Hermann Ende 4

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Hermann Ende 4 WOCHENSCHRIFT ARCHITEKTEN-VEREINS^BERLIN EIERflUSGECEBEfe VEREINE Erscheint Sonnabends. - Bezugspreis halbjährlich 4 Mark, postfrei 5,30 Mark, einzelne Nummern von gewöhnlichem Umfange 30 Pf., stärkere entsprechend teurer Her Anzeigenpreis für die 4 gespaltene Petitzeile beträgt 50 Pf., für Behörden - Anzeigen und für Famlllen- Anzeigen 30 Pf. — Nachlaß auf Wiederholungen Berlin den 18. April 1908 III. Jahrgang Zu beziehen durch alle Buchhandlungen, Postämter Carl Heymanns Verlag in Berlin W. 8, Mauerstraße 43.44 Alle Rechte Vorbehalten Hermann Ende 4. März 1S29 10. A ugust 1007 86 Wochenschrift des Architekten-Vereins zu Berlin 18. April 1908 Gedächtnisrede gehalten bei der Feier am 6. März 1908 im großen Festsaal des Zoologischen Gartens zu Berlin vom Geheimen Regierungsrat Professor ©r. 3>ng. Johannes Otzen ochgeehrte Trauerversammlung! Feierliche und weihevolle Ob wir, wie viele Künstler es glauben und noch mehr Klänge sind verrauscht und haben in uns die Stimmung Kunstschriftstelier es glauben machen möchten, es schon so Herzeugt, einem Leben nachzugehen, das einem großen Kreiseherrlich weit gebracht haben, daß kaum noch etwas zu tun der Gegenwärtigen noch völlig vertraut ist und das zum Teil übrig bleibt, als höchstens noch etwa zu vergessen, daß es unser eigenes Leben und Streben umschließt, das einen großen überhaupt je eine Kunstgeschichte, jo eine Ueberlieferung und Teil der modernen Kunstgeschichte als Folie besitzt, das mit- Tradition gegeben hat oder, wio ich es in aller Bescheidenheit gerungon und gearbeitet hat, dem heutigen Stande der Bau­ glaube, nur etwra so weit wie die französische Revolution, als kunst die Wego zu ebnen und das uns in seinem Helden und sie die Menschenrechte oben proklamiert hatte, deren volle Träger eine überaus sympathische, liebgewordene Persönlichkeit Durchführung wir noch immer erstreben, das will ich heute vorführt, die wir uns noch gar nicht als auf ewig von uns ge­ nicht untersuchen, aber die Erwägung und Würdigung drängt schieden vorstellen können. sich mir auf, der ich von Ihnen die schöne und mir liebe Auf­ Ich habe am Sarge des Verstorbenen gesagt: daß ich nicht gabe erhalten habe, dem Werdegang eiuer abgeschlossenen glaube, viele der seinerzeit Anwesenden hätten dom alten Endo künstlerischen Persönlichkeit nachzuloben, der in einen, ganz nichts zu danken. Heute ist der Kreis größer, der zu seinem anderen Boden gesetzt wurde wie heute, und um zu zeigen, Andenken sich vereint hat, heute dürfte ich dies wohl nicht wie auch in ihm der moderne Geist lebto, der historisch echt sagen; aber auch heuto darf ich es aussprechen, daß wir in moderne Geist, der aus der Vergangenheit schöpft und lernt, den Augusttagen des Jahres 1907 einen Mann begraben haben, aber im neuen Leben stehend, in seiner künstlerisch gestimmten der durch die Voreinigung seiner künstlerischen und mensch­ Seele, die empfangenen Eindrücke der Gegenwart entsprechend lichen Eigenschaften eine seltene Erscheinung auf dieser von wandelt. so vielen Schwächen und so vielen Mängeln bewohnten Erde Ist uns die durch keine philosophischen Erwägungen ge­ gewesen ist. trübte, im römischen Altertum lebende und ihr recht und Auch unser lieber Endo hatto Schwächen, er hatte Mängel schlecht naclistrebendo alte Berliner Zeit des 17. und 18. Jahr­ und er hatto Fehler, aber er war in des Wortes bester Be­ hunderts auch noch heuto etwas Vorehrungswürdiges, ja — deutung ein guter Mensch und er hatte mehr wio die meisten wio wir an großen Bauten sehen — der Nachahmung -wert und die besten unter uns, die Tugenden seiner Fehler und die Erachtetes, — so erweckt doch unser tieferes Empfinden erst Vorzüge seiner menschlichen Schwächen und Mängel. die folgende Zeit, der wir geistig näher gestanden. Von allem, was wir an ihm empfinden, als tüchtig, wahr Schon in Langhans sehen wir eino bewußte Abkehr von und gut, ist er solber und er selber ganz allein der Schmied Römerwerken und die eklektische Neigung zur Antike, ja selbst gewesen, der wohl sieh solber unbewußt in seines Herzens schüchtern schon zu der Romantik, eine Richtung, die dann Einfalt und Güto, auch wenn er sachlich irrte, in seinen Instinkten unter Gilly und dessen Schüler Schinkel eine Blütezeit erleben selten fehl ging. sollte, welche, wenn wir uns in die Seelen der damals lehren­ Die große Trauerversammlung, die mich umgibt, ist ja ein den und schaffenden Kräfte versetzen, unsern hellen Neid er­ sprechender Beweis dafür, was Ende allen gewesen; die ein­ wecken kann. hellige Verbindung der beiden großen Vereine, welche sich zur Durch nichts angekränkelt, nicht einmal durch die zu Ehrung des Verstorbenen zusammengetan, sie zeigt, in einer genaue Kenntnis der antiken und mittelalterlichen Formenwelt, Zeit, wo man so rasch und so gern vergißt, daß wir etwas schufen sie und lehrten sie im Vollgefühl berufener Träger Ungewöhnliches verloren haben. einer neuen Renaissance — und wurden getragen von gläubigen Und doch würde Endo mir, wenn er lebte, es übelnehmen, Seelen, sowohl auf den Höhen des Lebens, als in den breitesten ernstlich übelnehmen, wrnnn ich in ' der Wärme meines per­Schichten des Volkes. Noch war dio Form alles, kein Gedanke sönlichen Gefühls für ihn hier zu weit ginge und für ihn an Unzweckmäßigkeit, an mangelnder Uebereinstimmung von Prädikate beanspruchte, die weder seiner eigenen beschei­ Erscheinung und Inhalt, an Täuschung im Material und Kon­ denen Meinung von sich, noch der geschichtlichen Wahrheit struktion bedrückte ihre vom reinsten Schöpferdrango ge­ entsprächen. schwellten künstlerischen Seelen und trübte die Freude an den Große — wirklich große Männer und Künstler kreiert nur so hergestellten Werken. die Geschichte, und wir haben es alle erlobt, daß man sich per­ Wahrlich ein beneidenswerter Zustand, der nicht zum ge­ sönlich irren kann, aber nie die unbestechliche Nachwelt dauernd ringeren Teile dadurch gesteigert wurde, daß eine große Zahl irreführen. begeisterter Schüler, wie Strack, Stüler, Bötticher, Knoblauch, Das alte Berlin, es würde sich w’undern, wenn es heute Hitzig und viele andere, zu ihren Füßen saß und das aus der dio Straßen unserer Stadt durchwandern könnte. Aber wenn trostlosen Erstarrung der letzten Dezennien sich erhebende ich dio Geister der größten und für uns bedeutungsvollsten Berlin ihnen allen große Wirkungskreise zuwies. Berliner recht verstehe, sie würden nicht vergrämt und ver­ Waren dio Mittel auch noch ärmlich und dürftig, der drießlich zur Seite stehen, sondern die Luft, in der Berlin strebt schaffende Geist war mächtig und groß, und die Phantasie und künstlerisch arbeitet, zwar wie eine strenge und ver­ vermochte über die Surrogate in Gips, Holz, Blech und Zink wirrende empfinden, aber auch als eine solche, in der es doch hinwegsehend sich am schönen Schein anstandslos zu freuen eine Lust ist zu leben. und zu erheben. Wenn wir Modernen unsere Gedanken zurückwandern lassen Es war auch noch nicht die kritische Zeit gekommen, in der. in dio Zeiten Nehrings, Schlüters und Eosanders, wenn wir man das Schaffen echt im Geiste vergangener Zeiton für Gontard an der Arbeit sehen, Langhans bei seinen wuchtigen das anzustrebendo Ziel anzusehen sich gew’öhnte, noch war die Entwürfen, so mutet uns wohl nur bei dem. fröhlichen Kenntnis der Antike nicht auf die Höhe späterer Tage gelangt, Dilettantismus v. Knobelsdorfs etwas wie eine verwandte und noch hatte kein Viollet le Duc die Schönheit des Mittel­ Seele an. alters in ihrer wahren Gestalt erschlossen. Noch waren die Ich weiß nicht, ob dio zukünftigen Geschichtsschreiber Schätze alter heimischer Backsteinkunst ungehoben und höch­ unserer Zeit, über deren doreinstigo Urteile sich die heute Leben­ stens als malerische Vorwürfe bewertet. An eine Nachfolge im den doch wohl vielleicht etwas verwundern würden, ein stetiges Geiste derselben, an eine Nutzbarmachung ihrer Vorzüge und Fortschreiten zu einem neuen Stile der modernen Kunst konsta­ Schönheiten dachte noch kein Mensch. tieren worden, oder ob sie der Zeit im Anfang des 20. Jahr­ Ebensowenig war der merkwürdige Prozeß entschleiert, der hunderts nur den Rang einer im dunklen Drange tappenden, das deutsche Mittelalter zu einer Vermählung mit den schein­ von ändern geistigen Mächten beeinflußten baukünstlerischen bar so heterogenen Formonschätzen der römischen Renaissance Ueborgangsepoche zusprechen, soviel steht fest, sie ist eine führte und an der Fülle dieser Gestalten, die im deutschen Zeit, an deren Werken auch dio kritischste Geschichte späterer Vaterlande aufgespeichert waren, zog man ahnungslos nach Jahrhunderte nicht ohne tiefe Anteilnahme Vorbeigehen wird. Süden vorbei. Nr. 16. III. Jahrgang Wochenschrift dos Architekten-Vereins zu Berlin Abb. 182. Großer Festsaal der Loge Royal York in der Dorotheenstraße zu Berlin In diese so gearteto Architekturwelt, in dies so skizzierte Erbteil verwaltet wurde, das schon dem jungen eindrucksfähigen Lebon auf der Schule, auf dem Atelier und auf dem Bauplatz Gemüt mitgegeben war. trat unser junger Held ein, frisch und wohlgemut, nach einem Ganz anders war die Mutter — streng und energisch, welt- stillen Jugendloben in der nüchternen Kleinstadt Landsberg klug und realistisch, hat auch sie unserem Endo die Spuren a. d, W., wo er am 4. März 1829 als Sohn des Buchhändlers ihres Wesens aufgedrückt und zweifellos seinem Geiste die­ Carl Gottfried Ende geboren wurdo. 1887 mit den Eltern nach jenige Richtung eingeflößt, welche, dem Erbteil des Vaters die Berlin gezogen, besuchte er hier die Dorotheenstädtische Wage haltend, unserem Helden neben der phantastischen und höhere Stadtschule und von
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