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Digitalisiert von Thomas Günzel für www.radiomuseum.org Seite 2 : m : Gesellschaft für drahtlose Telegraphie b · H System Telefunken entstanden aus den funkentelegraphischen Abteilungen der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft (System Slaby-Arco) und Siemens & Halske (System Prof. Braun und Siemens & Halske Z e n t r a l v e r w a l t u n g : Berlin SW 11, Hallesches Ufer 12/13 Fernsprecher: Amt Nollendorf Nr. 3280−89 Zweiggesellschaften: Atlantic Communication, New York Australasian Wireless Co., Sydney Deutsche Betriebsgesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H., Berlin Deutsche Südsee Gesellschaft für drahtlose Telegraphie A.-G., Berlin Drahtloser Übersee-Verkehr A.-G., Berlin Société Anonyme International de Télégraphie sans fil, Brüssel Telefunken Ostasiatische Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m.b.H., Shanghai Technische Büros angegliedert an verwandte Gesellschaften in: Buenos Aires [Siemens-Schuckert Ltd. Seccion Siemens & Halske]*) Helsingfors [AEG Helsingfors] Konstantinopel [Siemens-Schuckertwerke]*) Kristiania [AEG. Eletricites Aktieselskabet]*) London [Siemens Brothers & Co.; Ltd.]*) Madrid [AEG. Thomson Houston Ibérica]*) New York [Atlantic Communication Co.]*) Peking [Siemens China Co.] Rio de Janeiro [Compania Brasileira de Electrcidade Siemens-Schuckertwerke] St. Petersburg [Russische Elektrotechnische Siemens & Halske A.-G.]*) Shanghai [Siemens China Co.] Stockholm [AEG Electriska Aktiebolaget]*) Sydney [Australasian Wireless Co.]*) Wien [Siemens & Halske A.-G., Wienerwerk]*) *) Mit eigener Fabrikation Vertretungen in: Amsterdam – Athen – Bangkok – Basel – Batavia – Belgrad – Bogota – Brüssel – Bukarest Caracas – Guayaçuil – Habana – Johannesburg – Kopenhagen – Lima – Manila – Mexiko Montevideo – Paris – Rotterdam – Santiago – São Paulo – Sofia – Tokio – Tsingtau Valparaiso – Zentral-Amerika Digitalisiert von Thomas Günzel für www.radiomuseum.org Zum 30. August 1919 Von O. Betz auen verkehrt seit dem 23. Juli d. J. wieder unmittelbar mit den Vereinigten Staaten von Nordamerika und hat damit Deutschland aus der ihm seit Anfang 1917 auferlegten Ab- N schließung von der übrigen Erde erlöst. Die Sprengung der durch den Ring der Feinde um uns gezogenen Verkehrsfesseln ist wohl das schönste Geschenk, das die Station Nauen Graf Georg von Arco, dessen Leben so innig mit ihrem Werden verknüpft ist, zum 50. Geburtstage darbringen kann. Viele Jahre hat er gebangt darum, daß die Menschheit sich wieder be- sinnen möchte auf ihre gemeinsamen Aufgaben, und sich mit seiner ganzen Person eingesetzt für die Verwirklichung der dem ewigen Bunde aller Völker geweihten Idee. Zuletzt hatte er noch, wie so viele unter uns, gehofft, daß der Krieg durch einen Frieden abgelöst würde, der die Menschen einander näher bringen sollte. Nichts von dem ist bisher eingetreten! Aber sein Geisteskind Nauen steht da, arbeitet wieder und soll dazu beitragen, daß die Kulturwelt doch schließlich zu einer höheren Gemeinschaft zusammenwachse. Keine technische Errungenschaft ist hierzu so geeignet, wie die zur Nachrichtengebung benutzten elektrischen Wellen. Bei der Sicherheit, mit der sie heute von Nauen ausgesandt und von den Empfangsstationen über den ganzen Erdkreis hin gleichzeitig aufgenommen werden, sollen sie, wie wir hoffen, mit einer bisher nicht gekannten Wirksamkeit und Schnelligkeit die Länder und Völker über alle interessierenden Vorgänge politischer, wirtschaftlicher und all- gemeiner Art unterrichten. Die wechselseitige Kenntnis der Verhältnisse in den einzelnen Ländern, der Ansichten der Menschen, und ihr gegenseitiges Verständnis müssen dadurch so sehr wachsen, daß auch ein besserer Zusammenschluß der Völker nicht ausbleiben wird. Haß, Neid und Rachsucht, die jetzt die Welt regieren, sind doch letzten Endes auf Ursprünge zurück- zuführen, die in mangelndem gegenseitigen Verständnis ihre Ursache haben. Nicht immer war es dem deutschen Volk, im Gegensatz zu anderen, politisch weiter fort- geschrittenen Völkern, bewußt, was es bedeutet, über weltumspannende Nachrichtenmittel zu verfügen. Daß man auf der übrigen Erde infolge des Mangels solcher Einrichtungen von dem wirklichen Leben der Deutschen fast nichts wußte, war nur wenigen von uns klar. Die Männer, die dieses Übel kannten und ihm steuern wollten, hatten einen schweren Stand. Die trüben Erfahrungen des Krieges dürften jedoch das weltpolitische Verständnis in Deutschland gefördert haben. Klar muß im Auge behalten werden, daß ein auf engem Räume eingekeiltes, zahl- reiches und hochentwickeltes Volk, ohne großen Schaden zu nehmen, nicht existieren kann, wenn es sich nicht sehr genau kümmert um das, was sonst in der Welt und in den Köpfen und Seelen anderer Völker vor sich geht, und wenn es nicht andere Völker am eigenen Leben intensiv teilnehmen läßt. Ein kleiner Kreis von Männern war es, der dies rechtzeitig erkannt und alles daran gesetzt hatte, um den Abstand, den wir auf diesem Gebiete hinter anderen Nationen besaßen, möglichst schnell auszugleichen, Seien wir dankbar diesen Männern der Tat und des Erfindergeistes, unter ihnen an erster Stelle dem heutigen Jubilar, Graf Arco, daß sie uns Nauen unter schwierigen Umständen rechtzeitig gegeben haben, um künftigen Schaden abzuwenden. Wie Nauen ward, wird an anderer Stelle nach den Phasen seiner historischen Ent- wicklung eingehend geschildert. Was jetzt im Rohbau vollendet vor uns steht und „Transradio“ aus den Händen „Telefunkens“ übernommen hat, ist, wie ausländische Zeitschriften vielfach zugeben, „die stärkste Großstation der Welt“, berufen, das Band zwischen den Völkern neu zu knüpfen und damit den Wiederaufbau Deutschlands sowohl wie der übrigen Welt fördernd zu unterstützen. Digitalisiert von Thomas Günzel für www.radiomuseum.org Seite 4 Inhalt: Zum 30. August 1919. Von O. Betz. ............. Seite 1 Hertz, Slaby und Braun zum Gedächtnis .......... „ 3 Georg Graf von Arco. Ein Lebensbild ............ „ 5 Die modernen Sender ungedämpfter Schwingungen in der drahtlosen Telegraphie. Von Graf Arco ..... „ 11 So ward Nauen. Von E. Quäck ............... „ 20 Nauen im Kriege. Von B. Schuchardt ............ „ 27 Revolutionstage in Nauen. Von H. Neumann ....... „ 29 Architektonisches über die Großstation Nauen. Von H. Muthesius .................. „ 33 Bauschwierigkeiten beim Neubau der Großstation Nauen während des Krieges. Von H. Rabes ....... „ 46 Turmbau in Nauen. Von F. Bräckerbohm ......... „ 51 Die Bedeutung der Großstation Nauen für den Orient während des Krieges. Von Hauptmann Schlee . „ 61 Der Hochfrequenz-Maschinen-Sender (400 MK) Nauen. Von W. Dornig .................... „ 65 Die Empfangsanordnung für Duplexbetrieb in Geltow. Von Dr. A. Esau. .................. „ 75 Krieg im Frieden (Eine Nacht im alten Nauen), Von Haupt- mann Meydam .................... „ 79 Hier Mars — hier Erde. Von O. Frerichs ......... „ 84 Die Stadt Nauen. Von G. Eckler ............... „ 90 Nauen in der Auslandspresse ................. „ 95 Das Ende der Telefunkenstation Yap. Von M. Köhler . „ 97 Telefunkenbeamte in der Gefangenschaft .......... „ 101 Beamten-Jubiläen ....................... „ 103 Rundschau ........................... „ 108 Digitalisiert von Thomas Günzel für www.radiomuseum.org III. Jahrgang··Nummer 17 Geschäftsstelle: Berlin SW11 August 1919 Hallesches Ufer 12/13 Herausgegeben von der Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H. (Telefunken) unter der Schriftleitung von Karl Solff, Berlin Die Zeitung erscheint nach Bedarf und wird einem ausgewählten Leserkreis kostenlos zugestellt. Nachdruck der Artikel unter Quellenangabe ist gestattet. Für die Übernahme von Bildern ist unsere Erlaubnis erforderlich. Digitalisiert von Thomas Günzel für www.radiomuseum.org Seite 6 TELEFUNKEN – ZEITUNG Nr.17 Digitalisiert von Thomas Günzel für www.radiomuseum.org Nr.17 TELEFUNKEN – ZEITUNG Seite 5 Georg Graf von Arco (Ein Lebensbild) Am 30. August d. J. feiert der Chef- Dennoch sind seine Beziehungen zur Tech- ingenieur der im Telefunken-Konzern vereinig- nik und seine hohe Begabung für sie nicht erst ten Gesellschaften, Dr. phil. h. c. Graf Georg aufgetreten, nachdem er bereits einen anderen von Arco, seinen 50. Geburtstag. Aus diesem Beruf gewählt hatte; vielmehr hat sich Graf Anlaß geben wir im Nachfolgenden ein kur- Arco schon ganz früh mit technischen Dingen zes Lebensbild des Jubilars. beschäftigt, so wenig Begünstigung dieser Hang Mehr als je treten die Erfolge der draht- auch im Elternhause fand. Das erste Auftreten losen Telegraphie jetzt sichtbar in die Er- technischer Neigungen zeigte sich bei ihm, als scheinung und einen wesentlichen Beitrag da- er mit etwa 2½ Jahren einen Katalog über Bild l. Die Mitglieder des II. Internationalen Funkenkongresses in Nauen (1906) zu geliefert zu haben ist das Verdienst des Dampfmaschinen, den sein Vater hatte schicken Grafen Arco, der mit Marconi einer der weni- lassen, in die Hände bekam. Er betrachtete die gen überlebenden Pioniere dieses jüngsten und Abbildungen stundenlang und nahm den stolzesten Gebietes der Elektrotechnik ist. Das Katalog mit ins Bett. Speziell für bestimmte ist um so bemerkenswerter, als er sich ur- landwirtschaftliche Maschinen hat er bis auf sprünglich nicht dem technischen Beruf ge- den heutigen Tag eine bemerkenswerte Nei- widmet, sondern, wie vielen unbekannt sein gung behalten. dürfte, zuerst die Offizierslaufbahn einge- Als er drei Jahre alt war, schenkte man ihm schlagen hatte und erst später endgültig zur die erste Maschine, die noch aus Holz war, und Technik übergegangen ist. seit jener Zeit hat er fast nur noch für Maschinen Interesse gehabt und fast