80 Jahre „Prominententransport“ Gedenken – Am Spiegelgrund

Der Freiheits - kämpfer Organ der Kämpfer für 70 Jahre Österreichs Freiheit 67. Jahrgang – Nr. 51 – Juni 2018 ÖVP Kameradschaft

Vorstellung der Ludwig Steiner Medaille Dollfuß ( Seite 15) Gedenken Wie alljährlich versammeln wir uns auch heuer am Samstag, den 21. Juli 2018, 10h, am Hietzinger Friedhof, zum Gedenken an die Ermordung von Bundes- kanzler Dr. Engelbert Dollfuß so wie der drei Offiziere Für Österreichs Freiheit Biedermann, Huth und Raschke. 70 Jahre Geschichte Die K.Ö.L. Starhemberg organisiert in der unserer Organisation Einsegnungskapelle eine Hl. Messe um 9:30 Uhr, (Seite 16) wozu herzlich eingeladen wird. Seite 2 Der Freiheitskämpfer

tor Penz und der Wiener ÖVP-Klubob- mann Prochaska. In seiner Eröffnungs- rede sagte der Landeshauptmann, Doll- fuß sei zwar kein Demokrat im heutigen Sinn gewesen, aber sicher kein faschisti- scher Diktator, sondern ein großer und mutiger Patriot im verzweifelten Ab- wehrkampf gegen den Nationalsozia- lismus. (…) Die Räume des Geburtshau- ses sind Engelbert Dollfuß als Couleur- studenten, als Soldaten, als Agrarpoliti- Mit dieser neuen Glosse wollen Im Freiheitskämpfer stand 1998 unter ker, als Bundeskanzler und als Privat- wir zukünftig in regelmäßigen Ab- anderem zu lesen: mann gewidmet (…)“ ständen über Inhalte früherer Aus- Das Museum besteht also seit 20 Jah- gaben des „Freiheitskämpfers“ be- „Am 14. Juni fand im Beisein von ren und zu sehen bekommt man u.a. his- richten. Den Anfang machen wir mit Hunderten Besuchern die feierliche Er- torische Fotos, Urkunden und Klei- einem Rückblick auf die Ausgabe vom öffnung durch Landeshauptmann Erwin dungsstücke. Ansprechperson ist Konrad Oktober 1998, die einen Bericht über Pröll statt (…) Zahlreiche prominente Hackner (Tel.: 0664/9732662). die Eröffnung des vom damaligen Di- Gäste waren erschienen, unter anderem Die Öffnungszeiten sind von 1. Mai rektor des Niederösterreichischen Außenminister a.D. Alois Mock, Land- bis 26. Oktober an Sonn- und Feiertagen Bauernbundes, Johann Penz, initi- wirtschaftskammerpräsident Schwarz- von 14 bis 17 Uhr bzw. zu anderen Ter- ierte Dollfuß-Museum im Geburts- böck, Abg. z. NR Karl Donabauer, der minen gegen Voranmeldung bei der Ge- ort des Märtyrerkanzlers enthielt. niederösterreichische Bauernbunddirek- meinde Texingtal unter Tel: 02755/7228.

Gedenkzuwendung n der letzten Sitzung der lung klarlegt und die Folgen gerte. Gezeigt werden neben 510.000 Kriegsbeschädigte und Opferfürsorgekommission für Österreich, für die Opfer – den unglaublichen Drohungen, Hinterbliebene und über 10.000 Ihaben die Vertreter der drei und für die Täter hervorhebt. dem tödlichen Druck und dem politische Opfer waren nach Opferverbände angeregt, ana- Eine Reihe von Dokumenta- Zusammenspiel Berlins mit 1945 zu versorgen, 500.000 wa- log zum Jahr 2015 anlässlich tionen über dieses einschnei- den „österreichischen“ Na- ren nach 1945 noch in Kriegs- des Gedenkjahres 2018 eine dende Ereignis, mit dem die tionalsozialisten auch die gefangenschaft, somit zusam- symbolische Zuwendung zu dunkelste Zeit unserer Ge- Schwierigkeiten der Besatzer men über 1,6 Millionen schwer beschließen. Das Bundesmi- schichte begann, war in den beim Einmarsch sowie die mi- betroffene Menschen von da- nisterium für Arbeit, Soziales, vergangenen Tagen im ORF zu litärischen und politischen mals etwa sechs Millionen Ös- Gesundheit und Konsumen- sehen. Der Artikel enthält dazu Kräfteverhältnisse. 70.000 Ös- terreichern oder jeder Vierte. tenschutz hat diesem Wunsch nicht nur eine konzentrierte terreicher wurden nach dem Die, die anfangs jubelten, ju- entsprochen und allen Bezie- Zusammenfassung, sondern Einmarsch inhaftiert. In sei- belten bald nicht mehr. Etwa hern einer Unterhaltsrente auch Einiges, das nicht in die- nem Gefolge fanden die ersten 370.000 Österreicher verloren eine symbolische Zuwendung ser Form vorkam und wird ab Misshandlungen, Morde und ihr Leben durch den National- von € 1000,– bereits ausbe- S. 11 besprochen. Es ist – ne- „Selbstmorde“ statt. Eine der sozialismus. Es bedurfte wei- zahlt. Wir danken den Ent- ben so vielen – auch die Ge- ersten Maßnahmen war der terer vieltausendfacher Todes- scheidungsträgern im Sozial- schichte von Edwin Liwa, Ru- Raub des österreichischen opfer und ungeheurer Anstren- ministerium für diese Aus- dolf Towarek, Karl Serschen, Goldes. Die Gesamtbilanz der gungen, damit Österreich als zahlung. In der Zeitschrift Wilhelm Zehner, Egon Frie- sieben Jahre „Nationalsozia- unabhängige und demokrati- „inside“ hat Ministerialrat dell – und Bundespräsident lismus“: 100.000 Österreicher sche Republik wiedererstehen Dr. Kurt Wegscheidler vom Miklas, der trotz Drohung mit starben als politische Opfer, konnte und wir heute in Si- BMASGK einen hochinteres- dem Standgericht bis zuletzt 270.000 als Kriegsopfer, cherheit leben und unsere de- santen Artikel zum Gedenk- hinhaltend Widerstand leiste- 130.000 wurden aus rassischen mokratischen Rechte wahr- jahr geschrieben, in dem er in te und seine Zustimmung zur oder politischen Gründen ver- nehmen können. objektiver Weise die Entwick- „Wiedervereinigung“ verwei- trieben, 100.000 inhaftiert. Dr. Gerhard Kastelic Der Freiheitskämpfer Seite 3

KOMMENTAR Gedenken JA – aber nicht so

m Gedenkjahr 2018 gab mokratie akzeptieren. Es geht Koalition will ich gar nicht es zuletzt eine Unmenge nicht an, dass demokratische reden. Ivon Veranstaltungen ver- Entscheidungen nur dann Die meiner Meinung schiedenster staatlicher, Gültigkeit haben dürfen, nach beste Rede hielt der halböffentlicher und priva- wenn sie den eigenen Inten- Künstler Prof. Arik Brauer Dr. Gerhard Kastelic ter Stellen. Leider waren vie- tionen entsprechen. Dadurch am 8. Mai 2018 beim Festakt le so angesetzt, dass sie sich sind meiner Meinung nach der Bundesregierung zum litärischen Aggression zu se- überschnitten haben, bzw. auch zusätzliche Veranstal- Ende des 2. Weltkrieges. Er hen ist und den Österreichern, manchmal erst ganz wenige tungen notwendig geworden. sprach ohne schriftliches von denen dann als deutsche Tage vorher bekannt ge- Wie Dr. Gerhard Hartmann Konzept mit klar formulier- Staatsbürger leider viel zu vie- macht worden waren. Eine in der Academia Nr. 3/2018 ten Sätzen, griff niemanden le als Täter agierten. Dieser bessere Koordination wäre schreibt, waren in der Koali- an und fand einen versöhn- Unterschied ist klar heraus zu sehr nützlich gewesen. An- tionsregierung SPÖ/FPÖ von lichen Ton. Im Gegenzug stellen. scheinend sind einige Per- 1983 bis 1986 bei den frei- dazu gab es Wortspenden, die Wenn nicht zehntausende sonen und Organisationen heitlichen Mitgliedern fünf vor Hass trieften und sich in Österreicher sich aktiv gegen erst durch das intensive Pro- Angehörige von schlagenden Polemiken gegen die jetzige das NS-Regime gestellt hät- gramm des Mauthausenko- Verbindungen, ein ehemali- Regierung ergingen. Wie sol- ten, wäre nicht der Forderung mitees auf die Idee gekom- ger Schüler der nationalsozi- len jene, die massiv ange- der Moskauer Deklaration men, auch eine eigene Ver- alistischen Erziehungsanstalt griffen wurden, Verständnis vom Oktober 1943 entspro- anstaltung abzuhalten. (NAPOLA) und ein Sohn ei- für die aufheulenden „Gut- chen worden und Österreich Wie auch durch die Me- nes NS-Gebietskommissars menschen“ aufbringen. nicht als Opfer anerkannt und dien berichtet wurde, haben im Osten, der sich den Ruf ei- Bei einer Rede musste ich als eigener demokratischer einige Organisationen erklärt, nes „Schlächters“ eingehan- an die Schulzeit zurückgrei- Staat in der heutigen Form bei Teilnahme von Politikern delt hatte. Damals hat es kei- fen: Thema verfehlt – Nicht wieder geschaffen worden. der FPÖ nicht mitzuwirken nen gesteuerten linken Auf- genügend! Wir wären als Teil des Täter- bzw. auch nicht zu erschei- schrei gegeben, auch von re- In keiner der von mir ge- staates Deutschland behan- nen. Es steht mir fern eine ligiösen Gruppierungen war hörten Ansprachen wurden im delt worden. Auch Bundes- Lanze für die FPÖ zu bre- nichts zu hören. Aber es war Gedenken alle Opfer des NS- kanzler Dr. chen, aber wenn eine demo- ja die SPÖ als linke Partei in Terrorregimes erwähnt, es hat in seiner Rede im Jahr kratische Bundeswahl Kon- der Koalition dabei. Von der wurde ausschließlich von Ho- 1991 bereits klar zwischen stellationen mit einer FPÖ- Absprache Bruno Kreiskys locaust und Shoah gespro- dem „Opferstaat Österreich“ Beteiligung ermöglicht, dann mit dem SS-Mann Friedrich chen. Nicht erwähnt wurden und den leider viel zu vielen sollte man dies in einer De- Peter im Jahr 1970 zur stillen die anderen Opfer der rassi- Tätern gesprochen. Leider ne- schen Verfolgung, die aktiven gieren manche so genannte Widerstandskämpfer gegen Historiker und selbst ernann- das NS-Regime, Menschen, te Fachleute dieses Faktum. Vorsprachen die aus religiösen Gründen Ohne von Manipulation Am 23. April 2018 sprach eine Delegation der Arbeits- gegen das damalige System zu sprechen ist bemerkens- gemeinschaft zuerst bei Frau Staatssekretärin im Bundes- waren sowie Einzelpersonen, wert, dass im ORF und in zu- ministerium für Inneres, Mag. Caroline Edtstadler, und dann die ebenfalls das herrschende mindest einer Tageszeitung in bei Frau Bundesminister Mag. Beate Hartinger-Klein (BM Regime ablehnten. Ich biete den Berichten über die große für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz) gerne den anscheinend meist Mauthausen-Veranstaltung vor. Bei den freundlichen Aufnahmen der Delegation wur- sehr jugendlichen Reden- Worte des Präsidenten der is- den bei der Frau Staatssekretärin aktuelle Themen besonders schreibern ein Privatissimum raelitischen Kultusgemeinde bei den anstehenden Gedenkveranstaltungen erörtert und über die österreichische Ge- Oskar Deutsch fast gleich- bei der Frau Bundesminister der Dank der ARGE für die Aus- schichte zur dieser Zeit an. lautend zitiert wurden. Nur zahlung der € 1000,– Gedenkzuwendung und die gute Zu- Vielleicht ist es dann möglich, hat der Präsident bei dieser sammenarbeit mit den Beamten im Ministerium betont. Eben- den Unterschied zwischen großen Veranstaltung gar falls wurde bei der Frau Bundesministerin die Problematik dem Staat Österreich, der im nicht gesprochen. bei der Abrechnung vorgetragen. GK Jahr 1938 als Opfer einer mi- GK Seite 4 Der Freiheitskämpfer

Gedenken von ARGE/DÖW/Wiener Schulen Am 13. März 2018 fanden mehrere gemeinsame Veranstaltungen statt.

Zuerst „Am Spitz 1“ in 1210 Wien, organisiert von den Sozialdemokratischen Frei- heitskämpferInnen mit Begrü- ßung durch Gemeinderat a.D. Hans Schiel, mit einer Anspra- che des DÖW-Bibliothekars Mag. Stephan Roth und Mit- wirkung von Schülern des GRG 21 unter der Führung von Fotos: Sozialdemokratische Freiheitskämpfer Prof. Mag. Alfred Gutmann. Dr. Gerhard Kastelic, Generalleutnant Mag. Franz Reißner, BV Georg Papai Daran schloss sich das Ge- Generalleutnant Mag. Franz Reißner, denken im ehemaligen Hin- Dagmar Schindler, Dr. Gerhard Baumgartner, richtungsraum im Straflan- Dr. Gerhard Kastelic desgericht Wien an. Nach der Begrüßung durch Dr. Gerhard Schließlich wurde in der Gedenkstätte Kastelic von der ÖVP Kame- für die Opfer der Gestapo im Leopold-Figl- radschaft und einer Ansprache Hof nach einer Begrüßung durch Ernst Wol- der DÖW-Archivarin Dr. Ur- rab vom Wiener KZ-Verband und einer An- sula Schwarz trugen Schüler sprache vom wissenschafltiche Leiter des des RG 1, Schottenbastei un- DÖW, Dr. Gerhard Baumgartner, von Schü- ter der Leitung von Prof. Mag. ler des GRG 3 Radetzkystraße unter der Lei- Gerold Kröter ihre Gedanken tung von Prof. Mag. Elisabeth Trummer eine Generalleutnant Mag. Franz Reißner; Präsident Mag. Friedrich Forsthuber, Dr. Gerhard Kastelic, vor. besinnliche Veranstaltung abgehalten. Dr. Ursula Schwarz Die gesamte Bandbreite der Ermordeten

Dauerausstellung Sr. Restituta Am Karfreitag 2018 hielt die Symbolik dieses Tages auf und ging Seit der Eröffnung der permanenten Ausstel- Arbeitsgemeinschaft eine interes- auch kurz auf das Verstehen und Zu- lung „Restituta – Glaube gegen NS-Gewalt“ am sante Veranstaltung ab. An diesem sammenleben der verschiedensten 23. Oktober 2016 in der Hartmanngasse 7, Tag jährte sich zum 75. Mal die Weltanschauungen in der Todeszelle A-1050 Wien, kann diese jeden ersten Mittwoch Hinrichtung von Schwester Res- ein. Nach einer Kranzniederlegung im Monat (ausgenommen Feiertage und Schul- tituta und sechs kommunistischer bei der Restitutagedenktafel in der ferien) von 14.00 bis 17.00 Uhr besichtigt wer- Brigittenauer Straßenbahner. Dies Denisgasse in 1200 Wien zogen die den. Führungen können unter 01/54605-4310 ist deshalb interessant, da der 30. Teilnehmer vorbei am Grossmann- oder [email protected] ange- März 1943 ein Tag mit 19 Hinrich- Hof und am Plocek-Hof zum Ein- meldet werden (am Mittwoch bei freier Besich- tungen war und die Opfer die ge- gang des Straßenbahnbahnhofes tigung können keine Führungen durchgeführt samte Bandbreite der aus politi- Brigittenau in der Wexstraße 13. werden). Der Eintritt ist frei. schen Gründen ermordeten Gegner Dort wurde sowohl der sechs hin- Die Ausstellung ist besonders besucher- des NS Terrorregimes abdeckten. gerichteten Straßenbahner (Josef freundlich und klar gegliedert und stellt so gese- Gerhard Kastelic zog wegen des Friedl, Josef Krcmarik, Ludwig hen eine wesentliche Bereicherung des Wissens Karfreitags eine Parallele zur Hin- Kupsky, Johann Plocek, Leopold und eine Wohltat für jeden Besucher dar. Auch richtung von Christus in Jerusalem Slaby und Friedrich Stix) als auch gibt es eine neue Webseite über Sr. Restituta mit den Opfern des 30. März 1943. der zwei am gleichen Tag ermorde- (www.restituta.at). Sie ist das Ergebnis jahre- In beiden Ländern herrschte nach ten kommunistischen Wider- langer exakter Forschung und Archivarbeit. Es einer Okkupation ein Terrorregime, standskämpfer (Marie Fischer und ist wert, sich näher über diese österreichische und die Ermordeten wurden un- Alois Houdek) gedacht. Märtyrerin zu informieren. GK schuldig hingerichtet. Er zeigte die GK Der Freiheitskämpfer Seite 5

80 Jahre „Prominententransport“ nach Dachau

Am 4. April 2018 wurde in einer Feierstunde bei der Gedenktafel an diesen Transport (1. April 1938) am Wiener Westbahnhof eine von der ARGE organi- sierte und gut besuchte Ver- anstaltung abgehalten.

erhard Kastelic konn- te als Sprecher der G ARGE den nunmehri- gen Bürgermeister von Wien, Stadtrat Dr. Michael Ludwig, den Präsidenten des Wiener Stadtschulrates Mag. Heinrich Himmer, den Bezirksvorsteher des 1. Bezirks MMag. Markus Figl, den Vorsitzenden der VIDA Gewerkschaft Wien Hel- mut Gruber, Schülerinnen und Schüler der Berufsschule Ein- zelhandel und der Berufsschu- le für Lebensmittel, Touristik Dr. Gerhard Kastelic, BV und Zahntechnik unter der Lei- MMag. Markus Figl, Helmut tung von Frau Thea Schwant- Gruber, Dr. Michael Ludwig, Dr. Wilfried Garscha, ner, Tochter des verstorbenen Mag. Heinrich Himmer, Vorsitzenden der Sozialdemo- Albert Dlabaja kratischen Freiheitskämpfer, be- grüßen. Musikalisch wurde die Veranstaltung von der ÖBB Ka- tigen freien, demokratischen pelle West unter der Leitung Österreich. Daher ist es sehr von Roman Kerschner beglei- wichtig, dass gerade die Jugend tet. und die nächsten Generationen Kastelic betonte in seiner von den Ereignissen vor 80 Jah- Begrüßung, dass unter den 150 ren erfahren. Opfern aus Politik, Religions- An diese Begrüßung schlos- gemeinschaften, Kunst und sen sich sehr interessante Re- Kultur viele Persönlichkeiten den von Michael Ludwig, Hein- waren, die in der 2. Republik Dr. Micheal Ludwig, Erich Finsches (einziger anwesender rich Himmer und Helmut Gru- nach 1945 große Verantwortung Dachau-Überlebender) ber an. für Österreich getragen haben. An Interessenten wurde der Darunter waren die beiden der Israelitischen Kultusge- über, haben während der langen von der ARGE initierte und fi- Bundeskanzler meinde deren Präsident Desida Haftzeit im Konzentrationsla- nanzierte Nachdruck der Bro- und , die Mi- Friedmann. Dazu kamen Ver- ger Dachau mit dem Geist der schüre „Stacheldraht mit Tod nister , Josef Gerö, treter der hohen Beamtenschaft Lagerstraße (copyright Rudi geladen…“ verteilt und darauf Franz Olah, Sozialdemokraten aus Polizei, Justiz, Kunst und Gelbard) die geistigen Vorbe- hingewiesen, dass die Namen wie Robert Danneberg und Kultur. reitungen für die Zeit nach 1945 der 150 Opfer in einer Kette um Hanns Eisler, Kommunisten Viele dieser Männer stan- geschaffen und waren mit die- die Gedenkveranstaltung sicht- wie Viktor Matejka, Ludwig den sich bis 1938 in verschie- sem Gedankengut die Grund- bar dargestellt sind. Sowinski und Erwin Fein. Von denen Lagern feindlich gegen- lage für das Entstehen des heu- GK Seite 6 Der Freiheitskämpfer

MKV und ÖCV-Gedenken am Ehrengrab Leopold Figls

Die beiden großen katholischen couleurstudentischen schütterlicher Glaube an eine Flossenbürg und anschließend Verbände, der Österreichische (ÖCV) und freie und unabhängige Zukunft wieder in Dachau. Nach einer der Mittelschüler-Kartellverband (MKV), gedachten am Österreichs manifestiert sich zwischenzeitlichen Freilassung 5. April am Zentralfriedhof anlässlich des 80. Jahrestages auch in seinem berühmten Zitat 1943 wurde er wegen seines des ersten Transportes in das Konzentrationslager Dach- ‚Glaubt an dieses Österreich‘. neuerlichen Bemühens um die au der Opfer des Nationalsozialismus. Seine Verbundenheit zu Öster- Schaffung politischer Struktu- reich gab den Österreicherin- ren mit österreichischer Prägung m Rahmen einer Kranznie- zentrationslager und Gefäng- nen und Österreichern wieder 1944 erneut inhaftiert und ins derlegung am Ehrengrab nisse gesperrt. Dort wurden sie Mut und Hoffnung. Seine Per- KZ Mauthausen gebracht. 1945 I von Leopold Figl wurde je- gefoltert und misshandelt, weil sönlichkeit ist unvergesslich in wurde der zu Tode Verurteilte ner 150 Persönlichkeiten ge- dacht, die im April 1938 vom Wiener Westbahnhof per Bahn nach Dachau verfrachtet wur- den. Neben Figl saßen zahlrei- che weitere prominente Politi- ker, darunter Alfons Gorbach oder Franz Olah, im Zug, der

von den Nazis verhöhnend als Foto: Thomas Eisner/Fotocredit: MKV „Prominententransport“ titu- Kranzniederlegung am liert in die Geschichte einging: Ehrengrab von Leopold Figl „Viele Verbindungsheime wur- im Zuge einer Gedenkveran- den noch in der Nacht zum 12. staltung von MKV und ÖCV März 1938 gestürmt, das In- anlässlich des 1. Dachau- ventar von den Nazihorden ver- transports vor 80 Jahren. v.l.n.r.: Michael Jayasekara, nichtet und unsere Verbände Vorortspräsident des ÖCV und seine Verbindungen verbo- Bezirksvorsteher MMag. ten“, erinnerte der Vorsitzende Markus Figl, Walter Gröblin- des MKV, Walter Gröblinger. ger, Kartellvorsitzender des Beide Verbände haben sich be- MKV, Geistl. R P. Vik. Mag. reits frühzeitig gegen den Na- Antonius Philipsky, OSB tionalsozialismus ausgespro- chen: „Schon 1923 hat der CV sie katholisch waren, weil sie unserem Gedächtnis und der ins Landesgericht für Strafsa- in Wien klargestellt, dass man überzeugte Österreicher waren. Geschichte Österreichs festge- chen verlegt, wo er in der To- als Nazi kein CVer sein kann und Andere verloren ihre Anstellun- schrieben. Es ist unsere histo- deszelle auf seine Hinrichtung umgekehrt“, betonte der Vor- gen, wurden ausgewiesen oder rische Verantwortung an den warten musste. Allein das Krieg- ortspräsident des ÖCV, Michael mussten andere Drangsal der Horror des Nationalsozialismus sende und die Befreiung durch Jayasekara. Auch der MKV hat Nazis erdulden. Dieser Gräuel- zurückzuerinnern und diese Er- die Alliierten retteten ihm das bereits im Jahr seiner Gründung taten wollen wir heute stellver- innerungen auch dafür zu ver- Leben. (1933) die Mitgliedschaft in der tretend für Dutzende MKVer und wenden, um zu warnen, dass so „Die hohe Anzahl an ka- NSDAP untersagt. Wörtlich ÖCVer und stellvertretend für etwas nie wieder geschehen tholisch-korporierten Gefange- hieß es damals: „Es ist jedem Millionen Menschen, die unter darf.“ nen des ‚Dachauer-Prominent- Mitglied verboten der national- der Naziherrschaft gelitten ha- Leopold Figl war zwischen entransportes‘ zeigt mit aller sozialistischen Arbeiterpartei ben, am Grab von Leopold Figl 1. April 1938 und 6. April 1945 Deutlichkeit, dass auch Katho- (Hitler-Bewegung) als Mitglied gedenken.“ fast durchgehend in Konzentra- lisch-korporierte und andere anzugehören oder ihre Interes- Figls Großneffe Markus Figl tionslagern inhaftiert, erst in Vertreter des katholischen La- sen in irgendeiner Weise zu för- sagte: „Trotz aller Schrecken in Dachau, wo er als erster Öster- gers zu den ersten Opfern des dern.“ Jayasekara und Gröblin- den Konzentrationslagern hat reicher zur Prügelstrafe verur- Nationalsozialismus gehörten“, ger betonen unisono: „Viele un- Leopold Figl nicht aufgegeben teilt wurde und anschließend stellten Gröblinger und Jayase- serer Mitglieder wurden von den und nie seinen Glauben an Ös- sechs Monate Dunkelhaft er- kara abschließend fest. Nazis ermordet, oder in Kon- terreich verloren. Sein uner- tragen musste, dann 1940 in Red. Der Freiheitskämpfer Seite 7

Kranzniederlegung vor dem

Mahnmal Am Spiegelgrund Helmut Wohnout referierte über die menschenverachtende rassen- hygienische Ideologie der Nazis. Am 6. Mai, dem Jahrestag der Befreiung des Konzentra- tionslagers Mauthausen, fand auch Am Spiegelgrund eine Gedenkfeier statt, wo unter anderem Vertreter der ÖVP Wien jener Kinder gedachten, die Opfer der nationalso- zialistischen Medizinverbrechen wurden. Wir bringen die

Begrüßungsworte, die Dr. Helmut Wohnout gesprochen Foto: Andy Wenzel/BKA hat.

Meine sehr geehrten Damen Die hier begangenen Ver- und Herren! brechen waren Teil des natio- nalsozialistischen Euthanasie- Im Namen des Bundes- programms. Es wurde unter kanzleramtes darf ich Sie zu die- dem Tarnnamen „Aktion T4“ ser Kranzniederlegung mit Frau geführt und im Oktober 1939 Bundesministerin Dr. Juliane mit folgendem menschenver- tionalsozialistische Rassenleh- schreckliche Fortsetzung in der Bogner-Strauß und Herrn achtenden Befehl Adolf Hitlers re zwischen „höherwertigem“ Shoah. Nach Hartheim waren Bundesminister Mag. Gernot aufgenommen – ich zitiere: und „minderwertigem“ Leben. auch mehr als 3.000 Patienten Blümel begrüßen. Der Jahres- „Nach menschlichem Ermessen Während „erbgesunder“ Nach- der psychiatrischen Heil- und tag der Befreiung des Konzen- unheilbar Kranken [soll] bei wuchs gefördert wurde, sollte Pflegeanstalt Am Steinhof de- trationslagers Mauthausen, soll kritischer Beurteilung ihres sogenanntes „lebensunwertes portiert worden, in deren Pavil- in einer besonderen Weise An- Krankheitszustandes der Gna- Leben“ ausgelöscht werden. Bis lons 1940 die Anstalt Am Spie- lass zur Erinnerung an alle Op- dentod gewährt werden“. August 1941 kamen auf diese gelgrund eingerichtet wurde. fer der nationalsozialistischen Die eigentliche Bedeutung Weise 70.000 Menschen ums Nach Protesten, unter ande- Verbrechen in unserem Land des griechischen Wortes „eu- Leben. In Österreich wurde die rem auch von Kirchenvertretern, sein. Diese Gedenkstätte auf thanasía“ lautet „leichter Tod“. Tötungsanstalt im oberösterrei- wurde im August 1941 die zen- dem gründerzeitlichen Gelän- Doch tatsächlich stand dahinter chischen Hartheim zum Syn- tral gelenkte Ermordung psy- de des Otto-Wagner-Spitals er- chisch Kranker und Behinder- innert insbesondere an jene ter zurückgefahren. Die syste- knapp 1.000 Kinder, die hier matische Ermordung von Kin- den grausamen Medizinverbre- dern zum Zweck rassenhygie- chen der Nazis zum Opfer fie- nischer Forschungen wurde len. Symbolisch wurde für je- allerdings weitergeführt. des hier ausgelöschte junge Le- Die Einweisung erfolgte ben eine Gedenkstele errichtet. vorgeblich in sogenannte „Kin- Von 1940 bis 1945 bestand derfachabteilungen“, die sich in einem Teil der Pavillons auf aber als nichts anderes als Tö- dem Gelände der Baumgartner tungsanstalten herausstellen Höhe, die von den Nazis eu- sollten. Eltern bzw. Angehöri- phemistisch sogenannte „Ju- gen gegenüber wurde bei der gendfürsorgeanstalt“ Am Spie- Aufnahme der Kinder eine me- gelgrund. Entsprechend der dizinische Behandlung vorge- menschenverachtenden rassen- täuscht. Tatsächlich wurden die hygienischen Ideologie des Na- eingelieferten Kinder einer Se- tionalsozialismus wurde sie zu lektion unterzogen, die über de- einem Labor des Mordens, in ren weiteres Schicksal ent- Die Bundesminister Juliane Bogner-Strauß (m.) und Gernot dem junge Menschen einen schied. Die Ermordung erfolg- Blümel (l.) im Gespräch mit Helmut Wohnout (r.) grausamen Tod sterben mussten. te durch die Verabreichung von Für viele derjenigen, die über- die Wahnvorstellung, die vom onym für dieses Verbrechen. Die Medikamenten, die zunächst Er- lebten, wurde sie ein lebenslan- NS-Regime als „erbkrank“ de- dabei erstmals zur Anwendung krankungen hervorrufen und in ger Ort traumatischen Leides finierten Menschen zu ermor- gelangte industrielle Tötung von weiterer Folge einen natürlichen und seelischer Qualen. den, unterschied doch die na- Menschen durch Gas fand ihre Tod vortäuschen sollten. Bis Seite 8 Der Freiheitskämpfer

1945 forderte die Kindereutha- Leichenteile und Organe der Er- nen befürchten zu müssen. Die ragierte Predigt des St. Pölte- nasie im gesamten nationalso- mordeten fanden erst 2002 ihre durch ideologische Indoktrina- ner Diözesanbischofs Michael zialistischen Herrschaftsbereich letzte Ruhestätte auf dem Wie- tion herbeigeführte Deindivi- Memelauer vom Silvester 1941 etwa 5.000 Opfer. Der Spiegel- ner Zentralfriedhof. dualisierung und Entmenschli- entdeckt und publiziert. In ei- grund bildete einen zentralen Wir fragen uns heute, wie chung des Anderen schaffte jene ner Zeit, in der das Koordina- Bestandteil dieses Verbrechens ein solches Verbrechen mög- notwendige psychologische tensystem der Mitmenschlich- der Nationalsozialisten. lich war, wie es dazu kommen Distanz, die man als Grund- keit vielfach außer Kraft gesetzt Psychische Erniedrigung, konnte. Der Historiker Kurt voraussetzung zum Mord, ins- zu sein schien, hat der Bischof physische Demütigung und sa- Bauer hat in seinem Buch über besondere zum Massenmord, für uns heute – hoffentlich – distische Folter bestimmten den die NS-Herrschaft in Öster- bezeichnen muss.“ Selbstverständliches auf den Alltag der eingelieferten Kin- reich versucht, darauf eine Ant- Das heutige Gedenken gilt Punkt gebracht, indem er sag- der. Zumindest 789 – tatsäch- wort zu geben bzw. sich dem aber den Opfern – Kindern und te, ich zitiere: „Auch der Un- lich wohl mehr von ihnen – wur- eigentlich Unfassbaren zumin- jungen Menschen, für die der glückliche, dessen Sinne ver- den ermordet. Die menschliche dest anzunähern – ich darf zi- Spiegelgrund zuerst die Hölle wirrt sind, auch das Kind, das Entwürdigung war aber mit ih- tieren: „Zweifellos spielte die auf Erden und dann die Stätte behindert auf die Welt kommt, rem gewaltsamen Tod nicht zu zunehmende Brutalisierung ihrer grausamen Ermordung ge- auch der Kranke und Sieche Ende. Es folgte die Degradie- durch den Krieg eine wichtige worden ist. und vom Alter Gebrochene hat rung zum Forschungsobjekt und Rolle. Töten wurde nach und Lassen Sie mich zum ein Recht auf das Leben […] die Verwertung für eine zwei- nach zur Routine, ohne dass Schluss dieser einleitenden und verdient die Umsorge und felhafte wissenschaftliche For- man groß darüber nachgedacht Ausführungen kommen. Das Liebe der Umwelt“. schung, die noch Jahrzehnte hätte. Die Täter konnten ihre Dokumentationsarchiv des ös- nach Kriegsende betrieben wur- persönlichen Allmachtsphant- terreichischen Widerstandes hat Ich danke für Ihre Aufmerk- de. Einige der konservierten asien ausleben, ohne Sanktio- im vergangenen Jahr eine cou- samkeit.

Ein kräftiges Lebenszeichen

Viele Jahre haben in der Be- na Gmünd. Gemeinsam mit sei- 1986 wurde das Ehepaar vom durchaus lobende Wort für das zirksvertretung Wien-Leo- ner Frau Maria (1912-1995) Yad Vashem als „Gerechte un- katholische Couleurstudenten- poldstadt tätige Mitglieder versorgte er in der NS-Zeit in ter den Völkern“ geehrt. An der tum. Neben ihr sprachen die der K.Ö.St.V. Donaumark Gmünd/NÖ in ein Lager ge- Feier nahm auch Europa-Ab- Bürgermeisterin von Gmünd/ im MKV darum gekämpft, pferchte ungarische Juden mit geordneter Lukas Mandl, selbst NÖ, Helga Rosenmayer, Ober- dass nach ihrem Bundes- Medikamenten und rettete 1944 Couleurstudent, teil und die rabiner Arie Folger und Paul bruder Artur Lanc (1907- drei von Ihnen vor der Depor- (Grüne!) Bezirksvorsteherin Hefelle als Initiator der Platz- 1995) eine Verkehrsfläche tation ins Konzentrationslager. Ursula Lichtenegger fand benennung. benannt wird. Nunmehr hat Bezirksrat Paul Hefelle das Vorhaben erfolgreich zu Ende gebracht.

ie offizielle Benennungs- D feier fand im April am Foto: Gerhard Tschugguel nunmehrigen Lanc-Platz (1020, Taborstraße/Höhe Glockengas- se) statt und geriet zu einem star- ken Zeichen der katholischen couleurstudentischen Verbände: Von den rund 200 Teilnehmern der Feier waren rund 150 ka- tholische Couleurstudenten. Lanc schloss sich, wie im Frei- heitskämpfer 50 berichtet, be- reits als Schüler der Donaumark Bezirkshauptmann Stefan Grusch, Eva M. Pariasek (Tochter), und während des Studiums dem Bezirsksvorsteherin Ursula Lichtenegger, Elga Lanc (Tochter), Bürgermeisterin Helga Rosenmayer, Oberrabiner Arie Folger, Nordgau im ÖCV an. Später er- Bezirksrat Paul Hefelle hielt er das Band der Leopoldi- Der Freiheitskämpfer Seite 9

Gedenkfahrt der Landesgruppe Tirol nach Kärnten

Ende März nahmen sieben Mitglieder der Landesgruppe Unsere Fahrt ging weiter ren bei unserer Besichtigung an- rund um Landesobmann Clemens Hornich an einer Ge- nach Greifenburg. Beim Denk- wesend und erklärten uns in ih- denkfahrt nach Osttirol und Kärnten teil. mal erwartete uns der Landes- rem Vortrag alles Wissenswerte obmann von Kärnten, Franz über diese Gedenkstätte. Nach rüh morgens fuhren wir zer erzählte uns Ergreifendes Quendler. Wir besuchten die Ge- der Besichtigung fuhren wir zur Fvon Innsbruck über Südti- über dieses Mahnmal, an- denkstätte für die Opfer des Na- Künstlerstadt Gmünd bei Spital rol nach Lienz, wo unser lang- schließend besuchten wir die tionalsozialismus im oberen an der Drau, wo wir nach einem jähriges Mitglied Peppi Wur- Kapelle, wo der große Künst- Drautal in Greifenburg in Erin- gemeinsamen Mittagessen eine zer uns zum Mahnmal der Ost- ler Albin Egger-Lienz begra- nerung an die 39 Opfer aus der Führung durch die Stadt erleben tiroler Widerstandskämpfer ben ist und konnten uns seine näheren Umgebung. Das Kunst- konnten und diese schöne Fahrt bei der Stadtpfarrkirche, wel- gemalten Fresken, die in der werk wurde vom Bildhauer mit der Abreise nach Innsbruck ches durch ihn vor Jahren er- Kapelle angebracht sind, an- Hans-Peter Profunser errichtet. wieder beendeten. richtet wurde, begleitete. Wur- schauen. Der Künstler und seine Frau wa- LO Clemens Hornich

Mahnmal für die Osttiroler Opfer des NS-Regimes. Gedenkstätte im oberen Drautal

Zum Gedenken an Prof. Johannes Schwantner

Am 11. März 2018 verstarb Sozialdemokratischen Frei- in ihm einen politisch klar den- unterwartet der Vorsitzen- heitskämpfer. kenden aber nicht verblendet de der Sozialdemokrati- Seit vielen Jahren war er handelnden Menschen erlebt. schen Freitheitskämpfer auch Vorsitzender des Vereins Durch die enge Zusammenar- Österreich im Alter von 70 „Niemals vergessen“, organi- beit in der ARGE sind wir trotz Jahren. sierte jährlich das Herrmann aller politischer Gegensätze zu Langbein Symposium für Pä- Freunden geworden. Er hat mit Schwantner war bis zu sei- dagogen und fuhr seit 1991 je- großer Initiative immer wieder ner Pensionierung Berufschul- des Jahr mit einer größeren Aktivitäten angeregt, organi- direktor und hat sich von Gruppe Jugendlicher zu den siert und durchgeführt. Wir ver- Jugend an mit der Bildung jun- Gedenkstätten in Polen. lieren durch seinen Tod einen ger Österreicherinnen und Ös- Ich habe Hannes Schwant- Mitkämpfer in unserer Arbeit terreicher befasst. Seit 2013 ner im Rahmen der Arbeitsge- des Gedenken und Erinnerns. war er Bundesvorsitzender der Johannes Schwantner meinschaft kennengelernt und GK Seite 10 Der Freiheitskämpfer

Anmerkungen zu unterschiedlichen Gedenkreden

Die unterschiedlichen Reden zu den heurigen Gedenk- feierlichkeiten haben teils nicht zu Unrecht für hitzige Diskussionen gesorgt. Greifen wir zwei dieser Reden her- aus, lässt sich auch einiges über jene sagen, die diese Re- den gehalten haben.

er Schriftsteller Mi- tismus aus arabischen Ländern chael Köhlmeier hielt erwähnen. Köhlmeier tat dies Fotograf: Andy Wenzel. Quelle: BKA Fotograf: Andy Wenzel. D wohl die meist disku- freilich nicht, sondern verstieg tierte Rede zu den Gedenktagen, sich stattdessen in seltsame Ver- auf Einladung des National- gleiche. So setzte er die heuti- ratspräsidenten, bei einer Ge- ge Schließung illegaler Migra- denkfeier im Parlament. Köhl- tionsrouten de facto mit der Tä- meier hat es der FPÖ und damit tigkeit von Helfershelfern der gleich beiden Regierungspar- Judenverfolgung im Dritten teien ordentlich „hineingesagt“, Reich gleich. Eine Verharmlo- wie Journalisten und sonstige sung des NS-Terrors die ihres- Am 8. Mai 2018 fand im Bundeskanzleramt ein Festakt zum Meinungsmacher in den Gazet- gleichen sucht. Mit seinem Aus- Gedenken an die Befreiung vom Nationalsozialismus und an ten und Social-Media-Kanälen blenden jeglichen Antisemi- die Beendigung des Zweiten Weltkrieges in Europa statt. (selbst-)zufrieden festhielten. tismus jenseits der FPÖ befin- Im Bild Festredner Arik Brauer. Natürlich, man muss die Rede det sich der Schriftsteller frei- des Schriftstellers nicht rund- lich in schlechter Gesellschaft: Mauthausen als einziger offen Krieges sehr offen auszuspre- um ablehnen, es mag ein be- Auch die Medien und deren und deutlich kritisiert hat: „Ich chen: „Für mich war es selbst- rechtigtes Anliegen sein, sich Macher negieren den Antise- bin prinzipiell dafür, dass man verständlich eine Befreiung, für anlässlich einer Gedenkfeier mitismus gerne, wenn er sich miteinander spricht. Jetzt zu sa- mich war es selbstverständlich auch an einer Partei abzuarbei- nicht im Umfeld autochthoner gen: Wir sind edel und die sind ein Sieg. Nicht so für die Be- ten, die immer wieder mit ver- Österreicher zeigt. Es blieb Arik unedel, bringt nichts. Ich habe völkerung, die da in den Ruinen harmlosenden Aussagen über Brauer, Künstler und Jude, des- den geistigen Sturm des Nazi- in der zerstörten Wiener Stadt den Nationalsozialismus in ih- sen Vater im KZ gestorben ist Faschismus erlebt. Wer nicht sitzen. (…) Die Menschen hat- ren eigenen Reihen konfrontiert und der selbst die NS-Zeit in ei- dabei war, kann sich gar nicht ten das Gefühl, wir haben den ist. Eine Frage ist aber, ob es nem Versteck überlebt hat, vorstellen, was eine Massenek- Krieg verloren, so, jetzt haben Sinn macht, die aktuellen, überlassen, bei verschiedener stase ausmacht. Das kommt wir den Scherm auf.“ Das sei durchaus ernstzunehmenden Gelegenheit auf die unter- nicht wieder. Was die FPÖ be- auch daran gelegen, dass die Abgrenzungsversuche des FPÖ- schiedlichen Erscheinungsfor- trifft: Es gibt sie. Sie hat einen Gegenwart stärker als die Ver- Obmannes gegen antisemitische men des Antisemitismus hin- Teil der Bevölkerung hinter gangenheit sei: „Die Gegen- Tendenzen einfach zu negieren zuweisen. Bei mehreren Inter- sich, die keine Massen-Nazis wart existiert, die Vergangen- und eine weitere Frage ist, ob es views stellte er sinngemäß fest, sind. Deswegen werden wir mit heit ist tot.“ Deshalb lasse sich legitim ist, den Antisemitismus dass er als Jude mehr Angst vor ihr leben müssen. Ob uns das diese auch leicht verdrängen: gleichfalls als Wesenswerkmal zugewanderten Arabern als vor gefällt oder nicht, ist unerheb- Etwa die jubelnden Massen auf der FPÖ – und nur der FPÖ – antisemitischen Burschen- lich. Dass die FPÖ-Minister dem Heldenplatz nach dem darzustellen. schaftern habe. Die Aufregung nicht nach Mauthausen einge- „Anschluss“ im März 1938 war groß und so mancher poli- laden sind, ist ein großer Feh- oder die Siegesmeldungen in Eine skurrile Vorstellung tisch korrekte Eiferer im medi- ler.“ der „Wochenschau“; sowie das Wenn man sich dazu ent- alen Umfeld wollte das so nicht Gefühl, einer überlegenen Ras- scheidet, bei einer Gedenkrede hinnehmen. Eine skurrile Vor- Richtige Einschätzung se anzugehören. Rückbezüge auf die Geschich- stellung: Ein greiser Jude, der Brauers Rede anlässlich ei- Gewonnen habe an diesem te nahezu gänzlich auszusparen den Holocaust überlebt hat, ner Gedenkfeier am 8. Mai im 8. Mai 1945 aber jedenfalls die und sich lediglich in morali- muss sich von Spätgeborenen Bundeskanzleramt sorgte für Demokratie über die Diktatur, scher Überlegenheit aktuellen vorschreiben lassen, wovor er weniger Aufregung als jene von verloren hätten die Täter und der Entwicklungen zuzuwenden, Angst zu haben hat. Brauer war Michael Köhlmeier. Dabei wag- Nationalsozialismus, so Brau- dann muss man wohl auch den es auch, der die Nicht-Einla- te es der Künstler, auch die am- er, der sich überzeugt zeigte, neu importierten Antisemi- dung der FPÖ-Politiker nach bivalenten Gefühle zu Ende des dass heute „die überwältigen- Der Freiheitskämpfer Seite 11

de Mehrheit der Menschen in schen Interessen – dem ande- fentlichkeit zu ertragen – je terpretiert wird, aus der Verant- Österreich durchaus imstande ren auf die Finger schaut, da- mehr davon, umso besser.“ wortung entlässt. Michael Köhl- ist, die Situation und die Wahr- mit es nur ja seine Demokratie Arik Brauer hat die Schre- meier hat eine Gedenkstunde für heit von der Zeit des Zweiten hegt und pflegt. Und glücklich cken des Nazi-Regimes am ei- die Abrechnung für eine ihm Weltkriegs richtig einzuschät- die Bevölkerung, die eine Re- genen Leib erfahren, aber er hat nicht genehme Regierungskon- zen“. Zur heutigen Situation in gierung hat, wo Menschen sind, die Größe, über Gräben hinweg stellation missbraucht. Der Ver- Europa sagte Brauer: „Glück- hoffentlich, die imstande sind, Versöhnliches auszusprechen, gleich macht sicher. liches Europa, in dem ein Land mit Geduld und mit Freude die auch wenn er die FPÖ keines- – wenn auch oft aus egoisti- Kritik und Kontrolle der Öf- falls, wie da und dort missin- PH Zum Gedenkjahr 2018

Die Unterwerfung Österreichs – Hitlers erster Schritt zum die österreichischen National- Der Autor beschreibt die Krieg. Kurt Wegscheidler hat in der Zeitschrift „Inside“ sozialisten in steigendem Aus- Okkupation vom 12. März 1938 des Sozialministeriums einen sehr fundierten Artikel zum maß mehr und mehr Hand- und merkt in diesem Zu- Gedenkjahr 2018 geschrieben, der hier kurz zusammen- lungsfreiheit.“ Das Abkommen sammenhang an: „(…) Gegen- gefasst wird. Auf Anfrage ist der Beitrag in voller Länge hat die Annäherung zur Arbei- wehr gab es aufgrund Schu- bei der ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten zu terschaft bewirkt: „Schuschnigg schniggs Rede nicht, obwohl er erhalten. erkannte, dass seine neuen NS- von reichsdeutscher Seite er- ‚Regierungspartner‘ (…) dabei wartet wurde: (…) Obwohl er Autor stellt dar, wie allen Mitteln durchzuführende waren, die Macht zu überneh- auch auf deutscher Seite Be- Bundeskanzler Kurt Lebensaufgabe“ erklärt habe men. Zögernd war er in dieser fürchtungen bestanden (…) DSchuschnigg „nach und dieses Ziel nach der Mach- Not auf die Fühlungnahme der siegte hier die Initiative, wäh- jahrelanger subversiver Wühl- tergreifung 1933 zunächst (…) Arbeiterbewegung einge- rend auf österreichischer Seite arbeit der Nationalsozialisten, durch wirtschaftlichen Dru- gangen und hatte ihr Unter- schließlich die Kenntnis der ei- Druck von außen und gesteu- ckaufbau (1.000-Mark-Sperre) stützungsangebot vernommen genen Schwächen (…) zur Auf- ertem Terror der fünften Ko- und danach durch eine bei- (…)“ gabe führte, bevor es zu Kämp- lonne im Inland, politischen spiellose Welle des Terrors er- Nachdem Schuschnigg eine fen kommen konnte.“ Die Re- Morden bis zum Mord des ös- reichen wollte: „Gemeinsam Volksbefragung angekündigt aktionen des Auslands dürfen terreichischen Bundeskanzlers mit dem Karl von Vogelsang-In- hatte, befahl Hitler die Mobil- als bekannt vorausgesetzt wer- und einer erzwungenen Regie- stitut hat das DÖW knapp 800 machung für den Einmarsch den: Es gab diplomatische Pro- rungsumbildung im Februar“ Personen namentlich ermittelt, und erreichte schließlich die Er- testnoten, die von der Sowjetu- zum letzten Abwehrmittel einer die 1933 bis 1938 im Zuge na- nennung Seyß-Inquarts zum nion geforderten kollektiven Volksabstimmung greifen woll- tionalsozialistischer Anschläge Bundeskanzler. Wegscheidler Maßnahmen gegen Deutsch- te und dieses Vorhaben durch verwundet oder getötet wur- schildert die dramatische Er- land kamen nicht zustande, ein- die Nationalsozialisten vereitelt den.“ eignisfolge mit Schuschniggs zig Mexiko legte beim Völker- wurde: „Mit wütenden Telefon- berühmter Radiorede („Wir bund Protest ein. drohungen mit dem militäri- Das Berchtesgadener weichen der Gewalt“) und die schen Einmarsch, einer Mobi- Abkommen damit verbundene Rückbeor- Opferstatus lisierung von Wehrmachtstrup- Der Autor schildert den Weg derung der Bundesheer-Sperr- Nach einer Schilderung der pen am 10. März und NS-Stra- vom Juli-Putsch bis hin zum kommandos von der Grenze: Schrecken nach der Macht- ßendemonstrationen werden am Berchtesgadener Abkommen, „(…) Nur das am Fernpass un- übernahme beschäftigt sich 11. März die Absetzung der das nach Auffinden eines neu- ter Hauptmann Edwin Liwa er- Wegscheidler mit der seit den Volksbefragung, der Rücktritt en Putschplans der NSDAP in hielt keine Verständigung und 1980er Jahren verstärkt ge- Schuschniggs und die Einset- Österreich und eingefädelt blieb bis zum 13. März in sei- führten Diskussion um den Op- zung eines NS-Bundeskanzlers durch den deutschen Botschaf- ner Stellung, bereit die Heimat ferstatus und führt aus, dass der erzwungen.“ Danach sei der ter in Wien auf Hitlers Berghof dem erhaltenen Befehl gemäß Einmarsch eben eine Vorge- Einmarsch erfolgt und nach- stattgefunden hat: „(...) Schu- zu verteidigen. 126 Berufssol- schichte jahrelangen Terrors hat träglich durch ein „Wiederver- schnigg beugte sich den Dro- daten und Beamte sollten in der – der auch fünf Jahre lang wir- einigungsgesetz“ „legalisiert“ hungen und glaubte, (…) die Folge den neuen Eid nicht ab- kungsvoll bekämpft worden sei. worden. Wegscheidler weist Selbständigkeit Österreichs si- legen. (…) Aus rassischen und Er verweist zudem auf Bundes- darauf hin, dass Hitler bereits chern zu können. Wie von Hit- politischen Gründen wurden bis kanzler Vranitzkys Ausführun- in „Mein Kampf“ die „Wieder- ler gefordert, wurde Seyß-In- Ende 1938 mindestens 238 gen im Nationalrat 1991: „(…) vereinigung“ Österreichs mit quart (…) zum Innenminister Heeresangehörige und 440 Of- Viele haben Widerstand ge- Deutschland für ihn „eine mit ernannt (…) Dadurch erhielten fiziere entlassen (…).“ leistet und dabei ihr Leben für Seite 12 Der Freiheitskämpfer

Österreich gegeben. Aber wir und den hochverräterischen Ter- nes der ersten Gesetze der 2. und gedrängter Form die Maß- dürfen auch nicht vergessen, ror einer nazifaschistischen Republik erlassen, das mit nahmen der Republik seit 1945 daß es nicht wenige Österrei- Minderheit eingeleitet, einer jährlichen Novellen bis heute für die Anerkennung und Ent- cher gab, die im Namen dieses wehrlosen Staatsleitung abge- weiter ausgebaut wurde. Es schädigung der Opfer (und auch Regimes großes Leid über an- listet und abgepreßt, endlich war das erste einer ganzen Rei- der Verfolgung der Täter bis hin dere gebracht haben, die Teil durch militärische kriegsmäßi- he von Entschädigungsgeset- zur Vollstreckung der oben an- hatten an den Verfolgungen und ge Besetzung des Landes dem zen, die ab 1945 erlassen wur- geführten Todesurteile) mit fol- Verbrechen dieses Reichs (…) hilflos gewordenen Volke Ös- den.“ genden einleitenden Worten Es ist unbestritten, daß Öster- terreichs aufgezwungen worden Die offizielle österreichi- aus: ‚Die Zweite Republik wur- reich im März 1938 Opfer einer ist (…) erlassen die unterzeich- sche Sicht auf die gewaltsame de als bewußte Antithese zur na- militärischen Aggression mit neten Vertreter aller antifa- Unterwerfung unseres Landes tionalsozialistischen Gewal- furchtbaren Konsequenzen ge- schistischen Parteien Öster- im März 1938 habe daher von therrschaft von Politikern be- worden war (…)“ Wegscheid- reichs ausnahmslos die nach- Beginn an auch eine Bezug - gründet, die zum größten Teil ler weist darauf hin, dass es stehende Unabhängigkeitser- nahme auf die inländischen NS- selbst Opfer dieses Systems ge- schon in der 11 Tage vor der Ge- klärung. (…)“ Täter enthalten und unabhängig wesen waren. Von 1945 bis zur samtkapitulation von SPÖ (Dr. von dem durch die Alliierten Gegenwart wurden immer wie- , Dr. Adolf Schärf), Verantwortung festgestellten Opferstatus habe der Maßnahmen zur Wieder- ÖVP (Leopold Kunschak) und Also sei bereits in diesem die 2. Republik unmittelbar gutmachung und Restitution ge- KPÖ (Johann Koplenig) be- Gründungsdokument der 2. nach der Befreiung sofort mit setzt. Angesichts der Bilanz an schlossenen österreichischen Republik noch vor dem Kriegs - Maßnahmen für die Opfer (und Opfern, an materiellem Verlust Unabhängigkeitserklärung zur ende neben den Gewaltmaß- gegen diese Täter) begonnen: und menschlichem Leid wird Errichtung der Zweiten Repu- nahmen von außen gegen Ös- „Ein Jahr nach seiner Rede im jede Wiedergutmachung mit fi- blik geheißen habe: „Angesichts terreich auch der „hochverrä- Nationalrat wiederholte nanziellen Mitteln oder sozia- der Tatsache, dass der An- terische Terror einer nazifa- Bundeskanzler Vranitzky 1992 len Maßnahmen ungenügend schluss des Jahres 1938 nicht, schistischen Minderheit“ fest- inhaltsgleich seine Ausführun- bleiben. Dennoch ist es unge- wie dies zwischen zwei souve- geschrieben und beinahe um- gen in seiner Beantwortung der rechtfertigt und oberflächlich, ränen Staaten selbstverständ- gehend darauf auch in Wahr- parlamentarischen Anfrage die von den österreichischen lich ist, zur Wahrung aller Inter- nehmung einer Verantwortung Nummer 2666/J, wies darauf Bundesregierungen gesetzten essen durch Verhandlungen von für die Betroffenen die ersten hin, dass die Ereignisse des Maßnahmen, wie in der gegen- Staat zu Staat vereinbart und Maßnahmen für Verfolgte ge- März 1938 nach herrschender ständlichen Anfrage impliziert, durch Staatsverträge abge- setzt worden: „Im Juli 1945 Lehre als Okkupation angese- als Almosenverteilung abzutun schlossen, sondern durch mili- wurde die erste Fassung des hen werden und führte auf 32 (…)‘“ tärische Bedrohung von außen Opferfürsorgegesetzes als ei- Seiten in sehr summarischer Red.

Heilige Messe und Philipphofgedenken Am 12. März fand im Gedenken an die Opfer des Krieges und des NS-Regimes unsere traditio- nelle Heilige Messe in der Michaelerkirche mit an- schließendem Gedenken beim „Dachauer-Kreuz“ in der Kapelle der Kirche statt. Wie schon in den letzten Jahren hatte die Kameradschaft gemeinsam mit der ÖVP Innere Stadt eingeladen, mit der da- nach auch das Philipphofgedenken auf dem Alber- tinaplatz begangen wurde.1945 kam es an diesem Tag hier zum schwersten Luftangriff auf Wien. Hun- derte Menschen flüchteten in den vermeintlich si- cheren Luftschutzkeller unter dem Philipphof und wurden verschüttet. ÖAAB-Landesobmann Ge- neralsekretär Karl Nehammer und Bezirksvorste- her Markus Figl legten einen Kranz nieder, der Ge- schäftsführer des Karl von Vogelsang Instituts Hel- mut Wohnout sprach die Gedenkworte. Markus Figl und Karl Nehammer bei der Kranzniederlegung Der Freiheitskämpfer Seite 13

Am 6. Mai 2018 fand beim Mahnmal gegen Krieg und Faschismus am Helmut-Zilk-Platz bei der Albertina ein

Gedenkakt für Quelle: BKA Fotograf: Andy Wenzel. die Opfer des Nationalsozialismus statt.

Im Bild Bundeskanzler (3.v.l.) mit Bundespräsident Alexander Van der Bellen (l.) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (2.v.l.) mit dem Dachau-Überlebenden Erich Finsches (2.v.r.).

Ein – parteipolitisch gefärbter – Überblick

er Politikwissenschaft- seitige Werk als Ausfluss Das austrofaschistische ler Emmerich Tálos Österreich 1933-1938, seiner jahrelangen Be- D gilt in linken Kreisen von Emmerich Talos unter schäftigung mit dem The- als Doyen der Geschichts- Mitarbeit von Florian Wenninger. ma dar und wünscht sich schreibung der Jahre 1933 bis Reihe Politik und Zeitge- wie Mitautor Wenninger, 1938 und hat das Seine dazu schichte, Bd. 10, 2017, damit einen breiteren Le- beigetragen, dass sich der wis- 200 S., 19.80 EUR, serkreis zu erreichen als senschaftlich nicht korrekte Be- ISBN 978-3-643-50814-0 mit der von Tálos und griff „Austrofaschismus“ in der Wolfgang Neugebauer ver- zeitgeschichtlichen Diskussion das Regime Dollfuß/Schüssel fassten über 600 Seiten starken verfestigt hat. Das konnte man hat, ließ sich bei dieser Veran- Monographie „Das austrofa- auch im Rahmen der Vorstel- staltung ebenfalls gut beobach- schistische Herrschaftssystem“ lung gegenständlichen Buches ten: Er mokierte sich, dass in aus dem Jahr 2013, das die in der AK Wien feststellen, als Gedenksendungen und -beiträ- Hauptbasis für vorliegendes der Autor mit Lucile Dreidemy gen zum Einmarsch im Jahr Werk darstellt. Tatsächlich bie- (Universität Toulouse II – Jean 1938 wiederholt von „Öster- tet das leicht lesbare Buch einen Jaurès) und Florian Wenninger, schaftern wie Anton Pelinka de reichs dunkelster Stunde“ die brauchbaren Überblick über die (Assistent am Institut für Zeit- facto die Ernsthaftigkeit in Be- Rede gewesen sei. Dabei habe Entwicklungen der Jahre 1933 geschichte der Universität Wien zug auf die Beschäftigung mit diese dunkle Stunde schon fünf bis 1938, wobei zunächst die sowie Mitautor des Buches) dis- dieser Zeit ab – weil sie Kolle- Jahre vorher – eben mit dem Entwicklung des autoritären Re- kutierte. gen wie Gottfried Karl Kinder- „Austrofaschischmus“ begon- gimes nachgezeichnet, wird und Dreidemy stellt in diesem mann oder Gudula Walterskir- nen. Ob ihm selbst klar ist, dass die drei Phasen (Konstituierung Rahmen befriedigt fest, dass am chen zitieren und nicht aus- er damit eine unglaubliche Ver- März 1933 bis Mai 1934, Kon- Institut für Zeitgeschichte die schließlich Tálos, den ebenfalls harmlosung des NS-Terorrs be- solidierung Mai 1934 bis Juli Linke die Hegemonie über die mitdiskutierenden Wenninger treibt, bleibt offen. 1936, Defensive und Nieder- Geschichtsschreibung zum oder andere eindeutig der Lin- gang Juli 1936 bis März 1938) autoritären Ständestaat errun- ken zuzuordnende Wissen- Zum Buch beschrieben werden. Danach gen hat (den sie natürlich kon- schaftler und Autoren. Welch Soweit zum Hintergrund der widmen sich die Autoren unter- sequent „Austrofaschismus“ verquere Sicht der fachlich Autoren, kommen wir zum schiedlichen Aspekten des Re- nennt) und sprach Wissen- zweifellos versierte Tálos auf Buch. Tálos selbst stellt das 189- gimes, so etwa der verfas- Seite 14 Der Freiheitskämpfer

sungsrechtlichen Komponente Hintergründe über die Vorstel- stellt in Abrede, dass außenpo- Deutschland, wo die National- sowie den Trägern und Akteu- lungen der Machthaber lesen, litische Umstände bei den Er- sozialisten ja bekanntlich 1933 ren: Vom Bundespräsidenten so sehr beschreitet Tálos auch eignissen rund um die Parla- an die Macht gekommen sind... über die Katholische Kirche bis in diesem Buch den Weg einer mentsauflösung 1933 eine Rol- Ein letztes Beispiel sei hin zu den Wehrverbänden und Geschichtsschreibung, die nur le gespielt hätten. Wörtlich angeführt: Vorhandene Sympa- der Christlichen Arbeiterbewe- allzu offensichtlich auf eine schreibt er: „Die Entscheidung, thien der Sozialdemokraten gung. Danach kommen Politik- Unterteilung in „gut“ und in Österreich die rechtsstaatlich für das nationalsozialistische bereiche wie die Medienpolitik, „böse“ hinausläuft. So be- parlamentarische Demokratie Deutschland stellt er gar nicht die Kultur- und Schulpolitik zeichnet er die Wehrverbände zu beseitigen, fiel in Wien. Sie in Abrede. Allerdings führt er oder die Wirtschafts- und Bud- auf Seiten der Bürgerlichen kon- war weder auf den Druck zurück diese einzig auf sozialpolitische getpolitik unter die Lupe, ehe sequent als paramilitärisch, zu führen, den Mussolini und Verfehlungen des autoritären sich die Autoren der außenpoli- währenddessen er den Schutz- seine ungarischen Verbündeten Regimes zurück und begründet tischen Komponente – also dem bund ebenso konsequent als Par- ausübten, noch Resultat eines dies unter anderem mit der Verhältnis zum (tatsächlich) fa- teimiliz ausgibt. Die Botschaft Abwehrkampfes gegen den deut- niedrigen Arbeitslosenrate in schistischen Italien und zum na- ist klar: Hier die Aggressoren, schen Faschismus.“ Dieses Zi- Deutschland! Dass diese primär tionalsozialistischen Deutsch- dort die mannhaften Demokra- tat passt in die größere Erzäh- auf eine verstärkte Rüstungspo- land widmen. ten, die ja nichts als die Be- lung des Autors, wonach die litik zurückzuführen war und das wahrung der Demokratie und Christlich-Sozialen und ihre Re- Menschenbild des Nationalso- Ausblendungen des Rechtsstaates im Sinn ha- gierungspartner de facto schon zialismus damals schon als be- und Verzerrungen ben. Ein weiteres Beispiel sei jahrelang auf die Beseitigung kannt vorauszusetzen war, ver- So akribisch Tálos die Ent- herausgegriffen. Tálos be- der Demokratie hingearbeitet schweigt er natürlich. Es gilt ja, wicklungen darstellt und so schreibt die innenpolitischen hätten – aus seiner Sicht freilich die „rote Reichshälfte“ tunlichst interessant sich gesellschafts- Entwicklungen als ausschließ- ganz unabhängig von den Ent- reinzuwaschen. politische und sozialpolitische lich innenpolitisch motiviert und wicklungen im benachbarten PH.

Aufgeschnappt Zum Nachdenken Nicht nur der Freiheitskämpfer Gerade in diesen Tagen sollte uns Geld zu fordern und so weiter und so (siehe die letzte Ausgabe), auch an- allen bewusst sein, welch hohes Gut fort. dere Medien beschäftigen sich mit die Demokratie darstellt und wie Dabei ist die Sache ziemlich ein- den couleurstudentischen Verbänden. glücklich wir uns schätzen dürfen, fach. Wir haben in Österreich ein Lis- So ist in der Zeitschrift „Antifa“ der seit Jahrzehnten in einem demokra- tenwahlrecht (mit Persönlichkeits- bundesdeutschen „Vereinigung der tischen Rechtsstaat zu leben. elementen, etwa im Bereich der Vor- Verfolgten des Naziregimes – Bund Man sollte freilich davon ausge- zugsstimmen), auf dessen Basis die der Antifaschistinnen und Antifa- hen, dass die Bevölkerung, vor allem gesetzgebenden Körperschaften be- schisten“ eine ausführliche Abhand- aber jene, die über demokratische schickt werden. Wenn ein Kandidat lung betreffend schlagende Bur- Wahlen in die gesetzgebenden Kör- sein Mandat nicht annimmt (oder es schenschafter in Deutschland ent- perschaften einziehen, zumindest später zurücklegt) ist es weg. Ein halten. Gerald Netzl vom Bund So- über die Grundbegriffe des demo- Rücktritt auf Zeit oder gar ein „Ver- zialdemokratischer Freiheitskämpfe- kratischen Systems Bescheid wissen. borgen“ des Mandats ist nicht vor- rInnen hat einen Beitrag über die Sieht man sich allerdings die Debat- gesehen. schlagenden Verbindungen in Öster- ten an, die derzeit rund um die „Lis- Die Vorkommnisse rund um die reich beigesteuert und schreibt unter te Pilz“ Platz greifen, kommen ei- Liste Pilz sind nebenbei dazu ange- anderem: „Nicht zu verwechseln oder nem daran größte Zweifel: Da spre- tan, dass wir eine Wiederholung der in einen Topf zu werfen sind die Bur- chen Parlamentarier von „geliehenen Geschichte erleben. Das Team Frank schenschaften mit den katholischen Mandaten“, da argumentieren Mei- Stronach, das sich bekanntlich eben- farbentragenden österreichischen Stu- nungsbildner, dass Peter Pilz schließ- falls selbst kannibalisierte, lässt grü- dentenverbindungen, die im Öster- lich das Hauptwahlmotiv der Wähler ßen. reichischen Cartellverband (ÖCV seiner Liste gewesen sei und folge- Vielleicht bringt das die Men- bzw. CV) zusammengefasst sind. Der richtig quasi ein angestammtes Recht schen aber auch zum Nachdenken: CV ist allerdings auch kein Hort des auf die Rückkehr in den National- Lieber eine (vielleicht auch ein we- Fortschritts, das Weltbild vieler sei- rat habe, da entblödet sich eine Ab- nig fade) alteingesessene Partei als ner Mitglieder ähnelt jenem der geordnete nicht, für ihr Ausscheiden eine um jeden Preis neue Bewe- CSU.“ Red. aus dem Nationalrat von der Partei gung? PH Der Freiheitskämpfer Seite 15

Eine vergebene Chance Anton Pelinka, Die gescheiterte Republik, Kultur ie auf Seite 13 be- lern – die immer auch ihre ei- und Politik in Österreich 1918–1938, merkt, beurteilen genen waren.“ Woran scheiter- Böhlau Verlag Wien Köln Weimar W linke Historiker te also dieser neue Staat? Ihm 2017, 29,99 EUR Anton Pelinka kritisch – weil er wurde von den Siegermächten ISBN 978-3-205-20236-3, in seinen Arbeiten auch Histo- der Name und eine Staatlichkeit e-Book ISBN 978-3-205-20550-0 riker wie Gottfried Karl Kin- verpasst, aber es gab keine gro- dermann zitiert. Besonders ße Erzählung, keinen allgemei- skurril mutet es an, dass Luci- nen Österreich-Konsens, kei- des noch vorhandenen Ge- le Dreidemy ihre Kritik auch nen Verfassungspatriotismus, meinsamen zu stärken. Er nennt damit begründet, dass Pelinka kein einigendes Österreich-Ge- als eine dieser Gruppierungen im Buch „Die gescheiterte Re- fühl. Dieser fehlende Grund- die „Linkskatholiken“ rund um publik“ die Jahre des Stände- konsens trug das seine dazu bei, Ernst Karl Winter, Vizebürger- staates mit einbezieht. Dabei dass die 1. Republik von Gegen- kennzeichnet war, das Modell meister von Wien, wie Dollfuß führt der Autor selbst aus, dass sätzen geprägt war und schließ- der 2. Republik gegenüber, die CVer, der das Motto „rechts ste- er die Kontinuität der Entwick- lich scheiterte. sich durch Konsensbereitschaft hen und links denken“ geprägt lungen „über das Ende der Re- und Zusammenarbeit auszeich- hat. Damit war gemeint, dass publik hinaus“ darstellen will. Der Rest ist Österreich net – was der Autor als Er- man aus dem katholisch-kon- Dreidemys Kritik zielt also ins Österreich als Rest des gro- folgsrezept definiert, das auch servativen Lager kommt und Leere. ßen Reiches, eine ungeliebte für die 1. Republik funktionie- sich diesem auch zugehörig Notlösung, der die gemeinsa- ren hätte können. Wenn die fühlt, aber bestimmte Positio- Im Zeichen des Respekts me politische Kultur ebenso Gegnerschaft der Lager nicht nen des sozialistischen Lagers Der Autor beginnt das Buch fehlt wie das gemeinsame Be- so ausgeprägt und wesensim- übernimmt. Also einen Brü- mit zwei Zueignungen: wusstsein über das Wesen des manent gewesen wäre. Be- ckenschlag der beiden Lager „Zur Erinnerung an Irene neuen Staates, der vielen doch sonders spannend ist das Kapi- gegen die nationalsozialistische Harand. Sie sah, was auch an- nur Überbleibsel der alten Do- tel „ungenützte Potentiale“, wo Gefahr versucht. Dem Autor ist dere hätten sehen können – naumonarchie ist oder aber Pelinka gesellschaftliche Be- ein lesenswertes Buch gelun- wenn sie nur gewollt hätten.“ Zwischenstation auf dem Weg reiche bzw. Gruppen beschreibt, gen, eine Zusammenschau der und „Im Zeichen des Respekts in eine „größere“ Zukunft. Pe- die zu den innenpolitischen Jahre 1918 bis 1938, die viele vor Karl Renner und Leopold linka stellt der 1. Republik, die Frontstellungen quer lagen und Aspekte berücksichtigt und Figl, und Adolf durch Gegnerschaft, ja Feind- die aus seiner Sicht zumindest durchaus als Standardwerk ge- Schärf: Sie lernten aus den Feh- schaft der politischen Lager ge- das Potential hatten, die Reste wertet werden kann . PH. Ludwig Steiner Medaille

Der Bundesobmann, KomR. Dr. Gerhard Kastelic trat an terreich sehr schwie- unsere Familie mit der Frage heran ob wir einverstanden rigen Zeit treu zu wären, wenn die ÖVP Kameradschaft der politisch Ver- bleiben, so wichtig folgten und Bekenner für Österreich eine „Ludwig Stei- war es für ihn auch, ner Medaille“ schafft, um jene, die sich in den verschie- sich in weiterer Fol- denen Organisationen besonders für die Gedenkarbeit an ge der politisch Ver- die Opfer und politisch Verfolgten durch den National- folgten und deren An- sozialismus ausgezeichnet haben zu würdigen. gehörigen anzunehmen, wie während seiner Tätig- nser Vater und Groß- Unterschied der politischen und keit als Botschafter unter der ohne vater war immer be- religiösen Herkunft der Opfer. Militärjunta in Griechenland. Pathos das U strebt, das Gedenken Allerdings war ihm das Geden- Darüber hinaus war unser Gedenken an die vielen Opfer an die Opfer politischer Verfol- ken an die vielen christlich-so- Vater und Großvater ein über- der politischen Verfolgung auf- gung, sei es aktiv im Widerstand zialen Opfer ein besonderes An- zeugter österreichischer Patriot. recht zu halten, aus Respekt für oder in Form einer klaren Hal- liegen. So selbstverständlich es Er hat nicht nur Wert gelegt die Überzeugung, für die sie tung gegen den Nationalsozia- für ihn war, seiner politischen auf den Blick nach vorne, son- eingestanden sind und ge- lismus, aufrecht zu halten, ohne Überzeugung in einer für Ös- dern es war ihm stets wichtig, kämpft haben, sowie dem ihnen Seite 16 Der Freiheitskämpfer

und ihren Familien zugefügten Umsetzung betreffend mussten Die Suche nach einem ge- Kameradschaft. Der Tenor der Leid. mit der produzierenden Firma eigneten Porträt für die Vorder- Auszeichnung sollte im Mittel- Aus diesen Gründen haben besprochen werden. Mehrere seite der Medaille war nicht punkt der Rückseite stehen, um- wir uns sehr gefreut, dass die materialbedingte Änderungen, sehr einfach, da es ein aktuel- rahmt vom Logo der ÖVP Ka- ÖVP Kameradschaft eine Korrekturen, und nochmalige leres Bild sein sollte und zumal meradschaft (Ö), symbolisch für „Ludwig Steiner Medaille“ ver- Besprechungen wurden not- mein Großvater in den letzten die vielen politischen Opfer und leihen will. wendig. Monaten vor seinem Tod schon Verfolgten, deren die Kamerad- Auf die Frage, ob wir je- Mag. Marie-Christine Pach- sehr gezeichnet war. Zudem schaft gedenkt. manden kennen würden, der ler zu ihren Überlegungen bei sollte es ein halb-frontales Bild Die Medaille besteht aus ei- diese Medaille entwerfen könn- dem Entwurf der Medaille: sein, eine Portraitaufnahme, in ner mattgebürsteten Chromle- te, kam der Vorschlag seitens „ Mein Großvater, uns allen der seine Persönlichkeit zum gierung und weist einen Durch- meines Bruder, seine Tochter in der Familie sehr nahe ste- Ausdruck kommt. Bei der Um- messer von 60mm auf. Die zu fragen. Mag. Marie-Christi- hend, war stets Vorbild und In- setzung der Fotographie zur Schrift ist erhaben und das Por- ne Pachler, Restauratorin und spirationsquelle für mich ge- Grafik und der Umwandlung trät wird als Relief dargestellt. Künstlerin, letzteres immer be- wesen. Daher habe ich mich zum dreidimensionalen Bild Ich freue mich schon sehr sonders von ihrem Großvater aufrichtig gefreut als ich gefragt war es wichtig ein möglichst au- darauf, das Endprodukt „Lud- hervorgehoben, hat sich bereit wurde, ob ich die Gestaltung thentisches Porträt zu erhalten. wig Steiner Medaille“ in den erklärt, diese Medaille zu ent- der ,Ludwig Steiner Medaille‘ Zusätzlich befindet sich auf der Händen halten zu dürfen, und werfen. Es kam zu einer Be- übernehmen könnte. Vorderseite der Name der ÖVP bedanke mich für die Möglich- sprechung mit KomR. Dr. Kas- keit, diese zu gestalten. Dank telic, in der man festlegte, wie auch an alle Mitwirkenden für die Medaille gestaltet werden die Zusammenarbeit und Unter- sollte. Die Suche nach einem stützung!“ Foto, das als Vorbild für die Ab- Wir als Familie danken bildung Ludwig Steiner dienen Herrn KomR. Dr. Gerhard sollte, erwies sich langwieriger Kastelic für die Initiative, die als erwartet. Es gab mehrere Die ÖVP Kameradschaft der politisch „Ludwig Steiner Medaille“ je- Entwürfe für die Gesamtge- Verfolgten und Bekenner für Österreich nen zu überreichen, die sich staltung, Emblem-, Schrift- und der Gedenkarbeit an die poli- Textgröße von Marie-Christi- tischen Opfer und Verfolgten ne Pachler im Kreise der Fa- erlaubt sich zur seit vielen Jahren annehmen, milie, danach wurden in der Fa- Präsentation der Broschüre ganz im Sinne von Dr. Ludwig milie drei Vorschläge zur Vor- Steiner. lage an KomR. Dr. Kastelic Für Österreichs Freiheit Gabriele Wagner ausgesucht. Jedoch war es mit Mag. Marie-Christine Pachler der Wahl eines Vorschlages 70 Jahre Geschichte unserer Organisation nicht getan. Viele Fragen die sowie zur Vorstellung der Impressum:

Medieninhaber Ludwig Steiner Medaille und Herausgeber: Kuratorium der herzlich einzuladen. ÖVP Kamerad schaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich, Mittwoch, 20. Juni 2018, um 17:00 Uhr, 1080 Wien, Laudongasse 16 Tel: 01/406 11 44 Fax: 01/401 43-350 im Johann Gassner Haus Schriftleitung: Mag. Paul Hefelle (Lois Weinberger-Saal) Fotos: Archiv K.Ö.H.V. Franco- 1080 Wien, Laudongasse 16. Bavaria, Gerhard Kastelic, Ger- hard Tschugguel, Andy Wenzel /BKA, Thomas Eisner/MKV, Im Anschluss wird zu einem Imbiss gebeten. Sozialdemokratische Freiheits- kämpfer, fotolia.com, Aduca- tion Verlag, LIT Verlag, Böhlau- Um Anmeldung wird gebeten: schriftlich, Verlag, Paul Hefelle per Mail: [email protected] Satz/Umbruch: Tanja Pichler, oder telefonisch 01/4061144 1070 Wien, Kaiserstraße 94

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