei Arbeits- wirkend umzuschreiben sei, kommentiert das Gericht erfrischend losigkeit zu erstreiten. Schließlich ist die Versicherungsmöglich- eindeutig: „Unfreiwillig komisch oder bewusst verschleiernd keit bis zum Jahr 2010 befristet. formuliert. In Wirklichkeit ging es darum, die Möglichkeit zu Freuen können sich über den Koblenzer Beschluss vor allem nehmen, von dem Angebot Gebrauch zu machen. Dies hat mit jene Selbstständige, die 2006 die Versicherung beantragten und Rechtssicherheit nichts zu tun.“ Eine tragfähige Argumentation dem Ablehnungsbescheid widersprachen. Ihnen bleibt die sei der Gesetzesbegründung „nicht ansatzweise“ zu entnehmen. Chance auf den Versicherungsbeitritt. Freuen können sich aber Die Politik der Koalitionäre legt daher die Erkenntnis nahe: auch alle, die sich zwar nicht gegen Erwerbslosigkeit versichern Sie schrecken selbst vor Verfassungsbruch nicht zurück, wenn wollen oder können, aber eine Arbeitsmarkt- und SozialpolitiK sie trotz erdrückender parlamentarischer Mehrheit weder den nach Tageslage kritisch sehen. Im Gerichtsbeschluss wird nicht Mut noch Konzepte finden, auf den Wandel der Arbeitswelt so- nur die ver.di-Haltung in der Sache bestätigt, sondern auch das wie verschärfte soziale und ökonomische Konflikte verantwort- Lavieren der Politik deutlich kritisiert. Die Selbstständigen lich zu reagieren. Statt, wie ver.di-Vize Frank Werneke fordert, dürften darauf vertrauen, dass der Gesetzgeber seine Konzepte „Veränderungen durch den Ausbau sozialer Sicherung insbeson- durchdacht hat und eigene Gesetze ernst nimmt, zitieren die dere für allein arbeitende Selbstständige zu flankieren“, wird Richter bisherige Urteile des Verfassungsgerichts und stellen laviert und gemurkst. – Das Thema wird ein Schwerpunkt der fest: „Vom Gesetzgeber war eindeutig die Anwendung der Vor- ver.di-Selbstständigenarbeit bleiben müssen. Etappensiege hel- schrift auch für diesen Personenkreis gewollt.“ fen, hierbei die Hoffnung nicht zu verlieren. 2 M 01 /02.2007 editorial 27 Kein Urheberschutz Umgekrempelt und neu verzahnt für abschreibende Zunft 27 Keine Gebühren für Presseauskünfte Es ist faszinierend:Nur noch zenti- gestellte Zeitungsredakteure,einst herrscht wird und auf der anderen metergroße,millimeterflache Geräte selbst Rechercheur und Autor,sind zum Beispiel Kreativität und hoher internationales speichern millionenfach Daten – ob heute immer mehr crossmediale journalistischer Anspruch nicht völlig Handy,MP3-Player oder iPod. Digi- Redaktroniker und müssen den an- auf der Strecke bleiben? Werden die 28 Beim Filmen erschossen talisierte Übertragungswege ermög- gebotenen Content für die Print-, Interessenvertretungen in konzeptio- Pressefreiheit von Gewalt, Mord, lichen eine neue Angebotsvielfalt – Online- oder Podcast-Version aus- nelle Überlegungen einbezogen? Haft und Zensur verdrängt Basis sind gigantische Datenströme. wählen und fertigstellen. Auch bei Drängt man die „Alten“ raus,weil 29 Mumia Abu-Jamal: Deren Herstellung hat schon die der Rundfunkproduktion wächst die ihre Erfahrungen nichts mehr wert Berufung steht bevor Zeitungs-, Zeitschriften- und Radio- arbeitsteilige Verzahnung zuvor sind? Wie sieht es mit der Vergü- 30 Zensurvorwurf produktionen umgekrempelt und getrennter Tätigkeiten, zugleich tung, mit den Honoraren und den Debatte um Aufkündigung einer erreicht nun auch das etwas komple- kommen Videojournalisten (auch Urheberrechten aus.Werden Tarif- staatlichen Sendelizenz xere Medium Fernsehen. Die öffent- Widjschäis genannt) immer mehr verträge schneller zu Makulatur, 30 Hoher Preis für Sanierung lich-rechtlichen Anstalten stellen in zum Einsatz. Die Rede von der eier- weil technisch überholt? Schnell der Liberatión in Paris diesem Jahr nahezu vollständig auf legenden Wollmilchsau impliziert die greifen derzeit Arbeitgeber à la 30 Britischer Presserat auch digitale TV-Produktion um. Arbeits- Zweifel an der Qualität des journa- Springer (S.14/15 ) auf jegliche für Online zuständig gänge,die zuvor nur nacheinander listischen oder des künstlerischen Nutzungsrechte zu. Schlagworte wie 31 Pulitzer Preis für stattfinden konnten, laufen jetzt Ergebnisses. „Effizienzoptimierung“,„Bündelung iranischen Fotografen nahezu parallel ab,gesteuert durch All das geschieht in rasantem Tempo. von Personalressourcen“ sind die 31 Keine Beweise intelligente Redaktionsysteme. Und es stellt sich die Frage,wie wer- Vorboten für weiteren Arbeitsplatz- gegen Egunkaria (Titel S. 8 bis11) den die Medienbeschäftigten von abbau. Einstellung des Verfahrens gegen Im Printbereich rollt schon die zweite den Arbeitgebern auf diese digitale Und wenn Rainer Marquardt in un- Baskische Zeitung wahrscheinlich Welle an: Multimediale Newsrooms Reise mitgenommen? Erhalten sie serem Titelthema fordert: Es sei drin- nicht nur im Spinger-Konzern zeugen die notwendige Qualifizierung und gend an der Zeit, eine organisierte rubriken von der Wandlung der traditionellen das möglichst rechtzeitig? Oder ist gewerkschaftliche Debatte zu all die- Verlage zu europa- und weltweit weitgehend learning by doing mit sen Fragen zu führen, kann frau dem 5Briefe an M agierenden Medienhäusern. Damit erhöhtem Stressfaktor angesagt? nur zustimmen. 32 Service /Seminare einher gehen geradezu revolutionäre Wie muss die Ausbildung künftiger 34 Impressum Veränderungen der Beschäftigungs- Medienarbeiter aussehen, damit Karin Wenk, 36 Leute /Preise profile und der Berufsbilder.Festan- auf der einen Seite die Technik be- verantwortliche Redakteurin & aufgespießt Klarheit gefordert Von Karin Wenk | Ein Gespenst geht um in deutschen Behör- umsehen und dort disziplinarische Maßnahmen ergreifen. Der denstuben: Für die Medien ist es ein wichtiger Informant, der Quellen- und Informantenschutz, das Redaktionsgeheimnis ist als Quelle geschützt werden soll, für die Obrigkeit ein Verräter, für ihn tabu“. So hat es das Bundesverfassungsgericht schon vor der aufgespürt und bestraft werden muss. Die unterschiedliche über 40 Jahren im so genannten „Spiegel-Urteil“ gesehen. Betrachtung liegt in der Natur der Sache: Verwaltungen wollen Klare Feststellung: Staatliche Aktionen wie die Durchsuchung ihre Interna unter Verschluss halten, Journalisten genau diese von Redaktionsräumen dürfen nicht darauf abzielen, Informan- enthüllen, falls sie staatliches Fehlverhalten belegen. Für das ten aufzudecken. Und 1979 hat der Gesetzgeber die Strafvor- Spannungsverhältnis gibt es klare Spielregeln: Journalisten ge- schrift 353c aufgehoben, die allein schon die Veröffentlichung nießen Zeugnisverweigerungsrecht und können auch nicht von des Dienstgeheimnisses durch einen Journalisten ahndete.
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