Fische, Krebse Und Muscheln Im Kanton Aargau UM W E L T AA R G
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Sondernummer 16 Januar 2004 UMWE L T AARGAU im KantonAargau Fische, KrebseundMuscheln Finanzdepartement Abteilung Wald Umwelt- Lokale Natur Raum Ressourcen Gesundheit Stoffe Abfall Luft Boden Wasser Allgemeines bildung Agenda 21 Landschaft Altlasten Lärm Gewässer IMPRESSUM Sondernummer aus der UMWELT AARGAU zum Thema Fische, Krebse und Muscheln im Kanton Aargau Autoren Roland Brogli Regierungsrat, Vorsteher Finanzdepartement Dr. Werner Dönni AquaPlus, Elber Hürlimann Niederberger, 6300 Zug Dr. Arno Stöckli Abteilung für Umwelt, Sektion Gewässer und Betriebsabwasser Dr. Thomas Stucki Abteilung Wald, Sektion Jagd und Fischerei Dr. Heinrich Vicentini Fisch- und Gewässerökologie 8055 Zürich Dr. Peter Voser Abteilung Wald, Sektion Jagd und Fischerei Fischfotos: Michel Roggo, Wildlife Photo- graphy, 1700 Fribourg Redaktion und Produktion Dr. Peter Voser Abteilung Wald, Sektion Jagd und Fischerei Telli-Hochhaus 5004 Aarau Tel. 062 835 28 50 Fax 062 835 28 59 e-mail: [email protected] Nachdruck Mit Quellenangabe erwünscht. Belegexemplare bitte an die Sektion Jagd und Fischerei schicken Papier Gedruckt auf hochwertigem Recyclingpapier. Titelbild: Revitalisierter Abschnitt des Holz- bachs, Villmergen, sowie Strömer, Edel- krebs, Fischzucht, Grosse Teichmuschel und Elektrische Kontrollabfischung Hier finden Sie Informationen über Jagd und Fischerei im Kanton Aargau www.ag.ch/jagd_fischerei www.ag.ch Hier finden Sie die Ausgaben von UMWELT AARGAU unter Baudeparte- ment, Umwelt, in elektronischer Form Umweltinformation Kanton Aargau Sondernummer 16 2004 Januar Vorwort AARGAU Im Aargau fliessen vier grosse Flüsse der Fische, Krebse und Muscheln ist nung im Bereich des Artenschutzes, der Schweiz zusammen. Unser Kanton eine Daueraufgabe. Wassertiere sind des qualitativen und quantitativen Ge- weist zudem ein Bachsystem mit einer auch wichtige Indikatoren für die Ge- wässerschutzes, des Wasserbaus und Länge von mehr als 1900 km offenen wässerqualität insgesamt. Die Kanto- der fischereilichen Bewirtschaftung. UMWELT UMWELT Bächen auf. Zum Gewässernetz ge- ne haben gemäss Bundesgesetz über hören auch der Hallwilersee und zahl- die Fischerei vom 21. Juni 1991 Mass- Fischenzpächter und Inhaber alter Fi- reiche Weiher, Giessen, Altläufe und nahmen zur Erhaltung der natürlichen schereirechte leisten zum Schutz der Quellen. Entsprechend gross ist die Artenvielfalt der Fische und Krebse Gewässer unentgeltlich wertvolle Ar- Vielfalt der Wassertiere. Der Wunsch, sowie deren Lebensräume zu ergrei- beit. Sie melden Verschmutzungen, diese genauer zu inventarisieren, kam fen. Art. 11 des Bundesgesetzes ver- engagieren sich für Aufwertungen und sowohl aus Fischerei- wie auch aus Na- pflichtet sie, entsprechende Erhebun- setzen Jungfische ein, wo die natürli- turschutzkreisen. Das Finanzdeparte- gen über die Zusammensetzung der che Fortpflanzung nicht funktioniert. ment hat ihn aufgenommen und 1998 Fisch- und Krebsbestände sowie über Das Monitoring hilft ihnen dabei. ein Projekt «Monitoring der Fische, die gefangenen und eingesetzten Fi- Krebse und Muscheln» gestartet. In ei- sche und Krebse durchzuführen. Regierungsrat Roland Brogli ner ersten Phase liess die Abteilung Eine wichtige Grundlage für das Mo- Wald, Sektion Jagd und Fischerei, ein nitoring bilden die Fangstatistiken und Vorsteher Finanzdepartement Inventar der im Aargau frei lebenden Beobachtungen der Fischerinnen und Fisch-, Krebs- und Muschelarten er- Fischer sowie Abfischungen, die im stellen. Dieses liegt nun vor. Die um- Zusammenhang mit Bauwerken vor- fangreichen Daten sind in einer zent- genommen werden müssen. Zusätz- ralen Monitoring-Datenbank gespei- lich sollen periodische Kontrollen chert und können in Verbindung mit ei- von Fliessgewässer-Referenzstrecken ner GIS-Applikation vielseitig genutzt durchgeführt werden. werden. Die wichtigsten Ergebnisse Das Aargauer Monitoring der Fische, des Inventars werden in dieser Sonder- Krebse und Muscheln wird zu einem nummer der Reihe «UMWELT AAR- festen Bestandteil des kantonalen und GAU» publiziert. landesweiten Modulstufenkonzepts Mit diesem erstmaligen Inventar ist zur Überwachung der Gewässer und ein wichtiger Grundstein für ein deren Lebenswelt. Es ermöglicht die Monitoring gelegt. Die Überwachung wirkungsorientierte Massnahmenpla- Sondernummer 16 2004 Januar 1 Inhalt 1 Übersicht 3 2 Seltenheit, Gefährdung, Artenvielfalt 4 2.1 Von seltenen und häufigen Fischen 4 2.2 Gab es früher mehr Fische? 5 2.3 Lebensraumverlust und Artenvielfalt 5 2.4 Die Situation bei den Flusskrebsen 7 2.5 Kaum bekannte Grossmuscheln 8 3Fischereiliche Nutzung 9 4Wasserqualität und Kleintiere der Gewässersohle 10 5 Die Fischregionen des Aargaus 12 6Artenliste der Fische, Krebse und Muscheln des Kantons Aargau und deren Lebensraumansprüche 18 7Vorkommen und Verbreitungskarten 21 7.1 Fische 21 Mit Verbreitungskarten 21 Aal Flussbarsch Rotauge Alet Groppe Rotfeder Äsche Gründling Schleie Bachforelle Hasel Schneider Barbe Hecht Sonnenbarsch Bartgrundel, Schmerle Karpfen Dreistachliger Stichling Brachsmen Laube Strömer Elritze Nase Trüsche Ohne Verbreitungskarten 28 Bachneunauge Felchen Regenbogenforelle Bachsaibling Goldfisch Seeforelle Bitterling Karausche Weisser Amur, Graskarpfen Blicke Kaulbarsch Wels Dorngrundel, Steinbeisser Rapfen Zander 7.2 Krebse 29 7.3 Muscheln 30 8 Bedeutung der aargauischen Gewässer für die Arterhaltung 30 8.1 Fische 30 8.2 Flusskrebse 32 8.3 Grossmuscheln 32 9Gesetzliche Grundlagen, Angaben zur Methodik und Begriffe 33 10 Verwendete Fachliteratur 34 Sondernummer 16 2004 Januar 2 1 Übersicht AARGAU Fische sind die bekanntesten Bewoh- Die oft zitierte Weisheit, dass man nur 1. Inventarisierung der aargauischen ner unserer Gewässer. Viele Menschen schützen kann, was man auch kennt, Fisch-, Krebs- und Muschelarten. nutzen sie als gesunde, natürliche ein- gilt auch für die weitgehend verborgen 2. Aufbau einer Monitoring-Daten- heimische Nahrungsquelle. Wenn wir lebende Wasserfauna. Das Sammeln bank zur Erfassung der Daten aus UMWELT UMWELT von unseren Fischen sprechen, geht es von Kenntnissen über das Vorkommen Erhebungen an Referenzstrecken, aber um sehr viel mehr als um deren und die Verbreitung der einzelnen Ar- Abfischprotokollen im Zusammen- Fang und Zubereitung. Von den rund ten ist daher ein erster wichtiger hang mit Bauprojekten, Fang- und 40 im Kanton Aargau frei lebenden Schritt zu deren Schutz. Die Motiva- Besatzstatistiken, Umweltverträg- Fischarten haben nämlich bloss etwa tion, aber auch die Verpflichtung zur lichkeitsprüfungen und aus fisch- 15 eine fischereiliche Bedeutung. Die Erarbeitung eines Inventars der Fi- biologischen Forschungsarbeiten. übrigen sind vor allem Kleinfisch- sche, Krebse und Muscheln für den 3. Laufende Auswertung und Be- arten, die die wenigsten Menschen je- Kanton Aargau ist vor diesem Hinter- richterstattung. mals zu Gesicht bekommen. Trotzdem grund zu sehen. 4. Kartografische Darstellung der Er- bilden sie einen ebenso bedeutenden gebnisse mittels GIS-Applikation Bestandteil im ökologischen Gefüge Das Inventar ist ein wichtiges Arbeits- und Publikation eines Abschluss- der Gewässer wie Forelle, Hecht und instrument für die Formulierung, Pla- berichts über die Verbreitung der Felchen. nung und Umsetzung verschiedener Fisch-, Krebs- und Muschelarten Verbesserungsmassnahmen im Be- im Kanton Aargau. Neben den Fischen gehören die reich des Arten- und Biotopschutzes, Krebse und die grossen Muscheln zu aber auch der Fischerei. Eine Verknüp- den auffälligsten Wasserbewohnern. fung der Inventardaten mit den mor- Auch sie wurden in früherer Zeit vom phologischen Strukturen der Fliessge- Menschen genutzt. wässer (Ökomorphologie), die zurzeit kantonsweit erhoben werden, wird es Die eidgenössische und kantonale Ge- erlauben, Gewässerrevitalisierungen setzgebung verlangt einen angemes- unter dem Kosten-Nutzen-Aspekt senen Schutz der Fisch-, Krebs- und zielgerichtet und effizient zu planen. Muschelarten sowie ihrer Lebensräu- me. Das «Vierströmeland», wie der Ein einmaliges Inventar würde rasch Kanton Aargau früher auch bezeichnet veralten. Die Sektion Jagd und Fische- wurde, hat als Wasserschloss der rei hat daher ein zeitlich nicht be- Schweiz mit mehr als 2100 km an of- grenztes Monitoring aufgebaut. Es fenen Bächen und Flüssen eine beson- umfasst folgende Aufgaben: dere Verantwortung wahrzunehmen. Als wichtigste Projektbeteiligte am Abteilung Wald: Müller und Karin Scheurer, Gewässer fungierten: Rolf Acklin EAWAG, Stefan Gerster, Hydra, Dr. René Urs Altermatt Dr. Martin Huber, Suhr, sowie Mel- Arbeitsgemeinschaft Natur und Manuela Egloff dungen aus Fischereikreisen, z. B. Landschaft (ANL), Aarau: Chris- Stefan Fassbind von A. Bolliger, H. Brauchli, A. toph Bühler und Dr. Thomas Stucki Hans Minder Hufschmid, Dr. R. Jost und F. Suter. AquaPlus, Zug: Dr. Werner Dönni Daneben verwerteten wir Daten Peter Jean-Richard, Aarau von zahlreichen Arbeiten, bei- spielsweise von Dr. Claudia Zaugg, Dr. Heinrich Vicentini, Zürich Aquarius, Schnottwil, Dr. Carol August Nadler, Fischzucht, Rohr Enz, Thomas Streule, Dr. Rudolf Sondernummer 16 2004 Januar 3 2 Seltenheit, Gefährdung, Artenvielfalt 2.1 Von seltenen und 11 Fischarten werden als sehr selten den keine Gefahr für die einheimische häufigen Fischen für den Kanton Aargau eingestuft. Fischfauna (dasselbe gilt für die Re- In der Schweiz kommen zurzeit rund Wels und Bitterling waren wohl schon genbogenforelle und den Zander), so- 60 frei lebende Fischarten vor. Davon früher selten. Da der Aargau am Ran- weit dies heute bekannt ist. sind fast 50 Arten im Einzugsgebiet de ihres natürlichen