Zur Hydrogeologie Des Rheintals Zwischen Iiifächer Und Diepoldsauer Rheinschlinge, Der Talränder Und Des Freschengebietes

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Zur Hydrogeologie Des Rheintals Zwischen Iiifächer Und Diepoldsauer Rheinschlinge, Der Talränder Und Des Freschengebietes ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Archiv für Lagerstättenforschung der Geologischen Bundesanstalt Jahr/Year: 1991 Band/Volume: 13 Autor(en)/Author(s): Oberhauser Rudolf Artikel/Article: Zur Hydrogeologie des Rheintals zwischen Illfächer und Diepoldsauer Rheinschlinge, der Talränder und des Freschengebietes 101-110 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at Arch. f. Lagerst.forsch. Geol. B.-A. ISSN 0253-097X S.101-110 Wien, Juni 1991 Zur Hydrogeologie des Rheintals zwischen IIIfächer und Diepoldsauer Rheinschlinge, der Talränder und des Freschengebietes Von RUDOLF OBERHAUSER*) Mit 2 Abbildungen und 1 Tafel (Beilage) Vorarlberg Österreichische KarteI: 50.000 Rheintal Blätter 110, 111, 141, 142 Hydrogeologie Inhalt Zusammenfassung 101 Abstract 101 1. Übersicht 101 2. Vom Laternser Tal über die Valdunafurche zum IlImündungsbereich 102 3. Vom Hörnlegrat zwischen Hoher Kugel und Hohem Freschen übers Vorderland zur Frutzmündung und über den Blattenberg in Richtung Kamor 106 4. Von Schuttannen - Fluher Eck nach Hohenems und Götzis und über die Inselberge zum Semelen- und Chienberg . 106 5. Von Emsrütti und den Klienfelsen über Altach zum linksrheinischen Talrand zwischen Kobelwies und Altstätten 107 6. Das Hintere MeIlental und das Hintere Dornbirner Ach-Tal 108 7. Ausblick 108 Literatur 108 Zusammenfassung Die Trink- und Nutzwassergewinnung wird in immer größerem Umfang auf 111- und Rheinbegleitgrundwässer ausgerichtet. Daneben sollten Talrandwässer, die aus Karstgebieten gespeist werden, und Schuttquellen im Gebirge mehr beachtet werden. Auf Möglichkeiten einer Gewinnung von mineralisiertem Thermalwasser aus dem Rheintaluntergrund wird verwiesen. Hydrogeological Observations in the Rhine Valley Between the Mouth of the River '" and Diepoldsau, on the Valley Slopes and in the Freschen Area Abstract The main sources of drinking water are the groundwater flows beside the rivers III and Rhine. There are also other possibili- ties for exploiting water of good quality in aquifers within the valley borders which are supplied mainly by karst wells, and from talus springs higher up in the mountains. Mineralized thermal water might be exploited from the deeper underground of the Rhine valley. 1. Übersicht kirch: 1100 mm), die aber von der Ebene zum Gebirge hin rasch zunehmen (Ebnit: 2200 mm). Zur Lektüre dieser Arbeit ist die Benutzung der Geo- Daher sind die Einzugsgebiete der Gewässer im Ge- logischen Karte1: 25.000 (R. OBERHAUSER, 1982) nütz- birge, u.a. die Schrattenkalk-Karstgebiete dort, dem lich. Sie liegt auch den Heimatbüchern von Hohenems Wasserangebot nach höher zu bewerten! Im nieder- und Götzis bei und weist die geologischen Bildungen schlagsärmeren Tal tritt der mächtige und unverfestigte der Rheinebene und des rahmenden Gebirges aus. Verlandungskörper des vergangenen Rheintalsees zu- Ebenso sollten die Erläuterungen hiezu (R. OBERHAU- tage. Er entstand aus Grundmoräne, ausschmelzender SER, 1991) konsultiert werden. Gletscherfracht, absinkender Trübe, Deltaschüttungen, Die Rheinebene zeigt von Norden nach Süden ab- Fluß- und Bachablagerungen, Eintrag von Tairand- nehmende Jahresniederschläge (Dornbirn: 1500; Feld- schutthalden her, sowie Windeintrag. So verfüllte sich *) Anschrift des Verfassers: Dr. RUDOLFOBERHAUSER,Geologische Bundesanstalt, Rasumofskygasse 23, A-1031 Wien. 101 ©Geol. Bundesanstalt, Wien; download unter www.geologie.ac.at eine durch Eis- und Flußerosion längs Vorzeichnungen schichten, Wangschichten, Globigerinenmergel, Eozän- der Bruchtektonik der Ost-Westalpengrenze gekerbte sandsteine, Rudachbachschichten, Wildflyschquarzite, Hohlform nach und nach mit Ton, Sand, Kies, Berg- Reiselsberger Sandstein, Planknerbrückenserie sowie sturz und Schutt. Sie war nördlich des Kummen über Molassenagelfluh. Lediglich Nummuliten- und Litho- 600 m tief! thamnienkalke sowie Liebensteiner Kalk können in den Dabei dominiert das Feinkorn als Seeton mit gewalti- höheren Stockwerken als verkarstungsfähig gelten, bil- gen Kubaturen die Tiefen des Tales und wurzelfernere den jedoch nur Kleinaufschlüsse. Bereiche sowohl des Rheinstrichs, als auch der Fächer Nicht nur im Gebirge sondern auch am Talrand ist und Kegel der von den Talseiten zufließenden Gewäs- die quartäre Bedeckung für den Hydrogeologen sehr ser und Gerinne. So finden sich wassererfüllte Sande wichtig. In ihr verbindet sich Gebirge und Rheintalsee- und Kiese in größeren Mengen nur im unmittelbaren verlandungskörper durch untergreifende oder sich ver- Flußstrich des Rheins sowie im IlIfächer und in wurzel- zahnende Moränen und Verbauungssedimente, Berg- nahen Anteilen der Schuttkegel der Seitenbäche. stürze, Schutthalden sowie vor allem Mur- und Man spricht hier von Begleitgrundwasser, das der Schwemmkegel: hier sind der Wasserwegsamkeiten Qualität nach vom liefernden Fließgewässer abhängig Legion. Hier erfolgt der Kontakt zwischen fließendem ist. Jenes der III kann man durch einen erhöhten Sulfat- Bergwasser und stagnierendem Talgrundwasser. und Strontiumgehalt, den ihm sein gipsreiches kalkal- Auf dem Gebirge selber sind es weniger die Moränen pines Einzugsgebiet mitgibt, chemisch immer abgren- als die mehr Porenraum bietenden, grobklastischeren zen (vgl. G. MÜLLER,1969). Anteile der eiszeitlichen Verbauungssedimente (Kies Zur Torfablagerung kam es nur in Stiliwasserberei- und Sand), welche oft in Verbindung mit gravitativer chen geringer Tiefe. Ein derzeitiger mittlerer Wasser- Hangauflockerung große Wassermengen speichern stand auf 396 m NN im etwa 12 km nördlich anschlie- können, ebenso Blockwerk und Hangschutt von Hart- ßenden Bodensee erlaubt in der Rheinaue und in der gestein; Quelltuffe signalisieren hier Austritte. anschließenden Zwischenzone zu den Nebengerinnen Die beigegebenen Schnitte (Abb. 1; Taf. 1) mögen hin, bei Höhen von etwa 408 m südlich Diepoldsau und einerseits den Aufbau des Rheintalsee-Verlandungskör- etwa 430 m an der Liechtensteiner Grenze, infolge der pers, andererseits die Verfaltung der wasserwegsamen Stauwirkung eine nennenswerte Grundwasserbewe- Gesteine (z.B. Schrattenkalk) mit ihrer dichten Über- gung nur in den obersten Anteilen des Verlandungskör- bzw. Unterlagerung, demonstrieren. Hydrogeologisch am wichtigsten ist die so nicht ersichtliche Wasser- pers. Dabei bestimmen die relativen Pegelstände des Gewässernetzes die jeweiligen Fließrichtungen, heute wegsamkeit im Streichen! Abb. 2 bemüht sich um eine vor allem zwischen Rhein- und Begleitkanälen. In den Gesamtdarstellung des Rheintales und seiner Ränder in Gebieten, wo das Grundwasser sich nicht bewegen Kartenform: in ihr kann man die Wegsamkeit im Strei- chen erkennen. kann, fehlt auch oberflächennah der Sauerstoff und be- Im einzelnen wurde vor allem aus den Arbeiten von steht eine hohe Mineralisierung mit namentlich für Trinkwasser zu hohen Eisen- und Mangangehalten. R. OBERHAUSER(1970, 1973), E. WEBER,M . KOBEL,H. LOACKERet al. (1978), F. SAXER(1969), P. STARCK Ein weiterer Blick auf die Karte läßt erkennen, daß (1970), H. LOACKER(1971), M. KOBEL& R. HANTKE der von SSW nach NNE fließende Alpenrhein ein ihm (1979) sowie M. EBERLE(1987) u.a., zusammengefaßt beiderseits talwärts von Südwesten und Nordosten her und ergänzt sowie gebietsmäßig erweitert. Auch die äl- zustrebendes Faltengebirge durchbricht, wobei, wie teren Arbeiten von H. LUGERund L. KRASSERsind wich- westlich Oberriet oder am Kummenberg besonders tig. auffällig, Brüche mitwirken. Vor allem in Rheintalnähe Die Beschreibung folgt dem Faltenstreichen von großflächig aufgeschlossene Schrattenkalke bilden zu- Nordost nach Südwest und stellt so fortlaufend ge- sammen mit aufliegendem klüftigem Gaultsandstein dankliche Verbindungen von Berg und Tal her, und nur und Seewerkalk einen verkarstungsfähigen Komplex, segmentweise verfolgen wir den Weg der Talgewässer der von etwa 80 m im Süden bis gegen 150 m Mächtig- in Richtung Bodensee. keit im Norden anschwellen kann, und vielerorts unter- irdisch Karstwässer der Talebene zuführt. Kieselkalk und kalkiges Valangien sind zwar klüftig, neigen jedoch viel weniger zu Verkarstung und bieten, da weniger 2. Vom Laternsertal aufgeschlossen, auch weniger Oberfläche zur Wasser- über die Valdunafurche aufnahme an. Während wir also in den das Faltenge- zum IIImündungsbereich rüst bildenden Altschichten der Säntisdecke, vor allem in den Schrattenkalkgebieten und untergeordnet auch Das Hintere Laternsertal wird ab Innerlaterns großflä- in den Kieselkalkgebieten des Freschenstockes mit chig von Reiselsberger Sandstein gebildet, welcher Wasserwegsamkeiten tiefer im Berg rechnen müssen, stark verwittert und teilweise in Grobblockwerk aufge- gilt das für die anderen geologischen Körper des Fels- löst ist. Dies bedingt teilweise für den Westhang des untergrundes, welche stratigraphisch oder tektonisch Gehrenfalben sowie fast vollständig für den Südhang unter- oder aufliegen, nicht. des Gapfohl auf einer Fläche von etwa 4 km2 eine un- Es sind das die mergelige Unterkreide sowie die terirdische Entwässerung, welche Großquellen in den Jungschichtenverbände der Säntisdecke, Schuppenzo- Gerstenböden unter der Straße alimentiert. Weitere ne, Flysche und Molasse. Hier bedarf es tiefgründiger Quellen finden sich nördlich Bad Laterns unterhalb des selektiver Verwitterung mit nachfolgenden Verstürzun- Roßbodens sowie im Stürcherwald oberhalb Innerla- gen, Rutschungen und Sackungen unter Einbeziehung terns; nur letztere werden für die Wasserversorgung grobblockiger Anteile,
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