- und Ab r wa se s s s a e r W

WAZZ w d e n c la k d ve ie rband Fr 25 JAHRE

WASSER- UND ABWASSERZWECKVERBAND FRIEDLAND

Verbandsgebiet 380 km²

1992–2017

Inhaltsverzeichnis

Seite

1. HISTORIE WAZ Friedland ...... 3

2. Gründungsurkunde ...... 6

3. Beschluss vom 16.03.1993 ...... 8

4. Mitgliedskommunen, Stand 1993 ...... 11

5. Organigramm des WAZ Friedland ...... 12

6. Aufbau und Struktur des WAZ Friedland – 2017 ...... 13

7. Kennzahlenvergleich 1992–2017 ...... 17

8. Statistik Einwohner / Mengen / Preise 1992–2017 ...... 18

9. Rückblick ...... 20

10. Investitionen 1992 bis 2017 (TW/AW) ...... 21

11. Übersichtsplan Abwasserentsorgung, Stand 31.12.2017 ...... 29

12. Kläranlage Friedland ...... 30

13. Dezentrale Abwasserbeseitigung ...... 34

14. Übersichtsplan Wasserversorgung, Stand 2017 ...... 35

15. Sanierung/Neubau von Wasserwerken ...... 36

16. Erschließung neue Wasserfassung GENZKOW ...... 43

17. Rekonstruktion Reinwasserbehälter Friedland ...... 44

18. Schlussbemerkungen ...... 47

1 2 1. HISTORIE WAZ Friedland

08.10.1991 Bildung des Abwasserzweckverbandes Salow (Absichtserklärung)

Jan.–Sept. 1992 Verhandlungen und Gespräche der Bürgermeister der Kommunen Friedland, Salow, Schwanbeck, Genzkow, Jatzke, Brohm, Eichhorst, Brunn, Schwichtenberg, Kotelow und zur Lösung der Abwasserentsorgung Trinkwasserversorgung erfolgte durch die Wasser AG

Febr. 1992 Studie zur zentralen Abwasserentsorgung nach Friedland

09/92 – 12/93 Geschäftsbesorgungsvertrag mit dem Ingenieurbüro IGN mbH Neubrandenburg

13.10.1992 Gründung des Abwasserzweckverbandes Friedland, Abschluss des öffentlich-rechtlichen Vertrages

1992 Bestreben der Neubrandenburg Wasser AG, die TW-Versorgung flächendeckend und einheitlich zu betreiben

21.11.1992 Beschluss der Vereinigung der kommunalen Anteilseigner der Neubrandenburg Wasser AG zur Entscheidung über eine zentrale (Wasser AG) oder dezentrale Lösung (ZV)

I. Quartal 1993 Kommunen entscheiden sich für die Aufteilung des Vermögens der Neubrandenburg Wasser AG. Die Neubrandenburg Wasser AG geht in Liquidation

26.03.1993 Gründung des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Friedland durch Umwandlung per Beschluss der Verbandsversammlung

3 01.10.1993 Eröffnung der Geschäftsstelle des WAZ Friedland in Friedland, Hagedornstr. 4

Übernahme der technischen und kaufmännischen Betriebsführung; Übernahme der anteiligen Beschäftigten der Neubrandenburg Wasser AG

09.02.1994 Abschluss des Teilbetriebsübertragungs- und des Personalüberleitungsvertrages zwischen der Nbg. Wasser AG i.L. und dem WAZ Friedland

Nov. 1994 Erarbeitung der TW- und AW Konzeptionen für das Verbandsgebiet des WAZ Friedland durch IGN mbH Nbg., als Grundlage der Investitionstätigkeit und Preisgestaltung seit 1993 Durchführung umfangreicher Investitionen: Herstellung von Gruppenlösungen im TW-Bereich mit den Versorgungsgebieten Friedland, Brohm, Eichhorst, , Rühlow, Beseritz und Schaffung zentraler Lösungen im AW–Bereich, mit der dezentraler Herstellung diverser Ortskanalisationen und Errichtung von insgesamt 18 Kläranlagen, wie z.B. KA Friedland, Brohm, Eichhorst, und 13 AW-Teichanlagen

1993 bis 2001 Betriebsführung des WAZ Friedland für den WAZ Cölpin

1996 Modernisierung und Rekonstruktion Wasserwerk Friedland

07/1998 Umbau und Modernisierung der Gebäude Hagedornstraße 4, in Friedland, als Geschäftsstelle des WAZ Friedland

2002 Bau der Kläranlage Friedland und Ablösung der Abwasserlandbehandlung seit 1993 Zahlreiche Gemeinde- und Ämterfusionen und damit Veränderung der Mitgliedsgemeinden

4 2008 Umstellung auf privatrechtliches Entgeltsystem für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung

2011 Wechsel der Geschäftsführung, Frau A. Grimm folgt Herrn H. Kleemann

2012/13 Erschließung der Wasserfassung Genzkow für das Versorgungsgebiet Friedland, Verlegung von 7,5 km Rohwasserleitung von Genzkow zum Wasserwerk Friedland

2015/16 Anschluss des Versorgungsgebietes Beseritz an die Wasserversorgung WW Friedland, durch Verlegung der Versorgungsleitung von Salow nach Beseritz, Errichtung einer Druckstation und Ablösung des Wasserwerkes Beseritz

2017 Rekonstruktion des Reinwasserbehälters Friedland (technisches Baudenkmal)

2017 Bau neuer Reinwasserbehälter in Eichhorst und Staven als GFK Behälter

seit 2000 Gemeinschaftsinvestitionen im Stadtgebiet Friedland bei Bundes- und Landesstraßen mit dem SBA , Stadt Friedland, WAZ Friedland u.a. (Riemannstraße, Schwanbecker Straße, Anklamer Straße)

seit 1991 1993–2011 seit 2011

Wilfried Koos Hanno Kleemann Annett Grimm Verbandsvorsteher Gechäftsführer Gechäftsführerin

5 6 7 8 9 10 4. Mitgliedskommunen, Stand 1993

Stadt: Friedland

Gemeinden: Beseritz Brunn Glienke Kotelow Salow Sponholz Warlin Schwichtenberg Brohm Genzkow Eichhorst Sadelkow Schwanbeck Staven Wittenborn

Erste Vorstandsmitglieder: Herr Koos Herr Preininger Herr Reuter Herr Blumhagen Herr Schnell

11 5. Organigramm des WAZ Friedland Stand 2017

12 6. Aufbau und Struktur des WAZ Friedland – 2017

Organe des WAZ Friedland Der WAZ Friedland ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, ohne Gebietshoheit. Er hat die Aufgabe, das Versorgungsgebiet mit Trink- und Brauchwasser zu versorgen sowie die Beseitigung der in den Mitgliedskommunen anfallenden Abwässer vorzunehmen.

Verbandsversammlung Die Verbandsversammlung ist oberstes Organ des Zweckverbandes. Sie besteht aus den Bürgermeistern der verbandsangehörigen Ge- meinden und der Stadt Friedland.

Verbandsmitglieder Stadt/Gemeinde dazugehörige Ortslagen Stadt Friedland Friedland, Brohm, Schwanbeck, Dishley, Ramelow, Heinrichswalde, Bresewitz, Hohenstein, Eichhorst, Jatzke, Liepen, Glienke, Brunn Brunn, Dahlen, Roggenhagen, Ganzkow Neddemin Neddemin, Hohenmin Beseritz Beseritz Staven Staven, Rossow Salow, Roga, Pleetz, Sadelkow, Bassow Sponholz Sponholz, Rühlow, Warlin, Genzkow Genzkow Galenbeck, Lübbersdorf, Klockow, Kotelow, Sandhagen, Schwichtenberg, Wittenborn, Friedrichshof, Rohrkrug

13 Verbandsvorsteher Der Verbandsvorsteher ist Vorsitzender der Verbandsversammlung. Er ist gesetzlicher Vertreter des Zweckverbandes und leitet den Vor- stand, die Verbandsversammlung sowie die Verwaltung des Verban- des.

Verbandsvorsteher des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Friedland ist seit 1992 Herr Wilfried Koos.

Verbandsvorstand Der Vorstand ist für alle Angelegenheiten zuständig, die nicht der Verbandsversammlung oder dem Verbandsvorsteher obliegen.

Gegenwärtige Vorstandsmitglieder sind: Herr Wilfried Koos, Frau Anna Wolfgramm, Herr Lothar Böhm, Herr Daniel Jacobasch und Herr Christian Legde.

Verbandsverwaltung – Geschäftsstelle Die Geschäftsstelle erledigt die technische und kaufmännische Be- triebsführung im Auftrag der Verbandsversammlung und des Ver- bandsvorstehers. Durch den Geschäftsführer erfolgt die Leitung der Geschäftsstelle.

Geschäftsführer des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Fried- land von 1993 bis 2011 war Herr Hanno Kleemann. Seit April 2011 ist Frau Annett Grimm Geschäftsführerin des Verbandes.

14 Weitere Mitarbeiter sind: Frau Gesina Haack Kaufmännische Leiterin Frau Julia Göring Verbrauchsabrechnung ab 09/2017 Frau Sybille Niestaedt Verbrauchsabrechnung bis 11/2017 Frau Katrin Kurth allgemeine Verwaltung/ Technik Herr Olaf Zühlke Meister Wasser / Abwasser Herr Christoph Tamm Meister Wasser / Abwasser Herr Jürgen Biernat Elektriker Wasser/Abwasser Herr Eckhard Fritz Mitarbeiter Bereich Wasser Herr Christian Hinz Mitarbeiter Bereich Wasser Herr Marco Schmidt Mitarbeiter Bereich Wasser Herr Thomas Hasenjäger Mitarbeiter Bereich Abwasser Herr Frank Hartig Mitarbeiter Bereich Abwasser Herr Norbert Reich Mitarbeiter Bereich Abwasser Herr Klaus Streubel Mitarbeiter Bereich Abwasser

15 Satzungen/Tarifbestimmungen

Durch den Wasser- und Abwasserzweckverband Friedland werden für die Benutzung und den Betrieb seiner Einrichtungen Satzungen erlassen und Tarifbestimmungen festgelegt.

Hierzu zählen derzeitig:

• Verbandssatzung vom 14.05.2009, letzte Änderung 01.12.2014

• Wasserversorgungssatzung vom 29.10.2007

• Ergänzende Bestimmungen des WAZ Friedland zur Verordnung über die Allgemeinen Bedingungen für die Versorgung mit Wasser (AVBWasserV) vom 29.10.2007, letzte Änderung 14.04.2014

• Abwasserbeseitigungssatzung vom 25.02.2008

• Allgemeine Entsorgungsbedingungen für Abwasser (AEB) des WAZ Friedland vom 25.08.2008

• Ergänzende Bestimmungen des WAZ Friedland zu den Allgemeinen Entsorgungsbedingungen für Abwasser (AEB) vom 25.02.2008, letzte Änderung 14.04.2014

• Betriebsführungsvertrag mit der Gemeinde Beseritz vom 01.10.2002

16 7. Kennzahlenvergleich 1992–2017

WAZ Friedland

Wasserversorgung Abwasserentsorgung 1992/1993 15.404 EW Einwohner gesamt 14.570 EW 15.346 EW Einwohner angeschlossen 6.363 EW 99,6 % Anschlussgrad 43,7 %

20 WW Anlagen 4 KA 60 Br. und 2 PW 238 km Leitungsnetz 38 km

660 Tm3/a Wasserabgabe/Reinigung 238 Tm3/a

1,10 €/m3 Gebühr 1,79 €/m3 46,02 €/a Grundgebühr 0

2017 11.098 EW Einwohner gesamt 11.229 EW 11.079 EW Einwohner angeschlossen 9.906 EW 99,9 % Anschlussgrad 87,7 %

5 WW Anlagen 19 KA 14 Br. und 126 PW 327 km Leitungsnetz 164 km

513 Tm3/a Wasserabgabe/Reinigung 384 Tm3/a

1,69 €/m3 Mengenpreis 3,19 €/m3 70,00 €/a Grundpreis 90,00 €/WE x a

17 8. Statistik Einwohner/Mengen/Preise 1992–2017

18 5,83 €/Monat

3,84 €/Monat

1,69 €/m³ 1,10 €/m³

7,50 €/Monat

3,19 €/m³

1,79 €/m³

2017

19 9. Rückblick

Der Wasser- und Abwasserzweckverband Friedland setzt sich aus 8 Gemeinden sowie der Stadt Friedland zusammen, ursprünglich wa- ren es insgesamt 17 Kommunen.

Am 01.10.1993 wurde die Geschäftsstelle des Wasser- und Abwas- serzweckverbandes Friedland in der Hagedornstraße 4, am Stand- ort des Wasserwerkes in Friedland eröffnet.

20 Die technische und kaufmännische Betriebsführung des WAZ er- folgte 1993 durch insgesamt 18 Arbeitnehmer, im Jahr 2017 sind nur noch 14 Arbeitnehmer beschäftigt.

Die Umwandlung in den Wasser- und Abwasserzweckverband Fried- land erfolgte bedingt durch die Eigentumsübertragung der Sparte Trinkwasser der in Liquidation gegangenen Neubrandenburg Wasser AG durch den Beschluss der 17 Kommunen für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Durch Gemeindefusionen sind heute die Stadt Friedland und 8 Gemeinden Verbandsmitglieder bei gleichem Territorium.

Zur Gründung des Abwasserzweckverbandes im Jahr 1992 betrug der Anschlussgrad der angeschlossenen Einwohner an die zentrale öffentliche Kanalisation im Wirkungsbereich des Zweckverbandes 43,7 %. In der Stadt Friedland, in den Ortslagen Brunn, Warlin und Staven erfolgte bereits die Abwasserbeseitigung und Behandlung durch bestehende zentrale öffentliche Altanlagen.

Abwasserteichanlage in Brunn

Die Abwasserentsorgung in den Dörfern wurde über individuelle de- zentrale Kleinkläranlagen durchgeführt, auf den Grundstücken exis- tierten entweder Mehrkammerkläranlagen (in der Regel Dreikam- mersysteme) oder abflusslose Sammelgruben. Die Ableitung des Abwassers der Mehrkammerkläranlagen erfolgte hierbei in Misch- wasserleitungen, den so genannten „Bürgermeisterkanälen“ in den jeweiligen Ortslagen, zur Weiterleitung in die Vorflut oder in Versi- ckerungsschächten auf den betreffenden Grundstücken.

21 Die Abwässer aus Friedland, einschließlich der Stärke- und Zucker- fabrik wurden über die Abwasserlandbehandlung entsorgt.

In den sechziger Jahren wurden in Friedland Misch- und Schmutz- wasserleitungen sowie das Abwasserhauptpumpwerk am August- Bebel-Platz errichtet, über dieses System erfolgte die Schmutzwas- serentsorgung der Stadt Friedland zur Kläranlage nach Bauersheim.

Pumpwerk / Einlaufbauwerk Speicherbecken

Kläranlage Friedland 1999 – Emscherbrunnen

Der hohe Abwasseranfall aus der Stärkefabrik und den anderen Ver- arbeitungsbetrieben verschärfte die Situation der ordnungsgemä- ßen Entsorgung.

Die Kläranlage Friedland bestand aus 2 Emscherbrunnen (mechani- sche Reinigungsstufe) mit anschließender Verregnung des mecha- nisch gereinigten Abwassers auf landwirtschaftlichen Hochlastflä- chen und einer Pappelintensivanlage.

22 Der Anschlussgrad der angeschlossenen Einwohner an die zentrale öf- fentliche Wasserversorgung betrug zum Gründungszeitpunkt des WAZ Friedland im Jahr 1993 bereits 99,6 %.

Vorhandene Wasserwerke – Stand 1993 : Friedland Staven Brohm Glienke Sadelkow Rühlow Eichhorst Brunn Beseritz Kotelow Sandhagen Wittenborn Genzkow Rossow Galenbeck Friedrichshof Salow Rohrkrug Sponholz Schwichtenberg

Die Wasserversorgung erfolgte durch 20 Wasserwerke, diese Werke stark sanierungsbedürftig. Hier einige Beispiele:

Wasserwerk Galenbeck

Wasserwerk Brunn 23 WW Brohm

WW Brohm

WW Glienke

WW Glienke

WW Glienke

WW Eichhorst WW Eichhorst 24 10. Investitionen 1992 bis 2017 (TW/AW)

Die Technologie und der bauliche Zustand der vorhandenen zentra- len öffentlichen Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen ent- sprachen 1993 nicht mehr dem Stand der Technik.

Die umweltbelastende Abwasserlandverregnung in Friedland, der Zustand der Kanäle in den bereits erschlossenen Ortslagen und der schlechte bauliche sowie technologische Zustand der Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen waren der Anlass für den WAZ Friedland, die Planung und den Bau von neuen Ver- und Entsor- gungsanlagen voranzutreiben.

In den Jahren 1992 bis 2017 wurden Investitionen in Höhe von ins- gesamt 42 Mio Euro realisiert. Hierbei wurden in der Stadt Friedland sowie im ländlichen Bereich zahlreiche Baumaßnahmen durchge- führt.

Im Jahr 1993 wurden durch das Planungsbüro Ingenieurgesellschaft Neubrandenburg (IGN) für den WAZ Friedland Konzeptionen für den Wasser- und Abwasserbereich erarbeitet. Diese Konzeptionen bildeten die Grundlage für die Durchführung sämtlicher Investitio- nen im Wirkungsbereich des Wasser- und Abwasserzweckverban- des Friedland.

25 Die Entwicklung der technischen Infrastruktur war eine wesentliche Voraussetzung für die weitere Entwicklung in der Region. Des Wei- teren galt es, den gesetzlichen und umweltrechtlichen Bestimmun- gen gerecht zu werden und bessere Bedingungen für die Einwohner zu schaffen.

Investitionen Bereich Abwasser 1992–2017 In den Jahren von 1992 bis 2017 wurden im Abwasserbereich Bau- maßnahmen von insgesamt 32 Mio Euro realisiert.

Stadt Friedland 12 Mio € Ländlicher Bereich 20 Mio €

Zentrale öffentliche Abwasserentsorgung (Anzahl Kläranlagen)

1992 2017

Um die Betriebskosten zu minimieren, entschied sich der Wasser- und Abwasserzweckverband Friedland die Abwasserbeseitigung der einzelnen Ortslagen vorwiegend über kurze Strecken durchzu- führen und die Abwasserbehandlung durch den Bau von Abwasser- teichanlagen effektiv zu gestalten.

26 Investitionen im Zeitraum von 1992 bis 2017

Wasserversorgung Abwasserentsorgung 10 Mio € 32 Mio €

Stadt Friedland Stadt Friedland

Baukosten insgesamt Baukosten insgesamt 3 Mio € 12 Mio €

davon Fördermittel davon Fördermittel 700 T€ 4 Mio €

lläännddlliicchheerr BeBerreeiicchh lläännddlliicchheerr BeBerreeiicchh

Baukosten insgesamt Baukosten insgesamt 7 Mio € 20 Mio €

davon Fördermittel davon Fördermittel 1,8 Mio € 8,5 Mio €

Baumaßnahmen insgesamt 42 Mio €

davon Fördermittel: āĆƫ %+ƫĺ (ăć %)

27 12 Abwasserteichanlagen wurden hergestellt, die Teichanlagen be- finden sich in den Ortslagen:

Neddemin, Staven, Glienke, Rossow, Roggenhagen, Schwanbeck, Bassow, Sandhagen, Jatzke, Ganzkow, Kotelow und Schwichten- berg

Abwasserteichanlage STAVEN

Abwasserteichanlage GANZKOW

Künstliche Belebungsanlagen wurden in Friedland, Eichhorst, Sponholz und Brohm errichtet.

Kläranlage Brohm

28 11. Übersichtsplan Abwasserentsorgung, Stand 31.12.2017

Insgesamt erfolgte der Bau von 165 km Kanalisationsnetz (Freigefäl- le- und Druckrohrleitungen) sowie von 132 Pumpwerken.

Hierbei wurden in 28 Dörfern Ortskanalisationen verlegt, 18 neue Kläranlagen errichtet sowie 1 alte Kläranlage (Warlin Dorf) rekonst- ruiert.

Schwanbeck

Beseritz

Schwichtenberg Sandhagen Friedland Ganzkow Brunn Neddemin Roggenhagen

Rossow Kotelow

Staven

Bassow Brohm Jatzke

Glienke Eichhorst

Warlin Sponholz Bhf.

Sponholz

Derzeitig beträgt der Anschlussgrad der angeschlossenen Einwoh- ner an die zentrale öffentliche Kanalisation im Wirkungsbereich des Zweckverbandes bereits 87,8 %.

Die Abwasserentsorgung der Ortslagen Roga, Salow, Pleetz, Genz- kow und Lübbersdorf erfolgt durch neu verlegte Druckrohrleitun- gen zur Kläranlage nach Friedland.

Weitere Überleitungen wurden von Klockow zur Kläranlage nach Kotelow, von Hohenmin zur Kläranlage nach Neddemin, von Dahlen zur Kläranlage nach Roggenhagen sowie von Sadelkow zur Kläran- lage nach Bassow verlegt.

29 12. Kläranlage Friedland

Die bestehende Kläranlage in Friedland (mechanische Abwasserrei- nigung mit anschließender Verregnung) wurde im Jahr 2002 stillge- legt.

SBR-Reaktoren

Schlammspeicher

Kläranlage Friedland Baujahr 2002

Die neue Kläranlage wurde in einer sehr kurzen Bauzeit auf dem Standort der alten Kläranlage in Friedland-Bauersheim errichtet. (März 2002–Oktober 2002). Die Baukosten für die neue Kläranlage in Friedland betragen insgesamt 4.470.382,06 Euro.

Es entstand eine Kläranlage mit einer Kapazität von 11.600 EGW.

30 Das über eine Druckrohrleitung aus Friedland geförderte Abwasser wird über einen Flach-Feinsiebrechen und anschließender Sandwäsche mit integriertem Fettfang vorgereinigt. Anschließend findet die eigentliche Abwasserreinigung (SBR-Verfahren) in den SBR-Behältern statt.

Das gereinigte Abwasser fließt nach Beendigung des Verfahrens in einen Ausgleichbehälter und wird in den Vorfluter gleichmäßig abgeleitet.

Das Sequencing Batch Reactor-Verfahren (SBR-Verfahren) ist eine Vari- ante des Belebtschlammverfahrens.

Beim SBR-Verfahren laufen alle zur biologischen Reinigung des Abwas- sers notwendigen Schritte im selben Behälter ab.

31 SBR-Reaktoren Fäkalannahmestation

ġ!'0+.!* 1/#(!% $!$A(0!.ƫ Ĩ(1"ĩƫ A'(**$)!/00%+*ƫ

A(()%00!(/00%+* !0.%!/#!A1 !ƫ

!.0!%(1*#/,1),3!.'ƫ 1(1"ƫġ*(#!ƫ  $())/%(+ƫ Ĩ×!./ $1/// $())ĩƫ

(0!ƫ,!% $!.! '!*ƫƫ (A./ $())2!.!. 1*#/*(#!ƫ 1061*#ƫ(/ƫ2.%!! '!*ƫ Ĩ ĩƫ

Kläranlage Friedland

Fällmittelstation Gebläse Rechenraum

32 Zur Schlammbehandlung wurde die Klärschlammvererdung als op- timales Verfahren ausgewählt. Bei der Klärschlammvererdung wird der Klärschlamm in schilfbepflanzten Trockenbeeten entwässert und vererdet.

Die Nutzungsdauer des Systems beträgt mehr als 25 Jahre.

KSVE - 2003

Klärschlammvererdungsbeete KA Friedland im Jahr 2003, die Be- pflanzung erfolgte mit der Schilfpflanze phragmites australis.

KSVE - 2017

33 13. Dezentrale Abwasserbeseitigung

Gemäß Beschlussfassung vom 29.10.2007 ist die abwasserseitige Erschließung von ca. 650 Grundstücken im Verbandsgebiet nicht vorgesehen. Für diese Grundstücke wäre eine zentrale Erschließung aus technischer und wirtschaftlicher Sicht nicht vertretbar.

Der Zweckverband hat sich gemäß § 40 Abs.3 des Wassergesetzes des Landes MV für die betreffenden Grundstücke von der Abwas- serbeseitigungspflicht befreien lassen, die Grundstückseigentümer sind in der Pflicht, eigenverantwortlich die Beseitigung des anfallen- den Abwassers auf Ihren Grundstücken entsprechend den allgemein anerkannten Regeln der Technik durchzuführen.

Die Klärschlammentsorgung und Fäkalabfuhr erfolgt durch den Wasser- und Abwasserzweckverband Friedland.

Dezentrale Abwasseranlagen (1.940 EW)

Anzahl

800 600 400 200 0

Dezentrale ABW-Anlagen insgesamt Abflusslose Gruben Kleinkläranlagen

Die Ortslagen Wittenborn, Galenbeck, Rohrkrug, Friedrichshof, Hohenstein, Heinrichswalde, Liepen, Rühlow, Ramelow, Dishley, Bresewitz sind komplett von dieser Beschlussfassung betroffen.

34 14. Übersichtsplan Wasserversorgung, Stand 2017

Von den im Jahr 1992 vorhandenen Wasserwerken wurden 16 Werke außer Betrieb genommen, 5 Schwerpunktanlagen rekonstruiert so- wie die entsprechenden Überleitungen verlegt.

Im Wirkungsbereich des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Friedland bestehen derzeitig 5 Versorgungsgebiete (Gruppenwas- serversorgungen). Grundprinzip der Wasserversorgung ist die Kon- zentration auf wenige Wasserwerke und die Versorgung über Grup- pen.

Die Wasserversorgung erfolgt aus den Wasserwerken Eichhorst, Friedland, Rühlow, Brohm und Staven.

35 15. Sanierung/Neubau von Wasserwerken

Wasserwerk Friedland Baujahr 1960 Sanierung 1997/98 WW 2015 WW 2017 RWB

Wasserversorgung der Orte:

Friedland, Sandhagen, Kotelow, Lübbersdorf, Schwichtenberg, Klockow, Salow, Roga, Pleetz, Beseritz, Dahlen, Dishley, Ramelow, Schwanbeck, Bresewitz, Roggenhagen

36 Wasserwerk Eichhorst Baujahr 1961

Wasserversorgung der Orte: Eichhorst Heinrichswalde Jatzke Genzkow Sadelkow Siedlung

Sanierung 1998/99 und 2012 Neubau Reinwasser behälter 2017 aus GFK Fertigstellung Oktober 2017

37 Wasserwerk Rühlow Baujahr 1964 Sanierung 1998/99

Wasserversorgung der Orte: Rühlow Liepen Warlin Sponholz Sadelkow Bassow Glienke

38 Wasserwerk Staven Baujahr 1966 Sanierung 1997/98 2012

Wasserversorgung der Orte: Staven Rossow Brunn

Neubau Reinwasserbehälter im Jahr 2017 Fertigstellung Oktober 2017

sowie Erneuerung der Fassade des WW Oktober 2017

39 Wasserwerk Brohm

In Brohm erfolgte der Abriss des alten Wasserwerkes und der Neubau eines neuen Werkes 1997/98.

Neubau Wasserversorgung Wasserwerk und der Orte: Reinwasserbehälter Brohm Hohenstein Friedrichshof Wittenborn Galenbeck

40 Neubau Reinwasserbehälter und Druckstation in Salow, Baujahr 1993/94

Erweiterung der Technologie im Jahr 2015 Installation Druckstation „Beseritz“ im Gebäude der DS Salow

41 Wasserwerk Wasserversorgung der Orte: Beseritz bis 2015 (danach Stilllegung WW) Baujahr 1976 Beseritz , Dahlen Sanierung 1997/98 Dishley, Ramelow Stilllegung 2015 Schwanbeck Bresewitz Roggenhagen

42 16. Erschließung neue Wasserfassung GENZKOW

In der Zeit von 2012 bis 2013 erfolgte die Erschließung der Wasser- fassung Genzkow zur Verbesserung der Trinkwasserqualität mit der 7,3 km langen Rohwasserleitung nach Friedland. Durch die Über- schreitungen von Grenzwerten (insbesondere Uran und Sulfat) im Grundwasser der Wasserfassungen Friedland und Beseritz wurde die Erschließung einer neuen Wasserfassung zwingend erforderlich. Das Versorgungsgebiet Friedland konnte bereits ab Dezember 2013 durch die neue Wasserfassung versorgt werden.

Im Jahr 2015 erfolgte der Anschluss des Versorgungsgebietes Beseritz an die Wasserversorgung des Versorgungsgebietes Fried- land.

43 Hierbei wurde die bestehende Druckstation in Salow erweitert und eine 4,5 km lange Überleitung von Salow nach Beseritz verlegt. Das Wasserwerk in Beseritz konnte im Dezember 2015 außer Betrieb ge- nommen werden.

17. Rekonstruktion Reinwasserbehälter Friedland

Für das Versorgungsgebiet des Wasserwerkes Friedland wurde ein Reinwasserbehälter als Muster- und Experimentalbau in den Jah- ren von 1982 bis 1984 durch den VEB Tiefbau Kombinat Neubran- denburg errichtet. Die Forschung und Entwicklung des Bauwerkes erfolgte durch die Bauakademie der DDR und dem Kombinat VEB Chemische Werke Buna in den Jahren 1981/82. Als Material wurde glasfaserverstärktes ungesättigtes Polyesterharz „GUP“ verwendet.

Das Ziel der Forschung und Umsetzung der Maßnahme in der DDR bestand darin, gegenüber der herkömmlichen Stahlbetonbauweise im Behälterbau, eine optimale material- und energie-ökonomische Behälterkonstruktion zu entwickeln.

44 Der Behälter mit einem Volumen von 3.400 m3 ist freistehend, be- sitzt einen Durchmesser von 27,50 m und einen 6,00 m hohen zylin- derförmigen Behältermantel.

„Das Objekt ist bedeutend für die Geschichte der Stadt Friedland und dokumentiert gleichzeitig zeitgenössische technische Innovation im Behälterbau.“ (Herr Handorf, Landesamt für Kultur und Denkmalpflege MV)

Bei diesem Bauwerk handelt es sich um ein einzigartiges Objekt in Deutschland bzw. Europa, welches in der Größenordnung und dem o.g. Material hergestellt worden ist. Aus diesem Grund wurde der Reinwasserbehälter in die Denkmalliste des Landes Vorpommern als technisches Baudenkmal aufgenommen.

Die Funktionalität des Behälters ist einwandfrei, aber die Sanierung zum Schutz und zur Erhaltung des Denkmals wurde zwingend er- forderlich. Durch die ständigen Witterungseinflüsse/UV-Strahlung waren erhebliche Schäden an der Beschichtung des Behälters er- kennbar. Die alte Beschichtung der Dach– und Wandflächen ist zu entfernen (Strahlreinigungsverfahren) und anschließend mit einem witterungsbeständigem, glasfaserverstärktem Kunststoff zu lami- nieren und mit einem Decklack zu versiegeln.

Durch das Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege MV erfolgt eine Kostenbeteiligung in Form von Fördermitteln in Höhe von ca. 50 %. Im September 2017 werden die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein.

45 Durch die Unternehmen compren GmbH aus und FNT GmbH aus Groß Wokern erfolgt die Sanierung des Behälters.

Die Verfahrenstechnik für die Sanierung des Reinwasserbehälters wurde vom Spezialisten für GFK Technologien Herrn Karl Großmül- ler geplant, auch die Bauleitung wird von ihm durchgeführt. Herr Großmüller war bereits federführend beim Bau des Behälters im Jahr 1984 dabei und verfügt über ein ausgezeichnetes Fachwissen, so dass durch seine Kompetenz das technische Baudenkmal ab Ok- tober 2017 wieder im neuen Glanz erscheinen wird.

46 18. Schlussbemerkungen

Der Wasser- und Abwasserzweckverband Friedland hat in den 25 Jahren seines Bestehens durch eine sehr aktive Investitionstätigkeit in den Bereichen der Wasserver- und Abwasserentsorgung die Plan- vorhaben aus den Wasser- und Abwasserkonzeptionen umgesetzt. Veraltete, völlig marode Anlagen für die Ver- und Entsorgung wur- den stillgelegt oder komplett saniert.

Komplette Ortslagen wurden abwasserseitig erschlossen und die dezentralen individuellen Abwasseranlagen auf den privaten Grund- stücken konnten auf eine Anzahl von 650 Stück reduziert werden. Die Erschließung von neuen Wohn- und Gewerbestandorten in den Kommunen wurde aktiv unterstützt.

Durch die abwassertechnische Ersterschließung des ländlichen Raums und der Sanierung der rekonstruktionsbedürftigen Altanla- gen in Friedland sowie des Neubaus der Kläranlage in Friedland, erfolgte eine gravierende Verbesserung der Gewässergüte der Vor- fluter.

Die wichtigsten Ziele und Maßnahmen der Zukunft sind:

• Rationalisierung aller Prozesse der Trinkwasserver- und Abwasser- entsorgung sowie der Arbeits- und Verwaltungsaufgaben mit dem Ziel der Aufwandsoptimierung und Preisgestaltung, unter Berück- sichtigung der demographischen Entwicklung im Verbandsgebiet;

• Optimierung der Reinigungsleistung der Kläranlagen durch Eigen- kontrolle und Wartung sowie deren Sicherstellung mittels regel- mäßiger Überprüfungen, einschließlich der Energieoptimierung; Schutz der Gewässer durch Überwachung der Abwassereinleitun- gen ;

• Instandhaltung/Wartung der wasser- und abwassertechnischen Anlagen wie Netze, Pumpwerke, Kläranlagen und Wasserwerke;

• Rekonstruktion bzw. Neubau der TW-Netze in allen Ortslagen im Interesse der Versorgungssicherheit sowie der Reduzierung der Wasserverluste und der dadurch entstehenden Kosten.

47 • Gewährleistung einer qualitätsgerechten Trinkwasserver– und Ab- wasserentsorgung unter Einhaltung sämtlicher gesetzlicher An- forderungen und Bestimmungen.

Friedland, den 01.09.2017

Wilfried Koos Annett Grimm Verbandsvorsteher WAZ Friedland Geschäftsführerin WAZ Friedland

48

- und Ab r wa se s s s a e r W

WAZZ w d e n c la k d ve ie rband Fr

WASSER- UND ABWASSERZWECKVERBAND FRIEDLAND

Hagedornstraße 4 17098 Friedland Telefon 039601 20840 Telefax 039601 21578

www.waz-friedland.de