Postwesen in Mattersburg

Wolfgang Steiger Das 70er Haus der Geschichten veröffent- licht zu seinen Ausstellungen begleitendes schriftliches Material. Dies dient einerseits als Dokumentation und andrerseits zum Nach- lesen. Das „70er Haus der Geschichten“ in Mattersburg, Hinterg.70 ist Informations- stelle, Archiv, Kontakt- und Ansprechort für diejenigen, die die Vergangenheit erforschen und daraus Fragen für die Zukunft stellen.

Mattersburg August 2019

Impressum: Herausgeber und Verantwortlicher: Dr. Georg Luif, Hinterg. 70, 7210 Mattersburg. Druck: online Druck GmbH Brown-Boveri-Straße 8, 2351 Wr. Neudorf

2 Inhalt

Antikes Postwesen Griechische Tagläufer 4 Römische Kaiserzeit 4 Post im Mittelalter Auszug aus der Geschichte der ungarischen Post 9 Kaiserliche Familie 10 Familie von Paar 11 Verstaatlichung 1722 11 Seuchen und Kriege 11 Postgeschichte Mattersburg Mattersburg und die Post 15 Portofreiheit – Ex officio 17 Rekommandation 17 Währungsänderung 100 Kreuzer 18 Briefmarkenausgabe 1861 18 Briefmarkenausgabe 1863 18 Einsetzende Magyarisierung 19 Briefmarken alleingültig in Ungarn 20 Geld- und Wertbrief 20 Ausgabe von Correspondenzkarten 21 Jüdische Gemeinde 22 Telegraf und weitere Neuerungen 23 Vereinigung von Post mit Telegrafie 23 Auslandspost 24 Zeitungsstempelmarken 24 Kuriosa 25 Räterepublik 21. März – 1. August 1919 25 Entstehung des Burgenlandes 1921 26 Burgenland 1921 30 Postalische Briefformen um 1920 32 Währungsumstellung 32 Eröffnung Postgebäude 1929 33 Postalische Briefformen um 1930 34 Anschluss 1938 34 Judenverfolgung 1938 35 Postalische Briefformen 1938-1940 35 Befreiung 1945 37 Nachkriegszeit 38 Wiederaufbau ab 1955 40 Postleitzahlen 1966 41 Landannahmestempel 41 Einführung des Euro 2002 41 Postfreistempel (in Ungarn ab 1906) 42 Absenderfreistempel 42 Briefmarkensammler Sonderbriefmarken 48 Bonus-Briefe 48 Personalisierte Briefe 49 Markenheft SV Mattersburg 49 Mattersburger Briefmarkensammler 50

3 Antikes Postwesen Griechische Tagläufer In Griechenland gab es auf Grund der zerstrittenen Stadtstaaten Wenn wir die Literatur über die historische Entwicklung des nur einige Fußboten Diese Tagläufer waren wegen der geogra- Post- und Nachrichtenwesens durchsehen, finden wir so manche fischen Beschaffenheit Griechenlands schneller als Boten zu Aufzeichnungen. Schon im alten Ägypten und Babylonien gab Pferd. Der berühmteste dieser Boten war Pheidippides der nach es einen Nachrichtenaustausch. Man nutzte dazu vor allem den Überlieferung 490 v. Ch. in zwei Tagen von Athen nach Sparta Nil als Verkehrsweg. Ein geordnetes Postwesen gab es aber noch (ca. 240 km) gelaufen war, um dort um Hilfe für die bevorste- nicht. Im neuen Reich (ab 1528 v. Chr.) gab es schon offizielle hende Schlacht bei Marathon (gegen die Perser) zu bitten. Daraus Briefboten zu Fuß oder zu Pferd. Die Nachrichtenübermittlung entstand die Legende, dass ein Läufer nach dem Sieg der Athe- lag vor allem in den Händen der Polizei. Um 450 v. Chr. ner in der Schlacht von Marathon nach Athen gelaufen ist (ca. unter den Königen Kyrus und Dareus wurden im Perserreich 40 km), wo er nach Verkündigung seiner Botschaft „Wir haben hauptsächlich berittene Boten eingesetzt. Sie richteten feste gesiegt“ tot zusammen gebrochen ist. Stationen ein, die ungefähr eine Tagesreise von einander entfernt waren. Bei diesen Stationen wurde die Nachricht von einem Römische Kaiserzeit Boten an den nächsten weitergegeben (die persische Post versah Besonders gut sind wir über das Postwesen der römischen Kaiser- den Kurierdienst zwischen Sardes in Kleinasien und Susa im zeit unterrichtet, das mit Kaiser Augustus beginnend besonders südlichen Mesopotamien). unter den Philosophen am Kaiserthron Nerva (96 – 98) und unter seinen Nachfolgern Trajan (98 – 117) und Hadrian (117 – 138) die größte Blüte erreicht hatte.

Kaiser Trajan Der Cursus publicus (staatliche Beförderung) war ein System zur Beförderung von Nachrichten, Gütern und von Personen im Römischen Reich und wurde unter Augustus eingeführt. Erst Österreichische Briefmarken mit Hieroglyphen und Keilschrift. Diese Schriften wurden junge Männer entlang wichtiger Straßen postiert, um waren wohl die ersten die für Nachrichten verwendet wurden Sie entstanden um 3.300 vor Chr. Nachrichten in Empfang zu nehmen, weiter zu tragen und dem nächsten Läufer zu übergeben. Später beförderte ein einzelner berittener Bote eine Nachricht vom Sender zum Empfänger. Er hatte an Wechselstationen die Möglichkeit, Pferde gegen ausge- ruhte zu tauschen.

Darstellung eines römischen Reisewagens an der Außenmauer der Basilika in Maria Saal (Kärnten)

4 Der Bau römischer Straßen erfolgte überwiegend auf staatliche Die Reichsstraßen, wie z. B. die sogenannte Bernsteinstraße von und militärische Initiative. Die Kosten (Brücken, Straßenstatio- Aquilea an der Adria über Emona (Laibach), Poetovio (Ptuj), nen, Amtsgebäude, Meilensteine) mussten von den Grundbesit- Savaria (Szombathely), Scarbantia (Sopron) nach Carnuntum zern und Gemeinden getragen werden. an der Donau und weiter nach Vindobona (Wien) waren im Nahbereich der Städte sechs bis acht Meter breit und gut gepflas- tert, sonst geschottert und führten meist schnurgerade durch die Landschaft. An den Straßen lagen in regelmäßigen Abständen von ca.10 römischen Meilen (15 – 20 km) Straßenstationen. Sie waren mit Herbergen und Pferdewechselmöglichkeiten ausge- stattet. Römische Straßen und Meilensteine sind heute noch gut zu erkennen. Straßenstationen wie z. B. bei Purbach sind durch Ausgrabungen bekannt. Die Benützung des Cursus publicus, der staatlichen römischen Post- und Transportgesellschaft, war nicht jedermann gestattet. Ein Diplom und eine Fahrkarte mit Siegel und Unterschrift vom Kaiser oder Statthalter war dafür notwendig und berechtigte auch die Inhaber die in den Stationen bereitgestellten Tiere und Wagen zu benützen. Dies gab ihnen auch das Recht auf ange- messene Beherbergung. Benützt wurden diese Straßen hauptsächlich durch das Militär für Truppenverschiebungen und Nachschublieferungen und den kaiserlichen Nachrichtendienst. Seit Kaiser Septimus Severus (193 – 211) war der Cursus publicus in die Schnellpost und den Gütertransport geteilt. Zur Organisation der kaiserlichen Post des Imperium Roma- num gehörte auch die Führung von Straßenkarten. Die bekann- teste antike Straßenkarte ist die Tabula Peutingeriana eine aus elf Pergamentblättern bestehende Kartenrolle mit 6,82 Meter Länge, aber nur 34 Zentimeter Höhe und zeigt das gesamte römische Weltreich. Sie ist nach Konrad Peutinger (1465 – 1547) aus benannt. Dieser war Jurist, Humanist und Antiquar. Er war auch Berater von Kaiser Maximilian I. und dessen Nachfolger Kaiser K a r l V. Konrad Peutinger bekam die Karte von Conrad Celtis aus Wien und bereitete eine Veröffentlichung vor. Er starb aber vorher und so entstand eine Kopie der Karte erst nach seinem Tod. Das Original der Karte aus der zweiten Hälfte des vierten Jahrhun- derts (ca. 375) enthält eine grafische Darstellung der damals bekannten Welt. Die Karte ist in einer mittelalterlichen Kopie aus dem 12. Jahrhundert erhalten geblieben und befindet sich in der österreichischen Nationalbibliothek.

Tabula Peutingeriana. Links oben Vindobona, nach rechts Carnuntum, dann hinunter Scarbantia (Ödenburg) und Savaria (Steinamanger)

5 Moderne Darstellung der Römerstraßen Neben Fußgängern, Marschkolonnen, Reitern und Tragtieren wurden die römischen Straßen hauptsächlich von Lastfuhrwer- ken und Reisewagen benützt. Zahlreiche Wagentypen sind uns bekannt. Es gab auch Belastungsgrenzen für die verschiedenen Wagentypen: Birota (66 kg) und Vereda (99 kg) waren leichte zweirädrige Wagen. Mit Currus (198 kg) und Raeda wurden hauptsächlich wertvollere Waren transportiert. Für gemütliche Reisen benützte man die Angaria. Die Clabula (405 kg) war ein großer offener Leiterwagen, das Carpentum ein mit Plane überdeckter Leiter- wagen. Laut Vorschrift mussten der Raeda im Sommer acht, und im Winter 10 Maultiere vorgespannt werden. Das Cisium war ein kleiner Reisewagen mit zwei Rädern, die Postkutsche des Cursus publicus war die Carruca, die es auch als Schlaf – und Liegewagen gab (Carruca dormitoria).

Römischer Transportwagen

Römischer Reisewagen Um 400 n. Ch. scheint dieser „Cursus publicus“, der über das beste Straßenverkehrsnetz von ungefähr 80.000 km (neben der Schifffahrt) verfügte und den ganzen Erdkreis (orbis terrarum) umspannt hatte, endgültig zusammengebrochen zu sein. Die Völker des Nordens und Ostens waren über das Römerreich hereingebrochen und hatten viele Einrichtungen und Bauten zerstört. 6 Post im Mittelalter

Das nächste Jahrtausend, die Zeit des Mittelalters, bringt wenig Information über das Postwesen. Erst unter dem deutschen Kaiser Maximilian I. entstand durch die Familie Taxis im Deutschen Reich, unter Ludwig XI. von Frankreich und unter den ungarischen Königen eine ähnliche Verkehrseinrichtung, ohne vorerst den römischen Cursus publicus zu erreichen, dessen Straßen sie noch vielfach benützten. Aus diesem Jahrtausend wissen wir nur, dass hauptsächlich Klosterboten für die Nachrichtenübermittlung eingesetzt waren. Sie brachten die Totenlisten (Nekrologien) von Kloster zu Kloster, damit für die verstorbenen Mitbrüder gebetet werde. Selbstverständlich brachten sie auch Nachrichten anderer Art von Ort zu Ort, Verständigungen von Klosterschule zu Klosterschule, von Lehrer zu Lehrer und wohl auch vom Kloster zur Heimat der Schüler. Später hören wir noch von fahrenden Schülern, von Metzgerboten, von Wanderburschen. Auch manche Städte (Hansestädte) hatten sich ein internes Nachrichtenwesen in der Form von Kaufmannsboten eingerichtet.

Klosterbote um 1466

Paris, das schon zu Zeiten Karl des Großen mit seiner Klos- terschule bekannt war, nahm bald durch den guten Ruf seiner Lehrer und durch die große Zahl seiner Studierenden aus nah und fern eine Vorrangstellung in ganz Europa ein. Bald entstand das Bedürfnis, einen Beamte nur mit dem Nachrichten- und Verkehrswesen zu betrauen und dafür eigene Bureaus einzu- richten. Es wurden „gefreite Boten“ bestellt, die die Verbindung mit ähnlichen Institutionen und dann mit den Ländern der Mitglieder der Universität nötig machten. Es bildeten sich organisierte Botenanstal- ten zur raschen und sicheren Beförderung von Korrespon- Hartwig von Raute ermahnt durch einen Schlag auf den Mund einen Boten zur denz, von Geld und Paketen Verschwiegenheit. 14. Jahrhundert zwischen den Studienort und Die Klosterschulen wurden zu Zentren der Kultur, zu der Heimat der Studenten. Pflanzstätten der wissenschaftlichen Bildung. Berühmt waren Ende des 12. Jahrhunderts St. Gallen, Fulda (Hrabanus Maurus), Reichenau, Paris. war die Zahl der Lehrer und Manche von ihnen waren durch außergewöhnliche Lehrer Hörer so angestiegen, dass oder durch große Zuwendungen bald reich und berühmt sie 1169 in Landmannschaf- geworden. Es entwickelten sich Spezialschulen für bestimmte ten (Korps) nach Nationen Fächer auch außerhalb der Klostermauern, z.B. in Bologna für gesondert wurden. In dieser Rechtswissenschaften, in Salerno für Arzneiwissenschaften, Zeit dürften auch die Boten- in Paris für Theologie und Philosophie ähnlich wie in Oxford. anstalten nach den Korps Manche dieser Schulen entwickelten sich zu General – oder ausgerichtet worden sein, die Universalschulen (universitas) zu Universitäten. Diesen Rang von den Königen von Frank- erreichten neben Paris und Oxford bald auch Padua, Rom, reich mit allen Privilegien und Rechten, wie sie die Universität Toulouse, Salamanca und andere mehr. selbst besaß, ausgezeichnet wurden. Urkundlich werden sie zwar

7 erst 1296 erwähnt, als Philipp der Schöne (1285-1314) im Krieg Ein anderer Zeitgenosse schreibt: Ein Bote der Picardie habe gegen den Grafen von Flandern den Landboten der Schule eine Klage geführt, dass man einige Meister und Schüler, die mit ihm Schutzwache erteilte. 1315 gedachte König Ludwig X. (1314- nach Paris reisten, vor Erreichen ihres Zieles gefangen und ihres 1316) in einem der Universität verliehenen Freibrief extra auch Gepäcks und Reisegeldes beraubt habe. Und dieser Bote der der Boten und des freien Passes derselben. Landmannschaft der Picardie war einer von denen, welche wir Die Landmannschaften wählten jede für sich ihre Boten (messa- petits messagers nennen und welche sich mit der Beförderung gers), nahmen sie unter Eid und machten sie für alle Verkehrs- von Personen, Paketen und Briefen befassen. geschäfte haftbar. An der Spitze standen Archinuncii (Grands Die Einrichtungen dieser Universitäts – Postbureaus muteten messagers), was man am besten mit Haupt – oder Oberboten vollkommen modern an. Sie waren bis auf ihre Privilegien ganz übersetzen könnte. Sie wurden meist von verlässlichen Pariser auf sich gestellt. Sie hatten feste Gebühren, ordneten ihre Finan- Bürgern gestellt und hatten die Aufgabe für ihre Landmann- zen ohne staatliche Hilfe. Sie lieferten ihre Überschüsse an die schaft (Lehrer und Schüler) alle Geschäfte zu organisieren. Sie Landmannschaften ab und förderten durch ihre Beiträge die mussten gegen eine entsprechende Bürgschaft Geld, Kleider, Fakultät der Künste. Verköstigung besorgen, Briefschaften und Akten zwischen Paris Diese sichere Verkehrsvermittlung hatte natürlich auch den und den Heimatorten leiten, ja sogar den Personentransport Privatverkehr außerhalb der Universität angereizt und sie über- durchführen. Zu diesem Zwecke brauchten sie in den Provinzen gaben gern für gutes Geld ihre Angelegenheiten den Postbureaus auf den Weg in die anderen Länder ihre Unterboten, die zum der Universität. Selbst staatliche Einrichtungen, wie das Parla- Teil beritten, zum Teil aber mit entsprechenden Fahrzeugen zur ment in Paris vertrauten den geschworenen Boten der Universi- Beförderung von Personen und Gepäck ausgerüstet waren. Diese tät ihre Schriften und Akten ja sogar den Geldverkehr an. Postbureaus genossen alle Rechte und Freiheiten der Universi- tät. Sie waren von Zoll, Maut, Umgeld und Steuern befreit und Als König Ludwig XI. 1464 die staatliche Post in Frankreich hatten insbesondere keine städtischen Lasten und Leistungen, einführte, florierte die Universitätspost noch lange weiter und wie Wachen stellen, Brandhilfe und dergleichen mehr zu tragen. sie wurde wegen ihrer Sicherheit und Zuverlässigkeit nachweis- lich noch bis zum Jahre 1719 betrieben. Die Zahl der Hauptboten richtete sich nach der Anzahl der Diözesen in Frankreich und im Ausland, von denen Landmann- Was hier hauptsächlich über die Verhältnisse um die Universität schaften in Paris vorhanden waren. Die Zahl der Unterboten Paris aufgezeichnet ist, gilt sicher auch noch für andere Institute muss sehr groß gewesen sein. in Europa, wenn auch vielleicht in kleinerem Maße. Man denke hier an verschiedene Fürstenhöfe und besonders an Rom, das Interessant ist die Mitteilung über eine Streitsache zwischen der durch seine beherrschende Stellung einen guten Nachrichten- Landsmannschaft der Normannen mit dem Bischof von Lisieux dienst brauchte. aus den Jahre 1368 wegen der Wegnahme eines Pferdes eines Boten dieser Pariser Landmannschaft. Neben den Universitätsboten baute auch die Hanse ein beachtli- ches Nachrichten - und Botensystem auf.

Ankunft eines Universitätsboten bei Studenten um 1615

8 Auszug aus der Geschichte der lichen Steuereintreiber übergeben. ungarischen Post Zusätzlich konnte der Bote sich auf gesetzliche Vorschriften stützen, falls ein Besitzer sein Pferd nicht freiwillig hergab. So Die ungarischen Landeseroberer hatten den Begriff Post wurde derjenige mit fünfundfünfzig Denar bestraft, der den bereits aus Asien mitgebracht.. Das finno–ugrische Volk Boten schlug. Wer sein Pferd an der Kandare zurückhielt, hatte ein großes Gebiet erobert. Ihre Truppen verteilten sich wurde mit 10 Denar bestraft. Wie hoch diese Strafe war, ist auf weiten Gebieten. Die einzelnen Stämme waren mit den daran zu ersehen, dass in dieser Zeit ein Pferd 10 – 14 Denar Khan – Reitern durch Laufboten verbunden. Ihre Boten- Wert war. gänge waren nicht zeitgebunden. Sie hatten auch keine festen Stationen und vermittelten keine Briefe sondern überbrach- Durch die vielen Laufboten kam es im Land zu häufigen ten nur mündliche Nachrichten. Beschwerden, sodass König Koloman schon 1100 auf den Tarczalser Reichstag zur Beruhigung der Bevölkerung ein Dieses System hatte sich auch bei unseren Vorfahren nach Dekret herausgab. Dieses Gesetz schrieb nun vor, dass die der Landnahme eingebürgert. Unsere Ahnen haben auf den Palatins der Grenzfestungen bei wichtigen Nachrichten zwei Laufboten als Überbringer von Nachrichten der Herrschaft Boten mit Pferden zu versehen und auf eigene Kosten zum großen Wert gelegt. Sie wussten, dass die verzögerte Über- König in Bewegung zu setzen haben. Bei Ankunft erhielten mittlung wichtiger Nachrichten für den Herrscher oft uner- sie vom Palatin die Hin- und Rückreisekosten ersetzt. messlichen Schaden bedeutete. Deshalb hat schon König Ladislaus in seinen Dekreten von 1093 die rasche und unge- Wenn Pferde verendeten, erhielten sie 15 Denare. Bei Verlet- hinderte Nachricht durch die Laufboten gesetzlich abgesi- zungen wurde die Hälfte bezahlt. chert. Demnach konnte der Laufbote unterwegs jedermann Die Laufboten wurden ab Bela III (Adalbert) immer mehr sein Pferd wegnehmen, um schneller vorwärts zu kommen, in Eilboten umgewandelt, welche nicht mehr mündliche gleich ob die Pferde eingespannt oder als Reitpferde dien- Nachrichten und Befehle, sondern geschriebene Briefe über- ten. Dies galt für diejenigen Reiter, welche die Kirche, die brachten. Die Briefe wurden auf Hundeleder oder Pergament Bischöfen oder den Hof des Palatin zum Ziel hatten. Der geschrieben. Der Gebrauch von Faserpapier wurde erst um Laufbursche durfte diese Pferde nur bis zur dritten Ortschaft Mitte des XIV Jahrhundert üblich. bringen, dort musste er sie austauschen. Nach dem Gesetz musste derjenige der ein solches Pferd fand, dieses für drei Wochen bei der Kirchentür oder auf Märkten herumzeigen. Fand sich kein Besitzer, mussten sie das Pferd den kaiser-

Abfertigung von Boten im Geschäft eines Kaufmanns

9 Kaiserliche Reichspost

Familie Thurn und Taxis Die Brüder Janetto und Francesco de Tasso (Franz von Taxis) aus Italien gründeten im Auftrag des deutsch-römischen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. 1490 die habsburgische Reichspost. 1490 gilt auch als Gründungsjahr der belgischen, deutschen und österreichischen Post. Der erste Postkurs wurde zwischen und Mechelen in den damals habsburgi- schen Niederlanden eingerichtet. Der Grund war die Heirat Maximilians mit Maria, der Erbtochter des gefallenen Herzogs Karl des Kühnen, und der dadurch entstandenen Erforder- nis eine schnelle zuverlässige Nachrichtenverbindung in die niederländischen Provinzen zu schaffen. Damit begann auch der Aufstieg der Familie Thurn und Taxis. Letztendlich wurde der Familie der Fürstentitels verliehen. Die entscheidende Änderung zu den mittelalterlichen Boten lag darin, dass nun auf festgeleg- Postkutsche beim Pferdetausch ten Kursen in gleichen Abständen Poststationen eingerichtet wurden, an denen Reiter und Pferd gewechselt wurden.

10 Familie von Paar Durch den Erwerb des niederösterreichischen Hofpostmeister- amtes konnten die ebenfalls aus Italien stammenden späteren Fürsten von Paar in den Erblanden, mit Ausnahme von Vorder- österreich, ein Postimperium aufbauen, das jenem der Taxis im Reich nicht um vieles nachstand. Durch die Übernahme Ungarns und Siebenbürgens in das habs- burgisch – erbländische Postwesen unter den General – Erbland- postmeistern der Familie Paar kommen auch diese Gebiete in den Genuss eines höher entwickelten Postwesens. Man baute ein ansehnliches Verkehrsnetz auf ungarischen Boden aus. Zwei der sechs Hauptrouten führten auch über heute burgenländisches Gebiet. Wien – Fischamend – Deutsch Altenburg – Deutsch Jahrndorf – Wieselburg und weiter bis Peterwardein Wien – Achau – Wimpassing – Großhöflein – Öden- burg – Warasdorf – Güns und weiter bis Karlstadt Potreiter Verstaatlichung 1722 Kaiser Karl VI. verstaatlichte die Post ab 1. Juli 1722. Man erhoffte sich von den zusehends wachsenden Postbetrieb auch steigende Einnahmen, welche dem Staat zugute kommen sollten. Paar bekam bis 1813 eine Abgeltung von jährlich 66.000 Gulden. Mit dem Postpatent vom 12. Juni 1722 wird erstmals die erste staatlich geregelte Postordnung erlassen. Es werden darin Portofreiheiten, Rittgeld für die Personenbeförderung und die Posttarife geregelt. Unter Maria Theresia wurde 1748 die Fahr- post eingeführt. Es heißt, dass überall dort wo bereits Postwagen verkehren, Pakete bis zu acht Pfund der Post zu übergeben sind. Man wollte dadurch die Konkurrenz der Metzgerpost ausschal- ten. Es gab auch Strafandrohungen, wenn man sich nicht an die Vorschriften hielt. Um 1751 kamen dann die ersten Poststempel in Verwendung. 1776 wurde die Haftpflicht für Wertsendungen unter der Bedingung offener Aufgabe und Rezepisse - Erstellung eingeführt. Für Wert– und Geldsendungen waren damals und weit bis ins 19. Jahrhundert hinein die Fahrpost zugständig.1789 wurde die Rekommandation von Briefsendungen besonders gebührenpflichtig. Seuchen und Kriege Natürlich kam es im Lauf der Jahrhunderte auch des öfteren zu Ereignissen, die den Postverkehr vorübergehend behinderten oder ganz still legten. Es waren dies die häufigen Kriege, aber auch Seuchen. Im Zuge der Choleraepidemie in den 1830er Jahren wurden auch in Bruck an der Leitha und in Wampers- dorf Sanitätsstationen eingerichtet, die mit der Briefdesinfektion befasst waren. Die Wirksamkeit der Räuchermethode mag aus heutiger Sicht geringfügig gewesen sein, aber man glaubte, ein geeignetes Mittel gefunden zu haben, um die Ausbreitung der Durchstochener und mit Stempel versehener Brief Cholera zu verhindern. Zum Räuchern verwendete man Kräutermischun- gen, mit Vorliebe Wacholder in Essig getränkt. Erst wurden die Briefe geöffnet und in diesem Zustand geräuchert. Um das Briefgeheimnis zu wahren wurden später die Briefe durchstochen, geräu- chert und mit einem Stempel versehen. Am Stempel stand „Netto di fuori e di dentro“ „Rein von aussen und innen“ und die Sanitätsanstalt. In diesem Fall die Sanitätsanstalt Bruck an der Leitha.

11 Postgeschichte Mattersburg

Die erste Erwähnung von Mattersburg als Postort fällt in das Jahr 1664 als laut Hofkammerdekret vom 30. Juli 1664 eine Kurier- post zu Pferd vom Wiener Hof über die Stationen Wr. Neustadt – Mettersdorf – Güns - Körmend zum kaiserlichen Heer einge- richtet wurde. Die kaiserlichen Truppen standen an der Raab wo sie am 1. August 1664 unter dem Feldherrn Montecuccoli die Türken im Raum St. Gotthard – Mogersdorf besiegen konnten. Diese Kurierpost (Feldpost) wurde nach dem Friedensschluss am 30. Mai 1665 wieder eingestellt. Aber schon 30 Jahre später wurden viele Postlinien im Reich zu Dauereinrichtungen, die nicht nur amtliche Nachrich- ten sondern auch private Post, Pakete, Geld und zuletzt auch Stempel 1809 Personen beförderten. Die 1695 errichtete Postlinie von Wien – Im Jahre 1838 wurde in Zemendorf eine Briefsammelstelle Laxenburg – Wimpassing – Großhöflein – Sopron – Güns u.s.w. errichtet. Ein Carolus Hofmann ist als Literarum Collector lag Mattersburg am nächsten. Die Post wurde von Mattersdorf (Briefsammler) eingetragen, der täglich die Post nach Ödenburg nach Großhöflein gebracht und auch wieder abgeholt. Da Matt- brachte und auch abholte. ersdorf durch Handel, Gewerbe und Weinbau ein sehr bedeu- tender Ort war, ging fast täglich Post nach Großhöflein oder Sopron. Die Boten waren meist Esterhazysche Beamte.

Stempel 1821 – 1850

Schlacht bei Mogersdorf – St. Gotthard

12 Briefsammelstelle in Mattersdorf 1849 Schitzhoferhaus (heute ein Teil der Volksschule). Er richtete dort ein Postamt mit eigenem Wagen und Pferden ein. Das blieb dort Als 1847 der Bahnbau Wr. Neustadt – Mattersdorf – Ödenburg bis zu seinem Tod im Jahr 1899. fertig gestellt worden war, wurde im März 1849 die Briefsammel- stelle nach Mattersdorf verlegt, denn die Post fuhr ab jetzt mit der Bahn. Geld und Wertsendungen gingen anfangs weiter über die Pferdestation Großhöflein. Briefe von Mattersdorf aus dieser Zeit vor der Verwendung von Briefmarken zählen bei Sammlern zu Raritäten. Mit 1. Juni 1850 wurde in Mattersdorf ein Postamt 1. Klasse unter den Namen „k. k. Post – Expedition zu Mattersdorf“ errichtet. Der 1. Juni war gleichzeitig der Ausgabetag der ersten österreichischen Briefmarken. Erster k. k. Postexpeditor war der Mattersdorfer Josef Leitgeb, der bis 1875 amtierte. Unter seiner Amtszeit wurde der Name Mattersdorf 1867 in Nagy–Marton umbenannt . Aufgabsrecepisse vom 24. 7. 1860 mit Formularstempel (ohne Datum) und der Unterschrift des Postmeisters Josef Leitgeb.

Telegrafenamt 1887 und Telefonamt 1889 In seiner Amtszeit bekam Nagy–Marton am 1. Juni 1887 ein Telegrafenamt und 1889 ein Telefonamt. Zu seinem Personal gehörten: Barbara Leitgeb, geb. Wrenkh (Gattin und Stellvertre- terin), Melanie Lenk, Paula Bohár (Telegrafistin) und Friederike Pichler. Sechsmal am Tag musste die Post zu dem weit entfernten Bahn- hof gebracht und von dort abgeholt werden. Nach dem Tod des k. k. Postmeisters Peter Leitgeb führte vorerst seine Gattin Barbara das Amt weiter. Mit 1. September 1899 trat der neu bestellte Postmeister Toth Lajos sein Amt an und behielt es bis zur Übergabe der Post an die Stempel 1849 - 1868 österreichischen Behörden 1921. Postmeister Toth gab in seinem Das erste Postamt soll im Kitaibelhaus in der heutigen Bahn- Lebenslauf an, dass er Ungarisch, Deutsch, Kroatisch, Serbisch, straße gewesen sein. Dieses Haus war das Geburtshaus des Rumänisch und Französisch in Wort und Schrift beherrsche. berühmten Paul Kitaibel, der sich als Naturwissenschaftler Das Postamt wurde um 1900 in das Gasthaus Steiger am Haupt- großes Ansehen erwarb. platz verlegt (Hotel zur Post, heute ein Einkaufszentrum). Post- meister Toth übergab das Amt 1921 an die österreichischen Behörden und ging nach Graz in Pension.

Ehemaliges Kitaiblhaus (Primes) in der Bahnstrasse (Zeichnung von Friederike Lorenz-Hartl) Das Postamt übersiedelte später in das gegenüberliegende Haus in der Bahnstraße 4 A. Die dritte Station war das Krutzhaus in der Gustav Degengasse (Haus Nr. 6). Dort amtierte noch nach dem Tod von Josef Leit- geb seine Stellvertreterin Emilie Takács, eine Postmeisterstoch- ter aus Siegendorf. 1877 übernahm der Sohn des Ersten Postmeisters Peter Leitgeb das Amt. Er war vorher seit 1872 in Deutschkreutz Postmeister gewesen. Er kaufte in der damaligen Königstraße das Krutz –

13 Mit Einzug der Österreicher änderte sich der Name des Post- amtes wieder auf Mattersdorf und drei Jahre danach auf Mattersburg. Hans Gafall führte das Amt bis zum Jahre 1930. Er war nicht nur Postmeister sondern führte auch ein Transportun- ternehmen (Taxi). Nachdem einigermaßen Beruhigung eingetreten war, über- nahme Dir. Franz Németh aus St. Michael bei Güssing das Amt wieder und leitete es bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1950. Als Nachfolgerin kam für zwei Jahre Frau Theresia Leidl, die schon im ersten Weltkrieg auf unserem Postamt tätig gewesen war. Sie hatte wohl die längste Dienstzeit auf dem Mattersburger Postamt. Die nächste Postvorstände waren wieder Frauen. Bis 1956 leitete es Frau Katharina Hartmann und ab dieser Zeit Frau Irma Leidl. Ihr folgte Frau Edith Guba und nach dieser war Christa Dalos Postmeisterin.

Michael Bauer Postbediensteter und Fahrer bei Hans Gafall am Bahnhof von Mattersburg

Der damalige Pächter des Hotels und Bürgermeister Anton Stei- ger und Postmeister Hans Gaffall konnten die Errichtung eines neuen Postamtes am Martinsplatz erreichen. Die Gemeinde stellte dazu den Baugrund zur Verfügung. Die Eröffnung fand 1929 statt. Die Nachfolger von Hans Gaffall wechselten in rascher Folge. Bis 1936 amtierte Dir. Josef Hechel, bis 1941 Hans Hammerschmidt, dann folgte bis 1942 Stellvertreter Richard Roßkopf. Dir. Kram- mer leitete das Amt bis zum Einmarsch der Russen (April 1945). Er kam nach den Kriegswirren nicht mehr nach Mattersburg Mattersburger Postler zurück. Die Post übersiedelte aus dem eigenen Gebäude in die BAWAG Filiale. Demnächst wird die Post auf den Bunnenplatz in den ehemaligen Konsum übersiedeln.

Postgebühren im Jahre 1967

14 Mattersburg und die Post Anhöhe und der anliegende Yiaduct. Letzterer zieht sich in einer Länge von 151 Klafter, 60 Schuh über den Niveau des Wulkaba- Mattersburg wurde erstmalig 1664 als Postort erwähnt. Während ches hin und umfasst eine Reihe von 20, je 36 Schuh Spannweite des Feldzuges gegen die Türken ließ der Feldherr Montecucoli betragende Bögen. In Mattersdorf wurde angehalten, um der eine Feldpost vom Wiener Hof zum kaiserlichen Heer errichten, Gesellschaft Muße zu gönnen...“ das am 1. August 1664 ein Osmanenheer bei Mogersdorf besie- gen konnte. Dabei wurde Mattersdorf (Mettersdorf) für ein Jahr eine wichtige Poststation des westungarischen Gebietes. Am 30. Mai 1665 wurde die Feldpost wieder aufgelassen. Nach dem im Jahre 1694 eine Postlinie von Wien über Wimpas- sing, Großhöflein und Sopron nach Güns errichtet wurde, kam die Post über Großhöflein nach Mattersburg. Die Post wurde täglich nach Großhöflein gebracht und auch geholt. Die Boten waren meist Angestellte des Fürsten Esterhazy. 1838 wurde in Zemendorf eine Briefsammelstelle errichtet. Nach der Errichtung der Eisenbahnlinie Wr. Neustadt – Ödenburg wurde die Briefsammelstelle im Jahre 1849 nach Mattersburg verlegt. Am 1. Juni 1850 wurde die Briefsammelstelle in ein Postamt 1.Klasse umgewandelt. Eisenbahnbrücke in Mattersdorf um 1850, kolorierter Stahlstich von L. Rohbock und J. Umdasch

1836. Recepisse über den Erhalt eines rekommandierten Schreibens aus Wien vom 23. 6. 1836 Den Betrieb besorgte die Wien – Glocknitzer Bahn mit der Lokomotive Phila- delphia von Norris. 1847 wurde die Bahnlinie Wr. Neustadt – Ödenburg in Betrieb genommen und ist somit die älteste Eisenbahnlinie des Burgen- Auch die Post nützte die neuen Verkehrswege für ihre Dienste. landes. Die Wiener Zeitung schrieb anlässlich der Eröffnung am Brief – Paket – und Geldverkehr wurden von der Postkutsche auf 29. 8. 1847: die Bahn verlagert. 1858 wurden „Fahrende Postämter“ einge- „….Die zwey bemerkenswertesten Objecte des gesamten Bahn- richtet. baues bilden jedoch der Einschnitt durch die Mattersdorfer

1856. Frachtbrief von Matters- dorf nach Wien. Stempelmarke mit Poststempel entwertet.

15 1864. Begleitadresse eines mit der Bahn beförderten Paketes.

Als im Jahre 1847 der Bahnbau von Wr. Neustadt bis Ödenburg fertig gestellt worden war, wurde im März 1849 die Briefsammelstelle von Zemendorf nach Mattersdorf verlegt. Die Post fuhr ab jetzt mit der Bahn. Briefe von Matters- dorf aus dieser Zeit (bis zur Ausgabe der ersten Briefmarken) zählen zu den Raritäten.

Ein Stempel der bei der Bahnpost zur Verwendung kam.

Der 1. Juni 1850 war Ausgabetag der ersten österreichischen Briefmarken. Währung war die Conventionsmünze 1 Gulden = 60 Kronen. Der erste Poststempel von Mattersdorf ein Doppelkreis – ein Zierstempel mit Datum ohne Jahreszahl war von 1849 bis 1871 in Verwendung.

1853. Brief nach Ödenburg vom 28. 7. 1853 mit 3 Kr. Marke (inländi- scher Ferntarif bis 10 Meilen) Ausgabe 1850

Brief von Penzing (in Korneuburg aufgegeben) über Wien nach Mattersdorf. Aufgegeben am 14. 7. 1849, Ankunftstempel vom 16. 7., geschrieben von Ottilie von Bulatovics der Schwiegertochter des FZM Berger von der Pleisse.

16 Portofreiheit – Ex officio Im Postpatent vom 12. Juni 1722 von Kaiser Karl VI werden auch ausführ- lich die Portofreiheiten für den Hof und bestimmte öffentliche Stellen geregelt. Laut Postverordnungsblatt vom Jänner 1851 sind auch geistliche Ämter, aller vom Staat anerkannten Konfessionen, bezüglich der Portofrei- heit anderen landesfürstlichen Behör- den und Ämtern gleich gestellt.

1855. Ex offo Brief des Stuhlrichteramtes Mattersdorf nach Hornstein zur Esterházyschen Güterverwaltung vom 27. 10. 1855.

Rekommandation Die im Jahre 1535 erlassene Post- ordnung schrieb für die Dienstpost die Einführung eines Stundenbriefes und des Postabfertigungsbuches fest. Von nun an war es möglich den Weg der Briefsendungen zu verfolgen. Die Rekommandation wurde erstmals in 1858. Ex offo Brief vom Mattersdorfer Dekanat an den Pfarrer von Oggau vom 4. 2. 1858 der Postordnung von 1695 erwähnt.

1857. Aufgabs – Recepisse vom 19. 4. 1857 mit der Unterschrift des Postmeisters Josef Leitgeb. Der Formularstempel Mattersdorf ohne Datumsangabe war von 1854 bis 1867 in Verwendung.

17 Währungsänderung 100 Kreuzer Nach der Währungsänderung auf die sogenannte österreichische Währung (ö.W. 1 Gulden = 100 Kreuzer) musste man auch neue Briefmarken herausgeben. Das Markenbild zeigt den Kopf des Kaisers nach links in farblosen Prägedruck, weiß auf farbigem Grund.

1858. Brief der Hirmer Zuckerfabrik nach Ödenburg vom 4. 11. 1858

Briefmarkenausgabe 1861 Diese Ausgabe steht im unmittelbaren Zusammenhang mit der Einführung der ersten Briefumschläge in Öster- reich. Es wurde beschlossen Brief- umschläge mit aufgedruckter Marke einzuführen. Die Marke zeigt den Kopf des Kaisers nach rechts in einem Ei-förmigen Rahmen. Sie war gültig bis Mai 1864.

1862. Brief nach Baden vom 13. 7. 1862 mit 5 Kreuzermarke.

Briefmarkenaus- gabe 1863 Der Grund der Ausgabe war der Beschluss des Deutsch – Österreichischen Post- vereines in den beteiligten Ländern die Marken der am meisten benötigten Wertstu- fen in gleichen Farben einzu- führen. Die Marken zeigen das Reichswappen, den Doppeladler. Diese Briefmar- kenausgabe war in Ungarn gültig bis Juni 1867.

1863. Brief mit aufgedruckter Marke zu 5 Kreuzer nach Wien

18 1863/64. Brief von Wien nach Edlitz, dann nach Wr. Neustadt – Ödenburg _ Lackenbach _ Ödenburg – Wr. Neustadt – Mattersdorf und retour nach Wien. Adressat ist übersiedelt und konnte nicht aufgefunden werden. Vorder - und Rückseite. Einsetzende Magyarisierung Der österreichisch – unga- rische Ausgleich im Februar 1867 brachte Westungarn ein Postwesen mit ungarischer Verwaltung. Die einsetzende Magyarisierung brachte es mit sich, dass alle Postämter Schilder mit ungarischem Wappen und ungarischer Beschriftung bekamen. Die bis jetzt verwendeten deut- schen Stempel wurden durch 1867. Briefstücke der Freimarkenserie 1867 mit Stempel Nagy – Marton. ungarische ersetzt. Ungarisch wurde auch Amtssprache. Matt- ersdorf nannte sich jetzt Nagy–Marton Briefmarkenausgabe aus 1867: Ausgabetag war der 1. Juni 1867. Die Marken waren in Ungarn bis 31. Juli 1871 in Verwendung. Die Marke zeigt das Kopfbild Kaiser Franz Josefs nach rechts. Die Freimarkenserie hatte sowohl in Österreich als in Ungarn Gültigkeit. Die erhielt, außer der abgekürz- ten, für beide Sprachen passende Wertbe- zeichnung „kr“ (Kreuzer – Krajczar) keine Beschriftung. Der erste ungarische Stempel Nagy–Marton mit deutscher Datumsschreib- weise (von oben Tag, Monat, Jahr) wurde von 1867 bis 1892 verwendet.

Stempel mit ungarischer Datumsschreibweise. Oben Jahr dann Monat und Tag. Der Stempel wurde von 1892 – 1921 verwendet. Ab Bindestrich bei Nagy – 1867. Parte von Hirm nach Kapovár am Postamt Nagy – Marton am 1. 7. 1871 aufgegeben Marton. Ab 1906 ohne Bindestrich.

19 Briefmarken alleingültig in Ungarn Die Briefmarken der Ausgabe 1871 waren die ersten nur in Ungarn gültigen Marken. Die ungarische Postverwaltung ordnete an, dass alle Briefpostsendungen die ab 1. Juli auf unga- rischem Postgebiet aufgegeben werden, mit ungarischen Marken versehen sein müssen, ansonsten werden sie als unfrankiert behandelt. Da der lithografische Druck mangelhaft war wurden 1872 Marken mit dem selben Motiv aber im Stahlstichverfahren hergestellt. Die Briefmarkenausgaben 1874 und 1881 zeigen ein Briefmuster mit farbiger Schrift

1867. Briefstücke der Freimarkenserie 1867 mit Stempel Nagy – Marton.

1867. Briefstücke der Freimarkenserie 1867 mit Stempel Nagy – Marton.

1873. Brief des Gemeindeamtes Antau an die Raab – Ödenburg _ Ebenfurther Eisenbahnlinie nach Ödenburg, in Nagy Marton aufgegeben.

1867. Briefstücke der Freimarkenserie 1867 mit Stempel Nagy – Marton.

Geld- und Wert- brief 1776 wurde die Haftpflicht für Wertsendungen unter der Bedingung offener Aufgabe und Recepisse - Erstellung eingeführt. Wert – und Geldsendungen waren der Fahrpost und nicht der Briefpost zugehörig. Nachdem der Umlauf des ersten Papiergeldes und auch die postalische Versendung unter Kuvert immer mehr zunahm, durften solche Briefsendungen ab 1. Juni 1786, bei Wegfall der Haftung seitens der Postverwaltung, auch geschlossen aufgegeben werden.

1891. Wertbrief mit Sparbuch über 223 Gulden vom 9. 4. 1891. Absenderversiegelung war 5 – fach vorgeschrieben. Bei postalischer Versiegelung waren 3 Siegel ausreichend.

20 Ausgabe von Correspondenzkar- ten Im Einvernehmen mit dem k.k. Handelsministe- rium wurden mit 1. 10. 1869 von der Postverwaltung Correspondenzkarten in ungarischer und deutscher Sprache ausgegeben. Der Wertaufdruck war gleich, durch das österreichische bzw. ungarische Wappen in der Mitte der Karte konnte man sie jedoch eindeutig zuordnen. Karten mit ungarischem Wappen konnten nur in Ungarn verwendet werden.

1867. Correspondenzkarte mit österreichischem Wappen von Reichenau nach Nagy-Marton vom 15. 9. 1875 mit aufgedruckter Marke. In Österreich waren diese Marken bis 31. 10. 1884, in Ungarn nur bis 31. 7. 1871 gültig. Im verwendeten Stempel sind beide N verkehrt.

1867. Correspondenzkarte mit ungarischem Wappen aber deutscher Schrift mit aufgedruckter 2 Kreuzer Marke vom 9. 3. 1870.

1872. Correspondenz – Karte ungarisch – deutsch mit aufgedruckter 2 Kreuzer Marke nach Ödenburg vom 4. 6. 1872

1886 1886. Korrespondenzkarte nach Wien vom 15. 6. 1886 mit handschriftlicher Entwertung

21 Jüdische Gemeinde Mosche Sofer, der Rabbiner der jüdischen Gemeinde Matters- dorf gilt als einer der Begründer des heutigen orthodoxen Juden- tums. In geboren übernahm er 1798 die Führung der jüdischen Gemeinde Mattersdorf. Unter seiner Führung entwi- ckelte sich die Mattersdorfer Jeschiva (Rabbinatsschule) zu einer europaweit bekannten Einrichtung. 1806 ging er nach Bratislava. 1844 übernahm die Führung der Jeschiva in Mattersdorf sein Sohn.

1887. Postkarte von Mattersdorf nach Nürnberg vom 7. 2. 1887. Der Vorstand der Speiseanstalt der Talmudschule Mattersdorf bedankt sich für eine Spende von 10 Mark.

22 Telegraf und weitere Neuerungen Die Telegrafie wurde 1847 eingeführt. Im Jahr 1850 wurden die ersten Briefmarken ausgegeben ebenso kamen die ersten fahren- den Postämter. Ab 1. Oktober 1869 wurde die Postkarte einge- führt. 1875 in Wien die Rohrpost (bis 1956). 1886 wurden die ersten staatlichen Telefoneinrichtungen geschaffen. 1907 fuhren die ersten Postbusse. Vereinigung von Post mit Telegrafie 1883 wurde die Telegrafie mit dem Postwesen vereinigt. Die Postanstalten nannten sich in der Folge Post – und Telegrafen- ämter. Die Aufgabe eines Telegrammes konnte natürlich nur am Schal- ter eines Telegrafenamtes erfolgen. Die ungarische Post führte daher im Jahre 1888 Telegramm – Kartenbriefe ein, die großen Anklang fanden. Dadurch war es möglich Telegramme auch von Orten aufzugeben, die keinen Anschluss an das Telegrafennetz hatten. Anlage für Versendung der Rohrpost

1889. Telegramm – Kartenbrief mit aufgedruckter 35 kr. Marke. Telegramm- gebühr für 5 Wörter und Beförderungsgebühr vom Briefkasten zur nächsten Telegrafenstation. Für jedes weitere Wort mussten 2 kr. zusätzlich bezahlt werden. Telegramm – Kartenbrief von Frakno (Forchtenau) nach Nagy Marton (Mattersdorf) vom 8. 4. 1889 1889. Das Telegramm wurde am 9. 4. 1889 um 8,45 Uhr weitergeleitet. Da nur 5 Wörter bezahlt waren mussten noch 12 kr. in Briefmarken zusätzlich bezahlt werden. Stempel Nagymarton mit verkehrten N.

23 Auslandspost Hauptpostamt Budapest und von dort eine Weiterleitung an die Absender – Postämter. Die Einhebung eines Strafportos von 19 1897. Brief der Bezirkshauptmannschaft Nagy–Marton an das k. Kreuzer wurde angeordnet und durchgeführt. Da es noch keine u. k. österreichisch – ungarische Konsulat in München. Der Brief Portomarken gab wurden Freimarken der Ausgaben 1881 und wurde portofrei aufgegeben und am 9. April 1897 mit Stem- 1888 als Strafporto verwendet und mit dem Stempel Nagy– pel Nagy–Marton versehen. Auslandsdienstbriefe waren aber Marton vom 18. Feber 1898 versehen. Dieses hochinteressante nicht portofrei, daher erfolgte eine Portoverrechnung seitens Poststück ist vermutlich ein Mattersburg – Unikat und wurde im der deutschen Post in der Höhe von 30 Pfennige (19 Kreuzer). Jahre 1996 in der ungarischen Briefmarkenzeitung einer philate- Einmal im Jahr gab es vom Konsulat München eine Rücksen- listischen Betrachtung unterzogen. dung der Vorderseiten der Briefe mit Portoverrechnung an das

Zeitungsstempelmarken Die von 1851 bis 1900 verwendeten Zeitungsstempelmarken werden mit den Postmarken katalogisiert, da sie hauptsächlich von der Post verwendet wurden.

Zeitungsstempelmarken mit Stempel vom 13. November 1897

24 Kuriosa Räterepublik 21. März – 1. August 1919 Korrespondenzkarte nach Mauer vom 1. August 1909. Stempel Im Zuge des Zerfalls der Donaumonarchie nach dem ersten Nagy Marton ohne Bindestrich. Die österreichische Karte wurde Weltkrieg und der damit verbundenen Arbeitslosigkeit und irrtümlich in Ungarn aufgegeben. Die aufgedruckte Marke Armut in Ungarn gewannen radikale Linke immer mehr an wurde vorschriftsmäßig mit Blaustift ausgeklammert und dane- Boden. In den Provinzhauptstädten bildeten sich revolutionäre ben der Aufgabestempel abgedrückt. Der Empfänger musste 10 Arbeiter– Soldaten– und Bauernräte. Die Regierung Károly Heller Strafgebühr bezahlen. demissionierte und am 21. März 1919 übernahm eine Rätere- gierung unter Ministerpräsident Garbai die Macht. Nach 133 Tagen, am 1. August 1919, dankte die Räteregierung nach dem Einmarsch rumänischer Truppen in Budapest gezwungenerma- ßen ab und übergab die Regierung an den Sozialdemokraten Julius Peidl.

Feldpostkarte von Nagymarton an das Inf. Reg. 76 vom 1916 Aug. 18. Portofrei. „Ach du lieber Himmelvater erhör doch unser Flehen und lasse unsern goldenen Vater recht bald nach Hause gehen! 100 000 000 Bussi von Maxi und Janci.“

1919. Plakat mit der Aufschrift „Zögere nicht! Stell Dich neben uns in die Rote Armee“

Stempel des Arbeiter – Soldaten – und Bauernrates Gemeinde Matt- ersdorf.

1919. Marken der Räterepublik und Stempel vom 27. Juni 1919. Marken mit Überdruck Köztársaság (Republik).

25 Entstehung des Burgenlandes 1921 Erster Landnahmeversuch Bei Übergabe des Burgenlandes an die österreichische Verwal- tung sollten lediglich Gendarmerie und Zollwache die bisherige Staatsgrenze überschreiten. Am 28. August 1921 versuchten österreichische Gendarmerieabteilungen ins heutige Burgen- land vorzurücken. Im Norden des Landes gelang dieses Vorha- ben zumindestens teilweise, im Süden scheiterte es bereits an der alten österreichisch – ungarischen Staatsgrenze. Im Raum Mattersdorf gelangten die Gendarmerieeinheiten bis Agendorf. Am 8. September kam es zu schweren Kämpfen mit ungarischen Freischärlern. Es gab mehrere Tote auf beiden Seiten. Am 9. September wurde der Befehl gegeben, alle Stellungen im Burgen- land zu räumen. Der Landesverwalter für das Burgenland Dr. Davy verlegte seinen provisorischen Sitz von Mattersdorf nach Wr. Neustadt. Damit war die erste Landnahme beendet. Im Gefolge der Gendarmerie kamen auch Postbeamte um die Verwaltung für Österreich zu übernehmen. Laut Postverord- nungsblatt ist der Postdienst im Burgenland am 29. August 16:00 Uhr in österreichische Verwaltung übergegangen. Die Postämter durften nur österreichische Postwertzeichen verkaufen. Aller- dings konnten bis 14 Tage nach dem Übernahmstag auch unga- rische Briefmarken verwendet werden. Die erste Landnahme war nach 13 Tagen beendet. Das Matters- dorfer Postamt wurde vermutlich am 9. September 1921 von den österreichischen Beamten wieder geräumt. Postbelege aus dieser Zeit sind daher selten. Der nach Mattersdorf gekommene Postbeamte Hans Garffal, er war dann von 1921 bis 1930 Postmeister von Mattersburg, schrieb am 2. September 1921 (Poststempel 3.IX.21) auf einer Postkarte: „...Ich war zur Abwechslung von Samstag bis Montag von ungarischen Räuberbanden gefangen genommen. Haben uns das ganze Geld und zwei Auto geraubt“.

Ansichtskarte der Burg Forchtenstein mit Briefmarken der zweiten Ausgabe. Die Karte wurde vom obersten Zensur – und Postreferenten Krug Lajos geschrieben. Sie ist mit dem Stempel der 5. Armee versehen

Ungarische Freischärler Nach dem Scheitern der ersten Landnahme durch Österreich wurde am 4. Oktober 1921 in Oberwart von ungarischen Frei- schärlern ein selbstständiger Staat ausgerufen. Ab dieser Zeit waren die Freischärler die alleinigen Machthaber in Westungarn. Sie zensurierten die Post und hatten auch eigene Briefmarken. Von den 9 Briefmarkenserien, die die Freischärler hergestellt haben, wurden auch 3 in Mattersdorf verwendet. Gyula Oszten- burg gab für die am Gefecht in Agendorf beteiligten Kämpfer eine Gedenkserie heraus. Ungarische Marken bekamen den Aufdruck „Westungarische Aufständische 1921 September Zona A“. Dazu wurde mit Handstempel ein Totenkopf in roter oder violetter Farbe aufgedrückt.

26 Die dritte Ausgabe der Freischärler wurde in Mattersdorf am Die sechste Ausgabe dieser Briefmarken wurde von den Gruppen meisten verwendet. Sie wurde am 5. Oktober 1921 herausgege- der Ostenburg – Aufständischen herausgegeben, welche die Stadt ben und trägt den Aufdruck „Lajtabánság – posta“. Eisenstadt und Umgebung besetzt hielten. Die Marken waren nur dort und auch noch in Rust erhältlich und waren den ebenfalls Ostenburg – Aufstän- dischen in Mattersdorf anfangs ganz unbe- kannt. Von Eisenstadt mit diesen Marken frankierten Briefe wurden vom Matters- dorfer Zensor anfangs bemängelt. Als sich die beiden Ostenburg – Gruppen in Matt- ersdorf vereinigten, brachten sie auch den Rest der Marken mit, die sie untereinan- der aufteilten, so dass diese Marken auch mit Stempel Nagymarton echt gebraucht vorkommen dürften. An das Publikum wurden diese hier nicht ausgegeben.

Zweite Landnahme Vom 13. Nov. bis 17. Nov. 1921 wurde die Besetzung im nördlichen und vom 25. Nov. bis 30. Nov. 1921 im südlichen Teil des Burgenlandes, bis zu der im Vertrag von Trianon festgelegten Grenze, durch Brief von Nagymarton nach Hackerberg – Stinaz vom 21. 10. 1921 das österreichische Bundesheer durchge- führt. Ausgenommen war jenes Gebiet um Ödenburg in dem beim Abkommen von Vene- dig (13. 10. 1921) eine Volksbefragung über die zukünftige Staatszugehörigkeit durchzuführen ist. Im Gefolge des Bundesheeres kamen wieder österreichische Gendarmerie, Verwaltungsbe- amte und auch Postbedienstete ins Burgenland. Gendarmerie – und Zollwachebeamte, Angehö- rige der österreichischen Wehrmacht, aber auch Postbeamte genossen während des Burgenland- dienstes für ihre Korrespondenz Portofreiheit. Für dienstliche und private Korrespondenz erhielten die Beteiligten an der Landnahme sogenannte Portofreiheitskarten für Behörden. Die Karten waren meist mit dem jeweiligen Truppenstempel und dem Vermerk Burgen- landdienst versehen. Im Bereich Mattersdorf wurde die Post gesammelt und anfänglich in Wr. Neustadt abgefertigt.

Briefstück mit Stempel Nagymarton vom 12. 10. 1921

Briefstück mit Recozettel Nagymarton vom 20. Oktober 1921. 27 Ungarische Feldpostkarte mit Trup- penstempel, Inf. Regiment Nr. I, II. Baon und dem Vermerk, Feldpost Besetzung Burgenland vom 15. 11. 1921 von Matt- ersdorf nach Graz

Toth Lajos, letzter ungarischer Postmeister Mit 1. September 1899 trat Postmeister Toth Lajos sein Amt in Nagymarton an und behielt es bis zur Übergabe der Post an die österreichischen Behörden im Jahre 1921. Er war der letzte ungarische Postmeister in Nagymarton. Sein Personalblatt ist erhalten geblieben. Mit dem Einzug der Österreicher änderte sich der Namen des Postamtes wieder auf Mattersdorf und drei Jahre später auf Mattersburg.

28 1921. Brief vom 30. 11.1921 mit Mischfrankatur (deutschösterreiche, ungarische und Freischärlermarken) und provisorischen Rekozettel.

29 Burgenland 1921 Nach Übernahme der Postämter in österreichische Verwaltung durften noch die ersten 14 Tage alle vorgefundenen Briefmarken verwendet werden. Deshalb sind aus dieser Zeit viele Postsen- dungen mit Mischfrankaturen bekannt.

Das österreichische Personal des Postamtes Mattersdorf knapp nach dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich. Zu dieser Zeit wurde die Post der umliegenden Gemeinden durch Postzusteller von Mattersdorf abgeholt und in den betreffenden Gemeinden ausgetragen.

1921. Brief vom 26. November 1921 von Mattersdorf nach Wien mit ungarischen und deutschösterreichischen Briefmarken und provisorischen Rekovermerk.

30 Hans Gaffal war nicht nur Oberpostverwalter sondern auch Kraftfahrzeugunternehmer. Michael Bauer aus Loipersbach war ab Jänner 1926 in diesem Unternehmen als Fahrer beschäftigt. Im August 1926 wird er von der Postverwaltung übernommen und wurde für die Paketzustellung mit Kraftwagen verwendet.

1926/27. Michael Bauer am Steuer, im Fond Familie Gaffal

Michael Bauer war später Autobusunternehmer und beförderte mit diesem Bus auch die Post nach Forchtenau, Neustift und Wiesen

31 Postalische Briefformen um 1920 Währungsumstellung Mit der Sanierung der Währung wurde die Krone vom Schil- ling mit Gesetz vom 20. 12. 1924 abgelöst. Neue Briefmarken gab es erst am 1. 6. 1925. Marken mit der alten Währung waren noch bis Ende September 1925 gültig. Die Umwertung lautet 100 Kronen = 1 Groschen. Mischfrankaturen waren bis 30. 9. 1925 erlaubt.

1923. Rekobrief von Mattersdorf nach Graz vom 25. 3. 1923. 10. Inflationsperiode.

1925. Mischfrankatur Kronen – und Schillingwährung von 16. 9. 1925

1923. Portofreie Dienstsache rekomandiert, von der Bezirkshauptmannschaft Mattersdorf an die Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf vom 18. 10. 1923.

1927. Einschreibebrief von Mattersburg nach Wien vom 31. 8. 1927. Drei Jahre nach Umbenennung auf Mattersburg wurden noch Rekozettel mit der Aufschrift Mattersdorf verwendet.

1924. Brief vom 8. 11. 1924 abgestempelt mit Mattersburg. Der Rekozettel Matt- ersdorf konnte aber noch bis zu dessen Aufbrauch verwendet werden.

32 Eröffnung Postgebäude 1929 Feierliche Eröffnung des neuen Postgebäudes am 17. Septem- ber 1929 durch Handelsminister Dr. Schürff, Landeshauptmann Thullner und Bürgermeister Steiger.

Das neue Post- und Tele- grafenamt 1929

Eröffnungsfeierlchkeiten am 17.September 1929

Postbeamte von Mattersburg Ende der dreißiger Jahre des 20. Jahrhundert

33 Postalische Briefformen um 1930

1938. Einschreibebrief nach Wien vom 20. 6. 1938 mit rein österreichischer Frankatur

1935. Expresspostkarte von Mattersburg nach Wien vom 11. 5. 1935, über Telegraphenamt 10/Wien 76 – R/a (Schalterbuchstabe im Stempel) dann per Rohrpost nach Wien 1/1. Aufgabe und Zustellung innerhalb eines Tages. Portogerechte Frankierung, 12 Groschen für eine Postkarte plus 30 Groschen Expressgebühr. (inkl. Rohrpost)

1938. Expressbrief nach Wien vom 20. 5. 1938 mit Mischfran- katur.

1936. Karte nach Wien mit Bahnpoststempel vom 5. 9. 1936.

Anschluss 1938 Am 13. März 1938 wurde Österreich in das Deutsche Reich eingegliedert. Das Burgenland wurde geteilt. Der nördliche Teil kam zum Gau Niederdonau, das südliche Burgenland kam zur Steiermark. Der Bezirk Mattersburg wurde mit dem Bezirk Eisenstadt zusammengelegt. Ab 4. April wurden Marken des Deutschen Reiches verwendet. Die österreichischen Marken konnten bis 31. Oktober 1938 zum Kurse von 1 RM = 1,50 S aufgebraucht werden. Mischfrankaturen waren möglich. Mit Ablauf des 31. 10. 1938 verloren sämtliche früheren österreichi- schen Postwertzeichen ihre Freimachungsgültigkeit.

1938. Empfangsschein vom 19. 7. 1938 und Bezirksnummernstempel VI/62. Diese Stempel wurden hauptsächlich als Kontrolle im Geldverkehr eingesetzt. VI für Burgenland und 62 für Mattersburg. Nach Übernahme der österreichischen Post durch die deutsche Reichspost wurden bei den österreichischen Stempeln die beiden Sterne entfernt.

34 Judenverfolgung 1938 Postalische Briefformen 1938-1940 Nach dem Einmarsch der Deutschen in Österreich begann Durch den bereits voll entbrannten Krieg stieg das Postaufkom- auch in Mattersburg die Judenverfolgung. Jüdische Geschäfte men in den nächsten Jahren stark an, kam aber bei Kriegsende wurden beschlagnahmt und unter kommissarische Leitung vollkommen zum Erliegen. gestellt. Die Juden mussten Mattersburg verlassen und schon im September 1938 hisste der damalige Bürgermeister Giefing vom Tempel eine weiße Fahne zum Zeichen der „Judenreinheit“. Bereits wenige Monate nach der Besetzung Österreichs gab es in Mattersburg keine Juden mehr. Im Herbst 1940 wurden dann Teile des Judenviertels und der Tempel gesprengt.

1938. Brief an den Gauleiter Dr. Jury vom 24. 11. 1938 mit deutschen Briefmar- ken und österreichischen Rekozettel.

1939. Einschreibebrief nach Eisenstadt vom 19. 6. 1939

1940. Feldpostkarte portofrei nach Frankreich vom 3. 6. 1940. Karteninhalt: Man hofft auf ein baldiges Ende des Krieges.

35 1943. Einschreibebrief nach Dresden vom 24. 8. 1943. Neutraler Rekozettel, die Ortsbezeichnung wurde aufgestempelt. 1942. Portofreier Brief nach Wien vom 2. 9. 1942 mit Briefstempel „Reservelazarett Mattersburg.

1943. Feldpostbtief portofrei nach Frankreich vom 20. 7. 1943 mit Marke Luft- 1942. Eingeschriebene Postkarte nach Wels vom 4. 11. 1942. Der Gendarme- feldpost ohne Wertaufdruck und Langstempel „Einheit des Empfängers nimmt riebeamte Johann Szefczuk, Reschmühle bittet um Zusendung von 120 kg z. Zt. nicht am Luftfeldpostdienst teil“ Sauerkraut.

1944. Feldpostbrief vom 24. 7. 1944 mit Briefstempel „Reservelazarett Mattersburg sowie mit Stempel „Zurück z. Zt. unbestellbar“. Diese Mitteilung bedeutete in den meisten Fällen nichts Gutes. Der Empfänger war entweder gefallen, vermisst oder in Gefangenschaft geraten.

1942. Paketbegleitadresse nach Wels vom 26. 11. 1042

36 Befreiung 1945 Der Zusammenbruch des Deutschen Reiches und die chaoti- schen Verhältnisse der letzten Kriegstage hatten natürlich auch das Postwesen zusammenbrechen lassen. Im Gegensatz zu den westlichen Alliierten, die eigene Banknoten und Briefmarken mitbrachten, kümmerten sich die Sowjets wenig um wirtschaftli- che Belange, sodass Reichsmark - Banknoten und auch deutsche Briefmarken, die überdruckt wurden, weiter im Umlauf waren.

1945. Zwei Feldpostbriefe aufgegeben am 24. 3. und am 27. 3. 1945. Am 1. 4. wurde Mattersburg von den Russen besetzt.

Überroller nennt man Postbelege die vor Kriegsende (Deutsches Reich) aufgegeben aber erst nach Kriegsende (Österreich) zuge- In einem Rundschreiben der Postdirektion für Wien und stellt wurden. Niederösterreich vom 22.Juni 1945 wurde die Wiederaufnahme des eingeschränkten Postverkehrs mit Mattersburg, Forchtenau, Marz, Neudörfl, Sauerbrunn und Schattendorf bekanntgegeben. Die Verrechnung der Briefpost erfolgte vorwiegend mit Stem- pel „bar bezahlt“. Wertzeichen wurden erst nach Erscheinen der Wappenmarken an die Postämter ausgeliefert. Sie trugen selbst keine Währungsbezeichnung und waren vom 3. 7. 1945 bis 20. 12. 1945 gültig.

1945. Einschreibebrief mit provisorischem Rekozettel (Bahnrekozettel) vom 8. 11. 1945 mit Segmentstempel.

1945. Überroller. Postanweisung als Feldpostanweisung verwendet an den Stabsarzt Dr. Kurz in 12a Mattersdorf (Mattersburg) vom 28. 3. 1945 (am 1. 4. 1945 wurde Mattersburg von den Russen besetzt). Zustellung am 10. 10. 1945.

37 Nachkriegszeit

1946. Auslandsbrief nach Bern mit Bahnpoststempel vom 30. 8. 1946.

1946. Brief an Max Steiger in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, portofrei mit Bahnpoststempel und Segmentstempel Mattersburg vom 22. 3. 1946. Brief wurde geöffnet und zensuriert, er war nicht zustellbar und wurde an den Absender zurückgeschickt.

1946. Ansuchen um begünstigte Abhebung nach dem Schillinggesetz an das Finanzamt Eisenstadt vom 22. 6. 1946 versehen mit 1 Schilling Porto – Marke.

1946. Einschreibebrief mit in ganz Österreich gültigen Briefmarken nach Wien vom 13. 4. 1946. Erster Mattersburger Sonderstempel nach dem Krieg. Brief wurde geöffnet.

1947. Brief nach Wien. Postgebühr bar bezahlt und Radgangstempel Mattersburg vom 26. 3. 1947.

1946. Aufgabebescheinigung mit 10 Groschenmarke vom 1. 8. 1946.

38 1948. Brief nach Wien vom 9. 2. 1948. Auf Grund der Währungsreform wurden sämtliche Marken mit 9. 12. 1947 ungültig. Am 10. 12. 1947 erschien eine Aushilfsausgabe im Muster der Landschaftsausgabe 1945 in geänderten Farben.

1947. Brief der Stadtgemeinde Mattersburg nach Wien, Adresse auf deutschem Kuvert geschrieben, mit Stempel Postgebühr bar bezahlt vom 12. 7. 1947.

1950. Flugpostbrief in die Schweiz vom 5. 6. 1950 mit Segmentstempel Mattersburg und Zensurstempel. Brief wurde geöffnet.

1947. Brief der Austria Tabakwerke A.G. nach Wien vom Dezember 1947.

1953. Einschreibebrief nach Puchberg vom 9. 4. 1953.

1947. Karte von Sauerbrunn nach Mattersburg mit zwei verschiedenen Porto- marken.

1952. Mitte 1952 dürften beim Postamt Mattersburg die Portomarken ausge- gangen sein, daher verwendete man zur Nachfrankierung Freimarken.

39 Wiederaufbau ab 1955 Im Weltpostvertrag von Buenos Aires vom 23. Mai 1939 wird bestimmt, dass Postverwaltungen auf Antrag Postausweiskarten gegen Gebühr ausstellen können. Sie dienen ihren Besitzern als Ausweispapier in ihrem gesamten Verkehr mit den Postämtern. Die Ausweiskarten müssen ein neues Lichtbild enthalten und gelten drei Jahre. Die offizielle Sprache des Weltpostvereines ist französisch.

1955. Weihnachtsgrüsse der Mattersburger Meinl Filiale an ihre Kunden über Christkindl vom 15. 12. 1955.

1955. Ballonpost vom 4. 4. 1955

1958. Austrian Airlines Eröffnungsflug Wien – London aufgegeben am 27. 3. 1958

1955. Postausweiskarte Nr. 2 vom 22. 9. 1955.

1960. Einschreibebrief nach Wr. Neustadt vom 28. 5. 1960. Aufgabeort am Rekozettel aufgestempelt, dazu ein handschriftliches b

40 Postleitzahlen 1966 Landannahmestempel Landannahmestempel waren Rundstempel mit Ortsangabe und PLZ. Das Datum musste handschriftlich eingetragen werden. Dieser Stempel wurde dem Landbriefträger zur Verfügung gestellt. Er erhält damit das Recht, von dem Postamt entlegen wohnenden Bürgern bescheinigte Sendungen (Geldüberweisun- gen, Einschreibebriefe) zu übernehmen und für die ordnungs- gemäße Weiterleitung zu sorgen. Der Landbriefträger war ein Postbediensteter der die Postzustellung in Orte ohne Postamt vornimmt.

1966. Einführung der Postleitzahlen, am 9. 7. alter Stempel, am 11. 7. mit Postleitzahl.

Die Post wurde jeden Tag zum Bahnhof gebracht und auch abge- holt. Diese Aufgabe erledigte jahrelang Herr Wilfing. Er war mit seinem Pferd und dem gelben Wagen vom Mattersburger Straßenbild nicht wegzudenken. Zur Erinnerung: 1921 wurden bereits Briefe und Pakete mit dem Auto befördert.

Mit Herrn Wilfing fuhren auch immer Postbeamte mit zur Bahn. 1969. Vorläufiger Aufgabeschein vom 5. 5. 1969. Sie mussten die Pakete in aller Eile aus dem Zug oder hinein befördern, damit es beim Zugsverkehr keine Verspätungen gab. Einführung des Euro 2002 Anlässlich der Einführung des Euro mussten auch die Briefmar- ken auf die neue Währung umgestellt werden. Es war aber noch ein halbes Jahr möglich, Briefmarken mit Schilling – Währung zu verwenden. Mischfrankatur vom 21. 5. 2002.

41 Postfreistempel (in Ungarn ab 1906) Aufgrund des steigenden Briefverkehrs führte man bei der Post den Postfreistempel ein. Es wird mit einer Frankatur- maschine ein Stempelabdruck mit Angabe der Portohöhe, des Aufgabeortes und des Datums auf den Brief aufgedrückt. Damit erspart man sich das Aufkleben einer Briefmarke. Als Stempelfarbe war rot vorgeschrieben. Mittlerweile verwendet man die Farbe blau.

Absenderfreistempel Beim Absenderfreistempel gibt es darü- ber hinaus einen Bereich für Werbung. Bei ordnungsgemäßer Verwendung wird er auf dem Poststück auf der rech- ten Seite aufgedrückt..

1975. Werbestempel. (Ganzstempel) Mattersburg Hauptverkehrsknotenpunkt – günstiger Urlaubsstandort.

42 Briefmarkensammler

Nach Herausgabe der ersten Briefmarken entstanden noch im 19. Jahrhundert die ersten Briefmarkensammlervereine. Im Jahre 1964 kam es in Mattersburg zur Gründung einer Jugend- gruppe durch die Pfadfinder. Sie war Mitglied bei dem „Ring österreichischer Philatelisten Jugend“. Am 13. 11. 1977 gründete der 1. Wiener Neustädter Briefmarkensammlerverein „Philate- lie“ (gegründet 1919) eine Zweigstelle in Mattersburg. Am 25. 3. 1986 beschlossen 10 Mattersburger Briefmarkensammler einen eigenen Verein zu gründen. Alle diese Vereine veranstalteten auch zu verschiedenen Ereignissen Briefmarkenausstellungen mit Sonderstempeln. Folgende Ausstellung fanden statt: • Der Ring österreichischer Philatelisten Jugend: • Pfadfinderbriefmarken Sonderschau • Nationale Jugendausstellung Jugendleitertagung 66 • 5 Jahre Jugendgruppe • Regionale Jugendausstellung 73 • Gemeinschaftsausstellung mit der Philatelistenjugend der DDR.1978 • 70 Jahre Pfadfindergruppe Mattersburg 2000 • Wr. Neustädter Briefmarkenverein • Briefmarkenschau 1977 • Briefmarkenausstellung „60 Jahre Burgenland“ 1981 • Briefmarkensammlerverein Mattersburg • 60 Jahre Stadterhebung und Gründung des Vereines 1986 • Erste Blumenuhr 1988 • 70 Jahre Friedensvertrag St. Germain 1989 • 140 Jahre Postamt 1990 • Senior Weltmeisterschaften im Gewichtheben 1990 • 70 Jahre Burgenland 65 Jahre Stadtgemeinde 1991 • 175 Todestag des Botanikers Dr. Paul Kitaibl 1992 • Jugendbriefmarkenschau 1994 • 10 Jahre Schloßbergrennen 70 Jahre Stadtgemeinde 1996 • 150 Jahre Eisenbahn im Burgenland 1997 • 150 Jahre Eisenbahn Wr. Neustadt – Ödenburg 1997 • Landesfeuerwehrwettkämpfe 2000 • 90 Jahre Burgenland 85 Jahre Stadt Mattersburg 2011 • Bedeutende Mattersburger 2013

Erster Mattersburger Sonders- tempel zum Jahrestag der sowjetischen Besetzung 1946

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Sonderbriefmarken Anlässlich der Briefmarkenausstellung „bedeutende Mattersbur- ger“ gab es wieder drei Briefmarken. Anlässlich der Briefmarkenausstellung zu 90 Jahre Burgenland wurden auch 3 personalisierte Briefmarken aufgelegt. Das Stadt- Der Sonderstempel zeigt den Biologen Dr. Paul Kitaibl, die Brief- wappen, die Bahnbrücke und die Kirche. marken zeigen FZM Johann Nepomuk Berger von der Pleisse, die Schriftstellerin Herta Kräftner, den Arzt und Schriftsteller Richard Berczeller.

Bonus-Briefe Bonus – Briefe der 3. Auflage vom April 2004. Diese Briefe wurden von der österreichischen Staatsdruckerei und der Fa. Ueberreuter hergestellt. Bei der Staatsdruckerei wurde das Wort ÖSTERREICH in Großbuchstaben und bei Ueberreuter in Druckbuchstaben gedruckt. Diese Kuverts wurden nicht mehr an die Postfilialen ausgeliefert sondern in der Justizanstalt Stein an der Donau mit Zudruck Justiz versehen. Sie werden als Gerichts- post aufgebraucht. Auch andere öffentliche Institutionen konnten diese Bonus – Briefe zu Sonderpreisen einkaufen und verwenden. Manche dieser Bonus – Gerichtsbriefe sind moderne Raritäten.

48 Personalisierte Briefe

2007. Briefmarke anlässlich 75. Geburtstag von Friederike Skulptur „7“ Himmel und Erde, Leben. Edelstahl auf Margareth- Lorenz - Hartl ner Stein auf der Tischlerhöhe Markenheft SV Mattersburg

49 Mattersburger Briefmarkensammler

Bürgermeister Wessely mit Wolfgang Klein bei einer Briefmar- kenaustellung.

Prof. Max Steiger war ein bedeutender Briefmarkensamm- ler und Erforscher der Postgeschichte in Mattersburg. Seine Aufzeichnungen wurden nach seinem Tod vom Burgenländi- schen Landesarchiv aufgekauft.

Quellenverzeichnis Literatur Lose Blätter Prof. Max Steiger Die Geschichte der ungarischen Post von Dr. Alois Hencs k. u. k. Postrat Übersetzung von Else Klenner. Postgeschichte von Mattersburg Prof. Max Steiger Katalog 2000 Jahre Post Ausstellung in Halbturn

Fotonachweise: Wolfgang Steiger auf einer Sondermarke und Sonderstempel. Bildmaterial aus dem Archiv von Wolfgang Steiger

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