Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei in Regensburg Von 1922—1933
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei in Regensburg von 1922—1933 Von Erich Zweck Vorbemerkung Regensburg war kein Zentrum des Nationalsozialismus. Trotzdem aber ver• dient die Entwicklung der NSDAP in dieser Stadt Interesse, vor allem da sie als eine Hochburg der Bayerischen Volkspartei und des Katholizismus galt, was stets einen Hauptagitationspunkt der NSDAP bildete. Die vorliegende Veröffentlichung hat ihre Grundlage in einer schriftlichen Hausarbeit (Zulassungsarbeit) unter dem Titel: „Die NSDAP in Regensburg während der Endphase der Kampfzeit. Studie zur regionalen Entwicklung dieser totalitären Partei von Oktober 1929 bis zur Einsetzung eines nationalsozialistischen Stadtoberhaupts im März 1933", die an der Universität Regensburg entstand. Herrn Prof. Dr. Dieter Albrecht möchte ich für die stetige Hilfe in diesem Zusammenhang danken. Diese Zulas• sungsarbeit wurde durch weitere Quellenforschung inhaltlich, besonders aber zeitlich (1922—1929) ausgeweitet. Leider sind solche begrenzte Regionalstudien noch relativ selten, was in der Hauptsache auf die recht mühsame Quellensuche zurückzuführen ist. Jedoch gerade derartige Untersuchungen würden umfassen• den Gesamtdarstellungen der Partei eine gesicherte Basis liefern. Im Lauf der Forschungen war eine große Fülle an Quellen zu sichten und auszuwerten, was oft sehr schwierig und zeitraubend war. Natürlich stellte sich vielfach auch das Problem der Glaubwürdigkeit, vor allem bei der meist parteipolitisch gebundenen Presse. Den Leitern und Mitarbeitern folgender Archive und Bibliotheken bin ich für die stets bereitwillige Unterstützung zu Dank verpflichtet: Archiv der demo• kratischen Bildungsgemeinschaft Regensburg, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Bayerische Staatsbibliothek München, Bundesarchiv Koblenz, Evan• gelisches Kirchenarchiv Regensburg, Fürstlich Thum und Taxissche Hofbibliothek und Zentralarchiv Regensburg, Jüdische Gemeinde Regensburg, Institut für Zeit• geschichte München, Museum der Stadt Regensburg, Staatliche Bibliothek Regens• burg, Staatsarchiv Amberg, Stadtarchiv Amberg, Stadtarchiv Burghausen, Stadt• archiv Regensburg und Universitätsbibliothek Regensburg. Besonderen Dank ver• dienen hierbei Monsignore Dr. Paul Mai, Dr. Werner Chrobak, Herr Raimund Sterl und Dr. Heinrich Wanderwitz. Sehr fruchtbar waren auch die Gespräche mit den Mitarbeitern an der Ausstellung „Regensburg unter dem Hakenkreuz", die 1983 von Kulturamt Regensburg und Stadtbücherei Regensburg durchgeführt wurde. Wegen teilweise nicht vorhandener Quellen konnten nicht alle Fragen in zufriedenstellender Weise gelöst werden, auch wurden manche Aspekte, die den ganzen Gau, die Gauleiter und die nationalsozialistischen Zeitungen betrafen, Universitätsbibliothek Historischer Verein für Regensburg urn:nbn:de:bvb:355-ubr01256-0157-7 Oberpfalz und Regensburg weggelassen oder nur kurz angedeutet. Es ging bei dieser Arbeit nicht darum, irgendwelche Personen anzuklagen und zu verurteilen, es wurde vielmehr ver• sucht, die Entwicklung der NSDAP in Regensburg chronologisch zu dokumen• tieren, ihre Probleme und Schwierigkeiten zu zeigen, das Vorgehen dieser Be• wegung zu veranschaulichen und markante Ereignisse darzustellen. INHALT Verzeichnis der Abkürzungen 152 I. Die Anfänge der NSDAP in Regensburg 153 1. Die Gründung der Ortsgruppe 153 2. Die abgesagte Hitler-Veranstaltung am 18.11. 1922 . 157 3. Der nationalsozialistische Agitator Bernhard Reiter 159 4. Die Ortsgruppe und ihre Verbindung zur Parteizentrale in München . 161 5. Die Versammlungen der NSDAP 161 a) Ein Toter in Regensburg: Der Fall Stöckl 161 b) Die Hitler-Kundgebung am 23. 6. 1923 163 c) Nationalsozialismus und Christentum 164 d) Versammlungsthemen „Kommunismus" und „Arbeit — Revolution — Schiebertum" 165 6. Provokationen, Gewalt, Einschüchterung und Propaganda 165 7. Der „Völkische Beobachter" am Kassiansplatz 167 8. Reichswehr und Polizei 167 a) Die Reichswehr und die SA 167 b) Die Polizei 167 9. „Reinigungsprozeß" . 168 II. Der Hitlerputsch und Regensburg 168 III. Das völkische Zwischenspiel 172 1. Das Verbot der NSDAP 172 2. Der Völkische Block und die Wahl zum Landtag am 6.4. 1924 ..... 173 3. Die Reichstagswahl am 4. 5.1924 175 4. Rudolf Lojer 175 5. Die Völkische Rednerschule 177 6. Die „Großdeutsche Volksgemeinschaft" 178 7. Das Abflauen der völkischen Bewegung 179 8. Die nationalsozialistischen, völkischen Zeitungen 1923/24 181 IV. Der Neubeginn: Die NSDAP 1925—1929 181 1. Die Neugründung der Ortsgruppe . 181 2. Die Wahl des Reichspräsidenten im März/April 1925 182 3. Märsche der SA 183 4. Stadtrat Johann Eder 183 5. Weitere rechtsgerichtete Organisationen 186 Universitätsbibliothek Historischer Verein für Regensburg urn:nbn:de:bvb:355-ubr01256-0158-3 Oberpfalz und Regensburg a) Roßbachgruppe 186 b) Tannenbergbund .186 6. Die öffentlichen Versammlungen 1925—1927 186 7. Das Problem des Versammlungsortes 1927/28 188 8. Reichstags- und Landtagswahl am 20. 5. 1928 189 9. Die öffentlichen Versammlungen von Oktober 1928 bis August 1929: Be• schimpfung des Gegners und eigene Programmentwicklung 190 10. Die Situation der Regensburger Ortsgruppe 192 V. Der Aufstieg .193 1. Volksbegehren und Volksentscheid gegen den Young-Plan . 193 2. Die Regensburger Gemeindewahl am 8.12.1929 195 3. Die wirtschaftliche Lage im Winter 1929/30 197 4. Ortsgruppenleiter Alois Bayer 198 5. Die „Oberpfälzer Freiheitskundgebung" . 201 6. Die Reichstagswahl am 14.9.1930 205 7. Stadtrat Anton Fischer 207 8. Die Krise um das „Regensburger Tagblatt" und die öffentlichen Versamm• lungen Oktober bis Dezember 1930 . 209 9. Die Entwicklung von Januar bis Ende März 1931 211 10. Die Versammlungslawine von April bis Ende Juni 1931 212 11. Behördliche Maßnahmen gegen die NSDAP (Juli bis Ende Oktober 1931) 215 12. Der Neubeginn der Massenagitation der NSDAP (November/Dezember 1931) 217 13. Gaukongreß und Baumgartner-Versammlung (Januar/Februar 1932) . 219 14. Die Wahlen im März und April 1932 222 a) Die Reichspräsidentenwahl am 13. 3.1932 222 b) Die Hitler-Zeltveranstaltung und der zweite Wahlgang zur Neuwahl des Reichspräsidenten (April 1932) 225 c) Die Landtagswahl am 24.4. 1932 229 d) Die Auswirkungen der Wahlkämpfe: Inaktivität und Geldknappheit . 230 15. Der Fall Doerfler / Mandelbaum 232 16. Die Reichstagswahl am 31. 7.1932 234 17. Die Krise in der Ortsgruppe 238 18. Die veröffentlichte Mitgliederliste 240 19. Die Reichstagswahl am 6.11.1932 241 20. Die Jugendorganisationen „Deutsches Jungvolk" und „Wehrwolf" ... 242 21. Inaktivität der NSDAP (November 1932 —Januar 1933) ...... 244 22. Die Struktur der NSDAP in Regensburg und ihre Mitglieder und Wähler im Jahr 1932 245 VI. Auf dem Weg zur Eroberung der „schwarzen Hochburg" 247 1. Die Kundgebung am 1.2.1933 248 2. Wahlkampf und Reichstagswahl am 5.3.1933 .249 3. Die Vorbereitung der Machtübernahme 253 4. Der Machtwechsel im Regensburger Rathaus 256 VII. Schlußbemerkung 259 Universitätsbibliothek Historischer Verein für Regensburg urn:nbn:de:bvb:355-ubr01256-0159-1 Oberpfalz und Regensburg VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN Anm. Anmerkung AVz Amberger Volkszeitung BÄK Bundesarchiv Koblenz Ber. Bericht BHStAM Bayerisches Hauptstaatsarchiv München BOm Bayerische Ostmark BOw Bayerische Ostwacht BVP Bayerische Volkspartei BZA Bischöfliches Zentralarchiv Regensburg DDP Deutsche Demokratische Partei DIZ Deutsche Israelitische Zeitung DNVP Deutschnationale Volkspartei DVP Deutsche Volkspartei DW Die Woche EvGb Evangelisches Gemeindeblatt für den Donaugau FTTZA Fürstlich Thum und Taxissches Zentralarchiv Regensburg FV Fränkisches Volk HJ Hitler-Jugend IfZ Institut für Zeitgeschichte München KPD Kommunistische Partei Deutschlands M. d. L. Mitglied des Landtags M.d.R. Mitglied des Reichstags MZ Mittelbayerische Zeitung nat.-soz. nationalsozialistisch NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei OAz Oberpfälzer Abendzeitung P. O. Politische Organisation RA Regensburger Anzeiger RAZ Regensburger Allgemeine Zeitung RE Regensburger Echo Reg. d.O. Regierung der Oberpfalz RM Reichsmark RNN Regensburger Neueste Nachrichten RSb Regensburger Sonntagsblatt RTb Regensburger Tagblatt RW Regensburger Woche RWb Regensburger Wochenblatt S. Seite SA Sturmabteilung SchV Schaffendes Volk SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands SS Schutzstaffel StAA Staatsarchiv Amberg StaA Stadtarchiv Amberg StaR Stadtarchiv Regensburg u. und V. vom VB Völkischer Beobachter VwON Volkswacht für Oberpfalz und Niederbayern Wg Wahlgang Universitätsbibliothek Historischer Verein für Regensburg urn:nbn:de:bvb:355-ubr01256-0160-2 Oberpfalz und Regensburg I. Die Anfänge der NSDAP in Regensburg „Schon verhältnismäßig früh schlug das Ideengut der nationalsozialistischen Bewegung hier Wurzeln, wenn auch die politischen Organisationsformen, die sich in den Dienst der Erneuerung Deutschlands stellten, anfangs die notwendige Einheitlichkeit in der Zielrichtung noch vermissen ließen. Regensburg war po• litisch hart umkämpft. Hier überschnitten sich die Interessen der verschieden• artigsten politischen Strömungen, hier tobte der politische Meinungskampf lange und heiß, denn der Gegner verfügte über feste und schwer zu nehmende Positionen. Das Häuflein Getreuer, das, um die Fahne der nationalen Erneuerung geschart, sich selbst und dem Führer treu blieb, hat trotz dieser zähen Widerstände seinen Auftrag erfüllt: Regensburg wurde zum Kraft- und Strahlungszentrum der Be• wegung für sein gesamtes geistig-politisch schwer zu durchdringendes Hinter• land." 1 1. Die Gründung der Ortsgruppe In der Zeit des 3. Reiches galt der 6. 11. 1922 als offizielles Gründungsdatum2