Zeitung des Landkreises im Fichtelgebirge Fichtelgebirge ... da schau her! 19. Dezember 2019 4/2019 • Ausgabe 27

„Die schönsten Geschenke kann man nicht einpacken: Liebe, Familie, Freunde, Lachen, Gesundheit und glücklich sein.“ (Unbekannt)

unter dem Weihnachtsbaum, sie finden sich in kei- Liebe nem der zahlreichen bunten Päckchen, selbst wenn man sie im Laufe seines Lebens mal auf einen Fichtelgebirglerinnen und Wunschzettel geschrieben hat. Man kann sie sich Fichtelgebirgler, vielleicht zum Teil selbst erarbeiten, aber man braucht auch eine gehörige Portion Glück, um all das sein Eigen nennen zu können. Wenn Kinder einen Wunschzettel schreiben, dann finden sich darauf - je nach Alter - vielleicht Kleidung Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich zu diesem Weih- für die Puppe, ein Hund oder gar Pony, Lego oder nachtsfest zumindest über einige dieser wichtigen Playmobil, ein Computerspiel oder natürlich ein Dinge freuen dürfen und ich wünsche Ihnen und Smartphone. Bei Frauen sollte vielleicht glitzernder allen, die Ihnen wichtig sind, ein frohes und fried- Schmuck unterm Weihnachtsbaum liegen, bei Män- volles Weihnachtsfest. Für das kommende Jahr nern wahrscheinlich eher etwas „das über einen Gesundheit, Glück und Zufriedenheit, Gottes Stecker verfügt“. Soviel zum Klischee! Segen und viele Gelegenheiten zur Freude über kleine und große Dinge. Tatsächlich stelle ich in vielen Gesprächen im Laufe des Jahres aber immer wieder fest, dass sich die Ihr Landrat Menschen tief im Herzen eigentlich andere Dinge wünschen. Einen liebevollen Partner, eine Familie, auf die man bauen kann, zuverlässige Freunde, mit denen man lachen kann und natürlich auch Gesund- heit. Doch all diese Dinge liegen eben nicht so einfach Dr. Karl Döhler Seite 2 Entwicklungsagentur Fichtelgebirge 04/2019

Jahrestagung in Röslau – Bundesweite Kreativwirtschaft trifft sich im Fichtelgebirge Rund 100 Gäste aus der Re- aus Verwaltung und Politik zu- Wirtschaftsförderern und weite- gion und ganz Deutschland ha- sammen, um Perspektiven der ren Partnern geschlagen, um die ben sich im Herbst zur Jahres- Branche im ländlichen Raum Kreativbranche noch stärker in tagung des Bundesverbands aufzuzeigen. „Im Zuge der Digi- Strategien der Regionalentwick- der Kultur- und Kreativwirtschaft talisierung siedeln sich immer lung einzubeziehen.“ Die Gäste e.V. Kreative Deutschland ge- mehr Kreativunternehmen in aus dem gesamten Bundesge- troffen. Das jährliche Treffen Dörfern und Kleinstädten an biet konnten sich ein Bild von fand in diesem Jahr in Röslau und geben dort ganzen Regio- den raumpionierhaften Ansät- statt. In der ehemaligen Winter- nen ein neues Gesicht“, sagte zen der Regionalentwicklung im ling Porzellan Fabrik kamen Corinna Hesse, Vorstandsmit- Fichtelgebirge machen. Eine rund 100 Kreativschaffende und glied von Kreative Deutschland. derart hochkarätige Tagung hat Multiplikatoren aus der Kultur- „Mit der Tagung haben wir wich- für die Region Signalwirkung. und Wirtschaftsförderung sowie tige Brücken zu Kommunen, Bei der Konferenz wurden zu- kunftsweisende Modellprojekte aus zahlreichen Bundesländern vorgestellt, die die Innovations- In der Kreativlounge ET4GE im ehemaligen Buntbetrieb der kraft der Branche eindrucksvoll Porzellanfabrik fanden am zweiten Konferenztag Workshops belegen. Auch die Metropolre- statt mit der Fragestellung „Was braucht Kreativwirtschaft im gionen können profitieren, da ländlichen Raum?“ die gegenwärtige Raumnot in den urbanen Zentren durch Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Die Fichtelgebirge, stellte fest: „Ge- fluide Arbeitsplätze zwischen Teilnehmenden waren sich ei- rade im Dialog der Kultur- und Stadt und Land, beispielsweise nig, dass Kooperationen zwi- Kreativwirtschaft mit Kommunen in Coworking Spaces, entlastet schen Akteursnetzwerken und und anderen Wirtschaftszweigen werden kann. der öffentlichen Hand als feste braucht es Partnerschaften auf Organisiert wurde die Konfe- Anlaufstellen zur Beratung und Augenhöhe. So können kreative renz in diesem Jahr durch das Fortbildung für Kreativschaf- Querdenker als Impulsgebende Forum Kreativwirtschaft Fich- fende unumgänglich sind, um in kommunale und wirtschaftli- telgebirge, ein Verbundprojekt die Ansiedlung von Kreativ- che Entwicklungsprozesse ein- zwischen dem KÜKO e.V. Netz- unternehmen aktiv zu fördern. gebunden und die Attraktivität Dr. Elisabeth Hartung vom kunstbuero München morderiert werk Kreativunternehmen Fich- Astrid Köppel, Netzwerkmana- der ländlichen Standorte gestei- durch die Tagung. telgebirge und dem Landkreis gerin vom gastgebenden Forum gert werden.“

Investitionsförderung läuft aus Wasserstoffauto wird Teil Schnell sein lohnt sich der Landkreis-Flotte Wer sich schon seit längerem Ein Unternehmen, das die För- Schönwald hat Paint Box in einen mit dem Gedanken trägt, in der derung genutzt hat und auf seinem Neubau und die Ausstattung der Region zu investieren sollte sich Weg vom Landkreis Wun siedel i. Arbeitsplätze investiert. Das mo- beeilen. Denn die aktuelle För- Fichtelgebirge begleitet wurde, ist derne Betriebsgebäude spiegelt derperiode der Investitionsför- die Firma Paint Box aus Schön- die Ausrichtung des innovativen derung endet Ende nächsten wald. Unter ihrem Label Paint Box Unternehmens wider und hat Paint Jahres, wie die Förderung da- fertigen Geschäftsführer Gabriele Box einen weiteren Schritt nach nach aussehen wird, ist derzeit und Michael Kant qualitativ hoch- vorne gebracht. Gefördert wurde noch völlig offen. „Wir gehen wertige, einbrennbare Druckbilder das Unternehmen aus Mitteln der aber davon aus, dass sich die für die keramische Industrie. Eine „Gemeinschaftsaufgabe – Verbes- Rahmenbedingungen eher ver- Spezialisierung, die den beiden serung der regionalen Wirtschafts- schlechtern werden“, sagt Rai- Kunden nicht nur in der deutschen struktur (GRW)“ und über das ner Rädel, Wirtschaftsförderer sondern auch der europäischen „Bayerische Regionale Förderpro- Zufrieden nach der Probefahrt. V.l.n.r.: Klimaschutzmanager des Landkreises. „Unternehmer, Porzellanindustrie beschert. Vom gramm für die gewerbliche Wirt- Jürgen Kromer, Landrat Dr. Karl Döhler, der Vertriebsleiter die etwas tun wollen rate ich Standort Schönwald aus bedie- schaft (BRF)“. Weiterhin wurde das des Autohauses Engel, Christof Roß, und der Leiter der Ent- deshalb sich bis spätestens nen sie unter anderem auch die bayerische Förderprogramm „Digi- wicklungsagentur Fichtelgebirge, Thomas Edelmann. Sommer 2020 mit mir in Verbin- Parfumflakon-Industrie, Weingü- talBonus Bayern“ für die Anschaf- dung zu setzen.“ ter oder Spirituosenhersteller. In fung eines Servers genutzt. In drei Tagen Probezeit hat er die Verantwortlichen am Land- ratsamt absolut überzeugt – der Toyota Mirai. Reichweite, Fahr- gefühl … all das wurde positiv bewertet und somit wird das Was- serstoff-Auto im kommenden Jahr neues Mitglied in der Flotte des Landkreises. Der Mirai ist dann nicht nur ein Fahrzeug, son- dern auch ein Bekenntnis zu dieser modernen Technologie, die man im Fichtelgebirge auf vielen Ebenen in den kommenden Jah- ren gezielt vorantreiben, und damit eine Modellregion in Sachen Wasserstoff werden möchte. In diesen Bemühungen ist der Land- kreis dabei nicht allein. In diesen Bemühungen steht der Landkreis dabei nicht allein. Parallel dazu haben die SWW Wunsiedel, die Siemens AG und die Firma Rießner-Gase eine gemeinsame Ab- sichtserklärung unterschrieben, in Wunsiedel im kommenden Jahr einen sogenannten Elektrolyseur zur Wasserstoffgewinnung Mit dem modernen Neubau haben sich Gabriele und Michael Kant (mitte) einen Traum erfüllt. zu bauen. In zwei Wasserstoff-Stammtischen des Landkreises Beim Unternehmensbesuch zeigte sich auch Bürgermeister Klaus Jaschke (rechts) begeistert. wurde das Interesse der regionalen Wirtschaft an diesem Thema Begleitet wurden die Gründer von Paint Box bei der Investition von Wirtschaftsförderer Rainer ermittelt und als groß eingestuft. Auch mit führenden Logistikern Rädel (links) und dem Leiter der Entwicklungsagentur Fichtelgebirge, Thomas Edelmann (2.v.l.). und anderen strategischen Partner ist man bereits im Austausch. 04/2019 Entwicklungsagentur Fichtelgebirge Seite 3

Überwältigende Resonanz „Werner“ wird sogar in Namibia gesehen Das hatten sich die Macher des neuen Imagefilms für das Fichtelgebirge erhofft, so erwartet hatten sie es aber in dieser Dimension sicher nicht. „Werner“ hat innerhalb weniger Tage eine Reise durchs Netz angetreten, die sich mehr als sehen las- sen kann. Bereits wenige Stunden nach der Premiere am Montag (25.11.) in Marktredwitz war das Video hunderte Male geliked und geteilt worden; 24 Stunden nach seiner Veröffentlichung war es fast 1.600 mal geteilt worden. Und bereits vor dem Wochenende hatte „Werner“ mit seinen humorvollen Botschaften allein bei Facebook rein organisch (also nicht werbefinanziert) mehr als 100.000 Personen erreicht und circa 70.000 Aufrufe gezählt.

Die Reaktionen auf das neue Video kommen aber nicht nur aus dem Fich- wusstseins und auch damit der ein oder andere wirklich gut zuhört, um die telgebirge. „Eine ehemalige Marktredwitzerin hat uns zum Beispiel aus Ham- vielen positiven Botschaften des Videos auch wirklich aufzunehmen.“ burg angerufen und zu unserem Video beglückwünscht. Ein Mann aus Namibia Der Erfolg des Videos beeindruckt auch Social Media Experten. Hermann hat uns sogar ein Video geschickt, dass ihn beim Schauen des Imagefilms Hohenberger, Leiter des Digitalen Gründerzentrums Einstein1 in Hof, gratuliert zeigt. Die Reaktionen sind überwältigend dem #freiraumfürmacher-Team zum und zu 99 Prozent positiv. Auch das ha- „go viral“ und der großartigen Reich- ben wir angesichts einiger doch etwas weite: „Via Social-Media können überzogener und provokanter Passagen mit relativ wenig Aufwand viele nicht erwarten können“, sagt Cosima Menschen erreicht werden. Treffen Benker aus dem #freiraumfürmacher- Mach art und Botschaft den Nerv der Team. Nutzer, „liken“, „kommentieren“ und Und Landrat Dr. Karl Döhler ergänzt: „teilen“ diese und ein Video geht „vi- „Mit dem Video sind wir unserer frechen ral“. Beim neuen Imagefilm „Frei- Linie der Kampagne treu geblieben. Dass raum für Macher“ haben die Macher das bei den Menschen so gut ankommt, ihre Freiräume Kreativität und Inspi- zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg ration mit Humor kombiniert. Aber sind. Die Fichtelgebirgler*innen sind wie- vor allem haben sie das Video der stolz auf ihre Heimat, sie möchten authentisch aber dennoch profes- zeigen, was die Region kann. Wir haben sionell produziert. Gut dass sie sich Werner bewusst Dialekt sprechen lassen das getraut haben.“ – als Zeichen unseres neuen Selbstbe- #freiraumfürmacher Seite 4 Entwicklungsagentur Fichtelgebirge 04/2019

„Rund ums Haus“ – Save the Date: Tipps zum Vortragsreihe beantwortet Energiesparen beim Thermografie- drängende Fragen Rundgang Nach Abschluss der ersten sicher und selbstbestimmt zu Vortragsreihe „Rund ums Haus“ Hause wohnen kann, wurden im Februar seitens des Regionalmanage- ein fache Wohnungsanpassungs - Nichts ist ja bekanntlich ments des Landkreises kann ein maßnahmen vorgestellt. überzeugender als Beispiele durchweg positives Fazit gezo- Über das Thema „Altbau: aus der Praxis. Aus diesem gen werden. Innerhalb von 8 in- Chance oder Risiko – Sanie- Grund bieten die Stadt Wun- formativen Vorträgen konnten rung von Bestandsgebäuden?“ siedel und das Klimaschutzm- den Bürgern verschiedene kom- sprach Baubiologie Dipl.-Ing. anagement des Landkreises plexe Fragestellungen zum Um- Stefan Thar aus Sulzbach-Ro- am 20. Februar einen Ther- gang mit Immobilien einfach und senberg. Er ging in seinem Vor- mografie-Rundgang an. Treff- praxisnah beantwortet werden. trag unter anderem auf die Ge- punkt ist um 18 Uhr am Markt- Den Auftakt machte die Wohn- staltungsmöglichkeiten bei Alt- platz Wunsiedel. Der Spazier- beraterin des Landkreises Wun - bauten ein. gang wird durch Energiebera- siedel, Michaela Haberkorn, die Mit der Frage: „Sanierung ter Jürgen Ramming geleitet. in ihrem Vortrag über Gestal- oder Neubau – wichtige Ent- Dieser gibt zunächst eine kurze tungsmöglichkeiten für das Woh- scheidungsfaktoren“ beschäf- Einführung, anschließend wer- nen im Alter referierte. Über 90 tigte sich Architekt und Stadtpla- den einige Häuser gemeinsam Prozent der älteren Menschen le- ner Dipl. Ing. Univ. Peter Kuchen- durch die Wärmebildkamera ben aktuell in ihren vertrauten reuther. Er erklärte in diesem Zu- begutachtet und Stellen an der Wohnungen und damit die älte- sammenhang auch die Förder- Häuserfassade, an denen viel re Bevölkerung auch in Zukunft möglichkeiten für die Renovie- rung von Altbauten und zeigte Bauer, Steuerberater aus Wun - Wärme verloren geht (Wär- einige Best-practice Beispiele. siedel, zeigte eindrucksvoll, wel- mebrücken) aufgedeckt. Der Über das richtige Vorgehen che steuerlichen Vorteile eine Energieberater erklärt dabei und die Hürden beim privaten Sanierungsmaßnahme in einem vor Ort ihr Zustandekommen Immobilienverkauf, referierte förmlich festgelegten Sanie- und gibt Tipps zur Sanierung Herr Reinhard Schwarz von der rungsgebiet bietet und Frau eines Hauses. Direkt im An- hiesigen Immobilienabteilung Schlicht und Herr Reichel infor- schluss findet um 19:00 Uhr in der Sparkasse. Den Gegenpart mierten über die Möglichkeiten der „Wunsiedelei“ (Gabel- zum privaten Hauskauf über- der Wohnraumförderung. mannsplatz 3) ein Vortrag der nahm Herr Legéne, Immobilien- Nach dem erfolgreichen er- Energieagentur Oberfranken berater vom Maklerbüro Übler. sten Versuch, soll im kommen- zum Thema Energiesparen Die letzten drei Vorträge der 1. den Jahr die Vortragsreihe mit statt. Dabei werden beispiels- Vortragsreihe rückten schließlich neuen Themen rund ums Haus weise Vorteile verschiedener verstärkt das Thema „Förder- fortgeführt werden. Gerne greift Dämmstoff- oder Vollwärme- möglichkeiten“ in den Fokus. das Regionalmanagement des schutzsysteme, aber auch die Zunächst klärte Dipl.-Ing. Stefan Landkreises Wunsiedel i. Fich- nachträgliche Dämmung von Weiss über Möglichkeiten der telgebirge hierfür auch Ihre The- Keller und Geschossdecken, energetischen Sanierung auf menvorschläge auf. Ideen und sowie Kosten und Fördermittel und stellte die Fördermöglich- Anregungen senden Sie bitte an: thematisiert. Die Teilnahme ist keiten der KfW, der Bafa und innenentwicklung@landkreis- kostenlos. Eine Anmeldung ist des Freistaats Bayern vor. Herr wunsiedel.de nicht erforderlich.

Erfolgreiche Messepräsentation fortgesetzt Die Region bei der Expo Real 2019 Die Region als Topstandort für chen unter dem bewährten La- 2019 genutzt, um das Fichtel- Investoren und Entwicklern zu bel Hofer Land – Fichtelgebirge gebirge als attraktiven Lebens- präsentieren, auf sich aufmerk- – Region dabei. Mehr und Wirtschaftsraum bekannter sam zu machen und mit mög- als 45.000 Besucher lockt die zu machen und Investoren zu lichst vielen Entscheidern ins Expo Real jährlich nach Mün- uns zu locken. Zu finden waren Gespräch zu kommen – das war chen, darunter zahlreiche Inves - die Vertreter der Region am im vergangenen Jahr das Ziel toren und Projektentwickler, die Gemeinschaftsstand „World of der gemeinsamen Präsentation nach neuen Flächen für Tou- Hospitality“ und präsentierten der Landkreise Wunsiedel i. Fich- rismus, Produktion und Ge- sich dort vom 07. bis zum 09. telgebirge, Hof und Bayreuth auf werbe suchen. Diese Kontakte Oktober den Besuchern aus al- Europas größter Fachmesse für haben die Landkreise auch ler Welt. Immobilien und Investitionen, der Expo Real. Ein Ziel, das die Hintergrund zur Expo Real: Teilnehmer erreicht und sogar Die Expo Real ist die größte Gewerbe-Immobilien-Messe Eu- übertroffen haben. Denn nicht ropas. Sie findet jährlich im Oktober in der Messe München nur die Kontakte am Stand wa- statt. Mehr als 2000 Städte, Gemeinden und Regionen aus ren 2018 vielversprechend, auch 47 Ländern präsentieren sich dort, die Zahl der Besucher ist im Nachgang blieb das Interesse Drei Landkreise, ein Team – gute Stimmung beim Messeauftakt seit Jahren steigend. Die Messe umfasst eine Gesamtfläche potentieller Investoren durchaus in Müchen. v.l.n.r.: Alexander Popp (Lkrs. BT), Rainer Rädel (Lkrs. von rund 64.000 Quadratmetern, begleitet wird sie von einem spürbar und führte bereits zu ei- WUN), Stefan Krippendorf (Lkrs. HO), Thomas Edelmann (Lkrs. Konferenzprogramm mit mehr als 500 Experten. Ebenso be- nigen Investoren-Besuchen. WUN), Klaus Gruber (Lkrs. HO), Fabian Höhne (Lkrs. HO), Georg merkenswert: bei der Messe sind rund 1.000 Journalisten und Aus diesem Grund war man Sünkel (Lkrs. BT), Ferdinand Reb (Tourismuszentrale Fichtel- Medienvertreter vor Ort. Weitere Infos: www.exporeal.net auch in diesem Jahr in Mün- gebirge), Dr. Peter Zimmer (FUTOUR Tourismusberatung). 04/2019 Entwicklungsagentur Fichtelgebirge Seite 5

„Smartes Fichtelgebirge“ Millionenprojekt nimmt Formen an „Smart“ – das bedeutet laut benswerter werden kann. Dabei Duden „clever“ oder „gewitzt“ geht es um grüne und soziale und ist damit ein Begriff unter Ansätze, aber auch um Themen dem man sich als Fichtelgebir- wie Effizienz und technologi- gler von Haus aus wohlfühlt. Es schen Fortschritt. „Wir wollen ist ein Teil der hiesigen Menta- uns nicht in den Dienst der Digi- lität, die Dinge vielleicht manch- talisierung stellen“, sagt Landrat B mal ein wenig anders anzuge- Dr. Karl Döhler. „Ganz im Ge- S D hen. „Smartes Fichtelgebirge“ – genteil. Diese neuen techni- M D diesen Titel darf man nun auch schen Chancen in den Dienst N F offiziell tragen; die Region wurde der Menschen hier im Landkreis bekanntlich als der einzige zu stellen, das ist mein Ziel.“ Landkreis in ganz Deutschland Ideen, wie das gelingen kann, in der ersten Runde zur Modell- gibt es viele. Wichtig ist, dass region für das „Smart City“ Pro- diese Ideen den Bürgerinnen jekt des Bundesinnenministe- und Bürgern praktische Vorteile riums ausgewählt und soll damit im Alltag bringen. Die Digitalisie- eine Vorreiter-Region in Sachen rung kann beispielsweise helfen Digitalisierung werden. die Energieversorgung zu opti- Um weitere Ideen zu sammeln, das Netzwerk auszubauen und das „smarte Fichtelgebirge“ Ziel ist, im Landkreis ein ge- mieren und dafür sorgen, dass in Deutschland und der Welt bekannt zu machen knüpft das Projektteam inzwischen europaweit samtheitliches Konzept zu ent- wir künftig überwiegend grüne Kontakte. Neben der Smart Country Convention in Berlin, dem Breitband-Forum in Gunzen- wickeln, wie ein ländlicher Raum und regenerative Energien nut- hausen und dem Smart City-Forum in Dortmund war der Landkreis Wunsiedel i. F. auch als für alle Altersklassen noch le- zen. Effiziente Lichtsteuerung Teilnehmer einer Delegationsreise des Bayerischen Wirtschaftsministeriums auf dem Smart City Expo World Congress in Barcelona vertreten.

oder eine technologisch opti- en, der bei der Ankunft im Fich- der Region für die Teilnahme mierte Müllentsorgung sind nur telgebirge alle wichtigen Infos daran zu begeistern. „Bedenkt zwei von vielen Möglichkeiten, mit einem Klick auf dem Handy man, dass 68 Prozent der Be-

wie die CO2-Bilanz des Fichtel- hat und auf einen flexiblen, leis - völkerung die Digitalisierung gebirges weiter verbessert wer- tungsfähigen und umweltscho- als Chance sehen, dann werden den kann. Älteren Menschen nenden ÖPNV trifft. wir hier im #freiraumfürmacher können Wege aus der Einsam- „Die Auswahl des Landkreises doch Macher finden, die Spaß keit aufgezeigt werden, zum Bei- Wunsiedel i. Fichtelgebirge ist daran haben diese Chance ge- spiel in Form einer einfach zu Anerkennung und Herausforde- winnbringend für sich und die bedienenden Kommunikations- rung zugleich“, hat Innenminis - Menschen in ihrer Heimat zu plattform – einer Art digitalen ter Horst Seehofer bei der Über- nutzen“, sagt Thomas Edel- Kaffeeklatsch sozusagen. Wei- gabe der Ernennungsurkun- mann, Leiter der Entwicklungs- terhin bietet die Förderung auch den gesagt. Man traut dem Fich- agentur Fichtelgebirge. Aktuell Möglichkeiten die Digitalisierung telgebirge offenbar zu in ei- läuft die Suche nach einem ge- von Verwaltungsprozessen wei- nem Bürgerbeteiligungsprozess eigneten Partner, der den Land- ter zu forcieren und Ihnen An- Ideen zu entwickeln, von denen kreis bei der Strategieerstellung tragsstellungen vom Sofa aus letztendlich ganz Deutschland und dem Bürgerbeteiligungs- ermöglicht. Und nicht zuletzt profitieren kann. Nun gilt es prozess unterstützt auf Hochtou- darf sich auch der Tourist freu - möglichst viele Menschen aus ren.

Nachhaltige Beschaffung – Kreistag bekennt sich einstimmig Viele Menschen im Fichtelge- nachhaltig gedacht. Aus diesem konkret: bei allen Beschaffungen birge legen schon lange Wert Grund hat man ein Klimaschutz- von Lebensmitteln über Büro- darauf bewusst einzukaufen. konzept erarbeitet, man bemüht artikeln, bis hin zu Fahrzeugen „Nachhaltig“ lautet der Begriff, sich um die Anerkennung als und anderen Dingen des tägli- der zu Unrecht ein wenig als Mo- Fair Trade Landkreis und ver- chen Gebrauchs soll dieses dewort verrufen ist. Denn hin- sucht in diesem Zusammen- Thema künftig noch stärker ge- ter dem Thema Nachhaltigkeit hang Schulen, Gemeinden, die wichtet werden. Der Landkreis stecken viele bedeutende Gastronomie und den Handel schließt sich damit auch der Hal- Punkte. Nachhaltig einkaufen mit ins Boot zu holen. Aber auch tung der Europäischen Metro- kann heißen auf Langlebigkeit die jüngste Jugendklimakonfe- polregion Nürnberg an und tritt bedacht. Es kann bedeuten re- renz, der Radverkehrsplan oder als eine von 37 Kommunen de- gional einzukaufen, aber auch der geplante Aufbau einer E- ren Pakt zur Nachhaltigen Be- ökologisch verträglich. Und es Lade-Infrastruktur sind davon schaffung bei. kann letztendlich auch heißen, Ausläufer. nicht grundsätzlich das Günstig- Nun möchte man auf diesem Stellvertretender Landrat Gerald ste zu kaufen, wenn ein anderes Weg noch einen Schritt weiter Schade bei der Unterzeichnung Produkt aus Gründen der Nach- gehen. Aus diesem Grund hat der Nachhaltigkeits-Vereinba- haltigkeit mehr Sinn macht. der Kreistag einen Grundsatz- rung der Europäischen Metro- Im Landkreis Wunsiedel i. beschluss zum The ma Nachhal- polregion Nürnberg. Fichtelgebirge wird von jeher tige Beschaffung gefasst. Heißt Foto: @Metropolregion Nurnberg Seite 6 Entwicklungsagentur Fichtelgebirge 04/2019

Öffentliche E-Ladeinfrastruktur Bewerbung läuft – Gemeinsam auf dem Weg zum Fairtrade Landkreis Die Bewerbung Landkreis stellt sich zum „Fair Trade Land- kreis“ ist offiziell auf dem Weg. Darin hat flächendeckend auf der Landkreis Wun- siedel i. Fichtelgebirge dokumentiert, dass in unserer Region Läden, Gastronomie, aber auch Behörden oder Schulen dem Thema Fair Trade ei- nen hohen Stellenwert einräumen und wir sie Die Steuerungsgruppe des Projekts. dabei unterstützen v.l.n.r.: Klimaschutz manager Jürgen möchten genau die- Kromer, Catharina Denk (Eine Welt-Pro- ses Thema auch wei- motorin für die Region Oberfranken- ter in den Fokus der Ost) und Martina Dorschner von der Öffentlichkeit zu brin- Entwicklungsagentur Fichtelgebirge gen. Denn Fair Trade und nachhaltig heißt auch sozial fair und darüber hinaus natur- schätzend. Dafür stehen die Verantwortlichen im Fichtelgebirge gerne. Nun heißt es warten – auf einen Bescheid zur Anerkennung Vier Kommunen, 14 neue öffent- „Die Installation der E-Ladesäu- kompetenten Partner gefunden hofft man im ersten Quartal 2020. Weitere Infos finden sich hier: liche Ladesäulen für E-Autos – mit len sehe ich insbesondere an un- und bieten seit 2019 ein Elektro- https://www.fairtrade-towns.de/aktuelles/ seiner E-Ladeinitiative schafft es serem touristischen Informations- Leihfahrzeug für die Bevölkerung der Landkreis in Kooperation mit zentrum Epprechtstein beim Gra- an. Alle städtischen Infrastruk- interessierten Städten und Ge- nitlabyrinth als schönes ergän- turinvestitionen werden darüber verlieren dürfen. Auch für Wohn- Klimaschutzmanager des Land- meinden sowie den Stadtwerken zendes Angebot für die Gäste hinaus stets unter dem Aspekt mobillisten stellt das Angebot ei- kreises freut sich über den Zu- SWW, ESM und gKU, die Zahl an. Ein guter Anfang“, sagt der der E-Mobilität durchgeführt, da ner örtliche E-Ladeinfrastruktur spruch aus den Kommunen. „Kli- seiner öffentlichen E-Ladesäulen Kirchenlamitzer Bürgermeister deren Bedeutung zunehmend einen Standortfaktor dar.“ Und maschutz genießt hier im Fichtel- annähernd zu verdoppeln (bis- Thomas Schwarz. Und Bürger- wächst. Ein wichtiger Schritt und Bürgermeister Bernd Hofmann gebirge einen hohen Stellenwert. lang gab es 15). Die Umsetzung meister Theo Bauer aus er- ein guter Beitrag zum Umwelt- aus dem benachbarten Thiers- Wir arbeiten an vielen Projekten startet noch in diesem Jahr; bis gänzt: „Wir freuen uns, dass bald schutz und in Richtung Green heim sagt: „Wir beteiligen uns und stellen uns hier sehr breit auf. Ende 2020 soll der Aufbau wei- sowohl den Gästen und Besu- Tech!“ Das sieht auch Bürger - an einer Entwicklung, deren Im Bereich Verkehr möchten wir testgehend abgeschlossen sein. chern als auch den Einwohnern meis ter Heinz Martini aus Trös- zukünftige Dimension noch nicht für die Zukunft deshalb nicht nur Das Ziel: Gäste und Einheimische der Gemeinde Nagel die Mög- tau so und sagt: „Mit dem weite- absehbar sein wird.“ Die Fäden die E-Mobilität fördern, auch das sollen flächendeckend öffentliche lichkeit eröffnet wird, ihre Elektro- ren Ausbau der E-Ladeinfrastruk- der Initiative laufen bei Jürgen Thema Wasserstoff wird dabei Ladesäulen vorfinden. Die neuen fahrzeuge aufladen zu können.“ tur gehen wir den richtigen Weg Kromer zusammen. Der neue eine große Rolle spielen.“ Ladesäulen entstehen in Thier- Oberbürgermeister Oliver Wei- konsequent weiter. Im Zeichen stein, , Marktredwitz, gel aus Marktredwitz sieht weitere des Wandels brauchen wir keine i Schönwald, Höchstädt, Arzberg, positive Aspekte der Entwicklung: Miesmacher sondern Mitmacher , Nagel, Marktleut- „Elektromobilität ist ein wichtiges und Mutmacher – dann wird es Kontaktdaten: hen, , Wun- Zukunftsthema. Die Stadt Markt - auch gelingen.“ Jürgen Kromer, Dipl.-Wirt.-Ing. (FH), Klimaschutzmanagement siedel, Tröstau, Weißenstadt und redwitz geht hier mit gutem Bei- Nach Aussage von Thiersteins Landratsamt Wunsiedel i.F. – Entwicklungsagentur Fichtelg. – Röslau. Damit wird dann jede spiel voran – einige Dienst-Fahr- Bürgermeister Thomas Schobert Jean-Paul-Str. 9 • 95632 Wunsiedel • Zimmer 2.16 Kommune des Landkreises über zeuge sind bereits elektrisch ist die Thematik E-Mobilität „ein Tel.: 9232 80-490 • Fax: 9232 80-9-490 mindestens eine öffentliche La- unterwegs. Darüber hinaus ha- Themenfeld, das auch kleinere E-Mail: [email protected] desäule verfügen. ben wir mit der Firma Mikar einen Kommunen nicht aus dem Auge Beratungstage für Existenzgründer und Unternehmer rung, IHK oder KfW hinausge- Die Fachberater der IHK Bay- i hen. Sie sind eng mit ihrem Ge- reuth, Herr Matthias Keefer und schäft oder ihrer Region verbun- der Handwerkskammer in Hof, Folgende Termine den: Zu welcher Bank soll ich Herr Roland Hetzel, stehen an sind geplant: gehen? Welcher Standort ist diesen Tagen für Einzelge- Anmel- gut, welcher nicht so gut? Ist spräche zur Verfügung. Für all- 15. Januar 2020 dung: meine Idee gut? Viele Gründer gemeine Erstberatungen können 12. Februar 2020 Aus orga- fühlen sich alleine mit ihren Fra- nach gesonderter Absprache 11. März 2020 nisatori- gen, weil in Familie und Be- auch Termine mit einem Steuer- 22. April 2020 schen Die meisten Existenzgründer kanntenkreis das Verständnis berater, Rechtsanwalt oder Notar jeweils von Gründen haben konkrete Fragen: dafür fehlt. vereinbart werden. 9:00 bis 16:00 Uhr ist eine • Wie schreibe ich einen Busi- Die Entwicklungsagentur Informationen gibt es für alle, Voranmeldung erforderlich nessplan? Fichtelgebirge kennt die spezi- die ein Unternehmen gegründet Ort: bei: Rainer Rädel, • Was ist mit Finanzierung? Wie fischen Probleme von Gründern haben, in konkreten Planungen Landratsamt Wunsiedel Tel. 09232/80-483 oder per viel Eigenkapital brauche ich? und Jungunternehmern. Wir ge- für eine Gründung stecken oder i. Fichtelgebirge E-Mail: rainer.raedel@ • Welche Förderungen gibt es? ben Feedback, mit dem Sie et- eine Unternehmensnachfolge Jean-Paul-Str. 9, landkreis-wunsiedel.de Erhalte ich einen Gründungs- was anfangen können, das sie vorbereiten. 95632 Wunsiedel zuschuss? verbessert und weiterbringt. Alle Themen, die im Zusam- Selbstverständlich steht die • Welche rechtlichen Rahmen- Nutzen Sie Ihre Chance! menhang mit der Existenzgrün- Veranstalter: Wirtschaftsförderung des bedienungen muss ich beach- Die Entwicklungsagentur Fich- dung, dem Unternehmensauf- Entwicklungsagentur Fich- Landkreis Wunsiedel i. Fichtel- ten? telgebirge führt die Beratungs- bau oder der Übernahme stehen telgebirge – Wirtschaftsför- gebirge auch außerhalb des Zudem tauchen Fragen auf, tage in Zusammenarbeit mit und auch Fragen zu einer Kon- derung des Landeskreises Termins für Beratungen und die über die klassischen The- den Wirtschaftskammern Ober- solidierung, können mit den Wunsiedel i. Fichtelgebirge Informationen zur Verfügung. men wie Businessplan, Förde- frankens durch. Fachberatern erörtert werden. 04/2019 Fichtelgebirge Seite 7

Besuch in der Partnerregion Torbali Emotionen und gegenseitige Wertschätzung Delegationsreise – klingt im ersten allen gesellschaftlichen Ebenen und Moment für viele vielleicht nach einer aus dem Austausch zwischen ihm und steifen Veranstaltung in Schlips und Landrat Dr. Karl Döhler schnell eine Kragen. Dass es auch anders geht, hat persönliche und enge Freundschaft. die Delegationsreise des Landkreises All dies war beim Besuch in der Tür- Wunsiedel i. Fichtelgebirge in die türki - kei zu spüren. Große Emotionen, ge- sche Partnerregion Torbali bewiesen. genseitiger Respekt und eine hohe Vier Tage, die ganz im Zeichen der Wie- Wertschätzung des jeweils anderen dersehensfreude standen und das machte sich auch im Programm be- Glück darüber zum Ausdruck gebracht merkbar. Ein Höhepunkt: die Verlei- haben, dass man die alten und bis vor hung der Ehrenmedaille in Gold an ein paar Jahren traditionell guten Ver- Bürgermeister Uygur, die der Kreistag bindungen nun wieder pflegen kann bereits 2013 beschlossen hatte, die und möchte. bislang aufgrund der politischen Um- Den Weg dafür frei gemacht hatte im stände nie verliehen werden konnte. Frühjahr die Wiederwahl Ismael Uygurs In seiner Laudatio sagte Landrat Dr. zum Bürgermeister von Torbali. Uygur, Döhler: „Für Dein Engagement zur Völ- der bereits von 2004 bis 2013 Bürger- kerverständigung und Deine Freund- meister von Torbali war hatte den Aus- schaft wollen wir Dir heute danken und Eine große Ehre für die Delegation war auch die Teilnahme an den tausch der Partnerregionen stets unter- mit der Verleihung der Ehrenmedaille Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag. Extra, um die Gäste aus dem stützt und überdurchschnittlich geför- des Landkreises in Gold deutlich ma- Fichtelgebirge willkommen zu heißen, war zu diesem Anlass auch der dert. Aus dem ursprünglichen Jugend- chen, wie sehr wir Deine Leistungen Landrat der Region Izmir gekommen. Der Politiker vertritt in seinem austausch wurde eine Partnerschaft auf und Dich persönlich schätzen.“ Bezirk rund fünf Millionen Menschen.

Eine Überraschung hatten die Vertreter der Stadt Torbali für Kreisjugend- pfleger Martin Reschke parat. Er erhielt für seinen Einsatz für den Jugend- austausch den „Goldenen Schlüssel“ überreicht. Der sichtlich verdutzte Jugendpfleger war über die Auszeichnung gerührt. Seite 8 Fichtelgebirge 04/2019

100 Workshops mit dem JuKu-Mobil – Best Practice Neues Angebot „Offenes Atelier“ Seit Januar gibt es das bay- Dienstag ab 16 aus dem Fichtelgebirge ernweit einzigartige Modellpro- Uhr im JuKu-La- jekt einer mobilen Jugendkunst- den am Marktplatz schule im Landkreis Wunsiedel 5, in wird das im Fichtelgebirge – und im No- „Offene Atelier“ Gesundheits- vember konnte bereits der 100. immer Mittwochs Plus Workshop durchgeführt werden. ab 16:30 Uhr im region Zur Feier des Tages gestalteten Jugendtreff am die Kinder mit der Bibersbacher Vorwerk angebo- präsentiert Künstlerin Annette Hähnlein eine ten. Eine Anmel- festliche Tafel. dung ist nicht Ärzte.Bus Weit über 2.000 begeisterte nötig, jüngere Kin- Teilnehmer nahmen an den der sollten bitte Als eine von ganz wenigen Gesundheitsregion in Bayern war Work shops teil, die in 14 Orten begleitet werden. die Gesundheitsregionplus aus dem Fichtelgebirge als Referent im Fichtelgebirge angeboten Das JuKu-Mobil für einen bayernweiten Fachkongress (8. ÖGD Kongress in Bay- wurden. 16 Künstlerinnen und ist ein Modellpro- reuth) eingeladen. Präsentiert haben Martina Busch und Nina Künstler waren mit dem JuKu- jekt des Landes- Ziesel den rund 700 Teilnehmern – darunter beispielsweise Ärzte Mobil im Einsatz und haben den verbands der Ju- oder Mitarbeiter der Gesundheitsämter – das Projekt Ärzte.Bus, Kindern und Jugendlichen eine gendkunstschulen und Kultur- scher Bildung werden damit ge- das im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge vor rund eineinhalb Vielzahl an Techniken vermittelt: pädagogischen Einrichtungen in rade auch auf dem Land ange- Jahren an den Start gegangen ist. Linolschnitt, Siebdruck, Recyc- Bayern (LJKE Bayern e. V.), das boten, wobei die Kinder nicht erst ling-Insekten, Pixilation, arbeiten in Kooperation mit dem Kreisju- zur Kunst gebracht werden müs- Der Ärzte.Bus ist ein Fahr- mit Ton, malen auf Holzbretter, gendamt Wunsiedel durchge- sen, die Kunst kommt gleichsam dienst, der an ausgewählten Skulpturen aus Holz, Pflanzen- führt und vom Bundesministe- zu den Kindern. Wochentagen Patienten aus farben, Farben aus Pigmenten rium für Ernährung und Landwirt- Ergänzend zum Projekt JuKu- Selb in die Facharztpraxen nach selbst mischen, Eisschnitzen, schaft (BMEL) im Programm Mobil wurde der gemeinnützige Marktredwitz und wieder zurück Dioramen gestalten, Traum- „LandKULTUR – kulturelle Akti- „JuKu Fichtelgebirge e. V.“ ge- bringt und über den jeweiligen Bäume mit Textil-Recycling, vitäten und Teilhabe in ländlichen gründet, Projektleiter Stefan Frank Hausarzt gebucht werden kann. Drahtfiguren, Steinkunst, Geräu- Räumen“ gefördert wird. Niedrig- übernahm den Vorsitz. Der För- „Der Ärzte.Bus wird gut ange- sche-Workshops, Graffiti, T-Shirt schwellige Angebote künstleri- der- und Trägerverein unterstützt nommen. Die anfängliche Test- Upcycling, Filmemachen, Kle- das JuKu-Mobil und baut mit der phase wurde aufgrund der guten Resonanz immer weiter ver- befolien-Mosaik, Mobiles und „Jungen Kunstschule Fichtelge- längert. Der Bedarf bei den Patienten ist da, die Kosten für die Stabiles, Collagen, Turmbau, birge“ die Institution auf, die das Fahrt überschaubar. Die Idee, die wir gemeinsam mit den Ärzten Logo-Workshops, Tape-Art, Me- Projekt verstetigen soll und dau- umgesetzt haben, hat sich bewährt.“, sagt Martina Busch. Und daillons, Hinterglasmalerei, … erhaft ein mobiles Jugendkunst- Nina Ziesel ergänzt: „Der Ärzte.Bus kam auch beim Fachpublikum Pünktlich zum Jubiläum startet schulangebot im Fichtelgebirge gut an. Wir haben viele Fragen beantworten dürfen und für uns ein neues Angebot: In Wunsiedel anbieten wird. Für diese Aufgabe war es natürlich auch eine Auszeichnung als Referenten unser und Selb werden „Offene Ate- wirbt der junge Verein um Mitglie- Projekt als Best Practice Beispiel präsentieren zu dürfen.“ liers“ angeboten. Einmal in der der und Förderer die dabei hel- Woche können Kinder und Ju- fen, die Erfolgsgeschichte JuKu- Hintergrund: Alle zwei Wochen pendelt der Fahrservice gendliche unter professioneller Mobil weiter zu schreiben. zur Facharztpraxis zwischen Selb und Marktredwitz. Abfahrt Anleitung frei in verschiedenen in Selb ist um 8:25 Uhr an der Haltestelle Hohenberger Techniken kreativ werden. In i Straße und um 8:35 Uhr in der Schillerstraße am Brauhaus. Wunsiedel treffen wir uns jeden In Marktredwitz werden die Haltestelle Bahnhofsplatz und Sie möchten die Junge Kunstschule Fichtelgebirge unterstützen? die Haltestelle Ärztehaus Nansenstraße angefahren. Werden Sie Fördermitglied für nur 24 Euro pro Jahr! Satzung und Die Rückfahrt zu den Selber Abfahrtsstellen erfolgt an der Mitgliedsanträge finden Sie auf www.juku-mobil.de/verein Haltestelle Ärztehaus Nansenstraße um 11:20 Uhr und an Spendenkonto: JuKu Fichtelgebirge e. V. der Haltestelle Bahnhofsplatz um 11:30 Uhr. IBAN: DE94 7805 0000 0222 6901 41 Die Kosten für eine Hin- und Rückfahrt liegen bei 14 Euro; Sparkasse Hochfranken die Fahrscheine können Mitfahrer direkt beim Busfahrer lösen und bezahlen. Die Terminvereinbarung beim Facharzt Kontakt: Stefan Frank Projektleiter, Vorsitzender und Busunternehmer erfolgt durch Ihre Hausarztpraxis. JuKu Fichtelgebirge e. V., Marktplatz 5, 95632 Wunsiedel [email protected], Tel.: 01522 95 42 036 Zu Themen der Gesundheitsregionplus stehen Ihnen folgende Ansprechpartner gern zur Verfügung: plus Gesundheitsregion auf der ConsenioMesse Landratsamt Wunsiedel i. Die Gesundheitsregionplus im Land- Fichtelgebirge Gesundheitsregionplus kreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge prä- Jean-Paul-Str. 9 • 95632 Wunsiedel sentierte sich erneut auf der Con- Senio 2019 in der Freiheitshalle in Nina Ziesel Hof. Die Geschäftsstellenleiterinnen Dipl.-Betriebswirtin (BA) Nina Ziesel (rechts) und Martina Gesundheitsregionplus Busch (links) durften sich an beiden Tel. 09232 80-508 • Fax: 09232 80-9508 Tagen über regen Zulauf freuen und E-Mail: Gesundheitsregionplus@ bei den zahlreichen Messebesuchern landkreis-wunsiedel.de den neu erworbenen „MyDiagno- stick“ testen, der zur Früherkennung eines möglichen Vorhofflimmerns dient. Die Messung ist kurz und Martina Busch schmerzfrei: mit einem tragbaren Dipl. Sozialpädagogin Stab, dem Medizinprodukt MyDia- Gesundheitsregionplus gnostick, wird hierbei innerhalb von Tel. 09232 80-115 • Fax: 09232 80-9115 einer Minute ein 1-Kanal-Elektrokar- E-Mail: Gesundheitsregionplus@ diogramm (EKG) aufgezeichnet. landkreis-wunsiedel.de 04/2019 Fichtelgebirge Seite 9

Naturschätzendes Fichtelgebirge Lektüre für Garten- Bunte Schilder kennzeichnen und Grundbesitzer Freiraum für Artenvielfalt Neue Broschüre Tipps Artenschutz genießt im Land- Fichtelgebirge. Um die Bevölke- band betonte die gute Zusam- kreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge rung darüber aufzuklären, wur- menarbeit mit vielen Landwirten, zum Insektenschutz nicht erst seit dem Volksbegeh- den auf Initiative des Runden Ti- die mit Fördermitteln des Frei- ren „Rettet die Bienen“ einen ho- sches „Blühendes Fichtelge- staates ihren Beitrag für die hen Stellenwert. Dies wird nun birge“ die Schilder entworfen schonende Pflege und Bewirt- öffentlich noch sichtbarer. Mit at- und beim Naturpark in Auftrag schaftung ökologisch wertvoller traktiven Hinweisschildern wer- gegeben. Den Slogan „Freiraum Flächen leisten. Auch viele Kom- den Flächen an Wegen bestückt für Artenvielfalt“ in Anlehnung an munen seien mittlerweile sehr werden, die zum Schutz der die Imagekampagne des Land- sensibel und an einer insekten- Blühpflanzen und Insekten be- kreises Wunsiedel i. Fichtelge- freundlichen Bewirtschaftung ih- sondere Pflege und Aufmerk- birge, prägte Landwirt Reinhold rer Flächen interessiert. samkeit erfahren. Das kann auch Wunderlich. Dabei war ihm die 100 Schilder soll es geben. Die heißen, dass sie z.B. nicht jedes Unterstützung von Landrat und ersten sind bei dem Ortstermin Jahr oder in Abschnitten gemäht Naturpark-Vorsitzendem Dr. Karl nahe Neuenreuth an die Anwe- werden. Döhler sicher. Wunderlich: „Wir senden verteilt worden, die diese Gerade in Kommunen wird Landwirte erzeugen seit jeher an passenden Flächen voller dann schnell beim Bürgermeister Nahrungsmittel, mittlerweile Blüten und Insekten von Schirn- wegen der scheinbaren Unord- auch Energie, pflegen die Land- ding bis Tröstau, , nung geklagt. „Aber Insekten schaft und bemühen uns wirklich Selb, Wunsiedel, Bad Alexan- brauchen eben auch alte, abge- auch um den Artenschutz. Aber dersbad und Marktredwitz etc. storbene Pflanzenbestände, in am Ende müssen wir von unse- anbringen werden. Das erste denen sie überwintern können“, ren Flächen einfach leben kön- wurden am Radweg auf der ehe- erklärt Ronald Ledermüller, Ge- nen.“ Gudrun Frohmader-Heu- maligen Bahnlinie der Gemeinde schäftsführer beim Naturpark beck vom Landschaftspflegever- Thiersheim gleich aufgestellt.

Welche Möglichkeiten Grundbesitzer haben um auf ihren Flächen Insektenlebensräume zu erhalten, darüber informiert eine neue Broschüre, die der Naturpark Fichtelgebirge in Zu- sammenarbeit mit der Ökologischen Bildungsstätte Hohenberg herausgegeben hat. Die Idee dazu wurde im Arbeitskreis Blühendes Fichtelgebirge unter Federführung des Fichtelge- birgsvereins und unter Beteiligung der weiteren Naturschutz- verbände und Vertretern der Landwirtschaft geboren. „Wo der kleine Ampfer nicht wächst fliegt auch kein Violetter Feuerfalter und wo abgestorbene Pflanzen über den Winter Im Bild von links: Naturpark-Geschäftsführer Ronald Ledermüller, Thiersheims Bürgermeister nicht stehenbleiben dürfen, können viele Insekten oder de- Bernd Hofmann, Wieland Häcker, Obmann der Imker aus Arzberg, Reinhard Rasp vom Maschi - ren Larven nicht überwintern“, erklärt ÖBI-Vorsitzender Udo nenring, Landwirt Reinhold Wunderlich, Martina Gorny, Untere Naturschutzbehörde Landkreis Benker-Wienands zwei einfach Zusammenhänge, die in der Wunsiedel i. Fichtelgebirge, Gudrun Frohmader Heubeck, Landschaftspflegeverband, Johanna Broschüre anhand von Beispielen aus dem Fichtelgebirge er- Marx, Bund Naturschutz Wunsiedel, Claudia Büttner, Kreisgartenfachberaterin, Jörg Hacker, läutert werden. Denn, wie Christian Kreipe, einer der Autoren Geschäftsführer des Fichtelgebirgsvereins, Thorsten Steinhäuser, Kreisgartenfachberatung, der Broschüre hinzufügt: „Viele Insekten sind auf ganz be- Kreisobmann vom Bauernverband Harald Fischer, Jäger Klaus Schmidt, Landrat Dr. Karl stimmte Futterpflanzen angewiesen. Der Lebenszyklus der In- Döhler, Walter Hollering, Landesbund für Vogelschutz, Willy Jackwert, Naturfreunde, Udo sekten zieht sich über das ganze Jahr hin. Wenn Ei, Larve Benker-Wienands, Ökologische Bildungsstätte Hohenberg. oder Puppenstadium eines Insekts nicht den richtigen Platz finden oder weggemulcht werden, dann fliegt im Sommer eben auch kein Schmetterling oder Käfer.“ Gestaltet wurde die Broschüre von der Schwarzenbacher Perlenroute Grafikerin Swanti Bräsecke-Bartsch, der das Bestehen der Ar- tenvielfalt im Fichtelgebirge am Herzen liegt: „Wenn wir mit der Broschüre die Leser erreichen und Partner gewinnen kön- Erster Abschnitt des Radwegs eingeweiht nen, wäre das ganz wunderbar.“ Die erklärenden Texte sind Nicht einmal ein Jahr nach dem grenzüberschreitender Radweg stellte Abschnitt verbindet die bewusst kurz und prägnant gehalten und mit beeindruckenden Startschuss für die sogenannte in Planung. Sie soll von Ober- Städte Schönwald und Selb. Bildern heimischer Fotografen aus dem Fichtelgebirge illus- „Perlenroute“ ist der erste Ab- kotzau über Rehau, Schönwald triert. „Nur wer weiß, welche wunderbaren und faszinierenden schnitt eingeweiht worden. Die und Selb ins tschechische Asch Flankiert von zwei Radfahrern Lebewesen im Altgras am Wegesrand, in der Hecke oder auf Perlenroute ist als landkreis- und führen. Der erste, nun fertigge- durchschneiden das Band der mageren Wiese leben wird diese auch schützen“ ist sich (von links): der leitende Bau- Naturpark-Geschäftsführer Ronald Ledermüller sicher. Und direktor Lothar Winkler vom Jörg Hacker vom Fichtelgebirgsverein freut sich, dass aus Amt für Ländliche Entwicklung dem Arbeitskreis Blühendes Fichtelgebirge weiterhin konkrete Oberfranken, Hofs Landrat Dr. Maßnahmen entstehen. Ihm ist dabei der kooperative Ansatz Oliver Bär, Oberbürgermeister besonders wichtig: „Wenn wir uns partnerschaftlich auf ge- Ulrich Pötzsch, Selb, Bürger- meinsame Ziele für den Schutz unserer Natur im Fichtelgebirge meister Klaus Jaschke, Schön- verständigen und alle an einem Strang ziehen, kommt auch wald, der Wunsiedler Landrat für alle Seiten etwas Positives dabei heraus!“ Dr. Karl Döhler, Albert Vollath vom Planungsbüro Wolf und Die Broschüre ist in der Geschäftsstelle des Naturparks Zwick sowie Stefan Kreuzer Fichtelgebirge im Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge, von der Firma Strabag. Jean-Paul-Str. 9, 95632 Wunsiedel, erhältlich. Foto: Herbert Scharf Seite 10 Fichtelgebirge 04/2018

100 Jahre Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege – ein Beruf mit Tradition Im Oktober gab es in Thiers- beratung zusammen mit Vertre- seither – bis auf eine Unterbre- heim gleich doppelt Grund zum tern der Obst- und Gartenbauver- chung im Dritten Reich – kümmer- Feiern. Es fand nicht nur der tra- eine auf die Beine gestellt wird, ten sich durchgehend Kreisfach- ditionelle Obst- und Gartenmarkt ein fester Bestandteil des Marktes. berater hauptamtlich um das Grün statt; in einer regionalen Feier- Die Wurzeln der Kreisfachbera- im Landkreis Wunsiedel i. Fichtel- stunde ist auch das 100-jährige ter reichen zurück bis zu den „Be- gebirge. Bis 2015 prägte 38 Jahre Bestehen des Verbands der Kreis- zirksbaumwarten“, die erstmalig lang Christian Kreipe dieses Amt fachberater für Gartenkultur und vor 100 Jahren haupt- und neben- in unserem Landkreis, der vor al- Landespflege in Bayern began- amtlich zur Pflege der Obstbäu- lem die Bereiche Dorfökologie, gen, und mit der Pflanzung eines me angestellt waren. In Zeiten der den Wettbewerb „Unser Dorf soll Birnbaumes auf dem Gelände der Ernährungsversorgung um die schöner werden“ als starken Mo- Grundschule Thiersheim gewür- beiden Weltkriege hatte sich der tor der Dorfentwicklung, und den digt worden. Der Verband ist die Kreisfachberater um das Obst und „Tag der offenen Gartentür“ aus- berufsständische Vertretung der den Gemüseanbau in den Gärten baute. Seit 2016 setzt seine Nach- Kreisfachberater an allen bay- zu kümmern. Später kamen The- folgerin Claudia Büttner zusätzlich erischen Landratsämtern. Der men wie „Ortsverschönerung“ Foto: Peter Pirner zum traditionellen Arbeitsgebiet Grund, das Jubiläum in Thiers- und „Blumenschmuck“ dazu. Mit Schnittstelle zwischen Behörden, der Dorf- und Stadtentwicklung, neue Schwerpunkte, wie die Her- heim zu feiern lag auf der Hand. steigendem Bewusstsein für die Bürgern und Vereinen. Menschen sind Ansprechpartner für Fragen anführung von Kindern und Ju- Jedes Jahr ist die große Obstaus- vielfältigen ökologischen Heraus- zu motivieren und diese zu be - aus dem Hobbygarten, betreiben gendlichen an grüne Themen, die stellung des Kreisverbands für forderungen begann auch ein geis tern, selbst aktiv zu werden, Umweltbildung bei der Bevölke- Erhaltung der Artenvielfalt im kom- Gartenkultur und Landespflege Umdenken in der Bewirtschaftung ist für die Kreisfachberater immer rung in Vorträgen und Seminaren. munalen und privaten Bereich, Fichtelgebirge, bei der zahlreiche der Gärten. wichtig gewesen. Ihre Kompetenz Im damaligen Bezirksamt und eine Erschließung gartenkul- alte und seltene Kernobstsorten Heute sind die Kreisfachberater beweisen sie im Bereich Garten- Wunsiedel wurde im Jahr 1910 tureller Highlights unseres Land- bestaunt werden können, und die kompetente Fachleute in Fragen bau und Landespflege in ihren der Gärtner Lambertus Bauer als kreises für einen sanften „Garten- federführend von der Kreisfach- rund ums „Grün“ und bilden eine Verwaltungen, beraten in Fragen „Bezirksgärtner“ angestellt und tourismus“.

Dem Gartenschläfer auf der Spur Wiederbelebung des Schüleraustauschs der Realschule Selb Naturpark Fichtelgebirge sammelt mit der Partnerschule in Torbali Auf Einladung des Landkrei- ses Wunsiedel i. Fichtelgebirge Beobachtungen nahmen auch die Direktorin der Bilches bekam 2005 der Natur- Realschule Selb, Kerstin Janke, park Fichtelgebirge von dem sowie ihre Mitarbeiterin Anneliese langjährigen Naturbeobachter Schade am Besuch der Land- Heinz Spath aus Marktleuthen, er kreisdelegation nach Torbali teil. war auch der Pionier für hölzerne Ziel der Reise war für die Ver- Gartenschläferkästen auf der treter der Realschule neben dem Platte, die als Sommerquartiere Besuch des Bürgermeisters und zur Aufzucht der 2-3 Jungtiere Ismael Uygur und Teilnahme an dienten. Gelder aus einer Natur- der Zeremonie zur Übergabe der schutzstiftung ermöglichten dem Ehrenmedaille des Landkreises Naturpark Fichtelgebirge 2011 die Wunsiedel i. Fichtelgebirge die Montage von 12 stabilen Holzbe- Wiederbelebung der Freundschaft zur Partnerschule des Gym- ton-Spezialkästen für die Garten- nasiums in Torbali, einer Stadt etwa 30 Kilometer südlich von schläfer am Rande der Block- Izmir. Seit Mai 2012 existiert die partnerschaftliche Beziehung meere auf der Platte und dem zwischen beiden Schulen, die auch einen regen Schüleraus- Schneeberg mitten in Heidelbeer- tausch beinhaltete. Mittlerweile haben an beiden Schulen die feldern. Schulleiter gewechselt, so trafen sich die „Neuen“ zum gegen- Mit festen Wanderschuhen und wetterfester Kleidung ging es Das viele Wissen und die Erfah- seitigen Kennenlernen und zur Erneuerung des Partnerschafts- anschließend zu einem Kobel in der felsigen Umgebung, wel- rung im Fichtelgebirge mit dem vertrages. Herr Sakir Aygün, der Direktor des Gymnasiums „Tor- cher durch die Biologin Lisa Reiprich und der Naturpark-Ge- Gartenschläfer, für den wir in bali Anadolu Lisesi“ und Realschuldirektorin Kerstin Janke be- bietsbetreuerin Stefanie Jessolat geöffnet wurde. Alle Teilneh- Deutschland als gefährdete Art die kundeten gegenseitig ihr großes Interesse am Schüleraustausch, mer durften einen Blick in den (leider schon) leeren Kobel mit Verantwortung haben, führten zu der im Mai wieder mit dem Besuch von Schülerinnen und vorhandenem Nest werfen und die letzten Fragen loswerden. einem erfolgreich verlaufenden Schülern des Gymnasiums aufgenommen werden wird. Die be- Biodiversitätsprojekt der Regie- gleitende Lehrkraft aus Torbali wird wie seit vielen Jahren Herr Er ist ebenso niedlich wie sel- und um Köln und Bonn. rung von Oberfranken in den Jah- Aydin Sözner sein, der die Kontaktperson für die Schulpartner- ten geworden – aber im Fich tel - Gudrun Frohmader-Heubeck ren 2013-2014. Gudrun Frohma- schaft mit der Realschule Selb und Englischlehrer des Gym- gebir ge fühlt er sich außerordent- vom Landschaftspflegeverband der-Heubeck und Ronald Leder- nasiums ist. Wichtig erschien, dass man über Gespräche und lich wohl. Der Gartenschläfer. Ein Wunsiedel berichtete von den An- müller erfassten die aktuellen Le- gemeinsame Begegnungen andere Menschen und Länder ken- kleiner Nager, den die Experten fängen der Meldungen des klei- bensräume des Gartenschläfers nenlernt, um ein respektvolles Achten der jeweiligen Kultur und des Naturparks Fichtelgebirge nen Nagers mit der Maske in den im Fichtelgebirge und Franken- ein freundschaftliches Miteinander zu gewährleisten. genau im Auge behalten möch- 50er Jahren und von Fundort- wald und installierten weitere 30 ten. Jeder Spaziergänger kann kartierungen des Landesamts für Nistkästen. Zudem erprobten sie dabei mithelfen und seine Beob- Umweltschutz aus dem Jahr Monitormaßnahmen wie Garten- i achtungen melden. 1988. Ers te Bilder des attraktiven schläfernachweise durch Haare Wie bei einer Führung im Ok- an Klebebändern in Plastikröhren, Impressum tober bekannt wurde, nimmt der charakteristische Tinten-Trittspu- Herausgeber: Landratsamt Wunsiedel im Fichtelgebirge Naturpark an dem Bundesprojekt Sichtungen und Totfunde ren auf Löschpapier in Tunneln in Tel. 09232 80540 teil. Weitere Forschungsgebiete können sowohl beim Naturpark geeigneten Habitaten. Auch Wild- Verantwortlicher: Tobias Köhler befinden sich im Frankenwald, als auch über die Homepage kameras kamen zum Einsatz. Redaktion: Anke Rieß-Fähnrich im Bayerischen Wald, im Thü- vom BUND Naturschutz Hierbei wurde die Leidenschaft Gestaltung & Satz: Satzdienstleistung Andreas Lewrenz ringischen Schiefergebirge, im https://www.gartenschlaefer.de für Erdbeermarmelade mit Vanil- Druck: Frankenpost Verlag GmbH, Hof/Saale Harz, um Wiesenbaden und im gemeldet werden. learoma als unwiderstehliches Auflage: 39.500 Main-Taunus-Kreis, an der Mosel Lockmittel entdeckt. 04/2019 Fichtelgebirge Seite 11

Prävention an Schulen stärken (PaSst) Bilanz nach dem ersten Jahr fällt positiv aus „PaSst passt!“, sagt Jugen- len und falls nötig, auch den ten zwischen den Schü ler*innen. damtsleiterin Sandra Wurzel und Kon takt zu anderen Institutionen Darüber hinaus haben die Mitar- schmunzelt. „Wir haben im ers- herstellen; zum Beispiel Erzie- beiter des PaSst-Teams Projekt- ten Jahr seit Einführung des Pro- hungsberatungsstellen, Ergo- tage durchgeführt, zu den recht- jektes unglaublich viele positive und Logotherapeuten, Kinder- lichen Möglichkeiten des Ju - Rückmeldungen bekommen. und Jugendlichenpsychothera- gend amtes beraten oder Hort- Das zeigt uns, dass wir den Be- peuten, Schulpsychologen bis plätze vermittelt. „Das PaSst darf in unseren Schulen erkannt hin zu Tageskliniken. Im Bereich Projekt ist meiner Meinung nach und richtig darauf reagiert ha- der Prävention bieten die Spe- unverzichtbar.“, oder „Da der ben.“ Denn entwickelt wurde das zialisten zum Beispiel Anti-Mob- soziale Umgang zwischen den Konzept speziell für den Bedarf bing-Programme oder Anti-Ag- Schülern immer schwieriger im Fichtelgebirge. gressionstraining an. wird, sehe ich das PaSst-Projekt Seit dem Schuljahresbeginn Die Rückmeldung seitens der als sehr gewinnbringend an. Es gehen im gesamten Landkreis Schulen gibt den Verantwortli- sollte auf jeden Fall weitergeführt Mitarbeiter des Kreisjugendam- chen im Kreisjugendamt recht. werden.“ ist in den zurückge- tes in die Grundschulen und sind An einer flächendeckenden Um- kommenen Fragebögen zu le- dort regelmäßige Ansprechpart- frage hat sich mehr als die Hälfte sen. In Zahlen: rund 85 Prozent ner für Lehrer und Schüler glei- aller Lehrer*innen beteiligt und der Befragten bewerten das An- chermaßen. Das Ziel des PaSst- stellen dem Projekt ein gutes v.l.n.r.: Sandra Wurzel (Leiterin des Jugendamts), Sebastian gebot als große Bereicherung. Projektes: Probleme erst gar Zeugnis aus. Sie kennen und Thoma, Jasmin Maier, Chris Huber (pädagogische Fachkräfte), Das Projekt PaSst ist aktuell nicht entstehen zu lassen. Die nutzen das Angebot, wenn es Katleen Rödel (Teamleitung) auf drei Jahre beschränkt. Die drei eigens dafür im vergange- nötig ist. Insgesamt 128 Beratun- Kosten für das Modellprojekt, nen Jahr eingestellten pädago- gen sind da im vergangenen kommen. Eine Beratung kann dabei oft die persönliche Situa- das bereits auch in anderen gischen Fachkräfte wollen vor Jahr allein bei den Lehrkräften, dabei einmalig sein, aber auch tion von Schülern*innen, die Un- Landkreisen Aufmerksamkeit er- Ort möglichst frühzeitig den Be- die den Fragebogen zurückge- über Wochen und Monate an- terstützung bei der Elternarbeit regt hat, betragen pro Jahr rund darf nach Unterstützung feststel- geben haben, zusammen ge- dauern. Gesprächsinhalte waren oder die Vermittlung bei Konflik- 100.000 Euro.

Passgenaue Unterstützung für Familien – CURA-Projekt kann im Landkreis starten Wenn Kinder in Armut und „Das CURA-Projekt, das aus lien dabei helfen, die Vorbild- dem Weg geräumt werden, um Perspektivlosigkeit aufwachsen zwei Bausteinen besteht, wird funktion der Eltern zu stärken dadurch eine Verbesserung der kann sich das lebenslang nega- hier bei uns im Landkreis von und somit einer Vererbung der Situation im persönlichen und fa- tiv auswirken. Nicht nur in ma- zwei Fachkräften durchgeführt Langzeitarbeitslosigkeit entge- miliären Umfeld der Familien zu terieller Hinsicht, sondern ins- werden. Sarah Burger aus dem genzuwirken. Durch unsere ge- sorgen. Nur wenn dies gelingt, besondere auch im Hinblick auf Jugendamt und Robin Oel- meinsame Unterstützung sollen ist eine Integration in den Ar- Bildungs- und Berufschancen schlegel aus dem Jobcenter bestehende Hindernisse aus beitsmarkt möglich.“ sowie auf die gesellschaftliche stellen das „Tandem“, das in Teilhabe generell. Dem soll im den Familien aktiv werden wird. Landkreis Wunsiedel i. Fichtel- Hinter ihnen steht eine gemein- gebirge entgegengewirkt wer- same Projektgruppe, die die den – mit einem ganzheitlichen Bei ihrem Besuch trug sich Mi- einzelnen Fälle im Detail bear- Konzept, in dem alle Mitglieder nisterin Kerstin Schreyer auch beiten wird. Wir erhoffen uns viel der betroffenen Familien gleich- ins Goldene Buch des Land- von diesem neuen Ansatz. Denn Kindermitbringtag 2019 sam Unterstützung erfahren. kreises ein. die Problemstellungen sind in Erreicht werden soll das mit jeder Familie anders, mit dem einer engen Kooperation zwi- Den Förderbescheid hat Bay- CURA-Projekt können wir dem schen Jugendamt und Jobcen- erns Sozialministerin Kerstin endlich gerecht werden und so ter. Gemeinsam wollen die Ak- Schreyer am Abend persönlich vielen Kindern und Eltern gute teure die vorhandenen Möglich- im Landratsamt überbracht. Wege in die Zukunft aufzeigen“, keiten der Familienhilfe für alle „Bei Langzeitarbeitslosigkeit sagt Sarah Alena Thoma, die Familienmitglieder ausschöpfen, reicht es oft nicht aus, nur die Sozialplanerin im Landkreis. parallel dazu auch die (Re-)Inte- Betroffenen selbst zu unterstüt- Und Martin Späthling vom Ju- gration der Eltern in den Arbeits- zen. Die ganze Familie muss in gendamt ergänzt: „Wir freuen markt voranzutreiben. Ziel ist, den Fokus rücken und somit uns sehr, dass das Ministerium der Familie so mit einem indivi- auch die Bedürfnisse aller, vor einen vorzeitigen Maßnahmen- duellen und für den Einzelfall allem auch der Kinder. Mit einer beginn genehmigt hat. Bereits maßgeschneiderten Konzept zusätzlichen sozialpädagogi- am 1. Oktober konnte unser den Weg aus dem Bezug von schen Fachkraft im Jugendamt CURA-Team so die Arbeit auf- Sozialleistungen zu ermögli- begleiten wir bei „CURA“ alle nehmen. Je schneller wir in den chen. Die finanzielle Unterstüt- Familienangehörigen intensiv Familien anpacken, umso bes- zung auf diesem Weg kommt und umfassend. So verhindern ser.“ Der Kindermitbringtag am schulfreien Buß- und Bettag ist vom Bayerischen Staatsministe- wir, dass der Sozialleistungsbe- Der Geschäftsführer des Job- im Landratsamt inzwischen eine schöne Tradition. In diesem rium für Familie, Arbeit und So- zug auch für die nachfolgenden centers Fichtelgebirge, Hans Jahr fand er im Indoorspielplatz HOFlaHOP statt. Fast 40 ziales. Dieses hat das von ihm Generation prägend wird. Ich Plank, begrüßt die neuen Mög- Kinder im Alter von fünf bis 11 und auch die Betreuer aus entwickelte CURA-Projekt (Coa- freue mich, dass wir ab jetzt mit lichkeiten ebenfalls: „Mit dem der Verwaltung hatten dort einen Riesenspaß und waren ching zur Bekämpfung urbaner unserer staatlichen Förderung Projekt „CURA“ beschreitet das auf der Heimreise auch angemessen geschafft. Organisiert Arbeitslosigkeit) in die Fläche auch betroffene Familien im Jobcenter Fichtelgebirge zusam- wird der Tag durch die Gleichstellungsbeauftragte im Land- gebracht und damit auch den Landkreis Wunsiedel i. Fichtel- men mit dem Jugendamt neue ratsamt, Ursula Ebert, und setzt alljährlich ein Zeichen für Weg für derartige Modellpro- gebirge stärken können“, so die Wege im Landkreis. Gemeinsam die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. jekte im Fichtelgebirge geebnet. Ministerin. wollen wir hilfebedürftigen Fami- Seite 12 Fichtelgebirge 04/2019

Ehrenamtliche Helfer: neue Familienpaten für den Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge Das Projekt „Familienpaten tete 2018 das Netzwerk „Fami - dentin Sara. „Für mich ist es Bayern“ läuft im Landkreis lienpaten Bayern“ im Landkreis wichtig, anderen Menschen zu Wunsiedel i. Fichtelgebirge nun ein, um Familien in schwierigen helfen. Ich möchte beruflich in bereits seit einem Jahr. In den Lebenslagen zu unterstützen. Im die soziale Richtung gehen und vergangenen Wochen fand nun Rahmen der ersten Schulung im ich glaube, dass ich auch etwas die zweite Schulung von Ehren- Herbst 2018 konnten neun Fami- für mich mitnehmen kann.“ Auch amtlichen statt. An insgesamt lienpaten geschult werden, die der Busfahrer Joachim möchte sechs Tagen an drei Wochenen- seitdem ehrenamtlich in Familien seine Freizeit sinnvoll nutzen. den wurden sieben neue Ehren- aktiv sind. Jetzt folgte die zweite „Ich bringe seit drei Jahren Kin- amtliche auf ihre Aufgabe als Schulung mit weiteren sieben der in die Schule und sehe, dass Familienpate vorbereitet. Ehrenamtlichen. „Wir freuen uns, diese von Grund auf neugierig Das Evangelische Jugend- und dass sich erneut Menschen aus sind und lernen wollen. Ich freue Fürsorgewerk (EJF gAG) als Trä- dem Landkreis gefunden haben, mich, Familien jetzt auch in ger in Zusammenarbeit mit dem die den Familien ihre Zeit schen- ihrem Familiensystem helfen und Kreisjugendamt/Koordinierende ken und in schwierigen Lebens- unterstützen zu können“. Kinderschutzstelle (KoKi) des lagen unterstützen.“ sagen die Johanna Heider von der Koor- Landkreises Wunsiedel i.F. rich- Verantwortlichen des Projekts. Die Koordinatorinnen des Projekts Andrea Fabry und Karen dinierenden Kinderschutzstelle Kheim Holoubek (hintere Reihe, zweite und vierte von links), und Marlies Sammer von der Johanna Heider von der KoKi (vordere Reihe erste von links) EJF gAG dankten den Ehrenamt- und Marlies Sammer der EJF (vordere Reihe erste von rechts) lichen für ihr Engagement und mit den neuen ehrenamtlichen Familienpaten. überreichten jedem eine kleine Aufmerksamkeit. „Wir wünschen Die Aufgaben der Familien- „Nachdem ich wusste, dass ich Ihnen als Paten viel Freude in den paten sind spannend und vielfäl- in Rente gehe, wollte ich nicht in Familien und bedanken uns herz- tig. Ziel ist es, Familien in proble- ein Loch fallen. Das Ehrenamt in- lich für Ihr Engagement“ lauten matischen Lebenslagen im Alltag teressiert mich sowieso schon die Worte zum Abschied und bei zu begleiten und zu unterstützen. länger und ich wollte auf jeden der Zertifikatsübergabe. Die Aufgaben sind z. B. „da sein Fall etwas mit Kindern machen, „Die ersten Ehrenamtlichen und zuhören“, mit den Kindern das hält jung und fit. Außerdem können bereits in den nächsten auf den Spielplatz gehen, aber geht es mir gut und ich möchte Wochen durch die Koordinato- auch Begleiten bei Einkäufen gerne etwas zurückgeben und ren der EJF eingesetzt werden. oder Behördengängen. denen helfen, die Unterstützung Wir haben bereits Anfragen von Bereits vor dem Einsatz in den brauchen“ erzählt die 63-jährige Familien, die sich einen Paten Familien investieren die Ehren- Rentnerin Sonja. Andere Gründe wünschen“ sagt Johanna Heider amtlichen viel Zeit. Die Schulung, hingegen hat die 23-jährige Stu- von der KoKi. an der alle Familienpaten teilneh- men müssen, umfasst insgesamt i 60 Stunden. Darin lernen die Eh- renamtlichen u.a. Grundlagen für Familien, die sich einen engagierten Paten wünschen ihre Tätigkeit, Gesprächstech- oder Interessierte, die sich vorstellen können, ebenfalls niken, Familiensysteme, Stan- Familienpate zu werden, können sich bei den Koordinato- dards der ehrenamtlichen Tätig- ren ebenfalls melden: keit oder die Phasen der Paten- schaft. Sie befassen sich mit Andrea Fabry, Fritz-Thomas-Str. 16 • 95615 Marktredwitz Themen wie Werte & Normen, [email protected] • Tel. 0160 – 96415924 Heimat & Identität, Gefühle, Er- folge oder Nähe & Distanz. Die Karen Kheim-Holoubek, Wittelsbacher Str. 18 • 95100 Selb Gründe für die Teilnahme am [email protected] • Tel. 0160 – 9641848 Projekt sind unterschiedlich. „Menschen auf der Flucht“ – missio-Truck macht Station im Landkreis Millionen Menschen fliehen dieses Thema; sehr zur Freude standen die Lebensleistung von weltweit vor Verfolgung, Men- der beiden Organisatorinnen Flüchtlingen im Mittelpunkt sowie schenrechtsverletzungen, Krieg, Elisabeth Golly (Integrationslot- der Wunsch, auch in widrigen Le- Dürre, Katastrophen, Perspek- sin des Landkreises Wunsiedel bensumständen die Menschen- tivlosigkeit und Hunger. In i. Fichtelgebirge) und Hanna würde zu bewahren. Die beiden Deutschland wissen gerade Ju- Keding (AWO Arzberg). missio-Referenten Alice Kroll und gendliche dazu oft nur wenig. Die multimediale Ausstellung Tété Agbodan waren vom gro - Hier setzt der missio-Truck an. im missio-Truck beleuchtet die ßen Interesse in der Region be- Die Multimediale Ausstellung Krisenregion in Zentralafrika und eindruckt. Möglich gemacht ha- „Menschen auf der Flucht“ war macht deutlich, welche Gründe ben den Besuch des missio- drei Tage im Landkreis Wunsie- Menschen zur Flucht bewegen, Trucks auch zahlreiche Unterstüt- del i. Fichtelgebirge zu Gast. Der welchen Einfluss unser Konsum- zer, die das Projekt an den drei missio-Truck machte in Selb verhalten auf andere Regionen Tagen begleitet haben, darunter bei der Dr.-Franz-Bogner-Mit- hat und was jeder Einzelne tun auch Timo Ross aus Selb als eh- telschule, in Marktredwitz am kann. „Das Schicksal geflüchte- renamtlicher Truckfahrer, aber Schulzentrum und in Wunsiedel ter Menschen ist meistens weit auch Florian Barthmann und auf dem Marktplatz Station. An entfernt vom Alltag der Jugend- flüchtlingen im Ostkongo wurden für deren Ausnahmesituation Markus Philipp von der FFW diesen drei Tagen informierten lichen in Deutschland“, so die die Besucher des missio-Trucks sensibilisiert. Die Schüler*innen Wunsiedel. Finanzielle Unterstüt- sich 350 Schüler*innen sowie in- Ansicht der Organisatorinnen. durch die multimediale Ausstel- durchliefen im Lkw sechs thema- zung gab es aus dem Bundes- teressierte Landkreisbürger über Am Beispiel von Bürgerkriegs- lung „Menschen auf der Flucht” tisch gestaltete Räume. Dabei programm „Demokratie leben“. 04/2019 Fichtelgebirge Seite 13

Ideensammlung für die Zukunft der Braunkohle-Regionen: Entwicklung im Fichtelgebirge hat Vorbildcharakter Die Braunkohle-Reviere in Weg in eine positive Zukunft ge- Die FINKO hat die Aufga be, Deutschland bereiten sich auf ebnet haben, hat die Zuhörer be- neue Ansätze für die loka le Ver- die Zukunft vor; die Suche nach eindruckt. Aber auch das Inno- sorgung der privaten Haus halte funktionierenden Wegen aus der vationspotential der heimischen und Unternehmen mit Leistun- Monostrukur hat dabei längst Wirtschaft und die Imagekam- gen der „Daseinsvorsorge“ wis- begonnen. Eine Institution, die pagne #freiraumfürmacher kam senschaftlich zu untersuchen dafür Ideen sammelt, ist die Uni- bei den Tagungsteilnehmern gut und auf der Grundlage der ge- versität Halle-Wittenberg. Deren an und rief zahlreiche interes- wonnenen Erkenntnisse die Öf - Forschungsstelle Innovative sierte Nachfragen hervor. fentlichkeit sowie die Politik zu Kommunalentwicklung und Da- Direkt nach Landrat Dr. Karl beraten. Dieses Anliegen er klärt seinsvorsorge – kurz FINKO – Döhler sprach dann der erste sich aus aktuellen Entwicklungs- hat deshalb Experten zu einer Kreisrat des Landkreises Vech - tendenzen, genannt seien hier wisschenschaftlichen Tagung ta, einer der Aufsteigerregionen der zunehmende Standortwett- geladen, auf der auch zwei in Niedersachsen, die als sehr bewerb, die wieder aufkommen - handverlesene Beispiele für ei- wirtschaftsfreundlich gilt. „Ich de Diskussion über Wege zur nen gelungenen Strukturwandel habe aus diesem Vortrag und Sicherung der „Gleichwertigkeit präsentiert wurden; eines davon den vielen Gesprächen vor Ort der Lebensverhältnisse“ in allen war das Fichtelgebirge. auch interessante Anregungen Regionen, die wachsende Be- „Ich empfinde es als Auszeich- für das Fichtelgebirge mitge- reitschaft in der Bevölkerung zur nung, dass wir für diese FINKO- bracht. Zum Beispiel was die „Selbsthilfe“ sowie die Differen- Tagung angefragt worden sind“, Einrichtung einer Hochschule zierung lokaler Bedarfsvorstel- sagt Landrat Dr. Karl Döhler. „Es angeht, hat mich die Entwick- lungen. Im Zentrum des Interes- zeigt einmal mehr, dass unser lung in Vechta beeindruckt. Aber ses stehen moderne kooperati- Weg richtig war und ist und über- auch viele andere Aspekte der ve Versorgungsformen, speziell regional auch so wahrgenom- Zusammenbruch der Porzellan- wicklung hervorgerufen hatte. Tagung fand ich interessant. Es bürgerschaftliche Infrastruktur- men wird.“ Zwanzig Minuten industrie und den steinigen Weg Dass sich im Fichtelgebirge alle ist immer gut, über den eigenen genossenschaften sowie Vor- lang sprach Döhler auf der Ta- aus der kollektiven Depression, gesellschaftlichen Kräfte zusam- Tellerrand hinauszuschauen.“, haben der Interkommunalen gung über die Zeit nach dem die diese wirtschaftliche Ent- mengetan haben und somit den so Döhler abschließend. Kooperation (IKV).

Ausstellung „The Boom“ als Willkommen Nigerianischer Künstler findet seinen Lebensmittelpunkt im Fichtelgebirge „Für mich ist die Ausstellung Ruhe um Kunst zu schaffen, hier Das gute halbe Jahr ist Eni als Ausstellungsräume für sol- „Zwanzig Prozent des Erlöses eine Möglichkeit, die Bürger haben ich und meine Frau ein auf der Welt unterwegs – oft in che Besuche, zudem hat er sich werde ich sozialen Einrichtun- und Bürgerinnen im Landkreis großes Haus gefunden.“, erklärt den USA und Afrika –, seine Bil- ein großzügiges Atelier einge- gen im Landkreis stiften“, kün- Wunsiedel i. Fichtelgebirge zu er. Der gebürtige Nigerianer hat der sind in vielen Galerien welt- richtet. digte er an. Zur Vernissage war begrüßen.“, sagt Emmanuel in der internationalen Kunst- weit zu finden. In seinem neuen Bei der Ausstellung in der internationales Publikum ins Eni. Der weltbekannte Künstler szene einen Namen, gilt als ei- Domizil im Landkreis Wunsiedel Wunsiedler Fichtelgebirgshalle Fichtelgebirge gekommen, ne- mit afrikanischen Wurzeln lebt ner der herausragenden zeit- i. Fichtelgebirge hat der 52- zeigte Eni unter dem Titel „The ben Gästen aus Japan oder den und arbeitet seit dem Sommer genössischen Künstler Afrikas jährige deshalb bereits auch die Boom“ 22 Bilder und 18 Skulp- USA war auch eine Vertreterin im Fichtelgebirge. „Hier ist und hat unter anderem auch in ersten Galeristen empfangen. turen, die die Besucher natür- der nigerianischen Botschaft vor meine „Base“, hier finde ich die London studiert. Einen Teil des Hauses nutzt er lich auch erwerben konnten. Ort.

Die Werke von Emmanuel Eni ziehen die Besucher unweigerlich in ihren Bann. es Lichtbilder – wirken lässt. „New Light Paintings“ nennt Eni sie und erschafft Es ist die Mischung aus Licht und Farbe, die die Gemälde – eigentlich sind sie mit einer selbst entwickelten Technik, die eben diesen Namen trägt. Seite 14 Fichtelgebirge 04/2019

Alte Handys für guten Zweck Rosemarie Döhler startet mit Handy- Spendenaktion im Landratsamt

Der Landkreis hat an 100 Inhaber der Bayerischen Ehren- amtskarte jeweils zwei Plätze für eine Sondervorstellung des Amateurtheaters Marktredwitz-Dörflas am zweiten Adventssonntag verlost. In der Pause hatten die Gäste bei einem Imbiss Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen. „Mit diesem Theaternachmittag bedanken wir uns bei Ihnen für Ihr großartiges ehrenamtliches Engagement“, sagte Landrat Dr. Karl Döhler bei der Begrüßung. Neben dem Landratsamt beteiligt sich auch die Rosemarie Döhler hat beim Aufstellen der Sam- Firma PURUS an der Sammelaktion. Eine ent- melbox im Landratsamt gleich selbst das erste sprechende Box hat Rosemarie Döhler jetzt an Althandy darin entsorgt. Heike Manzei übergeben. Ortsdurchfahrt Vordorf saniert In mehreren Bauabschnitten ist die Kreisstraße WUN 7 in Rosemarie Döhler wirbt für das weil damit Bildungsprojekte un- gen leiden. Zudem kommt der den vergangenen Jahren grundlegend saniert worden. Sie ver- Recycling von Althandys und ist terstützt werden und Bildung Erlös von 70 Cent pro Handy ei- bindet die B303 bei Tröstau mit der Staatstraße zwischen damit bei Christa Marx, Leiterin liegt mir besonders am Herzen“, nem Bildungsprojekt zugute. Weißenstadt und Röslau. Die Strecke, die durch Leupoldsdorf, der Hauptverwaltung des Land- erklärt sie. Nach Schätzungen Dieser Betrag klinge zwar im ers - Vordorf und Meierhof führt, ist eine vielbefahrene Verbindung ratsamtes, auf offene Ohren ge- liegen über eine Million ausge- ten Moment gering, sagt Rose- im Landkreis. Mitte Oktober konnten die Arbeiten abgeschlos- stoßen. „Schon seit einiger Zeit diente Handys in den Schubla- marie Döhler, denke man aber sen werden. habe ich mir Gedanken ge- den deutscher Haushalte. Ein an die Millionen ausgedienter macht, dass die Rückgewinnung Smartphone besteht aus mehr Handys, könne hier eine beacht- der wertvollen Rohstoffe aus den als 60 verschiedenen Rohstof- liche Summe zusammenkom- Handys eine gute Sache ist“, fen, dazu gehören unter ande- men. „Ich habe Frau Döhler sagt Rosemarie Döhler. Sie er- rem Kupfer, Aluminium, Zinn, gleich meine Unterstützung für zählt, dass sie sich bereits in ih- Kobalt, Gold und Tantal. Diese dieses sinnvolle Projekt zuge- rer Jugend bei Greenpeace für werden größtenteils unter gro- sagt und wir werden die Sam- die Umwelt engagiert und später ßer Umweltzerstörungen sowie melbox für die Althandys gut als junge Mutter auch für die Miss achtung von Menschen- sichtbar bei unserer Information Frauenrechte demonstriert ha- rechten und -würde in Ländern platzieren“, erklärt Hauptamts- be. Als sie bei ihrer Arbeit im Kir- wie Ghana, Kongo, Peru, Chile, leiterin Christa Marx. Rosemarie chenvorstand auf die „Handy- Indonesien oder Indien abge- Döhler will auch andere Behör- aktion Bayern“ der Mission Eine- baut. Das Recycling von Althan- den und Firmen im Landkreis Welt aufmerksam wurde, hat sie dys ist deshalb in mehrfacher ansprechen und diese ebenfalls beschlossen, sich für dieses Pro- Hinsicht sinnvoll, denn die Wie- bitten, die Sammelboxen für Alt- v.r.n.l.: Stefan Eulefeld (Firma Markgraf), Daniela Höpfner jekt einzusetzen. „Es gibt mitt- derverwendung von Rohstoffen handys aufzustellen. In die Sam- (Staatl. Bauamt), Bürgermeister Heinz Martini, Landrat Dr. lerweile ja viele dieser Handy- führt zu weniger neuem Abbau, melboxen können neben den Karl Döhler, Erwin Kießlinger (Staatl. Bauamt), Horst Ringlein Recycling-Aktionen. Ich habe was sowohl der Umwelt als auch Handys auch Zubehör, wie La- (Straßenmeister), Siegfried Beck (Abteilungsleiter Staatl. mich aber bewusst für die Han- den Menschen hilft, die unter dekabel, Kopfhörer und Hüllen Bauamt), Tobias Müller (Firma Markgraf) dyaktion Bayern entschieden, schlimmsten Arbeitsbedingun- mit eingeworfen werden. Sanierungsarbeiten auf der Burg Hohenberg gehen voran Die Burg Hohenberg ist zwei- das neue Bettenhaus laufen die fellos eine ganz besondere staat- Planungen. Ich bin immer wieder liche Immobilie. Damit sie auch in beeindruckt von der vorhande- Zukunft als Jugend- und Begeg- nen historischen Bausubstanz nungsstätte nutzbar ist, laufen um- und vom Gesamtensemble der fangreiche Sanierungsarbeiten. Burg! Ein ganz besonderes Das Areal soll nach dem Willen Schmuckstück wird das Fürsten- der Bayerischen Staatsregierung haus, das großzügige Speise-, wieder zu einem touristischen An- Gemeinschafts- und Tagungs- ziehungspunkt für das Fichtelge- räume beinhalten wird. Die Lage birge werden. Die ursprüngliche der Burg unmittelbar an der Nutzung als Jugendherberge wird Bayerisch-Tschechischen Grenze wieder aufgenommen, es sind ca. und inmitten der Stadt Hohen- 112 Betten geplant. 11,6 Mio. Euro berg an der Eger ist etwas Ein- hat der Bayerische Landtag für die zigartiges. Der Freistaat Bayern Generalsanierung und den Anbau übernimmt hierfür auch seine eines Bettenhauses bewilligt. Landtagsabgeordneter Martin Schöffel hat zusammen mit André Zimmermann, dem neuen Re- Verantwortung als Immobilienbe- Martin Schöffel: „Ich habe es gionalleiter der Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) in Oberfranken, Landrat Dr. Karl Döhler, sitzer.“ Neben der großen Bau- mir zum Ziel gesetzt, dass unsere Stadtrat und Bürgermeisterkandidat Christian Paulus, den Stadträten Peter Fischer und Ingrid maßnahme werden parallel wei- Burg Hohenberg die schönste Göhlert sowie CSU Ortsvorsitzenden Werner Göhlert und Landratskandidat Peter Berek, Bür- tere Bauunterhaltsmaßnahmen Jugendherberge Bayerns wird. germeister des Kurortes Bad Alexandersbad, die laut Schöffel „schönste Baustelle des Freistaats“ durchgeführt, so zum Beispiel die Derzeit laufen die Bauarbeiten in besucht. Die Bauarbeiten im Innenbereich sind voll im Gange und so konnte man bei dem Instandsetzungen der Wehrmau- der Vorburg (Generalsanierung) Rundgang unter der Führung von Christof Präg und Tina Strömsdörfer vom Staatlichen Bauamt ern und deren Eindeckungen so- und im Fürstenhaus (Innenaus- an vielen Stellen sehen, mit welcher Sorgfalt und Umsicht an diesem historischen Gebäude wie die Instandsetzung des Brun- bau). Für den Gefängnisturm und gearbeitet wird und welches Schmuckstück die Burg nach der Generalsanierung werden wird. nens im Burghof. 04/2019 Fichtelgebirge Seite 15

„Sie sind immer auf standby“ Feuerwehr-Ehrenzeichen im Landkreis übergeben Wer 25, 40 oder gar 50 Jahre durch den Bayerischen Innenmi- ehrenamtlich tätig ist, der hat nister Joachim Herrmann; über- sich einen besonderen Dank ver- reicht wurden sie an die Jubilare dient. In Bayern erhalten deshalb im Landkreis Wunsiedel i. Fich- Personen, die seit so vielen Jah- telgebirge durch Landrat Dr. Karl ren bei einer Freiwilligen Feuer- Döhler im Rahmen einer Feier- wehr aktiv sind, das Feuerwehr- stunde im Porzellanikon Selb. ehrenzeichen am Bande. Verlie- Sie sind sieben Tage die Woche hen werden die Ehrenzeichen 24 Stunden auf standby, um an-

34 Feuerwehrmänner und eine Feuerwehrfrau wurden für 25 Jahre aktive Dienstzeit ausge- zeichnet; 28 Feuerwehrmänner würden für 40-jährige aktive Dienstzeit geehrt.

deren Menschen zu helfen und ansprache hervor. Gerade bei ei- großartigen Beitrag für das Si- sind immer hellwach bei jedem nem solchen Ehrenamt sei es cherheitsgefühl der Bevölkerung. Landrat Dr. Karl Döhler und Kreisbrandrat Wieland Schletz Einsatz, auch wenn Sie nachts wichtig, dass man mit Herzblut „Weil wir wissen, was Sie leisten, überreichten das Große Ehrenzeichen an die Dienstjubilare aus dem Schlaf gerissen wer- bei der Sache sei. Die Mitglieder wollen wir mit diesem Ehren- mit 50 Jahren: Georg Distler von der FFW Höchstädt (links) den“, hob Landrat Dr. Karl der Freiwilligen Feuerwehr leis- abend unsere Wertschätzung und Richard Donath von der FFW Schlottenhof (rechts), Günter Döhler die Leistungen der Feuer - teten einen großen Beitrag für zum Ausdruck bringen“, betonte Robisch (FFW Franken, war entschuldigt). wehrleute in seiner Begrü ßungs - die Gesellschaft und einen der Landrat.

Auszeichnung für gutes Miteinander Regierung beschließt höheres Wohngeld Integrationspreis für die FFW Wunsiedel Das Kabinett hat die Er- Herzlichen Glückwunsch an zahlreichen Einsätzen regel- Im Gegenzug werden die Mi- oder schulischen Problemen höhung des Wohngelds be- die Feuerwehr Wunsiedel. Das mäßig vertreten. Sie engagieren grantinnen und Migranten bei von den Verantwortlichen der schlossen. Der staatliche Miet- gute Miteinander im Fichtelge- sich auch bei den sonstigen Behördengängen, der Ausbil- Freiwillige Feuerwehr Wunsie- und Lastenzuschuss wird ab 1. Januar 2020 steigen und vor birge hat Regierungspräsidentin Veranstaltungen des Vereins. dungs- und Arbeitsplatzsuche del unterstützt. allem Familien und Rentner un- Heidrun Piwernetz und Bayerns terstützen. Innen- und Integrationsminister Den Zuschuss erhalten Haus- Joachim Herrmann offenbar halte mit geringem Einkommen, schwer beeindruckt. Sie haben die keine Leistungen wie Ar- der Wunsiedler Feuerwehr des- beitslosengeld II oder Grundsi- halb gemeinsam den Integra- cherung im Alter bekommen. tionspreis der Regierung von Die Erhöhung des Wohngeldes Oberfranken verliehen. Dieses kann auch dazu führen, dass Haushalte mit geringem Ein- Projekt verknüpft die Integration kommen künftig nicht mehr auf von Menschen mit Migrations- Grundsicherungsleistungen hintergrund, insbesondere der oder Hartz VI angewiesen sind. Jugendlichen, mit dem ehren- Zuletzt wurde das Wohngeld amtlichen Engagement zum zum 1. Januar 2016 angepasst. Wohle der Bevölkerung, hieß es Künftig soll die Wohngelder- bei der feierlichen Übergabe höhung alle zwei Jahre an die des Integrationspreises bei der Entwicklung von Bestandsmie- Regierung von Oberfranken in ten und Einkommen angepasst werden. „Durch regelmäßige Bayreuth. Anpassungen kann sicherge- Derzeit sind bei der Freiwilli- stellt werden, dass das Wohn- gen Feuerwehr Wunsiedel neun geld auch in Zukunft einkom- Erwachsene und sechs Ju- mensschwache Haushalte ent- gendliche mit Migrationshinter- lastet“ sagte VdK-Präsidentin grund bei der Erwachsenen- Verena Bentele. bzw. Jugendfeuerwehr im Ein- Anträge können bei der satz. Die ersten Kontakte gin- Wohnortgemeinde, beim Land- gen dabei von einer ukraini- ratsamt Wunsiedel i.F., per Fax oder Mail gestellt werden. Die schen Familie aus, die sich für Antragsformulare finden Sie auf die Arbeit der Freiwilligen Feu- der Webseite des Landrats- erwehr Wunsiedel interessierte. 1. Bürgermeister Karl Willi Beck, Stadt Wunsiedel (1. von links); Innen- und Integrationsminister amtes unter www.landkreis- Heute ist fast die gesamte Fa- Joachim Herrmann, MdL (2. von links); Regierungspräsidentin von Oberfranken Heidrun wunsiedel.de. milie dort tätig. Die Mitbürgerin- Piwernetz (4. von links); 1. Vorsitzender und Brandmeister Markus Philipp, FFW Wunsiedel Für Empfänger, die bereits nen und Mitbürger mit Migra- (5. von rechts); Kreisbrandrat Wieland Schletz (2. von rechts); Stv. Landrat Gerald Schade, laufende Zahlungen erhalten, tionshintergrund sind sowohl Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge (1. von rechts) und die weiteren Vertreter der Freiwilligen wird das Wohngeld automa- bei den Übungen als auch den Feuerwehr Wunsiedel Foto: W. Traßl, Regierung von Oberfranken © tisch angepasst. Seite 16 Fichtelgebirge 04/2019

Porzellangeschichte erleben Typisch Fichtelgebirge? – Typisch Fichtelgebirge! Ein Rundgang durch Selb Was macht eigentlich das Fichtelgebirge aus? Was sind die Stärken, was die Besonderheiten dieser einzigartigen Region? Und was macht die Einwohner/innen eigentlich zu Fichtelgebir- gler/innen? Diesen und noch viel mehr Fragen sind die Macher des LEADER-Projekts REGIOident Fichtelgebirge gemeinsam mit der Bevölkerung nachgegangen: Über 1300 Menschen haben sich in den vergangenen zwei Jahren sowohl analog als auch digital an der Umfrage beteiligt – und dabei ihre ganz eigenen Ideen, Meinungen und Vorschläge zu den Besonderheiten des Fichtelgebirges eingebracht. Aus den Ergebnissen der Umfrage und vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit in Ar- beitskreisen zu den Themen Handwerk und Industrie, Spra- che und Literatur, Natur und Kulturlandschaft, Brauchtum, Kunst und Kultur sowie Sach- kultur ist jetzt die Ausstellung „Typisch Fichtelgebirge!“ entstanden. Hier beleuchten die Aus- stellungsmacher sowohl aus aktueller als auch historischer Per- spektive, mal ernst, mal mit einem Augenzwinkern, aber in jedem Am Gerberplatz stehen gleich zwei der neuen Porzellan-Infotafeln. Hier traf sich Oberbürger- Fall informativ die Eigenheiten und Besonderheiten des Fichtel- meister Ulrich Pötzsch mit einigen der ehrenamtlich engagierten Selber/innen, die gemeinsam gebirges. So entsteht Heimat zum Mitmachen und Mitnehmen: mit Nadja Hochmuth und Kristina Rödig, Wirtschaftsförderung Selb, Christine Lauterbach, Über das gesamte Fichtelgebirgsmuseum verteilt werden Expo- LEADER-Aktionsgruppe, und Marko Leistner, Bauhof Selb, das Projekt erarbeitet, zur Förderung nate präsentiert, die das Prädikat „typisch Fichtelgebirge“ verdient beantragt und umgesetzt haben. Foto: Silke Meier haben. Der Heimat-Automat liefert nicht nur spannende Fakten zur Region, sondern immer Das Fichtelgebirge ist wie Porzellanbrunnen und Porzel- nen angebracht. Auf 44 Seiten auch ein Stück Fichtelge- kaum eine andere Region ge- langässchen bis zur größten bietet die neue Broschüre zu- birge zum mit nach Hause prägt von der Geschichte des Kaffeekanne der Welt, vorbei an sätzliches Wissen rund um die nehmen. Wer Lust hat, Porzellans – das „weiße Gold“. Kunstwerken und Architektur Stationen des Rundgangs. Der kann sich am Dialekt-Me- Das Zentrum ist Selb: In der Blü- aus verschiedenen Jahrzehnten dazu gehörige Stadtplan hilft, mory versuchen, sich das tezeit der Porzellanindustrie von Gropius über Hundertwas- sich sicher von einem Highlight Fichtelgebirge erpuzzeln wurde hier fast die Hälfte der ser bis zu Morandini. An 30 his- zum nächsten zu navigieren. oder sein Wissen beim deutschen Porzellanwaren pro- torisch oder aktuell markanten Achtzehn weitere Stationen, wie Fichtelgebirgsquiz testen. duziert. Die Porzellanindustrie Stellen in der Innenstadt wurden z. B. das Porzellanikon und die Und weil die Vorstellungen hat die Stadt über Generationen Porzellan-Tafeln mit Informatio- Rosenthal Künstler-Fassaden von dem was typisch ist geprägt. Kein Wunder sind durch Routenerweite- vielfältig sind, lädt die Aus- also, dass die Spuren rungen erschlossen. Die stellung auch dazu ein, sich des weißen Goldes auch Broschüre soll demnächst eine ganz persönliche „Hei- heute noch überall im auch in tschechischer und matguckern“ mit Brauch- Stadtbild zu finden sind. englischer Sprache veröf- tumshappen, kulinarischen Alle diese Sehenswür- fentlicht sowie digital nutz- Vergissmeinnicht und Hei- digkeiten können Besu- bar werden. Finanziert matliebe in Postkartengrö - cher jetzt bei einem wurde das Projekt über ße zusammenzustellen. Stadtrundgang erleben: das EU-Förderprogramm Die Ausstellung „Typisch Fichtelgebirge!“ kann noch bis Verschiedene Touren LEADER. 02.02.2020 im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel besucht führen zu den porzella- Die Broschüre sowie der werden. Danach können Interessierte die transportablen Ele- nenen Besonderheiten Stadtplan sind in der Tou- mente ausleihen. in der Innenstadt, zu rist-Info in Selb erhältlich.

Vier „Originale“ made im Fichtelgebirge Sie stehen für feinsten Ge- Consumenta in Nürnberg prä- gerei Reichel in Bad Alexan- nuss, regionale Identität und miert. Hier hatten die Erzeu- dersbad ist der Name Pro- Nachhaltigkeit: 169 regionale ger/innen auch die Gelegenheit gramm: „Alles Essbare im Spitzenprodukte aus dem zwei- ihre preisgekrönten Produkte Glas“ bietet Erlebnisqualität auf ten Spezialitätenwettbewerb einem großen Publikum vorzu- höchstem Niveau – ganz ohne tragen nun den Titel „Unsere stellen. Zusatzstoffe. Und auch das Originale“ und zieren die „Ku- Mit dabei sind auch vier re- „Wonnesud Dunkles Spezial- linarische Landkarte“ der Me- gionaltypische Erzeugnisse aus bier“ der Hönicka-Bräu in Wun - tropolregion Nürnberg. Sie ver- dem Fichtelgebirge: Das „Frän- siedel punktet durch Regiona- deutlicht die kulinarische Vielfalt kisch Vollkorn Roggenbrot“ lität und Tradition. der Region und zeigt die unver- der PEMA Vollkornspezialitä- Die Kulinarische Landkarte gleichbar hohe Dichte an erst- ten Heinrich Leupoldt KG in kann unter www.unsereorigi- klassigen Regionalprodukten. Weißenstadt sowie die „Bio nale.de heruntergeladen wer- Von Fleisch- und Wurstwaren Elisen Lebkuchen“ von Frank den. Die Karte zeigt nicht nur bis hin zu Ölen, Backwaren, Lebkuchen aus Arzberg über- die geografische Herkunft der Monika Layritz, Hönicka-Bräu, Dr. Karel Kovarik, PEMA Voll- Bieren, Weinen oder Aufstri- zeugen mit ihrem regionalen Produkte, sondern listet auch kornspezialitäten und Klaus Reichel, Metzgerei Reichel, freuten chen reichen die Titelträger Bezug hinsichtlich der Ge- die Verkaufsstätten und eignet sich über die Auszeichnung als „Unsere Originale“ und die „Unsere Originale“. Die Gewin- schichte und der Tradition im sich so für kulinarische Streif- Glückwünsche von Manfred Söllner, 2. Bürgermeister Wunsie- nerprodukte des Spezialitäten- Landkreis Wunsiedel i. Fichtel- züge und Entdeckungsreisen del, weitere Stellvertreterin des Landrats Johanne Arzberger wettbewerbs wurden bei der gebirge. Bei der Erlebnismetz- durch die Metropolregion. und LAG-Managerin Christine Lauterbach. Foto: Rudi Ott 04/2019 Fichtelgebirge Seite 17

ACHTUNG – Probezeit bestanden Gut gebucht – 150 Tage WICHTIGE Fifty-Fifty-Projekt Carsharing im Landkreis INFO wird unbefristet verlängert Wunsiedel i. Fichtelgebirge Die Zahlen sprechen für sich. Rund 750 Mal ist das Fifty-Fifty- Was in großen Städten wie Berlin oder München bereits funk- Projekt in seiner sechsmonatigen Testphase genutzt worden, Ten- tioniert, ist auch in Oberfranken zum Trend geworden: Car sharing, denz steigend. Auf diese Weise haben sich junge Menschen im also die Idee, dass mehrere Nutzer sich ein Auto teilen. Doch an Landkreis für den halben Fahrpreis an den Abenden am Wochen- den Standorten Selb und Marktredwitz findet man nicht nur das ende von A nach B bringen lassen; die Hälfte des Fahrpreises hat gewohnte Bild eines Kleinwagens, wie den elektrischen RENAULT dabei der Landkreis übernommen. Ein Invest von bislang circa ZOE, sondern auch zwei RENAULT Master und OPEL Vivaro 8.000 Euro, das aus Sicht der politisch Verantwortlichen gut an- 9-Sitzer mit dem entsprechenden Platzangebot und Kofferraum - gelegt ist. Es hilft Disco-Unfälle zu vermeiden und bietet den jun- inhalt. 150 Tage nach dem offiziellen Start hat mikar zusammen gen Menschen im Landkreis mehr Mobilität. mit der Mobilitätsbeauftragten des Landkreises Wun siedel; Partner des Fifty-Fifty-Projekts sind aktuell fünf Taxi- und Miet- Aleksandra Weigel, Bilanz gezogen. wagenunternehmer. Dabei handelt es sich um Taxi Bär, Mietauto Adrian und das Rawetzer Mietauto aus Marktredwitz, Mietauto Frau Weigel, Sie Licha aus Selb und Mietauto Brunner aus Arzberg. Weitere inte - haben sich an den ressierte Unternehmen werden gesucht. Standorten Selb und Marktredwitz zusam- Buchen können das Angebot junge Leute men mit den Bürger- von 16 bis 27 Jahren, die ihren Erst- oder meistern für unser Zweitwohnsitz im Landkreis haben. In den Carsharing-Angebot Nächten an Wochenenden und vor Feierta- mit jeweils einem gen haben sie die Möglichkeit, zwischen 9-Sitzer entschieden. 21 und 5 Uhr ein Taxi oder Mietauto telefo- Ja, durchaus. Für Das Fahrplanheft 2019 be- nisch zu buchen. Möglich ist eine solche Vereinsfahrten, Fami- hält auch über den Jahres- Fahrt nur innerhalb des Landkreisgebietes. lienausflüge oder Urlaube ist das Carsharing mit einem komfor- wechsel hinaus seine Gül- tablen 9-Sitzer besonders attraktiv, weil die Kosten für einen tigkeit. Ein neuer Fahrplan eigenen Fuhrpark oft über den Kosten für die gelegentliche ist in Arbeit wird aber erst im Nutzung von Carsharing-Fahrzeugen liegen. Die Carsharing- Frühjahr eingeführt werden. Technologie bietet eine fahrtengenaue Abrechnung, man bezahlt Bis dahin orientieren sich also tatsächlich nur die getätigten Fahrten und spart sich somit Nutzer des ÖPNV am be- einen möglichen Zweitwagen. Und letztendlich kommt es auf den kannten Fahrplanheft, das Bedarf der Bürger an. Fast jeder Haushalt verfügt über einen auch online weiterhin unver- herkömmlichen Fünfsitzer. Ein Großraumwagen steht dagegen ändert zu finden sein wird. selten in der eigenen Garage. In Marktredwitz teilen sich zudem die städtischen Bediens- teten und die Bürgerinnen und Bürger einen elektrischen ZOE. Die Fahrzeuge können online gebucht und ausgeliehen werden. Vor allem tagsüber und werktags dient der ZOE teilweise als Neue innovative Bedarfsverkehre in Dienstfahrzeug, ansonsten steht er auch der Bürgerschaft in den übrigen Zeiten zur Nutzung zur Verfügung. Diese Kombination den Städten Selb und Marktredwitz des Carsharings bringt noch mehr Vorteile. Ziel ist es den Bürgern vor Ort die direkte Erfahrung mit Elek- trofahrzeugen und der geteilten Nutzung von Fahrzeugen kos - seit dem 15. Dezember 2019 tengünstig zu ermöglichen. Die Stadtverkehre in beiden echtes Plus für alle Fahrgäste, unseren beiden größten Städten Städten sind vor wenigen Tagen die nicht selbst mobil sind oder der Fall sein wird“, sagt Eduard Wie sehen Sie mikar als Kooperationspartner und System- mit dem Modell Bedarfsverkehr auf den Anrufbus umsteigen Frank, zuständig für den Öf- Dienstleister? ergänzt worden. Heißt in der möchten. fentlichen Personennahverkehr Wir haben uns für das Mikar Carsharing Konzept entschieden, Praxis: Wer mit dem Bus fahren „Wir haben mit dem Modell im Landkreis. „Bedarfsverkehr weil es relativ leicht erweiterungsfähig ist. Da die Autos meist über will, kann vorläufig weiter den Anrufbus im vergangenen Jahr ist ein modernes und nachhal- örtliche Sponsoren finanziert werden, stehen die Gemeinden vor normalen Stadtverkehr der Ver- gute Erfahrungen gemacht. Ich tiges Modell und seniorenge- keinem finanziellen Risiko. Das Thema Online-Registrierung und kehrsgemeinschaft Fichtelge- bin mir sicher, dass das auch in recht.“ der folgenden Sichtprüfung der Fahrerlaubnis in den Ordnungs- birge in den beiden Städten nut- ämtern in Selb und Marktredwitz hat sich sehr gut eingespielt. zen oder er meldet über die i Fahrtwunschzentrale eine Fahrt 150 Tage Carsharing in Selb und Marktredwitz. Als Mobil itäts - vorher an und wird dann mit ei- So funktionierts: beauftragte und Initiatorin können Sie also eine durchaus po- nem Pkw oder per Kleinbus ge- Wer mit dem Bus auf dieser Strecke fahren möchte, meldet sitive Bilanz ziehen. fahren; die Kosten für eine Fahrt dies der Fahrtwunschzentrale per Telefon unter 09232/80-700. Definitiv. Wir können die Fragen bezüglich des Carsharings bleiben gegenüber dem Linien- Unter der Woche ist sie zwischen 6:30 Uhr und 21:00 Uhr zu durchwegs positiv beantworten. Umso mehr freuen wir uns, dass bus gleich. Auch beim Anrufbus erreichen – anmelden müssen Interessierte ihre Fahrt späte- die Buchungszahlen zeigen, dass wir als Vorreiter in Oberfranken wird der günstige Hochfranken- stens eine Stunde bevor sie losfahren wollen. Sehr frühe Fahr- das Thema Carsharing nicht nur umgesetzt haben, sondern auch tarif angewendet. ten müssen jedoch bereits am Vortag bis 21:00 Uhr angemel- positive Ergebnisse präsentieren können. Die Vorteile des sogenannten det werden. Die möglichen Fahrzeiten und weitere Informatio- „Anrufbusses“ liegen auf der nen finden Sie im Flyer der zurzeit in den Städten Marktredwitz 150 Tage Carsharing in Selb und Marktredwitz – Zahlen, Hand. Der neue Bedarfsverkehr und Selb verteilt werden. Bei der Fahrtwunschzentrale nennen Daten, Fakten. orientiert sich nicht an starren Interessierte ihren Fahrtwunsch, an welcher Haltestelle sie 150 Tage entsprechen 3.600 möglichen Betriebsstunden. Fahrplänen, sondern am tat- losfahren wollen und wohin die Fahrt auf dieser Strecke ge- Die Fahrzeuge waren zusammen über 1600 Stunden und fast sächlichen Bedarf. Er ist also hen soll. Zudem sagen sie, wie viele Personen den Anrufbus 30.000 km unterwegs. Das bedeutet eine Auslastung von 44 Pro- flexibler und wirtschaftlicher. nutzen möchten. Die Fahrtwunschzentrale prüft den Fahrt- zent, was in den ersten drei Monaten natürlich hervorragend ist. Und er hat noch einen weiteren wunsch und teilt dem Fahrgast die Abfahrtszeit an der Halte- In den 150 Tagen haben sich knapp 150 Nutzer nur aus dem großen Vorteil: er ermöglicht stelle mit. Der Anrufbus holt den Fahrgast oder Gruppe dann Raum Selb und Marktredwitz registriert. Damit sind wir mehr als Fahren nun auch am Abend ab und bringt sie an ihr Ziel. Gebucht werden können Einzel- zufrieden. Die längste Buchung bei einem 9-Sitzer waren 8 Tage oder Wochenende und bindet fahrten, aber – für Berufspendler und Schüler sicher interes- mit einer gefahrenen Strecke von 1.520 km. Im Schnitt sind unsere im Bereich von Marktredwitz sant – auch ein Dauerauftrag kann erteilt werden. Wenn es der Nutzer pro Fahrt ca. 400 km mit einem der 9-Sitzer unterwegs. Orts teile erstmalig mit an, die Fahrplan und die örtlichen Bedingungen zulassen, kann auf Ebenfalls interessant – der elektrische ZOE war durchschnittlich bislang nicht an den Stadtver- Wunsch vor der Haustüre ausgestiegen werden. 100 km pro Buchung unterwegs. kehr angeschlossen waren. Ein Seite 18 Fichtelgebirge 04/2019

MIND Prevention Café International – Essen Reflexion statt Radikalisierung bringt Menschen zusammen REthink – zu Deutsch „über- Selten waren so viele denken“ – lautet der plakative Länder auf bzw. an einem Name des Workshops, der in den Tisch vereint wie in Wunsie- beiden Berufsintegrationsklassen del, als mehr als 60 Einwoh- der Berufsschule Wunsiedel am ner des Landkreises aus vergangenen Montag durchge- über acht Nationen beim führt wurde. Doch die zweiein- Café International on Tour halbstündige Veranstaltung war zusammenkamen und zu- mehr als ein herkömmlicher sammen aßen, lachten und Workshop oder eine Weiterbil- spielten. Die Bildungskoor- dung: Sie war Teil eines bundes- dinatorin für Neuzugewan- weiten Projekts zur Radikalisie- derte, Bianca Richter, und die Integrationslotsin, Elisabeth Golly, rungsprävention, das an bayeri- hatten zu einer weiteren Veranstaltung des interkulturellen Pro- schen Berufsschulen durch die jektes eingeladen. Und dabei zeigte sich: Nicht nur die Liebe bayerischen Staatsministerien geht durch den Magen – auch Integration und Völkerverständi- des Innern, für Sport und Integra- diesem Raum offen ausgespro- üben einen respektvollen, guten gung. Denn gutes Essen bringt die unterschiedlichsten Menschen tion sowie für Arbeit, Familie und chen werden. „Ihr dürft alles sa- Umgang miteinander.“ zusammen. Soziales gefördert wird. Es dient gen. Es gibt hier kein richtig und Und danach begann der Ebenso vielfältig wie die Gäste waren auch die Speisen, die dazu, zusammen mit den Schü - kein falsch“, leitete Yilmaz von Workshop, der Selbstverständ- eine geschmackliche Reise von Bayern über Griechenland und lern die eigenen Einstellungen Mind Prevention ein. Auch er ist lichkeiten hinterfragte – und die Türkei bis nach Syrien garantierten. Vom Rinderbraten mit und Weltbilder zu überdenken – vor 20 Jahren nach Deutschland zeigte, dass diese oft gar nicht so Knödeln über Falafel und Kibbeh bis hin zu Baklava fanden die und sich dadurch auch kritisch eingewandert – und kennt somit selbstverständlich sind. Hier mit ihnen auseinanderzusetzen. die Situation, in der sich die jun- wurde auch über Gefühle gespro- Oft geschieht dadurch nicht nur gen Migranten befinden. Er weiß, chen, über die man sonst entwe- eine Annäherung, sondern auch wie es ist „dazwischen zu ste- der gar nicht oder nicht so reflek- ein grundlegendes Verständnis hen“: zwischen Ländern, Kultu- tiert spricht. Schuld, Scham und für andere. Das fördert wiederum ren, deren Werten und Traditio- Angst waren die häufigsten Ver- Integration und stärkt außerdem nen und deren unterschiedlichen treter. Es war bemerkenswert, auf gegen Extremismus. Erwartungen. welcher persönlichen und ver- Zur Durchführung des Works- Darüber hinaus gab es noch trauten Ebene sich die Schüler hops kam ein vierköpfiges Team eine weitere Besonderheit: Die und das Team innerhalb kürze- von MIND PREVENTION aus Ber- Pädagogen und Psychologen ster Zeit begegnen konnten – und lin an die Berufsschule und schuf des Teams sind selbst das beste dann begannen, alles zusammen ein Raum des Dialogs, der Dis- Beispiel gelungener Integration. zu hinterfragen: Vorurteile, Ste- kussion und der Reflexion. Ein- Eine Gruppe aus eingewanderten reotype, Rollenbilder, Bezie- geleitet wurden die Gespräche und in Deutschland geborenen hungsmodelle und Konzepte wie durch kurze Rollenspiele, die ty- Mitarbeitern, die den Jugendli- das der Ehre. Dabei entstanden Besucher internationale Leckereien, für die sich die regionalen pische Szenen aus Einwanderer- chen mit viel Wärme, Offenheit Dialoge, bei denen manchmal Caterer alle Mühe gaben. Mit Erfolg! Denn nach zweieinhalb familien wiedergaben – und somit und Humor begegneten. Die har- sehr gegensätzliche Meinungen Stunden verabschiedeten sich die Gäste mit einem zufriedenen dazu anregten, sich mit spezifi- monische Zusammenarbeit von existierten, die der andere nicht Lachen und einem herzlichen Dankeschön für die guten Speisen. schen Themen wie Gleichberech- Dominic, Yilmaz, Naila und As- auf Anhieb nachvollziehen oder Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für tigung, Männlichkeitskonzept und men sowie ihr herzliches Mitein- akzeptieren kann. Doch das Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bun- religiöse sowie kulturelle Traditio- ander gaben ein hervorragendes Team weiß aus Erfahrung: desprogramms „Demokratie leben!“ sowie den Landkreis Wun- nen auseinanderzusetzen. Das Vorbild wie ein gutes Miteinander „Manchmal ist es schwer, zu siedel. Im Rahmen einer gelebten Integration möchte es eine Besondere: Alle begegneten sich gelingen kann. Und hierauf be- hören, dass jemand anders regelmäßige Plattform zum interkulturellen sowie interreligiö- auf Augenhöhe. Werte, Einstel- ruhte auch die einzige Regel, die denkt. Aber genau deswegen sen Austausch bieten. lungen und Meinungen durften in das Team aufgestellt hat: „Wir sind wir hier.“

Unterricht im Klimaretten ImageFest – Oberfranken in der Was passiert eigentlich, wenn Lehrern die Unterrichtsstunde je man mit einem Strohhalm in ein nach Thema und Jahrgangsstu- Innen- & Außenwahrnehmung Glas Rotkohlsaft pustet? Richtig fe – mit Diskussionen, Spielen, Unter dem Motto „Image- – die Farbe ändert sich. Und zwar Versuchen und Experimenten. Fest“ lud das Demographie- wegen des CO2-Gehalts der Die Module liegen in einem Zeit- Kompetenzzentrum Ober- Atem luft. Was das mit dem Klima rahmen von zwei bis sechs franken zu seiner Jahresta- zu tun hat, erläutert Wissenschaft- Schulstunden. Auch Exkursionen, gung in die Domäne Sonne- ler Dr. André Lampe von „Plötz- Wan der- und Projekttage sowie feld ein. Beim Rundgang lich Wissen!“ bei der Auftaktver- Leh rerfortbildungen sind möglich. über die ImageMesse infor- anstaltung zum Schulprojekt mierten sich Regierungsprä- KlimaMacher. So lässt sich näm- i sidentin Heidrun Piwernetz lich die Versauerung der Welt- und Staatsministerin Melanie meere erklären. Das Projekt „KlimaMacher“ Huml über zukunftsweisende Derartige Experimente mit ein- module Klimawandel, Klimage- läuft bis August 2022 und ist Leuchtturmprojekte aus fachen Hilfsmitteln können in je- rechtigkeit, erneuerbare Ener- für alle Schularten von der drit- ganz Oberfranken. Zu diesen dem Klassenzimmer durchge- gien, Energie sparen, Mobili- ten bis zur zwöflten Jahrgangs- gehört auch die Imagekam- führt werden. Und dabei bekom- tät, klimafreundlich Reisen und stufe in den Landkreisen pagne #FreiraumfürMacher men Lehrkräfte nun Unterstüt- Freizeit gestalten, Konsum und Wunsiedel i. F., Coburg, Hof des Landkreises Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Die beiden Vorsit- zung. Möglich macht dies das Ernährung, Artenvielfalt sowie und Kronach verfügbar. Alle zenden von Oberfranken Offensiv ließen es sich nicht nehmen, LEADER-Projekt „KlimaMacher“ Müll und ökologischer Fußab- Angebote sind kostenfrei. im großen Würfel Platz zu nehmen. Mit diesem wird in Großstäd- des Vereins Energievision Fran- druck sind am bayerischen Lehr- Einfach unter www.klima- ten für die Region geworben indem exemplarisch darstellt wird, kenwald. Ramona Krauß und plan orientiert und können z. B. macher.com Module aus- wie viel Wohnraum im ländlichen Raum im Gegensatz zur Groß- Elke Löffler kommen in die Schu- in die Fächer Heimat- und Sach- wählen und per Mail info@ stadt zur Verfügung steht. Bei der Jahrestagung wurden außer- len, um Kinder und Jugendliche kunde, Geografie, Biologie, Sozi- energie-frankenwald.de oder dem die Ergebnisse der Repräsentativumfrage des Institutes für für Klimaschutz zu begeistern und alkunde, Physik oder Chemie ein- Telefon 09261/6640840 Kon- Demoskopie (IfD) Allensbach vorgestellt. Die Studie bescheinigt sie zum Weiterdenken und Han- gebaut werden. Die Projektmitar- takt aufnehmen. Oberfranken eine hervorragende Lebensqualität gerade für Fa- deln anzuregen. Die Unterrichts- beiterinnen konzipieren mit den milien mit Kindern. 04/2019 Fichtelgebirge Seite 19

Barrierearme Wanderwege Naturpark-Ranger im Das Fichtelgebirge packt es an Fichtelgebirge Wer nicht so gut zu Fuß ist, für unterwegs zu sein, das können eine neue Broschüre, an der der- Seit Oktober durchstreifen sie das Fichtelgebirge im Auftrag den kommt das Thema Wandern künftig auch Senioren, Men- zeit gearbeitet wird. des Naturparks – unsere neuen Naturpark-Ranger. oft nicht in Frage. Im Fichtelge- schen mit Handicap oder Fami- Um die Qualitätskriterien zu In allen bayerischen Naturparken werden mit Förderung birge soll sich das jetzt ändern. lien mit Kinderwägen, so der definieren, haben der Fichtel- durch das Bayerische Umweltministerium derzeit Rangerstellen Die Natur zu erleben, draußen Plan. Möglich machen wird das gebirgsverein, der Naturpark Fichtelgebirge, die Tourismus- zentrale Fichtelgebirge e.V. und der Seniorenbeauftragte des Landkreises Wunsiedel i. Fich- telgebirge, Konrad Scharnagl, einen Fragebogen entwickelt. Er soll helfen, gemeinsam ge- eignete Vorschläge zu ent- wickeln. Auch die Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Ursula Ebert, ist dementspre- chend mit in das Projekt einge- bunden. Die Fragebögen erhalten im nächsten Schritt die Vorsitzen- den der Fichtelgebirgsvereine, Planen gemeinsam im Fichtelgebirge Barrierearme Wander- die Seniorenbeiräte in den Städ- eingerichtet. Einsatzgebiet von Isabell Niclas ist insbeson- wege auszuweisen. v.l.n.r.: Gisela Wuttke-Gilch (Seniorenbe- ten und Gemeinden und auch dere das Hohe Fichtelgebirge rund um den Ochsenkopf, die auftragte), Günther Jena (Seniorenbeauftragter), Monika Saal- Betroffene, die die Wege bege- Königsheide und den südlichen Hochwald im Bayreuther Teil frank (Hauptvorsitzende des Fichtelgebirgsvereins), Christian hen oder befahren sollen, um die des Naturparkgebietes. Daher ist ihr Büro im Freizeithaus in Kreipe (Fichtelgebirgsverein), Kornad Scharnagl (Seniorenbe- Tauglichkeit sozusagen unter Warmensteinach angesiedelt. Andreas Hofmann betreut den auftragter des Landkreises), Manfred Söllner (Leiter Sozialver- Realbedingungen auf Herz und nördlichen Teil des Na- waltung), Elisabeth Weiß (Sozialverwaltung), Gerhard Bock Nieren zu prüfen. Sind die Tou- turparks rund um den (Seniorenbeauftragter), Ronald Ledermüller (Geschäftsführer ren gefunden und für gut befun- Weißenstädter See, Naturpark Fichtelgebirge) und Michaela Haberkorn (Senioren- den, werden sie dann in einer über den Waldstein, koordinatorin). Foto: Uwe von Dorn Broschüre veröffentlicht. bis hin zur Häuselloh und hat sein Büro im Rathaus Kirchenlamitz bezogen. Ab dem 1. Januar stößt der bis- Erholungsinfrastruktur im Fichtelgebirge herige Naturpark-Ge- schäftsführer Ronald Ledermüller zum Ran- Eine Gemeinschaftsleistung von ger-Team dazu. Er be- treut das südöstliche Naturpark-Gebiet und Naturpark, Landkreis und Kommunen ist weiterhin in der Ge- Rund 3500 Kilometer Wander- wahrsten Sinn des Wortes. Eine Weitere Maßnahmen waren u.a. schäftsstelle des Na- wege gibt es im Fichtelgebir- der größten Maßnahmen im Jahr die Erneuerung einer Wanderwe- turparks im Landrats - ge, 800 Kilometer Radwege, un- 2019 war die Erneuerung des gebrücke über den Bibersbach amt in Wunsiedel an- zählige Ruhebänke und Informa- Steges über die Eger bei der in Marktleuthen und die Erneue- zutreffen. tionseinrichtungen wie z.B. Wan- Gaststätte Egerstau in Neuhaus rung von Rundwanderwegemar- Zu den Aufgaben unserer Naturpark-Ranger gehört die Ent- derwegetafeln. Das alles instand a.d. Eger. Nach ihrer Fertigstel- kierungen in Schwarzenhammer wicklung und Umsetzung von Konzepten zur positiven Besu- zu halten ist in Bayern grundsätz- lung bietet sie nun wieder den und Weißenstadt. Dank des ei- cherlenkung sowohl für Wanderer und Mountainbiker im Som- lich Aufgabe der Kommunen. Da- auf weiter Strecke einzigen Über- genen Instandsetzungstrupps mer, als auch Schneeschuh- und Skitourengeher in der kalten mit sind oft nicht unerhebliche fi- gang für Wanderer. Und auch kann der Naturpark die Gemein- Jahreszeit. So sollen die vielfältigen und wachsenden Frei- nanzielle Investitionen und Auf- Radfahrer oder Familien mit Kin- den und ihre Bauhöfe auch bei zeitnutzungen mit dem Schutz der wertvollen Natur im Na- wendungen verbunden. Der Na- derwägen können die Brücke der notwendigen Arbeitsleistung turpark Fichtelgebirge noch besser zusammengebracht turpark kann für seine Mitglieds- dank neu gestalteter Auffahrt- entlasten. Über das gelungene werden. Eine weitere wichtige Aufgabe ist es, zwischen un- kommunen Fördermittel des Frei- rampen an beiden Enden nun Ergebnis dieser Gemeinschafts- terschiedlichen Nutzer- und Interessensgruppen zu vermitteln, staates für die Einrichtung und besser nutzen. Rund 84.000 Euro leistung von Kommune, Land- damit Nutzen und Schützen in der Kulturlandschaft des Fich- auch die Instandsetzung dieser kostete diese wichtige Maß- kreis und Naturpark freuten sich telgebirges zum Wohle von Mensch und Natur in Einklang für den Tourismus und die Erho- nahme. Die Hälfte kam über bei der Bauabnahme der Eger- gebracht werden. Dabei wollen die Naturpark-Ranger die lung der einheimischen Bevölke- die Naturpark-Förderung vom brücke Hohnbergs Bürgermeis - Kommunen, Grundeigentümer und Institutionen in der Region rung so wichtigen Infrastruk- Bayerischen Umweltministerium, ter Jürgen Hofmann (rechts) und unterstützen. tur beantragen. Der Naturpark weitere 21.000 Euro vom Land- Naturpark-Geschäftsführer Neben der Besucherlenkung ist die Entwicklung und Um- ist somit ein echter Gewinn im kreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Ronald Ledermüller. setzung von Naturschutzprojekten und die Mithilfe bei For- schungsprojekten ein weiterer Schwerpunkt. Hierbei arbeiten sie eng mit der Gebietsbetreuung zusammen. Ein besonderes Anliegen ist den Naturpark-Rangern die Bildungs- und Öf- fentlichkeitsarbeit zu Themen des Naturparks. Beispielsweise haben die Ranger ein Junior Ranger-Programm entwickelt, die Naturpark-Schulen und Naturpark-Kitas werden unterstützt und es werden Naturerlebnisangebote und Führungen mit Schwerpunkten auf der biologischen Vielfalt und naturräum- lichen Besonderheiten im Fichtelgebirge angeboten. Beson- ders wichtig ist es, dass die Ranger im Naturpark unterwegs sind und den zahlreichen Naturbesuchern als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung stehen und Entwicklungen von seltenen Tier- und Pflanzenbeständen und deren Lebensräumen be- obachten und erfassen. Seite 20 Fichtelgebirge 04/2019

Porzellanikon Selb Startschuss Feierlicher Abschied für für die Gründungsdirektor Wilhelm Siemen Öko-Modellregion Siebenstern Der Startschuss für die staatlich anerkannte Öko-Modell- region Siebenstern ist gefallen. Im Dezember hat das Pro- jektteam, bestehend aus der studierten Landwirtin Lena Meyerhöfer und dem Biologen Klaus Schaumberg die Arbeit im Landratsamt Wunsiedel i. Fichtelgebirge aufgenommen. Zusammen mit Landwirten, lebensmittelverarbeitenden Be- trieben und weiteren Akteuren im Gebiet der fünf Kommunen Wunsiedel, Weißenstadt, Bad Alexandersbad, Tröstau und Nagel gehen die beiden Fachleute in dem Modellvorhaben folgenden Kernfragen nach: • Wie kann die steigende Nachfrage nach ökologisch pro- duzierten Lebensmitteln stärker aus heimischer Produktion gedeckt werden? • Wie kann das Bewusstsein der Verbraucher für regionale Kreisläufe und heimische Lebensmittel gestärkt werden? Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler verabschiedet Wilhelm Siemen, Grün- • Wie kann ökologische Landwirtschaft in einem Gemein- dungsdirektor des Porzellanikon – Staatliches Museum für Porzellan in den Ruhestand; deverbund für Landwirte attraktiver werden und eine Per- Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist die Verleihung der Goldenen Bürgermedaille der Stadt spektive bieten? Selb an den Museumsdirektor und der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt. Die Öko-Modellregion ist ein Baustein des bayerischen Nach 35 Jahren geht Wilhelm kenswerter, da er aus dem bewegten Zeiten des Auf- und Landesprogramms BioRegio 2020. Im Fokus steht dabei Siemen, Gründungsdirektor des Nichts mit Kreativität, visionärem Ausbaus im Wandel der Region: nicht nur die Steigerung der Öko-Anbaufläche, sondern auch Porzellanikon – Staatliches Mu- Geist und Beharrlichkeit eines Direktor Wilhelm Siemen. „Mit die Verbindung von Regionalität und ökologischer Erzeugung. seum für Porzellan in den Ruhe- der bedeutendsten Museen sei- seinem unermüdlichen Einsatz Es geht vor allem darum, die in der Region vorhandenen stand. Bei einem Festakt wür- ner Art schuf: Das Porzellanikon hat er Museumsgeschichte ge- Potenziale zu erschließen und gemeinsam mit engagierten digten Vertreter aus Politik und mit seinen beiden Standorten schrieben! Das verdient meinen Akteuren vorhandene Strukturen zu beleben oder neue auf- Gesellschaft, darunter Wissen- und größten Dank und Respekt!“, so zubauen. schaftsminister Bernd Sibler und Selb. Staatsminister Bernd Sibler Sibler weiter. Regierungspräsidentin Heidrun nannte bei der Festrede „die Ent- Das Museum verfügt heute Ideenvorschläge und Impulse nimmt das Projektbüro Piwernetz sein Lebenswerk. Sie- wicklung des Porzellanikons von über eine Ausstellungsfläche von gerne entgegen: men hinterlässt nichts weniger seinen Anfängen am Standort insgesamt 10.000 Quadratme- Naturpark Fichtelgebirge – Ökomodellregion Siebenstern als Europas größtes Spezial- Hohenberg hin zu Europas größ- tern und beherbergt eine euro- Jean-Paul-Straße 9 museum für Porzellan, das 2014 tem Spezialmuseum für Porzel- paweit einzigartige Sammlung 95632 Wunsiedel vom Freistaat Bayern zum Staat- lan eine sagenhafte Erfolgsge- von rund 240.000 Porzellan- Telefon: 09232 80-6 68 lichen Museum erklärt wurde. schichte“. Hauptverantwortlich objekten vom 18. Jahrhundert E-Mail: [email protected] Sein Verdienst ist umso bemer- dafür sei eine Konstante in den bis in die Jetztzeit. GEO-Tour „Alexander von Humboldt in Oberfranken“ Mittlerweile neigt sich das im Fichtelgebirge, u.a. in Arz- kranger-Veranstaltungen“ freut „Humboldt-Jubiläumsjahr“ an- berg, Thiersheim, Wunsiedel, sich Geoparkleiter Dr. Andreas lässlich des 250. Geburtstages Bad Berneck, Bischofsgrün und Peterek und verspricht gleichzei- des Universalgelehrten dem Goldkronach. „Führungen in Zu- tig, dass aufgrund der Nachfrage Ende entgegen. Bei zahlreichen sammenhang mit Alexander von diese speziellen Führungen auch Veranstaltungen widmete sich Humboldt bescherten uns in die- im nächsten Jahr nochmals an- auch der GEOPARK Bayern- sem Jahr ein deutliches Plus an geboten werden. Den Höhe- Böhmen dem Wirken Humboldts Teilnehmern an den Geopar- punkt der Humboldt-Aktivitäten des Geoparks bildete jedoch die im Juli eröffnete GEO-Tour „Alex- ander von Humboldt in Oberfran- ken“. Diese gemeinsam mit dem Geopark Schieferland umge- setzte touristische Würdigung Humboldts zeigt an 18 Standor- ten im Fichtelgebirge und im Frankenwald, wie diese mit dem Die beiden Ur-Ur-Ur-Enkel Georg Spörl und Georg Freiherr von jungen Oberbergmeister im Humboldt-Dachroeden, beiderseits von Alexander von Humboldt preußischen Staatsdienst ver- alias Marcus Leclair von der Studiobühne Bayreuth. bunden sind. Ergänzt wird das Foto: Dietrich Förster (Geopark Schieferland) interessante Angebot durch Au- diotexte, die vor Ort über einen men einer Feierstunde im Bei- von Marcus Leclair von der Stu- Uneinheitlich in der Blickrichtung, aber gemeinsam begeistert QR-Code auf dem eigenen sein des bayerischen Umweltmi- diobühne Bayreuth. Im Auftrag von der GEO-Tour „Alexander von Humboldt in Oberfranken“ Smartphone empfangen werden nisters Thorsten Glauber in der des GEOPARK Bayern-Böhmen (v.l.n.r.): Landrat Dr. Karl Döhler, Landrat Dr. Oliver Bär (zur können, eine eigene Internet- Villa Falkenstein in Lauenstein hatte dieser mit seinem Team Tafel blickend), Staatsminister Thorsten Glauber, Landrat Klaus seite unter www.humboldt-in- bei Ludwigsstadt (Frankenwald). auch die Audiotexte zu den ein- Löffler (Kronach), Bürgermeister Timo Ehrhardt (Ludwigsstadt), oberfranken.de sowie eine Falt- Durch die Veranstaltung führte zelnen Tafeln beigesteuert. Ko- Landrat Klaus Peter Söllner (Kulmbach) und Landrat Marko karte mit allen Standorten und in Erinnerungen an seine Zeit in finanziert wurde die GEO-Tour Wolfram (Saalfeld-Rudolstadt). Foto: Dietrich Förster (Geopark vielen weiteren Hinweisen. Eröff- Franken schwelgend Alexander Humboldt durch das bayerische Schieferland). net wurde die GEO-Tour im Rah- von Humboldt selbst, dargestellt Umweltministerium. 04/2019 Fichtelgebirge Seite 21

Schüler des WGG Selb lernen Erich Kästner-Schule hatte Leben zu retten zwei Anlässe zum Feiern An einem Dienstagmorgen Herz-Lungen-Wiederbelebung dass die Schülerinnen und Schü - 30 Jahre Einzug nach Reno- passiert es im Chemieunterricht. ein wichtiger Bestandteil der Aus- ler für die Ausbildung an schul- vierung und Zertifizierung zur Eine Schülerin des Walter-Gro- bildung. „Gerade bei einem Herz- freien Tagen freiwillig in die Schu - „Fairtrade-School“. Zahlreiche pius-Gymnasiums Selb bekommt Kreislauf-Stillstand ist ein soforti- le gekommen sind. Gäste kamen der Einladung zum plötzlich Kreislaufprobleme und ges Eingreifen und der Beginn Ein solches Engagement zeigt Festakt und anschließendem kollabiert. Sofort wird der Schul - der Wiederbelebung durch Erst - sich auch am Beispiel von Yan- Schulfest nach. Schulleiterin sanitätsdienst über eine Durch- helfer ein sehr wichtiges Glied in nick Sonntag, der als Schüler am Ulrike Bleiner blickte auf 30 Jah- sage alarmiert und als Ersthelfer der Versorgungskette und kann WGG Selb im nächsten Jahr sein re im Schulhaus zurück und ausgebildete Schüler versorgen über das Überleben des Patien- Abitur schreiben wird, aber jetzt zeigte die Schulentwicklung zum die Mitschülerin bis zum Eintref- ten entscheiden.“, wie Dr. Tobias schon als angehender Ausbilder Förderzentrum auf. Das Sonder- fen des Rettungsdienstes. Solche Uhing, Notarzt und Ortsverbands- der DLRG die Kurse tatkräftig pädagogische Förderzentrum und ähnliche Situationen kom- arzt der DLRG Selb, betont. Er unterstützt hat. Nach viel Theorie erhielt an diesem Tag das Zertifikat „Fairtrade School“ als erste men im Schulalltag immer wieder demonstriert den neuen Ersthel- und Praxis aus allen Bereichen Schule im Landkreis Wunsiedel und erstes Förderzentrum in vor, wie Frau Neubauer, die Be- fern die Benutzung eines Defibril- der Ersten Hilfe verabschieden Nordbayern. Fünf Kriterien mussten erfüllt werden, um diese Qua- treuerin des Schul sanitäts diens - lators, den jeder Laie bei einem die Ausbilder der DLRG Selb und lifizierung zu erhalten. Begleitet wurde das Fairtrade Team durch tes am WGG Selb berichtet. „Wir Herz-Kreislaufstillstand einsetzen Frau Neubauer die frisch ge- die Eine Welt Promoterin Dr. Catharina Denk, der Schul-Koordi- sind stolz, einen gut ausgestat- kann, bevor die SchülerInnen backenen Ersthelfer und wün- natorin Frau Maria Zeller und Schulleiterin Ulrike Bleiner. Alles teten und funktionierenden Schul - selbst den Umgang damit am schen für die künftige Tätig- wurde mit einem bunten Programm im Schulhaus gefeiert. sa nitätsdienst an unserem Gym- Phantom üben. Besonders her- keit im Schulsanitätsdienst al- nasium zu haben. Es gibt viele vorzuheben ist die Tatsache, les Gute. SchülerInnen mit gesundheit- lichen Problemen, die jederzeit betreut werden müssen.“, so die Lehrerin. Für die Ausbildung der Mitglieder des Schulsanitäts- dienstes besteht seit einigen Jah- ren eine sehr gute Zusammenar- beit mit der Deutschen Lebens- Rettungs-Gesellschaft in Selb. Im November wurden wieder knapp vierzig Schülerinnen und Schüler von Ausbildern der DLRG Selb in einem Erste-Hilfe-Lehrgang ge- schult und zusätzlich mit dem vor- handenen Notfallrucksack ver- traut gemacht. Neben dem An- OHG-Stammtisch legen von Verbänden und den Im neuen Schul- Maßnahmen bei bestimmten jahr 2019/20 nahm Erkrankungen war das Thema das Otto-Hahn-Gym- nasium seine Feier- lichkeiten anlässlich des 100-jährigen Be- Steinzentrum Wunsiedel – stehens wieder auf. Den Auftakt stellte der „Stammtisch der Meisterstücke 2019 Generationen“ am Sechs Teilnehmer haben in terprüfung in Wunsiedel absol- 26.9. dar. Geladen diesem Jahr im Steinzentrum viert werden. wurde zu einer Zu- Wunsiedel den Teil I der Meister- Die nachfolgenden Bilder zei- sammenkunft der prüfung erfolgreich abgelegt. gen die Meisterstücke der dies- ganz besonderen Die komplette Meisterprüfung jährigen Absolventen in alpha- Art. Unter dem Motto „Das OHG verbindet Generationen!“ waren wird am Steinzentrum im Zeit- betischer Reihenfolge. ehemalige Schülerinnen und Schüler, Lehr- und Verwaltungs- raum der Technikerausbildung Das Europäische Fortbil- personal eingeladen, sich zu einem geselligen Stammtisch in abgelegt. Bereits im ersten Jahr dungszentrum bietet eine breite der Mensa des OHG einzufinden. Sehr zur Freude der Organi- der Ausbildung absolvierten die Palette von Weiterbildungen an. satoren konnte Herr Oberstudiendirektor Stefan Niedermeier Schüler die Teile III und IV. Stets aktualisierte Informationen eine stattliche Anzahl an Besuchern in der Mensa der Schu le Teil I der Meisterprüfung mit und Anmeldeformale zu den un- willkommen heißen. Meisterprüfungsprojekt, Fachge- terschiedlichen Kursen gibt es Laut Herrn Oberstudienrat Markus Dumler, dem Organisator spräch und Situationsaufgabe auf der Internetseite des Fortbil- dieses Abends, waren Absolventen des Gymnasiums aus den fand in den Werkstätten des Eu- dungszentrums. Jahr 1962 ebenso anwesend wie Abiturienten des Jahrgangs ropäischen Fortbildungszen- 2016. Erinnerungen und Anekdoten aus vergangenen Schul- trums für das Steinmetz- und Informationen und Anmeldung: tagen wurden rege ausgetauscht. Die einzelnen Tischnachbarn Steinbildhauerhandwerk statt. Europäisches Fortbildungs- mischten sich sogar immer wieder durch, so dass Jung und Eine Besonderheit in diesem zentrum in Wunsiedel Alt im Gespräch blieben. Es handelte sich wirklich um ein Klas- Jahr war, dass alle Meisterprü- Telefon: 09232 038 sentreffen mehrerer Generationen. Für das leibliche Wohl in fungsprojekte aus einheimischen Seit diesem Jahr findet auch E-Mail: [email protected] Form von küh len Getränke sorgte in hervorragender Weise ein Gesteinen geschaffen wurden. am Europäischen Fortbildungs- www.efbz.de kleines Team der Q 12, das zusammen mit ihrem Lehrer die zentrum die Meistervor- Mensa ansprechend dekoriert hatte. Ein besonderer Dank gilt bereitung für Teil I und den Sponsoren dieses Abends, die mit ihrer finanziellen Hilfe II statt. Dieser Kurs wird die gelungene Veranstaltung erst ermöglichten: Iris Biotech losgelöst von der zwei GmbH, Cfm Oskar Tropitzsch GmbH, Plannerer GmbH & Co. Jahre dauernden Aus- KG aus Pullenreuth und der Edeka Schraml. Dank ihrer groß- bildung an der Staat- zügigen Spende konnten leckere Häppchen, Chips und Obst lichen Fachschule für zur Verköstigung der Besucher gereicht werden. Ein großer Steintechnik und Ge- Dank gilt auch dem Vorsitzenden des Fördervereins des OHGs staltung angeboten. Herrn Sebastian Macht, der stets mit Rat und Tat bei der Planung Bei Interesse kann des Abends zur Seite stand. auch nur Teil I der Meis - Seite 22 Veranstaltungen 04/2019

Typisch Fichtelgebirge! im Rahmen des LEADER-Projekts REGIOident Fichtelgebirge im Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel • 25.10.2019 – 02.02.2020 Was macht das Fichtelgebirge aus, wo liegen die Stärken und Besonderheiten dieses einzigartigen Landstrichs? Dieser Frage hat sich das LEADER-Projekt REGIOident Fichtelgebirge gemeinsam mit der Bevölkerung in den vergangenen beiden Jahren gewidmet. Über 1.300 Fichtelgebirgler und Fichtelgebirglerinnen haben sich seit Beginn des Projekts sowohl analog als auch digital an der Umfrage „Typisch Fichtelge- birge?!“ beteiligt und dabei ihre ganz eigenen Ideen, Meinungen und Vorschläge zu den Besonderheiten der Region eingebracht. Außerdem gibt’s Heimat zum Mitmachen und Mitnehmen. Der Heimat-Automat liefert nicht nur spannende Fakten zur Region, sondern im- mer auch ein Stück Fichtelgebirge zum Mitnehmen. So entsteht in der Ausstellung aus vielen Bausteinen ein Bild von der spannenden und erlebnisreichen Re- gion Fichtelgebirge – facettenreich, bunt und als Ein- ladung, die Region mit neuen Augen zu erkunden.

Ansprechpartner: Yvonne Siller M.A. Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel Spitalhof 5-7 • 95632 Wunsiedel Tel. 09232 / 2032 E-Mail: [email protected] Exponate von Gewinnern des internationalen Wettbewerbs Magic Dinner – ein zauberhafter Abend FUTURE LIGHTS IN CERAMICS 2016 bis 2019 VHS Thiersheim • 15.02.2020 • um 18 Uhr Ausstellung im Porzellanikon – Magic Dinner, das ist ein Zauberdinner mit kulinarischem Genuss für den Gau- Staatliches Museum für Porzellan in Selb men und magischen Anregungen für die Sinne. Die Gäste genießen ein 3-Gang- 26.10.2019 – 01.03.2020 Menü und lassen sich von den Zauberkünstlern Kohrhammer und Klatt in eine Gezeigt werden moderne Werke junger, kreativer und innovativer Keramiker. Welt voller Magie, Illusion und Zauberei entführen. Beim Magic Dinner passiert Die von einer internationalen Jury ausgewählten Arbeiten der Künstler, Designer, Unerklärliches direkt vor den Augen der Besucher mitten im Publikum. Nichts ist, Kunsthistoriker, Historiker und Naturwissenschaftler sind geprägt durch ihren wie es scheint. Die Zuschauer werden überrascht, verblüfft und in Erstaunen ver- modernen Denkansatz und zeigen zukünftige Keramik-Trends. Anlässlich des setzt. Auch der Humor kommt nicht zu Bauhausjahres hat das Porzellanikon die Future Lights in Ceramics Anfang 2019 kurz. Doch nicht nur das Rahmenpro- aufgerufen, Arbeiten im Geist des Bauhauses einzureichen. 17 Teilnehmer*innen gramm steckt voller magischer Mo- aus Irland, Italien, Deutschland, Großbritannien, England, Japan, Finnland, Polen, mente. Auch von dem zauberhaften Slowenien, Litauen und Thailand sind dem Aufruf gefolgt. Ein perfektes Beispiel 3-Gang-Menü werden die Gäste begei- für ein Konzept gemäß „form follows function“, stert sein. Das Magic Dinner findet am das dem Geist des Bauhauses folgt, ist das Samstag, den 15.02.2020 um 18.00 Uhr Geschirr „UniVessels“ von Maria Braun. im Saal des Gasthauses Weißes Ross Der Wettbewerb FUTURE LIGHTS IN CERA- in Thiersheim statt. Der Kartenvorver- MICS, der unter der Federführung des Porzel- kauf hat bereits begonnen, Rathaus lanikons stattfindet, hat zum Ziel, internationale Thiersheim Tel. 09233 / 774220. Künstler und Wissenschaftler im Bereich Ke- ramik zu fördern. Interdisziplinäres Lernen und der Austausch von künstlerischen, kreativen, VHS Bierbraukurs – die besondere Geschenkidee technologischen und materialwissenschaft- lichen Kenntnissen stehen im Mittelpunkt der 08.02.2020 • 13 – 18 Uhr gemeinsamen Aktivitäten. im ehemaligen Schulhaus Grafenreuth „Bier belebt alle Sinne“. Unter diesem Motto lernen Sie an einer kleinen kupfernen Brauanlage alles über die Herstellung von Bier. Dabei heißt es viel riechen, fühlen Seltene Gemälde, Bü cher, Fotos und historische und schmecken. Der Braukurs richtet sich an Frauen und Männer. Jeder kann Dokumente, wie das Steiff-Werbeblatt von 1903-04, selbst Hand anlegen. Sie lernen viel über Hopfen und Malz und erfahren auf un- beleuchten den Freund aller Kinder aus allen erdenk- terhaltsame Weise einiges über Bierstile, Biergeschichte und Anekdoten über das lichen Blickwinkeln. Auch die natürlichen Vorbilder, süffige Gebräu. Viel Spaß beim Verkosten mehrerer Biere aus exklusiven Som- wie Braun- und Eisbär sind lebensgroß vertreten. Der meliergläsern. Am Ende winken eine Teddy in Film und Literatur wird natürlich auch thema- Münch ner Weißwurstbrotzeit und ein tisiert, man denke nur an „Paddington Bär“, „Winnie flüssiges Geschenk für jeden. Der Kurs Puh“ oder auch den gestrickten „Teddy“ von Mr. Bean. findet am Samstag, den 8. Februar Allesamt Vertreter der großen Teddy-Familie. 2020 von 13.00 bis 18.00 Uhr im ehe- Selbstverständlich wird auch erklärt, was der ame- maligen Schulhaus Grafenreuth unter rikanische Präsident Theodore Roosevelt mit der Na- der Leitung von Stefan Jakob statt. mensgebung zu tun hat und auch wieso der Teddybär Anmeldung im Rathaus Thiersheim mit dem Namen Margarete Steiff untrennbar in Verbin- unter Tel. 09233 / 774220. dung steht. Welt der Teddys!

Zur Ausstellung gibt es ein bäriges Rahmenprogramm: Die Welt der Teddys! – Sammlung Lutz Reike, Dresden Vortrag „Der Teddybär erzählt – Die Geschichte der Spielzeugtiere“ am 9.2.2020 • ab 14 Uhr • Lutz Reike, Dresden im Fichtelgebirgsmuseum, Wunsiedel • 22.11.2019 – 13.4.2020 Der Teddybär – wer kennt ihn nicht! Er begeistert Groß und Klein seit seiner Er- Expertisentag Teddys und Plüschtiere findung vor 117 Jahren bis heute. Doch woher kommt die Faszination für dieses am 21. und 22.03.2020 • 11 – 16 Uhr Spielzeug? Warum kann der Teddy Menschen jeden Alters berühren? mit Steiff-Spezialist und Plüschtierexperte Daniel Hentschel aus Rheine

Die Ausstellung „Die Welt der Teddys!“ im Fichtelgebirgsmuseum möchte darauf Teddydoktor-Sprechstunde Antworten geben und präsentiert die plüschigen und kuscheligen Zeitgenossen am 21. und 22.03.2020 • 11 – 16 Uhr • Teddydoktor Lutz Reike aus der Sammlung Lutz Reike, Dresden in mehr als 700 Varianten. Ergänzt wird die Schau von Inszenierungen wie einem Teddy-Tretautorennen, einem Teddy Unter den Besuchern wird ein Steiff-Teddy 1920 Classic verlost. Doppeldecker, Teddy-Husaren, einem Teddy Krankenhaus und vielem mehr. Informationen unter: www.fichtelgebirgsmuseum.de und Tel. 09232 / 2032