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Stadt an der

Bericht

Anpassung Parkraumkonzept

Planungsgruppe Nord GESELLSCHAFT FÜR STADT- UND VERKEHRSPLANUNG

Stadt Brandenburg an der Havel

Anpassung Parkraumkonzept

Bericht

Auftraggeber: Stadt Brandenburg an der Havel Fachbereich IV: Stadtentwicklung und Bauwesen FG 63.7 Straßen, Brücken, Straßenbaulast Klosterstraße 14 14770 Brandenburg an der Havel

Auftragnehmer: Planungsgruppe Nord - PGN Gesellschaft für Stadt- und Verkehrsplanung Dörnbergstraße 12 34119 Kassel Telefon 05 61 / 8 07 58-0 Telefax 05 61 / 8 07 58-58

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Andreas Schmitz (Projektleiter) Dipl.-Ing. Claudia Tiemann Dipl.-Ing. Dirk Bänfer Alexander Gardyan

Kassel im April 2010

Gesellschafter der Planungsgruppe Nord - PGN:

Dipl.-Ing. Wolfgang Nickel ■ Dipl.-Ing. Andreas Schmitz

Planungsgruppe Nord

Stadt Brandenburg an der Havel: Anpassung Parkraumkonzept

Inhalt

1 Aufgabenstellung 1

2 VEP 2003 und dessen Umsetzung 2 2.1 Parkraumkonzeption 2003 2 2.2 Umsetzung 4

3 Parkraumbewirtschaftung in anderen Städten 5

4 Parkraumerhebung 2007 8 4.1 Ermittlung der Schwarzparker 9 4.2 Dreieckiger Parkplatz Neustädtischer Markt 10 4.3 Parkplatz zwischen Neustädtischem Markt und Molkenmarkt 11 4.4 Parkplatz Pauli-Kirchplatz 12 4.5 Zusammenfassende Bewertung 13

5 Kennwerte der Parkraumregelung 16 5.1 Parkgebühreneinnahmen 16 5.2 Bewohner- und Sonderparkausweise 18 5.3 Parkscheinautomatendichte 19 5.4 Kosten der Bewirtschaftung 20 5.5 Überwachung des ruhenden Verkehrs 21 5.6 Einnahmen aus der Parkraumüberwachung 24

6 Empfehlungen zu den Parkregelungen 25 6.1 Anpassung der Parkgebührenzone 25 6.2 Anpassung der Bereiche mit Parkscheibenregelung 26 6.3 Parkraumbewirtschaftungszone 27 6.4 Anpassung Tarifstruktur und Zeiten der Gebührenerhebung 28 6.5 Liefer- und Ladezonen 29 6.6 „Brötchentaste“ 29 6.7 Alternativen zur „Brötchentaste“ 32 6.8 Parkzeitbeschränkungen und Gebührenpflicht 32 6.9 Bargeldloses Zahlen 33 6.10 Echtzeitabrechnung von Parkgebühren bei Parkscheinautomaten 35 6.11 Parkgebührenhöhe 36 6.12 Differenzierungen in den Tarifen 36 6.13 Parkraumüberwachung 37 6.14 Optional: Veränderung der Bewohnerparkzonen 39 6.15 Übersicht der empfohlenen Maßnahmen 40

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Abbildungen 1 Parkgebühren in Innenstädten 6 2 Mindestparkdauer und Mindestparkgebühren in Innenstädten 8 3 Auslastung des Parkraums 9 4 Anteil der Schwarzparker 10 5 Tagesganglinie Dreieckiger Parkplatz Neustädtischer Markt 11 6 Tagesganglinie Parkplatz zwischen Neustädtischer Markt und Molkenmarkt 12 7 Tagesganglinie Parkplatz Pauli Kirchplatz 13 8 Anzahl gebührenpflichtiger Parkplätze 17 9 Anteil des gebührenpflichtigen Parkens von 8.00 bis 18.00 Uhr 18 10 Parkscheinautomatendichte im Städtevergleich 20 11 Falschparkeranteil und Überwachungsleistung am Tag 22 12 Eingesetztes Personal (Vollzeitkräfte Außendienst) zur Parkraumüberwachung im Städtevergleich 23 13 Ausgestellte Verwarnungen je Überwachungskraft und Jahr im Städtevergleich 23 14 Verwarnungen je Parkstand und Jahr im Städtevergleich 24 15 Einnahmen aus der Parkraumüberwachung je Überwachungskraft und Jahr im Städtevergleich 25 16 neues Verkehrszeichen Parkraumbewirtschaftungszone 27 17 Belegung Parkdeck St. Annen Galerie am 08.10.09 um 15.00 Uhr 28 18 Rubbelparkschein aus Meschede 32

Tabellen 1 Parkraumbilanz 2001 – 2007 5 2 Anteil Bewohnerfahrzeuge und Schwarzparker in v.H. 11 3 Kennwerte der Parkplätze 14 4 Parkdauerklassen I 15 5 Parkdauerklassen II 15 6 Jährliche Einnahmen durch Parkgebühren 16 7 Bewohner- und Gewerbeparkausweise (Stand: 10.09.2007) 19 8 Kosten pro Parkscheinautomat 21 9 Parkscheinautomaten mit geringen Einnahmen (hochgerechnet) 21 10 Parkgebühren und Zeiten 28 11 Finanzielle Auswirkungen der "Brötchentaste" 29 12 Übersicht der Maßnahmen 40

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Planungsgruppe Nord

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1

1 Aufgabenstellung

Das Parkraumkonzept im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Brandenburg an der Havel wurde in der Stadtverordnetenversammlung am 27.08.2003 be- schlossen und hat sich grundsätzlich bewährt. Aufgrund der Fortentwicklung und zwischenzeitlichen Veränderungen im Bestand der Parkplätze, z.B. der Einweihung der Sankt Annen Galerie, ist eine Anpassung notwendig. Auch neue Möglichkeiten der flexiblen Gestaltung von Parkgebühren und der zeitlichen und räumlichen Staffelungen (z.B. die sogenannte „Brötchentaste“) und der Novellierung der Straßenverkehrsordnung 2009 sollen in der Aktualisierung des Parkraumkonzeptes einfließen. Das Untersuchungsgebiet entspricht dem des Verkehrsentwicklungsplanes. Im Detail sind folgende Aspekte zu betrachten:

Aktualisierung der Bestandsauflistung an Parkplätzen und der Bewirtschaftungsformen Die Bestandsauflistung der Parkplätze im Verkehrsentwicklungsplan wird aktualisiert. Die Aktualisierung erfolgt aufgrund aktueller Luftbilder und An- gaben der Stadt Brandenburg an der Havel. Es werden Anhand der Unter- lagen der Verwaltung die Art der Bewirtschaftung mit dem aktuellen Stand dargestellt. Eine Bestandsaufnahme vor Ort erfolgt durch die Stadt. Die Er- gebnisse werden sowohl in Tabellen als auch Karten dargestellt.

Darstellung der Parkgebühreneinnahmen Auf der Grundlage der Unterlagen der Verwaltung erfolgt eine Darstellung der Einnahmen durch Parkgebühren über einen noch festzulegenden Zeit- raum (z.B. Tag, Woche, Monat etc.). Die Darstellung erfolgt sowohl pro Automat als auch pro Parkplatz. Hierdurch kann die Wirtschaftlichkeit der Bewirtschaftungsformen bewertet werden.

Empfehlungen zur Einrichtung von Liefer- bzw. Ladezonen Auf der Grundlage der Anforderungen aus Wirtschaft, Handel und Gewerbe werden Empfehlungen zu Liefer- bzw. Ladezonen erstellt.

Empfehlungen zur „Brötchentaste“ Durch die Novellierung des § 6a Abs. 6 StVG im Jahre 2004 können die Kommunen die Parkgebühren, die zeitliche und räumliche Staffelung der Gebührenhöhe und der Parkhöchstdauer flexibler gestalten. Insbesondere besteht die Möglichkeit, eine sogenannte „Brötchentaste“ einzuführen. Die Erfahrungen anderer Städte mit der „Brötchentaste“ und der aktuelle Diskussionsstand sollen dargestellt und Empfehlungen zu einer Einführung in Brandenburg an der Havel gegeben werden.

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Empfehlungen zur Anpassung der Bewirtschaftung Das Parkraumkonzept entsprechend dem Verkehrsentwicklungsplan soll auf der Grundlage der Bestandserhebung und Analyse den aktuellen Erforder- nissen angepasst werden. Die Darstellung erfolgt sowohl in Tabellen als auch in Karten.

2 VEP 2003 und dessen Umsetzung

2.1 Parkraumkonzeption 2003

In Verkehrsentwicklungsplan 2003 wurden folgende Ziele der Parkraum- konzeption benannt: „Dem Umgang mit ruhendem Verkehr liegen folgende Ziele zugrunde: 1. Sparsamer Umgang mit Flächen 2. Minimierung des mit Parken verbundenen Verkehrs. 3. Bewohnern sollte, soweit möglich, ein Parkplatz in der Nähe ihrer Wohnung bereitgestellt werden. 4. Gewerbetreibende und Handwerker sollen am Einsatzort parken können. 5. Der Lieferverkehr muss im vollen Umfang gewährleistet werden. 6. Parkplätze für den Kunden- und Erledigungsverkehr sollten von der Er- schließung her stadtverträglich angeordnet sein. (Diese Parkplätze erzeugen den meisten Verkehr) 7. Berufspendlern können durchaus weitere Fußwege vom / zum Parkplatz zugemutet werden, als dem Kunden- und Erledigungsverkehr. 8. Behinderten sollen an allen Zielen Parkplätze freigehalten werden. 9. Der Parkraum sollte so angeordnet und gestaltet werden, das keine Konflikte mit anderen Nutzungen entstehen, insbesondere Fußgängern und Radfahrern.“ Aus diesen formulierten Zielen wurden Grundprinzipien für die Parkraum- organisation abgeleitet: „Das Parkraumkonzept umfasst Bereiche, in denen konkurrierende Nutzungen auftreten. Es basiert auf folgenden Grundprinzipien

„ Mehrfachnutzung des öffentlichen Parkraums

Die Mehrfachnutzung des öffentlichen Parkraums ist das Grundprinzip wirt- schaftlichen Umgangs mit knappen innerstädtischen Flächen. Nach der Landesbauordnung müssen für jedes Bauprojekt die notwendigen Stellplätze

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3 nachgewiesen werden. Dies führt in der Regel dazu, dass diese Stellplätze auch nur von Besuchern dieses Gebäudes genutzt werden und außerhalb der spezifischen Nutzungszeiten leer stehen.

Eine Mehrfachnutzung setzt allerdings voraus, dass nur noch bedingt private Stellplätze geschaffen werden bzw. diese einer öffentlichen Bewirtschaftung unterliegen. Rechtliches Instrumentarium hierfür sind Beschränkungszonen im Rahmen einer kommunalen Stellplatzsatzung oder entsprechend eines Bebauungsplanes.

„ Stadtverträglichkeit der Parkplätze

Die Lage und die Bewirtschaftungsform von Parkplätzen wirken sich ver- kehrslenkend und verkehrserzeugend aus. Beispielsweise sind Kunden- parkplätze mit Parkzeitbeschränkung äußerst kontraproduktiv, wenn sie in sensiblen Bereichen liegen oder die Erschließung durch sensible Bereiche erfolgt. Die Wechselwirkung zwischen Stell- und Parkplatzangebot und dem induzierten Verkehr muss für jeden Standort beachtet und abgewogen werden.

„ Flächendeckende Überwachung des ruhenden Verkehrs

Eine Überwachung des ruhenden Verkehrs ist bei jeder Form der Bewirt- schaftung und gerade bei zunehmender Parkraumknappheit notwendig. Sie stellt sicher, dass die beabsichtigten verkehrslenkenden Effekte nicht unterlaufen werden.

„ Einheitliche, überschaubare und flächendeckende Bewirtschaftungsformen

Eine kleinräumliche Mischung der Bewirtschaftungsformen, z.B. mit Park- scheinautomat und Parkscheibe, hätte zur Folge, dass zahlreiche Nutzer zunächst versuchen würden, einen der gebührenfreien Parkplätze mit Parkscheibe zu finden. Das Resultat wäre ein erhöhter Parksuchverkehr. Den gleichen Effekt haben unbewirtschaftete Parkplätze, selbst in sehr ge- ringer Zahl. Die Bewirtschaftung soll daher flächendeckend erfolgen.

„ Aktivierung von Parkraumreserven durch Parkzeitbegrenzung

Durch die Einführung einer Parkzeitbegrenzung von Parkplätzen, kann ein deutlich höherer Umschlag erzielt werden. Erfahrungen zeigen eine Erhö- hung um den Faktor 4 bis 7. Die Form der Bewirtschaftung, ob durch Parkgebührenpflicht oder Parkscheibe, ist dabei zunächst nachrangig. Allerdings ist bei Parkgebührenpflicht gegenüber der Parkscheibe sowohl die Regelkonformität wesentlich größer als auch die Überwachung deutlich einfacher.“

Insgesamt wurden im Untersuchungsgebiet im Jahre 2001 im Bestand 6.960 öffentliche und öffentlich zugängliche Parkplätze einschließlich Sonder- parkplätze (Taxi, Behinderte) ermittelt. Hinzu kamen etwa 580 Parkplätze auf Brachflächen.

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4 2.2 Umsetzung

Die beschlossenen Planungen zur Parkraumkonzeption sind weitgehend um- gesetzt worden. In Karte 1 sind die derzeitigen Parkraumregelungen im Untersuchungsgebiet dargestellt. Entgegen der damaligen Empfehlungen wurden allerdings keine gebührenpflichtigen Kurzparkplätze eingerichtet. Bei allen gebührenpflichtigen Parkplätzen gibt es keine Parkzeitbegrenzung. In der ursprünglichen Konzeption war eine Kombination von gebühren- pflichtigen Kurz- und Langzeitparken1 vorgesehen.

Die flächenmäßige Ausdehnung der Gebührenbereiche ist geringer als ge- plant. Erwähnenswert ist hier die Sankt-Annen-Straße, die Paulinerstraße zwischen Abtstraße und Neustädtischer Heidestraße und Bereiche des Neustädtischen Marktes. Für diesen war zur Zeit der Aufstellung des Ver- kehrsentwicklungsplanes noch eine Bebauung vorgesehen. Bei der Paulinierstraße betrifft dies z.B. sieben Parkplätze gegenüber dem Pauli Kirchplatz. Teilweise wurden die schon aufgestellten Parkscheinautomaten wieder de- montiert wie beispielsweise in der Sankt-Annen-Straße. Der Parkscheinauto- mat bediente lediglich vier Parkplätze. Die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Automatenstandorte stellt ein durchaus zu diskutierendes Problem dar. Der Ansatz der Stadt Brandenburg, lediglich an „wirtschaftlichen Standorten“ Parkscheinautomaten aufzustellen, dürfte in Deutschland einmalig sein, ist allerdings aus den genannten Gründen nachvollziehbar. Negative Auswir- kungen sind nach erstem Augenschein nicht feststellbar. Die Zahl der öffentlichen und öffentlich zugänglichen Parkplätze im Unter- suchungsgebiet hat sich innerhalb von sechs Jahren deutlich erhöht:

1 Siehe hierzu auch Kapitel „Parkzeitbeschränkungen und Gebührenpflicht“ ab Seite 32

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5 ƒ Tabelle 1: Parkraumbilanz 2001 – 2007 Straße / Abschnitt Parkplatz Summe öffentliche bzw. öffentlich zugängliche Parkplätze (ohne Brachen) o. Dauerparken Einschränkung Kurzparken mit Parkscheibe gebührenpfl. mit Parkschein Anwohner-bevorrechtigung Taxi Behindertenparken private, aber öffentlich zugängliche Parkplätze

2001 2007 2001 2007 2001 2007 2001 2007 2001 2007 2001 2007 2001 2007 2001 2007

Dom 267 475 267 255 0 50 0 0 0 31 0 0 0 0 sind tlw. 139

Altstadt 2.721 3.831 2.056 1.329 214 487 266 762 142 67 5 13 38 66 in anderen 1.107

Neustadt 3.202 5.247 2.182 1.988 389 719 506 586 85 246 8 20 32 86 Kategorien 1.602

BRB Nord 568 960 541 548 21 17 0 0 0 23 2 0 4 8 enthalten 364

Summe 6.758 10.513 5.046 4.120 624 1.273 772 1.348 227 367 15 33 74 94 1.966

Differenz 3.755 -926 649 576 140 18 20 1.966

Teilweise ist die Erhöhung durch eine andere Systematik der Bestandsauf- nahme erfolgt, zum anderen Teil aber auch durch einen Zuwachs von Park- plätzen. Neben privaten Stellplätzen, die öffentlich zugänglich sind wie z.B. die Parkplätze bei Einkaufsmärkten sind dies auch neugeschaffene öffentliche Parkplätze wie an der Magdeburger Straße / Vereinsstraße (155 Parkplätze). Weiter wurden im Jahre 2004 drei zentrale neue Parkplätze geschaffen (Neustädtischer Markt, St.-Annen-Straße und Hauptstraße) mit insgesamt etwa 140 Parkplätzen2, die nicht der Gebührenpflicht unterliegen.

3 Parkraumbewirtschaftung in anderen Städten

In fast allen Städten wird in irgend einer Form eine Parkraumbewirtschaftung durchgeführt. Ausnahmen wie in Bergkamen, wo überhaupt keine Bewirt- schaftung stattfindet, dürften nur sehr wenige zu finden sein, weil es in inner- städtischen Bereichen durch die Nutzungsüberlagerungen immer ein Defizit an Parkraum geben wird. Unterschiedlich sind hingegen die Modalitäten der Bewirtschaftung, wobei sich im überwiegenden Teil der größeren Städte die Erhebung von Parkge- bühren und verschiedene Formen des Bewohnerparkbevorrechtigung etabliert haben.

2 Neustädtischer Markt mit 50 Parkplätzen, St.-Annen-Straße mit 68 Parkplätzen und Hauptstraße mit 20 Parkplätzen

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6 Bei der Höhe der Parkgebühren steht die Stadt Brandenburg an der Havel am unteren Ende der vergleichbaren Städte.

ƒ Abbildung 1: Parkgebühren in Innenstädten

Städte

Dresden Tagesticket ab 4Std Leipzig Chemnitz

Kassel Höchstparkdauer 3Std Gera

Cottbus Höchstparkdauer 3Std Jena

Zwickau Tagesticket ab 3Std

Marburg Höchstparkdauer 2Std Neumünster 1 Stunde Lüdenscheid Castrop Rauxel 2 Stunden Dessau 3 Stunden Arnsberg Viersen 4 Stunden Rheine 5 Stunden Bocholt Gießen Brandenburg Celle Norderstedt Bamberg Plauen

Stralsund Höchstparkdauer 3Std

Gotha Höchstparkdauer 2Std Eisenach Oranienburg Strausberg

0246810 Parkgebühren in €uro

In Abbildung 1 sind Parkgebühren verschiedener Innenstädte (jeweils die zen- trale Zone) für die erste und die folgenden bis maximal zur fünften Stunde dargestellt. Kürzere bzw. längere Parkzeiten können hierbei durchaus möglich sein. Untersucht wurden sowohl ostdeutsche Städte wie auch Städte mit ähnlichen Einwohnerzahlen wie Brandenburg an der Havel. In der Grafik sind die Städte nach Einwohnerzahlen absteigend angeordnet.

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7 Mehrere Städte haben Parkhöchstdauern. Gotha und Marburg legen diese mit zwei Stunden fest. Kassel, und begrenzen die Parkzeit auf drei Stunden. Tagestickets gibt es für den Innenstadtbereich nur in zwei Städten. In Dresden gibt es ab der vierten Stunde ein Tagesticket für 6 €, in Zwickau ab der dritten Stunde für 8€. Einige Städte haben auch die sogenannte „Brötchentaste“. In Lüdenscheid, Castrop Rauxel, Dessau und Viersen ist kostenloses Parken 15 Minuten lang möglich. In Kassel besteht die Möglichkeit in einem eingeschränkten Gebiet 30 Minuten lang kostenfrei zu parken. In der Regel haben die Städte entsprechend der Parkdauer linear steigende Parkgebühren. Auch ohne „Brötchentaste“ weisen die Parkgebühren mancher Städte keine lineare Steigerung auf.

ƒ In Leipzig kostet beispielsweise die erste Stunde 1 Euro, die zweite Stunde 1,50 Euro und die dritte dann wieder 1 Euro Parkgebühr.

ƒ In Cottbus kostet die erste Stunde 0,60 Euro, die zweite Stunde Parken 1,40 Euro, ab der dritten Stunde dann jeweils 1,00 Euro. In Arnsberg kostet die erste Stunde 0,80 Euro, jede weitere 1,20 Euro.

ƒ In Potsdam kostet jede Stunde Parken einen Euro, nur in der fünften Stunde muss man 1,50 Euro bezahlen. Brandenburg an der Havel liegt mit den geforderten Parkraumgebühren von 0,25€ für eine ½ Stunde insgesamt am unteren Ende der betrachteten Städte. In Abbildung 2 auf Seite 8 ist die Mindestparkdauer in den beispielhaften Städten dargestellt. Hier variieren die Städte zwischen 10 Minuten in Celle und Rostock mit einer Stunde und zwei Euro Parkgebühr.

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8 ƒ Abbildung 2: Mindestparkdauer und Mindestparkgebühren in Innenstädten

Städte

Dresden 0,50€ Leipzig 0,50€ Chemnitz 0,50€ Magdeburg 0,50€ Rostock 2,00€ Kassel 0,50€ Potsdam 0,50€ Gera 0,50€ Cottbus 0,20€ Jena 0,50€ Zwickau 0,50€ Marburg 0,60€ Neumünster 0,25€ Lüdenscheid Brötchentaste Castrop Rauxel Brötchentaste Dessau Brötchentaste Arnsberg 0,20€ Viersen Brötchentaste Rheine 0,20€ Bocholt 0,20€ Gießen 0,50€ Brandenburg 0,25€ Celle 0,25€ Norderstedt 0,50€ Bamberg 0,50€ Plauen 0,25€ Stralsund 0,20€ Gotha 0,50€ Wismar 0,50€ Eisenach 0,30€ Oranienburg 0,25€ Strausberg 0,25€

0 10203040506070

Mindestparkdauer in Min.

4 Parkraumerhebung 2007

Von der Stadtverwaltung wurden mehrere Untersuchungen zum Parkverhal- ten durchgeführt:

ƒ Stichprobenartige Ermittlung von Schwarzparkern (Fahrzeuge ohne Park- schein)

ƒ Belegungsuntersuchung auf drei Parkplätzen

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9 Auf drei Parkplätzen wurden im Jahre 2007 Untersuchungen zum Park- verhalten durchgeführt: - Dreieckiger Parkplatz Neustädtischer Markt - Parkplatz zwischen Neustädtischem Markt und Molkenmarkt - Parkplatz Pauli Kirchplatz Es wurde bei den Parkplätzen der Bereich erfasst, wo an Zu- und Aus- fahrten eine Kennzeichenerfassung möglich war. Hierdurch konnte die Parkdauer ermittelt werden.

4.1 Ermittlung der Schwarzparker

Am 30.11.2007 wurde von der Stadtverwaltung in ausgesuchten Straßenab- schnitten in der Zeit von 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr die Zahl der abgestellten Fahrzeuge und die Regelkonformität bezüglich der Benutzung eines Park- scheins überprüft.

ƒ Abbildung 3: Auslastung des Parkraums

100%

90%

80%

70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0% Abtstraße Markt Trauerberg Kirchplatz Kirchplatz Am Salzhof Sankt-Pauli- Sankt-Pauli- Durchschnitt Lindenstraße Paulinerstraße Neustädtischer Steinstraße Süd Steinstraße Nord Johanniskirchplatz

Zwar wurden nur stichprobenartige Erhebungen durchgeführt, diese geben allerdings in Bezug auf die Schwarzparker eine Tendenz wieder, die auch durch andere Untersuchungen bestätigt werden.

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10 In der Abbildung 2 sind unter Schwarzparker lediglich diejenigen Fahrzeuge zu verstehen, die ohne Parkschein angetroffen wurden. Fahrzeuge, deren Parkschein abgelaufen war, sind nicht erfasst worden, so dass der tatsächliche Anteil der Schwarzparker höher liegt. Unter „Bewohner“ sind auch Fahrzeuge mit anderen Legitimationen wie z. B. Handwerker zusammen gefasst.

ƒ Abbildung 4: Anteil der Schwarzparker

mit Parkschein Bewohner Schwarzparker

100%

90%

80%

70%

60%

50%

40%

30%

20%

10%

0% Abtstraße Markt Kirchplatz Kirchplatz Trauerberg Am Salzhof Sankt-Pauli- Sankt-Pauli- Durchschnitt Lindenstraße Paulinerstraße Neustädtischer Steinstraße Süd Steinstraße Steinstraße Nord Steinstraße Johanniskirchplatz

Insgesamt wurde ein durchschnittlicher Anteil von 20% an Fahrzeugen ohne Parkschein festgestellt.

4.2 Dreieckiger Parkplatz Neustädtischer Markt

Die dort parkenden Fahrzeuge sind durch eine Zu- bzw. Abfahrt eindeutig erfassbar. Insgesamt hat der Parkplatz eine Kapazität von 36 Parkplätzen bei einer Maximalbelegung mit 34 Fahrzeugen um 10.05 Uhr. Die nachfolgende Abbildung zeigt die Belegung des Parkplatzes jeweils in 5-Minuten- Intervallen.

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11 ƒ Abbildung 5: Tagesganglinie Dreieckiger Parkplatz Neustädtischer Markt

Dreieckiger Parkplatz Neustädtischer Markt

40

35

30

25

20

15

10

5

0

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 00 0 3 8 83 90 930 13 530 1000 10 1100 1 12 1230 1300 1330 14 1430 150 1 160 1630 1700 17 180

Die durchschnittliche Parkzeit beträgt 96 Minuten, insgesamt gab es 140 Parkvorgänge. Stichprobenartig wurde auf diesem Parkplatz bei fünf Kon- trollgängen die Anzahl der Bewohner bzw. Schwarzparker ermittelt.

ƒ Tabelle 2: Anteil Bewohnerfahrzeuge und Schwarzparker in v.H.

Pkw mit Parkschein 68

Pkw mit Bewohnerparkausweis 10

Schwarzparker 22

Sonstige Befreiung 0

4.3 Parkplatz zwischen Neustädtischem Markt und Molkenmarkt

Als weiterer Parkplatz wurde der durch Parkscheibe und mit Kurzparken ge- regelte Parkplatz zwischen dem Neustädtischen Markt und dem Molkenmarkt untersucht. Insgesamt hat der Parkplatz eine Kapazität von 50 Plätzen (inklusive 2 Behin- dertenparkplätze), es befanden sich teilweise deutlich mehr Fahrzeuge auf dem Parkplatz. Insgesamt wurden 530 verschiedene Fahrzeuge erfasst. Davon haben 129 Fahrzeuge keinen Parkplatz gefunden und den Parkplatz nach er- folgloser Suche wieder verlassen. Dies entspricht einem Anteil von 24 % er-

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12 folglosem Parksuchverkehr. In der folgenden Abbildung und Auswertung sind lediglich diejenigen Fahrzeuge beachtet worden, die tatsächlich dort geparkt haben. Als parkende Fahrzeuge wurden diejenigen definiert, die sich länger als 3 Minuten auf dem Platz aufhielten. Dies entspricht der Definition ent- sprechend § 12 Abs. 2 StVO: “ Wer sein Fahrzeug verlässt oder länger als drei Minuten hält, der parkt.“

ƒ Abbildung 6: Tagesganglinie Parkplatz zwischen Neustädtischer Markt und Molkenmarkt

Parkplatz zwischen Neustädtischen Markt und Molkenmarkt

70

60

50

40

30

20

10

0

0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 3 3 00 8 8 90 93 000 33 50 730 1 103 110 1130 1200 123 1300 1 1400 1430 1 15 16 163 170 1 180

Die durchschnittliche Parkzeit betrug 69 Minuten, wobei 57 Fahrzeuge, das ist ein Anteil von 14% aller parkenden, die maximale Parkzeit von 120 Minuten z. T. deutlich überschritten. Von dem Erfassungspersonal wurden während der Kennzeichenerfassung sowohl das Umstellen der Parkscheibe als auch das Versetzen der Fahrzeuge beobachtet.

4.4 Parkplatz Pauli-Kirchplatz

Auf dem Parkplatz sind insgesamt 48 gebührenpflichtige Parkplätze und zwei Parkplätze für Behinderte.

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13 ƒ Abbildung 7: Tagesganglinie Parkplatz Pauli Kirchplatz

Pauli-Kirchplatz

35

30

25

20

15

10

5

0 800 830 900 930 1000 1030 1100 1130 1200 1230 1300 1330 1400 1430 1500 1530 1600 1630 1700 1730 1800

Über den gesamten Untersuchungszeitraum waren Parkplatzkapazitäten frei. Die Maximalbelegung lag bei 33 Fahrzeugen und damit bei einer Auslastung von bis zu 66%. Die durchschnittliche Parkdauer betrug 105 Minuten. 15% der Fahrzeuge parkten länger als 202 Minuten, zwei Fahrzeuge standen über den gesamten Erhebungszeitraum von 10 Stunden dort. Insgesamt wurde eine Parkzeit von 221 Stunden während der gebühren- pflichtigen Zeit geparkt. Dies würde Einnahmen von etwa 110 Euro ent- sprechen. Tatsächlich wurden in den beiden Parkscheinautomaten nur 72,10 Euro an dem Untersuchungstag eingenommen. Da Handwerker mit entsprechender Berechtigung kostenfrei parken können, ist eine eindeutige Bestimmung der Schwarzparker nur bedingt möglich. Allerdings dürfte aus der Lage des Parkplatzes der Anteil dieser Nutzergruppe relativ gering sein. Insgesamt fanden 126 Parkvorgänge statt, ausgegeben wurden an diesem Tag allerdings 194 Parkscheine. Dies deutet darauf hin, dass eine nicht unerheb- liche Anzahl von Parkscheinen für Straßenabschnitte außerhalb des Pauli- Kirchplatzes gezogen wurden.

4.5 Zusammenfassende Bewertung

Die Schwarzparkeranteile mit etwa 20% dürften, obwohl die Erhebung nur stichprobenartig durchgeführt wurde, eine für die Stadt Brandenburg an der Havel realistische Größenordnung sein. Hierbei sind allerdings nur diejenigen Fahrzeuge erfasst worden, die ohne Parkschein abgestellt waren. Die Über- schreitung der Parkhöchstdauer, Parken in eingeschränktem oder sonstiges unerlaubtes Parken führt zu einer weiteren Erhöhung des Falschparkeranteils.

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14 Die Nutzung der einzelnen Parkplatzstandorte hängt natürlich von ihrer Lage in der Stadt ab. Der Parkplatz am Pauli-Kirchplatz wird mehr für länger- fristiges Parken genutzt, im Gegensatz zu den beiden anderen untersuchten Parkplatzstandorten, die sich durch eine kürzere Parkdauer auszeichnen.

Der Parkplatz zwischen Neustädtischem Markt und Molkenmarkt hat durch eine Bewirtschaftungsform mit Parkscheibe eine Sonderstellung. Da an dieser zentralen Stelle keine Gebühren erhoben werden, versuchen viele Kraftfahrer, dort zuerst einmal einen Parkplatz zu finden. Dies verursacht somit uner- wünschten Parksuchverkehr. Der Anteil, der sich nicht an die vorgeschriebene Parkhöchstdauer hält, beträgt 14%.

ƒ Tabelle 3: Kennwerte der Parkplätze

Dreieckiger Park- Parkplatz Pauli Kirchplatz platz Neustädt- zwischen ischer Markt Neustädt. Markt und Molkenmarkt [3]

Anzahl Parkplätze 36 50 50

davon für Behinderte 2 2

Bewirtschaftungsform Gebührenpflicht Parkscheibe Gebührenpflicht

Parkhöchstdauer nein 2 Stunden Nein

Ø Parkdauer in min 96 69 105

85% - Parkdauer in min [4] 224 117 202

Max. Auslastung abs. 34 60 33

Max. Auslastung in v.H. 94,4 120,0 66,0

Ø Auslastung von 8.00 Uhr bis 62,1 91,8 44,2 18.00 Uhr in v.H.

Insgesamt parkende 140 401 126 Fahrzeuge

Umschlag [5] 3,9 8,0 2,5

Eine maximale Auslastung über 100% bedeutet, dass auf Flächen geparkt wird, die nicht dafür vorgesehen sind.

3 Es wurden nur diejenigen Fahrzeuge berücksichtigt, die tatsächlich dort parkten. Als parkende Fahrzeuge wurden diejenigen definiert, die sich länger als 3 Minuten auf dem Platz aufhielten. Dies entspricht der Definition entsprechend § 12 Abs. 2 StVO:“ Wer sein Fahrzeug verlässt oder länger als drei Minuten hält, der parkt.“ 4 Parkdauer, die 85% der abgestellten Fahrzeuge unterschreiten 5 Gesamtzahl der parkenden Fahrzeuge durch Anzahl Parkplätze

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15 ƒ Tabelle 4: Parkdauerklassen I

Dreieckiger Parkpl. Parkpl. zw. Pauli Kirchplatz Neustädt. Markt Neustädt. Markt und Molkenm.

bis einschließlich abs. in v.H. abs. in v.H. abs. in v.H. (kummuliert)

15 Minuten 27 19 51 13 26 21

30 Minuten 48 34 139 35 48 38

1 Stunde 77 55 236 59 68 54

2 Stunden 102 73 344 86 94 75

4 Stunden 122 87 391 98 111 88

10 Stunden und mehr 140 100 401 100 126 100

ƒ Tabelle 5: Parkdauerklassen II

Dreieckiger Parkpl. Parkpl. zw. Pauli Kirchplatz Neustädt. Markt Neustädt. Markt und Molkenm.

über einschließlich abs. in v.H. abs. in v.H. abs. in v.H. (kummuliert)

15 Minuten 113 81 350 87 100 79

30 Minuten 92 66 262 65 78 62

1 Stunde 63 45 165 41 58 46

2 Stunden 38 27 57 14 32 25

4 Stunden 18 13 10 2 15 12

10 Stunden 1 1 0 0 2 2

Anscheinend führt die Parkzeitbegrenzung auf dem Parkplatz zwischen Neustädtischem Markt und Molkenmarkt dazu, dass die Parkzeiten schon deutlich geringer und der Umschlag höher sind als auf den beiden anderen Parkplätzen. Die Gebührenfreiheit sorgt für eine hohe Auslastung und auch für einen nicht unerheblichen „erfolglosen“ Parksuchverkehr. Der Parkplatz auf dem Pauli-Kirchplatz hat bei einer durchschnittlichen Aus- lastung von 44% während der Zeit der Gebührenpflicht jährliche Einnahmen von etwa 18.500 € im Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Der Verzicht auf die Gebührenerhebung auf dem zentralen Neustädtischen Markt mit einer

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16 Auslastung von in Durchschnitt von 92% bedeutet somit Einnahmenverluste von etwa 38.000 € im Jahr6.

5 Kennwerte der Parkraumregelung

5.1 Parkgebühreneinnahmen

Für die Jahre ab 2003 liegen detaillierte Auswertungen der Gebührenein- nahmen für die einzelnen Parkscheinautomaten vor. Die Einnahmen schwan- ken zwischen 213.000 und knapp 260.000 Euro.

ƒ Tabelle 6: Jährliche Einnahmen durch Parkgebühren7

Jahr Gebühreneinnahme in Euro

2003 259.167

2004 213.261

2005 226.445

2006 230.942

2007 250.810

Die Höhe der Parkgebühren ist in der Parkgebührenordnung8 von 2001 fest- gesetzt, die zum 01.01.2002 in Kraft trat: ƒ 0,25 € je angefangene halbe Stunde für den Innenstadtbereich, begrenzt durch den Stadtring mit einschließlich folgenden Straßen: - Geschwister-Scholl-Straße - Zanderstraße - Fontanestraße - Willi-Sänger-Straße - Brielower Straße bis Gerostraße - Gerostraße bis Ziegelstraße

6 Der Wert ist nur unter Vorbehalten zu ermitteln, weil bei einer Parkgebührenerhebung auf diesem Platz natürlich nicht mehr alle dorthin fahren und auf andere Parkplätze ausweichen. werden. Da allerdings auch in nächster Nähe gebührenfreie Parkplätze anzufinden sind (z.B. Sankt-Annen-Straße), sind die Einnahmeverluste nur bedingt quantifizierbar. 7 Für 2007 hochgerechnet 8 Stadt Brandenburg an der Havel; Gebührenordnung für Parkuhren und Parkscheinautomaten im Territorium der Stadt Brandenburg an der Havel (Parkgebührenordnung) vom 30.11.2001 (ABl. Nr. 18 vom 06.12.2001)

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17 - Ziegelstraße - Mühlentorstraße ab Ziegelstraße - Grillendamm, Domlinden, Mühlendamm, Neustädtische Wassertor- straße - St.-Annen-Straße. ƒ 0,25 € je angefangene halbe Stunde, für jede weitere Stunde 0,25 € für die öffentlichen P & R Parkplätze Am Nicolaiplatz (Gelände der Stadt- verwaltung) und Trauerberg.

Während dieser Zeit hat sich die Zahl der gebührenpflichtigen Parkplätze verändert:

ƒ Abbildung 8: Anzahl gebührenpflichtiger Parkplätze

1.200

1.000

800

600

400

200

0 2003 2004 2005 2006 2007 I-2007

Während eines Jahres kann die Zahl der gebührenpflichtigen Parkplätze durchaus wegen Baustellen oder anderer Maßnahmen schwanken. Beispiels- weise wurden im Jahre 2004 über Ostern für einen Monat in der Stadt keine Parkgebühren erhoben. Die durchschnittlichen Einnahmen pro Parkscheinautomat im Jahre 2007 liegen hochgerechnet bei knapp 7.000 Euro, die Einnahmen pro gebühren- pflichtigen Parkplatz bei durchschnittlich etwa 257 Euro. In Karte 2 sind sowohl die Einnahmen der Parkscheinautomaten wie auch pro Parkplatz dar- gestellt.

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18 ƒ Abbildung 9: Anteil des gebührenpflichtigen Parkens von 8.00 bis 18.00 Uhr

25%

20%

15%

10%

5%

0% 2003 2004 2005 2006 I-2007 2007

Der Anteil gebührenpflichtigen Parkens in der Zeit der Gebührenpflicht liegt derzeit bei 16%. Dieser Wert bedeutet, dass von den durchschnittlich 10 Stunden Gebührenpflicht am Tag nur 16%, das sind etwa 96 Minuten, Park- gebühren bezahlt werden. Dieser Wert ist gering und kann vielfältige Gründe haben wie beispielsweise:

ƒ es stehen genügend freie Parkplätze zur Verfügung

ƒ die Parkplätze werden zum überwiegenden Teil von Fahrzeugen mit Ge- bührenbefreiung beparkt (Anwohner, Handwerker etc.)

ƒ es gibt einen hohen Anteil Schwarzparker

ƒ es stehen in nächster Nähe gebührenfreie Parkplätze zu Verfügung.

5.2 Bewohner- und Sonderparkausweise

In Karte 3 sind die einzelnen Bewohnerparkzonen dargestellt. Insgesamt wurden in der Stadt etwa 1.070 räumlich bezogene Sonder- oder Bewohner- parkausweise ausgegeben:

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19 ƒ Tabelle 7: Bewohner- und Gewerbeparkausweise (Stand: 10.09.2007)

Zone Bewohnerpark- Gewerbe- zusammen ausweis parkausweis

A 78 6 84

B 186 16 202

C 115 7 122

D 41 1 42

E 96 8 104

F 172 12 184

G 56 56

H 96 96

M 69 69

Zusammen 909 50 959

An Sonderausweisen wurden, neben den Gewerbeparkausweisen, noch Aus- weise an Handwerker, Klinikum und soziale Dienste vergeben, insgesamt am Stichtag 10.09.07 eine Anzahl von 168 Sonderausweisen.

5.3 Parkscheinautomatendichte

Ein wesentlicher Indikator für den Komfort, aber auch für ein regelkonformes Parken ist die Parkscheinautomatendichte bei straßenseitigem Längsparken. Mit 18 gebührenpflichtigen Parkplätzen pro Parkscheinautomat hat Branden- burg im Vergleich zu anderen Städten einen sehr guten Wert.

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20 ƒ Abbildung 10: Parkscheinautomatendichte im Städtevergleich9

45 40 40 35 30 30 23 22 25 22 21 19 20 18 18

15 11 10 5 0 Köln Aachen Cottbus Koblenz Meschede Weißenfels Wiesbadem Durchschnitt Brandenburg

Eine hohe Parkscheinautomatendichte führt natürlich andererseits zu ge- ringeren Einnahmen pro Parkscheinautomat und damit zu einer geringeren Wirtschaftlichkeit. Andererseits, das haben Untersuchungen gezeigt, sinkt mit einer höheren Automatendichte auch der Anteil von Schwarzparkern. Bei dem Parameter Parkscheinautomatendichte muss allerdings bedacht werden, das bei Bereichen mit Schrägparkplätzen die Dichte auch wesentlich höher sein kann ohne das die Bedienqualität nachlässt. Entscheidend ist natürlich die Wegelänge zum Automaten.

5.4 Kosten der Bewirtschaftung

Bei der Kostenberechnung wurde davon ausgegangen, dass die Aufstellen eines Parkscheinautomaten einschließlich Installation im Durchschnitt 4.400 Euro beträgt. Neben der Anschaffung gibt es noch laufende Kosten des Betriebes. In der folgenden Modellrechnung für einen Parkscheinautomaten sind folgende An- nahmen getroffen

ƒ Anschaffung eines Automaten einschließlich Installation: 4.400 Euro

ƒ Verzinsung 6 v.H. p.a.

ƒ Abschreibung auf 10 Jahre

ƒ Betriebskosten pro Jahr: Wartung, Leerung, Zählung, aussortieren von Falschgeld, Strom, Material etc. 130 Euro p.a.

9 Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirt- schaftung. Bergisch Gladbach 2006, S. 65 und eigene Berechnungen

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21

ƒ Tabelle 8: Kosten pro Parkscheinautomat

Titel x Betrag in €

Anschaffung und Installation 4.400,00

Verzinsung x v.H. pro a 6 264,00

Abschreibung auf x Jahre 10 440,00

Fixkosten pro Jahr 704,00

Betriebskosten pro Jahr 130,45

Kosten pro Jahr 834,45

Es gibt in Brandenburg noch einen Parkscheinautomaten, der deutlich unter- halb dieser Wirtschaftlichkeitsgrenze liegt.

ƒ Tabelle 9: Parkscheinautomaten mit geringen Einnahmen (hochgerechnet)

PSA-Nr. Standort Einnahmen 2007

1203 Abtstraße 573

2106 Bäckerstraße 1.819

2103 Rathenower Straße 1.943

P+R 4201 Trauerberg 1.962

1101 Neustädtische Heidestraße 2.044

5.5 Überwachung des ruhenden Verkehrs

Jede Verkehrsregelung muss auch überwacht werden, sonst ist der Regelungs- zweck in Frage gestellt. Mit elektronischen Überwachungsgeräten und Falschparkeranteilen von 20 - 30 % ergibt sich eine Überwachungsleistung von ca. 600 bis 900 Einzelkon- trollen pro Person und Tag10. Nicht berücksichtigt ist hierbei allerdings, dass häufig eine erhebliche Zeit für Kommunikationsaufwand mit den Falsch- parkern hinzukommt. Je geringer der Falschparkeranteil, um so höher ist auch die Überwachungs- leistung.

10 Bundesanstalt für Straßenwesen: Leitfaden Parkraumkonzepte, Heft V1. Bergisch Gladbach 1993, S. 100.

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22 ƒ Abbildung 11: Falschparkeranteil und Überwachungsleistung am Tag

Überwachungsleistung pro Tag

3.000

2.500

2.000

1.500

1.000

500

0 5% 10% 15% 20% 25% 30% PGN 2006

Wenn erst einmal ein geringer Falschparkeranteil erreicht ist, lässt sich dieser auch mit einem geringeren Personaleinsatz halten.

In der Stadt Brandenburg gibt es 15 Mitarbeiter im Außendienst, die aller- dings nur etwa 10% ihrer Arbeitszeit für die Überwachung des ruhenden Verkehrs verwenden. Das sind dann 1,5 Vollzeitkräfte bei etwa 3.180 bewirt- schafteten Parkplätzen. Die bewirtschafteten Parkplätze sind Kurzparkplätze mit Parkscheibe, gebührenpflichtige Parkplätze, Bewohnerparkplätze und reservierte Parkplätze für Behinderte oder Taxen. Nicht berücksichtigt sind hierbei andere Überwachungsmaßnahmen im ruhenden Verkehr wie Parken im 5-Meter Einmündungsbereich. Insgesamt werden pro Jahr etwa 245.000 Kontrollen (Parkscheine, Park- scheibe, Ausnahmegenehmigungen) durchgeführt, pro Mitarbeiter gerechnet auf 220 Arbeitstage finden somit 75 Kontrollen am Tag statt. Jährlich werden ca. 15.000 Verwarnungen erteilt nach dem Verwarnungs- grund Parken ohne Parkschein, ohne Parkscheibe oder überzogene Park- dauer. Die Mitarbeiter sind im Zwei-Schicht-System mit variablen Zeiten je nach den Schwerpunktaufgaben tätig. Samstagdienst wird ebenfalls durchgeführt.

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23 ƒ Abbildung 12: Eingesetztes Personal (Vollzeitkräfte Außendienst) zur Parkraumüber- wachung im Städtevergleich11

Überwachungskräfte je 100 Parkstände 1,20 1,10

1,00 0,80 0,80

0,60 0,40 0,38 0,40 0,30 0,30 0,20 0,20 0,20 0,10 Anzahl Vollzeit- Kräfte 0,05 0,00 Berlin Aachen Cottbus Weimar Koblenz Mittelwert Meschede Wiesbaden Weißenfels Brandenburg

In Durchschnitt der untersuchten Städte gibt es 0,38 Vollzeitkräfte pro 100 Parkstände zur Parkraumüberwachung. In Brandenburg ist der Personal- schlüssel mit 0,05 extrem niedrig.

ƒ Abbildung 13: Ausgestellte Verwarnungen je Überwachungskraft und Jahr im Städtever- gleich12

14000 12000 10860 12000 10000 10500 10000 8000 7005 6000 5000 3150 3460 4000 2000 1070 0 Berlin Aachen Cottbus Koblenz Mittelwert Meschede Wiesbaden Weißenfels Brandenburg

11 Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirt- schaftung. Bergisch Gladbach 2006, S. 21 und eigene Berechnungen 12 ebenda

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24 Demgegenüber sind die ausgestellten Verwarnung pro Überwachungskraft sogar überdurchschnittlich. Interessant ist, dass in Städten mit einem geringen Personalschlüssel die ausgestellten Verwarnungen besonders hoch sind. Sind nur wenige Überwachungskräfte im öffentlichen Raum sichtbar, ist der Falschparkeranteil hoch und Zahl der Verwarnungen pro Überwachungs- kraft ebenfalls entsprechend hoch.

ƒ Abbildung 14: Verwarnungen je Parkstand und Jahr im Städtevergleich13

45,0 38,5 40,0 35,0 33,0 30,0 28,3 25,0 25,0 22,8 18,9 20,0 13,2 15,0 11,2 10,8 10,0 4,7 5,0 1,8 0,0 Köln Berlin Aachen Cottbus Weimar Koblenz Mittelwert Meschede Wiesbaden Weißenfels Brandenburg

Durch den geringen Personalschlüssel ist insgesamt die Überwachung des ruhenden Verkehrs bei entsprechend hohen Falschparkeranteilen gering.

5.6 Einnahmen aus der Parkraumüberwachung

Die Überwachung von Parkraum bedarf sowohl im Innen- wie im Außendienst Personal. In der nachfolgenden Tabelle sind die Einnahmen aus Parkraumüberwachung je Überwachungskraft dargestellt. Die durchschnitt- lichen Einnahme je Überwachungskraft beträgt knapp 66.000 Euro. Bei einer hohen Zahl von Überwachungskräften reduziert sich natürlich die Einnahmen pro Überwachungskraft. Andererseits dürften aber auch zusätzliche Parkgebühreneinnahmen zu ver- zeichnen sein, wenn der Anteil der Schwarzparker kleiner wird.

13 ebenda, S. 22 und eigene Berechnungen

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25 ƒ Abbildung 15: Einnahmen aus der Parkraumüberwachung je Überwachungskraft und Jahr im Städtevergleich14

140.000 € 126.315 € 120.000 €

100.000 € 86.100 € 77.056 € 80.000 € 65.820 € 62.000 € 60.000 € 50.000 € 40.170 € 40.000 € 19.100 € 20.000 €

0 € Berlin Aachen Cottbus Koblenz Mittelwert Meschede Wiesbaden Weißenfels

6 Empfehlungen zu den Parkregelungen

6.1 Anpassung der Parkgebührenzone

In Karte 2 und in Tabelle 9 auf Seite 21 sind die Einnahmen pro Parkschein- automaten und die Einnahmen je Parkplatz15 dargestellt. Insgesamt muss bei der Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Parkautomaten- einsatzes der Gesamtzusammenhang innerhalb der Parkgebührenzone und die beabsichtigten Bewirtschaftungszielen beachtet werden. Parkscheinautomaten am Rande haben immer eine geringere Auslastung als Automaten im zentralen Bereich der Parkgebührenzone. Solitäre Parkgebührenzonen mit sogar noch kostenfreien und ohne zeitliche Begrenzung nutzbare Parkplätzen in der Um- gebung haben keine regelnde Wirkung. Berücksichtigt werden sollten auch folgende Kriterien:

ƒ Wirtschaftlicher Einsatz einer begrenzten Zahl von Parkscheinautomaten

ƒ Einheitlichkeit und Verständlichkeit der Bewirtschaftungsformen

ƒ Auch bei Parkscheibenregelung ist eine Überwachung notwendig, die zu finanzieren ist.

14 ebenda, S. 22 und eigene Berechnungen 15 Auf dem P+R-Parkplätzen Trauerberg und Nicolaiplatz gelten bezüglich der Tarife Besonder- heiten: 0,25 € für die erste halbe Stunde, dann jede weitere Stunde 0,25 €

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26 Deswegen werden folgende Änderungen vorgeschlagen,

ƒ die Parkplätze auf den ehemaligen P+R Parkplatz Trauerberg zukünftig mit Parkscheibe zu bewirtschaften.

ƒ In der Abtstraße sollte Bewohnerparkbevorrechtigung eingerichtet werden, die Parkgebührenpflicht entfallen.

ƒ Auf dem Parkplatz zwischen Neustädtischem Markt und Molkenmarkt sollte Parkgebührenpflicht eingeführt werden.

ƒ Auf dem Parkplatz westlich des Bahnhofsgebäudes sollte ebenfalls eine Parkgebührenpflicht eingeführt werden (siehe hierzu auch Kapitel 6.12 ab Seite 36).

ƒ In der Bauhofstraße zwischen Hausmannstraße und Zentrumsring sollte Parkgebührenpflicht mit Tageskarte eingeführt werden. Ebenso auf den beiden Parkplätzen westlich und östlich dieses Straßenabschnittes, wenn sie wieder in Eigentum der Stadt Brandenburg kommen sollten. Diese Parkplätze sollten dann auch entsprechend hergestellt werden.

ƒ Der Parkplatz am Zentrumsring zwischen Werderstraße und Große Gartenstraße sollte ebenfalls in die Parkgebührenpflicht mit Tageskarte mit aufgenommen werden.

ƒ Die Geschwister-Scholl-Straße südlich der Einfahrt zu den ehemaligen Brennabor-Werken und der westliche davon liegende Parkplatz sollte in den Bereich mit Parkgebührenpflicht aufgenommen werden.

ƒ Als Option sollte geprüft werden, ob die Parkgebührenpflicht verlängert wird, z.B. von Montag bis Freitag bis 20.00 Uhr und an Samstagen bis 16.00 Uhr. Dies bietet sich an in den Bereichen Neustädtischer Markt, Molkenmarkt, Stein- und Kurstraße und Katharinenkirchplatz.

6.2 Anpassung der Bereiche mit Parkscheiben- regelung

Auch die Bereiche mit Parkscheibenregelung sollten angepasst werden. Empfohlen wird, folgende Bereiche in die Parkscheibenregelung (Kurzparken bis 2 Stunden) aufzunehmen:

ƒ die Geschwister-Scholl-Straße nördlich der Einfahrt zu den ehemaligen Brennabor-Werken

ƒ die Magdeburger Straße von Hochstraße bis Harlungerstraße. Diese Bereich sollte gleichzeitig in eine Bewohnerparkzone aufgenommen werden, damit Bewohner dort ohne Parkzeitbegrenzung parken können

ƒ die Harlungerstraße zwischen Magdeburger Straße und Triglafweg. Auch dieser Bereich sollte in eine Bewohnerparkzone aufgenommen werden.

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27 6.3 Parkraumbewirtschaftungszone

Mit der Novellierung der Straßenverkehrsordnung zum 01.09.2009 wurde das Verkehrszeichen Parkraumbewirtschaftungszone eingeführt.

ƒ Abbildung 16: neues Verkehrszeichen Parkraumbewirtschaftungszone

Z 314.1: Beginn Z 314.2 Ende

1. Das Zeichen erlaubt das Parken. Innerhalb der Parkraumbewirt- schaftungszone darf nur mit Parkschein oder mit Parkscheibe (...) geparkt werden, soweit das Halten und Parken nicht gesetzlich oder durch Verkehrszeichenverboten ist. Die Art der Parkbeschränkung wird durch Zusatzzeichen angezeigt. 2. Durch Zusatzzeichen können Bewohner mit Parkausweis von der Ver- pflichtung zum Parken mit Parkschein oder Parkscheibe freigestellt werden. 3. Die Parkerlaubnis gilt nur, wenn der Parkschein, die Parkscheibe oder der Parkausweis gut lesbar ausgelegt oder angebracht ist.

In der Verwaltungsvorschrift ist hierzu ausgeführt: „Das Zeichen ist dann anzuordnen, wenn in einem zusammenhängenden Bereich mehrerer Straßen ganz oder überwiegend das Parken nur mit Park- schein oder mit Parkscheibe zugelassen werden soll. Die Art des zulässigen Parkens ist durch Zusatzzeichen anzugeben. Innerhalb der Zone kann an einzelnen bestimmten Stellen das Halten oder Parken durch Zeichen 283 oder 286 verboten werden. (...)“

In der Steinstraße und Kurstraße bietet sich eine solche Beschilderung an.

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28 6.4 Anpassung Tarifstruktur und Zeiten der Gebührenerhebung

Eine wichtige Maßnahmen zur Ordnung des ruhenden Verkehrs ist die Anpassung der Gebührentarife und der Zeiten im öffentlichen Verkehrsraum mit denen in Parkhäusern und Tiefgaragen.

ƒ Tabelle 10: Parkgebühren und Zeiten

Öffentlicher Straßenraum St. Annen Galerie

Zeiten Mo – Fr 8.00 – 18.00 Uhr Mo-Sa 7.30 – 20.30 Uhr

Sa 8.00 – 14.00 Uhr

Gebühren 0,25 € pro 30 Minuten 0,50 € pro 30 Minuten

ab 3 Stunden jede angefangene Stunde 1,50 €

Durch die unterschiedliche Höhe der Parkgebühren und auch die unterschiedlichen Zeiten der Bewirtschaftung bzw. der Öffnung findet eine Verdrängung des ruhenden Verkehrs in die der St.-Annen-Galerie umliegenden Bereiche statt.

ƒ Abbildung 17: Belegung Parkdeck St. Annen Galerie am 08.10.09 um 15.00 Uhr

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29 6.5 Liefer- und Ladezonen

Ein zentrales Problem kann für den innerstädtischen Wirtschaftsverkehr die Bereitstellung von Flächen zum Be- und Entladevorgänge sein. Folgende Liefer- und Ladezonen werden vorgeschlagen:

ƒ In der Sankt-Annen-Straße vor der Post

ƒ In der Steinstraße

ƒ Am Nicolaiplatz Die Ladezone in der Steinstraße sollte wegen dem Nutzungsdruck auf die Zeit werktags von 7.00 Uhr bis 11.00 Uhr beschränkt sein. Die genau Lage sollte mit den Einzelhändlern abgestimmt werden. Die Ausschilderung sollte durch entsprechende nichtamtliche Piktogramme auf dem Boden ergänzt werden, eine gegebenenfalls verstärkte Überwachung ist unerlässlich.

6.6 „Brötchentaste“

Mit den Änderungen des § 6a Abs. 6 Straßenverkehrsgesetzes (StVG) und dessen Inkrafttreten im Jahre 2004 haben die Kommunen freien Spielraum zur Festsetzung von Mindestgebühren, Höchstparkdauern, zur zeitlichen und räumlichen Staffelung von Parkgebühren und von gebührenfreien Parkzeiten an Parkscheinautomaten. Die Diskussionen um gebührenfreies Parken an Parkscheinautomaten wird hierbei stark vom Einzelhandel und in der Kommunalpolitik unter dem Begriff „Brötchentaste“ geführt. Die Erfahrungen in den Kommunen, die dies einge- führt haben, sind hinsichtlich der finanziellen Auswirkungen sehr unterschied- lich und zum Teil auch gegensätzlich.

ƒ Tabelle 11: Finanzielle Auswirkungen der "Brötchentaste"

Köln Einnahmeausfälle zwischen 0 und 32% (Kernbereich)

Stuttgart (30 Minuten) Einnahmeausfall 43%

Koblenz Einnahmeausfall 3 – 4%

Bremen Mehreinnahmen 9%

Frankfurt Einnahmeausfall 6% - 25%

Münster Einnahmeausfall 30%

Bonn Einnahmeausfall 18%

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30 In hatte es Mehreinnahmen gegeben, weil die Einführung der „Brötchentaste“ mit der Ankündigung einer intensiveren Überwachung verbunden war. Von den Einzelhändlern wird die Einführung durchweg posi- tiv gesehen. Eine Umfrage der IHK Berlin nach der Einführung in Berlin - Spandau ergab eine durchweg positive Resonanz: „Insgesamt 350 in diesem Gebiet ansässige Unternehmen unterschiedlicher Branchen hatten ihre Kunden um eine Ein- schätzung der „Brötchentaste“ gebeten. Die IHK wertete insgesamt 230 Ant- wortbögen aus - das Ergebnis war überzeugend: 99 Prozent der Befragten würden die Einführung der „Brötchentaste“ auf Dauer befürworten. Dabei nutzt rund die Hälfte der Kunden das Angebot sogar mehrmals pro Woche, um kleinere Einkäufe wie den Gang zur Reinigung, zum Bäcker oder in die Apotheke zu erledigen.“16 Weiter ergab die Befragung, „dass die Regelung positive wirtschaftliche Effekte für die Unternehmen im Testgebiet hat.“17 Die positive Einschätzung ist auch auf eine sehr intensive Überwachung des ruhenden Verkehrs zurückzuführen.

In verschiedenen Städten untersuchte verkehrliche Auswirkungen von ge- bührenfreiem Parken an Parkscheinautomaten lassen allerdings weder eine kürzere mittlere Parkdauer noch einen höheren Umschlag erkennen. Auch ein Vergleich der Parkdauerklassen und der Regelkonformität lassen keine Unter- schiede erkennen.18 Die beabsichtigten Ziele mit der Einführung der „Bröt- chentaste“ werden nicht erreicht. Trotzdem können positive wirtschaftliche Effekte durch Marketingmaßnahmen eingetreten sein. Allem Anschein nach beruhen die Einnahmeverluste an Parkgebühren aus Mitnahmeeffekten. Bekannt ist auch, dass sehr kurzes Parken in einer Parkge- bührenzone sehr häufig ohne Parkschein erfolgt. Die Wahrscheinlich einer Ahndung ist in diesen Fällen sehr gering. Aus verkehrlicher Sicht wird von der Einrichtung einer „Brötchentaste“ aus folgenden Gründen abgeraten: ƒ Keine oder geringe verkehrliche Auswirkungen: beabsichtigte Ziele werden in der Regel nicht erreicht ƒ Erhöhter Überwachungsaufwand ƒ Kosten der Umrüstung ƒ Einnahmeausfälle an Parkgebühren ƒ Möglichkeit des Vandalismus, z.B. laufend Freiparkscheine ziehen Sollte allerdings aus politischen Gründen die Einführung einer „Brötchentaste“ gewünscht sein, sollten folgende Anforderungen erfüllt werden:

16 IHK Berlin: Pressemitteilung der IHK Berlin vom 9. Februar 2006. Aus: http://www.berlin.ihk24.de/share/pressearchiv/presse/pm2006/presse_12.html (Stand 29.10.07) 17 ebenda 18 Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirt- schaftung. Bergisch Gladbach 2006, S. 39 ff.

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31 ƒ Vorhandensein von ausreichend freien Parkplätzen. Wenn die Benutzug der „Brötchentaste“ mit Parksuchverkehr verbunden ist, relativiert sich ihre (auch öffentlichkeitswirksame) Nutzung ƒ Einrichtung nur dort, wo auch tatsächlich der Erledigungsverkehr inner- halb der Zeit durchführbar ist ƒ Der Anteil der Geschäfte des täglichen und kurzfristigen Bedarfs (Bäckereien, Metzgereien, Blumengeschäfte, Kioske, Schreibwaren- /Tabakgeschäfte, Drogerien, Apotheken etc.) muss hoch sein, denn der Kunde muss in der Zeit des Blankoparkscheins auch tatsächlich die Ein- käufe erledigen können. ƒ Ausreichende und intensive Überwachung des ruhenden Verkehrs ƒ Die erforderliche Dichte von maximal 20 Parkplätzen pro Parkschein- automat (bei Straßenlängsparken) dürfte in Brandenburg sogar unter- schritten werden. Eine geringere Dichte würde zu mehr regelwidrigen Parkverhalten führen. ƒ Vermittelbare räumliche Ausweisung in einem flächenmäßig größerem Be- wirtschaftungsbereich

Einige kleine Städte haben allerdings aufgrund des Gleichbehandlungsgrund- satzes in der gesamten Parkgebührenzone für die erste Viertelstunde das gebührenfreie Parken eingeführt. Dies wird nicht empfohlen, da ein Grund- satz zur Einführung der „Brötchentaste“ sein muss, dass die entsprechenden Erledigungen auch in dieser Zeit durchführbar sein müssen.

Unter diesen Gesichtspunkten würde sich lediglich die Steinstraße für die Einrichtung einer „Brötchentaste“ anbieten. Um entsprechende Parkraum- kapazitäten zu schaffen, sollte dann die Steinstraße aus der Bewohnerpark- zone B herausgenommen werden.

Der Stadt werden zusätzliche Kosten durch Umrüstung und intensivere Über- wachung und Mindereinnahmen an Parkgebühren entstehen. Das gebühren- freie Parken sollte auf 15 Minuten beschränkt sein.

In der Steinstraße wurden im Durchschnitt der letzten fünf Jahre Parkge- bühren einnahmen von 25.900 Euro erzielt. In Tabelle 4 auf Seite 15 sind empirisch ermittelte Parkdauerklassen für drei Parkplätze in Brandenburg dargestellt. Der Anteil der Parker bis einschließlich 15 Minuten schwankt zwischen 13 und 21%. Darüber hinaus ist auf alle Fälle mit regelwidrigen Parkdauerüberschreitungen zu rechnen. Auf der Grundlage der Erfahrungen anderer Städte (vgl. Tabelle 11 auf Seite 29) kann für den zentralen Bereich der Steinstraße mit etwa 33% Parkgebührenausfall gerechnet werden. Dies sind dann jährliche Einnahmen- ausfälle in Höhe von etwa 8.600 Euro.

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32 6.7 Alternativen zur „Brötchentaste“

Die Einführung einer „Brötchentaste“ stellt für die Einzelhandelsgeschäfte durch die erhofften wirtschaftlichen Effekte einen Mehrwert einstellt. Die Frage der finanziellen Beteiligung an den Kosten und Einnahmenausfällen ist durchaus gerechtfertigt. Denkbar sind auch andere Modelle, die auf denselben Effekt abzielen. Es gibt Beispiele, wo von den Einzelhändlern Bonusparkscheine an die Kunden ver- teilt werden, etwa bei überschreiten eines bestimmten Kaufpreises und zum Parken beim nächsten Einkauf berechtigen. Diese berechtigen zum Parken für beispielsweise 15, 30 oder 60 Minuten. Der Kunde muss Datum und Uhrzeit eintragen. Diese Bonusparkscheine können von den Einzelhändlern bei der Stadt erworben und im Rahmen von Marketingmaßnahmen und zur Kunden- bindung verteilt werden.

ƒ Abbildung 18: Rubbelparkschein aus Meschede

Solche Maßnahmen sind für die Stadt kostenneutral und ohne Umrüstung der Automaten umsetzbar.

6.8 Parkzeitbeschränkungen und Gebührenpflicht

Im Verkehrsentwicklungsplan wurde die Kombination von gebühren- pflichtigen Kurz- und Dauerparken vorgeschlagen. Kurzparken sollte in den Bereichen eingeführt werden, wo ein hoher Fahrzeugumschlag gewünscht ist.

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33 Dem ist die Stadt Brandenburg nicht gefolgt, sondern es wurde keine Park- höchstdauer festgesetzt. Neuere Untersuchungen19 stellen die Notwendigkeit der Festsetzung von Parkhöchstdauern in Frage, da der überwiegende Teil der Parkvorgänge in den meisten Fällen unterhalb der Parkhöchstdauer liegt. Viel mehr sollten Regelverstöße wie Parkzeitüberschreitungen und Parken ohne Parkschein stärker geahndet werden. Statt dem Einsatz von Höchstparkdauern sollte eine flexible Tarifgestaltung mit kurzer zeitlicher Staffelung der Parkgebühren und Tagestarife eingeführt werden.

6.9 Bargeldloses Zahlen

Bargeldloses Zahlen von Parkgebühren20 ist derzeit noch nicht weit verbreitet. Neben dem Chipkartensystemen der Kreditwirtschaft (Kreditkarte, ec-Karten, Geldkarte etc.) mit ausgedruckten Parkscheinen gibt es auch Systeme ohne ausgedruckte Parkscheine wie z.B. Handyparken. Da das Bezahlen an Parkscheinautomaten durchaus schwierig sein kann (kein Kleingeld, Automat wechselt nicht) bieten sich Zahlungssysteme mit Chip- karten an. Da die Interoperabilität der Chipkartensysteme der Kreditwirt- schaft gewährleistet ist und sich auch für die Stadt Brandenburg Vorteile ergeben (weniger Bargeldverkehr und damit geringere Betriebskosten), sollte bei der zukünftigen Anschaffung von Parkscheinautomaten diese Option berücksichtigt werden. An einigen Automaten in Brandenburg besteht schon heute die Möglichkeit, mit Chipkarte bargeldlos zu zaheln.

Das Handyparken ist durch Beschluss des Bundesrats im November 2007 in die StVO aufgenommen worden. Danach müssen Einrichtungen „zur Über- wachung der Parkzeit (...) nicht betätigt werden, soweit die Entrichtung der Parkgebühren und die Überwachung der Parkzeit auch durch elektronische Einrichtungen oder Vorrichtungen, insbesondere Taschenparkuhren oder Mobiltelefone, sichergestellt werden kann.“21

Beim Handyparken muss sich der Nutzer bei einem Serviceanbieter registrieren lassen, der einen Vertrag mit der entsprechenden Stadt hat. In der Regel sind hierbei u.a. Kfz-Kennzeichen, Mobilfunknummer und Konto- nummer mitzuteilen. Bei Beginn des Parkvorgangs teilt der Nutzer per Handy

19 Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirt- schaftung. Bergisch Gladbach 2006, S. 29 ff. und S. 54 ff. 20 vgl. auch FGSV, Hinweise zum Einsatz bargeldloser Zahlungsmittel beim Parken. Köln 2007 21 Bundesrat, 17. Verordnung zur Änderung der Straßenverkehrs-Ordnung, Drucksache 670/07, Berlin 2007

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34 die Parkzone seinem Serviceanbieter mit und meldet sich nach Beendigung des Parkens wieder ab. Die Abrechnung erfolgt nur für diejenige Zeit, für die auch geparkt wurde, zwischen dem Serviceanbieter und der Stadt. Die Überwachung kann auf zwei Arten erfolgen:

ƒ Die Kontrolle der Parkberechtigung erfolgt durch die Überwachungskräfte. Die Mitarbeiter rufen mit einem Handy den Betreiber an, melden sich am System an und erhalten für die ausgewählte Parkzone eine Übersicht der Kfz-Kennzeichen mit gültigem Parkschein und solche mit an diesem Tag beendeten Parkvorgängen. Mit dieser Übersicht kann für ein parkendes Fahrzeug ohne Papierparkschein erkannt werden, ob ein gültiger Handy- parkschein vorliegt, ein mittlerweile abgelaufener Handyparkschein vorlag oder ohne Parkschein geparkt wird.

ƒ Die Kontrolle durch die Überwachungskräfte erfolgt über ein Scannen der auf der Windschutzscheibe angebrachten Vignette, bzw. der Abfrage ange- meldeter Fahrzeuge beim Server. Der abgesendete Datensatz wird auf dem Betreiberserver verglichen mit der jeweiligen Anmeldung, und entsprech- end bestätigt bzw. nicht bestätigt. Die Einführung des Handyparkens wird längerfristig empfohlen, da die Vor- teile auch für die Kommune überwiegen:

ƒ Kurzparkvorgänge werden öfter angemeldet

ƒ als innovative Technik ist das Handyparken positiv besetzt und erhöht damit die Akzeptanz

ƒ kostengünstige Kontrolle

ƒ weniger Bargeldverkehr

Auch für die Nutzer können die Vorteile überwiegen: ƒ erhöhter Komfort ƒ man kann so lange parken, wie man möchte, oder es die Terminlage erfordert. Man muss die voraussichtliche Parkdauer nicht abschätzen. ƒ man braucht kein Kleingeld mehr ƒ die Parkzeit wird in Echtzeit erfasst ƒ gerade Flottendienste profitieren von der monatlichen Abrechnung ƒ Abrechnung mittels Bankeinzug schafft Kostentransparenz

Daneben gibt es aber auch erhöhte Kosten durch die Handybenutzung und es können je nach Anbieter Grundgebühren und Transaktionskosten anfallen. Darüber hinaus muss der Nutzer natürlich bei einem Serviceanbieter regis- triert sein. Bedenken könnten bestehen, weil der Serviceanbieter ein Bewe- gungsprofil mit dem Parkverhalten erstellen könnte.

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35 Die Einführung in der Stadt Brandenburg sollte aber erst längerfristig er- folgen, da sich der Markt hierfür erst am bilden ist. Insbesondere sollte die Stadt keine zusätzlichen Serviceleistungen übernehmen, sondern Akquisition, Abrechnung etc. privaten Anbietern überlassen.

Weitere Systeme wie Taschenparkuhr oder Handyparken mit Ausdruck eines Parkscheins am Parkscheinautomaten sind Anwendungen, bei denen auch aus Kostengründen mit keiner größeren Verbreitung zu rechnen ist und die damit nicht empfohlen werden.

6.10 Echtzeitabrechnung von Parkgebühren bei Park- scheinautomaten

Generell besteht bei Straßenparken das Problem, dass der Nutzer im Voraus die Aufenthaltsdauer festlegen und bezahlen muss. Dies schränkt seine Flexibilität erheblich ein. Darüber hinaus muss mit dem entsprechenden Kleingeld bezahlt werden, da die Automaten in der Regel nicht wechseln. Mittlerweile gibt es Anbieter von Parkscheinautomaten, die eine Echtzeit- abrechnung zulassen. Die Anmeldung erfolgt mittels Chipkarte (Geld- oder Kreditkarte) am Parkscheinautomaten. Dieser druckt einen Parkschein mit Ankunftszeit und einer Referenznummer aus. An Ende des Parkvorgangs wird die Chipkarte erneut in den Automaten geschoben und es erfolgt eine Echtzeitabrechnung der Parkgebühren. Die Überwachung erfolgt anhand der ausgedruckten Referenznummer auf dem Parkschein. An dieser kann die Überwachungskraft feststellen, ob der Parkschein noch gültig ist. Wird nach Beendigung des Parkvorgangs nicht bezahlt, wird die Chipkarte gesperrt. Eine Aufhebung der Sperrung, z.B. nach einer vergessenen Abmeldung ist möglich. Gegenüber dem Handyparken hat dieses Verfahren den Vorteil für den Nutzer, dass eine Registrierung bei einem Systemanbieter mit den eventuell zusätzlichen Kosten nicht erfolgen muss. Die Einführung einer Echtzeitabrechnung wird empfohlen, allerdings sollte die Umstellung zeitgleich in räumlich definierten und abgegrenzten Bereichen erfolgen und mit einer gemeinsamen Marketingkampagne von Stadt und Einzelhandel verbunden sein. Problematisch könnte sein, dass nach der- zeitigem Wissensstand Parkscheinautomaten mit Echtzeitabrechnung lediglich von einem Hersteller angeboten werden.

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36 6.11 Parkgebührenhöhe

An anderer Stelle wurde aus Gründen der Nutzerfreundlichkeit empfohlen, die Mindestparkzeit zu reduzieren. Diese muss allerdings mit einer gängigen Münze bezahlbar sein. Derzeit beträgt sie ½ Stunde bei einer Gebühr von 0,25 €. Empfohlen wird eine Mindestparkzeit von 15 Minuten bei einer Parkgebühr von 0,15 € und 0,15 € für jede weitere Viertelstunde. Auf die Stunde gerechnet wäre dies eine Parkgebührenerhöhung um 20%, da allerdings die Mindestparkdauer und die Abstufung reduziert werden, ist die Gesamtgebührenerhöhung etwa 11%. Aufgrund der empirisch ermittelten Parkdauerklassen (vgl. Tabelle 4 auf Seite 15) kann dies anhand der drei untersuchten Parkplätze ermittelt werden. In günstigsten Fall wäre das auf der hochgerechneten Basis für 2007 eine Parkgebühreneinnahme von 277.000 Euro im Jahr. Dies ist allerdings eher ein optimistischer Wert, da mit der Reduzierung der Mindestparkdauer auch die kurzzeitigen Parkdauerüberschreitungen zunehmen werden.

6.12 Differenzierungen in den Tarifen

Es gibt eine Vielzahl von Differenzierungen in den Parkgebührentarifen. Die Darstellungen in Kapitel 3 ab Seite 5 gibt einen nicht erschöpfenden Über- blick über die Regelungen in einzelnen Städten. Auf zwei Aspekte wird be- sonders eingegangen:

Räumlich unterschiedliche Gebührenhöhe Räumlich unterschiedliche Höhen der Parkgebühren können durch ihre steuernde Wirkung zu einer effektiveren Nutzung des Parkraums beitragen. Attraktivere Parkplätze haben eine höhere Parkgebühr. Dabei wird in diesen Bereichen ein höherer Fahrzeugumschlag erreicht. Die Grenzen der Regelungsmöglichkeiten bestehen eher in der Vermittelbarkeit und der Übersichtlichkeit. Denkbar ist beispielsweise eine innere Zone (Zentrum Altstadt, Zentrum Neustadt und Dominsel) zu den bisherigen Gebühren sowie eine äußere Zone zu geringeren Gebühren. Betroffen von diesen Überlegungen wären lediglich gebührenpflichtige Park- plätze um den Nicolaiplatz und an der Magdeburger Straße. In der Stadt Brandenburg gibt es schon heute durch den Wechsel von Parkscheibenregelung und Parkgebührenpflicht eine recht unübersichtliche Regelung. Deswegen wird von unterschiedlichen Gebührenhöhen erst einmal abgeraten.

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37 Denkbar und sinnvoll dürften aber unterschiedliche Gebührenhöhen in Park- häuser / Tiefgaragen und Straßenparkplätzen und ebenerdigen Parkplätzen sein. Das Parken in Parkhäusern und Tiefgaragen hat eine geringere Akzeptanz. Durch die unterschiedliche Gebührenhöhe könnten dieser attraktiver werden. Da allerdings Parkhäusern und Tiefgaragen fast aus- schließlich privat betrieben werden, können solch unterschiedliche Tarife nur auf dem Verhandlungsweg erreicht werden. Das Parkhaus Marienbad ist eine Ausnahme, weil es nicht in parkgebührenpflichtigen Bereichen liegt und unterschiedliche Parkgebühren dann keine lenkende Wirkung haben.

Tagesgebühren Auf dem Parkplatz östlich des Bahnhofsgebäudes sollte Berufspendlern und Bahnbenutzern ein kostengünstiges Parken ermöglicht werden. Denkbar wäre hier eine Kappung bei vier Stunden. Die Ausgabe von Parktickets mit längeren Laufzeiten als einen Tag dürfte problematisch sein, weil kein Parkplatz garantiert bzw. reserviert werden kann. Auf dem Parkplatz westlich des Empfangsgebäudes sollte Parkgebührenpflicht eingeführt werden.

6.13 Parkraumüberwachung

Grundsätzlich ist bei jeder straßenverkehrsrechtlichen Regelung auch eine Überwachung notwendig. Ohne eine entsprechende Überwachung und Ahn- dung von Verstößen reduziert sich die Akzeptanz der Maßnahme erheblich und der gewünschte Regelungseffekt wird nicht erreicht. Dies trifft auch bei einem Parkraumanagement zu. Allerdings ist die Ak- zeptanz und der Befolgungsgrad bei Parkregelungen gering. Überwachungs- maßnahmen und Verwarnungsgelder werden häufig als Willkürmaßnahme zur Sanierung des kommunalen Haushalts verstanden. Um überhaupt eine Ord- nung des ruhenden Verkehrs zu erreichen, sind Überwachungsmaßnahmen notwendig. Die Überwachung des ruhenden Verkehrs ist auch eine Frage der Ge- rechtigkeit und des Gerechtigkeitsgefühls. Diejenigen, die sich regelkonform verhalten und Parkgebühren entrichten, dürfen nicht das Gefühl bekommen, als würde sich regelwidriges Verhalten lohnen. Parallel dazu sollten auch die politisch Verantwortlichen eine deutliche Rückendeckung den Überwachungs- kräften zuteil werden lassen. Hierzu sollten auch Journalistengespräche gehören. Die Intensität der Überwachungsarbeit hängt von der Form der straßenver- kehrsrechtlichen Regelung ab. Sollen von den Parkplätzen vor allem Langzeit- parker ferngehalten werden, so genügen zwei Kontrollen pro Tag. Eine intensive Kontrolle der Höchstparkdauer erfordert dagegen bis zu 5 Kon- trollen pro Tag (bei max. 2 Stunden Parkdauer).

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38 Die Überwachung sollte in der Zeit von 8.00 Uhr bis zumindest 18.00 Uhr erfolgen. In Bereichen, wo es beispielsweise Konflikte mit Gaststättenbe- suchern und Bewohnern gibt, sollte die Überwachung auch in den Abend- stunden erfolgen. Ziel der Überwachung des ruhenden Verkehrs sollte auch die Reduzierung negativer Auswirkungen auf den Komfort oder die Verkehrssicherheit anderer Verkehrsteilnehmer sein. Hierzu zählen Kontrollen folgender Bereiche:

„ Ladezonen

„ vor oder auf Fußgängerüberwegen (§ 12, Abs. 1 StVO),

„ im Haltverbot (Z 283 StVO),

„ vor oder hinter Haltestellenschildern (Z 224 StVO)

„ auf Rad- und Gehwegen,

„ Parken im 5 Meter-Einmündungsbereich von Kreuzungen und Einmün- dungen,

„ auf Behindertenparkplätzen,

„ in Bereich von Bordsteinabsenkungen (§ 12, Abs. 3, Nr. 9 StVO),

„ in Feuerwehrzufahrten,

„ Parkverbot bei eingeschränktem Haltverbot (Z 286 StVO), um den Wirt- schaftsverkehr nicht zu beeinträchtigen. Eindeutige Beschilderungen sind Voraussetzung jeder Überwachung des ruhenden Verkehrs. Unklare räumliche Situationen, verwirrende Vorschriften und Beschilderungen lassen eine Grauzone zwischen dem legalen und illegalen Parken entstehen, die nicht nur die Überwachung erschweren, son- dern auch Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Parkierungsvorschriften auf- kommen lassen. „Erfahrungen aus verschiedenen Städten (...) zeigen, dass hinsichtlich der er- forderlichen personellen Ausstattung für den Außendienst zwischen größeren und kleineren Städten unterschieden werden muss. In kleineren Städten kann bei einem relativ kleinen Personalschlüssel von ca. 0,2 Vollzeit Überwachungs- kräften je 100 Parkständen bereits eine für die Parkmoral notwendige Präsenz erreicht werden, für die in größeren Städten Personalschlüssel von ca. 0,4 bis 0,6 erforderlich sind. Dies kann damit erklärt werden, dass in größeren Städten neben der erforderlichen „Mindestpräsenz" räumliche und zeitliche Über- wachungsschwerpunkte bestehen, die punktuell einen zusätzlichen Personal- einsatz erfordern.“22 Bei einem vorgeschlagenen Personalschlüssel von 0,4 bei 3.180 bewirt- schafteten Parkplätzen wären dies eine Zielgröße von 13 Überwachungs- kräfte, die für eine erforderliche Mindestpräsenz notwendig sind. Die Ein- stellung von zusätzlichen Personal sollte sich aus den zusätzlichen Einnahmen selber finanzieren (vgl. Abbildung 15 auf Seite 25).

22 Bundesanstalt für Straßenwesen - bast (Hrsg.); Aktuelle Praxis der kommunalen Parkraumbewirt- schaftung. Bergisch Gladbach 2006,S. 66

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39

Wichtig für die „Parkmoral“ ist eine Nutzerfreundlichkeit des Verfahrens. Hier gehören: ƒ Hohe Parkscheinautomatendichte mit bis maximal 20 Parkplätzen pro Automat beim straßenseitigen Längsparken ƒ Kurze Mindestparkdauern ƒ Kurze Bezahltakte entsprechend der kleinsten möglichen Münze. Diese Kriterien werden in Brandenburg weitgehend erfüllt. Denkbar wäre, die Mindestparkdauer noch auf 15 Minuten zu reduzieren.

6.14 Optional: Veränderung der Bewohnerparkzonen

Schon an anderer Stelle wurde die Herausnahme der Steinstraße aus der Be- wohnerparkzone B empfohlen, damit in dieser Straße ein möglichst hoher Umschlag erreicht wird und die Parkplätze nicht durch Bewohnerfahrzeuge blockiert werden. Eine stichprobenartige Untersuchung am Freitag, den 30.11.2007 zwischen 11.15 Uhr und 11.30 Uhr ergab23, dass etwa 30% der dortigen Parkplätze, dass sind insgesamt etwa 20 Parkplätze, durch Fahrzeuge mit Bewohnerpark- bevorrechtigung bzw. Sonderparkausweis belegt waren. Dies ist eine Zeit, wo gerade ein sehr hoher Bedarf an Parkplätzen für Kunden besteht. In der Bewohnerparkzone B sind derzeit etwa 200 Sonderausweise ausgege- ben(vgl. Tabelle 7 auf Seite 19). In Steinstraße entfallen für diese Nutzergruppe dann 70 Parkplätze, insge- samt bleiben noch 240 in dieser Bewohnerzone. Es wird empfohlen, den Pauli-Kirchplatz mit 50 Parklätzen in diese Zone aufzunehmen. Das Parken von Fahrzeuge mit Bewohnerparkbevorrechtigung ist dann in der Steinstraße lediglich während der Bedienpflicht des Parkscheinautomaten nicht erlaubt, zu den anderen Zeiten ist ein Parken möglich. Bei der Neuaus- gabe oder Verlängerung der Bewohnerparkausweise könnte beispielsweise eine Zone B1 ausgegeben werden, die die Steinstraße nicht umfasst und eine Kontrolle erleichtert.

23 Vgl. Abbildung 4 auf Seite 10

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40 6.15 Übersicht der empfohlenen Maßnahmen

In der nachfolgenden Tabelle werden die Maßnahmen entsprechend der vor- geschlagenen Priorität aufgelistet. In Karte 4 sind die räumlich darstellbaren Maßnahmen ausgewiesen.

ƒ Tabelle 12: Übersicht der Maßnahmen

Umsetzung Maßnahme Zuständigkeiten

2010 2h Kurzparken und Bewohnerparken in der Stadt Brandenburg Vereinsstraße, östlich der Damaschkestraße

2010 30 min Kurzparken mit Parkscheibe ohne Stadt Brandenburg Bewohnerparken am Molkenmarkt, Parkplatz gegenüber Friseur

2010 30min Kurzparken am Parkplatz nördlich Stadt Brandenburg vom Hauptbahnhof (bis jetzt2 Stunden)

2010 Abtstraße, Kurzparken und Bewohnerparken Stadt Brandenburg im südlichen Teil

2010 Bewohnerparken auf der Neustädtischen Stadt Brandenburg Heidestraße zwischen von Steintorturm bis Caritas

2010 Einführung Bewohnerparken in der Straße Stadt Brandenburg Der Temnitz

2010 Einführung Gebührenpflicht am Stadt Brandenburg Katharinenkirchplatz westlich der Kirche

2010 Einführung Gebührenpflicht am Parkplatz Stadt Brandenburg östlich der Jahrtausendbrücke (Werfthalle)

2010 Einführung Gebührenpflicht in der Stadt Brandenburg Paulinerstraße gegenüber Parkplatzausfahrt

2010 Einführung Gebührenpflicht und Stadt Brandenburg Bewohnerparken in der neuen nordöstlichen Parallelstraße zur Kleinen Münzenstraße

2010 Kurzparken mit Parkscheibe auf der Stadt Brandenburg Harlungerstraße zwischen Magdeburger Straße und Triglafweg, gleichzeitig Bewohnerparkzone

2010 Kurzparken und Bewohnerparken in der Stadt Brandenburg Parallelstraße zu Domlinden

2010 Parkgebührenpflicht Parkplatz Stadt Brandenburg Neustädtischer Markt / Molkenmarkt

2010 Reduzierung der Mindestparkdauer auf 15 Stadt Brandenburg:

Minuten, Anpassung der Parkgebühr auf Änderung der Satzung 0,15 Euro pro 15 Minuten

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41 2010 Trauerberg (P&R-Parkplatz): Umwandlung Stadt Brandenburg von gebührenpflichtigen Parken in Kurz- parken mit Parkscheibenregelung und Bewohnerparken

2011 Kurzparken mit Parkscheibe auf der Stadt Brandenburg Magdeburger Straße von Hochstraße bis Harlungerstraße, gleichzeitig Bewohner- parkzone mittelfristg Parkgebührenpflicht mit Tageskarte auf dem Stadt Brandenburg: Parkplatz am Zentrumsring zwischen Änderung der Satzung Werderstraße und Große Gartenstraße mittelfristig Anpassung der Gebührentarife und der Stadt Brandenburg / Zeiten im öffentlichen Verkehrsraum mit Parkhausbetreiber Parkhäusern und Tiefgaragen mittelfristig Ausweitung bargeldloses Bezahlen Stadt Brandenburg mittelfristig Einführung Bonusparken mit gemeinsamer Stadt Brandenburg: Marketingkampagne in der Innenstadt Änderung der Satzung / Einzelhändler mittelfristig Einführung Tageskarte am Hauptbahnhof, Stadt Brandenburg: östliche Parkplätze Änderung der Satzung mittelfristig Hauptbahnhof neuer westlicher Parkplatz: Stadt Brandenburg: Einführung Parkgebühren und Tageskarte Änderung der Satzung mittelfristig Parkgebührenpflicht mit Tageskarte in der Stadt Brandenburg: Bauhofstraße zwischen Hausmannstraße Änderung der Satzung und Zentrumsring und den beiden Park- plätzen westlich und östlich dieses Straßen- abschnittes, wenn sie wieder in Eigentum der Stadt Brandenburg sind. Diese Park- plätze sollten dann auch entsprechend hergestellt werden. mittelfristig Schrittweise Erhöhung der Zahl der Über- Stadt Brandenburg: wachungskäfte des Sicherheitszentrums Beschluss SVV langfristig Einführung Handyparken Stadt Brandenburg / Betreiber von ent- sprechenden Dienst- leistungen / Änderung der Satzung

Planungsgruppe Nord

Dörnbergstraße 12 D - 34119 Kassel Telefon 05 61 - 8 07 58-0 Telefax 05 61 - 8 07 58-58 [email protected] www.pgn-kassel.de Anpassung Parkraumkonzept

Karte 1 Bestand Parkraumregelung in der Innenstadt

Gebührenpflichtiges Parken

Kurzparken mit Parkscheibe, i.d.R. max. 2 Stunden

Bewohnerparkbevorrechtigung

Unbewirtschaftetes Parken

Private, aber öffentlich zugängliche Stellplätze

Eingeschränktes Haltverbot (beidseitig)

Parken auf Brachen

Kassel im Januar 2008, Aktualisierung Oktober 2009

Maßstab: o.M. Kartengrundlage: Landesvermessungsamt Brandenburg, TK10

Planungsgruppe Nord GESELLSCHAFT FÜR STADT- UND VERKEHRSPLANUNG Dörnbergstraße 12 n D-34119 Kassel Telefon 05 61 / 8 07 58-0 n Fax0561/80758-58 Anpassung Parkraumkonzept

Karte 2 Gebühreneinnahmen pro Parkplatz und Parkscheinautomat

2103 Parkscheinautomaten 2105

2101 2106

2107

2301 Bis 50% der durchschnittlichen Einnahmen 3002 3003 2201 2102

2202 3001 2203 1401 1301 1105 1103 Bis 85% der durchschnittlichen Einnahmen

1107 1104 1215 1216 1206 1207 1214 Bis 115% der durchschnittlichen Einnahmen 1201 1101 1213 1204 1202 1205 1208 1203 1209 1211 1102 1210 Bis 150% der durchschnittlichen Einnahmen

4201 Über 150% der durchschnittlichen Einnahmen

Parkscheinautomaten ohne Angaben

(Einnahmen aus dem Jahr 2007)

Kassel im Dezember 2007

Maßstab: o.M. Kartengrundlage: Landesvermessungsamt Brandenburg, TK10

Planungsgruppe Nord GESELLSCHAFT FÜR STADT- UND VERKEHRSPLANUNG Dörnbergstraße 12 n D-34119 Kassel Telefon 05 61 / 8 07 58-0 n Fax0561/80758-58 Anpassung Parkraumkonzept

Karte 3 Bestand Bewohnerparkzonen

Parkzone A

Parkzone B

Parkzone C

Parkzone D

Parkzone E

Parkzone F

Parkzone F1

Parkzone F2

Parkzone G

Parkzone H

Parkzone M

Kassel im Januar 2008, Aktualisierung Dezember 2009

Maßstab: o.M. Kartengrundlage: Landesvermessungsamt Brandenburg, TK10

Planungsgruppe Nord GESELLSCHAFT FÜR STADT- UND VERKEHRSPLANUNG Dörnbergstraße 12 n D-34119 Kassel Telefon 05 61 / 8 07 58-0 n Fax0561/80758-58 Einführung Kurzparken Einführung Einführung mit Parkscheibe und Kurzparken Gebührenpflicht Bewohnerparkzone und Bewohnerparken

Anpassung Parkraumkonzept

Karte 4 Einführung Gebührenpflicht Räumlich darstellbare und Bewohnerparken Maßnahmen

Einführung Kurzparken (2h) und Bewohnerparken

Einführung Kurzparken (30min) Gebührenpflicht, mit Parkscheibe Kurzparken und Bewohnerparken

Einführung Gebührenpflicht

Einführung Gebührenpflicht

Einführung Einführung Bewohnerparken Bewohnerparken

Kassel im Januar 2008, Aktualisierung Dezember 2009

Maßstab: o.M. Kartengrundlage: Landesvermessungsamt Brandenburg, TK10

Einführung Kurzparken Einführung Einführung Einführung mit Parkscheibe und Gebührenpflicht Planungsgruppe Nord Kurzparken (30min) Tageskarte Bewohnerparkzone und Tageskarte GESELLSCHAFT FÜR STADT- UND VERKEHRSPLANUNG Dörnbergstraße 12 n D-34119 Kassel Telefon 05 61 / 8 07 58-0 n Fax0561/80758-58 Anpassung Parkraumkonzept

Karte Standort der Parkscheinautomaten

1101 Neustädtische Heidestraße 2103 1102 Neustädtische Heidestraße 2105 1103 Neustädtischer Markt (dreieckiger Platz) 1104 Neustädtischer Markt (dreieckiger Platz) 2101 1105 Molkenmarkt 2106 1106 Neuendorfer Straße 1107 Neustädtischer Markt (großer Parkplatz) 2107 1201 Neustädtische Heidestraße 2301 1202 Neustädtische Heidestraße 3002 1203 Abtstraße 3003 2201 2102 1204 Paulikloster 2104 1205 Paulikloster 2202 3001 2203 1206 Steinstraße 1106 1401 1207 Steinstraße 1301 1105 1103 1208 Steinstraße 1107 1104 1209 Steinstraße 1215 1210 Steinstraße 1216 1206 1211 Kurstraße 1207 1214 1212 Kurstraße 1201 1213 Kurstraße 1101 1214 Kurstraße 1213 1204 1202 1215 Kurstraße 1205 1216 Kurstraße 1208 1203 1301 Grabenstraße 1211 1209 1102 1210 1401 Große Münzenstraße 2101 Altstädtischer Markt/ Am Huck 2102 Johanniskirchplatz/ Am Salzhof 2103 Rathenower Straße 2104 Schusterstraße 4201 2105 Bäckerstraße 2106 Bäckerstraße 2107 Bäckerstraße 2201 Nicolaiplatz (Dreieck) 2202 Nicolaiplatz (P+R) 2203 Nicolaiplatz (P+R) 2301 Am Rosenhag 3001 Lindenstraße 3002 Magdeburger Straße (Parkplatz) 3003 Vereinstraße (Parkplatz) 4201 Trauerberg (P+R)

Kassel im Dezember 2007

Maßstab: o.M. Kartengrundlage: Landesvermessungsamt Brandenburg, TK10

Planungsgruppe Nord GESELLSCHAFT FÜR STADT- UND VERKEHRSPLANUNG Dörnbergstraße 12 n D-34119 Kassel Telefon 05 61 / 8 07 58-0 n Fax0561/80758-58