CHRONIK DIE CHRONIK - Inhaltsverzeichnis
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FC Unterföhring 1927 bis heute CHRONIK DIE CHRONIK - Inhaltsverzeichnis Vereinsgeschichte Aus der Gründungszeit unseres Vereins 1927—1943 Seite 3 Der Wiederbeginn nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 - 1967 Seite 8 Das Vereinsgelände wird modernisiert 1967 - 1996 Seite 15 FCU verkauft sein Vereinsgelände und startet in eine verheißungsvolle Zukunft 1997 - 2006 Seite 26 Die Ära Faber 2007 - 2019 Seite 32 1. Mannschaft Seite 58 Aus der Gründungszeit unseres Vereins 1927 bis 1943 Obwohl der 6. März 1927 als Gründungstag des Die erste Vorstandschaft des FC Unterföhring setzte FC Unterföhring gilt, entstand der FCU schon im sich wie folgt zusammen: Jahre 1921. Einige sportbegeisterte Unterföhringer Vorsitzender: Peter Oehm entschlossen sich (heute steht dort die ehemalige Kassier: Josef Gandl I Gemeindehalle) auf einer grünen Wiese ihre ersten Schriftführer: Alfons Mader Spiele auszutragen. 1922 wurde die Spielstätte auf Spielführer: Josef Lechner ein ausgeziegeltes Grundstück der Firma Ellwanger Vereinsdiener und Ballwart: Bernhard Höchtl an die heutige Aschheimer Straße verlegt. Spielausschuss: Josef Lechner, Leider hatte der damalige Fußballclub nur kurzzei- Hans Lechner tig bestand. Denn schon im Jahre 1923 oder 1924 Bernhard Höchtl wurde er aufgrund von massiven finanziellen Schwierigkeiten (nicht einmal die Verbandsbeiträge konnten mehr bezahlt werden) wieder aufgelöst. Drei Jahre später, am 6. März 1927, entschlossen sich laut Protokoll der Gründungsversammlung diese 21 fußballbegeisterten Unterföhringer den FC Unterföhring zu gründen: Josef Brunner Ludwig Grandl Alfons Mader Peter Deck Bernhard Höchtl Peter Oehm Kajetan Frey Hans Höchtl Karl Rabl sen. Jakob Gandl Christian Klingel Georg Schnabel Josef Gandl I Hans Lechner Martin Schwaiger Josef Gandl II Josef Lechner Fritz Truger Max Gandl Johann Luthaus Xaver Zacherl Damit der FCU nicht alsbald wieder in finanzielle Schwierigkeiten kommen sollte, wurden auch Mit- gliedsbeiträge (50 Pfennig pro Monat) und eine Aufnahmegebühr von 1 Mark erhoben. Zur ersten Monatsversammlung am 11. März 1927 schrieb H. Bogmaier folgende Widmung in das ers- te Protokollbuch des Vereins: „Zur Gründung des Fußball-Clubs Unterföh- ring sei dieses Buch gebraucht, doch das FCU Ende soll es niemals erleben. Einigkeit macht stark, doch niemals soll es zwei Parteien geben!“ Zudem wurde beschlossen, dass als Sportkleidung schwarze Hosen und rote Trikots mit weißen Auf- schlägen getragen werden sollen. das Werk begonnen. Die Rodung des Geländes, die Aufschüttung eines Grabens, der an der Hangseite den Platz durchzog und die Planierung des Spiel- feldes forderten den Mitgliedern zahlreiche freiwil- lige Arbeitsstunden ab. Mit Fuhrwerken des dama- ligen Bürgermeisters Josef Lechner und des Land- wirts Xaver Zacherl, sowie auf Loren (Schienentransportwagen), die die Bauverwaltung „Mittlere Isar“ freundlicherweise zur Verfügung stellte, wurden in mühevoller Handarbeit umfang- reiche Erdbewegungen durchgeführt und zahl- reiche Stockhölzer abgefahren. Schon Ende Mai 1927 sollte das große Werk die Meister loben und die neue Sportplatzanlage bespielbar sein. […] Die wichtigste Voraussetzung für die Aufnahme eines geregelten Spielbetriebes war damit geschaffen, und der „FCU“ konnte noch im Jahre 1927 in das Spielgeschehen eingreifen. In dieser Zeit trat auch wegen geschäftlicher Über- lastung der erste Schriftführer Alfons Mader zurück und zur nächsten Monatsversammlung am 5. Au- Isarau wird die neue Heimat des FCU gust 1927 übernahm Ludwig Gandl sein Amt. Da der Aschheimer Weg als Spielstätte nicht mehr Das erste Fußballspiel des FCU fand nun am 8. Ok- zur Verfügung stand, überlegte man, wo das neue tober 1927 gegen Blau Elf München statt. Über den Sportgelände des FCU entstehen könnte. Die Mit- Spiel-ausgang ist leider nichts bekannt. glieder kamen überein, dass dies in der Isarau mög- Schon bei der ersten Jahreshaupt-versammlung am lich sei. Dieses Gebiet musste jedoch erst noch er- 5. Januar 1928 gab es einen Wechsel an der Spitze schlossen werden und bald wurde klar, dass die des Vereins. Die 30 erschienenen Mitglieder wähl- Gemeinde damals nicht in der Lage war, die Pionie- ten Bartholomäus Manhart zum neuen 1. Vorsitzen- re des FCU finanziell zu unterstützen. den und den bisherigen Stellvertreter Martin Über diese Zeit stand in der Festschrift des FCU Schwaiger zum 2. Vorsitzenden. Ihm zur Seite von 1977 folgendes geschrieben: „Doch schon bei standen 1929 der ehemalige Gründungsvorstand der nächsten Monatsversammlung am 8. April 1927 Peter Oehm, 1930 Ludwig Gandl und schließlich stand fest, dass die Gemeinde zur Mitfinanzierung 1931 Adolf Koppenhofer. nicht in der Lage und der neue Sportplatz nur Anfang 1928 hatte der FC Unterföhring schon durch Selbsthilfe der Mitglieder zu schaffen war. 55 Vereinsmitglieder zu verzeichnen und einen Mit ungebrochenem Optimismus wurde trotz allem Kassenstand von 133,07 Mark. Um mehr Geld in die Vereinskasse zu be- kommen, wurde der Mitgliedsbeitrag von 50 Pfenning auf 1 Mark pro Monat erhöht. Der FCU wurde immer beliebter und hatte Mitte 1929 schon 77 Mitglieder und einen Kassenstand von 415,52 Mark und am Jahresende sogar einen von 521,34 Mark. Manhart wurde im Lau- fe seiner Amtszeit auch „Schülerleiter“ und gründete die erste „FCU- Schü- aufgetretenen Gegensätze bei und führte vorüber- lermannschaft“. Schon an Ostern 1929 unternahm gehend sogar zur Bildung einer eigenen freien Ver- er mit der Schülermannschaft einen vielbeachteten einigung, die sich aus ausgetretenen Mitgliedern Ausflug nach Oberau, um gegen die dortige Schü- des „FCU“ zusammensetzte. lermannschaft ein Freundschaftsspiel auszutragen. Als im Verein endlich wieder Ruhe einkehrte, kam 1931 kam es während eines Fußballblitzturniers mit der sogenannten Gleichschaltung ein weiteres beim FC Daglfing zum tragischen Unfalltod des Problem auf den „FCU“ zu. Die Vereinsleitung langjährigen FCU-Spielers Bernhard Höchtl. Wie er musste mit einem Mitglied der damaligen NSDAP starb, ist nicht überliefert. besetzt werden, was im Juli 1933 die Ablösung Positives gab es aber 1931 auch zu berichten: Für Rüthleins und die Berufung Adolf Koppenhofers zehn Mark wurde ein Feldbahnwagen gekauft. Er zum ersten Vorstand zur Folge hatte […]“ wurde als Unterkunftshütte und Geräteraum am Sportplatz aufgestellt. 1933: FC Unterföhring wird in SV Unterföh- ring umbenannt Unruhige Zeiten – ständiger Wechsel der Ver- Durch die am 11. Oktober 1933 erfolgte Bildung ei- einsführung ner Kraftsportabteilung im „FCU“, die sich vorwie- In den folgenden Jahren ging es beim FCU nicht gend aus Sportlern des vorher eigenständigen SC mehr so harmonisch zu wie bisher weiter. Unterföhring zusammensetzte, sollte das Vereins- Dies fing schon mit der Wahl des 1. Vorsitzenden geschehen neu belebt werden. Wie die Zukunft be- am 13. Mai 1932 an. Nur mit viel Überredungskunst wies, brachte dieser Versuch nicht den erhofften der anwesenden Mitglieder nahm Philipp Schön- Erfolg. Der Anschluss der Kraftsport-abteilung hat- lein die Wahl zum 1. Vorsitzenden an, um schon te lediglich eine Änderung des Vereinsnamens zur wenige Monate später mit dem gesamten Vereins- Folge. Der „FCU“ musste umbenannt werden und ausschuss wieder zurückzutreten. führte ab dieser Zeit den Namen „Sportverein Un- terföhring“. SV Unterföhring steht vor der Auflösung – Leo Rüthlein und Fritz Kohler „retten“ den Verein In der Generalversammlung vom 4. Januar 1934 stellte sich Adolf Koppenhofer wegen beruflicher Unabkömmlichkeit nicht mehr zur Wahl und der Sportverein Unterföhring bekam in Philipp Schön- lein abermals einen neuen Vorstand. Seine Amts- zeit dauerte wiederum kein volles Jahr. In der Ver- sammlung vom 25. August 1934 erklärte Schönlein, Nachfolger – wenn auch nur für kurze Zeit – wurde dass er das ihm übertragene Amt nicht mehr fort- Ludwig Gandl am 14. Oktober 1932 als erster Vor- führen könne. Der Sportverein befand sich zu die- sitzender und Johann Höchtl sein Stellvertreter. sem Zeitpunkt in seiner wohl größten Krise, denn Doch schon am 13. Januar 1933 gab es den nächs- die zur Versammlung erschienen 14 Mit-glieder ten Führungswechsel. Leo Rüthlein löste Ludwig standen vor der Entscheidung, ob der Verein aufge- Gandl ab. löst werden solle oder nicht. In dieser schicksals- Über die folgenden Jahre stand in der „FCU- schweren Stunde wandte sich Rüthlein an das klei- Chronik“ von 1977 geschrieben: ne Häuflein Aufrechter und erklärte, dass der Ver- „Bezeichnend für die im „FCU“ damals aufge- ein trotz aller Widrigkeiten nicht untergehen dürfe. kommene Unruhe war auch der Austritt ver- Er fasste Mut, übernahm nach längerer Aussprache schiedener Mitglieder. Selbst ein Wechsel des Ver- den Vorstandsposten und trug damit wesentlich einslokals wurde in Erwägung gezogen und im Jah- dazu bei, den Verein vor der Auflösung zu bewah- re 1933 durch den Umzug vom Gasthaus Gandl ins ren. Das Schlimmste war somit verhindert, die Kri- Gasthaus Lechner vollzogen. Der Lokalwechsel se aber längst noch nicht überstanden, denn unter trug zu einer weiteren Verhärtung der im Verein den Aktiven geisterte noch im Frühjahr 1935 der Gedanke der Vereinsauflösung. Als die Spieler der ersten Mannschaft im März 1935 zu einer Abstim- mung über dieses leidige Thema zusammengerufen wurden, waren lediglich fünf Mann erschienen. Vier sprachen sich für eine Auflösung und nur ei- ner – Fritz Kohler dagegen aus. Obwohl allein auf weiter Flur, setzte sich Kohler durch. […] Seiner besonderen Tatkraft und Opferbereitschaft ist es zu verdanken, dass der Verein seinerzeit eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbrachte.