Rezensionen Nordost-Archiv 2005 Band 14

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Rezensionen Nordost-Archiv 2005 Band 14 REZENSIONEN Auf der Flucht, hrsg. v. Erna Appelt u. Waltraud Heindl. H. 2 der Zeitschrift „L’Homme. Europ¨aische Zeitschrift f¨ur Feministi- sche Geschichtswissenschaft“ 15 (2004). Wiesbaden: B¨ohlau Ver- lag, 189 S. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „L’Homme“ n¨ahern sich die beiden Wiener Herausgeberinnen Erna Appelt und Waltraud Heindl einem aktuellen, politisch brisanten und zugleich wissenschaftlich jungen Forschungsgebiet: Migrationen von Frauen. Die Auswahl der Beitr¨age demonstriert, wie Fluchterfahrungen die Lebensentwurfe¨ von Menschen in unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten verwerfen und Lebenswege neu gestalten konnen.¨ Die Zeitschrift „L’Homme“ und ihre Herausgeberinnen stehen fur¨ eine Forschungsperspektive, die v.a. den Genderblickwinkel in den Vordergrund ruckt.¨ Den vier Abhandlungen folgen denn auch in den Rubriken „Im Gespr¨ach“ und „Aktuelles und Kommentare“ Beitr¨age, die sich mit Einzelfragen des Themenschwerpunkts unter Hervorhe- bung von Migrantinnen auseinandersetzen. Die Perspektive auf das „andere“, m¨annliche Geschlecht wird in diesem Kontext g¨anzlich aus- gespart.1 Wie gewohnt wird anschließend „Im Forum“ ein aktuelles Forschungsvorhaben herausgestellt, hier „Der Einschluss und Aus- schluss von Frauen in bulgarischen Geschichtsbuchern¨ der 1990er- Jahre“ von Krassimira Daskalova. In „Aus den Archiven“ wird von Patrizia Gabrielli der umfangreiche autobiografische Schriftbestand von Frauen im Archivio Diastrico Nazionale in Pieve Santo Stefa- no vorgestellt. Einem Nachruf auf die (in Munster¨ und nachfolgend Bochum) engagierte Historikerin fur¨ Geschlechtergeschichte Susanne Rouette folgen Rezensionen aktueller Veroffentlichungen.¨ Mit der Fokussierung auf weibliche Fluchtlinge¨ stellen Appelt und Heindl eine Forschungslandschaft vor, in der erst in jungster¨ Zeit die spezielle Situation von Migrantinnen die einseitig von m¨annlichen Migranten dominierte Migrations- und Fluchtforschung bereichert. Neben der Analyse historischer Fluchterfahrungen werden hierbei aktuelle asylpolitische Fragestellungen aufgegriffen. 1 Diese Praxis wird von den Herausgeberinnen sehr wohl problematisiert. 2 Rezensionen In einem ersten Beitrag schildert Traude Bollauf die Erlebnisse von drei Judinnen,¨ die in den sp¨aten 30er Jahren Wien verließen, um in England der nationalsozialistischen Verfolgung zu entkommen. Sie waren drei von etwa 20 000 Menschen, denen es mithilfe des so ge- nannten domestic permit gelang, als Dienstboten in englischen Haus- halten zu uberleben.¨ Traude Bollauf demonstriert anschaulich den Erfahrungshorizont dieser Frauen, der sich v.a. durch Erniedrigun- gen und Sprachprobleme auszeichnet. Sie verschweigt dabei nicht, dass das domestic permit fur¨ mittellose Frauen das einzige, gultige¨ Fluchtdokument nach England bot, was dazu fuhrte,¨ dass zun¨achst nur die Arbeit in Privathaushalten als Besch¨aftigungsmoglichkeit¨ fur¨ Fluchtlinge¨ existierte. Susanne Binder geht in ihrem Beitrag auf die zeitgenossische¨ eu- rop¨aische Asylgesetzgebung ein und kommt zu dem Ergebnis, dass die Kategorie gender hier bis in die 1990er Jahre keinen nennenswerten Stellenwert einnahm. Im Rahmen ihrer Studie konzentriert sich die Autorin auf bosnische Fluchtlingsfrauen,¨ die sie interviewte. Anhand eines Fallbeispiels beleuchtet Susanne Binder die Auswirkungen von Flucht und neuer Migrationsumgebung auf Familienstrukturen und geschlechtsspezifischen Rollenzuschreibungen und -wahrnehmungen. Die Autorin veranschaulicht plausibel, dass das g¨angige Bild des „pas- siven Fluchtlings¨ und der handlungsunf¨ahigen Fluchtlingsfrauen“¨ kei- neswegs mit der Realit¨at zu vereinbaren ist (S. 232). Dem Problembereich Asyl und Integration in Osterreich¨ widmet sich auch Edith Hobsig. Vom UNHCR initiiert, legt sie die erste em- pirische Studie uber¨ die Situation weiblicher Konventionsfluchtlinge¨ vor. Im qualitativen Interviewverfahren werden die Themen Flucht, Asylgew¨ahrung sowie die Integration in Osterreich¨ angesprochen. Anhand der individuellen Probleme und Erfahrungswelten gelingt es Hobsig, M¨angel und Erfordernisse in der Fluchtlingsbetreuung¨ auf- zuzeigen und Neuerungen anzuregen. Mit Annemarie Steidls Beitrag wird erneut die historische Migra- tionsforschung in den Vordergrund geruckt.¨ Die Autorin befasst sich mit Auswanderinnen aus der Habsburgmonarchie in die USA. Auf der Grundlage von Passagierlisten erstellt sie erstmals Sozialprofile der Migratinnen. Mit einer genauen Auflistung des weiblichen Anteils an den transatlantischen Wanderungen erweitert sie das Forschungs- bild um die junge, weibliche Migrantin, die ebenso wie m¨annliche Migranten bei der Suche nach Erwerbsarbeit große Distanzen zu uberbr¨ ucken¨ bereit war. Im Gegensatz zu ihren m¨annlichen Kollegen jedoch lag die Ruckkehrquote¨ der Frauen aus der neuen Welt nach Rezensionen 3 Europa niedriger, obgleich nicht jede Wanderung mit dem erhofften okonomischen¨ Erfolg verbunden war. Die Gespr¨ache mit den Wissenschaftlerinnen Alice Teichova und Ruth Wodak veranschaulichen am individuellen Beispiel, wie Flucht- und Exilerfahrungen den Lebensweg von Frauen maßgeblich pr¨agen konnen.¨ Ihre individuellen Erlebnisse von zwei Fluchterfahrungen schildert zun¨achst die britische und osterreichische¨ Staatsburgerin¨ und Historikerin Alice Teichova. Als Judin¨ suchte die Wienerin in den 30er Jahren den Neuanfang in England, um dann in die Tsche- choslowakei uberzusiedeln,¨ von wo sie nach dem „Prager Fruhling“¨ nach Wien zuruckkehren¨ musste. Das Gespr¨ach der Wiener Sprachwissenschaftlerin und Speziali- stin fur¨ Diskursanalyse Ruth Wodak mit der Mitherausgeberin von „L’Homme“, Edith Saurer, spiegelt den generativen Faktor von Fluch- terfahrungen wider. In ihnen wird deutlich, wie unterschiedlich Fluchtmotive ausfallen konnen:¨ die Zugehorigkeit¨ zum Judentum bei der Elterngeneration sowie die eigenen Erfahrungen Wodaks, ihre wissenschaftliche Ausgrenzung als Soziologin und Mitstreiterin der feministischen Linguistik. „Auf der Flucht“ bietet zahlreiche Einblicke in einen Zweig neue- rer Migrationsforschung. Mit der bewussten Nuancierung von For- schungsans¨atzen mit Genderschwerpunkten gelingt die Komprimie- rung von unterschiedlichsten Forschungsvorhaben und -methoden. So tritt Flucht in den Erlebnis- und Erfahrungshorizonten von Mi- grantinnen als geschlechtsspezifische Erfahrungswelt auf und wird le- bensweltlich fassbar. Zugleich wird durch die Bandbreite der gew¨ahl- ten Beitr¨age ersichtlich, in welchem Maße Flucht durch die Jahrhun- derte das Leben von weiblichen Generationen pr¨agte. Anja Wilhelmi, Luneburg¨ Aufbau West. Neubeginn zwischen Vertreibung und Wirtschafts- wunder. Ausstellungskatalog, hrsg. v. Dagmar Kift f¨ur den Land- schaftsverband Westfalen-Lippe/Westf¨alisches Industriemuseum. Essen: Klartext Verlag 2006, 287 S., zahlreiche Abbildungen. „Aufbau West“ ist der Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung des Westf¨alischen Industriemuseums, die vom 18. September 2005 4 Rezensionen bis zum 26. M¨arz 2006 in der Zeche Zollern II/IV in Dortmund zu sehen war. Das Buch hat zwei Funktionen: Zum einen handelt es sich hier um einen Ausstellungskatalog, der die Ausstellungsgegenst¨ande dokumentiert, zum anderen um eine Einfuhrung¨ und Uberblicks-¨ darstellung zum Thema „Integration von Fluchtlingen¨ und Vertrie- benen in der Nachkriegszeit am Beispiel Nordrhein-Westfalens“. Ne- ben festangestellten und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Westf¨alischen Industriemuseums konnten auch drei ausgewiesene Autoren mit einfuhrenden¨ Beitr¨agen fur¨ die Publikation gewonnen werden: Nach Vor-, Geleit- und Grußworten sowie einer Einleitung der Herausgeberin gibt Wolfgang Kessler, Direktor der Martin-Opitz- Bibliothek in Herne, einen knappen Forschungsuberblick¨ zum The- ma „Fluchtlinge¨ und Vertriebene in Nordrhein-Westfalen“ (S. 22-25). Mehr Ausfuhrlichkeit¨ h¨atte dem Band sicher nicht geschadet. Alexander von Plato, Leiter des Instituts fur¨ Geschichte und Biogra- fie der FernUniversit¨at Hagen, der mit Fluchtlingen¨ und Vertriebe- nen lebensgeschichtliche Interviews gefuhrt¨ hatte, fasst in dem Beitrag „Integration und ,Modernisierung‘“ seine bisherigen Forschungen zu- sammen. Zuvor liefert er die notwendigen statistischen Angaben und Hintergrundinformationen (S. 26-33). Der Wirtschaftshistoriker Werner Abelshauser beschreibt den „Aufbau West“ als „Januskopf der nordrhein-westf¨alischen Nach- kriegswirtschaft“, ebenfalls basierend auf seinen Forschungen. Die uberkommene¨ Wirtschaftsstruktur des neu gegrundeten¨ Landes und die vorrangigen Investitionen in den Montanbereich ermoglichten¨ einen raschen Wiederaufbau und legten die Grundlagen fur¨ das „Wirt- schaftswunder“; gleichzeitig verhinderten sie jedoch eine notwendige Umstrukturierung und Diversifizierung der Wirtschaft und legten somit den Grundstein fur¨ die sp¨atere Strukturkrise des Ruhrgebiets (S. 34-39). Nach diesem Einleitungs- und Uberblicksteil¨ folgt eine Fuhrung¨ durch die einzelnen Abteilungen der Ausstellung „Aufbau West“: 1. Aus dem Osten (S.40-43), 2. Ankunft (S.44-81), 3. Wirtschaft und Gesellschaft (S. 82-251), 4. Spuren (S. 252-269). Zum Abschluss be- schreiben drei Museumsp¨adagoginnen ihre Vermittlungsangebote fur¨ unterschiedliche Gruppen von Museumsbesuchern und -besucherin- nen (S.270-275). Abgeschlossen wird der Band durch einen Anhang mit Quellen-, Literatur- und Bildnachweisen, Leihgeberliste (sic!, ob- wohl zahlreiche Frauen darin zu finden sind) und einem Verzeichnis der Autorinnen und Autoren sowie der Vorstellung des Ausstellungs- teams (S.276-287).
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