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Edition Schwetzinger Festspiele Bereits erschienen | already available:

SCHUMANN SCHUBERT BEETHOVEN Prokofiev Hubert Giesen BEETHOVEN � BRAHMS Schubert LIEDERABEND ���� KLAVIERAB END � PIANO R E C ITAL Webern

Fritz Wunderlich·Hubert Giesen Claudio Arrau Beethoven Liederabend 1965 Piano Recital Schumann · Schubert · Beethoven Beethoven·Brahms 1 CD No.: 93.701 1 CD No.: 93.703 Kreisler

Eine große Auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs finden Sie bei hänsslerclassic unter www.haenssler-classic.de, auch mit Hörbeispielen, Download-Möglichkeiten und Künstlerinformationen. Gerne können Sie auch unseren Gesamtkatalog anfordern unter der Bestellnummer 955.410. E-Mail-Kontakt: [email protected]

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Sergei Prokofiev (1891 – 1953) Als 1952 die ersten Schwetzinger Festspiele statt- Gidon Kremer und Oleg Maisenberg bei den des Brüsseler Concours Reine Elisabeth. Zwei Sonate für Violine und Klavier fanden, konnten sich selbst die Optimisten unter Schwetzinger Festspielen 1977 Jahre später gewann er in Genua den Paganini- Nr. 1 f-Moll op. 80 | Sonata for Violine den Gründern nicht vorstellen, dass damit die Wettbewerb. Dazu ist – was Kremers Repertoire-

D eutsch and Piano No. 1 in 1 F Minor, Op.80 [28:18] Erfolgsgeschichte eines der bedeutendsten deut- Als der aus dem lettischen stammende, Überlegungen, seine Repertoire-Überraschungen D eutsch schen Festivals der Nachkriegszeit begann. damals 23-jährige Geiger Gidon Kremer 1970 in anbelangt – zu bemerken, dass er von den Kon- 1 Andante assai [06:48] Die „Schwetzinger Dramaturgie“ der 50er Jahre: Moskau den Tschaikowsky-Wettbewerb gewann – zerten Paganinis bis zum heutigen Tag nur das 2 Allegro brusco [07:00] „Neues in Auftrag geben, Altes wiederentdecken, überlegen, unangefochten! –, gab es in der Musik- selten aufgeführte „Vierte“ auf Schallplatte einge- 3 Andante [07:24] dem Nachwuchs eine Chance“, behielt ihre Gültig- welt keinen Zweifel: Hier hatte sich ein Musiker spielt hat, dazu aber eine groß angelegte, von der 4 Allegrissimo [07:05] keit und ist heute so modern wie damals. von absolut eigener Statur Gehör verschafft, in Geigercrème kaum beachtete Serie von hochkom- Das Schloss mit seinem weltberühmten Park seinen musikalischen Überzeugungen durchaus plizierten Etüden, nämlich die 60 Variationen (1797 –1828) erwies sich als der ideale Ort und wurde wieder, nicht pflegeleicht, mit literarischen Interessen, über das Genueser Lied Barucaba op. 14! Rondo für Violine und Klavier h-Moll D 895 wie schon vor 250 Jahren unter Kurfürst Carl die weit über das bekannte Repertoire seiner Mit- Rondeau brilliant | Rondo for ­Theodor, zu einem „Arkadien der Musik“, in dem bewerber und Kollegen hinausreichte. Mit dem aus gebürtigen Pianisten Oleg and Piano in B Minor, D 895 sich Europas Künstler trafen und treffen. Inzwi- Maisenberg verband und verbindet Kremer bis schen wurden rund 40 Werke für Musiktheater in Der junge Gidon war in einer musikantischen zum heutigen Tag eine enge musikalische Freund- 5 Andante – Allegro [14:30] Schwetzingen uraufgeführt, hinzu kommen Umgebung aufgewachsen. Großvater Karl Brück- schaft – mit allen fruchtbaren und nervenden Rei-

einige 100 Vorstellungen mit alten Opern und ner unterrichtete Violine am Rigaer Konservato- bungen, die eine solche Verbindung auf höchstem a l (1883 – 1945) annähernd 2000 Konzerte. rium, der Vater arbeitete ebenfalls als Musikpäda- künstlerischen Niveau zur Folge hat. Diese Part- 4 Stücke für Violine und Klavier op. 7 | goge. Ab 1954 besuchte Gidon in der Klasse von nerschaft hatte auch Bestand, als Kremer in den

4 Pieces für Violin and Piano, Op.7 [04:27] Der Gründung durch den Süddeutschen Rundfunk Voldemar Sturesteps das Konservatorium seiner 80er-Jahren – nachdem er in den Westen ausge- Rec it und der Fortführung durch den Südwestrundfunk Heimatstadt – Vorbereitungen für höhere studen- wandert war – die kammermusikalische Ausein­ 6 Sehr langsam [00:58] verdanken die Festspiele ihre einzigartige Doku- tische Herausforderungen und Weihen! 1966 andersetzung mit anderen, nicht unbedingt ein-

7 Rasch [01:29] mentation: vom ersten Tag an wurde jede musika- wurde er in die Meisterklasse von David Oistrach fachen künstlerischen Persönlichkeiten suchte: d uo

8 | Sehr langsam [00:56] lische Veranstaltung aufgezeichnet und gesendet. am Moskauer Konservatorium aufgenommen. , Valery Afanassiev, Krystian 9 Bewegt [01:04] So wurden die Schwetzinger Festspiele im Laufe Damit kam er in ein künstlerisches Umfeld, das Zimerman, András Schiff – um nur die wich- der Zeit zum größten Klassik-Rundfunkfestival der ihm die großen Traditionen gesunden, blitzenden, tigsten zu nennen. Maisenberg – Absolvent des (1770 – 1827) Welt mit jährlich rund 550 Ausstrahlungen auf gleichwohl menschlich honorigen Virtuosentums Moskauer Gnessin Instituts und Schüler des nam- Sonate für Violine und Klavier allen Kontinenten. Die Liste der Interpreten und nahebrachten, denn Oistrach verkörperte zeitle- haften Pianisten Alexander Joscheles – hatte sich Nr. 10 G-Dur op.96 | Sonata for Violin Ensembles liest sich wie ein Künstler-„Who is bens den Typus des instrumentalen Humanisten längst bei Wettbewerben außerhalb der UdSSR and Piano Nr. 10 in G Major, Op.96 [28:01] Who“ der letzten Jahrzehnte. – beliebt und verehrt in allen ästhetisch wie poli- einen Namen als ungemein einfühlsamer, vor tisch auch noch so gegensätzlich orientierten allem im Lyrischen sinngebender Interpret einen 10 Allegro moderato [11:22] Für die „Edition Schwetzinger Festspiele“ öffnen Kreisen. Ein Ausnahmefall, fast möchte man hin- Namen gemacht. 1967 – als Kremer in Brüssel auf 11 Adagio espressivo [06:15] wir die Archive und lassen Sie teilhaben an Stern- zufügen: ein Gott unter den Lebens- und Überle- sich aufmerksam machte! – gewann Maisenberg 12 Scherzo. Allegro [01:54] stunden der Musik. bensbedingungen der damaligen Sowjetunion! in Wien den zweiten Preis im Internationalen 13 Poco allegretto – Adagio espressivo – Schubert-Wettbewerb, noch im selben Jahr den Maisenberg leg · O Allegro [08:29] Im Vorfeld des erwähnten Tschaikowsky-Wettbe- Ersten in einer der Musik des 20. Jahrhunderts Bernhard Hermann Peter Stieber werbs hatte Kremer sich bereits auf anderen gewidmeten Konkurrenz. (1875 – 1962) Wettbewerbs-Podien um Erfolg bemüht, vor 14 Allegro grazioso [02:15] Hörfunkdirektor des Geschäftsführer und allem aber um konzertante Erfahrungen unter In der zweiten Hälfte der 70er-Jahre durften SWR, Leiter der künstlerischer Leiter verschärften nervlichen Bedingungen. Immerhin: ­Kremer und Maisenberg sich musikalisch außer- Total Time [51:18] ­Schwetzinger Festspiele des Konzertbereichs 1967 gelangte er – gerade 20-jährig – in das Finale halb der Sowjetunion bewegen – mit allen Behin- Kremer Gidon Die Musikwelt zu Gast 02 bei den Schwetzinger Festspielen Partnerschaft, vorhersehbare Emigration, musikalische Heimaten 03

Sergei Prokofiev (1891 – 1953) Als 1952 die ersten Schwetzinger Festspiele statt- Gidon Kremer und Oleg Maisenberg bei den des Brüsseler Concours Reine Elisabeth. Zwei Sonate für Violine und Klavier fanden, konnten sich selbst die Optimisten unter Schwetzinger Festspielen 1977 Jahre später gewann er in Genua den Paganini- Nr. 1 f-Moll op. 80 | Sonata for Violine den Gründern nicht vorstellen, dass damit die Wettbewerb. Dazu ist – was Kremers Repertoire-

D eutsch and Piano No. 1 in 1 F Minor, Op.80 [28:18] Erfolgsgeschichte eines der bedeutendsten deut- Als der aus dem lettischen Riga stammende, Überlegungen, seine Repertoire-Überraschungen D eutsch schen Festivals der Nachkriegszeit begann. damals 23-jährige Geiger Gidon Kremer 1970 in anbelangt – zu bemerken, dass er von den Kon- 1 Andante assai [06:48] Die „Schwetzinger Dramaturgie“ der 50er Jahre: Moskau den Tschaikowsky-Wettbewerb gewann – zerten Paganinis bis zum heutigen Tag nur das 2 Allegro brusco [07:00] „Neues in Auftrag geben, Altes wiederentdecken, überlegen, unangefochten! –, gab es in der Musik- selten aufgeführte „Vierte“ auf Schallplatte einge- 3 Andante [07:24] dem Nachwuchs eine Chance“, behielt ihre Gültig- welt keinen Zweifel: Hier hatte sich ein Musiker spielt hat, dazu aber eine groß angelegte, von der 4 Allegrissimo [07:05] keit und ist heute so modern wie damals. von absolut eigener Statur Gehör verschafft, in Geigercrème kaum beachtete Serie von hochkom- Das Schloss mit seinem weltberühmten Park seinen musikalischen Überzeugungen durchaus plizierten Etüden, nämlich die 60 Variationen Franz Schubert (1797 –1828) erwies sich als der ideale Ort und wurde wieder, nicht pflegeleicht, mit literarischen Interessen, über das Genueser Lied Barucaba op. 14! Rondo für Violine und Klavier h-Moll D 895 wie schon vor 250 Jahren unter Kurfürst Carl die weit über das bekannte Repertoire seiner Mit- Rondeau brilliant | Rondo for Violin ­Theodor, zu einem „Arkadien der Musik“, in dem bewerber und Kollegen hinausreichte. Mit dem aus Odessa gebürtigen Pianisten Oleg and Piano in B Minor, D 895 sich Europas Künstler trafen und treffen. Inzwi- Maisenberg verband und verbindet Kremer bis schen wurden rund 40 Werke für Musiktheater in Der junge Gidon war in einer musikantischen zum heutigen Tag eine enge musikalische Freund- 5 Andante – Allegro [14:30] Schwetzingen uraufgeführt, hinzu kommen Umgebung aufgewachsen. Großvater Karl Brück- schaft – mit allen fruchtbaren und nervenden Rei-

einige 100 Vorstellungen mit alten Opern und ner unterrichtete Violine am Rigaer Konservato- bungen, die eine solche Verbindung auf höchstem a l Anton Webern (1883 – 1945) annähernd 2000 Konzerte. rium, der Vater arbeitete ebenfalls als Musikpäda- künstlerischen Niveau zur Folge hat. Diese Part- 4 Stücke für Violine und Klavier op. 7 | goge. Ab 1954 besuchte Gidon in der Klasse von nerschaft hatte auch Bestand, als Kremer in den

4 Pieces für Violin and Piano, Op.7 [04:27] Der Gründung durch den Süddeutschen Rundfunk Voldemar Sturesteps das Konservatorium seiner 80er-Jahren – nachdem er in den Westen ausge- Rec it und der Fortführung durch den Südwestrundfunk Heimatstadt – Vorbereitungen für höhere studen- wandert war – die kammermusikalische Ausein­ 6 Sehr langsam [00:58] verdanken die Festspiele ihre einzigartige Doku- tische Herausforderungen und Weihen! 1966 andersetzung mit anderen, nicht unbedingt ein-

7 Rasch [01:29] mentation: vom ersten Tag an wurde jede musika- wurde er in die Meisterklasse von David Oistrach fachen künstlerischen Persönlichkeiten suchte: d uo

8 | Sehr langsam [00:56] lische Veranstaltung aufgezeichnet und gesendet. am Moskauer Konservatorium aufgenommen. Martha Argerich, Valery Afanassiev, Krystian 9 Bewegt [01:04] So wurden die Schwetzinger Festspiele im Laufe Damit kam er in ein künstlerisches Umfeld, das Zimerman, András Schiff – um nur die wich- der Zeit zum größten Klassik-Rundfunkfestival der ihm die großen Traditionen gesunden, blitzenden, tigsten zu nennen. Maisenberg – Absolvent des Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Welt mit jährlich rund 550 Ausstrahlungen auf gleichwohl menschlich honorigen Virtuosentums Moskauer Gnessin Instituts und Schüler des nam- Sonate für Violine und Klavier allen Kontinenten. Die Liste der Interpreten und nahebrachten, denn Oistrach verkörperte zeitle- haften Pianisten Alexander Joscheles – hatte sich Nr. 10 G-Dur op.96 | Sonata for Violin Ensembles liest sich wie ein Künstler-„Who is bens den Typus des instrumentalen Humanisten längst bei Wettbewerben außerhalb der UdSSR and Piano Nr. 10 in G Major, Op.96 [28:01] Who“ der letzten Jahrzehnte. – beliebt und verehrt in allen ästhetisch wie poli- einen Namen als ungemein einfühlsamer, vor tisch auch noch so gegensätzlich orientierten allem im Lyrischen sinngebender Interpret einen 10 Allegro moderato [11:22] Für die „Edition Schwetzinger Festspiele“ öffnen Kreisen. Ein Ausnahmefall, fast möchte man hin- Namen gemacht. 1967 – als Kremer in Brüssel auf 11 Adagio espressivo [06:15] wir die Archive und lassen Sie teilhaben an Stern- zufügen: ein Gott unter den Lebens- und Überle- sich aufmerksam machte! – gewann Maisenberg 12 Scherzo. Allegro [01:54] stunden der Musik. bensbedingungen der damaligen Sowjetunion! in Wien den zweiten Preis im Internationalen 13 Poco allegretto – Adagio espressivo – Schubert-Wettbewerb, noch im selben Jahr den Maisenberg leg · O Allegro [08:29] Im Vorfeld des erwähnten Tschaikowsky-Wettbe- Ersten in einer der Musik des 20. Jahrhunderts Bernhard Hermann Peter Stieber werbs hatte Kremer sich bereits auf anderen gewidmeten Konkurrenz. Fritz Kreisler (1875 – 1962) Wettbewerbs-Podien um Erfolg bemüht, vor 14 Allegro grazioso [02:15] Hörfunkdirektor des Geschäftsführer und allem aber um konzertante Erfahrungen unter In der zweiten Hälfte der 70er-Jahre durften SWR, Leiter der künstlerischer Leiter verschärften nervlichen Bedingungen. Immerhin: ­Kremer und Maisenberg sich musikalisch außer- Total Time [51:18] ­Schwetzinger Festspiele des Konzertbereichs 1967 gelangte er – gerade 20-jährig – in das Finale halb der Sowjetunion bewegen – mit allen Behin- Kremer Gidon The Schwetzingen Festival 04 invites the world of music to be its guest 05

derungen und finanziellen Unzumutbarkeiten, die merata Baltica mit ihren jungen, lebendigen, in unproblematische Westen. So scheinen alle diese When the first Schwetzingen Festival was held in für das damalige staatliche Konzertwesen und für den letzten Jahren zum Weltklasse-Ensemble Prokofieff-, Schubert-, Webern- und Beethoven- 1952, even the optimists among the founders could die unter mannigfaltigen Restriktionen erlaubten herangereiften Kräften in programmatische Über- Darbietungen gezeichnet von einer Mischung aus not imagine that this was the beginning of a suc- English

D eutsch Konzertreisen charakteristisch waren. 1977 hörte legungen mit einzubeziehen. Wenn man Kremer jugendlicher, früh erwachsener instrumentaler cess story that would make it one of the major Ger- ich Kremer – erstmals live! – im Rahmen eines zwischen zwei Proben, beim Frühstück oder als Souveränität und einer in Ton und Färbung zu man festivals of the post-war era. The “Schwetzin- Konzerts bei der Schubertiade Hohenems im Hörer eines Konzerts beobachtet, dann erlebt spürenden Irritation in Hinblick auf kommende, gen script” of the fifties, “Commission new things, österreichischen Vorarlberg, wenig später traf ich man einen ständig Sinnierenden, einen Geist, der auf entscheidende Wendepunkte im Werdegang rediscover the old, give up-and-coming youngsters ihn erstmals persönlich in , als er bei den das Gegebene ordnet, das Kommende wittert, dieser beiden Musiker. a chance,” still holds today and is as modern as it Festspielen konzertierte und bei dieser Gelegen- man sieht einen selbstvergessen Hoffenden, der was back then. The castle with its world-famous heit das Sibelius-Konzert und Alfred Schnittkes das Unmögliche trotz aller Argumente als mög- Peter Cossé park proved to be the ideal venue and became an Concerto grosso Nr. 1 für das Label (Melodyia-) lich erachtet. In Gidons Mimik spiegeln sich aber “Arcadia of music” where Europe’s artists could Eurodisc unter der Leitung von Gennady Rosh- auch die Sorgen um die Finanzierung seines meet, just as it was 250 years ago under Elector destwensky einspielte. Schnittke, wie alle seiner- Orchesters, die Sorgen um die Zukunft aller Musi- Carl Theodor. Around forty works for musical zeit unter Bewachung, schaffte es, seinen Beob­ ker aus den baltischen Staaten, die sich ihm ja als theater have premiered in Schwetzingen, along achtern zu entkommen und ließ sich von mir die eine Art Vater anvertraut haben und seit vielen with some 100 performances of old operas and Sehenswürdigkeiten Salzburgs zeigen. Aus dieser Jahren von Ort zu Ort reisen – dies und dabei das nearly 2000 concerts.

Zeit rührt auch meine Bekanntschaft und spätere Studium neuer Partituren, die Überprüfung des a l Freundschaft mit Gidon Kremer, die sich zu einer Gekonnten, des oft Gespielten hallt in seinen Mit- Because it was founded by the Süddeutscher Rund- langjährigen Zusammenarbeit intensivierte, als teilungen wieder. Er ist und bleibt ein Mann, dem funk public broadcasting company and kept going

ich mehr und mehr die Programm-Redaktion sei- der Ernst des künstlerischen Daseins unausweich- Aufnahme | Recording after its merger into Südwestrundfunk, this festival Rec it nes 1981 gegründeten Lockenhauser Kammermu- lich ist, gehoben und zugleich gedrückt von dieser 23. 05. 1977 Schwetzinger Schloss, Rokokotheater has been documented as no other. From the very sikfestes übernahm. Verantwortung, auch wenn gerade er es immer Tonmeister | Balance engineer Dieter Stöckel first day on, every musical event was recorded and

wieder ist, der anderen die Plattform bietet, Toningenieur | Sound engineer Günther Conrad broadcast. Thus the Schwetzingen Festival became d uo

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Dazu möchte ich Folgendes anmerken, denn nur Erfahrungen zu sammeln, zusammenzukommen, Schnitt | Editing Willenberg in time the biggest classical radio festival in the selten haben Journalisten, Musikbeschreiber die Freude aneinander zu haben. Digital Remastering world, with nearly 550 broadcasts on all conti- Gelegenheit, über Jahre eine so enge Beziehung Irmgard Bauer, Andreas Priemer, SWR nents. The list of performers and ensembles reads zu unterhalten (wobei sich mitunter der Unter- An all dies und an viele unvergessliche Stunden Editionsplanung | Edition planning like an artists’ “Who's Who” of recent decades. haltungsfaktor durchaus in Grenzen hielt!): Kre- auch mit Oleg Maisenberg – vor allem Seite an Peter Stieber, SWR mer wirkt bis zum heutigen Tag auf ganz eigen- Seite in den Juroren-Kollegien der Wettbewerbe Produzent | Producer For the “Schwetzingen Festival Edition”, we are tümliche Weise auf unterschiedlichen Ebenen der in Zürich (Géza Anda) und Moskau (Sviatoslav Hans Hachmann, Dr. Sören Meyer-Eller opening up the archives and allowing you to enjoy musischen und der humanen Existenz. Natürlich Richter) – musste ich denken, als ich den Mit- Redaktion | Compilation Dr. Sören Meyer-Eller some of the greatest moments in music. ist er weiterhin der große, unanfechtbare Solist schnitt dieses Schwetzinger Konzerts von 1977 Einführungstext | Programme notes Peter Cossé im provokanten und auch liebevollen Dialog mit hörte. Welche Wehmut, welch’ ernste Melancho- Art Director Matthias Lutzweiler namhaften Orchestern und Dirigenten, natürlich lie durchweht, ja durchblutet die ungemütlichen Verlag | Publishing Prokofiev: Sikorski, Schubert, exponiert er sich im traditionellen Duo mit den Passagen der f-Moll-Violinsonate von Prokofieff?! Beethoven: Edition Peters, Maisenberg leg · O nicht immer bequemen, aber dafür der echten Was für ein Bild darf man sich im Nachhinein – im Webern: Universal Edition, Kreisler: Edition Schott Bernhard Hermann Peter Stieber Kunst förderlichen Pianisten seiner Wahl. Dazu Wissen um das Leben der beiden Interpreten – Fotos | Photography kommt Kammermusik in verschiedensten Beset- machen von schwelenden Zweifeln, von Gedan- Cover, Inlaycard: © Siegfried Lauterwasser Radio Director of SWR Managing Director zungen – mit neugierigem Blick auf das Bekannte ken an eine mögliche, an eine gefahrvolle Emigra- Übersetzung | Translation Director of the and Artistic und das Unerhörte –, und das Orchestrale, sofern tion? Hier das geliebte, in vielen Belangen ver- Miguel Carazo & Associates ­Schwetzingen Festival Concert Director auch nur die geringste Chance besteht, seine Kre- hasste Heimatland, da der freie, aber auch nicht Kremer Gidon The Schwetzingen Festival 04 invites the world of music to be its guest 05

derungen und finanziellen Unzumutbarkeiten, die merata Baltica mit ihren jungen, lebendigen, in unproblematische Westen. So scheinen alle diese When the first Schwetzingen Festival was held in für das damalige staatliche Konzertwesen und für den letzten Jahren zum Weltklasse-Ensemble Prokofieff-, Schubert-, Webern- und Beethoven- 1952, even the optimists among the founders could die unter mannigfaltigen Restriktionen erlaubten herangereiften Kräften in programmatische Über- Darbietungen gezeichnet von einer Mischung aus not imagine that this was the beginning of a suc- English

D eutsch Konzertreisen charakteristisch waren. 1977 hörte legungen mit einzubeziehen. Wenn man Kremer jugendlicher, früh erwachsener instrumentaler cess story that would make it one of the major Ger- ich Kremer – erstmals live! – im Rahmen eines zwischen zwei Proben, beim Frühstück oder als Souveränität und einer in Ton und Färbung zu man festivals of the post-war era. The “Schwetzin- Konzerts bei der Schubertiade Hohenems im Hörer eines Konzerts beobachtet, dann erlebt spürenden Irritation in Hinblick auf kommende, gen script” of the fifties, “Commission new things, österreichischen Vorarlberg, wenig später traf ich man einen ständig Sinnierenden, einen Geist, der auf entscheidende Wendepunkte im Werdegang rediscover the old, give up-and-coming youngsters ihn erstmals persönlich in Salzburg, als er bei den das Gegebene ordnet, das Kommende wittert, dieser beiden Musiker. a chance,” still holds today and is as modern as it Festspielen konzertierte und bei dieser Gelegen- man sieht einen selbstvergessen Hoffenden, der was back then. The castle with its world-famous heit das Sibelius-Konzert und Alfred Schnittkes das Unmögliche trotz aller Argumente als mög- Peter Cossé park proved to be the ideal venue and became an Concerto grosso Nr. 1 für das Label (Melodyia-) lich erachtet. In Gidons Mimik spiegeln sich aber “Arcadia of music” where Europe’s artists could Eurodisc unter der Leitung von Gennady Rosh- auch die Sorgen um die Finanzierung seines meet, just as it was 250 years ago under Elector destwensky einspielte. Schnittke, wie alle seiner- Orchesters, die Sorgen um die Zukunft aller Musi- Carl Theodor. Around forty works for musical zeit unter Bewachung, schaffte es, seinen Beob­ ker aus den baltischen Staaten, die sich ihm ja als theater have premiered in Schwetzingen, along achtern zu entkommen und ließ sich von mir die eine Art Vater anvertraut haben und seit vielen with some 100 performances of old operas and Sehenswürdigkeiten Salzburgs zeigen. Aus dieser Jahren von Ort zu Ort reisen – dies und dabei das nearly 2000 concerts.

Zeit rührt auch meine Bekanntschaft und spätere Studium neuer Partituren, die Überprüfung des a l Freundschaft mit Gidon Kremer, die sich zu einer Gekonnten, des oft Gespielten hallt in seinen Mit- Because it was founded by the Süddeutscher Rund- langjährigen Zusammenarbeit intensivierte, als teilungen wieder. Er ist und bleibt ein Mann, dem funk public broadcasting company and kept going

ich mehr und mehr die Programm-Redaktion sei- der Ernst des künstlerischen Daseins unausweich- Aufnahme | Recording after its merger into Südwestrundfunk, this festival Rec it nes 1981 gegründeten Lockenhauser Kammermu- lich ist, gehoben und zugleich gedrückt von dieser 23. 05. 1977 Schwetzinger Schloss, Rokokotheater has been documented as no other. From the very sikfestes übernahm. Verantwortung, auch wenn gerade er es immer Tonmeister | Balance engineer Dieter Stöckel first day on, every musical event was recorded and

wieder ist, der anderen die Plattform bietet, Toningenieur | Sound engineer Günther Conrad broadcast. Thus the Schwetzingen Festival became d uo

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Dazu möchte ich Folgendes anmerken, denn nur Erfahrungen zu sammeln, zusammenzukommen, Schnitt | Editing Willenberg in time the biggest classical radio festival in the selten haben Journalisten, Musikbeschreiber die Freude aneinander zu haben. Digital Remastering world, with nearly 550 broadcasts on all conti- Gelegenheit, über Jahre eine so enge Beziehung Irmgard Bauer, Andreas Priemer, SWR nents. The list of performers and ensembles reads zu unterhalten (wobei sich mitunter der Unter- An all dies und an viele unvergessliche Stunden Editionsplanung | Edition planning like an artists’ “Who's Who” of recent decades. haltungsfaktor durchaus in Grenzen hielt!): Kre- auch mit Oleg Maisenberg – vor allem Seite an Peter Stieber, SWR mer wirkt bis zum heutigen Tag auf ganz eigen- Seite in den Juroren-Kollegien der Wettbewerbe Produzent | Producer For the “Schwetzingen Festival Edition”, we are tümliche Weise auf unterschiedlichen Ebenen der in Zürich (Géza Anda) und Moskau (Sviatoslav Hans Hachmann, Dr. Sören Meyer-Eller opening up the archives and allowing you to enjoy musischen und der humanen Existenz. Natürlich Richter) – musste ich denken, als ich den Mit- Redaktion | Compilation Dr. Sören Meyer-Eller some of the greatest moments in music. ist er weiterhin der große, unanfechtbare Solist schnitt dieses Schwetzinger Konzerts von 1977 Einführungstext | Programme notes Peter Cossé im provokanten und auch liebevollen Dialog mit hörte. Welche Wehmut, welch’ ernste Melancho- Art Director Matthias Lutzweiler namhaften Orchestern und Dirigenten, natürlich lie durchweht, ja durchblutet die ungemütlichen Verlag | Publishing Prokofiev: Sikorski, Schubert, exponiert er sich im traditionellen Duo mit den Passagen der f-Moll-Violinsonate von Prokofieff?! Beethoven: Edition Peters, Maisenberg leg · O nicht immer bequemen, aber dafür der echten Was für ein Bild darf man sich im Nachhinein – im Webern: Universal Edition, Kreisler: Edition Schott Bernhard Hermann Peter Stieber Kunst förderlichen Pianisten seiner Wahl. Dazu Wissen um das Leben der beiden Interpreten – Fotos | Photography kommt Kammermusik in verschiedensten Beset- machen von schwelenden Zweifeln, von Gedan- Cover, Inlaycard: © Siegfried Lauterwasser Radio Director of SWR Managing Director zungen – mit neugierigem Blick auf das Bekannte ken an eine mögliche, an eine gefahrvolle Emigra- Übersetzung | Translation Director of the and Artistic und das Unerhörte –, und das Orchestrale, sofern tion? Hier das geliebte, in vielen Belangen ver- Miguel Carazo & Associates ­Schwetzingen Festival Concert Director auch nur die geringste Chance besteht, seine Kre- hasste Heimatland, da der freie, aber auch nicht Kremer Gidon 06 Partnership, predictable emigration, musical homes 07

Gidon Kremer and Oleg Maisenberg at the concerned, it must be noted that although he has him for the first time in person in Salzburg where ing, absent-mindedly hoping and believing that Schwetzingen Festival in 1977 to date only recorded the rarely performed he was performing at the festival and taking the impossible, despite all arguments, will be possi- “Fourth” of Paganini’s concertos, he also recorded a advantage of the occasion to record Sibelius’ con- ble. However, Gidon’s facial expressions also reflect English When Gidon Kremer, a then 23-year-old native of series of highly complicated etudes to which the certo and ’s Concerto Grosso No. 1 worries about financing his orchestra, worries English Riga, won the Moscow Tchaikovsky Competition in cream of the violinist crop hardly give notice, for the Eurodisc-Melodiya label conducted by Gen- about the future of all musicians from the Baltic 1970 – the undisputed, unsurpassable winner – the namely the 60 Variations on the Genoese folk song nady Rozhdestvensky. Schnittke, under guard as countries, who have entrusted themselves to him music world had no doubt that here a musician of Barucaba op. 14! were all others back then, was able to escape his as a kind of father and have been traveling for inimitable stature had made himself heard; one wardens and let me show him the sights of Salz- many years from place to place – all this, as well as whose musical convictions did not make him easy Kremer has been and is yet today a close musical burg. This period also marked the beginning of my the study of new scores, the examination of what to handle, and whose interests went far beyond the friend of Oleg Maisenberg, a native of acquaintance and later friendship with Gidon Kre- has been accomplished and frequently played, well-known repertoire of his co-competitors and Odessa, with all the fruitful, irritating frictions that mer, which intensified into many years of collabo- resound through his statements. He is and will colleagues. such a friendship at the most rarefied heights of ration as I increasingly took over the job of editing remain a man for whom an artist’s life is unavoid- art brings with it. This partnership also lasted the program for the Lockenhauser ably serious, who is at once uplifted and depressed Young Gidon grew up in musical surroundings. His through the 1980’s when Kremer, after emigrating Festival he founded in 1981. by this responsibility, even though again and again grandfather Karl Brückner taught violin at the Riga to the West, sought to find chamber music part- he is the one who offers others a platform to gain conservatory, his father also worked as a music ners among other, not necessarily uncomplicated, In this regard, I would like to note the following experience, get together and enjoy one another.

teacher. Gidon began attending the class of Volde- artistic personalities, such as Martha Argerich, – for seldom do journalists, describers of music, a l mar Sturesteps at the conservatory in his native Valery Afanassiev, and András have an opportunity to maintain such a close rela- I had to think of all this and of many unforgettable city in 1954 – preparations for more challenging Schiff, to name but a few. Maisenberg, who had tionship for so many years (although the enter- hours with Oleg Maisenberg, as well – especially of

studies and initiations! In 1966 he was admitted to graduated from the Gnessin Institute in Moscow tainment factor was decidedly limited). In a way all the times we sat cheek by jowl on the juries of the Rec it the master class of David Oistrach at the Moscow and was a pupil of the renowned pianist Alexander his own, Kremer has had an effect on different lev- competitions in Zurich (Géza Anda) and . This brought him into an artistic Joscheles, had already long made a name for him- els of musical and human existence up to the () – when I heard the recording of

environment which introduced him to the great self at competitions outside the USSR as an present day. Of course, he is still the great, indis- this 1977 concert in Schwetzingen. How wistful, d uo

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traditions of healthy virtuosity, glinting yet honor- extraordinarily sensitive performer with a particu- putable soloist, entering into provocative as well as how melancholy a breeze wafts through, or better, ing human values, for Oistrach was throughout his lar aptitude for imbuing lyric works with meaning. affectionate dialogues with renowned orchestras gives lifeblood to the uncomfortable passages in life the embodiment of the instrumental humanist In 1967 – just as Kremer was attracting attention and conductors; of course, he exposes himself to all the F Minor by Prokofiev. How poign- – popular and admired in all groups, be they ever in ! – Maisenberg won second prize in the dangers of playing in traditional duos with ant a picture may we later imagine of smoldering so esthetically and politically opposite in their ori- at the international Schubert competition, of his own choice, who may not always be doubts, thoughts revolving around the possibility entations. An exceptional case, one is tempted to and in the same year was awarded first prize in a entirely congenial, but who nevertheless always of a dangerous emigration? Here the beloved, add: a god under the conditions of life and survival competition dedicated to music of the twentieth promote the cause of genuine art. And then there albeit in many ways insufferable homeland, there of the ! century. is also chamber music in the widest variety of the free, if not unproblematic, West. Hence all ensembles, always with a view to the familiar and these performances of Prokofiev, Schubert, Webern Prior to the Tchaikovsky Competition mentioned In the second half of the 1970’s, Kremer and the not yet heard, as well as orchestral music, espe- and Beethoven seem to be marked by a mixture of above, Kremer had already tried his luck in other Maisenberg were allowed to play outside the Soviet cially if there is a chance of including the young, youthful, precocious instrumental aplomb and an competitions, but primarily gained experience in Union – with all the impediments and unreasona- lively players his in the program, irritation felt in the tone and color considering the Maisenberg leg · O playing concerts under conditions that were espe- ble financial limitations typical of the state concert which has developed into a world-class ensemble imminent turning points that will be decisive in cially hard on the nerves. Nonetheless, he did reach management and the many restrictions placed on in the last few years. If you observe Kremer the career of these two musicians. the finals in the Concours Reine Elisabeth in Brus- the concert tours allowed at that time. In 1977 I between rehearsals, at breakfast or as a listener in sels when barely twenty years old. Two years later, heard Kremer live for the first time as part of a con- a concert audience, then you will experience some- Peter Cossé he won the in . As far cert at the Schubertiade in Hohenems in the Vorar- one who is constantly musing, a mind which as Kremer’s often surprising ideas of repertoire are lberg district of Austria. Shortly thereafter, I met arranges what is given, gets wind of what is com- Kremer Gidon 06 Partnership, predictable emigration, musical homes 07

Gidon Kremer and Oleg Maisenberg at the concerned, it must be noted that although he has him for the first time in person in Salzburg where ing, absent-mindedly hoping and believing that Schwetzingen Festival in 1977 to date only recorded the rarely performed he was performing at the festival and taking the impossible, despite all arguments, will be possi- “Fourth” of Paganini’s concertos, he also recorded a advantage of the occasion to record Sibelius’ con- ble. However, Gidon’s facial expressions also reflect English When Gidon Kremer, a then 23-year-old native of series of highly complicated etudes to which the certo and Alfred Schnittke’s Concerto Grosso No. 1 worries about financing his orchestra, worries English Riga, won the Moscow Tchaikovsky Competition in cream of the violinist crop hardly give notice, for the Eurodisc-Melodiya label conducted by Gen- about the future of all musicians from the Baltic 1970 – the undisputed, unsurpassable winner – the namely the 60 Variations on the Genoese folk song nady Rozhdestvensky. Schnittke, under guard as countries, who have entrusted themselves to him music world had no doubt that here a musician of Barucaba op. 14! were all others back then, was able to escape his as a kind of father and have been traveling for inimitable stature had made himself heard; one wardens and let me show him the sights of Salz- many years from place to place – all this, as well as whose musical convictions did not make him easy Kremer has been and is yet today a close musical burg. This period also marked the beginning of my the study of new scores, the examination of what to handle, and whose interests went far beyond the friend of pianist Oleg Maisenberg, a native of acquaintance and later friendship with Gidon Kre- has been accomplished and frequently played, well-known repertoire of his co-competitors and Odessa, with all the fruitful, irritating frictions that mer, which intensified into many years of collabo- resound through his statements. He is and will colleagues. such a friendship at the most rarefied heights of ration as I increasingly took over the job of editing remain a man for whom an artist’s life is unavoid- art brings with it. This partnership also lasted the program for the Lockenhauser Chamber Music ably serious, who is at once uplifted and depressed Young Gidon grew up in musical surroundings. His through the 1980’s when Kremer, after emigrating Festival he founded in 1981. by this responsibility, even though again and again grandfather Karl Brückner taught violin at the Riga to the West, sought to find chamber music part- he is the one who offers others a platform to gain conservatory, his father also worked as a music ners among other, not necessarily uncomplicated, In this regard, I would like to note the following experience, get together and enjoy one another.

teacher. Gidon began attending the class of Volde- artistic personalities, such as Martha Argerich, – for seldom do journalists, describers of music, a l mar Sturesteps at the conservatory in his native Valery Afanassiev, Krystian Zimerman and András have an opportunity to maintain such a close rela- I had to think of all this and of many unforgettable city in 1954 – preparations for more challenging Schiff, to name but a few. Maisenberg, who had tionship for so many years (although the enter- hours with Oleg Maisenberg, as well – especially of

studies and initiations! In 1966 he was admitted to graduated from the Gnessin Institute in Moscow tainment factor was decidedly limited). In a way all the times we sat cheek by jowl on the juries of the Rec it the master class of David Oistrach at the Moscow and was a pupil of the renowned pianist Alexander his own, Kremer has had an effect on different lev- competitions in Zurich (Géza Anda) and Moscow conservatory. This brought him into an artistic Joscheles, had already long made a name for him- els of musical and human existence up to the (Sviatoslav Richter) – when I heard the recording of

environment which introduced him to the great self at competitions outside the USSR as an present day. Of course, he is still the great, indis- this 1977 concert in Schwetzingen. How wistful, d uo

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traditions of healthy virtuosity, glinting yet honor- extraordinarily sensitive performer with a particu- putable soloist, entering into provocative as well as how melancholy a breeze wafts through, or better, ing human values, for Oistrach was throughout his lar aptitude for imbuing lyric works with meaning. affectionate dialogues with renowned orchestras gives lifeblood to the uncomfortable passages in life the embodiment of the instrumental humanist In 1967 – just as Kremer was attracting attention and conductors; of course, he exposes himself to all the F Minor violin sonata by Prokofiev. How poign- – popular and admired in all groups, be they ever in Brussels! – Maisenberg won second prize in the dangers of playing in traditional duos with ant a picture may we later imagine of smoldering so esthetically and politically opposite in their ori- Vienna at the international Schubert competition, pianists of his own choice, who may not always be doubts, thoughts revolving around the possibility entations. An exceptional case, one is tempted to and in the same year was awarded first prize in a entirely congenial, but who nevertheless always of a dangerous emigration? Here the beloved, add: a god under the conditions of life and survival competition dedicated to music of the twentieth promote the cause of genuine art. And then there albeit in many ways insufferable homeland, there of the Soviet Union! century. is also chamber music in the widest variety of the free, if not unproblematic, West. Hence all ensembles, always with a view to the familiar and these performances of Prokofiev, Schubert, Webern Prior to the Tchaikovsky Competition mentioned In the second half of the 1970’s, Kremer and the not yet heard, as well as orchestral music, espe- and Beethoven seem to be marked by a mixture of above, Kremer had already tried his luck in other Maisenberg were allowed to play outside the Soviet cially if there is a chance of including the young, youthful, precocious instrumental aplomb and an competitions, but primarily gained experience in Union – with all the impediments and unreasona- lively players his Kremerata Baltica in the program, irritation felt in the tone and color considering the Maisenberg leg · O playing concerts under conditions that were espe- ble financial limitations typical of the state concert which has developed into a world-class ensemble imminent turning points that will be decisive in cially hard on the nerves. Nonetheless, he did reach management and the many restrictions placed on in the last few years. If you observe Kremer the career of these two musicians. the finals in the Concours Reine Elisabeth in Brus- the concert tours allowed at that time. In 1977 I between rehearsals, at breakfast or as a listener in sels when barely twenty years old. Two years later, heard Kremer live for the first time as part of a con- a concert audience, then you will experience some- Peter Cossé he won the Paganini competition in Genoa. As far cert at the Schubertiade in Hohenems in the Vorar- one who is constantly musing, a mind which as Kremer’s often surprising ideas of repertoire are lberg district of Austria. Shortly thereafter, I met arranges what is given, gets wind of what is com- Kremer Gidon Edition Schwetzinger Festspiele Bereits erschienen | already available:

SCHUMANN SCHUBERT BEETHOVEN Prokofiev Fritz Wunderlich Hubert Giesen BEETHOVEN � BRAHMS Schubert LIEDERABEND Claudio Arrau ���� KLAVIERAB END � PIANO R E C ITAL Webern

Fritz Wunderlich·Hubert Giesen Claudio Arrau Beethoven Liederabend 1965 Piano Recital Schumann · Schubert · Beethoven Beethoven·Brahms 1 CD No.: 93.701 1 CD No.: 93.703 Kreisler

Eine große Auswahl von über 800 Klassik-CDs und DVDs finden Sie bei hänsslerclassic unter www.haenssler-classic.de, auch mit Hörbeispielen, Download-Möglichkeiten und Gidon Kremer Künstlerinformationen. Gerne können Sie auch unseren Gesamtkatalog anfordern unter der Bestellnummer 955.410. E-Mail-Kontakt: [email protected] Oleg Maisenberg

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CD 93.702 Gidon Kremer · Oleg Maisenberg CD 93.702 CD Duo Recital

Sergei Prokofiev (1891 – 1953) anton Webern (1883 – 1945) Gidon Kremer Sonate für Violine und Klavier 4 Stücke für Violine und Klavier op. 7 | Nr. 1 f-Moll op. 80 | Sonata for Violine 4 Pieces für Violin and Piano, Op.7 [04:27] and Piano No. 1 in F Minor, Op.80 [28:18] 6 Sehr langsam [00:58] 1 A ndante assai [06:48] 7 Rasch [01:29] 2 A llegro brusco [07:00] 8 Sehr langsam [00:56] Recital d u o

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A ndante [07:24] B ewegt [01:04] · |

4 A llegrissimo [07:05] Oleg Maisenberg ludwig van Beethoven (1770 – 1827) fRanz Schubert (1797 –1828) Sonate für Violine und Klavier Rondo für Violine und Klavier h-Moll D 895 Nr. 10 G-Dur op. 96 | Sonata for Violin Rondeau brilliant | Rondo for Violin and and Piano Nr. 10 in G Major, Op.96 [28:01] Piano in B Minor, D 895 10 A llegro moderato [11:22] 5 A ndante – Allegro [14:30] 11 A dagio espressivo [06:15] 12 Scherzo. Allegro [01:54] Oleg Maisenberg Oleg

| · 13 Poco allegretto – Adagio espressivo – Allegro [08:29] Die Edition Schwetzinger Festspiele präsentiert künst­- d u o Recital lerische Höhepunkte aus der über fünfzigjährigen Geschichte dieses international hoch renommierten fRitz Kreisler (1875 – 1962) ­Festivals. | The Edition Schwetzinger Festspiele presents 14 ­artistic highlights drawn from the more than fifty A llegro grazioso [02:15] years that this internationally highly renowned festival has been making history. Total Time [51:18]

Kremer Gidon Eine Aufnahme des SWR | A recording of the SWR

CD-No. 93.702 Made in Germany | Booklet in German and English © 1977 swr Media Services GmbH, 70150 Stuttgart, Germany | ℗ 2009 hänsslerclassic, P. O. Box, 71087 Holzgerlingen, Germany, www.haenssler-classic.com, [email protected] | Design: www.doppelpunkt.com 4 010276 022084