Alpingeschichte Kurz Und Bündig
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Alpingeschichte kurz und bündig Zell/Sele Hans M. Tuschar Alpingeschichte kurz und bündig Zell/Sele Hans M. Tuschar Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins und wird aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forst- wirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft (Ministerium für ein lebenswertes Öster- reich) und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländli- Österreichischer Alpenverein chen Raums gefördert. Innsbruck, 2016 Inhalt Vorwort 6 Daten und Fakten 9 Die Karawanken 17 Geschichte eines Grenzortes 25 Vielfalt alpiner Vereine 49 Bergführer und alpiner Rettungsdienst 63 Alpine Erschließung 73 Mit Begeisterung und Tatkraft 89 Eine besondere Seilschaft 95 Die alpinen Arbeitsgebiete 103 Quo vadis, Bergsteigerdorf Zell/Sele? 107 Literatur 111 Anmerkung zu zweisprachigen Bezeichnungen: Adressen 113 Für alle im Text vorkommenden topografischen Orte und Punkte, Fluren und Bä- Danksagung 114 che, sowie für die Bauernhöfe (Häuser) sind im Bereich der Gemeinde Zell/Sele ne- Bergsteigerdörfer – Bestelladresse und weiterführende Literatur 115 ben den durchwegs slowenischen auch deutsche Bezeichnungen (bzw. deutsche Bildnachweis 122 Schreibweisen) gebräuchlich. Auch im unmittelbar angrenzenden Umfeld verhält Impressum 122 es sich ähnlich. Diesem Umstand wurde im vorliegenden Buch Rechnung getragen. Um jedoch den Lesefluss nicht unnötig zu erschweren, wurden die slowenischen Bezeichnungen allerdings nur bei deren ersten Auftreten im Text verwendet; in der Folge danach jeweils nur die deutschsprachige Form. Nur die Ortsbezeichnung Zell/ Sele wird durchgehend zweisprachig angegeben. 6 7 Vorwort Die Erfolgsgeschichte des Projektes österreichischer Bergsteigerdörfer im „Bevölkerung und Kultur“. Diese Dekla- beitung der Alpingeschichte dieser Orte „Bergsteigerdörfer“ des Österreichi- Rahmen des Programms „Ländliche ration ist eine Klammer der Konventi- ein Meilenstein im Gesamtmosaik des schen Alpenvereins als Umsetzungs- Entwicklung 2014−20” des Ministeriums on zu den in den Alpen lebenden und Projektes. Das Ergebnis trägt zur vertief- projekt der Alpenkonvention wäre für ein lebenswertes Österreich treffen. wirtschaftenden Menschen. Sie ist ein ten Einsicht in die alpinistische Entwick- ohne Peter Haßlacher, den Doyen Der naturnahe Alpintourismus ist ein tragfähiges Fundament für die Umset- lung der Gemeinden bei BesucherInnen der Alpinen Raumordnung, nicht ge- wichtiges Standbein für die wirtschaft- zung der Alpenkonvention und weist in bei und bietet auch der einheimischen schrieben worden. Für die bis Ende liche Existenz vieler Bergregionen, zwei Artikeln ausdrücklich auf die in der Bevölkerung bessere Einblicke in die Hi- 2013 erschienenen 13 Bände der vor allem in entwicklungsschwachen Grundkonzeption des Bergsteigerdorf- storie. Beides soll den Stellenwert des Al- Alpingeschichte unserer Bergsteiger- und entlegeneren Alpentälern. Meist projektes verankerten Ziele hin: pinismus in der Gemeinde erhöhen und dörfer hat der langjährige Leiter un- sind diese Gebiete von Bevölkerungs- - Anerkennung der Bedeutung der festigen. Denn Alpinismus und natur- serer Abteilung ein Vorwort verfasst. schwund sowie dem Verlust öffentlicher alpinen ländlichen Räume als vielfäl- naher Alpintourismus – wie ihn die Al- Wie keinem anderen gelingt es einem Dienstleistungen und Grunddaseins- tige, heterogene, eigenständige Wirt- penkonvention als Teil der Nachhaltig- der Geburtshelfer der Alpenkonventi- funktionen betroffen. Ohne Zweifel schafts-, Natur- und Kulturstandorte keitsstrategie versteht – brauchen eine on in wenigen Zeilen die tiefe Verbun- gehören diesen Regionen auch die Sym- und Förderung integrierter Strate- geistige Verankerung. Zugleich geht denheit des ÖAV mit dem Alpenraum pathien und die Wertschätzung zahl- gien, die an ihre jeweiligen Potenziale es darum, dem Alpinismus genügend zu beschreiben. Deshalb stellen wir reicher FreundInnen. Das macht stolz, angepasst sind; Raum zu geben, nachdem die verschie- diesen Text Peter Haßlachers in leicht trägt aber wenig zur Sicherung der wirt- - Erforschung, Erhaltung und Entwick- denen Interessen und Widmungen am gekürzter Form auch diesem 19. Al- schaftlichen Existenz bei. Es gilt also, die lung des vorhandenen materiellen Gebirgsraum stetig steigen. pingeschichtebuch voran. offensichtliche Wertschätzung in mehr und immateriellen Kulturerbes sowie Wertschöpfung münden zu lassen. der überlieferten Kenntnisse. Der ÖAV bedankt sich beim Autor die- Der ÖAV hat sich verpflichtet, das von Das Tourismusprotokoll der Alpenkon- Für den ÖAV sind der Alpinismus sowie ses Bandes zur Alpingeschichte von den acht Alpenstaaten und der Euro- vention enthält die Verpflichtung, die die Tätigkeit der alpinen Vereine von Zell/Sele sowie bei allen, die mit ihrem päischen Gemeinschaft gemeinsam Wettbewerbsfähigkeit des naturnahen der Pionierzeit bis herauf zu den von der Wissen und/oder ihrer Mitarbeit ei- entwickelte und getragene Vertrags- Alpentourismus zu stärken. Das Pro- einheimischen Bevölkerung mitgetra- nen Beitrag dazu geleistet haben. werk der Alpenkonvention zu fördern jekt „Bergsteigerdörfer“ des ÖAV weist genen Ausprägungen ein ganz wesent- und umzusetzen. Die Alpenkonvention aber nicht nur eine Nähe zu den Durch- licher Bestandteil des dörflichen und re- ist d a s Instrument zur nachhaltigen führungsprotokollen „Tourismus“ und gionalen Kulturerbes und der Identität Liliana Dagostin Entwicklung des Alpenraumes. Daraus „Raumplanung und nachhaltige Ent- der Menschen. Leiterin der Abteilung leiten sich gemeinsame Interessen ab, wicklung“ auf, sondern insbesondere Neben der Darstellung des alpintouris- Raumplanung und Naturschutz die sich im ÖAV-Projekt zur Stärkung zur 2006 beschlossenen Deklaration tischen Angebots ist deshalb die Aufar- des Österreichischen Alpenvereins E Kartenausschnitt ÖK, Originalmaßstab mit Genehmigung des BEV 1:200.000 (© BEV − 2016 Vervielfältigung ich- und 9 V ermessungswesen in Wien, N16157/2016) in Wien, ermessungswesen Daten und Fakten Die zweisprachige Gemeinde Zell/ Das Gemeindegebiet umfasst etwa Sele mit ihren 610 EinwohnerInnen 75,44 km² mit sieben Ortsteilen: liegt, malerisch eingebettet zwi- schen der Haupt- und der Nordket- Zell-Oberwinkel / Sele-Zvrhnji Kot te der Karawanken/Karavanke, in Zell-Mitterwinkel / Sele-Srednji Kot einer Seehöhe zwischen 587 und Zell-Pfarre / Sele-Cerkev 2.139 m. Sie gehört zum politischen Zell-Koschuta / Sele-Košuta Verwaltungsbezirk Klagenfurt- Zell-Freibach / Sele-Borovnica Land/Okraj Celovec-dežela und Zell-Schaida / Sele-Šajda grenzt im Süden an die Republik Zell-Homölisch / Sele-Homeliše Slowenien /Slovenija. B undesamt für Blick auf das Hochtal von Zell/Sele 10 11 Entwicklung der Häuser- und EinwohnerInnenzahl Mittelpunkt der Gemeinde ist Zell- Slowenien an Tržič/Neumarktl. Eine Pfarre/Sele-Cerkev (948 m) im Zel- besondere Verbindung hat sich im Jahr Häuser EinwohnerInnen ler Hochtal mit dem Gemeindeamt, Laufe der Zeit mit der vom Ortszen- 1524 42 220 der Volksschule, dem Kindergarten, trum zwölf Kilometer entfernten dem Geologie- und Alpinzentrum Stadtgemeinde Ferlach ergeben, 1826/33 131 999 sowie der alten und der neuen wo sich gemeinsam genützte Ein- 1951 173 1019 Pfarrkirche, die mit dem Friedhof richtungen wie das zweisprachige 1981 231 804 eine interessante Symbiose bilden. Bezirksgericht, Apotheken, ärztliche Die Gemeinde Zell/Sele grenzt in Versorgung und eine Polizeidienst- 2011 293 702 Österreich an die vier Nachbar- stelle befinden. Abgesehen vom 2013 624 gemeinden Ferlach/Borovlje, St. kleinen Ortskern mit der Kirche Margareten im Rosental/Šmarjeta hat das gesamte Siedlungsgebiet Erwerbstätigkeit in der Gemeinde v Rožu, Gallizien/Galicija und Bad ausgeprägten Streusiedlungscha- Eisenkappel/Železna Kapla sowie in rakter, wobei den einzelnen Höfen Jahr Betriebe Erwerbstätige davon im Ort 1991 15 34 2001 13 282 33 2011 42 251 66 Nächtigungen Jahr Winter-HJ Sommer-HJ Gesamt Betten 1970 6527 150 1990 2445 100 2011 26 1158 1184 100 2012 206 1309 1515 100 2013 46 1038 1084 100 Das idyllische Zeller Hochtal im Winter 12 13 ursprünglich die Form des karanta- BürgerInnen. Bisher spielte der Waidischbach/Bajdiški potok und „Zell, Herz der Karawanken/Sele, nischen Haufenhofes zugrunde lag. Fremdenverkehr für Zell/Sele − ab- Freibach/Borovnica, die nach Nor- srce Karavank“ voll gerecht wird. Die dominierende Rolle kommt gesehen von den Nächtigungen den in das Rosental/Rožna dolina Um den touristischen Freizeitraum in der Gemeinde immer noch der im Koschutahaus/Koča pod Košuto zur Drau/Drava hin entwässern, so- von Zell/Sele voll zu umreißen, sind Land- und Forstwirtschaft zu, wobei der Naturfreunde − nur eine sehr wie die Übergänge über den Esel- auch die außerhalb der Gemein- sich die Firmensitze der drei größ- untergeordnete Rolle. 2011 waren sattel/Oselca ins Loibltal/Prodi und degrenzen liegenden Bergflanken ten Großgrundbesitzer außerhalb gerade zehn Personen im Beher- die Straße über den Schaidasattel/ und Gräben in die Betrachtungen von Zell/Sele befinden. Die Bedeu- bergungs- und Gaststättenwesen Šajda nach Ebriach/Obirsko bilden mit einzubeziehen. Dazu gehören tung der Landwirtschaft ist jedoch beschäftigt. Erst durch Einzelinitia- die weiteren Verbindungen zu den die Tscheppaschlucht/Čepa, die Trö- stark rückläufig. Derzeit sind noch tiven konnte in den letzten Jahren Nachbargemeinden. gerner Klamm/Korška soteska, die 38 Menschen in der Land- und ein kleiner Aufschwung verzeichnet Wie einen von hohen Gipfeln um- Tropfsteinhöhlen im Obir,