September 2006 | Ausgabe 6 | 1,00 Euro ASC AKTUELL Das Magazin des Arminia Supporters Club

Alle für Dich! Der neue Auftritt des Arminia Supporters Club Gestatten, Lohmann! Das neue Arminis-Maskottchen Auf ein Wort, Herr Saftig. Reinhard Saftig zieht Bilanz ������������������������������ �������������� www.arminia-supporters.de Liebe Supporter,

die Sommerpause in der Liga war auf Grund der WM diesmal nicht so lang. Auch wir vom AS C möchten uns bei der Deutschen Nationalmannschaft und besonders Jürgen Klinsmann für eine tolle WM bedanken, die durch die begeisterneden Spiele unserer Mannschaft noch schöner war. Hoffen wir, dass die B egeisterung auch unter Jogi Löw weiter anhält.

Aber auch der ASC Treue Leser unseres Club-Magazins war während der werden bemerken, dass es ein neues Sommerpause ak- Gesicht bekommen hat. Wir hoffen, es tiv. Unter anderem gefällt Euch und freuen uns auf Eure Mei- waren wir mit Ste- nung dazu. phan Schueler und Eine erfolgreiche Saison 2006/2007 „Arminia on Tour“ wünscht der gesamte Vorstand und unterwegs, haben dankt allen ehrenamtlichen Helfern die unsere 1. Mann- immer wieder kräftig mitgeholfen haben, schaft bei einigen unsere Mannschaften und den Verein zu Freundschaftsspie- unterstützen. Wir zählen auch weiterhin len „supported“ und auf Euch, oder wie es unser neuer Slo- hatten einen gut gan ausdrückt: „Einer für alle, alle für besuchten Stand Dich!” Mehr darüber ab Seite 9. beim Stadionfest in der Schüco Arena am 5. August. Zum Schluss möchte ich Euch noch ein- Neben diesen Aktivitäten, hat es wäh- mal an einen tollen Event, die Kromba- rend der Sommerpause personelle cher Brauereibesichtigung am Donners- Veränderungen im Vorstand des ASC tag den 12. Oktober erinnern. Weitere gegeben: Am 30. Mai wurde ich auf der Infos findet Ihr auf Seite 20. Jahreshauptversammlung als neues Mit- glied in den Vorstand gewählt. Ich über- Eure nehme damit das Amt von Andreas von Rosenberg Lipinsky, dem ich an dieser Stelle noch einmal meinen Dank für eine faire Wahl und seine gute Arbeit für den Elke Albrecht ASC aussprechen möchte. (Erweiterter Vorst and des Arminia Supporters Club) – sowohl bei „Arminia on Tour“ als auch die Nase vorn, die für das bisherige Vor- ASC Intern im St adion – konnte der ASC seinen st andsmitglied Andreas von Rosenberg Der Blick zurück auf Euren Club Mitgliederst amm auf mittlerweile 3 000 Lipinsky in den ASC-Vorst and rückte. erhöhen. Auch die Unterabteilung des Des Weiteren kündigte Abteilungsleiter ASC (AR M I N I S) wuchs auf st attliche Uli Seibt an, die Attraktivit ät einer Mit - 5 00 Mitglieder, wie Steffen Dauter von gliedschaft in der Fanabteilung des D S C Wie in jeder Ausgabe möchten wir auch dieses Mal einen Blick zurück auf der D S C-Geschäftsstelle berichten durch verschiedene Maßnahmen auch die vergangenen Wochen werfen. Was hat der AS C gemacht, wo waren wir konnte. zukünftig zu verbessern. unterwegs und welche Geschichten gibt es sonst noch zu erzählen? Durch diverse Spendenaktionen hat Der neu gewählte ASC-Vorst and bis der ASC auch den anderen Abteilun - 200 8 setzt sich wie folgt zus ammen: Comedy Abend mit Lut z Mannschaft und Fans auf eine erfolgrei - gen des Vereins unter die Arme greifen „Der letzte Mann“ – mit diesem Pro - che S aison 2005/200 6 an. Die Profis können; eine Maßnahme, die die anwe - Uli Seibt, Abteilungsleiter gramm präsentierte sich Lutz von Rosen- stifteten 100 Liter Pils und die drei gas- senden Vorst andsmitglieder Schwick, Tim Bernard, stlv. Abteilungsleiter berg Lipinsky (siehe auch Seit 16) am 4. tronomie-t auglichsten Spieler machten Kentsch, Lämmchen und Mamerow äu - Dieter Ewers, Kassenwart Mai abends im Astoria in Bielefeld. Eini - auch hinter dem Tresen eine gute Figur: ßerst begrüssten. Ihnen wurde im Laufe S andra Braun, erweiterter Vorst and ge Supporter nutzten das Angebot zum Matze Hain, Detlev Dammeier und Mar - des Abends noch eine besondere Rolle Elke Albrecht, erweiterter Vorst and Vorzugspreis, um neue Wahrheiten zum co Küntzel sorgten für einen reibungslo- zuteil: da bei der Wahl des erweiterten Thema Frauen und Männer und Männer sen Ablauf am Zapfhahn. Vorst andes zwei Kandidaten nach ins - Internes Grillfest und Fußball zu erhalten. Mehr Infos unter ges amt 3 Wahlgängen (davon eine in Um sich bei allen aktiven Mithelfern des www.fussballcomedy.de. Gut 200 Fans ließen, gemeins am mit geheimer Abstimmung) gleichauf lagen, Arminia Supporter Clubs zu bedan - den D S C-Funktionären Reinhard S af - schlug D S C-Präsident und Jurist Hans- ken, lud Abteilungsleiter Uli Seibt seine Saisonabschluss am 9. Mai tig, Albrecht Lämmchen, Conny Schor - Hermann Schwick nach kurzer Bera - „Schäfchen” am 13. Juni zu einem inter - Bei der ASC-S aisonabschlussparty im mann und Geschäftsstellen-Mit arbeitern tung schließlich das Losverfahren vor. nen Grillen am neu gebauten ASC-Pavil- VI P-Raum der SchücoArena stießen die Ereignisse der letzten Monate noch Nach der Zustimmung der anwesenden lion am Haupteingang. Hier konnte man einmal Revue passieren. Neben dem Mitglieder hatte am Ende Elke Albrecht im großen Kreis in Ruhe plauschen, ein kulinarischen Leckerbissen, serviert vom Almwirt Christian Wolfes, war die Präsent ation einiger Fan-Videoclips (u.a. Hier noch ein paar Zahlen eine vollst ändige „Humba“) durch das Team von in4media ein Highlight des Einnahmen in Euro Ausgaben in Euro schwarz-weiss-blauen Abends. Mitgliedsbeiträge 18.000,00 ASC Aktuell 1.8 8 0,00 Einnahmen aus Kosten Fanmobil 8.83 0,00 Jahreshauptversammlung Fanartikelverk auf 8.100,00 Eink auf Fanartikel 5.6 4 0,00 Wechsel im A S C-Vorstand Ges amteinnahmen 26.1000,00 Mitgliederaktionen 2.9 00,00 Bei der Jahreshauptvers ammlung am Mitgliederwerbung 1.5 8 0,00 3 0. Mai wurde für das letzte Geschäfts- Spende Damenabteilung 1.000,00 jahr noch einmal Bilanz gezogen: durch Verwaltungskosten 810,00 die verschiedenen Werbemaßnahmen Ges amt ausgaben 22.6 4 0,00

4 Bier trinken und dem Abteilungsleiter On tour +++ On Tour+++ On Tour Neuenkirchen fand bereits die vierte Auf- beim Grillen zusehen. Mitgliederpflege lage des Traditionsspieles vor ca. 25 0 einmal auf die angenehmste Weise. Enger, Bielefeld (Leineweber, Ballonfies- Zuschauern st att. Mit aktuellen Trikots t a), Melle und Herford waren nur einige der Jugendmannschaft des D S C beklei- A S C-Tippspiel St ationen, auf denen der ASC die „Armi- det gelang den Bielefelder Fans beim Auch in der abgelaufenen S aison ver - na on Tour”-Veranst altungen begleitete. diesjährigen Aufeinandertreffen endlich anst altete die Fan- und Förderabteilung Auch bei den Autogrammstunden Ende der erste Sieg. Beim anschließenden des D S C ein Tippspiel auf deren Webs- August im Bielefelder Tierheim und der ter“ trägt den Namen Bettina Ostmann Feuerwerk zogen die Veranst alter und eite. Rund 5 0 Fans aus verschiedensten 15 0 Jahrfeier der St adtwerke Bielefeld (Mitgliedsnummer 8 4 97) und wurde vor der Bürgermeister ein positives Fazit: St ädten tippten wöchentlich mit und im Ravensberger Park waren aktive dem Detlev Dammeier-Abschiedsspiel „Unbedingt wiederholenswert“. sorgten für einen neuen Teilnehmerre - Supporter vor Ort und warben für eine vom 1. Vorsitzenden des ASC, Uli Seibt, kord gegenüber der Vors aison. Selbst - Mitgliedschaft in der Fan- und Förderab- offiziell begrüßt. Darüber hinaus beteilig- Kaffee für Mitglieder verst ändlich gab es auch wieder attrak - teilung des D S C. te sich der ASC an der Spendenaktion Am 28. August – dem ersten Tag des tive Preise zu gewinnen, die bereits im für die Kinderklinik Bethel, die sich damit Vorverk aufes für D S C-Mitglieder, die Sommer verschickt wurden. Die erste Ballonweitflugwettbewerb im August über insges amt 333 Euro freuen darf. an B ayernk arten interessiert waren, hal - drei Plätze verteilten sich auf folgende Es ist ja schon fast traditionell: auch zum fen fleißige ASCler mit, die Laune der Personen: diesjährigen St adionfest am 05. August Auch das nächste Jubiläumsmitglied wartenden Vereinsmitglieder spürbar 1. Michael B armeier, Bünde veranst altete der ASC wieder ein B al - kommt vom ASC: Florian Düning be - zu bessern. Bereits ab 0 6 Uhr 3 0 küm - 2. Olaf S auer, Erndtebrück lonweitflugwettbewerb, an dem über k am zu Spiel gegen den VfB Stuttgart merten sich Jörg Winkelmann, Aichan 3. Florian Jaehn, Nelphen 2000 Besucher teilnahmen. Auch auf sein Trikot mit der dem anschliessenden Kinderfest Wa - Nummer 7.000 und ckelpeter am 0 6. August stiegen noch dürfte sich über ein einmal knapp 1.000 B allons in die Luft VI P-Ticket freuen und sorgten für reichlich Werbung. In - als 7.000. D S C-Ge- zwischen sind die ersten Karten zurück - s amtmitglied. Wir gekehrt (übrigens mehrheitlich aus dem gratulieren herzlich S auerland) und die Gewinner werden und hoffen, den derzeit angeschrieben. Der weiteste Bal- D S C bald im fünf - lon flog im übrigen bis Luxemburg – wir stelligen Mitglieder- s agen deshalb „Merci“! bereich zu sehen. „Ari“ Mola-Ali und Alex ander Friebel zu - s ammen mit D S C-Haustechniker Walter Jubiläumsmitglieder Fanspiel Arminia-Osnabrück Vossiek darum, die Industriek affeema - Wir wachsen und wachsen und wach - Bereits zum zweiten Mal unterstützte der schinen der Schüco Arena zu füllen. In sen … Nachdem Arminias jüngste Fan - Supporters Club mit seinem Fanmobil 10 Stunden verteilten die Supporter abteilung vor kurzem Armini Nr. 5 00 in und Verk aufsst and das Aufeinander - rund 120 Liter Kaffee – 6 00 Becher des Empfang nehmen durfte, feierte nun treffen zwischen Osnabrück- und Bie - wärmenden Getränkes konnte unter die auch der ASC den Einst and eines neuen lefeld-Fans in Melle Neuenkirchen am Warteschlange gebracht werden. Die „runden“ Mitglieds. Der 3 000. „Suppor - 28. August. Auf dem Sportplatz des TV Anwesenden wurde es bei der Akti -

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6 on im wahrsten Sinne warm ums Herz Ari und seiner Familie an dieser Stelle und spendeten auch einige Euro für die und verweisen nicht ohne Hintergedan - Einer für alle, alle für Dich! Welthungerhilfe. Eine Aktion im übrigen, ken an den Spruch: „jedes Jahr ein Kind die durch Anregungen aus dem Kreis – bis es Elf Arminen sind“! Das neue Motto des Arminia Supporters Club der Mitglieder hervorgegangen ist und auf offene Ohren traf. Eine Wiederho - lung dürfte garantiert sein. Das war er nun also, der Sommer der wehenden Fahnen. Was haben wir Fußball-Fanatiker für einen Spaß gehabt in den Stadien, auf den Public- Nachwuchs bei den Ak tiven Viewing-Plätzen oder vor unseren Fernsehern. Die Kicker-Seelen millio - Für einen Nachwuchs ganz anderer Art nenfach aufgewühlt vom tollen Offensiv-Fußball unserer bundesdeutschen sorgte ASC-Dauerbrenner und Fanmo - Nationalkicker. Und wenn in einer der vielen Expertenrunden die Frage auf- bilfahrer Aichan „Ari“ Mola-Ali: am 14. kam, woher denn dieses alles kam, dann war die Antwort schnell gefun - August 200 6 brachte seine Frau Nurten den und stand im Zweifel sogar auf dem offiziellen Spielgerät: Hier war der ihr zweites Kind Onur zur Welt, das um- Teamgeist erwacht. Eine Mannschaft, die als Gemeinschaft auf dem Platz gehend und st andesgemäß am gleichen stand, getragen von der Euphorie ihrer Fans, einer ganzen Nation. Hoch ge- Tag noch bei den Arminis als Vereinsmit- lobt wurde diese Vereinigung zwischen Spielern und Akteuren; als Novum, glied angemeldet wurde. Wir gratulieren ja als die rosarote Zukunft für den Fußball an sich in die Verantwortung genommen.

Na dann: Herzlich Glückwunsch, Deutschland.

Denn als Arminia Supporter lehnte man dem Leib und wir dankten es mit eben sich bei solch bahnbrechenden Erleuch- wehenden Fahnen und unmelodischen, tungen gemütlich in seinem Sofa zurück aber aus dem schwarz-weiss-blauen und prostete mit einem Krombacher in Herzen kommenden Gesängen. Ganz Richtung Mattscheibe. Quälte sich ein gleich, ob in Zeiten, als ein kleiner ver- müdes Lächeln heraus. Denn wir wuss- schworener Haufen durch die Lande zog ten doch schon zu Zeiten von herrlichem um mit reichlich Stehplatz gesegnet, un- Herforder, dass es nur dann im Kasten terklassige Idole in der tristen Regional- Impressum des Gegners rappeln kann, wenn jeder und Oberliga zu unterstützen. Oder auch Herausgeber: DSC e.V. Abteilung ASC, Melanchthonstraße 31a, 33615 Bielefeld / im Team alles gibt. Mitte der Neunziger, beim Durchmarsch Vertreten durch den Abteilungsvorstand und verantwortlich für den Inhalt: Uli Seibt, Bielefeld; Tim Bernard, Angestachelt von in die . Es war immer das glei- Bielefeld; Dieter Ewers, Delbrück; Elke Abrecht, Werther; Sandra Braun, Bielefeld / Koordination: Alexander den Rängen in che, bis heute, bis in die Post-Rapolder- Friebel / Gestaltung: Kzwo, code-x GmbH / Druck: Albat und Hirmke GmbH, Hannover / Auflage: 3.600; Erscheinungsweise: vierteljährlich, Redaktionsschluss für diese Ausgabe: 30.08.2006 / Autoren: Elke den Arenen Ära, der uns eines aus dem Kino-Paradies Albrecht, Karl Georg Simon-Hoffmann, Vlado Radmann, Alexander Friebel, Daniel Müller, Lutz von Rosenberg und Stadien Ahlen über den Teuto mitbrachte. Etwas, Lipinsky, Mischael-Sarim Vérollet; Fotos: Alexander Friebel, Katrin Biller, Markus Freise, Thomas F. Starke, des Landes. das Benno Möhlmann in den Jahren zu- Lutz von Rosenberg Lipinsky, Commerzbank Arena, Photocase.com, Susana Carvalho (fotolia), Karl Georg Die da unten vor mit exorzistischem Eifer aus unseren Simon-Hoffmann, privat / Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung des Ar- minia Supporters Club wieder / Anzeigen: Bei Interesse wenden Sie sich bitte an: friebel@arminia-bielefeld. rannten sich Blauen ausgetrieben hatte: Den Drang de / Redaktionsschluss für die Ausgabe 7: 01.11.2006 / Der ASC haftet nicht für unverlangt eingesandte die Lunge aus nach vorne, dieses „vertikale Spiel“, in Manuskripte und Fotos / Preis des Heftes: 1,00 Euro Anderer Ball. Gleicher Geist. 8 auch die Fahnen- 9 0 Minuten des Spiels, sondern auch au- hin mit Leidenschaft einen Traum leben flüchtigen Lügen, ßerhalb des Platzes. Denn nur gemein - k ann, der in der Tradition unseres Clubs die mit ihren neu- s am kann der DS C Arminia Bielefeld auf begründet liegt. en Vereinen ent - Dauer den begonnenen Erfolg sichern. weder den Weg Wenn Vereinsführung, Mannschaft und Deshalb s agen wir vom ASC muss es in Liga 2 gehen wir Fans, ja: Du, daran glauben und dafür von nun an heissen: mussten, auf ein arbeiten. Damit jeder Einzelne von uns leeres, schwarz- in dieser großen Gemeinschaft weiter - E I N E R F Ü R ALLE, ALLE F Ü R D I C H! gelbes Tore-Kon- Katrin S ander von der Agentur Kzwo to blickten oder schlicht vom Autokon - und Markus Freise von code-x präsentie- zern ausgemustert wurden. Alle hatten ren den neuen Slogan. beim Transferpoker eines nicht bedacht: Dass ihr Erfolg in Bielefeld nicht auf ihrer dem der B all nicht in der eigenen Hälfte eigenen Genialit ät beruht hatte, sondern „horizont al“ vorm Sechzehner hin- und Result at eines Teams war, das sie mitge- hergeschoben wird, bis der Gegner resi- tragen hat. Die Männer mit der Pfeife gniert aufgibt und die Kontrahenten sich stumm auf Punkteteilung einigen. Unter Auf einer Welle, die als La-Ola über die Vlado Radmann über die Schiedsrichterabteilung Uwe wurde wieder ein Fußball zelebriert, Ränge der Schüco Arena schwappt. Von bei dem der B all aggressiv nach Vorne Fans, die mitfiebern, die Teil des Ganzen Aus der Sicht des „großen Bruders“ getragen wird. Angetrieben vom festen sind. Wenn Fremde sich in den Armen wirft AS C-Aktuell gern einen Blick Glauben, dass der Erfolg einer Mann - liegen, in dem Moment, in dem der B all auf die kleinste der D S C-Abteilun - schaft nur darin bestehen kann, als eben in Gegners Netz zappelt, die mitleiden, gen: unsere Schiedsrichter. Abtei - solche auf dem Platz zu stehen. wenn es doch nur fürs Aluminium ge - lungsleiter Vlado Radmann stellt reicht hat. Und anfeuern, wenn die Beine „seine Jungs“ vor. Von Heesen, der maßgeblich am neuen schwer werden. Bis zum Abpfiff. Dann Denken mitgearbeitet hatte, führt als Trai- trifft man sich, getrennt von einem Zaun 20 aktive und 2 passive Kollegen bilden ner konsequent das fort, was im Herbst und applaudiert sich gegenseitig, „hum - inzwischen diese Abteilung, die in einer 2003 begonnen worden war. Entgegen bat ät ärät“ um die Wette oder tröstet Zeitspanne von 5 bis 25 Jahren alles amt verlassen, um in anderen Vereinen ein aller Unkenrufe der Experten, die sich, im sich mit Blicken darüber hinweg, dass ehrenamtlich t ätig sind. In Bielefeld ist höherklassiges Tätigkeitsfeld zu suchen. typisch rotzigen Tonfall Jahr um Jahr in es nicht eimal für diese Möhlmann-Punkt diese Größe des Kontingents übrigens Trotzalledem ist die Schiedsrichterabtei- der B I LD-Zeitung bereits zu S aisonbe - gereicht hat. Wissend, dass man aber einmalig – unsere Abteilungsmitglieder lung des D S C insges amt sehr mit mit der ginn von Bielefeld verabschieden, hat er jede Sekunde in die richtige Richtung stellen immerhin 12 % der ges amten Situation zufrieden. Obwohl die Nachfra- aus einer Mannschaft, die – „Dank“ der gelaufenist, sein Glück im Angriff ge - Schiedsrichtervereinigung dar. ge und das Interesse hoch ist, können Selbstüberschätzung einiger Akteure sucht hat. Unsere Schiris pfeifen in allen unteren wir derzeit leider nur neue Schiedsrichter nach der S aison 0 4/05 auseinanderzu - Wir vom Arminia Supporters Club sind Spielklassen, bis hoch zur Verbandsliga. annehmen, wenn ein anderer den Verein fallen drohte – erneut ein Team geformt. vor drei Jahren angetreten genau dafür Weitere Aufstiege bleiben uns leider ver- verlässt. Diese Vollbesetzung erfüllt mich Die Erfolge der vergangenen S aison zu Sorgen: Zus ammenzuschweißen, wehrt, da die U23 in der Oberliga ver - als Abteilungsleiter mit Stolz und ich hof- straften nicht nur die Experten, sondern was zus ammengehört. Nicht nur in den treten ist. Leider haben uns aus diesem fe, dass wir auch weiterhin mit Erfolgsbe- Grunde einige Kollegen in letzter Zeit richten dienen können.

10 Saftig: Das ist schon ein leichter Trug - lich gekommen ist. Die sportliche Bilanz Auf ein Wort, Herr Saftig! schluss. Natürlich ist vor der S aison für fällt ebenfalls positiv aus. Nachdem wir häftsführer Sport mich am meisten zu tun. Allerdings sollte von allen als Absteiger Nummer 1 ge - Der ASC im Dialog mit unserem Gesc man bereits jetzt mit den Planungen für tippt worden sind, haben wir eine sehr das nächste Jahr beginnen. Und in die - gute Saison gespielt, wenn auch ein we- ser Phase der S aison kommen natürlich nig getrübt durch die letzten fünf Spiele, auch noch andere Aufgaben dazu, wie die alles amt verloren gingen. Man muss zum Beispiel die Logistik der Auswärts - sich immer vor Augen führen, welche fahrten. Außerdem rufen jetzt schon viele Möglichkeiten wir hier in Bielefeld ha - Spielervermittler an, mit denen man sich ben. Und die finanziellen Möglichkeiten verabredet und den Markt sondiert. bedingen natürlich auch, was am Ende AS C: Wie lautet Ihre persönliche und sportlich dabei herausspringt. Da k ann sportliche Bilanz des ersten Jahres bei es natürlich immer wieder den einen Arminia Bielefeld? oder anderen überraschenden Ausreißer Saftig: Für mich persönlich war das geben, aber über einen langen Zeitraum ja eine völlig neue Aufgabe, nachdem werden immer die Mannschaften mit dem ich bereits als Trainer (u. a. F C B ayern meisten Geld vor uns stehen. Insofern ist München und B ayer Leverkusen, die es ein permanenter Kampf in Bielefeld, Red.) und Scout (B orussia D or tmund, wir müssen die Einnahmenseite ausbau-

In der ersten Etage der Geschäftsstelle des DS C Arminia Bielefeld steht ein geräumiges Büro. Von dort aus leitet Reinhard Saftig die sportlichen Ge - schicke unseres geliebten Vereins. Und das erfolgreich seit nunmehr einem Jahr. Zeit für eine Bilanz. An einem verregneten Dienstag im August hatten Markus Freise und Mischael-Sarim Vérollet Gelegenheit, den beliebten Ge- schäftsführer Sport zu interviewen.

ASC: Guten Tag, Herr Saftig. Wie geht (Unsere Arminen hatten am Samstag es Ihnen? zuvor das Kunststück fertiggebracht, ge- Saftig: Eigentlich ganz gut, aber was gen neun Stuttgarter ein Unentschieden das Sportliche anbelangt weniger. Aber und sogar möglichen Sieg aus der Hand so ist es eben in diesem Geschäft, da zu geben, was uns prompt einen Eintrag ist das persönliche Befinden sehr vom in der Kicker-Datenbank bescherte.) die Red.) t ätig war. Das waren zwei en, zum Beispiel durch ein regelmäßig sportlichen Abschneiden abhängig. Aufgaben, die man sehr gut in der Jetzi - ausverk auftes St adion. Aber selbst dann Wenn man am Wochenende verloren ASC: Als Laie dächte man, dass Sie sich gen verknüpfen k ann. Man hat sehr viele – und das müssen wir realistisch sehen hat, geht es einem in der folgenden Wo- als Geschäftsführer Sport mit Beginn der wertvolle Kont akte. Ich habe es mir auch – können wir mit den Mannschaften mit che nicht so gut. Saison zurücklehnen könnten. genauo so vorgestellt, wie es dann letzt- großen St adien nicht mithalten. Unser

12 Anspruch muss sein, in der ersten Liga denn in Zeiten von Hartz 4 und wach- in einem Wohngebiet. Jetzt haben sie ein zu bleiben. Ich bin felsenfest davon über- senden Belastungen legitim zu kritisie- Stadion auf der Grünen Wiese, und man zeugt, dass wir ein viertes Jahr in Folge ren, wenn „nur“ 20.000 Zuschauer in die hat das Gefühl, dass dieses Schmuck- schaffen, und meine Hoffnung ist, dass SchücoArena kommen? kästchen zu einem Magneten für alle Ge- der eine oder andere sagt, dass ich mei- Saftig: Ich möchte es so ausdrücken: sellschaftsschichten geworden ist. nen Teil dazu beigetragen habe. Die Arbeitslosenrate in Gelsenkirchen ASC: Wir wollen also da hin, dass der oder Dortmund ist wesentlich höher als Bielefelder sagt: „Ich gehe donnerstags (Herr Saftigs Handy klingelt. Am an- in Bielefeld. Und die Unterstützung, die ins Theater, freitags in die Oetkerhalle deren Ende ist Dieter Eilts. Herr Saftig aus den angesprochenen Schichten und samstags zu Arminia“. bittet uns, das Mikrofon auszuschalten. kommt ist großartig, nicht umsonst sind Saftig: Ja, ganz genau. Zwei Tage nach diesem Interview er- die Stehplatzränge immer voll. Unsere ASC: Kommen wir zum Thema Neu- die Red.). Wer das Geld hat, bekommt fahren wir dann aus der Zeitung, dass Fans unterstützen uns sehr gut. Nein, verpflichtungen. Wir können in dieser auch die Spieler. Man hat das Gefühl, Christian Eigler für das nächste Län- mir geht es um die anderen potentiellen Saison als Fans ja sehr zufrieden sein. dass es heutzutage oft nur ein Arbeit- derspiel der U21 nominiert ist. Die Na- Zuschauer. Und da sind wir wieder beim In den Internetforen ist es allerdings so, geber-Arbeitnehmer-Verhältnis ist. Das tionalmannschaft ist natürlich ein gutes Stadion. Es fängt mit der Parkplatzsi- dass viele Fans Sie als beste Neuver- war früher nicht so, die Identifikation der Stichwort.) tuation an. Zudem wollen viele vor und pflichtung der letzten Jahre betrachten. Spieler mit dem Verein war größer. Und nach dem Spiel etwas essen und einen Saftig: (lacht) Das habe ich selbst noch das ist noch gar nicht so lange her. ASC: Glauben Sie, dass die WM die gemütlichen Platz haben. Und natürlich nicht gelesen, ich habe mir abgewöhnt, ASC: Wer, glauben Sie, wird der nächs- Fußballeuphorie im Lande und vor allen muss man bedenken, dass Arminia in Internetforen zu durchstöbern, weil man te Nationalspieler der Arminia? in Bielefeld langfristig entfacht hat, oder den letzten Jahren häufig auf- und abge- ja nie weiß, wer da schreibt. Ich will mich Saftig: Es ist ja bekannt, dass ich sehr war es nur ein Strohfeuer? stiegen ist, und bei vielen entsteht dann da weder positiv noch negativ beeinflus- viel vom Heiko halte (Westermann, die Saftig: Ich denke, dass es ein Ereignis keine Identifikation. Normalerweise muss sen lassen. Wir haben uns in dieser Sai- Red.) Er hat alle Veranlagungen, die ein für sich war. Da spielten viele Faktoren in der Bundesliga an jedem Wochenende son für unsere Verhältnisse gut verstärkt, Innenverteidiger haben muss und muss mit, das Public Viewing, die allgemeine das Stadion ausverkauft sein. Selbst in und daran will ich mich messen lassen. sich hinter keinem der deutschen WM- Begeisterung. Wir sollten uns davor hü- Mainz, einem Verein unserer Größe, hat Selbst der Herr Calmund hat sich po- Verteidiger verstecken. Er ist noch jung ten, es eins zu eins auf die Bundesliga man Woche für Woche eine volle Arena. sitiv über unsere Mannschaft geäußert. und kann sich weiterentwickeln. Er hat übertragen zu wollen. Im Endeffekt be- Aber nochmal, unsere Stehränge sind ja Wie gesagt, ich bin sicher, dass wir die alle Chancen und wird das packen. gann die Euphorie mit Neuvilles Last-Mi- immer ausverkauft und der Support ist Klasse halten können, und am Ende der ASC: Ihr Wort in Jogis Ohr. Herr Saftig, nute Tor gegen Polen. Wenn wir im Ver- großartig. Ich habe einfach das Gefühl, Saison können wir dann beurteilen, ob sagen Sie uns, warum sollte man Mit- gleich dazu am Samstag gegen Stuttgart dass uns eine andere Zielgruppe, die ein meine Arbeit gut war. glied im ASC werden? gewonnen hätten, wäre es vielleicht auch Fußballspiel als „Event“ sieht, fehlt. Wir ASC: Bielefeld hat in den letzten Jahren Saftig: Das ist eine sehr gute Frage. ein positiver Schub für die Mannschaft müssen daran arbeiten, dass Bielefeld viele namhafte Spieler verloren. Wie ist Wenn man den Verein liebt, wenn man und das Umfeld gewesen. Aber so kann ein gesellschaftliches Ereignis wird, wie das Verhältnis von Loyalität und knallhar- sich mit ihm identifiziert und ihn unter- jetzt auch das Gegenteil eintreten. Den- AufSchalke. Abgesehen vom Sportli- tem Geschäft heute? stützen möchte, dann sollte man Mitglied noch hoffe ich natürlich auf eine oft volle chen wird auch hoffentlich der Stadio- Saftig: Da hat sich in den letzten Jahren werden. Die Abteilung ist letztendlich SchücoArena. numbau dazu beitragen. Man sieht es vieles verändert, wie man am Fall Bouhla- egal, aber der Supporters Club ist schon ASC: Erlauben Sie uns in diesem Zu- am Beispiel der Borussia aus Gladbach. rouz sieht (wechselte an dem Tag für eine sehr gute Möglichkeit für Fans, de- sammenhang eine kritische Frage. Ist es Der Bökelberg lag wie die SchücoArena 13 Mio. Euro nach England zu Chelsea, nen die Arminia am Herzen liegt.

14 ASC: Wir bedanken uns für das Inter- Mitglied, seit bestimmt 35 Jahren. Ich war Abstieg ich mich meinte amüsieren zu vier Wochen später den Pokal zu über- view. Sprachen wir eigentlich nur mit noch nie in einem anderen Verein, ich bin müssen, meinte treffend: „Quatsch nicht. reichen versucht hat. dem Geschäftsführer Sport oder auch einfach kein Vereinsmeier. Außerdem bin Zweite Liga ist super. Immerhin spielen Aber irgendwie scheint der Aufstieg mit einem Mitglied des Arminia-Suppor- ich der Überzeugung, dass man nur in ei- wir jetzt mit Juventus auf Augenhöhe!“ Franz Beckenbauers noch nicht zu Ende ters-Club? nem Verein Mitglied sein sollte. Aber mal Dafür hassen wir Westfalen ja die Rhein- zu sein. Er bekommt mehr und mehr über- Saftig: Ich bin kein Mitglied. sehen. Schauen wir, was die Zukunft für länder: Dieser ekelhaf- irdische Züge: Erinnert mich bei Arminia noch bringt. te Positivismus. Macht Euch dieses plötzli- (Wir zücken einen Mitgliedsantrag.) ASC: Dann machen wir das anders. einen doch agressiv, chen, dramatischen Wenn Sie in vier Jahren noch hier sind, diese ständige gute Wetterumschwungs Saftig: (lacht) Die Frau Lämmchen hat und wir an dieser Stelle die Bilanz Ihres Laune. Aber auch das zum Turnierstart. Das mir schon zehn hiergelassen. Nein, es Fünfjährigen ziehen, bringen wir nochmal war ja in diesem Som- kann doch kein Zufall ist so, dass man als Trainer ja in einem einen Mitgliedsantrag mit. mer anders. Fröhlich- gewesen sein! Mona- Verein des DFB Mitglied sein musste. Saftig: Ja, das ist in Ordnung, da haben keit überall. Sogar in telang litten wir unter Ich habe in einem kleinen Dorf in der Eifel Sie mein Wort, das können Sie auch so mir. sibirischer Kälte; wir angefangen, und dort bin ich immer noch schreiben. hatten Schnee im Mai! Irre war ja auch diese Und plötzlich, pünktlich spanische Hitze wäh- rend der WM – der Wahnsinn. Das war schon echt Kaiser- wetter. Apropos: Wir müssen auch an dieser keineswegs bayernfreundlichen Ein Sommer Stelle doch mal über unseren in diesem Sommer langen Schatten springen und Satirischer Einwurf von Lutz von Rosenberg Lipinsky den Franz ehren: Wir Deutschen haben Beckenbauer doch alles zu verdanken Das war ein super Sommer. Diese WM war doch mehr als großartig. Vier – die WM jetzt im sogenannten „eige- Wochen feiern mit Serbien-Montechristen, Ukrainikern, Trinidad-Tobago- nen Land“, die Titel 1974 und 1990, die ten und Togotronics. Überragender Sport war es natürlich nicht, schließ- Wiedervereinigung, die Besiedelung des lich standen die beiden deutschesten Mannschaften des Turniers im Finale: Mondes und die Entschuldung der drit- Vorrunde durchgewurschtelt, viel Glück und ’ne gute Schatulle für den Schiri ten Welt. Bei der Eröffnungsfeier wurde zur Eröffnung der WM bricht die Hitze mit – zack, im Endspiel. So kannten wir nur uns. Wir Deutschen dagegen haben er beim Einmarsch der Honoratioren einer solchen Macht aus, dass sich afri- erstmals Spaß gemacht und wurden dafür mit dem letzten Spiel an einem deshalb von Thomas Gottschalk na- kanische Fußballer via TV bei ihren hei- Ort namens Stuttgart bestraft ... Aber sogar dort war die Stimmung super. türlich auch als letzter angekündigt, als mischen Zuschauern für ihre schlechte absoluter Höhepunkt. Noch nach Sepp Leistung damit entschuldigen, sie seien Toll am Turnier war vor allem, dass die tionierende Verbandsstrukturen und Blatter! Und diesem anderen komischen „diese deutschen Temperaturen“ nicht Aussenseiter so weit gekommen sind; ohne seriösen Erstligafussball. Wie z. B. Mann mit der schief sitzenden Krawatte, gewöhnt! In Zukunft werden Spanier bei sogenannte „Kleine“. Länder ohne funk- Italien. Ein Kölner Freund, über dessen der dann auch noch zu sprechen und uns Urlaub machen, weil sie auch „mal in

16 Letzten Endes aber habe ich genossen, Ende kommt nach. Hoffentlich ist das dass die Nationalmannschaft Bielefelder jetzt nicht wieder so. Züge trug, gerade im Halbfinale. Schö- Dass Jahre später Merkel uns eröffnet, ner Fußball, überlegen gespielt, groß dass wir wegen der WM jetzt alle 60% gekämpft und dann doch die Niederla- Steuern zahlen müssen, Soli-Beitrag an ge in der Nachspielzeit: Das ließt sich die FIFA. Aber sie sähe nach wie vor blü- wie die Vereinschronik unseres DSC. hende Landschaften vor sich – die sich Niemals waren wir mehr ein deutscher allerdings in der Schweiz befänden. Sportclub. die Sonne“ wollten! Das hat der Kaiser das so war, war auch ausgewiesenen Überhaupt war ja unser ungezwungener, Ansonsten reiten wir die Welle weiter. gut eingefädelt. Ach, was heißt: Kaiser. Fachleuten ein Rätsel. Man hätte doch neuer Patriotismus die eigentliche Wel- Aber mit schwarz-weiss-blauer Fahne Wer das Wetter steuern kann, ist mehr, Zuma einbürgern können, der zweite le dieses Sommers. Das letzte Mal, daß am Auto! der ist entrückt, gottgleich. sogenannte Deutsch-Südafrikaner nach wir alle derart offen deutsch waren, han- Ich habe jedenfalls im Laufe des Turniers Sean Dundee! Heiko Westermann hätte delte es sich um die Wiedervereinigung. Mehr Infos zu Lutz: den Eindruck gewonnen, der Kaiser ist sicherlich manches Abwehrproblem ge- Gott, was haben wir uns damals gefreut www.fussballcomedy.de endgültig keiner mehr von uns. Ich be- löst; zur Not hätte er sich die Maske von und sind hupend und Fahne schwen- kam komische Gefühle beim Fernsehen. Petr Gabriel aufgesetzt. Der ausgewie- kend durch die Gegend gefahren. Aber 15 Uhr Frankfurt – Beckenbauer auf der sene Pokerfreund Böhme hätte bestimmt mittlerweile wissen wir doch: Das dicke Ehrentribüne. 18 Uhr Dortmund – Be- einen guten Joker abgegeben und Dam- ckenbauer auf der Ehrentribüne. 21 Uhr mi hätte Ballack gut vertreten können. Hamburg – Beckenbauer auf der Ehren- Zumindest im Spiel gegen Argentinien. tribüne. 23 Uhr Berlin – Beckenbauer im Da trug der Kapitän der deutschen Na- ZDF-Studio. Das nennt man theologisch tionalmannschaft ja die Botschaft André „Allgegenwart“. Das ist kein Kaiser mehr. Hofschneiders in alle Welt: „Never leave Das ist ein noch höheres Wesen. Oder the Middelkrise!“ hat der Franz nur wie einst der irakische Auch der selige Isaac Boakye z. B. hätte Herrscherkollege überall im Land Dop- im Gegensatz zum Dortmunder Amoah pelgänger von sich platziert? Und: Wie einige der zahlreichen Torchancen der lange dauert es dann noch, bis wir den Ghanalytiker gegen die Brasilienesen echten Kaiser verwahrlost und verwach- genutzt. Er wurde aber nicht nominiert, sen aus einem Erdloch bei Kitzbühl be- daraufhin depressiv und wechselte nach freien!? Wolfsburg ... Um sich dort wiederum schlagartig die Knie zu demolieren. Tja, Tja, was gibt es denn aus Bielefelder Boa, Du hättest auf meine Worte hören Sicht zur WM zu sagen? sollen. Bielefeld verlässt man nicht un- Nun, es war ein wenig betrüblich Wir gestraft. (siehe Frühjahrs-Ausgabe von waren schließlich der einzige Bundes- „asc-aktuell”) ligist ohne Spieler bei der WM. Warum

18 Event Hinweise 2006 Eilenfeldt!? Kenn’ ich nich’ ... ASC und DSC ... Auch in deiner Nähe. Die Fangeschichte von Markus Freise

Donnerst ag, 12. Oktober Exklusive Besichtigung der Brauerei von KROMBACHER in Kreuztal Ab: 13 Uhr 30 vom Almparkplatz, in einem 5 Sterne Reisebus. Beginn um 17 Uhr 30, Rückkehr um ca. 0 Uhr. Verbindliche Anmel- dung wird am AS C-Stand entgegengenom- men. Achtung: begrenzte Teilnehmerzahl!

ASC und Arminia on Tour: ��������������������� Sonnt ag, 17. September von 14 bis 18 Uhr Meine Fangeschichte beginnt so, wie vermutlich die von vielen anderen – Jöllenbeck - Jürmker Klön ���������������� nur dass ich mich dazu bekenne. Bleibt mir auch nichts anderes übrig, weil S amst ag, 23. September es sogar ein B eweis-Foto davon gibt. Da hocke ich, spindeldürrer 8jähriger von 10 bis 17 Uhr in den späten Siebzigern vorm reich geschmückten Weihnachtsbaum, so ganz Kickerlicke, das eine Knie auf dem B oden und das andere aufgestützt, Herford - Weltkindertag den Tango-Ball unter den Arm geklemmt und die „Kaiser“ an den Füßen �������� und grinse in die Polaroid-Kamera. Im Trikot meiner Mannschaft, die Num- Sonnt ag, 24. September ���������� ��������� ������������� mer 11 auf dem Rücken. Die meines Idols. Die des Goalgetters. Die von Höxter - Huxori Mark t �� ���������� � ��� Karl-Heinz Rummenige. S amst ag, 7. Oktober von 14 bis 18 Uhr Ja. Ich gebe das nicht nur zu, sondern ich bach-Cousin und 1. FC Köln-Freund. stehe dazu: Meine Leidenschaft für den Und so begann das; und so sollte es Brackwede - Glückstaler Tage Rasensport begann als Anhänger des auch lange bleiben. Wenn auch in die- S amst ag 4. November hassgeliebten FC Bayern aus München. se Zeit mein erstes „Alm-Erlebnis“ fiel. von 14 bis 18 Uhr und In den Achtzigern hatte das sogar noch Als damals noch Nicht-Bielefelder nahm Sonnt ag 5. November etwas zu bedeuten. War es doch ein uns der Vater eines Freundes mit zu von 12 bis 18 Uhr ��������� Statement gegen meinen Mönchenglad- unserem ersten Besuch ins Bielefelder ��������� �������������� ����������

Asemissen - Martinsmark t ����� ������������������������� �������������������������� �������������������� 20 �������������������������� ����������������������������������������� Stadion, das damals noch Alm hieß. Ich ich mich auf dem Wagendach eines lä- in die 1. Liga gefühlt perfekt machte. Es notwendigen Halbfinal-Schal gekauft. kann mich nicht erinnern, wo wir standen dierten, aber schwarz-rot-gold lackierten war aber nicht dieses Tor, dass ich nicht Halb Arminia-Blau, halb Bayern-Rot. oder saßen, vermute aber, es war an der Polo auf dem Rietberger Rathausplatz vergessen kann, sondern die impulsive Genau das richtige Utensil für einen Stelle, an der heute der Block C steht. wieder. Deutschland war Weltmeister und feste Umklammerung der Ordnerin, schizophrenen Fan wie mich. Ich er- Irgendwie fand das Spiel links von uns und der Fußball hatte mich wieder. die mir vor überbrodelnder Freude mit wähne das, weil damit eine schöne An- statt. Gegen wen es ging und wer gar einem beherzten Satz auf den Schoß ekdote verbunden ist: Beim 1:2 verlore- gewonnen hat, kann ich nicht erinnern. Es sollte weitere fünf Jahre dauern, dass sprang. Sie jubelte und juchzte. Ich ver- nen Heimspiel gegen die Bayern in der ich schließlich in die Fänge des DSC stand kein Wort. Ich sagte ihr dann, ich vergangenen Saison legte ich, nicht nur Was dann kam, war eventuell erste geriet. Damals verbrachte ich aus priva- freue mich auch, kaufte mir einige Tage der Kälte wegen, eben besagten Schal unbewusste Verbundenheit mit den ten Gründen viel Zeit bei einem Video- später noch einen Schal und war von da um, kleinlich darauf achtend, dass der Blauen: In den für Bielefeld schwarzen produktionsstudio, das gelegentlich von an überzeugter Armine. rote Teil im Kragen verschwindet. Nach- Achtzigern verlor ich mein Interesse für den großen Fernsehanstalten gebucht dem das Spiel nun leider verloren war, Fußball für ein Jahrzehnt gänzlich. War wurde, um Live-Bilder und Aufzeichnun- Meine Bayern vergaß ich aber trotzdem holte ich wie vor dem Match vereinbart es doch an der Zeit, die ersten Küsse zu gen der Spiele von der Alm zu liefern. So nicht. Danach gefragt, wie das zusam- meine kleine Tochter bei Freunden un- küssen, die ersten Biere zu trinken. So gelangte ich, als Kamera-Assistent „ge- mengeht, erkläre ich immer gerne, dass weit des Stadions ab. Auf dem Rück- zogen Skandale, zwei Vize-Weltmeister- tarnt“, regelmäßig kostenlos ins Stadion, sich das doch wunderbar ergänzt. Denn weg, gut eine Stunde später, waren schaften, Regional- und Oberliga und fieberte mit Stratos, von Hessen und ich vertrete die folgende Theorie; dass die Lichter in der Arena noch nicht aus vieles mehr unbemerkt an mir vorbei. Walter, auf einem Kamerakoffer sitzend, jede Mannschaft im deutschen Fußball und mich trieb die Neugier, was denn Erst ein Besuch in einer Lippstädter Piz- unweit der Trainerbank vor der Haupttri- in einem Bereich von +/-9 Tabellenplät- dort solange nach Spielschluss noch zeria brachte mich am Abend des 10. büne. Gemütlich und entspannt. zen agiert. Die Bayern landen dabei passieren würde. Also machten wir den Juni 1990 wieder zurück auf die Spur. immer unter den ersten neun der 1. kleinen Umweg durchs Stadion. Gera- In dieses kleine Restaurant hatte ich Es brauchte eine übergewichtige Ord- Bundesliga. Der Fixpunkt für die Armi- de in dem Moment, als wir hinter der mich notgedrungen alleine verkrochen, nerin, die es vor lauter Aufregung nicht nia liegt ungefähr bei Platz 18, so dass Haupttribüne am Ausgang der Spieler während alle meine Freunde gemeinsam mehr auf den Beinen hielt und die sich sie zwar nicht immer 9. in der 1. oder vorbeiging, verließ Fatmir Vata die Kata- das erste Vorrundenspiel der deutschen deshalb neben mich auf den Kamerakof- 2. Liga sind, jedoch stets irgendwo komben und ging neben mir und meiner Nationalmannschaft in Mailand gegen fer setzte, um den Alm-Virus in mir zu we- zwischen diesen Platzierungen landen. Tochter her. Nach einigen Metern fragte Jugoslawien schauten. Es war WM in cken. Sie jammerte zuerst ein bisschen Das sich die Blauen und die Roten da- er, ob sie auch mit im Stadion gewe- Italien und auf dem Fernseher in der rum, brüllte mal den Schiedsrichter an bei in die Quere kommen ist eher sel- sen sein. Ich verneinte das, erwähnte kleinen Stehpizzeria wurde das Spiel oder zergelte an ihrem Ordner-Leibchen ten. Und sollte es, auch außerhalb des aber, dass sie bereits mit ihren damals ebenfalls gezeigt. Notgedrungen muss- herum. Mich ließ das alles zu Anfang eher Liga-Betriebs, dann in entscheidenden gut neun Monaten Armini sei und wie te ich zusehen. Ich wollte nicht weg- kalt, war meine Leidenschaft für unsere Momenten, wie dem DFB-Pokal-Halb- schrecklich doch dieses Spiel gerade sehen und fieberte jede Sekunde mit Blauen noch jung und hatte ich den ak- finale 2005, doch einmal soweit sein, ausgegangen sei und was für ein Pech Klinsmann, Lothar und dem Kaiser. So tuellen Saisonverlauf und Tabellenstand dann können die aber mal ruhig ihre und Pizarro und überhaupt. Er grinste erlebten „Toni“ und ich bei einer Hawaii nicht präsent. Dieser wurde mir jedoch Lederhosen ausziehen, denn hier, da mich breit an und verschwand über den mit Zwiebeln für 5 Mark 50 den Beginn für immer in die Erinnerung gehämmert, regiert der DSC! Parkplatz. Erst zu Hause bemerkte ich, meiner neu aufkeimenden Leidenschaft als Michael Molata in der 69. Minute den dass ich beim erneuten Anlegen des für den Fußball. Gut einen Monat später Ball im Netz der Duisburger versenkte Aus Anlass des oben erwähntem Halb- Schals bei unseren Freunden weniger fand diese den ersten Höhepunkt und und damit den Aufstieg der Bielefelder finals habe ich mir natürlich auch den sorgfältig war und nun statt der blauen

22 Eine Zugfahrt, die ist Seite die rote hervorstach. Somit werde und Rüdiger Kauf. Ich kann zwar eben- ich in der Erinnerung unseres albani- falls behaupten, bereits vor der „Aktion (nicht immer) lustig. schen Wunderstürmers immer der ar- 5000“ Mitglied im ASC geworden zu rogante Bayern-Fan bleiben, der ihn so sein, kann mich an einiges erinnern, wie Daniel Müller vom offiziellen Fanclub-Dachverband blickt zurück ... und nach vorn. blöde angequatscht hat und der absur- einen Abstieg, zwei Aufstiege und eben- derweise seine Tochter bei den Arminis soviele Pokal-Halbfinals. Ich weiss, wer angemeldet hat. war und Billy Reina, Eine kleine Bilanz der vergangenen Saison: 11 Sonderzüge wurden gechar- muss jedoch passen, wenn es um Spie- tert, 6 Gruppenfahrten in Regelzügen der D B AG organisiert und 2 Busfahr- Dieser Stadionbesuch war nur einer lerlegenden wie Norbert Eilenfeldt und ten angeboten. Unvergessen sind sicherlich die Fahrten nach Frankfurt zum von vielen. Denn mittlerweile gehe ich, Weggefährten oder die Oberliga-Zeit D FB-Pokal-Halbfinale und der Sonderzug zum Spiel in der Münchener Alli- nachdem es mich im Jahr 2000 der Lie- geht. Und wenn mich dann doch mal anz Arena mit der Rückfahrt im Partywagen. be wegen nach Bielefeld gezogen hat, einer von den Alteingesessen anbrüllt, seit gut fünf Jahren zu fast jedem Heim- wenn ich ihm in Block 5 im Blickfeld ste- Und sicherlich kann man beim Blick zu- Ein besonderer Appell richtet sich zu- spiel des DSC. In den Jahren davor he, wo ich den wohl gewesen sei, da- rück feststellen, dass das „Klima“ in den dem an die U20: Immer häufiger werden habe ich zwar mit Interesse und meist mals als es gegen Erckenschwick ging, Zügen sich dabei zum Positiven entwi- Jungarminen wegen Ansätzen einer Al- vorm Fernseher, das Schicksal unserer dann sage ich: „Mädchen küssen!“. Und ckelt hat: weniger Vandalismus, kaum koholvergiftung von Rettungswagen „ab- Blauen verfolgt. Aber erst seit den regel- weiss dann: Ich war immer zur rechten Streitereien und zum ersten Mal sind geholt“. Also: Weniger ist oft mehr. mäßigen Live-Erlebnisse sehe ich mich Zeit am rechten Ort. Und der ist heute in wir eine ganze Saison ohne gezoge- als Supporter und betrachte mich des- einem Stadion, das den Namenr Schüco ne Notbremse ausgekommen. Endlich Danken möchten wir hingegen den halb eher als Fan der neuen Generation Arena trägt und einmal Bielefelder Alm scheint der Großteil der Mitfahrenden vielen Ehrenamtlichen, die sich unent- unter Matthias Hain, Detlev Dammeier hiess. Und da regiert der DSC. Forever. verstanden zu haben, dass ihr Verhalten geltlich um vieles Kümmern. So können ansonsten Konsequenzen – z. B. höhere wir allen Fans in dieser Saison erneut Fahrpreise – für alle nach sich zieht. günstige Fahrten zu den Spielen in ganz Deutschland anbieten – vorausgesetzt, Dennoch entstehen weiterhin häufig unser Geld wird nicht für Zug-Reparatu- leidenschaft kann Sachbeschädigungen. Und auch, wenn ren benötigt. man nicht lernen ... immer wieder daran erinnert wird, wäh- rend der Fahrt keine Fahnen, Schals Wer Lust hat, sich ebenfalls zu engagie- sie ist der anfang von allem. deshalb oder sogar Arme aus den Zugfenstern ren, schreibt uns einfach eine E-Mail an: ist code-x nicht n ur agentur, sondern zu halten, kam es auf der Rückfahrt von [email protected] prinzip: denke ungewöhnlich, handele Mönchengladbach trotzdem zu einem detailverliebt und präsentiere überzeu - schweren Unfall: Als ein stark alkoholi- gende ergebnisse. sierter Fan seine Hand aus dem Fenster und das seit über hielt, prallte diese gegen irgendetwas. 10 jahren. Die Folge: ein doppelter Trümmerbruch ������ ��� �� � � � ���� – und nur dank der sofortigen Behand- lung in einem Krankenhaus konnte die www.code-x.de Hand überhaupt gerettet werden.

Unvergessen Das D F B-Pok al-Halbfinale in der Frankfurter Commerzbank Arena. Verdrängt: Das Ergebnis. 24 Gestatten, Lohmann!

Beim St adionfest wurde das neue Maskottchen der Arminis, der Stier Lohmann vorgestellt, benannt nach dem B auern, dem einst die Alm gehörte. Wir haben ihn spont an in unser Herz geschlos- sen. Denn auch er ist einer für alle. Und alle für Lohmann!

26 Bielefeld gibt es nicht –

Kutten & Doppelhalter das gibt’s doch nicht! Karl Georg Simon-Hoffman über den Fanclub „Holtkamp und Freunde“ Mischael-Sarim Vérollet über Fairplay-Tabellen, die keine sind und Juskowiak, den Helden des Blutsports

Der D S C Arminia Bielefeld hat schon immer eine besondere Rolle für die Man kann es ja nicht mehr hören. Egal, wohin man als Bielefelder kommt 3 4 B ewohnerinnen und B ewohner des B ehindertenwohnheims „Holtkamp“ und sich als solcher outet, es verfolgt einen der Spruch, der – vom Absender in Oetinghausen bei Herford gespielt. durchaus witzig gedacht – schon lange nicht mehr belacht werden kann: „Hey, Bielefeld gibt es doch gar nicht!“ Seit der Gründung des Wohnheims Fremde besuchen zu können, fassten durch die Trägerschaft der Lebenshilfe wir im April 200 6 den Entschluss, einen Ach was! Den Witz k annte ich noch gar gende möchten wir uns an dieser Stelle Herford im Jahr 19 9 9 suchten die Be - Fanclub zu gründen. Schnell waren mehr nicht. Aber um das Klischee des humor- nicht weiter auslassen. Wer sich trotz wohner den Kont akt zu den Gescheh - als genügend heiße Arminia-Fans gefun- losen Ostwestfalen nicht noch weiter zu allem dafür interessiert, dem sei Google nissen rund um Ihren D S C, sei es durch den, die von der Idee sofort begeistert best ätigen und um des Fehlens eines und die Suchwortkombination „Bielefeld den Besuch eines Spiels der Traditions- waren und in den Club eintraten. Neben geistreichen Konters wegen, macht man Verschwörung“ ans Herz gelegt. mannschaft in Werste, bei dem man Hel- schwerst Mehrfachbehinderten und Be - gute Miene zum bösen Spiel. Dabei ist Während man aber bislang der festen mut Schröder, Uli Büscher und Wolfgang wohnern mit leichten Behinderungen diese scheinbar hartnäckigste aller urba- Überzeugug war, diese Bielefeld-Ver - Kneib bewundern konnte. Oder damals, aus unserem Haus haben sich derzeit nen Legenden noch nicht mal auf unse - schwörung würde ausschließlich von mit im September 19 9 9, beim erstmaligen auch schon zwei zu Betreuende aus rem ureigenen ostwestfälischen Mist ge- ihrem Humor ungefähr im Jahre 19 9 6 Besuch eines D S C-Heimspieles, als der Außenwohngruppen unserem Fanclub wachsen. Irgendein Spaßkopp aus der stehengebliebenen Sozialpädagogen S C Freiburg unvergessen 2:1 besiegt angeschlossen. grauen Internetsteinzeit dachte sich den und Informatikern verwendet werden, wurde. Doch auch in den folgenden Jah- Scherz mal aus, und fort an verbreitete so mussten wir diesen Sommer mit ren besuchten wir manches Heimspiel Bei uns stehen der Spaß, der Erlebnis - er sich wie die Syphillis zu ihren besten Schrecken das Gegenteil zur Kenntnis und folgten unserem D S C trotz der Ab- hunger und das Gemeinschaftsgefühl im Zeiten. Über die Hintergründe, Varianten nehmen. Dabei fing es schön an: Ohne und Aufstiege treu durch alle Ligen. Vordergrund. Dabei darf es auch gerne und tumorartigen Auswüchse dieser Le- Platzverweis und mit den wenigsten Ver- mal laut und lustig zugehen. Daher freu - Im Jahr 2005 hörten wir dann von der en wir uns auf die nun beginnende neue Möglichkeit, mit einem speziellen Bus für S aison und auch weitere interess ante behinderte Menschen auch Auswärts - Spiele unserer Arminia – wir sind sicher- spiele besuchen zu können. Also knüpf - lich dabei! ten wir Kont akt zum Behindertenbeauf - tragten des D S C, Alex ander Friebel, der uns sofort zur nächsten Auswärtsfahrt nach Hamburg einlud.

Durch die Kont akte und die nun vorhan- dene Möglichkeit, auch Spiele in der

28 Ob Juskowiak ihn übersehen hatte, oder und voller Herzenlust und aus allen La- – was näher liegt – Silvio Meißner auf- gen auf unseren Kasten ballerte. Vor grund bekannter Verschwörungstheori- diesem Hintergrund muten die elf Dort- en samt seiner Mannschaft schlichtweg munder Treffer allerdings als reichlich nonexistent (und damit unsichtbar) war, wenig an. ist nicht überliefert. Dagegen spricht, dass man das Reißen, Zerstückeln und Nur das eine Mal, als wir uns selbst für Pulverisieren sämtlicher Knochen, Bän- kurze Zeit sehnlichst wünschten, die Bie- der und Gelenke in Meißners Fuß selbst lefeld-Verschwörung möge wahr sein, da noch über den Äther und Uli Zweetz fokussierte sich die ganze Welt auf uns, hysterischem Kommentar hören konnte. hielt uns für durchaus real und versetzte Die rote Karte für Meißners Attentäter uns straf in die gefühlte Kreisliga C. beruhigte die Gemüter noch nicht mal Die Bielefelder Abwerreihe aus Sicht der Dortmunder Borussia. halbwegs. Scheinbar funktioniert sie nur einseitig, Es ist wiederum eine Borussia, diesmal die Bielefeld-Verschwörung. Oder an- warnungen hatte der Deutsche Sport Kein Wunder, dass Mathias Hain offen der Ballverein aus Dortmund, – bekannt- ders: Die urbane Legende, dass es Bie- Club zum erneuten Verdruss von Max die Abschaffung des Fairplay-Wett- lich der fairste Club der Liga – der uns lefeld nicht gibt, ist eine Einbahnstraße Merkel und seinen Jüngern die Klasse bewerbs fordert, eines Wettbewerbs, Jahre zuvor den nächsten Albtraum und aus Frankfurt Richtung OWL. Aber was gehalten, und war verdient die Nummer welcher in etwa die sportliche Relevanz das nächste Beispiel für die angewand- soll’s. Ziehen wir ein weiteres Bielefelder 1 der Fairplay-Tabelle. Und wie wir Fans des halbjährlichen Königschießens bei te Bielefeld-Verschwörung liefert. Beim Bonmot zu Rate: „Sieht man sich nicht in wissen, berechtigt diese Platzierung – den Ubbedisser Schützen hat. Ebenfalls Auswärtsspiel in Dortmund lief es gut dieser Welt, dann sieht man sich in Biele- laut DFB-Regularien – zur Teilnahme an verwundert nicht, dass im Zuge der vom für die Blauen, man führte sogar eins zu feld.“ Das macht Mut. Denn in der Schü- der Auslosung zum UEFA-Cup! Juchuu, DFB zu eigen gemachten Bielefeld-Ver- null, als die Gelbschwarzen in der zwei- co Arena auf Bauer Lohmann’s Weide, dachten wir. Europa, wir kommen, jubel- schwörung Heiko Westermann auch in ten Halbzeit spontan beschlossen, dass da sind wir bekanntlich eine Macht. Wer ten wir, und freuten uns mit feuchten Au- naher Zukunft für keine Auswahlmann- es Bielefeld zusammen mit ihrer Abwehr zur Hölle ist denn schon der DFB. gen und nassen Händen auf großartige schaft nominiert wird. und ihrem Torwart tatsächlich nicht gab Europacup-Abende gegen Dnjeprope- Aber es ist beileibe nicht nur der DFB. trovsk, Tromsö und Herrenveen. Denks- In der Geschichte des Deutschen Sport te! Schneller als ein Vata auf dem Rasen Clubs gibt es immer wieder tragische liegt war unser Traum zerplatzt wie eine Beispiele für die praktische Anwendung Seifenblase. Und an unser statt der omi- der Bielefeld-Verschwörung seitens der nöse Ballverein Borussia 09 nominiert. Gegner. Erinnern wir uns mit Schmerzen Uns gab es einfach nicht! Der DFB hatte an das Gladbach-Spiel im März 1998, auf die Tabelle geschaut, und wer war als Borussias Superstürmer Andrzej Jus- auf Nummer 1? Offensichtlich nicht der kowiak einen neuen Rekord in der Diszi- Deutsche Sportclub Arminia Bielefeld! plin „Weitsprung mit Anlauf und anschlie- Die Bielefeld-Verschwörung erhielt an ßender Beinschere“ aufstellen wollte, diesem Tage Einzug in die heiligen Hal- und unser Mann Silvio Meißner unglück- len der Bundesliga... licherweise in der Einflugschneise stand.

30 EINE PERLE DER NATUR. Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot in der Krombacher Privatbrauerei 57215 Kreuztal • Am Rothaargebirge • Internet: www.krombacher.de

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