DARLEGUNG DER UMWELTBELANGE

Gemeinde Elstertrebnitz

2. Änderung des Bebauungsplanes „Wohngebiet I“ (Verfahren nach § 13a BauGB)

Entwurfsstand 29.10.2020

Darlegung der Umweltbelange Gemeinde Elstertrebnitz zur 2. Änderung des Bebauungsplanes „Wohngebiet I“

IMPRESSUM

Auftraggeber Gemeinde Elstertrebnitz D 64 04523 Elstertrebnitz

Ansprechpartner: Herr Zühlke Bürgermeister Tel.: (034296) 72825

Auftragnehmer PLA.NET Sachsen GmbH Straße der Freiheit 3 04769 Mügeln OT Kemmlitz Tel.: (034 362) 316 50 Fax: (034 362) 316 47 E-Mail: [email protected]

Bearbeitung: Dipl.-Ing. agr. Heiko Hauffe Susann Köhler, Dipl. -Ing. (Landschaftsarchitektur) Rainer Ulbrich (Ornithologe)

Mügeln OT Kemmlitz, 29.10.2020

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Inhaltsverzeichnis

0. ALLGEMEINE ANGABEN ...... 4

1. EINLEITUNG - RECHTLICHE GRUNDLAGEN ...... 5 1.1 Ziele des Umweltschutzes und sonstiger fachlicher Grundlagen ...... 6 2. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER VORAUSSICHTLICHEN UMWELTAUSWIRKUNGEN DER PLANUNG ...... 10 2.1. Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt ...... 11 2.1.1 Beurteilung der Planung aus artenschutzrechtlicher Sicht ...... 26 2.2 Boden und Fläche ...... 27 2.3 Wasser ...... 28 2.4 Klima / Luft ...... 29 2.5 Landschaft ...... 30 2.6 Mensch...... 33 2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter ...... 34 2.8 Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern und Belangen ..... 36 2.9 Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern ...... 36 2.10 Nutzung erneuerbarer Energien sowie sparsame und effiziente Nutzung von Energie ...... 37 2.11 Auswirkungen aufgrund der Anfälligkeit für Unfälle oder Katastrophen ...... 37 3. EINGRIFFSREGELUNG NACH DEM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ ...... 39

4. GEPLANTE MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG , ZUR VERMINDERUNG UND ZUM AUSGLEICH DER NACHTEILIGEN UMWELTAUSWIRKUNGEN ...... 40 4.1 Grünordnerische Festsetzungen ...... 40 4.2 Grünordnerische Hinweise ...... 42 4.3 Vorgaben des Artenschutzes - Maßnahmen zur Vermeidung und zur Sicherung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität ...... 43 4.4 Weitere Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung nachteiliger Umweltauswirkungen ...... 46 5. ANDERWEITIGE PLANUNGSMÖGLICHKEITEN ...... 47

6. ALLGEMEINVERSTÄNDLICHE ZUSAMMENFASSUNG ...... 47

Anhang: Anlage 1 - Literatur Anlage 2 - Fotodokumentation Anlage 3 - Plan 1 Flächennutzungs- und Biotoptypen

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0. ALLGEMEINE ANGABEN

Standort des Planungsgebietes

Land: Sachsen Landkreis: Stadt: Gemarkung: Elstertrebnitz Flurstücke: 214/2 und 214/6 Größe: ca. 3.855 m²

Das Plangebiet befindet sich im Norden von Elstertrebnitz. Die Lage geht aus der nachfol- genden Karte hervor:

Abb. 1: Lage des Plangebietes (ohne Maßstab) [DTK250 ©Geo-Basis-DE/BKG 2020]

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1. EINLEITUNG - RECHTLICHE GRUNDLAGEN

Die Gemeinde Elstertrebnitz beabsichtigt mittels der 2. Änderung des Bebauungsplanes „Wohngebiet I“ Elstertrebnitz die maßvolle Ergänzung von Wohnbaufläche zu ermöglichen. Es ist geplant, das vorhandene Wohngebiet um 3 Bauplätze für die Realisierung von Wohn- häusern zu erweitern. Die Notwendigkeit für die Aufstellung des B-Planes begründet sich an der konkreten Nach- frage Bauwilliger. Die Baulandreserven in der Gemeinde Elstertrebnitz sind weitestgehend erschöpft. Das Plangebiet, gelegen im unmittelbaren Anschluss an den Siedlungsbereich der Straße A, bietet städtebauliches und nutzungsstrukturelles Potenzial für das bestehende Ansied- lungsbegehren und dem daraus resultierenden Wohnungsbedarf.

Die zweite Änderung des Bebauungsplanes „Wohngebiet I“ soll nach § 13a BauGB im ver- einfachten Verfahren aufgestellt werden. Inhaltliche Schwerpunkte des Bebauungsplans der Innenentwicklung sind die Ausweisung von Allgemeinen Wohngebieten gemäß § 4 BauNVO. Die Grundflächenzahl wird im Bau- gebiet WA 1 mit 0,3 und im Baugebiet WA 2 mit 0,4 festgesetzt. Eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO wird nur im Baugebiet WA 2 zugelassen. Neben den Allgemeinen Wohngebieten werden eine Versorgungsanlage mit der Zweckbe- stimmung: Stellplatz Sammelcontainer für Altglas/Altkleidung/Altpapier und Verkehrsflä- chen besonderer Zweckbestimmung (Parkfläche sowie Mischverkehrsfläche) ausgewie- sen.

Nach § 13a Abs.2 Nr. 1 BauGB gelten im beschleunigten Verfahren die Vorschriften des vereinfachten Verfahrens nach § 13 Abs. 2 und 3 Satz 1 BauGB entsprechend. Damit ent- fallen gemäß § 13 Abs. 3 Satz 1 BauGB die Umweltprüfung nach § 2 Abs. 4 BauGB, der Umweltbericht nach § 2a BauGB und die Bekanntgabe im Rahmen der öffentlichen Ausle- gung, welche Arten umweltbezogener Informationen vorhanden sind (§ 3 Abs. 2 Satz 2 BauGB); daraus folgt im Übrigen, dass auch keine zusammenfassende Erklärung nach § 10 Abs. 4 BauGB erforderlich ist.

Das Vorliegen der umweltrelevanten Voraussetzungen für das beschleunigte Verfahren wurde mit folgenden Ergebnissen geprüft:  Die Zulässigkeit von Vorhaben, die einer Pflicht zur Durchführung einer Umweltverträg- lichkeitsprüfung nach Anlage 1 des UVPG oder nach Landesrecht unterliegen, wird nicht vorbereitet oder begründet. Es handelt sich der Art nach um den Bau eines Städ- tebauprojektes für sonstige Anlagen im Sinne der Nr. 18.7 der Anlage 1 zum UVPG. Der dort genannte Größenwert von 20.000 m² zulässiger Grundfläche zur Pflicht einer allgemeinen UVP-Vorprüfung bzw. der Größenwert von 100.000 m² zulässiger Grund- fläche zur UVP-Pflicht, wird nicht erreicht. Die nach dem Bebauungsplan maximal zu- lässige Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 2 BauNVO beträgt lediglich ca. 1.095 m².  Es bestehen keine Anhaltspunkte für eine Beeinträchtigung der in § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buch- stabe b BauGB genannten Schutzgüter (Erhaltungsziele und Schutzzweck der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung und der Europäischen Vogelschutzgebiete im Sinne des Bundesnaturschutzgesetzes).

Dennoch sind gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB bei der Aufstellung von Bauleitplänen die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu berücksichtigen. Auch ohne förmliche Umweltprüfung sind die wesentlichen Auswirkungen des Bebauungs- planes auf die Umwelt zu ermitteln und in der Begründung zum Bebauungsplan darzustel- len (§ 2a Nr. 1 BauGB).

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Bei der Darlegung der Umweltbelange werden die Auswirkungen der Planung auf die Be- lange des Umweltschutzes untersucht. Insbesondere soll dabei geklärt werden, ob erhebli- che Umweltauswirkungen tatsächlich ausgeschlossen werden können. Ob erhebliche Be- einträchtigungen vorliegen bzw. zu erwarten sind, ist in erster Linie eine umweltfachliche Fragestellung, die im Einzelfall entschieden werden muss. Wichtig ist dabei nicht nur die Intensität der Auswirkungen, sondern auch die Empfindlichkeit des ggf. betroffenen Schutz- gutes.

Der Katalog nach § 1 Abs. 6 Nr. 7a BauGB erfüllt zugleich die Funktion der Prüfung des Vorliegens eines Eingriffes nach BNatSchG [BATTIS et al., 2014], so dass diese Prüfung in die Darlegung der Umweltbelange mit aufzunehmen ist.

Gemäß § 11 Abs. 2 BNatSchG kann die Kommune im Rahmen der verbindlichen Bauleit- planung einen Grünordnungsplan aufstellen. Die Grundlagen und Inhalte der Grünord- nungsplanung sind als Festsetzungen in den Bebauungsplan aufzunehmen. Abweichungen sind zu begründen. Da auf die Erstellung eines Grünordnungsplanes verzichtet wird, erfolgt, um den Belangen des Umweltschutzes gerecht zu werden, im Rahmen der Darlegung der Umweltbelange auch die Erarbeitung grünordnerischer Festsetzungen zur Übernahme in den Bebauungs- plan und eine Begründung derselben.

1.1 Ziele des Umweltschutzes und sonstiger fachlicher Grundlagen

Schutzgebiete und Schutzobjekte nach dem Naturschutzrecht

 Schutzgebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung

Das Plangebiet befindet sich nicht in einem FFH - Gebiet . Die nächstgelegenen FFH- Gebiete sind das FFH - Gebiet „ südlich “ (landesinterne Nr. 218) in einer Distanz von 1.285 m im Osten, sowie das FFH - Gebiet „Weiße Elster nordöstlich “ (landesinterne Nr. FFH0155LSA) in einer Distanz von ca. 2,6 km im Süden, in Sachsen- Anhalt.  Aufgrund der Bestandssituation, der räumlichen Distanz und dem Charakter des Vorha- bens können erhebliche projektbezogene Auswirkungen auf die Erhaltungsziele der FFH - Gebiete ausgeschlossen werden.

Das Plangebiet liegt nicht in einem ausgewiesenen europäischen Vogelschutzgebiet . Das Nächstgelegene ist das SPA-Gebiet „Elsteraue bei “ (landesinterne Nr. 08) mit einer kürzesten Distanz von 1.800 m im Osten.  Aufgrund der Bestandssituation, der räumlichen Distanz und dem Charakter des Vorha- bens können erhebliche projektbezogene Auswirkungen auf die Erhaltungsziele des SPA- Gebietes ausgeschlossen werden.

 Schutzgebiete nach dem Landesnaturschutzgesetz

 Naturpark, Nationalparke und Biosphärenreservate Im näheren Umfeld befinden sich keine solchen Schutzgebiete.  Auswirkungen auf solche können aufgrund der räumlichen Distanz ausgeschlossen werden.

 Naturschutzgebiete Das Plangebiet befindet sich nicht in einem Naturschutzgebiet (NSG). Das nächstgelegene Naturschutzgebiet ist das NSG „Pfarrholz Groitzsch“ in einer Ent- fernung von 1.900 m in östlicher Richtung.

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 Auswirkungen auf das NSG können aufgrund der räumlichen Distanz, der Bestands- situation und dem Charakter des Vorhabens ausgeschlossen werden.

 Landschaftsschutzgebiete Das Plangebiet liegt nicht innerhalb eines Landschaftsschutzgebietes (LSG). Das LSG „Elsteraue“ befindet sich jedoch östlich in unmittelbarer Nähe zum Plangebiet (Distanz ca. 10 m). Das LSG findet, unter gleichem Namen, im Süden seine Fortsetzung in Sachsen-Anhalt.  Aufgrund der Lage des Änderungsbereiches am Siedlungsrand, z.T. rückwärtig hinter vorhandener Bebauung, getrennt durch eine Straße wird eingeschätzt, dass bei Reali- sierung der Planung keine erheblich negativen Auswirkungen auf das LSG „Elsteraue“ (Sachsen) zu erwarten sind. Auch entfaltet die Rechtsverordnung des LSG entfaltet keine Wirkung nach außen, so dass gegen diese nicht verstoßen wird.  Auswirkungen auf das LSG „Elsteraue“ (Sachsen-Anhalt) können aufgrund der räum- lichen Distanz, der Bestandssituation und dem Charakter des Vorhabens ausgeschlos- sen werden.

 Flächennaturdenkmale / Naturdenkmale Das Plangebiet liegt nicht in einem Flächennaturdenkmal (FND). Die nächsten Flächen- naturdenkmale sind das FND „Steinkauzbrutplatz Audigast“ in einer Entfernung von 3.300 m in nordöstlicher Richtung und das FND „Wunderbronnen Seegel“ in einer Ent- fernung von 5.270 m in nördlicher Richtung. Das nächstgelegene Naturdenkmal ist eine Eiche in Kleinprießligk in einer Entfernung von 4.690 m in südlicher Richtung.  Auswirkungen auf die FND und das ND können aufgrund der räumlichen Distanz und dem Charakter des Vorhabens ausgeschlossen werden.

 geschützte Landschaftsbestandteile Die Gemeinde Elstertrebnitz verfügt über eine Baumschutzverordnung aus dem Jahre 1998. Gemäß dieser Baumschutzverordnung sind:  Bäume mit einem Stammumfang von 30 cm und mehr gemessen in einer Höhe von 100 cm über den Erdboden (bei mehrstämmigen Bäumen ist der Stammumfang aus der Summe der Stammumfänge zu berechnen),  Bäume mit einem Stammumfang von 20 cm, wenn sie in einer Gruppe von mindes- tens 5 Bäumen so zusammenstehen, dass der Abstand zwischen den einzelnen Stämmen nicht mehr als 5 m beträgt,  Freiwachsende Hecken und Großsträucher mit einer Mindesthöhe von 3 m  Hecken aus einheimischen Gehölzen im Innenbereich ab 5 m Länge und im Außen- bereich ab 3 m Länge und  gepflanzte und gepflegte Gehölze in öffentlichen Park und Grünanlagen geschützt. Entsprechende Gehölze sind damit geschützten Landschaftsbestandteile im Sinne des § 19 SächsNatSchG.

Vom Schutz ausgenommen sind (§ 19 Abs. 2 SächsNatSchG): 1. Bäume und Sträucher auf Deichen, Deichschutzstreifen, Talsperren, Wasserspei- chern und Rückhaltebecken, 2. Bäume und Hecken in Kleingärten im Sinne des § 1 Abs. 1 des Bundeskleingarten- gesetzes (BKleingG) vom 28. Februar 1983 (BGBl. I S. 210), das zuletzt durch Arti- kel 11 des Gesetzes vom 19. September 2006 (BGBl. I S. 2146, 2147) geändert worden ist, in der jeweils geltenden Fassung, 3. Bäume mit einem Stammumfang von bis zu einem Meter, gemessen in einer Stammhöhe von einem Meter, sowie Obstbäume, Nadelgehölze, Pappeln (Populus spec.), Birken (Betula spec.), Baumweiden (Salix spec.) und abgestorbene Bäume auf mit Gebäuden bebauten Grundstücken, vorbehaltlich der Regelung in § 21.

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 geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG und nach § 21 SächsNatSchG Im Plangebiet befinden sich keine flächigen nach § 21 SächsNatSchG oder § 30 BNatSchG geschützten Biotope. Bzgl. des Vorkommens höhlenreicher Einzelbäume (heimische Arten und Obstbäume gem. VwV Biotopschutz), welche nach § 21 SächsNatSchG geschützt sind, ist festzu- stellen, dass im Zuge der Gehölzerfassung eine Süßkirsche kartiert wurde (vgl. Tabelle 2, Nr. 22), welche vermutlich die Kriterien für ein geschütztes Biotop nach § 21 SächsNatSchG erfüllt. Die Kirsche war von der Grundstücksgrenze aus nicht sicher ein- zusehen. Auch kann nicht ausgeschlossen werden, dass in rückwärtigen Grundstücksbereichen weitere Bäume mit Baumhöhlen vorhanden sind, die vom Zaun, von der Grundstücks- grenze aus, nicht eingesehen werden konnten.

Höhlenreiche Einzelbäume (heimische Arten und Obstbäume), welche die Kriterien für ein geschütztes Biotop nach § 21 SächsNatSchG erfüllen, stehen auch unabhängig vom aufzustellenden Bebauungsplan unter Schutz.

Der Baum Nr.22 liegt innerhalb des Baufensters und kann daher im Bebauungsplan nicht zum Erhalt festgesetzt werden.

Im § 30 Abs. 4 BNatSchG ist geregelt: „Sind auf Grund der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung von Bebauungsplänen Handlungen im Sinne des Absatzes 2 [Zerstörung oder einer sonstigen erheblichen Be- einträchtigung des geschützten Biotopes] zu erwarten, kann auf Antrag der Gemeinde über eine erforderliche Ausnahme oder Befreiung von den Verboten des Absatzes 2 vor der Aufstellung des Bebauungsplans entschieden werden. Ist eine Ausnahme zugelas- sen oder eine Befreiung gewährt worden, bedarf es für die Durchführung eines im Übri- gen zulässigen Vorhabens keiner weiteren Ausnahme oder Befreiung, wenn mit der Durchführung des Vorhabens innerhalb von sieben Jahren nach Inkrafttreten des Be- bauungsplans begonnen wird.“

 Das Entfernen des Baumes Nr. 22 kann nur zugelassen werden (Genehmigung der Naturschutzbehörde), wenn die zugelassene bauliche Nutzung des Grundstückes dies erfordert, die zulässige Nutzung des Grundstückes unzumutbar beeinträchtigt wäre, die Baumfällung ausgeglichen wird und eine artenschutzrechtliche Fällbetreu- ung erfolgt. Über eine entsprechende Ausnahme oder Befreiung entscheidet die Un- tere Naturschutzbehörde (siehe Ausführungen oben). Dies gilt auch für alle anderen, eventuell vorhandene, höhlenreichen Einzelbäume auf den Baugrundstücken, welche die Kriterien der VwV Biotopschutz erfüllen.

 Aus den artenschutzrechtlichen Belangen (vgl. Kap.2.2.1) leitet sich eine Maß- nahme ab, die besagt, dass vor der Fällung von Bäumen geprüft werden muss, ob an diesen Baumhöhlen vorhanden sind. Ist dies der Fall, ist wie vorbenannt be- schrieben zu verfahren.

Sonstige Planungen und Ziele des Umweltschutzes

Flächennutzungsplan Im Flächennutzungsplan der Verwaltungsgemeinschaft Stadt Pegau mit Elstertrebnitz und Kitzen wird das Plangebiet im Westen als Grünfläche, im Osten als gemischte Baufläche und im Nordosten als Fläche für Landwirtschaft ausgewiesen. [Quelle: http://rz.ipm-gis.de/rapis/cli- ent/?app=umwelt; Abrufdatum: 02.10.2020]

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Landschaftsplan Für die Gemeinde Elstertrebnitz liegt kein Landschaftsplan vor. [Quelle: https://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/themen/landschaftsplanung/sn_lp.pdf; Abrufdatum: 02.10.2020]

Sonstige fachliche Grundlagen  Bezüglich des Vorkommens von Tier- und Pflanzenarten im Plangebiet und in dessen Umfeld erfolgte bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Landkreis Leipzig eine Multi-Base Datenbankabfrage [UNB , LRA Landkreis Leipzig; 02.03.2020].  LANDRATSAMT LANDKREIS LEIPZIG : Stellungnahme zur Vorabstimmung 2. Änderung Be- bauungsplan „Wohngebiet I“ nach § 13a BauGB, Gemeinde Elstertrebnitz vom 31.03.2020.  LANDESAMT FÜR ARCHÄOLOGIE : Information zu Bodendenkmalen im Gebiet [Frau Franke, per Mail am 27.02.2020].  MITTELDEUTSCHE NETZGESELLSCHAFT STROM MB H: Schreiben zum Leitungsbestand Gemarkung Elstertrebnitz, Flurstücke 214/2 und 214/6 vom 06.02.2020.  INGENIEURBÜRO FÜR LÄRMSCHUTZ FÖRSTER & WOLGAST Ermittlung und Beurteilung der Geräuschimmissionen im Rechtsstreit XXXXXXXX u.a. ./. Lkr. Leipzig Az.: „1 K 1934/14“ des Verwaltungsgerichtes Leipzig, verursacht durch den Betrieb eines Schrottplatzes,auf dem Wohngrundstück IO 2 „XXXXXXXX“ in 04523 Elstertrebnitz, Gutachten Nr. 19316-1; Chemnitz, 09.11.2016.  weitere Literatur siehe Literaturverzeichnis

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2. BESCHREIBUNG UND BEWERTUNG DER VORAUSSICHTLICHEN UMWELTAUSWIRKUNGEN DER PLANUNG

Da die verbindliche Bauleitplanung nichts anderes bewirkt, als die Veränderung des bau- planungsrechtlichen Zulässigkeitsrahmens, ist bei der Bewertung der voraussichtlichen Umweltauswirkungen der Bauleitplanung die Entwicklung des Bestandes bei Ausnutzung des sich aus dem Plan ergebenden Zulässigkeitsrahmes im Vergleich zur Ausnutzung des bisher gegebenen Zulässigkeitsrahmens zu betrachten. [FRENK, 2006] In der nachfolgenden Flächenbilanz werden der Planung daher neben der aktuellen Be- standssituation insbesondere auch die Flächenausweisungen des Bebauungsplanes (1. Änderung) gegenübergestellt, wobei zu berücksichtigen ist, dass der Teil des Flurstü- ckes 214/2 welcher bisher nicht mit im Geltungsbereich des B-Planes (1. Änderung) lag, nunmehr mit in den Umgriff der 2. Änderung mit aufgenommen wurde. Bemerkenswert ist, dass der alte Bebauungsplan zahlreiche zeichnerische Mängel und un- bestimmte Festsetzungen aufweist, die eine strenge Auslegung nicht zulassen und die Flä- chenbilanzierung erschweren. Im Bereich der geplanten zweiten Änderungen, wird im rechtskräftigen Bebauungsplan eine private Grünfläche ausgewiesen, welche zu 50 % als Sukzessionsfläche belassen werden soll und zu 50 % „vom Bauträger/Grundstückseigentümer herzurichten“ ist.

Unter Berücksichtigung des aktuellen Bestandes und des rechtskräftigen Bebauungsplanes ergibt sich folgende Flächenbilanz.

Tabelle1: Flächenbilanz Fläche in Anteil in Bestand 2020 m² % vollversiegelte Flächen; Gebäude 146 3,8 Summe befestigte Flä- teilversiegelte Fläche; Pflaster 120 3,1 chen: 266 m² (7 %) Hausgarten 923 23,9 Wiese 1.954 50,7 ausdauernde Ruderalfluren und nitrophile Gras - und Krautfluren 141 3,7 Gebüsche; Gehölzgruppe 571 14,8 gesamt: 3.855 100,0

Fläche in Anteil in Bestand rechtskräftiger Bebauungsplan m² % rechtskräftiger Bebauungsplan: private Grünfläche (Sukzession) 1.690 43,8 private Grünfläche (gärtnerisch gestaltet) 1.690 43,8 neu hinzugekommene Fläche (Übernahme aus Bestand 2020): vollversiegelte Flächen; Gebäude 133 2,47 Summe befestigte Flä- teilversiegelte Fläche; Pflaster 103 1,91 chen: 236 m² ( 4,38 %) Hausgarten 234 4,34 Gebüsche; Gehölzgruppe 6 0,11 gesamt: 3.855 100,0

Fläche in Anteil in Planung m² % Verkehrsfläche besonderer Zweckbestimmung 470 12,2 überbaubare Grundstücksfläche 1.281 33,2 Summe befestigte Flä- Versorgungsanlage; Stellplatz für Sammelcontainer 48 1,2 chen: 1.799 m² ( 46,7 %) nicht überbaubare Grundstücksfläche 2.056 53,3 gesamt: 3.855 100,0

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In den nachfolgenden Kapiteln 2.1 bis 2.11 werden die mit der Realisierung der Planung verbundenen Umweltauswirkungen auf die einzelnen Schutzgütern dargestellt.

2.1. Pflanzen, Tiere und biologische Vielfalt

Am 18.03.2020 erfolgte im Untersuchungsgebiet eine flächendeckende Biotopkartierung. Die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme sind im Plan 1, welcher sich in der Anlage 3 der vorliegenden Arbeit befindet, dargestellt.

 vollversiegelte Flächen / Gebäude Auf dem Flurstück 214/2 steht ein Wohn- sowie mehrere Nebengebäude (Schuppen).

 teilversiegelte Flächen (Pflaster) Zuwegungen zum Wohngrundstück sowie Flächen zwischen den Gebäuden wurden gepflastert.

 Haus- bzw. Vorgarten Auf dem Flurstück 214/2 befindet sich ein Hausgarten bzw. an der östlichen Seite des Wohngebäudes ein Vorgarten. Charakteristisch sind mit Obstbäumen und Ziergehölzen bestandene Wiesen- und Rasenflä- chen.

 Wiese Teilflächen auf den Flurstücken 214/6 werden als Wiese/Dauergrünland genutzt. Vorkommende Pflanzenarten sind (vgl. Aufnahmefläche 1 im Plan 1): Centaurea jacea - Wiesenflockenblume Geranium pyrenaicum - Pyrenäenstorchschnabel Trifolium repens - Weißklee Achillea millefolium - Gemeine Schafgarbe Arrhenatherum elatius - Glatthafer Lolium perenne - Deutsches Weidelgras Veronica hederifolia - Efeuehrenpreis Cerastium holosteoides - Gemeines Hornkraut Elymus repens - Quecke Galium mollugo - Wiesenlabkraut Trifolium incarnatum - Inkarnatklee Rumex acetosa - Wiesensauerampfer Ranunculus repens - Kriechender Hahnenfuß Narcissus spec. - Narzisse Dactylis glomerata - Gemeines Knaulgras Anthriscus sylvestris - Wiesenkerbel Vicia sepium - Zaunwicke Galanthus nivalis - Schneeglöckchen Taraxacum officinale - Löwenzahn Tanacetum vulgare - Rainfarn Plantago lanceolata - Spitzwegerich Lamium maculatum - Gefleckte Taubnessel Solidago canadensis - Kanadische Goldrute Artemisia vulgaris - Gemeiner Beifuß Draba verna - Frühlings-Hungerblümchen Matricaria inodora - Falsche Kamille Plantago media - Mittelwegerich

 ausdauernde Ruderalfluren und nitrophile Gras- und Krautfluren Zwischen zwei Gehölzgruppen entlang der südöstlichen Flurstücksgrenze des Flurstücks 214/6 hat sich eine Brennesselflur bzw. eine nitrophile Gras- und Krautflur etabliert. Charakteristische Pflanzenarten sind (vgl. Aufnahmefläche 2 im Plan 1): Urtica dioica - Große Brennessel Galium aparine - Klettenlabkraut Veronica hederifolia - Efeuehrenpreis Bromus hordeaceus - Weiche Trespe Geranium pyrenaicum - Pyrenäenstorchschnabel Potentilla reptans - Kriechendes Fingerkraut Ficaria verna - Frühlingsscharbockskraut Pastinaca sativa - Pastinak

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Narcissus spec. - Narzisse Bromus inermis - Unbegrannte Trespe Arrhenatherum elatius - Glatthafer Dactylis glomerata - Gemeines Knaulgras Elymus repens - Quecke Lysimachia nummularia - Pfennig-Gilbweiderich Ranunculus repens - Kriechender Hahnenfuß Rumex acetosa - Wiesensauerampfer

 Gebüsche; Gehölzgruppen Im Plangebiet befinden sich mehrere Gebüsche bzw. Gehölzgruppen aus jungen Laubgehölzen, welche in der Tabelle 2 näher beschrieben sind. Eine Baum-Strauchhecke an der nordwestlichen Plangebiets- grenze wurde diesem Biotoptyp ebenfalls mit zugeordnet.

 Einzelgehölze Einzelgehölze konzentrieren sich vorwiegend auf den Hausgarten. Alle im Plangebiet wurden bei der Ortsbegehung erfasst und sind in der nachfolgenden Tabelle detailliert beschrieben und im Plan 1 lagemäßig dargestellt. Einzelgehölze, welche im Hausgarten standen, konnten nur vom Zaun aus beurteilt werden.

Tabelle 2: Einzelgehölze sowie Gehölzgruppen und Gebüsche innerhalb des Plangebietes lfd. Art Stamm-Ø Höhe in m Kronen-Ø Bemerkung Nr. in 1,30 m in m Höhe in cm 1 Objektnummer ist aufgrund geänderten

Plangebietsumgriff nicht belegt 2 Kulturpflaume (Prunus domes- Gebüsch tica),Gewöhnliche Esche bis 8 bis 6 (Fraxinus excelsior), Wilde Rose (Rosa spec.) 3 Objektnummer ist aufgrund geänderten 4 Plangebietsumgriff nicht belegt 5 Europäischer Pfeifenstrauch ? Großstrauch; Art von der Grundstücks- 5 5 (Philadelphus coronari us) grenze nicht genau zu erkennen 6 Waldkiefer (Pinus sylvestris) 25 8 6 gekappte Krone 7 Forsythie (Forsythia x interme- Großstrauch 2,5 4 dia) 8 Europäischer Pfeifenstrauch ? Großstrauch; Art von der Grundstücks- 5 6 (Philadelphus coronari us) grenze nicht genau zu erkennen 9 Kirschpflaume (Prunus Großstrauch 6 6 cerasifera) 10 Europäischer Pfeifenstrauch ? Großstrauch; Art von der Grundstücks- 5 5 (Philadelphus coronari us) grenze nicht genau zu erkennen 11 Waldkiefer (Pinus sylvestris) 30 12 7 12 Haselnuss (Corylus avellana) 8 7 Großstrauch 13 Haselnuss (Corylus avellana) 6 6 Großstrauch 14 Blau -Fichte (Picea pungens) 30;35 14 5 gabelt sich bei 30cm 15 Scheinzypresse (Chamae- abgängig 23 9 3 cyparis spec.) 16 Bergkiefer (Pinus mugo) 25 5 4 17 Flieder (Syringa vulgaris) 4 3,5 Großstrauch 18 Wacholder (Juniperus commu- Stamm nicht einsehbar 5 1,5 nis) 19 Forsythie (Forsythia x interme- Großstrauch 3 1,5 dia) 20 Kulturbirne (Pyrus communis) 9 8 Stamm nicht einsehbar 21 Lebensbaum (Thuja spec.) 7 2 Stamm nicht einsehbar 22 Süß-Kirsche (Prunus avium) vermutlich Baumhöhlen; Stamm nicht 12 8 einsehbar 23 Kulturbirne (Pyrus communis) 30 10 7 24 Kirschpflaume (Prunus Großstrauch 9 8 cerasifera) 25 Kirschpflaume (Prunus 10 7 4 cerasifera) 26 Gewöhnliche Esche (Fraxinus im Zaun eingewachsen 19;20 12 7 excelsior) 27 Kulturbirne (Pyrus communis) 20 7 5 trockene Äste 28 Lebensbaum (Thuja spec.) 5 3 29 Kulturapfel (Malus domestica) 26 8 7

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lfd. Art Stamm-Ø Höhe in m Kronen-Ø Bemerkung Nr. in 1,30 m in m Höhe in cm 30 Schwarzer Holunder (Sambu- Großstrauch 4 4 cus nigra) 31 Schwarzer Holunder (Sambu- Großstrauch 3 3 cus nigra) 32 Kirschpflaume (Prunus Gebüsch 8 7 cerasifera) 33 Kulturpflaume (Prunus domes- Starkast ausgebrochen; viele trockene 30 10 8 tica) Äste; Nistkasten 34 Lebensbaum (Thuja spec.) 4 0,8 35 Gewöhnliche Esche (Fraxinus Zaun eingewachsen 18 12 7 excelsior) 36 Kulturpflaume (Prunus domes- Gebüsch tica); Hänge-Birke (Betula 5 pendula) 37 Korkenzieher-Weide (Salix gabelt sich an der Basis 12;13 5 4 matsudana 'Tortuosa' ) 38 Gewöhnliche Esche (Fraxinus Gehölzgruppe excelsior), Vogel-Kirsche bis 10 9 (Prunus avi um) 39 Esche (Fraxinus excelsior), Gehölzgruppe Kirschpflaume (Prunus bis 20 bis 8 cerasifera) 40 Vogel -Kirsche (Prunus avi um) bis 25 bis 16 Gehölzgruppe 41 Kulturpflaume (Prunus domes- Baum-Strauchhecke tica), Wilde Rose (Rosa spec.), Blutroter Hartriegel (Cornus sanguinea), Weiß- bis 15 bis 10 dorn (Crataegus monogyna), Kulturapfel (Malus domestica), Traubenkirsche (Prunus padus) 42 Wilde Rose (Rosa spec.), Ge- Gehölzgruppe wöhnliche Traubenkirsche 15 8 (Prunus padus), Kulturpflaume (Prunus domestica) 43 Kirschpflaume (Prunus Gebüsch bis 5 3 cerasifera)

Legende zur Tabelle 2: Großstrauch Gebüsch; Gehölzgruppe; Baum-Strauch-Hecke abgängiger Baum Baum, der vermutlich (von der Grundstücksgrenze nicht zweifelsfrei einsehbar) die Kri- terien für ein geschütztes Biotop nach § 21 SächsNatSchG erfüllt (höhlenreicher Ein- zelbaum)

Im Zuge der Gehölzerfassung wurden die Bäume auf das Vorhandensein von Strukturen untersucht, die eine besondere Eignung als Tierlebensraum vermuten lassen. Im Ergebnis ist festzustellen, dass an der Süßkirsche Nr.22 ein Vorhandensein von Baumhöhlen bei der Baumbestandsaufnahme von der Grundstücksgrenze aus vermutet wurde, sicher war dies vom Zaun aus nicht einzusehen. Weitere Gehölze mit artenschutzrechtlich relevanten Strukturen wie Spalten, Risse oder Baumhöhlen konnten nicht kartiert werden, ein Vorkom- men dieser ist aber innerhalb des Hausgartens nicht auszuschließen (dieser konnte bei den Ortsbegehungen nicht betreten werden).

Im Ergebnis der Bestandsaufnahmen steht fest: Besonders oder streng geschützte Pflanzenarten oder Pflanzen die in der Roten Liste Deutschlands/ Sachsens geführt werden, kommen innerhalb des Plangebietes nicht vor.

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Tiere

Brutvogelkartierung 2020

Am 15.04., 07.05., 26.05. und 25.06.2020 erfolgte je eine Begehung jeweils in den Vormittagsstunden im Plangebiet. Das eingezäunte Grundstück konnte nur von außerhalb eingesehen werden. Dabei wurden alle Vogelarten registriert, die sich innerhalb oder in den Randlagen des Gebietes aufhielten oder jenes überflogen. Besonderes Augenmerk galt dem Revierverhalten, damit der Bestand an Brutvögeln möglichst genau ermittelt werden konnte. Die Kartierung erfolgte gemäß den "Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands". Die Erfassungen wurden durch den Ornithologen Herrn Rainer Ulbrich durchgeführt. Die einzig sicheren Nachweise einer Reproduktion konnten für Blaumeise und Haussper- ling erbracht werden. Dabei kann sich der eigentliche Niststandort auch außerhalb des Pro- jektgebietes befunden haben. Insgesamt wurden 23 Vogelarten kartiert. Davon 20, welchen das Plangebiet Brutmöglichkeiten bieten könnte. 13 Vogelarten aus dieser Liste zeigten in dem Plangebiet bzw. knapp außerhalb Revierverhalten bzw. einen höheren Brutstatus.

Insgesamt kann mit 6-19 Vogelbrutpaaren gerechnet werden, welche sich in dem umfriedeten südöstlichen Teil und den anschließenden Gebüschen konzentrieren. Die Wiese und die teilversiegelte Fläche im Norden bieten kaum Nistmöglichkeiten.

Folgende Vogelarten konnten nachgewiesen werden:

Tabelle 3: Innerhalb des Plangebietes im Frühjahr 2020 nachgewiesene Brutvögel bzw. registrierte Nah- rungsgäste und Überflieger Art Art viere viere status status Status/Bemerkungen Status/Bemerkungen Anzahl der Brutpaare/Re- der Anzahl höchster ermittelter Brut- ermittelter höchster ermittelte bzw. geschätzte geschätzte bzw. ermittelte

Mauersegler (Apus apus) 0 Überflieger/Nahrungsgast 0 Ringeltaube (Columba palumbus) B4 wahrscheinlicher Brutvogel 1 Graureiher (Ardea cinerea) 0 Überflieger 0 Buntspecht (Dendrocopos major) A1 möglicher Brutvogel ohne Revierverhalten 0 bis 1 Elster (Pica pica) A1 möglicher Brutvogel ohne Revierverhalten 0 Rabenkrähe (Corvus corone) Überflieger/Nahrungsgast; Brutvogel auf 0 Gittermast nahe Projektgebiet. 0 Blaumeise (Cyanistes caeruleus) C12 sicherer Brutvogel 1 bis 2 Kohlmeise (Parus major) A2 möglicher Brutvogel mit Revierverhalten 1 bis 2 Rauchschwalbe (Hirundo rustica) 0 Überflieger 0 Fitis (Phylloscopus trochilus) A2 möglicher Brutvogel mit Revierverhalten 0 bis 1 Zilpzalp (Phylloscopus collybita) A2 möglicher Brutvogel mit Revierverhalten 0 bis 1 Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) B4 wahrscheinlicher Brutvogel 1 bis 2 Gartengrasmücke (Sylvia borin) A2 möglicher Brutvogel mit Revierverhalten 0 bis 1 Dorngrasmücke (Sylvia communis) A2 möglicher Brutvogel mit Revierverhalten 0 bis 1 Sommergoldhähnchen (Regulus igni- capilla) A2 möglicher Brutvogel mit Revierverhalten 0 bis 1 Star (Sturnus vulgaris) 0 Überflieger 0

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Art Art viere viere status status Status/Bemerkungen Status/Bemerkungen Anzahl der Brutpaare/Re- der Anzahl höchster ermittelter Brut- ermittelter höchster ermittelte bzw. geschätzte geschätzte bzw. ermittelte Amsel (Turdus merula) 0 Überflieger/Nahrungsgast 0 wahrscheinlicher Brutvogel Hausrotschwanz (Phoenicurus Der Nistplatz konnte wegen der Unzugäng- B4 1 ochruros) lichkeit des eingezäunten Geländes nicht ermittelt werden. sicherer Brutvogel Die Nistplätze konnte wegen der Unzu- Haussperling (Passer domesticus) C14b 1 bis 2 gänglichkeit des eingezäunten Geländes nicht ermittelt werden. Bachstelze (Motacilla alba) A1 möglicher Brutvogel ohne Revierverhalten 0 bis 1 Buchfink (Fringilla coelebs) A2 möglicher Brutvogel mit Revierverhalten 0 bis 1 Grünfink (Carduelis chloris) A2 möglicher Brutvogel mit Revierverhalten 0 bis 1 Stieglitz (Carduelis carduelis) 0 Überflieger 0 Der Gefährdungsstatus der Arten ist in der Tabelle 4 dokumentiert.

Legende zu Tabelle 3: Status der nachgewiesenen Vogelarten im Plangebiet

Die Angaben erfolgen nach folgendem international üblichen Schema: Status (A = möglicher, B = wahrscheinlicher, C = sicherer BV ) A 1 Art zur Brutzeit im möglichen Bruthabitat festgestellt 2 singendes, trommelndes oder balzendes Männchen zur Brutzeit im mögli- chen Bruthabitat festgestellt B 3 Paar zur Brutzeit in geeignetem Bruthabitat festgestellt 4 Revierverhalten (Gesang, Kämpfe mit Reviernachbarn etc.) an mind. 2 Ta- gen im Abstand von mind. 7 Tagen am selben Ort lässt ein dauerhaft besetz- tes Revier vermuten 5 Balzverhalten (Männchen und Weibchen) festgestellt 6 Altvogel sucht einen wahrscheinlichen Nestplatz auf 7 Warn- oder Angstrufe von Altvögeln oder anderes aufgeregtes Verhalten, das auf ein Nest oder Junge in der näheren Umgebung hindeutet 8 Brutfleck bei gefangenem Altvogel festgestellt 9 Nest - oder Höhlenbau, Anlage einer Nistmulde u.ä. beobachtet C 10 Ablenkungsverhalten oder Verleiten (Flügellahmstellen) beobachtet 11a Benutztes Nest aus der aktuellen Brutperiode gefunden 11b Eischalen geschlüpfter Jungvögel aus der aktuellen Brutperiode gefunden 12 Eben flügge Jungvögel (Nesthocker) oder Dunenjunge (Nestflüchter) festge- stellt 13a Altvögel verlassen oder suchen einen Nestplatz auf. Das Verhalten der Alt- vögel deutet auf ein besetztes Nest hin, das jedoch nicht eingesehen werden kann (hoch oder in Höhlen gelegene Nester) 13b Nest mit brütendem Altvogel entdeckt 14a Altvogel trägt Kotsack von Nestling weg 14b Altvogel mit Futter für die nicht -flüggen Jungen beobachtet 15 Nest mit Eiern entdeckt 16 Junge im Nest gesehen oder gehört

Die nachfolgende Abbildung gibt eine Übersicht zu registrierten Brutvögeln im Plangebiet und in dessen unmittelbaren Umfeld.

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Abb.2: Ergebnisse der Geländebegehungen zu Brutvögeln

Legende zur Abbildung 2: 1sM: 1 singendes Männchen; weitere Planzeichen vgl. Legende zu Plan 1 in Anlage 3

Alle im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Brutvögel sind besonders geschützt nach §7 Abs.2 Ziff.13 BNatSchG. Keine der als Brutvögel nachgewiesenen Arten ist streng ge- schützt nach §7 Abs.2 Ziff. 14. Fünf der nachgewiesenen Brutvögel stehen auf der Vor- warnliste (keine Gefährdungskategorie) der Roten Liste Sachsens. Bei allen der innerhalb des Untersuchungsgebietes und im unmittelbaren Umfeld nachgewiesenen Brutvögel han- delt es sich laut der Tabelle „In Sachsen auftretende Vogelarten des LfULG vom 30.03.2017 um häufige Brutvogelarten. Vogelarten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeu- tung wurden bei der Brutvogelkartierung 2020 nicht als Brutvogel nachgewiesen .

Datenrecherche und Potentialabschätzung

Zur Untersuchung des Vorkommens von Tierarten erfolgte neben der durchgeführten Brut- vogelkartierung eine Auswertung der Multi-Base-Artdatenbank [LRA Landkreis Leipzig; 02.03.2020] . Es wurden alle nachgewiesen Tierarten in der Multi-Base Datenbank für einen eng gefass- ten Betrachtungsraum und alle Fundpunkte der Artengruppe Vögel und Fledermäuse für einen weit gefassten Betrachtungsraum (entspricht Teilen des MTBQ 4839 NW bis zur Lan- desgrenze) abgefragt. Die Lage der beiden Betrachtungsräume geht aus der nachfolgenden Abbildung (ohne Maßstab) hervor:

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weit gefasster Be- trachtungsraum

eng gefasster Be- trachtungsraum

Abb. 3: Enger und weit gefasster Betrachtungsraum der Artabfrage aus der Multi-Base-Da- tenbank, ohne Maßstab.

112 Vogelarten mit Brutstatus konnten durch den Multi-Base Datenbankauszug im weit und im eng gefassten Betrachtungsraum nachgewiesen werden. Im Folgenden sind alle im Multi-Base-Datenbankauszug enthaltenen Vögel aufgelistet, wo- bei die Zahl in der Spalte „Quelle“ Aufschluss auf die Art des Nachweises gibt (vgl. Erläu- terung am Tabellenende). Die 112 durch den Multi-Base-Datenbankauszug nachgewiesenen Brutvogelarten wurden hinsichtlich ihres potentiellen Vorkommens innerhalb des Plangebietes im Zuge der Brut- vogelkartierung durch den Ornithologen Rainer Ulbrich geprüft. Dabei wurde festgestellt, dass ein Vorkommen von etwa 57 Prozent der Arten aufgrund fehlender Habitateignung des Plangebietes ausgeschlossen werden konnte. So finden beispielsweise Vögel des Of- fenlandes oder Vögel die an größere Schilfbestände gebunden sind sowie Großvogelarten wie Mäusebussard, Rot- und Schwarzmilan keine geeigneten Habitate vor. Von den 112 Brutvogelarten konnten 64 Arten unter diesen Gesichtspunkten abgeschichtet werden. Die potentiell im Plangebiet möglichen oder nachgewiesenen Brutvögel sind in Ta- belle 4 grün, gelb oder orange markiert.

Tabelle 4: Im Multi-Base-Datenbankauszug nachgewiesene Brutvögel innerhalb des weit gefassten und zum Teil auch innerhalb des eng gefassten Betrachtungsraumes EG- RL VO 79/409 BNatS Ist ein Brüten innerhalb des Plangebietes Name RLS RLD Quelle 338/ EWG chG potentiell möglich? 97 Anh. Acrocephalus 1) Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. arundinaceus s n n 6) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. (Drosselrohrsänger) 10) Acrocephalus In den Krautbereichen der Wiese sind Bruten palustris b n n 1) möglich. (Sumpfrohrsänger) 1) Acrocephalus scirpaceus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b n n 6) (Teichrohrsänger) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 10)

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EG- RL VO 79/409 BNatS Ist ein Brüten innerhalb des Plangebietes Name RLS RLD Quelle 338/ EWG chG potentiell möglich? 97 Anh. Aegithalos caudatus Bruten sind vor allem im Bereich des Gartens b n n 1) (Schwanzmeise) möglich. Alauda arvensis Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b V 3 1) (Feldlerche) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Alcedo atthis Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 2) X s 3 n (Eisvogel) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Alopochen aegyptiacus Bruten sind in deckungsreichen Abschnitten im g nb nb 1) (Nilgans) Gesamtgebiet möglich. Anas platyrhynchos Bruten sind in deckungsreichen Abschnitten im b n n 1) (Stockente) Gesamtgebiet möglich. Anthus campestris Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) X s 2 1 (Brachpieper) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 6) Anthus pratensis Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b 2 2 1) (Wiesenpieper) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Anthus trivialis Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b 3 3 1) (Baumpieper) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Apus apus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b n n (Mauersegler) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 16) Ardea cinerea Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 10) b n n (Graureiher) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 16) Asio otus Bruten sind vor allem in den Nadelgehölzen 1) X s n n (Waldohreule) des Gartens möglich. 8) Aythya ferina Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b 3 n 1) (Tafelente) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Aythya fuligula Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b n n 2) (Reiherente) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Bubo bubo Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s V n 7) (Uhu) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Buteo buteo Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s n n 1) (Mäusebussard) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Carduelis cannabina Bruten in entsprechenden Gehölzen sind b V 3 1) (Bluthänfling) wahrscheinlich. Carduelis carduelis Bruten in entsprechenden Gehölzen sind 1) b n n (Stieglitz) wahrscheinlich. 16) Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten Carduelis chloris 1) b V n in entsprechenden Gehölzen sind wahrschein- (Grünfink) 14) lich. Caprimulgus europaeus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s 2 3 2) (Ziegenmelker) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Certhia brachydactyla b n n Das Habitat ist suboptimal. 1) (Gartenbaumläufer) Charadrius dubius Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) s n n (Flussregenpfeifer) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Circus aeruginosus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) X X s n n (Rohrweihe) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Coccothraustes coc- cothraustes b n n Bruten sind unwahrscheinlich. 1) (Kernbeißer) Columba livia f. domestica Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b nb nb 1) (Straßentaube) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Als wahrscheinlicher Brutvogel nachgewiesen. Columba palumbus 1) b n n Bruten sind vor allem auf den Nadelgehölzen (Ringeltaube) 13) wahrscheinlich. 1) Corvus corax Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b n n 4) (Kolkrabe) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 8) Corvus corone Das Projektgebiet befindet sich außerhalb der cornix b n n 1) Verbreitungsgrenze der Art. (Nebelkrähe) Corvus corone corone 1) b n n Bruten auf höheren Bäumen sind möglich. (Rabenkrähe) 16) Corvus frugilegus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 3) b 2 n (Saatkrähe) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 8) Corvus monedula Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b 3 n 1) (Dohle) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Coturnix coturnix Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 3) b n V (Wachtel) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 4) Crex crex Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s 2 2 2) (Wachtelkönig) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen.

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EG- RL VO 79/409 BNatS Ist ein Brüten innerhalb des Plangebietes Name RLS RLD Quelle 338/ EWG chG potentiell möglich? 97 Anh. Cuculus canorus Da innerhalb des Projektgebietes Wirtsarten b 3 V 1) (Kuckuck) vorhanden sind, ist eine Reproduktion möglich. Als sicherer Brutvogel nachgewiesen. Bruten 1) Cyanistes caeruleus b n n innerhalb des eingezäunten Grundstückes sind 4) (Blaumeise) wahrscheinlich. 12) Cygnus olor Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b n n (Höckerschwan) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 4) Delichon urbicum Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b 3 V (Mehlschwalbe) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 4) 1) Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. In evtl. Dendrocopos major 4) b n n vorhandenen Baumhöhlen innerhalb des Gar- (Buntspecht) 10) tens sind Bruten möglich. 15) Dryobates minor In evtl. vorhandenen Baumhöhlen innerhalb b n V 1) (Kleinspecht) des Gartens sind Bruten möglich. 1) Emberiza calandra Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. s V V 7) (Grauammer) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 10) Bruten in den Bereichen der Gebüsche im Mit- 1) Emberiza citrinella b n V telteil und der Hecke entlang des Radweges 6) (Goldammer) sind wahrscheinlich. 10) Emberiza hortulana Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 3) X s 3 3 (Ortolan) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 4) Emberiza Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. schoeniclus b n n 1) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. (Rohrammer) Erithacus rubecula 1) b n n Bruten innerhalb des Gartens sind möglich. (Rotkehlchen) 4) Falco tinnunculus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) X s n n (Turmfalke) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 4) Ficedula hypoleuca In evtl. vorhandenen Baumhöhlen innerhalb b V 3 1) (Trauerschnäpper) des Gartens sind Bruten möglich. 1) Fringilla coelebs Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten b n n 4) (Buchfink) innerhalb des Gartens sind wahrscheinlich. 14) Fulica atra Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b n n 1) (Bläßralle/ Bleßralle) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Gallinula chloropus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. s V V 7) (Teichralle/ Teichhuhn) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Garrulus glandarius 1) b n n Bruten innerhalb des Gartens sind möglich. (Eichelhäher) 4) 1) Hippolais icterina Bruten sind vor allem in den Gebüschen des b V n 6) (Gelbspötter) Zentralteiles wahrscheinlich. 10) Hirundo rustica Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b 3 3 (Rauchschwalbe) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 16) Jynx torquilla Bruten sind unwahrscheinlich, im Bereich des 1) s 3 2 (Wendehals) Gartens jedoch nicht ganz auszuschließen. 6) 1) Lanius collurio Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X b n n 7) (Neuntöter/Rotrückenwürger) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 10) Lanius excubitor Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) s 2 2 (Raubwürger) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Larus argentatus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b R n (Silbermöwe) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 6) Larus canus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b n n (Sturmmöwe) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Locustella fluviatilis b n n Bruten sind unwahrscheinlich. 2) (Schlagschwirl) Bruten sind unwahrscheinlich, im Bereich der Locustella naevia b n 3 Gebüsche im Zentralteil aber nicht auszu- 1) (Feldschwirl) schließen. Lullula arborea Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s 3 V 1) (Heidelerche) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Luscinia megarhynchos Bruten im Bereich des Gartens und der Gebü- 1) b n n (Nachtigall) sche im Zentralteil sind wahrscheinlich. 9) Milvus migrans Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) X s n n (Schwarzmilan) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 11) 1) Milvus milvus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X X s n V 7) (Rotmilan) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 8)

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EG- RL VO 79/409 BNatS Ist ein Brüten innerhalb des Plangebietes Name RLS RLD Quelle 338/ EWG chG potentiell möglich? 97 Anh. Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten 1) Motacilla alba b n n innerhalb des eingezäunten Grundstückes sind 4) (Bachstelze) wahrscheinlich. 15) Motacilla flava Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b V n (Schafstelze) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Muscicapa striata Das Habitat ist suboptimal. Bruten im Bereich b n n 1) (Grauschnäpper) des Gartens sind jedoch nicht auszuschließen. Oenanthe oenanthe Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b 1 1 (Steinschmätzer) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Oriolus oriolus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b V V 1) (Pirol) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Panurus biarmicus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b R n 6) (Bartmeise) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten 1) Parus major b n n innerhalb des eingezäunten Grundstückes sind 4) (Kohlmeise) wahrscheinlich. 14) Parus montanus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b n n (Weidenmeise) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 4) Parus palustris Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b n n 1) (Sumpfmeise) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Ein futtertragender Altvogel wurde im Plange- 1) Passer domesticus b V V biet nachgewiesen. Bruten an den Gebäuden 8) (Haussperling) sind möglich. 12) Passer montanus Bruten innerhalb des eingezäunten Grundstü- 1) b n V (Feldsperling) ckes sind wahrscheinlich. 4) Perdix perdix Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b 1 2 1) (Rebhuhn) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 1) Phasianus colchicus Bruten im gebüschreichen Zentralteil sind b nb N 4) (Fasan) möglich. 10) Als wahrscheinlicher Brutvogel knapp außer- Phoenicurus ochruros 1) b n n halb des Plangebietes nachgewiesen. Bruten (Hausrotschwanz) 13) in den Gebäuden sind wahrscheinlich. Phoenicurus phoenicurus Bruten innerhalb des eingezäunten Grundstü- b 3 n 1) (Gartenrotschwanz) ckes sind möglich. Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten Phylloscopus collybita 1) b n n in den gehölzbestandenen Bereichen sind (Zilpzalp) 14) wahrscheinlich. Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten Phylloscopus trochilus 1) b V n im zentralen verbuschten Bereich sind wahr- (Fitis) 14) scheinlich. Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten 1) Pica pica b n n sind vor allem auf höheren Nadelgehölzen 4) (Elster) möglich. 15) Picus canus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s n 2 6) (Grauspecht) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 1) Picus viridis Bruten innerhalb des eingezäunten Grundstü- s n n 4) (Grünspecht) ckes sind möglich. 10) Podiceps cristatus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 2) b n n (Haubentaucher) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Poranza poranza Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s 1 1 1) (Tüpfelsumpfhuhn) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Prunella modularis Bruten im gebüschreichen Zentralteil sind b n n 1) (Heckenbraunelle) möglich. Rallus aquaticus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b V V 2) (Wasserralle) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Regulus ignicapillus Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten 3) b n n (Sommergoldhähnchen) in den Nadelgehölzen sind wahrscheinlich. 14) Remiz pendulinus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b V n (Beutelmeise) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Riparia riparia Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) s n V (Uferschwalbe) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Saxicola rubetra Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b 2 2 (Braunkehlchen) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Saxicola torquata Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 1) b n n (Schwarzkehlchen) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 7) Serinus serinus Bruten innerhalb des eingezäunten Grundstü- b n n 1) (Girlitz) ckes sind wahrscheinlich.

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EG- RL VO 79/409 BNatS Ist ein Brüten innerhalb des Plangebietes Name RLS RLD Quelle 338/ EWG chG potentiell möglich? 97 Anh. Sitta europaea Bruten innerhalb des eingezäunten Grundstü- b n n 1) (Kleiber) ckes sind möglich. Streptopelia decaocto Bruten innerhalb des eingezäunten Grundstü- 1) b n n (Türkentaube) ckes sind möglich. 4) Streptopelia turtur Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b 3 2 1) (Turteltaube) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Strix aluco Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s n n 1) (Waldkauz) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 1) Sturnus vulgaris Bruten in evtl. vorhandenen Baumhöhlen und b n 3 4) (Star) an den Gebäuden sind wahrscheinlich. 16) 1) Als wahrscheinlicher Brutvogel nachgewiesen. Sylvia atricapilla 6) b n n Bruten in den gehölzbestandenen Bereichen (Mönchsgrasmücke) 10) sind wahrscheinlich. 13) Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten Sylvia borin 1) b V n sind vor allem in dem Gebüschbestand im (Gartengrasmücke) 14) Zentralteil wahrscheinlich. Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten Sylvia communis 1) b V n im Bereich der Gebüsche im Zentralteil sind (Dorngrasmücke) 14) möglich. Sylvia curruca Bruten sind vor allem in dem Gebüschbestand b V n 1) (Klappergrasmücke) im Zentralteil möglich. 1) Sylvia nisoria Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s V 3 7) (Sperbergrasmücke) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 10) Tachybaptus ruficollis Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. 2) b V n (Zwergtaucher) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. 6) Troglodytes troglodytes Bruten innerhalb des eingezäunten Grundstü- 1) b n n (Zaunkönig) ckes sind möglich. 4) Als möglicher Brutvogel nachgewiesen. Bruten 1) Turdus merula b n n in entsprechenden Gehölzen oder an Gebäu- 4) (Amsel) den sind wahrscheinlich. 16) Turdus philomelos Bruten in entsprechenden Gehölzen oder an 1) b n n (Singdrossel) Gebäuden sind möglich. 4) Turdus pilaris b n n Bruten sind unwahrscheinlich. 1) (Wacholderdrossel) Turdus viscivorus Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. b n n 3) (Misteldrossel) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen. Tyto alba Im Projektgebiet existieren keine Habitate bzw. X s 2 n 1) (Schleiereule) Strukturen, die ein Brüten ermöglichen.

Legende zu Tabelle 4: Relevante Brutvogelarten, die in Anlehnung an die Tabelle „in Sachsen auftretender Vogelarten“ als Vogelar- ten mit hervorgehobener artenschutzrechtliche r Bedeutung einzustufen sind. Relevante Brutvogelarten, die in Anlehnung an die Tabelle „in Sachsen auftretender Vogelarten“ als häufige Vogelarten ohne hervorgehobene artenschutzrechtliche Bedeutung einzustufen sind. Vogelart kann zwar potentiell vorkommen, ist aber weder besonders noch streng geschützt nach BNatSchG und unterliegt deshalb nicht den Verbotstatsbeständen des § 44 BNatSchG Relevante Brutvogelarten, die in Anlehnung an die Tabelle „in Sachsen auftretender Vogelarten“ als häufige Name Vogelarten ohne hervorgehobene artenschutzrechtliche Bedeutung einzustufen sind und bei der Brutvogel- kartierung 2020 mit Brutstatus nachgewiesen werden konnten.

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Neben den oben genannten Brutvogelarten konnten durch den Multi-Base-Datenbankaus- zug noch folgende Zug- und Rastvögel nachgewiesen werden.

Tabelle 5: Im Multi-Base-Datenbankauszug nachgewiesene Zug- und Rastvögel innerhalb des weit ge- fassten und zum Teil auch innerhalb des eng gefassten Betrachtungsraumes EG- RL VO 79/409 BNatS Name RLS RLD Quelle 338/ EWG chG 97 Anh. Falco columbarius X s n n 4) (Merlin) Fringilla montifringilla b nb R 4) (Bergfink) Phalacrocorax carbo 4) b n n (Kormoran) 8) Pyrrhula pyrrhula b n n 4) (Gimpel) Tringa ochropus s R n 4) (Waldwasserläufer) Vanellus vanellus s 1 2 4) (Kiebitz)

Quellen: Angaben zur Verbreitung im und in der näheren Umgebung des Plangebietes: 1) STEFFENS , R.; NACHTIGALL , W.; RAU , S., TRAPP , H. & ULBRICHT , J.(2013), Brutvögel in Sachsen (Brutvogelatlas), LfULG, hier nachgewiesene sicherer Brutvögel im Quadranten 4839 NW im Kartierzeitraum 2004-2007. 2) STEFFENS , R.; NACHTIGALL , W.; RAU , S., TRAPP , H. & ULBRICHT , J.(2013), Brutvögel in Sachsen (Brutvogelatlas), LfULG, hier nachgewiesene wahrscheinliche Brutvögel im Quadranten 4839 NW im Kartierzeitraum 2004-2007. 3) STEFFENS , R.; NACHTIGALL , W.; RAU , S., TRAPP , H. & ULBRICHT , J.(2013), Brutvögel in Sachsen (Brutvogelatlas), LfULG, hier nachgewiesene mögliche Brutvögel im Quadranten 4839 NW im Kartierzeitraum 2004-2007. 4) Landratsamt-Landkreis Leipzig: Multi-Base-Datenbankabfrage: Vorkommen von Vögeln innerhalb des weit gefassten Betrachtungsraumes, welcher dem MTBQ 4839 NW innerhalb Sachsens entspricht, ab dem Jahr 2000, hier Arten Status A 1 oder ohne Statusangabe. 5) Landratsamt-Landkreis Leipzig: Multi-Base-Datenbankabfrage: Vorkommen von Vögeln innerhalb des weit gefassten Betrachtungsraumes, welcher dem MTBQ 4839 NW innerhalb Sachsens entspricht, ab dem Jahr 2000, hier Arten mit Status A 2. 6) Landratsamt-Landkreis Leipzig: Multi-Base-Datenbankabfrage: Vorkommen von Vögeln innerhalb des weit gefassten Betrachtungsraumes, welcher dem 4839 NW innerhalb Sachsens entspricht, ab dem Jahr 2000, hier wahrscheinliche Brutvögel (B-Status). 7) Landratsamt-Landkreis Leipzig: Multi-Base-Datenbankabfrage: Vorkommen von Vögeln innerhalb des weit gefassten Betrachtungsraumes, welcher dem 4839 NW innerhalb Sachsens entspricht, ab dem Jahr 2000, hier sichere Brutvögel (C-Status). 8) Landratsamt-Landkreis Leipzig: Multi-Base-Datenbankabfrage: Vorkommen von Vögeln innerhalb des eng gefassten Betrachtungsraumes ab dem Jahr 2000, hier Arten Status A 1 oder ohne Statusangabe. 9) Landratsamt-Landkreis Leipzig: Multi-Base-Datenbankabfrage: Vorkommen von Vögeln innerhalb des eng gefassten Betrachtungsraumes, ab dem Jahr 2000, hier Arten mit Status A 2. 10) Landratsamt-Landkreis Leipzig: Multi-Base-Datenbankabfrage: Vorkommen von Vögeln innerhalb des eng gefassten Betrachtungsraumes, ab dem Jahr 2000, hier wahrscheinliche Brutvögel (B-Status). 11) Landratsamt-Landkreis Leipzig: Multi-Base-Datenbankabfrage: Vorkommen von Vögeln innerhalb des eng gefassten Betrachtungsraumes, welcher dem 4839 NW innerhalb Sachsens entspricht, ab dem Jahr 2000, hier sichere Brutvögel (C-Status). 12) IB Hauffe GbR: Nachweis als sicherer Brutvogel im Plangebiet bei der Brutvogelkartierung im Frühjahr 2020. 13) IB Hauffe GbR: Nachweis als wahrscheinlicher Brutvogel im Plangebiet bei der Brutvogelkartierung im Frühjahr 2020. 14) IB Hauffe GbR: Nachweis als möglicher Brutvogel mit Revierverhalten im Plangebiet bei der Brutvogelkartierung im Frühjahr 2020. 15) IB Hauffe GbR: Nachweis als möglicher Brutvogel ohne Revierverhalten im Plangebiet bei der Brutvogelkartierung im Frühjahr 2020. 16) IB Hauffe GbR: Nachweis als Überflieger oder Nahrungsgast über dem Plangebiet bei der Brutvogelkartierung im Frühjahr 2020.

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Das Plangebiet hat für die Zug- und Rastvögel aufgrund der Lage am Rand des Siedlungs- bereiches als Rastgebiet keine Bedeutung.

Weiterhin konnten durch den Multi-Base-Datenbankauszug noch folgende streng ge- schützte Fledermausarten innerhalb des eng und zum Teil auch innerhalb des weit gefass- ten Betrachtungsraumes nachgewiesen werden.

Tabelle 6: Rechtlicher Status und Habitatansprüche der im weit und zum Teil auch im eng gefassten Be- trachtungsraum vorkommenden streng geschützten Fledermausarten: BArt- RL SchV 92/43 BNatS An- Art EWG chG RLS RLD benötigte Habitatstrukturen lage 1 Anh. Spalte IV 3 Die Sommerquartiere und Wochenstuben, die um die 15 bis 20 Weibchen umfassen, befinden sich meist im Wald oder in der Nähe eines Waldes. Dort bewohnt sie Spalten in und an angrenzenden Gebäuden oder Bäu- men in den Wäldern. Die Quartiere werden regelmä- Barbastellus barbastellus ßig, manchmal auch täglich, gewechselt. Sie ist ein X s 2 2 (Mopsfledermaus) sehr kälteresistentes Tier und bezieht ihre Winterquar- tiere erst bei starkem Frost. Dann bewohnt sie die Ein- gangsbereiche unterirdischer Plätze, wie Stollen, Ge- wölbe und Keller bei zwei bis fünf Grad. Der kurze Winterschlaf findet von November bis Anfang März statt. Als Sommerquartiere zum Übertragen und für die Ein- richtung von Wochenstuben bevorzugt die Breitflügel- Eptesicus serotinus X s 3 G fledermaus Hohlräume an und in Gebäuden. Diese Breitflügelfledermaus Quartiere können sich hinter Fassadenverkleidungen, Regenrinnen, Attiken oder ähnlichem befinden. Braune Langohren sind im stärkeren Ausmaß als an- dere Langohrarten Waldbewohner. Sie bevorzugen lo- ckere Laub- und Nadelgehölze oder Parkanlagen, oft Plecotus auritus fliegen sie im dichten Unterbewuchs, wobei die breiten X s V V Braunes Langohr Flügel zur Manövrierfähigkeit beitragen. Als Schlaf- plätze verwenden sie Bäume, manchmal auch Vögel- oder Fledermauskästen oder Gebäude. Als Winter- quartiere dienen ihnenzum Beispiel Höhlen.

Die Gebäude und eventuell vorhandene Bäume mit Baumhöhlen könnten den Fledermäu- sen potentiell als Quartier dienen.

Im eng gefassten Betrachtungsraum konnten durch den Multi-Base-Datenbankauszug des- weitern noch der Teichfrosch (Rana kl. esculenta) sowie 5 Libellenarten (Gebänderte Prachtlibelle (Calyopterix splendens), Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), Große Pechlibelle (Ischnura elegans), Gemeine Federlibelle (Platycnemis pennipes), Frühe Ado- nislibelle (Pyrrhosoma nymphula)) nachgewiesen werden. Innerhalb des Plangebietes sind keine Gewässer vorhanden, so dass ein Vorkommen der Libellenarten ausgeschlossen werden kann und ein Vorkommen des Teichfrosches als unwahrscheinlich angesehen wird.

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Legende zu den Tabellen 4, 5 und 6:

RLS: Für Wirbeltiere: LFULG: Rote Liste der Wirbeltiere Sachsen, 30. Dezember 2015 Für Vögel: LFULG: Rote Liste Sachsens 2013/2015 in Tabelle: In Sachsen auftretende Vogelarten, 30.03.2017. für Tiere und Pflanzen: Kategorien 0 ausgestorben oder verschollen 1 vom Aussterben bedroht 2 stark gefährdet 3 gefährdet n nicht gefährdet nb nicht bewertet G Gefährdung anzunehmen, aber Status unbekannt R extrem seltene Arten oder Arten mit geografischen Restriktionen D Daten defizitär V Arten der Vorwarnliste

RLD: Rote Liste Deutschland (Kategorien wie RLS für Tiere): für Wirbeltiere: BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (2009) für Vögel : Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5. Fassung, 30. November 2015. b: besonders geschützte Art nach § 7 Abs.2 Ziff.13 BNatSchG s: streng geschützte Art nach § 7 Abs.2 Ziff.14 BNatSchG g: allgemeiner gesetzlicher Schutz nach §39 BNatSchG; keine europäische Vogelart

Quellen: Ausgewertete Literatur zu benötigten Habitatansprüchen: STRESEMANN, E. (Hrsg): Exkursionsfauna Bd. Wirbeltiere, Berlin 1984. GÖRNER, M., HACKETHAL, H.: Säugetiere Europas, Leipzig 1988. DIETZ, HELVERSEN, NILL: Handbuch der Fledermäuse Europas und Nordwestafrikas, Stuttgart 2007. LFULG: Atlas der Säugetiere Sachsen, Rassau 2009. BEZZEL, E. Kompentium der Vögel Mitteleuropas Band 1 und 2 Aula-Verlag GmbH, Wiesbaden 1991. FLADE, M. Die Brutvogelgemeinschaften Mittel- und Norddeutschlandes Grundlagen für den Gebrauch vogel- kundlicher Daten in der Landschaftsplanung IHW - Verlag, Eching 1994. GEDEON, K., GRÜNEBERG, C., MITSCHKE, A., SUDFELDT, C., EIKHORST, W., FISCHER, S., FLADE, M., FRICK, S., GEIERSBERGER, B., KOOP, B., KRAMER, M., KRÜGER, T., ROTH, N., RYSLAVY, T., STÜBING, S., SUDMANN, S. R., STEFFENS, R., VÖKLER, F. und WITT, K. (2014): Atlas Deutscher Brutvo- gelarten. NICOLAI, B. (Hrsg.) Atlas der Brutvögel Ostdeutschlands Gustav Fischer Verlag, Jena 1993. STEFFENS, R.; KRETZSCHMAR, R.; RAU, S. Atlas der Brutvögel Sachens Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie (Hrsg.), Dresden 2000. STEFFENS, R., SAEMANN, D., GÖßLER, K.: Die Vogelwelt Sachsens, Jena 1998 .

Biologische Vielfalt Bezüglich der biologischen Vielfalt lassen sich aus der Bestandssituation von Flora und Fauna folgende Schlüsse ableiten: Die Artenzahl ist durchschnittlich, ebenso wie die Vielfalt zwischen den Arten und zwischen den verschiedenen Biotoptypen. Die biologische Vielfalt im Plangebiet ist stark anthropogen geprägt (Ruderalarten, Kultur- folger etc). Daraus wird deutlich, dass die biologische Vielfalt im Untersuchungsgebiet vor dem Hintergrund eines starken anthropogenen Einflusses zu betrachten und zu interpretie- ren ist - sie spiegelt in diesem Sinne eine Vorbelastung wider. Eine Bestandsanalyse sollte daher unter dem Gesichtspunkt einer standorttypischen Viel- falt erfolgen. Nach SCHMIDT, HEMPEL et al. (2002) wäre die HPNV entsprechend der Standortbedingungen ein Hainbuchen-Traubeneichenwald im Norden und Westen sowie im Osten und Süden ein Eichen-Ulmen Auenwald im Übergang zu einem Zittergrasseggen- Hainbuchen-Stieleichenwald. Von dieser ursprünglichen Waldgesellschaft sind im Plangebiet und in dessen unmittelbarer Umgebung keine Überbleibsel mehr vorhanden.

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Auch die Tierwelt der natürlicherweise vorkommenden Waldgesellschaften wurde im Un- tersuchungsgebiet durch andere Tierarten ersetzt und kommt nicht mehr vor.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass die biologische Vielfalt im Untersuchungsgebiet auf anthropogene Einflüsse zurückzuführen ist. Es dominieren überwiegend Tier- und Pflanzenarten mit einer hohen ökologischen Potenz, welche häufig im Siedlungsbereich anzutreffen sind. Wertgebende, gefährdete und/oder geschützte Tier- und Pflanzenarten sind nur in einer durchschnittlichen Vorkommensdichte zu erwarten.

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplans sind folgende Auswirkungen auf Pflanzen, Tiere und die biologische Vielfalt zu erwarten: anlagebedingt: - Verlust von Pflanzenstandorten und Tierlebensräumen auf den zusätzlich neu befes- tigten Flächen (1.533 m² gegenüber dem Bestand 2020), - Änderung der Bewirtschaftungsweise (z.B. Anlage von Hausgärten statt Grünland- nutzung), - Gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan bewirkt die Planänderung eine Nut- zungsänderung von 1.690 m² Sukzessionsfläche und 1.690 m² gärtnerisch gestalteter Fläche, in Wohngebietsfläche (1.281 m² überbaubare Grundstücksfläche sowie 2.056 nicht überbaubare Grundstücksfläche), Verkehrsflächen (470 m²) sowie einen Stell- platz für Sammelcontainer (48 m²). baubedingt: - Temporärer Verlust von Pflanzenstandorten durch baubedingte Flächenbeanspru- chung, Verdichtung und im Falle von Havarien durch Schadstoffeinträge (z.B. bei Öl- leckagen an Baumaschinen), - Permanenter und temporärer Verlust von Tierlebensräumen durch baubedingte Flä- chenbeanspruchung und -beräumung, - Tötung nicht fluchtfähiger Tiere, - Funktionsverlust, Beeinträchtigung von Teillebens- und Gesamtlebensräumen durch bauzeitliche visuelle Störreize, Verlärmung, Erschütterungen, Licht, - Baufeldfreimachung/Beräumung des abgelagerten Materials und damit Verlust po- tentieller Neststandorte.

Festzustellen ist, dass im Plangebiet ein Mangel an wertgebenden und / oder geschützten Tier- und Pflanzenarten herrscht. Im Bebauungsplan werden Regelungen getroffen, die eine intensive Durchgrünung des Plangebietes sicherstellen. Auch werden Regelungen getroffen, welche den Anteil überbaubarer Flächen gegenüber der nach BauNVO möglichen Obergrenze deutlich reduzieren.

Aufgrund der Größe des prognostizierten Flächenverbrauches (vgl. Flächenbilanz Ein- gangs unter Kapitel 2), ist davon auszugehen, dass eine Bebauung des Plangebietes ent- sprechend den Vorgaben des Änderungsbebauungsplanes mit Auswirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen und Tiere verbunden sein wird. Aufgrund der Vorbelastungen und den geplanten grünordnerischen Maßnahmen bzw. den im Kapitel 4. formulierten Vermeidungsmaßnahmen kann eingeschätzt werden , dass diese Auswirkungen nicht die Schwelle zur Erheblichkeit überschreiten werden. Diese Einschätzung wird auch dadurch verdeutlicht, da der Gesetzgeber mit dem Schwel- lenwert von 20.000 m² Grundfläche (vgl. § 13a Abs, 1 Nr. 1 BauGB) unterstellt, dass Vor- haben die diesen Schwellenwert deutlich unterschreiten (vorliegende Planung erreicht nur

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ca. 6,4 % des Schwellenwertes) i.d.R. nicht mit erheblichen Umweltauswirkungen verbun- den sind. Bzgl. der biologischen Vielfalt werden diese Auswirkungen, aufgrund der Vorbelastungen von geringerer Intensität sein. Erhebliche Umweltauswirkungen sind hier bei Planrealisie- rung nicht zu erwarten.

2.1.1 Beurteilung der Planung aus artenschutzrechtlicher Sicht

Im Ergebnis der Geländeaufnahmen konnte dargelegt werden, dass keine Pflanzenarten, die nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie geschützt sind und auch keine weiteren streng geschützten Pflanzenarten, die keinen gemeinschaftsrechtlichen Schutzstatus aufweisen innerhalb des Plangebietes vorkommen. Eine Betroffenheit dieser im Sinne des § 44 Abs. 1 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG kann deshalb ausgeschlossen werden. Ein Vorkommen von Tierarten, die nach Anhang IV a) der FFH-Richtlinie geschützt sind (hier: Artgruppe Fledermäuse), kann an den Gebäuden und auch an eventuell vorhandenen Bäumen mit Baumhöhlen nicht ausgeschlossen werden.

Eine Betroffenheit von Pflanzenart(en), die nach Anhang IV b) der FFH-Richtlinie geschützt sind, kann bei Planrealisierung ausgeschlossen werden. Um auch eine Betroffenheit von gebäudebewohnenden Fledermäusen, welche im Anhang IV FFH-Richtlinie aufgführt sind, auszuschließen, müssen zeitnah vor Umbau-/Abbruch und/oder Sanierungsarbeiten die Gebäude auf das Vorkommen von Fledermausarten geprüft werden ( V 4 in Kap. 4.3). Um eine Betroffenheit von baumbewohnenden Fledermausarten ausschließen zu können, müssen zu fällende Gehölze vor der Fällung auf artenschutzrechtlich relevante Strukturen wie abblätternde Rinde, Spalten, Risse, Baumhöhlen und auch Nistkästen geprüft werden. Werden artenschutzrechtlich relevante Strukturen festgestellt, ist in einem ersten Schritt zu prüfen, ob ein Fällen des Gehölzes vermieden werden kann. Ist ein Fällen unvermeidbar, sind weiterführende Schritte durchzuführen (vgl. V 5 in Kap. 4.3) Nur unter der Voraussetzung, dass V 4 und V 5 fachgerecht durchgeführt werden, ist das Auslösen von artenschutzrechtlichen Verbotstatbeständen nicht zu besorgen.

Von den europäischen Vogelarten nach VSchRL gelang bei den Erfassungsarbeiten des Ornithologen Rainer Ulbrich im Jahr 2020 der Nachweis von 16 Vogelarten mit Brutstatus innerhalb des untersuchten Gebietes (vgl. Tabelle 3). Weitere 31 Arten, für die es Hinweise im Multi-Base-Datenbankauszug gab, können potentiell im Plangebiet vorkommen (vgl. Vo- gelarten mit grüner, orangener oder gelber Schattierung in Tabelle 4).

Um das Auslösen der Verbotstatbestände des § 44 BNatSchG zu verhindern, muss eine Beschränkung der Bauzeit (Baufeldfreimachung außerhalb der Brutzeit, vgl. V 2 in Kap. 4.3) erfolgen oder alternativ ist der entsprechende Bereich vor Beginn der Baufeldfreima- chung auf Vogelbruten zu prüfen, vgl. V 3 in Kap. 4.3). Auch müssen zum Schutz der ge- bäudebewohnenden Vogelarten unmittelbar vor Beginn der Umbau-/Abbruch und/oder Sanierungsarbeiten die Gebäude auf das Vorkommen von gebäudebewohnenden Vogelarten geprüft werden ( V 4 in Kap. 4.3).

 Zusammenfassend ist festzustellen, dass es unter der Bedingung, dass die im Kapitel 4.3 dargelegten Vermeidungsmaßnahmen berücksichtigt werden, keine Anhaltspunkte da- für gibt, dass bei einer Realisierung der Vorgaben des Änderungsbebauungsplanes die Verbotstatbestände des § 44 BNatschG ausgelöst werden.

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2.2 Boden und Fläche

Bestand: Im größten Teil des Plangebietes bildet weichsel-kaltzeitlicher Löß, Lößlehm, einschließlich Lößderivate, den unmittelbar anstehenden geologischen Untergrund. Lediglich im Osten steht holozäner Auelehm (Schluff, sandig) über fluviatilem holozänem Kies und Sand an. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Abrufdatum 11.09.2020] Ausgehend von diesem geologischen Untergrund haben sich im Plangebiet Schwarzerden etabliert, welche im zentralen und östlichen Plangebiet durch anthropogene Bodenbildun- gen ersetzt wurden, so dass nunmehr in diesen Bereichen Lockersyroseme anzutreffen sind. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Abrufdatum 11.09.2020]

 Schwarzerde Schwarzerden sind ursprünglich auf kalkreichen Lockergesteinen in den Leegebieten der Mittelgebirge mit üp- piger Steppenvegetation unter kontinentalen Klimabedingungen entstanden. Typisch ist eine Anreicherung von Humusstoffen bis in eine Tiefe von 80 cm. Schwarzerden sind die wertvollsten Ackerböden überhaupt mit her- vorragenden Filter- Speicher und Pufferfunktionen und einer hohen biologischen Aktivität.

 Lockersyrosem Lockersyroseme sind Initialstadien der Bodenbildung aus Lockergesteinen (Carbonat-, Sulfat-(Gips-), Kiesel- oder Silikatlockergestein) mit einem äußerst geringmächtigen, relativ humusarmen Oberbodenhorizon, der aber durchgehend vorhanden sein kann und direkt in ein über 30 cm mächtiges Lockergestein übergeht. Lockersyroseme sind nur ein kurzes Entwicklungsstadium im Bodenbildungsprozess. Mit zunehmender Hu- musakkumulation im Oberboden entwickeln sie sich innerhalb kurzer Zeiträume weiter.

Tabelle 7: Standorteigenschaften der anstehenden Böden Standorteigenschaften Schwarzerden Lockersyrosem natürliche Bodenfruchtbarkeit sehr hoch sehr gering Wasserspeichervermögen sehr hoch sehr gering Filter- und Puffervermögen für hoch mittel Schadstoffe Erodierbarkeit des Bodens hoch gering [Quelle: Bodenfunktionskarte, https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Ab- rufdatum 11.09.2020].

Im Plangebiet sind keine seltenen Böden (meint landesweit seltene Böden mit relativ regi- onaler Seltenheit; regional seltene Böden; naturnahe Böden) anzutreffen. [Quelle: Umweltbericht zum Regionalplan Westsachsen, verbindlich seit 25.07.2008, Karte U-3].

Das Plangebiet liegt in einer vielschichtig geprägten Kulturlandschaft von hoher archäolo- gischer Relevanz. Dies belegen archäologische Kulturdenkmale aus dem nahen Umfeld, die nach § 2 SächsDSchG Gegenstand des Denkmalschutzes sind. [Information des Landesamtes für Archäologie, 27.02.2020]

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes geht eine Überbauung von 1.799 m² Fläche einher. Damit verbunden ist eine Erhöhung des Anteiles überbauter Flä- chen um 1.533 m² gegenüber der aktuellen Situation (im Bestand: 266 m²)

Gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan bewirkt die Planänderung eine Nutzungs- änderung von 3.380 m² private Grünflächen, in Wohngebietsfläche (1.281 m² überbaubare Grundstücksfläche sowie 2.056 m² nicht überbaubare Grundstücksfläche), Verkehrsflächen (470 m²) sowie einen Stellplatz für Sammelcontainer (48 m²).

Die Voll- und Teilversiegelung derzeit unversiegelter Flächen auf den Baugrundstücken be- deutet nahezu den Totalverlust aller Bodenfunktionen:

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Tabelle 8: Auswirkungen von Flächenversiegelung auf die Bodenfunktionen Auswirkungen der Flächenversiege- ökologische Bodenfunktionen lung Lebensraum für Pflanzen und Tiere Totalverlust Grundlage der Produktion von Nahrungsmitteln, Totalverlust (im Plangebiet von unter- Futtermitteln und organischen Rohstoffen geordneter Bedeutung) vollversiegelte Flächen  Totalverlust Filter-, Puffer- und Transformatorsystem für die teilversiegelte Flächen  starke Ein- Grundwasserneubildung und -reinhaltung schränkung vollversiegelte Flächen  Totalverlust Speicherraum für Nährstoffe und Nieder- teilversiegelte Flächen  starke Ein- schlagswasser schränkung auf den Menschen bezogene Bodenfunktionen Lagerstätte keine Baugrund keine Archiv der Natur- und Kulturgeschichte starke Einschränkung

Denkbare Auswirkungen während der Bauphase beschränken sich auf Beeinträchtigungen durch mögliche Kontamination in der Bau- und Erschließungsphase (bei Havarien).

Aufgrund der Lage am Siedlungsrand im Geltungsbereich eines rechtskräftigen Bebau- ungsplanes, der geringen Größe der überbaubaren Flächen in der Planung, welche durch Festsetzung unter das planungsrechtlich mögliche Maß reduziert wurde und der Bestand- situation (keine seltenen Böden, hoher Anteil anthropogener Bodenbildungen) wird einge- schätzt, dass die Planrealisierung Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden erwarten lässt, welche die Schwelle zur Erheblichkeit nicht überschreiten. Diese Einschätzung wird auch dadurch verdeutlicht, da der Gesetzgeber mit dem Schwel- lenwert von 20.000 m² Grundfläche (vgl. § 13a Abs, 1 Nr. 1 BauGB) unterstellt, dass Vor- haben die diesen Schwellenwert deutlich unterschreiten (vorliegende Planung erreicht nur ca. 6,4 % des Schwellenwertes) i.d.R. nicht mit erheblichen, bodenbezogenen Umweltaus- wirkungen verbunden sind. Auswirkungsmindernd ist auch zu bewerten, dass mit der Planänderung die Nachverdich- tung eines Baugebietes erreicht wird. Es erfolgt keine Beanspruchung von landwirtschaft- lich oder erwerbsgartenbaulich genutzten Böden.

2.3 Wasser

Bestand: Oberflächengewässer: Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Der „Profener Elstermühlgraben“ fließt in ca. 14 m Entfernung östlich des Plangebietes. Die Uferböschung beginnt am östli- chen Straßenrand der angrenzenden Straße „A“. Der Mühlgraben verläuft ca. 4 m tiefer als das Straßenniveau. Das Plangebiet liegt nicht in einem festgesetzten Überschwemmungsgebiet. Das Über- schwemmungsgebiet der Weißen Elster befindet sich ca. 10 m entfernt vom Plangebiet, östlich der Straße „A“. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/in- dex.xhtml#; Abrufdatum 02.10.2020]

Grundwasser: Das Plangebiet befindet sich in keinem festgesetzten Trinkwasserschutzgebiet [Quelle: https://rz.ipm-gis.de/rapis2/client/?app=umwelt, Abrufdatum 02.10.2020]. Das Grundwasser wird durch Bergbau beeinflusst. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/info- systeme/ida/pages/map/default/index.xhtml; Abrufdatum 02.10.2020]

PLA.NET Sachsen GmbH – Stadtplanung · Regionalentwicklung · Landschaftsökologie 28 Darlegung der Umweltbelange Gemeinde Elstertrebnitz zur 2. Änderung des Bebauungsplanes „Wohngebiet I“

Laut dem Regionalplan Westsachsen (2008) liegt das Plangebiet in einem regional bedeut- samen Grundwassersanierungsgebiet. [Regionalplan Westsachsen 2008, Karte 15]

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes geht eine Überbauung von 1.799 m² Fläche einher. Damit verbunden ist eine Erhöhung des Anteiles überbauter Flä- chen um 1.533 m² gegenüber der aktuellen Situation (im Bestand: 266 m²)

Gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan bewirkt die Planänderung eine Nutzungs- änderung von 3.380 m² private Grünflächen, in Wohngebietsfläche (1.281 m² überbaubare Grundstücksfläche sowie 2.056 m² nicht überbaubare Grundstücksfläche), Verkehrsflächen (470 m²) sowie einen Stellplatz für Sammelcontainer (48 m²).

Die mit der Realisierung der Vorgaben des Änderungsbebauungsplanes zu erwartende zu- sätzliche Flächenversiegelung wird mit negativen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser verbunden sein. So bewirkt die Erhöhung des Anteiles versiegelter Flächen eine Reduktion der Grundwasserneubildungsrate und verstärkt den oberflächlichen Abfluss. Um diese Auswirkungen zu reduzieren, soll das anfallende Niederschlagswasser auf den Bau- grundstücken zurückgehalten und versickert werden. Die bei Planrealisierung zu erwartenden Umweltauswirkungen werden nicht die Schwelle zur Eingriffserheblichkeit überschreiten. Begründet wird dies mit der Bestandsituation (keine Oberflächengewässer, keine festgesetzten Trinkwasserschutz- und Überschwem- mungsgebiete), der geringen Größe der überbaubaren Flächen in der Planung, welche durch Festsetzung unter das planungsrechtlich mögliche Maß reduziert wurde und der fest- gesetzten Versieglungsbeschränkung zur Vermeidung vollversiegelter Flächen. Die Einschätzung der Unerheblichkeit der Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser wird auch dadurch bekräftigt, da der Gesetzgeber mit dem Schwellenwert von 20.000 m² Grund- fläche (vgl. § 13a Abs, 1 Nr. 1 BauGB) unterstellt, dass Vorhaben die diesen Schwellenwert deutlich unterschreiten (vorliegende Planung erreicht nur ca. 6,4 % des Schwellenwertes) i.d.R. nicht mit erheblichen, bodenbezogenen (hier Grundwasser) Umweltauswirkungen verbunden sind.

2.4 Klima / Luft

Bestand: Der Untersuchungsraum liegt im Bereich des trockenen Tieflandes und ist durch eine mitt- lere Jahrestemperatur von 8,5 bis 9°C gekennzeichnet. Die durchschnittliche Jahresnieder- schlagssumme beträgt 700 bis 750 mm. [Quelle: http://www.naturraeume.lfz-dresden.de/; Abrufdatum 02.10.2020]

Das Plangebiet liegt in keinem siedlungsklimatisch bedeutsamen Bereich. [Quelle: Regionalplan Westsachsen, verbindlich seit 25.07.2008, Karte 16]. Über der Wiesenfläche entsteht in wolkenarmen, windschwachen Nächten (Strahlungs- nächte) bodennah Kaltluft, welche von der ebenen Fläche kaum abfließt.

Allgemein wird in der Region die Luftverunreinigung als mäßig eingestuft. Der Jahresmittel- wert für die NO 2-Belastung lag 2017 bei <15 μg/m³ und die Ozon-Belastung im Jahresmittel 2017 zwischen 45 - 50 μg/m³. Die Feinstaubbelastung (PM 10) wurde 2017 mit einem Jah- resmittel von unter 16 μg/m³ erfasst. [Quelle: Luftqualität in Sachsen, Jahresbericht 2017; unter: https://publika- tionen.sachsen.de/bdb/artikel/30895; Abrufdatum: 15.10.2020]

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Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes geht eine Überbauung von 1.799 m² Fläche einher. Damit verbunden ist eine Erhöhung des Anteiles überbauter Flä- chen um 1.533 m² gegenüber der aktuellen Situation (im Bestand: 266 m²)

Gegenüber dem rechtskräftigen Bebauungsplan bewirkt die Planänderung eine Nutzungs- änderung von 3.380 m² private Grünflächen, in Wohngebietsfläche (1.281 m² überbaubare Grundstücksfläche sowie 2.056 m² nicht überbaubare Grundstücksfläche), Verkehrsflächen (470 m²) sowie einen Stellplatz für Sammelcontainer (48 m²).

Aufgrund:  der Lage außerhalb eines siedlungsklimatisch bedeutsamen Bereiches,  der relativ geringen Flächengröße,  des relativ geringen Anteils überbauter Flächen in der Planung und  den im Bebauungsplan geregelten Begrünungsmaßnahmen, wird eingeschätzt, dass die mit der Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes ver- bundenen Auswirkungen auf die Schutzgüter Klima und Luft nicht die Schwelle der Erheb- lichkeit überschreiten. Diese Einschätzung wird auch dadurch bekräftigt, da der Gesetzgeber mit dem Schwellen- wert von 20.000 m² Grundfläche (vgl. § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB) unterstellt, dass Vorhaben die diesen Schwellenwert deutlich unterschreiten (vorliegende Planung erreicht nur ca. 6,4 % des Schwellenwertes) i.d.R. nicht mit erheblichen, bodenbezogenen (hier Klima / Luft) Umweltauswirkungen verbunden sind.

2.5 Landschaft

Bestand: Bei der Beurteilung des Landschaftsbildes ist das Umfeld mit in die Betrachtung einzube- ziehen.

Abb. 3: Luftbild vom Plangebiet und dessen Umgebung (ohne Maßstab) [Quelle: http://rz.ipm-gis.de/rapis/client/?app=umwelt]

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Die Bewertung des Landschaftsbildes richtet sich nach folgenden Kriterien:  Strukturvielfalt  Eigenart  Naturnähe  Erholungseignung Die Bewertung erfolgt für jedes Kriterium in Form einer reduzierten 5er-Skala, wobei die Stufen 2 (gering) und 4 (hoch) aufgrund der problemspezifischen eingeschränkten Differen- zierungsmöglichkeiten unbelegt bleiben.

Kriterien zur Einschätzung der Empfindlichkeit und Bedeutung des Schutzgutes Landschaftsbild/ landschaftsgebundene Erholung: Wertstufe - Eigenart

Landschaftseinheit mit historisch gewachsenem, unverwechselbarem und typischem Erscheinungsbild bzw. besonders charakteristischen unverwechselbaren Landschafts- strukturen mit ausgesprochen hoher Identifikationsfunktion sehr hoch / 5

Charakteristische Landschaftseinheit mit erkennbaren historisch begründeten bzw. prägenden Bereichen und Strukturen mittel / 3

Gleichförmig wirkende Landschaft mit sehr geringer bzw. fehlender historischer Prä- gung und mangelnden Identifikationen schaffenden Strukturen oder Flächen sehr gering / 1

- Strukturvielfalt

Hohe Anzahl als angenehm empfundener prägender und miteinander in räumlichen Bezug stehender, wahrnehmungsbestimmender Einzelelemente und strukturierter Flä- chen bis zu einer sehr hohen, als flächendeckend empfundenen gleichmäßigen Durch- setzung mit verschiedenen natürlichen bzw. naturnahen oder auch landschaftlich ein- gepassten anthropogenen Strukturen in kleinräumigem Wechsel sehr hoch / 5

Mittlere Durchsetzung mit als angenehm empfundenen prägenden Einzelelementen und strukturierten Bereichen in mittel- bis weitläufigem räumlichen Bezug mittel / 3

Geringer Anteil an strukturgebenden Elementen und Flächen mit meist bzw. z.T. feh- lendem Bezug zueinander oder Vorhandensein störender, als unangenehm empfunde- ner technischer Bauwerke bis zum Empfinden von Eintönigkeit, z.B. aufgrund fehlender Bezüge sehr gering / 1

- Naturnähe / Natürlichkeit

Kein bzw. geringer Einfluss menschlicher Nutzung ohne Verlust des naturnahen Cha- rakters erkennbar; Eindruck einer intakten unberührten Natur (nicht ökologisch betrach- tet) ohne Störfaktoren sehr hoch / 5

Ausmaß menschlicher Nutzung (deutlich) erkennbar, Empfinden von einer anthropo- genen Überformung der natürlichen Landschaft mittel / 3

Hohes bis sehr hohes Ausmaß einer als Eingriff empfundenen menschlichen Nutzung, Eindruck einer ge- bis zerstörten Natur sehr gering / 1

- Erholungseignung

Unter Einbeziehung der zuvor genannten Kriterien sind hier zusätzlich zu werten:

Großflächige bis flächendeckende Schutzgebietsausweisung /-en mit (kultur-) land- schaftlichem Bezug, hohes Maß an Luftreinheit und Ruhe, gute bis sehr gute Frei- raumausstattung und Erschließung. sehr hoch / 5

Bestehende, flächige bis vereinzelte freiraumbezogene Schutzgebietsausweisungen, geringe Beeinträchtigungen durch Lärm und Gerüche, durchschnittliche Ausstattung und/oder Erschließung mittel / 3

Fehlende oder nur geringflächige freiraumbezogene Schutzgebietsausweisungen, deutliche Beeinträchtigungen durch Lärm und Gerüche, geringe bis fehlende Ausstat- tung und Erschließung sehr gering / 1

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Gesamtwertbildung Die Gesamtbewertung erfolgt unter dem Gesichtspunkt der freiraumbezogenen Erholung und des landschaftlichen Erlebniswertes als Lebensgrundlage für den Menschen. Sie wird in der oben ge- nannten Schrittfolge verbal-argumentativ hergeleitet. [Quelle: THÜRINGER MINISTERIUM FÜR UMWELT UND LANDESPLANUNG; 1994]

Die Eigenart des Untersuchungsgebietes selbst drückt sich zum einen durch die natürliche Erscheinung des Reliefs (ebene Fläche) und zum anderen durch die Lage am Siedlungs- rand von Elstertrebnitz sowie am Rand der Elsteraue aus. Das Erscheinungsbild ist durch die Wiese und Gehölzflächen sowie ein Wohngrundstück mit Hausgarten geprägt. Betrach- tet man nur das Plangebiet, ist die Ausstattung an Identifikationen schaffenden Strukturen oder Flächen durchschnittlich. (Wertstufe 3) Im weiteren Umfeld bestimmen der gut durchgrünte Siedlungsbereich von Elstertrebnitz, die Elsteraue mit Gewässern, Gehölzen sowie Acker- und Grünlandflächen sowie Ackerflä- chen mit Flurgehölzen außerhalb der Aue das Erscheinungsbild der Landschaft. Die Aus- stattung mit Identifikationen schaffenden Strukturen ist, insbesondere in der Aue, hoch. (Wertstufe 3 bis 5) Der Anteil an strukturgebenden Elementen und Flächen ist im Plangebiet durchschnittlich. Die Hochspannungsleitung welche das Plangebiet überspannt, wird als dominierendes, stö- rendes und unangenehm empfundenes Element empfunden (Wertstufe 1). Das nähere und weitere Umfeld ist durch eine hohe Anzahl als angenehm empfundener prägender und miteinander in räumlichen Bezug stehender, wahrnehmungsbestimmender Einzelelemente und strukturierter Flächen (Fluss- und Auenlandschaft, Flurgehölze, Ge- hölzstreifen, strukturreicher Siedlungsbereich) geprägt. (Wertstufe 5) Die Flächen im Plangebiet vermitteln, insbesondere auch durch die Hochspannungsleitung, nicht den Eindruck von Naturnähe/Natürlichkeit. ( Wertstufe 1 ). Auch im näheren und wei- teren Umfeld ist der anthropogene Einfluss auf die Landschaft deutlich erkennbar (Sied- lungsbereich, Bahnlinie, Straßen, Ackerland etc.), wobei eine deutliche und negativ emp- fundene, Überprägung nicht festzustellen ist. (Wertstufe 3 ) Neben den beschriebenen Kriterien wirkt sich auf eine Erholungseignung der Mangel von entsprechenden Ausstattungen und Erschließungen im Plangebiet aus (Wertstufe 1 ). Das unmittelbare und weitere Umfeld zeichnet sich durch eine gute Erholungsinfrastruktur und zahlreiche Erholungszielpunke (z.B. Reitwege, Elsterradweg, Kanuverleih Pegau, Stadtbad Pegau, Gaststätten) aus. Insgesamt wird die Erholungseignung der Landschaft im Umfeld des Plangebietes als mittel bis hoch (Wertzahl 3 bis 5 ) bewertet.

Zusammenfassend ist festzustellen, dass das Plangebiet für sich betrachtet, insbesondere aufgrund der überprägenden Hochspannungsleitung, nur eine geringe bis durchschnittliche Wertigkeit aus der Sicht des Landschaftsbildes und der Erholungseignung aufweist. Das Gebiet kann jedoch nicht losgelöst vom Umfeld betrachtet werden. Dieses ist gekenn- zeichnet durch eine hochwertige Landschaft, in welche das Plangebiet eingebettet ist.

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Eine Realisierung der Vorgaben des Bebauungsplanes ist mit einer Änderung des Land- schaft- und Ortsbildes in diesem Bereich verbunden. Aufgrund der Lage und Bestandsituation sowie der geplanten intensiven Durchgrünung des Plangebietes, wird eingeschätzt, dass mit Planrealisierung keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Landschaft zu erwarten sind.

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2.6 Mensch

Vorbemerkung: Das Schutzgut "Mensch, seine Gesundheit und die Bevölkerung" um- fasst sämtliche Faktoren der Umwelt, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der innerhalb des Plangebiets oder seines Wirkungsbereichs arbeitenden und wohnenden Menschen auswirken können. Hierzu zählen insbesondere: - der Schutz vor schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne von § 3 Abs. 1 BlmSchG, d.h. vor allem Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefah- ren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen, - der Schutz vor von Bodenverunreinigungen ausgehenden Gefahren, - die durch den Bauleitplan erwarteten klimatischen Veränderungen, soweit sie sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen innerhalb des Plangebiets oder seines Wirkungsbereichs auswirken, - Beeinträchtigungen bestehender und geplanter Erholungsmöglichkeiten innerhalb des Plangebiets oder seines Wirkungsbereichs.

Bestand: Luftverunreinigungen Das Plangebiet liegt in einem Gebiet mäßiger Belastung mit Luftverunreinigungen (vgl. Kap. 2.4). Ein Luftreinhalteplan gibt es für die Gemeinde Elstertrebnitz nicht.

Klimatische Belastungen Bei dem Plangebiet handelt es sich um ein Kaltluftentstehungsgebiet, welches keine be- sondere Bedeutung für die Belüftung von Siedlungsflächen aufweist. (vgl. Kap. 2.4).

Immissionsschutz Einzig in Betracht kommende eventuell problematische Schallquelle im Umfeld des Plan- gebietes ist ein ca. 250 m in nördlicher Richtung befindlicher Betrieb der Schrott Wetzel GmbH (Schrottplatz).

Über den nördlichen Teil des Plangebietes verläuft eine 110 kV-Freileitung der MITNETZ Strom.

Hochwasserschutz Das Plangebiet liegt nicht in einem festgesetzten Überschwemmungsgebiet. Das Über- schwemmungsgebiet der Weißen Elster befindet sich ca. 10 m entfernt vom Plangebiet, östlich der Straße „A“. [Quelle: https://www.umwelt.sachsen.de/umwelt/infosysteme/ida/pages/map/default/in- dex.xhtml#; Abrufdatum 02.10.2020]

Trinkwasserschutz Das Plangebiet liegt nicht in einer Trinkwasserschutzzone. [Quelle: https://rz.ipm-gis.de/rapis2/client/?app=umwelt; Abrufdatum 02.10.2020]

Erholung Im Plangebiet befinden sich keine Erholungszielpunkte. Eine Erholungsinfrastruktur ist im Gebiet nicht vorhanden. Der vorhandenen Hausgarten kann dem Einzelnen als Erholungs- ort dienen.

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Vom geplanten Vorhaben sind keine schädlichen Umwelteinwirkungen im Sinne von § 3 Abs. 1 BlmSchG, d.h. vor allem Immissionen, die nach Art, Ausmaß oder Dauer geeignet sind, Gefahren, erhebliche Nachteile oder erhebliche Belästigungen für die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft herbeizuführen, zu erwarten.

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Von Bodenverunreinigungen bzw. Kontaminationen ausgehenden Gefahren sind, nach der- zeitigem Kenntnisstand, nicht zu erwarten - ebenso wenig wie klimatische, für die Gesund- heit und das Wohlbefinden des Menschen relevante, Veränderungen innerhalb des Plan- gebiets oder seines Wirkungsbereichs.

Im Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Leipzig – 1 K 1934/14 – wurde für den Immissi- onsort XXXXXXXX in Elstertrebnitz ein schalltechnisches Sachverständigengutachten ein- geholt, das auf den 09.11.2016 datiert ist. Nach diesem Gutachten werden am Immission- sort XXXXXXXX die für ein allgemeines Wohngebiet geltenden Richtwerte nach der TA Lärm eingehalten. Die 2. Änderung des Bebauungsplanes „Wohngebiet I“ setzt ebenfalls ein allgemeines Wohngebiet fest. Dieses befindet sich in deutlich größerer Entfernung zum Schrottplatz der Schrott Wetzel GmbH als das Wohnhaus XXXXXXXX. Daher kann davon ausgegangen werden, dass die für allgemeine Wohngebiete geltenden Richtwerte nach der TA Lärm im Plangebiet eingehalten werden. Die 26. BImSchV sieht für die im Norden des Plangebietes verlaufende 110-kV-Freileitung der MITNETZ Strom Grenzwerte für das elektrische Feld und die magnetische Flussdichte vor. Dass diese Grenzwerte das festgesetzte Baufeld erreicht oder hier gar überschritten sind, kann jedoch ausgeschlossen werden. Selbst bei Höchstspannungsfreileitungen neh- men das elektrische Feld und die magnetische Flussdichte bereits in einem Abstand von 10-15 m zur Leitungsachse derart stark ab, dass ab diesem Abstand die Grenzwerte ein- gehalten sind. Die äußere, der Freileitung zugewandte Grenze des Baufeldes ist ca. 20 m von der Leitungsachse entfernt. Auch die MITNETZ Strom schließt in ihrer Stellungnahme vom 04.02.2020 solche Auswirkungen aus. Die 110-kV-Freileitung der MITNETZ Strom ist darüber hinaus auch in schalltechnischer Hinsicht unkritisch. Die bei 110-kV-Freileitungen ggf. auftretenden Vibrationsgeräusche können vernachlässigt werden. Sie erreichen mit Sicherheit keine relevanten Richtwerte. Dies bestätigte auch die MITNETZ Strom mit ihrem vorgenannten Schreiben vom 04.02.2020. [Quelle: Mail der Gemeinde Elstertrebnitz / BM Herr Zühlke an Frau Sommer / Amtsleiterin Stabsstelle des Landrates Wirt- schaftsförderung/Kreisentwicklung des LRA Landkreis Leipzig vom 14.05.2020]

2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter

Bestand: Kulturgüter: - Im Plangebiet selbst befinden sich keine Baudenkmale nach § 2 Abs. 5a SächsDSchG. - Das Plangebiet liegt in einer vielschichtig geprägten Kulturlandschaft von außeror- dentlich hoher archäologischer Relevanz. Dies belegen archäologische Kulturdenk- male im Umfeld des Plangebietes (historischer Ortskern / Mittelalter [D-18550-01]; Grä- ber / Völkerwanderungszeit [D-18550-02]; Einzelsiedlung / Mittelalter [D-18550-04], historischer Ortskern / Mittelalter [D-18560-01]; Gräber / Bronzezeit [D-18560-02]), die nach § 2 SächsDSchG Gegenstand des Denkmalschutzes sind. [Information des Landesamtes für Archäologie; 27.02.2020]

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Lage des Plangebietes

Abb. 4: Lage archäologischer Denkmale im Umfeld des Plangebietes. [Landesamtes für Archäologie; 27.02.2020; Auszug]

Sachgüter 1:  Die durch das Plangebiet verlaufende Hochspannungsleitung und die vorhandene Be- bauung sind Sachgüter im Sinne der Definition.

Auswirkungen der Planung und Erheblichkeitsabschätzung: Kulturgüter: Da das Plangebiet in einem archäologischen Relevanzbereich liegt, ist vor Beginn der Bau- arbeiten eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung einzuholen. Ggf. sind vor Beginn der Bauarbeiten archäologische Untersuchungen durchzuführen. Nur unter dieser Vorausset- zung können erhebliche Auswirkungen auf Kulturgüter ausgeschlossen werden.

Sachgüter: Der Verlauf der Hochspannungsleitung wird im Bebauungsplan aufgenommen und die ein- zuhaltenden Schutzabstände werden berücksichtigt.

1 Definition: Sachgüter sind alle natürlichen oder vom Menschen geschaffenen Güter, die für den Einzelnen, die Gesellschaft insgesamt oder Teile davon von materieller Bedeutung sind. [SCHRÖDER et al.; 2004 in BUNZEL; 2005]

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Die vorhandene Wohnbebauung liegt innerhalb des ausgewiesenen Baufensters und die vorhandene Bebauung hat Bestandsschutz. Erhebliche Auswirkungen auf Sachgüter können ausgeschlossen werden.

2.8 Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern und Belangen

Die größten Auswirkungen der durch den Bebauungsplan vorbereiteten Bauvorhaben sind bei den Schutzgütern Boden und Wasser sowie bei den Schutzgütern Tiere / Pflanzen und deren Lebensraumfunktionen zu erwarten. Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern können insbesondere auf die bauliche Inanspruchnahme derzeit nicht bebau- ter Böden zurückgeführt werden. Der Verlust einzelner Bodenfunktionen auf diesen Flächen wirkt sich auch auf andere Schutzgüter aus. So lassen sich die Auswirkungen auf das Land- schaftsbild ebenso auf die Bodenbeanspruchung zurückführen. Aufgrund der in den Kapiteln 2.1 bis 2.7 dargelegten Bestandssituation, Vorbelastungen und Planungsauswirkungen und bei Berücksichtigung der im Kapitel 2.1.1 formulierten Ar- tenschutzmaßnahmen wird eingeschätzt, dass bei Durchführung der Planung keine erheb- lichen Auswirkungen bezüglich der Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgü- tern und Umweltbelangen zu erwarten sind.

Aufgrund der Lage und der Umgebung des Plangebiets kann darüber hinaus eingeschätzt werden, dass bei Durchführung der Planung erhebliche Auswirkungen auf Wechselwirkun- gen zwischen räumlich benachbarten bzw. getrennten Ökosystemen ausgeschlossen wer- den können.

2.9 Vermeidung von Emissionen sowie der sachgerechte Umgang mit Abfällen und Abwässern

Emissionen während der Bauphase Mit der Realisierung der Planung kommt es in der Bauphase zu zeitlich begrenzten Belas- tungen durch Baustellenverkehr und -betrieb in Form von Geräuschemissionen sowie ver- stärkte Staubentwicklung bei anhaltend trockener Witterung. Diese Beeinträchtigungen können durch die Festlegung von Arbeitszeiten, den Einsatz moderner, geräusch- und emissionsarmer Maschinen und Geräte sowie bei Bedarf durch die Benetzung von Bauflä- chen mit Wasser bis unter die Erheblichkeitsschwelle minimiert werden.

Luftschadstoffe Von dem Wohngebiet ist mit den üblichen Emissionen in Form von Lärm-, Licht- und Heizemissionen zu rechnen. Unter Zugrundelegung der gültigen Wärmedämmstandards und moderner Heizanlagen sind, bei Berücksichtigung der Vorgaben der 1. BImSchV, keine erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten.

Abfälle, Abwässer Das Plangebiet ist zum überwiegenden Teil unbebaut und ein Altlastenverdacht liegt nicht vor. Bodenmaterial, welches bei Baumaßnahmen anfällt, ist gemäß § 7 Abs. 2 KrWG zu verwerten. Die Verwertung hat Vorrang vor der Beseitigung. Abfälle und Abwässer, welche im Rahmen der Nutzung anfallen, werden gemäß den gülti- gen Standards ordnungsgemäß entsorgt. Das anfallende Niederschlagswasser soll auf den Baugrundstücken zurückgehalten und versickert werden.

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Aufstellung von Luft-Wärmepumpen und/oder Klima-, Kühl- oder Lüftungsgeräten Zur Vermeidung von schalltechnischen Konflikten wird auf den „LAI - Leitfadens für die Verbesserung des Schutzes gegen Lärm bei stationären Geräten", (Stand: 28.08.2013, ak- tualisiert durch Beschluss der 139. LAI-Sitzung vom 24.03.2020) verwiesen. [Im Detail siehe: https://www.lai-immissionsschutz.de/documents/leitfaden_verbesserung_schutz_gegen_laerm_bei_stat_gera- ete_1588594414.pdf]

Blendungen durch Solarkollektoren Durch Solarkollektoren kann es zu schädlichen Umwelteinwirkungen (Blendungen) im Sinne BImSchG kommen. Sind entsprechende Umwelteinwirkungen zu befürchten, können diese durch die Verwendung von Modulen mit einer matten Oberfläche gemindert werden.

2.10 Nutzung erneuerbarer Energien sowie sparsame und effiziente Nutzung von Energie

Gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7f BauGB ist bei der Aufstellung von Bauleitplänen die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die sparsame und effiziente Nutzung von Energien zu berück- sichtigen. Mit dem am 30.07.2011 in Kraft getretenen Gesetz zur Förderung des Klima- schutzes bei der Entwicklung in den Städten und Gemeinden (BGBl. I S.1509) wurde das Baugesetzbuch zudem unter dem Aspekt des Klimaschutzes und des Einsatzes erneuer- barer Energien, der Energieeffizienz und der Energieeinsparung geändert und ergänzt. Weiterhin kann auf die speziellen energiefachrechtlichen Regelungen mit ihren Verpflich- tungen zur Errichtung und Nutzung bestimmter erneuerbarer Energien verwiesen werden, die bei der Bauplanung und Bauausführung zu beachten und einzuhalten sind. Nach § 3 Abs. 1 Erneuerbare-EnergienWärme-Gesetz (EEWärmeG) werden die Eigentümer von Ge- bäuden dazu verpflichtet, den Wärmeenergiebedarf des Gebäudes durch die anteilige Nut- zung von erneuerbaren Energien zu decken. Im Zuge der Energieeinsparverordnung (EnEV) ist zudem sicherzustellen, dass bei der Errichtung und wesentlichen Änderung von Gebäuden ein bestimmter Standard an Maßnahmen zur Begrenzung des Energiever- brauchs von Gebäuden einzuhalten ist.

Aufgrund der Größe und der Ausrichtung des Baufeldes ermöglicht der Bebauungsplan eine optimale Ausrichtung der Gebäude zur Nutzung von Solarenergie und für die Beson- nung von Innenräumen. Dem dient auch, dass die Standorte der zu pflanzenden Bäume frei gewählt werden können, so dass Konflikte durch Beschattung vermieden werden kön- nen.

Zusammenfassend wird es für zulässig erachtet, hinsichtlich der Nutzung von erneuerbaren Energien sowie der Energieeinsparung keine weitergehenden Vorgaben in den Bebau- ungsplan aufzunehmen, sondern vielmehr auf die bestehenden und zudem stetig fortentwi- ckelten gesetzlichen Regelungen in ihrer jeweils gültigen Fassung zu verweisen.

2.11 Auswirkungen aufgrund der Anfälligkeit für Unfälle oder Katastrophen

Gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchst. j BauGB sind, unbeschadet des § 50 Satz 1 des BImSchG, die Auswirkungen, die aufgrund der Anfälligkeit der zulässigen Vorhaben für schwere Un- fälle oder Katastrophen auf die Belange nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchst. a bis d und i BauGB zu erwarten sind, bei der Aufstellung der Bauleitpläne zu berücksichtigen.

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Exkurs:

Gegenstand der Betrachtungen sind dabei grundsätzlich ausschließlich (vgl. Gesetzentwurf der Bundes- regierung zum BauGB 2017, S. 40)  Vorhaben, o für die nach dem Bebauungsplan eine Zulässigkeit gegeben ist und o die nach gegenwärtigem Wissensstand hinsichtlich derjenigen Merkmale, die für die Bestim- mung der Relevanz von Unfall- oder Katastrophenereignissen von Bedeutung sind, hinrei- chend konkretisiert sind, sowie  Unfall- oder Katastrophenereignisse, o die aufgrund der Anfälligkeit des jeweiligen Vorhabens für schwere Unfälle und/oder Kata- strophen zu erwarten und deshalb für das betroffene Vorhaben von Bedeutung sind, wobei o für die Bestimmung der Relevanz von Unfall- und Katastrophenereignissen sowohl ihre Wahrscheinlichkeit als auch das mit ihnen verbundene Schadensausmaß zu berücksichtigen sind,  Auswirkungen, die o bei relevanten Unfall- oder Katastrophenereignissen o von dem jeweiligen Vorhaben selbst hervorgerufen werden können.

Für schwere Unfälle ,  die als vorhabeninterne Ereignisse von dem Vorhaben selbst hervorgerufen werden können,  bei denen die Eintritts-Wahrscheinlichkeit nicht so gering ist, dass mit ihrem Eintreten nicht ge- rechnet werden muss, und  bei denen erhebliche Auswirkungen auf die genannten Belange zu erwarten oder nicht auszu- schließen sind, ist zu ermitteln und darzulegen, welche erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten oder nicht auszu- schließen sind. Hinsichtlich schwerer Unfälle im Sinne der Seveso-III-Richtlinie bzw. der StörfallVO des Bundes werden hier zusätzlich die Auswirkungen in den Blick genommen, die von außerhalb des Plangebietes gelegenen Be- triebsbereichen von Störfallbetrieben auf schutzbedürftige Nutzungen einwirken können.

Für Katastrophen ,  die als vorhabenexterne Ereignisse von außen auf das jeweilige Vorhaben einwirken können,  bei denen die Eintritts-Wahrscheinlichkeit nicht so gering ist, dass mit dem Eintreten nicht gerech- net werden muss,  für die das jeweilige Vorhaben anfällig ist und  deren Einwirken auf das jeweilige Vorhaben bewirkt, dass von ihm erhebliche Auswirkungen auf die genannten Belange zu erwarten oder nicht auszuschließen sind, ist zu ermitteln und darzulegen, welche erheblichen Umweltauswirkungen zu erwarten oder nicht auszu- schließen sind. An Katastrophenereignissen sind von den grundsätzlich denkbaren Fällen – z.B. Erdbeben, Anstieg des Meeresspiegels, Überschwemmungen; vgl. UVP-ÄndRL, S. 2, Erwägungsgrund (15) – für die Gemeinde Elstertrebnitz in diesem Zusammenhang nach ausreichendem Ermessen nur Hochwassersituationen bzw. Überflutungen nach Starkregen bedeutsam und daher auch nur diese zu betrachten.

[Quelle: FRENK , J.; Stadtplanungsamt Leipzig, Bauleitplanungs-Handbuch Teil II, Mustergliederung in der Fas- sung vom 09.06.2020; geringfügig verändert - angepasst]

Eingeschätzt wird, dass bei Planrealisierung keine erheblichen Umweltauswirkungen auf- grund einer Anfälligkeit für Unfälle oder Katastrophen zu erwarten sind. Anhaltspunkte dafür, dass derartige Auswirkungen zu erwarten sind, liegen nicht vor. Das Plangebiet liegt nicht im Überschwemmungsgebiet der Weißen Elster. Das nach dem Bebauungsplan zulässige Vorhaben weist keine besondere Anfälligkeit für schwere Unfälle oder Katastrophen im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchst. j BauGB auf.

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3. EINGRIFFSREGELUNG NACH DEM BUNDESNATURSCHUTZGESETZ

Die zweite Änderung des Bebauungsplanes „Wohngebiet I“ Elstertrebnitz wird im beschleu- nigten Verfahren nach § 13a BauGB aufgestellt.

Die Änderung des Bebauungsplanes erfolgt nach § 13a Abs. 1 Nr. 1 BauGB, da die Größe der festgesetzen Grundfläche kleiner als 20.000 m² ist und im engen sachlichen, räumlichen und zeitlichen Zusammenhang kein weiterer Bebauungsplan aufgestellt wurde oder wird, dessen Grundflächenzahl mit einzubeziehen wäre. Insbesondere kann der bestehende Bebauungsplan (1. Änderung) nicht das Kriterium eines engen zeitlichen Zusammen- hanges erfüllen, da dieser seit 18 Jahren rechtskräftig ist.

Gemäß § 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB gelten im beschleunigten Verfahren „… in den Fällen des Absatz 1 Satz 2 Nr. 1 (Gesamtgrundfläche kleiner 2 ha; so im vorliegenden Fall) Eingriffe, die auf Grund der Aufstellung des Bebauungsplanes zu erwarten sind, als im Sinne des § 1a Abs. 3 Satz 5 vor der planerischen Entscheidung erfolgt oder zulässig.“

§ 1a Abs. 3 Satz 5: „Ein Ausgleich ist nicht erforderlich , soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren.“

 Für die Änderung des Bebauungsplanes „Wohngebiet I“ Elstertrebnitz bedeutet Vorge- nanntes, dass sich für die Realisierung des Planvorhabens kein Ausgleichserfordernis ab- leiten lässt. § 18 Abs. 1 BNatSchG definiert: „Eingriffe in Natur und Landschaft“ als „Veränderungen der Gestalt oder Nutzung von Grundflächen oder Veränderungen des mit der belebten Boden- schicht in Verbindung stehenden Grundwasserspiegels, die die Leistungs- und Funktions- fähigkeit des Naturhaushalts oder das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigen können.“ Bei der Feststellung, ob eine Planung oder eine Maßnahme zu einem Eingriff führt, ist die planungsrechtliche Qualität der Fläche nicht von Bedeutung: Eine Verschlechterung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes kann sowohl bei der Inanspruchnahme von Außen- bereichsflächen als auch von Flächen im so genannten Innenbereich auftreten [SCHWIER; 2002]. Dieser Grundsatz gilt nunmehr auch für Bebauungspläne der Innenentwicklung. Die Gemeinde ist somit nicht von der Pflicht zur Ermittlung der tatsächlichen Beeinträchti- gung freigestellt. Auch ist die Prüfung der Vermeidungsmöglichkeit auf den vollen Umfang der Beeinträchtigung zu erstrecken. Lediglich das Ausgleichserfordernis wird durch § 1a Abs. 3 Satz 5 BauGB modifiziert. [vgl. BUNZEL; 1999]

Mit der Darlegung der Umweltbelange wird dem vorbenannten Anspruch Rechnung getra- gen.

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4. GEPLANTE MAßNAHMEN ZUR VERMEIDUNG , ZUR VERMINDERUNG UND ZUM AUSGLEICH DER NACHTEILIGEN UMWELTAUSWIRKUNGEN

4.1 Grünordnerische Festsetzungen

Nachfolgende grünordnerische Maßnahmen werden als Festsetzungen in den Bebau- ungsplan übernommen:

Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Land- schaft (§ 9 Abs.1 Nr. 20 BauGB)

Maßnahme 1 (M 1) Ziel: Versiegelungsbeschränkung Planungsrechtliche Grundlage: § 9 Abs. 1 Nr. 20 BauGB

Festsetzung: Die Befestigung von Stellplätzen, Wegen und Plätzen ist so auszuführen, dass das auf den jeweiligen Flächen anfallende Niederschlagswasser weitestgehend innerhalb dieser Flä- chen oder an deren Rand versickern kann. Befestigungen wie Betonunterbau, Fugenverguss, Asphaltierungen und Betonierungen sind unzulässig, soweit sie nicht zur Herstellung der Verkehrssicherheit erforderlich sind.

Begründung: Die Festsetzung dient der Eingriffsvermeidung. Um natürliche Versickerungsvorgänge nicht vollkommen zu unterbinden, zur Erhöhung der Grundwasserneubildung und zur Entlastung von Abwassersystemen sind Stellflächen, Wege und Plätze so zu befestigen, dass das auf diesen Flächen anfallende Niederschlags- wasser dort oder am Rand weitestgehend versickern kann. Bauweisen, welche eine Versi- ckerung von Niederschlagswasser zulassen sind beispielsweise: Pflasterflächen, Rasen- gittersteine, Ökopflaster, Dränpflaster, Schotterrasen und wassergebundene Decken. Eine darüber hinausgehende stärkere Versiegelung ist nur zulässig, wenn dies nutzungs- bedingt aus Gründen der Verkehrssicherheit unumgänglich ist.

Maßnahmen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern und sonstige Anpflan- zungen (§9 (1) Nr. 25 a BauGB)

Maßnahme 2 (M 2) Ziel: Begrünung der Baugrundstücke Planungsrechtliche Grundlage: § 9 Abs. 1 Nr. 25a BauGB

Festsetzung: Je angefangene 250 m² Baugebietsfläche, welche außerhalb des Schutzbereiches der 110 kV Freileitung liegt, ist mindestens ein mittel- oder großkroniger Laubbaum (Stammumfang mindestens 14 - 16 cm) oder ein halb- oder hochstämmiger Obstbaum (Stammumfang min- destens 6 - 8 cm) zu pflanzen. Weiterhin sind 10 % der Baugebietsfläche, außerhalb des Schutzbereiches der 110 kV Freileitung, mit Sträuchern zu bepflanzen (Pflanzdichte 4 Stück je 10 m²; Höhe des Pflanzgutes 60 bis 100 cm). Abgänge sind zu ersetzen. Vorhandene Gehölze, welche die vorbenannten Anforderungen erfüllen, sind anzurechnen.

Begründung: Die Festsetzung dient der Eingriffsminimierung. Neben den positiven Auswirkungen der be- grünten Flächen auf das Mikroklima und dem Erhalt der Bodenfunktionen auf diesen Flä- chen dient diese Festsetzung auch der Förderung von Flora und Fauna und ermöglicht

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einen, wenn auch eingeschränkten, Biotopverbund zwischen den Grünstrukturen innerhalb und außerhalb des Plangebietes. Weiterhin dient diese Festsetzung der Integration des Baugebietes in die angrenzende Siedlungsstruktur. Um eine hohe ökologische Wertigkeit der Gehölze zu erreichen und um Flora und Fauna optimal zu fördern, wurde die Verwendung von Laubbäumen bzw. Obstbäumen festgesetzt. Wobei bei den Laubbäumen einheimische und standortgerechtete Arten gewählt werden sollten. Die festgesetzte Mindestgröße für die Pflanzungen soll sicherstellen, dass die vorbenann- ten Ziele schnell erreicht werden und die Pflanzungen auf den Baugrundstücken möglichst schnell anwachsen.

Auswahl besonders geeigneter Laubbaumarten für das Plangebiet: Acer campestre - Feldahorn (mk) Acer platanoides - Spitzahorn (gk) Acer pseudoplatanus - Bergahorn (gk) Betula pendula - Sandbirke (mk - gk) Carpinus betulus - Hainbuche (mk - gk) Fagus sylvatica - Gemeine Buche (gk) Fraxinus excelsior - Gemeine Esche (gk) Populus tremula - Zitterpappel (mk - gk) Prunus avium - Vogelkirsche (mk) Pyrus pyraster - Wildbirne (mk) Quercus petraea - Traubeneiche (gk) Quercus robur - Stieleiche (gk) Tilia cordata - Winterlinde (gk) Ulmus minor - Feldulme (gk)

Abkürzungen: mk mittelkronig gk großkronig

Besonders geeignete Obstsorten sind [Quelle: SMUL; 2003] :

Apfelsorten: Altländer Pfannkuchenapfel Lunower Auralia Maunzen Bittenfelder Melrose Blenheim Minister von Hammerstein Bohnapfel Piros Brettacher Prinz Albrecht von Preußen Carola Prinzenapfel Coulon - Renette Reka Dülmener Rosenapfel Relinda Finkenwerder Herbstprinz Retina Fischer Rheinischer Krummstiel Geflammter Kardinal Riesenboiken Glockenapfel Rote Sternrenette Grahams Jubiläumsapfel Roter Eiserapfel Halberstädter Junfernapfel Roter Gravensteiner Helios Schöner von Herrnhut Jakob Schöner von Nordhausen Kaiser Wilhelm Winterrambour Krügers Dickstiel Zabergäu-Renette

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Birnensorten: Armida Paris Bunte Julibirne Pastorenbirne Clairgeau Petersbirne Eckehard Phillipsbirne Gute Graue Pitmaston Köstliche von Charneu Poiteau Lucius Thimo Marianne Triumph von Vienne

Süßkirschen: Altenburger Melonenkirsche Fromms Herz Bianca Kassins Frühe Büttners Rote Knorpel Namara Dönissens Gelbe Teickners Schwarze Herzkirsche Drogans Gelbe Knorpel Türkine Namosa Durone de Vignola

Klargestellt wird: Halbstämme sind Obstbäume mit einem Kronenansatz von 100 cm bis 160 cm. Hochstämme sind Obstbäume mit einem Kronenansatz von mindestens 160 cm bis 180 cm. Mit der Regelung, dass vorhandene Gehölze anzurechnen sind, soll der Erhalt dieser ge- fördert werden.

4.2 Grünordnerische Hinweise

Grenzabstände für Bäume und Sträucher Bei allen Gehölzpflanzungen sind die im Sächsischen Nachbarrechtsgesetz (SächsNRG) festgelegten Grenzabstände für Bäume und Sträucher einzuhalten, sofern zwischen den Nachbarn keine abweichende Vereinbarung (nach § 3 SächsNRG) getroffen wurde. Abstände gemäß § 9 SächsNRG: Pflanzungen innerhalb von Ortschaften müssen mind. 0,5 m und bei Gehölzen mit einer Höhe von über 2 m mind. 2 m entfernt von der Grund- stücksgrenze erfolgen.

Bodenschutz Bodenmaterial, welches bei Baumaßnahmen anfällt, ist gemäß § 7 Abs. 2 KrWG zu ver- werten. Die Verwertung hat Vorrang vor der Beseitigung. Ergeben sich im Rahmen der weiteren Planung, Bauvorbereitung und -ausführung Hin- weise auf schädliche Bodenveränderungen i. S. der § 2 Absätze 3 und 6 BBodSchG (z.B. altlastenrelevante Sachverhalte, organoleptische Auffälligkeiten oder neu entstandene schädliche Bodenveränderungen) besteht für den Verursacher, den Grundstückseigentü- mer oder den Inhaber der tatsächlichen Gewalt sowie weitere Verpflichtete gemäß BBodSchG und SächsKrWBodSchG die Pflicht, dies der für die Überwachung zuständigen Behörde, hier der Landkreis Leipzig als untere Abfall-und Bodenschutzbehörde unverzüg- lich anzuzeigen. Vor Fortsetzung der Bauarbeiten ist mit dieser eine Abstimmung durchzu- führen, hinsichtlich der erforderlichen Maßnahmen zur Beseitigung oder zur Durchführung von Untersuchungen, die evtl. erforderlich sind um festzustellen, ob eine schädliche Boden- veränderung oder Altlast vorliegt.

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Erhalt und Pflege der Pflanzung Sämtliche Pflanzungen sind vom Grundstückseigentümer im Wuchs zu fördern, zu pflegen und vor Zerstörung zu schützen. Alle ausgefallenen Gehölze sind, insoweit es die Stand- ortverhältnisse zulassen, auf Kosten des Grundstückseigentümers zu ersetzen.

Roden und Zurückschneiden von Gehölzen Das Abschneiden oder das auf den Stock setzen von Bäumen und Sträuchern außerhalb des Waldes, von Kurzumtriebsplantagen oder gärtnerisch genutzter Flächen, haben gemäß § 39 Abs. 5 BNatSchG im Zeitraum 1. Oktober bis 28. Februar zu erfolgen. Abweichungen von dieser Regelung erfordert einen Antrag auf Befreiung nach § 67 BNatSchG bei der Unteren Naturschutzbehörde.

Fertigstellung der Grünflächen und Ersatzpflanzungen (§ 178 BauGB) Die Fertigstellung der Bepflanzung der Baugrundstücke muss spätestens 12 Monate nach Bezug der Wohngebäude abgeschlossen sein.

Schutzabstände Bei allen Gehölzpflanzungen sind die erforderlichen Schutzabstände zu Leitungen einzu- halten. Dies gilt im Plangebiet insbesondere für die Hochspannungsleitung.

4.3 Vorgaben des Artenschutzes - Maßnahmen zur Vermeidung und zur Siche- rung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität

Ableitend aus den Darlegungen im Kap. 2.1.1 ergeben sich folgende artenschutzrechtlichen Vorgaben: artenschutzrechtliche Vorgabe 1 (V 1): Bei einer Änderung der Flächennutzung oder der Lebensraumausstattung, insbesondere bei einem erheblich verzögerten Baubeginn (5 Jahre nach Erstellung der vorliegenden Ar- beit), ist im Vorfeld einer Bebauung eine erneute artenschutzrechtliche Prüfung erforderlich. Eine Flächenumnutzung ist beispielsweise gegeben, wenn die bisherige Nutzung der Flä- chen als Hausgarten und Wiese bzw. die Nutzung der Gebäude aufgegeben wird.

Erläuterung zu V 1: Die vorliegende Arbeit beschreibt eine Momentaufnahme. Eine gravierende Änderung der Biotopausstattung ist nach derzeitigem Kenntnisstand kurzfristig (in weniger als 5 Jahren) nicht zu erwarten. Da unsicher ist, wie schnell die Bebauung entsprechend den Vorgaben des B-Planes um- gesetzt wird, wurde die Maßnahme V 1 benannt. Eine Nutzungsaufgabe des Hausgartens bzw. der Wiese und eine damit verbundene Gehölzsukzession und Ungestörtheit der bisher intensiv gepflegten Grünflächen bzw. das Leerstehen der vorhandenen Gebäude ist ein mögliches Szenario, welches sich auf die Artenzusammensetzung am Standort soweit aus- wirken kann, dass die Aussagen der vorliegenden Arbeit nicht mehr zutreffen und aktuali- siert werden müssen.

artenschutzrechtliche Vorgabe 2 (V 2): Eine Baufeldfreimachung muss außerhalb der Brutzeit, welche von Anfang April bis Anfang August dauert, erfolgen. D.h. außerhalb der Brutzeit müssen die potentiell zur Brutzeit nutz- baren Strukturen (v.a. krautige Vegetation) entfernt werden. Auch darf eine Beräumung der Flächen (z.B. von Totholz, Holzstapeln oder Steinhaufen) nur außerhalb der Brutzeit statt- finden. Können die Beschränkungen zur Bauzeit nicht eingehalten werden, ist alternativ V 3 durch- zuführen.

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artenschutzrechtliche Vorgabe 3 (V 3)(alternativ zu V 2): Können die Beschränkungen zur Bauzeit nicht eingehalten werden, ist eine Begehung zur Feststellung des Brutvogelvorkommens innerhalb des entsprechenden Baubereiches not- wendig. Ist im Ergebnis der Untersuchungen festzustellen, dass das Schädigungs- bzw. Störungs- verbot eintreten könnte, so ist zu prüfen ob:  die ökologische Funktion der von dem Eingriff oder Vorhaben betroffenen Fortpflan- zungs- oder Ruhestätten im räumlichen Zusammenhang gewahrt wird und  ob die Störung zu keiner Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Popu- lation führt. Ist dies der Fall, dann ist weder das Schädigungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 1 und 3 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG noch das Störungsverbot nach § 44 Abs. 1 Nr. 2 i.V.m. Abs. 5 BNatSchG erfüllt und es kann innerhalb der Brutzeit gebaut werden. Treten das Schädigungsverbot und / oder das Störungsverbot ein, sind die naturschutz- fachlichen Voraussetzungen für eine ausnahmsweise Zulassung des Vorhabens nach § 45 Abs. 7 BNatSchG zu prüfen oder alternativ muss mit der Realisierung des Bauvorhabens bis zum Ende der Brutzeit gewartet werden.

Erläuterung zu V 2 und V 3: Die Maßnahme dient dem Schutz von Vögeln, welche in Gehölzen oder in der Krautschicht bzw. niedrig über dem Boden in abgelagerten Materialien wie Steinen oder Totholz brüten, wobei der Schutz sich nicht nur auf die Arten mit hervorgehobener artenschutzrechtlicher Bedeutung, wie beispielsweise den potentiell im Plangebiet vorkommenden Gartenrot- schwanz, bezieht, sondern auch häufige Brutvogelarten, wie beispielsweise die im Frühjahr 2020 bei der Brutvogelkartierung nachgewiesenen Mönchs- und Gartengrasmücke oder das Sommergoldhähnchen, umfasst. Alternativ zu der Bauzeitenbeschränkung ist im Fall des Baubeginns innerhalb der Brutzeit -eine Brutvogelkartierung kurz vor Baubeginn notwendig, um festzustellen, ob im Vorha- bensbereich tatsächlich Bruten stattfinden. Finden Bruten statt, sind weitere Prüfschritte durchzuführen.

artenschutzrechtliche Vorgabe 4 (V 4): Unmittelbar vor Beginn der Umbau-/Sanierungs- und/oder Abbrucharbeiten sind die Ge- bäude/Schuppen/Schauer auf das Vorkommen von gebäudebewohnenden Arten zu prü- fen. Die Untersuchungen sind zeitnah vor dem Beginn der Baumaßnahmen durchzuführen. Kommen entsprechende Arten vor, ist das Auslösen des Schädigungs- und Störungsver- bots erneut zu prüfen. Insbesondere ist beim Vorkommen von gebäudebrütenden Vogelar- ten zu klären, ob es sich um standorttreue Arten handelt. Kommen standorttreue Arten vor, so steht deren Nest auch außerhalb der Brutzeit unter Schutz. Kommen standorttreue Arten vor, ist im Einzelfall zu prüfen inwieweit die ökologische Funktion der betroffenen Fortpflan- zungs- und Ruhestätte noch gewahrt werden kann ggf. sind weiterführende Maßnahmen notwendig.

Erläuterung zu V 4: Die Durchführung von Umbau-/ Sanierungs- bzw. der Abrissmaßnahmen kann Auswirkun- gen insbesondere auf gebäudebewohnende Fledermaus- und Vogelarten haben, deshalb wurde zum Schutz der gebäudebewohnenden Tierarten oben beschriebene Maßnahme festgelegt.

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artenschutzrechtliche Vorgabe 5 (V 5): Vor der Fällung der Gehölze sind diese auf artenschutzrechtlich relevante Strukturen wie abblätternde Rinde, Spalten, Risse, Baumhöhlen und auch Nistkästen zu prüfen. Werden artenschutzrechtlich relevante Strukturen festgestellt, ist in einem ersten Schritt zu prüfen, ob ein Fällen des Gehölzes vermieden werden kann. Ist ein Fällen unvermeidbar, ist wie folgt zu verfahren: Zum Schutz der gehölzbewohnenden Vogelarten sind die Gehölzrodungen außerhalb der Brutzeit durchzuführen (V 2) und Nistkästen sind vor der Fällung, außerhalb der Brutzeit an geeignete Bäume im Umfeld umzuhängen. Pro entnommenes potentielles Quartier für baumhöhlenbewohnende Vogelarten sind zwei Kleinvogelnistkästen an geeigneten Bäu- men im Umfeld aufzuhängen. Weisen die Bäume Quartiereigenschaften für baumbewohnende Fledermäuse auf, so müs- sen vor der Fällung des Baumes mit Quartiereigenschaften je entnommenen Quartier zwei Fledermausflachkästen an geeigneten Bäumen im Umfeld angebracht werden. Auch sind die Gehölze unmittelbar vor der Fällung auf eine Besiedlung mit Fledermäusen zu untersu- chen. Wird eine Besiedlung mit Fledermäusen festgestellt oder sind die Höhlen / Spalten / Risse nicht zweifelsfrei unbesiedelt (falls nicht vollständig einsehbar), sind unter Anleitung der artenschutzrechtlichen Fällbetreuung die Stammbereiche in denen die Fledermäuse siedeln, vorsichtig aus dem Baum herauszusägen, abzuseilen und in unkritische Bereiche prädatorensicher aufzustellen bzw. aufzuhängen. Werden Fledermäuse geborgen, ist eine Umsiedlung auch in die aufgehangenen Ersatzquartiere möglich. Die Person, welche die artenschutzrechtliche Fällbetreuung durchführt, muss entsprechend qualifiziert sein. Sie muss Fledermäuse erkennen und mit ihnen fachgerecht umgehen kön- nen.

Erläuterung zu V 5: Bei der Ortsbegehung konnte das Wohngrundstück nicht betreten werden und es erfolgte nur eine Beurteilung der Gehölze von der Grundstücksgrenze aus. Eine Aufnahme von ar- tenschutzrechtlich relevanten Strukturen wie Rissen, Spalten und Baumhöhlen konnte nur vom Zaun aus vermutet und nicht eingehend geprüft werden. Es ist deshalb nicht auszu- schließen, dass innerhalb des Plangebietes Gehölze vorhanden sind, die Baumhöhlen, Risse, Spalten, Nistkästen etc. aufweisen. So wird an der Süßkirsche Nr. 22 ein Vorhan- densein von Baumhöhlen vermutet, konnte aber vom Zaun aus nicht eindeutig geklärt wer- den. Auch ist es möglich, dass in rückwärtigen Grundstücksbereichen, die bei den Ortsbe- gehungen nicht eingesehen werden konnten, Bäume mit Baumhöhlen oder anderen Quar- tiereigenschaften stehen. Sind Gehölzrodungen/- fällungen vorgesehen, muss deshalb vor Beginn der Fällarbeiten geprüft werden, inwieweit artenschutzrechtlich relevante Strukturen vorhanden sind, ggf. sind weiterführende Maßnahmen notwendig. Zum Schutz gehölzbewohnender Vogelarten sind die Gehölzrodungen/-fällungen außer- halb der Brutzeit, welche von Anfang April bis Anfang August dauert, durchzuführen (vgl. V 2). Eine Betroffenheit der Artgruppe baum(höhlen)bewohnender Vogelarten kann dadurch ausgeschlossen werden. Es wird darauf verwiesen, dass höhlenreiche Einzelbäume (heimische Arten und Obst- bäume) die Kriterien für ein geschütztes Biotop nach § 21 SächsNatSchG erfüllen. Sie ste- hen auch unabhängig vom auszustellenden Bebauungsplan unter Schutz. Das Fällen von höhlenreichen Einzelbäumen bedarf einer Ausnahmegenehmigung der zuständigen Natur- schutzbehörde.

Die Vorgaben des Artenschutzes leiten sich aus den Regelungen des § 44 BNatSchG ab. Es handelt sich dabei um Vorgaben, welche auch ohne Regelung im Bebauungsplan zwin- gend zu beachten und einer Abwägung nicht zugänglich sind.

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4.4 Weitere Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung nachteiliger Umwelt- auswirkungen

Vermeidungs- und Minimierungsmaßnahmen:  Die Grundflächenzahl wird im Bebauungsplan für das Baugebiet WA 1 auf 0,3 begrenzt und bleibt damit unter der durch die BauNVO zulässigen Obergrenze von 0,4. Weiterhin wird für das Baugebiet WA 1 eine Überschreitung der zulässigen Grundfläche im Sinne des § 19 Abs. 4 BauNVO im Gesamtgebiet ausgeschlossen. Durch diese Regelungen mindert sich die maximal überbaubare Grundfläche um 720 m².  Da das Plangebiet in einem archäologischen Relevanzbereich liegt, ist vor Beginn der Bauarbeiten eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung einzuholen. Ggf. sind vor Be- ginn der Bauarbeiten archäologische Untersuchungen durchzuführen.

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5. ANDERWEITIGE PLANUNGSMÖGLICHKEITEN

In Betracht kommende anderweitige Planungsmöglichkeiten, mit denen die Zielsetzung des Bebauungsplanes erfüllt werden kann, bestehen nicht.

6. ALLGEMEINVERSTÄNDLICHE ZUSAMMENFASSUNG

Das Kapitel Umweltbelange umfasst die Ermittlung und Bewertung der umweltrelevanten Auswirkungen des durch die Aufstellung des Bebauungsplanes planerisch vorbereiteten Vorhabens. Dabei wurden die Bestandsituation der Schutzgüter Pflanzen- und Tierwelt, biologische Vielfalt, Boden / Fläche, Wasser, Klima / Luft, Landschaft, Mensch, Kultur- und Sachgüter sowie die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Schutzgütern dargelegt und die Aus- wirkungen des Planvorhabens abgeschätzt. Weiterhin wurden Ausführungen zur Vermeidung von Emissionen sowie zum sachgerech- ten Umgang mit Abfällen und Abwässern, zur erneuerbaren Energien sowie zur sparsamen und effizienten Nutzung von Energie und zu möglichen Auswirkungen aufgrund der Anfäl- ligkeit für Unfälle oder Katastrophen in die Darlegung der Umweltbelange mit aufgenom- men.

Ergebnisse: Aufgrund der Bestandssituation und der geplanten Flächenausnutzung ist da- von auszugehen, dass die Realisierung des Änderungsbebauungsplanes mit negativen Umweltauswirkungen verbunden sein wird. Aufgrund der Bestandsituation, der Vorbelas- tungen, der geringen Dimension des Vorhabens und den geplanten grünordnerischen Maß- nahmen wird jedoch prognostiziert, dass diese Umweltauswirkungen nicht die Schwelle zur Erheblichkeit überschreiten. Voraussetzung ist, dass die im Kapitel 4. zusammenfassend aufgeführten Maßnahmen zur Vermeidung und zur Verminderung, sowie die Maßnahmen, welche sich aus den Anforderungen des Artenschutzes ableiten, realisiert werden. Da der Änderungsbebauungsplan „Wohngebiet I“ Elstertrebnitz im beschleunigten Verfah- ren nach § 13a BauGB aufgestellt wird und die überbaubare Grundstücksfläche kleiner 20.000 m² ist, sind weiterführende Ausgleichsmaßnahmen nicht erforderlich (§ 13a Abs. 2 Nr. 4 BauGB in Verbindung mit § 1a Abs. 3 Satz 5 BauGB).

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Anlage 1 - Literatur

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unveröffentlichte Quellen

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INGENIEURBÜRO FÜR LÄRMSCHUTZ FÖRSTER & WOLGAST Ermittlung und Beurteilung der Geräuschimmissionen im Rechtsstreit XXXXXXXX u.a. ./. Lkr. Leipzig Az.: „1 K 1934/14“ des Verwaltungsgerichtes Leipzig, verursacht durch den Betrieb eines Schrottplatzes, auf dem Wohngrundstück IO 2 „XXXXXXXX“ in 04523 Elstertrebnitz, Gutachten Nr. 19316-1; Chemnitz, 09.11.2016.

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Anlage 2 - Fotodokumentation

Bild 1: Blick über das Plangebiet aus nördlicher Richtung. (18.03.2020)

Bild 2: Blick auf die Gehölze im östlichen Teil des Plangebietes. (18.03.2020)

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Bild 3: Blick über das Plangebiet nach Südwesten von der nördlichen Grenze aus. (15.04.2020)

Bild 4: Blick über das Plangebiet nach Norden. (18.03.2020)

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