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Regionaler ADFC-Radverkehrs-Newsletter für die Landkreise -Eder und Hersfeld-Rotenburg

Nr. 6 - Ausgabe Januar 2020

Liebe/-r Leser/-in Um über aktuelle Entwicklungen im Bereich Radverkehr Mitglieder und Kommunen auf dem Laufen- den zu halten, hat sich der ADFC-Kreisverband Hersfeld-Rotenburg/Schwalm-Eder entschlossen, in jedem Quartal einen Newsletter heraus zugeben. Weitere Informationen über den ADFC finden Sie auf unseren Homepages: www.adfc.de und www.adfc-hrse.de Der Newsletter kann jederzeit abbestellt werden. Es reicht dazu eine Mail an [email protected]

1. Bund gibt mehr Mittel für den Radverkehr

Bundesverkehrsminister Scheuer stellte seinen Haushaltsplan vor: statt angekündigter Aufstockung sollen die Mittel von 150 Millionen auf 130 Millionen reduziert werden, in dem der 20 Millionen Topf für Modellprojekte wegfällt. Näheres siehe unten.

2. ADFC Kreisverband Hersfeld-Rotenburg /Schwalm-Eder e. V. entdeckt neuen För- dertopf für den Radverkehr

Vorstandsmitglieder des Kreisverbandes haben auf einer Fortbildung des Deutschen Instituts für Ur- banistik in Fulda einen seit dem Frühjahr 2019 bestehenden Fördertopf: die Kommunalrichtlinie Kli- maschutz des Bundesministeriums für Umweltschutz. Näheres siehe unten.

3. Landkreisförderung für Radwege greift 2019 nur teilweise

Der 400.000 Euro Fördertopf des Schwalm-Eder-Kreises für die Asphaltierung von Rad-/Wirtschafts- wegen anderen Radwegemaßnahmen führte 2019 in den Kommunen nur teilweise zu besseren Rad- wegen. Näheres siehe unten.

4. SEK-Kreistag beschließt Beauftragung eines Radwegekonzept

Der Kreistag des Schwalm-Eder-Kreises hat am 2. Dezember die Beauftragung eines Radwegekonzep- tes einstimmig beschlossen. Näheres siehe unten.

5. Mehr Geld für Radwege in der Region – Radwegeplanungen für 2020

Das Land Hessen, die Stadt , die Stadt und die Stadt sehen in ihren Haus- halten 2020 mehr Geld für Radwege vor. In , Wabern und in Edermünde sollen 2020 Maß- nahmen für den Radverkehr umgesetzt werden. Die Parlamente in und entschieden sich gegen Maßnahmen für den Radverkehr. Näheres siehe unten.

6. ADFC erarbeitet ein Radverkehrskonzept für die Stadt Felsberg

Der ADFC erarbeitet für die Stadt Felsberg ein Radverkehrskonzept nach den Vorgaben des Nah- mobilitätschecks des Landes Hessen. Der aktuelle Stand in Phase 3 (von 9) stellte ADFC KV Vor- standsmitglied Ullrich Horstmann den Stand der Arbeit am 31. 10. und 28.11 in Ausschusssitzungen den Stadtverordneten vor. Näheres siehe unten. 7. Radverkehrskonzept des Arbeitskreises „Radverkehr Spangenberg“ von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

Die Spangenberger Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 5. Dezember 2019 ein- stimmig das vom Arbeitskreis „Radverkehr“ vorgelegte Radverkehrskonzept beschlossen. Näheres siehe unten.

8. Bürger-AG „Radverkehr in Fritzlar“ erarbeitet mehr als 30 Maßnahmen für eine brauchbare Radverkehrsinfrastruktur

Im Oktober hat die Bürger AG „Radverkehr in Fritzlar“ ihre inhaltliche Arbeit vorerst abgeschlossen und dabei 30 Maßnahmen für ein brauchbares Radverkehrsnetz in der Domstadt erarbeitet. Näheres siehe unten.

9. Zuschuss für Nahmobilitätscheck in Fritzlar zur Stärkung des Rad- u. Fußverkehrs

Mit rund 20.000 Euro unterstützt das Land Hessen die Stadt Fritzlar bei der Durchführung eines Nah- mobilitäts-Checks. Dies teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in Wiesbaden mit. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 25.000 Euro. Näheres siehe unten.

10. Frischer Wind im AK „Radverkehr“ in

In Melsungen gibt es seit 2017 einen Arbeitskreis „Radverkehr“ unter der Leitung von Bürgermeister Markus Boucsein. Die ADFC-Ortsgruppe Melsungen hat hier inzwischen zahlreiche Verbesserungsvor- schläge für die innerstädtische Radverkehrssituation eingebracht. Näheres siehe unten.

11. Preise für Teilnehmer der Radtouren der ADFC- OG Melsungen

Die ADFC Ortsgruppe Melsungener belohnt Radfahrer, die besonders intensiv an ihren Radtouren teilgenommen haben. Dieses Jahr wurden von der Ortsgruppe insgesamt 15 Radtouren mit einer Ge- samtlänge von 618 km angeboten. Näheres siehe unten.

12. Homberg/E. plant E-Bike-Verleih

Die Stadtverordnetenversammlung der Kreisstadt Homberg hat im November beschlossen, im Jahr 2020 einen 90 %-Förderantrag beim Land für die Einrichtung eines E-Bike-Verleihs zu stellen. Näheres siehe unten.

13. Gesamtschule Schenklengsfeld zertifiziert als „Bikeschool“ Die Gesamtschule Schenklengsfeld erhielt vor kurzem als erste im Waldhessenkreis das Zertifikat zur "Bikeschool". Dort wird jetzt Radfahren unter anderem als zusätzliches Thema in den Sportunterricht eingebaut. Näheres siehe unten.

14. ADFC Kreisverband fordert Tempo 70 für außerörtlichen Mischverkehr

Der ADFC Kreisverband fordert von der Straßenbaubehörde Hessen Mobil und der Polizei sowie den Ordnungsbehörden, auf allen Straßenabschnitten mit Radverkehr aufgrund der Ausweisung einer Radroute aus Sicherheitsgründen Tempo 70 anzuordnen. Näheres siehe unten.

15. Gute Erfahrungen mit der ADFC-Pannenhilfe – Was viele Radfahrer nicht wissen.

Was tun, wenn die Rad-Technik während einer Radtour versagt und das Rad nicht mehr fahrtüchtig ist, z.B. bei einem Kettenriss, Rahmenbruch oder die Schaltung funktioniert nicht mehr und eine Radwerkstatt meilenweit entfernt ist? Die ADFC-Pannenhilfe hilft schnell und unbürokratisch, auch am Wochenende, wenn professionelle Hilfe nicht zur Verfügung steht. Näheres siehe unten.

16. Infrastruktur als Einflussfaktor auf den Radverkehr - Radler wünschen sich Fahrradstraßen, geschützte Radfahrstreifen, glatte Oberflächen Im Projekt InfRad wurde mit verschiedenen Methoden die Bedeutung der Radinfrastruktur analysiert. Schwerpunkt wurde auf die Routenpräferenzen und das Routenwahlverhalten von Radfahrenden gelegt. Der vorliegende Ergebnisbericht richtet sich an PlanerInnen sowie Verantwortliche in Städten und Kommunen. Näheres siehe unten.

17. Fahrradmonitor Hessen 2019

Der aktuelle Fahrradmonitor Hessen belegt, dass in Großstädten mehr Rad gefahren wird als im länd- lichen Raum. Die wichtigsten Gründe, das Fahrrad zu nehmen, sind die geringen Kosten, die Förde- rung der Gesundheit und der Schutz der Umwelt. Näheres siehe unten.

18. Unfälle mit Radfahrer*innen im Schwalm-Eder-Kreis 2018

Im Jahr 2018 waren an rund 3.700 Verkehrsunfällen im Schwalm-Eder-Kreis nur 46 Mal Radfah- rer*innen beteiligt. Näheres siehe unten.

19. ADFC Landesverband kritisiert Landesregierung

Der ADFC Landesverband kritisiert in einer Pressemitteilung die überaus langsamen Fortschritt bei der Umsetzung der Pläne für den Radwegebau. Näheres siehe unten.

20. Totschlagargumente in der Diskussion für eine bessere Radverkehrsinfrastruktur entkräften

Wer in Diskussionen für mehr und bessere Radwege bestehen will, muss sich gelegentlich mit Tot- schlagargumenten herumschlagen. Näheres siehe unten.

21. Verkehrsministerkonferenz sieht in Ortschaften die Notwendigkeit einer neuen Aufteilung des Straßenraumes

Die Verkehrsministerkonferenz hat am 10. Oktober in Frankfurt/M. getagt. Unter anderem gingen sie auch auf für die im Zuge des Klimaproblems geforderte Verkehrswende und die dafür Notwendige neue Gestaltung des Verkehrsraumes ein. Näheres siehe unten.

22. Mehr Spielräume für Modellprojekte der Kommunen

Die Reform der Straßenverkehrsordnung soll die Handlungsspielräume der Kommunen bei der Gestaltung der Radverkehrsinfrastruktur erweitern. Näheres siehe unten.

23. Erwartungen an einen Nationalen Radverkehrsplan 3.0

Mit einer Online-Umfrage, an der 2.410 Menschen teilnahmen, wurde ermittelt worauf es Radfah- rern beim Radeln vor allem ankommt. Die Ergebnisse wurden im August 2019 veröffentlicht und mit dem NRVP-Newsletter vom 29.10.2019 dem Fachpublikum vorgestellt. Näheres siehe unten.

24. FahrradMonitor 2019 belegt Zunahme des Radverkehrs und weitere Potenziale

Die Fahrrad-Nutzung in Deutschland steigt weiter an: 44 Prozent der Menschen in Deutschland nut- zen regelmäßig das Fahrrad. Damit fahren im Vergleich zu den Vorjahresstudien mehr Menschen täg- lich oder mehrmals pro Woche Rad. Näheres siehe unten. Berichte 1. Bund gibt mehr Mittel für den Radverkehr

Bundesverkehrsminister Scheuer stellte seinen Haushaltsplan vor: statt angekündigter Aufstockung sollen die Mittel von 150 Millionen auf 130 Millionen reduziert werden, in dem der 20 Millionen Topf für Modellprojekte wegfällt. Eine Aufstockung durch Mittel des „Energie- und Klimafonds“ ist bisher nicht vorgesehen. Der ADFC fordert dagegen jährlich 900 Millionen und ein geändertes Straßenverkehrsrecht, das es Kommunen ermöglicht, Platz für gute Radwege zu schaffen, bei Bedarf auch zulasten des motorisierten Verkehrs. Quelle: radwelt 5/2019 Eine Übersicht gibt auch der folgende Online Artikel, der sich mit der Frage befasst, ob Deutschland sich jetzt vom Autoland zum Fahrradland wandelt. www.heise.de/newsticker/meldung/Vom-Autoland-zur-Fahrradnation-Wie-fahrradfreundlich-ist-Deutschland- 4586874.html In Hessen fehlt allerdings auch Personal bei der Landesbehörde Hessen Mobil, um Mittel für Radwege an Bundesstraßen zu verplanen und zu verbrauchen. Dies ist der Grund für das Liegenlassen einer Pla- nung für einen Radweg an der B 487 zwischen Spangenberg-Schnellrode und Hess. Lichtenau- Retterode.

Der Bund bewilligte nachträglich im Rahmen des Klimapakets in den nächsten vier Jahren 900 Milli- onen Euro zusätzlich für den Radverkehr. Dies wurde auf der 40. Bundeshauptversammlung des ADFC mitgeteilt. Die konkreten Förderungen will die ADFC Mitgliederzeitschrift „radwelt“ in der Aus- gabe 1/20 ab 8. Februar veröffentlichen. Die Kommunen müssen das Geld aber auch tatsächlich abru- fen. Dazu benötigen sie Planungen und Eigenmittel. Quelle: radwelt 6/19, S. 11 u. 47 Rechnet man diese Förderung gleichmäßig gemäß Bevölkerungszahl auf den Schwalm-Eder-Kreis um, würden den Kommunen hier jährlich 450.000 Euro zusätzlich für den Radverkehr zur Verfügung ste- hen. Der ADFC Vorort hat allerdings Zweifel, ob Hessen Mobil und die Kommunen personell, d.h. pla- nerisch, in der Lage in der Lage sein werden, diese Gelder abzurufen. Neben dem Willen fehlen oft auch die Eigenanteile.

2. ADFC Kreisverband Hersfeld-Rotenburg /Schwalm-Eder e. V. entdeckt neuen Fördertopf für den Radverkehr

Vorstandsmitglieder des Kreisverbandes haben auf einer Fortbildung des Deutschen Instituts für Ur- banistik in Fulda einen seit dem Frühjahr 2019 bestehenden Fördertopf: die Kommunalrichtlinie Kli- maschutz des Bundesministeriums für Umweltschutz. Die bisherigen Einschränkungen wurden beseitigt und im Prinzip werden jetzt alle nur denkbaren investiven Maßnahmen für den Radverkehr gefördert: Radwege, Abstellanlagen, Mobilitätsstationen. Die Förderquote beträgt 40 %, für finanzschwache Kommunen 60 %. Anträge können bis Ende 2022 jeweils 1.1. – 31.3. und 1.7 – 30.9. gestellt werden. Mehr Infos können Sie unter www.klimaschutz.de/kommunalrichtlinie nachlesen. Eine direkte Bera- tung zu Ihren Fragen erhalten Sie vom Service- und Kompetenzzentrum Kommunaler Klimaschutz unter der Telefonnummer 030 – 39 00 11 70 oder per Mail [email protected]. Bei Fragen zum Antragsverfahren oder einem Projektantrag wenden Sie sich an den Projektträger Jülich. tel. 030 – 20 19 95 77, [email protected].

Das Land Hessen will statt 6 Millionen im Jahr 2020 8 Millionen Euro für den Radwegebau ausgeben. Die Frankfurter Rundschau zweifelt wegen der Überlastung der Baufirmen, dass diese Summe tat- sächlich ausgegeben werden kann. Quelle: FR, 12.11.19 Mit 8 Millionen Euro bleibt das reiche Hessen immer noch 50 % hinter Mecklenburg-Vorpommern zu- rück. So kann Hessen im bundesweiten Ranking der Fahrradfreundlichkeit nicht aufholen, glaubt die Newsletter-Redaktion. Hinzu kommt ein Personalmangel bei Hessen Mobil. Die Vergabepraxis führe außerdem dazu, dass kaum Mittel nach Nordhessen fließen würden.

3. Landkreisförderung für Radwege greift 2019 nur teilweise

Der 400.000 Euro Fördertopf des Schwalm-Eder-Kreises für die Asphaltierung von Rad-/Wirtschafts- wegen anderen Radwegemaßnahmen führte 2019 in den Kommunen nur teilweise zu besseren Rad- wegen. Von zwölf geplanten Maßnahmen wurden maximal fünf 2019 umgesetzt. baute die Que- rung einer Kreisstraße bei Obervorschütz im Zuge des R 21 barrierefrei. verbesserte eine Verbindung zwischen Florshain und Mengsberg. Spangenberg wertete den R 12 bei Schnellrode auf, Schrecksbach den R 4 bei Heidelbach sowie Wabern den Schwalm-Radweg zwischen Uttershausen und Singlis. Die übrigen sieben Maßnahmen konnten aus verschiedenen Gründen 2019 noch nicht umgesetzt werden: die Oberflächenverbesserung des Eder-Radwegs bei Felsberg-Altenburg, der Lückenschluss für die Umlegung des R 5 bei Homberg-Mühlhausen, die Machbarkeitsstudie für Radstreifen in der Aschröder Straße in Treysa, die Anbindung von Felsberg-Niedervorschütz an den R 12, die Rad- und Fußwegeanbindung des Homberger Gewerbegebiets an das Stadtzentrum. Der Beginn der neuen Radwegeverbindung Felsberg-Wolfershausen nach Edermünde-Grifte im Zuge des Eder-Radwegs wurde 2019 noch nicht wie erhofft begonnen. Quelle: Amt für Wirtschaftsförderung Schwalm-Eder-Kreis

4. SEK-Kreistag beschließt Beauftragung eines Radwegekonzept

Der Kreistag des Schwalm-Eder-Kreises hat am 2. Dezember die Beauftragung eines Radwegekonzep- tes einstimmig beschlossen. Den Antrag hatte die FDP-Fraktion gestellt. Radtourismus und Alltagsradfahren sollen durch eine lü- ckenlose Infrastruktur gefördert werden. Auch Landrat Winfried Becker sieht trotz der 500 km Rad- wege im Landkreis Verbesserungsbedarf. Der Radverkehr habe auch gerade durch die sogenannten E- Bikes im kurhessischen Bergland zugenommen. In Änderungsanträgen wünschen die Fraktionen der Linken und der Grünen, dass in das Konzept größere Gewerbegebiete, Bahnhöfe und zentrale Bushal- testellen einbezogen werden. Alle wiesen darauf hin, die Expertise des ADFC-Kreisverbandes einzu- beziehen. Für die von der FDP vorgeschlagene Umwandlung von Kreisstraßen zwischen Orten in Fahr- radstraßen sieht der Landrat aufgrund der Rechtslage auf Bundesebene keine Chancen. Quelle: HNA 3.12.19 und Newsletter-Redaktion

5. Mehr Geld für Radwege in der Region – Radwegeplanungen für 2020

Das Land Hessen, die Stadt Kassel, die Stadt Fritzlar und die Stadt Spangenberg sehen in ihren Haus- halten 2020 mehr Geld für Radwege vor. In Homberg, Wabern und in Edermünde sollen 2020 Maß- nahmen für den Radverkehr umgesetzt werden. Die Parlamente in Niedenstein und Schrecksbach entschieden sich gegen Maßnahmen für den Radverkehr.

Die Nordhessen Metropole Kassel plant bis 2024 66 Millionen für den Radverkehr auszugeben, also jährlich rund 16 Millionen oder 64 Euro je Bürger und Jahr. Quelle: FR, 20.11.19 Diese erfreuliche Entwicklung ist sicherlich dem starken Radentscheid zu verdanken. Der ADFC Kreisverband fordert schon seit Jahren von den Landkreiskommunen einen festen Haushaltstitel von in Summe rund 5 Euro pro Einwohner/Jahr in Summe von Landkreis und Gemeinden/Städten. Leider ist im ländlichen dafür noch keine Einsicht gereift. Es wird lediglich in Projekten gedacht und nicht an Verstetigung.

Die Stadt Homberg kündigt für 2020 an, im Rahmen der Sanierungsarbeiten in der Ziegenhainer und Kasseler Straße (Radroute R 14) im Frühjahr und Sommer zumindest Radschutzstreifen zu bauen und Barrierefreiheit herzustellen. Ein Radverkehrskonzept ist bei einem Planungsbüro beauftragt. Quelle: HNA, 7.11.2019

Die Domstadt Fritzlar will 2020 100.000 Euro für den Radwegebau ausgeben. Die HNA nannte aber keine konkreten Projekte. Eine Newsletter-Recherche ergab, dass ein Wirtschaftsweg in Richtung Borken ausgebaut werden soll, um eine direkte Verbindung Fritzlar – Borken zu schaffen. Quelle: HNA, 12.11.19 Der ADFC weiß von Planungen zur Anbindung des Fritzlarer Wohnviertels Roter Rain.

Die Gemeinde Edermünde plant in Zusammenarbeit mit dem Land Hessen und Kanalbauarbeiten den bestehenden Gehweg zwischen Grifte und Haldorf auf 2,5 m in der zweiten Jahreshälfte 2020 zu ei- nem gemeinsamen Geh-/Radweg auszubauen.

Die Gemeinde Wabern will 2020 am Bahnhof eine Fahrradabstellanlage für 60.000 € bauen. Außer- dem wird darüber nachgedacht, einen geschotterten Wirtschaftsweg zwischen dem Ortsteil Nieder- möllrich und Fritzlar-Cappel so ausbauen, dass dort der Radverkehr zwischen Gudensberg und Wa- bern stattfinden kann. Es soll dafür auch die Wegweisung angepasst werden.

Das Parlament der Stadt Niedenstein hat einen Antrag für einen Nahmobilitätscheck abgelehnt, weil man die Eigenkosten für den Bau z.B. von Radwegen nicht aufbringen könne. Quelle HNA 21.12.2019

Das Parlament in Schrecksbach entschied sich knapp gegen den Antrag von Bgm. Andreas Schultheis, den R 4 zwischen der K 115 und dem Rückhaltebecken der Schwalm auf 700 m zu asphaltieren. Der Landkreis hätte die Investition von 166.000 Euro gefördert. Der Gemeinde hätte 33.200 Euro zu übernehmen. Neben den Kosten war das Hauptargument, dass Radfahrer auch gut auf Schotter ra- deln könnten. Quelle: HNA, 27.12.19

6. ADFC erarbeitet ein Radverkehrskonzept für die Stadt Felsberg

Der ADFC erarbeitet für die Stadt Felsberg ein Radverkehrskonzept nach den Vorgaben des Nah- mobilitätschecks des Landes Hessen. Der aktuelle Stand in Phase 3 (von 9) stellte ADFC KV Vor- standsmitglied Ullrich Horstmann den Stand der Arbeit am 31. 10. und 28.11 in Ausschusssitzungen den Stadtverordneten vor. Aus einer Haushaltsbefragung kamen über 400 Fragebögen zurück. Sie enthielten Benotungen der verschiedensten Aspekte des Radverkehrs und kritische Anmerkungen bzw. Wünsche für eine Ver- besserung der Radverkehrsinfrastruktur. Kernpunkte sind:  Radwege, insbesondere bei einer Mischnutzung mit landwirtschaftlichem Verkehr, sollten as- phaltiert sein; dies gilt besonders für den Eder-Radweg und die regionalen Routen Schwalm- Radweg und R 12 nach Gudensberg und Melsungen.  In den Stadtteilen Gensungen und Felsberg fehlen Radwege zur Erreichbarkeit von inner- städtischen Zielen und für die Durchfahrung.  Neue Radweg werden zwischen Niedervorschütz und dem R 12, zwischen Neuenbrunslar und Deute sowie zwischen Altenbrunslar und Gensungen gefordert.  Es werden sichere Abstellanlagen gewünscht.  Es wird ein Fahrradfachhändler vermisst und die Öffentlichkeitsarbeit sowie der Mängel- melder der Stadt kritisiert.

In einer Schülerbefragung des ADFC an der Gesamtschule Felsberg zum Schulweg und der Fahrrad- nutzung, gaben knapp 60 von 300 Schüler*Innen, also 20 % an, gewöhnlich mit dem Rad zur Schule kommen. Weitere 20 % würden mit dem Rad fahren, wenn sich die Bedingungen dafür verbessern würden. Insbesondere werden sichere Abstellplätze gewünscht, die auch vor Beschädigungen durch Mitschüler schützen, aber auch sichere Radwege im Umfeld der Schule. Ein weiterer Anreiz wäre für etliche Schüler*innen das Radfahren in Kleingruppen. Im nächsten Schritt sollen alternative Lösungsvorschläge in einer Bürger-Arbeitsgruppe diskutiert und bewertet werden. Dafür rechnet ADFC-Planer Ullrich Horstmann mit vier bis sechs Sitzungen. Quelle: ADFC OG Chattengau

7. Radverkehrskonzept des Arbeitskreises „Radverkehr Spangenberg“ von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

Die Spangenberger Stadtverordnetenversammlung hat in ihrer Sitzung am 5. Dezember 2019 ein- stimmig das vom Arbeitskreis „Radverkehr“ vorgelegte Radverkehrskonzept beschlossen. Dieses nach zahlreichen „Vor-Ort-Begehungen und –Befahrungen“ und in intensiven Beratungen entstandene Konzept zielt im Wesentlichen auf die bessere Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt. Für einen Radweg nach Pfieffe sind im Haushaltsentwurf 2020 150 000 € eingeplant und für 2021 135 000 € als Verpflichtungsermächtigung. Besser wäre aus Spangenberger Sicht jedoch die Anerkennung dieses Radweges als „Herstellungsradweg“ mit einer Übernahme der Gesamtkosten durch das Land Hessen. Der hierzu laufende Antrag wird derzeit von HessenMobil geprüft. Ebenso in der Prüfung durch Hes- senMobil befindet sich der Antrag auf Bau eines Radweges zwischen Spangenberg-Schnellrode und Hessisch-Lichtenau-Retterode. Diese seit Langem und dringend von allen Anliegern gewünschte Rad- wegeverbindung müsste als Bundesstraßen begleitende Wegführung vom Bund finanziert werden. Weitere konkrete Radinfrastrukturprojekte sind 3000 € für einen Rastplatz am Straßenabzweig nach Bergheim, 6000 € für Beschilderung und Wegweisung und 7000 € für Radabstellboxen mit Lademög- lichkeit. Das Konzept sieht als mittelfristiges Ziel die Radwegeanbindung aller Ortsteile an die Kern- stadt vor. Um bei weiteren Planungen den Eigenanteil decken zu können, sind pauschal 50 000 € im Haushaltsentwurf eingeplant. Aus Sicht des ADFC ist es erfreulich, dass eine solche Arbeit aus einer kommunalen Verwaltung heraus initiiert und vorangetrieben wird.

8. Bürger-AG „Radverkehr in Fritzlar“ erarbeitet mehr als 30 Maßnahmen für eine brauchbare Radverkehrsinfrastruktur

Im Oktober hat die Bürger AG „Radverkehr in Fritzlar“ ihre inhaltliche Arbeit vorerst abgeschlossen und dabei 30 Maßnahmen für ein brauchbares Radverkehrsnetz in der Domstadt erarbeitet. Von diesen werden als sieben Maßnahmen als „überaus dringend“ und zehn als „sehr dringend“ be- wertet. Es gibt darunter einfach und schnell Umsetzbares, wie z.B. die Öffnung von Einbahnstraßen oder die Freigabe von Gehwegen für den Radverkehr („Radfahren frei“). Andere Maßnahmen erfor- dern erhebliche Bautätigkeiten. Als überaus dringend werden z.B. der Anschluss des Roten Rains durch den Schladenweg, die Radfahrmöglichkeit in der Kasseler Straße, verschiedene Neuregelungen für den Radverkehr in der Gießener Straße und der Neustädter Straße angesehen. Im Frühjahr soll das Konzept der Öffentlichkeit und der Kommunalpolitik vorgestellt werden. Parallel wurde eine Bürgerbefragung zum Radverkehr durchgeführt, an der rund 60 Personen teil- nahmen. Darin wurden 19 verschiedene Aspekte der Infrastruktur bewertet. Das Gesamturteil fiel mit der Note 3,7 (4+) zwar durchschnittlich aus, aber bei einigen Aspekten gibt es eine sehr deutliche Kritik durch Noten jenseits der Note 4. Dazu zählen z.B. die Verkehrssicherheit, die Barrierefreiheit für Radler, die Erreichbarkeit von Zielen der Nahmobilität mit dem Rad, die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt zum Thema Radfahren und der Aspekt „Mängelmelder“. Die Ergebnisse der Bürger-AG – quasi ein Radverkehrskonzept – sollen im Frühjahr der Kommunal- politik und der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Quelle: ADFC OG Chattengau

9. Zuschuss für Nahmobilitätscheck in Fritzlar zur Stärkung des Rad- u. Fußverkehrs Mit rund 20.000 Euro unterstützt das Land Hessen die Stadt Fritzlar bei der Durchführung eines Nah- mobilitäts-Checks. Dies teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in Wiesbaden mit. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 25.000 Euro. Der Nahmobilitäts-Check ist ein vom Land zertifiziertes Planungsverfahren zur Stärkung des Fuß- und Radverkehrs, unter besonderer Beachtung der Barrierefreiheit. Dafür setzen sich interessierte Bürge- rinnen und Bürger, politische Vertreter sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fachverwaltun- gen in mehreren Workshops zusammen. Für die anschließende Aufarbeitung wird ein Planungsbüro beauftragt, das zum Schluss alle erarbeiteten Ergebnisse und Maßnahmen in einem Nahmobilitäts- plan zusammenführt. Der Nahmobilitätscheck war im Juni von der SPD beantragt und von der Stadtverordnetenversamm- lung beschlossen worden. Der Antrag geht auf eine SPD Podiumsdiskussion im März 2019 zurück, wo ADFC-Aktivist Ullrich Horstmann auf dieses förderfähige Werkzeug hingewiesen hatte. Mit dem Nahmobilitäts-Check möchte Fritzlar die Wegeverbindungen zwischen der Kernstadt und den Stadtteilen optimieren und ausbauen, sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer. Die Barriere- freiheit soll verbessert und die Schulwegplanung erneuert werden. Ein weiteres Ziel ist eine bessere Vernetzung der verschiedenen Verkehrsformen. Die Zuwendung erfolgt nach der Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung der Nahmobilität, die seit August 2017 gilt. Nach dieser können neben investiven Maßnahmen zur Stärkung des Fuß- und Fahrradverkehrs auch entsprechende Planungen und Konzepte und sogar Maßnahmen der Öffent- lichkeitsarbeit Zuschüsse erhalten. Quellen: HNA 26.11.19 und Homepage Nahmobilität

10. Frischer Wind im AK „Radverkehr“ in Melsungen

In Melsungen gibt es seit 2017 einen Arbeitskreis „Radverkehr“ unter der Leitung von Bürgermeister Markus Boucsein. Die ADFC-Ortsgruppe Melsungen hat hier inzwischen zahlreiche Verbesserungsvor- schläge für die innerstädtische Radverkehrssituation eingebracht. Mit bisher eher bescheidenem Erfolg. Nun weht in den seit Juni 2019 stattgefundenen drei AK- Sitzungen ein frischer Wind. Der Ak ist dem städtischen Ausschuss für Stadtentwicklung, Mobilität und Verkehr nachgeordnet und dessen Vorsitzender, Herr Prof. Dr. L. G. Braun, hat sich in die Arbeit des AK eingeschaltet. In den bisherigen Sitzungen und Ortsbefahrungen wurde eine Vielzahl von Ver- besserungen für den Melsunger Radverkehr angedacht. Wenn auch in der kurzen Zeit seitdem kaum etwas davon umgesetzt werden konnte, bleibt zu hoffen, dass Melsungen wirklich einmal zu einer „Vorzeigestadt in Sachen Fuß-und Radverkehr“ werden wird.

11. Preise für Teilnehmer der Radtouren der ADFC- OG Melsungen

Die ADFC Ortsgruppe Melsungener belohnt Radfahrer, die besonders intensiv an ihren Radtouren teilgenommen haben. Dieses Jahr wurden von der Ortsgruppe insgesamt 15 Radtouren mit einer Ge- samtlänge von 618 km angeboten. An die drei Mitfahrer, die in diesem Jahr in Summe die längsten Stecken bei diesen Radtouren mitge- fahren sind, wurden wie im letzten Jahr wieder Preise verliehen. Der erste Preis im Wert von 100 € ging an Manfred Roddewig, der an 12 Touren mit insgesamt 562km teilgenommen hat. Der zweite Preis im Wert von 80 € ging an Susanne Scheble und der dritte Preis im Wert von 60 € an Karl Ploch. Insgesamt wurden von den drei Gewinnern 1.306 km zurückgelegt, deutlich mehr Kilometer als von den Gewinnern im vergangenen Jahr mit 819km. Überreicht wurden die Preise von Hans Joachim Kroll und dem Vorsitzenden des ADFC Hersfeld-Rotenburg / Schwalm-Eder e.V. Dr. Johannes Heyn. Die Touren für 2020 werden aktuell geplant und im Februar 2020 veröffentlicht. Anregungen und Vorschläge werden gerne entgegengenommen. Kontakt: [email protected]

12. Homberg/E. plant E-Bike-Verleih

Die Stadtverordnetenversammlung der Kreisstadt Homberg hat im November beschlossen, im Jahr 2020 einen 90 %-Förderantrag beim Land für die Einrichtung eines E-Bike-Verleihs zu stellen. Die E-Bikes sollen von Einwohnern, Mitarbeitern der Stadt und Touristen sowie Wochenendausflüg- lern genutzt werden können. Die Stadt sucht dafür als Partner benachbarte Kommunen. Wo die E- Bikes für den Verleih stehen sollen, steht noch nicht fest. Grundlage für das System sind Erfahrungen, die die Stadt im Sommer 2019 bei den E-Bike-Test- wochen gesammelt hat. Damals gab es mehr als 80 Anmeldungen. Das Land Hessen fördert Hom- berg, da die Kreisstadt dem Bündnis „Hessenaktiv: Die Klimakommunen“ angehört. Quelle: HNA, 22.11.2019

13. Gesamtschule Schenklengsfeld zertifiziert als „Bikeschool“ Die Gesamtschule Schenklengsfeld erhielt vor kurzem als erste im Waldhessenkreis das Zertifikat zur "Bikeschool". Dort wird jetzt Radfahren unter anderem als zusätzliches Thema in den Sportunterricht eingebaut. Mit der Übergabe von 14 neuen Mountainbikes (MTB) und der Zertifizierung zur "Bikeschool" durch den Verein "Bikepool Hessen" erweitert die Gesamtschule Schenklengsfeld nun ihren Sportunterricht um das Thema Radfahren. Praktische Erfahrungen damit konnten Schülerinnen und Schüler einer freiwilligen Arbeitsgemeinschaft (AG) unmittelbar nach der Übergabe bei verschiedenen Geschick- lichkeitsübungen unter Leitung der Sportlehrer Christian Wilhelm und Klaus Otto ausprobieren. Bei- de Lehrer hatten die Bikeschool-Zertifizierung angeregt und auch die erforderliche Zusatzausbildung absolviert. Gesamtschulleiter Klaus Amlung sprach von einer Stärkung des Umweltbewusstseins in Verbindung mit einer nachhaltigen Lebensweise und der Gesundheitsförderung durch Bewegung, die durch das Radfahren erreicht werde. Ebenso kann sich Amlung eine Nutzung der Räder bei Touren mit geographischen Erkundungen und zur Verkehrserziehung vorstellen. Später ist im Schulgelände noch eine Fahrradwerkstatt geplant, Gesponsert wurden die Räder hauptsächlich durch die AOK Hessen. Ebenso beteiligte sich das örtli- che Zweiradhaus Fey als Lieferant sowie die Schule selbst an der Finanzierung. "Bikepool Hessen" ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die Umsetzung von Fahrradangeboten an Schulen, ein fahrrad- freundliches Umfeld und die Schulung interessierter Lehrkräfte engagiert. Ziel ist, das Fahrrad neben dem Sportunterricht auch als Alltagsverkehrsmittel und zur Bereicherung der persönlichen Erlebnis- kultur zu nutzen.

14. ADFC Kreisverband fordert Tempo 70 für außerörtlichen Mischverkehr

Der ADFC Kreisverband fordert von der Straßenbaubehörde Hessen Mobil und der Polizei sowie den Ordnungsbehörden, auf allen Straßenabschnitten mit Radverkehr aufgrund der Ausweisung einer Radroute aus Sicherheitsgründen Tempo 70 anzuordnen. Mit dieser Forderung ist der Kreisverband bereits an den Schwalm-Eder Landrat Becker und anlassbe- zogen an Hessen Mobil herangetreten. Der Kreisverband strebt an, dass diese Forderung auch vom Landesverband und damit von anderen Kreisverbänden in Hessen übernommen wird. Jüngste Aktion war der Hinweis von ADFC KV Vorstandsmitglied Ulrich Wüstenhagen an Hessen Mo- bil, bei der Umleitung des Radverkehrs vom Bahnradweg Neukirchen-Nausis auf die L 3158 doch aus Sicherheitsgründen ein solches Tempolimit anzuordnen. Hessen Mobil stellte diese Anregung zur Dis- kussion, erhielt aber von betroffenen Behörden keine Unterstützung, weil es dafür angeblich keine rechtliche Handhabe gäbe.

15. Gute Erfahrungen mit der ADFC-Pannenhilfe – Was viele Radfahrer nicht wissen

Was tun, wenn die Rad-Technik während einer Radtour versagt und das Rad nicht mehr fahrtüchtig ist, z.B. bei einem Kettenriss, Rahmenbruch oder die Schaltung funktioniert nicht mehr und eine Radwerkstatt meilenweit entfernt ist? Die ADFC-Pannenhilfe hilft schnell und unbürokratisch, auch am Wochenende, wenn professionelle Hilfe nicht zur Verfügung steht. Ein Anruf bei der ADFC-Service-Hotline unter der Telefonnummer 0221 - 8277 9422 genügt. Von dort wird ein Abschleppdienst beauftragt, der ‚Ross und Reiter‘ nach Hause bzw. in eine Radwerkstatt bringt. Der Abschlepp-Service ist für ADFC-Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten, also kostenfrei. Die Erfahrungen eines Mitglieds der ADFC-Ortsgruppe Schwalmstadt belegt die Zuverlässigkeit der ADFC-Pannenhilfe. Während einer Radtour blockierte bei ihm das Hinterrad bei einem Schaltvor- gang am Berg. Das Schaltwerk der Kettenschaltung war stark verzogen und hatte sich in den Speichen verfangen. Die Schaltung war nicht mehr funktionsfähig. An ein Weiterradeln war nicht mehr zu den- ken und eine Reparatur vor Ort unmöglich. Nun – an einem Sonntag war ‚guter Rat‘ gefragt. „In der Regel ist keine Radwerkstatt geöffnet und ich war weit von einer Stadt entfernt. Da fiel mir ein, die ADFC-Pannenhilfe anzurufen und um Hilfe zu bitten.“ Gesagt, getan. Die ADFC-Service-Hotline nahm seine Daten, Standort etc. auf und informierte den gestrandeten Radler kurze Zeit später von der Hotline per SMS darüber, dass ein Abschlepp- dienst beauftragt und bereits unterwegs sei. In einer zweiten SMS ihm wurde ein Link von der ADFC- Pannenhilfe zugeschickt, mit dessen Hilfe er die ‚Live-Position‘ des Abschleppdienstes auf einer Karte auf dem Handy verfolgen werden konnte und der ihn über die verbleibende Zeit bis zum Eintreffen informierte. „Es war sehr beruhigend für mich, dass Hilfe unterwegs ist und ich immer auf ‚dem Laufenden‘ gehal- ten wurde.“ Nach dem Eintreffen des Abschleppdienstes wurde das Rad verladen und der gestrande- te Radler nach Hause gefahren. Vom Anruf bei der ADFC-Pannenhilfe bis zum Eintreffen des Ab- schleppdienstes zu Hause in Schwalmstadt waren gerade mal drei Stunden vergangen. - Chapeau! - ADFC-Pannenhilfe.

16. Infrastruktur als Einflussfaktor auf den Radverkehr - Radler wünschen sich Fahrradstraßen, geschützte Radfahrstreifen, glatte Oberflächen

Im Projekt InfRad wurde mit verschiedenen Methoden die Bedeutung der Radinfrastruktur analysiert. Schwerpunkt wurde auf die Routenpräferenzen und das Routenwahlverhalten von Radfahrenden gelegt. Der vorliegende Ergebnisbericht richtet sich an PlanerInnen sowie Verantwortliche in Städten und Kommunen. Er soll einen Überblick über die NutzerInnensicht auf die Fahrradinfrastruktur bie- ten. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans gefördert. Rund 4.400 ProbandInnen aus ganz Deutschland gaben in einem Entscheidungsexperiment Auskunft zu ihrem individuellen Routenwahlverhalten beim Radfahren. Dabei wurden Routenalternativen mit unterschiedlichen Ausprägungen von Radverkehrsinfrastruktur, Straßentyp, Geschwindigkeitsrege- lungen, Oberflächen, dem Vorhandensein von parkenden Kfz und Straßenbäumen sowie unterschied- lichen Reisezeiten verglichen. Fahrradstraßen werden durch die ProbandInnen besonders positiv bewertet. Auch die Straßenmerk- male „geschützter Radfahrstreifen“ und „glatte Oberfläche“ sind für die ProbandInnen von großer Bedeutung. Bei getrennter Führung werden geschützte Radfahrstreifen etwa doppelt so gut bewertet wie Radfahrstreifen oder Schutzstreifen mit einer ausschließlich markierten Trennung zu Kfz- Fahrstreifen. Bauliche Radwege werden dagegen im Mittel nur wenig attraktiver wahrgenommen als reine Markierungslösungen. Im Mischverkehr werden Fahrradstraßen deutlich besser bewertet als Tempo-30-Zonen oder verkehrsberuhigte Bereiche. Diese generellen Präferenzen sind in der Stich- probe stabil und gelten ohne größere Unterschiede in sämtlichen Raumstrukturen. Auch hinsichtlich soziodemographischer Teilgruppen konnten keine grundlegenden Unterschiede identifiziert werden. Baulich getrennte Infrastrukturen bzw. ein geringes Geschwindigkeitsniveau des Kfz-Verkehrs werden jedoch von älteren Menschen und Radfahrenden, die mit Kind unterwegs sind, sowie NutzerInnen innovativer Fahrradtypen (Lastenrad und Pedelec) noch attraktiver wahrgenommen als in der Allge- meinheit. Aus NutzerInnensicht besteht also weitgehende Einigkeit über eine wünschenswerte Rad- infrastruktur. Von einer diesbezüglich nutzerfreundlichen Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für den Radverkehr profitieren also besonders Schutzbedürftige (Kinder und ältere Verkehrsteilnehme- rInnen) überdurchschnittlich. Gleichzeitig scheint eine entsprechende Schwerpunktsetzung zukünftig noch relevanter zu werden, da NutzerInnen innovativer Fahrradtypen diese Infrastrukturlösungen überdurchschnittlich positiv bewerten. Quelle: Fahrradportal-News 09.10.2019 (NRVP)

17. Fahrradmonitor Hessen 2019

Der aktuelle Fahrradmonitor Hessen belegt, dass in Großstädten mehr Rad gefahren wird als im länd- lichen Raum. Die wichtigsten Gründe, das Fahrrad zu nehmen, sind die geringen Kosten, die Förde- rung der Gesundheit und der Schutz der Umwelt. Der Fahrradmonitor wird alle zwei Jahre durchgeführt. In etwa ¾ aller Haushalte steht ein Fahrrad zur Verfügung. 39 % der BürgerInnen nutzen das Fahrrad regelmäßig: 42 % der Städter nutzen das Fahr- rad regelmäßig, 30 % der Landbewohner. 64 % der Menschen nutzen das Rad für Einkäufe und Erle- digungen, 57 % für Besuche und 53 % für Tagesausflüge. 66 % vermissen für mehr Sicherheit separate Radwege, wollen also nicht im Mischverkehr mit Kfz fahren. 31 % würden das Rad stärker für den Weg zu Arbeit oder zur Ausbildung/Schule nutzen, wenn es direkte und schnelle Strecken geben würde, also Radschnellwege oder -direktverbindungen. Quelle: https://www.nahmobil-hessen.de/unterstuetzung/erster-hessischer-fahrrad-monitor/ In einer Anhörung im Landtag zum Radverkehr am 27.11.19 fordert die FDP mit einem eigenen Ge- setzentwurf, dass das Land Radverkehrsanlagen eigenständig initiieren und bauen kann und bemän- gelt, dass nur im Einzelfall Radwege an Bundes- und Landesstraßen gebaut würden. Der ADFC landes- verband begrüßt diesen Vorschlag, weil Projekte scheitern, weil sich die Kommunen nicht einigen können oder Kommunen ihren Eigenanteil nicht aufbringen können. Der Landkreistag hält die Min- destzahl von 2.000 Fahrradfahrten pro Tag als Voraussetzung für Fahrradschnellwege für schnelle und direkte Verbindungen im ländlichen Raum für zu hoch. Der Landkreis Kassel fordert die Finanzie- rung schneller Radwege vom Land, bei Planung und Umsetzung sollten aber die Belange vor Ort be- rücksichtigt werden. Quelle: Frankfurter Rundschau 28.11.19

18. Unfälle mit Radfahrer*innen im Schwalm-Eder-Kreis 2018

Im Jahr 2018 waren an rund 3.700 Verkehrsunfällen im Schwalm-Eder-Kreis nur 46 Mal Radfah- rer*innen beteiligt. Von den 688 verunglückten Personen waren 36 Radfahrer*innen (5,2 %). Davon wurden neun schwer verletzt, zwei leicht. Darunter waren sieben Kinder, sechs Jugendliche, vier jun- ge Erwachsene, 14 Erwachsene zwischen 24 und 65 Jahre und fünf Personen über 65 Jahre. Die Poli- zeistatistik nennt keine örtlichen Radfahr-Unfallschwerpunkte. Quelle: https://www.polizei.hessen.de/icc/internetzentral/nav/e7f/e7f706de-6c31-2c41-12da- af82bb838f39#text=unfallstatistik%20schwalm-Eder

19. ADFC Landesverband kritisiert Landesregierung

Der ADFC Landesverband kritisiert in einer Pressemitteilung die überaus langsamen Fortschritt bei der Umsetzung der Pläne für den Radwegebau. Hessische Landesstraßen: Radwege-Sanierungsoffensive vor dem Kollaps Frankfurt am Main - Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Hessen hat die Geschwindigkeit des Radwegebaus an hessischen Landesstraßen als völlig ungenügend bezeichnet und fordert die Landesregierung dazu auf, nun sehr schnell die personellen und finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, um den Radwegebau spürbar voran zu bringen. Nach dem Beschluss der Landesregierung zur Sanierungsoffensive Radwege 2016 - 2022 im Frühjahr 2016 hat sich der ADFC Hessen sehr positiv geäußert und Minister Tarek Al-Wazir auf dem richtigen Weg gewähnt. Obwohl die festgelegten Ziele im Vergleich zu anderen Bundesländern nicht besonders ambitioniert waren, stimmte immerhin die Richtung. In 59 Projekten sollten in diesem Zeitraum ca. 95 km neue Radwege an Landesstraßen ge- baut werden. Damit würde sich die Gesamtlänge von Radwegen an hessischen Landesstraßen auf ca. 882 km erhöhen und damit der Radwegeanteil hier von 11 auf 12,2 % steigen. Auch das hätte aller- dings noch nicht gereicht, um im Ländervergleich auch nur einen Platz aufzuholen. Denn das nächste beste Bundesland wies bereits 2013 einen Radwegeanteil an Landesstraßen von 13 % auf. Allein da- mit erweist sich der von Herrn Al-Wazir im Sommer 2017 in Frankfurt verkündete Anspruch, dass Hessen eine Vorreiterrolle bei der Verkehrswende einnehmen werde, als reine Utopie. Nachdem nun schon die Hälfte der Zeit vergangen ist, zieht der Radfahrverband ein Zwischenfazit, das noch weit enttäuschender ausfällt. In der Antwort von Minister Al-Wazir vom 16. Oktober 2019 auf eine kleine Anfrage der SPD vom 2. August 2019 heißt es mit Verweis auf lange Planungs- und Genehmigungsverfahren, dass erst acht der geplanten 59 Einzelmaßnahmen gebaut worden seien. Von den 96,8 angestrebten Kilometern Radweg wurden lediglich 8,77 Kilometer umgesetzt. In drei Jahren wurden mit Hilfe der "Offensive" hessenweit noch nicht einmal zehn Kilometer Radwege gebaut!

Dieses Ergebnis ist verheerend. Die Regierung hat es versäumt, die nötigen Voraussetzungen zu schaf- fen. Schon zu Beginn der Offensive hätte klar sein müssen, dass Planungs- und Genehmigungsverfah- ren dauern und dass die Ziele nur erreicht werden können, wenn genügend Personal dafür eingesetzt wird. Dies ist aber in den letzten drei Jahren nicht in ausreichendem Maße geschehen. Ein Teil der Maßnahmen besteht zudem aus Kleinstprojekten wie Querungshilfen oder bloßen Farbmarkierungen auf der Fahrbahn. Selbst diese wurden nicht realisiert. "Verkehrsminister Tarek Al-Wazir spricht viel von der Verkehrswende und wir unterstützen ihn dabei. Der bevorstehende Kollaps seiner Offensive zeigt aber, dass die Verkehrswende nur halbherzig ange- gangen wird. Dass Planungs- und Genehmigungsverfahren zu lange dauern, ist keine Entschuldigung dafür, zu wenig für die Sicherheit der Radfahrenden an den hessischen Landesstraßen zu tun", kriti- siert ADFC-Landesvorsitzender Stefan Janke die Landesregierung. 100 Kilometer Radweg pro Jahr wären ein Statement pro Verkehrswende. Auch für das kommende Jahr ist keine Besserung in Sicht. Quelle: ADFC LV Hessen Newsletter 12-19 u. FR. 30.12.19

20. Totschlagargumente in der Diskussion für eine bessere Radverkehrsinfrastruktur entkräften

Wer in Diskussionen für mehr und bessere Radwege bestehen will, muss sich gelegentlich mit Tot- schlagargumenten herumschlagen. Ein Beispiel ist ein Leserbrief gegen eine Brücke für die Seilbahn- fähre an der Fulda bei : „Radfahrer zahlen keine Steuern, also haben sie auch kein Anrecht auf Radwege und Radbrücken.“ Die folgende Homepage liefert Argumente gegen den „Totschlag“ der Radverkehrsförderung: https://cyclingfallacies.com/de/about

21. Verkehrsministerkonferenz sieht in Ortschaften die Notwendigkeit einer neuen Aufteilung des Straßenraumes

Die Verkehrsministerkonferenz hat am 10. Oktober in Frankfurt/M. getagt. Unter anderem gingen sie auch auf für die im Zuge des Klimaproblems geforderte Verkehrswende und die dafür Notwendige neue Gestaltung des Verkehrsraumes ein. Die Verkehrsministerkonferenz betont, dass zu einer erfolgreichen Mobilitätswende auch Änderun- gen an den bestehenden Infrastrukturen, vornehmlich in der Ausgestaltung und Aufteilung des vor- handenen Verkehrsraumes zu Gunsten des Umweltverbundes, notwendig sind. Dazu gehört notwen- digerweise auch, dass für die steigende Zahl an Pendlern z. B. digital buchbare Park-und-Ride- Parkplätze, vernetzte Mobilitätsangebote sowie die Verbesserung an der ÖPNV- und SPNV- Infrastruktur geschaffen werden. Quelle: https://nationaler-radverkehrsplan.de/aktuell/nachrichten/beschluesse-der-verkehrsministerkonferenz-zum-rad

„Die Verkehrsministerkonferenz bittet alle Akteure darauf hinzuwirken, dass die im technischen Re- gelwerken genannten Regelbreiten beim Bau und Umbau von Fußverkehrsflächen eingehalten und im Betrieb die Inanspruchnahme dieser Flächen beispielsweise durch parkende Fahrzeuge, Verleih- systeme, Werbeaufsteller, Schilder und andere Nutzungen unterbunden wird.“ (Zitat) Quelle: mobilogisch 4/19, S. 11

Der ADFC erlebt Vorort immer wieder, dass die technischen Regelwerke bei Planungen nicht eingehal- ten werden. Dort wo der ADFC beteiligt wird, drängt er immer wieder erfolglos darauf, die Regelwerke für Rad- und Fußwege einzuhalten. Andererseits werden die technischen Regelwerke auch oft benutzt, um Maßnahmen zu verhindern. Man sollte sich um praktikable, den unveränderbaren örtlichen Ver- hältnissen angepasste Lösungen bemühen.

22. Mehr Spielräume für Modellprojekte der Kommunen Die Reform der Straßenverkehrsordnung soll die Handlungsspielräume der Kommunen bei der Gestaltung der Radverkehrsinfrastruktur erweitern. Erweiterung der Erprobungsklausel: Die bestehende Klausel für zeitlich und örtlich begrenzte Anord- nungen zur Erprobung verkehrsregelnder oder sichernder Maßnahmen soll künftig unabhängig von einer qualifizierten Gefahrenlage Modellversuche ermöglichen, um den Handlungsspielraum der zu- ständigen Straßenverkehrsbehörden zu erweitern. Solche Modellversuche sollen im Einvernehmen mit den Kommunen angeordnet werden. Damit wird auch die Mitbestimmung der Kommunen ge- stärkt. Eine weitergehende Öffnung des Straßenverkehrsrechts für Verkehrsversuche bedarf einer Änderung auf Gesetzesebene, die in einem weiteren Schritt im nächsten Jahr angegangen werden soll. Vermehrte Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrende in Gegenrichtung: Durch die Änderung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur StVO sollen die zuständigen Straßenverkehrsbehörden ver- stärkt zur Prüfung der Öffnungsmöglichkeit von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrende veranlasst und die Zahl der in Gegenrichtung freigegebenen Einbahnstraßen dadurch vergrößert werden. Quelle: https://nationaler-radverkehrsplan.de/de/aktuell/nachrichten/bmvi-veroeffentlicht-referentenentwurf-zur- stvo?fbclid=IwAR3XcAt_ih0Hu-fQXuIrLl1wm4Ato2gPbDBzOuAGP2ACsW1wPc76q2hjTIA

23. Erwartungen an einen Nationalen Radverkehrsplan 3.0

Mit einer Online-Umfrage, an der 2.410 Menschen teilnahmen, wurde ermittelt worauf es Radfah- rern beim Radeln vor allem ankommt. Die Ergebnisse wurden im August 2019 veröffentlicht und mit dem NRVP-Newsletter vom 29.10.2019 dem Fachpublikum vorgestellt. Die Ergebnisse überraschen nicht. Die Entscheidung für das Fahrrad hängt vor allem von komfortab- len Radwegen und sicheren Kreuzungen sowie dem Fahrspaß ab. Dementsprechend stören vor allem unkomfortable und unsichere Radwege. Gewünscht wird eine Trennung des Radfahrens von anderen Verkehrsarten, also kein Mischverkehr mit Kfz und Fußgängern. Oberste Priorität hat für die Teilneh- mer die Schließung von Lücken im vorhandenen Radverkehrsnetz. Quelle: Newsletter NRVP vom 29.10.2019

24. FahrradMonitor 2019 belegt Zunahme des Radverkehrs und weitere Potenziale

Die Fahrrad-Nutzung in Deutschland steigt weiter an: 44 Prozent der Menschen in Deutschland nut- zen regelmäßig das Fahrrad. Damit fahren im Vergleich zu den Vorjahresstudien mehr Menschen täg- lich oder mehrmals pro Woche Rad. 41 Prozent der Befragten wollen das Fahrrad künftig häufiger nutzen. Das zeigt die repräsentative Bevölkerungsumfrage "Fahrrad Monitor 2019", die alle 2 Jahre vom Bun- desverkehrsministerium beauftragt wird und zum sechsten Mal vom SINUS-Institut durchgeführt wurde. Besonders das Pedelec ist weiter im Aufwind: Es ist das beliebteste Verkehrsmittel: 83 Pro- zent der Pedelec-Fahrenden nutzen sehr gerne bzw. gerne ein Pedelec. Zudem landet das Pedelec auf Platz 1 der Fahrrad-Typen, den die potentiellen Fahrradkäufer in Deutschland als nächstes Modell kaufen wollen. 42 Prozent der potenziellen Käufer beabsichtigen den Kauf eines Pedelecs in den kommenden zwölf Monaten (= 13 Prozent der Menschen in Deutschland), Platz 2: Herkömmliches Fahrrad 32 Prozent (10 Prozent der Bevölkerung, Platz 3: Mountainbike 22 Prozent (7 Prozent der Bevölkerung). Generell sind Fahrräder weit verbreitet: In 76 Prozent der Haushalte ist mindestens ein Fahrrad (ohne elektrische Unterstützung) vorhanden. Deutschlands Radfahrende fühlen sich immer sicherer und tragen öfter Helm. Das Sicherheitsgefühl von Radfahrenden nimmt zu: So geben 56 Prozent der Radfahrenden an, dass sie sich sehr bzw. eher sicher im Straßenverkehr fühlen, wenn sie Rad fahren. 2017 hatten 53 Prozent der Radfahrenden dieses Gefühl und 2015 waren 51% der Radfahrenden dieser Meinung. Weiterhin steigt die Helmnutzung unter den Radfahrenden an: Laut der Studie von 2019 tragen 38 Prozent der Radfahrenden immer bzw. meistens einen Fahrradhelm – 2017 lag dieser Wert bei 30 Prozent und 2015 bei 31 Prozent. Die dringlichsten Forderungen an die Politik in Sachen Fahrradverkehr lauten:  Mehr Radwege bauen (60 Prozent)  Bessere Trennung der Radfahrenden von den PKW-Fahrenden (53 %) und den Fußgängern (45 %)  Mehr Schutz- und Radfahrstreifen einrichten (44 Prozent)  Sichere Fahrrad-Abstellanlagen (44 Prozent)  Mehr Fahrradstraßen einrichten (43 Prozent) Stadt – Land – Vergleich Die deutlichsten Unterschiede zwischen Stadt und Land zeigen sich in der regelmäßigen Fahrradnut- zung (45 Prozent der Befragten vs. 33 Prozent). Die meist genutzte Infrastruktur für das Fahrrad ist auf dem Land die Fahrbahn ohne markierten Rad- fahrstreifen (51 Prozent), in der Stadt die Fahrbahn mit separat markiertem Radfahrstreifen (53 Pro- zent). Während sich auf dem Land auf der meist genutzten Infrastruktur 80 Prozent der Radfahren- den unsicher fühlen, sind es in der Stadt lediglich 34 Prozent. Der Grund für die Unsicherheit liegt auf dem Land besonders bei rücksichtslosen Autofahrenden (62 Prozent), in den Städten ist zu viel Ver- kehr die am häufigsten genannte Ursache für die Unsicherheit (69 Prozent). Nutzung und Beliebtheit des Autos sinkt Das Auto wird seltener genutzt und verliert auch an Beliebtheit. Dennoch ist und bleibt es das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel in Deutschland: Laut Fahrrad Monitor 2019 nutzen 61 Prozent der Deutschen regelmäßig ein Auto (tägliche bzw. pro Woche mehrmalige Nutzung des Autos 2017: 64 Prozent, 2015: 70 Prozent). ... Über die Studie "Fahrrad Monitor 2019" Der Fahrrad-Monitor erhebt alle zwei Jahre repräsentativ das subjektive Stimmungsbild der Radfah- rer in Deutschland. 2019 wurden 3.053 Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 69 Jahren von der Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums befragt. Der Fahrrad-Monitor wird im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans 2020 vom BMVI gefördert. Quelle: Newsletter NRVP 29.10.2