19. Februar 2018 Research Studie

Klassik Radio AG

Klassisches Erfolgsmodell

sc-consult GmbH Equity-Research Urteil: Buy (Ersteinschätzung) | Kurs: 7,95 Euro | Kursziel: 18,10 Euro

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Inhaltsverzeichnis

Snapshot ...... 3

Executive Summary ...... 4

SWOT-Analyse ...... 5

Profil ...... 6

Marktumfeld ...... 9

Strategie...... 12

Zahlen ...... 14

Equity-Story ...... 17

DCF-Bewertung ...... 19

Fazit ...... 22

Anhang I: Bilanz- und GUV-Prognose ...... 23

Anhang II: Cashflow-Prognose und Kennzahlen ...... 24

Impressum & Disclaimer ...... 25

Inhaltsverzeichnis Seite 2 Research Studie Klassik Radio AG 19. Februar 2018

Snapshot

Kurzportrait

Die Klassik Radio AG ist der Betreiber des gleich- namigen Radiosenders, der mit seiner Konzentration auf Klassik und Filmmusik der größte private Radio- sender in Deutschland ist. In den letzten Jahren konnte diese Positionierung in ein hohes Umsatz- wachstum und hohe Profitabilität umgemünzt wer- den. Auf dieser attraktiven Grundlage wagt das Un- ternehmen nun die Expansion in ein neues Ge- Stammdaten schäftsfeld und hat dazu im Dezember einen App- Sitz: basierten Streamingdienst für klassische Musik ge- Branche: Medien startet (Klassik Radio Select). Im Unterschied zu den Mitarbeiter: 60 großen Streaming-Anbietern setzt der neue Dienst Rechnungslegung: IFRS ausschließlich auf vordefinierte Kanäle und bietet zum Start mehr als 100 von Musikexperten wie ISIN: DE0007857476 André Rieu kuratierte Kanäle für die unterschied- Kurs: 7,95 Euro lichsten Vorlieben, Situationen und Stimmungen. Marktsegment: General Standard Wir halten diesen innovativen Ansatz für erfolgsver- Aktienzahl: 4,83 Mio. Stück sprechend und haben in unserem Bewertungsmodell Market Cap: 38,4 Mio. Euro ein Szenario unterstellt, in dem Klassik Radio damit Enterprise Value: 38,8 Mio. Euro hohes und vor allem sehr margenstarkes Wachstum Free-Float: 32,3 % generieren kann. Auf dieser Basis sehen wir den fai- Kurs Hoch/Tief (12 M): 11,00 / 4,71 Euro ren Wert bei 18,10 Euro und vergeben zum Start Ø Umsatz (Xetra, 12 M): 14,1 Tsd. Euro unserer Coverage das Rating „Buy“.

GJ-Ende: 31.12. 2015 2016 2017* 2018e 2019e 2020e Umsatz (Mio. Euro) 10,3 13,3 14,0 15,4 18,0 21,5 EBIT (Mio. Euro) -0,9 1,4 1,5 1,6 2,7 4,5 Jahresüberschuss -1,3 1,8 1,9 1,5 2,6 3,9 EpS -0,26 0,38 0,39 0,32 0,54 0,80 Dividende je Aktie 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,16 Umsatzwachstum 2,4% 30,1% 5,0% 10,3% 16,6% 19,5% Gewinnwachstum - - 3,2% -19,1% 69,9% 48,7% KUV 3,74 2,88 2,74 2,48 2,13 1,78 KGV - 20,9 20,3 25,1 14,8 9,9 KCF - 46,6 28,0 23,6 13,9 9,4 EV / EBIT - 28,3 26,4 24,0 14,2 8,6 Dividendenrendite 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 2,0% * Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen, EBIT und Jahresüberschuss geschätzt

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Executive Summary

 Deutschlands größter privater Radiosender: Die Klassik Radio AG betreibt unter demselben Namen den größten privaten Radiosender in Deutschland und ist mit einer Reichweite von über 4 Mio. Hörern der zweitgrößte Klassiksender weltweit. Dank der konsequenten Konzentration auf das Thema Klassik und der bis Anfang der 90er Jahre zurückreichenden Sender-Historie verfügt das Unternehmen über eine etablierte Marktposition und eine starke Marke.

 Wachstumsstark und profitabel: In den letzten Jahren konnte das Unternehmen dank steigender Reichweite und verbesserter Vertriebseffizienz die Werbeeinnahmen deutlich steigern und eine zweistellige EBIT-Marge ausweisen.

 Synergetisches Geschäftsmodell: Dazu beigetragen haben auch Einnahmen aus Merchandising- Geschäften, die zuletzt durch die Einführung einer innovativen Auktionsplattform für hochwertige Reise- und Eventarrangements ausgeweitet wurden, sowie durch die 2016 wieder aufgenommene Konzertreihe, die vom Start weg sehr stark nachgefragt und hochprofitabel gewesen ist. Damit profitiert das Unterneh- men von seiner starken Marke, die es ermöglicht, dieselbe Zielgruppe synergetisch mit unterschiedlichen Angeboten zu adressieren.

 Neuartiger Streamingdienst als Hoffnungsträger: Trotz dieser vielversprechenden Entwicklun- gen im bisherigen Geschäft basieren die Hoffnungen für die nächsten Jahre vor allem auf einem neuen Standbein, dem Streamingdienst für klassische Musik. Anders als Konkurrenzplattformen bietet Klassik Radio Select, so der Name, keine Einzellieder, sondern mehr als 100 von Starkuratoren aus den Bereichen Klassik, Jazz und Lounge kuratierte Kanäle für die unterschiedlichsten Themen, die für den Nutzer die große Auswahl und Flexibilität von Musikstreaming mit dem hohen Komfort des Radios verbinden.

 Erfolgreicher Start: Nach dem Start kurz vor Weihnachten ist die App bisher rund 70.000 Mal instal- liert worden. Auch bezüglich des Kuratoren-Teams konnte Klassik Radio einen guten Start vorweisen und so bekannte Persönlichkeiten wie André Rieu, Rolando Villazón oder James Newton Howard für die Mit- arbeit gewinnen.

 Großes Potenzial: Wie viele Abonnenten das Unternehmen bislang aus den Installationen generieren konnte, wurde nicht veröffentlicht. Bis zum Jahresende soll deren Zahl aber auf 10.000 steigen, wofür un- ter anderem die größte Werbekampagne der Unternehmensgeschichte geplant ist. Da die Werbung größ- tenteils zielgruppengerecht im eigenen Sender ausgestrahlt werden soll, kann Klassik Radio dies ohne die üblicherweise dafür in Kauf zu nehmende hohe Kosten- und Liquiditätsbelastung umsetzen. Weiteres Po- tenzial versprechen mögliche B2B-Kooperationen sowie die Internationalisierung des Angebotes.

 Hohes Kurspotenzial: Wir haben unserem Bewertungsmodell ein Szenario zugrunde gelegt, in dem die Etablierung von Klassik Radio Select gelingt, und haben auf dieser Basis einen fairen Wert ermittelt, der für den Aktienkurs ein Verdopplungspotenzial signalisiert. Das hohe Potenzial resultiert dabei aus der Kombination des dynamischen Wachstums der Abo-Einnahmen und der ausgezeichneten Skalierbarkeit des Geschäftsmodells, die im Erfolgsfall die Erzielung von sehr attraktiven Margen ermöglichen sollte.

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SWOT-Analyse

Stärken Schwächen  Etablierte Position als Deutschlands größter priva-  Der Markterfolg des großen Hoffnungsträgers ter Radiosender mit einer großen Reichweite und Klassik Radio Select ist noch nicht gesichert. einer starken Marke.  Im deutschen Radiomarkt ist Klassik Radio der  Klarer thematischer Fokus und eine große Ver- Konkurrenz durch die öffentlich-rechtlichen Sen- triebskraft sichern die Marktposition ab. der ausgesetzt, die über ungleich größere Ressour-  Langjährige Kontinuität in der Eigentümer- und cen verfügen. Führungsstruktur und die komfortable bilanzielle  Mit Spotify, Apple Music und YouTube dominie- Lage stehen für Solidität. ren mehrere milliardenschwere Konkurrenten den  In den letzten Jahren hohes Umsatzwachstum und Markt für bezahltes Musikstreaming, hinzu eine zweistellige Marge erzielt. kommt das große Gratisangebot bei YouTube.  Cashflow-starkes und skalierbares Geschäftsmo-  Das traditionelle Merchandising-Geschäft vor al- dell. lem mit CDs ist rückläufig.  Niedrige Kapitalintensität ermöglicht sehr hohe  Der Börsenhandel in der Klassik-Radio-Aktie ist Renditen auf das eingesetzte Kapital. vergleichsweise illiquide.

Chancen Risiken  Mit dem Markterfolg von Klassik Radio Select  Das innovative Konzept der ausschließlichen würde sich Klassik Radio ein großes und sehr Konzentration auf vorkonfektionierte Streaming- margenträchtiges Geschäftspotenzial erschießen. Kanäle ohne die Möglichkeit zur Einzeltitelabruf  Mit dem gestärkten Vertrieb und der freundlichen könnte den Geschmack des Publikums verfehlen. Konjunktur bietet auch das Kerngeschäft weiteres  Die Gewinnung von Abonnenten für Klassik Ra- Wachstums- und Margenpotenzial. dio Select könnte deutlich hinter den Erwartun-  Die große Reichweite und die starke Marke bieten gen bleiben und entweder größere Marketing- eine ideale Plattform für die Vermarktung weiterer Anstrengungen oder die Revision der Expansions- Produkte wie der Auktionsplattform oder der pläne bzw. Preisanpassungen erfordern. Konzerte.  Die in letzter Zeit zu beobachtenden Bemühun-  B2B-Partnerschaften und Internationalisierung gen der großen Streaming-Konkurrenten um ku- könnten das Potenzial von Klassik Radio Select ratierte Kanäle und Wortbeiträge könnte die Un- weit über die bisherige Reichweite hinaus erwei- terscheidbarkeit des Klassik-Radio-Angebots aus tern. Kundensicht verwischen.  Die erfolgreiche Umsetzung der Expansionspläne  Die steigende Beliebtheit von Musikstreaming vor allem im Bereich des Streamingdienstes ist könnte perspektivisch die Reichweite des klassi- nach unserer Einschätzung bisher nur teilweise im schen Radios einschränken und damit die Basis Aktienkurs enthalten. des Kerngeschäfts beeinträchtigen.

SWOT-Analyse Seite 5 Research Studie Klassik Radio AG 19. Februar 2018

Profil

Größter privater Radiosender Die Klassik Radio AG ist der Betreiber des gleich- zentration auf die digitale Verbreitung. So hat Klas- namigen Radiosenders, der mit einer Reichweite von sik Radio schon sehr früh konsequent auf den DAB+ über 4 Mio. Hörern das am weitesten verbreitete Standard gesetzt und ist damit bundesweit zu emp- Privatradio Deutschlands ist. Der Sender ist bereits fangen. Darüber hinaus ist der Sender über Kabel seit 1990 auf Sendung und befindet sich seit dem und europaweit über Satellit verfügbar. Eine steigen- Jahr 2000 im Mehrheitsbesitz des aktuellen Allein- de Bedeutung hat auch die Internetverbreitung über vorstands Ulrich R. J. Kubak, der mehr als zwei die 2015 komplett überholte Internetseite sowie über Drittel der Anteile hält. Seit Ende 2004 ist die Klas- Smartphone-Apps für iOS und Android. Ein wichti- sik Radio AG im Geregelten Markt der Frankfurter ger Vorteil der digitalen Verbreitung ist die dadurch Börse notiert, womit sie der einzige börsennotierte ermöglichte Ausdifferenzierung des Angebots, Radiosender in Deutschland ist. Das Unternehmen wodurch sowohl im Internet als auch über DAB+ beschäftigt derzeit über 60 Mitarbeiter, die sich auf neben dem Hauptprogramm 26 Themenkanäle ge- die Standorte Augsburg (Hauptsitz), , Ber- hört werden können, deren Spektrum von einzelnen lin, Dresden und verteilen. Komponisten, über Instrumentenkanäle bis hin zu Naturgeräuschen und „klassischen“ Stücken aus der Thematische Fokussierung Rock- und Pop-Welt reicht.

Inhaltlich fokussiert sich der Sender auf eine Mi- schung aus klassischer Musik und Filmmusik. Bei Klassik Radio Select der Programmgestaltung wird dabei ein hoher Wert Die digitalen Themensender bilden den Kern eines auf die gute Zugänglichkeit und Durchhörbarkeit neuen Streamingdienstes, der Ende 2017 unter dem (Homogenität) gelegt, weswegen vollständige Sym- Namen Klassik Radio Select gestartet wurde und an phonien und Opern oder experimentelle Stücke nur den hohen Erwartungen geknüpft werden. Der eine untergeordnete Rolle spielen. Diese Mischung, Dienst basiert auf einer neuen App, mit der die bis- mit der sich Klassik Radio deutlich von einigen öf- herige App abgelöst wurde, und offeriert für 5,99 fentlich-rechtlichen Kultursendern abhebt, erschließt Euro im Monat mehr als 100 werbefreie Kanäle für dem Sender ein sehr breites Publikum. Klassik, Jazz und Lounge. Das Programm bietet eine sehr breite thematische Vielfalt, die von Kanälen für Weite Verbreitung bestimmte Tages- und Jahreszeiten, Stimmungen oder Situationen (Arbeiten, Kochen), über Samm- Dem Ziel, ein breites Publikum zu adressieren, dient lungen bestimmter Komponisten bis zu Sendern, die auch die technische Verbreitung, die auf mehreren von namhaften Vertretern der Klassik- und Medien- Säulen basiert. Eine sehr wichtige, wenn auch ab- szene kuratiert werden, reicht. Dazu gehören unter nehmende Bedeutung hat der UKW-Funk, mit dem anderem der Startenor Rolando Villazón, der werb- Klassik Radio vor allem die Ballungsräume in lich auch als das Gesicht von Klassik Radio Select Deutschland sowie in Österreich abdeckt. Um die fungiert, der Filmkomponist James Newton Ho- Kosten dieses teuren Verbreitungsweges zu reduzie- ward, der Chorleiter Gotthilf Fischer und seit Febru- ren, hat das Unternehmen in 2016 und 2017 aber ar auch André Rieu. Der niederländische Violinist mehrere Lizenzen für ländlichere Regionen zurück- gehört zu den erfolgreichsten Musikern der Welt, hat gegeben und damit für ein Novum in der deutschen mit seiner Musik bisher 30 Nummer 1-Platzierungen Radiolandschaft gesorgt. Begründet wurde dieser erreicht und mehr als 40 Millionen CDs verkauft. Schritt neben dem Kostenaspekt auch mit der Kon- Für Klassik Radio Select wird André Rieu gleich

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mehrere Kanäle kuratieren (Walzer, Filmmusik, „Auszeit“-Auktionen Opern und Musicals), was dem Dienst einen Zugang Auch in dem letztgenannten Bereich, der unter dem zu seiner riesigen Fangemeinde erschließt. Allein bei Namen „Klassik Radio Auszeit“ geführt wird, be- Facebook verfügt der Starmusiker über mehr als 2,7 schreitet Klassik Radio einen innovativen Weg, in- Mio. Follower. dem die Reisen (meistens handelt es sich um zwei-

bis dreitägige Arrangements in Hotels gehobener Neuartiges Konzept Qualität) in inversen Auktionen angeboten werden, Die App enthält darüber hinaus zehn werbefinanzier- in denen der Preis mit der Aktionsdauer fällt, bis das te Kanäle sowie das Hauptprogramm von Klassik Produkt ausverkauft ist. Nach Unternehmensanga- Radio. Die Nutzer der werbefreien Kanäle können ben stößt diese Auktionsplattform auf ein sehr gro- zudem selbst entscheiden, ob der Stream durch ßes Interesse sowohl seitens der Kunden als auch der Nachrichten unterbrochen wird. Das Neue an dem Anbieter, die damit einen starken Werbeeffekt in ei- Konzept ist neben der thematischen Spezialisierung ner potenzialträchtigen Zielgruppe erzielen. Unter die Beschränkung auf vorkonfektionierte Kanäle. Die anderem sieht die Kooperation mit André Rieu vor, von anderen Streamingdiensten wie Spotify bekann- dass limitierte „André Rieu Travel Pakete“ auch über ten Funktionalitäten wie die Suche nach Alben, die Plattform angeboten werden. Künstlern oder Musikstücken wird hier genauso we- nig angeboten wie die Möglichkeit, eigene Playlists Konzerte anzulegen. Das Angebot richtet sich somit an Men- schen, die klassische Musik ohne zeitliche, inhaltli- Ebenfalls im Segment Merchandising angesiedelt ist che und örtliche Einschränkung genießen möchten, das Geschäft mit der eigenen Konzertreihe „Klassik ohne sich selbst um die Gestaltung ihres Programms Radio Live in Concert“, die nach einer mehrjährigen kümmern zu müssen. Durch diesen innovativen An- Pause im Jahr 2016 wiederaufgenommen wurde. Die satz konnte Klassik Radio die führenden Musiklabels Reihe umfasst in der Regel acht bis zehn Konzerte an (Universal, Sony, Naxos) als Lizenzgeber gewinnen unterschiedlichen Standorten, die allesamt im vierten und kann dadurch für die Programmgestaltung auf Quartal eines Jahres stattfinden. Die Konzerte, die einen Fundus aus mehreren Millionen Liedern zu- von einem eigens hierfür gebildeten Orchester ge- rückgreifen – und das zu deutlich attraktiveren Kon- spielt werden, erfreuen sich einer großen Beliebtheit ditionen, als das für einen herkömmlichen beim Publikum und haben bereits im Startjahr 2016 Streamingdienst möglich gewesen wäre. einen Umsatz von 1,2 Mio. Euro bei einem deutlich positiven Ergebnis gebracht. Auch im letzten Jahr Merchandising waren die Veranstaltungen sehr gut besucht, schon im Frühjahr 2017 sprach das Unternehmen trotz des Das Kerngeschäft mit dem Radiosender, auf das im vergrößerten Angebots von einer Buchungsquote von Geschäftsjahr 2016 rund 86 Prozent der Konzerner- ca. 45 Prozent. löse entfielen, ergänzt Klassik Radio mit dem Seg- ment Merchandising. In dessen Rahmen werden Eigener Vertrieb hochwertige und hochpreisige Produkte vertrieben, die entweder einen Bezug zum Thema Klassik auf- Eine weitere Besonderheit an Klassik Radio ist der weisen oder mit denen dieselbe Zielgruppe wie mit eigene Vertrieb. Während die große Mehrheit der dem Sender adressiert wird. Traditionell gehören deutschen Radiosender ihre Werbeplätze über das CDs, Bücher, Hörbücher, Kunstgegenstände und Duopol aus dem Marktführer Radio Marketing Ser- Digitalradios zum Sortiment, das seit 2015 zudem vices (RMS) und dem für die ARD-Sender tätigen verstärkt um Reisen und Events erweitert wird. ARD Sales & Services (AS&S) vermarktet, verfügt Klassik Radio über ein eigenes großes Vertriebsteam von rund 35 Mitarbeitern, die unter dem Dach zwei- er hundertprozentiger Tochtergesellschaften den

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Markt bearbeiten. Über die Tochter Euro Klassik nach Unternehmensangaben sehr erfolgreich – ver- werden dabei im Key-Account-Vertrieb die großen marktet wird. Zukünftig soll zudem für die Ver- Werbeagenturen und Großkunden adressiert, wäh- marktung auf den digitalen Verbreitungswegen ver- rend die Gesellschaft Klassik Radio Direkt im Tele- stärkt auf das sogenannte Programmatic Advertising fonvertrieb Werbezeiten an kleinere Kunden mit re- gesetzt werden, mit dessen Hilfe Werbung vollauto- gionalem Fokus vermarktet. Ergänzt wird diese große matisch und vor allem hochgradig individualisiert Vertriebskapazität, die Klassik Radio kontinuierlich platziert werden kann. Da hierdurch eine bessere ausbaut, seit 2016 durch ein Joint Venture mit Zielgenauigkeit erreicht wird, lassen sich damit in RMS, in dessen Rahmen Audio-Online-Werbung – der Regel höhere Preise erzielen.

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Marktumfeld

Radio weiterhin sehr beliebt Trotz der revolutionären Umwälzungen im Medien- geschlagen, aber inzwischen bei mehr als einem Drit- und Unterhaltungssektor erfreut sich das Radio wei- tel (34,1 Prozent) ist das Internetradio, während das terhin einer sehr großen Beliebtheit. Die Reichweite Digitalradio DAB+ trotz zuletzt starker Zuwächse an einem durchschnittlichen Werktag lag im letzten erst von 13,8 Prozent der Menschen konsumiert Jahr bei 78,3 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren, wird. Gefragt nach der meistgenutzten Empfangsart in einem durchschnittlichen Intervall von 14 Tagen (also ohne Mehrfachnennungen) wird der UKW- haben 92,6 Prozent der Bevölkerung Radio gehört. Empfang noch immer von drei Viertel der Personen Damit ist die Reichweite weiterhin sehr stabil, im genannt, während das Internetradio und DAB+ auf Jahr 2010 lag der Wert mit 78,9 Prozent nur unwe- 5,9 resp. 3,4 Prozent der Nennungen kommen sentlich höher als heute. Etwas reduziert hat sich (Quelle: die medienanstalten: Digitalisierungsbericht hingegen in den letzten Jahren die durchschnittliche 2016). Hördauer, mit 192 Minuten je Werktag stellt der Radiokonsum nach dem Fernsehen (238 Minuten) aber immer noch die mit Abstand zweithäufigste Mediennutzung dar. Hinzu kommen weitere 28 Mi- nuten, die die Nutzer mit Musikstreaming verbrin- gen (Quelle: Verband Privater Rundfunk und Tele- medien VPRT: Mediennutzung in Deutschland 2017).

* keine meistbenutzte Empfangsart. Quelle: die medienan- stalten: Jahrbuch 16/17

Große Angebotsvielfalt

Die Statistik der Landesmedienanstalten weist für Bevölkerungsanteil (ab 14 Jahren), der zumindest gelegent- Deutschland insgesamt 288 private und 71 öffent- lich den genannten Übertragungsweg nutzt. Quelle: die me- lich-rechtliche Radiosender aus. Hiervon haben le- dienanstalten: Jahrbuch 16/17 diglich 23 (davon 20 private) Programme eine bun-

desweite Reichweite, während die große Mehrheit UKW dominiert, digital holt auf einen lokalen bzw. regionalen Bezug hat. Zu der Ebenso stabil wie die Beliebtheit des Radios ist auch kleinen Minderheit der bundesweiten Sender gehö- die Dominanz der UKW-Übertragung, die die mit ren neben Klassik Radio u.a. die öffentlich-rechtli- Abstand am stärksten genutzte Übertragungstechno- chen Deutschlandradio-Kanäle, einige kirchliche logie in Deutschland ist. Der Anteil der Bevölke- Sender und ein Schlagerkanal. Auch thematisch be- rung, der zumindest gelegentlich auf UKW zurück- wegt sich Klassik Radio in einer Nische. Trotz der greift, liegt bei 94,1 Prozent (Stand 2016). Weit ab- großen Vielzahl an Sendern weist das Radiopro-

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gramm in Deutschland wenig Differenzierung auf, Wachsende Werbeeinnahmen laut den Landesmedienanstalten sind 233 der insge- Ein Grund für den Rückgang der reinen Internet- samt 288 privaten Sender den beiden Stilrichtungen Radios könnte in der insgesamt noch geringen Profi- Adult Contemporary (AC) und Contemporary Hit tabilität des Sektors liegen. Einer Befragung des Radio (CHR) zuzurechnen. In der Sparte Klassik Webradiomonitors zufolge erreichten auch 2017 fast wird hingegen ein Treffer ausgewiesen, eben Klassik drei Viertel der Online-Audio-Anbieter noch keine Radio (Quelle: Jahrbuch 2016/2017). Kostendeckung, für 61 Prozent ist diese noch nicht

einmal absehbar. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass Unzählige Kanäle im Internet sich die Werbeeinnahmen im Online-Audio-Markt Auch beim Internetradio besetzt Klassik Radio eine mit geschätzten 35 Mio. Euro im Jahr 2017 trotz Nische, die ansonsten kaum jemand adressiert. Der hoher Zuwächse noch auf einem sehr niedrigen Ni- Webradiomonitor weist für das Jahr 2017 für das veau bewegen, während gleichzeitig die Akzeptanz Genre Klassik 27 Radiokanäle auf, die deckungs- der Nutzer, für Radioangebote zu bezahlen, nur gleich mit dem digitalen Angebot von Klassik Radio langsam steigt. Demgegenüber bewegen sich die sein dürften. Dies steht einer Gesamtheit von 2.399 Nettowerbeeinnahmen der gesamten Radiobranche Radiostreams gegenüber. Unter Hinzurechnung der mit zuletzt 0,8 Mrd. Euro auf einem ganz anderen sogenannten User Generated Radio-Streams sowie Niveau. Hiervon entfallen rund 0,2 Mrd. Euro auf der kuratierten Playlists auf den Streaming-Plattfor- die öffentlich-rechtlichen Sender, die aber darüber men (Spotify, YouTube) umfasst die Statistik 11.875 hinaus auf 3,1 Mrd. Euro Einnahmen aus dem Online-Audio-Angebote, mit stark steigender Ten- Rundfunkbeitrag zurückgreifen können. Zuzüglich denz. Das Wachstum konzentriert sich allerdings vor sonstiger Einnahmen beliefen sich die Radioerlöse in allem auf den letztgenannten Bereich, während die Deutschland im Jahr 2016 auf 4,3 Mrd. Euro, wo- Zahl der Webradio-Kanäle im engeren Sinne bereits von 0,7 Mrd. Euro auf den privaten Radiosektor ent- 2011 bei 3.055 ihren Höhepunkt überschritten hat. fielen (Quelle: VPRT, Umsätze der audiovisuellen Besonders schwer tun sich dabei die Online-Only- Medien in Deutschland 2017). Bemerkenswerter- Angebote, während sich die Livestreams oder Onli- weise konnte der Radiosektor trotz der Konkurrenz ne-Ableger der Offline-Sender einer steigenden Po- durch andere Medien seine Werbeerlöse seit 2009 pularität erfreuen. mit einer Ausnahme jedes Jahr steigern, in 2016 so- gar um 3,3 Prozent und damit stärker als das Fernse- hen. Da zudem die Werbeintensität der öffentlich- rechtlichen Sender aufgrund von politischen Vorga- ben reduziert wurde, haben von dem Zuwachs vor allem die privaten Radiosender profitiert (Quelle: die medienanstalten: Jahrbuch 16/17). Auch 2017 dürf- te sich der Werbeumsatz erneut erhöht haben, der VPRT rechnet mit einem weiteren Anstieg um 2,2 Prozent auf 790 Mio. Euro.

Quelle: Webradiomonitor 2017

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zern. Allerdings erwirtschaften die Schweden derzeit noch hohe Verluste. Im Jahr 2016 war der weltweite Umsatz zwar um 50 Prozent auf 2,9 Mrd. US-Dollar gewachsen, doch gleichzeitig hatte sich der Verlust von -0,17 auf -0,54 Mrd. US-Dollar erhöht. Als weltweite Nummer zwei gilt Apple Music mit über 30 Mio. Abonnenten, weitere gewichtige Player in dem Markt sind Deezer (12 Mio. aktive Nutzer), Google Play Music und Amazon Music Unli- mited.

… und YouTube Eine wichtige Rolle für den Musikkonsum spielt in- zwischen auch YouTube. Das Portal bietet ein sehr breites Sortiment an Musik und Musikvideos und er- freut sich einer großen Beliebtheit vor allem unter jüngeren Menschen. Laut der ARD/ZDF-Onlinestu- die wird YouTube von 26 Prozent der Menschen (ab p: Prognose; Quelle: Webradiomonitor 2017 (obere Abbil- 14 Jahren) mindestens einmal pro Woche zum Mu- dung) und: die medienanstalten: Jahrbuch 16/17 (untere sikhören benutzt, womit die Beliebtheit beim Dop- Abbildung) pelten des klassischen Online-Radios liegt. In der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen liegt der Anteil sogar Konkurrenz durch Musik-Streaming- bei 63 Prozent, während er bei klassischen Radiosen- Plattformen … dern (im Internet) lediglich 17 Prozent beträgt (Quelle: die medienanstalten: Jahrbuch 16/17). Fast dieselbe Höhe wie die Radiowerbeerlöse haben inzwischen in Deutschland die Umsätze mit Paid- Trend zur Konvergenz Audio erreicht, zu denen die digitalen Käufe einzel- ner Musikstücke und Alben (Transactional Audio- Eine auffällige Entwicklung der letzten Jahre ist das on-Demand) und vor allem die Aboeinnahmen der Bemühen der großen Streaming-Plattformen, ihr großen Streaming-Dienste wie Spotify zählen (Sub- Angebot um Radioelemente zu ergänzen. Sowohl scriptional Audio-on-Demand) zählen. Nach Anga- Spotify als auch Apple Music bieten inzwischen zahl- ben von VPRT dürfte damit im letzten Jahr ein Um- reiche kuratierte Kanäle an, erstellen eigene Wortin- satz von 696 Mio. Euro und damit ein Plus um 20 halte und engagieren Moderatoren aus der Offline- Prozent zum Vorjahr erzielt worden sein. Beherrscht Welt. Damit soll der Komfort für Nutzer, denen die wird dieses Geschäft von einigen wenigen Platzhir- Erstellung und Pflege eigener Playlists zu mühselig schen, allen voran von Spotify aus Schweden. Das ist, deutlich erhöht werden. Unternehmen ist nach eigenen Angaben in 61 Län- dern aktiv, bietet mehr als 30 Mio. Songs und hat dafür über 70 Mio. zahlende Abonnenten. Zuzüglich der Nutzer des kostenfreien, werbefinanzierten Dienstes spricht Spotify von 140 Mio. aktiven Nut-

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Strategie

Thematische Konzentration Die zentrale Säule der Unternehmensstrategie ist die Abgrenzung zum Wettbewerb Konzentration auf das Thema Klassik, mit der Klas- Mit Klassik Radio Select bietet sich die Chance, ein sik Radio erfolgreich eine große Nische besetzt und zweites, hochprofitables Standbein aufzubauen, das sich von den unzähligen Mainstream-Sendern diffe- im Erfolgsfall schon in wenigen Jahren das bisherige renziert hat. In Verbindung mit der langjährigen Kerngeschäft bei Umsatz und Gewinn überflügeln Marktpräsenz konnte dadurch eine starke Marke könnte. Um dieses Konzept erfolgreich zu gestalten, aufgebaut werden, mit der sowohl die Akquise von setzt Klassik Radio auch hier auf eine Abgrenzung zu Werbekunden als auch der Auf- und Ausbau angren- bestehenden Konkurrenzangeboten. Die Kombinati- zender Geschäftsbereiche deutlich erleichtert werden. on aus thematischer Fokussierung unter einer im

Zielmarkt starken Marke und der Betonung der ei- Cross Selling wird forciert genen Expertise durch das Angebot von mehr als 100 Durch die Konzentration auf das Thema Klassik von Genreexperten kuratierten Kanälen anstelle von adressiert das Unternehmen eine überdurchschnitt- nutzergenerierten Playlists sind im Markt einzigartig. lich attraktive Zielgruppe, was dem Unternehmen Das Angebot ist nicht nur sehr gut auf die adressierte große Potenziale für das Cross-Selling eröffnet. So- Zielgruppe zugeschnitten, sondern kann hochsyner- wohl im klassischen Merchandising als auch in dem getisch im eigenen Netzwerk vertrieben werden. Ob neuen Konzept mit den Auszeit-Auktionen sowie in über Werbespots im eigenen Radioprogramm oder der Vermarktung der eigenen Konzertreihe profitiert über Flyer und Gutscheine bei den Konzerten oder Klassik Radio von der eigenen Marke und der eige- in den Auszeit-Arrangements, die Möglichkeiten nen Reichweite. Gerade die große Reichweite des sind sehr vielfältig und für Klassik Radio nur mit Radiosenders ermöglicht es, weitere Produkte ohne minimalen Kosten verbunden. hohe Marketingkosten zu vertreiben, was wir insbe- sondere im Hinblick auf die Etablierung des Ausbau von Kooperationen Streamingdienstes Klassik Radio Select für einen sehr Weitere Möglichkeiten, um den Streamingdienst zu wichtigen Vorteil halten. So soll im Frühjahr die vermarkten, könnten sich im B2B-Bereich ergeben. größte Werbekampagne der Unternehmensgeschich- Vorstellbar ist zum Beispiel die Vorinstallation der te beginnen, um die Bekanntheit und die Kunden- App auf Abspielgeräten oder in den Entertainment- zahl des Streamingdienstes zu erhöhen. Da sich diese Modulen von Fahrzeugen oder Hotels. Mit der star- Kampagne aber größtenteils auf die eigenen Medien ken Marke bietet Klassik Radio den Anbietern in den konzentrieren wird, dürfte die hieraus resultierende jeweiligen Märkten die Möglichkeit, ihre Premium- Kostenbelastung gering bleiben. Dies umso mehr, als Positionierung zu unterstreichen. Gleichzeitig ver- die Werbeplätze schon bisher in einem signifikanten fügt das Unternehmen dank der großen eigenen Umfang für Eigenwerbung genutzt werden und Reichweite beim zahlungskräftigen Publikum über Klassik Radio lediglich die Schwerpunktsetzung ver- eine attraktive Tauschwährung für derartige Deals. ändern muss. Eine Verdrängung bezahlter Werbung ist deswegen nach Unternehmensangaben nicht zu befürchten Internationalisierung geplant Anders als der bisherige UKW-gestützte Radiosender eignet sich der neue Streamingdienst hervorragend für eine breitangelegte Internationalisierungsstrate- gie. Die App von Klassik Radio Select ist nach Un-

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ternehmensangaben bereits auch in englischer Fas- Unabhängigkeit sung vorhanden und kann relativ schnell in anderen Ein verbindendes Element der Aktivitäten von Klas- Märkten ausgerollt werden. Dazu will Klassik Radio sik Radio ist die Unabhängigkeit von wichtigen aber zunächst die ersten Erfahrungen im Heimat- Marktplayern und die Bereitschaft, sich abseits der in markt abwarten. Anders als in Deutschland, fehlen der Branche üblichen Wege zu bewegen. Das betrifft im Ausland aber die Vorteile der eigenen Radio- sowohl das grundsätzliche Senderkonzept und die reichweite und der starken Marke, weswegen für die neuartige Idee von Klassik Radio Select, als auch den Internationalisierung möglicherweise stärker auf die eigenständigen Vertrieb, der dem Unternehmen die Zusammenarbeit mit geeigneten Partnern gesetzt Vereinnahmung der Vertriebsmarge und eine inten- werden soll. sivere und zielgenauere Marktbearbeitung ermög-

licht. Auch bezüglich der Programmverbreitung be- Fokus auf die Vertriebskraft schreitet Klassik Radio mit dem Fokus auf digitale Sowohl die zuletzt beachtliche Dynamik im Kernge- Kanäle einen neuen Weg. So sorgte die freiwillige schäft als auch unsere positive Einschätzung der Er- Rückgabe von UKW-Lizenzen für ein Novum in der folgschancen von Klassik Radio Select beruhen auf Branche und bescherte dem Unternehmen neben ei- der großen Vertriebskraft des Unternehmens. Mit nem spürbaren Kosteneffekt eine große Aufmerk- den beiden Vertriebstöchtern, die seit 2015 unter ei- samkeit. Schließlich bedingt die Konzentration auf ner neuen Leitung stehen und seitdem personell ver- klassische Musik eine große Unabhängigkeit von stärkt wurden, kann Klassik Radio den Werbemarkt einzelnen Musiklabels. Anders als in anderen Musik- sehr effizient bearbeiten und das Potenzial aus der ei- genres, in denen es für einzelne Künstler und Hits genen Marke und der Reichweite angemessen mone- Monopolpreise der jeweiligen Labels gibt, gibt es in tarisieren. Da Klassik Radio im eigenen Programm der Klassik eine Vielzahl gleichwertiger Einspielun- noch genug Spielraum für eine höhere Werbeauslas- gen, was die Preispolitik deutlich beeinflusst. Klassik tung sieht, soll der Vertrieb weiter ausgebaut werden. Radio kann diesen Effekt zudem durch das eigene Orchester noch verstärken, dessen Einspielungen im Radioprogramm komplett kostenfrei genutzt werden können.

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Zahlen

Deutliche Wachstumsbeschleunigung In der langen Unternehmenshistorie hat Klassik Ra- Auch der Aufbau der Aktivitäten rund um „Klassik dio mehrere unterschiedliche Phasen durchlaufen Radio Auszeit“ hat für steigende Einnahmen gesorgt, und dabei auch zeitweise angrenzende Geschäftsmo- während das traditionelle Shop-Geschäft mit Bü- delle wie Agenturgeschäft, Verlagswesen und Con- chern und vor allem mit CDs dem Branchentrend tent-Syndication (Produktion und Verkauf an andere entsprechend rückläufig gewesen ist. Medien) mit wechselndem Erfolg ausprobiert. Dem- entsprechend weist die langjährige Umsatzreihe kei- Geschäftszahlen GJ 2015 GJ 2016 Änderung nen kontinuierlichen Wachstumstrend auf. Doch in Umsatz 10,25 13,34 +30,1% der aktuellen Aufstellung hat die Dynamik seit 2014 Sender 9,74 11,41 +17,1% deutlich zugenommen, so dass im Jahr 2016 neue Rekordwerte sowohl beim operativen als auch beim Merchandising 0,41 1,78 +330,3% Nettoergebnis ausgewiesen werden konnten. Vorläu- davon: Konzerte 0,00 1,22 - figen Zahlen zufolge haben sich diese positiven EBITDA -0,78 1,54 - Trends auch in 2017 fortgesetzt. EBITDA-Marge -7,6% 11,6%

EBIT -0,95 1,37 - EBIT-Marge -9,2% 10,3% Vorsteuerergebnis -1,04 1,24 - EBT-Marge -10,2% 9,3% Jahresüberschuss -1,28 1,83 - Netto-Marge -12,4% 13,7% Operativer Cashflow -0,24 0,82 - In Mio. Euro bzw. Prozent, Quelle: Unternehmen Quelle: Unternehmen Gewinnsprung in 2016 Umsatz um ein Drittel erhöht Der Ausbau des Vertriebes, die Neuentwicklung des Konkret hat sich der Umsatz zwischen 2014 und Webauftritts und die Investitionen in die Digitalisie- 2016 um ein Drittel auf 13,3 Mio. Euro erhöht, wo- rung haben das Ergebnis des Jahres 2015 belastet, bei der Zuwachs im Kerngeschäft „Sender“ 23,5 Pro- sich aber bereits im Folgejahr in einer sprunghaften zent auf 11,4 Mio. Euro betragen hat. Das Unter- Gewinnsteigerung ausgezahlt. Das EBITDA, das nehmen begründet dies mit der um fast 50 Prozent noch 2015 mit -0,8 Mio. Euro in die roten Zahlen gesteigerten Reichweite, die sich in höheren Preisen gerutscht war, legte um 2,3 Mio. Euro auf 1,5 Mio. für Werbespots bemerkbar gemacht, sowie mit dem Euro zu. Klassik Radio profitierte hierbei von dem seit 2015 neuaufgestellten und unter neuer Führung nur unterproportionalen Anstieg der wichtigsten deutlich vergrößerten Vertriebsteam, das für eine Kostenpositionen: Der Personalaufwand erhöhte sich höhere Buchungsintensität gesorgt hat. Noch stärker um 11,3 Prozent, der Materialaufwand um 6,2 Pro- zugelegt haben in diesen zwei Jahren die Umsätze im zent und der sonstige betriebliche Aufwand sogar nur Segment „Merchandising“, was allerdings auf die ab um 4,6 Prozent. Da zudem die Abschreibungen 2016 neu aufgenommene Konzertreihe zurückzufüh- stabil geblieben sind, legte das EBIT in absoluten ren ist, mit der 1,2 Mio. Euro Umsatz erzielt wurde.

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Zahlen genauso stark wie das EBITDA zu, auf 1,4 27,8 Prozent erwirtschaftet, worin sich die geringe Mio. Euro. Kapitalintensität des Geschäftsmodells spiegelt.

Zweistellige EBIT-Marge Positiver Trend im ersten Halbjahr bestätigt Die EBIT-Marge kletterte infolgedessen in den zwei- Diese positive Entwicklung hat sich auch im Ge- stelligen Bereich, auf 10,3 Prozent. Dabei wird die schäftsjahr 2017 fortgesetzt. Bereits im ersten Halb- Profitabilität des Geschäfts durch diese Zahl noch jahr hat Klassik Radio den Umsatz um 10,3 Prozent unterschätzt, weil ein Teil der Umsätze aus Tausch- auf 5,1 Mio. Euro gesteigert. Da die Aufwandspos- geschäften (Bartergeschäfte) besteht, denen im sons- ten erneut nur unterproportional gestiegen sind, hat tigen betrieblichen Aufwand Kosten in gleicher Hö- sich das Ergebnis deutlich verbessert und konnte her gegenüberstehen und die deswegen ergebnisneu- trotz der für das erste Halbjahr typischen schwäche- tral sind. Die Bartergeschäfte bestehen in der Regel ren Saisonalität ins Plus gedreht werden. Das aus Radiowerbezeiten im Tausch gegen Leistungen EBITDA erreichte 0,2 Mio. Euro (nach -0,1 Mio. wie die Mitwirkung im Programm (bei Prominen- Euro im Vorjahr), das EBIT 0,1 Mio. Euro (Vorjahr: ten) oder die Zurverfügungstellung von Reise- und -0,2 Mio. Euro) und das Halbjahresergebnis 0,05 Ticketkontingenten für die Auszeit-Auktionen. Im Mio. Euro (-0,3 Mio. Euro). Geschäftsjahr 2016 machten derartige Bartergeschäf- te 16 Prozent der ausgewiesenen Umsätze aus. Um Geschäftszahlen HJ 2016 HJ 2017 Änderung diese Größenordnung bereinigt und bezogen aus- Umsatz 4,66 schließlich auf die Cash-Umsätze würde sich somit 5,14 +10,3% eine hypothetische EBIT-Marge von über 12 Prozent Sender 4,40 4,91 +11,7% ergeben. Merchandising 0,18 0,19 +5,5% EBITDA -0,08 0,20 - Hohe Kapitalrendite EBITDA-Marge -1,7% 3,9% Aus der Vergangenheit, teilweise sogar noch aus der EBIT -0,16 0,12 - Zeit vor der Übernahme durch den heutigen Mehr- heitsaktionär, verfügt Klassik Radio über hohe steu- EBIT-Marge -3,4% 2,3% erliche Verlustvorträge, die weitgehend noch nicht Vorsteuerergebnis -0,22 0,07 - als latente Steuern aktiviert sind. Im Geschäftsjahr EBT-Marge -4,8% 1,4% 2016 konnte aber dank der verbesserten Gewinnaus- Jahresüberschuss -0,31 0,05 - sichten ein Teil der Verlustvorträge aktiviert werden, Netto-Marge -6,6% 0,9% woraus sich trotz des hohen Vorsteuergewinns ein positives Steuerergebnis in Höhe von 0,6 Mio. Euro Operativer Cashflow 0,25 1,34 +431,0% ergeben hat. Dadurch lag das Nettoergebnis mit 1,8 In Mio. Euro bzw. Prozent, Quelle: Unternehmen Mio. Euro bzw. 0,38 Euro je Aktie deutlich über dem operativen Gewinn. Angesicht der noch unge- Cashflow kräftig verbessert nutzten Verlustvorträge von 8,8 Mio. Euro (Körper- schaftssteuer) bzw. 8,2 Mio. Euro (Gewerbsteuer) Sowohl im Geschäftsjahr 2016, als auch im ersten dürfte sich dieser Effekt bei einer Fortsetzung der po- Halbjahr 2017 hat Klassik Radio einen deutlichen sitiven operativen Entwicklung auch in den nächsten operativen Cash-Überschuss von 0,8 resp. 1,3 Mio. Jahren wiederholen. Die daraus resultierende Net- Euro erwirtschaftet. Damit wurde der operative tomarge betrug im Geschäftsjahr 2016 in Relation Cashflow in den ersten sechs Monaten 2017 gegen- zum Umsatz 13,7 Prozent. Bezogen auf das einge- über der Vorjahresperiode mehr als verfünffacht, was setzte Kapital wurde somit eine Gesamtkapitalrendite nicht zuletzt auf die Vorbestellungen für die erst im von 16,2 Prozent und eine Eigenkapitalrendite von vierten Quartal durchgeführte Konzertreihe zurück- zuführen sein dürfte. Nach Abzug der Abflüsse für

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Investitionen, die sich auf 0,3 Mio. Euro verdoppelt soll sich auch das EBITDA erhöht haben, das Klassik haben, verblieb ein Free-Cashflow von 1,1 Mio. Eu- Radio auf über 1,6 Mio. Euro beziffert. Damit konn- ro. te die EBITDA-Marge stabil gehalten werden, ob- wohl in den Zahlen nach Unternehmensangaben be- Geringe Verschuldung reits alle Aufwendungen für die Entwicklung und den Start von Klassik Radio Select verarbeitet wor- Diesen Zahlungsmittelüberschuss hat das Unter- den sind. nehmen für die vollständige Rückführung der ge- nutzten Kontokorrentkredite verwendet, so dass sich Änderung die Bankverschuldung per Ende Juni 2017 auf einen Geschäftszahlen GJ 2016 GJ 2017* Investitionskredit in Höhe von 0,2 Mio. Euro be- Umsatz 13,34 14,00 +5,0% schränkte. Darüber hinaus weist die Bilanz ein Ge- EBITDA 1,54 >1,60 ca. +5,0% sellschafterdarlehen in Höhe von 0,8 Mio. Euro aus, In Mio. Euro bzw. Prozent, *vorläufig; Quelle: Unterneh- das ebenfalls in den ersten Monaten 2017 um 0,2 men Mio. Euro zurückgeführt worden ist. Das Eigenkapi- tal belief sich Ende Juni auf 6,6 Mio. Euro, was bei Streamingdienst erfolgreich gestartet einer Bilanzsumme von 10,6 Mio. Euro einer Eigen- kapitalquote von 62,7 Prozent entspricht. Die Aktiv- Die Krönung des letzten Geschäftsjahres war aber Seite der Bilanz wird hingegen vom aktivierten eindeutig der kurz vor Weihnachten erfolgte Start Goodwill dominiert, der größtenteils noch aus der von Klassik Radio Select. Der ursprünglich schon für Übernahme der Gesellschaft durch den heutigen Ende 2016 geplante, aber mit Rücksicht auf die Mehrheitsaktionär resultiert und sich auf 52 Prozent technische Optimierung verschobene Start ist nach der Bilanzsumme beläuft. Die zweitgrößte Position Unternehmensangaben erfolgreich verlaufen, bis En- sind die aktivierten latenten Steuern in Höhe von 1,2 de Januar ist die neue App bereits 70.000 Mal instal- Mio. Euro, während sich das gesamte Umlaufvermö- liert worden. Wie hoch die Konversionsrate zu abge- ge auf lediglich 2,8 Mio. Euro beläuft. Hiervon sind schlossenen Abonnements ist, wurde nicht veröffent- 0,5 Mio. Euro liquide Mittel. licht, doch das Unternehmen zeigt sich auf Nachfra- ge mit der erreichten Konversionsrate zuversichtlich Prognosen erreicht und bestätigt die schon früher formulierte Zielset- zung, bis zum Jahresende die Abozahl von 10.000 zu Auf Basis der Halbjahreszahlen hatte der Vorstand erreichen. Plangemäß sollte damit auf annualisierter seine Prognose bestätigt, im Gesamtjahr 2017 den Basis der Breakeven von Klassik Radio Select erreicht Umsatz und das EBITDA moderat steigern zu wol- und überschritten werden. Zu diesem Wachstum len, wobei die Zuwächse vor allem im Kernsegment beitragen sollten auch die am 1. Februar gemeldete „Radiosender“ erwirtschaftet werden sollten. Für das Kooperation mit André Rieu sowie einige für das Segment Merchandising wurden zwar steigende Bei- Frühjahr angekündigte B2B-Parterschaften. Vor al- träge aus dem Bereich „Auszeit“ angekündigt, doch lem aber verbindet Klassik Radio sehr große Erwar- angesichts der sinkenden CD-Verkäufe nur ein stabi- tungen mit der großen Marketingkampagne, die im ler Segmentumsatz in Aussicht gestellt. Diese Prog- Februar beginnen und mit der die große Reichweite nose konnte das Unternehmen vollumfänglich errei- des Senders (4 Mio. Zuhörer) für die Abonnenten- chen. Den vorläufigen Zahlen zufolge erreichte der gewinnung genutzt werden soll. Umsatz rund 14 Mio. Euro, was in etwa einer Steige- rung um 5 Prozent entspricht. Im gleichen Umfang

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Equity-Story

Etablierte Marktposition Bei Klassik Radio handelt es sich um ein Unterneh- des neuen Streamingdienstes wird das Cross-Selling men, das in seinem Kerngeschäft seit vielen Jahren innerhalb des Konzerns sowie in Zusammenarbeit erfolgreich ist und inzwischen in dem adressierten mit Partnern eine wichtige Rolle spielen. Marktsegment eine führende Stellung einnimmt. Dadurch verfügt die Gesellschaft sowohl über eine Hohe Skalierbarkeit starke Basis beim Radiopublikum als auch bei der Auf Basis einer bestehenden Programmstruktur brin- werbenden Wirtschaft. Hinzu kommt ein weitver- gen zusätzliche Reichweite bzw. zusätzliche Werbe- zweigtes und starkes Netzwerk in der Medienszene, schaltung Einnahmen, denen kaum zusätzliche Kos- das vielfältige Kooperationen ermöglicht. ten gegenüberstehen. Auch das Geschäft mit den Auszeit-Auktionen, bei denen der Kunde von Klassik Starkes Commitment Radio lediglich einen Gutschein für das ersteigerte Das Unternehmen ist trotz der langjährigen Börsen- Erlebnis bekommt und deren Gegenwert in Werbe- präsenz noch eigentümergeführt. Der Großaktionär zeiten für den Veranstalter vergolten wird, ist nur und Mehrheitseigner, Herr Ulrich R. J. Kubak, ist mit minimalen Aufwand verbunden. Wie stark sich seit vielen Jahren die prägende Gestalt der Gesell- diese Effekte auf das Ergebnis durchschlagen, haben schaft und lebt eine starke Identifikation mit dem die letzten beiden Jahre gezeigt, in denen steigende Unternehmen und seinen Perspektiven vor. Umsätze trotz der hohen Vorleistungen für den Auf- bau des neuen Streamingdienstes zu deutlich über- Große Vertriebskraft proportionalen Gewinnzuwächsen geführt haben. Die grundsätzlich attraktive Positionierung verbindet Klassik Radio spätestens seit 2015 mit einer starken Potenzialträchtige Innovation als Hoffnungs- Vertriebskraft. Mit seinen beiden Vertriebstöchtern, träger die zusammen mehr als die Hälfte der Mitarbeiter Ein nicht minder großes Skalierungspotenzial bietet der Gruppe beschäftigen, kann das Unternehmen ef- eben dieser Streamingdienst, Klassik Radio Select. fizient den gesamten Werbemarkt bearbeiten und Bei bestehenden Abos sind Musikabrufe zwar mit dabei sowohl Kunden mit sehr großen Werbebud- Streaming- und vor allem mit Lizenzkosten verbun- gets als auch kleine Unternehmen mit lediglich regi- den, doch liegen die letzteren dank der vorteilhaften onaler Präsenz adressieren und passgenau bedienen. Angebotsstruktur im Klassikbereich (viele aus Sicht des Großteils des Publikums austauschbare Aufnah- Cross-Selling wird großgeschrieben men) weit unter den Lizenzkosten für Chart-gängige Hierbei kommt es Klassik Radio zugute, dass es mit Musikstücke. Da sich der Dienst mit seinem einzig- der programmatischen Schwerpunktlegung auf Klas- artigen Konzept und der thematischen Fokussierung sik eine im Hinblick auf Bildung und Einkommen deutlich von den großen Streaming-Portalen unter- überdurchschnittlich starke Zielgruppe adressiert, die scheidet und auch preislich attraktiv ist, hat er nach für Werbekunden eine hohe Attraktivität aufweist. unserer Einschätzung gute Chancen, sich beim Ziel- Die Kombination aus einer attraktiven Zielgruppe publikum als eine Ergänzung oder gar als Alternative und einer starken Marke erleichtert zudem das zu etablieren. Auch hierbei dürfte das Cross-Selling- Cross-Selling, wovon Klassik Radio sowohl im klassi- Potenzial des Netzwerks eine wichtige Rolle spielen, schen Merchandising-Geschäft als auch bei der Ver- weil Klassik Radio den Dienst auf eigenen Kanälen marktung der Konzerte und der hochmargigen Aus- (Radiokanäle, Konzerte, Auszeit-Partner) sehr güns- zeit-Auktionen profitiert. Auch für das Marketing tig und sehr zielgenau bewerben kann.

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Hohes Margenpotenzial Umsätze in den nächsten Jahren für gerechtfertigt. Das aus der starken Skalierbarkeit resultierende at- Aber auch für die Auszeit-Aktionen dürfte das Po- traktive Margenpotenzial hat sich bereits in den Ge- tenzial noch nicht ausgeschöpft sein. schäftsjahren 2016 und 2017 angedeutet, in denen Klassik Radio trotz der Vorleistungen für den Solide Bilanz Streamingdienst eine zweistellige operative Marge Diese vielversprechenden Perspektiven verbindet ausweisen konnte. In Kombination mit der geringen Klassik Radio mit einer soliden bilanziellen und fi- Kapitalintensität des Geschäftsmodells und dank der nanziellen Basis und mit einem stabilen Kernge- vorteilhaften Steuersituation konnte auf dieser Basis schäft. Dadurch dürften etwaige Planverfehlungen im Jahr 2016 eine Eigenkapitalrendite von über 25 oder -korrekturen vergleichsweise leicht aufgefangen Prozent erwirtschaftet werden. Weiteres Wachstum werden können. im Kerngeschäft und steigende Ergebnisbeiträge von Klassik Radio Select bieten die Chance auf eine wei- Attraktive Bewertung ter steigende Profitabilität. Unter der Annahme, dass es Klassik Radio gelingen wird, den neuen Streamingdienst im Markt zu eta- Zunehmende Wachstumsdynamik blieren und auch im Kerngeschäft weiter zu wachsen, Angesichts des in den letzten Jahren immer besser haben wir im Rahmen unserer Wertermittlung einen funktionierenden und weiter im Ausbau befindlichen fairen Wert errechnet, der für die Aktie Verdopp- Vertriebs und der angekündigten umfassenden Mar- lungspotenzial signalisiert. ketingaktionen und Kooperationen für Klassik Radio Select halten wir die Annahme dynamisch steigender

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DCF-Bewertung

Kernannahme: Erfolg mit Streaming-Dienst Im Zuge unserer Wertermittlung gehen wir von der dies nicht einmal 10 Prozent. Hinzu kommen die Grundannahme aus, dass die Etablierung von Klassik Potenziale aus der B2B-Vermarktung durch die Vo- Radio Select gelingen und dass dieses Geschäft schon rinstallation in Hotels oder Fahrzeugen und vor al- in wenigen Jahren das bisherige Kerngeschäft als lem aus der internationalen Vermarktung der App, Hauptumsatzträger ablösen wird. Angesichts des in- die die unterstellten Zahlen als erreichbar erscheinen novativen Konzepts und der überzeugenden Wachs- lassen. Dennoch würde schon diese vergleichsweise tumsstrategie halten wir diese Annahme für gerecht- geringe Marktdurchdringung für das Jahr 2025 ei- fertigt, betonen aber, dass durch diese Vorfestlegung nem Abo-Umsatz von mehr als 23 Mio. Euro ent- die Unsicherheit unserer Schätzungen zunächst als sprechen, der Gesamtumsatz würde sich damit auf erhöht einzustufen ist, weil ein signifikanter Teil des fast 44 Mio. Euro summieren. von uns ermittelten Unternehmenswertes von einem Produkt abhängt, das sich gerade erst in der Hohe Margen möglich Markteinführung befindet. Dieser Umsatz dürfte zudem deutlich margenstärker

ausfallen als aktuell. Dank der starken Skalierbarkeit Moderate Zuwächse im Kerngeschäft sowohl im werbefinanzierten Radio- als auch in dem Entsprechend dieser Annahme stammt der größte zunehmend digitalen Merchandising-Geschäft (vor Teil des für die kommenden Jahre unterstellten allem dank der Auszeit-Auktionen) sollten auch Wachstums aus den Abonnementeinnahmen. Für schon abseits des Streamingdienstes steigende Mar- das bisherige Kerngeschäft „Radiosender“ haben wir gen möglich sein. Doch das stärkste Margenpotenzial hingegen zwar stetige, aber mit maximal 5 Prozent sehen wir gerade in Klassik Radio Select. Nach Ab- p.a. nur moderate Zuwachsraten unterstellt. Ledig- zug von Lizenz-, Streaming-, Marketing- und Admi- lich für das laufende Jahr, über das sich das Ma- nistrationskosten sowie der Vergütung der Kuratoren nagement bereits optimistisch geäußert hat, haben der Kanäle dürfte die Gesellschaft hier hohe zweistel- wir mit 10 Prozent eine höhere Dynamik unterstellt. lige Margen erwirtschaften. Ein deutlicher Fingerzeig Auch für die Einnahmen aus dem Segment Mer- in diese Richtung ist bereits die Ankündigung, be- chandising kalkulieren wir mit einer konstanten reits spätestens bei einem Abobestand von 10.000 Wachstumsrate von 5 Prozent p.a. Angesichts der (im Jahresdurchschnitt) den Breakeven zu erreichen. jüngsten Entwicklung halten wir diese Annahmen In unseren Schätzungen haben wir deswegen für die- für konservativ. ses Jahr noch einen negativen EBITDA-Beitrag un- terstellt, der aber bereits ab 2019 deutlich ins Plus Umsatzverdreifachung bis 2025 wechselt und sich schon in 2020 auf mehr als die Hälfte des Konzern-EBITDA beläuft – obwohl wir Für eine – in Relation zu den darin steckenden Po- für die Kosten durchaus zweistellige Zuwächse unter- tenzialen – konservative Vorgehensweise haben wir stellt haben. In Summe rechnen wir für die nächsten uns auch hinsichtlich der erwarteten Entwicklung acht Jahre mit stark steigender Profitabilität, die auf der Abonnement-Umsätze entschieden. Wir gehen Konzernebene in einer EBITDA-Marge von 36 Pro- davon aus, dass die Nutzerzahl von 10.000 im lau- zent mündet. fenden Jahr erreicht und bis Ende des detaillierten

Prognosezeitraums (2025) auf 350.000 erhöht wer- den kann. In Relation zur aktuellen Reichweite des Klassik Radios von über 4 Mio. Hörern entspricht

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Kein hoher Investitionsbedarf prozentigen Sicherheitsabschlag auf die Zielmarge des detaillierten Prognosezeitraums enthält. Das ewi- Die Umsetzung der in unserem Modell unterstellten ge Cashflow-Wachstum ab 2026 taxieren wir auf 1 Expansion erfordert weder hohe Sachanlageninvesti- Prozent p.a. tionen noch hohe Vorleistungen für Softwareent- wicklung. Die eingesetzte Software muss zwar lau- fend weiterentwickelt werden, doch sind die damit Diskontierungszins 7,5 % verbundenen Aufwendungen in Relation zum unter- Den aus diesen Prämissen resultierenden freien stellten Umsatz überschaubar und können aus dem Cashflow diskontieren wir mit den WACC laufenden Cashflow finanziert werden. Infolgedessen (Weighted Average Cost of Capital), wobei wir einen sind die von uns angenommenen Investitionen und kalkulatorischen FK-Zins von 4,0 Prozent ansetzen. Abschreibungen vergleichsweise niedrig, auch den Den Eigenkapitalkostensatz ermitteln wir mit Hilfe Finanzierungsbedarf zur Umsetzung des modellierten des CAPM (Capital Asset Pricing Model). Als siche- Geschäftsverlaufs halten wir für gering. Dadurch fol- ren Zins nehmen wir mit 2,5 Prozent einen langfris- gen sowohl das EBIT als auch das Vorsteuerergebnis tigen gemittelten Wert der deutschen Umlaufrendi- in unserem Schätzmodell weitgehend dem EBITDA. te, die Marktrisikoprämie taxieren wir mit 5,4 Pro- zent auf einen für Deutschland angemessenen Sicherheitsabschlag nach 2025 Durchschnittswert (Quelle: Pablo Fernandez, Javier Aguirreamalloa and Luis Corres: Market risk premi- Die Zusammenfassung des von uns unterstellten um used in 82 countries in 2012: a survey with modellhaften Geschäftsverlaufs für die nächsten acht 7,192 answers). Für die Risikoeinschätzung ist der Jahre findet sich in der Tabelle auf dieser Seite, wei- aus Marktdaten statistisch ermittelte Wert für den tere Detailübersichten können darüber hinaus dem Betafaktor wegen der geringen Korrelation der Aktie Anhang entnommen werden. Im Anschluss an den der Klassik Radio AG zum Gesamtmarkt wenig aus- Detailprognosezeitraum kalkulieren wir mit einer sagekräftig. Zur Ableitung des systematischen Risikos EBIT-Marge von 24,3 Prozent, die somit einen 30- orientieren wir uns daher an fundamentalen Fakto-

Mio. Euro 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022 12 2023 12 2024 12 2025 Umsatzerlöse 15,4 18,0 21,5 25,4 30,0 34,6 39,2 43,7 Umsatzwachstum 16,6% 19,5% 18,0% 18,2% 15,5% 13,0% 11,7% EBIT-Marge 10,4% 15,2% 21,1% 24,6% 27,8% 30,6% 33,2% 34,7% EBIT 1,6 2,7 4,5 6,2 8,3 10,6 13,0 15,2 Steuersatz 5,0% 5,0% 15,0% 30,0% 33,0% 33,0% 33,0% 33,0% Adaptierte Steuerzahlungen 0,1 0,1 0,7 1,9 2,8 3,5 4,3 5,0 NOPAT 1,5 2,6 3,8 4,4 5,6 7,1 8,7 10,2 + Abschreibungen & Amortisation 0,2 0,3 0,4 0,4 0,5 0,6 0,6 0,7 + Zunahme langfr. Rückstellungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 + Sonstiges 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Operativer Brutto Cashflow 1,7 2,9 4,2 4,8 6,1 7,7 9,4 10,9 - Zunahme Net Working Capital -0,1 -0,1 -0,2 -0,2 -0,2 -0,2 -0,3 -0,3 - Investitionen AV -0,7 -0,7 -0,8 -0,8 -0,9 -0,9 -1,0 -1,0 Free Cashflow 0,9 2,0 3,3 3,8 5,0 6,5 8,1 9,5

SMC Schätzmodell

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ren und taxieren nach dem SMC-Branchen- dio in Zukunft eine hohe Stetigkeit und Berechen- Risikocluster-Modell den Betafaktor auf 1,3 (Kom- barkeit aufweisen, doch noch befindet sich gerade bination aus einem vergleichsweise schwankungsan- dieser Bereich im Aufbau und der Markterfolg ist fälligen Werbegeschäft und einem stabilen Abonne- noch nicht gesichert. Da aber gerade dieses Stand- mentgeschäft, das sich jedoch noch im Aufbau be- bein für unsere Wertermittlung eine herausgehobene findet). Zusammen mit einem Ziel-Fremdkapital- Bedeutung hat, sehen wir unsere Schätzungen zum anteil von 30 Prozent und einem Tax-Shield von 33 gegenwärtigen Zeitpunkt mit erhöhter Unsicherheit Prozent resultiert hieraus ein WACC-Satz von 7,5 behaftet. Aus diesem Grund taxieren wir die Risi- Prozent. koeinschätzung auf vier Punkte.

Kursziel: 18,10 Euro je Aktie Sensitivitätsanalyse Auf Basis der Schätzungen und der von uns favori- Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse haben wir die sierten Rahmenparameter (ewiges Wachstum 1,0 Inputparameter WACC (zwischen 6,5 und 8,5 Pro- Prozent, WACC 7,5 Prozent) resultiert aus unserem zent) und ewiges Cashflow-Wachstum (zwischen 0 Bewertungsmodell ein Marktwert des Eigenkapitals und 2 Prozent) variiert. Der faire Wert der Aktie in Höhe von 87,3 Mio. Euro. Umgerechnet auf die schwankt dabei zwischen 14,10 Euro und 25,59 Eu- 4,8 Mio. Aktien entspricht das 18,10 Euro je Aktie. ro. Obwohl der Aktienkurs von Klassik Radio bereits in den letzten zwölf Monaten kräftig zugelegt hat, se- Sensitivitätsanalyse Ewiges Cashflow-Wachstum hen wir auf Basis unserer Schätzungen und insbe- WACC 2,0% 1,5% 1,0% 0,5% 0,0% sondere der Annahme, dass der Streaming-Dienst 25,59 23,56 21,91 20,54 19,38 Klassik Radio Select erfolgreich im Markt etabliert 6,5% werden kann, weiteres Aufwärtspotenzial von mehr 7,0% 22,76 21,17 19,85 18,73 17,77 als 100 Prozent. 7,5% 20,46 19,18 18,10 17,18 16,38

8,0% 18,54 17,50 16,61 15,84 15,17 Erhöhtes Prognoserisiko 8,5% 16,93 16,07 15,32 14,67 14,10 Ergänzend zur fundamentalen Ableitung des fairen Wertes schätzen wir das Prognoserisiko auf einer Skala von 1 Punkt (sehr niedrig) bis 6 Punkten (sehr hoch) ein. Durch den Aufbau des Abonnement- geschäfts dürfte das Geschäftsmodell von Klassik Ra-

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Fazit

Als Deutschlands größter privater Radiosender ver- In Verbindung mit den ebenfalls noch nicht ausge- fügt die Klassik Radio AG über ein etabliertes und schöpften Potenzialen im Kerngeschäft Radiosender profitables Geschäft, das in den letzten Jahren kräftig und dem zuletzt um eine attraktive Auktionsplatt- gewachsen ist. Für Fantasie sorgt aber vor allem ein form erweiterten Merchandising-Geschäft bietet das kurz vor Weihnachten unter dem Namen Klassik Unternehmen aktuell somit aussichtsreiche Perspek- Radio Select gestarteter Streamingdienst, mit dem tiven, die sich auch auf den Aktienkurs positiv aus- ein in der Branche einzigartiges Konzept verfolgt wirken sollten. wird. Der Dienst setzt nämlich nicht wie andere Streaming-Portale auf einzelne Musikstücke, die sich Wir haben für unser Bewertungsmodell ein Szenario der Nutzer selbst zu Playlists zusammensetzt, son- unterstellt, in dem die Hebung dieser Potenzial ge- dern ausschließlich auf mehr als 100 von Musikex- lingt und auf dieser Basis einen fairen Wert von perten kuratierte Kanäle, mit denen der Hörer für 18,10 Euro je Aktie ermittelt. Damit bietet die Ak- zahlreiche Situationen, Stimmungen und Vorlieben tie, deren Kurs bereits in den letzten zwölf Monaten den passenden Stream bekommt. Als Kuratoren kräftig gestiegen ist, im Erfolgsfall mehr als Verdopp- konnte Klassik Radio unter anderem so namhafte lungspotenzial. Da das Unternehmen zudem wie Persönlichkeiten wie André Rieu, Rolando Villazón ausgeführt über ein etabliertes und profitables Kern- oder James Newton Howard gewinnen. geschäft sowie über eine gesunde Bilanz verfügt und eine große Kontinuität in der Aktionärs- und Füh- Sollte dieser Dienst im Markt auf die erhoffte große rungsstruktur aufweist, sehen wir das Gesamtbild als Akzeptanz stoßen, würde daraus für Klassik Radio überzeugend und vergeben zum Start unserer die Chance erwachsen, ein wachstumsstarkes und vor Coverage das Rating „Buy“. allem sehr skalierbares zweites Standbein aufzubauen.

Fazit Seite 22 Research Studie Klassik Radio AG 19. Februar 2018

Anhang I: Bilanz- und GUV-Prognose

Bilanzprognose

Mio. Euro 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022 12 2023 12 2024 12 2025 AKTIVA I. AV Summe 8,0 8,5 8,9 9,3 9,7 10,1 10,5 10,8 11,2 1. Immat. VG 6,3 6,6 6,9 7,1 7,3 7,5 7,7 7,9 8,1 2. Sachanlagen 0,4 0,6 0,8 0,9 1,1 1,3 1,5 1,7 1,9 II. UV Summe 3,7 3,8 6,1 9,7 13,0 17,3 22,6 28,8 35,4 PASSIVA I. Eigenkapital 8,5 10,0 12,6 16,5 20,1 24,6 30,1 36,4 43,2 II. Rückstellungen 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 III. Fremdkapital 1. Langfristiges FK 0,9 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 2. Kurzfristiges FK 2,2 2,2 2,3 2,4 2,5 2,7 2,8 3,0 3,2 BILANZSUMME 11,7 12,3 15,0 19,0 22,7 27,4 33,1 39,6 46,6

GUV-Prognose

Mio. Euro 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022 12 2023 12 2024 12 2025 Umsatzerlöse 14,0 15,4 18,0 21,5 25,4 30,0 34,6 39,2 43,7 EBITDA 1,7 1,8 3,0 4,9 6,7 8,8 11,2 13,6 15,9 EBIT 1,5 1,6 2,7 4,5 6,2 8,3 10,6 13,0 15,2 EBT 1,4 1,6 2,7 4,5 6,3 8,4 10,7 13,2 15,4 JÜ (vor Ant. Dritter) 1,9 1,5 2,6 3,9 4,4 5,6 7,2 8,8 10,3 JÜ 1,9 1,5 2,6 3,9 4,4 5,6 7,2 8,8 10,3 EPS 0,39 0,32 0,54 0,80 0,91 1,17 1,49 1,83 2,14

Anhang I: Bilanz- und GUV-Prognose Seite 23 Research Studie Klassik Radio AG 19. Februar 2018

Anhang II: Cashflow-Prognose und Kennzahlen

Cashflow-Prognose

Mio. Euro 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022 12 2023 12 2024 12 2025 CF operativ 1,4 1,6 2,8 4,1 4,6 5,9 7,5 9,2 10,7 CF aus Investition -0,6 -0,7 -0,7 -0,8 -0,8 -0,9 -0,9 -1,0 -1,0 CF Finanzierung -0,9 -1,0 0,0 0,0 -0,8 -1,1 -1,7 -2,5 -3,5 Liquidität Jahresanfa. 0,6 0,5 0,4 2,4 5,7 8,8 12,7 17,5 23,2 Liquidität Jahresende 0,5 0,4 2,4 5,7 8,8 12,7 17,5 23,2 29,3

Kennzahlen

Mio. Euro 12 2017 12 2018 12 2019 12 2020 12 2021 12 2022 12 2023 12 2024 12 2025 Umsatzwachstum 5,0% 10,3% 16,6% 19,5% 18,0% 18,2% 15,5% 13,0% 11,7% EBITDA-Marge 11,9% 11,8% 16,8% 22,8% 26,3% 29,5% 32,2% 34,8% 36,3% EBIT-Marge 10,5% 10,4% 15,2% 21,1% 24,6% 27,8% 30,6% 33,2% 34,7% EBT-Marge 9,9% 10,4% 15,2% 21,1% 24,7% 28,0% 30,9% 33,6% 35,2% Netto-Marge (n.A.D.) 13,5% 9,9% 14,4% 17,9% 17,3% 18,8% 20,7% 22,5% 23,6%

Anhang II: Cashflow-Prognose und Kennzahlen Seite 24 Research Studie Klassik Radio AG 19. Februar 2018

Impressum & Disclaimer

Impressum Herausgeber sc-consult GmbH Telefon: +49 (0) 251-13476-94 Alter Steinweg 46 Telefax: +49 (0) 251-13476-92 48143 Münster E-Mail: [email protected] Internet: www.sc-consult.com

Verantwortlicher Analyst Dr. Adam Jakubowski

Charts Die Charts wurden mittels Tai-Pan (www.lp-software.de) erstellt.

Disclaimer

Rechtliche Angaben (§34b Abs. 1 WpHG und FinAnV)

Verantwortliches Unternehmen für die Erstellung der Finanzanalyse ist die sc-consult GmbH mit Sitz in Münster, die derzeit von den beiden Geschäftsführern Dr. Adam Jakubowski und Dipl.-Kfm. Holger Steffen vertreten wird. Die sc-consult GmbH untersteht der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsauf- sicht, Lurgiallee 12, D-60439 und Graurheindorfer Strasse 108, D-53117 Bonn.

I) Interessenkonflikte

Im Rahmen der Erstellung der Finanzanalyse können Interessenkonflikte auftreten, die im Folgenden detail- liert aufgeführt sind:

1) Die sc-consult GmbH hat diese Studie im Auftrag des Unternehmens entgeltlich erstellt

2) Die sc-consult GmbH hat diese Studie im Auftrag von Dritten entgeltlich erstellt

3) Die sc-consult GmbH hat die Studie vor der Veröffentlichung dem Auftraggeber / dem Unternehmen zur Sichtung vorgelegt

4) Die Studie wurde aufgrund sachlich berechtigter Einwände des Auftraggebers / des Unternehmens inhalt- lich geändert

5) Die sc-consult GmbH unterhält mit dem Unternehmen, das Gegenstand der Finanzanalyse ist, über das Research hinausgehende Auftragsbeziehungen (z.B. Investor-Relations-Dienstleistungen)

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6) Die sc-consult GmbH oder eine an der Studienerstellung beteiligte Person halten zum Zeitpunkt der Stu- dienveröffentlichung Aktien von dem Unternehmen oder derivative Instrument auf die Aktie

7) Die sc-consult GmbH hat die Aktie in ein von ihr betreutes Musterdepot aufgenommen

Im Rahmen der Erstellung dieser Finanzanalyse sind folgende Interessenskonflikte aufgetreten: 1), 3), 4)

Die sc-consult GmbH hat im Rahmen der Compliance-Bestimmungen Strukturen und Prozesse etabliert, die die Identifizierung und die Offenlegung möglicher Interessenkonflikte sicherstellen. Der verantwortliche Compliance-Beauftragte für die Einhaltung der Bestimmung ist derzeit der Geschäftsführer Dipl.-Kfm. Hol- ger Steffen (Email: [email protected])

II) Erstellung und Aktualisierung

Die vorliegende Finanzanalyse wurde erstellt von: Dr. Adam Jakubowski

Die sc-consult GmbH verwendet bei der Erstellung ihrer Finanzanalysen ein fünfgliedriges Urteilsschema hinsichtlich der Kurserwartung in den nächsten zwölf Monaten. Außerdem wird das jeweilige Prognoserisiko in einer Range von 1 (niedrig) bis 6 (hoch) quantifiziert. Die Urteile lauten dabei:

Strong Buy Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als unterdurchschnittlich (1 bis 2 Punkte) ein. Buy Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als durchschnittlich (3 bis 4 Punkte) ein. Speculative Wir rechnen mit einem Anstieg des Preises des analysierten Finanzinstruments um Buy mindestens 10 Prozent. Das Prognoserisiko stufen wir als überdurchschnittlich (5 bis 6 Punkte) ein. Hold Wir rechnen damit, dass der Preis des analysierten Finanzinstruments stabil bleibt (zwi- schen -10 und +10 Prozent). Das Urteil wird hinsichtlich des Prognoserisikos (1 bis 6 Punkte) nicht weiter differenziert. Sell Wir rechnen damit, dass der Preis des analysierten Finanzinstruments um mindestens 10 Prozent nachgibt. Das Urteil wird hinsichtlich des Prognoserisikos (1 bis 6 Punkte) nicht weiter differenziert.

Die erwartete Kursänderung bezieht sich auf den aktuellen Aktienkurs des analysierten Unternehmens. Bei diesem und allen anderen in der Finanzanalyse angegebenen Aktienkursen handelt es sich um XETRA- Schlusskurse des letzten Handelstages vor der Veröffentlichung. Falls das Wertpapier nicht auf Xetra gehan- delt wird, wird der Schlusskurs eines anderen öffentlichen Handelsplatzes herangezogen und dies gesondert vermerkt.

Die im Rahmen der Urteilsfindung veröffentlichten Kursziele für die analysierten Unternehmen werden mit gängigen finanzmathematischen Verfahren berechnet, in erster Linie mit der Methodik der Free-Cashflow- Diskontierung (DCF-Methode), dem Sum-of-Parts-Verfahren sowie der Peer-Group-Analyse. Die Bewer-

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tungsverfahren werden von den volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen, insbesondere von der Entwick- lung der Marktzinsen, beeinflusst.

Das aus dieser Methodik resultierende Urteil spiegelt die aktuellen Erwartungen wider und kann sich in Ab- hängigkeit von unternehmensindividuellen oder volkswirtschaftlichen Änderungen jederzeit ändern.

In den letzten 24 Monaten hat die sc-consult folgende Finanzanalysen zu dem Unternehmen veröffentlicht:

Datum Anlageempfehlung Kursziel Interessenkonflikte keine

In den nächsten zwölf Monaten wird die sc-consult GmbH zu dem analysierten Unternehmen voraussichtlich folgende Finanzanalysen erstellen: Ein Update, zwei Comments

Die Veröffentlichungstermine der Finanzanalysen stehen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verbindlich fest.

Haftungsausschluss Herausgeber der Studie ist die sc-consult GmbH. Die Herausgeberin übernimmt keinerlei Gewähr für die Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen und Daten in der Analyse. Die vorliegende Studie wurde unter Beachtung der deutschen Kapitalmarktvorschriften erstellt und ist daher ausschließlich für Kapital- marktteilnehmer in der Bundesrepublik Deutschland bestimmt; ausländische Kapitalmarktregelungen wurden nicht berücksichtigt und finden in keiner Weise Anwendung. Die Analyse dient ferner ausschließlich der un- abhängigen und eigenverantwortlichen Information des Lesers und stellt keineswegs eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf der besprochenen Wertpapiere dar. Ferner bilden weder diese Veröffentlichung noch die in ihr enthaltenen Informationen die Grundlage für einen Vertrag oder eine Verpflichtung irgendeiner Art. Jedes Investment in Aktien, Anleihen oder Optionen ist mit Risiken behaftet. Lassen Sie sich bei Ihren Anla- geentscheidungen von einer qualifizierten Fachperson beraten.

Die Informationen und Daten in der vorliegenden Finanzanalyse stammen aus Quellen, die die Herausgebe- rin für zuverlässig hält. Bezüglich der Korrektheit und Vollständigkeit der Informationen und Daten über- nimmt die Herausgeberin jedoch keine Gewähr. Alle Meinungsaussagen spiegeln die aktuelle Einschätzung der Ersteller wider. Diese Einschätzung kann sich ohne vorherige Ankündigung ändern. Es wird keine Haf- tung für Verluste oder Schäden irgendwelcher Art übernommenen, die im Zusammenhang mit dem Inhalt dieser Finanzanalyse oder deren Befolgung stehen. Mit der Entgegennahme dieses Dokuments erklären Sie sich einverstanden, dass die vorhergehenden Regelungen für Sie bindend sind.

Copyright Das Urheberrecht für alle Beiträge und Statistiken liegt bei der sc-consult GmbH, Münster. Alle Rechte vorbehal- ten. Nachdruck, Aufnahme in Online-Dienste, Internet und Vervielfältigungen auf Datenträgern nur mit vorheri- ger schriftlicher Genehmigung.

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