Deutschen Museums Von Meisterwerken Der Naturwissenschaft Und Technik“ in München

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Deutschen Museums Von Meisterwerken Der Naturwissenschaft Und Technik“ in München Die Musealisierung des Technischen. Die Gründung des „Deutschen Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik“ in München. Vom Fachbereich für Philosophie, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig zur Erlangung des Grades Doktor der Philosophie (Dr. phil.) genehmigte Dissertation von Ulrich Menzel aus Braunschweig 2 Eingereicht am: 21.02.2001 Mündliche Prüfung am: 02.11.2001 Referent: Prof. Dr. Herbert Mehrtens Korreferent: Prof. Dr. Gerhard Schildt _2 0 0 2_ (Druckjahr) 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einführung S. 5 1.1 Eingrenzung und Abgrenzung des Themas S. 5 1.1.1 Fragen und Ziele S. 5 1.1.2 Quellenlage S. 11 1.1.3 Stand der Forschung S. 13 1.2 Hinführung zum Thema S. 17 1.2.1 Museum und Musealisierung - Abgrenzung grundlegender Begriffe S. 17 1.2.2 Der Wandel Technischer Sammlungen: Vorbilder und Leitbilder S. 22 2 Technik und Kultur S. 31 2.1 Partielle Modernisierung S. 31 2.2 Das Schul- und Bildungswesen in der Diskussion S. 36 2.3 Die gesellschaftliche Stellung der Ingenieure und Techniker um 1900 S. 48 2.4 Techniker zwischen „Geistesarbeit“, schöpferischer Tätigkeit und praktischer Betätigung S. 54 2.5 Die Arbeit der Techniker „im Dienste des Gemeinwohls“ und für die Nation S. 56 2.6 Ist Technik Kultur? S. 62 2.6.1 Der Kulturbegriff um 1900: Idealismus versus Materialismus S. 62 2.6.2 „Technik als Kulturgut“ S. 66 3 „So der Plan...“ - Die Vorüberlegungen zum Deutschen Museum S. 72 3.1 Kurzer Abriß der Gründung: Organisationsstruktur und Chronologie S. 72 3.2 Aufgaben und Inhalte des Deutschen Museums S. 78 3.2.1 Die Darstellung des „Fortschritts“ - Einführung in ein zeitgenössisches Spannungsfeld S. 78 3.2.2 Die Wechselwirkungen von Naturwissenschaft und Technik S. 84 3.2.3 Die Aufwertung der Technik und ihrer Vertreter S. 86 3.2.4 Volksbildung: Das Museum als Lehrinstitut S. 101 3.3 Die 39 Abteilungen: Eine Gliederung für das Museum S. 112 3.4 Technik und Lebenswelt: „Alteisen-Museum“ oder kulturhistorische Darstellung? S. 116 3.5 Entscheidungsträger und Kriterien bei der Auswahl der MuseumsobjekteS. 135 3.6 Das Konzept wird verteidigt - der Umgang mit der Kritik von außen S. 140 4 4 „Das Beste in der besten Form“: Der Aufbau des Deutschen Museums S. 153 4.1 Die Flut der Objekte - vom Sammeln zum Museum S. 153 4.2 Anschaulichkeit als Leitprinzip: Die Demonstrationsmittel S. 166 4.3 Werbung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit S. 185 5 Ein „breiter Strom“ von Besuchern „drängte“ ins Museum: Die Wirkung auf die Öffentlichkeit S. 196 5.1 Historische Besucherforschung: Fragen und Ziele S. 196 5.2 Mitglieder und Förderer S. 199 5.2.1 Die Mitgliederentwicklung 1903-1914 S. 199 5.2.2 Exkurs: Orden und Titel S. 209 5.3 Die Besucher des Deutschen Museums S. 216 5.3.1 Die Besucherentwicklung 1907-1914 S. 216 5.3.2 „Wißbegierige“ oder „Museumsbummler“ - wie die Besucher die Sammlungen wahrnahmen S. 230 5.4 Die Reisestiftung des Deutschen Museums S. 253 5.4.1 Aufgaben, Zielgruppen und Stifter S. 253 5.4.2 „Soviel Anziehendes und Belehrendes“ - die Berichte der Stipendiaten S. 259 6 Resümee S. 275 7 Bibliographie: Quellen- und Literaturverzeichnis S. 285 7.1 Quellen S. 285 7.1.1 Ungedruckte Quellen S. 285 7.1.2 Gedruckte Quellen S. 287 7.2 Darstellungen S. 294 8 Anhang S. 311 8.1 Satzung des Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik vom 28. Dezember 1903 S. 312 8.2 Gremien des Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik (1904) S. 321 8.3 Fachreferenten des Deutschen Museums (1906) S. 327 8.4 „Ingenieurlied“ (Heinrich Seidel, 1871) S. 330 5 1 Einführung 1.1 Eingrenzung und Abgrenzung des Themas 1.1.1Fragen und Ziele Die Gründung des „Deutschen Museums von Meisterwerken der Naturwissen- schaft und Technik“ fällt in die Zeit des Übergangs vom 19. in das 20. Jahrhun- dert, eine Periode, die als „Aufbruch in die Moderne“ beschrieben wird.1 Das Deutsche Kaiserreich stieg zu einer der politisch, militärisch und wirtschaftlich führenden Mächte in Europa auf. Gesellschaft und Staat standen im Spannungs- feld von traditionellen und modernen Elementen. Dieser Prozeß um 1900 wird in der Geschichtswissenschaft als „partielle Modernisierung“2 bezeichnet, da das Deutsche Kaiserreich zum einen durch einen schnellen ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Wandel geprägt war. Die Zeit um die Jahrhundert- wende wurde von den Zeitgenossen als Periode empfunden, in der sich ein immer schnellerer Wandel vollzog. So konnten zum Beispiel Entfernungen rascher überwunden werden, und auch die Zeit schien schneller zu laufen, Joachim Rad- kau spricht vom „Zeitalter der Nervosität“.3 Zum anderen war das Kaiserreich gleichzeitig durch die Kontinuität vorindustrieller, vorkapitalistischer und vorde- mokratischer Herrschaftseliten und Mentalitäten geprägt.4 Dieses Spannungsfeld, das hier nur kurz angedeutet werden soll, bildete den gesellschaftlich-politischen Rahmen, in dem im Kaiserreich erstmalig ein nationales Technisches Museum entstand. Auf die partielle Modernisierung des deutschen Kaiserreichs wird in dieser Arbeit in Kapitel 2.1 ausführlicher eingegangen. 1Nitschke, August; Gerhard A. Ritter; Detlev J. K. Peukert; Rüdiger vom Bruch (Hrsg.): Jahrhun- dertwende. Der Aufbruch in die Moderne 1880-1930. 2 Bde. Reinbek bei Hamburg 1990. Zum Begriff der sogenannten „klassischen Moderne“, d.h. dem Zeitraum zwischen 1870 und 1910, siehe Herding, Klaus: Die Moderne: Begriff und Problem, in: Wagner, Monika (Hrsg.): Moderne Kunst. Das Funkkolleg zum Verständnis der Gegenwartskunst. 2 Bde. Reinbek bei Hamburg 1991, Bd. 1, S. 175-196, hier S. 179. 2Diesen Begriff schlägt Dietrich Rüschemeyer für die Beschreibung des Wandels von sozialen Systemen oder Gesellschaften vor. Er gibt dazu folgende Definition: „Partial modernization is de- fined as the institutionalization of relatively modern patterns side by side with significantly less modern patterns in the same society.“ Rüschemeyer, Dietrich: Partial Modernization, in: Loubster, Jan J. et al. (Hrsg.): Explorations in General Theory in Social Science. Bd. 2, New York 1976, S. 756-772, hier S. 757. Für die weitere Diskussion des Begriffs partielle Modernisierung sowie dessen Abgrenzung siehe Nipperdey, Thomas: Probleme der Modernisierung in Deutschland, in: Saeculum 30 (1979), S. 292-303. Hierzu auch Wehler, Hans-Ulrich: Modernisierungstheorie und Geschichte. Göttingen 1975. 3Radkau, Joachim: Das Zeitalter der Nervosität. Deutschland zwischen Bismarck und Hitler. Mün- chen 1998. 4Wehler, Hans-Ulrich: Das deutsche Kaiserreich 1871-1918. 5. durchges. u. bibliograph. erg. Aufl., Göttingen 1983, S. 17 ff. Vgl. dazu auch Hardtwig, Wolfgang; Harm-Hinrich Brandt (Hrsg.): Deutschlands Weg in die Mo- derne. Politik, Gesellschaft und Kultur im 19. Jahrhundert. München 1993. 6 Der Entstehungsprozeß des Deutschen Museums und das dabei zugrundelie- gende Selbstverständnis der beteiligten Akteure sind das Thema dieser Arbeit und sollen näher untersucht werden.5 Der Untersuchungszeitraum dieser Arbeit umfaßt die Anfangsjahre des Deutschen Museums von 1903 bis 1914. Einführend folgt jetzt ein kurzer chronologischer Überblick über die Gründung des Deutschen Museums, eine umfassende Darstellung der Museumsgeschichte findet sich in Kapitel 3.1. Im Jahr 1903 hatte sich in München ein Verein gegründet, dessen Ziel die Errichtung eines deutschen „Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik“ war.6 In diesem Museum sollten nach dem Wunsch der Vereinsgründer die Entwicklung und die Bedeutung der Naturwis- senschaften und der Technik aufgezeigt werden und gleichzeitig sollte damit die gesellschaftliche Aufwertung des Ingenieurstandes vorangetrieben werden. Von 1903 bis 1906 folgten die Phasen der konzeptionellen Überlegungen über die Inhalte und den Aufbau des Deutschen Museums und deren Umsetzung. Als so- genannte Provisorische Sammlungen eröffnete das Museum in leihweise zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten im November 1906 seine Abteilung I und im Januar 1909 die Abteilung II und machte damit seine gesammelten Artefakte öf- fentlich zugänglich. Gleichzeitig wurde Ende des Jahres 1906 der Bau eines ei- genen Museumsgebäudes auf der Isarinsel begonnen, ein Neubau, der mit rund 30.000 m² Gesamtfläche großzügig konzipiert war und dessen Kosten auf rund sieben Millionen Mark veranschlagt worden waren. In dieser Arbeit soll die Ent- wicklung bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 untersucht werden. Der Kriegsbeginn bedeutete einen tiefgreifenden Einschnitt in der Museumsentwick- lung. So wurden z.B. die Baumaßnahmen für den Museumsneubau eingestellt und das Deutsche Museum wurde vorübergehend für die Öffentlichkeit geschlos- sen. Der Neubau wurde erst 1925 fertiggestellt und für das Publikum eröffnet, er ist nicht mehr Gegenstand dieser Arbeit. Am Beginn dieser Arbeit wird in Kapitel 2 der größere gesellschaftliche und kultu- relle Rahmen zur Jahrhundertwende, der der Entwicklung des Museums zugrunde lag und diesen Prozeß beeinflußte, aufgezeigt. Gefragt werden soll z.B. nach dem Schul- und Bildungswesen im Kaiserreich, nach der Rolle des Bürgertums7 5Mit den Zielen der Gründer des Deutschen Museums und den damit verbundenen unterschied- lichen Erwartungen beschäftigt sich Kapitel 3 dieser Untersuchung. 6Zur Gründung des Deutschen Museums siehe einführend Matschoß, Conrad (Hrsg.): Das Deut- sche Museum. Geschichte, Aufgaben, Ziele. Im Auftrage des Vereins Deutscher Ingenieure unter Mitwirkung hervorragender Vertreter der Technik und Naturwissenschaften. Berlin u. München 1925. Desweiteren dazu Stange, Albert:
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