Bundesanzeiger

Name Bereich Information V.-Datum Flughafen /Halle Gesellschaft mit Rechnungslegung/ Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 06.10.2011 beschränkter Haftung Finanzberichte 01.01.2010 bis zum 31.12.2010 Leipzig

Flughafen Leipzig/Halle GmbH

Leipzig

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010

Lagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2010

1 Geschäfts- und Rahmenbedingungen

1.1 Branchenentwicklung

Die deutschen Flughäfen haben nach den massiven Rückgängen im Verkehrsaufkommen infolge der Wirtschaftskrise im Jahr 2010 wieder zu einem soliden Wachstumskurs zurückgefunden. Obwohl der Luftverkehr auch im vergangenen Jahr durch witterungsbedingte Ausfälle in den Wintermonaten, Pilotenstreiks und den Vulkanausbruch auf Island starken Einschränkungen unterlag, konnten die deutschen Flughäfen in ihrer Jahresbilanz deutliche Steigerungen erzielen.

Nach vorliegenden Zahlen der 23 internationalen Verkehrsflughäfen der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) stieg das Aufkommen an Passagieren im Vorjahresvergleich um 4,7 % und das Luftfrachtaufkommen um 21,4 %. Die Luftfracht hat mit dieser beträchtlichen Steigerung einen Rekordwert erreicht. Die Anzahl der Flugzeugbewegungen blieb dagegen im Vergleich zum Vorjahr bei den ADV-Flughäfen mit einem leichten Rückgang von 0,3 % nahezu konstant.

Im ersten Halbjahr 2010 trug im Wesentlichen der Verkehr von und zum asiatischen/ pazifischen Raum zu den Steigerungen der Verkehrszahlen bei. Bei den Low-Cost-Carriern blieb Anzahl und Flottengröße in 2010 konstant. Das Wachstum in diesem Segment hat sich jedoch deutlich verlangsamt.

Die ADV prognostiziert in ihrer Jahreseinschätzung für 2011 einen Zuwachs von bis zu 5,0 % bei der Anzahl an Fluggästen. Das Wachstum im deutschen Luftverkehr kann allerdings durch die neue Luftverkehrsteuer beeinträchtigt werden.

Giovanni Bisignani, Director General und CEO der International Air Transport Association (IATA) resümiert: "Die Welt dreht sich wieder. Nach der größten Krise der Luftfahrt im Jahr 2009 fingen die Menschen 2010 wieder an zu reisen und weltweit Geschäfte zu machen. Die zukünftige Herausforderung wird sein, die steigende Nachfrage nach Mobilität in nachhaltige Gewinne umzuwandeln."

1.2 Verkehrsentwicklung am Flughafen Leipzig/Halle

Der Flughafen Leipzig/Halle blickt auf eine insgesamt positive Entwicklung im Jahr 2010 zurück. So erzielte der Airport im Frachtaufkommen mit einem Plus von 26,5 % erneut einen Höchstwert. Die abgefertigte Luftfrachttonnage (geflogene Fracht) erhöhte sich gegenüber der Aufkommensmenge des Vorjahres (524.083 Tonnen) auf 663.024 Tonnen. Mit diesem anhaltenden Wachstum konnte sich der Flughafen deutschlandweit als zweitgrößtes Frachtdrehkreuz positionieren und zeitgleich seine Stellung als einer der bedeutendsten Luftfrachtumschlagplätze in Europa festigen. Getragen wurde dieser Zuwachs durch die Ausweitung des Streckennetzes von DHL ab Leipzig/Halle, das wachsende Engagement von Aerologic und Ruslan Salis / Volga Dnepr Group. Wöchentlich werden über 260 Frachtflüge zu rund 50 Destinationen in 30 Ländern von 15 durchgeführt. Davon fliegt DHL werktäglich rund 55 Flugzeuge mit einem Frachtumschlag von insgesamt bis zu 200.000 Sendungen. Große Teile der Frachtfluggesellschaft von DHL, der European Air Transport Leipzig GmbH (EAT-LEJ), wurden komplett von Brüssel nach Leipzig/Halle verlegt, wodurch zusätzliches Wartungspersonal, administrative Bereiche und Besatzungen in der Region nun ansässig sind. Neben DHL zählt Cargo bzw. die gemeinsame Frachtfluggesellschaft von DHL Express und - Aerologic - zu den größten Frachtkunden der FLH.

Nachdem sich der Flughafen Leipzig/Halle im Krisenjahr 2009 deutlich oberhalb des Branchendurchschnitts positionieren konnte, verzeichnete er in 2010 einen Passagierrückgang um 2,8 % auf 2.352.827 Fluggäste. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf die Auswirkungen des Vulkanausbruchs in Island, die Streiks im Luftverkehr, den deutschland- und europaweiten Wintereinbruch sowie Rückgänge im Transitverkehr. Erweitert und optimiert hat sich hingegen das Flugangebot. Seit Mitte November 2010 bietet Central Connect Airlines attraktive Direktverbindungen in die europäischen Hauptstädte Brüssel und Prag an. Austrian Airlines fliegt aktuell von Leipzig/Halle aus nonstop nach Wien.

Der Passagierlinien- und Touristikverkehr verzeichnete insbesondere durch geringeren Geschäftsreiseverkehr einen leichten Passagierrückgang (-0,8 %) auf 1.866 Tsd. Fluggäste.

Der übrige gewerbliche Verkehr, welcher maßgeblich durch Transitflüge im Sonderverkehr gekennzeichnet ist, reduzierte sich in 2010 um 8,8 % gegenüber dem Vorjahr auf 483 Tsd. Passagiere.

Das gesamte Abfluggewicht (MTOW) der abgefertigten Flugzeuge, welches die Basis für die Bemessung der Landeentgelte bildet, konnte um 13 % auf den bisherigen Höchstwert von 3.287 Tsd. Tonnen gesteigert werden.

2 Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage

2.1 Ertragslage

Die FLH realisierte im Geschäftsjahr 2010 mit 87,2 Mio. € die höchsten Umsatzerlöse ihrer Unternehmensgeschichte. Sie lagen damit noch um 7,2 Mio. € (+9,1 %) über dem Vorjahresniveau. Die Verkehrserlöse in Höhe von 63,2 Mio. € verbesserten sich um 6,0 Mio. € (+10,5 %) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Erlössteigerungen resultieren maßgeblich aus der Zunahme der Frachtverkehre und der Enteisungstätigkeit.

Die Non-Aviation-Erlöse betrugen im zurückliegenden Geschäftsjahr 24,0 Mio. € und erhöhten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum, im Wesentlichen durch periodenfremde Erlöse aus Mietnebenkosten (1,5 Mio. €), um 1,2 Mio. € (+5,3 %). Für das Geschäftsjahr 2010 lag der Anteil der Non-Aviation-Erlöse an den gesamten Umsatzerlösen der FLH bei 28 %.

Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen 5,4 Mio. € und lagen 1,0 Mio. € unter den Vorjahreswerten.

Die Materialaufwendungen betrugen im zurückliegenden Geschäftsjahr 57,1 Mio. €. Sie lagen damit insbesondere infolge gestiegener Aufwendungen für Winterdienst um 8,1 Mio. € (+16,6 %) höher als im Vorjahr. So erhöhten sich prozess- und witterungsbedingt die Aufwendungen für die Flächenenteisung der Flugbetriebsflächen (Start- und Landebahnen Nord und Süd) um 2,8 Mio. € und für die Flugzeugenteisung um 4,6 Mio. € gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der Personalaufwand erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 1,9 Mio. € (+13,0 %) auf 16,6 Mio. €. Neben den notwendigen Rückstellungszuführungen für Altersteilzeit (1.116 T€) lagen die Gründe für die Steigerungen in den tariflichen Faktoren (301 T€) und der ganzjährigen Wirkung unterjähriger Einstellungen in 2009 (105 T€) sowie Neueinstellungen in 2010 (385 T€).

Das Volumen der Abschreibungen der Flughafen Leipzig/Halle GmbH entsprach mit 47,5 Mio. € den Vorjahreswerten.

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 24,8 Mio. € reduzierten sich im Vorjahresvergleich (25,2 Mio. €) um 0,4 Mio. € (-1,6 %). Aufwendungen aus der Rückstellungsbildung für voraussichtlich zu erwartende zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen infolge der Neu- bzw. Nachberechnung des Nachtschutzgebietes in 2009 (10,9 Mio. €) standen neutrale Aufwendungen aus der Rückstellungsbildung für die vorzeitige Ablösung der Leasingverträge für die Gebäude Mehrzweckhalle 1 und Feuerwache Süd in 2010 (11,5 Mio. €) gegenüber. Allgemeine Verwaltungskosten und Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing lagen auf Vorjahresniveau.

Das Finanzergebnis in Höhe von -9,0 Mio. € verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr (-12,4 Mio. €) um 3,4 Mio. €. Die Verbesserung resultiert im Wesentlichen aus dem niedrigeren Zinsniveau bei einem um 36,9 Mio. € auf 402,0 Mio. € gestiegenem Darlehensbestand zum Abschlussstichtag, da bis zur Herstellung der Rechtssicherheit alle anstehenden Eigenkapitalmaßnahmen der Unternehmensgruppe zur Notifizierung/Genehmigung bei der Europäischen Kommission eingereicht und die Finanzierung bis zur jeweiligen Entscheidung als marktüblich verzinste Gesellschafterdarlehen ausgestaltet werden muss.

Mit der Entscheidung vom 23. Juli 2008 stellte die Europäische Kommission unter anderem fest, dass die Finanzierung der Start- und Landebahn Süd durch dessen unmittelbare und mittelbare staatliche Eigentümer mit dem Gemeinsamen Markt vereinbar sei. Damit hat die Kommission allerdings zugleich auch den Beihilfecharakter der zugrundeliegenden Kapitalzuführungen bejaht.

Weil die MFAG und die FLH - wie auch der Freistaat Sachsen und das Land Sachsen-Anhalt - der Auffassung sind, dass es sich bei den betreffenden Maßnahmen nicht um "staatliche Beihilfen" handelt, erhoben die Gesellschaften einerseits und die Länder andererseits Klage beim Europäischen Gerichtshof.

Mit seinem Urteil vom 24. März 2011 hat das Gericht die Finanzierung zwar als Beihilfe bewertet - hinsichtlich der Ausweisung eines erheblichen Anteils der Finanzierung als beihilfefreie Kompensationen aber der Klage der MFAG und FLH stattgegeben. Dies würde zu deutlichen finanziellen Entlastungen für die Gesellschaften führen.

Das Urteil war zum Zeitpunkt der Aufstellung des Lageberichts noch nicht rechtskräftig.

Das Unternehmensergebnis lag mit -63,9 Mio. € mit 0,5 Mio. € unter dem Vorjahresergebnis (-63,4 Mio. €).

Das operative Ergebnis (EBITDA) betrug bereinigt um die neutralen Aufwendungen aus der Rückstellungsbildung für die vorzeitige Ablösung von Gebäudeleasingverträgen 5,7 Mio. €.

Zwischen der Mitteldeutschen Flughafen AG und der Flughafen Leipzig/Halle GmbH besteht ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag. Entsprechend dieses Vertrages erfolgt der Verlustausgleich durch die Konzernmutter.

2.2 Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme der Flughafen Leipzig/Halle GmbH hat sich gegenüber dem Vorjahr um 28,0 Mio. € (-3,1 %) auf 869,8 Mio. € reduziert.

Das Anlagevermögen der Gesellschaft verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Mio. € auf 813,6 Mio. €.

Das Umlaufvermögen reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 26,0 Mio. € auf 45,7 Mio. €. Die Reduzierung ist insbesondere auf die Minimierung der liquiden Mittel zurückzuführen (-16,7 Mio. €).

Die Eigenkapitalausstattung der Flughafen Leipzig/Halle GmbH reduzierte sich um 73,1 Mio. € auf 366,8 Mio. € und beträgt 42,2 % (Vorjahr 49,0 %) der Bilanzsumme. Das Fremdkapital (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten) erhöhte sich um 45,1 Mio. € auf 503,0 Mio. €.

Die Vermögensstruktur zeigt die hohe Anlagenintensität der FLH, wonach 93,5 % (Vorjahr 90,7 %) des gesamten Vermögens langfristig im Anlagevermögen gebunden sind. Das Anlagevermögen der FLH war im Geschäftsjahr 2010 in Höhe von 45,1 % durch Eigenkapital gedeckt (Vorjahr 54,0 %).

Die Liquidität des Unternehmens war im Berichtsjahr jederzeit sichergestellt.

2.3 Investitionen

Der Zugang an Investitionen im Geschäftsjahr 2010 betrug rund 46,9 Mio. € und betrifft vor allem den Bau der Feuerwachen Ost und West mit integriertem Leitstand, die Errichtung einer Feuerwehrübungsanlage, das Bauvorhaben Rollweg und Rollbrücke E7, die Ergänzung der Enteisungsanlagen im Flughafensüdbereich sowie Ausrüstungsinvestitionen in Winterdienst- und Feuerwehrtechnik. Das Investitionsvolumen der im Mai bzw. Juni 2010 zur Nutzung übergebenen Feuerwachen beläuft sich auf insgesamt auf 15,3 Mio. €, davon wurden 9,0 Mio. € in 2010 erbracht. Im Juni 2010 wurde darüber hinaus eine Feuerwehrübungsanlage im Nordbereich des Flughafens mit einer Investitionssumme in Höhe von 3,6 Mio. € in Betrieb genommen. Bestandteil des Gesamtprojektes zur Herstellung der Baufreiheit für die Rollbahn Victor ist der Neubau einer Fahrzeug- und Gerätetechnikhalle mit Sozialgebäude in Höhe von rund 16,0 Mio. €. In das 2010 begonnene Bauvorhaben wurden bisher 5,0 Mio. € investiert. Auf dem Dach der Halle wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die 2011 in Betrieb geht. Die Fertigstellung der Fahrzeug- und Gerätehalle einschließlich Sozialgebäude, Tankstelle und Waschanlage ist im dritten Quartal 2011 vorgesehen.

Für den Bau des Rollweges und der Rollbrücke E7 wurden per 31.12.2010 Leistungen in Höhe von 28,9 Mio. € abgerechnet, davon 11,6 Mio. € in 2010. Die Inbetriebnahme der Anlagen ist im Frühjahr 2011 geplant.

Mit der Schaffung weiterer Enteisungsflächen im Südbereich wurde den wachsenden Anforderungen aus dem Winterbetrieb Rechnung getragen. Die neu geschaffenen Enteisungsflächen wurden im Jahr 2010 mit einer Investitionssumme in Höhe von 2,6 Mio. € aktiviert.

Die Investitionen im Ausrüstungsbereich erreichten 2010 eine Größenordnung von 10,6 Mio. €. Hierbei handelt es sich vor allem um Winterdiensttechnik (5,1 Mio. €), Feuerwehrtechnik (2,8 Mio. €), die Erneuerung der Stationsleittechnik (0,8 Mio. €), Investitionen in das Flughafeninformationssystem (0,6 Mio. €) und sonstige Hard- und Software (0,3 Mio. €).

2.4 Personalentwicklung

Die Flughafen Leipzig/Halle GmbH beschäftigte während des Geschäftsjahres 2010 durchschnittlich 367 Arbeitnehmer (Vorjahr 350 Arbeitnehmer). Darüber hinaus wurden 15 Auszubildende (Vorjahr 18 Auszubildende) in gewerblichen und technischen Berufen beschäftigt. Der Personalaufbau im Jahr 2010 ist im Wesentlichen durch die Erhöhung der Mitarbeiterkapazitäten innerhalb der Flughafenfeuerwehr gekennzeichnet und steht im Zusammenhang mit der Erfüllung behördlicher Auflagen.

Innerhalb der Unternehmensgruppe der Mitteldeutschen Flughafen AG gilt seit 1. Juli 2002 ein Haustarifvertrag, welcher mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlossen wurde.

Der Vergütungstarifvertrag vom 14. Juni 2010 sieht im Berichtsjahr eine rückwirkende Tarifsteigerung zum 01.04.2010 um 2 % (bzw. mind. 50 € absolut), zum 1. April 2011 eine Tarifsteigerung um 2 % sowie eine Einmalzahlung von 200 € im April 2012 vor.

Ausdruck der arbeitsmarktpolitischen Bedeutung des Standortes Flughafen Leipzig/Halle ist die Beschäftigung von gegenwärtig insgesamt ca. 5.110 Arbeitnehmern (+14,4 %) gegenüber ca. 4.460 Arbeitnehmern im Vorjahr bei der Unternehmensgruppe Mitteldeutsche Flughafen AG, bei Luftverkehrsgesellschaften, Restaurant- und Cateringbetrieben, sonstigen Dienstleistern und Behörden.

3 Umweltschutz

3.1 Schutz vor Luftverkehrslärm und Luftschadstoffen

Das entsprechend Planfeststellungsbeschluss für die Start- und Landebahn Süd mit Vorfeld vom 04.11.2004 festgesetzte, passive Schallschutzprogramm wird trotz Erweiterung um ca. 20 % mit dem Ziel fortgeführt, bis 2012 sämtliche Anträge auf Schallschutz aufzunehmen und diese bis Ende 2013 abzuschließen.

Die bisherigen Aufwendungen und Investitionen der Flughafen Leipzig/Halle GmbH für Lärmschutz betrugen bis zum 31.12.2010 insgesamt ca. 100 Mio. €.

Davon entfallen ca. 20 Mio. € auf den Zentral- und Nordbereich, ca. 80 Mio. € stehen im Zusammenhang mit der Start- und Landebahn Süd; davon ca. 38 Mio. € für Grunderwerb Absiedlung/Lärmschutz.

Für die Folgejahre sind nach dem derzeitigen Stand noch ca. 35 Mio. €, davon ca. 20 Mio. € für Grunderwerb Absiedlung/Lärmschutz zu erwarten.

Der Dialog mit der Bevölkerung, den Ortsvertretern sowie Bürgerinitiativen wird weiterhin aktiv fortgeführt.

Der Einsatz der 10 stationären sowie 4 mobilen Fluglärmmessstationen trägt wesentlich dazu bei, die Lärmproblematik zu versachlichen. Die Messergebnisse werden auf der Internetseite des Flughafens Leipzig/Halle veröffentlicht.

Die im Raum Papitz durchgeführten Luftschadstoffmessungen durch den TÜV Süd wurden im Januar 2011 beendet. Die Auswertung der Messergebnisse zeigen die Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte auf und werden der Bürgerinitiative Papitz/Modelwitz, den Vertretern der Stadt Schkeuditz sowie der Fluglärmkommission im März 2011 vorgestellt. Die Messergebnisse werden auf Anforderung auch Interessenten zur Verfügung gestellt und ebenfalls im Internet veröffentlicht.

3.2 Gewässerschutz

In der gegenwärtigen Winterperiode trat am Vorfluter Kalter Born in Richtung Schkeuditz eine Überschreitung des behördlich vorgegebenen Einleitwertes an Chemischem Sauerstoffbedarf auf. Durch Einsatz der technischen Kräfte der Flughafen Leipzig/Halle GmbH konnten bauliche Mängel am Regenrückhaltebecken ermittelt und ausgeglichen werden. Die Gewässerbelastung am Kalten Born liegt wieder unterhalb der vorgegebenen Einleitwerte. Die aufgetretenen Mängel werden 2011 behoben.

3.3 Umweltkommunikation

Die Aktivitäten hinsichtlich offensiver Umweltkommunikation wurden auch im eigenen Unternehmen durch Schaffung einer Umweltgruppe, bestehend aus den Stabstellen Lärm- und Umweltschutz der Flughäfen Leipzig/Halle und und Teilnehmern der PortGround GmbH unter Leitung der Mitteldeutsche Flughafen AG verstärkt.

In Vorbereitung dazu sind z. B. die Erstellung von Umweltbroschüren, die umweltrelevante Prüfung von Investitionen bereits ab der Planungsphase sowie die Beteiligung an Gremien, die auf internationaler Ebene eine kontinuierliche Reduzierung der CO2 -Belastung an den Flughäfen zum Ziel haben.

4 Gesellschaftsrechtliche Entwicklung Im Jahr 2010 gab es keine Veränderung der Gesellschafterstruktur.

Die Leistungen und Beziehungen zwischen den Gesellschaften der Unternehmensgruppe haben sich weiter gefestigt. Die Leistungsverträge werden jährlich hinsichtlich Mengen und Preisen überprüft und bei Bedarf neu definiert.

5 Risikomanagementsystem

Die Unternehmensgruppe der Mitteldeutschen Flughafen AG verfügt seit Jahren über ein umfassendes Risikomanagementsystem, um bestandsgefährdende Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu überwachen und notwendige Steuerungsmaßnahmen einleiten zu können.

Allen erkennbaren Risiken ist während des Geschäftsjahres 2010 durch entsprechende Risikovorsorge Rechnung getragen worden. Für wesentliche Haftungsrisiken sind zur Verringerung möglicher finanzieller Auswirkungen Versicherungen mit angemessenen Haftungsbeträgen abgeschlossen worden.

Die aktuelle Risikosituation der Gesellschaft wird in einer Risikoportfoliomatrix dokumentiert. Ein Risikohandbuch legt Definitionen für innerhalb des Früherkennungsprozesses zu eruierende Risiken fest. Mittels vorgegebener Wertgrenzen ist unter Quantifizierung von potenziellen Schadenshöhen und Eintrittswahrscheinlichkeiten eine Risikobewertung ableitbar. Im Geschäftsjahr sind neben der permanenten Risikokommunikation zwei Risikoinventuren durchgeführt worden. Im Rahmen der feststehenden Beobachtungsbereiche, Zuständigkeiten und Gremien der Risikokommunikation werden entsprechende Maßnahmen zur Risikosteuerung eingeleitet. Spezieller Fokus lag im Berichtsjahr auf Themen wie Betriebsstörungen und -unterbrechungen durch Elementarereignisse, die Auswertung der Nachfragesituation sowie die Markt- und Wettbewerbsbeobachtung.

6 Chancen und Risiken

Nach den dramatischen Verkehrseinbrüchen infolge der Wirtschaftskrise sind die deutschen Flughäfen im Jahr 2010 auf einen stabilen Wachstumspfad zurückgekehrt. Der Flughafenverband ADV rechnet in seiner aktuellen Jahresprognose für 2011 mit einem Zuwachs von bis zu 5 Prozent im Passagierverkehr. Allerdings erwarten die Flughäfen, dass das Wachstum im deutschen Luftverkehr durch die neue Luftverkehrsteuer spürbar gebremst wird. Schätzungen zufolge wird die Steuer die deutsche Luftverkehrswirtschaft in diesem Jahr bis zu 5 Millionen Passagiere kosten.

Für den mittelfristigen Prognosezeitraum bis 2015 stellt sich der Flughafen Leipzig/Halle das Ziel des deutlichen Ausbaus des Verkehrsaufkommens.

Für das Jahr 2011 bauen die Unternehmen ihr Luftfrachtgeschäft ab Leipzig/Halle weiter aus. Dazu wurden drei neue Luftexpress- Verbindungen von Aerologic nach Hongkong, und Bahrain aufgenommen. Mit weiteren Investitionen in einen neuen Hangar, in Vorfeldflächen sowie dem Bau von sechs Stellflächen für Großraum-Flugzeuge im Norden des Flughafens wird den Wachstumszielen in adäquater Weise entsprochen. Darüber hinaus werden die bestehenden Vorfeldmietflächen der DHL in Richtung Osten um zusätzliche sechs Stellflächen für Großraum-Flugzeuge erweitert. Als aktuelle Nr. 2 der Luftfrachtumschlagplätze in Deutschland ist der Flughafen Leipzig/Halle auf dem besten Wege, einer der bedeutendsten Frachtflughäfen in Europa zu werden.

Die Aussichten für den Flughafen Leipzig/Halle im Frachtbereich bleiben jedoch auch risikobehaftet. Hinsichtlich der politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ist auf die stetige Verschärfung der Sicherheitsbestimmungen, auf die neue EU-Verordnungen (z. B. Aviation Security) sowie auf die Abwälzung hoheitlicher Aufgaben auf die Flughäfen oder die Luftverkehrsgesellschaften sowie auf Überlegungen des Gesetzgebers zum Abbau so genannter Subventionen (z. B. Kerosinsteuer) zu verweisen.

Für das Geschäftsjahr 2011 wird zunächst nur mit einer gering ausfallenden Erholung im Passagegeschäft gerechnet. Als neue Strecken bedient Central Connect Airlines (CCA), im Auftrag von Air Lipsia, die Verbindung Leipzig/Halle - Brüssel. Ebenfalls wird ab Leipzig/Halle eine Nonstopverbindung nach Prag angeboten. Damit können über das Drehkreuz Prag zahlreiche Umsteigeverbindungen der CCA, die Mitglied der SkyTeam-Allianz ist, ebenso gebucht und genutzt werden. Darüber hinaus umfasst der Sommerflugplan 2011 bis zu 252 Flüge pro Woche zu 50 Zielen in 16 Ländern. Für die Passagierentwicklung im Passagierlinien- und Touristikverkehr möchte der Flughafen Leipzig/Halle bis 2015 eine deutliche Steigerung des bestehenden originären Verkehrs (Basisgeschäft) sowohl im Passagierlinien- als auch im Touristikverkehr erreichen. Prognoserisiken bestehen hinsichtlich des Aufkommens an Sonderverkehren.

Im Passagebereich wird die Entwicklung maßgeblich durch externe Faktoren wie die wirtschaftliche Entwicklung des Einzugsgebietes, die Luftverkehrsabgabe sowie die anhaltende Konsolidierung im Airlinemarkt und deren Auswirkungen beeinflusst. Markt- und Nachfragerisiken bleiben insbesondere im Segment des klassischen Touristikverkehrs weiterhin bestehen, was durch die Auswirkungen der aktuellen politischen Lage in Nord-Afrika unterstrichen wird. Hinsichtlich der Marktbedingungen sind externe Wachstumsimpulse im Passagierverkehr, wie z.B. eine neue Low-Cost-Welle, nicht zu erwarten. Vielmehr werden von Airlines verstärkte Forderungen zur Risikobeteiligung der Flughafenregionen an neuen Strecken gestellt. Daraus resultierende Zusatzkosten bei einer hohen Preiselastizität der Nachfrage sowie zusätzlich geschaffene Kapazitäten verschärfen weiterhin die Konkurrenz und den Preisdruck im Markt.

Die Luftfracht erreicht Europa heute zu einem großen Teil aus Asien, dabei insbesondere aus und Indien. Die Verknüpfung der Verkehrsträger vom Sender bis zum Empfänger wird immer effizienter gestaltet. Mit dem Blick auf Umweltaspekte wird auch die Ökologie von Transportweg und eingesetztem Transportmittel immer wichtiger. Insofern ist es konsequent, dass sich der Flughafen international ausrichtet und mit dem Ziel einer besseren und ökologischeren Integration der Warenströme aus Asien über den Standort Leipzig/Halle mit Partnern im Ausland zusammenarbeitet. In Planung sind u. a. die Erschließung konkreter Nischen oder die Kooperation im Bereich der Beiladung zu Passagiermaschinen mit anderen Flughäfen. Die Kooperation mit Flughafenstandorten in den Quellregionen ist dabei von entscheidender Bedeutung, da unter dem Gesichtspunkt der Paarigkeit von Luftfrachtverkehren die Erfolgsquote bei der Akquise durch die gemeinsame Marktbearbeitung in den Zielmärkten erhöht werden kann. Neben der aktuell vereinbarten strategischen Kooperation mit dem Shenzhen International Airport werden weitere Partnerschaften angestrebt. In diesem Zusammenhang steht auch die Vernetzung mit deutschen und europäischen Logistikzentren, um den Kunden entsprechend abgestimmte Transportprodukte aus einer Hand anzubieten.

Die Zielstellungen für das Geschäftsfeld Non-Aviation bestehen in der steigenden Auslastung der Kapazitäten auf der sogenannten Landseite, der marktorientierten Nutzung vorhandener Grundstücke sowie der weiteren Etablierung des Flughafens als zentralen Wirtschaftsfaktor in Mitteldeutschland. Das Umsatzaufkommen im Non-Aviation-Segment mit Retailbereich, Parkgeschäft und Vermarktung von Werbeflächen korrespondiert mit der Entwicklung des Passagegeschäftes. Vor diesem Hintergrund prüft der Flughafen Möglichkeiten, um den Standort stärker als Kongress-, Entertainment- und Erlebniswelt zu etablieren. Auf diese Weise würden Angebote geschaffen, die nicht direkt vom Aufkommen im Flugverkehr abhängen. Entsprechende Ideen sehen die Nutzung des Zentralen Check In-Bereiches als Konferenz- und Tagungszentrum vor. Parallel dazu wurde das Zentralterminal in Nutzungsabschnitte eingeteilt, um Ankermieter zu binden und die Attraktivität für Gäste zu steigern. Neben einem in sich geschlossenen Urlaubsmarkt sind so weitere Themenwelten, wie beispielsweise Ausstellungsbereiche entstanden.

Im Geschäftsfeld Non-Aviation sollen in Verbindung mit den positiven Impulsen aus der Verkehrsentwicklung steigende Erlöse aus dem Parkgeschäft und Konzessionserlöse aus Einzelhandel und Gastronomie realisiert werden. Risiken bestehen in den zunehmenden Stellplatzofferten von Drittanbietern im Umfeld des Flughafens. Der Flughafen Leipzig/Halle reagiert mit dem zusätzlichen limitierten Angebot von Billig-Parktarifen und dem Ausbau des Serviceangebotes.

Zur Ansiedlung von flughafenaffinem Gewerbe wird ein Areal von ca. 38 ha südwestlich der Start- und Landebahn Süd vermarktet. Mit einer 20.000 m2 großen Luftfrachthalle (World Cargo Center, WCC), welche gleichfalls integraler Bestandteil der Sicherheitsgrenze ist, wurde in 2006 der erste Investor für das Frachtgebiet Süd gewonnen.

Ferner konnte mit einem weiteren Investor ein Vertrag über eine Fläche von 25.000 m2 im Frachtgebiet Süd abgeschlossen werden. Auf diesem Grundstück ist für 2011 die Errichtung eines Logistiksicherheitszentrums geplant, welches die Durchführung komplexer Transport-, Umschlags-, Lagerungs- und Verteilungsprozesse hochwertiger Erzeugnisse/Gegenstände ermöglicht.

Aus strategischen Erwägungen heraus erfolgten in 2010 - im Sinne einer bedarfs- und funktionsgerechten Weiterentwicklung und unter Berücksichtigung der Nutzeranforderungen bzw. der Optimierung von Betriebsabläufen - Anpassungen der genehmigten Fachplanung zum Frachtgebiet Süd. Auch durch die beabsichtigte Errichtung eines Tanklagers im Frachtgebiet Süd macht sich eine geänderte Planfestsetzung notwendig. Der Bedarf nach Vorhaltung eines dezentralen Tanklagers ergibt sich aus dem erhöhten Frachtaufkommen auf dem Verkehrsflughafen. In diesem Zusammenhang werden gegenwärtig Gespräche mit einem potentiellen Investor bzw. Betreiber eines Tanklagers in Bezug auf Verpachtung einer Fläche geführt. Im mittelfristigen Ausblick ist gleichfalls die Planrechtschaffung für die potentiellen Erweiterungsflächen in Abhängigkeit zur Marktnachfrage im Frachtgebiet Süd beabsichtigt. Die DHL-Ansiedlung und das Engagement von Lufthansa Cargo am Flughafen Leipzig/Halle werden weitere Ansiedlungen von Marktteilnehmern im Luftfrachtbereich nach sich ziehen. Daher ist sowohl mit einer erhöhten Nachfrage nach erschlossenen Gewerbeflächen als auch mit einem erhöhten Büroflächenbedarf zu rechnen.

Risiken im Non-Aviation-Bereich ergeben sich insbesondere in der Vermarktung aus den sich etablierenden Mitbewerbern außerhalb der Grundstücksflächen des Flughafens. So haben Investoren im Umfeld des Flughafens zusätzliche Logistikstandorte entwickelt, die sukzessive vom Markt absorbiert werden. Mittelfristig stellt die Grundstücksvermarktung das größte Entwicklungspotential für den Bereich Non-Aviation dar. Neben der Bereitstellung von erschlossenen Gewerbeflächen im Bereich Logistik besitzt vor allem der Zentralbereich aufgrund der Lagequalität und der Verkehrsanbindung Entwicklungschancen auf der "Landseite" des Flughafens.

Aus den bestehenden kurzfristig fälligen variabel zu verzinsenden Gesellschafterdarlehen können Zinsänderungsrisiken resultieren.

Es wird erwartet, dass das Passagieraufkommen im Jahr 2011 auf 2,6 Mio. Fluggäste ansteigen wird und 700.000 Tonnen Luftfracht im Jahr 2011 am Flughafen Leipzig/Halle umgeschlagen werden. Weiteres Wachstum wird auch für das Geschäftsjahr 2012 prognostiziert. Entsprechend der erwarteten Steigerung im Fracht- und Passagierverkehr wird für 2011 und 2012 von weiterem Umsatzwachstum im Aviation-Geschäft ausgegangen. Geplante Zuwächse bei den Non-Aviation-Erlösen werden vor allem durch das wachsende Miet-, Pacht- und Konzessionsgeschäft und durch steigende Parkplatzumsätze bestimmt.

Die Materialaufwendungen werden in 2011 gekennzeichnet durch steigende Energiekosten, Betriebs- und Sicherheitsaufwendungen und Aufwendungen für Anlagenunterhaltung höher als im Vorjahr erwartet.

Infolge der in 2010 abgeschlossenen Tarifverträge innerhalb des Unternehmensverbundes der MFAG werden in den Jahren 2011 und 2012 die Personalaufwendungen tariflich bedingt steigen.

Für die Jahre 2011 und 2012 werden verbesserte Jahresergebnisse erwartet, die aber aufgrund der Abschreibungen auf die Verkehrsinfrastruktur weiterhin negativ ausfallen werden.

Im mittelfristigen Prognosezeitraum bis 2015 möchte der Flughafen das Passagieraufkommen auf 3 Millionen Fluggäste steigern und in der Luftfracht die Marke von 1 Million Tonnen überschreiten.

Der Flughafen Leipzig/Halle beabsichtigt, die Spitzenposition unter den Fracht-Airports in Europa weiter auszubauen und mit einem attraktiven Angebot im Passagierverkehr und einer hohen Anziehungskraft für die Region eine weitere Auslastungssteigerung der Luftverkehrsinfrastruktur zu realisieren.

Mittelfristige Zielstellung der Gesellschaft ist es, ihre operativen Ergebnisse (EBITDA) weiterhin deutlich zu steigern und in der Perspektive die Eigentümer von der finanziellen Unterstützung bei der Erweiterung von Infrastrukturen zu entlasten.

Leipzig, den 31. März 2011

Dierk Näther, Geschäftsführer

Bilanz

Flughafen Leipzig/Halle GmbH, Leipzig

AKTIVA

31.12.2010 31.12.2009 EUR EUR EUR A. ANLAGEVERMÖGEN I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 371.418,21 407.017,43 sowie Lizenzen an solchen Rechten 31.12.2010 31.12.2009 EUR EUR EUR 2. Geleistete Anzahlungen 203.457,39 574.875,60 94.880,00 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich 515.225.777,01 513.909.750,01 der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 235.944.972,87 258.439.271,15 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 22.601.616,35 14.416.321,89 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 39.160.720,25 812.933.086,48 27.395.759,36 III. Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen 67.580,87 67.580,87 813.575.542,95 814.730.580,71 B. UMLAUFVERMÖGEN I. Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 939.832,39 858.543,10 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.816.489,50 12.716.461,88 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 23.789.689,18 35.201.235,49 3. Sonstige Vermögensgegenstände 4.332.465,28 39.938.643,96 1.433.863,93 III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 4.862.236,56 21.574.488,77 45.740.712,91 71.784.593,17 C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 10.512.856,09 11.272.411,79 869.829.111,95 897.787.585,67 PASSIVA

31.12.2010 31.12.2009 EUR EUR EUR A. EIGENKAPITAL I. Gezeichnetes Kapital 5.112.918,82 5.112.918,82 II. Kapitalrücklage 361.703.417,98 434.801.787,57 366.816.336,80 439.914.706,39 B. RÜCKSTELLUNGEN 1. Rückstellungen für Pensionen 750.581,00 559.958,00 2. Steuerrückstellungen 524.895,00 525.832,00 3. Sonstige Rückstellungen 33.462.711,68 28.423.068,54 34.738.187,68 29.508.858,54 C. VERBINDLICHKEITEN 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.352.371,17 10.226.050,54 2. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern 45.872.008,90 43.834.428,24 3. Verbindlichkeiten aus Übertragung 46.275.957,89 46.289.462,64 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 359.913.786,56 323.029.618,98 5. Sonstige Verbindlichkeiten 3.642.994,09 3.153.409,60 - davon aus Steuern: EUR 360.033,70 (Vj.: EUR 304.047,81) - davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: EUR 29.492,81 (Vj.: EUR 27.434,95) 465.057.118,61 426.532.970,00 D. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 3.217.468,86 1.831.050,74 869.829.111,95 897.787.585,67

Gewinn- und Verlustrechnung

2010 2009 EUR EUR EUR 1. Umsatzerlöse 87.234.713,38 79.986.160,30 2. Sonstige betriebliche Erträge 5.443.029,25 6.477.267,19 92.677.742,63 86.463.427,49 3. Materialaufwand a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene 5.370.401,09 4.280.826,34 Waren b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 51.771.466,19 44.728.067,69 57.141.867,28 49.008.894,03 35.535.875,35 37.454.533,46 4. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter 13.773.577,47 11.929.524,01 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für 2.775.596,78 2.712.239,70 Unterstützung 2010 2009 EUR EUR EUR - davon für Altersversorgung: EUR 327.429,57 (Vj.: EUR 422.302,24) 16.549.174,25 14.641.763,71 5. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des 47.493.311,33 47.453.669,69 Anlagevermögens und Sachanlagen 6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 24.798.759,06 25.205.045,88 7. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 747.501,37 314.828,69 - davon aus verbundenen Unternehmen: EUR 503.740,33 (Vj.: EUR 218.608,11) - davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: EUR 1.782,21 (Vj.: EUR 0,00) 8. Aufwendungen aus Verlustübernahme 8.151,05 94.123,89 9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 9.799.213,04 12.638.283,66 - davon an verbundene Unternehmen: EUR 7.870.432,58 (Vj.: EUR 10.882.418,54) - davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen: EUR 137.622,39 (Vj.: EUR 0,00) 10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -62.365.232,01 -62.263.524,68 11. Außerordentliche Aufwendungen = 12. Außerordentliches Ergebnis 231.721,90 0,00 13. Sonstige Steuern 1.279.138,04 1.147.304,81 14. Erträge aus Verlustübernahme 63.876.091,95 63.410.829,49 15. Jahresüberschuss/-fehlbetrag 0,00 0,00 16. Entnahmen aus der Kapitalrücklage 73.098.369,59 40.193.858,82 17. Ausschüttung -73.098.369,59 -40.193.858,82 18. Bilanzgewinn 0,00 0,00

Anhang

I. ALLGEMEINE ANGABEN ZUM JAHRESABSCHLUSS

Der Jahresabschluss der Gesellschaft ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für Kapitalgesellschaften (§ 264 ff. HGB) erstellt worden.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2010 ist das Handelsgesetzbuch in der Fassung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) vom 25. Mai 2009 verpflichtend vollumfänglich anzuwenden. Änderungen in der Form der bisherigen Darstellung oder der bisher angewandten Bewertungsmethoden unterliegen nicht den § 252 Abs. 1 Nr. 6, § 265 Abs. 1 und § 284 Abs. 2 Nr. 3 HGB. Eine Anpassung der Vorjahreszahlen an die neu geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erfolgt gemäß Art. 67 Abs. 8 S. 2 EGHGB nicht.

Für die Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.

Die Gesellschaft ist nach den Größenmerkmalen des § 267 HGB als große Kapitalgesellschaft einzuordnen.

Die Gliederung der Bilanz entspricht den Vorschriften des § 266 HGB.

Als gesonderte Posten werden Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern und Verbindlichkeiten aus Übertragung ausgewiesen.

Bei der Angabe der Geschäftsführerbezüge wurde vom § 286 Abs. 4 HGB Gebrauch gemacht.

II. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

1. Anlagevermögen

Die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens sind zu Anschaffungs- und Herstellungskosten unter Berücksichtigung der Anschaffungsnebenkosten und -preisminderungen bewertet worden.

Investitionszuschüsse (in 2010: TEUR 12) wurden von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt.

Die planmäßigen linearen Abschreibungen beruhen auf den Festlegungen der betriebsüblichen Nutzungsdauern.

Dabei legt die Gesellschaft für die Festsetzung der Nutzungsdauer neben den steuerlichen AfA- Tabellen auch die Branchenempfehlung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (Stand: Februar 2003) zugrunde.

2. Umlaufvermögen

Die Bewertung der Vermögensgegenstände des Vorratsvermögens erfolgt zum gewogenen Durchschnittswert i. S. v. § 240 Abs. 4 HGB bzw. dem niedrigeren beizulegenden Wert gemäß § 253 Abs. 4 HGB.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden mit Nennwerten angesetzt.

Wertberichtigungen wurden in angemessener Höhe für alle erkennbaren Risiken vorgenommen.

Die flüssigen Mittel sind zum Nominalbetrag bilanziert. 3. Rückstellungen/Verbindlichkeiten

Rückstellungen sind in Höhe des Erfüllungsbetrages gebildet worden, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung zur Deckung der erkennbaren ungewissen Verbindlichkeiten und Risiken notwendig ist.

Die Rückstellung für Pensionen wurde auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens mit dem Teilwert unter Anwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck, laufenden Rentenanpassungen von 2,00 % p. a. und eines Zinssatzes von 5,15 % p. a. bei einer pauschalen Restlaufzeit von 15 Jahren ermittelt.

Die Rückstellung für Altersteilzeit wurde auf der Grundlage eines versicherungsmathematischen Gutachtens mit dem Teilwert unter Anwendung der Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck sowie erwarteten Einkommenssteigerungen von 2,00 % p. a. ermittelt. Für abgeschlossene Altersteilzeitverträge wurde eine mittlere Restlaufzeit von 2 Jahren und ein Zinssatz von 3,90 % berücksichtigt. Ansprüche potentieller Altersteilzeitanwärter wurden unter Berücksichtigung einer mittleren Restlaufzeit von 5 Jahren und mit einem Zinssatz von 4,35 % bewertet.

Verbindlichkeiten wurden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt.

III. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ

1. Anlagevermögen

Die Aufgliederung des Anlagevermögens und die Entwicklung im Berichtszeitraum (Anlagespiegel-Bruttodarstellung) sind in der Anlage zum Anhang dargestellt.

Die Finanzanlagen beinhalten Anteile an verbundenen Unternehmen und setzen sich wie folgt zusammen:

EUR Anteile an der Flughafen Abfertigungsgesellschaft Leipzig/Halle mbH i.L. (FAL), Leipzig 288.108,04 Kumulierte außerplanmäßige Abschreibung auf Anteile der FAL -246.091,76 Anteile an der FSG Flughafenservice Gesellschaft mbH (FSG), Leipzig 25.564,59 67.580,87

2. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Die Zusammensetzung der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände nach ihrer Fälligkeit enthält folgende Übersicht:

Bestand am 31.12.2010 TEUR Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 11.816 gegen verbundene Unternehmen 23.790 Sonstige Vermögensgegenstände 4.332 39.938 In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind Forderungen gegen die Mitteldeutsche Flughafen AG mit TEUR 23.308 (Vorjahr: TEUR 34.806) enthalten.

Bei Nichteinbeziehung in die Forderungen gegen verbundene Unternehmen wären TEUR 865 (Vorjahr: TEUR 687) unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die übrigen TEUR 22.925 (Vorjahr: 34.514) unter den sonstigen Vermögensgegenständen auszuweisen.

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände haben eine Restlaufzeit von unter einem Jahr.

3. Eigenkapital

Das gezeichnete Kapital der Gesellschaft ist gegenüber dem Vorjahr unverändert. Es ist voll erbracht. Die Gesellschafter halten zum Bilanztag folgende Stammeinlagen:

EUR % Mitteldeutsche Flughafen AG, Leipzig 4.806.143,68 94,00 Freistaat Sachsen 281.210,54 5,50 Landkreis Nordsachsen 12.782,30 0,25 Stadt Schkeuditz 12.782,30 0,25 5.112.918,82 100,00 Die Kapitalrücklage hat sich wie folgt entwickelt:

EUR Stand 1. Januar 2010 434.801.787,57 Entnahmen zur Vorwegausschüttung 2010 und Ausschüttung 2009 -73.098.369,59 Stand 31. Dezember 2010 361.703.417,98 Entsprechend dem Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 2. Dezember 2010 erfolgte eine disquotale Vorwegausschüttung und Ausschüttung an die Gesellschafter in Höhe TEUR 73.098.

4. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen

Die Rückstellung beinhaltet die zukünftige Verpflichtung, welche aus einer Pensionszusage resultiert.

b) Steuerrückstellungen

Die Rückstellung beinhaltet Grunderwerbs- und Grundsteuer sowohl für das laufende Jahr als auch für Vorjahre.

c) Sonstige Rückstellungen

Die Zusammensetzung der sonstigen Rückstellungen enthält folgende Übersicht:

2010 TEUR Rückstellungen für Auflagen/Entschädigung infolge Planfeststellung 14.231 Rückstellungen für Drohende Verluste 11.500 Rückstellungen für ausstehende Rechnungen 4.434 Rückstellungen für Altersteilzeit und Altersvorsorge 1.913 Rückstellungen für Tantiemen und Ergebnisbeteiligungen 421 Rückstellungen sonstige Rechtsstreitigkeiten 369 Rückstellungen für Urlaub und Zeitguthaben 348 Rückstellungen für Betriebsprüfungsrisiken 134 Rückstellungen für Abschluss- und Prüfungskosten/Steuerberatung 42 Rückstellungen für Jubiläumsgelder 38 Rückstellungen für Berufsgenossenschaft 30 Rückstellungen für Abfindungen 3 Gesamt 33.463 Die Gesellschaft hat ihre Verpflichtungen aus bestehenden Altersteilzeitverträgen gemäß § 8 AltTzG durch Vermögensgegenstände abgesichert, die ausschließlich der Erfüllung dieser Verpflichtungen dienen und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogen sind. Dementsprechend wurden Verpflichtungen aus bestehenden Altersteilzeitverträgen (TEUR 2.795) mit den zugehörigen Vermögensgegenständen (TEUR 882) verrechnet. Entsprechend wurden die zugehörigen Aufwendungen mit den vereinnahmten Erträgen aus dem Deckungsvermögen in Höhe von 12 TEUR saldiert. Der Zeitwert des Deckungsvermögens entspricht den fortgeschriebenen Anschaffungskosten.

Die Gesellschaft hat in 2010 eine Drohverlustrückstellung (TEUR 11.500) im Zusammenhang mit der Ausübung der Ankaufrechte aus zwei bestehenden Erbbau- und Ankaufrechtsverträgen für Leasingobjekte gebildet.

5. Verbindlichkeiten

Die Verbindlichkeiten sind in Höhe ihres Erfüllungsbetrages angesetzt und nicht besichert. Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten und ihre Fälligkeit enthält folgende Übersicht:

Restlaufzeit Bestand am von 1 bis zu 5 31.12.2010 bis zu 1 Jahr Jahren mehr als 5 Jahre TEUR TEUR TEUR TEUR Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 9.352 9.352 0 0 gegenüber anderen Gesellschaftern 45.872 15.643 30.229 0 aus Übertragung 46.276 0 0 46.276 gegenüber verbundenen Unternehmen 359.914 158.241 22.080 179.593 Sonstige Verbindlichkeiten 3.643 3.643 0 0 465.057 186.879 52.309 225.869 Die Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaftern in Höhe von TEUR 45.872 (Vorjahr: TEUR 43.834) betreffen Verbindlichkeiten gegenüber dem Freistaat Sachsen mit TEUR 45.634, gegenüber dem Landkreis Nordsachsen mit TEUR 117 und gegenüber der Stadt Schkeuditz mit TEUR 121.

Die Verbindlichkeiten entfallen auf Darlehen (einschließlich Zinsen) zur Finanzierung von Investitionen am Flughafen Leipzig/Halle.

Die Verbindlichkeit aus Übertragung betrifft die Übertragung einer Kaufpreisforderung der aus dem Vermögen der INTERFLUG im Jahre 1991 auf die Gesellschafter. Infolge der Veränderung der Gesellschafterstruktur und der noch nicht getroffenen Entscheidung zu dieser Verbindlichkeit erfolgt ein gesonderter Ausweis.

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 359.914) beinhalten Verbindlichkeiten gegenüber der Mitteldeutschen Flughafen AG in Höhe von TEUR 356.512 (Vorjahr: TEUR 321.153).

Bei Nichteinbeziehung in die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen wären TEUR 3.390 (Vorjahr: TEUR 1.778) unter den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die übrigen TEUR 356.524 (Vorjahr: TEUR 321.252) unter den sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.

6. Haftungsverhältnisse

Aus einem Gewährleistungsvertrag bestehen Eventualverbindlichkeiten von maximal 24.340 TEUR. Da derzeit keine Information über eine nicht vereinbarungsgemäße Erfüllung der Auflagen vorliegt, wird kein Risiko der Inanspruchnahme gesehen. 7. Nicht in der Bilanz enthaltene Geschäfte gemäß § 285 Nr. 3 HGB

Die Gesellschaft hat in den Jahren 1995 bis 1996 zu Finanzierungszwecken Erbbaurechts-verträge einschließlich Immobilienleasingverträge über insgesamt vier darauf befindliche Objekte mit Gesamtinvestitionskosten in Höhe von TEUR 73.381 abgeschlossen. Die Leasingverträge haben eine Grundmietzeit bis zum Jahr 2016 bzw. 2019.

Die vereinbarten Leasingraten belaufen sich bis zum Ende der Grundmietzeit auf (Brutto) TEUR 54.348 (davon 2011: TEUR 5.571). Zum Ende der Grundmietzeit bestehen jeweils Mietverlängerungs- bzw. Kaufoptionen für die einzelnen Objekte.

Der Restwert der Leasingobjekte zum Ende der Grundmietzeit ist auf TEUR 44.029 vertraglich festgelegt.

Die FLH übt Ihr Ankaufsrecht für zwei Immobilienleasingverträge nach dem 15. Mietjahr aus. Die hieraus resultierenden finanziellen Verpflichtungen sind bilanziell berücksichtigt. Die Leasingverträge für beide Objekte enden zum 30. April 2011.

Die FLH hat insgesamt drei Erbbaurechtsverträge als Erbbaurechtsgeber abgeschlossen, auf deren Grundlage Investitionen in luftverkehrs- bzw. logistikaffines Gewerbe realisiert wurden. Die Vorteile für die Gesellschaft bestehen vor allem in der gemeinsamen Standortentwicklung sowie der Bindung von Schlüsselkunden.

Die Erbbaurechtsverträge haben Laufzeiten von 50 bis 99 Jahren und beinhalten bei vertragsgemäßer Beendigung der Verträge bzw. für den Fall der vorzeitigen Beendigung der Verträge eine Entschädigung in Höhe der Verkehrswerte bzw. der anteiligen Verkehrswerte der aufstehenden Gebäude und baulichen Anlagen.

Die FLH geht derzeit bei den Verträgen von einer vertragsgemäßen Erfüllung der Erbbaurechtverträge aus.

8. Sonstige finanzielle Verpflichtungen gemäß § 285 Nr. 3a HGB

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen setzten sich wie folgt zusammen:

Restlaufzeit von 1 bis zu 5 bis zu 1 Jahr Jahren mehr als 5 Jahre TEUR TEUR TEUR Investbestellobligo 25.539 0 0 Mieten 1.081 3.437 9.897 Pachten 38 150 962 Leasing 29 25 0 26.687 3.612 10.859

IV. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

1. Umsatzerlöse

Die Umsatzerlöse setzen sich wie folgt zusammen:

2010 Vorjahr TEUR TEUR Flughafen- und Leistungsentgelte 63.218 57.226 Erlöse aus Vermietung und Verpachtung sowie Konzessionen 17.351 17.860 Erlöse aus verbundenen Unternehmen 3.383 3.125 Sonstige Entgelte 3.283 1.775 Gesamt 87.235 79.986

2. Sonstige betriebliche Erträge

Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Wesentlichen Erträge aus Weiterberechnungen von Lieferungen und Leistungen (TEUR 1.865), periodenfremden Erträgen (TEUR 1.000), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen (TEUR 914), Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen (TEUR 517), Erträge aus Schadenersatz (502) sowie Buchgewinne aus Anlagenverkäufen (TEUR 124).

3. Abschreibungen

Die Abschreibungen beinhalten ausschließlich planmäßige Abschreibungen auf das Anlagevermögen (TEUR 47.493).

Durch die in früheren Geschäftsjahren vorgenommene Sonderabschreibung ist der Jahresfehlbetrag um TEUR 4.364 entlastet.

Das nach Artikel 67 Abs. 4 EGHGB bestehende Wahlrecht zur Fortführung der niedrigeren Wertansätze der Vermögensgegenstände des Anlagevermögens wurde in Anspruch genommen.

4. Sonstige betriebliche Aufwendungen

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen aus der Bildung von Drohverlustrückstellungen für die Ablösung von Leasingobjekten (TEUR 11.500), Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing (TEUR 3.590), Weiterberechnungen aus Lieferungen und Leistungen (TEUR 2.082), Aufwendungen für nicht aktivierungsfähige Leistungen (TEUR 1.544), periodenfremde Aufwendungen (TEUR 1.401), Aufwendungen aus der Zuführung von Wertberichtigungen und Abschreibungen auf Forderungen (TEUR 973) sowie Aufwendungen für Versicherungen (TEUR 741). Angaben zum Abschlussprüferhonorar gemäß § 285 Nr.17 HGB sind im Konzernabschluss der Mitteldeutschen Flughafen AG, Leipzig, enthalten.

5. Außerordentliche Aufwendungen

Gemäß Artikel 67 Abs. 7 EGHGB erfolgte die Erfassung der Aufwendungen aus der geänderten Bewertung der Pensionsrückstellung (TEUR 169), der Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen (TEUR 60) und Rückstellung für Jubiläumsverpflichtungen (TEUR 3) unter den außerordentlichen Aufwendungen.

V. SONSTIGE ANGABEN

1. Anzahl der beschäftigten Arbeitnehmer

Die Anzahl der im Durchschnitt beschäftigten Arbeitnehmer gliedert sich nach Gruppen wie folgt:

2010 Vorjahr Angestellte 274 258 Gewerbliche Mitarbeiter 93 92 Auszubildende 15 18 382 368

2. Gesellschaftsorgane

Geschäftsführung

Als alleiniger Geschäftsführer war im Geschäftsjahr Herr Dierk Näther, Leipzig, bestellt.

Auf die Angaben der Bezüge der Geschäftsführung wird nach § 286 Abs. 4 HGB verzichtet.

Aufsichtsrat

Im Geschäftsjahr gehörten dem Aufsichtsrat folgende Mitglieder an:

Gesellschaft/ Gesellschafter Titel Name Vorname Mitglied Funktion im Aufsichtsrat von bis Mitteldeutsche Flughafen AG Vorstand Kopp Markus 01.01.31.12.Vorsitzender Stadt Leipzig Beigeordneter Albrecht Uwe 01.01.31.12.Stellvertretender Vorsitzender Sächsisches Staatsministerium Ministerialdirigent Dr. Antoni Michael 01.01.31.01.Stellvertretender der Finanzen Vorsitzender Sächsisches Staatsministerium Abteilungsleiter Gierl Johann 27.10.31.12. der Finanzen Sächsisches Staatsministerium Ministerialdirigent Dr. Rohde Bernd 01.01.02.06. für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Sächsisches Staatsministerium Staatssekretär Werner Roland 02.06.31.12. für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr Ministerium für Ministerialdirigent Hientzen Bernhard01.01.31.12. Landesentwicklung und Verkehr, Sachsen-Anhalt Stadt Halle Beigeordneter Dr. PohlackThomas 01.01.31.12. Stadt Schkeuditz Oberbürgermeister Enke Jörg 01.01.31.12. Landkreis Nordsachsen Dezernent Fiedler Ulrich 01.01.31.12. Flughafen Leipzig/Halle GmbH Vorsitzender Teichmann Roland 01.01. 04.11Arbeitnehmervertreter Gemeinschaftsbetriebsrat Flughafen Leipzig/Halle GmbH Stellv. Vorsitzende TheilemannKatrin 25.11.31.12.Arbeitnehmervertreter Gemeinschaftsbetriebsrat Für den Aufsichtsrat wurden TEUR 2 für Sitzungsgelder aufgewendet.

3. Anteile an verbundenen Unternehmen

Eigenkapital Anteil der Gesellschaft Jahresergebnis EUR EUR % TEUR Anteile an verbundenen Unternehmen FSG Flughafenservice Gesellschaft mbH, Leipzig 28.121,05 25.564,59 100 -8 Flughafen Abfertigungsgesellschaft Leipzig/Halle 33.192,63 25.000,00 100 -3 mbH i.L., Leipzig Die FSG Flughafenservice Gesellschaft mbH, Leipzig, hat einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der Flughafen Leipzig/Halle GmbH abgeschlossen.

Die von der Gesellschafterversammlung der Flughafen Abfertigungsgesellschaft Leipzig/Halle mbH i.L. am 26. November 2009 beschlossene Auflösung der Gesellschaft ist zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht beendet. Die Eintragung der Liquidation im Handelsregister erfolgte am 27. Januar 2010. 4. Angaben der Muttergesellschaft

Die Flughafen Leipzig/Halle GmbH ist in den Konzernabschluss der Mitteldeutschen Flughafen AG, Leipzig, einbezogen. Die Gesellschaft ist Organgesellschaft innerhalb der ertragsteuerlichen Organschaft der Mitteldeutschen Flughafen AG, Leipzig.

Die Veröffentlichung und Hinterlegung des Konzernabschlusses erfolgt im elektronischen Bundesanzeiger.

5. Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag

Auf der Grundlage des zwischen der Gesellschaft und der Mitteldeutschen Flughafen AG am 6.Dezember 2000 abgeschlossenen Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages wird der im Geschäftsjahr 2010 sonst eingetretene Jahresfehlbetrag in voller Höhe durch die Konzernmutter übernommen.

Leipzig, den 31. März 2011

Dierk Näther, Geschäftsführer

Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2010

Historische Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand am Stand am 1.1.2010 Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.2010 EUR EUR EUR EUR EUR I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche 2.627.414,09 101.851,92 42.427,49 0,00 2.771.693,50 Schutzrechte und ähnliche Rechte 2. Geleistete Anzahlungen 94.880,00 123.977,38 -10.399,99 5.000,00 203.457,39 2.722.294,09 225.829,30 32.027,50 5.000,00 2.975.150,89 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken a) Grundstücke und grundstücksgleiche 318.491.537,22 38.569,05 251.739,60 41.170,19 318.740.675,68 Rechte b) Gebäude und Bauten 345.047.825,91 8.281.929,95 6.493.820,20 107.538,28 359.716.037,78 663.539.363,13 8.320.499,00 6.745.559,80 148.708,47 678.456.713,46 2. Technische Anlagen und Maschinen 510.873.842,67 6.552.286,63 1.155.186,18 47.180,51 518.534.134,97 3. Andere Anlagen, Betriebs- und 47.341.280,3311.299.110,64 337.077,921.806.723,54 57.170.745,35 Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen 27.395.759,3620.489.703,00 - 454.890,71 39.160.720,25 im Bau 8.269.851,40 1.249.150.245,4946.661.599,27 -32.027,502.457.503,23 1.293.322.314,03 III. Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen 313.672,63 0,00 0,00 0,00 313.672,63 1.252.186.212,2146.887.428,57 0,002.462.503,23 1.296.611.137,55 Abschreibungen Stand am Zugänge Stand am 1.1.2010 planmäßig Abgänge 31.12.2010 EUR EUR EUR EUR I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und 2.220.396,66 179.878,63 0,00 2.400.275,29 ähnliche Rechte 2. Geleistete Anzahlungen 0,00 0,00 0,00 0,00 2.220.396,66 179.878,63 0,00 2.400.275,29 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken a) Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 296.003,67 394,16 0,00 296.397,83 b) Gebäude und Bauten 149.333.609,45 13.689.234,80 88.305,63 162.934.538,62 149.629.613,12 13.689.628,96 88.305,63 163.230.936,45 2. Technische Anlagen und Maschinen 252.434.571,52 30.201.031,46 46.440,88 282.589.162,10 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 32.924.958,44 3.422.772,281.778.601,72 34.569.129,00 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 0,00 0,00 0,00 0,00 434.989.143,08 47.313.432,701.913.348,23 480.389.227,55 III. Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen 246.091,76 0,00 0,00 246.091,76 437.455.631,50 47.493.311,331.913.348,23 483.035.594,60 Buchwerte Stand am 31.12.2010 Vorjahr EUR EUR I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 371.418,21 407.017,43 2. Geleistete Anzahlungen 203.457,39 94.880,00 574.875,60 501.897,43 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken a) Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte 318.444.277,85318.195.533,55 b) Gebäude und Bauten 196.781.499,16195.714.216,46 515.225.777,01513.909.750,01 2. Technische Anlagen und Maschinen 235.944.972,87258.439.271,15 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 22.601.616,35 14.416.321,89 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 39.160.720,25 27.395.759,36 812.933.086,48814.161.102,41 III. Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen 67.580,87 67.580,87 813.575.542,95814.730.580,71

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES ABSCHLUSSPRÜFERS

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang -unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Flughafen Leipzig/Halle GmbH, Leipzig, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2010 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen des Gesellschaftsvertrags und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Dresden, 31. März 2011

BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

gez. Rauscher, Wirtschaftsprüfer

gez. ppa. Kost, Wirtschaftsprüfer