Bauvorhaben:

Begründung zum Vorhaben‐ und Erschließungsplan als Bestandteil des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes „Wohngebiet an der Feldstraße“

Die Stadt Schneeberg beabsichtigt, den vorhabenbezogenen Bebauungsplan, bestehend aus den Teilen A Planzeichnung B Textteil als Satzung zu erlassen und Teil C Begründung mit Umweltbericht (nicht Bestandteil der Satzung) zu billigen:

Planträger : Stadt Schneeberg Markt 1 08289 Schneeberg Tel.: +49 3772 356145 Fax: +49 3772 24949 Mail: [email protected]

Planverfasser: Ingenieurbüro für Kirchenbau, Glocken und Denkmalpflege Kesselplatz 3 08289 Schneeberg Tel.: +49 3772 373435 Fax: +49 3772 373436 Mail: [email protected]

Bearbeiter: Dipl.‐Bauing. Thomas Schubert

Stand: Oktober 2019

Begründung zum Vorhaben- und Erschließungsplan

Begründung zum Vorhaben‐ und INGENIEURBÜRO Erschließungsplan Für Kirchenbau, Glocken und Denkmalpflege Familien Seifert und Härtel, Schneeberg

Inhaltsverzeichnis

1 ANLASS UND ZIEL DER PLANUNG ...... 3 2 PLANVERFAHREN ...... 3 3 PLANGEBIET ...... 4

3.1 ABGRENZUNG DES GELTUNGSBEREICHES ...... 4 3.2 EIGENTUMSVERHÄLTNISSE ...... 4 3.3 NUTZUNG / BESTAND DES GEBIETES ...... 4 3.4 RÄUMLICHE EINORDNUNG ...... 4 4 PLANUNGSGRUNDLAGEN ...... 5

4.1 RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN ...... 5 4.2 SOZIALE INFRASTRUKTUR...... 10 4.3 KARTENGRUNDLAGE ...... 10 4.4 NATÜRLICHE GRUNDLAGEN ...... 10 4.5 TECHNISCHE GRUNDLAGEN ...... 15 4.5.1 Verkehrliche Situation ...... 15 4.5.2 Ver‐ und Entsorgung...... 15 5 PLANINHALT UND FESTSETZUNGEN ...... 18

5.1 ART DER BAULICHEN NUTZUNG ...... 18 5.2 MAß DER BAULICHEN NUTZUNG ...... 18 5.3 BAUWEISE UND ÜBERTRAGBARE GRUNDSTÜCKSGRENZE ...... 18 5.4 VERKEHRSFLÄCHEN ...... 19 5.5 GRÜNFLÄCHEN / GRÜNORDNUNG...... 19 5.6 BAUORDNUNGSRECHTLICHE FESTSETZUNGEN ...... 20 6 UMWELTBERICHT ...... 21

6.1 EINLEITUNG ...... 21 6.1.1 Aufgabe ...... 21 6.1.2 Problemstellung und Projektbeschreibung ...... 21 6.2 BESTANDSANALYSE UND BEWERTUNG ...... 22 6.2.1 Flächennutzungen und Schutzgebiete ...... 22 6.2.2 Biotoptypen, Fauna und Flora ...... 22 6.3 KONFLIKTANALYSE ...... 22 6.3.1 Vorgehensweise ...... 22 6.3.2 Ziele des Naturschutzes und der Regionalplanung ...... 22 6.3.3 Konfliktbeschreibung ...... 23 6.3.4 Zusammenfassung ...... 23 6.4 LANDSCHAFTSPFLEGERISCHE MAßNAHMEN ...... 23 6.4.1 Definitionen ...... 23 6.4.2 Maßnahmen zur Eingriffsvermeidung und –minimierung ...... 23 6.5 AUSSAGEN ZUM ARTENSCHUTZ ...... 24 6.5.1 Rechtsgrundlagen ...... 24 6.5.2 Zusammenfassung ...... 25 6.6 AUSSAGEN ZUR FFH‐VERTRÄGLICHKEIT ...... 25 6.6.1 Rechtsgrundlagen ...... 25 6.6.2 Zusammenfassung ...... 25

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1 Anlass und Ziel der Planung

Der Vorhabenträger, eine Bauherrengemeinschaft, beabsichtigt mit der Überplanung des Bereiches am Ende der Feldstraße im OT Neustädtel mittels Bebauungsplan nach §12 Baugesetzbuch (BauGB) die im Flächennutzungsplan (FNP) vorgegebene Entwicklung umzusetzen und somit eine sinnvolle Ergänzung der städtischen Wohnbauflächen zu ermöglichen. Der entsprechende Aufstellungsbe‐ schluss (Nr. R 18‐94) im Stadtrat wurde am 18.10.2018 gefasst. Anlass zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes ist der langjährige Bebauungs‐ wunsch der beiden als Bauherrengemeinschaft auftretenden Familienoberhäupter Herrn Seifert und Herrn Härtel, die als Vertreter für Ihre Familien, diese Grundstücke erwerben wollen und somit einen Beitrag leisten im Rahmen der städtebaulichen Ordnung und Entwicklung im Bereich der Kreuzung Feldstraße / Fortführung Dr. Martin Lutherstraße / Marienstraße. Der erst kürzlich aufgestellte Bebauungsplan „Wohngebiet an der Marienstraße“ zur Wohnbauland‐ ausweisung ist einerseits flächig begrenzt und andererseits vollständig ausgelastet. Die nördlich angrenzende Fläche (Flurstück 398/7) befindet sich in Privatbesitz und soll laut derzeiti‐ ger Eigentümerin weiterhin Wiese und Ackerland bleiben.

2 Planverfahren

Durch den vorhabenbezogenen Bebauungsplan bestimmt die Stadt Schneeberg die Zulässigkeit des Vorhabens „Wohngebiet an der Feldstraße“. Die Bauherrengemeinschaft ist bereit und in der Lage auf Grundlage eines mit der Stadt Schneeberg abgestimmten Planes die Durchführung der Vorhaben‐ und der Erschließungsmaßnahmen (Vorha‐ ben‐ und Erschließungsplan) umzusetzen. Sie verpflichtet sich zur Durchführung innerhalb einer be‐ stimmten Frist und zur Tragung der Planungs‐ und Erschließungskosten (Durchführungsvertrag). Das Verfahren wird nach § 12 BauGB durchgeführt. Die Aufstellung des Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wurde vom Stadtrat am 18.10.2018 (Be‐ schlussnummer R18‐94) beschlossen und durch Veröffentlichung im Schneeberger Stadtanzeiger (amtliches Verkündungsblatt) vom 19.02.2019 bekannt gemacht. Die Stellungnahmen der Ver‐ und Entsorgungsträger einschließlich des Sächsischen Oberbergamtes wurden in den Vorentwurf des Bebauungsplanes mit Begründung und Umweltbericht eingearbeitet, welcher durch den Stadtrat am 18.07.2019 gebilligt und zur Auslegung bestimmt wird. Anschließend erfolgte die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange gemäß § 4 Abs. 1 BauGB und die öffentliche Auslegung des Vorentwurfes nach § 3 Abs. 1 BauGB. Die vorgelegten Stellungnahmen der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit wurden abgewogen und flossen ein in den Entwurf des Vorhaben‐ und Erschließungs‐ planes als Bestandteil des Vorhabenbezogenen Bebauungsplanes mit Begründung und Umweltbe‐ richt. Dieser bedarf nunmehr wiederum der Billigung durch den Stadtrat und der öffentlichen Ausle‐ gung. Die von der Planung berührten Behörden und Träger öffentlicher Belange sind gemäß § 4 Abs. 2 BauGB ein weiteres Mal zu beteiligen. Der Stadtrat hat die zum Entwurf vorgebrachten Anregungen der Behörden und der Träger öffentli‐ cher Belange abschließend abzuwägen und den Entwurf als Satzung zu beschließen.

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3 Plangebiet

3.1 Abgrenzung des Geltungsbereiches Der Geltungsbereich des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes beinhaltet die Flurstücke 384/27, 384/28, 384/29, 384/30, 384/32, 398/8, eine Teilfläche des Flurstückes 384/25, eine Teilfläche des Flurstücks 384/3, eine Teilfläche des Flurstücks 390,4 und eine Teilfläche des Flurstückes 384/31 der Gemarkung Neustädtel. Er umfasst eine Fläche von 5.848 m². Die Zufahrt erfolgt über die Feldstraße im OT Neustädtel. Das Gebiet des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes wird im Norden und Osten von Grün‐ und Ackerflächen begrenzt entlang der Feldstraße bzw. der Martin‐Luther‐Straße. Im Süden gibt existiert ein weiterer ca. 15 m breiter unbebauter Grünstreifen hinter dem die Wohn‐ bebauung an der Marienstraße sich erstreckt. Im Westen grenzt die südliche Wohnbebauung entlang der Feldstraße an.

3.2 Eigentumsverhältnisse Der Vorhabenträger hat sich die Vorkaufsrechte für die zur Bebauung vorgesehenen Grundstücke einschließlich der Teilgrundstücke für die Erschließungsstraße notariell zugesichert. Diese werden rechtswirksam, wenn der vorhabenbezogene Bebauungsplan Gültigkeit erlangt. Der Vorhabensträger ist in der Lage, die Durchführung des Vorhabens einschließlich der dazu gehörigen Erschließungs‐ maßnahmen umzusetzen und wird hierzu einen Durchführungsvertrag mit der Stadt Schneeberg eingehen, gemäß § 12, Absatz 1 Baugesetzbuch. Die Flurstücke 384/26, 384/27, 384/28, 384/29, 384/30, 384/32 und 398/8 wurden durch die Bauher‐ rengemeinschaft erworben. Die beiden in den V+E‐Plan hineinragenden Teilflächen der Flurstücke 384/3, 384/25 und 384/31 der Gemarkung Neustädtel sind in Privatbesitz, die Teilfläche des Flur‐ stücks390/4 ist der letzte Teil des öffentlichen Wegs (Feldstraße). Die Vollmacht der Eigentümer dieser beiden letztgenannten Grundstücke zur Überplanung liegt vor. Die Eigentümer des Grundstückes384/3 gestatten der Bauherrengemeinschaft die Errichtung eines Sammelplatzes für Abfallbehälter auf einer Teilfläche ihres Grundstücks.

3.3 Nutzung / Bestand des Gebietes Das Gebiet stellt sich derzeit als gehölzfreie Grünfläche dar. Der in nördlicher Richtung angrenzende Privatweg als Fortführung der Feldstraße stellt wie die im Osten angrenzende Martin‐Luther‐Straße mit einer mittleren Breite von 3m einen unbefestigten Weg dar.

3.4 Räumliche Einordnung Das Plangebiet befindet sich im Land Sachsen, im . Es zählt zur Stadt Schneeberg und zur Gemarkung Neustädtel. Es erstreckt sich im süd‐östlichen Bereich der Bergstadt Schneeberg. Die beiden Baugrundstücke Flurstück 384/28 und 384/29 stellen eine gehölzfreie Fläche dar, die in nordwestlicher Richtung abfällt. Die weiteren angrenzenden Flächen sind Wohnbebauung, Acker‐ und Grünflächen.

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4 Planungsgrundlagen

4.1 Rechtliche Rahmenbedingungen

 Baugesetzbuch (BauGB) i. d. F. der Bekanntmachung vom 3.11.2017 (BGBI. 1 S. 3634)  Verordnung über die bauliche Nutzung der Grundstücke – Baunutzungsverordnung (BauNVO) i. d. F. der Bekanntmachung vom 21.11.2017 (BGBI. 1 S. 3786)  Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und über die Darstellung des Planin‐ halts ‐ Planzeichenverordnung 1990 (PIanzV) vom 18.12.1990 (BGBI. 1 S.58), die durch Arti‐ kel 3 des Gesetzes vom 4.5.2017 (BGBI. 1 S. 1057) geändert worden ist  Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) vom 29.07.2009 (BGBI. 1 S. 2542), das zuletzt durch Artikel 1 des Gesetzes vom 15.9.2017 (BGBI. 1 S. 3434) geändert worden ist  Raumordnungsgesetz (ROG) i. d. F. vom 22.12.2008 (BGBI. 1 S. 2986), das zuletzt durch Arti‐ kel 2 Absatz 15 des Gesetzes vom 20.7.2017 (BGBI. 1 S. 2808) geändert worden ist

Landesrecht:  Sächsische Bauordnung (SächsBO) i. d. F. der Bekanntmachung vom 11.05.2016 (SächsGVBl S. 186), die zuletzt durch Artikel 2 des Gesetzes vom 11.12.2018 (SächsGVBl S. 706) geändert worden ist  Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen (SächsGemO) in der Fassung der Bekanntma‐ chung vom 9.3.2018 (SächsGVBl. S. 62)  Landesplanungsgesetz (SächsLPlG) vom 11.06.2010 (SächsGVBl S. 174), das zuletzt durch Ar‐ tikel 3 Abs. 4 des Gesetzes vom 13.12.2016 (SächsGVBl S. 652) geändert worden ist  Sächsisches Naturschutzgesetz (SächsNatSchG), vom 6.6.2013 (SächsGVBl S. 451), das zu‐ letzt durch Artikel 25 des Gesetzes vom 29.4.2015 (SächsGVBl S. 348) geändert worden ist

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PLANUNGSRECHTLICHE GRUNDLAGEN

Flächennutzungsplan Der Flächennutzungsplan des Städtebundes „Silberberg“ (Städte Aue — Lauter — Lößnitz — Schnee‐ berg — Schwarzenberg und Gemeinde Bad Schlema) ist seit 05.03.2003 wirksam. Die 1. Änderung wurde am 12. Mai 2005 beschlossen und ist am 08.04.2011 wirksam geworden. Die Fläche ist im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche ausgewiesen.

Regionalplan Südwestsachsen Regionalplan Südwestsachsen: in Kraft getreten am 06.10.2019 G 1.1.2 Im Rahmen der Siedlungsentwicklung der Region sind die Funktionen Wohnen ‐Arbeiten‐Versorgen‐ Erholen einander so zuzuordnen, dass kurze Wege erhalten bleiben bzw. entstehen, räumlich beding‐ ter Verkehrsaufwand reduziert und der weiteren Zersiedlung der Landschaft entgegengewirkt wird Z 1.1.7 Die Entwicklung der Baugebiete durch die Kommunen ist hinsichtlich Größenordnung und Schwer‐ punktsetzung darauf zu richten, die Flächeninanspruchnahme im Außenbereich zu minimieren[...] G 2.1.5.3 Bodenverbrauchende Nutzungen sind auf das nutzungsbedingt erforderliche Maß zu begrenzen und durch den Planungsträger nachvollziehbar zu begründen. Durch Maßnahmen wie flächensparende Bauweisen, Rückbau nicht mehr erforderlicher Flächenversiegelungen oder die Verwendung wasser‐ durchlässiger Materialien ist eine Minimierung des Versiegelungsgrades anzustreben. Eine weitere Beurteilungsgrundlage der Planung ist der durch die Verbandsversammlung des Pla‐ nungsverbandes am 15.12.2015 für die öffentliche Auslage gemäß §§ 9 und 10 ROG in Verbindung mit § 6 Abs. 2 Sächsisches Landesplanungsgesetz (SächsLPIG) beschlossene Entwurf des Regionalpla‐ nes Region . Die im Planentwurf des Regionalplanes enthaltenen Ziele sind entsprechend § 3 Abs. 1 Nr. 4 Raumordnungsgesetz (ROG) in Aufstellung befindliche Ziele der Raumordnung und somit als sonstige Erfordernisse der Raumordnung nach § 4 Abs. 1 ROG in Abwägungsentscheidun‐ gen und bei der Erstellung des Bebauungsplanes zu berücksichtigen. Z2.1.5.6 In den ausgewiesenen Gebieten mit Anhaltspunkten für schädliche stoffliche Bodenverände‐ rungen sind weitergehende Untersuchungen hinsichtlich des vorliegenden Gefährdungspotentials durchzuführen und Nutzung erforderlichenfalls entsprechend anzupassen. Den Grundsätzen und Zielen des Regionalplanes wird durch die Planung des Vorhabens entsprochen.

Mit dem Vorhaben‐ und Erschließungsplan werden an der vorhandenen Weg‐Kreuzung Feldstraße – Martin‐Luther‐Straße die bestehenden Wohnbebauungen städtebaulich zusammengeführt und ab‐ gerundet. Bei der geplanten Erschließungsstraße wird durch die Verwendung von Landwirtschaftspflaster eine Teilversiegelung erreicht. Auf den Baugrundstücken werden die zu befestigenden Flächen wie Zu‐ fahrten und Terrassen mit einem wasserdurchlässigen Belag ausgeführt.

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Planentwurf des Regionalplanes Region Chemnitz 15.12.2015 Z 1.2.2 siehe G 1.1.2 Regionalplan Südwestsachsen Z 1.2.3 siehe Z 1.1.3 Regionalplan Südwestsachsen G 1.2.4 Die Entwicklung der Siedlungen soll an den Prinzipien der Nachhaltigkeit orientiert und flächenspa‐ rend erfolgen. Dabei sollen kompakte nutzungsgemischte Siedlungsstrukturen erhalten bzw. wie‐ derhergestellt sowie die Besonderheiten der Siedlungs‐und Bauformen in den jeweiligen Teilräumen berücksichtigt werden. Auch die Auswirkungen bei erhöhten geogenen und bergbauinduzierten Ra‐ donkonzentrationen sollen sowohl bei der Planung von neuen als auch bei Maßnahmen an beste‐ henden Siedlungsflächen hinreichend beachtet werden Z 1.2.7 siehe Z 1.1.7 Regionalplan Südwestsachsen G 1.8.5 Nach der Aufnahme der „Montanen Kulturlandschaft Erzgebirge/ Krusnohori“ in die UNESCO‐Liste des Weltkulturerbes sollen die ausgewählten Objekte in ihrer denkmalpflegerischen, landschaftli‐ chen, (wasser‐) wirtschaftlichen, künstlerischen und wissenschaftlichen Bedeutung erhalten, durch zielgerechte Aktivitäten weltweit bekannt gemacht und von damit unverträglichen raumbedeutsa‐ men Planungen und Maßnahmen freigehalten werden. Das Plangebiet liegt im Bestandteil der Bergbaulandschaft Schneeberg der Montanregion Erzgebirge / Krusnohori, die am 6. Juli 2019 in die Liste des UNESCO‐Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Die im Welterbeantrag beschriebenen für den außergewöhnlichen universellen Wert kennzeichnenden Elemente sind: historische Altstadt von Schneeberg, Weißer Hirsch Fundgrube, Sauschwart Fund‐ grube, Daniel Fundgrube, Gesellschaft Fundgrube, Filzteich, Wolfgangmaßen Fundgrube, Siebenschlehener Pochwerk, St. Georgenhütte, Knappschaftsteich und Fundgrube St. Anna am Freudenstein nebst Troster Stolln. Das Plangebiet befindet sich in der Pufferzone der Bergbauland‐ schaft Schneeberg der Montanregion Erzgebirge / Krusnohori, beeinträchtigt aber die kennzeich‐ nenden Elemente nicht. Pufferzonen dienen dem Umgebungsschutz, bewahren die Integrität des Welterbes und sollen mit dem Welterbestatus unvermeidbare Bauvorhaben in der Umgebung verhindern. Das Vorhaben beeinträchtigt keine Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, des Bo‐ denschutzes, des Denkmalschutzes oder die Eigenart der Landschaft und ihren Erholungswert oder verunstaltet das Orts‐und Landschaftsbild. G 2.1.5.1 Unvermeidbare Flächenbefestigungen sollen unter Beachtung baulicher Erfordernisse in möglichst weitgehend wasserdurchlässiger Bauweise erfolgen (Fuß‐und Radwege, Park‐und Hofflächen usw.), soweit dem keine Wasserschutzbelange entgegenstehen. Durch Versiegelung anfallendes, nicht ver‐ unreinigtes Niederschlagswasser soll vorzugsweise vor Ort zur Versickerung gelangen. Die Nachnutzung eines Gartengrundstückes im Anschluss an den Innenbereich dient dem Schutz des Freiraumes im Außenbereich. Die Planung ermöglicht somit eine dem aktuellen Bedürfnissen ange‐ passten Nutzung bereits beanspruchter Flächen. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes kann die Stadt die Bauflächenentwicklung steuern.

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Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes befindet sich gemäß Karte 1.2 „Raumnutzung“ sowie der Karte 8 „Kulturlandschaftsschutz“ des Regionalplanentwurfes Region Chemnitz im Vorranggebiet Kulturlandschaftsschutz „Bergbaulandschaft Aue‐Schneeberg“. Es handelt sich um eine Kulturland‐ schaft besonderer Eigenheit. Der Bau einzelner Wohnhäuser kann nicht als raumbedeutsames Vor‐ haben (zu G 2.1.3.9 Regionalplanentwurf Chemnitz) bezeichnet werden. Eine Beeinträchtigung des Landschaftsbildes oder des Bergbaucharakters des Kulturlandschaftsraumes durch die geringe Sied‐ lungserweiterung ist nicht gegeben. Das Planungsgebiet grenzt auch an ein Vorbehaltsgebiet Arten‐und Biotopschutz sowie an einen re‐ gionalen Grünzug. Aufgrund der geringen Größe des Bebauungsplangebietes sind keine Beeinträchti‐ gungen zu erwarten. Gemäß Karte 6 des Regionalplanentwurfs Region Chemnitz befinden sich im Stadtgebiet von Schnee‐ berg Hohlraumgebiete entsprechend § 2 SächsHohlrVO sowie Altbergbauflächen der Wismut. Laut Stellungnahme des Sächsischen Oberbergamtes (AktZ. 31‐4146/4039/77‐2019/23718) vom 22.08.2019 wurden im unmittelbaren Bereich des Bauvorhabens mehrere Erzgänge zum Teil intensiv, auch bis in Tagesoberflächennähe abgebaut. Risskundig sind hier mehrere horizontale Auffahrungen in größerer Teufe. ‐> empfohlen wird, alle Baugruben von einem Fachkundigen (Ing.‐Geologe, Bau‐ grundingenieur) auf das Vorhandensein von Gangausbissbereichen und Spuren alten Bergbaus über‐ prüfen zu lassen. G 2.1.5.6 ln den Gebieten mit Anhaltspunkten oder Belegen für schädliche stoffliche Bodenverän‐ derungen, insbesondere durch Schwermetalle und Arsen, sollen zur Vermeidung von Umweltschä‐ den und zum Schutz der menschlichen Gesundheit erforderlichenfalls auf den standörtlichen Ein‐ zelfall bezogene weitergehende Untersuchungen zur genauen Ausdehnung und zum Gefährdungs‐ potential der Bodenveränderungen sowie Vorsorge‐, Anpassungs‐ und Sanierungsmaßnahmen vor‐ genommen werden. Von der Bauherrengemeinschaft wurde hierzu zunächst eine Bestimmung der Arsengehalte im Fest‐ stoff und im Eluat nach den Vorsorgewerten der BBodSchV, Wirkungspfad Boden – Mensch Punkt 1.4 Anhang 2 für Wohngebiete in Auftrag gegeben. Diese Bestimmung floss ein in den Prüfbericht der Geoanalytik GmbH, Schönheide vom 06.09.2019 (siehe hierzu die Bewertung des Landkreises vom 02.10.2019). Im Bebauungsplan „Wohngebiet an der Feldstraße“ sind für die geplante Nutzung als Wohngrundstücke keine Festsetzungen zur Ausführung von bodenschutzrechtlichen Maßnahmen zur Unterbrechung des Wirkungspfades Boden – Mensch erforderlich. Die Planung steht den Grundsätzen und Zielen der Raumordnung und Landesentwicklung sowie der Regionalplanung nicht entgegen. Das Vorhaben weist keine Beeinträchtigungen bezüglich der Vorgaben im Regionalplan auf.

Landesentwicklungsplan Die Sächsische Staatsregierung hat am 12. Juli 2013 den Landesentwicklungsplan 2013 (LEP 2013) als Rechtsverordnung beschlossen. Der LEP 2013 wurde am 30.8.2013 im Sächsischen Gesetz‐ und Ve‐ rordnungsblatt 11/2013 öffentlich bekannt gemacht und trat am Tag nach seiner Verkündung in Kraft. Er ist auf einen Zeitraum von rund zehn Jahren ausgerichtet und durch Fortschreibung der wei‐ teren Entwicklung anzupassen. 2.2 Siedlungsentwicklung 2.2.1 Siedlungswesen

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G 2.2.1.1 Die Neuinanspruchnahme von Freiflächen für Siedlungs‐und Verkehrszwecke soll in allen Teilräumen Sachsens vermindert werden. Bei der Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungs‐und Verkehrs‐ zwecke soll bei Kompensationsmaßnahmen vorrangig auf eine Entsiegelung hingewirkt werden. Z 2.2.1.4 Die Festsetzung neuer Baugebiete außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist nur in Ausnahmefällen zulässig, wenn innerhalb dieser Ortsteile nicht ausreichend Flächen in geeig‐ neter Form zur Verfügung stehen. Solche neuen Baugebiete sollen in Städtebaulicher Anbindung an vorhandene im Zusammenhang bebauter Ortsteile festgesetzt werden.

Im Stadtgebiet gibt es nur private freie Flächen, die bebaubar sind, wo aber die Stadt keinen Zugriff hat. Gemäß beiliegender Tabelle 1 „Auswertung vorliegender Bauleitplanung mit Auslastungsgrad“ muss eingeschätzt werden, dass in den Bereichen der geltenden B‐Pläne, V und E Pläne als auch der Vor‐ habenbezogenen Bebauungspläne diese überwiegend zu 100% ausgelastet und voll bebaut sind. Somit ist festzustellen, dass im Stadtgebiet keine derartigen Flächen verfügbar sind. Tabelle 1:Auswertung vorliegender Bauleitplanungen mit Auslastungsgrad

B‐Pläne / VE‐Pläne / vBB‐Pläne Auslastung B‐Plan „Wohn‐ und eingeschränktes Gewerbe‐ 171 Grundstücke bebaut, 3 unbebaut aber pri‐ gebiet Neustädtel“ inkl. 1. und 2. Änderung vat (kein freier städtischer Zugriff) B‐Plan „Am Filzteich“ Auslastung 100%; voll bebaut inklusive 1. und 2. Änderung B‐Plan „Wohnpark an der Joseph‐Haydn‐ 17 Grundstücke bebaut, 3 unbebaut aber ver‐ Straße“ inklusive 1. Änderung pachtet (Gärten) B‐Plan „Hohe Straße“ Auslastung 100%; voll bebaut B‐Plan „Wohngebiet Am Herrenteich“ Grundstücke vollständig verkauft; von 20 sind 16 bereits bebaut B‐Plan „Wohngebiet an der Marienstraße“ 1 noch unbebaut aber privat (kein freier städti‐ scher Zugriff) VE‐Plan „Wohnbebauung Schneeberg – 1 noch unbebaut aber privat (kein freier städti‐ Neustädtel „Neudörfler Weg BG II“ scher Zugriff) VE‐Plan „Wohnbebauung Am Griesbachhang“ Auslastung 100%; voll bebaut VE‐Plan „Wohnbebauung Griesbachhang BG II“ Auslastung 100%; voll bebaut BB‐Plan „Voigtwiese im Ortsteil Lindenau“ Auslastung 100%; voll bebaut BB‐Plan Wohnbebauung „Oberer Kranken‐ Auslastung 100%; voll bebaut hausweg“ inklusive 1. Änderung BB‐Plan „Wohngebiet Am Drachenkopf“ Grundstücke vollständig verkauft;von 9 sind 7 bereits bebaut BB‐Plan „Wohnpark Am Rautenkranz“ Auslastung 100%; voll bebaut

Z 2.2.1.6 Eine Siedlungsentwicklung, die über den aus der natürlichen Bevölkerungsentwicklung, aus den An‐ sprüchen der örtlichen Bevölkerung an zeitgemäße Wohnverhältnisse sowie den Ansprüchen ortsan‐ gemessener Gewerbebetriebe und Dienstleistungseinrichtungen entstehenden Bedarf (Eigenentwicklung) hinausgeht, ist nur in den zentralen Orten gemäß ihrer Einstufung und in den Gemeinden mit besonderer Gemeindefunktion zulässig.

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Z 2.2.1.9 Eine Zersiedelung der Landschaft ist zu vermeiden. Der Plan ist aus dem rechtkräftigen Flächennutzungsplan des Städtebundes „Silberberg“ entwickelt, welcher für die Wohngebietsfläche Wohnbauflächen ausweist. Es handelt sich somit um keine Neu‐ ausweisung von Baugebieten, sondern um eine bauplanungsrechtliche Umsetzung des Flächen‐ nutzungsplanes. Die Einbeziehung dieser Flächen stellt somit eine maßvolle Abrundung zur Bereit‐ stellung von Bauland dar. Die vorhandenen Erschließungen der Ver‐ und Entsorger derzeitig liegend in der Martin‐Luther‐ Straße und endend im westlichen Teil der ausgebauten Feldstraße werden durch den weiteren Aus‐ bau der Feldstraße als Erschließungsstraße zusammengeführt und fortgeführt. Durch die geplante Neubebauung mit 2 EFH wird die bereits vorhandene Wohnbebauung in westli‐ cher und südlicher Richtung abgerundet. Das Vorhaben weist keine Beeinträchtigungen bezüglich der Vorgaben im Landesentwicklungsplan auf. 4.2 Soziale Infrastruktur Seit der Wende gibt es einen verstärkten Wunsch in der Bevölkerung nach dem privaten Eigenheim. Hinsichtlich der Bereitstellung geeigneten Baulandes in den Kommunen des Städtebundes konnte der Bedarf nicht ausreichend gedeckt werden. Die Folge war ein teilweises Abwandern von Bauwilligen in Orte des Umlandes, wo Bauland für Eigenheime zur Verfügung gestellt wurde. Durch die Zurücknah‐ me von Wohnbauflächen am Keilberg ist die Notwendigkeit zur Schaffung weiterer Baugrundstücke in der Stadt Schneeberg gegeben, um der verstärkten Nachfrage gerecht zu werden. Die leicht in südöstlicher Richtung ansteigende Fläche bietet die Möglichkeit zur Unterbringung von 2 Baugrundstücken.

4.3 Kartengrundlage Als Kartengrundlage dienen die automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) mit Arbeitsstand von 4.5.2018 und der Parzellierungsentwurf des Vermessungsbüros Panoscha aus Aue. Das amtliche Lagebezugssystem ist RD83.

4.4 Natürliche Grundlagen

Bodenschutz Das Plangebiet "Wohngebiet an der Feldstraße" liegt innerhalb eines Gebietes mit großflächig geogen‐bergbaubedingt erhöhten Arsen‐ und Schwermetallbelastungen. Hierbei ist nach den im Landratsamt Erzgebirgskreis vorliegenden digitalen Bodenbelastungskarten /1/ insbesondere mit erhöhten Arsengehalten zu rechnen. Die Gehalte können nach den digitalen Bodenbelastungskar‐ ten /1/ im Plangebiet eine Größenordnung zwischen 200 mg/kg und 500 mg/kg Arsen im natür‐ lich gewachsenen Oberboden (Mutterboden) erreichen. Nach den in der Bundes‐Bodenschutz‐ und Altlastenverordnung (BBodSchV) im Anhang 2 für den Wir‐ kungspfad Boden ‐ Mensch benannten Nutzungsarten ist für das Plangebiet die Nutzung Wohn‐ gebiet (einschließlich Hausgärten) zu beachten. Für diese Nutzungsart ist im Anhang 2, Punkt 1.4 der BBodSchV in Bezug auf den direkten Kontakt und die Aufnahme von belastetem Bodenmaterial durch den Menschen (Wirkungspfad Boden ‐ Mensch) ein Prüfwert für Arsen in Höhe von 50 mg/kg festgelegt:

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Die für das Plangebiet in den digitalen Bodenbelastungskarten /1/ ausgewiesenen Arsengehalte im Oberboden überschreiten für die genannte Nutzungsart den Prüfwert im Anhang 2 BBodSchV deut‐ lich. Somit liegen nach § 3 Abs. 2 und 4 BBodSchV gebietsbezogen konkrete Anhaltspunkte für eine schädliche Bodenveränderung gemäߧ 2 Abs. 3 Bundes‐Bodenschutzgesetz (BBodSchG) vor. Für das Plangebiet wurde ein Prüfbericht nach Bundes‐Bodenschutz‐ und Altlastenverordnung er‐ stellt zur Bestimmung der Arsengehalte im Feststoff und im Eluat. Prüfberichtersteller ist das zuge‐ lassene Büro für Geoanalytik GmbH in Schönheide. Der Prüfbericht wurde dem zuständigen SG im Landratsamt per 16.09.2019 zur Verfügung gestellt mit der Bitte um fachliche Bewertung der darin enthaltenen Aussagen. Zu den Ergebnissen der Bodenuntersuchungen nehmen wir wie folgt Stellung: 1. Feststellungen, fachliche Bewertung Unter Bezug auf die Ausführungen des Sachgebietes Abfallrecht, Altlasten, Bodenschutz in der Stel‐ lungnahme vom 28. August 2019 sind die standortbezogenen Bodenuntersuchungen zur boden‐ schutzrechtlichen Gefährdungsabschätzung für den Wirkungspfad Boden‐Mensch (direkter Kontakt) erforderlich. Die Bodenmischproben wurden jeweils auf den Gesamtgehalt an Arsen im Feststoff (Königswasser‐ Extrakt) sowie den Arsengehalt im Eluat analysiert. Die Ergebnisse der Bodenuntersuchung sind im Prüfbericht vom 06. September 2019 /1/ dokumen‐ tiert. Die ermittelten Arsengehalte liegen zwischen rd. 96 mg/kg und 187 mg/kg. Somit ist anhand der Gesamtgehalte festzustellen, dass in allen acht Bodenmischproben der Prüfwert von 50 mg/kg für Wohngebiete gern. Anhang 2 BBodSchV für den Wirkungspfad Boden‐Mensch (Direkt‐ pfad für die Aufnahme von belastetem Bodenmaterial) deutlich überschritten wird. Die Ergebnisse der standortbezogenen Bodenuntersuchungen stellen nach § 3 Abs. 2 und 4 BBodSchV konkrete Anhaltspunkte für eine schädliche Bodenveränderung gern. § 2 Abs. 3 Bundes‐ Bodenschutzgesetz (BBodSchG) dar. Eine Überschreitung von Prüfwerten weist bodenschutzrechtlich prinzipiell einen weiteren Erkundungsbedarf zur Gefährdungsabschätzung in Form einer Detailunter‐ suchung aus. Im Rahmen einer Detailuntersuchung gern. § 2 Nr. 4 BBodSchV werden als analytische Untersuchung die resorptionsverfügbaren Arsengehalte ermittelt. Mit diesen Untersuchungen wird der Anteil des im Boden vorhandenen Arsens bestimmt, der bei einem Verschlucken von Boden (orale Aufnahme) durch den Menschen im Magen‐Darm‐Trakt potentiell aufgenommen, d. h. resorbiert werden kann (sogenannter resorptionsverfügbarer Anteil). Nach den der unteren Bodenschutzbehörde vorliegenden Bodendaten wurden in unmittelbarer Nähe des Plangebietes „Wohngebiet an der Feldstraße“ (Entfernung <100 m) im Rahmen von vorangegan‐ genen Untersuchungen bereits Analysen zur Bestimmung der Resorptionsverfügbarkeit von Arsen im Boden durchgeführt. Seitens der unteren Bodenschutzbehörde wurde somit im vorliegenden Fall vor einer Forderung von weiteren Untersuchungen geprüft, ob diese vorhandenen Daten für die bodenschutzrechtliche Ge‐ fährdungsabschätzung im Bereich des Plangebietes „Wohngebiet an der Feldstraße“ angewendet werden können und für eine gesicherte Bewertung aus fachlicher Sicht ausreichend sind.

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Im Ergebnis der Prüfung können folgende Aussagen getroffen werden: ‐ nach den Angaben zur Bodenansprache sind die Standorte hinsichtlich Bodenprofil und Bodenart als vergleichbar einzuschätzen (Grundlage: Probenahmeprotokolle der Bodenuntersuchungen) und es erfolgte eine analoge Nutzung der Flächen als Grünflächen (ohne spezifische Nutzung) Im Ergebnis der vorangegangenen Bewertung kann aus fachlicher Sicht festgestellt werden, dass für das Plangebiet mit ausreichender Wahrscheinlichkeit keine Überschreitung des Prüfwertes von 50 mg/kg für Wohngebiete gern. Anhang 2 BBodSchV im resorptionsverfügbaren Anteil an Arsen im Boden zu erwarten ist. Die in /1/ ermittelten Gesamtgehalte an Arsen sind somit unter Berücksichti‐ gung der geplanten Nutzung der Grundstücke nach derzeitigen Sach‐ und Kenntnisstand nicht als schädliche Bodenveränderung gemäß § 2 Abs. 3 BBodSchG einzustufen. Die mit dieser Stellungnahme erfolgte Bewertung zur Gefährdung für den Wirkungspfad Boden‐ Mensch entspricht dem Stand einer gebietsbezogenen Detailuntersuchung. 2. Prüfergebnis, Fazit Im Bebauungsplan „Wohngebiet an der Feldstraße“ sind für die geplante Nutzung als Wohngrund‐ stücke keine Festsetzungen zur Ausführung von bodenschutzrechtlichen Maßnahmen zur Unterbre‐ chung des Wirkungspfades Boden ‐ Mensch erforderlich. Abfall Alle bei den Arbeiten anfallenden Abfälle sind unter Wahrung des Wohls der Allgemeinheit nach Maßgabe insbesondere der §§ 7 Abs. 2, 3 und 15 Abs. 1 des Gesetzes zur Förderung der Kreis‐ laufwirtschaft und Sicherung der umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen (Kreislauf‐ wirtschaftsgesetz ‐ KrWG) und der auf dessen Grundlage erlassenen Gesetze und Verordnungen zu entsorgen (Verwertung/Beseitigung) . Dabei sind diese entsprechend § 9 KrWG separat zu erfas‐ sen. Die Verwertung hat Vorrang vor der Beseitigung(§ 7 Abs. 2 KrWG). Eine Nachweispflicht über deren Entsorgung und der Umfang dazu ergeben sich aus der Nach‐ weisverordnung. Weiterhin wird unter Bezug auf die Feststellungen im Punkt 1. Abschnitt Bodenschutz darauf hin‐ gewiesen, dass für baubedingt ggf. anfallende Überschussmassen an Bodenmaterial (minerali‐ scher Abfall) eingeschränkte Entsorgungsmöglichkeiten bestehen.

Geologie ln Auswertung der geologischen Karten‐ und Archivunterlagen [3] wird der Festgesteinsunter‐ grund im Plangebiet von metamorphen, schiefrigen Gesteinen quarzitstreifiger Phyllite der Thum‐ Gruppe, Jahnsbach‐Formation aus der Zeit des Kambriums bis Ordoviziums aufgebaut. Diese sind u. a. von NW‐SE verlaufenden Störungen und hydrothermal mineralisierten Gangformationen durchzogen. Die Festgesteine sind im Bereich von Störungen bzw. im oberflächennahen Bereich oftmals zu bindigen und/oder rolligen Lockergesteinen zersetzt. Die Zersatzmächtigkeiten können mehrere Meter betragen. Die Festgesteine werden erfahrungs‐ gemäß von etwa 1 m bis 2 m mächtigen, weichselkaltzeitliehen Solifluktionsschuttdecken aus Hanglehm oder Hangschutt überlagert. ln den rolligen Hangschuttbildungen und ggf. den unmittelbar unterlagernden rolligen Zersatzbildungen der Festgesteine kann temporär Grundwasser aus dem Zwischenab‐ fluss vor‐ kommen, welches erfahrungsgemäß in den nächst gelegenen Vorfluter entlas‐ tet. Eine verstärk‐ te Grundwasserführung ist insbesondere während der Tauperiode im Frühjahr oder im Zuge von niederschlagsreichen Zeiten zu erwarten.

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Begründung zum Vorhaben‐ und INGENIEURBÜRO Erschließungsplan Für Kirchenbau, Glocken und Denkmalpflege Familien Seifert und Härtel, Schneeberg ln den weitgehend unverwitterten frischen Festgesteinen zirkuliert Grundwasser auf den hydraulisch wirksamen Trennflächen (u. a. offenen Klüfte, Störungen). Im Bereich der bekannten bergbauliehen Hohlräume sind die hydrogeologischen Verhältnisse erfahrungsgemäß sekundär beeinflusst.

Bergbau Das Vorhaben befindet sich innerhalb des Erlaubnisfeldes "Erzgebirge" (Feldnummer 1680) zur Auf‐ suchung von Erzen der Beak Consultants GmbH, Am St. Niclas Schacht 13 in 09599 Freiberg. Auswir‐ kungen auf Ihr Vorhaben sind nicht zu erwarten. Altbergbau, Hohlraumgebiete Das Bauvorhaben ist in einem Gebiet vorgesehen, in dem über Jahrhunderte hinweg umfangreiche bergbauliche Arbeiten durchgeführt wurden. Im unmittelbaren Bereich des Bauvorhabens wurden mehrere Erzgänge zum Teil intensiv, auch bis in Tagesoberflächennähe abgebaut. Risskundig sind hier mehrere horizontale Auffahrungen in größe‐ rer Teufe. Südlich des Planungsgebietes befinden sich ein Tagesschacht und eine Halde der alten "Drei‐ Brüder‐Fundgrube". Von diesen Grubenbauen kann keine Gefährdung für das Vorhaben abgeleitet werden. Im Jahre 1998 fiel unweit der südöstlichen Grundstücksecke, östlich der Straße ein Tagebruch. Als Ursache konnte ein kleiner Schurf ermittelt werden, mit welchem vermutlich ein in der Nähe verlau‐ fender, ungefähr NW/SO streichender Erzgang gesucht wurde . Da das Bauvorhaben in einem alten Bergbaugebiet liegt, ist das Vorhandensein nichtrisskundiger Grubenbaue in Tagesoberflächennähe nicht auszuschließen. Es wird deshalb empfohlen, alle Baugru‐ ben von einem Fachkundigen (lng.‐Geologe, Baugrunding.) auf das Vorhandensein von Gangausbiss‐ bereichen und Spuren alten Bergbaues überprüfen zu lassen. Über eventuell angetroffene Spuren alten Bergbaues, einschließlich möglicher bergbaubedingter Schadensereignisse, ist gemäß § 5 der Polizeiverordnung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr über die Abwehr von Gefahren aus unterirdischen Hohlräumen sowie Halden und Restlöchern (Sächsische Hohlraumverordnung ‐ SächsHohlrVO) vom 20. Februar 2012 (SächsGVBI.S. 191) das Sächsische Oberbergamt in Kenntnis zu setzen. Natürliche Radioaktivität Das zu überplanende Gebiet liegt in der radioaktiven Verdachtsfläche Nr. 15 (Schneeberg / Aue) des Katasters für Natürliche Radioaktivität in Sachsen. ln unmittelbarer Nähe befinden sich lt. Kataster [1] folgende Objekte des Altbergbaus und Alt‐ standorte des Wismutbergbaus: Objekt‐ Objekt‐Name Lage Nr. 5650 Halde "Drei Brüder"‐Fundgrube südlich 9211 Halde "Vier Evangelisten" süd‐westlich 8161 SCHACHT BERGKAPPE,Wismutschacht 75 nord‐westlich 5706 Halde Schacht 75(Bergkappe) nord‐westlich

Zum gegenwärtigen Kenntnisstand liegen keine Anhaltspunkte über radiologisch relevante Hinterlas‐ senschaften für dieses Plangebiet vor.

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Im Rahmen vorgesehener Baugrunduntersuchungen empfehlen wir zur Erkundung evtl. vorhande‐ ner radioaktiver Kontaminationen von einem auf diesem Gebiet erfahrenen Ingenieurbüro radio‐ logische Untersuchungen durchführen zu lassen. Abhängig vom Ergebnis der Untersuchungen ist ggf. eine Entlassung aus der strahlenschutzrechtli‐ chen Überwachung zu beantragen, wenn die gesetzlichen Überwachungsgrenzen für den jeweiligen vorgesehenen Verwertungs‐ oder Beseitigungsweg überschritten werden. (§ 62 StriSchG [2], § 29 StriSchV [3]). Anforderungen zum Radonschutz Aufgrund der Verabschiedung des neuen Strahlenschutzgesetzes [2] und der novellierten Strah‐ lenschutzverordnung [3] gelten seit dem 31. Dezember 2018 erweiterte Regelungen zum Schutz vor Radon (§§ 121 ‐ 132 StriSchG [2] I §§ 153 ‐ 158 StriSchV [3]). Erstmalig wurde zum Schutz vor Radon ein Referenzwert für die über das Jahr gemittelte Radon‐ 222‐Aktivitätskonzentration in der Luft von 300 Bq/m3 für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze in Innenräumen festgeschrieben. Wer ein Gebäude mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen errichtet, hat geeignete Maßnah‐ men zu treffen, um den Zutritt von Radon aus dem Baugrund zu verhindern oder erheblich zu erschweren. Diese Pflicht gilt als erfüllt, wenn die nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erforderlichen Maßnahmen zum Feuchteschutz eingehalten werden. Wer im Rahmen baulicher Veränderung eines Gebäudes mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplät‐ zen Maßnahmen durchführt, die zu einer erheblichen Verminderung der Luftwechselrate führen, soll die Durchführung von Maßnahmen zum Schutz vor Radon in Betracht ziehen, soweit diese Maßnahmen erforderlich und zumutbar sind. Hinweise zum Radonschutz Voraussichtlich bis Ende 2020 werden spezielle Radonvorsorgegebiete ausgewiesen, für die erwartet wird, dass die über das Jahr gemittelte Radon‐222‐ Aktivitätskonzentration in der Luft in einer be‐ trächtlichen Zahl von Gebäuden mit Aufenthaltsräumen oder Arbeitsplätzen den Referenzwert von 300 Bq/m³ überschreitet. ln diesen ausgewiesenen Radonvorsorgegebieten werden dann weitergehende Regelungen in Bezug auf den Neubau von Gebäuden, der Ermittlung der Radonsituation an Arbeitsplätzen in Kellern oder Erdgeschossräumen und zum Schutz vor Radon an Arbeitsplätzen zu beachten sein (§§ 153‐ 154 StriSchV [3]). Bei Fragen zu Radonvorkommen, Radonwirkung und Radonschutz wenden Sie sich bitte an die Radonberatungsstelle des Freistaates Sachsen: Staatliche Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft ‐ Radonberatungsstelle: Telefon: (0371) 46124‐221, Telefax: (0371) 46124‐299 E‐Mail: [email protected], Internet: www.smul.sachsen.de/bful Wasser Das Gebiet ist von gesetzlichen Vorschriften für Überschwemmungsgebiete, Gewässerrandstreifen, Trinkwasser‐ bzw. Heilquellenschutzgebiete nicht betroffen.

Archäologie Hinweis: Die bauausführenden Firmen sind auf die Meldepflicht von Bodenfunden gemäß § 20 Sächsisches Denkmalschutzgesetz (SächsDSchG) hinzuweisen. Archäologische Funde sind z. B. auffällige Boden‐ färbungen, Gefäßscherben, Knochen, Geräte aus Stein und Metall, Münzen, bearbeitete Hölzer, Steinsetzungen aller Art. Die Fundstellen sind vor Zerstörung zu sichern. Die Funde sind unver‐ züglich dem Landesamt für Archäologie (Zur Wetterwarte 7 in 01109 Dresden, Ansprechpartne‐ rin: Frau Dr. Hemker, Tel.‐Nr.: 0351/8926‐673, E‐Mail: [email protected]) zu mel‐ den.

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Arten und Biotope Die gesamte Fläche ist gehölzfrei. Die als Grünland derzeitig genutzten beiden Baugrundstücke können überwiegend (2/3) als Intensiv‐ grünland, das verbleibende restliche Drittel kann als ein intensiv genutztes Dauergrünland frischer Standorte eingestuft werden.

Altlasten Für das Gebiet liegt vom LRA Erzgebirge, Abteilung 3, Referat Umwelt und Forst eine Auskunft aus dem Sächsischen Altlastenkataster vom 20.05.2019 vor. Diese weist zunächst keine Altlast bzw. Alt‐ lastenverdachtsfläche im Sächsischen Altlastenkataster aus, jedoch beinhaltet die Auskunft den Hin‐ weis, „dass sich das Grundstück in einem Gebiet befinden, in dem großflächig geogen‐ bergbaubedingt erhöhte Arsen‐ und Schwermetallgehalte auftreten. Dies betrifft insbesondere er‐ höhte Arsengehalte. Die Schadstoffgehalte können nach den Bodenbelastungskarten im Bereich des Grundstücks eine Größenordnung zwischen 200 mg/kg und 500 mg/kg Arsen im natürlich gewachse‐ nen Oberboden (Mutterboden) erreichen.“ Damit würden sie den Prüfwert von 50 mg/kg deutlich überschreiten. Somit besteht lt. Aussage des Amtes im Bereich der Außenanlagen gegebenenfalls ein Handlungsbedarf zur Ausführung von Maß‐ nahmen zur Gewährleistung einer gefahrlosen Nutzung des Grundstücks als Wohngebiet (Unterbre‐ chung eines möglichen Kontaktes mit dem belasteten Bodenmaterial).

4.5 Technische Grundlagen

4.5.1 Verkehrliche Situation Die Feldstraße ist bisher als öffentlicher Weg / Straße bis in Höhe Haus Nr. 22 asphaltiert ausgebaut. Der hier beginnende unbefestigte Weg als Fortsetzung der Feldstraße weist eine Breite im Mittel von 3m auf. Die künftige Erschließung erfolgt weiterhin über den vorhandenen Weg, welcher auf 3,00 m zuzüglich eines 1‚00 m breiten Bankettstreifens in nördlicher Richtung verbreitert wird. In Höhe der kreuzen‐ den Martin‐Luther‐Straße (ebenso vorhandener unbefestigter Weg) endet die geplante Erschließung. Über diese erreicht man in südlicher Richtung nach 200 m die befestigte Marienstraße als Verbin‐ dungsstraße zwischen Schneeberg und . Die Straße wird nach ihrer Realisierung in Privateigentum der beiden Bauherren verbleiben. Der Vor‐ habenträger verpflichtet sich auf Grundlage eines mit der Stadt Schneeberg abgestimmten Vorha‐ ben‐ und Erschließungsplanes zur Durchführung der Vorhaben‐ und Erschließungsmaßnahmen in‐ nerhalb einer bestimmten Frist und zur Tragung der Planungs‐ und Erschließungskosten (Durchfüh‐ rungsvertrag).

4.5.2 Ver‐ und Entsorgung

Telekommunikation, Gasversorgung, Elektroenergie und Straßenbeleuchtung

Elektroenergieversorgung Bei der Bauausführung bitten wir um Beachtung der vorhandenen Elektroübertragungsleitungen der Stadtwerke Schneeberg GmbH, welche im beigefügten Lageplan eingetragen wurden. Auf dem Flurstück 384/22 von Neustädtel befindet sich ein Mittelspannungskabel, welches dinglich gesi‐ chert ist. Den Ausübungsbereich der Dienstbarkeit I Schutzstreifenbereich haben wir Im Lageplan‐Elt dargestellt.

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Einer Überbauung des Mittelspannungskabels wird nicht stattgegeben. Nach Rücksprache mit dem Planer, Herrn Schubert ist in Koordinierung mit der Trinkwasserleitungs‐ verlegung, das vorhandene Niederspannungskabel in Höhe der Dr.‐Martin‐Luther‐ Straße 11 bis zum Flurstück 384/22 der Gemarkung Neustädtel mit zu verlegen, um eine elektrische Versor‐ gung sicherzustellen .

Fernwärmeversorgung Seitens der Fernwärmeversorgung gibt es keine Einwände und Bedenken zum Bauvorhaben.

Gasversorgung Im Baubereich befinden sich Leitungen zur Gasversorgung gem. beiliegendem Lageplanauszug ‐ Gas. Seitens der Gasversorgung gibt es keine Einwände und Bedenken zur Bebauung einer Teilflä‐ che des Flurstückes 384/22 der Gemarkung Neustädtel. Eine gasseitige Erschließung der Wohn‐ gebäude ist grundsätzlich von der Mitteldruckleitung in der Dr.‐Martin‐Luther‐Straße möglich.

Abfallentsorgung Die Erschließung ist gesichert. Die Entsorgung obliegt dem Zweckverband Abfallwirtschaft Südwest‐ sachsen. Die Feldstraße im öffentlichen Bereich bis in Höhe Flurstück 384/3 als Haupterschließungs‐ straße ist so bemessen, dass die Entsorgung durch Abfallsammelfahrzeuge erfolgen kann. Mit den Eigentümern des Flurstücks 384/3 wurde durch die Bauherrengemeinschaft eine privatrecht‐ liche Vereinbarung über die Einrichtung und Unterhaltung eines Sammelplatzes für Abfallbehälter abgeschlossen. Dieser Sammelplatz wurde in der Planzeichnung als Fläche für Abfallentsorgung in einer Größe von 3 m² eingetragen.

Entsorgung von Schmutz‐ und Regenwasser Die öffentliche Abwasseranlage endet am Schacht M18FL_.15.00. Eine abwasserseitige Erschlie‐ ßung über die öffentliche Abwasseranlage am Schacht M18FL_.15.00 ist erst möglich, sofern eine rechtliche Sicherung der privaten Abwasserableitung in der geplanten privaten Erschließungs‐ straße vorliegt. Folgende Punkte sind für eine mögliche Erschließung zwingend zu beachten: Das geplante Baugebiet Wohngebiet an der Feldstraße, Schneeberg ist abwasserseitig noch nicht angeschlossen. Nach entsprechender rechtlicher Sicherung der privaten Abwasseranlage kann der Anschluss (Anschluss an vorh. Schacht durch Herstellen der Anschlussöffnung mittels Kernboh‐ rung, Einsetzen Schachtfutter und Schachtanschlussstück) seitens des ZAST hergestellt werden. Die Bauherren haben die geplante Abwasserleitung ab dem Schacht M18FL_.15.00 auf eigene Kosten herzustellen, zu unterhalten und bei Bedarf gründlich zu reinigen. Die Angaben auf dem Merkblatt Anforderungen an Grundstücksentwässerungsanlagen des ZAST sind zu beachten. Ge‐ 0 mäß § 13 Abs. 1Abwassersatzung (AbwS) bedürfen die Herstellung, der Anschluss und die Ände‐ rung der Grundstücksentwässerungsanlage sowie die Änderung der Benutzung der öffentlichen Abwasseranlage der Genehmigung des ZAST. Diese ist vor Baubeginn auf beigefügtem Formular schriftlich zu beantragen. Der Entwässerungsplan der Grundstücke einschließlich Erschließungs‐ straße sowie die hydraulische Schmutz‐ und Niederschlagsbemessung des Wohngebietes an der Feldstraße, Schneeberg ist zur Antragstellung einzureichen. Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen kann der ZAST die Drosselung der Einleitmenge vorschreiben. Die Ortsentwässerung erfolgt im Einzugsbereich der Feldstraße im Mischsystem. Wir weisen Sie darauf hin, dass die Flurstücke des Wohngebietes an der Feldstraße, Schneeberg mit Anschluss an die zentralen Zweckverbandsabwasseranlagen beitragspflichtig werden.

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Quell‐, Dränage‐, Sicker‐, Hang‐ und Schichtenwasser oder ähnliches Grundwasser von der öf‐ fentlichen Abwasserbeseitigung ausgeschlossen und dürfen nicht in den Mischwasserkanal ein‐ geleitet werden. Auf dem Flurstück 398/1 der Gemarkung Neustädte! befinden sich ein Mischwasserkanal DN 250 ein‐ schließlich Schacht M18FL_.15.00 des ZAST. Hierfür ist ein Sicherheitsstreifen von jeweils 3,0 m Breite von jeglicher Bebauung, Überschüttung und Bepflanzung mit Großgrün freizuhalten. Dem ZAST ist für Wartungs‐ und Reparaturarbeiten Zugang zu gewähren.

Trinkwasserversorgung und Löschwasserbereitstellung Die Baugrundstücke 384/28 und 364/29 sind nicht an die öffentliche Trinkwasserversorgung ange‐ schlossen. Zur Erschließung der Grundstücke ist anschließend an die Versorgungsleitung DN 100 PVC bei Haus Nr. 11 in der Dr. Martin‐Luther‐Straße eine Versorgungsleitung 125x11,4 PE 100 in der Dr.‐Martin‐ Luther‐Straße bis in Höhe der Feldstraße und weiterführend in der Feldstraße eine Versorgungsleitung 90x6,2 PE 100 bis in Höhe des geplanten Einfamilienhause im Flurstück 384/26 zu verlegen. Von der Versorgungsleitung 90x8,2 PE 100 können die geplanten Einfamilienhäuser über separate Hausanschlussleitungen an die öffentliche Versorgungsleitung angeschlossen wer‐ den .Voraussetzung für den Bau‐ und Betrieb der öffentlichen Versorgungsleitung 90x8,2 PE 100 in 0 der privaten Verkehrsflache der Feldstraße (Flurstück 384/30) ist die Gewährung einer beschränkt persönlichen Dienstbarkeit für die Versorgungsleitung einschließlich eines 4 m breiten Schutzstrei‐ fens zu Gunsten des Zweckverbandes . Der statische Druck im Versorgungsgebiet wird zwischen 4,9 und 5,9 bar liegen. Am Unterflurhydrant 348 bei Haus Dr.‐Martin‐Luther‐Straße 11 kann ca. QL=16l/s Löschwasser entnommen werden. Bei der Verlegung der Versorgungsleitung im öffentlichen Verkehrsraum sind horizontale Min‐ destabstände zu Abwasserkanälen von 1,0 m und zu anderen Leitungen und Kabeln von 0,4 m einzuhalten. Zwischen Bäumen und Trinkwasserleitung ist ein Mindestabstand von 2,5 m einzu‐ halten. Vor der Erschließung hat der Erschließungsträger einen Erschließungsvertrag mit dem ZWW ab‐ zuschließen. Der Erschließungsträger Übernimmt die Kosten der Erschließung und überträgt die öffentlichen Trinkwasseranlagen nach mangelfreier Herstellung dem ZWW.

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5 Planinhalt und Festsetzungen

5.1 Art der baulichen Nutzung Es wird ein „Allgemeines Wohngebiet“ (WA) gemäß §9 Abs. 1 Nr.1 BauGB und §4 BauNVO festge‐ setzt. Es sind Nutzungen gemäß § 4 Abs. 2 Nr. 1 (Wohngebäude) zulässig. Ausnahmen nach § 4 Abs. 3 BauNVO werden unter Hinweis auf § 1 Abs. 6 BauNVO nicht zugelassen.

Begründung: Diese Festsetzung ist begründet in der bereits vorhandenen Nutzung im westlichen und südlichen Umfeld des Plangebietes sowie im Ziel der Planung, die Art der vorhandenen Nutzung für den Plan‐ bereich fortzuführen. Die Darstellung der Parzellierung im Plan erfolgte als Festlegung.

5.2 Maß der baulichen Nutzung (9 Abs. 1 Nr.1 BauGB) Die zulässige Grundflächenzahl GRZ wird mit 0,3, die zulässige Geschossflächenzahl GFZ mit 0,6 fest‐ gesetzt. Die Anzahl der zulässigen Vollgeschosse wird auf 2 Vollgeschosse begrenzt. Die Höhe des Erdgeschossfußbodens darf maximal 0,50 m über der vorhandenen Geländehöhe (gewachsener Boden) liegen, gemessen vom Mittelpunkt des Hauptgebäudes. Als Fußbodenhöhe ist die Oberkante des fertiggestellten Fußbodens anzusehen (OKFF).

Begründung: Wesentlich für das Erscheinungsbild der Gesamtanlage ist die Festsetzung der Höhe der baulichen Anlagen. Die Erdgeschossfußbodenhöhe variiert gemäß den örtlichen Gegebenheiten. Weiterhin orientiert sich die Festsetzung der Vollgeschosse an der angrenzenden Bebauung. Mit der Begrenzung der Grundflächenzahl soll der Eindruck eines lockeren Wohngebietes entstehen.

5.3 Bauweise und übertragbare Grundstücksgrenze (9 Abs. 1 Nr. 2, 4 BauGB) Es sind ausschließlich Einzelhäuser zulässig. Die überbaubaren Grundstücksflächen sind durch Baugrenzen festgesetzt. Die Baugrenzen können durch untergeordnete Gebäudeteile wie Erker, Eingangstreppenüberdach‐ ung und Dachvorsprünge bis zu 1,20 m überschritten werden Stellplätze und Garagen gemäß § 12 BauNVO sowie Nebenanlagen (§ 14 BauNVO) sind bis 50m ² auch außerhalb der Baugrenze zulässig.

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Begründung: Die überbaubaren Grundstücksflächen werden durch Baugrenzen abgegrenzt. Die Fläche der Stell‐ plätze, Garagen und der Nebenanlagen wird außerhalb der Baugrenze auf 50,00 m2 beschränkt. Die Errichtung von Nebenanlagen ist somit innerhalb und außerhalb der Baugrenze zulässig.

5.4 Verkehrsflächen (9 Abs. 1 Nr. 11 BauGB) Alle Verkehrsflächen sind mit Öko‐Landwirtschaftspflaster (z.B. Unni2N‐Steine von KANN) auszufüh‐ ren als Fahrbahn mit 2 Fahrspuren insgesamt 3m breit und 1m breiten Versickerungsstreifen aus Grobschlag.

Begründung: Die Erschließung erfolgt über einen Erschließungsträger und wird im Rahmen eines Durchführungs‐ vertrages mit der Stadt Schneeberg vertraglich geregelt. Die künftige Erschließung erfolgt über den vorhandenen Weg, welcher auf 3,00 m zuzüglich eines jeweils 1‚00 m breiten Bankettstreifens in nördlicher Richtung verbreitert wird. Die Straße wird nach ihrer Realisierung im Privatbesitz der beiden Bauherren verbleiben. Der Ausbaugrad lässt weiterhin einen landwirtschaftlichen Verkehr mit Großtraktoren für die angren‐ zenden Nachbarn zu.

5.5 Grünflächen / Grünordnung (9 Abs. 1 Nr. 15, 25a BauGB) Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser (bei technischer Eignung des Untergrundes) sollen innerhalb des Geltungsbereiches erfolgen. Zur Reduzierung des Versiegelungsgrades sind auf den privaten Grundstücksflächen vorzugsweise offenporige versickerungsfähige Beläge auf Stellplätzen und Wegeflächen zu verwenden (Rasenfuge, Drainfuge, wassergebundene Decke, sog. Ökopflaster). Im Schutzstreifen von Versorgungsleitungen und in der dargestellten Baulastfläche in der Planzeich‐ nung sind Pflanzungen nicht zulässig. In den beiden Baugrundstücken sind insgesamt 5 einheimische Laubgehölze (Hochstamm) mit einem Stammumfang von 14‐16 cm zu pflanzen. Als Kompensationsmaßnahme für die teilweise Versiegelung des Standortes wird eine 2m breite Feldhecke bestehend aus einer gemischten Strauchpflanzung mit einem Mindestabstand von 1,5 x 1,5 m zueinander gepflanzt. Anrechnungsfähig sind die in der Begründung (Textteil) aufgeführten Arten.

Begründung: Die Flächenbilanzierung (siehe Punkt 6.2) hat ergeben, dass Ausgleich‐ und Ersatzmaßnahmen erfor‐ derlich sind. Die Ermittlung basiert auf der „Handlungsempfehlung zur Bewertung und Bilanzierung von Eingriffen im Freistaat Sachsen, erarbeitet vom Institut für Landschafts‐ und Umweltplanung der TU Berlin im Auftrag des Sächsischen Ministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL), Dresden. Es werden insgesamt 3 Ausgleichsmaßnahmen festgelegt, die sich wie folgt auf die beiden Baugrund‐ stücke aufteilen: im größeren Grundstück werden 3 Laubbäume und 98 m Hecke gepflanzt im kleineren Grundstück werden 2 Laubbäume und 63 m Hecke gepflanzt. Mit diesen Maßnahmen wird die Einbindung der Bauwerke in die Landschaft unterstützt.

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5.6 Bauordnungsrechtliche Festsetzungen Es werden für das „Allgemeine Wohngebiet bauordnungsrechtliche Festsetzungen gemäß § 89 SächsBO i.V.m. §9 Abs. 4 BauGB festgesetzt. Zulässig sind Massiv‐ und Fertigteilbauweise; nicht zulässig sind Blockhäuser. Dächer der Hauptgebäude sollen als Sattel‐, Walm‐ oder Zeltdach mit durchgehendem First und einer Neigung von 20° bis 45° ausgeführt werden. Die Dachflächen der Hauptgebäude sind in einem schiefergrauen dunklen Farbton (anthrazit, dunkel‐ grau, altgrau, schwarz) zu gestalten. Die Dachüberstände sind bis 0,75m zulässig. Ausführung Kniestock bis max. 1,0m ist zulässig. Fassadenwandflächen sind in Putz oder Holzverkleidungen auszuführen. Bei Ausführung mit Holzver‐ kleidungen sind diese farbig deckend im Farbton RAL 7035 lichtgrau auszuführen. Putze sind in pastellfarbenen Tönen auszuführen.

Für die Einfriedung und die unbebauten Flächen ergeben sich nachfolgende Festsetzungen: Einfriedungen als Metallstab‐ und Holzzaun sind in senkrechter Ausrichtung zulässig. Natursteinmauern bis max. 1,8m Mauerhöhe sind zulässig.

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6 Umweltbericht

6.1 Einleitung

6.1.1 Aufgabe Die Bauherrengemeinschaft als Vertreter von 2 jungen Familien planen die Umwidmung einer bishe‐ rigen landwirtschaftlichen Nutzfläche zu einem Wohnungsstandort. Die Einstufung erfolgt als allge‐ meines Wohngebiet. Für vorhabenbezogene Bebauungspläne bedarf es im Bauleitplanverfahren der Erstellung eines Um‐ weltberichtes im Rahmen der Umweltprüfung. Zweck des Umweltberichtes ist die Ermittlung, Beschreibung und Bewertung der Belange des Um‐ weltschutzes und der erheblichen Umweltauswirkungen.

6.1.2 Problemstellung und Projektbeschreibung Auf den Flurstücken 384/27, 384/28, 384/29, 384/30, 384/32, 398/8, einer Teilfläche des Flurstückes 384/25, eine Teilfläche des Flurstücks 384/3, eine Teilfläche des Flurstücks 390/4 und eine Teilfläche des Flurstückes 384/31 der Gemarkung Neustädtel wird auf einer Fläche von 5.848 m² ein „allgemei‐ nes Wohngebiet“ (WA) gemäß § 3 Baunutzungsverordnung festgesetzt. Es sind pro Wohngebäude 2 Wohnungen zulässig. Als Obergrenze für die zulässige Grundflächenzahl wird 0,3 und als Obergrenze für die zulässige Ge‐ schossflächenzahl wird 0,6 festgesetzt. Die Anzahl der zulässigen Vollgeschosse wird auf zwei Vollge‐ schosse begrenzt. Die Oberkante des Erdgeschossfußbodens ist je Gebäude ausgewiesen. Das vorhandene Flurstück 384/22 wird in zwei Baugrundstücke geteilt (384/28 und 384/29), wo je ein Wohnhaus errichtet wird. Die festgesetzten Baugrenzen weisen bei dem größeren Teilgrundstück eine Fläche von 11,7 x 13,00 und beim kleineren Teilgrundstück eine Fläche von 12,50 x 12,35 m mit einem Anbau von 6,80 x 7 m auf. Die künftige Erschließung (private Verkehrsfläche) erfolgt über den vorhandenen Weg als Fortset‐ zung der Feldstraße, welcher auf 3,00 m zuzüglich eines 1,00 m breiten Bankettstreifens auf der nördlichen Seite verbreitert wird. Die Erschließungsstraße beginnt in Höhe der bisher ausgebauten und asphaltierten Feldstraße in Höhe von Flurstück 384/18 und endet im vorhandenen unbefestigten Weg der Dr.‐Martin‐Luther‐Straße in östlicher Richtung. Die Privatstraße wird mittels eines Beton‐ verbundpflasters als Spurweg mit einem Rasensteinmittelstreifen angelegt und mit Geh‐ und Fahr‐ rechten zugunsten der jeweiligen Nachbarn der neuen Erschließungsstraße belastet. Stell‐ und Zu‐ fahrtswege auf den privaten Grundstücken sind in wasserdurchlässiger Bauweise auszuführen. Infolge des flächigen Eingriffes werden folgende Kompensationsmaßnahmen festgesetzt: A1 und A2: Pflanzung einer 2m breiten Hecke bestehend aus einer gemischten Strauchpflanzung. A3: Pflanzung von insgesamt 5 einheimischen Laubbäumen, davon 3 auf dem größeren Flurstück und 2 auf dem kleineren Flurstück. Die Eigentümer der Grundstücke sind verantwortlich für die Pflege sowie zum dauerhaften Erhalt der festgesetzten Anpflanzungen.

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6.2 Bestandsanalyse und Bewertung

6.2.1 Flächennutzungen und Schutzgebiete Von den im Einzelnen in der Anlage 2 dargestellten Flächennutzungen sind durch den geplanten Ei‐ genheimneubau und die private Erschließungsstraße artenarmes Intensivgrünland, intensiv genutztes Dauergrünland frischer Standorte sowie ein vorhandener landwirtschaftlicher Weg betroffen. FFH‐ Gebiete und Landschaftsschutzgebiete sind nicht betroffen.

6.2.2 Biotoptypen, Fauna und Flora Nach den Kartiereinheiten der CIR‐Biotoptypen und Landnutzungskartierung Sachsen (Stand 2005) wurden die im Bearbeitungsbereich vorkommenden Biotoptypen erfasst und in Anlage 2 dargestellt. Biotoptypen als Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der Richtlinie 92/43/EWG kommen im zukünftigen Baubereich nicht vor. Im Bearbeitungsgebiet wurden aufgrund der intensiven Landnutzung keine Arten von gemeinschaft‐ lichem Interesse gemäß Anhang II der Richtlinie 92/43/EWG beobachtet. In der Biotop‐ und Landnutzungskartierung von Sachsen ist das Bearbeitungsgebiet als Grünland aus‐ gewiesen. In unmittelbarer Umgebung sind keine Biotope verzeichnet, die direkt durch die Baumaß‐ nahme betroffen werden könnten. Im Bebauungsbereich ist kein Gehölzbestand vorhanden. Das Gebiet zeichnet sich durch eine weit‐ räumige Feldflur aus. Es ist anzunehmen, dass trotz der intensiven Landnutzung Säugetiere wie z. B. Igel, Fuchs und Rehe im Betrachtungsraum vorkommen. Geschützte Arten nach § 42 B wurden nicht beobachtet. 6.3 Konfliktanalyse

6.3.1 Vorgehensweise Auf der Grundlage der Bestandserfassung und– analyse wird untersucht, ob und in welchem Umfang die Baumaßnahme, die baulichen Anlagen und daraus resultierende Auswirkungen zu einer erhebli‐ chen oder nachhaltigen Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes oder des Land‐ schaftsbildes führen oder aber im Widerspruch zu den Zielen des Naturschutzes und der Land‐ schaftsentwicklung für das Gebiet stehen.

6.3.2 Ziele des Naturschutzes und der Regionalplanung Durch den Regionalplan1 werden entsprechend Ziel 4.1.9 LEP 2003 in der Karte 2 ‐ Raumnutzung keine schutzbedürftigen Bereiche für Natur und Landschaft (zum Schutz von Landschaftsbild / Land‐ schaftserleben) für den geplanten Standort ausgewiesen. Nach dem Regionalplan befindet sich das Vorhaben weder in einem festgesetzten Trinkwasser‐ schutzgebiet, noch in einem Überschwemmungsgebiet. Desweiteren ist für den Bebauungsbereich kein Frischluftentstehungsgebiet ausgewiesen. In konkreten Fall der geplanten Bebauung mit zwei Einfamilienhäusern lassen sich unter Berücksich‐ tigung des oben Dargelegten folgende Ziele formulieren:  Minimierung der Neuversiegelung von Bodenflächen,  Erhaltung der vorhandenen bzw. Wiederherstellung von Lebensräumen für die im Gebiet vorkommenden Lebewesen,  Erhaltung von Kulturlandschaft und des ortstypischen Landschaftsbildes

1 Regionalplan Chemnitz‐Erzgebirge, 31.07.08, Karte 2: Raumnutzung

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6.3.3 Konfliktbeschreibung Durch die beiden Einfamilienhäuser und deren Nebenanlagen bis zu 50 m² werden 400 m² Intensiv‐ grünland bebaut und versiegelt (FE8+9). Hinzu kommen 150 m² teilversiegelte Flächen infolge Her‐ stellung neuer Grundstückseinfahrten (FE 6+7) und die bis zu 0,3 GRZ weiter bebaubaren Flächen von bis zu 486 m² (FE10+11). Der bisherige unbefestigte Weg mit einer Fläche von 515 m² (FE1‐FE5)wird als privater Weg neu teilversiegelt. Die verbleibenden Intensivgrünlandflächen mit einer Fläche von 1678 m² werden durch eine geplante Gartennutzung im Zuge des Neubaus der beiden Einfamilien‐ häuser aufgewertet. Die 1500 m² große vorhandene Grünfläche als intensiv genutztes Daugrünland frischer Standorte erhält durch die geplante Gartennutzung im Zuge des Neubaus der beiden Einfa‐ milienhäuser eine Abwertung. Somit besteht ein Ersatzbedarf von 5,5 WE. Dieser wird durch 3 gezielte Ausgleichsmaßnahmen bestehend aus 5 Laubbäumen und 322m² Feld‐ hecke, die einen Ausgleichswert von 6,5 WE ergeben, kompensiert.

6.3.4 Zusammenfassung Durch den Neubau von zwei Einfamilienhäusern kommt es zu einer Nettoneuversiegelung von 400 m². Durch den Ausbau des vorhandenen Weges, den neuen Grundstückszufahrten und der Mög‐ lichkeit der weiteren Bebauung der Flurstücke bis zu 0,3 GRZ kann es zu einer Teilversiegelung von insgesamt 1151 m² kommen. Die verbleibenden Grünflächen von 3.178 m² erhalten durch eine gärt‐ nerische Umnutzung teilweise eine kleine Aufwertung, überwiegend eine Abwertung. Somit fällt der Biotopwert der Ausgangsfläche größer aus als der Planungswert durch die neue Flächennutzung. Es bedarf der Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen durch Pflanzung von Bäumen und Hecken.

6.4 Landschaftspflegerische Maßnahmen

6.4.1 Definitionen Landschaftspflegerische Maßnahmen sind Maßnahmen des Naturschutzes und der Landespflege, durch welche  Beeinträchtigungen vermieden werden sollen,  unvermeidbare erhebliche oder nachhaltige Beeinträchtigungen auszugleichen sind,  Baudurchführung, Nutzung und Gestaltung des Bauwerkes sowie der Zufahrt umweltverträg‐ lich gestaltet werden sollen.

6.4.2 Maßnahmen zur Eingriffsvermeidung und –minimierung Es sind zunächst grundsätzlich keine Ausgleich‐ und Ersatzmaßnahmen erforderlich. In Übereinstimmung mit Bauherrenschaft wird festgesetzt, durch eine ausgewogene Gartengestal‐ tung u. a. mit Neuanpflanzung von einheimischen Obst‐ und 5 Stück Laubbäumen, ergänzend mit Heckenbewuchs an den Grundstücksgrenzen (insgesamt 161 lfdm. 2 m breit), Neuanlage von Beeten und Sträuchern sowie der Errichtung von Natursteinstützmauern als Trockenmauern die Einbindung der Bauwerke in die Landschaft unterstützt werden. Baubedingte Auswirkungen als beschränkte Umweltauswirkung infolge zeitlicher Befristung der Baumaßnahme (geplant sind 18 Monate) durch Flächeninanspruchnahme, Bodenverdichtung, Emis‐ sionen durch Baumaschinen und möglichen Verunreinigungen von Boden, Grund‐ und Oberflächen‐ wasser.

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Boden: Die baubedingte Inanspruchnahme von Flächen wird erforderlich beim Ausbau der Erschließungs‐ straße sowie bei der Errichtung der beiden EFH einschl. Nebenanlagen. Bei sorgfältiger Baustellenabwicklung sind keine dauerhaften baubedingten Beeinträchtigungen zu erwarten. Reduzierung der Inanspruchnahme auf ein notwendiges Mindestmaß, Lockerung von Bö‐ den, die durch die Baumaßnahme verdichtet wurden Lt. Einschätzung des SG Bodenschutz des Landratsamtes Annaberg‐Buchholz vom 02.10.2019 sind für die geplante Nutzung als Wohngrundstücke keine Festsetzungen zur Ausführung von bodenschutz‐ rechtlichen Maßnahmen zur Unterbrechung des Wirkungspfades Boden – Mensch erforderlich.

Wasser: Bei ordnungsgemäßer und sachgerechter Baustellenabwicklung sind keine dauerhaften baubeding‐ ten Beeinträchtigungen zu erwarten. Einhaltung der Grundsätze des Gewässerschutzes, sachgemäßer Umgang mit wassergefährdenden Stoffen während der Baudurchführung

Klima/Luft: Während der Baudurchführung kann es zu kurzzeitigen örtlichen Immissionen durch den Betrieb von Baumaschinen kommen. Minderung von Staubemissionen durch Benetzung, Einsatz emissionsarmer Arbeitsgeräte gemäß Stand der Technik

Flora/Fauna: Beeinträchtigungen durch Schad‐, Schweb‐ und Zuschlagstoffe sind während der Bautätigkeit bei Einhaltung von geeigneten Sicherungsmaßnahmen nicht zu erwarten.

Landschaftsbild/Erholung: Für die angrenzenden Nachbarn werden infolge der Baumaschinentätigkeit Lärm‐, Staub und Schmutzbelastungen spürbar sein. Durch die ordnungsgemäße Abwicklung der Baustelle unter Be‐ achtung der geltenden Gesetzlichkeiten (TA Lärm etc., Arbeitszeiten) sind keine dauerhaften baube‐ dingten Beeinträchtigungen zu erwarten.

Mensch: Wie vorher

6.5 Aussagen zum Artenschutz

6.5.1 Rechtsgrundlagen BNatSchG: § 42 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 SächsNatSchG: § 25 FFH‐RL: Artikel 12 VS‐RL: Artikel 5

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6.5.2 Zusammenfassung Durch das Bauvorhaben werden keine geschützten Arten mit Schutzstatus „Rote Liste Deutschland / Rote Liste Sachsen oder artenschutzrechtliche Verbotstatbestände nach § 42 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5, einschließlich der Änderung des BNatSchG bezüglich der gemeinschaftsrechtlich geschützten Arten (alle europäischen Vogelarten, Arten des Anhangs IV FFH‐Richtlinie) berührt und somit auch keine erheblichen Beeinträchtigungen erwartet. Eine Weiterführung der artenschutzrechtlichen Prüfung ist nicht notwendig.

6.6 Aussagen zur FFH‐Verträglichkeit

6.6.1 Rechtsgrundlagen BNatSchG, SächsNatSchG EG‐Vogelschutzrichtlinie, FFH‐Richtlinie

6.6.2 Zusammenfassung Da das Bauvorhaben keine SPA/ FFH‐Gebiete berührt und somit auch keine erheblichen Beeinträchti‐ gungen beinhaltet, ist eine Weiterführung der FFH‐Verträglichkeitsuntersuchung nicht notwendig.

Anlagen: Ausgleichsberechnung (2 Tabellen) Bestandsplan‐Biotoptypen Konfliktplan‐Ausgleichsplan Pflanzenverwendung (Liste)

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