Bundesland Niederösterreich

Kurztitel Europaschutzgebiete

Kundmachungsorgan LGBl. 5500/6-6 zuletzt geändert durch LGBl. Nr. 48/2016

§/Artikel/Anlage § 33

Inkrafttretensdatum 01.01.2017

Text § 33 Europaschutzgebiet FFH-Gebiet Tullnerfelder Donau-Auen (1) 1. Das Europaschutzgebiet umfasst die in den Anlagen 1 bis 27 zu § 33 ausgewiesenen Grundstücke und Grundstücksteile in , Gedersdorf, Grafenegg, Grafenwörth, Hausleiten, , , Königsbrunn am Wagram, , , , Langenzersdorf, Leobendorf, Muckendorf-Wipfing, Rohrendorf bei Krems, Spillern, St. Andrä-Wördern, Stockerau, Traismauer, , Zeiselmauer- Wolfpassing und an der Donau. In Anlage A zu § 33 ist das Europaschutzgebiet auf einem Übersichtsplan dargestellt. 2. Die Anlagen 1 bis 27 zu § 33 (LGBl. 5500/6–5) werden durch Auflage beim Amt der NÖ Landesregierung zur öffentlichen Einsichtnahme kundgemacht. Die öffentliche Einsichtnahme kann während der Amtsstunden beim Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Landesamtsdirektion, erfolgen. Diese Anlagen werden zur Information auch bereitgehalten bei: - der Bezirkshauptmannschaft Korneuburg - der Bezirkshauptmannschaft Krems an der Donau - der Bezirkshauptmannschaft St. Pölten - der Bezirkshauptmannschaft Tulln - der Stadt Krems an der Donau - der Marktgemeinde Absdorf - der Gemeinde Gedersdorf - der Marktgemeinde Grafenegg - der Marktgemeinde Grafenwörth - der Marktgemeinde Hausleiten - der Marktgemeinde Kirchberg am Wagram - der Stadtgemeinde Klosterneuburg - der Marktgemeinde Königsbrunn am Wagram - der Stadtgemeinde Korneuburg www.ris.bka.gv.at Seite 1 von 3 [organ]

- der Marktgemeinde Langenrohr - der Marktgemeinde Langenzersdorf - der Marktgemeinde Leobendorf - der Gemeinde Muckendorf-Wipfing - der Gemeinde Rohrendorf bei Krems - der Marktgemeinde Spillern - der Marktgemeinde St. Andrä-Wördern - der Stadtgemeinde Stockerau - der Stadtgemeinde Traismauer - der Stadtgemeinde Tulln an der Donau - der Gemeinde Zeiselmauer-Wolfpassing - der Marktgemeinde Zwentendorf an der Donau (2) Schutzgegenstand des FFH-Gebietes Tullnerfelder Donau-Auen, AT1216000, sind folgende: - in Anhang I der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie angeführte natürliche Lebensraumtypen: 3130 Schlammfluren 3140 Armleuchteralgengesellschaft 3150 Natürliche Stillgewässer mit Wasserschweber-Gesellschaften 3220 Alpine Flüsse mit krautiger Ufervegetation 3240 Lavendelweiden-Sanddorn-Ufergebüsch 3260 Fluthahnenfuß-Gesellschaften 3270 Zweizahnfluren schlammiger Ufer 6210 Trespen-Schwingel-Kalktrockenrasen 6430 Feuchte Hochstaudenfluren 6510 Glatthaferwiesen 91E0 Erlen-Eschen-Weidenauen* 91F0 Eichen-Ulmen-Eschenauen - in Anhang II der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie angeführte Tier- und Pflanzenarten: Biber (Castor fiber), Fischotter (Lutra lutra), Donaukammmolch (Triturus dobrogicus), Rotbauchunke (Bombina bombina), Schied (Aspius aspius), Steinbeißer (Cobitis taenia), Schrätzer (Gymnocephalus schraetzer), Strömer (Leuciscus souffia agassizi), Schlammpeitzger (Misgurnus fossilis), Bitterling (Rhodeus sericeus amarus), Perlfisch (Rutilus frisii meidingeri), Frauennerfling (Rutilus pigus virgo), Streber (Zingel streber), Steingreßling (Gobio uranoscopus), Weißflossen-Gründling (Gobio albipinnatus), Goldsteinbeißer (Sabanejewia aurata), Zingel (Zingel zingel), Koppe (Cottus gobio), Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis), Heller Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Maculinea teleius), Gemeine Flussmuschel (Unio crassus), Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia), Eschen-Scheckenfalter (Hypodryas maturna), Großer Feuerfalter (Lycaena dispar), Dunkler Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling (Maculinea nausithous), Russischer Bär* (Callimorpha quadripunctaria), Hirschkäfer (Lucanus cervus), Scharlachkäfer (Cucujus cinnaberinus), Kriech-Sellerie (Apium repens), Frauenschuh (Cypripedium calceolus). (3) Für das FFH-Gebiet Tullnerfelder Donau-Auen werden folgende Erhaltungsziele festgelegt: Die Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der in Abs. 2 ausgewiesenen natürlichen Lebensraumtypen und Lebensräume der Tier- und Pflanzenarten. Im Speziellen sind dies die Erhaltung von einem ausreichenden Ausmaß an: - stehenden Gewässern ohne relevante Nährstoff- und Schadstoffeinträge, - Laichbiotopen und ihres Umlandes für Amphibien, - flachen, sonnenexponierten, fischfreien oder -armen Stillgewässern als Lebensräume für die Große Moosjungfer, - Fließgewässerabschnitten mit natürlicher bzw. naturnaher Dynamik, deren Wasserqualität keine nennenswerte Beeinträchtigung aufweist, - naturnahen, für Fischpopulationen durchgängigen Bach-, Fluss- und Aulandschaften mit ihrer Dynamik, - naturnahem trockenem Grasland und dessen Verbuschungsstadien, - naturnahem feuchtem Grasland mit hohen Gräsern, www.ris.bka.gv.at Seite 2 von 3 [organ]

- mageren Flachland-Mähwiesen, - naturnahen, strukturreichen Auwaldbeständen mit ausreichendem Alt- und Totholzanteil, - Vorkommensstandorten des Kriech-Selleries und Frauenschuhs. (4) Die Erreichung eines günstigen Erhaltungszustandes (§ 9 Abs. 4 NÖ NSchG 2000) der in Abs. 2 genannten natürlichen Lebensraumtypen und Lebensräume der Tier- und Pflanzenarten wird im Europaschutzgebiet vor allem durch privatrechtliche Verträge gewährleistet.

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