Gartenträume Historische Parks in Sachsen-Anhalt
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Gartenträume Historische Parks in Sachsen-Anhalt Tourismus-Studien Sachsen-Anhalt 2 Gartenträume Historische Parks in Sachsen-Anhalt Denkmalpflegerisches und touristisches Gesamtkonzept sowie infrastrukturelle Rahmenplanung Magdeburg – Rehsen 2001 Inhalt Seite Vorwort 7 Kulturpolitische und denkmalpflegerische Bedeutung 8 der historischen Gärten in Sachsen-Anhalt Bedeutung des gartenkulturellen 10 Erbes in Sachsen-Anhalt Sicherung und Erhalt historischer 10 Parkanlagen Denkmalpflege und Tourismus 12 Fördermöglichkeiten 13 Entwicklungsgeschichte und Typologie 15 der Gartenanlagen in Sachsen-Anhalt Mittelalter 15 Klostergärten, Burggärten 16. bis 18. Jahrhundert 17 Gärten der Renaissance und des Barock 18. und 19. Jahrhundert 21 Landschaftsparks 20. Jahrhundert 23 Das frühe 20. Jahrhundert Die Entwicklungen seit 1945 26 Umgestaltungen, Wiederherstellungen, Erhaltungsmaßnahmen Ausgewählte Kurzbiographien von Architekten und Gartenarchitekten 29 Informationsteil Literaturverzeichnis 32 Adressenliste 35 Abkürzungsverzeichnis 36 Seite Ausgewählte historische Parks 37 in Sachsen-Anhalt Übersichtsplan der historischen Parks 37 Altjeßnitz 38 Gut und Gutspark Altjeßnitz Bad Kösen, Ortsteil Saaleck 42 Villa und Garten Schultze-Naumburg Bad Lauchstädt 47 Historische Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt Ballenstedt 51 Schloss und Schlosspark Ballenstedt Blankenburg 55 Schloss und Schlossgärten Blankenburg Burgscheidungen 59 Schloss und Schlosspark Burgscheidungen Dessau 63 Schloss Georgium, Georgengarten und Beckerbruch Dessau 67 Kühnauer Landschaftspark, Schloss und Schlossgarten Großkühnau Dessau 72 Schloss und Park Luisium Dessau 76 Schloss und Schlossgarten Mosigkau Dieskau 80 Schloss und Schlosspark Dieskau Drübeck 84 Kloster und Klostergarten Drübeck Freist, Ortsteil Zabitz 88 Haus Dryander mit Garten Gardelegen 92 Wallanlagen Gardelegen Halberstadt 96 Landschaftspark Spiegelsberge Halle (Saale) 100 Amtsgarten mit Saale Halle (Saale) 104 Botanischer Garten Halle (Saale) 109 Reichardtsgarten Halle (Saale) 113 Solbad Wittekind Harbke 117 Schloss und Schlosspark Harbke Seite Hundisburg/ Althaldensleben 121 Schloss, Schlosspark Hundisburg und Landschaftspark Althaldensleben Langenstein 125 Schloss und Schlosspark Langenstein Magdeburg 129 Herrenkrugpark mit Elbe Magdeburg 133 Klosterbergegarten mit Elbe und Gruson-Gewächshäusern Magdeburg 137 Stadtpark Rotehorn mit Elbe Merseburg 141 Dom, Schloss und Schlossgarten Merseburg mit Saale Oranienbaum 145 Schloss und Schlossgarten Oranienbaum Osterburg, Ortsteil Krumke 149 Schloss und Schlosspark Krumke Pouch 153 Landschaftspark Goitzsche Pretzsch 157 Schloss und Schlosspark Pretzsch mit Elbe Quedlinburg 162 Brühlpark Reinharz 166 Schloss und Schlosspark Reinharz Rieder 170 Roseburg Sangerhausen 174 Europa-Rosarium Sangerhausen Seggerde 178 Gutshaus und Gutspark Seggerde Tangerhütte 182 Stadtpark Tangerhütte Vockerode 186 Sieglitzer Berg Wernigerode 190 Schloss und Schlossgärten Wernigerode Wörlitz 195 Schloss und Wörlitzer Anlagen Zeitz 200 Schloss, Schlossberg Zeitz und Rossnerpark Vorwort Gemeinhin schenkt die Öffentlichkeit der Ge- turdenkmale, sondern auch touristische Anzie- schichte und der gartenkünstlerischen Bedeutung hungspunkte, durch die sich das Land Sachsen- der vielen historischen Gärten und Parkanlagen Anhalt auszeichnet. in Sachsen-Anhalt mit der Ausnahme weniger Dieses Potential dient nicht nur der wirtschaft- herausragender Beispiele kaum Beachtung. lichen Entwicklung des Landes, sondern unter- Dabei begegnen uns auch in den un- stützt die Garten- und Parkanlagen auch bei bekannteren Anlagen bedeutende Garten- einer denkmalpflegegerechten Pflege und Wie- künstler und Architekten wie Johann Chryselius, derherstellung. David Schatz, die Gärtnerdynastie Schoch, Peter Joseph Lenné, Eduard Petzold oder Paul Im Sinne des kulturtouristischen Landesange- Schultze-Naumburg. botes soll mit dem Projekt "Gartenträume – Histo- rische Parks in Sachsen-Anhalt" ein spannungs- Der Denkmalreichtum dieses Landes, das sich reiches Netzwerk aufgebaut werden, das neben grob gesehen aus dem Land Anhalt und der den bereits erfolgreichen Projekten "Straße der ehemaligen preußischen Provinz Sachsen zusam- Romanik" und "Blaues Band" als dritte Marken- mensetzt, ließ hier auf Grund seiner umfangrei- säule das unverkennbare Erscheinungsbild und chen Geschichte und langen Tradition bereits im somit den eindeutigen Wiedererkennungseffekt 19. Jahrhundert einen Schwerpunkt der preußi- für die Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts schen Denkmalpflege entstehen. Seit 1991 hat langfristig sichern hilft. Mit dem Band 2 der das Landesamt für Denkmalpflege auf der Tourismusstudien Sachsen-Anhalt wird das im Grundlage des Denkmalschutzgesetzes die Auf- Jahr 2000 erschienene Handbuch des Tourismus gabe, die Kulturdenkmale in Sachsen-Anhalt wis- diesbezüglich ergänzt. senschaftlich zu erfassen, zu erforschen und zu dokumentieren. Die vorliegende Arbeit soll eine Arbeits-, Diskus- sions- und Planungsgrundlage für verantwortli- In Zusammenarbeit des Ministeriums für Wirt- che Kommunen, finanzkräftige Partner, enga- schaft und Technologie und des Kultusministeri- gierte Politiker, Historiker, fachkompetente Planer ums ist das Projekt "Gartenträume" ins Leben und private Denkmaleigentümer darstellen, die gerufen worden. Die Parks und Gärten in "Gartenträume – Historische Parks in Sachsen- Sachsen-Anhalt sind nicht nur hochrangige Kul- Anhalt" im vorgenannten Sinne zu befördern. Katrin Budde Dr. Gerd Harms Ministerin für Wirtschaft und Technologie des Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt Landes Sachsen-Anhalt 7 Gartenträume Kulturpolitische und denkmalpflegerische Bedeutung Kulturpolitische und denkmalpflege- rische Bedeutung der historischen Gärten in Sachsen-Anhalt Das Bundesland Sachsen-Anhalt birgt eine Viel- Wallwitz), Klein gärten (Magdeburg/Siedlung zahl von Kulturdenkmalen, deren weitgefächer- Reform), Wallanla gen (Gardelegen, Stendal), tes Spektrum einen anschaulichen Eindruck sei- Weinberge (Freyburg, Höhnstedt), Alleen, Vor- ner wechselvollen Geschichte ermöglicht. Be- und Villengärten, Gutsparkanlagen (Karow, kannt ist die Straße der Romanik, die ein wach- Pietzpuhl), Schlossgärten (Ballenstedt, Blanken- sendes Interesse bei in- und ausländischen Tou- burg), Klosteranlagen (Drübeck), Friedhöfe, risten hervorruft. Auf den Spuren der Romanik Fabrikantengärten, Kur- und Bäderanlagen, durchquert man die Vielfalt der Historischen Siedlungsgrün (Piesteritz) und Stadtparks (Klo- Kulturlandschaften von Zeitz bis Havelberg. Ende sterbergegarten). In vielen von ihnen steht die vergangenen Jahres erhielt das Dessau-Wörlit- wissenschaftliche Arbeit am Anfang, so dass es zer-Gartenreich durch die UNESCO den Welter- zu den denkmalfachlichen Aufgaben der Zukunft bestatus verliehen, eine internationale Anerken - gehören wird, verstärkt Rahmenkonzeptionen zu nung für umfangreiche Bemühungen zum Erhalt, erarbeiten. bzw. der schrittweisen Wiederherstellung der wohl bedeutendsten historischen Kulturland- Der Umgang mit historischen Gärten und Parks schaft Sachsen-Anhalts, die man auch als enthält ein nicht geringes Konfliktpotential, das Denkmallandschaft bezeichnen kann. vielfach in Auseinandersetzungen und Differen - zen mit anderen Fachbehörden bzw. Eigentü- Die Gartendenkmalpflege, eine jüngere Disziplin mern mündet. Unsere Aufgabe als Denkmal- der Baudenkmalpflege, entstammt ähnlich dem pfleger ist es, Verständnis und Engagement für Naturschutz u.a. der Natur- und Heimatschutz- historische Parks und Gärten bei Bürgermeistern, bewegung des frühen 20. Jahrhunderts. In Sach- Städteplanern, Architekten und betroffenen sen-Anhalt reichen ihre Anfänge bis in die Jahre Eigentümern zu wecken. um 1910 zurück, als der Magdeburger Garten- architekt Paul Lässig erste Restaurierungsmaß- Parallel zu der wissenschaftlichen Aufarbeitung nahmen für die barocken Schlossgärten in ist es dringend erforderlich, in den von der na- Dessau-Mosigkau und Burgscheidungen/Unstrut türlichen Sukzession bedrohten Parks und Gär- vorgeschlagen hatte. Ein weiteres Beispiel ist die ten unter fachlicher Anleitung schrittweise den Betreuung der anhaltischen Gärten in Dessau, historischen Bestand durch kontinuierliche Oranienbaum, Wörlitz und Zerbst durch den Sanierungsmaßnahmen zu sichern. Besonders in damaligen Gartendirektor Hans Hallervorden, in den historischen Freiraumstrukturen ist das enger Zusammenarbeit mit dem Landeskonser- Wissen der Eigentümer (Kommunen, Privat- vator Ludwig Grote. Nicht zuletzt zu erwähnen eigentümer etc.) über den denkmalgerechten sind die Bemühungen zur Rekonstruktion des Umgang Voraussetzung dafür, dass erhebliche Mosigkauer Schlossgartens nach dem Zweiten Beeinträchtigungen, wie Neubauten, Parkplätze Weltkrieg durch Prof. Dr. Heinrich Sulze und und andere "notwendige Erfordernisse unserer Hermann Schüttauf. heutigen Zeit" (unsachgemäße Materia lien für Gartenwege etc.) vermieden werden. Von 1962 bis 1978 wurden alle Gartendenk- male zentral vom Institut für Denkmalpflege in Vielfach fehlt es im Land an finanziellen Mitteln Berlin betreut. Die Arbeitsstelle des Instituts in für die Erhaltung von Gartendenkmalen, so dass Halle hatte von 1978 an einen eigenen Konser- wir auf die Unterstützung von AB-Maßnahmen vator für die Erfassung und Betreu ung der angewiesen sind. Ein anderer wesentlicher Gartendenkmale in den damaligen Bezirken Schwerpunkt ist die verstärkte Zusammenarbeit Magdeburg und Halle. mit den Hoch- und Fachschulen auf dem Gebiet der Gartendenkmalpflege. Dazu zählen gemein - Neben dem bekanntesten