DER ISSN 0937-177X MAKROPODE

34. Jahrgang – Februar 2012 Zeitschrift der IGL Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische 1/12 Ausschnitte aus einer Laichserie des indischen Schokoladenguramis Ctenops nobilis (Fotos: Lydia Krommenhoek) IMPRESSUM INHALT „Der Makropode“ © ist die offizielle Ver­ einszeitschrift der Internationalen Ge­ meinschaft für Labyrinthfische (IGL). Sie erscheint im Selbstverlag der IGL und ist nicht im Zeitschriftenhandel erhältlich. Der Bezugspreis ist im Mitgliederbeitrag enthalten. Bruno Urbanski Editorial 4 Redaktion: Christian-Peter Steinle (verantwortlich) Christian-Peter Steinle Zebus, Ziegen und Zikaden. Pommernstraße 5, D-79395 Neuenburg Indien zoologisch 5 am Rhein, Telefon +49 7631 9319364, Email Redaktion.Makropode@google­ mail.com Karl-Heinz Roßmann Von Kaschmir bis Kanyakumari 7 Verena Barwitz (Autorenkontakte, Lek­ torat) Esslinger Straße 25, D-73207 Plo­ Redaktion Entdecker der indischen Fischfauna: Francis Hamilton 10 chingen, Telefon +49 7153 948160 Email [email protected] Christian Kanele Zur Paläontologie der indischen Karl-Heinz Rossmann (ständige Mitar­ Schlangenkopffische 11 beit, Lektorat) Kleingemünder Straße 44, D-69118 Heidelberg, Telefon +49 6221 801939, Redaktion Entdecker der indischen Fischfauna: Francis Day 14 Email [email protected] Herstellung: Redaktion Entdecker der indischen Fischfauna: Edward Blyth 15 Otto Tempel Burgstraße 33, D-67157 Wachenheim, Te­ Thomas Seehaus Rasante genetische Anpassung 15 lefon +49 6322 8192, Email [email protected] Karl-Heinz Roßmann Der „Supermakropode“ 16 Erscheinungsweise: viermal jährlich Redaktion Entdecker der indischen Fischfauna: A.G.K. Menon 18 Erscheinungsort: D-79395 Neuenburg am Rhein Christian-Peter Steinle Zajac sagt ab! 18 ISSN-Nummer: 0037-177X Druck: print24, http://print24.com/de Christian-Peter Steinle Zwergfadenfische 19 Versand: Carmen Scharschmidt, Am Bannelsberg 5, 64668 Rimbach, Karl-Heinz Roßmann Badis singenensis oder nicht? 22 Email [email protected] Karl-Heinz Roßmann vom Problemfisch zum Namentlich gekennzeichnete Beiträ­ Malpulutta kretseri, ge geben nicht unbedingt die Meinung Selbstläufer 25 der Redaktion wieder. Beiträge sind je­ derzeit willkommen. Eine Haftung oder Knut Bieler Im Interview: Jens Kühne 28 Veröffentlichungspflicht besteht jedoch nicht. Es werden nur Originalbeiträge veröffentlicht. Alle Teile der Zeitschrift sind urheberrechtlich geschützt. Jede IGL intern Art der Weiterverbreitung von Texten und Bildern bedarf der schriftlichen Ge­ Auke de Jong Einladung zur Generalversammlung und nehmigung von Redaktion und Autor. Tagesordnung 31 „Labyrinth“ (AAGB) und „Le Macropo­ de“ (CIL) dürfen Beiträge übersetzen Christian Kanele Neues von den Mitgliederseiten 32 und übernehmen. Wird über Pflanzen und Tiere berichtet, deren Besitz gesetz­ lichen Bestimmungen unterliegt, bestä­ Regionalgruppentermine 33 tigt der Verfasser mit der Zusendung seiner Arbeit an die Redaktion deren Ein­ Präsidium – Regionalgruppen – Arbeitsgruppen 34 haltung. Es gilt das Landespressegesetz Baden-Württemberg in seiner jeweils ak­ tuellen Fassung.

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Internetauftritt: http://www.igl-home.de Titelseite: Der Zwergfadenfisch, hier ein Männchen in natürlicher Fär­bung, lebt im Norden Indiens (Foto: Frank Schäfer)

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 3 EDITORIAL

reagiert und wenige Tage später, in ten Generalversammlungen, kuriosen der Vorstandssitzung auf der Herbst­ Wahlergebnissen und heftigsten Dis­ tagung in Hamburg, den Sachverhalt kussionen auf schier endlosen Vor­ ausführlich diskutiert. standssitzungen. Auf der Generalversammlung hat Wenn ich werten sollte, ich könnte es dann unser Geschäftsführer Karl- nicht und ich wollte es auch nicht. Mir Heinz „Charly“ Roßmann seinen haben alle gefallen. Organisiert von Rücktritt zur Frühjahrstagung ange­ Mitgliedern, mal eine ganze Mann­ kündigt. Wir werden also auf unserer schaft, mal erstaunlich wenige, alle Frühjahrstagung einen neuen Ge­ bemüht, immer ihr Bestes gebend. schäftsführer wählen. Es ist immer schön, Bekannte und Dass nach recht aufregenden Tagen Freunde wiederzutreffen und bedau­ schnell wieder Normalität einkehren erlich, wenn sich alte Freunde zu­ konnte, ist der Sachlichkeit und Ein­ rückziehen. sicht ALLER Beteiligten zu verdan­ Die Erfolgsgeschichte der IGL ist auch Liebe Mitglieder, ken. eine Geschichte des Zusammenarbei­ Ich denke, uns alle hat unser Inter­ tens vieler, der Toleranz, des Mitein­ vor einem Jahr wurde ich in esse an Labyrinthfischen in die IGL anders, des Austauschens von Arti­ Baerenthal zum Vizepräsidenten der geführt, für viele von uns ist die IGL keln, der Erlaubnis zur Verwendung IGL gewählt. mehr geworden. von Fotos, unermüdlicher Mitarbeit Nach 30 Jahren Mitgliedschaft, mei­ Eine Gemeinschaft, in der man net­ unserer Mitglieder, ist eine Geschich­ stens nahe am Geschehen, mich ein­ te, sympathische Gleichgesinnte ge­ te gegenseitiger Besuche und daraus mischend, mitarbeitend und wenn funden hat, Freunde, und manchmal resultierender Kooperationen. nötig, kritisierend, jetzt zum ersten auch Freunde fürs Leben. Nichts davon ist vom Himmel gefal­ Mal exponiert, in Verantwortung. Eine IGL die vor von allem von zwei len, alles das muss fortgeführt und Ein Jahr mit viel Positivem, wie Säulen getragen wird. gepflegt werden. den beiden schönen Tagungen Das ist zum einen unser „Makro­ So wie Menschen lernen müssen, in Baerenthal und Hamburg, der pode“, der in 33 Jahren von vielen dass zum Beispiel eine locker in Face­ erfreulichen Entwicklung unserer Mitgliedern und natürlich, von einer book ausgesprochene Einladung zur Homepage und dem gelungenen Gruppe von „Verrückten“, die man Geburtstagsfeier übel ausarten kann, Stabwechsel in der Redaktion des Redakteure nennt, zu einer, wie ich müssen wir alle lernen, mit den „neu­ Makropoden. denke, vergleichbar konkurrenzlosen en“ Kommunikationsmöglichkeiten Leider hat es aber auch, wie Fachzeitschrift gemacht wurde. umzugehen. Sie mitbekommen haben, heftig Der letzte dieser Arbeitswütigen Manchem mag meine Wortwahl „Be­ geknirscht im Gebälk unserer IGL. war Jörg Töpfer, der das Redakteurs­ sonnenheit“, Abwägen“ und „Re­ Verantwortung im Vorstand haben schicksal fehlender Artikel so wun­ spekt“ zu passiv sein, gar zu demütig. heißt für mich, Arbeit übernehmen derbar meisterte und uns mit seinen Es geht mir nicht um einen Maulkorb und gewissenhaft erledigen. In hervorragend recherchierten, viel­ oder gar um Zensur, im Gegenteil. Verantwortung sein heißt auch, schichtigen Arbeiten so manch schö­ Ich wünsche mir weiterhin Diskus­ repräsentieren, die IGL nach außen ne Stunde geschenkt hat. sionen, gerne intensiv und emotional. vertreten, alte Kontakte pflegen und Zum Glück ist mit unserem neuen Lasst uns auch mal streiten und un­ neue knüpfen. (alten) Redakteur Christian-Peter sere Standpunkte energisch verteidi­ Das erfordert Besonnenheit im Um­ Steinle die Kontinuität der Weiterent­ gen. gang miteinander und Abwägen der wicklung des Makropoden in guten Es geht mir um Sachlichkeit, um Wortwahl, besonders bei den Kom­ Händen. Streitkultur und vor allem, um re­ munikationsmedien Email, Facebook Die zweite Säule sind natürlich un­ spektvollen Umgang miteinander, und unserer Homepage. sere regelmäßigen Tagungen. Viele nach innen und nach außen. Eine Besonnenheit, der leider nicht habe ich erlebt, perfekte und impro­ jeder im Vorstand gerecht wurde. visierte, auch Tagungen bei denen In diesem Sinne freue ich mich darauf, Ein Umstand, der zu Verärgerung und ich vier Stunden aufs Essen warten Sie/Euch alle in Frechen wiederzuse­ leider auch zu Austritten von Mitglie­ musste, obwohl ich als erster bestellt hen. dern geführt hat. hatte. Selbstverständlich hat der Vorstand Die Geschichte der IGL-Tagungen ist Herzlichst umgehend auf diese Entwicklung auch eine Geschichte von turbulen­ Bruno Urbanski

4 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Wegeners Lehre von der Kontinentalverschiebung hilft uns anschaulich zu verstehen, warum es in Afrika und Südasien Nashörner und Elefanten gibt, Kängurus nur in Australien und keine Faultiere auf . Aber warum wo auf der Welt Labyrinthfische leben und wieso auch in Indien und auf Sri Lanka? Darüber gibt es kein einheit- liches Meinungsbild.

Ziegen, Zebus und Zikaden Indien querbeet zoologisch

Von Christian-Peter Steinle

„Heilige Kühe“, das ist immer noch ckelten, war das heutige Indien Landbewohner und die Zikaden be­ einer der ersten Gedanken, wenn so etwas wie der hot spot dieses trifft, ist Indien der Subkontinent die Sprache auf Indien kommt. Der Evolutionsereignisses. Und heute, der Relikte. magere Zebu, der mitten im Zent­ das nehmen wir mal vorweg, ist rum von Neu-Delhi eine Hauptver­ die Fauna Indiens relativ archaisch, Gondwana, der südliche Großkonti­ kehrsstraße lahmlegt, ist die Ver­ was bedeutet, dass die meisten nent, verband bevor er langsam aus­ körperung eines Tabus schlechthin. Gattungen und Arten, die dort ih­ einanderbrach die heutigen (Teil-) Kühe, also Rinder, eigentlich Bovi­ ren Ursprung hatten und sich von Kontinente Südamerika, Afrika, Eu­ den (Hornträger) insgesamt, sind dort in die ganze Welt ausbreiteten, ropa, Asien, Australien, die Antark­ ein wichtiger zoologischer Beleg dort inzwischen ausgestorben sind. tis und eine Reihe großer späterer für die Theorie der Kontinentalver­ Zoologisch, jedenfalls soweit es die Inseln. Für einen sehr langen Zeit­ schiebung und die Existenz des raum verband ihn eine Landbrücke Superkontinents Gondwana. Rin­ mit dem nördlichen Laurasia, das der haben nämlich, das wurde den Rest der damaligen Welt bil­ durch archäologische Funde dete. Das führt unweigerlich bewiesen, ihren geographi­ wieder zu den Rindern, weil schen Ursprung dort, wo deren ursprünglich circum­ heute Indien ist. Selbst globale Verbreitung diese das längst ausgerot­ Kontinentaldrift so au­ tete klassische Wap­ genscheinlich macht. pentier aus germa­ Bisons in Nordameri­ nischen Wäldern, ka, Büffel in Afrika, der Ur, wanderte Bantengs in Südost­ langsam von Indi­ asien, der Kouprey en her nach Mittel­ Kambodschas, Sao- europa ein. Das gilt La in Vietnam, das im Übrigen auch für Wildyak in Tibet, der die Vorfahren des Wisent in Europa, mitteleuropäischen die Anoas Indonesi­ Wildschweins, der re­ ens, der Tamarau von zenten Hundeartigen den Philippinen Gaur und Katzen, der Giraf­ und Wasserbüffel in In­ fen, Elefanten, der Zie­ dien, sie alle sind nur noch gen, Hirsche und Antilopen. Relikte, irgendwie übrig ge­ Als sich etwa 445 Millionen bliebene stattliche Zeugen ei­ Jahre nach dem ersten Auftre­ ner ganz anderen Welt. Es wäre ten von Fischen, die Dinosaurier großartig, wenn auch unsere Laby­ waren bereits ausgestorben, gro­ rinthfische für so ein herrliches Zeit­ ße Säuger, Herdentiere vor allem, Die Welt bild herhalten könnten; tun sie aber zu ihrer pleistozänen Blüte entwi­ vor etwa 450 Millionen Jahren nicht. Leider.

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 5 Genaueres zu Gondwanaland aber botanische und zoologische. gemeinsam vorkommen, aber sie und seiner Bedeutung erläu­ Die große Übereinstimmung der in erklären nicht die bemerkenswerte tert in dieser Ausgabe sehr an­ Indien und dem malaysischen Raum Verbreitung der Labyrinthfische In­ schaulich Christian Kanele. Hier lebenden Gattungen, die er ent­ diens. Charly Roßmann hat auf sei­ soll ein weiterer zoogeographi­ wicklungsgeschichtlich als junge ner Karte die Vorkommen von Laby­ scher Aspekt angesprochen wer­ Lebensformen betrachtete, ließen rinthfischen weiß eingekreist. Wir den, der nicht jedem geläufig ist. ihn diese Annahme wagen, die seit­ erkennen dort, dass unsere Fische Einer der arbeitsamsten indischen dem immer wieder und auch immer nur in einem schmalen Küstenbe­ Ichthyologen, Sunder Lal Hora wieder ausschließlich zoogeogra­ reich von den Western zu den Eas­ (1896–1955), nach dem eine hoch­ phisch aufgegriffen und unterstützt tern Ghats, nur entlang der großzü­ aggressive Prachtschmerlenart wird. Immerhin wäre es für uns gigen Einzugsbereiche von Indus, (Botia horae) und der bezaubernde Labyrinthfischfreunde damit au­ und Brahmaputra und nur Karpfenfisch Horadandia atukorali ßerordentlich einfach zu verstehen, im Südosten von Sri Lanka leben. benannt wurden, stellte eine sehr warum es die Gattung Belontia auf Überwiegend, von den Grenzgän­ schlüssige Hypothese auf. Danach Sri Lanka und auf den Sundainseln gern nach Burma abgesehen, sind wäre das heute zentral in Indien gibt. Oder wie sich die Kampffische es Fische milder Gewässer. Aber liegende Satpura-Gebirge der Über­ ausgebreitet haben. Oder warum es der buschfischähnliche Anabas, rest einer gigantischen Landbrü­ hier wie dort Fadenfische gibt. Kon­ (bis jetzt) vier Arten Fadenfische, cke, die dereinst, als die Welt aus­ vergente Evolution wäre natürlich zwei Spitzschwanzmakropoden, einanderbrach, noch relativ lange auch ein Gedanke, aber den wollte der monotypische Ctenops und auf den Kontakt zwischen den heutigen Prof. Hora nicht verschwenden. Sie­ Sri Lanka Belontia und die ausster­ Western Ghats in Indien mit der he auch unter „heilige Kühe“. bende „Waldbachblüte“, das sind, malaiischen Halbinsel aufrechter­ Zurück zu den Relikten. Gondwana vor allem wenn man es mit der Ar­ halten hätte. Besonders interessant & Co. sind zwar ganz allein dafür tenfülle Südostasiens vergleicht, an Horas „Satpura-Hypothesis“ ist verantwortlich, dass Indien der ein­ verflixt wenige Arten für einen so die Tatsache, dass er dafür selbst zige Ort auf der Erde ist, wo Bären, großen Subkontinent. Am Ende keine geologischen Gründe fand, richtige Wölfe, Löwen und Tiger auch Relikte, Einbahnstraßen der Evolution wie die Gaviale, Langu­ ren und die Gangesdelfine? So sieht es aus. Evolutionstechnisch gese­ hen tut sich schon sehr lange ei­ gentlich gar nichts mehr in Indien, weder bei den Panzernashörnern Assams noch bei den Labyrinthfi­ schen. Von den über 1250 für Indien verbürgten Vogelarten sind ledig­ lich ein knappes Dutzend Endemi­ ten. Selbst die Rinder sterben aus. Der Kouprey ist schon verschwun­ den, der Gaur kaum noch gesichtet und auch um „unseren“ Ctenops steht es schlecht. Pseudosphromenus cupanus, ein Beweis für Horas Satpura-Hypothese? 756 benamte Süßwasserfischarten (aus Day, of India) leben auf dem indischen Subkonti­ nent. Die meisten davon sind Karp­ fenfische, Welse oder Synonyme, nur (bisher) zehn gehören zu unse­ rem Klientel. Haben wir unser Inter­ esse nur darum auch auf die Blau-, Nanderbarsche und Schlangenkopf­ fische ausgeweitet, weil es von de­ nen insgesamt deutlich mehr Arten gibt? Warten wir es ab. Ein Dutzend Arten werden es wohl mindestens werden. Die Fadenfische geben da noch einiges her. Und lassen wir uns auch überraschen, ob sie dann Colisa oder Trichogaster heißen. Ich Auch ein Relikt? Der indische Schokoladengurami (Foto Lydia Krommenhoek) könnte da eine Wette anbieten.

6 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 „From Cashmere to Kanyakumari, India is One“ lautete einst ein Plakatspruch der indischen Regierung, mit dem separatistischen Bestrebungen entgegengetreten werden sollte, mit Erfolg bisher. Und Indien ist tatsächlich eine Einheit, kulturell, geographisch und zoologisch.

Von Kaschmir bis Kanyakumari

Karl-Heinz Roßmann

Zwar besteht der indische Sub­ Geographisch besteht Indien aus genwaldklima, die Eastern Ghats kontinent, wie das geographische fünf klar unterschiedenen Haupt­ liegen ebenso wie der Norden und Gebilde treffend bezeichnet wird, teilen. Ganz im Norden der Hima­ Osten Sri Lankas im Regenschat­ aus insgesamt sechs Staaten, laya, daran südlich anschließend ten der Gebirge und sind deshalb nämlich Pakistan, Indien, Nepal, die großen Flussebenen von In­ trockener und fischärmer. Von den Bhutan, Sikkim, Bangla Desh und dus, Ganges, Mahanadi und Brah­ Eastern Ghats und der daran an­ Sri Lanka, aber das, was in Isla­ maputra, südlich davon steigt das schließenden Küstenebene sind mabad als Urdu, in Khatmandu als trockene Hochland von Dekkan nur Pseudosphromenus cupanus Nepali und in Delhi als Hindi be­ langsam zu den kühlen und feuch­ und Anabas bekannt, vom Norden zeichnet wird, ist in Wirklichkeit ten Nilgiri-Bergen an, von denen und Osten Sri Lankas nur Anabas. eine Sprache, Bengali wird auf die Western und Eastern Ghats, Die Tieflandgebiete Südindiens beiden Seiten der indisch-bang­ zu Deutsch West- und Osttreppen, und Sri Lankas, die eigentlich Re­ ladeshischen Grenze gesprochen zur Malabar- und zur Koromandel­ genwald tragen sollten, sind schon und Tamil, die wohl älteste noch küste abfallen. lange bis auf wenige Rückzugsge­ aktive Sprache der Welt, versteht Als Lebensräume von Labyrinth­ biete (Kottawa Forest auf Sri Lan­ man in Südindien und in Sri Lanka. fischen kommen davon nur zwei ka, Silent Valley in Südindien) ent­ Großlandschaften in Betracht, waldet und zu Kulturland gemacht Auch geographisch ist Indien – nämlich die großen Flussebenen worden. Nur in den Steillagen der ich will hier die geographische im Norden und die Eastern und Nilgiris und den sri-lankischen Ge­ und nicht die politische Definition Western Ghats im Süden. Sri Lan­ birgen gibt es noch ausgedehnte benutzen – eine abgeschlossene ka ist geographisch als Fortset­ Regenwälder mit vielen endemi­ Einheit, im Süden, Südwesten und zung Südindiens zu sehen, mit schen Säugetier- und Vogelarten Südosten durch das Meer, im Wes­ einem hohen Gebirgsstock in der (Nilgirilangur, Ceylonlangur, Bart­ ten durch die Sind-Wüste und im Mitte, der nach allen Seiten ab­ affe, Nilgiritaube, Taubensittich Norden durch den Himalaya und fällt. Der Himalaya ist als kaltes und viele mehr). seine Ausläufer. Ein obligater Süß­ und steiles Hochgebirge fischun­ Die Labyrinthfischfauna der Re­ wasserfisch, der nach Indien will, freundlich, die Dekkanebene ist gion ist artenarm, es gibt Pseu- muss sich also ein bisschen an­ zu wasserarm und die Nilgiriber­ dosphromenus cupanus und Ana- strengen und so haben es auch nur ge sind wiederum zu kalt und zu bas testudineus in Indien und Sri sechs Labyrinthfischgattungen steil. Lanka, Pseudosphromenus dayi mit insgesamt neun Arten nach Logischerweise gibt es also in In­ bewohnt nur ein kleines Gebiet Indien und Sri Lanka geschafft. dien zwei voneinander getrennte im indischen Bundesstaat Kerala, Wie die das hingekriegt haben, ist Verbreitungsgebiete für Laby­ Belontia signata bewohnt mehrere bei jedem eine andere Geschichte, rinthfische und – nicht weiter ver­ Flüsse auf Sri Lanka, während sich die Zoogeographie Indiens ist ein wunderlich – werden die auch von der Tieflandregenwaldspezialist sehr weites Feld. Interessant ist, völlig unterschiedlichen Fischen Malpulutta kretseri wohl nur noch dass viele es nicht geschafft ha­ bewohnt. Nicht einmal dieselben im Kottawa Forest halten konnte. ben, es gibt in Indien keine Betta, Gattungen kommen in beiden Landschaftlich und klimatisch keine Parosphromenus, keine Tri- Lebensräumen vor. Nur der Über­ ganz anders sieht es in den gro­ chopodus und keine Makropoden, lebenskünstler Anabas bewohnt ßen Flussebenen des Nordens obwohl sich die klimatischen Be­ den Süden und den Norden. Im aus. Im Gegensatz zu den wenig dingungen in Südindien und auf Süden in den wasserreichen Wes­ unterschiedlichen Jahreszeiten der malaiischen Halbinsel weitge­ tern Ghats und dem Westen Sri im Süden herrscht im Norden ein hend gleichen. Lankas herrscht tropisches Re­ typisches Monsunklima mit gro­

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 7 Trichogaster lalius, chuna und fasciata, im manchen Gebieten sogar im selben Gewässer. Diese Fische sind an kühle Winter und heiße Sommer angepasst, wir soll­ ten auch im Aquarium versuchen, ihnen diese Bedingungen zu bie­ ten. Immer daran denken, das Ver­ breitungsgebiet der Zwergfaden­ fische geht bis nach Nepal. Eine Sonderrolle nimmt Ctenops nobilis ein, er ist auf ganzjährig wasser­ führende und relativ kühle Flüsse spezialisiert, wie sie in Bengalen und Assam aus dem Himalaya in die Ebene fließen. Ein hotspot ist Nordindien für die Badiden, allein Badis badis bewohnt ein riesiges Gebiet von Pakistan im Westen über Indien und Nepal bis zum Ein „Inder“ mit weiter Verbreitung, Pseudosphromenus cupanus Ende des bengalischen Tieflandes (Foto: Karl-Heinz Roßmann) im Osten von Bangla Desh. Im Os­ ten Indiens, in Bengalen, Assam, Meghalaya, Manipur, Mizoram, ßen Kontrasten in Temperatur und leben nur Pflanzen, die sowohl Arunachal Pradesh und in Bangla Niederschlagsmenge. Es können periodische Überflutung als auch Desh hat sich in den aus dem Hi­ im Wesentlichen drei Jahreszeiten extreme Trockenheit überstehen, malaya abfließenden Flüssen eine unterschieden werden, die kühle der berühmte indische Elefanten­ Vielzahl von Badis- und Darioarten Trockenzeit von Oktober bis Fe­ grasdschungel wächst an solchen entwickelt, hier seien Dario dario, bruar, die heiße Trockenzeit von Plätzen. Das andere Extrem sind Badis assamensis, Badis blosyrus, März bis Mai und der Monsun von die Grasebenen von Assam, wo Badis dibruensis, Badis kanabos, Juni bis September. Während es von der Niederschlagsmenge her Badis singenensis und Badis tui- von Oktober bis Mai typischerwei­ eigentlich Wald wachsen könnte, vaiei aus Indien sowie Badis chit- se überhaupt nicht regnet, fallen aber hier lassen die langen , ho­ tagongis und Dario sp. „Jaintia von Juni bis September giganti­ hen und reißenden Überflutungen Hills“ aus Bangla Desh genannt. sche Regenmengen. Cherrapun­ nur das Wachstum von Elefanten­ Mit der Befriedung und Erschlie­ jee im Norden Bengalens gilt als gras zu. ßung dieser zum Teil politisch un­ der regenreichst Ort der Welt, dort Als Fisch muss man für solche Le­ ruhigen Gebiete wird sich diese fällt innerhalb von vier Monaten bensverhältnisse schon ein biss­ Liste zweifellos noch verlängern. mehr als das zehnfache der Ganz­ chen hart im Nehmen sein oder Was sich damit zweifellos auch jahresregenmenge Mitteleuropas. sich in Räume zurückziehen, wo verlängern wird, ist die Liste der Das bedeutet natürlich, dass Flüs­ es sich ein wenig leichter lebt. bedrohten Arten des indischen se, die während der Trockenzeit Das sind, vor allem im Osten, die Subkontinents. Die ist zum Glück zu Rinnsalen schrumpfen, im Mon­ Himalayaflüsse. Während in Zen­ noch relativ kurz, das liegt aber sun weite Gebiete überschwem­ tralindien der Ganges parallel zur daran, dass wir über die Situation men, eine sehr gute Vorausset­ Himalayakette verläuft und jeden in den kleinen Verbreitungsgebie­ zung für den Reisanbau, vor allem, Himalayafluß einsammelt, bevor ten vor allem der Badiden wenig wenn es gelingt, das viele Wasser der eine vernünftige Fischfauna wissen. Die Fadenfische, Anabas, zurückzuhalten und zu speichern. ausbilden kann, läßt der Brahma­ Badis badis und Pseudosphrome- So sind in manchen Gebieten, vor putra im Osten seinen Zuflüssen nus sind Allerweltsfische und Kul­ allem in Bengalen, Assam, Orissa mehr Raum, um weiter nach Sü­ turfolger, Ctenops scheint auch und Bihar drei Reisernten im Jahr den vorzudringen und das Land nicht selten zu sein. Malpulutta möglich. Naturlandschaften sind mit Schmelzwasser aus dem Hima­ kretseri stehen zwar unter stren­ in diesen Überschwemmungsge­ laya zu versorgen. Die Fischfauna gem Schutz, gegen die Zerstörung bieten nur noch in Resten vorhan­ Nordindiens unterscheidet sich ihres Waldbiotops oder dessen den, etwa im Westen in Rajast­ grundlegend von der des Südens. Vergiftung durch die weiter oben han, wo der Regen die Steppe für Während es im Süden keinen Fa­ gelegenen landwirtschaftlichen kurze Zeit flutet und dann wieder denfisch gibt, bewohnen den Nor­ Nutzflächen wird ihnen das aber ausgedörrt zurücklässt. Hier über­ den gleich drei Arten, nämlich wenig helfen.

8 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 So sind die Labyrinthfische in Indien verbreitet. (Bearbeitung: Karl-Heinz Roßmann)

Über 20 Jahre inzuchtfrei in Heidelberg zuhause, Pseu- Auch der in Burma lebende Trichogaster labiosus gehört dosphromenus dayi Allepey. (Foto: Karl-Heinz Roßmann) zur indischen Fauna (Foto: Karl-Heinz Roßmann)

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 9 Francis Hamilton – Er schuf die Grundlagen

(* 15. Februar 1762 in Callan­ gann seine Laufbahn im Dienst Flora dieses Verwaltungsbezirks, der, Perthshire, Schottland; † 15. der britischen Krone als Schiffsarzt auch jene der Andamanen-Inseln. Juni 1829 ebenda) Der bedeuten­ der Kriegsmarine. Seekrankheit Nach dem Ende dieser Mission de Entdecker und Namensgeber führte bald zu seinem Abschied. unterbrach Francis Buchanan die zahlreicher indischer Fischgattun­ Ab 1794 diente er der East India Rückreise in Lakkipur, an Mün­ gen und -arten war dritter Sohn Company in deren bengalischer dung des Brahmaputra. Dort der Eheleute Thomas Buchanan Niederlassung als Kolonialarzt. entstanden die bis heute be­ of Spittal und Elisabeth Hamilton, Kurz darauf wurde er an den Ge­ deutenden „Gangetic Fishes“, heiress of Bardowie, Callander, richtshof von Ava versetzt, wo er die 1822 in London und Edin­ Grafschaft Perthshire, Schottland, sich erstmals intensiv seinen na­ burgh veröffentlicht wurden. und wurde auf den Namen Fran­ turkundlichen Neigungen widme­ Später, dem Generalgouverneur cis Buchanan getauft. 1783, nach te: Er sammelte, registrierte und Indiens direkt unterstellt, ver­ bestandenem medizinischen, be­ beschrieb nahezu die gesamte fasste Buchanan seine größte und wichtigste Arbeit: “To travel through and report upon the coun­ tries of Mysore, Canara, and Mala­ bar, investigating the state of Ag­ riculture, arts, and commerce; the religion, manners and customs; the history, natural and civil, and antiquities in the dominions of the Rájá of Mysore, and the countries aquiesed by the honorable East India Company in the late and former wars from Tippoo Sultan”. 1806 kehrte Buchanan kurz nach Großbritannien zurück, bereiste zuvor aber auch Nepal, wo er wie­ derum umfangreiche botanische Sammlungen durchführte. Wieder in der Verwaltung der East India Company wurde er 1814 Direktor des Botanischen Gartens von Kal­ kutta. Aber schon ein Jahr später kehrte er für immer nach Schott­ land zurück. Nach dem Tod seines ältesten Bruders fiel das mütterli­ che Erbe an ihn. Dadurch wurde er zum Oberhaupt des Hamilton- Clans und führte fortan deren Na­ men. Francis Hamilton (vormals Buchanan) starb im Alter von 67 Jahren auf „Branziet“, seinem Ge­ burtshaus. cps

Francis Hamilton: An Account of the Fishes found in the Ri­ ver Ganges and its branches. Francis Hamilton als Direktor des botanischen Gartens von Kalkutta Edinburgh & London 1822. (zeitgenössische Darstellung) Francis Hamilton auf Wikipedia.

10 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Zur Paläontologie der indischen Schlangenkopffische

Eine zusammenfassende Darstellung des Wissens über die Ursprünge der Schlangenkopffische des indischen Subkontinents

Von Christian Kanele

Die Anfänge der Paläontologie in die vom ursprünglichen Superkon­ Wir werden jetzt die Funde nach Indien tinent stammen. deren Erdzeitalter, ihrer Besonder­ heit und heutigen Relevanz hier Der Ursprung der indischen Pa­ kurz beleuchten. Für die genauere läontologie liegt in der Britischen Die Schlangenkopffischfunde erdgeschichtliche Einbettung der Kolonialzeit des 19. Jahrhunderts. Funde habe ich eine Synchronopse Das Interesse der Briten an den rei­ Die für Schlangenkopffische inter­ beigefügt, auf die ich des Öfteren chen Kohle-, Gold- und Mineralvor­ essanten Gesteinsschichten sind verweisen werde. kommen ihrer Kolonie führte zur jedoch nicht diejenigen des Gond­ Die Paläontologie hat ihre Beson­ Gründung der „Geological Survey wanalandes, sondern diejenigen derheit, da sie die fossilen Arten of India“ (GSI). Durch die persönli­ zwischen dem indischen Tiefland anhand von versteinerten Über­ che Vorliebe für Fossilien, legte der und dem heutigen tibetischen resten (Skeletten, Schalen, Spuren, erste Leiter der GSI, Thomas Old­ Hochplateau. Die indische Platte, Einzelteilen, usw.), oft im Vergleich ham (1816–1878), den Grundstein als Teil ehemaligen Superkonti­ mit rezenten (heutigen) Arten, be­ für die Indische Paläontologie (das nents Gondwana, verschob durch schreibt und dadurch entsprechend Spurenfossil Oldhamia ist nach dessen Drift die eurasische Plat­ reduzierte Merkmale zur Beschrei­ ihm benannt). Ab 1862 im Dienst te (Laurasien) um 2000 Kilometer bung zur Verfügung stehen. Um ein der GSI begann der Tscheche Fer­ nach Norden. Durch die entstehen­ Beispiel zu geben: die europäische dinand Stoliczka (1838–1874) in de Verwerfung wurden Sedimente Schlangenkopffischart el- der Reihe Palaeontologia indica die des Urmeers bzw. dessen Ufern aus liptica von Salis 1967 wurde auf der ersten Funde aus der Kreidezeit dem Erdmittelalter und der -neuzeit Basis von 2–3 Millimeter großen im Süden von Indien zwölf Jahre auf Gebirgsniveau angehoben. Eine Gehörsteinen (Otolithen) im Ver­ lang zu publizieren; der Londoner der bekanntesten solcher Aufwer­ gleich mit Otolithen von Channa Richard Lydekker (1849–1915) ka­ fungen (Formation) ist die Siwalik- striata beschrieben. Wie sollte man talogisierte in zehn Bänden, Fossi­ Vorgebirgskette. Sie erstreckt sich da zum Beispiel die Arten Chan- lien jüngeren Alters aus dem Nor­ bei einer Breite von maximal 60–80 na orientalis und den Indiens. Kilometer von Sikkim und den nörd­ als Arten voneinander abgrenzen In der Formulierung eines Urkon­ lichen Westbengalen über den Sü­ können? Ein weitere Bemerkung: tinent, dem Gondwana-Land in den von Nepal durch Kashmir und es wurden häufig neue fossile Alfred Wegeners Theorie der Kon­ andere indische Bundesstaaten bis Channa-Gattungen aufgestellt. Ich tinentaldrift im Jahre 1912 wurden nach Pakistan und erreichen Höhen werde im weiteren Verlauf aus Be­ ersten Ergebnisse der Indischen von 600 bis 1500 Meter. quemlichkeitsgründen davon im­ Paläontologie zu geologischem All­ Richard Lydekker veröffentlichte im mer nur als „Art“ sprechen. gemeingut. Der Begriff Gondwana Jahre 1886 in Memoirs of the Geo- Der erdgeschichtlich älteste bezeichnet erdzeitlich sehr alte Ge­ logical Survey of India. Palaeontolo- Schlangenkopffisch ist Eochanna steinsschichten, eines ehemaligen gia Indica die ersten zwei paläonto­ chorlakkiensis Roe 1991. Die Ge­ Superkontinents (Afrika, Südameri­ logischen Schlangenkopffischfunde steinsschicht des Fundes wird auf ka, Antarktis, Indien, Madagaskar), in Band 3 der Indian tertiary and circa 50 Millionen Jahre (Erdzeit­ die auf der Suche nach Kohle nach post-tertiary Vertebrata (McClel­ alter: Eozän, vgl. Synchronopse) ihrem Fundort im „Land der Gon­ land hatte diese schon 1844 in ei­ geschätzt. Grundsätzlich findet den“, einem Volk aus Zentralindi­ ner Publikation erwähnt). Aber erst man in diesen Gesteinsschichten en (Madhyar Pradesh), bezeichnet etwa hundert Jahre später wurden keine Gondwana-Arten, will also wurde. Entsprechend bezeichnen die ersten indischen Funde mit heißen, dass die Indische Platte da­ in der Zoopaläontologie Gond­ zoologisch gültiger Nomenklatur mals noch nicht auf die eurasische wanaformen solche Tiergruppen, versehen. Platte gestoßen ist. Die Beschrei­

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 11 berin will mit dem Gattungsna­ Der erste als Channa beschriebe­ ter der indischen Paläontologie“ men (eo, gr.: Morgengrauen) eben ne Schlangenkopffisch ist Channa Prof. Dr. Ashok Sahni beschrieben, hervorheben, dass es sich um eine lydekkeri Khare 1976 aus der Pro­ dessen Vater als einer der ersten Frühform handelt. Sie beschrieb vinz Jammu & Kashmir; benannt Inder in der GSI zu Ruhm und Eh­ den Fisch anhand von einzelnen zu Ehren von dem schon erwähn­ ren kam. Lydekkers Ophiocepha- Kiefer„knochen“. Ralf Britz, Ich­ ten Urahn der indischen Paläonto­ lus sp. a wurde von Sahni als C. thyologe am Natural History Mu­ logie, Richard Lydekker. Er ist aus bhimarchari Sahni & Khare 1977 seum London, teilte dem Autor in derselben erdgeschichtlichen Stufe beschrieben; Lydekkers Ophioce- einem persönlichen Gespräch mit, (Lutetium, vgl. Synchronopse) wie phalus sp. b wurde als C. gregoryi dass die morphologischen Elemen­ Anchichanna. Sahni & Khare 1977 beschrieben. te, die zur Identifizierung des Fun­ Ab dem Ende des Eozäns (ab circa C. romeri Sahni & Khare 1977 ist des als Schlangenkopffisch benutzt 40 Millionen Jahre) häufen sich die ein Fund aus dem Jahre 1970, der wurden, auch auf andere Gattung Funde von fossilen Schlangenkopf­ gleichen Schicht, wie der beiden zuträfen und daher nicht unbedingt fischen in ganz Asien, in Afrika und vorher genannten: Ihr Alter wird hinreichend zur Identifikation ver­ auch in Europa. Das heißt, ab dieser auf 5 Millionen Jahre geschätzt wendet werden könnten. Zeit fand eine wie auch immer ge­ (Pliozän, vgl. Synchronopse), also Der nächst ältere paläontologische artete starke Expansion statt. Die­ relativ jung. Die Artennamen leiten Schlangenkopffischfund ist An- se Annahme wird durch die mole­ sich von den Paläontologen Alf­ chichanna kuldanensis, Murray kularbiologischen Untersuchen von red Sherwood Romer (1894–1973), & Thewissen 2008. Dieser Fund Adamson (2010) gestützt. William King Gregory (1876–1970) wird auf etwa 48 Millionen Jahre Parachannichthys ramnagarensis, sowie von dem indischen Zoologen geschätzt und ist nach der geologi­ Gayet 1988 ist eine weitere Gat­ B. S. Bhimachari ab. Die Beschrei­ schen Formation Kuldana aus Nord­ tungsbeschreibung aus der Siwa­ ber mutmaßen, dass C. bhimachari pakistan benannt worden. In den lik-Formation. Sein Alter wird auf ein Vorfahre von C.striata, C. gre- Gesteinsschichten dieses Fundes 13 Millionen Jahre (Miozän, vgl. goryi ein Vorfahre von C. marulius sind schon Gondwana-Fischformen Synchronopse) geschätzt. Der Gat­ und C. romeri der von C. punctata nachweisbar, so etwa: Lungenfi­ tungsname weist auf die osteologi­ sein könnte. Aber spätestens durch sche, Knochenzüngler und Welse. sche Nähe zur Gattung Adamson (2010) ist das widerlegt, Mit der Namensgebung (anchi, gr.: hin. da sie nachweisen konnte, dass die nahe bei) drücken die Beschreiber Die letzten beschriebenen Schlan­ besagten rezenten Arten schon viel aus, dass sie diesen Fische morpho­ genkopffische sind unter anderem älter sind. logisch näher bei der heutigen Gat­ die von Lydekker aus dem Siwa­ Li/Musikasinthorn (2004) und tung Channa ansiedeln als an der lik-Vorgebirge. Sie wurden unter Adamson (2010) haben durch mole­ afrikanischen Gattung Parachanna. anderem vom sogenannten „Va­ kulargenetischen Untersuchungen gezeigt, dass einerseits die beiden Gattungen Channa (Schlangenköp­ fe Asiens) und Parachanna (Schlan­ genköpfe Afrikas) sogenannt mo­ nophyletischen Ursprungs sind, sprich einen gemeinsamen Vor­ fahren haben. Ich lasse mich auf die Spekulation hinaus, dass dies auch für die fossilen Gattungen gelten könnte aufgrund der ho­ hen morphologischen Merkmale, die die fossilen Schlangenköpfe aufweisen. Zuguterletzt halte ich Parachannichthys mit dessen os­ teologischer Nähe zur Gattung Pa- rachanna beachtenswert. Der ältes­ te Parachanna-Fund (Parachanna fayumensis Murray 2006) in Afrika ist etwa 20 Millionen Jahre älter als Parachannichthys. Offenbar gab es mehrere asiatische Entwicklungsli­ nien innerhalb dieser Familie, de­ ren genauen Zusammenhänge alles Channa bhimarchari Sahni & Kare 1977. (abgebildet durch R. Lydekker 1886 in andere als klar sind. Indian tertiary and post-tertiary Vertebrata Vol. 3 Tafel 37)

12 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 13 Literatur Jammu and Kashmir. Journal of the Murray, A. M; Thewissen, J. G. M. Palaeontological Society of India. (2008): Actinopterygian Adamson, E., D. Hurwood (2010): A Vol. 18. 36–43. Fishes from Pakistan, with the De­ reappraisal of the evolution of Asi­ Li, Xia; Musikasinthorn, P. (2004): scription of a New and Spe­ an snakehead fishes (Pisces, Chan­ Molecular phylogenetic analyses of cies of Channid (Channiformes). nidae) using molecular data from snakeheads (: Channi­ Journal of Vertebrate Paleontology multiple genes and fossil calibra­ dae) using mitochondrial DNA se­ 28: 41. tion. Molecular Phylogenetics and quences. Ichthyological Research. Sahni, Ashok; Khare, K.S. (1977): A Evolution.Vol 56, No 2.707–717. Vol. 53. No. 2. 148–159. middle Siwalik fauna from Lad­ Gayet, Mireille (1988): Découverte Lydekker, Richard (1886): Indian ter­ hyani (Haritalyangar), Himachal du plus ancien Channiforme (Pis­ tiary and post-tertiary Vertebrata. Pradesh. Biological Memoirs: an in­ ces, Teleostei) Parachannichtys (Memoirs of the Geological Survey ternational journal of biological dis­ ramnagarensis n.g., n.sp., dans le of India. Palaeontologia Indica ; Ser. ciplines. Vol. 2. No. 1–2. 187–214. Miocène moyen des Siwaliks (Ram­ 10) Salis, Katharina, von (1967): Geo­ nagar, Jammu et Cachemire, Inde). McClelland, John (1844): Notice of logische und sedimentologische Implications paléobiogéographies. a fossil fish – the supposed Rana Untersuchungen in Molasse und Comptes rendus de l’Académie des diluvii testi, or «Fossil Batrachian» Quartär südöstlich Wolhusen. Mit­ Sciences (Ser. 2). Vol. 307. No. 1. of Dr. Cantor. Calcutta journal of na­ teilungen der Naturforschenden 1033–1036. tural history and miscellany of the Gesellschaft in Luzern. Vol. 21. Khare, Sushil Kumar (1976): Eocene arts and literature and sciences in 1–106. fishes and turtles from the Subha­ India. Vol. 4. 83–87. thu formation, Beragua Coal mine, Wikipedia

rie „The Fauna of British India, Francis Day – Fleißig und umstritten Including Ceylon an Burma“), worin er über 1400 Süßwasser- und Meeresfische beschrieb. 1865 erschien seine Arbeit über die „Fishes of Malabar“ und später, wieder in Großbri­ tannien, eine Monografie über die Salmoniden Englands und Schottlands. Aufgrund seiner wissenschaftlichen Verdienste verlieh ihm die Universität von Edinburgh einen Ehrendoktor­ titel, mangels anderer Mög­ lichkeiten im Fach der Rech­ te. Alber Günther, gebürtiger Schwabe und später Direktor der zoologischen Abteilung des Ctenops nobilis, von Francis Day dargestellt (aus Day, Fishes of India) Britischen Museums hielt gro­ ße Teile der ichthyologischen Arbeiten Days für fragwürdig (* 2. März 1829 in Maresfield, Orden „Cavaliere dell‘Ordine und widmete ihnen eine aus­ Sussex, † 10. Juli 1889 in Chel­ della Corona d‘Italian“ aus­ führliche Kritik (Examination tenham) war Arzt und ab 1852 gezeichnet. Seine ichthyolo­ of certain „Remarks on Indian Sanitätsoffizier der East India gischen Kenntnisse eigne­ Fishes“ made by Mr. Francis Company in Madras. Von 1871 te er sich autodidaktisch an. Day in the Proceedings of the bis 1877 war er Generalinspek­ Von 1875 - 1878 schrieb Day Zoological Society. Proc. Zool. teur für Fischerei der Kronkolo­ seine Monografie „The Fishes Soc. London: 761–766). Day nien Indien und Burma. Day war of India“ und das für uns be­ starb in seinem Haus an Ma­ Mitglied des „Order of the Indi­ deutendere zweibändige Werk genkrebs. cps an Empire“ und wurde mit dem „Fishes“ (erschienen in der Se­

14 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Blyth nach Indien, Kalkutta, wo er Sitang River and its tributary Edward Blyth bis 1862 als Kurator der Royal Asi­ streams, Tenasserim Provinces. - der „Schreibtischtäter“ atic Society of Bengal tätig war. Er Journal of the Asiatic Society of katalogisierte die dort gesammel­ Bengal 29 (2): 138–174. ten Vögel, beschrieb viele Arten, Blyth, E. (1860): The cartilaginous konnte aufgrund seines geringen fishes of lower Bengal. Journal of (* 23. Dezember 1810 in London; † Gehalts aber keine Reisen im Land the Asiatic Society of Bengal 29 (1): 27. Dezember 1873), ältestes von unternehmen. 1862, nach dem Tod 35–45. vier Kindern, wuchs in ärmlichen seiner Frau (1857) depressiv, kehr­ Verhältnissen auf. Als er zehn te er nach London zurück. Ein Jahr Jahre alt war starb sein Vater. Der später schied er aus der Royal Asi­ Mutter gelang es trotzdem, Ed­ atic Society of Bengal aus, wurde ward den Schulbesuch zu ermögli­ aber zum Ehrenmitglied ernannt. chen. Die Biographen sind sich un­ Seine wichtigsten Arbeiten galten eins ob Blyth Drogist wurde oder den Vögeln (das wichtigste Werk, Chemie studierte, betonen aber „The Natural History of the Cra­ sein naturhistorisches Interesse. nes“ wurde erst 1881, nach seinem 1832 erwarb Blyth eine Drogerie im Tod, veröffentlicht) und den Säu­ Süden Londons (Lower Tooting), getieren Indiens, Burmas und Cey­ arbeitete nebenher als Chemiker lons (heute Sri Lanka). Die nicht und erweiterte seine zoologischen weniger bedeutenden kleineren Kenntnisse. Er hielt naturkundli­ Arbeiten über Fische entstanden che Vorträge und veröffentlicht Ar­ eher nebenbei und im Rahmen sei­ tikel in „The Magazine of Natural ner katalogisierenden Tätigkeit. Da History“. 1837 geht er mit seinem Blyth, ein Zeitgenosse Charles Dar­ Geschäft pleite und wird Kurator wins, auch einige Thesen zur Ent­ der Ornithological Society of Lon­ stehung der Arten veröffentlichte, don. In dieser Zeit übersetzt er die wird er heute von den „Kreationis­ Bände über Reptilien, Vögel und ten“ in Anspruch genommen. cps Säugetiere von George Cuviers „Regne distribué d‘apres Blyth, E. (1860): Report on some Edward Blyth son organisation“. 1841 reiste fishes received chiefly from the (zeitgenössische Darstellung)

Rasante genetische Anpassung an Gefangenschaftsbedingungen

Von Thomas Seehaus

Biologen der Oregon State Univer­ sity haben an Regenbogenforellen (Oncorhynchus mykiss) festge­ stellt, dass sie sich schon innerhalb einer Generation genetisch an die Bedingungen einer Zuchtanlage anpassen. Die Biologen gehen da­ von aus, dass Eigenschaften der wildlebenden Verwandten ebenso schnell verloren gehen. Von der Geschwindigkeit, mit der die Ver­ änderungen geschehen, waren die Forscher überrascht. Gerechnet hatten sie damit, dass sich solche Effekte erst nach vielen Generatio­ nen zeigen würden. Diese Erkenntnis hat eine hohe Bri­ sanz für Wiederansiedlungsprojek­ Wie schnell reagieren die Gene unserer Aquarienfische? (Foto: Jürgen Schmidt)

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 15 te von bedrohten Fischarten. Da in mutung, dass eine schnelle Anpas­ occur in a single generation. PNAS Gefangenschaft niemals die Bedin­ sung von Wildformen an die Be­ (Proceedings of the National Aca­ gungen des ursprünglichen Biotops dingungen in Aquarien stattfindet, demy of Sciences of the United Sta­ hundertprozentig zu imitieren sind, immer wieder stark konträr disku­ tes of America) 109 (1): 238–242. können solche Pläne zum Scheitern tiert. Jetzt konnte ein solcher Effekt Review: verurteilt sein, da der Fortpflan­ erstmals wissenschaftlich nachge­ http://www.wissenschaft.de/wis­ zungserfolg in Gefangenschaft ge­ wiesen werden. senschaft/news/314744.html züchteter Fische in der freien Natur Quelle: Abstrakt der Online-Vorveröf­ wesentlich geringer ist, als der der Christie, M. R., Marine, M. L., fentlichung vom 19.12.2011: ursprünglichen Wildfänge. French, R. A. & M. S. Blouin (2012): http://www.pnas.org/cgi/ Innerhalb der IGL wurde die Ver­ Genetic adaptation to captivity can doi/10.1073/pnas.1111073109

Dies ist eine sehr alte Geschichte und sie könnte fast unter der Rubrik „aquaristische Kriegserlebnisse“ erschei- nen, wenngleich sie für die Zeit eines tatsächlichen Krieges zu jung ist und auch nur über den ständigen Krieg eines Aquarianers mit dem zu knappen Platz und dem zu großen Habenwollen berichtet. Trotzdem, glaube ich, ist die Geschichte nicht uninteressant, denn sie könnte jederzeit immer wieder passieren und sie passiert auch immer wieder, wenn auch, leider, mittlerweile mit anderen Protagonisten.

Der „Supermakropode“ Belontia signata oder wie man es nicht machen sollte und wie es doch manchmal klappt

Von Karl-Heinz Roßmann

Die Vorstellung der Beteiligten, Regenwaldbächen kommt er nicht ausgewachsene Tiere in allen nach Wichtigkeit geordnet vor. Die Gattung Belontia hat ein Merkmalen. Hauptrolle: Belontia signata, (Gün- eigenartiges Verbreitungsmuster. Statisten und arme Opfer: mehre­ ther, 1861), auch als Ceylonmakro­ Der andere Gattungsvertreter, Be- re Cichliden der Gattungen Pelvi- pode bekannt, aber mit den Ange­ lontia hasselti, lebt auf Sumatra cachromis und Pseudocrenilabrus hörigen der Gattung Macropodus und der malaiischen Halbinsel, zoo­ Verursacher der Ereignisse und von nicht besonders eng verwandt. geographisch also „in einer ande­ der Geschichte total überrollt: ein Der Fisch lebt nur auf Sri Lanka ren Welt“. Darüber, wie diese Ver­ aquaristisch noch recht unerfahre­ (früher Ceylon), dort vor allem im breitung zustande gekommen ist, ner Zivildienstleistender (auch eine Westen und Süden in den größeren gibt es viele Theorien, die netteste ausgestorbene Gattung) Flußsystemen der Insel, wie Maha­ ist die, dass der indische Subkonti­ Die Geschichte beginnt damit, dass weli Ganga, Bentota Ganga, Kalu nent auf seinem Weg nach Norden besagter Zivi mal wieder auf Zoola­ Ganga und Kelani Ganga. Dort ha­ an Südostasien vorbeigeschrammt dentour in der Zooabteilung eines ben sich mehrere verschiedene Lo­ ist und dabei einen Ur-Belontia großen Supermarktes vier Ceylon­ kalvarianten gebildet, eine davon „abgekratzt“ hat. makropoden entdeckte. ist als Subspezies Belontia signata Belontia signata ist ein kapitaler Der Zivi beschäftigte sich zu dieser jonklaasi Benl & Terofal 1975 be­ Brocken, mit bis zu fünfzehn Zen­ Zeit vor allem mit kleinen west­ schrieben worden. timeter für ausgewachsene Tiere afrikanischen Cichliden, hatte dafür Belontia signata bewohnt die ruhi­ kann die Literatur aufwarten. Die aber nur zwei Aquarien zur Verfü­ gen Randbereiche und Außenstän­ Geschlechter sind praktisch nicht gung, eines von 80 Zentimeter und de der Flüsse, in den Schwemm­ zu unterscheiden, Männchen und eines von 40 Zentimeter Kantenlän­ landebenen und den kleinen Weibchen gleichen sich auch als ge. Im 40er wuchsen zu dieser Zeit

16 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 einige Pseudocrenilabrus victoriae en „kariert“ unter einem kleinen Weibchen bei der Revierverteidung heran und das 80er war uneinge­ Eigelege an der Oberfläche in der helfen und Revier war da, wo auch schränktes Reich eines Pelvicachro- Aquarienecke, die beiden kleinsten nur ein Jungfisch war. Die Pelvi- mis sp. aff. subocellatus „Nigeria“- Fische gut versteckt und das größ­ cachromis durften ab sofort ihre Paares. Dass diese Herrschaft bald te Tier unablässig das Aquarium Höhle nicht mehr verlassen, Zeit ein abruptes Ende finden würde, nach Feinden absuchend vorfand. für die Evakuierung. Die beiden an­ war unserem Zivi durchaus nicht Plötzlich und unerwartet hatten die deren Belontia waren schon vorher klar, als er sich die vier Belontien Belontien gelaicht. Sie hatten nicht entfernt worden. für wenig Geld einpacken ließ. „Das wie erwartet ein Schaumnest ge­ Und so wuchsen unter Fütterung sind auch nur so eine Art Makropo­ baut, und auch, dass offensichtlich mit Artemia und später Cyclops den“, dachte sich der unwissende das Männchen das Gelege pflegt zwanzig junge Belontia signata bis Zivi, „die werden bei den Pelvis und das zumindest in diesem Fall zu einer Größe von etwa drei Zen­ schon klar kommen“. Kamen sie größere Weibchen das Revier ver­ timeter bei ihren Eltern auf. Dann auch, nur ganz anders als der jun­ teidigt, war der damals verfügba­ fingen die Alten an, ihre Jungen zu ge Mann sich das vorgestellt hatte. ren Literatur nicht bekannt. Das vertreiben und die mussten dann Als Erstes verschwanden die Be­ komplette Brutpflegeverhalten von zu einem unserem Zivi gut bekann­ lontien scheu in den Pflanzen, um Belontia signata wurde erst Jah­ ten Zoohändler umziehen. Ach so, mit ihren großen ausdrucksvollen re später von Vierke beschrieben. noch ein paar technische Daten: Augen die Umgebung zu beobach­ Und auch die IGL, wo man jeman­ das ganze Drama spielte sich bei ten. Große ausdrucksvolle Augen den hätte fragen können, gab es 24 °C und in Odenwälder Leitungs­ sind bei Fischen nicht unbedingt nicht, die wurde erst fünf Jahre wasser von 4 °GH und pH 7,0 ab. Ausdruck großer Gefühlstiefe, son­ später gegründet. Seit damals sind achtunddreißig dern oft der eines räuberischen Für die Pelvicachromis wurde es Jahre vergangen, aus dem unbe­ Wesens. Und so waren die Zwei­ jetzt anstrengend. Von der linken darften Zivi von damals ist ein, zentimter-Pseudocrenilabrus, die unteren bis zur rechten oberen Zitat, „IGL-Urgestein“ geworden das Aquarium mitbewohnten, am Ecke gehörte das Aquarium jetzt und das hat diese alte Geschichte nächsten Tag verschwunden. dem Belontia-Weibchen. Die Pel- ausgraben müssen, weil ja sonst Mit den Pelvicachromis herrschte vicachromis führten mittlerweile keiner was über Belontia signata Frieden, die bewachten nach wie Junge und verteidigten den Rest schreibt. Und wie es so passiert vor ihre Bruthöhle und wurden und brachten mit ihren paarweisen beim Schreiben, irgendwie habe von den Belontien respektiert. Die Angriffen immer wieder das allein ich Lust bekommen, mir nach acht­ Belontien gingen für, sagen wir verteidigende Belontia-Weibchen unddreißig Jahren mal wieder das mal, Makropodenverhältnisse sehr in die Klemme. Nach ein paar Ta­ hochinteressante Verhalten von friedlich mit einander um, es bil­ gen schwammen die jungen Belon­ Belontia signata anzugucken. Also: dete sich eine Rangordnung vom tien frei und das änderte die Szene wer immer Belontia signata ab­ größten und buntesten Tier bis zur komplett. Ab jetzt war das Männ­ zugeben hat, her damit! Ich habe kleinen „grauen Maus“. Wilde Ja­ chen von seinen Pflichten bei der auch mittlerweile ein paar Aquari­ gereien, wie sie bei Makropoden in Nestpflege befreit und konnte dem en mehr. so einem Aquarium unvermeidlich gewesen wären, blieben aus. Es kam nur zum gegenseitigen Impo­ nieren, während dessen der Über­ legene sich auffallend hell-dunkel- kariert zeigte. Sehr bald war klar, dass die Belontien große Brocken schätzten, sie bekamen Bachfloh­ krebse und die häufigen Wiesen­ grashüpfer, die mit gutem Appetit gefressen wurden. Auch Schmeiß­ fliegen wurden gefressen, sogar die harten Imagines der Mehlwür­ mer wurden genommen. Vom „Fall­ out“ dieser Fütterung profitierten auch die Pelvicachromis, die in ih­ rer Höhle bald ein Gelege bewach­ ten. Die Belontien hielten sich in respektvollem Abstand. Bis eines Tages der Zivi nach Hause kam, So kennen wir den Ceylonmakropoden aus dem Kottawa-Forest das zweitgrößte Tier der Belonti­ (Foto: IGL-Archiv)

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 17 Ambat Gopalan Kutty Menon Weltgrößte Inder erforschen Indien Aquaristik-Show abgesagt

Das laut Guinness-Rekordliste mit über 9.000 Quadratmeter Verkaufsfläche „größte Zoo­ beit suchte und fand, ehrte ihn fachgeschäft der Welt“, Zoo- die Universität von Madras spä­ Zajac in Duisburg-Neumühl, ter mit der Ehrendoktorwürde. teilt seinen Katalogkunden per Menon verkörperte eine neue Ge­ Aufkleber und auch auf sei­ neration selbstbewusster und vom ner Homepage mit, dass die britischen Einfluss unabhängiger Aquaristikmesse „Zierfische indischer Naturwissenschaftler, & Aquarium“ nach 14 Jahren die eigene Ziele verfolgten und nicht mehr stattfindet. Statt­ mit großem Stolz die Biologie ih­ dessen werden verschiedene rer (weiteren) Heimat erforschten. Veranstaltungen in den Ge­ Seine für uns wichtigsten Arbei­ schäftsräumen angekündigt. ten sind katalogische Zusammen­ Gleichzeitig mit dieser für viele stellungen der süd- und südost­ Aquarienfreunde enttäuschen­ asiatischen Ichthyofauna, speziell den Nachricht steht Zoo-Zajac der Karpfenfische sowie die von hart im öffentlichen Kreuzfeu­ ihm initiierte, ständig aktualisierte er, denn Ende Januar 2012 soll Liste der gefährdeten Fischarten der Ladenverkauf von Hunde­ Der indische Ichthyologe Menon. (Uni­ Indiens. Menon war Mitglied der welpen beginnen. Verschiede­ versity of Madras) Fish Specialist Group der IUCN, ne Tierschutzorganisationen Gründer und Präsident der Indian laufen dagegen Sturm und Ichthyological Society und Grün­ laden zu einer Demonstration (* 19. April 1921, † 11. April 2002), der und Herausgeber der ichthyo­ in Duisburg ein. Allein die für wurde in die indische upper class logischen Zeitschrift „Matsya“. ihre eindrucksvollen Aktionen geboren. Sein Vater war Mediziner Eine bereits seit Jahren in Arbeit bekannte „Peta“ ließ bis Mitte am Pasteur Institut, ermöglichte befindliche Revision der Gattung Januar durch ihre Unterstützer ihm die bestmögliche Schulaus­ Puntius blieb unvollendet. annähernd 35.000 Protestmails bildung und das Studium an der an Zoo-Zajac senden. Und auf renommierten Universität von Facebook ist eine spezielle Madras. 1952 promovierte Menon Menon, A. G. K. (1950): Notes on Seite „Gegen den Verkauf von bei dem berühmten Ichthyologen fishes in the Indian Museum. XLII. Hundewelpen bei Zoo Zajac“ Prof. Sunder Lal Hora und heira­ On a new loach from Poona. XLIII. (http://www.facebook.com/ tete ein Jahr später die Enkelin On a small collection of fish from pages/Gegen-den-Verkauf- des letzten Maharaja von Kochi. East Punjab. XLIV. Fishes from the von-Hundewelpen-bei-Zoo-Za Menons erste wissenschaftliche Kosi , Nepal. Records of jac/189591251072107?sk=wal Arbeiten galten der Unterstüt­ the Indian Museum (Calcutta) 47 l&filter=1) entstanden. Nach­ zung von Horas „Satpura Hypo­ (2): 225–237. dem die Firma bereits vor ei­ these“, nach der eine Landbrücke Menon, A. G. K. (1955): Further nigen Jahren mit dem Verkauf zwischen dem indischen Subkon­ observations on the fish fauna of von Jungkatzen eine Protest­ tinent und der malaiischen Halbin­ the Manipur State. Records of the welle auslöste, stellt sie sich sel die geographische Verbreitung Indian Museum (Calcutta) 52 (1): nun erneut in ein schlechtes der dort lebenden Fischgattun­ 21–26. Licht. Alle Zoofachgeschäfte gen ermöglichte. In der Folge lag Menon, A. G. K. (1999): Check list in Deutschland, zuletzt nach Menons Forschungsschwerpunkt – fishes of India. Re­ langem Zögern auch die Zoo­ nicht nur bei den Süßwasser- und cords of the Zoological Survey of abteilungen des Warenhaus­ Meeresfischen sondern vor al­ India. Miscellaneous Publication, konzerns Karstadt, haben den lem auch bei der Zoogeographie Occasional Paper No. 175: 1–366. Verkauf von Hunden schon vor Süd- und Südostasiens. Für die­ Menon, A. G. K. and K. V. Rama Rao annähernd zwanzig Jahren se sehr produktive Forschung, (1974): On the dates of the parts of mit dem Argument, damit den in deren Rahmen Menon als ers­ Day‘s `Fishes of India.‘. Journal of Tierschutz zu unterstützen, ter indischer Wissenschaftler the Society for the Bibliography of endgültig eingestellt. cps die internationale Zusammenar­ Natural History 7 (1): 143.

18 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 In dem Ringen um die wissenschaftlich korrekte Bezeichnung für die beiden Fadenfischgattungen blieb erneut ein nicht nur bei diesen Labyrinthfischen häufig vernachlässigter Aspekt außen vor: Was wissen wir denn über diese Fische?

Meine Probleme mit dem Zwergfadenfisch

Von Christian-Peter Steinle

Über den indischen Zwergfaden­ kistan, Indien und Bangladesch einem Fortschrittsstadium, bei dem fisch, den ich jetzt einfach Zwerg­ verbreitet und der kleinste und be­ wir gerade mit der dreieckigen Va­ fadenfisch nenne und nicht anders, kannteste Vertreter der westlichen riante experimentieren. habe ich in letzter Zeit über 100 Fadenfische ist. Er sei weit über 1961 schrieb Arend van den Ni­ aquaristische und wissenschaft­ sein ursprüngliches Vorkommen hi­ euwenhuizen, dass Zwergfaden­ liche Veröffentlichungen gelesen. naus verbreitet und besiedelt Fließ­ fische, die ganzjährig bei hohen Vom nicht enden wollenden Zucht­ gewässer mit Strömung, Bäche Temperaturen bis 27 °C gehalten bericht bis zum „Steckbrief“ in und Seen mit dichter Vegetation. wurden, recht früh an „Wasser­ Handbüchern und Atlanten, und Gemessen an der Entwicklung des sucht“ sterben. Zufällig hätten je­ zwar in dem Zeitraum von 1912 bis Rades befinden wir uns hinsichtlich doch einige Liebhaber herausge­ 2010. Dabei fiel mir auf, dass sich unserer Kenntnisse über diese po­ funden, dass die Überwinterung alle diese Arbeiten weitestgehend puläre Labyrinthfischart damit in bei niedrigem Wasserstand und und mit nur ganz geringen Abwei­ chungen gleichen. Diese Ausnah­ men sind marginal und nur dann wirklich informativ, wenn es sich dabei um ökologische Daten, um Fundorte oder um eine einzige spektakuläre Verhaltensbeobach­ tung handelt (das von Jörg Vierke erstmals dokumentierte Spucken). Für eine Süßwasserfischart, die be­ reits 1903 nach Deutschland einge­ führt wurde (durch die Firma Stüve, Hamburg) und seitdem ohne Unter­ brechung zum „Standardangebot“ des Tierhandels gehört, ist diese Feststellung zumindest bemer­ kenswert. In seinen „Gangetic Fishes“ be­ schreibt der britische Mediziner Francis Hamilton den Zwergfaden­ fisch 1822 alsTrichopodus „ Lalius pinna caudali flabelliformi, integra; fasciis lateri rubris. B 4 ? D 16/24, P 9, V 1, A 18/35, C 16+“. 190 Jah­ re später entnehme ich der weit überschätzten Datenbank Fishba­ se, dass es sich um einen lucioce­ phalinen Labyrinthfisch handelt, der im männlichen Geschlecht bis zu 8,8 Zentimeter Gesamtlänge erreicht, benthopelagisch in der tropischen Klimazone lebt, in Pa­ Die Zeichnung zur Erstbeschreibung (aus Hamilton, Gangetic Fishes)

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 19 ihnen verzweifelt. Das hat Gründe. Meine ersten Zwergfadenfische kaufte ich als Schüler beim Zoohaus Mannes in Freiburg. Es war ein Trio, ein Männchen, zwei Weibchen und natürlich waren sie bereits weitge­ hend ausgewachsen. Damit fängt es nämlich schon an, dass man keine Ahnung hat, wie alt Zwerg­ fadenfische im Handel sind und auf welche Weise sie groß wurden. Mein erstes Trio war vermutlich schon zu alt oder kam aus keinem guten Haus. Statt sich in der immer und überall gelobten Farbenpracht zu zeigen, schwammen die Fische träge umher, zeigten recht schnell Anzeichen von Vergreisung und starben. Das nächste Paar sorgte dann für meine erste Erfahrung mit dem, was man lapidar „infektiö­ se Bauchwassersucht“ nennt und So sieht ein gesunder Zwergfadenfisch in der Natur aus sich an vom Körper abgespreizten (Foto: Karl-Heinz Roßmann) Schuppen, aufgeblähtem Bauch und schleimigem Kot erkennen lässt. In diesem Fall aufgrund von Temperaturen zwischen 20 und den Schmelzwassern des Himalaya Flagellaten, für die ich mich seither 24 °C die Lebenszeit der Fische beeinflusst werden. auch sehr interessiere und weshalb deutlich verlängert und die Fort­ Aber warum interessiere ich mich ich mir zur Konfirmation ein Mikro­ pflanzungsbereitschaft begünstigt. dafür, was wer wann über Zwerg­ skop gewünscht hatte. Später be­ Das entspricht, wenigstens das fadenfische zu Papier oder ins kam ich durch Zwergfadenfische wissen wir heute, weitestgehend Internet gebracht hat? Zwergfa­ aus dem Großhandel meinen Erst­ den natürlichen Jahreszyklen der denfische sind für mich vor allem kontakt mit Flavobacterium psych- westlichen Fadenfische, die ja am Alptraumfische. In vierzig Aqua­ rophilum, das für die Columnaris­ nördlichen Rand des tropischen rianerjahren habe ich sie immer krankheit verantwortlich ist. Mit Klimagürtels verbreitet sind und wieder gepflegt, wurde jedes Mal der ersten erworbenen Zuchtform, deren Lebensräume deutlich von neu überrascht und bin schier an mit riesigen kupferroten Männ­ chen, die nur dank Anabolika so groß werden konnten, lernte ich die Auswirkungen von Saprolegnia- Mykosen kennen. Eigentlich hatten alle meine Zwergfadenfische lange Zeit immer irgendetwas, woran sie rasch starben, aber niemals eine banale Ichthyophthiriose, die ich mit einer Prise Salz hätte beseiti­ gen können. Nieuwenhuizen schrieb auch vom Gruppenlaichen, wenn man meh­ rere Zwergfadenfischpaare im gleichen Aquarium pflegt. Wie die laichprallen Weibchen praktisch Schlage stehe vor dem prächti­ gen Schaumnest eines ohne Ende werbenden Männchens. Ich wäre schon froh gewesen, wenn eines meiner Männchen nur ansatzweise Und so als seltenes Prachtstück der neonblauen Zuchtform ein Schaumnest gebaut hätte. Und (Foto: Carmen Scharschmidt) das, ich werfe es ein um hier nicht

20 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 den völligen Dilettanten zu geben, zu einem Zeitpunkt als sich in mei­ nen Aquarien schon Wilfangdiskus, Rasbora maculata und Badis badis regelmäßig und erfolgreich ver­ mehrt hatten. Der späte Erfolg kam erst, nach­ dem ich Harald Hehl bei einer IGL- Tagung, lange ist das her, war es in Alzey oder Rheinfelden, einen Beutel kleiner grauer Fischchen abgekauft hatte, von denen er fest überzeugt behauptete, es würden Zwergfadenfische daraus. Das habe ich ihm einfach geglaubt und die Tiere in ein Aquarium gesetzt, das eigentlich für Moschusschildkröten geklebt wurde. 100 x 60 x 25 Zen­ timeter maß es, der Boden war mit handelsüblichem Kies bedeckt und von Wasser vor lauter Wasserna­ bel (Hydrocotyle vulgaris), den ich aus einem öffentlichen Teich bei Solingen mitgebracht hatte, nicht mehr viel zu sehen. Das Aquarium Noch ein vorbildliches Männchen des Zwergfadenfischs (Foto: IGL-Archiv) war ohne Filter, ohne Heizung, das Wasser hatte also Zimmertempera­ tur, darüber brannte zwölf Stunden eine kaltweiß strahlende Leucht­ In diesem Aquarium haben die die schließlich gesund heranwuch­ stoffröhre und gegen die drohende Zwergfadenfische eigentlich stän­ sen. Danach habe ich das nie mehr Verlandung wurde vierzehntägig dig gelaicht, nur nicht im mitteleu­ versucht und mich auf maulbrüten­ ein Eimer Wassernabel entfernt ropäischen Winter. Unter den kaum de Kampffische konzentriert. Aber über den sich meine Schmuck­ veränderten Gegebenheiten, also ich weiß noch, dass ein Weibchen schildkröten freuten. Alle zwei in ihrer eigenen sowie der Gesell­ fast viereinhalb Jahre alt wurde. Tage gab es eine Portion bunt ge­ schaft von Wassernabel und eben­ Jetzt würde ich gern wieder mischtes Tümpelfutter, sehr selten so reichlich Posthornschnecken, Zwergfadenfische pflegen. Des­ aufgetaute Zuckmückenlarven, und kamen sogar wenige Jungfische halb habe ich die ganze alte und wöchentlich etwa 30 Prozent Was­ durch, die ihren Eltern in nichts neue Literatur gewälzt und des­ serwechsel aus der ungefilterten nachstanden. Nur einmal habe ich halb streune ich auch überall, wo Regentonne. Mehr war nicht. Aller­ versucht, eine Brut aufzuziehen. In ich gerade bin, durch Tiergeschäf­ dings auch nicht seitens der Zwerg­ einem hygienisch betriebenen 80er- te. Schöne, gesunde und vielver­ fadenfische, denn von denen hatte Aquarium, mit Nanofutter aus dem sprechende Zwergfadenfische die ich wochenlang nichts gesehen. Bis Tümpel und einem staubfein zer­ dem natürlichen Erscheinungsbild ich den ersten zu Gesicht bekam, riebenen Aufzuchtfutter aus dem entsprechen, habe ich bisher nicht waren tatsächlich richtige Zwerg­ Handel, das vom Autor eines viel­ gefunden. Nicht im Zooladen an der fadenfische daraus geworden. Die fach aufgelegten Labyrinthfisch­ Ecke und auch in keiner Pet-Shop- Männchen so ganz klassisch, wie buchs einst sehr empfohlen wurde. Wonderworld. Zuchtformen, mal man sie von alten Fotos kennt, Tatsächlich hatte ich „Unmengen“ mehr blau, mal mehr rot, dagegen grazil, wunderschön gestreift und, zuerst winzigster später langsam überall. Aber die sind immer noch mangels anabolischer Hilfsmittel, in heranwachsender Zwergfadenfi­ „hochgeheizt“, augenscheinlich einer ihnen angemessenen Größe. sche. Aber sie entwickelten sich hinfällig, wenn sie von Antibiotika Jetzt war ich mutig, entfernte sehr schnell auseinander. Ein geringer auf Wasser umgewöhnt werden viel Wassernabel und schaffte da­ Teil wuchs voran, etwa die doppel­ und eigentlich auch schon viel zu durch Schwimmraum, in den sich te Anzahl hinkte deutlich hinterher alt für die Aquarienkarriere eines die Fadenfische erst nach vielen und der große Rest, darunter einige kurzlebigen Labyrinthfischs. Ich Tagen wagten. Drei Männchen hat­ Fischchen mit Verkrüppelungen, werde also warten, bis wieder mal te ich und vier vor Laichansatz fast starb nach und nach. Ich weiß nicht ein IGLer seine Nachzuchten anbie­ platzende Weibchen. Ein Fisch war mehr genau ob es zwanzig oder tet und dann zugreifen. Gut, dass abgängig. dreißig Zwergfadenfische waren, es die IGL gibt.

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 21 Nein, es ist noch nicht Schluss. Ich Stabilität zu fördern; es ist nicht veröffentlicht, in der er, ohne den wechsle mal kurz vom Autor zum dazu bestimmt, angewandt zu wer­ Meyers vor 89 Jahren unterlaufe­ Redakteur und erkläre, warum in den, um einen seit längerer Zeit nen Fehler zu wiederholen, den ihn diesem Artikel die wissenschaft­ gebräuchlichen Namen, der dessen überzeugenden Gattungsnamen liche Artbezeichnung des Zwerg­ älteres Synonym ist, umzustoßen“. einfach festlegt. Mit dieser Arbeit fadenfischs nicht erwähnt wird. Vor diesem Hintergrund ist die mit rechne ich in überschaubarer Zeit. Über die Problematik des regelge­ vielen Argumenten untermauerte Bis dahin darf in dieser Zeitschrift rechten Gattungsnamens wurde in Umbenennung der Colisa in Tri- jeder seine Fadenfische gattungs­ den letzten Jahren viel geschrieben chogaster und der Trichogaster in technisch so bezeichnen, wie er und geredet. Wer sich dafür wirk­ Trichopodus ohne eine eindeutige es für richtig hält. Wer überzeugt lich interessiert hat von Derijst Entscheidung der ICZN nicht ver­ davon ist, schreibt über seine Tri- über Töpfer und Seidel bis Schäfer tretbar. Es gibt darum keinen ver­ chogaster lalius oder Trichopodus alles gelesen und kann sich sein ei­ nünftigen Grund den status quo leerii, wer der Stabilitätsprämisse genes Bild machen. Für diese Zeit­ vor Derijst zu verlassen, solange treu bleibt, schreibt andere Na­ schrift, so seriös und streitbar wie eine solche verbindliche Entschei­ men. Es soll kein neuer unsinniger die IGL an und für sich, sollen die dung nicht getroffen ist. Bisher Streit entfacht und kein schon oft Nomenklaturregeln der ICZN (In­ liegen der ICZN keine entspre­ diskutiertes Argument wiederholt ternational Commission on Zoologi­ chenden Anträge vor. Dann gäbe werden. Und genau deshalb, um cal Nomenclature) gelten, in deren es noch die Möglichkeit, dass ein des lieben Friedens willen, steht in Artikel 23 zu lesen ist: „Das Priori­ Biologe eine revidierende Arbeit diesem Artikel immer nur Zwergfa­ tätsgesetz ist anzuwenden, um die über die westlichen Fadenfische denfisch und nichtColisa lalia.

Schon seit einiger Zeit wird aus dem östlichen Indien ein kleiner, roter Badis importiert, erst als Beifang, dann gezielt mit dem Handelsnamen Badis sp. „Buxar“ .

Issers oder issers nicht? Können wir Badis sp. „Buxar“ Badis singenensis nennen und wie pflegen wir ihn?

Von Karl-Heinz Rossmann

Eine Farbbeschreibung erspare meter lang, die Weibchen bleiben eines der Querbänder zu einer ich mir, die Bilder zeigen genug. noch kleiner, die eingeschränkte „Hantel“ verbunden. Es sei nur auf drei Kennzeichen Schwimmblasenfunktion, die Fi­ Wegen dieser Hantel fielen sie hingewiesen, die den Buxar-Ba- sche sind „Bauchrutscher“, und mir auch in einem Zoohandelsa­ dis von allen bisher bekannten als Merkmal, das auch bei kon­ quarium auf, in das sie wohl als Badis klar unterscheiden. Das servierten Fischen erkennbar ist, Beifänge mit Badis badis hinein­ sind die geringe Größe, Badis ein dunkler Fleck im weichen Teil geraten waren. Bekannterma­ sp. „Buxar“ wird im männlichen von Rücken- und Afterflosse, bei ßen lebt Badis badis in seinem Geschlecht gerade mal vier Zenti­ Tieren in Stresszeichnung durch großen Verbreitungsgebiet mit

22 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Trockengefallene Reisterrasse in Nepal Brettwurzelbaum im südindischen Regenwald

Indische Reisfeldlandschaft Badis singenensis, Männchen

Indische Straßenszene Badis singenensis, Männchen

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 23 verschiedenen anderen Badiden bei mir größer als 4,5 Zentime­ kamen die Bedenkenträger. Wir zusammen. Drei Fische waren es, ter, und ihrer Lebhaftigkeit er­ können doch nicht einfach einen ein erkennbares Männchen, ein oberten sich die Buxis, ja, auch Aquarienstamm einer neu be­ wahrscheinliches Weibchen und einen Kosenamen hatten sie schriebenen Art zuordnen, nur ein sehr weit heruntergekomme­ schnell, einen festen Platz zumin­ weil er genauso aussieht, lautete nes Tier, das sowohl von der Ge­ dest unter der Badis-Gemeinde. das Argument. Na ja! Und dann schlechtsbestimmung als auch Ein paar Worte zu den Pflegebe­ kam die Sache mit dem Fund­ von der Lebenserwartung her dingungen: die Fische scheinen ort. Es gibt nämlich nicht nur ein einen hoffnungslosen Eindruck von ihrem Schwimmverhalten her Buxar in Meghalaya, sondern machte. Ich nahm die beiden gut fließendes Wasser zu bewohnen. auch ein Buxa in Bihar, viele vie­ stehenden Fische mit und erlebte Deshalb und entsprechend ihrer le Kilometer weiter westlich. Und meinen nächsten Schock: beide nördlichen Herkunft, sitzen sie der Verwechslung Buxa/Buxar waren „Bauchrutscher“, konnten bei mir im ungeheizten Aquari­ war ich selbst schon aufgesessen also nicht wie alle anderen Badi­ um, das reichlich mit anubiasbe­ in meinem Artikel über Badis in den ohne Hilfe der Flossen frei im wachsenen Steinen eingerichtet unserer Zeitschrift. Wobei es na­ Wasser stehen. Sie waren lebhaft, ist. Ein schnell laufender Blubber­ türlich nicht gegen die Konspezi­ lebhafter als der Durchnitts-Badis filter sorgt für leichte Strömung. fität zweier Fische spricht, wenn und fraßen wie alle Blaubarsche Weil nordindische Gewässer in tausend Kilometer zwischen ih­ nur Lebendfutter, das aber sehr der Regel sehr „zivile“ Wasser­ ren Fundorten liegen. Wir haben bereitwillig. Am Schwimmver­ werte aufweisen, dürften Härte also jetzt die Erstbeschreibung halten änderte sich nichts und und pH keine große Rolle spielen, von Badis singenensis, benannt ich begann zu ahnen, dass das wenn Extreme vermieden wer­ nach dem Singen River in Aruna­ eventuell das Normale bei dieser den. chal Pradesh, einem Zufluss zum Form sein könnte. Nach relativ Es war völlig klar, dass es sich Brahmaputra. Und dieser Fisch kurzer Zeit begann das vermeint­ bei Badis sp. „Buxar“ um eine sieht genauso aus wie unser Ba- liche Weibchen meinen Verdacht eigene Art handeln musste, zu dis sp. „Buxar“, vor allem der dadurch zu bestätigen, dass es verschieden waren die Fische überaus kennzeichnende Fleck runder um den Bauch wurde. Das von allen anderen Badiden. Eine in der Afterflosse, den sonst kein Männchen färbte sich von back­ Artbeschreibung gab es aber erst Blaubarsch zeigt, ist vorhanden. steinrot nach weinrot um und be­ mal nicht. Mein derartiges Ansin­ Wir sollten unseren Fisch also gann nach Badis-Art eine Höhle nen an ihn lehnte Frank Schäfer getrost Badis singenensis, Geeta­ zu besetzen. Die bestand wegen mit der Begründung ab, keine kumari & Kadu, 2011 nennen. Die der Kleinheit des Besitzers aus Artbeschreibung ohne gesicher­ Wahrscheinlichkeit, dass ein bis einem leeren Apfelschnecken­ ten Typfundort zu machen. Guter dato unbekannter ganzer Arten­ haus. Nach ein paar Tagen war Mann! Denn den Namen „Buxar“ schwarm von Badiden mit diesem das Weibchen deutlich schlanker verdanken die Fische einer Anga­ Fleck in der Afterflosse existiert, geworden. Ich wartete noch eine be des indischen Exporteurs, zu erscheint mir geringer als die ei­ knappe Woche und schüttete den wenig, um daraus einen Typfund­ nes Sechsers im Lotto. Inhalt des Schneckenhauses in ort zu machen. So blieb es erst eine Kunststoffschale. Ergebnis: mal bei sp. „Buxar“, bis mir eines dreißig für Badis-Verhältnisse re­ Tages eine Veröffentlichung auf Literatur lativ große Larven. Die weitere die Festplatte flatterte, mit der Aufzucht war Badis-üblich pro­ Neubeschreibung eines Badis. Kullander, S.O. & R. Britz (2002): blemlos, und ja, die Jungfische Danke, Matthias! Bist auch ein Revision of the family Badidae entwickelten sich alle zu „Bauch­ Guter. (Teleostei: Perciformes) with de­ rutschern“. Ich guckte mir die Sache an, klarer scription of a new genus and ten Mittlerweile waren noch mehr Fall, da hat endlich einer den gu­ new , Ichthyological Ex­ Importe von diesen Fischen ge­ ten alten Buxar als Art beschrie­ ploration of Freshwaters 13 (4): kommen und alle waren „Bauch­ ben. Die Bilder, auch wenn es nur 295–372. rutscher“; diese Schwimmweise Bilder von konservierten Fischen Geetakumari, K. & K. Kadu (2011): ist also bei den Fischen der Nor­ waren, entsprachen in Farbe und Badis singenensis, a new fish malfall. Es gab dann auch recht Zeichnung völlig den Fischen, die species (Teleostei. Badidae) from schnell einen Handelsnamen wir als Badis sp. „Buxar“ schon Singen River, Arunachal Pradesh, für die Fische. Sie wurden nach lange kannten. Auch das mit North India. Journal of Threate­ dem Fangort, einem Ort im indi­ dem Verbreitungsgebiet kam hin, ned Taxa 3(9), 2085–2089. schen Bundesstaat Meghalaya, Meghalaya liegt dem indischen Schäfer, F. (2011): Neu beschrie­ Badis sp. „Buxar“ genannt. We­ Bundesstaat Arunachal Pradesh, ben. Ein Blaubarsch aus dem gen ihrer schönen roten Farbe, von wo die neue Art beschrieben Brahmaputra-Einzug. D. Aqu. u. ihrer Kleinheit, kein Tier wurde wurde, benachbart. Aber dann Terr. Z. (DATZ) 64 (12).

24 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Widmung: Ich werde es mir nicht nehmen lassen, diesen Artikel dem zu widmen, ohne dessen Privatimporte und dessen unermüdliche Zuchtarbeit es möglicherweise keinen einzigen Malpulutta in der IGL gäbe, unserem Mitglied Günther Ettrich.

Malpulutta kretseri, vom Problemfisch zum Selbstläufer

Von Karl-Heinz Roßmann

Und es geht doch! Malpulutta würde. Trotzdem zeigt ein Blick in gem Marktwert. Malpulutta ver­ kretseri ist eines der leider sehr die Bestandsliste, dass Malpulutta dankt seine Existenz im Aquarium wenigen Beispiele dafür, dass Be­ in gesunden Beständen erhalten also einigen wenigen, im Wesent­ standserhaltung in der Aquaristik ist und dass es viele langfristi­ lichen nur einem Unentwegten, möglich ist. Bei der Vorbereitung ge Züchter gibt, die diese Fische die immer wieder aus dem Kot­ dieses Textes ist mir aufgefallen, schon über viele Generationen tawa Forest auf Sri Lanka Fische dass über diese Fische sehr we­ pflegen und züchten. Eine ­inter mitgebracht und weiter vermehrt nig geschrieben wurde. Auch gibt essante Beobachtung ist die, dass haben. Mittlerweile ist der Fisch es kein wie auch immer geartetes die Malpuluttabestände erst dann in seiner Heimat streng geschützt. Malpulutta-Projekt, das sich mit zu blühen angefangen haben, als Legale Ausfuhren sind nicht mehr den Fischen befasst. Ihre Bestän­ die Importe aufhörten. Malpulutta möglich. Trotzdem sind die Be­ de werden mehr oder weniger ist nie in großem Stil kommerziell stände in der IGL gut, mit zuneh­ routinemäßig bei der Cotrips-AG gehandelt worden, für einen loh­ mender Tendenz. mit erfasst, ohne dass allzu viel nenden Fang sind die Fische im Ein paar Worte zur Biologie von Wirbel im die Fische gemacht Biotop zu selten und von zu gerin­ Malpulutta kretseri: die Fische

Die kleine Art ist auf Sri Lanka vom Aussterben bedroht (Foto: Anke Binzenhöfer)

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 25 gehören in die Verwandtschaft Lebendfutter. Die Fische laichen adultes Tier abgebildet, Ettrichs der Spitzschwanzmakropoden, mit Vorliebe in engen Höhlen wie ausgewachsen Männchen waren Pseudosphromenus, sie leben en­ Bambusrohren, PVC-Röhren und noch viel schöner. Ettrich hatte die demisch auf der Insel Sri Lanka Filmdosen. Die frischgeschlüpf­ Fische zuchtmäßig sehr bald „ge­ und auch dort nur in den Gebie­ ten Jungfische sind wie bei allen knackt“ und die ersten konnten zu ten mit Regenwaldklima, also nur Schwarzwasserlabyrinthern rela­ mir übersiedeln, mit dem Erfolg, im Südwesten. Das ursprüngliche tiv groß und fressen von Anfang dass ich mir sehr bald die Zähne an Verbreitungsgebiet dürfte die ge­ an Artemia-Nauplien. dem Fisch ausbiss. In puncto Was­ samten Sri Lankaesischen Tief­ serpflege konnte ich mit ihm nicht landregenwälder umfasst haben, mithalten, und Malpulutta braucht weil von diesen Tieflandregen­ Wie es anfing nicht nur relativ weiches, sondern wäldern kaum noch etwas übrig vor allem sehr sauberes Wasser. ist, sind Malpulutta nur noch in Malpulutta kretseri war schon im­ Spätere Erfahrungen zeigten mir, einem Waldgebiet zu finden, dem mer ein besonderer Fisch. Im gu­ dass ich meine ersten Versuche Kottawa Forest in der Nähe der ten alten Labyrinthfischbüchlein mit den Fischen in viel zu kleinen Stadt Galle. von Arend van den Nieuwenhui­ Aquarien begonnen hatte. Ökologisch gesehen sind Mal- zen, die älteren unter uns erinnern Es ging wohl nicht nur mir so. pulutta fakultative Schwarzwas­ sich vielleicht, ist Malpulutta kret- Lange Jahre führte Malpulutta ein serbewohner, sie können also im seri abgebildet, ohne dass Nieu­ Schattendasein in der IGL. Die Fi­ Schwarzwasser leben, sind aber wenhuizen etwas zu diesem Fisch sche wurden immer mal wieder nicht auf Schwarzwasser ange­ zu berichten weiß. Aber das Bild mitgebracht, denn der Kottawa Fo­ wiesen. Aquarienbeobachtungen verfehlte seine Faszination nicht. rest hatte sich zum touristischen zeigen, dass Malpulutta kretseri Es waren sicher nicht wenige, die Ziel für reisende Aquarianer ent­ durchaus bei geringen Härtegra­ damals beschlossen, diesen Fisch wickelt. Aber die Fische starben den und neutralem pH zu pflegen irgendwann mal pflegen zu wol­ immer wieder aus. Es gab Schwie­ und zu züchten sind, wenn der len. Aber bis zum Erstimport soll­ rigkeiten mit der Nachzucht. die Keimgehalt des Wassers gering ten noch viele Jahre vergehen. Fische laichten meist problemlos ist. Der Sinn dieser Eigenschaft Es war wohl der schon erwähnte ab, aber der Laich verpilzte. Vor ist wohl, dass Malpulutta vor dem Günter Ettrich, der sich als erster allem Versuche, die Gelege zu se­ stärkeren Konkurrenten, dem auf auf den Weg nach Sri Lanka mach­ parieren, um die Brut ohne den Sri Lanka praktisch allgegenwärti­ te, um Malpulutta-Biotope zu fin­ pflegenden Vater aufzuziehen, gen Pseudosphromenus cupanus, den und die Fische mitzubringen. scheiterten. Aber oft genug waren in ökologische Bereiche auswei­ Ich selbst habe damals Anfang der Laich oder Jungfische auch unter chen kann, denen dieser nicht so 90er Jahre die ersten Wildfänge der Obhut des pflegenden Vaters gut angepasst ist. Für die Haltung bei ihm gesehen und war begeis­ verschwunden. Der Laich war of­ und Zucht bedeutet das: weiches, tert. Der Fisch entsprach in allen fenbar extrem empfindlich gegen vor allem sauberes Wasser, leich­ Merkmalen genau dem, was ich zu stark bakteriell verunreinig­ te Strömung (Malpulutta lebt in mir nach dem Bild bei Nieuwenhu­ tes Wasser. Irgendwann erschien Regenwaldbächen), Temperatu­ izen vorgestellt hatte, mehr noch, dann der berühmte und viel belä­ ren um 24 °C, viel Deckung und Nieuwenhuizen hatte ein sub­ chelte Artikel von H.-J. Günther, der Malpulutta für ausgestorben erklärte, weil es ihm nicht gelun­ gen war, die Fische im Kottawa Forest zu finden. Malpulutta war natürlich nicht ausgestorben, aber die Aufmerksamkeit war geweckt für die Tatsache, dass die Fische im Kottawa Forest durchaus nicht häufig sind und, vor allem, dass sonst kein Fundort bekannt ist.

Wie es weiterging

Die sogenannten Nullerjahre be­ gannen, es tauchte eine neue Ge­ neration von Aquarianern auf, und Eine männliche „Waldbachblüte“. Malpulutta trägt diesen Namen zu Recht bei denen war Malpulutta kretseri (Foto: Anke Binzenhöfer) ein Thema. Junge Leute, von de­

26 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 nen ich noch nie gehört hatte, be­ ta bei mir hängengeblieben, zur würden, aber das kommt vielleicht gannen sich als Malpulutta-Züch­ krankheitsbedingten Betreuung auch noch. Malpulutta kretseri ist ter zu profilieren. Mehr Kenntnisse (nicht der Fische, die waren so in der Aquaristik angekommen. und verbesserte Möglichkeiten was von gesund). Der eigentlichen Ich will jetzt nicht das Fass auf­ der Wasseraufbereitung began­ Besitzerin konnte ich mittlerweile machen, ob solche Domestika­ nen, Erfolge zubringen. Die Arbeit klarmachen, dass sie ihre Fische tionserscheinungen gewünscht in der IGL begann sich zu syste­ nicht wieder kriegen wird, sie sind oder nicht. Was auf alle Fälle matisieren, die Arbeitsgruppen ist damit einverstanden, sie hat nicht unerwünscht sein kann, ist, entstanden. Ich als Spitzschwanz­ noch mehr davon und außerdem dass Malpulutta ein unter aquaris­ makropodenfreak war natürlich ist es mittlerweile überhaupt kein tischen Bedingungen zuverlässig genötigt, mir auch mal Malpulut- Problem mehr, an Malpulutta zu zu züchtender Fisch (geworden?) ta anzutun, nur um mitreden zu kommen, obwohl der Fisch schon ist, der seinen Wildformcharme können. Wie gut, dass ich zu der viele Jahre nicht mehr im Handel und sein Aussehen behalten hat Zeit den reitenden Boten spielen ist. Ja, und die Malpulutta sind und der Himmel bewahre uns vor musste, um Malpulutta aus dem schon wieder anders. Entweder „Blutsauffrischungen“. Und den Ettrichschen Bestand weiter zu ich bin als Aquarianer noch bes­ Kottawa Forest auch! geben. Und noch besser, dass Et­ ser geworden (immer noch sehr trich mir viel zu viele mitgegeben unwahrscheinlich) oder die Mal- hatte, so dass die Hälfte bei mir pulutta noch einfacher. Sie sitzen Was will uns der Dichter damit hängen blieb. Seltsam...entweder in einem Meterbecken zusammen sagen? ich war als Aquarianer besser ge­ mit Honigguramis und Aplochei- worden (eher unwahrscheinlich) lus dayi und laichen sich schier Dass Bestandsaufbau und Be­ oder die Malpulutta waren nicht die Seele aus dem Leib. Und das standserhaltung auch von nicht mehr so empfindlich, jedenfalls bei einer Größe, die bei den Uru­ ganz einfachen Fischen möglich gelangen die Zucht und die Be­ rurururgroßeltern noch nicht mal ist, wenn auch wohl nur als die standserhaltung problemlos. Das die Geschlechtsbestimmung mög­ Ausnahme, die eine gegenteilige war nicht nur bei mir so, die ersten lich gemacht hätte. Was waren Regel bestätigt. Und dass wir für Malpulutta wurden von den Ta­ vor zwanzig Jahren für abgefah­ eine solche Bestandserhaltung gungsbörsen unverkauft wieder rene Rezepte am Start, um nach keine komplizierte Organisati­ mit nach Hause genommen. An­ einer endlich erfolgten Laichab­ onsform brauchen, sondern einen dererseits gingen Zuchtgrundstö­ gabe wenigstens ein paar Eier zu Fisch mit Charme und Charakter, cke aus IGL-Beständen nach Süd­ retten und heute geht es wie das Leute, die diesem Charme nach­ ostasien, allerdings bisher ohne Brezelbacken. Auch das Verhalten haltig und über viele Generatio­ erkennbares Ergebnis. Malpulutta ist anders geworden. Waren Mal- nen mit Begeisterung verfallen kretseri war zum Einstiegsfisch pulutta vor zwanzig Jahren noch und einen begeisterten „Stamm­ von den einfachen zu den schwie­ scheue Fische, die vorsichtig von vater“, der den Fisch „knackt“, rigen Arten geworden, aber viele Deckung zu Deckung schlichen, so ihn weiterzüchtet, und der mit Aquarianer blieben bei ihm hän­ kleben sie heute an der Sichtschei­ seiner eigenen riesigen Begeiste­ gen, weil er einfach so ist wie er be, wenn die Futterdose klappert. rungsfähigkeit auch bei anderen ist. Es gibt Fischarten mit Charme, Nicht dass sie das Trockenfutter Begeisterung wecken kann. es gibt Fischarten ohne, Malpu- wirklich mit Begeisterung fressen lutta ist einer mit jeder Menge davon. Ein paar Jahre und einige Generationen später gab ich den Stamm auf, um die siebenunddrei­ ßigste Badis-Art unterzubringen, kein Problem, Malpulutta war da, Malpulutta war stabil, Malpulutta war ein Selbstläufer geworden, wie ich bei der Bestandsauswer­ tung immer wieder mit Freude be­ obachten konnte.

Und heute?

Um im Anekdotischen zu bleiben, in diesem Frühjahr ist wieder ein Beutelchen mit jungen Malpulut- Malpulutta ist einfacher zu züchten als man denkt (Foto: Anke Binzenhöfer)

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 27 Im August 2011 war ich für einige Tage mit Jens Kühne in Thailand zum Fische fangen unterwegs. Jens betreibt in Thailand ein Reisebüro, ist IGL-Mitglied und wohl derzeit einer der besten Kenner südostasiatischer Süßwas- serfischbiotope. Er lebt seit nunmehr zwei Jahre dauerhaft in Thailand und betreibt dort zusammen mit seiner Frau, einer weltweit bekannten Spezialistin für Pflanzen der Gattung Hoya, ein Reisebüro und bietet für interes- sierte Naturliebhaber Touren zu verschiedenen Biotopen an. Vielen ist er auch bekannt als Autor verschiedener Fachzeitschriften mit Artikeln über Wasserpflanzen, Fische und sogar Orchideen. Gerade ist sein erstes Buch, das er zusammen mit seiner Frau Surisa Somade über Pflanzen der Gattung Hoya schrieb, erschienen. Das alles ist Grund genug, einmal dem Fischfreak, Pflanzenspezialisten, Naturfreund und IGL-Mitglied ein paar Fragen zu stellen.

Im Interview: Jens Kühne

Von Knut Bieler

KB: Jens, du beschäftigst dich getroffen hatte, lud mich ein. Er August 2011 in Thailand ein paar hauptsächlich mit der Fisch- und überzeugte mich mit seinem Wis­ Tage Fische fangen war, selbst er­ Pflanzenwelt in Thailand und auf sen. Er konnte spontan über mein lebt, wie eine junge Dame bei der der malaiischen Halbinsel. Wie auf Bali gefangenes Aquarium­ wir im Laden einen Kaffee tranken kamst du zur Aquaristik, wann hat monster, wahrscheinlich Channa recht gut über Kampffische Be­ das alles angefangen? striata, Auskunft geben. Weitere scheid wusste und die sogar von JK: Schlüsselerlebnisse stellen Spezialisten wie Dietrich Schaller, maulbrütenden Kampffischen auf oft die Weichen für das zukünfti­ Jürgen Schmidt, Phil Dickmann Krabi (sicher Betta simplex) er­ ge Leben. So war es mit mir und und viele andere mehr, nahmen zählen konnte, erlebt dass sich die der Aquaristik. Als meine Eltern mich ohne Vorbehalte „bei der Thai durchaus für das aquatische mir, als ich sieben Jahre alt war, Hand“. Danke an dieser Stelle, für Leben in ihren Teichen, Flüssen ein Aquarium mit „Inhalt“ schenk­ die Förderung. und Seen interessieren. Welchen ten, gab es kein Zurück mehr. Ein KB: Wie kamst du dazu nach Thai­ Stellenwert hat die Aquaristik in weiterer „Meilenstein“ waren die land zu ziehen? Thailand für die Thai selber? Gibt Makropoden, Macropodus oper- JB: Meine Fische im Biotop und es eine organisierte Aquaristik? cularis, die mit im geschenkten die lange Ruhezeit in Europa über Wenn ja, hast du auch Kontakt zu Aquarium waren. Diese außeror­ den Winter. Da gibt es nichts zu thailändischen Aquarianern? dentlich schönen Labyrinthfische entdecken. JK: Ja, an die Dame kann ich mich konnte ich lange Zeit pflegen und KB: Wie sieht deine Aquaristik in auch noch erinnern, war ja zudem vermehren. Da ich aber auch ein­ Thailand aus? Hast du ein „Fisch­ noch eine besonders hübsche und heimische Fische wie zum Beispiel zimmer“, wie man das in unseren der Kaffee schmeckte auch. Stichlinge, im Habitat aufsuchte, Breiten hat, oder findet alles eher KB: Was dazu führte das wir mor­ fing und im Aquarium pflegte, reif­ draußen statt? gens vor jeder Fischfangtour der te schnell der Wunsch, auch Ma­ JK: Ja, im Prinzip findet alles au­ nächsten Tage bei ihr im Laden kropoden in ihrem natürlichen Le­ ßerhalb der vier Wände statt. Ich erst mal einen Kaffee tranken. Un­ bensraum aufzusuchen und selbst habe zwar auch Aquarien in den ser Frühstück. zu fangen. 2006 war es dann so Räumen, jedoch müssen die auf JK: Ihr Wissen hatte mich auch weit, lange nach meinen ersten Grund der zeitweiligen Hitze am überrascht. Das ist eher die Aus­ Betta... – ein Kindheitswunsch Tag, runtergekühlt werden. Die ei­ nahme. Wenn Du Dich noch erin­ ging praktisch in Erfüllung. gentliche Anlage liegt rückwärtig nerst, ich erzählte der Frau etwas KB: Wann und wie kamst du zur am Haus im Schatten. Aber auch ganz Neues, dass es auch hier in IGL? hier wird es manchmal zu warm. ihrer näheren Umgebung von Su­ JK: Das ist ja fast bei jedem die Ich hätte nie gedacht, dass ich mal rat Thani maulbrütende Kampffi­ gleiche Geschichte. Man sucht mit maulbrütenden Betta Schwie­ sche hätte. Natürlich kennt jeder Gleichgesinnte und Spezialisten. rigkeiten in der Haltung habe. in Thailand Pla Kat und deren Und von hochkarätigen Spezialis­ Ich habe auch Behälter wie Plas­ wilde Verwandten, die schaum­ ten wimmelt es in der IGL. Im Jahr tik- und Betonteiche am Boden nestbauenden Kampffische der 2000 wurde ich Mitglied in der stehen, da ist es schön kühl, etwa Tiefebenen. Viele können die Ar­ IGL. Norbert Neugebauer, den ich 24 °C. Doch ganz ohne Aquarien ten und Formen voneinander un­ vorher auf einer Aquarienfischbör­ macht es ja keinen Spaß. terscheiden, dann hört es aber se im oberfränkischen Münchberg KB: Ich habe, als ich mit dir im meist auf. Oft genug werde ich

28 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Jens findet jeden Fisch im Biotop. Seine Knut bei der Suche nach Moosen und Farnen Kein Lebensraum ist sumpfig... Orts- und Artenkenntnisse sind unbe­ an einem Wasserfall in Thailand (Foto: Knut Bieler) zahlbar (Foto: Knut Bieler) (Foto: Jens Kühne)

belächelt, wenn ich Kampffische hier fertig habe, stellt sich so et­ Dann noch Angebote und ähnli­ in einem Bach suche. Im Ver­ was wie normaler Alltag ein. Der ches für das Reisebüro schreiben gleich mit anderen südostasiati­ ist oft stressig wie in Deutsch­ und die Artikel für den „Makro­ schen Ländern kennen sich die land, als ich noch Koch in einer poden“ warten auch noch. Wenn Thai jedoch recht gut mit dem Großküche war. Natürlich ist es ich dazwischen Zeit finde mache Leben im und am Wasser aus. schöner mit seinem Hobby zu ich kurze Exkursionen mit dem Den allgemeinen und überwie­ arbeiten. Ich stehe morgens um Fahrrad, absolut entspannend. genden Stellenwert der Aquaris­ sechs Uhr auf. Die Fische müs­ Zwischendurch geht es immer tik in Südostasien kennen wir ja. sen gefüttert werden und die re­ für fünf bis zehn Tage auf Tour. Er besitzt vor alledem Statuscha­ gelmäßigen Pflegearbeiten fallen Dass dies anstrengend sein kann, rakter. Aber das ist in Europa oft an. Wir haben ja noch eine kleine hast Du ja selbst erlebt. Aber es nicht viel anders, beispielsweise Gärtnerei, da geht es weiter. Sehr macht Spaß. Hans Georg Evers zu sehen an Aquarien in Einrich­ schnell sind sechs Stunden vorbei. von der „Amazonas“ formulier­ tungsprospekten für Wohnun­ gen. Doch bildet sich mittlerweile eine biologisch interessierte jun­ ge Generation heraus. Ich kenne einige dieser jungen Thai, mit denen ich regelmäßig Fischen gehe. Das macht doppelt Spaß, da einige ihre zu fangende Fische von klein auf kennen und somit richtig geschickte Fänger sind. Eine alte Geschichte muss an die­ ser Stelle revidiert werden. Kin­ der zu fragen, ob sie einem Plakat fangen, bringt zu fast gar nichts. Zum ersten muss ich mittlerweile den Kids erklären, wie man einen Kampffisch von einem Knurren­ den Gurami unterscheidet, da die Kinder fast nur noch am Computer rum hängen. Zum anderen locken auch keine 20 oder 40 Baht mehr. KB: Wie sieht so ein typischer Tag (oder eine Woche) von Jens Kühne in Thailand aus? JK: Nachdem ich mein Häuschen Aber, nicht immer gibts Fische zu fangen... (Foto: Knut Bieler)

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 29 Stellen konnten wir wieder einige wenige Knallkrebse, Homaloptera und einen kleinen Betta fangen. Gibt es irgendwelche Projekte die du für die Zukunft planst? JK: Bevor alles zu spät ist, möchte ich an den Fischgruppen, die hier vorkommen, mehr Zusammenhän­ ge herausfinden. Im Moment arbei­ te ich intensiv an den Mitgliedern des Betta pugnax-Formenkreises sowie des Betta splendens-For­ menkreises. Da ich hier in Thai­ land und auch in Malaysia schon viele Plätze dafür aufgesucht habe, möchte ich in naher Zukunft Auch einige Bettazüchter kennt Jens. Hier sind wir bei einem Fighter-Züchter die weiteren Zusammenhänge, ge­ (Foto: Knut Bieler) rade bei den Maulbrütern, auf Bor­ neo weiter untersuchen. te das in einen Brief an mich, gesteckt, da ich es vor Ort nicht Wir, meine Frau und ich, werden typisch für ihn, aber treffend: erkannt hatte. Was will ich sagen? die Gärtnerei, in der wir haupt­ „wer Hunger hat, muss Essen“. Es gehört viel Erfahrung vor Ort sächlich Hoya, Wachsblumen, KB: Wie stehst du als jemand, der dazu, um das Richtige zu tun. Lei­ züchten und vermehren, vergrö­ direkt Einblick hat, zu dem oft der ist eben vieles nicht klar und ßern. Ein Wunsch wäre, ein ver­ bis ins extrem getriebenen Fund­ echtes Fachwissen und vor alle­ nünftiges Aquarienmagazin auf ortfanatismus, wie er in einigen dem Erfahrungen sind rar. Zudem den Thaimarkt zu bringen. Vereinen in Europa (zum Beispiel machen uns einige Wissenschaft­ KB: Besten Dank für das kleine der DKG, IGL usw.) gehandhabt ler mit zweifelhaften Beschrei­ Interview, Jens. Ich hoffe wir se­ wird? Ist es richtig jeden xy- bungen konfus. Leider werden hen uns im März oder April 2012 Fundort von Betta irgendwas ge­ viel zu oft „unwichtige“ Popula­ in Thailand oder vielleicht ja auch trennt zu halten oder siehst du tionen separat gehalten. Ander­ mal auf Borneo... das Ganze anders, vielleicht viel seits die für uns „wichtigen“ Po­ pragmatischer? Da zum Beispiel pulationen werden vermischt und Wer mit Jens eine Fischfangtour die nächste Flut ohnehin wie­ noch schlimmer erlöschen ganz. durch Thailand oder die angren­ der alles durcheinander wirft? Wir, in den Gemeinschaften, ver­ zenden Ländern machen möch­ JK: Vorab, Fluten, wie wir sie die­ hökern unsere eigenen Ressour­ te, kann sich auf der Homepage ses Jahr, also 2011, extrem und viel cen. Hier muss mehr in den Ar­ www.mahachaitours.com er­ hatten, bringen weniger durchei­ beitsgruppen gesteuert werden. kundigen. Jens hat einen gelän­ nander, wie angenommen wird. KB: Wie siehst du die Situation für degängigen Wagen, Netze und Da, wo alles klar ist, brauchen wir „unsere“ Fische (Betta, Paros...) Transportbehälter. Des Weiteren keinen Fundortfetischismus be­ in Thailand, aber auch Malaysia... erspart sein Wissen über Fund­ treiben. Ich hatte Dir ja auch dies in der Gegenwart und für die Zu­ orte und Fische ein langwieriges vor Ort gezeigt, dass Du den Betta kunft? und zeitraubendes Literatur- und imbellis von Sichon mit dem Betta JK: Du meinst in den Habitaten? Kartenstudium vor der Abreise. imbellis von Chawang zusammen Alles zu spät, leider. Ich hatte viel Spaß mit Jens bei pflegen und züchten kannst. Die KB: Ich erinnere mich hier be­ meinem letzten Thailandurlaub Betta splendens vom südlichen Ta­ sonders an ein Biotop, in dem du und kann eine Tour mit ihm nur pidelta sollten separiert von denen vor einiger Zeit noch Knallkreb­ empfehlen. Übrigens kennt er sich aus Bangkok gehalten werden, je­ se der Art Alpheus cyanoteles auch mit allen anderen Tieren aus. doch die einzelnen Populationen und maulbrütende Betta fangen So haben wir zum Beispiel eine des Betta splendens des Tapi, die konntest. Jetzt war das Gelände Nacht lang erfolgreich mit dem wir 100 Kilometer die Straße ent­ um den Bach über viele hundert Sammeln und Fotografieren von lang im gleichen Flusssystem ge­ Meter planiert und Erde in den Mantiden verbracht. Ein bekann­ sammelt haben, können auch zu­ einst sandigen Bach geschoben ter deutscher Tierfilmer war mit sammen vermehrt werden. Aber worden und wir konnten in die­ Jens sogar schon zum Filmen von ich hatte auch schon in Südlaos sen Abschnitten so gut wie nichts Flughunden in Thailand unter­ zwei verschiedene Wildformen mehr fangen. Erst nach einigen wegs. Und das Ganze ist für einen von Betta smaragdina in einem (!) hundert Metern außerhalb der bezahlbaren Preis zu buchen! Biotop gesammelt und zusammen planierten und aufgeschobenen

30 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 IGL intern

Einladung zur Generalversammlung 2012

Liebe Mitglieder der IGL, im Namen des gesamten Vorstands lade ich Sie ein, während der Frühjahrstagung in Frechen an der hiermit ordentlich und hilfsweise außerordentlich einberufenen Generalversammlung teilzunehmen. Sie findet am Sonntag, 22. April 2012, im Tagungslokal statt und beginnt um 11.15 Uhr. Es geht in der Hauptsache um Ihre Zustimmung zu der neuen IGL-Satzung, die für die Eintragung der IGL in ein deutsches Vereinsregister erforderlich ist. Außerdem wird der Geschäftsführer gewählt. Einzelheiten entnehmen Sie bitte der nachfol­ genden Tagesordnung. Bitte beachten Sie auch: Laut Paragraf 7 unserer gültigen Satzung sind Anträge bis spätestens vier Wo­ chen (Datum des Poststempels) vor der Generalversammlung dem Präsidium schriftlich einzureichen.

Bis in Frechen, mit den besten Grüßen

Auke de Jong Präsident

Tagesordnung der Generalversammlung in Frechen am 22. April 2012

11.15 Uhr 1. Eröffnung Begrüßung und Eröffnung und Festlegung der Tagesordnung

11.20 Uhr 2. Regularien und Wahlen Genehmigung des Protokolls der letzten GV (im “Makropoden” abgedruckt) Bericht des Präsidenten über das letzte Jahr Bericht des Kassenprüfers und Antrag auf Entlastung des Präsidiums Abstimmung über die Entlastung Wahl eines Wahlleiters Wahlen: Geschäftsführer

12.00 Uhr 3. Neue Satzung / Eintragung ins Vereinsregister Neue Satzung Inklusive Abstimmung Stand der Dinge in Sachen Eintragung ins Deutsche Vereinsregister

12.20 Uhr 4. Anträge und Aussprache Anträge Allgemeine Aussprache Schlusswort des Präsidenten

Ende der Generalversammlung

Auke de Jong, Präsident / Karl-Heinz Roßmann, Geschäftsführer

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 31 Neues von den Mitgliederseiten

Liebe Vereinsmitglieder, ich habe mich Woran liegt das? Oft schalten sich die mehr so viele Plätze mit Channa belegt entschlossen in unregelmäßigen Noti­ Mitglieder zwar noch frei, aber nutzen sind, wie noch vor etwa sechs Mona­ zen über den Stand der Mitgliedersei­ dann nicht die vorhandenen Möglich­ ten). ten zu berichten. Ich habe natürlich keiten, wie zum Beispiel der Fischbe­ Eine neue Funktionalität ist seit dem die Hoffnung, dadurch noch mehr Mit­ standsliste. Im Schwesterverein CIL, Jahresbeginn 2012 ohne bisher viel zu glieder bewegen zu können, sich für in der es auch außerordentlich tolle sehen, „still und heimlich“ (außer man die Online-Seiten freizuschalten, um Mitgliederseiten gibt, finden sich weit verfolgt meine Eintragungen im Fo­ zum Beispiel an der Dokumentation mehr Funktionalitäten als bei uns. Ich rum) eingeführt worden. Neu ist, dass des IGL-Fischbestandes mitzuwirken. frage mich, würden mehr solcher Funk­ nicht nur der aktuelle Fischbestand do­ Das erste Thema soll aber die Benut­ tionalitäten – ich denke da an die CIL- kumentiert ist, sondern ab jetzt auch zerstatistik sein. 35 Prozent der Mit­ Möglichkeit des „Schwarzen Bretts“, der historische. Das heißt, ab 2012 glieder haben sich zumindest einmal auf dem ich meine „Suche & Biete“ an­ können wir verfolgen, in welchem freigeschaltet. Das ist verglichen mit bringen kann – dazu verhelfen, noch Umfang eine Art über den Verlauf der Benutzerzahlen von Online-Angebo­ mehr Mitglieder zur Benutzung der Sei­ Zeit gehalten wurde, beziehungsweise ten anderer aquaristischer Vereini­ ten zu überzeugen? Ich bin auf Feed­ auch zum Beispiel, wie lange eine Art gungen überdurchschnittlich hoch. back gespannt. im Durchschnitt/Maximum/Minimum Das Freischaltungen der Online-Sei­ Betrachtet man die sogenannte „Top von den Haltern gepflegt wurde. Damit ten wird vor allem von den Neumit­ 10“-Liste, das heißt die zehn meist­ ist es jetzt möglich, Trends innerhalb gliedern durchgeführt. Ich nehme gepflegten Arten/FO-Varianten in der der IGL am Fischbestand dokumen­ an, dass sie im Gegensatz zu den IGL, hat sich eine Verschiebung zur tieren zu können. Da es sich dabei um „Altvorderen“ internet-affiner sind. verstärkten Betta-Haltung ergeben. historische Daten handelt werden die Der Wunsch des Präsidenten aus dem Die Hälfte der Plätze werden durch Bet- ersten Ergebnisse im Jahre 2013 zu letzten Editorial ist ungehört verklun­ ta eingenommen. Insbesondere Betta sehen sein. Sind wir auf die Daten ge­ gen. Seit seinem Aufruf, den IGL-Fisch­ sp. „Palankarya“ ist das „New Kid on spannt, die, wie schon oben erwähnt, bestand von 800 auf 1000 Eintragungen the Block“. Ebenso erfreulich ist auch, nur durch die aktive Benutzung der durch verstärkte Nutzung zu erreichen, dass Macropodus ocellatus und Cteno- Fischbestandsdatenbank durch Euch ist de facto gar nichts geschehen. Zum poma acutirostre in der Liste vertreten erzeugt werden können. Zeitpunkt des Verfassens ist die Zahl sind – (als Channaholiker habe ich na­ der Eintragungen bei 798 geblieben. türlich ein wenig den „Blues“, da nicht Christian Kanele

Die Top-10-Arten der IGL-Fischbestandsdatenbank. Stand Jan. 2012

32 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Termine der Regionalgruppen

Regionalgruppe Bayern NRW Regionalgruppen auf der Heimtiermes­ Regionalgruppe Waterkant Die IGL Regionalgruppe Bayern hat sich mit se in Dortmund. Treffen am jeweils vierten Donnerstag der der DKG (Deutsche Killifisch Gesellschaft) 12. Mai 2012: „“, Vortrag von ungeraden Monate um 19.15 Uhr in der Gast­ Regionalgruppe München zusammenge­ Bernd Keiler. stätte am Sportplatzring, Sportplatzring 47, schlossen. Das Programm bietet deswegen 22527 Hamburg. ein breites Spektrum an spannenden Vorträ­ Regionalgruppe Ruhrgebiet Wir treffen uns jeden 4ten Freitag im Monat gen zu beiden Aquarienfisch-Gruppen. Treffen in jedem geraden Monat in den (außer im Dezember), auch wenn kein Pro­ 4. Februar 2011: „Faszination Killifische“, Räumlichkeiten des Aquarienvereins Noah gramm aufgeführt ist). In den geraden Mo­ Vortrag von K. Stehle. e.V., Werner Straße 182, 59192 Bergkamen naten wird das Programm von der IGL-Regi­ 3. März 2011: „Auf Zierfischfang in Malay­ (Avia-Tankstelle). onalgruppe gestaltet, in den ungeraden von sia“, Vortrag von H. Wimmer. 11. Februar 2012, 19:00 Uhr: „Ein Beifang unserer Partnerrunde, den Aquavitanern. 14. April 2011: „Neues und Altes aus der als Blickfang. Channa sp. Mimetic pulchra“, 24. Februar 2012: Andreas Schweitzer, „Er­ (Ex)Gattung Rolofia“, Vortrag von H. Gruber. Vortrag von Pascal Antler. fahrungen mit Waldbachblüten (Malpulutta 5. Mai 2011: „Meine Haltung und Zucht von 14. April 2012, 19:00 Uhr: „Zwölf Tage kretseri)“. Killifischen“, Vortrag von W. Grell. auf den Rio Negro“, Vortrag von Charly De­ 27. April.2012: Dieter Rösig, „ Aquaponics“. Die Veranstaltungen finden im Bürgerhaus mant. 25. Mai 2012: Gemeinsam mit unserer Part­ Emmering, Lauscherwörth 5, 82275 Emme­ 9. Juni 2012, 19:00 Uhr: Vortrag noch offen. nerrunde, den Aquavitanern: Futtertierbör­ ring bei Fürstenfeldbruck statt. Beginn 14 14. Juli 2012: Sommerfest gemeinsam mit se. Uhr. Eintritt frei. der Regionalgruppe Kölner Bucht (Ort und 22. Juni 2012: Bernd Bussler, „Haltung und Uhrzeit sowie weitere Infos werden noch be­ Zucht von Parosphromenus-Arten“. Regionalgruppe Berlin kannt gegeben). ACHTUNG: es findet gerade eine Neuaus­ Regionalgruppe Weser-Ems richtung unserer Regionalgruppentreffen Regionalgruppe Rhein-Main-Neckar Ansprechpartner sind die beiden Gründer statt. Neueste Meldungen dazu werdet ihr Treffen an jedem ersten Samstag der gera­ der Regionalgruppe Weser-Ems: auf der IGL-Homepage finden oder über den Monate um 15 Uhr in der Tierarztpraxis Robert Beyer, Schwarzenberg 4, 26892 Lehe, unseren Email-Verteiler erfahren. Wer noch von Karl-Heinz Roßmann, Hauptstraße 139, Telefon 0178 3490328, rg-weser-ems@igl- nicht im Verteiler ist, einfach eine Email an 69207 Sandhausen. home.de und Constantin Block, constantin. den Regionalgruppenleiter schreiben. [email protected]. Regionalgruppe Südwest Regionalgruppe Kölner Bucht Treffen im Wildpark Pforzheim, „Ewald- Regionalgruppe Regio Basiliensis (grenz­ Treffen an jedem zweiten Samstag in Steinle-Haus“ hinter dem Streichelzoo. Von übergreifend) ungeraden Monaten ab 18 Uhr im Ver­ der A8 kommend: Ausfahrt Pforzheim-Süd. Jahresprogramm der IGA (Vortragszusam­ einsheim der „Seerose Frechen“, Real­ Für das Navi: 75175 Pforzheim, Tiefenbron­ menschluss des Biologischen Vereins Basel, schule, Zum Kuckental, 50226 Frechen. ner Straße 100. der Killifreunde Dreiländer Eck und der IGL Anfahrtsbeschreibung: vom Autobahnkreuz 17.März 2012, 15.00 Uhr: „„Lebendfutter Regio Basilea) Köln-West Ausfahrt Frechen danach die B fangen & kultivieren“, der erfahrene Züch­ 04. Februar. 2012: Ulrich Wälti. Gedanken 264 Richtung Düren an der ersten Ampel ter und leidenschaftliche Tümpler Kurt zur Zucht und Haltung meiner Garnelen. rechts nach Frechen abbiegen (kurz vor Bur­ Mack erzählt uns etwas über das Tümpeln 28. April 2012: Peter Uhlmann oder ein Gast. ger King) immer weiter geradeaus, der Stra­ an sich und wie man sein Lebendfutter Genauer Titel noch nicht bekannt es geht um ße folgen, auch im Kreisverkehr geradeaus, erhalten, vermehren und boosten kann. Killifische. nach dem Kreisverkehr an der ersten Ampel 12. Mai 2012: „Hinter den Kulissen des 16. Juni 2012: Bertram Wallach: Seltene und rechts abbiegen, dann die erste Straße wie­ Aquariums der Stuttgarter Wilhelma“, wer neue Wasserpflanzen. der rechts (Zum Kuckental).Die Vereinsanla­ die Wilhelma kennt weiß, dass dieser Zoo 22. September 2012: Thomas Seehaus. Ma­ ge befindet sich auf dem rechten Schulgelän­ immer einen Besuch wert ist. Umso mehr, kropoden - Wildformen bzw. Neues vom de, im Kellergeschoß hinter dem Tor, links die wenn man die Möglichkeit einer Führung Schwarzen Makropoden. Treppe hinunter. An dem Schulhoftor ist eine hinter die Kulissen bekommt. Wir werden 10. November 2012: Walter Salzburger (Uni Vereinsklingel angebracht. Dort bitte mehr­ feststellen, ob „sie dort auch nur mit Wasser Basel): Evolution in Darwins Traumseen – mals klingeln, wenn das Tor zu sein sollte. kochen“. Nähere Informationen finden sich Buntbarsche in Afrika. 10. März 2012: Vorbereitungstreffen für die rechtzeitig vorher auf der Homepage. Die­ Alle Vorträge beginnen um 18.30 Uhr in CH- IGL Frühjahrstagung. se Veranstaltung ist nur mit Voranmeldung Frick, Gasthof Adler. 4. bis 6. Mai 2012: IGL-Stand der beiden bis spätestens drei Wochen vorher möglich!

Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 33 PRÄSIDIUM DER IGL Cottbus: Holm Arndt, Kunderdorfer Straße 24, IGL ARBEITSGRUPPEN geschäftsführender und erweiterter Vorstand D-03099 Kolkwitz-Dahlitz, Telefon +49 (0)355 287864, [email protected] Anabas und Buschfische: Jürgen Schmidt, Schul­ Präsident: straße 18, D-02943 Weißwasser, Telefon +49 Auke de Jong, [email protected] Franken: Knut Bieler, Peter-Schneider-Straße 10, (0)3576 205 100, [email protected] D-96049 Bamberg, Telefon +49 (0) 951 2974274, Vizepräsidenten: [email protected] Badis, Dario: Karl-Heinz Rossmann, Kleingemünder Bruno Urbanski, [email protected]; Straße 44, D-69118 Heidelberg, Telefon +49 (0)6221 Michel Dantec, [email protected] Kölner Bucht: Michael Scharfenberg, Alte Straße 801939, [email protected] 236, D-50226 Frechen, Telefon +19 (0)2234 53 154, Geschäftsführer: [email protected] Betta: Michael Scharfenberg, Alte Straße 236, Karl-Heinz Rossmann, [email protected] D-50226 Frechen, Telefon +19 (0)2234 53 154, Ruhrgebiet: Martina Lück, Kastanienallee 20, [email protected] Schatzmeisterin: D-59174 Kamen, Telefon +49 (0) 2307 13558, lucky­ Carmen Scharschmidt, [email protected] [email protected] Channa: Christian Kanele, Brunngasse 3, CH-8708 Männedorf, Telefon +41 (0)763908430, Redakteur: Weser-Ems: Robert Beyer, Schwarzenberg 4, D- [email protected] Christian-Peter Steinle, Redaktion.Makropode@ 26892 Lehe, Telefon +49 (0)178 3490328, googlemail.com [email protected], „Cotrips“ (Fadenfische, Knurrende Guramis, Constantin Block, [email protected] Spitzschwanzmakropoden): Karl-Heinz Rossmann, Webmaster: Kleingemünder Straße 44, D-69118 Heidelberg, Te­ Christian Kanele, [email protected] Regio Basiliensis (grenzübergreifend): Achim lefon +49 (0)6221 801939, [email protected] Held, Lindenstraße 42, D-79639 Grenzach-Wylen, Fischwart: Telefon +49 (0)7624 8382, achim-heidrum.held@ Flösselaale, Flösselhechte, Lungenfische: Jörg Michael Scharfenberg, michael.hobbyaquaristik@ t-online.de Töpfer, Hospitalweg 2a, D-01589 Riesa, t-online.de Telefon +49 (0)3525 630803 Rhein-Main-Neckar: Karl-Heinz Rossmann, Klein­ Beauftragter für Naturschutz und gemünder Straße 44, D-69118 Heidelberg, Telefon Macropodus: Thomas Seehaus, Lisztweg 2, Öffentlichkeitsarbeit: +49 (0)6221 801939, [email protected] D-64646 Heppenheim, Telefon +49 (0)6252 6448, Marcus Ebert, [email protected] [email protected] Südwest: Anke Binzenhöfer, Wimsheimer Stra­ Anschrift des Vorstands / IGL-Geschäftsstelle: ße 25, D-71297 Mönsheim, Telefon +49 (0)7044 Nanderbarsche, Glasbarsche: Rudolf Rucks, Karl-Heinz Rossmann, Kleingemünder Straße 44, 920220, [email protected] Oppendorfer Weg 26a, D-24149 Kiel, Telefon +49 D-69118 Heidelberg, Telefon +49 6221 801939, (0)431 203996, [email protected] [email protected] Waterkant: Andreas Schweitzer, Bachstraße 85a, D-22083 Hamburg, Telefon +49 (0)40 81974012, Prachtguramis und Malpulutta: Martin Hallmann, [email protected] Im Wiesental 15/2, D-69469 Weinheim, Telefon +49 Bankverbindungen der IGL: (0)6201 1773, [email protected] Deutsche Bank AG, D-79618 Rheinfelden, BLZ 683 FRANKREICH 700 24, Konto-Nr. 146526900. CIL-France (eigenständige IGL LITERATURSTELLE IBAN: DE50 6837 0024 0146 5269 00. Schwestervereinigung):President Michel Dantec, Bruno Urbanski, Goslarer Straße 54, D-47259 Duis­ BIC: DEUTBEDB683 35 rue André Malraux, F-41000 Blois, Telefon +33 burg, Telefon +49 (0)203 780224, Paypal-Konto: Beitragszahlungen können auch (0)254432863, [email protected] [email protected] über paypal erfolgen. Auskünfte erteilt die Schatz­ meisterin. NIEDERLANDE Der Vorstand ermuntert Mitglieder, die an der Armin Schaefer, Kamperfoelielaan 71, NL-2803 BG Übernahme einer Funktion oder am Aufbau einer Gouda, Telefon +31 (0)182536399, a-schaefer@ Gruppe interessiert sind, sich bei ihm zu melden. versatel.nl

ÖSTERREICH Die RG-Österreich befindet sich im Aufbau.

SCHWEIZ IGL REGIONALGRUPPEN Regio Basiliensis (grenzübergreifend): Achim Held, Lindenstraße 42, D-79639 Grenzach-Wylen, BELGIEN Telefon +49 (0)7624 8382, achim-heidrum.held@ Christian Eurlings, Sint Sebastiaan Straat 2, B-2260 t-online.de Westerloo, Telefon +32 (0)14 548894, christian. [email protected] SKANDINAVIEN Die RG-Skandinavien befindet sich im Aufbau. Kon­ DEUTSCHLAND takt Karsten Keinel, DK-Aaarhus, [email protected] Bayern: Hendrik Wimmer, Robert-Koch-Straße 26B, D-86343 Königsbrunn, Telefon +49 (0)8231 349585, WEITERE LÄNDER UND REGIONEN [email protected] Die IGL ist daran interessiert, auch in anderen Län­ dern und Regionen Regionalgruppen aufzubauen. Bayernwald: Jürgen Schmidt, Bühlfelderweg 10, Interessenten melden sich bitte beim Präsidenten D-94239 Ruhmannsfelden, Telefon +49 (0)9929 Auke de Jong, De Hooge Campen 11, NL-7943 903393, [email protected] HV Meppel, Telefon +31 (0)522260166, pugnax@ home.nl Berlin: Marcus Ebert, Hasselwerderstraße 36A, D-12439 Berlin, Telefon +49 (0)179 169 60 75, [email protected]

34 Der Makropode – 34. Jahrgang – 1 / 2012 Junge Ctenops nobilis ähneln sehr denen der Sphaerichthys-Arten Südostasiens (Fotos: Lydia Krommenhoek)