Endbericht Energie- und Emissionskataster Sachsen-Anhalt

für die Emittentengruppe „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“

im Auftrag des Ministeriums für Raumordung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

ARGE IfEK/ WTU

IfEK WTU Ingenieurbüro für Energie und Klimaschutz Wärmetechnik und Umweltschutz GmbH Lutherstr. 4a Göschwitzer Str. 22 39112 07745 Jena

Magdeburg/ Jena, Dezember 2000

1 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Inhaltsverzeichnis

1 Aufgabenstellung ...... 5 2 Einführung ...... 6 3 Gemeinden in Sachsen-Anhalt...... 7 4 Bestimmungsfaktoren für Energieverbrauch und Emissionen auf Gemeindeebene...... 8 4.1 Haushaltssektor ...... 8 4.1.1 Bevölkerungsveränderungen im Zeitraum 1995 bis 1998 ...... 8 4.1.2 Durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen ...... 9 4.1.3 Anzahl der Wohnungen je Wohngebäude...... 9 4.1.4 Verhältnis der neu errichteten Wohnungen zum Gesamtwohnungsbestand...... 10 4.1.5 Wohnfläche je Einwohner...... 11 4.2 Sektor Sonstige Energieverbraucher...... 11 4.2.1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte...... 11 4.2.2 Handwerksbetriebe...... 12 4.2.3 Betriebe im verarbeitenden Gewerbe mit mehr als 20 Beschäftigten...... 12 4.2.4 Verwaltungssitz, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungseinrichtungen ...... 13 4.2.5 Zentrale Orte ...... 14 5 Struktur der Energieversorgung in Sachsen-Anhalt...... 15 5.1 Stromversorgung...... 15 5.2 Erdgasversorgung...... 16 5.3 Fernwärmeversorgung...... 17 5.4 Versorgung mit Heizöl, Flüssiggas und festen Brennstoffen...... 17 6 Endenergieverbrauch der Haushalte...... 17 6.1 Methodik ...... 17 6.2 Ergebnisse ...... 19 7 Endenergieverbrauch der sonstigen Verbraucher...... 23 7.1 Methodik ...... 23 7.2 Ergebnisse ...... 25 8 Endenergieverbrauch Haushalte und sonstige Verbraucher insgesamt...... 27 9 Emissionen...... 29 9.1 Emissionsfaktoren...... 29 9.2 Ergebnisse ...... 31 9.3 Klimarelevante Emissionen ...... 36 10 Tendenzen der Veränderung des Energieverbrauchs und der Emissionen ...... im Zeitraum 1999 bis 2005 ...... 38 10.1 Bevölkerung, Haushalte und Wohnflächenveränderungen...... 38 10.2 Haushalte...... 39 10.2.1 Beheizungsstruktur...... 39 10.2.2 Endenergieverbrauch...... 40 10.3 Sonstige Verbraucher...... 42 10.4 Endenergieverbrauch...... 44 10.5 Emissionsfaktoren...... 45 10.6 Emissionen...... 48 11 Stromverbrauch der Haushalte...... 54 12 Baualter der Heizungsanlagen in Sachsen-Anhalt ...... 55 13 Regenerative Energien – Stand, Ausblick, Regionale Unterschiede ...... 59 13.1 Thermische Solarenergienutzung...... 60 13.2 Energetische Verwendung von Holz...... 61 13.3 Wärmepumpen...... 62 14 Fortschreibung des Energie- und Emissionskatasters...... 62 2 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Anzahl der Gemeinden in Sachsen-Anhalt nach Gemeindegrößenklassen ...... 7 Tab. 2: Kumulierte Einwohnerzahlen nach Gemeindeklassen ...... 7 Tab. 3: Bevölkerungsveränderungen im Zeitraum 1995 bis 1998 nach Gemeindegrößenklassen ...... 9 Tab. 4: Anzahl der Gemeinden nach durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen nach Gemeindegrößenklassen ...... 9 Tab. 5: Durchschnittliche Anzahl der Wohnungen je Wohngebäude nach Einwohnergrößenklassen 10 Tab. 6: Anzahl der Gemeinden nach Anteil der im Zeitraum 1995-1998 neuerrichteten Wohnungen 10 Tab. 7: Anzahl der Gemeinden nach zur Verfügung stehende Wohnfläche je Einwohner und Gemeindegrößenklasse ...... 11 Tab. 8: Verhältnis Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte je Einwohner ...... nach Gemeindegrößenklassen...... 11 Tab. 9: Anzahl der Gemeinden nach Anzahl der Handwerksbetriebe nach Gemeindegrößenklassen 12 Tab. 10: Anzahl der Gemeinden nach Anzahl der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe nach Gemeindegrößenklassen ...... 12 Tab. 11: Öffentliche Einrichtungen nach Gemeindegrößenklassen...... 13 Tab. 12: Zentralörtliche Bedeutung nach Gemeindegrößenklassen...... 15 Tab. 13: Stromversorgung in Sachsen-Anhalt ...... 16 Tab. 14: Erdgasversorgung in Sachsen-Anhalt...... 16 Tab. 15: Beheizungsstruktur der bewohnten Wohnungen in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998...... 20 Tab. 16: Endenergieverbrauch der Haushalte in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998...... 23 Tab. 17: Endenergieverbrauch der sonstigen Verbraucher in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998...... 26 Tab. 18: Endenergieverbrauch der Haushalte und der sonstigen Verbraucher ...... in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998 ...... 27 Tab. 19: Emissionsfaktoren der festen Brennstoffe nach Regionen in Sachsen-Anhalt ...... im Jahr 1998 - I ...... 29 Tab. 20: Emissionsfaktoren der festen Brennstoffe nach Regionen in Sachsen-Anhalt ...... im Jahr 1998 - II...... 29 Tab. 21: Emissionsfaktoren in Sachsen-Anhalt für das Jahr 1998 ...... 30 Tab. 22: Emissionen der anorganischen Gase der Haushalte und der sonstigen Verbraucher ...... im Jahr 1998...... 31 Tab. 23: Stäube und deren Inhaltstoffe der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 1998 .32 Tab. 24: Organische Gase und Dämpfe der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 1998 34 Tab. 25: Emissionsfaktoren für CH4 und NMVOC ...... 36 Tab. 26: Ausgewählte Emissionen nach Energieträgern und Regierungsbezirken im Jahr 1998...... 37 Tab. 27: Beheizungsstruktur der bewohnten Wohnungen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005...... 40 Tab. 28: Endenergieverbrauch der Haushalte in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005...... 42 Tab. 29: Endenergieverbrauch der sonstigen Verbraucher in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005...... 44 Tab. 30: Endenergieverbrauch der Haushalte und sonstigen Verbraucher ...... in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005 ...... 45 Tab. 31: Emissionsfaktoren der festen Brennstoffe nach Regionen ...... in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005 - I...... 46 Tab. 32: Emissionsfaktoren der festen Brennstoffe nach Regionen ...... in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005 - II ...... 46 Tab. 33: Emissionsfaktoren in Sachsen-Anhalt für das Jahr 2005 ...... 47 Tab. 34: Emissionen der anorganischen Gase der Haushalte und der sonstigen Verbraucher ...... im Jahr 2005...... 48 Tab. 35: Stäube und deren Inhaltstoffe der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 2005 .50 Tab. 36: Organische Gase und Dämpfe der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 2005 51

3 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 37: Ausgewählte Emissionen nach Energieträgern und Regierungsbezirken im Jahr 2005...... 53 Tab. 38: Veränderung des Stromverbrauches der Haushalte in Sachsen-Anhalt ...... im Zeitraum 1991 bis 1998 ...... 54 Tab. 39: Aufteilung des Stromverbrauches der Haushalte in Sachsen-Anhalt ...... auf die Verbrauchsbereiche/ Gerätearten ...... 54 Tab. 40: Baualterstruktur der Feuerungsanlagen in Sachsen-Anhalt...... 56 Tab. 41: Baualterstruktur der Feuerungsanlagen in Sachsen-Anhalt - Fortsetzung...... 56 Tab. 42: Primärenergiegewinnung im Bereich erneuerbare Energieträger in Sachsen-Anhalt...... 59 Tab. 43: Solarthermienutzung in den kreisfreien Städten/ Landkreisen Sachsen-Anhalts ...... 60 Tab. 44: Parameter zur Ableitung der energetischen Holznutzung ...... in den Landkreisen Sachsen-Anhalts ...... 61

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Berechnungsmethodik der Endenergieverbräuche im Haushaltssektor ...... 19 Abb. 2: Energieträgerstruktur der beheizten Wohnungen in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998 ...... 21 Abb. 3: Ermittlung des energieträgerbezogenen Endenergieverbrauchs sonstiger Verbraucher ...... 24 Abb. 4. Endenergieverbrauch der Haushalte und sonstige Verbraucher in Sachsen-Anhalt ...... 28 Abb. 5: Emissionen der Stoffgruppe „Anorganische Gase“ und „Staub“ ...... 33 Abb. 6: Emissionen der Stoffgruppe „Organische Gase und Dämpfe“, PAK und Benzol...... 35 Abb. 7: Anteile der Energieträger an den CO2-Emissionen im Land Sachsen-Anhalt ...... 36 Abb. 8: Emissionsentwicklung bei ausgewählten anorganischen Gasen...... 49 Abb. 9: Anteile der Energieträger an den CO2-Emissionen im Land Sachsen-Anhalt ...... 52 Abb. 10: Altersstruktur der Erdgas-Feuerstätten in Sachsen-Anhalt ...... 58 Abb. 11: Altersstruktur der Heizöl-Feuerstätten in Sachsen-Anhalt ...... 58 Abb. 12: Altersstruktur der Flüssiggas-Feuerstätten in Sachsen-Anhalt ...... 58

4 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

1 Aufgabenstellung

Die nicht genehmigungsbedürftigen Feuerungsanlagen stellen bei den anorganischen und organi- schen Gasen und Dämpfen noch immer eine wesentliche Emissionsquelle in Sachsen-Anhalt dar. Auch bei den Treibhausgasen besitzen sie eine große Bedeutung. Im Zeitraum 1990 bis 1998 konnten insbesondere durch Anlagenerneuerungen bzw. -stilllegungen und durch Brennstoffum- stellungen bereits wesentliche Reduzierungen der Endenergieverbräuche sowie Emissionsverringe- rungen erreicht werden.

Im Rahmen dieses Projekts soll für das Land Sachsen-Anhalt der Endenergieeinsatz in den nichtge- nehmigungsbedürftigen Feuerungsanlagen nach Energieträgern auf Gemeindeebene für das Basis- jahr 1998 ermittelt werden. Es sind dabei die Verbrauchsgruppen Haushalte und sonstige Verbraucher zu unterscheiden. Auf Basis der Verbräuche sind die Emissionen zu errechnen. Folgende Luftschadstoffe werden dabei betrachtet:

Anorganische Gase • Kohlenmonoxid - CO • Schwefeloxide als Schwefeldioxid - SO2 • Stickstoffoxide als Stickstoffdioxid - NO2 • Fluor und gasförmige anorganische Fluorverbindungen als Fluorid - F • Chlor und gasförmige anorganische Chlorverbindungen als Chlorid - Cl

Organische Gase und Dämpfe • Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe - als Summe (”Summe 21”) - PAK - Benzo(a)pyren - BaP • Benzol, Toluol, Ethylbenzol, m-p-Xylol, o-Xyol, 4-Ethyltoluol - als Summe - BTX - Benzol - Benzol

Stäube und deren Inhaltsstoffe • Staub (Feststoffe) - Staub • Blei - Pb • Cadmium - Cd • Arsen - As • Nickel - Ni

Polyclorierte Dibenzo-p-dioxine und -furane als toxisches Äquivalent - PCDD/PCDF klimarelevante Gase • Kohlendioxid - CO2 • Methan - CH4 • Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffe - NMVOC

5 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Die für das Jahr 1998 ermittelten Werte werden mit den Daten des Landesemissionskatasters des Jahres 1994 verglichen und die Veränderungen im Zeitraum 1994 bis 1998 analysiert und dokumentiert.

Die Prognose für das Jahr 2005 hat zum Ziel, Tendenzen für die Veränderung der Endenergie- verbräuche und Emissionen aufzuzeigen. Darauf aufbauend ist es möglich, regionale und landes- weite Handlungsstrategien, z.B. für die ab dem Jahr 2005 verstärkt notwendigen Heizungserneue- rungen, abzuleiten.

Des weiteren werden im Rahmen des Projektes der Stromverbrauch der Haushalte nach Anwendungsgebieten dargestellt und die Baualterstruktur der nichtgenehmigungsbedürftigen Feue- rungsanlagen für die Energieträger Erdgas, Flüssiggas und Heizöl ermittelt und dokumentiert.

Ein weiterer Arbeitspunkt dieser Studie ist die Darstellung des derzeitigen Nutzungsstandes der regenerativen Energien in den Regionen Sachsen-Anhalts und eine Abschätzung regional-spezifi- scher Veränderungen.

Alle Daten des Projekts werden mit dem Datenbank-Programm “MICROSOFT ACCESS 97“ ver- waltet (Anlage 1).

2 Einführung

Sachsen-Anhalt ist ein Bundesland, das im Jahre 1990, nachdem es von 1946 bis 1952 bereits exis- tierte, in seinen heutigen Grenzen neu gebildet wurde. Es wird umgeben von den Bundesländern Niedersachsen im Westen, im Osten und Norden, Thüringen im Südwesten und Sachsen im Südosten.

Das Gebiet Sachsen-Anhalts umfasst eine Fläche von 20 447 Quadratkilometern mit rd. 2,67 Millionen Einwohnern im Jahr 1998. Von 16 Bundesländern ist Sachsen-Anhalt auf die Fläche be- zogen das achtgrößte und an der Bevölkerung gemessen das neuntgrößte Land der Bundesrepublik Deutschland. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte Sachsen-Anhalts liegt bei 132 Einwohnern je Quadratkilometer wobei ein Süd-Nord-Gefälle zu beobachten ist.

Das Land ist verwaltungsmäßig in die Regierungsbezirke Dessau, und Magdeburg unterteilt, die aus 3 kreisfreien Städten und 21 Landkreisen bestehen. Von 1 295 Gemeinden besitzen 128 das Stadtrecht.

Landschaftlich vielseitig erstreckt sich Sachsen-Anhalt von der Altmark, einem hügeligen Gebiet im Norden, über die Magdeburger Börde, den , einem mit Tälern durchzogenen Mittelgebirge, bis hin zum Thüringer Vorland. Höchste Bodenerhebung ist der im Harz mit 1140,9 Metern.

Durch seine zentrale Lage liegt Sachsen-Anhalt im Schnittpunkt wichtiger Verkehrsverbindungen, wie der Autobahn A2 in Ost-West-Richtung oder der A9 in Nord-Südrichtung. Mehrere Eisenbahn- hauptstrecken durchqueren das Land, wobei Sachsen-Anhalt über eines der dichtesten Eisenbahn- netze Europas verfügt. Die Elbe, die Sachsen-Anhalt von Südost nach Nordwest durchfließt, ist eine der wichtigsten mit- teleuropäischen Wasserstraßen und für die Binnenschiffahrt des Landes Hauptverbindung zum Überseehafen Hamburg.

6 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Die Bodenfläche beträgt insgesamt 2.044.647 ha und zwei Drittel davon wird landwirtschaftlich genutzt. Die fruchtbarsten Agrarlandschaften liegen in der Magdeburger Börde und im Harzvorland. Die Waldfläche hat einen Anteil von 21% an der Gesamtfläche. Großräumige Naturschutzgebiete sind u.a. der "Nationalpark Hochharz" rund um den Brockengipfel, das Saale-Unstruttal und das Biosphärenreservat "Mittlere Elbe".

Für das Land Sachsen-Anhalt wurde ein flächendeckendes Energie- und Emissionskataster zuletzt für das Basisjahr 1994 erstellt. Im Zeitraum 1994 bis 98 gab es wesentliche demographische Verän- derungen. Die Bevölkerung ging von 2,76 Mio. auf 2,67 Mio. um 3,3% zurück. Im gleichen Zeit- raum erhöhte sich der Anteil der Einpersonenhaushalte deutlich und der der Mehrpersonenhaushalte verringerte sich stark. Zwischen 1995 und 1998 wurden über 64.000 neuerrichtete Wohnungen fertiggestellt. Das entspricht knapp 5% des Gesamtwohnungsbestandes zum Jahresende 1998. Die spezifische bewohnte Wohnfläche erhöhte sich von etwa 30 m² je Person im Jahr 1995 auf 35 m² im Jahr 1998 um ca. 10%.

3 Gemeinden in Sachsen-Anhalt

Die Aufteilung der Gemeinden Sachsen-Anhalts nach Gemeindegrößenklassen mit dem Stand 31.12.98 zeigt Tabelle 1. Die Gemeinden mit weniger als 500 Einwohnern haben einen Anteil von etwa 39%, Gemeinden mit 500 bis 1.000 Einwohnern einen von ca. 30% und mit 1.000 bis 2.000 Einwohnern ca. 18% an der Gesamtgemeindeanzahl. Die verbleibenden 13% sind Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern. Tab. 1: Anzahl der Gemeinden in Sachsen-Anhalt nach Gemeindegrößenklassen (Stand 31.12.98) Gemeinden davon mit ... bis ... unter ... Einwohnern zusammen unter 100 500 1.000 2.000 5.000 10.000 20.000 50.000 (Anteil in %) 100 bis bis bis bis bis bis bis und 500 1.000 2.000 5.000 10.000 20.000 50.000 mehr 1.295 10 491 386 228 120 21 16 19 4 (100) (0,8) (37,9) (29.8) (17,6) (9,3) (1,6) (1,2) (1,5) (0,3) Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Tabelle 2 zeigt die kumulierte Einwohnerzahl der einzelnen Gemeindegrößenklassen. Die Gemein- den mit einer Einwohnerzahl von weniger als 2.000 stellen insgesamt 28% der Gesamtbevölkerung von Sachsen-Anhalt. In Gemeinden mit mehr als 2.000 und weniger als 20.000 Einwohnern leben nur etwa 27% der Bevölkerung. Ca. 46% der Bevölkerung Sachsen-Anhalts wohnt in Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern, davon etwa 24% in den Städten Halle (Saale), Dessau, und der in Landeshauptstadt Magdeburg. Tab. 2: Kumulierte Einwohnerzahlen nach Gemeindeklassen (Bevölkerung am 31.12.98) Kumulierte Einwohnerzahl davon mit ... bis ... unter ... Einwohnern der Gemeinden zusammen unter 100 500 1.000 2.000 5.000 10.000 20.000 50.000 (Anteil in %) 100 bis bis bis bis bis bis bis und 500 1.000 2.000 5.000 10.000 20.000 50.000 mehr 2.674.490 790 152.075 274.234 312.941 349.820 145.978 219.316 582.061 637.275 (100,0) (0,0) (5,7) (10,2) (11,7) (13,1) (5,5) (8,2) (21,8) (23,8) Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

7 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

4 Bestimmungsfaktoren für Energieverbrauch und Emissionen auf Gemeindeebene

4.1 Haushaltssektor Die demografischen Faktoren Einwohner und Haushalte besitzen einen wesentlichen Einfluss auf den Energieverbrauch des Sektors Haushalte und indirekt auch auf den Energieeinsatz bei sonstigen Verbrauchern1. Anzahl und Art der Wohngebäude, Wohnungen und Wohnflächen sind ebenfalls wesentliche Bestimmungsgrößen für den Energieverbrauch im Haushaltssektor.

4.1.1 Bevölkerungsveränderungen im Zeitraum 1995 bis 1998 Die Einwohnerveränderungen in den einzelnen Gemeinden Sachsen-Anhalts im Zeitraum 1995 bis 1998, die weitestgehend charakteristisch auch für den Zeitraum 1990 bis 1998 sind, stellen sich sehr unterschiedlich dar. In den drei kreisfreien Städten Magdeburg, Halle und Dessau verringerte sich der Einwohnerstand im Zeitraum 1995 bis 1998 um 7,1%, 7,8% bzw. 4,8%. Auch in den Städten mit mehr als 20.000 bis 50.000 Einwohnern traten durchweg Einwohnerverluste auf. Diese lagen in großem Maße über 4%. Besonders hohe Verluste waren in Wolfen mit 14,7% und mit 9,5% zu verzeichnen. Alle Gemeinden mit 10.000 bis 20.000 Einwohnern mussten ebenfalls Ein- wohnerrückgänge hinnehmen, jedoch in geringerem Maße als die größeren Gemeinden. Meist lagen sie in der Größenordnung von 0% bis 4%. Nur in Gardelegen und Thale war der Rückgang mit 15,3% bzw. 6,3% deutlich höher.

Bei den Gemeinden mit mehr als 5.000 und weniger als 10.000 Einwohnern zeigt sich ein differen- ziertes Bild. Bei der Mehrzahl der Gemeinden traten leichte bis mittlere Bevölkerungs- verringerungen (1% bis 5%) auf. Der größte Rückgang fand in Leuna statt (-7,1%). Eine Erhöhung der Einwohnerzahl trat dagegen in Barby (Elbe), Gommern, , Bad Kösen, Hohenmölsen, Teutschenthal und auf, wobei sie in Oebisfelde und Hohenmölsen eingemeindungsbedingt war. Den mit Abstand größten Einwohnerzuwachs verzeichneten Teutschenthal mit 13,9% sowie Barleben mit 37,9%.

In 35 der 120 Gemeinden mit Einwohnern im Bereich von 2.000 bis 5.000 erhöhte sich die Bevöl- kerungszahl über 10%, in 42 Gemeinden in einer Spannbreite von 0% bis zu 10% und in 151 Gemeinden verringerte sich die Einwohnerzahl, zumeist jedoch nur bis 4%.

Bei den Gemeinden mit einer Bevölkerung von 1.000 bis 2.000 Einwohnern zeigt sich folgendes Bild: In 20 Gemeinden betrug die Erhöhung der Bevölkerungszahl mehr als 20%. Besonders ausge- prägt waren sie in Ünglingen mit 162% und Braschwitz mit 137%, 21 Gemeinden hatten eine Be- völkerungserhöhung in einer Spannbreite von 10% bis 20% und 87 Gemeinden von bis zu 10%. In 100 Gemeinden verringerte sich der Einwohnerstand.

In mehr als der Hälfte (207) der Gemeinden mit 500 bis 1.000 Einwohnern verminderte sich die Einwohnerzahl, davon in 18 Gemeinden mit mehr als 20%. In 222 Gemeinden mit 200 bis 500 Einwohnern erhöhte sich der Einwohnerstand, vielfach bis zu 10%. Bei den 187 Gemeinden mit Einwohnerverlusten betrugen diese i. d. R. unter 10%. Die Gemeinden mit bis zum 200 Einwohnern hatten überwiegend Einwohnerverluste zu verzeichnen.

1 z. B. ist der Umfang bestimmter Dienstleistungen wesentlich von der Einwohnerzahl abhängig (Einzelhandel, Gaststätten) 8 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 3: Bevölkerungsveränderungen im Zeitraum 1995 bis 1998 nach Gemeindegrößenklassen Gemeinde- Anzahl Bevölkerungsstandsveränderungen 1995-98 (in %) größenklasse Gemeinden -10 <-5 <-1 <0 <1 <5 gesamt >-10 bis bis bis bis bis bis >10 -5 -1 0 1 5 10 -200 94 13 13 29 3 2 17 11 6 200 - 500 409 25 41 96 26 42 89 61 29 500 - 1.000 384 3 36 109 31 35 85 44 41 1.000 - 2.000 228 6 13 62 21 17 46 28 35 2.000 - 5.000 120 2 9 43 9 5 30 9 13 5.000 - 10.000 21 0 3 10 2 3 1 0 2 10.000 - 20.000 16 1 2 10 3 0 0 0 0 20.000 - 50.000 19 2 6 9 2 0 0 0 0 50.000 - 100.000 2 0 0 2 0 0 0 0 0 >100.000 2 0 2 0 0 0 0 0 0 Summe 1.295 52 126 370 96 104 268 153 126 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

4.1.2 Durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen Die nachfolgende Tabelle zeigt die Anzahl der Gemeinden nach der durchschnittlichen Wohnfläche der Wohnungen in den einzelnen Gemeindegrößenklassen auf. Der Zusammenhang zwischen Ein- wohnerstand und durchschnittlicher Wohnungsgröße ist dabei deutlich erkennbar. Die Unterschiede erklären sich mit den hohen Eigenheim- und Eigentümeranteilen in kleineren Gemeinden und der unterschiedlichen Haushaltsgröße. Die Spannbreite der spezifischen Wohnflächen ist insbesondere bei den Gemeinden mit geringer Einwohnerzahl sehr groß. Tab. 4: Anzahl der Gemeinden nach durchschnittliche Wohnfläche der Wohnungen nach Gemeindegrößenklassen Gemeinde- Anzahl Wohnfläche je Wohnung (in m²) größenklasse Gemeinden bis zu mehr als gesamt 60 60-70 >70-80 >80-89 >90-99 100

-200 94 0 0 6 17 46 25 200 - 500 409 0 2 22 128 170 87 500 - 1.000 384 0 1 28 185 135 35 1.000 - 2.000 228 0 3 39 140 42 4 2.000 - 5.000 120 0 6 55 52 6 1 5.000 - 10.000 21 0 5 15 1 0 0 10.000 - 20.000 16 0 9 6 1 0 0 20.000 - 50.000 19 1 14 4 0 0 0 50.000 - 100.000 2 0 2 0 0 0 0 >100.000 2 0 2 0 0 0 0 Summe 1.295 1 44 175 524 399 152 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

4.1.3 Anzahl der Wohnungen je Wohngebäude Der spezifische Kennwert Anzahl der Wohnungen je Gebäude lässt Aussagen zur Kompaktheit des Gebäudes und indirekt zur Eigentümerschaft und dem Sanierungsniveau zu.

In Abhängigkeit von der Gemeindegröße sind wesentliche Unterschiede auszumachen. Deutlich wird, dass die Anzahl der Wohnungen im Gebäude mit der Gemeindegröße wesentlich zunimmt. Das Gros der Gemeinden mit bis zu 1.000 Einwohnern besitzt 1,2 bis 1,5 Wohnungen je Gebäude, in Halle und Magdeburg sind es dagegen zwischen 5,6 bis 6 Wohnungen je Gebäude. Bestehen in 9 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt den Gemeinden bis 2.000 Einwohnern nur geringe Differenzen zwischen den einzelnen Gemeinden, unterscheiden sich in den anderen Größenklassen die Gemeinden diesbezüglich wesentlich vonein- ander. Tab. 5: Durchschnittliche Anzahl der Wohnungen je Wohngebäude nach Einwohnergrößenklassen Gemeinde- Anzahl durchschnittliche Anzahl der Wohnungen je Wohngebäude größenklasse Gemeinden 1,0 >1,2 >1,5 >1,8 >2,1 >2,5 >3,0 >3,5 >4,0 >5,6 gesamt bis bis bis bis bis bis bis bis- bis bis 1,2 1,5 1,8 2,1 2,5 3,0 3,5 4,0 5,0 6,0 -200 94 21 59 10 4 0 0 0 0 0 0 200 - 500 409 70 282 48 7 0 0 0 2 0 0 500 - 1.000 384 20 278 72 11 1 2 0 0 0 0 1.000 - 2.000 228 2 120 79 16 7 3 1 0 0 0 2.000 - 5.000 120 0 32 47 20 17 4 0 0 0 0 5.000 - 10.000 21 0 0 1 6 6 5 3 0 0 0 10.000 - 20.000 16 0 0 2 1 1 7 4 1 0 0 20.000 - 50.000 19 0 0 0 0 0 4 5 4 5 1 50.000 – 100.000 2 0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 >100.000 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 Summe 1.295 113 771 259 65 32 26 14 7 5 3 Quelle: GWZ 95

4.1.4 Verhältnis der neu errichteten Wohnungen zum Gesamtwohnungsbestand Das Verhältnis der neuerrichteten Wohnungen zum Gesamtwohnungsbestand lässt gewisse Rück- schlüsse auf die Energieträger und den Energieverbrauch für die Wohnungsbeheizung zu. Die Intensität des Wohnungsneubaus ist in den Gemeinden Sachsen-Anhalts unterschiedlich ausgeprägt. In 96 Gemeinden Sachsen-Anhalts wurde zwischen 1996 und 1998 kein neues Wohngebäude errichtet. Dagegen betrug in 147 Gemeinden der Anteil der im Zeitraum 1996 bis 1998 neu errich- teten Wohnungen über 10% des Gesamtwohnungsbestandes dieser Gemeinden.

Tab. 6: Anzahl der Gemeinden nach Anteil der im Zeitraum 1995 bis 1998 neuerrichteten Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand zum 31.12.98 nach Gemeindegrößenklassen Anteil der im Zeitraum 1996-1998 neu errichteten Wohnungen am Gemeinde- Anzahl Gesamtwohnungsbestand zum 31.12.98 (in %) größenklasse Gemeinden 0 >1 >2 >3 >4 >5 >6 >7 >8 >9 gesamt 0 bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis > 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 10 -200 94 30 0 25 8 9 8 6 1 4 0 1 2 200 - 500 409 53 58 94 55 46 32 19 6 12 8 1 25 500 - 1.000 384 12 59 84 53 35 28 20 16 10 11 5 51 1.000 - 2.000 228 1 25 48 26 25 11 12 12 8 6 5 49 2.000 - 5.000 120 0 11 17 25 15 8 10 3 4 6 3 18 5.000 - 10.000 21 0 1 0 3 3 5 0 2 3 2 0 2 10.000 - 20.000 16 0 0 1 3 5 4 0 0 3 0 0 0 20.000 - 50.000 19 0 1 2 4 2 5 0 2 0 3 0 0 50.000 - 100.000 2 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 >100.000 2 0 0 0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 Summe 1.295 96 155 271 177 142 102 68 42 44 36 15 147 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

10 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

4.1.5 Wohnfläche je Einwohner In der nachfolgenden Tabelle werden die vorhandenen Wohnflächen in den Gemeinden dem Ein- wohnerstand gegenübergestellt. Der durchschnittliche Kennwert für Sachsen-Anhalt betrug zum 31.12.1998 etwa 35 m²/ Einwohner.2 In den kleinen Gemeinden wird der Wert häufig überschritten, in den größeren liegt er darunter. Zwischen den Gemeinden gleicher Größenklassen sind deutliche Unterschiede vorhanden. Zu beachten ist jedoch, dass aufgrund der teilweise hohen Leerstands- zahlen die genutzte spezifische Wohnfläche je Einwohner, welche auch der korrekte Indikator für den Energieverbrauch ist, deutlich von den ermittelten Werten abweichen kann. Tab. 7: Anzahl der Gemeinden nach zur Verfügung stehende Wohnfläche je Einwohner und Gemeindegrößenklasse zur Verfügung stehende Wohnfläche je Gemeinde- Anzahl Einwohner größenklasse Gemeinden <30 30 - 35 >35 - 40 >40 - 50 >50 gesamt

-200 94 2 6 43 40 3 200 - 500 409 14 82 198 114 1 500 - 1.000 384 14 100 228 42 0 1.000 - 2.000 228 13 82 121 12 0 2.000 - 5.000 120 7 53 59 1 0 5.000 - 10.000 21 1 13 7 0 0 10.000 - 20.000 16 0 10 6 0 0 20.000 - 50.000 19 0 12 7 0 0 50.000 - 100.000 2 0 1 1 0 0 >100.000 2 0 0 2 0 0 Summe 1.295 51 359 672 209 4 Quelle: GWZ 95

4.2 Sektor Sonstige Energieverbraucher In diesem Sektor werden alle Nichthaushalte mit nichtgenehmigungsbedürftigen Feuerungsanlagen zusammengefasst. Das sind die beiden Verbrauchssektoren der amtlichen Energiebilanz Gewinnung von Steinen und Erden, sonstiger Bergbau und verarbeitendes Gewerbe sowie Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und übrige. Nachfolgend werden nach Gemeindegrößenklassen ausgewählte energieverbrauchsrelevante Merkmale für diese Verbrauchsgruppe dargestellt.

4.2.1 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Das Vorhandensein und die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten lässt Rück- schlüsse über den Energieeinsatz sonstiger Verbraucher in den einzelnen Gemeinden zu. Bildet man das Verhältnis sozialversicherungspflichtig Beschäftigter je Einwohner, können Aussagen zur Auf- teilung des Gesamtverbrauchs auf Haushalte und sonstige Energieabnehmer getroffen werden.

Bei der Auswertung wird sichtbar, dass der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, bezogen auf die Einwohner, mit der Bevölkerungszahl zunimmt. Bei den Gemeinden mit weniger als 500 Einwohner liegt in der Mehrzahl der Gemeinden ein Verhältnis von weniger als 0,1 vor. In den Gemeinden mit 500 bis 2.000 Einwohnern liegt das Verhältnis in den meisten Fällen bei 0,1 bis 0,2 und in den noch größeren Gemeinden wesentlich darüber.

Tab. 8: Verhältnis Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte je Einwohner nach Gemeindegrößenklassen

2 Statistisches Bundesamt: Mikrozensus-Zusatzerhebung 1998 11 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Gemeinde- Anzahl Verhältnis Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte je Einwohner größenklasse Gemeinden gesamt <0,1 >0,1 - 0,2 >0,2 - 0,3 >0,3 - 0,4 >0,4 - 0,5 >0,5 - 0,7 >0,7

-200 94 59 17 12 2 0 1 3 200 - 500 409 219 112 40 17 9 4 8 500 - 1.000 384 124 174 50 16 8 4 8 1.000 - 2.000 228 48 86 43 24 12 5 10 2.000 - 5.000 120 7 42 44 10 8 5 4 5.000 - 10.000 21 0 4 7 5 1 3 1 10.000 - 20.000 16 0 2 6 3 2 2 1 20.000 - 50.000 19 0 1 0 7 10 1 0 50.000 - 100.000 2 0 0 0 1 1 0 0 >100.000 2 0 0 0 0 2 0 0 Summe 1.295 457 438 202 85 53 25 35 Quelle: Bundesanstalt für Arbeit

4.2.2 Handwerksbetriebe Mit der Handwerkszählung 1995 liegen Angaben zur Anzahl und den Beschäftigten der Hand- werksbetriebe auf Gemeindeebene vor. In den Gemeinden mit bis zu 500 Einwohnern sind zwischen 0 bis 5 Betriebe, häufig jedoch keine Betriebe anzutreffen. In den Gemeinden mit 500 bis 1.000 Einwohnern sind unterschiedliche Ausprägungen bei den einzelnen Gemeinden zu beobach- ten. In den größeren Gemeinden werden die Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden wieder geringer. Tab. 9: Anzahl der Gemeinden nach Anzahl der Handwerksbetriebe nach Gemeindegrößenklassen Gemeinde- Anzahl Anzahl der Handwerksbetriebe größenklasse Gemeinden 0 1 2 3-5 6-10 11-20 21-50 51-100 101-200 >200 gesamt

-200 94 42 33 9 10 0 0 0 0 0 0 200 - 500 409 95 111 71 116 12 4 0 0 0 0 500 - 1.000 384 13 23 43 155 129 20 1 0 0 0 1.000 - 2.000 228 3 2 4 35 80 98 6 0 0 0 2.000 - 5.000 120 0 0 0 1 8 43 65 3 0 0 5.000 - 10.000 21 0 0 0 0 0 0 12 9 0 0 10.000 - 20.000 16 0 0 0 0 0 0 0 10 6 0 20.000 - 50.000 19 0 0 0 0 0 0 0 0 12 7 50.000 - 100.000 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 >100.000 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 Summe 1.295 153 169 127 317 229 165 84 22 18 11 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt (Handwerkszählung 1995)

4.2.3 Betriebe im verarbeitenden Gewerbe mit mehr als 20 Beschäftigten Die nachfolgende Tabelle zeigt die Anzahl der Gemeinden nach Anzahl der Betriebe im verarbei- tenden Gewerbe nach Gemeindegrößenklassen auf. Deutlich wird, dass in den Gemeinden mit bis zu 1.000 Einwohnern zumeist kein Betrieb existiert. In den Gemeinden mit 1.000 bis 5.000 Einwohnern stellt sich ein differenziertes Bild dar; es gibt Gemeinden mit 11 bis 20 Betrieben, jedoch auch zahlreiche mit keinem. In den Gemeinden ab 5.000 Einwohnern sind in jedem Fall Betriebe vorhanden. Bei den Betrieben im verarbeitenden Gewerbe mit weniger als 20 Beschäftigten ist eine ähnliche Ausprägung wie die hier dargestellte vorhanden. Tab. 10: Anzahl der Gemeinden nach Anzahl der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe nach Gemeindegrößenklassen

12 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Gemeinde- Anzahl Anzahl der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe größenklasse Gemeinden gesamt 0 1 2 3-5 6-10 11-20 21-30 31-40 41-50 >50 -200 94 86 8 0 0 0 0 0 0 0 0 200 - 500 409 360 38 8 3 0 0 0 0 0 0 500 - 1.000 384 275 87 21 1 0 0 0 0 0 0 1.000 - 2.000 228 96 83 25 23 1 0 0 0 0 0 2.000 - 5.000 120 17 29 23 35 14 2 0 0 0 0 5.000 - 10.000 21 0 1 0 12 6 1 0 1 0 0 10.000 - 20.000 16 0 0 2 1 5 6 1 0 1 0 20.000 - 50.000 19 0 0 0 0 0 6 12 1 0 0 50.000 - 100.000 2 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 >100.000 2 0 0 0 0 0 0 0 0 0 2 Summe 1.295 834 246 79 75 26 15 13 2 2 3 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

4.2.4 Verwaltungssitz, Schulen, Krankenhäuser, Verwaltungseinrichtungen Öffentliche Einrichtungen besitzen einen hohen Anteil am Gesamtenergieeinsatz der sonstigen Verbraucher. Die Tabelle 11 zeigt die Verteilung ausgewählter öffentlicher Einrichtungen auf die einzelnen Gemeindegrößenklassen auf. Der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft bzw. der Verwaltungssitz einer eigenständigen Gemeinde befindet sich vorwiegend in Gemeinden mit mehr als 2.000 Einwohnern, Krankenhäuser überwiegend in größeren Gemeinden. Grundschulen sind auch in kleineren Gemeinden vertreten. Sekundarschulen befinden sich vorwiegend in Gemeinden ab 1.000 Einwohnern, Gymnasien hauptsächlich in noch größeren Gemeinden. Tab. 11: Öffentliche Einrichtungen nach Gemeindegrößenklassen Gemeinde- Anzahl Sitz der Verwal- Anzahl Grund- Sekundar- Gymnasien größenklasse Gemeinden tungsgemeinde/ Kranken- schulen schulen gesamt der eigen- häuser ständigen Gemeinde -200 94 1 0 1 0 0 200 - 500 409 4 0 11 4 1 500 - 1.000 384 8 0 108 28 2 1.000 - 2.000 228 39 2 178 72 5 2.000 - 5.000 120 87 7 112 95 15 5.000 - 10.000 21 21 4 31 22 12 10.000 - 20.000 16 16 7 48 36 19 20.000 - 50.000 19 19 19 121 92 37 50.000 - 100.000 2 2 4 21 18 9 >100.000 2 2 12 113 65 28 Summe 1.295 199 55 617 354 94 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

13 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

4.2.5 Zentrale Orte Auch mittels der zentralörtlichen Stellung der Gemeinden lassen sich Rückschlüsse zum Energie- verbrauch der sonstigen Verbraucher gewinnen. In den regionalen Entwicklungsprogrammen wird folgende zentrale örtliche Stufung unterschieden:

• Oberzentren, • Mittelzentren mit Teilfunktion eines Oberzentrums, • Mittelzentren, • Grundzentren mit Teilfunktion eines Mittelzentrums und • Grundzentren.

Diese zentralen Orte nehmen als Versorgungskerne über den eigenen örtlichen Bedarf hinaus soziale, kulturelle und wirtschaftliche Aufgaben für die Bevölkerung ihres Verflechtungsbereiches war.3

In den regionalen Entwicklungsprogrammen wird u. a. auf folgende, auch den Energieverbrauch in den einzelnen Gemeinden beeinflussende, Sachverhalte orientiert:

• Öffentliche Mittel für städtebauliche Erneuerungs- und Entwicklungsmaßnahmen sind schwerpunktmäßig in zentralen Orten einzusetzen4. • die Leistungsfähigkeit der zentralen Orte ist zu sichern und zu verbessern, beispielsweise durch Bereitstellung von Wohnflächen und gewerbliche Bauflächen und Erweiterung des Bildungs- und Kulturangebotes. • Einkaufszentren und großflächige Einzelhandelsbetriebe sind an zentrale Orten der oberen und mittleren Stufe zu binden.

Zentrale Orte haben daher, wenn die beabsichtigte Steuerung durch die Landesplanung gemäß der Ziele in den regionalen Entwicklungsprogrammen erreicht wird, im Vergleich zu Orten mit gleicher Einwohnerzahl, aber ohne zentralörtliche Funktionen, einen höheren Energieeinsatz bei den sonstigen Verbrauchern. Das resultiert aus der erhöhten Anzahl von öffentlichen und Versorgungs- einrichtungen sowie von Industrie- und Gewerbebetrieben.

Die Tabelle 12 zeigt die zentralörtliche Einordnung nach Gemeindegrößenklassen. Grundzentren befinden sich in Gemeinden mit i. d. R. 1.000 bis 10.000 Einwohnern, Grundzentren mit Teilfunk- tion eines Mittelzentrums in Gemeinden mit 5.000 bis 20.000 Einwohnern, Mittelzentren und Mit- telzentren mit Teilfunktion Oberzentrum 20.000 bis 50.000 Einwohnern.

3 Regionale Entwicklungsprogramme, Beschluss der Landesregierung vom 30.01.1996, Abschnitt 2.1 „Zentralörtliche Gliederung“ 4 siehe auch Abschnitte 2.1.3 der Regionalen Entwicklungsprogramme 14 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Außer den Gemeinden Sandersdorf und Barleben besitzen alle Gemeinden mit mehr als 5.000 Ein- wohnern zentralörtliche Bedeutung. Tab. 12: Zentralörtliche Bedeutung nach Gemeindegrößenklassen Gemeinde- Anzahl Grund- Grundzentrum Mittel- Mittelzentrum Ober- größenklasse Gemeinden zentrum mit Teilfunktion zentrum mit Teilfunk- zentrum gesamt Mittelzentrum tion Ober- zentrum -200 94 0 0 0 0 0 200 - 500 409 0 0 0 0 0 500 - 1.000 384 1 0 0 0 0 1.000 - 2.000 228 11 0 0 0 0 2.000 - 5.000 120 54 0 0 0 0 5.000 - 10.000 21 13 6 0 0 0 10.000 - 20.000 16 5 10 0 1 0 20.000 - 50.000 19 0 0 12 6 0 50.000 - 100.000 2 0 0 0 0 0 >100.000 2 0 0 0 0 3 Summe 1.295 74 16 12 7 3 Quelle: Regionale Entwicklungsprogramme des Landes Sachsen-Anhalt

5 Struktur der Energieversorgung in Sachsen-Anhalt

Die Umstrukturierung und Privatisierung der Energieversorgung in Sachsen-Anhalt war zum Jahresende 1998 weitgehend abgeschlossen. Eine Übersicht zur Organisation der Energieversorgung in den Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern befindet sich in Anlage 2. In den Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern sind örtliche Querverbundunternehmen zumeist mit den Versorgungs- bereichen Strom, Gas, Fernwärme und teilweise weiteren Aufgaben tätig. In den kleineren Gemein- den wird die Strom- und Gasversorgung von den Regionalversorgungsunternehmen durchgeführt. Im Fernwärmebereich sind eine Vielzahl von Unternehmen aktiv.

5.1 Stromversorgung Mit dem Stand 31.1.1998 beliefern insgesamt 30 Stromversorgungsunternehmen eine oder mehrere Gemeinden in Sachsen-Anhalt. Das Netzgebiet der MEAG ist der Süden Sachsen-Anhalts sowie der Landkreis Artern im Land Thüringen, das der AVACON AG der Norden Sachsen-Anhalts. Die envia mit Sitz in Chemnitz ist Netzbetreiber im ehemaligen Landkreis Jessen und die Landelektrizität GmbH Wolfsburg-Fallersleben (LandE) in der Gemeinde Oebisfelde5 an der westli- chen Landesgrenze Sachsen-Anhalts. Daneben sind 25 Stadtwerke im Strombereich tätig.

Mit Ausnahme von Köthen besitzen sämtliche Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern zum 31.12.1998 Stadtwerke mit Stromversorgungssparte. Daneben sind nur noch in , Zerbst sowie in Havelberg, der mit Abstand kleinsten Gemeinde mit eigener Stromversorgung, Stadtwerke im Strombereich aktiv.

Die MEAG und die AVACON AG sind Netzbetreiber in den mit Abstand meisten Gemeinden (618 bzw. 617) Sachsen-Anhalts, die envia in 34 Gemeinden und die LandE in Oebisfelde. Die Stadt- werke sind nur im Gemeindegebiet Netzbetreiber. In einigen Gemeinden sind aufgrund von Einge- meindungen sowohl das Stadtwerk, als auch das Regionalversorgungsunternehmen Netzbetreiber.6

5 ohne die Eingemeindungen 6 diese Gemeinden wurden in der Tabelle 13 nur dem Stadtwerk zugeordnet 15 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 13: Stromversorgung in Sachsen-Anhalt Name des Unternehmens MEAG AVACON AG envia LandE Stadtwerke

Anzahl der in Sachsen-Anhalt unmittel- 618 617 34 1 25 bar versorgten Gemeinden Unmittelbar versorgte Einwohner 810.097 596.243 31.609 7.286 1.229.255 Quelle: Angaben der Unternehmen

5.2 Erdgasversorgung Sachsen-Anhalt verfügt über ein gut ausgebautes Erdgasnetz. Im Norden Sachsen-Anhalt existiert eine flächendeckende Erdgaserschließung. In der Mitte und im Süden Sachsen-Anhalts sind eben- falls, jedoch nicht flächendeckend, zahlreiche Gemeinden an das Erdgasnetz angeschlossen. Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über den Erdgasversorgungsgrad nach Gemeindegrößen- klassen.

In Sachsen-Anhalt besitzen 788 von 1.295 Gemeinden eine Erdgasversorgung (61%). Sichtbar wird, dass sämtliche Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern erdgasversorgt sind. Auch in der Ge- meindegrößenklasse 5.000 bis 10.000 sind mit einer Ausnahme (Hohenmölsen) alle Gemeinden an das Erdgasnetz angeschlossen. Der Anschlussgrad nimmt aber dann mit der Einwohnerzahl deutlich ab. Sind noch 93% der Gemeinden mit 2.000 bis 5.000 Einwohner gasversorgt, sind es bei Gemein- den mit einem Bevölkerungsstand von 200-500 nur noch 49%. Tab. 14: Erdgasversorgung in Sachsen-Anhalt Gemeinde- Anzahl Anzahl der Anteil größenklasse Gemeinden Gemeinden % gesamt mit Erdgas- versorgung zum 31.12.98

-200 94 38 40 200 - 500 409 200 49 500 - 1.000 384 213 55 1.000 - 2.000 228 166 73 2.000 - 5.000 120 112 93 5.000 - 10.000 21 20 95 10.000 - 20.000 16 16 100 20.000 - 50.000 19 19 100 50.000 - 100.000 2 2 100 >100.000 2 2 100 Summe 1.295 788 61 Quelle: MW, VNG

In Sachsen-Anhalt wird die Erdgasversorgung der Letztverbraucher zum 31.1.1998 durch insgesamt 37 Unternehmen wahrgenommen, darunter 27 kommunalen.

Die AVACON AG versorgte Ende 1998 insgesamt 394 Gemeinden im nördlichen Teil Sachsen- Anhalts, die Gasversorgung Sachsen-Anhalt (GSA) 151 Gemeinden im Süden des Landes. Die Erdgas-Mittelsachsen (EMS) belieferte insgesamt 46 Gemeinden in den Landkreisen Anhalt-Zerbst, Schönebeck, und Aschersleben-Staßfurt. Die Gasversorgung Thüringen (GVT), die Nord- harzer Kraftwerke (NKW) und die Westharzer Kraftwerke (WKW) ist 12, 10 bzw. 4 Gemeinden tätig.

16 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Die in der Gasversorgung tätigen Stadtwerke versorgen vielfach nicht nur die eigene Gemeinde sondern auch Nachbargemeinden, die Stadtwerke Weißenfels z. B. Abnehmer in weiteren 10 Ge- meinden, die Stadtwerke Oschersleben in 9, die Stadtwerke und jeweils in 7, die Stadtwerke Blankenburg und Zeitz jeweils in 6 und die Stadtwerke Havelberg in 3 weiteren Gemeinden. Daneben werden von weiteren Stadtwerken noch Abnehmer in ein bis zwei Nachbar- gemeinden mitbeliefert.

5.3 Fernwärmeversorgung7 In Sachsen-Anhalt existiert in etwa 70 Gemeinden eine kommunale8 Fernwärmeversorgung, darun- ter in allen Gemeinden Sachsen-Anhalts mit mehr als 10.000 Einwohnern. Auch in den Gemeinden mit 5.000 bis 10.000 Einwohnern wird mit drei Ausnahmen (, Bad Kösen und Barby) je- weils auch Fernwärme als Heizenergieträger angeboten und eingesetzt. In noch kleineren Gemein- den ist eine Fernwärmeversorgung nur in Ausnahmefällen vorhanden.

In den 29 größten Gemeinden Sachsen-Anhalts wird der weitaus größte Fernwärmeversorgungsan- teil von den Stadtwerken erbracht. In zahlreichen Kommunen sind parallel zu den Stadtwerken weitere Versorger tätig (z.B. in Magdeburg, Aschersleben, , Merseburg). Kommunale Versorgungsunternehmen sind ebenfalls in weiteren 10 Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohnern zu finden. Die Fernwärmeversorgung in Tangermünde9, Genthin, Gardelegen, Gommern und Klötze wird von der AVACON AG durchgeführt, die ebenfalls in im Bereich der Fernwärme- erzeugung tätig ist. Wohnungsgesellschaften sind in den Städten Querfurt, Gräfenhainichen und Freyburg im Bereich der Fernwärme tätig. Daneben existieren Wärmeauskopplungen aus Betrieben und Kraftwerken (Harzgerode, Möckern, Zielitz, MIBRAG-Kraftwerke). Die VEAG ist für die Fernwärmeversorgung in den Städten Vockerode und Zschornewitz zuständig.

5.4 Versorgung mit Heizöl, Flüssiggas und festen Brennstoffen Die Versorgung mit Heizöl, Flüssiggas und festen Brennstoffen ist weitgehend mittelständisch ge- prägt. Der Mitteldeutsche Brennstoffhandelsverband listet auf seiner Internethomepage insgesamt über 150 Unternehmen mit Sitz in Sachsen-Anhalt auf. Aufgrund der Transportkosten decken diese Firmen immer nur einen begrenzten regionalen Umkreis ab.

6 Endenergieverbrauch der Haushalte

6.1 Methodik Die Ermittlung der Beheizungsstruktur der Wohnungen stützt sich in großem Maße auf die Angaben der Bezirksschornsteinfegermeister. Daten waren für insgesamt 970 Gemeinden vollständig bzw. teilweise vorhanden. Dort, wo keine Schornsteinfegerdaten vorlagen, wurde auf Basis der Gebäude- und Wohnraumzählung 1995 unter Berücksichtigung der durch den Vergleich der GWZ-Daten mit den Schornsteinfegerdaten ermittelten regionalen Veränderungen der Wert für das Jahr 1998 abge- leitet.

Zur Anzahl der fernwärmebeheizten Gebäude liefern die Schornsteinfegerdaten keine Rückschlüsse. Die Ableitung dazu stützte sich vornehmlich auf die Angaben der EVU auf Basis der durchgeführten Befragung bzw. auf andere Quellen (Geschäftsberichte etc.). Lagen keine Angaben vor, wurden die Daten der Gebäude- und Wohnraumzählung übernommen, die aber aufgrund der

7 Wärmenetze mit einer Anschlussleistung von mehr als 1 MW 8 eine ausschließlich industrielle Fernwärmeversorgung (z.B. Industriepark Wolfen- und BSL) wird im Rahmen des Katasters nicht betrachtet. 9 neben der Tangermünder Kraftwerk GmbH 17 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt geringen Veränderungen im Zeitraum 1995 bis 1998 gut verwendbar sind. Bei der Ermittlung der erdgasbeheizten und strombeheizten Wohnungen flossen ebenfalls Angaben der EVU zur Haushaltskundenanzahl ein.

Da mittels der Schornsteinfegerdaten die Beheizungsstruktur nur auf Gebäudeebene abgeleitet wer- den kann, musste mit einem speziellen Umrechnungsfaktor die Anzahl der Wohnungen ermittelt werden. Dieser Faktor wurde aus der Gebäude- und Wohnraumzählung ermittelt, wo energieträger- spezifisch sowohl die Anzahl der Gebäude als auch der Wohnungen vorlag.

Eine Hochrechnung des Endenergieverbrauchs auf Basis der Beheizungsstruktur ist nur auf Basis bewohnter Wohnungen möglich. Da aus den Schornsteinfegerdaten Wohnungsleerstände nur einge- schränkt identifizierbar sind, musste in einem weiteren Schritt der genutzte Wohnungsbestand auf Gemeindeebene ermittelt werden. Grundlage dafür bildeten die gemeindespezifischen Einwohner- zahlen und die im Rahmen des Mikrozensus für die Gemeindegrößenklassen durchschnittliche Per- sonenanzahl je Haushalt.

Die bereits ermittelten Beheizungsstrukturen wurden dann abschließend auf den bewohnten Woh- nungsbestand bezogen. Berücksichtigt wurden dabei die in Abhängigkeit vom Energieträger unter- schiedlich hohen Leerstände. Besonders bei den kohlebeheizten und fernwärmebeheizten Wohnun- gen sind teilweise sehr umfassende Leerstände in einzelnen Gemeinden zu verzeichnen.

Aus der Beheizungsstruktur wurden unter Verwendung der aus der GWZ ermittelten Wohnfläche je Wohnung die energieträgerspezifisch genutzten Wohnflächen abgeleitet. Der energieträgerbezogene Endenergieverbrauch wurde dann entweder auf Basis der ermittelten Wohnflächen mit Hilfe eines Endenergiekennwertes ermittelt bzw. der vom EVU angegebene Verbrauchswert (Fernwärme, Erd- gas bzw. Heizstrom), soweit er vorlag, übernommen.

Die Endenergiekennwerte für Öl, Erdgas, Flüssiggas und Fernwärme enthalten den spezifischen Verbrauch für die Raumwärme und die Warmwasserbereitung. Bei den festen Brennstoffen und Heizstrom bezieht sich dieser Wert nur auf den Verbrauch zur Raumwärmebereitstellung.

18 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Die nachfolgende Graphik veranschaulicht die Berechnungsmethodik.

Abb. 1: Berechnungsmethodik der Endenergieverbräuche im Haushaltssektor Quellen Daten

Sonderauswertung durch das GWZ 95 Statistische Landesamt nach Vorgabe der ARGE Wohnungsbestand 1995 Wohnfläche, Baualter, Art der Heizung, Energieträger Statistisches Landesamt Einwohnerveränderungen 1996 bis 98 Baufertigstellungen 1996 bis 98

EVU fernwärmebeheizte Wohnungen Erdgaskunden Heizstromkunden

Schornsteinfeger Feuerstätten nach Energieträgern

ausgewählte Brennstoff- Anteil der Feuerstätten mit HEL als händler und Schornsteinfeger Brennstoff im HaushaltsbereichWohnungsbestand 1998 (Befragungen) Anteil des HEL-AbsatzesWohnfläche, der Energieträger Haushalte am Gesamtabsatz HEL

Lokale Emissionskataster Sanierungstände, Angaben der Wohnungs- spezifische Nutzenergieverbräuche verbände, Erhebungen des Nutzenergieverbrauch DIW u.a. Raumwärme Literaturangaben spezif. Warmwasserverbrauch/EW

Schornsteinfegerdaten Anlagennutzungsgrade Literaturangaben

EVU HeizstromverbrauchEndenergieverbrauch der Haushalte FernwärmeverbrauchRaumwärme der Haushalte und Warmwasser Gasverbrauch der Haushalte

6.2 Ergebnisse Im Land Sachsen-Anhalt gab es im Jahr 1998 knapp 1,2 Mio. genutzte Wohnungen. Mehr als 430.000 waren davon mit Erdgas beheizt, etwa 260.000 mit Fernwärme und über 235.000 mit Heizöl. In ca. 170.000 Wohnungen wurden noch feste Brennstoffe als Energieträger eingesetzt. Damit hat Erdgas mit 38%, vor Fernwärme mit 23% und Heizöl mit 21% den höchsten Anteil an den Energieträgern der Wohnungsbeheizung. Feste Brennstoffe besitzen noch ca. einen Anteil von 15%. Gegenüber dem Jahr 1994, dem Basisjahr des ersten landesweiten Emissionskatasters, haben sich damit wesentliche Änderungen vollzogen. Der Anteil der festen Brennstoffe sank von 44% auf 15%, der Anteil von Heizöl und Gasen (Erdgas und Flüssiggas) erhöhte sich von 8% auf 21% bzw. von 23% auf 41%. Die Anteile von Strom und Fernwärme veränderten sich nur geringfügig. Tabelle 15 zeigt die Energieträgerstruktur der genutzten Wohnungen nach Landkreisen und kreis- freien Städten auf. Bei den festen Brennstoffen liegen die Anteile in einer Spannbreite von 10% bis 19%, der Landkreis Bitterfeld hat mit 10% den geringsten, der Landkreis Sangerhausen mit 19% den höchsten Anteil. Gegenüber dem Jahr 1994 haben sich die Kohleanteile bei der Wohnungsbe

19 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt heizung zwischen den einzelnen Landkreisen/ kreisfreien Städten deutlich angeglichen, zu jenem Zeitpunkt lag die Spannbreite noch zwischen 17% und 70%. Tab. 15: Beheizungsstruktur der bewohnten Wohnungen in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998

Landkreis Feste Erdgas Flüssiggas Heizöl Fernwärme Heizstrom Summe Brennstoffe Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- teil teil teil teil teil teil teil % % % % % % % Sachsen-Anhalt 169.883 15 434.757 38 35.787 3 236.827 21 261.013 23 14.017 1 1.152.267 100 RB Dessau 33.516 14 78.136 33 5.892 2 57.047 24 58.260 25 4.325 2 237.165 100 RB Halle 61.480 16 114.639 30 10.396 3 93.339 24 103.502 27 3.066 1 386.436 100 RB Magdeburg 74.887 14 241.983 46 19.499 4 86.440 16 99.251 19 6.626 1 528.666 100 6.080 15 18.243 46 1.538 4 6.883 17 6.575 17 457 1 39.764 100 Anhalt-Zerbst 5.078 15 9.554 29 1.222 4 10.759 32 5.837 18 674 2 33.117 100 Aschersleben-Staßfurt 6.497 14 19.577 43 2.445 5 8.508 19 8.085 18 338 1 45.447 100 Bernburg 5.158 17 11.956 38 412 1 7.220 23 6.150 20 300 1 31.197 100 Bitterfeld 4.912 10 14.553 30 1.504 3 10.587 22 17.226 35 291 1 49.066 100 Bördekreis 5.378 16 17.138 52 1.274 4 6.334 19 2.460 7 279 1 32.858 100 9.696 15 18.366 29 2.992 5 24.111 38 6.992 11 807 1 62.970 100 Dessau 5.435 14 12.664 33 399 1 3.063 8 16.800 43 305 1 38.666 100 Halberstadt 5.565 16 12.276 36 2.202 6 8.686 25 4.800 14 1.021 3 34.554 100 Halle (Saale) 18.497 15 38.821 30 937 1 5.881 5 62.985 49 437 0 127.558 100 6.425 16 18.589 45 928 2 7.823 19 7.117 17 540 1 41.418 100 Köthen 4.930 17 11.238 38 746 2 8.457 28 2.703 9 1.783 6 29.853 100 Magdeburg 14.718 12 57.867 48 4.117 3 12.655 11 29.622 25 1.188 1 120.169 100 Mansfelder Land 8.529 19 16.334 36 1.349 3 13.525 29 5.686 12 530 1 45.950 100 Merseburg 8.850 15 15.958 28 1.838 3 18.020 31 12.893 22 406 1 57.970 100 5.933 13 24.417 52 1.563 3 9.195 20 4.884 10 702 2 46.697 100 Quedlinburg 4.819 15 15.797 48 1.199 4 5.653 17 5.241 16 473 1 33.178 100 4.805 17 8.097 28 1.462 5 13.711 47 470 2 351 1 28.897 100 Sangerhausen 5.361 19 7.594 27 954 3 8.864 31 5.253 19 243 1 28.267 100 Schönebeck 4.393 13 16.849 48 893 3 4.067 12 8.469 24 263 1 34.932 100 9.874 16 21.225 35 2.275 4 11.028 18 14.734 25 790 1 59.924 100 Weißenfels 5.742 16 9.469 27 864 2 9.227 26 9.223 26 292 1 34.824 100 Wernigerode 5.205 13 20.005 50 1.065 3 5.608 14 7.264 18 575 1 39.725 100 Wittenberg 8.003 14 18.171 33 1.609 3 16.961 31 9.544 17 972 2 55.266 100 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

Der Anteil der erdgasversorgten Wohnungen ist wesentlich abhängig vom Erdgaserschließungsgrad und von den Anteilen der Fernwärme in den jeweiligen Landkreisen. Daher ist der Erdgasanteil in den nördlichen Landkreisen und in den kreisfreien Städten tendenziell höher als im Süden des Landes Sachsen-Anhalt. Besonders geringe Anteile verzeichnen die Landkreise Weißenfels, Sanger- hausen, Merseburg und der Saalkreis mit 27% bzw. 28%.

20 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Abb. 2: Energieträgerstruktur der beheizten Wohnungen in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998

21 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Der Anteil von Flüssiggas liegt in allen Landkreisen und kreisfreien Städten jeweils unter 7%, zu- meist jedoch wesentlich darunter. Besonders gering ist er in den kreisfreien Städten, besonders hoch in Gebieten ohne flächendeckende Erdgasversorgung. Auch beim Heizöl sind in den kreisfreien Städten aufgrund der zumeist flächenhaften Erdgaserschließung nur sehr geringe Heizölanteile zu verzeichnen. Hohe Anteile an Heizöl sind in Landkreisen mit einem geringen Erdgaserschließungs- grad anzutreffen. Der Saalkreis besitzt dabei mit 47% den höchsten Anteil.

In den kreisfreien Städten ist der Fernwärmeanteil hoch, in Magdeburg jedoch deutlich geringer als in Halle und Dessau. Der Anteil der Fernwärme in den Landkreisen ist wesentlich davon abhängig, welchen Anteil am gesamten Wohnungsbestand des Landkreises die Städte mit Fernwärmeversor- gung besitzen. Der hohe Anteil im Landkreis Bitterfeld erklärt sich z. B. durch die ausgeprägte Fernwärmeversorgung in Bitterfeld, Wolfen und Sandersdorf. Ländlich geprägte Landkreise wie der Bördekreis und der Saalkreis besitzen dagegen nur geringe Fernwärmeanteile.

Der Anteil der strombeheizten Wohnungen liegt auf relativ gleichem, niedrigen Niveau. Eine Aus- nahme bildet der Landkreis Köthen, der wesentlich von den Verhältnissen in der Stadt Köthen ge- prägt wird, mit 6%. Der leichte Anteilsrückgang gegenüber 1994 lässt sich durch die Stilllegung alter, schlecht regelbarer Nachtspeicherheizungen erklären.

Der Endenergieverbrauch der Haushalte wird wesentlich von der Beheizungsstruktur der Woh- nungen bestimmt. Gegenüber den Anteilen bei der Wohnungsbeheizungsstruktur bestehen bei den festen Brennstoffen, aufgrund des geringeren Heizwärmekennwertes, der Nichtintegration der Warmwasserbereitung und der kleineren Wohnungsgrößen bei allen Landkreisen gleichermaßen teilweise deutlich geringere Anteile verglichen mit der Beheizungsstruktur. Auch bei den fernwärmebeheizten Wohnungen vermindern sich die Anteile teilweise, insbesondere aufgrund der deutlich kleineren Wohnungen gegenüber Erdgas und Heizöl.

22 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 16: Endenergieverbrauch der Haushalte in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998

Landkreis Feste Erdgas Flüssiggas Heizöl Fernwärme Heizstrom Summe Brennstoffe Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- teil teil teil teil teil teil teil MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % Sachsen-Anhalt 908.333 5 8.109.713 47 689.483 4 4.500.799 26 2.793.590 16 209.831 1 17.211.750 100 RB Dessau 175.926 5 1.613.707 44 114.872 3 1.089.776 30 601.294 16 64.223 2 3.659.798 100 RB Halle 326.540 6 2.189.692 38 195.456 3 1.729.045 30 1.199.494 21 49.598 1 5.689.825 100 RB Magdeburg 405.868 5 4.306.314 55 379.155 5 1.681.978 21 992.802 13 96.011 1 7.862.128 100 Altmarkkreis Salzwedel 37.465 6 285.770 48 34.987 6 157.599 26 75.452 13 9.877 2 601.149 100 Anhalt-Zerbst 27.793 5 199.794 38 24.444 5 209.158 40 55.044 10 11.377 2 527.610 100 Aschersleben-Staßfurt 33.358 5 340.274 51 45.766 7 157.831 24 80.252 12 5.170 1 662.651 100 Bernburg 27.130 5 263.580 53 7.604 2 130.907 26 65.270 13 4.833 1 499.324 100 Bitterfeld 24.546 3 332.387 46 27.982 4 192.321 26 147.630 20 4.812 1 729.678 100 Bördekreis 30.163 5 337.898 60 25.963 5 125.172 22 34.439 6 5.002 1 558.636 100 Burgenlandkreis 52.381 5 411.536 40 55.128 5 439.792 43 60.511 6 8.134 1 1.027.483 100 Dessau 24.742 4 268.187 47 7.915 1 59.988 10 208.000 36 5.694 1 574.526 100 Halberstadt 30.335 5 281.330 48 43.803 7 173.336 30 47.566 8 8.414 1 584.783 100 Halle (Saale) 93.457 6 583.000 37 17.325 1 107.376 7 768.600 49 7.087 0 1.576.845 100 Jerichower Land 35.314 5 416.290 60 18.752 3 155.739 22 59.165 9 10.714 2 695.974 100 Köthen 26.313 6 160.940 40 14.296 4 157.765 39 22.394 6 23.328 6 405.036 100 Magdeburg 71.160 5 712.654 53 69.885 5 212.114 16 269.462 20 15.878 1 1.351.153 100 Mansfelder Land 45.639 6 344.579 48 24.978 3 245.593 34 55.842 8 8.665 1 725.296 100 Merseburg 46.847 5 286.302 33 35.731 4 345.043 40 146.060 17 9.862 1 869.846 100 Ohrekreis 33.765 4 511.264 62 32.484 4 185.900 23 48.849 6 12.543 2 824.806 100 Quedlinburg 25.769 5 323.597 61 22.467 4 104.345 20 49.443 9 4.622 1 530.244 100 Saalkreis 27.278 6 169.137 34 27.513 6 253.786 51 8.993 2 6.254 1 492.960 100 Sangerhausen 32.700 8 150.605 35 19.158 4 173.339 40 49.453 12 4.637 1 429.891 100 Schönebeck 22.814 4 306.618 59 16.959 3 75.681 15 90.370 17 4.439 1 516.881 100 Stendal 56.659 6 353.490 40 48.568 6 232.483 27 170.819 19 14.288 2 876.307 100 Weißenfels 28.239 5 244.533 43 15.623 3 164.116 29 110.035 19 4.958 1 567.504 100 Wernigerode 29.066 4 437.129 66 19.522 3 101.779 15 66.984 10 5.063 1 659.543 100 Wittenberg 45.402 5 388.819 42 32.630 4 339.638 37 102.956 11 14.180 2 923.625 100 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

7 Endenergieverbrauch der sonstigen Verbraucher

7.1 Methodik Zur Ableitung der gemeindebezogenen Endenergieverbräuche für die sonstigen Verbraucher war die Datenbasis deutlich schlechter als bei den Haushalten. Hier musste mit Annahmen und Verein- fachungen operiert werden, mit der Folge teilweise großer Ungenauigkeiten für die einzelnen Ge- meinden.

Für die von der GSA und EMS versorgten Gemeinden lagen Erdgasverbräuche für die sonstigen Verbraucher vor. Die genehmigungsbedürftigen Anlagen wurden auf Basis der Emissionserklärung 1996 herausgerechnet. Teilweise enthielten diese Angaben noch den Energieeinsatz der genehmi- gungsbedürftigen Fernwärmeerzeugungsanlagen, die ebenfalls entsprechend eliminiert wurden. Für Gemeinden, in denen Teilverbräuche für diesen Sektor nicht, jedoch Gesamtverbräuche vorhanden waren (insbesondere bei der AVACON AG), wurde der Erdgasverbrauch aus der Differenz des ge

23 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt meindebezogenen Gesamtverbrauches und des über die Energiekennwerte ermittelten Verbrauchs der Haushalte abgeleitet.

Der Heizölverbrauch wurde in Gemeinden mit Erdgasversorgung auf Basis des Erdgas- und Fern- wärmeverbrauches für sonstige Verbraucher abgeleitet. In Gemeinden ohne Erdgasversorgung er- folgte die Ermittlung ausschließlich durch einen beschäftigungsspezifischen Kennwert.

Zum Fernwärmeeinsatz der sonstigen Verbraucher lagen gemeindebezogen zum hohen Prozentsatz Angaben vor. Dort wo sie nicht vorhanden waren, wurden die Werte unter Berücksichtigung des über den spezifischen Heizwärmekennwert ermittelten Haushaltsverbrauches und des durchschnitt- lichen Anteilsverhältnisses zwischen Haushalten und sonstigen Verbrauchern abgeleitet. Lokale Besonderheiten, soweit bekannt, wurden berücksichtigt.

Der Verbrauch an Flüssiggas wurde mit Null angenommen. In der Energiebilanz Sachsen-Anhalt ist für das gesamte Land nur ein sehr geringer Wert ausgewiesen, so dass die getroffene Annahme nur mit geringen Fehlern behaftet ist.

Bei den festen Brennstoffen wird ebenfalls für den sonstigen Verbrauch ein Wert von Null festge- legt. Nach Aussagen der Schornsteinfeger werden feste Brennstoffe nur noch in Einzelfällen im diesem Bereich, insbesondere in kommunalen Einrichtungen, eingesetzt. Dies deckt sich auch mit den entsprechenden Untersuchungsergebnissen im Rahmen der Erarbeitung des Luftreinhalteplans UG 6 für das Jahr 1996.

Auch für Heizstrom wurde bei den sonstigen Verbrauchern keine Einsatzmenge angenommen. In der Regel kommt Heizstrom ebenfalls nur in sehr wenigen Einrichtungen des kommunalen Bereiches zum Einsatz. Damit führt diese Annahme ebenfalls nur zu geringen Fehlern.

Die Berechnungsmethodik veranschaulicht die nachfolgende Abbildung.

Abb. 3: Ermittlung des energieträgerbezogenen Endenergieverbrauchs sonstiger Verbraucher Quellen Daten

Bundesanstalt für Arbeit Beschäftigte auf Gemeindeebene

Statistisches Landesamt Kleinbetriebe im verarbeit. Gewerbe Krankenhäuser Beschäftigtenstrukturen Schulen usw. nach Branchen

Angaben der EVU Absatz Erdgas und Fernwärme Energieträgeranteile DBU-Studie spezifische Endenergieverbräuche

Endenergieverbrauch

24 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

7.2 Ergebnisse Die Ergebnisse für die einzelnen Landkreise/ kreisfreien Städte sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt. In den Energieverbräuchen der sonstigen Verbraucher spiegelt sich deutlich die Anzahl der Beschäftigten in den einzelnen Landkreisen/ kreisfreien Städten wieder. Landkreise mit geringer Beschäftigtenzahl, wie z. B. Köthen und Mansfelder Land, besitzen auch geringe Gesamtenergie- verbräuche, Landkreise mit vielen Beschäftigten entsprechend hohe.

Der Anteil des Erdgasverbrauches am Gesamtverbrauch ist wesentlich von einer vorhandenen Erd- gaserschließung und dem Vorhandensein einer Fernwärmeversorgung abhängig. Der Heizölanteil ist in jenen Landkreisen hoch, die nur eine teilweise ausgebaute Erdgasversorgung besitzen. Wenn eine Erdgasversorgung vorhanden ist, ist auch ein Grossteil der Verbraucher angeschlossen. In den kreis- freien Städten sind die Fernwärmeanteile, wie bei den Haushalten, sehr hoch, in Halle (49%) und in Dessau (46%) wiederum wesentlich höher als in Magdeburg.

Im Landesdurchschnitt beträgt der Erdgasverbrauch 53%, der Heizölverbrauch 32% und der Fern- wärmeverbrauch 14% am Gesamtenergieeinsatz. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Land- kreisen/ kreisfreien Städten sind beträchtlich. Den höchsten Erdgasanteil am Gesamtverbrauch be- sitzt Schönebeck mit 70%, den niedrigsten Halle (Saale) mit 35%. Den höchsten Heizölverbrauchs- anteil besitzt das Mansfelder Land mit 48%. Dagegen beträgt der gleiche Wert in Halle (Saale) nur 16%.

Die Energieeinsätze der sonstigen Verbraucher der Jahre 1994 und 1998 sind nicht ohne weiteres vergleichbar. Hauptursachen für den großen Unterschied zwischen den beiden Jahren ist die unter- schiedliche Erhebungsmethodik und eine abweichende Vollständigkeit der Daten.

25 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 17: Endenergieverbrauch der sonstigen Verbraucher in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998

Landkreis Erdgas Heizöl Fernwärme Summe Absolut Anteil Absolut Anteil Absolut Anteil Absolut Anteil MWh % MWh % MWh % MWh % Sachsen-Anhalt 4.782.523 53 2.897.971 32 1.295.276 14 8.975.769 100 RB Dessau 928.526 50 626.352 34 290.682 16 1.845.560 100 RB Halle 1.342.778 47 994.448 35 511.680 18 2.848.906 100 RB Magdeburg 2.511.218 59 1.277.170 30 492.914 12 4.281.303 100 Altmarkkreis Salzwedel 178.280 61 89.960 31 24.808 8 293.048 100 Anhalt-Zerbst 176.093 55 117.565 37 24.617 8 318.275 100 Aschersleben-Staßfurt 191.582 51 123.126 33 62.280 17 376.989 100 Bernburg 104.915 52 73.465 36 24.550 12 202.930 100 Bitterfeld 138.054 49 103.748 36 42.800 15 284.602 100 Bördekreis 175.941 66 77.231 29 11.658 4 264.830 100 Burgenlandkreis 276.779 56 204.548 41 12.664 3 493.991 100 Dessau 132.893 37 59.404 17 164.129 46 356.426 100 Halberstadt 142.921 54 84.166 32 39.768 15 266.855 100 Halle (Saale) 252.000 35 114.660 16 348.941 49 715.601 100 Jerichower Land 159.520 58 80.980 29 34.104 12 274.604 100 Köthen 105.056 52 88.957 44 7.679 4 201.692 100 Magdeburg 350.000 52 159.250 24 165.051 24 674.301 100 Mansfelder Land 85.773 42 96.366 48 19.955 10 202.094 100 Merseburg-Querfurt 177.099 41 187.872 43 71.825 16 436.796 100 Ohrekreis 394.512 65 198.174 33 13.180 2 605.865 100 Quedlinburg 143.640 56 78.216 30 34.667 14 256.523 100 Saalkreis 199.348 55 158.380 44 2.765 1 360.493 100 Sangerhausen 159.757 57 103.301 37 18.401 7 281.459 100 Schönebeck 336.216 70 118.863 25 28.026 6 483.104 100 Stendal 192.200 49 136.727 35 63.388 16 392.315 100 Weißenfels 192.022 54 129.321 36 37.129 10 358.472 100 Wernigerode 246.407 63 130.478 33 15.984 4 392.869 100 Wittenberg 271.515 56 183.213 38 26.907 6 481.635 100 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

26 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

8 Endenergieverbrauch Haushalte und sonstige Verbraucher insgesamt

Die Tabelle 18 fasst die Endenergieverbräuche der Haushalte und der sonstigen Verbraucher zu- sammen. Bezogen auf das gesamte Land Sachsen-Anhalt hat Erdgas einen Anteil von 49%, gefolgt von Heizöl mit 28% und Fernwärme mit 16%. Die Anteile von festen Brennstoffen, Flüssiggas und Strom sind mit 3% bzw. 1% sehr gering. Auch hier existieren wesentliche Unterschiede zwischen den einzelnen Landkreisen/ kreisfreien Städten. Wie in den einzelnen Verbrauchsbereichen ist der Fernwärmeanteil in den kreisfreien Städten sehr hoch. Der Heizölanteil ist hoch in Landkreisen mit nur geringer Erdgaserschließung.

Auch beim Endenergieverbrauch der Haushalte und der sonstigen Verbraucher sind aufgrund des unterschiedlichen Erhebungskreises und der abweichenden Erhebungsvollständigkeit keine weiter- gehenden Aussagen zur Energieverbrauchsentwicklung im Zeitraum 1994 bis 1998 möglich. Tab. 18: Endenergieverbrauch der Haushalte und der sonstigen Verbraucher in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998

Landkreis Feste Erdgas Flüssiggas Heizöl Fernwärme Heizstrom Summe Brennstoffe Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- teil teil teil teil teil teil teil MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % Sachsen-Anhalt 908.333 3 12.892.236 49 689.483 3 7.398.769 28 4.088.866 16 209.831 1 26.187.519 100 RB Dessau 175.926 3 2.542.233 46 114.872 2 1.716.128 31 891.976 16 64.223 1 5.505.359 100 RB Halle 326.540 4 3.532.470 41 195.456 2 2.723.493 32 1.711.174 20 49.598 1 8.538.732 100 RB Magdeburg 405.868 3 6.817.533 56 379.155 3 2.959.148 24 1.485.716 25 96.011 1 12.143.431 100 Altmarkkreis Salzwedel 37.465 4 464.050 52 34.987 4 247.559 28 100.260 11 9.877 1 894.198 100 Anhalt-Zerbst 27.793 3 375.887 44 24.444 3 326.723 39 79.661 9 11.377 1 845.885 100 Aschersleben-Staßfurt 33.358 3 531.856 51 45.766 4 280.957 27 142.533 14 5.170 0 1.039.640 100 Bernburg 27.130 4 368.495 52 7.604 1 204.372 29 89.820 13 4.833 1 702.254 100 Bitterfeld 24.546 2 470.441 46 27.982 3 296.069 29 190.430 19 4.812 0 1.014.280 100 Bördekreis 30.163 4 513.838 62 25.963 3 202.403 25 46.097 6 5.002 1 823.466 100 Burgenlandkreis 52.381 3 688.316 45 55.128 4 644.340 42 73.175 5 8.134 1 1.521.474 100 Dessau 24.742 3 401.080 43 7.915 1 119.392 13 372.129 40 5.694 1 930.952 100 Halberstadt 30.335 4 424.251 50 43.803 5 257.501 30 87.334 10 8.414 1 851.638 100 Halle (Saale) 93.457 4 835.000 36 17.325 1 222.036 10 1.117.541 49 7.087 0 2.292.446 100 Jerichower Land 35.314 4 575.810 59 18.752 2 236.719 24 93.269 10 10.714 1 970.578 100 Köthen 26.313 4 265.996 44 14.296 2 246.722 41 30.073 5 23.328 4 606.728 100 Magdeburg 71.160 4 1.062.654 52 69.885 3 371.364 18 434.513 21 15.878 1 2.025.454 100 Mansfelder Land 45.639 5 430.352 46 24.978 3 341.959 37 75.797 8 8.665 1 927.390 100 Merseburg 46.847 4 463.401 35 35.731 3 532.915 41 217.885 17 9.862 1 1.306.642 100 Ohrekreis 33.765 2 905.776 63 32.484 2 384.074 27 62.029 4 12.543 1 1.430.671 100 Quedlinburg 25.769 3 467.237 59 22.467 3 182.561 23 84.111 11 4.622 1 786.767 100 Saalkreis 27.278 3 368.485 43 27.513 3 412.166 48 11.758 1 6.254 1 853.453 100 Sangerhausen 32.700 5 310.362 44 19.158 3 276.640 39 67.854 10 4.637 1 711.351 100 Schönebeck 22.814 2 642.834 64 16.959 2 194.544 19 118.396 12 4.439 0 999.985 100 Stendal 56.659 4 545.690 43 48.568 4 369.210 29 234.207 18 14.288 1 1.268.622 100 Weißenfels 28.239 3 436.555 47 15.623 2 293.437 32 147.164 16 4.958 1 925.976 100 Wernigerode 29.066 3 683.536 65 19.522 2 232.256 22 82.968 8 5.063 0 1.052.412 100 Wittenberg 45.402 3 660.334 47 32.630 2 522.851 37 129.863 9 14.180 1 1.405.260 100 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

Der Endenergieverbrauch der Haushalte und der sonstigen Verbraucher in den einzelnen Gemeinden Sachsen-Anhalts ist in Anlage 3 zu finden.

27 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Abb. 4. Endenergieverbrauch der Haushalte und der sonstigen Verbraucher in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998

28 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

9 Emissionen

9.1 Emissionsfaktoren Die Emissionen werden auf Basis der Energieeinsätze in Verbindung mit den spezifischen Emis- sionsfaktoren ermittelt. Die Emissionsfaktoren sind in der Tabelle 21 zusammengefasst und bezie- hen sich auf den Heizwert der einzelnen Energieträger. Die Werte basieren auf aktuellen Unter- suchungen der UMEG sowie des LAU Sachsen-Anhalts für Kohlen. Die Tabelle verdeutlicht die stark voneinander abweichenden spezifischen Emissionswerte der einzelnen Energieträger. Erdgas hat mit Abstand den geringsten spezifischen Emissionsfaktor für SO2 und auch bei den anderen Emissionsfaktoren sehr niedrige Werte. Heizöl besitzt vergleichsweise hohe SO2-Werte. Festbrenn- stoffe haben für alle Luftschadstoffe hohe spezifische Emissionswerte. Bei CO liegt der Faktor um das 1800fache über dem von Heizöl und Erdgas, bei SO2 um das 700fache über dem von Erdgas und um das 4fache über dem von Heizöl. Es wird deutlich, dass trotz der unterdessen relativ ge- ringen Einsatzmengen an festen Brennstoffen das Emissionsniveau noch immer wesentlich von den festen Brennstoffen bestimmt wird.

Bei den Kohlen erfolgt eine Differenzierung nach zwei Regionen (Tabellen 19 und 20). Die Region Süd umfasst die Kreise Aschersleben-Staßfurt, Bernburg, Bitterfeld, Burgenlandkreis, Halle, Köthen, Mansfelder Land, Merseburg-Querfurt, Quedlinburg, Saalkreis, Sangerhausen, Weißenfels und Wernigerode. Die Region Nord beinhaltet die restlichen Landkreise Sachsen-Anhalts. Im süd- lichen Teil Sachsen-Anhalts wird in stärkerem Maße von der MIBRAG geförderte Kohle, im nörd- lichen Teil vorwiegend LAUBAG-Kohle verwendet. Die unterschiedlichen Emissionswerte für die beiden Regionen gibt die nachfolgende Tabelle wieder. Deutliche Unterschiede bestehen im wesentlichen nur bei SO2, im geringeren Maße auch bei CO. Tab. 19: Emissionsfaktoren der festen Brennstoffe nach Regionen in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998 - I

CO NOx SO2 F Cl CO2 Staub Pb Cd As Ni PCDD/F kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ mg/TJ Nord 3.809 81 217 0,23 3 99.416 122 0,0418 0,0012 0,0072 0,0042 0,0266 Süd 3.550 78 453 0,23 2 99.068 139 0,0410 0,0012 0,0073 0,0042 0,0268 LSA-Durchschnitt 3.668 79 345 0,23 2 99.227 132 0,0414 0,0012 0,0072 0,0042 0,0267 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU auf Basis LAU Sachsen-Anhalt

Tab. 20: Emissionsfaktoren der festen Brennstoffe nach Regionen in Sachsen-Anhalt im Jahr 1998 - II OGD PAK BTX gesamt Summe 21 BaP gesamt Benzol kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ Nord 370,4 3,4 0,098 13,32 9,8 Süd 355,3 3,4 0,098 13,42 9,8 LSA-Durchschnitt 362,0 3,4 0,098 13,40 9,8 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU auf Basis LAU Sachsen-Anhalt

29 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 21: Emissionsfaktoren in Sachsen-Anhalt für das Jahr 1998 Emittierter Schadstoff in kg/TJ Emittierter Schadstoff in mg (TE)/TJ

Energieträger/ CO NOx SO2 F Cl CO2 OGD Staub Pb Cd As Ni PCDD + PCDF Gewichtung Dioxine und Furane PAK BTX gesamt Summe 21 BaP gesamt Benzol

Heizöl 20 40 80 vn vn 74.000 2,4 0,0024 0,00002 0,009 0,007 1,5 0,005 0,0012 0,0012 0,0012 0,002

Erdgas 20 32 0,5 vn vn 55.000 1,4 vn vn 0,003 0,0004 0,03 vn vn vn vn 0,002

Flüssiggas 42 50 k. A. vn vn 64.600 10 k. A. vn k. A. k. A. 0,03 vn vn vn vn 0

Festbrennstoffe (gem) 3.668 79 345 0,23 2 99.227 362 3,3 0,098 13,4 9,8 132 0,0414 0,0012 0,0072 0,0042 0,0267

Holz 29,6% 4.600 60 6,0 k. A. k. A. 103.000 640 6,2 0,129 k. A. 5,8 200 0,095 0,0017 0,0004 0,003 0,015

Braunkohlebrikett

- LAUBAG 42,2% 3.500 90 320 0,3 5 97.800 240 1 0,03 15 10 70 0,02 0,001 0,01 0,005 0,03

- MIBRAG 20,7% 2.830 80 950 0,3 1,2 97.000 210 1 0,03 15 10 120 0,02 0,001 0,01 0,005 0,03

- Rheinische 3,7% 2.800 100 100 0,08 2,0 100.000 200 1,8 0,02 7 6,5 100 0,0015 0,00005 0,0015 vn 0,038

- Böhmische 3,7% 3.670 80 310 1,0 0,6 97.000 540 20 1 50 40 370 0,02 0,001 0,02 0,005 0,05

Quelle: UMEG, LAU Sachsen-Anhalt

30 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

9.2 Ergebnisse Nachfolgend werden die Emissionsberechnungen für die anorganische Gase, die organische Gase und Dämpfe (OGD) und der Stäube und deren Inhaltstoffe für die kreisfreien Städte, Landkreise, Regierungspräsidien und dem Land Sachsen-Anhalt wiedergegeben. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Emissionen der anorganischen Gase der Haushalte und der sonstigen Verbraucher. Die Emissionen von CO und SO2 stehen in einem direkten Zusammenhang mit den Endenergieverbräuchen insbesondere der festen Brennstoffe. Landkreise mit hohem Verbrauch an festen Brennstoffen haben vergleichsweise hohe CO- und SO2-Emissionen. Zu den SO2-Emissionen trägt ebenfalls der Heizölverbrauch wesentlich bei. Aufgrund der weniger umfas- senden Erdgasversorgung in den Regierungsbezirken Halle und Dessau liegen dort die SO2-Emis- sionen höher als im Regierungsbezirk Magdeburg. Gegenüber dem Jahr 1994 sind bei den anorgani- schen Gasen wesentliche Emissionsminderungen zu verzeichnen. Sowohl die CO- als auch die SO2- Emissionen sind deutlich um etwa 90% gesunken. Wesentlich verringert haben sich auch die F- und Cl-Emissionen. Dagegen gab es bei den NOx-Emissionen eine nur verhältnismäßig geringe Redu- zierung von 25% im Zeitraum 1994 bis 1998. Tab. 22: Emissionen der anorganischen Gase der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 1998

CO2 CO SO2 NOx Fluor Chlor t t kg kg kg kg Sachsen-Anhalt 5.008.513 13.563 3.281.376 2.933.554 756 8.071 RB Dessau 1.050.119 2.664 702.327 611.010 146 1.648 RB Halle 1.586.882 4.653 1.323.058 925.528 273 2.172 RB Magdeburg 2.371.513 6.244 1.255.990 1.397.017 336 4.251 Altmarkkreis Salzwedel 179.377 570 101.346 106.329 31 432 Anhalt-Zerbst 177.096 435 116.445 102.855 23 321 Aschersleben-Staßfurt 202.695 492 136.254 119.284 28 222 Bernburg 138.851 389 103.750 80.828 23 180 Bitterfeld 187.282 373 126.130 108.723 21 163 Bördekreis 172.493 469 82.737 101.809 25 348 Burgenlandkreis 339.441 774 272.202 196.635 44 348 Dessau, Stadt 121.916 378 54.400 72.036 20 285 Halberstadt 173.644 472 98.578 102.684 25 350 Halle (Saale), Stadt 261.840 1.273 217.805 157.392 78 622 Jerichower Land 194.072 546 96.748 114.094 29 407 Köthen 131.103 375 114.430 76.095 22 175 Magdeburg, Landeshauptstadt 351.057 1.090 164.353 209.224 59 821 Mansfelder Land 198.393 643 173.660 116.064 38 304 Merseburg-Querfurt 258.739 676 230.684 149.642 39 312 Ohrekreis 301.300 561 138.573 175.345 28 389 Quedlinburg 155.563 380 95.428 91.357 22 171 Saalkreis 198.888 409 163.836 114.374 23 181 Sangerhausen 151.266 463 133.539 88.173 27 218 Schönebeck 191.216 376 74.975 111.774 19 263 Stendal 237.977 850 151.495 141.294 47 654 Weißenfels 178.314 416 131.332 103.247 24 188 Wernigerode 212.119 440 115.504 123.822 24 193 Wittenberg 293.871 713 187.172 170.474 37 524 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

31 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Bei den Stäuben und deren Inhaltsstoffen spiegelt sich ebenfalls der deutliche Rückgang beim Verbrauch fester Brennstoffe wieder. Beim Staub kam es zu einer Reduzierung um über 80% im Zeitraum von 1994 bis 1998. Die Verringerung bei den Cadmium-Emissionen hat neben der Kohle- ablösung auch die unterschiedlichen Emissionsfaktoren in beiden Jahren zur Ursache. Die Erhöhung der Arsen-Emissionen ist, trotz des Kohleverbrauchsrückganges, durch einen im Jahr 1998 gegenüber dem Jahr 1994 angepassten, höheren Emissionsfaktor bedingt. Bei den Dioxinen und Furanen, bei denen sich der Wert im Zeitraum 1994 bis 1998 ebenfalls um etwa 90% verringerte, spiegelt sich ebenfalls der Rückgang des Kohleeinsatzes in diesem Zeitraum unmittelbar wieder. Tab. 23: Stäube und deren Inhaltstoffe der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 1998 Staub Blei Nickel Arsen Cadmium PCDD_PCDF kg g g g g mg TE Sachsen-Anhalt 471.521 268.401 45.734 55.614 35.785 233 RB Dessau 91.776 57.128 10.079 11.988 8.154 48 RB Halle 178.980 97.232 16.726 20.319 13.135 77 RB Magdeburg 200.767 114.043 18.927 23.305 14.494 109 Altmarkkreis Salzwedel 17.872 10.088 1.636 2.038 1.228 9 Anhalt-Zerbst 14.034 10.059 1.832 2.130 1.529 8 Aschersleben-Staßfurt 18.320 9.982 1.721 2.088 1.354 9 Bernburg 14.759 7.684 1.295 1.594 997 7 Bitterfeld 13.971 8.953 1.652 1.922 1.382 8 Bördekreis 14.420 8.178 1.330 1.654 1.002 8 Burgenlandkreis 29.847 19.331 3.579 4.156 3.003 15 Dessau, Stadt 11.574 5.869 890 1.155 620 6 Halberstadt 14.786 9.195 1.571 1.897 1.240 8 Halle (Saale), Stadt 48.191 17.794 2.379 3.407 1.351 17 Jerichower Land 16.878 9.570 1.557 1.935 1.172 9 Köthen 14.567 8.326 1.466 1.755 1.176 6 Magdeburg, Landeshauptstadt 33.432 17.382 2.680 3.444 1.905 17 Mansfelder Land 24.799 12.893 2.171 2.673 1.669 10 Merseburg-Querfurt 26.441 16.509 3.014 3.529 2.499 12 Ohrekreis 17.029 11.989 2.170 2.532 1.802 13 Quedlinburg 13.971 7.091 1.180 1.464 897 7 Saalkreis 15.958 11.446 2.195 2.495 1.895 8 Sangerhausen 17.939 9.807 1.692 2.052 1.332 7 Schönebeck 11.158 6.931 1.185 1.430 937 8 Stendal 26.983 15.164 2.452 3.060 1.834 12 Weißenfels 15.805 9.451 1.697 2.007 1.386 8 Wernigerode 15.916 8.472 1.445 1.765 1.125 9 Wittenberg 22.871 16.237 2.945 3.432 2.450 13 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

32 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Abb. 5: Emissionen der Stoffgruppe „Anorganische Gase“ und „Staub“

33 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Bei den organischen Gasen und Dämpfen ist die Emissionsentwicklung ebenfalls deutlich vom Rückgang des Kohleeinsatzes geprägt. Nur bei Benzol ist die Verminderung aufgrund der merklich nach oben angepassten Emissionsfaktoren im Jahr 1998 gegenüber dem Jahr 1994 nicht so stark wie bei den anderen Emissionen. Tab. 24: Organische Gase und Dämpfe der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 1998 OGD PAK BTX BaP gesamt Benzol gesamt Summe 21 kg kg kg kg kg Sachsen-Anhalt 1.338.148 10.914 319 44.099 32.325 RB Dessau 262.123 2.117 62 8.545 6.265 RB Halle 503.744 3.877 114 15.893 11.643 RB Magdeburg 572.280 4.900 143 19.661 14.417 Altmarkkreis Salzwedel 55.694 454 13 1.810 1.329 Anhalt-Zerbst 42.658 338 10 1.347 989 Aschersleben-Staßfurt 49.423 396 12 1.625 1.190 Bernburg 38.598 322 9 1.321 967 Bitterfeld 37.333 292 9 1.200 878 Bördekreis 45.493 366 11 1.458 1.070 Burgenlandkreis 78.020 624 18 2.557 1.873 Dessau, Stadt 36.330 300 9 1.195 876 Halberstadt 46.390 368 11 1.468 1.077 Halle (Saale), Stadt 126.289 1.105 33 4.529 3.318 Jerichower Land 52.711 428 12 1.707 1.253 Köthen 37.643 313 9 1.281 939 Magdeburg, Landeshauptstadt 105.968 862 25 3.436 2.521 Mansfelder Land 64.398 541 16 2.219 1.626 Merseburg-Querfurt 68.147 557 16 2.284 1.674 Ohrekreis 54.077 411 12 1.641 1.202 Quedlinburg 37.702 306 9 1.255 918 Saalkreis 41.299 325 10 1.334 977 Sangerhausen 46.469 388 11 1.591 1.166 Schönebeck 35.952 277 8 1.107 811 Stendal 83.241 687 20 2.735 2.009 Weißenfels 41.418 336 10 1.378 1.009 Wernigerode 43.332 345 10 1.418 1.037 Wittenberg 69.561 552 16 2.201 1.616 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

34 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Abb. 6: Emissionen der Stoffgruppe „Organische Gase und Dämpfe“, PAK und Benzol

35 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

9.3 Klimarelevante Emissionen

Bei den CO2-Emissionen gab es aufgrund der deutlichen Energieverbrauchserhöhungen in Ver- bindung mit der Verringerung des durchschnittlichen CO2-Emissionsfaktors des Brennstoffmixes im Zeitraum 1994 bis 1998 nur geringe Veränderungen. Bei den CO2-Emissionen ist der Ausstoß bei der Holzverbrennung mit enthalten. Bleiben diese unberücksichtigt, verringern sich die CO2- Emissionen geringfügig auf 4,9 Mio. t. Witterungsbereinigt betragen die CO2-Emissionen etwa 5,33 Mio. t, ohne Berücksichtigung von Holz ca. 5,1 Mio. t.

Die CO2-Emissionen resultieren zu 51% vom Erdgaseinsatz, zu 39% durch den Verbrauch von Heizöl und zu etwa 6% durch die Verbrennung fester Brennstoffe (Abb. 7).

Abb. 7: Anteile der Energieträger an den CO2-Emissionen im Land Sachsen-Anhalt

3% 6% Heizöl 39% Erdgas Flüssiggas 52% Festbrennstoffe

Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

Neben CO2 sind auch noch CH4 und NMVOC klimarelevant. Die nachfolgende Tabelle zeigt die entsprechenden Emissionsfaktoren differenziert nach Haushalte und sonstige Verbraucher für das Jahr 1998 auf. Für die sonstigen Verbraucher wird aufgrund der fehlenden Einsatzmenge an festen Brennstoffen an dieser Stelle kein Wert angegeben.

Tab. 25: Emissionsfaktoren für CH4 und NMVOC Haushalte Sonstige Verbraucher

CH4 NMVOC CH4 NMVOC kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ Erdgas 1,10 0,66 0,13 0,38 Heizöl 0,03 0,90 0 2,70 Feste Brennstoffe gewichtet 112,60 188,17 k. A. k. A. Quelle: Uni Stuttgart10

Die Methanemissionen betrugen im Jahr 1998 landesweit und für alle Verbrauchergruppen insge- samt 11,5 t, die für NMVOC insgesamt 58,7 t.

10 Universität Stuttgart: Ermittlung der mittleren Emissionsfaktoren zur Darstellung der Emissionsentwicklung aus Feuerungsanlagen im Bereich der Haushalte und Kleinverbraucher, Forschungsbericht im Auftrag des Umweltbundesamtes, Berlin, Mai 2000 36 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

In der Tabelle 26 sind ausgewählte Emissionen nach Energieträgern und Regierungsbezirken darge- stellt. Die festen Brennstoffe sind im Landesmaßstab für ca. 90% der CO-Emissionen, der OGD und der Stäube verantwortlich sowie für 34% der SO2-Emissionen. Stickoxide werden zu 50% durch Erdgas und zu 36% durch Heizöl verursacht. Die Unterschiede zwischen den Regierungspräsidien bei den Emissionen werden durch die unterschiedlichen Energieeinsätze hervorgerufen. Tab. 26: Ausgewählte Emissionen nach Energieträgern und Regierungsbezirken im Jahr 1998 Emission Heizöl Erdgas Flüssiggas Festbrennstoffe Summe

CO2 in t Sachsen-Anhalt 1.971.032 2.552.663 160.346 324.473 5.008.514 RB Dessau 457.177 503.362 26.715 62.866 1.050.120 RB Halle 725.538 699.429 45.455 116.459 1.586.881 RB Magdeburg 788.317 1.349.871 88.176 145.149 2.371.513 CO in t Sachsen-Anhalt 533 928 104 11.996 13.561 RB Dessau 124 183 17 2.340 2.664 RB Halle 196 254 30 4.173 4.653 RB Magdeburg 213 491 57 5.483 6.244

SO2 in t Sachsen-Anhalt 2.131 23 0 1.127 3.281 RB Dessau 494 5 0 204 703 RB Halle 784 6 0 532 1322 RB Magdeburg 852 12 0 391 1255

NOx in t Sachsen-Anhalt 1.065 1.485 124 259 2.934 RB Dessau 247 293 21 50 611 RB Halle 392 407 35 91 925 RB Magdeburg 426 785 68 117 1396 OGD gesamt in t Sachsen-Anhalt 64 65 25 1.184 1.338 RB Dessau 15 13 4 230 262 RB Halle 24 18 7 418 467 RB Magdeburg 26 34 14 536 610 Staub in t Sachsen-Anhalt 40 1,4 0,07 430 472 RB Dessau 9 0,3 0,01 82 91 RB Halle 15 0,4 0,02 164 179 RB Magdeburg 16 0,7 0,04 184 201 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

Die einzelnen Emissionen auf Gemeindeebene sind in Anlage 4 dargestellt.

37 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

10 Tendenzen der Veränderung des Energieverbrauchs und der Emissionen im Zeitraum 1999 bis 2005

10.1 Bevölkerung, Haushalte und Wohnflächenveränderungen Die Veränderungen von Bevölkerung und Haushalten üben einen wesentlichen Einfluss auf den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen im Land Sachsen-Anhalt aus. Die Prognose der Bevöl- kerungsveränderungen im Land Sachsen-Anhalt im Rahmen des Landesemissionskatasters basiert auf der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Landesamtes Sachsen- Anhalt für die kreisfreien Städte und Landkreise in Sachsen-Anhalt. Basisjahr für die Prognose ist das Jahr 1996. Für den Zeitraum 1996 bis 2005 wird für das Land Sachsen-Anhalt ein Bevölke- rungsrückgang von 2,72 Mio. Einwohner auf 2,57 Mio. Einwohner prognostiziert. Das entspricht einer Minderung um 9,1%. In den einzelnen Regionen spiegeln sich die Bevölkerungsveränderun- gen unterschiedlich wider. Bevölkerungsrückgänge im großen Ausmaß sind weiterhin für die kreis- freien Städte zu erwarten. Für Magdeburg wird für den Zeitraum 1996 bis 2005 ein Rückgang von 12%, für Halle von 15% und für Dessau von 9% abgeschätzt. Bevölkerungsgewinne können für die im Umland der kreisfreien Städte sich befindenden Landkreise erwartet werden (Saalkreis, Bördekreis und Ohrekreis). In der neunten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung wird für das Land Sachsen-Anhalt eine nochmals geminderte Einwohnerzahl von 2,54 Mio. abgeschätzt. Dieser Wert dient auch als Bezugsgröße für das Emissionskataster. Regionalisierte Prognosen liegen dazu noch nicht vor. Die Differenz zwischen den beiden Bevölkerungsvorausberechnungen wird anteilig auf die einzelnen Landkreise verteilt.

Im Zeitraum 1991 bis 1998 hat sich die durchschnittliche Personenanzahl der Haushalte in Sachsen- Anhalt deutlich und kontinuierlich verringert. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren, wenn auch in abgeschwächter Form, fortsetzen. Es ist davon auszugehen, das sich, entsprechend der Ana- lysen des Statistischen Landesamtes, die Personenanzahl je Haushalt im Zeitraum 1999 bis 2005 um weitere 0,15 Personen je Haushalt vermindert. Trotz des Bevölkerungsrückganges in diesem Zeit- raum kommt es daher zu einer leichten Erhöhung der Anzahl der Haushalte. Der Anteil der Einper- sonenhaushalte wird sich weiter erhöhen, ebenso, jedoch im geringeren Maße, der Anteil der Zwei- personenhaushalte. Die Drei- und Vierpersonenhaushalte verlieren weiterhin Anteile an der Ge- samthaushaltszahl.

Die Veränderung der spezifischen Wohnfläche wird von der Veränderung der spezifischen Per- sonenanzahl je Haushalt beeinflusst und hängt wesentlich von den zukünftigen Mietpreisverände- rungen und dem Einkommensniveau ab. Es kann angenommen werden, dass im Zeitraum 1999 bis 2005 eine Erhöhung der spezifischen Wohnfläche um etwa 4 m²/ Einwohner erfolgen wird.

38 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

10.2 Haushalte

10.2.1 Beheizungsstruktur Die Abschätzung der Struktur der Wohnungsbeheizung im Jahr 2005 geht von folgenden Prämissen aus:

• Es werden jährlich 15% des noch zum jeweiligen Jahresende vorhandenen kohlebeheizten Bestandes auf Erdgas oder Heizöl umgestellt. Die Umstellung auf Erdgas oder Heizöl erfolgt entsprechend des im Jahr 1998 im jeweiligen Landkreis bestehenden Anteilsverhältnisses Erdgas/ Heizöl. • Umstellungen von Heizöl auf Erdgas bzw. umgekehrt treten bis zum Jahr 2005 nur im gerin- gen Maße auf und werden in der Vorausschau vernachlässigt. • Die Anzahl der bewohnten fernwärmebeheizten Wohnungen verringert sich in Abhängigkeit von der Einwohner- bzw. Haushaltsentwicklung im jeweiligen Landkreis bzw. der fernwär- meversorgten Gemeinden des Landkreises. Es wird weiterhin angenommen, dass verstärkt innerörtlich aus fernwärmebeheizten Wohnungen weggezogen wird bzw. dass das Angebot an fernwärmebeheizten Wohnungen durch Rückbau von Gebäuden zurückgeht. Substitu- tionen der Fernwärme durch andere Energieträger werden im Betrachtungszeitraum nicht unterstellt. • Die Anzahl der strombeheizten Wohnungen bleibt im Betrachtungszeitraum konstant. Zu- gänge im Bereich des Neubaus werden durch Ersatz der Anlage durch eine mit einem ande- ren Energieträger bzw. durch höhere Leerstände neutralisiert. • Die Anzahl der flüssiggasbeheizten Wohnungen verringert sich auf 90% des Wertes des Jahres 1998 durch Umstellungen auf Erdgas.

Die Anzahl der genutzten kohlebeheizten Wohnungen wird im Zeitraum 1999 bis 2005 von ca. 170.000 auf 54.000 um 68%, die der bewohnten fernwärmebeheizten Wohnungen von 261.000 auf 233.000 um 11% zurückgehen. Damit haben kohlebeheizte Wohnungen nur noch einen Anteil von 5% (1998: 15%) und fernwärmebeheizte Wohnungen einen von 20% (1998: 23%) am gesamten genutzten Wohnungsbestand in Sachsen-Anhalt.

Dagegen erhöht sich die Anzahl der erdgas- und heizölbeheizten Wohnungen von 435.000 auf 541.000 (Erdgas) und von 237.000 auf 293.000 (Heizöl). Der Anteil der erdgasbeheizten Woh- nungen am Gesamtwohnungsbestand erhöht sich damit ca. von 38% auf 46%, der von Heizöl von 21% auf 25%.

Die Anteile an festbrennstoffbeheizten Wohnungen am Gesamtbestand haben sich zwischen den einzelnen Landkreisen weiter angeglichen. Landkreise mit hohen Erdgas- bzw. Heizölanteilen im Jahr 1998 werden diese bis zum Jahr 2005 weiter stark ausbauen, insbesondere wenn noch ein hoher Festbrennstoffanteil vorliegt. Bei der Fernwärme bietet sich ein differenziertes Bild; in einigen Landkreisen verliert diese bis zum Jahr 2005 keine bzw. nur geringe Anteile (Burgenlandkreis, Wernigerode), in anderen wird sich der Anteil am gesamten Wohnungsbestand deutlich (Bitterfeld, Stendal, kreisfreie Städte) vermindern.

39 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 27: Beheizungsstruktur der bewohnten Wohnungen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005

Landkreis Feste Erdgas Flüssiggas Heizöl Fernwärme Heizstrom Summe Brennstoffe Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- teil teil teil teil teil teil teil % % % % % % % Sachsen-Anhalt 54.461 5 541.010 46 32.208 3 292.510 25 233.463 20 14.017 1 1.167.652 100 RB Dessau 10.744 4 98.663 41 5.303 2 70.583 29 52.360 22 4.325 2 241.968 100 RB Halle 19.709 5 146.636 38 9.356 2 116.118 30 91.852 24 3.066 1 386.751 100 RB Magdeburg 24.007 4 295.711 55 17.549 3 105.809 20 89.251 17 6.626 1 538.933 100 Altmarkkreis Salzwedel 1.949 5 24.196 56 1.384 3 9.026 21 6.275 15 457 1 43.276 100 Anhalt-Zerbst 1.628 5 12.100 35 1.100 3 13.434 39 5.337 16 674 2 34.266 100 Aschersleben-Staßfurt 2.083 5 23.910 52 2.201 5 10.314 23 6.785 15 338 1 45.627 100 Bernburg 1.654 5 14.845 47 371 1 8.944 28 5.550 18 300 1 31.664 100 Bitterfeld 1.575 3 18.277 37 1.354 3 13.208 26 15.226 30 291 1 49.923 100 Bördekreis 1.724 5 22.310 63 1.147 3 8.177 23 1.960 6 279 1 35.592 100 Burgenlandkreis 3.108 5 21.305 34 2.693 4 27.570 44 6.592 11 807 1 62.080 100 Dessau 1.742 4 17.360 44 359 1 4.192 11 15.200 39 305 1 39.158 100 Halberstadt 1.784 5 15.498 44 1.982 6 10.770 31 4.100 12 1.021 3 35.159 100 Halle (Saale) 5.930 5 52.380 43 843 1 8.125 7 54.985 45 437 0 122.700 100 Jerichower Land 2.060 5 23.696 54 835 2 9.940 23 6.617 15 540 1 43.683 100 Köthen 1.580 5 14.563 46 671 2 10.852 34 2.203 7 1.783 6 31.649 100 Magdeburg 4.718 4 68.437 58 3.705 3 14.983 13 25.622 22 1.188 1 118.656 100 Mansfelder Land 2.734 6 19.598 43 1.214 3 16.045 35 5.286 12 530 1 45.404 100 Merseburg 2.837 5 19.750 34 1.654 3 22.015 38 11.693 20 406 1 58.360 100 Ohrekreis 1.902 4 31.018 60 1.407 3 11.674 23 4.684 9 702 1 51.389 100 Quedlinburg 1.545 5 17.396 56 1.079 3 6.177 20 4.641 15 473 2 31.306 100 Saalkreis 1.540 4 11.596 34 1.316 4 19.339 56 420 1 351 1 34.563 100 Sangerhausen 1.719 6 9.563 34 859 3 11.015 40 4.453 16 243 1 27.850 100 Schönebeck 1.408 4 19.936 57 804 2 4.816 14 7.869 22 263 1 35.094 100 Stendal 3.165 5 26.253 44 2.048 3 13.497 23 13.734 23 790 1 59.485 100 Weißenfels 1.841 5 12.444 35 778 2 12.009 34 8.423 24 292 1 35.793 100 Wernigerode 1.669 4 23.061 58 959 2 6.434 16 6.964 18 575 1 39.664 100 Wittenberg 2.566 5 21.518 39 1.448 3 19.954 36 8.844 16 972 2 55.308 100 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

10.2.2 Endenergieverbrauch Neben den demographischen Faktoren hängt die zukünftige Höhe des Endenergieverbrauchs der Haushalte im wesentlichen von folgenden Sachverhalten ab:

• Umfang der zukünftigen energetischen Sanierung der Wohngebäude, • Änderung des Benutzerverhaltens und • Veränderung der spezifischen Wohnfläche je Einwohner.

Eine Änderung des Nutzerverhaltens wird in der Prognose nicht unterstellt. Bei den Energiepreisen wurden in Anlehnung an prognos/ ewi11 nur geringe Veränderungen im Prognosezeitraum angenommen. Die Veränderung der spezifischen Wohnfläche je Einwohner wurde in Abschnitt 10.1 schon dargelegt. Im Zeitraum 1999 bis 2005 werden weiterhin energetische Sanierungen durchgeführt, aufgrund des fortgeschrittenen Standes werden jedoch Sanierungsumfänge der Vergangenheit nicht annähernd erreicht. Es wird gleichermaßen für alle Landkreise angenommen,

11 prognos/ ewi: Die längerfristige Entwicklung der Energiemärkte im Zeichen von Wettbewerb und Umwelt, Basel, 1999 40 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt dass im Betrachtungszeitraum 8% des bewohnten Wohnungsbestandes eine energetische Vollsanierung (Wärmedämmung und Fenstererneuerung) und 10% ausschließlich eine Fenstersanierung erfahren. Damit vermindert sich der spezifische wohnflächenbezogene Wärmeverbrauch für Beheizung und Warmwasser, bezogen auf sämtliche Wohnflächen in Sachsen- Anhalt, um etwa 10%. Bei den kohlebeheizten Wohnungen werden keine energetischen Sanierungen unterstellt.

Trotz der Einwohnerverringerung in Sachsen-Anhalt in diesem Zeitraum kommt es zu einer leichten Erhöhung des Endenergieverbrauchs der Haushalte zur Wohnungs- und Warmwasserbereitung von 17,2 TWh (witterungsbereinigt 18,5 TWh) auf 20,7 TWh. Das entspricht, bezogen auf den witte- rungsbereinigten Wert des Jahres 1998, einen Anstieg von insgesamt ca. 12%, jährlich von 1,6%. Maßgebliche Ursache dafür ist die Erhöhung der spezifischen Wohnfläche. Auch die Erhöhung des spezifischen Wärmeverbrauchs durch Umstellung der Einzelofenfeuerung auf Zentralheizung trägt zur Verbrauchssteigerung bei. Die Erhöhung wird durch die Energieverbrauchsverringerung auf- grund durchgeführter energetischer Sanierungen nicht kompensiert.12

Die oben beschriebene Gesamttendenz spiegelt sich bei den einzelnen Energieträgern unterschied- lich wider. Der Verbrauch von festen Brennstoffen geht auf 32% und der Fernwärmeverbrauch auf ca. 88% des Wertes von 1998 zurück. Der Einsatz von Erdgas und Heizöl erhöht sich um 25% bzw. 23 %. Der Einsatz an Flüssiggas und Heizstrom verringert sich leicht um 5% bzw. 1%.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Endenergieverbräuche der Haushalte im Jahr 2005 nach Energieträgern auf. Es zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei der Beheizungsstruktur. Geringere An- teile bei den festen Brennstoffen und der Fernwärme sind wiederum Folge der kleineren Energie- verbrauchskennwerte.

12 Vergleicht man diesen Wert mit der Vorausschau der prognos AG im Rahmen des Energiereports II, so wird dort eine andere Entwicklung des Endenergieverbrauchs aufgezeigt. Prognos geht von Steigerungen des Endenergieverbrauchs der Haushalte von 4% im Zeitraum 1992 bis 2005 und von einer Reduzierung um 1% im Zeitraum 200 bis 2005 aus. Grundlage sind jedoch zu geringe Zuwächse bei der einwohnerspezifischen Wohnfläche (nur 2,5 m² in 5 Jahren) und zu hohe Sanierungsraten (4,5% des Bestandes p. a. im Zeitraum 2001 bis 2005). Bei unserer Vorausschau werden 4 m²/Einwohner und eine Sanierungsrate von ca. 2,4% p. a. für den Zeitraum 1999 bis 2005 angesetzt. 41 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 28: Endenergieverbrauch der Haushalte in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005

Landkreis Feste Erdgas Flüssiggas Heizöl Fernwärme Heizstrom Summe Brennstoffe Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- teil teil teil teil teil teil teil MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % Sachsen-Anhalt 317.895 2 10.904.954 53 707.232 3 5.951.343 29 2.635.285 13 226.836 1 20.743.545 100 RB Dessau 61.570 1 2.206.098 49 117.827 3 1.441.226 32 569.686 13 69.685 2 4.466.092 100 RB Halle 114.281 2 3.016.174 44 200.483 3 2.303.788 34 1.132.342 17 53.521 1 6.820.589 100 RB Magdeburg 142.044 2 5.682.682 60 388.922 4 2.206.329 23 933.256 10 103.630 1 9.456.863 100 Altmarkkreis Salzwedel 13.112 2 400.720 53 35.895 5 219.555 29 76.065 10 10.807 1 756.154 100 Anhalt-Zerbst 9.727 1 274.389 42 25.073 4 279.133 43 51.636 8 12.322 2 652.280 100 Aschersleben-Staßfurt 11.674 1 448.611 57 46.943 6 204.912 26 71.120 9 5.552 1 788.812 100 Bernburg 9.495 2 356.546 58 7.800 1 173.833 28 62.222 10 5.243 1 615.139 100 Bitterfeld 8.590 1 454.182 51 28.702 3 257.178 29 133.837 15 5.216 1 887.705 100 Bördekreis 10.556 1 474.292 66 26.631 4 172.608 24 29.437 4 5.406 1 718.930 100 Burgenlandkreis 18.332 2 523.292 43 56.546 5 538.938 45 59.030 5 8.534 1 1.204.672 100 Dessau 8.659 1 397.673 56 8.119 1 87.716 12 202.633 29 6.146 1 710.946 100 Halberstadt 10.616 1 387.096 54 44.930 6 229.485 32 42.360 6 8.861 1 723.348 100 Halle (Saale) 32.708 2 843.150 47 17.771 1 158.982 9 719.665 40 7.687 0 1.779.963 100 Jerichower Land 12.359 1 572.597 65 19.240 2 211.299 24 55.825 6 11.632 1 882.952 100 Köthen 9.209 2 223.909 44 14.664 3 216.756 43 18.649 4 25.529 5 508.716 100 Magdeburg 24.904 2 904.212 59 71.683 5 270.175 18 240.617 16 17.359 1 1.528.950 100 Mansfelder Land 15.973 2 449.048 52 25.620 3 312.313 36 54.514 6 9.396 1 866.864 100 Merseburg 16.395 2 381.238 37 36.650 4 450.828 43 140.562 14 10.763 1 1.036.436 100 Ohrekreis 11.817 1 701.482 66 33.320 3 251.862 24 48.745 5 13.558 1 1.060.784 100 Quedlinburg 9.019 2 387.426 65 23.045 4 122.125 21 45.906 8 4.853 1 592.374 100 Saalkreis 9.547 1 262.361 38 28.221 4 383.386 55 8.879 1 6.761 1 699.155 100 Sangerhausen 11.444 2 204.462 40 19.651 4 230.181 45 43.491 8 5.001 1 514.230 100 Schönebeck 7.984 1 392.408 65 17.395 3 95.971 16 88.783 15 4.808 1 607.349 100 Stendal 19.829 2 466.336 46 49.818 5 303.171 30 167.966 16 15.414 2 1.022.534 100 Weißenfels 9.883 1 352.623 49 16.025 2 229.159 32 106.201 15 5.380 1 719.271 100 Wernigerode 10.172 1 547.503 71 20.024 3 125.167 16 66.432 9 5.380 1 774.678 100 Wittenberg 15.890 1 499.398 46 33.470 3 426.609 39 100.709 9 15.229 1 1.091.305 100 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

10.3 Sonstige Verbraucher Wesentlich schwieriger als für die Haushalte ist es, für die sonstigen Verbraucher die Veränderun- gen der Energieverbräuche und Emissionen in den nächsten Jahren abzuleiten. Folgende Materialien wurden dazu einbezogen:

• Bevölkerungsvorausberechnung 1996 bis 201013 • Die Veränderung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in den letzten Jahren14 • Die Veränderung der Brennstoffverbräuche des verarbeitenden Gewerbes im Zeitraum 1996 bis 199915 • Die Landesenergiebilanzen der letzten Jahre16 • Die Konzeption zur Entwicklung der Gewerbe und Industriestandorte in Sachsen-Anhalt17

13 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Bevölkerungsvorausberechnung nach Alter und Geschlecht 1996 - 2010 14 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 15 Quelle. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 16 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 42 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Aufgrund der vielen Einflussfaktoren, sind nur Tendenzaussagen möglich. Daher können die Zahlen in der nachfolgenden Tabelle nur als erste Orientierung dienen. Am genauesten sind noch Aussagen zum Fernwärmeverbrauch zu treffen, da dieser im wesentlichen an der Verbrauchsentwicklung der öffentlichen Einrichtungen gekoppelt ist. Der Fernwärmeverbrauch der sonstigen Verbraucher wird im Zeitraum 1999 bis 2005 deutlich zurückgehen. Ein bedeutender Einflussfaktor sind dabei die Schulschließungen aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge und der Einwohnerverluste. Auch energetische Sanierungen tragen zu dieser Entwicklung bei. Es kann in der Regel mit einem Rück- gang von ca. 20% gerechnet werden. In den Landkreisen Stendal und Wolfen und den kreisfreien Städten Halle und Dessau ist von einem Rückgang in einer Größenordnung von etwa 25% auszuge- hen.

Der Brennstoffverbrauch (Erdgas und Heizöl zusammen) der sonstigen Verbraucher wird in den nächsten Jahren, entgegen dem Trend bei der Fernwärme, aufgrund des gestiegenen Aktivitäts- niveau landesweit um etwa 7% ansteigen.

Der Erdgasverbrauch wird im Betrachtungszeitraum in Sachsen-Anhalt um ca. 12% ansteigen. Mit einem Anstieg ist in allen Landkreisen gleichermaßen zu rechnen. Die Verbrauchserhöhung ist je- doch stark von der Entwicklung der wirtschaftlichen Aktivität in den einzelnen Landkreisen ab- hängig.

Der im verarbeitenden Gewerbe, einem bedeutenden Teilsektor der sonstigen Verbraucher, zu be- obachtende Trend des Rückgang des Heizölverbrauchs in den letzten Jahren wird sich weiter fort- setzen. Im Zeitraum 1999 bis 2010 wird der Rückgang des Heizöleinsatzes bei den sonstigen Verbrauchern insgesamt ca. 11% betragen. Die Verminderung ist in den einzelnen Gebieten unter- schiedlich stark ausgeprägt und besonders hoch in den weitgehend mit Erdgas erschlossenen Land- kreisen.

Bzgl. des landkreisweisen Energieverbrauchs der sonstigen Verbraucher lassen sich zusammenfas- send folgende Aussagen treffen: In den kreisfreien Städten wird der Energieeinsatz, aufgrund des hohen Fernwärmeanteils deutlich zurückgehen (3% bis 11%). Nur geringe Veränderungen sind in den Landkreisen Quedlinburg, Jerichower Land, Stendal, Bernburg, Köthen, Sangerhausen und Anhalt-Zerbst zu erwarten. Verbrauchserhöhungen im Bereich von 2 bis 8% sind in den Land- kreisen, Burgenlandkreis, Mansfelder Land, Bitterfeld, Merseburg-Querfurt, Schönebeck, Witten- berg, Halberstadt, Wernigerode, Aschersleben-Staßfurt und Weißenfels wahrscheinlich. Starke Energieverbrauchsanstiege von über 10% können für den Ohrekreis, den Saalkreis, den Bördekreis und den Altmarkkreis Salzwedel abgeschätzt werden (Tab. 29).

17 isw: Konzeption und wissenschaftliche Begleitung der Entwicklung der Gewerbe- und Industriestandorte im Bundesland Sachsen-Anhalt, Projektstudie im Auftrag des MW LSA, Juli 2000 43 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 29: Endenergieverbrauch der sonstigen Verbraucher in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005

Landkreis Erdgas Heizöl Fernwärme Summe Absolut Anteil Absolut Anteil Absolut Anteil Absolut Anteil MWh % MWh % MWh % MWh % Sachsen-Anhalt 5.651.050 60 2.698.812 29 1.084.705 11 9.434.567 100 RB Dessau 1.070.019 56 591.983 31 240.797 13 1.902.800 100 RB Halle 1.549.510 52 990.553 33 420.647 14 2.960.710 100 RB Magdeburg 3.031.521 66 1.116.275 24 423.260 9 4.571.057 100 Altmarkkreis Salzwedel 265.177 75 65.859 19 21.302 6 352.339 100 Anhalt-Zerbst 209.656 64 98.364 30 21.138 6 329.158 100 Aschersleben-Staßfurt 249.372 61 103.017 25 53.479 13 405.868 100 Bernburg 116.233 56 69.150 33 21.081 10 206.464 100 Bitterfeld 149.888 50 113.930 38 36.752 12 300.570 100 Bördekreis 214.448 70 80.772 26 10.011 3 305.231 100 Burgenlandkreis 291.500 56 213.927 41 10.874 2 516.301 100 Dessau 168.721 48 49.702 14 132.127 38 350.551 100 Halberstadt 187.804 66 61.618 22 34.148 12 283.570 100 Halle (Saale) 290.860 44 95.934 14 280.905 42 667.699 100 Jerichower Land 181.343 65 67.754 24 29.285 11 278.382 100 Köthen 111.689 54 88.384 43 6.594 3 206.667 100 Magdeburg 398.807 59 133.241 20 141.728 21 673.776 100 Mansfelder Land 100.140 47 95.745 45 17.135 8 213.021 100 Merseburg-Querfurt 216.810 47 186.662 40 61.675 13 465.147 100 Ohrekreis 445.999 65 227.987 33 11.318 2 685.303 100 Quedlinburg 164.509 63 65.442 25 29.768 11 259.719 100 Saalkreis 234.865 57 173.924 42 2.374 1 411.163 100 Sangerhausen 170.515 59 102.636 36 15.801 5 288.951 100 Schönebeck 396.536 78 87.019 17 24.066 5 507.621 100 Stendal 230.855 58 114.397 29 54.431 14 399.683 100 Weißenfels 244.820 61 121.726 31 31.882 8 398.428 100 Wernigerode 296.671 71 109.168 26 13.725 3 419.565 100 Wittenberg 313.833 62 172.452 34 23.105 5 509.390 100 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

10.4 Endenergieverbrauch Die Tabelle 30 gibt den Endenergieverbrauch der Haushalte und der sonstigen Verbraucher wieder. Landesweit kommt es witterungsbereinigt zu einer Erhöhung des Energieeinsatzes von etwa 8%. Verringerungen beim Verbrauch von festen Brennstoffen, Flüssiggas, Fernwärme und Heizstrom von 68%, 4%, 15% bzw. 1% stehen Erhöhungen beim Heizöl von ca. 10% und beim Erdgas von ca. 21% gegenüber.

In den einzelnen Landkreisen stellt sich die Energieverbrauchsentwicklung sehr unterschiedlich dar. Ein etwa gegenüber dem Jahr 1998 gleichbleibender Verbrauch kann für Magdeburg, Halle (Saale) und Quedlinburg prognostiziert werden. Verbrauchssteigerungen von 2 bis 5% sind für die Land- kreise Stendal, Burgenlandkreis, Aschersleben-Staßfurt, Sangerhausen und Schönebeck zu erwarten. In den Landkreisen Wittenberg, Merseburg, Wernigerode, Dessau, Halberstadt, Mansfelder Land, Anhalt-Zerbst, Bitterfeld, Köthen und Bernburg ist mit Verbrauchserhöhungen von 6 bis 10% zu rechnen. Zuwächse von über 10% können für die Landkreise Bernburg, Jerichower Land, Alt- markkreis Salzwedel, Weißenfels, Ohrekreis, Bördekreis und Saalkreis abgeschätzt werden.

44 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 30: Endenergieverbrauch der Haushalte und sonstigen Verbraucher in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005

Landkreis Feste Erdgas Flüssiggas Heizöl Fernwärme Heizstrom Summe Brennstoffe Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- Absolut An- teil teil teil teil teil teil teil MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % MWh % Sachsen-Anhalt 317.895 1 16.556.004 55 707.232 2 8.650.155 29 3.719.990 12 226.836 1 30.178.112 100 RB Dessau 61.570 1 3.276.117 51 117.827 2 2.033.209 32 810.483 13 69.685 1 6.368.891 100 RB Halle 114.281 1 4.565.684 47 200.483 2 3.294.341 34 1.552.989 16 53.521 1 9.781.299 100 RB Magdeburg 142.044 1 8.714.203 62 388.922 3 3.322.604 24 1.356.516 10 103.630 1 14.027.919 100 Altmarkkreis Salzwedel 13.112 1 665.897 60 35.895 3 285.414 26 97.367 9 10.807 1 1.108.492 100 Anhalt-Zerbst 9.727 1 484.045 49 25.073 3 377.497 38 72.774 7 12.322 1 981.438 100 Aschersleben-Staßfurt 11.674 1 697.983 58 46.943 4 307.929 26 124.599 10 5.552 0 1.194.680 100 Bernburg 9.495 1 472.779 58 7.800 1 242.983 30 83.303 10 5.243 1 821.603 100 Bitterfeld 8.590 1 604.070 51 28.702 2 371.108 31 170.589 14 5.216 0 1.188.275 100 Bördekreis 10.556 1 688.740 67 26.631 3 253.380 25 39.448 4 5.406 1 1.024.161 100 Burgenlandkreis 18.332 1 814.792 47 56.546 3 752.865 44 69.904 4 8.534 0 1.720.973 100 Dessau 8.659 1 566.394 53 8.119 1 137.418 13 334.760 32 6.146 1 1.061.496 100 Halberstadt 10.616 1 574.900 57 44.930 4 291.103 29 76.508 8 8.861 1 1.006.918 100 Halle (Saale) 32.708 1 1.134.010 46 17.771 1 254.916 10 1.000.570 41 7.687 0 2.447.662 100 Jerichower Land 12.359 1 753.940 65 19.240 2 279.053 24 85.110 7 11.632 1 1.161.334 100 Köthen 9.209 1 335.598 47 14.664 2 305.140 43 25.243 4 25.529 4 715.383 100 Magdeburg 24.904 1 1.303.019 59 71.683 3 403.416 18 382.345 17 17.359 1 2.202.726 100 Mansfelder Land 15.973 1 549.188 51 25.620 2 408.058 38 71.649 7 9.396 1 1.079.884 100 Merseburg 16.395 1 598.048 40 36.650 2 637.490 42 202.237 13 10.763 1 1.501.583 100 Ohrekreis 11.817 1 1.147.481 66 33.320 2 479.849 27 60.063 3 13.558 1 1.746.088 100 Quedlinburg 9.019 1 551.935 65 23.045 3 187.567 22 75.674 9 4.853 1 852.093 100 Saalkreis 9.547 1 497.226 45 28.221 3 557.310 50 11.253 1 6.761 1 1.110.318 100 Sangerhausen 11.444 1 374.977 47 19.651 2 332.817 41 59.292 7 5.001 1 803.182 100 Schönebeck 7.984 1 788.944 71 17.395 2 182.990 16 112.849 10 4.808 0 1.114.970 100 Stendal 19.829 1 697.191 49 49.818 4 417.568 29 222.397 16 15.414 1 1.422.217 100 Weißenfels 9.883 1 597.443 53 16.025 1 350.885 31 138.083 12 5.380 0 1.117.699 100 Wernigerode 10.172 1 844.174 71 20.024 2 234.335 20 80.157 7 5.380 0 1.194.242 100 Wittenberg 15.890 1 813.231 51 33.470 2 599.061 37 123.814 8 15.229 1 1.600.695 100 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

10.5 Emissionsfaktoren Die Emissionen des Prognosejahres 2005 werden wiederum auf Basis der Energieeinsätze in Ver- bindung mit den spezifischen Emissionsfaktoren ermittelt. Sämtliche Emissionsfaktoren des Jahres 2005 sind in der Tabelle 33 dargestellt und beziehen sich auf den Heizwert der einzelnen Energie- träger. Die Werte basieren auf Abstimmungen mit dem LAU. Bzgl. der Unterschiede der spezifi- schen energieträgerbezogenen Emissionsfaktoren und den Beitrag der einzelnen Energieträger an den Gesamtemissionen gilt das bereits in Abschnitt 9 der Bestandsaufnahme des Jahres 1998 be- schriebene.

Aufgrund von technischen Verbesserungen wird es im Zeitraum 1999 bis 2005 bezogen auf den Feuerungsanlagenmix in Sachsen-Anhalt des Jahres 2005 Verringerungen der spezifischen Emis- sionsfaktoren von Heizöl und Erdgas für NOx und CO geben. Bei Heizöl kann von einer Absenkung bei NOx von 40 kg/TJ auf 30 kg/TJ, bei Erdgas von 32 TJ/kg auf 24 TJ/kg im Zeitraum 1999 bis 2005 ausgegangen werden. Bei Kohlenmonoxid kommt es zu einer Minderung von jeweils

45 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

20 kg/TJ auf 15 kg/TJ für beide Energieträger. Aufgrund der zukünftigen Verringerung des Schwe- felgehaltes von Heizöl sinkt der entsprechende Emissionsfaktor von 80 kg/TJ auf 70 kg/TJ. Bei OGD gesamt erfolgt bei Heizöl eine Minderung von 2,4 kg/TJ auf 2,1 kg/TJ.

Bei der Emissionsermittlung der festen Brennstoffe wird wiederum differenziert nach den Regionen Nord und Süd. Bei den Emissionswerten spiegelt sich der im Jahr 2005 gegenüber dem Jahr 1998 gestiegene Anteil von Holz am Energieträgereinsatz wider. Dies führt zu entsprechenden Ver- änderungen der einzelnen energieträgerbezogenen Emissionsfaktoren des sachsen-anhaltischen Durchschnitts der festen Brennstoffe. Die Emissionswerte von Holz sowie der Kohlen Her- kunftsgebiete selbst werden im Jahr 2005 unverändert gegenüber dem Jahr 1998 angenommen. Tab. 31: Emissionsfaktoren der festen Brennstoffe nach Regionen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005 - I

CO NOx SO2 F Cl CO2 Staub Pb Cd As Ni PCDD/F kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ mg/TJ Nord 3.809 81 217 0,23 3 99.416 122 0,0418 0,0012 0,0072 0,0042 0,0266 Süd 3.550 78 453 0,23 2 99.068 139 0,0410 0,0012 0,0073 0,0042 0,0268 LSA-Durchschnitt 3.668 79 345 0,23 2 99.227 132 0,0414 0,0012 0,0072 0,0042 0,0267 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU auf Basis LAU Sachsen-Anhalt

Tab. 32: Emissionsfaktoren der festen Brennstoffe nach Regionen in Sachsen-Anhalt im Jahr 2005 - II OGD PAK BTX gesamt Summe 21 BaP gesamt Benzol kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ kg/TJ Nord 505,2 4,8 0,114 9,56 7,8 Süd 499,8 4,8 0,114 9,56 7,8 LSA-Durchschnitt 502,0 4,8 0,114 9,56 7,8 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU auf Basis LAU Sachsen-Anhalt

46 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 33: Emissionsfaktoren in Sachsen-Anhalt für das Jahr 2005 Emittierter Schadstoff in kg/TJ Emittierter Schadstoff in mg (TE)/TJ

Energieträger/ CO NOx SO2 F Cl CO2 OGD Staub Pb Cd As Ni PCDD + PCDF Gewichtung Dioxine und Furane PAK BTX gesamt Summe 21 BaP gesamt Benzol

Heizöl 15 30 70 vn vn 74.000 2,1 0,0024 0,00002 0,009 0,007 1,5 0,005 0,0012 0,0012 0,0012 0,002

Erdgas 15 24 0,5 vn vn 55.000 1,4 vn vn 0,003 0,0004 0,03 vn vn vn vn 0,002

Flüssiggas 42 50 k. A. vn vn 64.600 10 k. A. vn k. A. k. A. 0,03 vn vn vn vn 0

Festbrennstoffe (gem) 4.139 70 173 0,115 1,2 101.130 502 4,8 0,114 9,6 7,8 166 0,0684 0,0014 0,0038 0,0036 0,02081

Holz 65% 4.600 60 6,0 k.A. k.A. 103.000 640 6,2 0,129 k. A. 5,8 200 0,095 0,0017 0,0004 0,003 0,015

Braunkohlebrikett

- LAUBAG 21% 3.500 90 320 0,3 5 97.800 240 1 0,03 15 10 70 0,02 0,001 0,01 0,005 0,03

- MIBRAG 10% 2.830 80 950 0,3 1,2 97.000 210 1 0,03 15 10 120 0,02 0,001 0,01 0,005 0,03

- Rheinische 2% 2.800 100 100 0,08 2,0 100.000 200 1,8 0,02 7 6,5 100 0,0015 0,00005 0,0015 vn 0,038

- Böhmische 2% 3.670 80 310 1,0 0,6 97.000 540 20 1 50 40 370 0,02 0,001 0,02 0,005 0,05

Quelle: LAU Sachsen-Anhalt

47 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

10.6 Emissionen Nachfolgend werden die Ergebnisse der Emissionsberechnungen für:

• anorganische Gase • organische Gase und Dämpfe (OGD) • Stäube und deren Inhaltstoffe für die kreisfreien Städte, Landkreise, Regierungspräsidien und dem Land Sachsen-Anhalt im Prog- nosejahr 2005 aufgezeigt.

Bei den anorganischen Gasen kommt es zu deutlichen Minderungen der Fluor und Chlor-Emis- sionen von etwa 83 % durch den Rückgang des Kohleeinsatzes. Auch bei CO und SO2 gehen die Emissionen aus dem gleichen Grund um 54% und 26% spürbar zurück. Bei NOx kommt es trotz des höheren Energieträgereinsatzes ebenfalls zu einer Emissionsverringerung von etwa 12%. Tab. 34: Emissionen der anorganischen Gase der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 2005

CO2 CO SO2 NOx Fluor Chlor t t kg kg kg kg Sachsen-Anhalt 5.862.699 6.205 2.407.410 2.571.522 131 1.409 RB Dessau 1.240.138 1.225 554.078 539.302 25 288 RB Halle 1.869.822 2.135 930.837 814.615 47 378 RB Magdeburg 2.752.739 2.845 922.495 1.217.605 59 743 Altmarkkreis Salzwedel 221.007 255 78.377 98.147 5 76 Anhalt-Zerbst 205.781 198 99.898 89.573 4 56 Aschersleben-Staßfurt 235.397 233 88.298 104.899 5 39 Bernburg 163.609 179 69.763 70.843 4 31 Bitterfeld 228.269 183 101.555 99.562 4 28 Bördekreis 213.910 215 69.321 94.345 4 61 Burgenlandkreis 381.712 363 206.018 166.420 8 61 Dessau, Stadt 153.797 170 39.118 67.437 4 50 Halberstadt 205.697 214 78.646 91.892 4 61 Halle (Saale), Stadt 308.477 559 92.738 136.798 13 108 Jerichower Land 232.597 246 76.630 101.878 5 71 Köthen 154.498 172 84.949 66.868 4 30 Magdeburg, Landeshauptstadt 391.212 480 113.985 175.373 10 144 Mansfelder Land 229.216 290 116.740 100.082 7 53 Merseburg-Querfurt 302.729 313 174.986 131.172 7 54 Ohrekreis 367.087 272 127.722 159.963 5 68 Quedlinburg 167.892 176 55.556 74.323 4 30 Saalkreis 256.955 202 149.060 110.591 4 32 Sangerhausen 171.642 209 93.802 74.710 5 38 Schönebeck 211.914 176 50.733 93.085 3 46 Stendal 268.094 368 114.427 119.334 8 114 Weißenfels 219.092 199 97.493 94.843 4 33 Wernigerode 237.931 211 68.800 104.365 4 34 Wittenberg 334.183 322 158.794 145.019 7 92 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

48 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Abb. 8: Emissionsentwicklung bei ausgewählten anorganischen Gasen

16.000 13.563 14.000 12.000 10.000 1998 8.000 6.205 2005 6.000 3.281 4.000 2.407 2.933 2.571 2.000 0 CO SO2 NOx

Quelle: Berechnungen IfEK/WTU Bei den Stäuben und deren Inhaltstoffe wird es mit Ausnahme von Cadmium zu Verringerungen der Emissionen im Zeitraum 1999 bis 2005 kommen. Die stärkste Absenkung tritt beim Staub mit fast 50% auf. Bei Blei, Nickel, Arsen und PCDD_PCDF betragen die Minderungen 13%, 9%, 25% bzw. 12%. Die Steigerung bei den Cadmium-Emissionen beruht auf die Erhöhung des Heizölverbrauches im Zeitraum 1999 bis 2005.

49 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 35: Stäube und deren Inhaltsstoffe der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 2005 Staub Blei Nickel Arsen Cadmium PCDD_PCDF kg g g g g mg TE Sachsen-Anhalt 238.528 233.958 41.489 41.706 39.012 205 RB Dessau 47.938 51.754 9.581 9.624 9.102 43 RB Halle 88.286 87.431 15.713 15.791 14.822 65 RB Magdeburg 102.304 94.773 16.195 16.292 15.088 97 Altmarkkreis Salzwedel 9.221 8.365 1.403 1.412 1.301 8 Anhalt-Zerbst 7.735 9.189 1.757 1.764 1.681 7 Aschersleben-Staßfurt 8.892 8.416 1.482 1.490 1.391 8 Bernburg 7.178 6.711 1.173 1.179 1.099 6 Bitterfeld 7.332 8.795 1.715 1.720 1.648 8 Bördekreis 7.568 7.159 1.231 1.239 1.149 8 Burgenlandkreis 15.385 18.064 3.490 3.502 3.347 13 Dessau, Stadt 5.826 4.605 706 712 638 6 Halberstadt 7.796 7.853 1.395 1.402 1.312 7 Halle (Saale), Stadt 21.530 12.640 1.525 1.548 1.270 12 Jerichower Land 8.758 8.065 1.366 1.374 1.269 8 Köthen 7.325 7.759 1.438 1.444 1.366 5 Magdeburg, Landeshauptstadt 16.770 13.392 2.066 2.083 1.872 14 Mansfelder Land 12.047 11.277 1.970 1.981 1.845 8 Merseburg-Querfurt 13.551 15.511 2.966 2.978 2.839 10 Ohrekreis 9.572 11.546 2.226 2.234 2.134 13 Quedlinburg 6.598 5.596 927 933 857 6 Saalkreis 8.912 12.382 2.531 2.538 2.457 8 Sangerhausen 8.848 8.808 1.586 1.594 1.497 6 Schönebeck 5.706 5.259 894 899 832 8 Stendal 13.836 12.397 2.061 2.074 1.906 10 Weißenfels 8.013 8.749 1.644 1.651 1.567 8 Wernigerode 7.588 6.722 1.144 1.151 1.065 9 Wittenberg 12.542 14.695 2.794 2.805 2.670 11 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

Bei den organischen Gasen und Dämpfen gehen die Emissionen durchgehend aufgrund des gerin- geren Kohleeinsatzes deutlich zurück, z. B. bei OGD gesamt um ca. 590 t (44%). Auch bei PAK und BTX ergeben sich deutliche Rückgänge. Die in den einzelnen Landkreisen unterschiedlichen Minderungen spiegeln die unterschiedlichen landkreisweisen Kohleeinsatzverringerungen wider.

50 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 36: Organische Gase und Dämpfe der Haushalte und der sonstigen Verbraucher im Jahr 2005 OGD PAK BTX BaP gesamt Benzol gesamt Summe 21 kg kg kg kg kg Sachsen-Anhalt 749.106 5.540 131 11.400 9.168 RB Dessau 147.572 1.076 25 2.220 1.785 RB Halle 260.759 1.993 47 4.089 3.299 RB Magdeburg 340.774 2.471 58 5.090 4.085 Altmarkkreis Salzwedel 30.653 228 5 468 376 Anhalt-Zerbst 23.887 171 4 352 283 Aschersleben-Staßfurt 28.541 203 5 419 337 Bernburg 21.585 165 4 340 273 Bitterfeld 22.339 151 4 314 251 Bördekreis 25.544 184 4 379 304 Burgenlandkreis 44.818 322 8 664 535 Dessau, Stadt 19.934 150 4 309 247 Halberstadt 26.023 185 4 381 306 Halle (Saale), Stadt 67.133 565 13 1.146 926 Jerichower Land 29.080 215 5 443 355 Köthen 21.096 161 4 330 267 Magdeburg, Landeshauptstadt 57.491 432 10 884 711 Mansfelder Land 35.515 278 7 569 460 Merseburg-Querfurt 38.652 287 7 591 477 Ohrekreis 32.102 207 5 435 346 Quedlinburg 21.257 157 4 322 259 Saalkreis 24.913 169 4 352 283 Sangerhausen 25.704 200 5 409 330 Schönebeck 20.507 139 3 289 230 Stendal 44.528 345 8 703 568 Weißenfels 24.023 173 4 358 287 Wernigerode 25.049 177 4 367 293 Wittenberg 38.732 278 7 575 462 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

51 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Klimarelevante Emissionen Bei Kohlendioxid ist ein Anstieg der Emissionen für das Land Sachsen-Anhalt von witterungsberei- nigt 5,33 Mio. t im Jahr 1998 auf 5,86 Mio. t im Jahr 2005 um ca. 10% zu erwarten. Ohne Berück- sichtigung der Witterung beträgt die Steigerung 17%.

Die CO2-Emissionen sind im Jahr 2005 zu etwa 56% Folge des Erdgaseinsatzes und zu 39% durch den Verbrauch von Heizöl bedingt. Die Verbrennung fester Brennstoffe sowie Flüssiggas tragen nur noch zu 2,0% bzw. 2,8% an den CO2-Gesamtemissionen bei (Abb. 9).

Bzgl. Methan und NMVOC werden die in Tabelle 25 angegebenen Emissionsfaktoren für Erdgas und Heizöl für das Jahr 1998 auch für das Jahr 2005 unterstellt. Aufgrund der veränderten Zusammensetzung des festen Brennstoffs im Jahr 2005 im Vergleich zum Jahr 1998 ergeben sich andere Werte, für Methan 116,46 kg/TJ und für NMVOC 299 kg/TJ.

Abb. 9: Anteile der Energieträger an den CO2-Emissionen im Land Sachsen-Anhalt

2% 3% Heizöl 39% Erdgas Flüssiggas 56% Festbrennstoffe

Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

Die Methanemissionen werden aufgrund des Rückganges des Kohleeinsatzes im Jahr 2005 landes- weit und für alle Verbrauchergruppen insgesamt 4,3 t betragen, die NMVOC-Emissionen etwa 28,5t. Das entspricht einen Rückgang um 62% bzw. 52%.

52 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

In der Tabelle 37 sind wiederum ausgewählte Emissionen nach Energieträgern und Regierungsbe- zirken dokumentiert. Die festen Brennstoffe sind im Landesmaßstab für knapp 80% der CO-Emis- sionen, der OGD und der Stäube verantwortlich sowie für 8% der SO2-Emissionen. Stickoxide wer- den zu 56% durch Erdgas und zu 36% durch Heizöl hervorgerufen. Tab. 37: Ausgewählte Emissionen nach Energieträgern und Regierungsbezirken im Jahr 2005 Emission Heizöl Erdgas Flüssiggas Festbrennstoffe Summe

CO2 in t Sachsen-Anhalt 2.304.400 3.278.089 164.475 115.735 5.862.699 RB Dessau 541.646 648.671 27.402 22.419 1.240.138 RB Halle 877.612 904.005 46.625 41.579 1.869.822 RB Magdeburg 885.142 1.725.412 90.448 51.737 2.752.739 CO in t Sachsen-Anhalt 467 894 107 4.737 6.205 RB Dessau 110 177 18 920 1.225 RB Halle 178 247 30 1.680 2.135 RB Magdeburg 179 471 59 2.137 2.845

SO2 in t Sachsen-Anhalt 2.180 30 0 198 2.407 RB Dessau 512 6 0 36 554 RB Halle 830 8 0 92 931 RB Magdeburg 837 16 0 70 922

NOx in t Sachsen-Anhalt 934 1.430 127 80 2.572 RB Dessau 220 283 21 15 539 RB Halle 356 394 36 28 815 RB Magdeburg 359 753 70 36 1.218 OGD gesamt in t Sachsen-Anhalt 65 83 25 575 749 RB Dessau 15 17 4 111 148 RB Halle 25 23 7 206 261 RB Magdeburg 25 44 14 258 341 Staub in t Sachsen-Anhalt 47 2 0 190 239 RB Dessau 11 0 0 37 48 RB Halle 18 0 0 70 88 RB Magdeburg 18 1 0 83 102 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

53 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

11 Stromverbrauch der Haushalte

Die nachfolgende Tabelle zeigt den Stromverbrauch der Haushalte in Sachsen-Anhalt im Zeitraum 1991 bis 1998 auf Basis der Landesenergiebilanz auf. Tab. 38: Veränderung des Stromverbrauches der Haushalte in Sachsen-Anhalt im Zeitraum 1991 bis 1998 Jahr 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Verbrauch (GWh) 3.399 3.178 3.314 3.065 2.977 3.184 3.114 3.262 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Eine eindeutige Tendenz ist beim Verbrauchsverlauf nicht erkennbar, ggf. lässt sich ein leichter Verbrauchsrückgang im Zeitraum 1991 bis 1995 und ab dem Jahr 1996 wieder ein geringer Anstieg ableiten. In den Angaben des Statistischen Landesamtes ist der Stromverbrauch sämtlicher Anwen- dungsgebiete enthalten; Heizstrom, Warmwasserbereitung, Kochen, Beleuchtung, Haushaltsgeräte und sonstige Verbraucher (Heizungsumwälzpumpen, Informationselektronik etc.). Zieht man den Verbrauch der Nachtspeicherheizungen ab (ca. 210 GWh), so ergibt für die verbleibenden Anwen- dungsgebiete ein Verbrauch im Jahr 1998 von 3.052 GWh. Daraus lässt sich ein haushaltsspezifi- scher Jahresstromverbrauch von etwa 2.650 kWh errechnen.

Die Tabelle 39 zeigt die Aufteilung des Haushaltstromverbrauches (ohne Speicherheizung) auf die einzelnen Verbrauchsbereiche/ Gerätearten auf. Besonders hohe Energieverbräuche treten im Be- reich Kühlen und Gefrieren mit einem Anteil am Gesamtverbrauch von 17% bzw. 14% auf. Die Warmwasserbereitung besitzt mit 16% ebenfalls eine große Bedeutung. Die anderen Verbrauchs- bereiche haben Anteile von jeweils unter 10%. Tab. 39: Aufteilung des Stromverbrauches der Haushalte in Sachsen-Anhalt auf die Verbrauchsbereiche/ Gerätearten Verbrauchsbereich/Geräteart Absolut Anteil (GWh) (%) Elektroherd 286 9 Kühlschrank 533 17 Gefriergerät 434 14 Waschmaschine 235 7 Wäschetrockner 96 3 Geschirrspüler 77 2 Warmwasserversorgung 500 16 Beleuchtung 295 9 Fernseher 265 8 Audio, Video, PC 131 4 Sonstige (Heizungsumwälzpumpen etc.) 186 6 Direktheizung 114 4 Summe 3.152 100 Quelle: VDEW: „Analyse und Prognose des Stromverbrauchs der privaten Haushalte 1990 bis 2010, Auswertebericht neue Bundesländer“. 18

18 Es wurde die Verbrauchsaufteilung des Jahres 2000 (für das Jahr 1998 liegen keine Werte vor) verwendet. 54 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

12 Baualter der Heizungsanlagen in Sachsen-Anhalt

In den Tabellen 40 und 41 sowie den Abbildungen 10 bis 12 wird für die Energieträger Erdgas, Heizöl und Flüssiggas die Altersstruktur der Feuerungsanlagen aufgezeigt. Aufgrund ihrer Gering- fügigkeit wurden die Anteile der Feuerungsanlagen, die vor 1990 errichtet wurden, vernachlässigt. Trotz des nicht vollständigen Datenrücklaufs geben die vorliegenden Werte hinreichend Auskunft zur Altersverteilung der Feuerungsanlagen.

Bei Heizöl und Flüssiggas kann für den Zeitraum 1990 bis 1998 davon ausgegangen werden, dass die Installation einer Neuanlage mit der Ablösung fester Brennstoffe einherging. Es wird deutlich, dass am stärksten in den Jahren 1991 und 1992 Anlagenneuerrichtungen stattgefunden haben. Seit- dem nimmt die Anzahl der Neuinstallationen stetig ab.

Bei Erdgas-Feuerungsanlagen ist zu beachten, dass die Installation einer Neuanlage nicht aus- schließlich als Zuwachs an leitungsgebundenen Energieerzeugern zu interpretieren ist. Ein be- stimmter Anteil vorhandener Altanlagen wurde im Zuge der sukzessiven Energieträgerumstellung von Stadtgas auf Erdgas ersetzt.

Für Feuerungsanlagen kann man auf Basis der VDI 2067 eine Nutzungszeit von mindestens 15 Jahren annehmen. Das bedeutet, dass umfangreiche Erneuerungen der im Jahr 1998 bestehenden Anlagen im Prognosezeitraum nicht stattfinden werden.

Ab dem Jahr 2005 erfolgt eine beginnende Erneuerung der Altanlagen durch eine wesentlich ver- besserte konventionelle Anlagentechnik bzw. innovative Technologien (Brennwerttechnik, ggf. Brennstoffzellen). Das wird dann mit weiteren deutlichen Emissionsminderungen bei CO und NOx verbunden sein.

55 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 40: Baualterstruktur der Feuerungsanlagen in Sachsen-Anhalt - I Brennstoff Anlagen- 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 anzahl Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil % % % % % % % % % Sachsen-Anhalt Erdgas 196.281 2 10 16 15 15 13 12 10 7 Heizöl 99.630 4 20 21 14 12 9 10 6 4 Flüssiggas 15.594 5 32 21 9 9 8 6 6 4 RB Dessau Erdgas 40.113 2 10 15 15 15 13 12 10 8 Heizöl 27.459 2 18 20 14 13 10 10 6 5 Flüssiggas 3.010 3 21 24 10 9 9 9 8 6 RB Halle Erdgas 49.959 2 8 16 15 15 14 12 10 8 Heizöl 34.221 4 16 21 15 13 10 11 7 4 Flüssiggas 4.319 4 29 22 10 10 9 6 6 4 RB Magdeburg Erdgas 106.209 2 11 16 15 16 13 12 9 6 Heizöl 37.950 5 24 22 14 11 8 8 5 3 Flüssiggas 8.265 5 38 20 9 8 7 6 5 3 Dessau Erdgas 5.702 2 12 16 18 13 13 10 8 7 Heizöl 1.437 5 32 26 12 9 6 4 3 2 Flüssiggas 169 2 15 26 9 9 8 11 14 5 Anhalt-Zerbst Erdgas 4.503 2 10 15 12 19 12 13 11 8 Heizöl 5.012 2 15 19 16 13 11 11 6 6 Flüssiggas 651 3 24 26 8 7 10 9 9 5 Bernburg Erdgas 7.157 2 11 17 13 14 13 13 10 8 Heizöl 4.302 3 18 22 15 11 8 10 7 5 Flüssiggas 310 4 29 24 9 11 8 6 5 4 Bitterfeld Erdgas 8.658 1 8 16 15 18 16 12 9 6 Heizöl 3.435 3 18 20 15 16 11 8 5 4 Flüssiggas 537 2 17 18 9 14 12 14 8 6 Köthen Erdgas 6.350 2 10 13 18 13 12 12 11 9 Heizöl 3.797 3 20 22 13 12 9 9 7 5 Flüssiggas 387 5 12 18 9 11 12 11 11 11 Wittenberg Erdgas 7.743 2 9 13 13 15 13 14 13 9 Heizöl 9.495 2 18 19 14 13 10 12 7 6 Flüssiggas 956 3 25 29 12 8 5 5 7 6 Halle Erdgas 14.882 5 8 14 15 11 14 13 12 8 Heizöl 1.938 4 19 27 19 13 8 5 4 2 Flüssiggas 269 4 36 20 8 11 10 4 4 3 Burgenlandkreis Erdgas 8.017 1 6 26 19 16 13 10 6 4 Heizöl 6.659 5 19 19 14 13 10 10 6 4 Flüssiggas 887 4 34 22 10 9 8 6 5 3 Mansfelder Land Erdgas 8.243 2 9 19 13 14 13 11 11 7 Heizöl 4.890 2 15 22 15 14 12 10 6 4 Flüssiggas 665 4 33 24 9 9 7 5 5 3 Merseburg-Querfurt Erdgas 9.589 2 9 15 12 14 15 13 11 10 Heizöl 9.550 3 15 21 14 14 11 11 6 4 Flüssiggas 1.141 5 31 22 9 7 7 7 7 5 Saalkreis Erdgas 2.290 1 4 7 11 19 19 14 14 11 Heizöl 4.382 3 13 21 16 14 10 11 8 4 Flüssiggas 563 1 14 17 12 17 17 6 6 8 Sangerhausen Erdgas 3.160 2 12 11 16 22 14 10 7 5 Heizöl 3.518 5 17 19 12 12 9 13 8 5 Flüssiggas 440 7 31 18 10 11 8 6 5 4 Weißenfels Erdgas 3.778 1 6 13 14 23 15 11 9 8 Heizöl 3.284 4 17 21 14 13 9 11 6 4 Flüssiggas 354 6 22 27 11 8 7 8 7 4 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

56 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Tab. 41: Baualterstruktur der Feuerungsanlagen in Sachsen-Anhalt - II Brennstoff Anlagen- 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 anzahl Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil Anteil % % % % % % % % % Magdeburg Erdgas 14.316 2 8 13 15 23 12 12 9 7 Heizöl 2.858 5 29 27 16 10 5 5 2 2 Flüssiggas 609 2 23 17 16 10 10 11 6 4 Aschersleben-Staßfurt Erdgas 8.813 1 12 13 13 17 13 13 10 7 Heizöl 4.493 4 23 19 15 13 9 9 5 3 Flüssiggas 1.273 4 35 20 8 11 10 4 4 3 Bördekreis Erdgas 9.937 2 10 19 20 14 11 10 7 5 Heizöl 3.221 7 30 18 12 9 7 8 5 3 Flüssiggas 592 4 51 18 6 5 5 6 3 2 Halberstadt Erdgas 3.197 1 13 20 15 15 15 10 7 5 Heizöl 3.083 3 20 17 14 13 11 11 7 4 Flüssiggas 710 3 36 18 9 8 10 7 6 4 Jerichower Land Erdgas 9.467 2 11 11 17 15 14 13 9 8 Heizöl 3.369 8 28 24 10 8 7 8 4 3 Flüssiggas 441 6 38 19 5 6 8 6 5 5 Ohrekreis Erdgas 13.387 1 9 14 14 15 15 13 10 8 Heizöl 5.070 6 28 23 13 11 6 7 4 3 Flüssiggas 847 6 37 21 11 7 5 4 5 3 Stendal Erdgas 9.722 6 11 13 14 15 13 13 9 7 Heizöl 5.019 4 20 22 14 10 9 9 7 5 Flüssiggas 1.280 5 39 19 9 7 5 6 5 4 Quedlinburg Erdgas 7.340 2 10 18 16 14 11 11 11 7 Heizöl 3.408 4 20 24 16 12 8 7 5 3 Flüssiggas 745 6 42 20 9 6 6 5 5 1 Schönebeck Erdgas 7.382 2 11 20 12 13 13 16 8 4 Heizöl 1.218 6 23 21 15 13 9 7 5 2 Flüssiggas 322 3 43 24 9 3 6 7 3 2 Wernigerode Erdgas 12.658 2 15 20 16 12 11 10 9 5 Heizöl 2.936 6 24 20 14 11 9 9 6 3 Flüssiggas 582 9 42 16 9 7 6 7 4 1 Altmarkkreis Salzwedel Erdgas 9.990 3 13 20 15 15 12 9 7 5 Heizöl 3.275 8 27 22 12 9 8 7 5 3 Flüssiggas 864 9 34 23 8 8 6 5 5 3 Quelle: Berechnungen IfEK/WTU

57 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Abb. 10: Altersstruktur der Erdgas-Feuerstätten in Sachsen-Anhalt

Anteil (%) 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Jahr

Abb. 11: Altersstruktur der Heizöl-Feuerstätten in Sachsen-Anhalt

Anteil (%) 25

20

15

10

5

0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Jahr

Abb. 12: Altersstruktur der Flüssiggas-Feuerstätten in Sachsen-Anhalt

Anteil (%) 35

30

25

20

15

10

5

0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 Jahr

58 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

13 Regenerative Energien – Stand, Ausblick, Regionale Unterschiede

In Tabelle 42 ist die Primärenergiegewinnung im Bereich erneuerbare Energieträger im Zeitraum 1994 bis1998 auf Basis der Energiebilanz des Landes Sachsen-Anhalt dargestellt. In diesem Zeit- raum ist beim Aufkommen eine stetige Steigerung zu beobachten. Holz hat mit 33% den höchsten Anteil an der Gewinnung, gleich gefolgt von der Windkraft mit 28%. Die Primärenergiegewinnung im Bereich der regenerativen Energien hat einen Anteil von 0,24 % am gesamten Primärenergie- verbrauch im Jahr 1998. Anzumerken ist, dass die Energiebilanz bei den nachwachsenden Rohstof- fen nur das aus dem Landes- und Treuhandwald verkaufte Holz beinhaltet. Es kann davon ausge- gangen werden, dass auch Holz aus dem Privatwald in einem großen Maße für energetische Zwecke eingesetzt wird. Ebenfalls nicht erfasst sind thermische Solaranlagen, die ebenfalls zur Primärener- gieeinsparung und Emissionssenkung beitragen. Die thermische Verwertung erneuerbarer Energie- träger beruht in großem Maße auf dem Einsatz in genehmigungsbedürftigen Feuerungsanlagen (Holzfeuerungen größer 1 MW, Bio-, Klär- und Deponiegasanlagen).

Tab. 42: Primärenergiegewinnung im Bereich erneuerbare Energieträger in Sachsen-Anhalt im Zeitraum 1994 bis 1998 Jahr 1994 1995 1996 1997 1998 TJ TJ TJ TJ TJ Wasserkraft 64 91 92 138 162 Windkraft, Photovoltaik 7 29 88 224 475 Klärgas 0 0 0 37 172 Nachwachsende Rohstoffe (Holz) 378 410 543 608 571 Abfälle 0 0 0 182 301 Sonstige 0 11 2 0 23 Summe 449 541 725 1.189 1.704 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt

Hinter der Gewinnung der einzelnen erneuerbaren Energieträger, entsprechend der Tabelle 39, ver- bergen sich ein unterschiedlicher Nutzungsstand und unterschiedliche Anlagenzahlen. Im Bereich Wasserkraft gab es 1998 etwa 24 Anlagen mit ca. 12 MW installierter Leistung. Die meisten An- lagen befinden sich dabei in den Landkreisen Wernigerode und Burgenlandkreis.

Die Windkraft ist die regenerative Nutzungsart mit der größten Entwicklungsdynamik im Land Sachsen-Anhalt. Zum Jahresende 1998 gab es 186 Anlagen mit 93 MW elektrischer Gesamtleistung. Ein sehr starker Zuwachs fand in den Jahren 1999 und 2000 statt. Zum Jahresende 2000 ist mit 500 Anlagen und 400 MW installierter Leistung zu rechnen. Zukünftige Ausbauschwerpunkte befinden sich in Regionen, wo in den regionalen Entwicklungsprogrammen Eignungsgebiete zur Windenergienutzung ausgewiesen wurden. Das sind insbesondere die Altmarkregion und die Landkreise Bördekreis, Ohrekreis, Aschersleben-Staßfurt und Mansfelder Land.

Die Nutzung der Photovoltaik in Sachsen-Anhalt ist mit ca. 110 Anlagen und ca. 0,4 MW elekt- rischer Leistung nur schwach ausgeprägt.

Neben den oben beschriebenen regenerativen Nutzungsformen gab es 1998 zwei Biogasanlagen, sechs Klärgas-BHKW, vier Deponiegas-BHKW und eine Strohfeuerungsanlage im Land Sachsen- Anhalt.

Nachfolgend wird auf die regenerativen Energieträger, die im Zusammenhang mit nichtgeneh- migungsbedürftigen Feuerungsanlagen stehen, näher eingegangen.

59 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

13.1 Thermische Solarenergienutzung Die nachfolgende Tabelle zeigt die Anzahl der thermischen Solaranlagen in den einzelnen Land- kreisen sowie den Kennwert Anlagenanzahl je 100.000 Einwohner. Insgesamt gab es zum Jahres- ende 1998 in Sachsen-Anhalt ca. 3.300 Solarkollektoranlagen. Die Ermittlung der Anlagenzahl auf Landkreisebene im Jahr 1998 erfolgt auf Basis der landkreisbezogenen Werte der GWZ 95 unter Einbeziehung der Veränderungen auf Landesebene im Zeitraum 1996 bis 1998. Diese Verfahrens- weise ist mit großen Unsicherheiten behaftet, dennoch lassen sich anhand der Ergebnisse einige Tendenzen ableiten. Zwischen den einzelnen Landkreisen/ kreisfreien Städten sind bei den auf die Einwohner bezogenen Anlagenzahlen deutliche Unterschiede feststellbar. Geringe Installations- kennwerte sind insbesondere strukturbedingt (geringe Anzahl von Einfamilienhäusern) in den drei kreisfreien Städten zu finden, hohe spezifische Installationsraten in den Landkreisen mit einem großen Bestand an Wohneigentum. Tab. 43: Solarthermienutzung in den kreisfreien Städten/ Landkreisen Sachsen-Anhalts Anzahl der Anlagen- Anlagen Kreisfreie Stadt/Landkreis anzahl auf 100.000 Einwohner Halle (Saale), Stadt 88 34 Wernigerode 49 50 Magdeburg, Stadt 137 57 Bördekreis 53 64 Schönebeck 63 80 Aschersleben-Staßfurt 91 86 Dessau, Stadt 80 92 Quedlinburg 77 95 Jerichower Land 109 107 Sangerhausen 77 110 Bernburg 84 117 Halberstadt 109 134 Stendal 203 141 Bitterfeld 161 142 Köthen 102 142 Mansfelder Land 172 155 Merseburg-Querfurt 221 160 Weißenfels 130 161 Anhalt-Zerbst 130 163 Ohrekreis 203 173 Saalkreis 147 186 Burgenlandkreis 280 191 Wittenberg 263 193 Altmarkkreis Salzwedel 263 256 Sachsen-Anhalt 3.286 123 Quelle: Hochrechnung auf Basis der GWZ 95

Die zukünftigen Installationsumfänge von Solarthermieanlagen lassen sich schwer prognostizieren. Bei anhaltend hohen Heizölpreisen kann davon ausgegangen werden, dass ein verstärktes Interesse bezüglich der Solarenergienutzung entsteht, welches sich auch in entsprechenden Zubauzahlen niederschlägt. Durch die Verlängerung des Ökobonusses der Eigenheimzulage und der über Jahre abgesicherte Förderung auf Bundesebene existieren relativ gute Bedingungen für die Solarenergie- nutzung im Land Sachsen-Anhalt. Es kann bis zum Jahr 2005 mit einem jährlichen Zubau von ca. 800 Anlagen gerechnet werden. In den einzelnen Landkreisen bzw. Regionen Sachsen-Anhalts wird sich das unterschiedlich ausprägen. Größere Zuwächse werden dort stattfinden, wo schon heute eine höhere Nutzungsintensität und ein großer Wohnungsneubauumfang bestehen. Zu nennen sind da

60 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt insbesondere der Ohrekreis, der Saalkreis, der Landkreis Wittenberg und der Altmarkkreis Salz- wedel. Der Umfang des Ersatzes fossiler Energieträger und damit auch die Emissionsreduzierung wird jedoch insgesamt gering ausfallen.

13.2 Energetische Verwendung von Holz Detaillierte regionalisierte Unterlagen zum Holzeinsatz in Feuerungsanlagen liegen für Sachsen- Anhalt nicht vor. Anhand der verfügbaren Waldfläche, der Anzahl der kohlebeheizten Wohnungen, der Anzahl der Einfamilienhäuser und der Bildung und Berücksichtigung entsprechender Kennwerte (Waldfläche je festbrennstoffbeheizten Wohnung, Waldfläche je Einfamilienhaus) lassen sich Rückschlüsse zum energetischen Holzeinsatz auf Landkreisebene gewinnen. Diese Angaben gibt die nachfolgende Tabelle wider. Demnach bestehen aufgrund der Holzverfügbarkeit und der Einsatzmöglichkeiten die günstigsten Voraussetzungen in den Landkreisen Altmarkkreis Salzwedel, Anhalt-Zerbst, Wernigerode und Wittenberg. Ebenfalls relativ gute Bedingungen sind in den Land- kreisen Ohrekreis, Jerichower Land, Quedlinburg, Sangerhausen, Stendal zu finden. Aufgrund der geringen Waldflächen können für die Landkreise/ kreisfreien Städte Bitterfeld, Burgenlandkreis, Mansfelder Land, Magdeburg, Aschersleben-Staßfurt, Bernburg, Bördekreis, Dessau, Halberstadt, Halle (Saale), Köthen, Merseburg-Querfurt, Saalkreis, Schönebeck und Weißenfels nur geringe Einsatzmöglichkeiten von Holz abgeschätzt werden. Überwiegend wird momentan Holz in nicht speziell dafür ausgelegten Feuerstätten mit entsprechend hohen Emissionen eingesetzt. Es gab im Jahr 1998 nur ca. 500 kleine spezielle Holzheizungen mit etwa 0,7 MW Feuerungswärmeleistung. Tab. 44: Parameter zur Ableitung der energetischen Holznutzung in den Landkreisen Sachsen-Anhalts Fest- Wald- Wald- brenn- fläche je Wald- Bewer- Wald- fläche stoffb- fbbh.- Einfa- fläche tung fläche je Ein- eheizte beheizte milien- je Holz- (ha) Einwohner wohner WE WE häuser EFH einsatz Magdeburg 843 239.462 0,00 14.718 0,1 12.623 0,1 - Aschersleben-Staßfurt 5.096 106.418 0,05 6.497 0,8 15.007 0,3 - Bernburg 1.392 71.945 0,02 5.158 0,3 10.929 0,1 - Bördekreis 3.759 81.417 0,05 5.378 0,7 13.415 0,3 - Dessau 4.541 86.623 0,05 5.435 0,8 8.164 0,6 - Halberstadt 1.101 80.841 0,01 5.565 0,2 11.600 0,1 - Halle (Saale) 5.351 260.838 0,02 18.497 0,3 9.451 0,6 - Köthen 3.647 71.577 0,05 4.930 0,7 10.991 0,3 - Merseburg-Querfurt 6.435 137.930 0,05 8.850 0,7 18.684 0,3 - Saalkreis 1.679 79.053 0,02 4.805 0,3 13.850 0,1 - Schönebeck 2.838 78.931 0,04 4.393 0,6 9.978 0,3 - Weißenfels 1.254 80.332 0,02 5.742 0,2 9.501 0,1 - Bitterfeld 10.822 113.705 0,10 4.912 2,2 14.016 0,8 - Burgenlandkreis 12.329 146.368 0,08 9.696 1,3 17.578 0,7 - Mansfelder Land 13.742 110.975 0,12 8.529 1,6 19.120 0,7 - Ohrekreis 33.591 117.447 0,29 5.933 5,7 19.595 1,7 o Quedlinburg 21.048 80.654 0,26 4.819 4,4 10.034 2,1 o Jerichower Land 39.476 101.500 0,39 6.425 6,1 17.426 2,3 o Sangerhausen 22.428 70.165 0,32 5.361 4,2 11.331 2,0 o Stendal 43.050 143.719 0,30 9.874 4,4 22.788 1,9 o Altmarkkreis Salzwedel 60.525 102.407 0,59 6.080 10,0 17.928 3,4 + Anhalt-Zerbst 40.283 79.240 0,51 5.078 7,9 13.028 3,1 + Wernigerode 44.171 97.122 0,45 5.205 8,5 9.977 4,4 + Wittenberg 54.159 135.812 0,40 8.003 6,8 21.001 2,6 + Sachsen-Anhalt 433.560 2.674.481 0,16 169.883 2,6 338.015 1,3 o Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt und eigene Berechnungen und Bewertungen Da der Holzeinsatz im großen Maße derzeit an der Mitverbrennung in Kohlefeuerstätten gebunden ist, wird der Verbrauch in den nächsten Jahren ebenfalls zurückgehen. Aufgrund der gestiegenen 61 Energie- und Emissionskataster „Nicht genehmigungsbedürftige Feuerungsanlagen“ Sachsen-Anhalt

Heizenergiepreise werden stärker als bisher neue Holzheizungsanlagen gebaut. Insgesamt bleibt die Anlagenzahl jedoch auf geringem Niveau. In den holzreichen Landkreisen Altmarkkreis Salzwedel, Wernigerode, Anhalt-Zerbst und Wittenberg werden schwerpunktmäßig im Land Sachsen-Anhalt Holzheizungen neu installiert. Die Vorteilhaftigkeit von Holzfeuerungen liegt in der Substitution fossiler Energieträger. Verglichen mit Feuerungsanlagen auf Basis von Erdgas und Heizöl erhöhen sich jedoch die klassischen Emissionen.

13.3 Wärmepumpen Aktuelle Statistiken zum regionalspezifischen Einsatz von Wärmepumpen sind für Sachsen-Anhalt nicht vorhanden. In der GWZ 95 wurde zwar die Heizungsart Wärmepumpe abgefragt, es erfolgte jedoch keine Differenzierung, ob es sich um Anlagen zur Raumwärme- bzw. ausschließlich zur Warmwasserbereitung handelt. So lassen sich auch die hohen Anlagenzahlen in dieser Statistik er- klären. Der VDEW gibt für das Jahr 1998 für Sachsen-Anhalt einen Anlagenbestand von 299 an, davon wurden 105 Anlagen im Jahr 1998 installiert. Von diesen befanden sich im Netzgebiet der MEAG 160 Anlagen, im Netzgebiet der envia 14 Anlagen. Auffallend ist die teilweise hohe Anla- genzahl in einzelnen kleinen Gemeinden.

Von den 105 im Jahr 1998 neu installierten Wärmepumpen wurden 33 Anlagen im Zusammenhang mit Neubauten errichtet. Der Neubaubereich ist damit ein wesentlicher Motor der Wärmpumpen- entwicklung. Es sind kaum regionale Besonderheiten bei Wärmepumpenanwendungen erkennbar, mit Ausnahme der Landkreise Stendal und Ohrekreis, wo deutlich höhere Installationsraten als im Landesdurchschnitt zu finden sind.

Die zukünftige Entwicklung von Wärmepumpen ist nur schwer abzuschätzen. Sie ist im starken Maße abhängig von der Ölpreisentwicklung und von den Regelungen in der EnEV. Es kann bis zum Jahr 2005 mit einem jährlichen Zubau von maximal 300 Anlagen gerechnet werden. Am stärksten wird dieser, aufgrund der hohen Anzahl an Einfamilienhäusern, wiederum im Landkreis Stendal, im Ohrekreis und im Landkreis Wittenberg sein. Der Emissionsminderungsbeitrag der im Zeitraum 1999 bis 2005 installierten Anlagen ist gering.

14 Fortschreibung des Energie- und Emissionskatasters

Im Rahmen der Prognose der Energieverbräuche und Emissionen wurde gezeigt, dass in den nächsten Jahren, verglichen mit den Jahren zuvor, nur noch verhältnismäßig geringe Veränderungen der Emissionen auftreten werden. Durch den drastischen Rückgang der Kohleverbräuche in den letzten Jahren hat sich die lokale Emissionssituation wesentlich verbessert. Durch den weiteren Rückgang des Kohleeinsatzes geht die Luftschadstoffbelastung auch in den nächsten Jahren noch etwas zurück bzw. ist gegenüber dem Basisjahr dieses Katasters bis zum heutigen Zeitpunkt schon zurückgegangen. Diese hat dann ein so geringes Niveau erreicht, dass die nichtgenehmigungsbe- dürftigen Feuerungsanlagen nicht mehr im Blickpunkt der Aufmerksamkeit stehen müssen. Eine zukünftige Fortschreibung des Katasters auf Gemeindeebene kann aus unserer Sicht, auch unter Beachtung der Probleme bei der Erstellung dieses Katasters und der in Zukunft durch die Gaslibe- ralisierung noch schwierigeren Datenverfügbarkeit, nicht empfohlen werden. Aus der Landesenergiebilanz lassen sich aus unserer Sicht, entsprechend der Methodik bei der Erstellung des EU-Emissionskatasters CORINAIR, hinreichend genau auch die Tendenzen der Änderungen bei den Luftschadstoffen auf Landesebene ableiten.

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